MARBURGERZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES STEIRISCHEN HEIMATBUNDES VerUg and Schrmisltong Marburg a. d. Drao, BadgaaM Nr. •. Fammfi Nr M-«T, 15-M. 13-M. Ab II Uhr lndi«lii( w<»rfcta«llch ali Morguieltung. Batugtprsla (tm voraua lahlbar] monatlich RM 2 10 alndchllaeilch (tlgllcb auBer SfratlagJ lit dla SchrlftleUung nur auf Feramf Nr. M-«7 arraichbar Unvarlangta Zugchrtftan wardan l»,8 Rpf PoittaitungagabOhn b«l Uafarung Im Strslfbnod tuiOollch Por+oi bat Abholen In dei Geschlftsftalle Bichl rtckgwandt Brt aimtUchan Anfragen lat daa ROckporto balwlagen Poatichackko^o WIm N'; ""2 RM 2,-. Altralcb durch Port monatlich RM J.IO (elnichl. 19,8 Rp. ToatieltungiqebOhr) und 36 Rpf luitdl- GeachBftaatallen In Cllll. Marktplati Nr. 12. Pemmf Nr 7. und tn Pettau, Ungartorgaasa Nr. 2. Pamnif Nr. S9. gabOhr. Elnialnumnani wardan nur gegan Voratnaendung det Elnielpra ia« und der Portoaustagan zugesendet Nr. 5 84. Jahrgang Marburg-Dran, Mittwoch, 5. Januar 1944 Einzelpreis 10 Rpf Im Seegefecht Eine Schilderung des Kampfes in der westlichen Biskaya Von Kriegsberichter Theo Janssen Zum JahreaabachluB wurde /n einer Sonderme/dung de« OKW die VerMenkung von sieben britischen Zeratörern bekanntgegeben. Deutache Unterseeboote haben nach dem heutigen OKW-Berlcht erneut sechs Zerstörer dea Feindes veraenkt. Die Verleihung des Eichenlaubes zum Ritterkreuz an drei Plottlllenchefa der Schnellbootwalle lenkt den Blick auf die reg» Tätigkell und die eindrucksvollen Br-lolge unserer Seeatreltkrälte, die Im Ztuammenwirken mit der U-Bootwalle ständig am Feind blelbep. über die /Ängsten Kämpfe In der westlichen Blakaya gibt Kriegsberichter Theo Jansen die /olgende SchUderungt PK Bei d«r Kriegsmarine, Januar Unsere Boote stehen weit westwArte in der äußeren Baskaya. Scharf halten überall auf den Booten deutsche Soldaten Ausguck nach dem Feind. Seit einigen Stunden sind die deutschen Verbände von der britischen Luftwaffe ausgemacht. In aufregend gleichbleibendem Plug hat eich der gegnerische Pühlunge-halter — wohlweiBlich außerhalb der Schußweite unserer Fla-Waffen — an den Verband gehalten. Hat der Brite es auf neue Luftangriffe abgesehen, oder hat er Seestreitkräfte in die Biskaya gelogen, am den deutschen Vorstoß abzuschlagen? Wir wisfien es nicht, doch wir •ind auf alles vorbereitet. Gleich in welcher Form der Gegner angreifen wird, er wird uns zu erbitterter Gegenwehr bereit finden. Da gellt der Alannruf durchs Boot. Achteraus sind feindliche Kreuzer gemeldet. Schnell schließen sich die Boote zur Gefechtsformation zusammen. Bevor wir aber den Gegner richtig auemachen, sind seine eisernen Grüße schon bei uns. Der Brite will also den Vorteil seiner weltreichenden Artillerie ausnutzen und die deutschen Seestreitkräfte aus sicherer Entfernung unter Feuer nehmen. Lagen die ersten Salven noch weit querab, so kommen die nächsten Einschläge doch schon immer näher an den Verband heran. Auf den Booten sieht man nicht tatenlos dem Treiben des Briten zu. Deutscher Angriffsgeist diktiert, wie so oft, auch hier das Kampfgeschehen. Zwar können die Torpedoboote mit ihrer im Vergleich «i den britischen Kreu-lern schwachen Artillerie nicht in den Kampf eingreifen, doch unsere Zerstörer •teilen sich sofort zum Angriff bereit. Ungeachtet der feindlichen Salven stoßen sie vor. Inzwischen sind unter den gegnerischen Seestreitkräften zwei Kreuzer ausgemacht, deren gutsitzendes Feuer die ersten Lücken unter die Kameraden reißt. Doch ungeachtet der feindlichen Einschläge greifen die Zerstörer an. Salve auf Salve verläßt die Rohre Ihrer Geschütze. Wir auf den Torpedobooten sind leider nur Zuschauer dieses Kampfes, wir stehen zu weit ab um das auch in imsere Reihen einschlagende Feuer des Gegners zu erwidern. Mit verbissener Wut stehen die Männer an den Geschützen und an den Torpedosätzen. Zu gerne würden auch sie dem Gegner die Schärfe Ihrer Waffen zeigen. Inzwischen haben sich die Zerstörer *u einer neuen Angriffsformation zusammengeschlossen. In hoher Fahrt gehen sie dem feindlichen Verband an. Kaum haben die Torpedos, deren Wirkung aus der großen Entfernung nicht zu beobachten ist, die Rohre verlassen, da nebeln die Zerstörer sich und unsere Torpedoboote ein. In zwei Kampfgruppen wird jetzt versucht, den Gegner von beiden Selten zu fassen. Hochauf gischen die Brecher, überschütten die Boote mit ungeheuren Wassermassen, verwandeln die See zu einem brodelnden Hexenkessel. über den nun dicker weißer Nebel seine undurchdringliche Schwaden zieht. Dazwischen tupft die feindliche Artille- M PK-KneU«hericht«r Thl»di (PBZ _ Sehl Mit den Banden wird aufgeräumt Für die Kradschützen gibt es in den Bergen Bosnien« häufig außergewöhnliche Schwierigkellen zu überwinden, vor allem, wenn Schlamm und Schnee zwischen den Kotflügeln und Rädern sitzt oder wenn es »teile Gebirgshänge hinabgeht rie noch vereinzelt das giftige Gelbgrün ihrer Granateinsdilftge, die aber nun so ungenau liegen, daß sie keinerlei Wirkung mehr haben. Der feindliche Verband Ist außer Sicht und Schußweite gekommen. Der neue Angriff unserer Kampfgruppe geht ins Leere. Der Gegner hat sidi abgewandt und ist mit unserer zweiten Kampfgruppe wieder In« Gefecht gekommen. Unsere Zerstörer eilen zu Hilfe. Aber sie kommen nicht me(hr an den feindlichen Kreuzerverband heran. Zwar hat ihr Feuer Wirkung gezeigt, denn auf einem Kreuzer wurde ein sich'stark ausdehnender Brand beobachtet. Unsere Kameraden der zweiten Kampfgruppe haben nun die Hauptlast des Kampfes zu tragen, ihnen gilt das konzentrische Feuer der gegnerischen Artillerie. Noch ichelnt der Kampf nicht beendet, denn über uns fliegt wieder der feindliche Fühlungshalter zu. Britische Zerstörer scheinen auf uns angesetzt zu sein. Uber uns herrscht rege Lufttätigkeit, mal sind es deutsche Plugzeuge, die sich feJndwärts wenden und in den Kampf, der nun schon seit Tagen andauert, eingreifen wollen, teils »hid es Gegnermaschinen, die Immer wieder versuchen, uns anzugreifen. Doch ohne Wirkung fallen Ihre Bomben in die See, unser gutliegendes Abwehrfeuer läßt die Briten nur aus respektvoller Entfernung den Bombenangriff ansetzen. Unbehindert können wir den Marsch fortsetzen, denn die gemeldeten feindlichen Zerstörer wurden Opfer unserer U-Boote, die auf sie zum Angriff angesetzt vmrden. Drei von der Schnellbootwaffe Das Eichenlaub für aufs höchste bewährte FlottiUenchefs dnb Berlin, 4. Januar Der Führer verlieh das Elchenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an die Schnellboot-Flottillenchef« Georg Christiansen als 326. Soldaten, Korvettenkapitän Bernd Klug als 361. Soldaten und Korvettenkapitän Klaus Feldt als 362. Soldaten der deutschen Wehrmacht. Die drei neuen Eichenlaubträger der Kriegsmarine, von denen Christiansen bereits am 13, November 1943, Klug und Feldt am 1. Januar 1944 ausgezeichnet wurden, gehören zu der auf« höchste bewährten alten Garde der Schnellbootwaffe. Vom ersten Kriegstage an im Fronteinsatz stehend, haben Christiansen (geb. am 21 Oktober 1914 In Flensburg) Klug (geb. am 12. Dezember 1914 in Barmen) und Feldt (geb. am 14. Februar 1912 in Kiel) als SchneiIbootkomman-danten und später als Flottillenchefs ihrs Boote und Flottillen durch ihr glänzendes seemäimisches Können und ihren beispielhaften Schneid zu hervorragenden Erfolgen geführt. Sie haben dabei im Kanal, vor der englischen Küste, In norwegischen Gewässern und im Finnischen Meerbusen — Christiansen außerdem noch im Schwarzen Meer — zahlreiche Kriegs- imd Handelsschiffe des Feindes versenkt und daneben wichtigste Sonderaufgaben mit dem Ziele der Be-hind.erung des feindlichen Nachschubverkehrs gelöst. Besonders hervorzuheben ist, daß die drei neuen Eichenlaubträger nach der Auszeichnung mit dem Ritterkreuz ihre Erfolge unter inzwischen wesentlich erschwerten Kampfbedingungen und dank ihrer irruner größer werdenden Kampferfahrung weiter beträchtlich erhöhen konnten. Hatte Korvettenkapitän Christiansen, der das Ritterkreuz am 8. Mai 1941 er- hielt. schon als Kommandant Im Kampf gegen den englischen Geleitverkehr sieben Dampfer mit zusammen 30 000 brt tind gemeinsam mit einem anderen Boot zwei Zerstörer versenkt, außerdem ein feindliches Torpedoboot während der Norwegen-Unternehmung, so versenkte sehie Flottille im Schwarzen Meer im Kampf gegen den Nachschubverkehr der Bolschewisten 49 Fahrzeuge mit über 60 000 brt imd einem Torpedoboot, An Über 50 Unternehmungen hat Christiansen al« Flottlllenchef im Schwarzen Meer selbst "tellgenommea," Beinen Booten stets vorausfahrend, deren Besatzungen tr ein Vorbild an Kampfgeist wurde. Korvettenkapitän Bernd Klug versenkte als Schnellbootkommandant neun Dampfer mit 48 000 brt und einem Zerstörer, nach seiner Auszeichnung mit dem Ritterkreuz (am 13. März 1941) als Flottillenchef auf 56 Fedndfahrten 16 Dampfer mit 36 400 brt, drei Zerstörer, vier Bewacher und zwei andere Kriegsfahrzeuge. Sein Führerboot war an diesem für «ich selbst sprechenden Ergebnis maßgeblich beteiligt. Korvettenkapitän Klaus Feldt erhielt am 26. April 1941 das Ritterkreuz imd hat danach — in der Zwischenzeit durch Minentreffer schwer verwundet — seine Flottille ebenfalls zu großartigen Erfolgen geführt. Auf 64 Feindfahrten versenkten seine mustergültig geführten Boote 35 Dampfer mit 92 260 brt, zwei Zerstörer und zwei Bewacher, oft im harten Kampf unmittelbar unter der englischen Küste. Klaus Feldt steht mit diesen Erfolgen in der Spitzengruppe der Schnellboot-Flottillenchefs, die auf allen SeekriegschauplStzen, im Westen und im Süden, im Norden und im Osten ihre schlagkräftige und vom Feinde gefürchtete Waffe zum Einsatz bringen. Selbst Heuschrecken werden teuer Katastrophale Ernährungslage in Marokko dnb Vlgo, 4. Januar Seit dem anglo-amerlkanischen Überfall TÜramt die Lebensmittelknappheit in dem ehemaligen französischen Nordafrika, wie aus Tanger gemeldet wird, täglich weiter zu. Dank den rigorosen Ausbeutungsmethoden der Eindringlinge Ist da« einstmals reiche Algerlen, das Ausfuhrland für Getreide, Gemüse, Obst und Fleisch war, ist heute harten Ein-«chränkungsmaßnahmen ausgesetzt. So wurde'in den Restaurants eine Mahlzeit ohne Brotbeigabe eingeführt. Die Mengen, die die Bauern für ihren eigenen Bedarf zurückbehalten dürfen, «ind erheblich herabgesetzt worden. Der Viehbestand nimmt rapide ab. Wie die Zeitung »Eclaireur Marocaint meldet, nährt sich die Bevölkerung im Süden Marokkos bereits von Heuschrek-ken, deren Preis ganz erheblich gestlegen ist, trotz de« kürzllchen Masseneinfalls dieser Tiere, die einen beträchtlichen Teil der Ernte zerstörten. Infolge anhaltender Aufkäufe der anqlo-ameri-kanischen Besatzungstruppen sind Haus-haltsgeqenstände so gut wie verschwunden vom Markt. In den Restaurants müssen die Gäste immer darauf warten, daß das Geschirr de« vorherigen Gastes abgewaschen Ist. PK-Z«lchnun(! KriaCibcHchter Frlti-Fricdal (Seh) BriUsches GroBflugboot abgeschossen Wie das Oberkommando der Wehrmacht kürzlich meldete, schoß Bordflak unserer Kriegsmarine über der Biskaya ein britisches GroBflugboot vom Typ »Sunderland« ab, einer der vielen Erfolge unserer Bordflak Ungläcliliches Meapel Unter der Geißel der »Befreier« nationen F. D, Marburg, 4. Januar Der englische General Clark hatte zu Weihnachten «einen Truppen streng verboten, Neapel zu betreten. Sie soll-tep nicht Opfer der dort ausgebrochenen Seuchen werden. E« war früher «chon bekannt geworden, daß die Bevölkerung Südltalien« in große Ernährungsschwierigkeiten geraten ist. Das Ausmaß, das der daraus entstanden« Hungertyphus genommen hat, erklärt die Sperre, die über die Hafenstadt ausgesprochen werden mußte. Inzwischen kommen weitere Nachrichten von Italienern, denen die Flucht nach Rom glückte und auch von mit dem Feinde «ympathl«ierenden neutralen Kriegsberichterstattern und schließlich solche von feindlicher Seite selber. Der im Lager de Gaulle« stehende Kriegsberichterstatter Raymund gibt in der Presse von Algier «inen bemerkenswerten Bericht über dl« Verelendung der Bevölkerung Neapels seit der Besetzung durch die Anglo-Amerikaner. Die Neapolitaner befänden sich in den schwierigsten Verhältnissen. Die Gehälter entsprächen in keiner Weise mehr den ungeheuer angestiegenen Lebenshaltungskosten. Während ein Kilo Brot 150 Lire koste, belaufe sich das Monatsgehalt eines Schulprofessors auf nur 1200 Lire. Ein Maurer erhält täglich 65 Lire, ein Straßenarbeiter sogar nur 40. Der Preis für eine Mahlzeit in einem mittleren Restaurant übersteige jedoch allein schon 200 Lire. „Wohin sind die Spaghet-tis von früher entschwunden?" fügt der Berichterstatter hinzu. Die Typhusepidemi« In Neapel nimmt, wie die aus Südltalien in Rom eingetroffene'; Mittellungen besagen, an Heftigkeit zu. Da für die Zivilbevölkerung von den anglo-amerlkanischen Besatzungsbehörden keine Arzneimittel zur Verfügung gestellt werden, ist die Sterblichkeitsziffer sehr hoch. Aus dem blühenden, gesegneten Land ist in der kurzen Zeit, In der die Anglo-Amerikaner dort Ihre Willkürherrschaft ausüben, ein Elendsgebiet geworden und wo MilderungsmaBnahmen getroffen werden, geschieht es zweifellos nicht der Bevölkerung wegen, sondern um die eigenen Soldaten vor den Seuchen zu schützen. Mit den HllfsmaBnahmen für die Italiener hat es zudem noch eine besondere Bewandtnis. Auch hier ist Neapel ein Der deutsche Wehrmachtbericht Deutsche U-Boot^Erfolge im Atlantik 21 feindliche Zerstörer in zehn Tagen versenkt — Deutsche Gegenstöße bei Schitomir dnb Führerhauptgiiartier, 4. Januar Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt; Im Südteil der Ostfront, bis südlich Kiew, verlief der Tag bei örtlicher Kampftätigkeit im allgemeinen ruhig. Im Kampfraum von Schitomli greifen die Sowjets welter mit starken Kräften an. Sie erlitten durch die zähe Abwehr und die schwungvollen Gegenstöße unserer Truppen hohe Verluste. Eine größere Anzahl sowjetischer Panzer wurde dabei vernichtet. Bei Witebsk wurden erneut« feindliche Angriffe abgewehrt. Nordwestlich der Stadt drangen deutsche Jäger trotz zähen Widerstandes und mehrfacher mit Panzerunterstützung geführter feindlicher Gegenangriffe welter vor. Nordwestlich Newel wiesen unsere Truppen sowjetische Angriffe ab. Von der süditalienischen Front werden keine besonderen Ereignisse gemeldet. Im Mittelmeerraum und in den besetzten Westgebieten wurden gestern In Luftkämpfen und durch Flakabwehr 16 bri-tlsch-nordamerikanlsche Flugzeuge ab- geschossen. Ein deutsches Jagdflugzeug wird vermißt. In der vergangenen Nacht flogen einige feindliche Störflugzeuge nach Westdeutschland ein. Bei der Fortsetzung ihrer Angriffe gegen die feindlichen Sicherungsstreitkräfte im Atlantik versenkten unsere Unterseeboote erneut sechs Zerstörer, damit verlor die brltisch-nordamerikani-sche Flotte In den letzten zehn Tagen durch Unterseeboote Insgesamt 21 Zerstörer. typisches Beispiel. Träger der «ogenann-ten Hilfsaktion ist die ,.Nationale Aktionsfront", die sich neuerdings den Namen „Befreiungskomitee" zulegte. Darin führen die Kommunisten das erste Wort Sie benutzen die Not der Bevölkerung, um sich Anhänger zu verschaffen. Di« hungernde Bevölkerung wird mit Hilf« der .,soccurso rosso" (Rote Hilfe) angelockt. Schon bei ihrer Einrichtung wurden Lebensmittel grundsätzlich nur durch diese Organisation verteilt und nur an solche Einwohner, die im Besitz der Mitgliedskarte der kommunistischen Partei waren oder «ich durch Genossen al« kommunistenfreundlich ausweisen konnten. Damit wurde in kurzer Zeit di« Mitgliedszahl der Kommunisten «o stark hinaufgetrieben, daß dort absolut als auch relativ der Kommunismus seinen festesten Rückhalt hat. Sieht so der Bolschewismus «einen Weizen wie überall durch die Ver-«lendui^ blühen, so «uchen «ich dl« Anglo-Amerikaner an der Ausraubong des Landes schadlos zu halten. Wi« auf Sizilien, «o haben sie in Süditalien den Kunstraub organisiert. Den Soldaten folgten auch hier die jüdischen Händler. Über 50 000 Kunstgegenstände, zum Teil unersetzliche Werte aus der Antike, «ind von ihnen aus der Stadt und ihrer Umgebung fortgeschafft worden. Aus dem unter den Schlacken des Vesuvs wieder ausgegrabenen Städtchen Herkulaneum wurde ein erster Transport, der u. a. die berühmte Sammlung des in Herkulaneum aufgefundenen altrömiscben Schrifttums enthält zusammengestellt. Wegen der in Neapel herrschenden schweren Typhut-epidemi« wurde der Transport nach dem Hafen von Salemo gebracht, um von dort aus nach den USA verfrachtet zu werden. Um den offensichtlichen Rauh *u verschleiern, wird angegeben, man habe diese Kulturgüter in England bzw, in den Vereinigten Staaten in Sicherheit gebracht. Die Versteigerungsanzeigen In Londoner und Neuyorker Blättern sprechen eine andere Sprache. Die Italaener, die sich ihre »Befreiung« anders vorgestellt haben, sdnd diesem Treiben gegenüber machtlos, aber es kann nicht ausbleiben, daß sich die Ver-zweifehen, die noch nicht alle Widerstandskraft verloren haben, sammeln. Es ist immerhin bezeichnend, wenn auf Sizilien, wo zuerst auf italienischem Boden die »Befreiungsmethoden« aller Welt sichtbar geworden »ind, »ich patriotische Kreise in der Organisation der Scugnisti zusammenfanden. Sie steht unter der Führung aus Afrika zurückgekehrter Offiziere des ehemaligen Italienischen Heeres Ihre Versuche, die aivglo-amerikanischen Beisatzungstruppen In ihren Verbindungen zu stören und ihre Versorgung zu behindern, nimmt weiteren Umfang an. So griff, wie jetzt bekannt wird, eine Abteilung Scugnisti am Vorabend des Weihnachtsfestes einen großen USA-Transport in der Nähe von Palermo an und verwickelte die amerikanischen Begleitmannschaften In ein heftiges Gefecht, wobei diese über 70 Tote verloren. Man wird bei der Verteilung der Machtverhältnisse solche Nachrichten In ihrer Bedeutung nicht überschätzen, doch als ein Anreichen nehmen dürfen, daß die Folgen dei Kapitulation in ihrer ganzen furchtbaren Auswirkung immer weiteren italienischen Kreisen bewußt werden auch wenn die bittere Erkennt-ai« spät kommt Seile 2 * Nr. 5 * Mittwoch, 5. Januar 1944 MARBURGER ZEITUNG Mit dem Kochbuch ins Feld Fleischzicgel und Landjägei-Pemmikan — Ein Kapitel neuzeitlicher Soldatenverpflegung Von Oberstleutnant a. D. Benary Wissenschaft und Technik haben die Ernährung des Soldaten in den letzten 25 Jahren auf eine ganz neue Basis ge-itelU. Das Kochloch, dar Kochkeä«dl wurden abgelöst durch die Feldküche, die Erbswurst, das Dörrqemüse durch die neuzeitliche Konserve, das Trocken- oder Gefrierg«müM. Die Zubereitung der Feldkost wird nicht mehr dem fraglichen Geschick de« Einzelkämpfer«, eines zufällig an di« Feldküch« verachlageoen Soldaten Oberlaisen, »ondern einem besonders geschulten, mit einem Feldkochbuch ausgerüsteten Personal anvertraut. Da« alles bedeutet keineswegs eine Uniformierung der EmiÜirung. Im Gegenteil, die Heeresverwaltung ist ständig be^ müht, sie den Bedingungen des Kriegs^ schauplatze«, dem Klima, den taktischen Erfordemi«Mn und dem landsmannschaft-lichen Wünschet! der Truppe anzupassein. Es Ict klar, daß man dem Soldaten unter dem Polarkreis eine fettreichere Nahrung zuführen muß al« dem Kämpfer im Mittelmeerraum, daß dem Piloten auf stundenlangem Überlandflug, dem U-Boot-fahrer auf monatelanger Kreuzerfahrt ein auf die besondere Beanspruchung ihres Körper« und ihrer Nerven zugeschnitte- ner Proviant mit auf den Weg zu geben ist, daß dem Grenadier, dem Pionier auf der Höhe der Kampfkrise die Zuführung von Zusatzverpflegungsmitteln neuen Auftrieb verleiht. Zu den altbewährten Verpflegungsmitteln, die nach wie vor den Hauptbestandteil der Feldko«t ausinachen; Brot, Fleisch, Fett, Hülsenfrüchte, ortsübliches Frischgemüse gesellen sich heute die Sojabohne In ihren yielfaohen Abwandlungen al« hochwertiges Verpflegunge-mittel, die Fischpaste, die Tom&te als Mark und Pulver, die Vitamindrops, die Schoka-Kola, der Hefeextrakt, der Wejn-säurezucker und vieles andere noch. Entzieht man'In der Heimat den Lebensmitteln im Trocknungsverfahren da« Wa«' ser, das sie zu einem hohen Prozentsatz fa«t durchweg erhalten UDd setzt es ihnen bei der Zubereitung wieder zu, so spart man viel Transportgewlcht und erhöht ihre Dauerhaftigkeit, ohne Ihren Nährwert, ihren Geschmack und ihre Farbe zu «chmälem oder zu verändern. So entstanden die Trockenkartoffeln, das Trockensauerkraut, die getrockneten Gewürzkräuter, das Käse-, Marmeladen-, Apfel-, Mageitnilch- und Eipulver. Kühl- ketten von der Heimat «ur Front (Kühlhäuser, Kühlwagen, Kühlschiffe, KUhl» bunker, TiefkühlbehftUer) versorgen die Truppe mit Flei-schiiegeln (tiefgekühl« lern, knochenfreiem Fleisch) und Gefriergemüse. Auf die Bedürfnisse der kAmpfenden Siont besoQd^it xugeschnitten liod dl« kochfertigen Marsc^uppen, deren ]e-weiligen Grundstoffen (wie Erbcen, Bohnen, Gries) Nihrhefe, Fette, Trockenmilchpulver, Suppenwürze zugeeetzt sind, die Notverpflegung, eine Kraftnahrung aus Dauerfleisch, Voltsoja, BIpulver, Haferflocken usw., die kalt oder als Suppe genossen werden kann, da« Bratlings-pulver, ein Gemisch aus Soja-Getredde-und Milchprodukten, das unter den Händen eines geschickten Kochs zu Klopsen, Frikadellen und Kohlrolletn wird, der Landjäger-Pemmlkan, eine Wurstsorte aus 75—80 % PlelschpuJver, Soja, getrocknetem Ob«t, Tomatenmerk, Lethicin und Hefeextrakt. Die Mischkonserven — kochfertige Fleischgemüsekonserven, wie sie jeder Tourist kermt. In Weißblech-dosen — werden klednerefi Truppenteilen, die ihr Kaanpfauftra^ z. B. als Pan« zerspitzfl von ihrer PeldkOcheneinhelt auf kürzere oder längere Zeit entfernt, zu Selb«tverpflegung mit einem Hart-«pirituskocher mitgegeben. Sonderpackungen, die je nach ihrem Zweck Zigaretten, vitaminhaltige Bonbons, Kakes, Karamellen, Fnichtrlegel, gefüllte Cremeschokolade, getrocknetes Ob«t, Tm, Kaffee, Blutzucker, Fleisch, Käse in Tuben, Zwieback, Weinbrand, Stunxiatreichhölzer enthalten, sind für Frontkämpfer im Grofikampf, Fallachlrm-abspringer, Flugieugbesatzungen Torge-■ehen. Zum Ahwurf von Lebenemitteln au« FIugzeu9en sind eigene Behälter und zu ihrer Bereithaltvng für Schiffbrüchige besondere auf viel befahrenen und beflo-genen Meer«a«trecken verankerte Bojen kon«truiert worden. Flugzeugbesetzungen bedürfen einer besonders leicht verdaulichen Ernährung (Startverpflegung). Das wichtigste Getränk iat der Marschkaffee. Sehr bewehrt hat «Ich ein Marschgetränk aus Zitronensäure mit Salzzusatz. Peldbäckereien und Feldsöhlächterelen, Truppengärtnereien und Fischereien sorgen für die Zufuhr von sachgemäß hergestelltem und verarbeitetem Brot, Fleisch, Fischen und Frischgamüs«. Eine Insel sorgt vor Ela Stütxpunkt am Atlantikwall trhält Vorräte für mehrere Monate Von Kriegsberichter Tom Reuter PK. Bei eln«r Besprechung sagte der General; »Es muß auf der Insel alle« so «ein, daß wir keinen Augenblick von einer Landung der Anglo-Amerikaner überrascht sind.« Das ist das Programm. Es bestimmt die Tage und Nächte der Soldaten, die auf einer Insel am Atlantik-wall jenem Augenblick entgegenleben, wovon jenseits des Kanals so viel geredet wird. Indessen reden die Soldaten nicht. Sie handeln. Bis in« kleinste erfüllen sie täglich und stündlich jenes Programm m^r. Zwar stehen die Buivker und Stützpunkte seit langem. Aber das besagt noch längst nicht alles. Denn auch die anderen lagen einmal hinter einem Wall aus Eisen und Beton und wurden doch über-rarmt. Darum wird alles auf den Emstfall lel>endig abgestimmt und werden alle erdenklichen Überraschungen und Widrigkeiten möglichst jetzt schon einkalkuliert. Zumal eine Insel im Augenblick des Angriffs schlagartig von allen Verbindungen abgeechnitten werden kann, wenn auch vielleicht nur vorübergehend. Denn die Inseln sind mehr oder weniger die vorgeschobenen Bastionen auAe^alb de« europäischen Peetui;g»rln> ges. Da« muß man In Rechnung setzen und sich deshalb so einrichten, daß man auf Hilfe von außen her nicht angewiesen ist. Nach diesen Erkenntnissen handelten die Verantwortlichen der Insel. Das begann bei den Waffen und bei der Bevorratung der Munition und erstreckte «Ich natürlich auch auf die Versorgung. Im Zuge dieser Planung wurden die einzelnen Stützpunkte auf Monate hinaus versorgt. Aber auch die Versorgungszentren haben eich noch einmal gesichert, und es sind genügend Ausweichlager geschaffen, um Bombardierungen zu begegnen. Auch der Fall, daß die Eisenbahnen außer Betrieb sind, ist nicht übersehen. Andere Versoigunqspunkte und Nachschubbasen sind so über die ganze Insel verteilt, daß auch iro Falle der Wegnahme eines Teiles der Insel Nachschubmöqlichkeit von allen Seiten her bestecht. Der Organismus einer solchen Vorsorge verlangt Ausdauer und tägliche« Dienen an der gestellten Aufgabe, Neben der Vorsorge muß der laufende Bedarf der Truppe gespeist werden, der etwa mit einer mittleren Stadt gleJchzusetzen i«t. Da« alle« aber kann nur von einer Handvoll von Männern bewältigt werden. Es muß am Tage und 1» der Nacht erprobt sein und verlangt Hingabe an die sogenannten kleinen Dinge de« Alltäglichen die ?)ft ru Unrecht mit dem kleinlichen verwechselt würden. Judenthema in Schweden dringlich ^ SOOO kamen bettelnd und wurden frech Von unserem Stockholmer Korrespondenten tc Stockholm, 4. Januar dürfe. Schließlich kündigte er an, daB die Polizei in Zukunft mit allergrößter Schärf« einschreiten werde. Im Eisenbahntnnnel Tcrbrannt dnb La Coruna, 4. Januar In der Nähe des nordspanischen Ortes Torre del Bierso, etwa 80 km von Leon entfernt, ereignete sich bei einem Tun- nelausgang ein folgenschwerer Zusammenstoß zwischen einem Personen- und einem kleinen Ranglerzug. Mehrere Wagen des Personenzuges, die sich noch Innerhalb des Tunnels befanden, gerieten In Brand, ohne daß sich die Insassen ins Freie rlitten konnten. Nach den bisherigen Ermittlungen sind 26 Tote und 61 zum Teil Schwerverletzte zu beklagen. In banger Erwartung »Die schlimmsten Stunden für England stehen noch bevor« dnb Genf, 4. Januar Die meisten Londoner Blätter versuchen in ihren Leitartikeln das neue Jahr zu überblicken und können sich dabei nicht Worte emster Warnung an die britische Öffentlichkeit enthalten. — So schreibt die »Times«, in verschiedener Hinsicht sei es heuer für die Engländer schwieriger als 1940, sich dem Gebot der Stunde gewachsen zu zeigen. Die briti-»chMi Soldaten lebten in der Tal nicht unter der Einbildung, daß da^ neue J«ihr für die Alliierten militärlflch leicht werde. Sie wüßten nur zu gut, daß die schlimmsten Stunden ond vor allem der Höhepunkt des Krieges noch bevorständen. Niemand, auch nicht der «ngllschie Zivilist, dürfte der gefährlichen ver«u-chung zum Opfer fallen, in «einer Kraft- anstrengung nachzulaMen und zu glauben, der Endsieg sei für die Anglo-Amerikaner so gut wie errungen. Gefährliche Vorstellungen seien Im englischen Volk im Umlauf, bemerkte das Labour-Blatt »DaJly Herald«, In der breiten Masse glaubten nämlich viele, die rweite Front brauche nur errichtet zu werden, um unmittelbar zum Kriegsende zu führen. Es wäre besser, man nehme an, daß mit der Schaffung dieser zweiten Front der Krieg für die Ailiierten überhaupt erst beginn», denn die gigantischen Schwierigkeiten und gefährlichen Operationen, die man zur Zelt unter dem Begriff zweite Front zu rersteheo habe, unterlägen all« den Zufälligkeiten des Krieges. Niemand dürfe sich einbilden, man werde mit Leichtigkeit Erfolg haben. BÜCK NACH SÜDOSTEN Gestern berichteten wir über eine Sammlung der Juden in Schweden für einen König Gustav-Wald in Palästina und knüpften daran die Folgerung, daß es sich um ein Ablenkungsmanöver handelt, mit dem die Juden sich bei der schwedischen Bevölkerung lieb Kind machen wollten. Die anschließenden schwedischen Stimmen werden durch folgenden Bericht unseres tc Korrespondenten ergänzt. In Schweden ist das Judenproblem gegenwärtig in der Entstehung begriffen. Den Anlaß gibt der Zustrom von rund 6000 Juden im Herbst letzten Jahres. Ein großer Teil dieser Juden hat seither ein Verhalten gezeigt, das in weiten Kreisen der schwedischen Bevölkerung als unvereinbar mit der ihnen gewährten Gastfreundschaft betrachtet wird. Besonders In den Großstädten machen sich die Juden bemerkbar, und vielfach wird ihr Auftreten bereits als ein öffentlicher Skandal betrachtet. Im schwedischen Rundfunk treten in steigender Zahl emigrierte Juden auf. In den meisten Kabaretts der Hauptstadt befinden sich unter den darbietenden Künstlern mehr und mehr von ihnen. In den großen Warenhäusern sind die Verkäufer jüdische Emigranten. Die teuersten möblierten Wohnungen werden vielfach von ihnen bewohnt. Am meisten Erbitterung erregt hier der Umstand, daß die Geldmittel, die besonders in der ersten Zeit für sie gesammelt wurden, von den Juden In einer Weise ausgegeben wurden, die bestimmt nicht den Absichten der Spender entsprach. So berichtete ein Korrespondent der gewiß nicht als antiseriiitisch verdächtigten Zeitung »Allehanda«, daß in den Zügen Abteile erster und zweiter Klasse mit emigrierten Juden überfüllt seien, während gleichzeitig die Schweden genötigt wurden, in der dritten Klasse zu reisen, und die »notleidenden« Flüchtlinge in Malmö und Heisingborg in den beiden teuersten Hotels wohnten. Alle diese Faktoren haben dazu geführt, daß in der Öffentlichkeit eine zunehmende Judenfeindlichkeit sich bemerkbar macht. Schweden hat bisher ein Judenproblem nicht gekannt. Das scheint jetzt anders 3iu werden. Ein Teil der Presse hat von Juden ein bescheidenes Auftreten verlangt, Diese Appelle sind jedoch bisher ungehört verhallt und die Erregung ist deutlich im Zunehmen begriffen. Immer wieder wendet »ich das Gespräch gerade politisch uninteressierter Menschen dem Verhalten der Juden lU, die als lästige Eindringlinge empfunden werden. »Svenska Dagbladet« ver- sucht nun am Montag in einem langen Leitartikel die Befürchtungen der Öffentlichkeit zu zerstreuen. Die Tatsache jedoch, daß das führende konservative Organ sich in aller Ausführlichkeit mit der Frage beschäftigt, beweist allein schon ihre Dringlichkeit. Laguardia ruft die Polizei tc Lissabon, 4 Januar Die seit einiger Zeit festzuslellonde judenfeindliche Bewegung in Neuyork hat den halbjüdischen Bürgermeister der Stadt, Laguardia, zum Eingreifen veranlaßt. In einer Rundfunkrede wandte er sich gegen die Judenfeindschaft, indem er sie ,tunam6rikanisch" nannte. Laguardia meinte, daß ..der von Europa ausgehende Antisemitismus nie auf nordame-rikanischen Boden Wurzeln schlagen" dnb »Mutter and Kind« In Rvmjinlen. Der unter der Lei«tung von Frau Mari« Antoneecu stehende Schirmherrschafts-rat der rumänischen Sozialwerke hat durch eigene Sammlungen für das rumänisches Hilfswerk »Mutter und Kind« In dreijähriger Tätigkeit 1039,1 Millionen Lei autgebracht. dz Rumänischer Kampf geqen Prels- wncher. In Rumänien gab es in der Zelt vom 1. November 1940 bis 1. August 1943 47 351 Prozesse wegen Preiswuchers und Wirtschaftssabotage. Es wurden 43 841 Urteile gefällt, durch die 1543 Personen zu Kerkerstrafen, 10 583 zu Konzentrationslager und 9324 zu Geldstrafen verurteilt wurden. An Geldstrafen oder in Geldstrafen umgewandelten Freiheitsstrafen kassierte der Staat 177,5 Millionen Lei ein. dnb Verkehrsverbessemngev In Balgarien. Der bulgarische Bautenmlnister Wasslleff erklärte vor der Presse, daß die Hauptsorge in seinem Ministerium die Erweiterung des Eisenbahnnetzes und der Ausbau der wichtigen Straßen sei. Zu diesem Zwecke seien «chon jetzt die notwendigen Arbeitergruppen zusammengestellt worden. dz Eine neue Kautschukpflanze. Die türkischen Blätter melden, daß aus einer in Anatollen gedeihenden ka-utschukhalti-gen Pflanze in den Laboratorien des Ackerbauministeriums sehr befriedigende Versuche durchgeführt worden sind, die die Erzeugung von Kautschuk au« dieser Pflanze ermöglichen sollen. Mexiko muß Fleisch einführen dnb Vigo, 4. Januar Angesichts der übertriebenen Lieferungen an die angelsächsischen Mächte sehen sich die in den Krieg Roosevelts getriebenen mittel- und südamerikanischen Staaten jetzt zunehmend gezwungen, selbst zu importieren. So kündigte die mexikanische Lebensmittelkontrollstelle an, daß sie argentinisches Konservenfleisch einführen müsse. Die Regierung wolle hierdurch gleichzeitig die Teuerung bekämpfen. England muss sich demütigen Echo zu einem Mordprozeß — Wer ist Herr im Hause? Von unserem Lissaboner Korrespondenten WS. Lissabon, den 5. Januar Die Briten müssen mehr und mehr die Erfahrung machen, daß die Soldaten des amerikanischen Expeditionskorps England als eine Art besetzten Landes betrachten. Die Spannung, die sich In den letzten Monaten zwischen den USA-Truppen und der britischen Bevölkerung enwickelt hat, scheint tiefgehend genug zu sein, um die amerikanische Presse ernsthaft ru beschäftigen, während lieh die britischen Blätter, zweifellos auf Anweisung der Zensur, jeder Kritik an ihrem Verbündeten enthalten, dafür aber ausgiebig über Zwischenfälle Berichterstatten. Die Neuyorker Zeitschrift »Time« veröffentlicht dagegen aufschlußreiche Betrachtungen über das Ausmaß, das die gegenseitigen Reibungen und Gegensätze angenommen haben. Sie geht dabei von einem Mord aus, der vor kurzem von betrunkenen amerikanischen Soldaten an einem Mitgliede des weiblichen britischen 'lilfsdlienstes begangen wurde. In dem auf Grund dieses Vorfalles geführten Prozeß vor dem amerikanischen Kriegsgericht in England wurde ein amerikanischer Sergeant, der des Mordes angeklagt war, freigesprochen, well er sich Infolge völliger Betrunkenheit an die Einzelhelten des Vorfalles nicht mehr »erinnern« konnte. Der Täter ist nicht ermittelt worden. Dieses Ereinnis wie »Time« feststellt, vielen f.nglÄndern Sorge um ihre Frauen gemacht. Es ist In der letzten Zeit, so gesteht die amerikanische Zeit- schrift, in wachsendem Maß« offenbar geworden, daß sich die Engländer durch das Auftreten der USA-Soldaten stark belästigt fühlen. Herablassend meint »Time«, man könne es verstehen, wenn die Engländer »leicht erregbar seien«, denn sie seien durch einen langen Krieg erschöpft und lebten auf einer Insel zusammengedrängt, die nur die Fläche des Bundesstaates Oregon hätte, aber eine vierzigmal so starke Bevölkerung beherbergen müsse. Die Reibungen begännen bereit« dort, wo der USA-Soldat mit den Tom-mies in einem Lokal zusammenträfe. Die Art des Amerikaners, lieber reichlich Geld auszugeben, verletze den Stolz des Briten und mache ihn noch scheuer, als er es normalerweise dem großen Vetter aus Amerika gegenüber heute schon sei. Das amerikanischo Soldatenblatt »Star and Stripes« muß zugeben, daß die zahlreichen Zwischenfälle und Skandale, in die die amerikanischen Soldaten in England verwickelt worden sind, durch die Amerikaner selbst hervorgerufen wurden. Die Anlässe dazu waren bei den amerikanischen Soldaten; Betrunkenheit, Verbindung mit Prostituierten, mangel-hafte Grußdisziplin gegenüber englischen Vorgesetzten, Vernachlässigung pder Nichtbeachtung djr Uniformvorschritten, unerlaubter Gebrauch von dien«tlichen Kraftfahrzeugen zu persönlichen Verfügungszwecken, Mißachtung der britischen Verdunkelungsvorschriften sowie andere Handhingen, die eine unverkennbare Überheblichkeit gegenüber dem britischen Verbündeten und seine Sitten und Gebräuche beweisen. Intelllgenite Engländer, so meint die amerikanische Zeitschrift, müßten aber wissen, daß die Yankees in England heute nur das wiederholen, was d.i€ Briten während des ersten Weltkrieges in Frankreich, vor allem in Paris taten, wo sie ebenfalls durch ihr rücksichtsloses, anmaßendes Auftreten die Franzosen beleidigten und herabsetzten. Damals hatten die Engländer mehr Geld, als die französischen Soldaten und nahmen für sich den Löwenanteil an den besten Weinen, Frauen und Hotels Frankreichs in Anspruch. Das gleiche geschehe heute ntit umgekehrten Vorzeichen in England. Die Engländer müßten sich heute also nur das von den Amerikanern gefallen lassen, was sie im Weltkriege den Franzosen zugefügt hätten. Selten wagt sich eine kritische englische Stimme hervor. Als Ausnahme ls>t Marquis of Donegall in »Sunday Dls-patch« anzusehen, der schreibt: »Die Amerikaner machen aus unseren Mädchen eine Nation der Prostituierten, verseuchen unsere über 12 Jahre alten Mädchen, sie bescheren uns für alle Zeil-ten das Negerproblem. Wir stellen uns die Frage, ob der Engländer jemals wieder in der Lage sein wird, Herr Im eigenen Haus zu sein. Ja, das ist es, worüber »Ich dl« Engländer ^überall im Lande beklagten « Aber diese offene Kritik eines Engländers an dem Treiben der Amerikaner in Großbritannien Is't eine Ausnahme. Der verborgene Revolver Das tchwedUche Blatt „SioekhoJntt TIdnIngen" veröHentUchl eine Zeichnung zur Illustration der Methoden, deren alch die englischen Sabotage-Agenten bedienen. Man sieht einen durch Fallschirm abgesetzten Agenten, der sich der Verhaltung entzieht, indem er auf rätselhaJte Weise trotz wailenloB emporragender Arme scheinbar kapitulierend einen deutschen Soldaten über den Hauten schießt. Der Begleittext lautet. „Pallschirmagenten aus England tragen Revolver in ihren Anzügen einmontiert Der Schuß geht los, wenn die Arme auf den Ru/ „Hände hoch" in die Höhe gehoben werden. Das Bild zeigt einen Fall schirmapringer In voller Ausrüstung." In der Tat; die Zeichnung zeigt bei näherer Betrachtung eine Tasche unter dem rechten Arm, aus der mit Hilfe eines verborgenen Revolvert Schüsse lallen. Das Ist wieder ein anschaulichci Beitrag zur Kenntnis der „Oentlemen des Krieges". Feigheit und Verschlagenheit paaren sich in )ener Weis», wie die Welt das zuerst von den Bolsche-wisten erfahren hat, wenn die Darstel lung fn dem schwedfschen Blatt, (die au englischem Material lußt), recht hat nach der also die englischen Agenter den guten Glauben derer, die sie lür wehrlos ansehen und es versäumen, sie über den Haufen zu schießen, In heimtückischer Weise zu etwas ausnutzen, was nach dem internationalen Kriegs-recht als Mord gellen muß. Bin Soldat, der sich scheinbar gelangen gibt, aber gleichzeitig den hierauf eingehenden Gegner hinterlistig meuchelt, I$t ein Gangster und verdient entsprechende Behandlung. Mindestens fünfzig Tote Zur Explosion eines USA-ZerstÖrert dnb Stockholm, 4. Januar Wie United Press ergänzend meldet, wurden bei der Explosion eines USA-Zerstörers nordostwärts von Sandy Hock In der Neuyorker Bucht mindestens fünfzig Marineangehörige getötet. Die Zahl der Besatzungsmltglleder sei noch nicht bekanntgegeben worden, doch betrage schon die Frledensbesatiung eine« Zerstörers über 200 Mann, sei jedoch in Kriegszelten noch höher. Wie das USA-Marinemlnisterlum Inzwischen bekanntgab, wurden 163 Mann gerettet, von denen 10B verletzt sind. Eine Erklärung über dl« Ursache der Explosion, der nach Aussagen der geretteten Seeleute anscheinend sämtliche an Bord befindlichen Offiziere zum Opfer fielen, «rurde noch nicht abgegeben. Ein Probeha&germ tc Stockholm, 4. Januar Eines der lltesten Unterhauamltglleder der Labourparty, der 71Jlhrige Arzt Alfred Salter, will demnächst In den Hungerstreik treten, um dadurch die Regierung zu veranlassen, Ihr Verbot der Versendung von Lebensmitteln nach den von den Westmächten besetzten Gebieten Europas aufzuheben. Obwohl die Aktion angesichts der unnachgiebigen Haltung der Regierung wenig Erfolg verspricht, hat Salter wie ,Jorgen Tld-ningen" aus London berichtet, bereits einmal 56 Stunden „mit gutem Ergebnis zur Probe gehungert" und hofft jetzt, einige seiner politischen Freunde Zur Beteiligung an den Hungerstreik veranlassen zu können. Vv^ere Kurzmeldungen dnb Erfolge der }apanischen Luttwafl«. Wie das kaiserliche Hauptquartier bekanntgibt, haben Einheiten der japanischen Heeresluftwaffe im Monat Dezem* her an den Fronten in China, Burma und Neu-Guinea armähernd 470 feindliche Flugzeuge abgeschossen oder am Boden zerstört. dnb Es gärt In Sardinien. Wie aus Cagliari gemeldet wird, wollen die anglo-amerikanischen Beeatzungsbehörden auf Sardinien ein faschistisches Komitee entdeckt haben, das an der Vorbereitung des Widerstandes der Bevölkerung gegen die fremden Eindringlinge arbeitet 14 Sardinier wurden in diesem Zusammenhang bereits von der anglo-ameri-kanischen Militärpollzei verhaftet. Umbildung der portugiesischen Regle-rungt Wie der Präsident der Nationalversammlung am Dienstag bekanntgab, wurden die Sitzungen dieser Versammlung bis zum 13. Februar vertagt. Wie hierzu verlautet, hängt diese Vertagung mit der Möglichkeit einer Umbildung det portugiesischen Regierung zusammen. dnb Gespensterseherel. Der oberste USA Bundesgerlcht«hof klagte 30 Personen, darunter zwei Frauen an, eine Verschwörung gebildet zu haben, um zur Errichtung einer Art »natlonaleozlallstl-scher« Regierung in den Vereinigten Staaten Beihilfe zu leisten. dnb Kohlensorgen In USA. Um Kohlen für die Oststaaten der USA freizubekommen, hat Innenminister Icke« angeordnet, daß bis zum 1, April 1944 n«(ä Orten westlich der Grenze Ohio-Pennsylvania keine Hartkohle mehr verladen werden darf. dnb Geschlossene Spielhöllen. Nach der Parole »Alle Kräfte für die stegreiche Beendigung de« Krieges«, gleichzeitig auch dem Druck der öffentlichen Meinung nachgebend, be«chloß die Schanghaier Stadtverwaltung die Schließung aller «elt einigen Jahren Im Süden der Stadt bestehenden Spielhöllen bis spätestens Ende März. Drurk a V«tU(| Marbargar VftrIaQi u. Oruckerat-Gas. m b H — Vpr1agil«ltuag igon Baumgirtom. Haupi*rbr(tttettung Anton Gerichack, bevida in Mnrbiira « 4 Drau. Radgata« 6 Zur Zell fOr Anzelgaa dla »raiilltt« Nr S von 10 April 1043 gflUlg. Autlall dal LletMung d*i Blattes bei höbsrer Gewalt oder BetrtebBitorung gibt ketneu Anspruch au' RQckzahlung des Betuga- flOrn. MARBURGER ZEHUNG Mittwoch, 5. Januar 1944 * Nr. 5 * Seite 3 HeiiHoHitke Rundsthou Kleiner, silberner Löffel Der große Karton war fast bis obenauf voll geworden, als ich etwas Wä-■che und etwas Garderobe hineingelegt hatte, die ich absenden wollte, um sie ▼or den Luftangriflen zu schützen. Da lleB Ich meinen Blick noch einmal prüfend durch die Schränke wandern, ob es nicht doch noch etwas gäbe, was ich unbedingt in Geborgenheit wissen wollte, und ich entdeckte den kleinen Kasten, in dem ich seit Kindertagen Dinge gesammelt hatte, an denen mein Herz hing. In diesem Kästchen lag also der kleine silberne Löffel, den ich seit vielen Jahren nicht mehr betrachtet hatte. Ei lag neben dem kleinen Lackdiariuiji, In das Ich meine ersten Gedichte geschrieben hatte, und auf den Glimmerbildern, die ich einmal leidenschaftlich sammelte, anstatt meine Nase in meine Schulbücher zu stecken. „Meiner Lotti" steht auf der einen Seite des Löffelstiels, und die andere Seite trägt die Inschrift ,,Hansel". Ich mußte lächeln, als ich den Löffel betrachtete. Fünfzehn Jahre alt war ich, als mein Tanzstundenpartner, ein hübscher, blonder Primaner, mir Ihn schenkte. Ich hatte mich bestimmt unglaublich über dieses hübsche Geschenk gefreut, und verliebt war ich gewiß auch gehörig in diesen jungen Kavalier Gerade deshalb weinte ich doch damals die ganze Nacht hindurch, well ich ihm für den Raub des ersten Kusses eine Ohrfeige versetzt hatte, die mir dieser stolze Junge nicht mehr verziehen hat. So töricht war ich seinerzeit, als ich noch „Lotti" hleßi und so kompromißlos unversöhnlich war der Primaner Hansel, ▼on dem ich weiß, daß Jetzt an seiner Haus.tür sein Schild „Dr. Johannes X ..." angebracht Iit und daß die Patienten, die ihn als Arrt besuchen, nicht nur sein großes Können sondern auch sein Verständnis für alle Nöte des Herzens, die •o oft Krankheiten verursachen rühmen. Kleiner, silberner Löffel, unbedingt mußt du mitreisen, und wenn du einmal wiederkommst, dann will ich dich so aufbewahren, daß Ich dich häufige! zu Gesicht bekomme, weil es schön ist, an die Tage zu denken, an denen ich „Lotti" hieß und über meine eigene Dummheit weinen konnte. Charlotte Todesfälle, In Marburg verschieden-Der 66 Jahre alte Reichshahninspektor 1. R. Leo Dolinschek aus der Lissflgawe 45| das Bahnheamtenstörhterrhen Helga Schalamon aus der Humboldtgasse 14; die .IRjähriqe Private Gertrude Zseleren geh. Skork und der Reirhsbahner i. R Anton Naberqoi aus der Hans-Sachs-Gasse. Wir haben unser Schicksal selbst in der Hand Unser Einsatz soll nicht umsonst gewesen sein — Der Gauleiter sprach zu seinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen Auch heuer hatte Gauleiter und Reichs-statthdltei Dr. Sigfried Uiberreithei seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in der Gauleiitung und in den Behörden des Reichsstatthalters zusammengerufen, um die Parolen für die Arbeit im neuen Jahr auszugeben, das groß und schwer vor dem de-utschen Volke steht. Nach feierlichen Orgelklängen ergriff der Gauleiter das Wort An der Schwelle eines Jahres, in dem, wie der Gauleiter feststellte, der Krieg seinen dramatischen Höhepunkt entgegenjagt, konnten Kraftquellen gerade aus der Rückschau auf das vergangene Jahr, das uns hart und j sitark gemacht hat, auf ein Jahr der { Prüfung und Erprobung, erschlossen^ werden. Es ist, so durfte der Gauleiter sagen, trotz allen Leides und aller Opfer, j trotz des vielen Blutes und der vielen , Tränen, die vergossen werden mußten. J ein stolzes und ein schönes Jahr gewe- ! sen. weil sich gezeigt hat. daß die heute j lebende Generation sich die Tugenden ' bewahrt hat, die einstmals unser Volk groß gemacht haben, und daß wieder Männer erstanden sind, wie sie einstmals unser Volk zur Größe empnrgeführt hatten. Unschlagbar isl unsere Nation, wenn sie bereit ist, diese Tugenden, die i sie bisher siegreich sein ließen, auch , weiterhin so zu bewahren wie in die^iem j zwar nicht vom Glanz des Ruhmes groß- t ter erfolgreicher Schlachten umflossenen, dennoch vielleicht stolzesten Jahr dieses Krieges. An die Wlnterschlacbt 1942/43, an den Opfergang von Slailngrad, an den ungeheuer schweren Abw^rkampf im Osten, an den schandbaren Verrat der italienischen Königs- und Generalsclique, an die furchtbare Heimsuchung des Bombenterrors — an alle diese Schicksalsprüfungen, die das ganze deutsche Volk mit einzigartiger Opferbereitschaft ertragen hat, erinnerte der Gauleiter, um dann auf die besonderen Aufgaben und Probleme einzugehen, die sich plötzlich für unsere Heimat im vergangenen Jahr ergaben, als sie durch die Veränderungen der Kriegslage, vor allem durch die Entwicklung im Süden unseres Reiches, näher an das Kriegsgebiet herangerückt war. In kurzer Zeit mußte in der Steiermark alles das geschaffen werden, was vorher vordringlich in anderen, früher stärker bedrohten Gebieten des Reiche« an Vorkehrungen zur Abwehr des Bombenterrors hatte geschehen njüssen, Mit Genugtuung konnte der Gauleiter hier feststellen, daß dank einer weit über die Pflicht hinausgehenden Hingabe diese Aufgaben in kürzester Zeit gemeistert worden sind, und auf jene Maßnahmen hinweisen, mit denen zum Schutz der Bevölkerung und der steirisghen Betrie- „Kraft und Stoff in heutiger Erkenntnis" Dr. Tomaschek spricht in der Volksbildungsstätte Marburg Uber dieses Thema spricht, wie schon kurz berichtet, Dr. R. Tomaschek, Professor an der Technischen Hochschule München Im Saal der Volksbildungs-stätte Marburg, Domplatz 17, morgen, Donnerstag, den 6. Januar. Als vor 300 Jahren der große Galilei starb, war d e exakte Wissenschaft der Physik sein Vermächtnis. Er hatte die organische Welt von der anorganischen geschieden und die Gesetzmäßigkeit in der Natur erkannt. Newton vertiefte die Erkenntnis der Bewegun als Einwirkung einer Kraft auf die Materie Doch was isi Kraft und was ist Mater'e? Die Zusammensetzung eines Körpers aus Molekülen und Atomen war eine wesentliche Erkenntnis, Die durch Galilei und Newton als Fundamentalgrößen der Phvsik und der Naturforichunq gewonnenen Begriffe voi. Kraft und Stoff hatten 7U Anfang des 1f). Jahrhunderts zu einem einheitürhen »me' han sHsrh'^n«' Weltbild geführt Aber die Erforsrhunq des Lichls als Wellenbewegung, die des tra- genden Atherstoffes bedarf, Huygens-; Forschungen übei das Licht und Fara-days Entdeckungen der elektromagneti-I sehen Zusammenhänge zeigtun die Gren-j zen dieses Wehbildes und führten zur ' Vorstellung des »Kraftfeldes«. Man erkannte im Atom ein Kraftfeld von Elektronen, um einen winzigen festen Kern, dessen Zertrümmerung eine Stoffver-wandUmt) /uv Folgi^ hat. Auf der Brücke zwischen Materie und i Äther entwickelte sich der Kraftbe griff zun» »Energie-Begriff« und erfuhr ; olne Verstofflirhung durch die Erkenntnis der Energie-Masset, während auf der I anderen Seite der Stoffbegriff in der Wellenmerhanik d. h in der Erkenn niS des wellenartigen VerhaUf:ns der Materie eine Auflösung erfuhr. Damit sind für die heulige Wissenschaft d e Giengen von Kr.iff und Stoff verwischt. Es entsjeht jene* einheitliche WeUbild. wie wir e*. in der Harmonie der Kristalle und der Töne, der Siiekiren und des Atombaues erkennen. be vorsorglich alles getan worden ist, was getan werden kann. Nach dieser Rückschau richtet« der Gauleiter an seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit aller Leidenschaft de» vor keiner Aufgabe kapitulierenden Nationalsozialisten den Appell, alle Kräfte des Körpers und der Seele zusammenzuraffen, sich darüber klar zu werden, daß eine Zeit von der Größe, wie wir sie erleben dürfen, ihre eigenen Gesetze hat, und sich dessen bewußt zu bleiben, daß jede Leistung noch steigerungsfähig ist. In mitreißenden Worten hielt er ihnen j die Verpflichtung und kompromißlose I Hingabe des Dienens vor Augen, eines ' Dienens dem nur das Ganze wichtig ist. I Ein leuchtendes Bild zeicl^nete der Gauleiter dann von der Haltung eines Volkes, in dem nicht nur der Soldat mit seinem Leben für seine Pflicht einsteht, sondern auch Frauen, Greise und Kinder held<>nmütig im wahrsten Sinn des Wortes an der Heimatfront kämpfen. Der Dreizehnjährige, der Im Bombenhagel sieben Säuglinge rettete und dadurch selbst verwundet wurde, die rettenden Taten alter Frauen, die auf die Dächer stiegen und Brandbomben löschten, um Flächen- und Reihenbrände zu verhüten, die menschliche Größe einer steirischen Mutter, von deren 25 Kindern elf Söhne an der Front stehen, oder einer anderen, die alle ihre vier Söhne in diesem Krieg verloren hat, männliches Heldentum, wie es aus den Augen des steirischen Eichen-laubträqers Stadler dieses Sohnes eines Fohnsdorler Bergknappen, leuchtet — dies alles konnte der Gauleiter als gültige Zeugnisse dafür anführen, wie heldenhaft sich unser Volk in allen seinen Schichten bewährt. Zugleich aber maß er die Größe der Forderungen, die eine so große Zeit an uns stellt, an der wachsenden Größe der Opfer. Als Gläubiger und Fordernde stehen in immer größerer Zahl vor uns die Toten, die fallen mußten für unseres Reiches Freiheit. Die Hinterbliebenen, die Frauen und rnit verwundeten Herzen, die durch den Bombenterror Gesrhäd'rrtnn, hren dllen allein sind wir es schuldig, daß wir dns Werk am Leben erhalten und in diesem entscheidunnsschweren Jahr so durrhznstehon daß ihre Opfer nicht umsonst gewesen sind. Noch einmal faßte der Ganleiter am Schluß dos Gesetz dieses Schicksals-kr'eges in soldatischer Forderung 7usam-mrn, die er allen seinen Mitarbeitern (•inbHmme''?o- »Wir haben unser Srh-rk* sal se'hst in d<>r H'ind Was entscheidend ist in d'e^em K'ioqe, k^'nn uns der Feind nicht rauhen das ist unsere Ehre, das OCrf tap UNT FERE ERSTEIRER Für Tapferkeit vor dem Feind»- wurde der Hauptmann Herbert König, aus Alt lag im Kreis Rann Träger de^i Eisernen Kreuzes II. Klasse, nunmehr auch mil dem Eisernen Kreuz I. Kla.sse ausge zeichnet. Die gleiche hohe Auszeichnun erhielt Obergefreiter Anton Oberer auf Mureck. Oberer war Oberscharführer ii der SA Mureck, 1932 bei der Gründun« der Hitler-Jugend in Mureck aktiv be teiligt. 1933 trat er der SA bei und stanf bis zum Umbruch 193fi als Kämpfer ste. in den vordersten Reihen. Er ist Tragr des Eisernen Kreuzes II. Klasse, d Ostmark-Erinnerungsmedaille März 193: der Erinnerungsmedaille Oktober 19" und weiterer Auszeichnungen Das Eiserne Kreuz IF Klasse erhielt« für tapferes Verhalten vor dem Feind der Soldat Alois Srnko aus Loren/en ar Bachern, dte Soldaten Stefan Wucl* Franz Premsl. Gottfried Ruß Michat' Auda Ernst Stradner, sämtliche aus Nt kolai am Drnufeid sowie Panzerqrenf dier Franz Zose aus Riegel bei Altla« und Wehrmann Franz Gertschrr^ann ai Altlag für Tapferkeit beim Einsatz gr gen die Banditen, Das Kriegsverdienstkreuz IT Klas < mit Schwertern erhielt für tapferen Eir satz anläßlich i ines anglo-amerikan sehen Terrorangrifls auf eine deutsch Stadt der Soldat Hubert Achai aus Lo renzen am Bachern. Wir können uns heute ein Leben ohne Zeitung nicht vorstellen. Wir sind gewohnt unser Blatl aui dem Frühstück^lisch vorzufinden, wir lieben es. Die Zeitung ist unser Kamerad, unser Helfer und Be» rater, den wir nicht missen könntn. Wir empfinden ihr Dasein eben als eine Selbstverständlichkeit. So sehr, daß wohl wenige darüber nachdenken, . welche Summe angespanntester Arbeitskrall, Wissen und Verantwortung nötig ist, um Tag für Tag eine Zeitung zu „machen". Es geht cm Zauber von dem gediuckten Wort aus, ein Bann; das wird jeder wissen, dessen Schriften das erstemal gedruckt werden Fast mit Erschrecken empfindet et die Eindringlichkeit des gedruckten VVorles seiner Sprache und Schrift: das Wort ist zu einer Posaune geworden Darin liegt ja auch die Wucht einer Zeitung, und das Schlagwort von früher „Weltmacht Presse" hatte bestimmt seine Bererlitigung. Heute nicht mehi in diesem üblen Sinne. Heule ist unsere deutsche Presse sauber und verantworlurigsbewußt, nach dem deutschen Schritlleitergesetz stehen nur Männer in ihren Reihen, die sich als Sprecher zum Volke ihrer hohen Mission bewußt sind. Heute gibt es eine richtiggehende „Zeitungswissenschaft" und eine Hochschule dalür. Die Geschichte der Zeitungen in aüer Welt ist, von den Mitteilungen aul den Papyrusrollen angefangen uralt Ewig wird in der Legende auch jener griechische unbekannte Krieger weilerleben, der in ununterbrochenem Lauf im Jahre 490 vor der Zeitwende die hiachricht von dem in der Ebene von Marathon erfochtenen Sieg der Athener unter Miltiades über die Perser nach Athen brachte. Der Krieger, der diese übermenschliche Leistung in diesem heroischen Lauf — der in allen modernen Sportarenen als , Mara- Das Haus, das keine Ruhe kennt Tag und Nacht wird hier von vielen Händen an der »Marburger Zeitung« geschafft thonlauf" weiterlebt, vollbrachte — 1 konnte in Athen die glückliche Narh-I rieht noch mit dem einzigen Packelwort 1 „Slegl" überbringen, dann stürzte er zu-san^men. Dieser fanatische Krieger, die Ver- iiiitig, heute überbrücken die Weiten Funk und T(>legrnf. Der Läufer von Mciratlion brachte damals tatsächlich eine „Zeitung" nach Athen Denn früher war eine „Zeilung" — nach dem niederdeutschen Wort Die Setzmaschinen liefern den Maschin nsati körperung eines Siegeswillens, war, wenn dieser Vergleich gestattet ist, auch das Vorbild des PK-Mannes von heute Er brachte die „Zeltung" mit der stolzen Kunde seinen Landsleuten, wie uns auch heute unsere Kriegsberichter Bild und Worte von dem Freiheitskampf des deutschen Volkes übermitteln. Nur sind heute hierzu keine Maraihnnläuler mehr Bas Zusamnicnstellen der Seiten, äle Arbelt des Metteurs „tidinge" — kein bedrucktes oder beschriebenes Papier. „Zeitung" war die Kunde von einem bemerkenswerten Ereignis. Die „Zeltung" ging von Mund zu Mund, sie wurde auf den MarkTtplät-zen der Städte ausgetrommelt. Erst ura 1609 erschienen in Augsburg und Straßburg die ersten, richtigen Zeitungen nach unseren Begriffen, 1660 die erste, tägliche Zeitung in Leipzig. Es soll nicht Zweck dieser Zeilen sein, alle die komplizierten Rädchen und Räder aufzuzeigen, die präzise und minuziös ineinandergreifen müssen, um innerhalb weniger Stunden ein formvollendetes Blatt herauszubringen. Denn die Zeltung wird jeden Tag neu geboren. Sie ist aber keine Eintagsfliege, denn der Inhalt fällt auf fruchtbaren Boden, er lebt in den Herzen und im Geist unserer Volksgenossen weiter. Von überall laufen die Fäden zusammen. Der „Hellschreiher" spielt, auf seinem Band laufen die funktelegraphischen Nachrichten ein, die Post bringt Berge von amtlichen Berichten und Einsendungen, Bilder flattern Ins Haus, die kli- i schiert werden müssen und das Telefon kommt überhaupt nichl zur Ruhe. Dieses Material muß in unglaublich kurzer Zeil mit klarem Auge gesichtet werden Morgen ist keine Zeit mehr dazu, ein Morgen" kennt die Zeltung nicht, sie kennt nur ein „Heute". Nach der Sichtung und Rediqiertinq dos Materials beginnt erst der schwierige technische lell, von der Setzmaschine über den „Umbruch" (die Formung der Zeitungsseite, bei dei sie ihr Gesicht erhält) und über die Stereotypie zur Rotationsmaschine die die Tdusi'nde druckfeuchler Exemplare hin-nusspelt, die dann die „Zeitung" in alle Well bringen Schnell ist eine Zeitung gelesen, oft auch nur flüchtig und nur die wenigsten Leser machen sich Gedanken darüber, weich heißer Arbeitskampl dem Tag u;ul der Nacht vor dem Druck vorangegangen war. Oft, wenn der Leser wohl ausgeschlafen begierig das noch druck-feuchte Blatt in die Hand nimmt, kann sich der Schriftleiter erst zur Ruhe begeben und Setzer und Metteure wandern im Morgengrauen Heim und Familie zu. Noch aber ist der Zeitungsbetrieb nicht zur Ruhe gekommen. Von den Packräumen. in denen hunderte emsiger Hände den Versand vorbereiten, stehen die Wagen und Autos, die die Zeitungsbündel zu den Bahnhöfen bringen von wo sie ihren Weg nach Stadt und Dorf antreten und — an die Front, um unseren Soldaten Wort und Bild aus der Heimat zu bringen. Stürmisch, tagaus, tagein, pocht das unermüdliche Herz der Zeitung In den letzten Jahren Ist unsere deutsche Presse slark und mächtig geworden und wir sind überzeugt, daß die alte deutsche „Marburger-Zeitung" ihren Lesern auch Im neuen Gewand fürderhln ein treuer Wegweiser In eine lichte Zukunft des schönen Unterlandes sein wird. Hans Auer sind die Tugenden, dl« unsere Vorvätf groß gemacht haben, die wir selbst be wahren müssen, um groß sein zu könnet und so lange wir dies alles bewahrer sind wir unbesiegbar Zum Führer rieh le-ten sich dann alle Gedanken, al» de' Gauleiter aufrief auch in diesem Jnh' so rii schaffen und zu handeln, daß )ede: reinen Herzens zu dem Mann aufbllcker kann, dem am Beqinn des nftiien Jahres wie immerdar der Schwur der Treue bis zum letzten gilt. Was ^ibt es in der 58. Zuteilungsperiode Die Lebensmittelrationen der 57. Zuteilungsperiode gelten auch in der 58 Zuteilungsperiode vom 10 Januar bis 6. Februar 1944, Eine Änderung tritt nur dadurch ein, daß die unveränderte Nähr-mittelratlon von 600 g in voller Höhe in Getreidenährmitteln verteilt wird. Die Zuteilung von Kartoffelstärkeerzeugnissen entfällt. Alle Verbraucher erhalten somit folgende Erzeugnisse in der gleichen Menge wie in der 57 Zuteilungsperiode! Brot, Mehl, Fleisch. Butler Margarine, Butterschmalz, Speiseöl Käse, Quark, Teigwaren, Kaffee-Ersatz- und Zusatzmittel, Vollmilch, Zucker, Marmelade, Kunsthonig und Kakaopulver. Der Ausgleich für die wegfallende Ration an Kartoffelstärkeerzeugnissen erfolgt in Getreidenährmitteln. Demgemäß ist auf' den Abschnitten N 23 und N 24 der rosa Nährmittelkarten bzw. N 11 und N 12 der blauen Nährmlttelkarten SV/G der Aufdruck „St" weggefallen. Die Ration an Teigwaren ist unverändert geblieben. Es sind nunmehr auch die Abschnitte N 11 und N 12 der blauen Nährmittelkarte SV.'G mit dem ,.T' -Aufdruck versehen worden. Die Reichsraehl-karten 55—57 verlleren mit Ablauf des 9. Januar 1944 Ihre Gültigkeit. Die Kar-' ten werden daher für die 58. bis 60 Zu-, tellungsperiode (10. Januar bis 2. April 1944) nju ausgegeben. Die Verbraucher haben die Bestellscheine 58 in der Woche vom 10 bis 16. Januar bei den Verteilern abiiigeben. * Erfreuliche Arbeit In der Gemeinde Nikolai. Die Gemeihdc Nikolai am Drau feld (bei Marburg) kann eine steigend« Einsatzbereitschaft der gesamten Ein wohnersrhaft feststellen. Nicht nur di« Versammlungen des Steirischen Heimal bundes und die kulturellen Veransta tungen erfreuen sich steigenden Intere?^ ses, auch der Einsatz innerhalb de Volkswohlfahrtsarbeit ist ein vorbild lieber, erbrachte doch diese kleine Lanr" gemeinde anläßlich der letzten Reich' straßensammlung einen erfreulichen B« tiag An dieser zielsicheren Aufbaun' belt haben der Ortsgruppenführer d-Steirischen Heimathundes und Bürg« meister hervorraaenden Anteil. Wir verdunkeln vom 2. bis P Januar von 17 Uhr bis 6 Uhr Aiilniilimrn Pleifer H. AH., Marhurü |2), StrHrn-Llclilhllci. OTai (1) Die lerligen Platten vor dem Einhebeo io die Rotaliousmdüchin« Sfitf 4 * Nr. 5 * Mitwoch, 5 Januar 1914 Pohnsdorf ehrt seinen Eichenlaubträger Di« Bevölkerung von Fohiisdürf bereitet« d«m Eichenlftubträqer ^f-Ober-•turmbannführer und Renimentskom-inandeur Silvester Sthr der Bestätigung, die mir Tante Nolten ttit dem Höror in der Hand gab, durchaus nicht gestört durch das Bewußtsein, daß Brent sie höien konnte: »Seine Frau ist wieder mal unausstehlich. Er sag», ich iolle kommen, um ihr den K'..pf zurecht-SUsetzen, weil ich das doch so gut könne. Ich habe ihm geantwortet, er •olle — — aber was ist denn. Alexandra!« Ich hatte Tante Nolten den Hörer ah-genommen. »Ferdinand', sagte ich, »mein Lieber... Ich vpigesse es dir nicht. Und nun, Ferdinand, sei mir nicht bösl Du hattest recht, als du mir vorhin sagtest, M sei ein Unfug und ginge nicht. .\uf Wiedersehen, FerdI! Und — du wirst •chon fertig mit ihr, mit deiner Fra\i, gelt? Auf Wiedersehen —« Brent sagte leise; »Alexandra — es tut mir leid, daß ich zu ungeschickt war, dir zu helfen. Vielle.icht hätte ich doch die Scheune al)brennen' lassen sollon, denn hättest du wenigstens einen oder ]^voi Tage Alleinsein erlangt?« »Es würde doch nichts nützen. Ferdl. Servus, Lieber,« »Denk dran, Alexandra, daß alles Schlimme auch voiübergeht — und außerdem, ich glaube bestimmt, es sieht iiur schlimm aus!« »Ja«, sagte ich erstickt und hing an. »Was wollte er noch?« trayte Tante Nolten. »Er sah selber ein, daß es keinen Zweck hat, dich zu rufen.« Datin stach mich plötzlich der Hafer. Ich blickte Tante Nolten an und sprach treuherzig weiter. »Er meinte, du könnlest seiner Frau den Kopt ja doch nicht zurechtsetzen.« »So!« sagte Tante Nolten, »Es lockt mich gewaltig, ihm das zu beweisen! Diesem ewig unzufriedenen, grundlos eifersüchtigen Geschöpf den Kopf zurechtzusetzen — das bekotmne ich wohl doch noch zuwege! Diese Frau weiß gar nicht, was sie an ihrem rxthigen, arbeitsamen, ordentlichen Mann hat! Andere treiben sich herum, poussieren, haben Geschichten mit Theatordamen, kommen nicht heim, und die Frau kann sich die Augen ausweinen, wenn sie mit ihren verwaisten Kindern vergeblich wartet — aber diese Frau, die keinerlei Grund zum Räsonieren hat, mul^ ihren Mann schikanieren! Es lockt mich ganz gewaltig' Ich bin in bester Stimmung, Köpfe zurechtzusetzen!« Das klang recht kriegerisch, und Tante Nollens Ge&icht verhieß nichts Gutes, während sie erregt auf und ah ging »Du solltest vielleicht doch hinfahren«, sagte ich und merkte sofort, daß das verfrüht war Tante Nolten sah mich mit einem langem Blick an. »Ich werde hier nötiger gebraucht«, erklärte sie. Da es nun ohnedies verfahren war, wurde ich gapz qffen. »Mama, versprich mir, bitte, eins. Sprich nicht mit Maximilian über das, was du zu sehen glaubst. Ich bitte dich, sprich nicht mit ihm!« Tante Nolten marschierte immer heftiger auf und ab. »Ahal Du willst n^f^htl Du bildest dir ein. es sei nichts! Du willst gewaltsam blind sein! Nun gut, wie du willfit! Schön, schön! Bitte sehr!« »Du vorsprichst es mir?« Ich mühte mich, ihr nicht zii zeigen, daß mir zum erstenmal ihre Offenheit weh tat, »Ich verspreche esl« sagte sie böse. »Ich werde weder mit dir noch mit Maximilan über das alles reden! Kein Wort werde ich reden! Du kannst dich darauf verlassen! Aber wenn ich erst Bescheid weiß, genau Binscheid weiß, meine liebe Alexandra, dSe«lenadel« an die »M. Z.t. 40-12 1 Klavier tun 600 RM und 1 Sä-gespäncofen um 70 RM zu verkaufen. Mras Anma, Trödlerei, Drauweiie-r, Praustaudnerstr. 31. 75-3 Zu kaufen gesucht Mantel und Fuchspelz zu kaufen gesucht. Anachr. In der »M. Z.t, Marburg/Drau._^ 1 bis 2 gut« Zugpferde werden ehe«tent gekauft. — Spedition Transport, Marburg, Melling^r-itraBe 16. 41-4 Gutef vl«rtelHg«r Hasenstall £u kaufen gesucht. 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Verhältnissen, besitze schöne Wohnung. Zuschr. unter »Zufriedene Zukunft« an di« »M. Z.«. 15-12 AUelnstehendef, geschiedener und gutsituierter Handwerker, 46 Jahr« alt, sucht Ehebekanntschaft mit einem gutherzigen, ruhig«ji und braven M&del vom Lande, 30—45 J. altt Zuschr. mit Uchtblld unter »Treue« Ken 59« an die »M. Z.«, Marb, (Drau). 59-12 37jahrtge Witwe «ucht auf diesem Wege einen herzensguten und charaktervollen Mann zw. Ehe kennenzulernen. Zuschr, unter »Glückliches Heim 55« a. d. »M. Z.«. 55-12 Kleiner schwarzbrauner Hund mit weißer Brust und weißen Pratzerln, hört auf den Namen Bubi, ist seit 27. Dezember 1943 abgängig. Für zweckdienliche Angaben sehr gute Belohnung. Hieb, Brunndorferstralie 2b, gegenüber Werkstätte. 24-13 Verschiedenes Tausche Eisschuhe qeq. einen Kindermantei. Anschr. In der »M, Z.«, Marb.-Dr. 20-14 Abgangig seit 30. Dez. 1943 Georg Müller, 16 Jahre alt, 170 cm groß, blaue Augen und dunkle Haare. Angezogen m.it blauem Anzug und schwarzem, langem Lederrock Uber den Verbleib bitte da« 3. Polis^i-revier, Meld«st«lt«, xu verständigen. 53-13 Schwarzer Lederhandschuh, mit Pelz gefüttert, von Soldaten verloren. Der ehrliche Finder wird ersucht, denselben gegen Belohnung bei Radn, Mühlgasse 18, Marburg/Drau, abzugeben. 73-13 Taußche Klavierakkordeon, 80 Bässe, 1 Register, qeqen Klavier, Rundfunkger. od. Schreibmaschine qeqen Wertausqlcich. Hindenburgstr. 61-1. 27-14 j Tausche Damenicderjacke für! übertragenen Herrenlederrock. j Anfr. in der »M. Z.«, Marburg- j Drau 34-14: Jene Herren, welche aus dem Personenzug Marburg—Cilli am 30. Dez. 1943, um 4.40 Uhr, II. Kl., einen braunen Dameniederkoffer irrtümlich mitgenommen haben, werden gebeten, denselben gegen hohe Beloh-nunig beii Buritsch, Marburg, Herrengasse 28, abzugeben. 14-13 Verloren wurde am Wege von der Kadettsnschule eine Pa-piennappe m. grüner Mitglieds-kart«, «inem Wehrpaß und einem Ausweis der D.R.B. Der Finder wird gebeten, dieselben bei Schuta Ignaz, Tröbelg. 9, abzugeb^v_64-13 Herrenfahrrad wurde gefunden. Anschr. In der »M. Z,«, 60-13 Schmerzerfüllt geben wir Nachricht, daß uns unsere geliebt« Tochter, Schwester, Nichte und Base, Fräulein Hedwig Scheu am Samstag, den 1. Januar 1944 für immer verlassen hat. Die BeJsetzunjg findet Freitag, den 7. Januar 1944, um 15 Uhr, am Städtischen Friedhof statt. Die Seelenmesse wird Samstag, den 8. Januar, um 7 Uhr, in der Pfarrkirche gelesen, Cilli, den 4 Jasiuar 1944. Ib tiefer Tieiueri Berta Sehe«, Mutiteri Berta, Heraia und Traute Scheu, Sdiweetem, und alle übrigen Verwandten. 20 Statt Jedar boaondaraa Aualgel Altmaterial! Rohstoifel Eisen, Lumpen, Papier, Haare werdnn zu Tagespreisen übernommsni größere Menqen werden abgeholt. Übernahme von alten Auto« und Kraftfahrrädem Große Auswahl von Nutzeieen. Firma Max Weiß, Altejsenhändler — Autoverwertunq, Marburg'Dr., Naqvstraße 14, Tel 21—30 __________ 434-14 Tadelloser Eisenofen, 0,90 cm hoch samt 2 Rohren u. 2 Knien und Aufzahlung wird gegen Diwan oder Küchenkredenz getauscht Zuschrift unter »M. O, C.K an die »M. "L«, Cilli. 270-14 Tiefen Kinderwagen, Kofler-grammophon »Limania-Konzert«, mit 50 tadellosen Platten samt Plattenständer, Filmkamera, 6x9' »Pontina«, 1:3.8 f — 10 Selbstauslöser Compur, mit 3 Filmen, und Ölbild, 0,65X0,75, %vird gegen Rundfunk 120 W getauscht. Zuschrift unter »M. O. C.« an die »M. Z.«, Cilli. 269-14 Haot Ihr Euch mal überlegt, was die Pnst heute leisten muß? Destimmt nicht, sonst Wörden wir rieht täglich soviel Perianer-Briefe aus NnrJ. Süd, Ost und West erhalten. Habt trotzdem Dank für Eure Treue! Aber denkt daran: Heute wird jede Krafi fOr den Sieg gebraucht - auch bei der Post, die Eure briete weiterleiten bi freut uns, daB P E R I nicht vergessen Ist. auch wenn man vortlbergehend darauf verzichten tnui^. Nach di^ Siege gibt ei wieder illet - «uch PER! OI-KOITHAUS fRANinp innicjstfieiicbte Cnutin. Schwester und Schwägerin. Frau Gertrude Zselezen geb. Skock -am Samstag, den 25, Dezember 1?)43 um halb 10 Uhi nach kurzem, furchtbarem Leiden im 38, Lebensjahre für immer verschieden ist. 38 Marburg/Dr., Pettau, Aqram, Straß, Graz, Rosenborg, den 3. Januar 1944. Im tiefsten Schmerz: Karl Zselezen, d Zt. im Felde, Gattej Malii, Anna, Resie, Pedie, Maria, Schwestern, und Josef, Bruder. m Danksagung Für die liebevolle Teilnahme beim Begräbnis und das Mitgefühl an dem so schweren Verluste, den ich durch den unerwarteten Tod meiner unvergeß-, liehen, herzensguten, lieben Gattin, Frau GERTRUDE ZSELEZEN erlitten habe, sowie für die schönen Kranz- und Blumenspenden sage ich auf diesem Wege allen meinen innigsten Dank. Wie sehr meine liebe Gattin bei allen belicht war, bewies die zahlreiche Beteiligung an ihrem letzten Wege. Allen, allen den herzlichsten Dankl 37 Marburg-Dr., Im Januar 1944. In tiefster Trauer: Karl Zselezen, dzt. im Felde, Gatte. Danksagung Für die vielen Beweise der hcizlirhon Anteilnahme an dem Tode meines geliebten, unvergeßlichen Gatten, sowie die vielen Kranz- und Blumen-ependen spreche ich allen meinen tiefnefühlten Dank aus. Besonders danke ich Bundeslührer Steindl und Herrn Schulrat Schneidet für die eiqreilenden Worte bei der Verabschiedung in Windischqraz, don Gliederungen tffer Partei, dem Mannerqefianqvernin und allen Kameraden in der Untersteiermark. Meinen besten Dank auch der Schulleiterin, F'rau CJrcte Hribernik und Frl. Gerda Wolf für die kameradschaftliche Hilfe. 6 Schwanberg, im Januar 1044 Tn tiefem Leid: Luise Preioq, Gattini Friedl, Edl, Olli, lleidl, Kinder; Eltern, Schwiegermutter u. alle iibriqen Verwandten. 8u Seite 6 * Nr. 5 * Mittwoch, 5. Januar 1944 MARBURGER ZEITUNG Ncner Generalkvlturreferent des Reichsstatthalters in Wien R€ichsleiter Baidur v. Schirach nahm am Montag am Ballhausplatz in einer schlichten Feierstunde, zu der sich mit Vertretern aus Partei, Staat und Stadt zahlreiche führende Persönlichkeiten des Wiener Kulturleben« versanraeit hatten, die Verabschiedung seines bisherigen Ge-neralkulturreferenten Walter TTioma« und die Einführung Hermann Stuppäcks als dessen Nachfolger vor. Erlolg der Wiener Sangerknaben in Hamburg Im Einvernefunen mit der Reichaju-gendführung und dem Reichspropagandaministerium weilten d.ie besten Jugendchöre des Reiches zu einem Weihnachts-•ingen in den vom Luftterror am schwersten heimgesuchten Gebfeten. Di© Wiener Sängerknaben sangen, von dem Wiener Pianisten Alfred Gronemaiui begleitet, in Hamburg in vier großen Konzerten vor der Bevölkerung. Die Säle waren jedesmal überfüllt und die kleinen Sänger ernteten jubelnden Beifall. Auch auf der Straße waren die Wiener SÄnger-kn-aben immer wieder Gegenstand freudiger und herzlicher Kundgebunden. Eine Tochter Roseggers gestorben An den Folgen eines Unfalles Ist In Graz die 78 Jahre alte Kapitänswitwe Anna Laurin, eine Tochter Peter Roseggers aus dessen erster Ehe, gestorben. Bühnenbilder aus dem Barock Im Vorraum der Kammersptele des Landestheaters Linz zeigt das Landesmuseum zur Zeit eine Folge von neuerworbenen Entwürfen zu Bühnenbildern BUS der Blütezeit de» Barock-Theaters und BUS dem Beginn des 19. Jahrhunderts. Die in Bleistift, Feder und Pinsel ausgeführten Blätter zeigen den hohen Stand der Theaterkultur der Ostmark und die künstlerische Sorgfalt, die schon damals für die Bühnengestaltung aufgewendet wurde. Schumann-Preis für Hans Ebert Der Kunstbeirat der Stadt Düsseldorf hat den Robert-Schumann-Preis 1943 an den Komponisten Hans Ebert verliehen. Hans Ebert, 1889 in Berlin geboren, bekannt durch seine Opern „Hille Bebbe" und „Der arme Billon", arbeitet gegenwärtig an einem großen Musikwerk „Florian Geyer". Durch das Bayrische Staatsschauspiel wurde im Münchner Goethesaal das vier-aktige Märchenspiel »Die Kinder im Zauberberg« von Ludwig Bender, mit Musik von Robert Tante uraufgeführt. Curt Langenbeck hat ein neues Drama nach dem japanischen in fünf Akten beendet. Es heißt »Treue« und soll Ende Februar 1944 vom Bayrischen Staats-•chauspiel m München uraufgeführt werden. »Drei Geschichten vom Welhnachts- bautn«, ein musikalische« Märchenspiel aweler Kölner, de« Schriftsteller« Heinz Steguweit und des Komponisten Hermann Unqer, erlebte in Köln seine erfolgreiche Uraufführung. Wie seinerzeit eine Tlermalered so •ntatand später auch eine Tierdichtung. Sie unterscheidet sich wesentlich von Jener Schilderung der Tiere in Fabeln, bei Aesop oder in Reineke de Voss, die das Tier nur als Sinnbild oder Allegorie bestimmter menschlicher Charaktere nehmen. Was die eigentliche Tierschilderung und Tierdichtung angeht, so hat sie ihren Ursprung in der zoologischen Wissenschaft, in den Forschungen Vater Brehms oder in Selbsterlebnissen von Jägern und Naturfreunden. Alle die durch ihre Tiergeschichten In unseren Tagen namhaft wurden. Löns mit seinem »Mümelmann«, Otto Alscher, der die Bären, Wölfe und sonstigen Tiere der Karpathen beobachtet und trefflich geschildert hat, oder die Nordländer Bengt Berg und Svend Fleuron haben Wochen und Monate in der Natur verbracht, kaum Menschen gesehen während dieser Zeit, sondern sich völlig in die Tierseele und das Tierschicksal versenkt. Immer ist dabei die Umwelt mit gezeichnet worden und oft erlangten die Leser durch ursprünglich auf Jagd- oder Tiergeschichten abzielende Autoren — wie z. B. dem vor einigen Jahren verstorbenen prächtigen Egon von Kapherr ■— zugleich die Darstellung einer ganz neuen, abseits der bekannten Straßen liegenden Landschaft Aber auch innerhalb der Tierschilderung und Tierdichtung, die im allgemeinen bestrebt ist, mehr und mehr von der Fabel und der Vermenschlichung des Tieres frei zu kommen, es aus seinen Gegebenheiten und Naturvoraussetzungen zu schildern, haben sich wieder verschiedene Spezies entwickelt. So sind gerade auch die beiden nordischen Tier-schilderer Bengt Bt;rg und Svend Fleuron schon im Ausgangspunkt ihrer Betrachtungen ganz verschieden. Berg schildert — vor allem das Leben der Vögel — von der reinen visuellen Beobachtung aus und folgert dann Im ein-lelnen auch etwas in die Tierpsychologie. Er geht zunächst als Forscher und Beobachter auf sein Ziel. Bei Svend Fleuron, der mehr Romantiker Ist — was ja hei einem Dänen nicht welter verwundert — steht das Biologische, das Tierschicksal, im Mittelpunkt. Von einem alten Bauernhofe stammend, Offizier zunächst und Jäger, wurde der »Knabe von der blauen Bucht«, der dem »Ruf der fernen Wälder« folgte, durch 'sein Leben und seine Naturumgebung zum Dichter. Mehr als dreißig Jahre Ist es jetzt her, daß Fleuron mit seinem zauberreichen Naturbe-kenntnis »Ein Winter im Jägerhofe« der Konsfanfin Damianos, ein Maler der Steiermark Glückwunschbesuch bei einem Fünfundsiebzig jährigen Seins Wiege stand in Wien, sein Vater aber stammt aus Arta in Griechenland, wo der Großvater, ein begüterter Mann, sein Besitztum verlor. Um es wieder zu bekommen, entschloß sich der Sohn, vorerst Jus zu studieren. Indessen starb der Vaterj aber der junge Grieche fand bald eine Anstellung im griechischen Konsulat in Wien und brachte es dort bis zum Stellvertreter des Konsuls, der damals der Bruder des Ministers Dumba, der «ogenannnte »Makart-Dumba« war. In Wien lernte Vater Damianos die Tochter des Mlniaturenmalers Matthias Kern aus Ravensburg kennen, der ein Zeitgenosse Danhau-sers war und für den Hof arbeitete. Aus dieser Ehe stammt Konstantin Damianos, den schon immer die Kunst locktet aber der Vater bestand auf Absol-vierunq des Gymnasium« und dieser Unterbau hat vielleicht mitbestimmend auf das malerische Wesen des Künstlers ge- ,, wirkt, dessen farbige Klarheit k und duftige Helle so etwa« wie " " ^ antikischen Geist atmen. 1888 bis 1897 hat Damianos die Wiener Akademie besucht, als Schüler des Porträtlsten L'Al-lemand und des Landschafters Lichtenfels. Aber auch ein Radierkurs bei Unger wurde nicht versäumt. Der namhafte Wiener Maler Jungwirt, die Landschafter Ferdinand Brunner und Köpf und von den Stei-rern Zelenka, Mytthel«, der Bildhauer Ranz und der au« Salzburg gebürtige und später In Graz wirkende Hermann Bergmeister waren seine Kollegen. Nach d«r Akademie ging e« auf Reisen, zuerst- durch ganz Italden und dann guer durch Deutschland. Passau, ^Regens-burg, Prag zogen den Jungen Künstler als Stadtlndlvidualltä-ten besonders an. 1898 ihn ein offizieller Auftrag zum ersten Male in die Steiermark, als es galt, für ein Erinnerungswerk, »Die Großindustrie Österreich«, anläßlich de« 50jährigen Reglerurigsjublläums des Kaisers Franz Josef, die führenden Unternehmen der steirischen Industrie Im Bilde festzuhal-teri. In Graz lernte Damianos auch seine spätere Frau kennen, und 1902 wurde der Bund fürs Leben geschlossen. Bald war dex Junge, rasch bekannt geworde-dene Maler der Porträtlst des steirischen Adels. Eine Malerschule wurde gegründet, die es In kurzer Zelt auf 47 Schüler brachte. Cora Lauzil, die später als Gestalterin von Kinderbüchern bekannt wurde, und Max Robatln, der Landschafter, gingen aus dieser Schule hervor, die durch 12 Jahre in Graz blühte und das Ansehen des Meisters vermeh- I ren half. Schon auf der Akademie hatte Damianos eine t>estimmte Vorliebe für I Ruysdel, dessen Licht und Atmosphäre ihn stark beeindruckten. Im Porträt aber wurde für den jungen Maler Waldmüller maßgebend, dessen prägnantes Erfassen der schaubaren Welt auch in den Bildnissen unserer alten Meister sich wiederspiegelt. Es war eigentlich ein rascher Aufstieg, der einen unbestech- ^ ; führte liehen Blick zur Voraussetzung hatte. Uber Ihn zu verfügen, hieß, einen Schatz zu verwalten, der bis in die hohen Jahre unvermindert vorgehalten hat. Rückblickend meint Meister Damianos lächelnd; »Eigentlich war Ich nur Porträtmaler, weil ich verdienen mußte. Die Landschaft pflegte ich zum Ausrasten von meiner Arbelt.« Und diese gelöste Stimmung ist es wohl auch, die allen großen und kleinen Formaten des Künstlers eine lyrische Note aufprägt. Hier ist es stets das Private, die stille wundersfime Vergnügtheit mit Himmel und Erda, die «ich auch in den Motiven spiegelt und im Vortrag der Farben erst recht ihren wahren Ausdruck findet. Seit 1902 ist Konstantin Damianos Mitglied der Genossenschaft bildender Künstler de« Wiener Künstlerhauses. Die Wiener waren es auch, die ihrem alten Meister als erste ihren Glückwunsch übersandten. Auch der Grazer Genossenschaft bildender Künstler Stel-ermarks gehörte Altmeister Damianos seit 1912 bis zu ihrer Umwandlung in die Kameradschaft an. Bine Menge Preise und Medaillen wurden dem Künstler im Verlauf der Jahre zuteil: dreimal der Österreichische Staatspreis, die Goldene Fügermedaille der Akademie und für seine Leistung als Kriegsmaler Im ersten Weltkrieg der Fraru Josef-Or-den mit der Kriegsdekoration für sein Verhalten vor dem Feind. Dem Besucher der Grazer Ausstellungen Ist heute der Name Damianos ein feststehender Begriff. Seine übersonnten Wiesen, die Talausblicke, die ^ Höhenzüge und stillen Hauiswlnkel, ein Mühlteich etwa und ein Bach-timipf mit gegen den Himmel abstehenden Bäumen — Immer Ist es eine stille, aber reiche Welt, die der Künstler mit Augen des liebenden Betrachters festzuhalten versteht. Eine musikalische Note könnte man darin auch erblicken, und nicht von ungef&hr ist Damianos auch selbst ein begeisterter Musikfreund, def in frühen Jahren eine ganze Gesellschaft vom Flügel aus unterhielt ... Seit 1913 benützt Damianos das gleiche Atelier in einem Hinterhaus in der Schießatatt-gasse. Auf einen über wenige Stufen zu erreichenden offenen Gang münden viele Türen, Hier war einmal eine kleine KQnstlerkolonie behauet: Hermann Bergmelster, der früh geendete Fritz Golob, der Plastiker Wilhelm Gösser, _ der einzige, der Ihm auch Aufnahm«: Stcden-Lichtbild, Grai lieute noch treu« Nachbarschaft hält. Aus den übrigen Räumen ist eine Ölmühle geworden .., Wir verabschieden im» von Professor Damianos \md freuen uns, daß er In seinem Alter noch über soviel Lebensfreude imd Schaffenslust verfügt und wünschen ihm, daß er noch manches Jahr seine Mitwelt mit neuen Werken erfreuen möge. Kurt HUdebrand Matzak GoethemedaiUc iflr Professor Dr. Karl Zieler Der Führer hat dem ordentlichen Professor Dr. med. Karl Zleler In Würzburg aus Anlaß der Vollendung seines 70. Lebensjahres in Würdigung seiner Verdienste um die medizinische Wissenschaft, insbesondere auf dem Gebiet der Dermatologie, die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Svend Fleuron Zum 70. Geburtstag des großen dänischen Tierschtlderers deutschen Leserschaft bekannt wurde und sogleich hier volle Sympathie fand. Sein ganzer Stil, sedne einfache Darstellungsart, aus der dann allmählich die Seele der Wälder und ihrer Bewohner, der Tiere, uns entgegentritt, war wohl neben dem Gegenstand ein wesentliches Moment dieser starken Empfänglichkeit bei uns für die Kunst des dänischen Dichters. »Es ist früh am Morgen . . . die Eulen sind zur Ruhe gegangen, und die Fledermäuse haben sich eingehängt«. So einfac hsind z. B. die ersten Worte, ,mit denen Svend Fleuron seine Fuchsgeschichte »Die rote Koppel« beginnt, und dabei geben sie gleich die ganze Stimmung. Seit dem »Winter im Jägerhofe« ist dann edne ganz» Reihe von Büchern Svend Fleurons durch den Verlag Eugen Diederichs in Jena in deutscher Sprache veröffentlicht worden. Man könnte sie großenteils Tierbiographien nennen. Da sind die Erzählungen vom Rehbock Tjo, vom Donnerstier, von Strix, dem Uhu, und von Schnock, dem Hecht, der uns die Flüsse, Teiche und Moore auf eine neue Art erschließt. Da ist die humorvolle Geschichte des Dackels Schnipp Fidellus Adelzahl, da ziehen die Brand-gänse über die weite Landschaft, und der Hase Meister Lampe entpuppt sich als eine neugierige und eigensinnige Tierindivldualltät. Und dann ist, viel- leicht «in« d«T «chOnttMi Bflcher von Fleuron, Jenes mit dem Titel »Raben fliegen hoch fu Berg« schon fast ein Tiermythos bei aller realistischen Klarheit und genauen Beobachtung der Details. Und vor allem Ist es eins, wodurch Fleurons Werke uns überzeugen: sie sind nicht nur aus dem Tiererlebnis entstanden, sie verlocken auch In die Natur, Es ist soviel Duft und Ruch der Erde, soviel Romantik vom .Jenseits aller menschlichen Kulturgrenzen darin, daß man davon gefangen und zugleich befreit wird. Rudolf Adrian Dittrich Das Glück kommt über Nacht Erstaufführungen in Graz: »Das große Los« im Opernhaus »Das Dementi« im Schauspielhaus Wenn ein Chorsänger ein Los besitzt, da« nicht gewinnt, aber eine schöne Stimme, die ihnr eine Zukunft verspricht, so hat ihm die Natur jedenfalls einen Haupttreffer in die Wiege gelegt und es muß dem Autor überlassen bleiben, auf welche unterhaltliche Art er den Glückspilz bis zur glücklichen Verlobung durch die drei Akte «einer Operette steuert. Nun, Curt von Lessen, der bekannte Wiener Darsteller und Autor vielgespielter Erfolgstucke, hat ein gutes Rezept dafür: weil das Los nicht zieht, stell» sich eine Protektorin In der Person der vlelvermögenden Sängerin Tes-sar ein, die den Direktor des Opern-theaters auf den begabten Chorsänger aufmerksam macht und es erwirkt, daß dej: in der Lotterie durchgefallene Glückspilz dennoch seine Kariere macht. Ehe es aber so weit ist, muß er noch durch die Hölle schwiegerväterlicher Herablassung und sogar einen Hinausschmiß In Kauf nehmen. Doch die Braut steht treu zu ihm und schließlich wird er ein berühmter Tenor, und alle müssen Abbitte leisten für die Kränkungen, die sie ihm zugefügt haben. Es Ist eine Art moderne« Märchen, das Rudolf Kattnigg und Anton Paulig gemeinsam in Musik gesetzt haben. Die Molodien sind zügig ausgefallen, gehen ins Ohr, setzen die Herzen und Tanzbeine In Bewegung und haben auch den großen Stil der Schlager, wenn es darauf ankommt, um wieder im nächsten Augenblick picksüß wie ein neuer Wein Ins Gemüt zu gehen. Kurz, alle Ingredienzien eines Erfolges sind vorhanden und wurden durch die hingebende Darstellung aller Beteiligten, aber auch durch ein die Stimmung förderndes Bühnenbild, wesentlich unterstrichen. Als Spielleiter hat Otto Langer sein Bestes gegeben; alle Charaktere wurden mit dem Gefühlston des Volksstücke« umkleidet und so zu glaubwürdigen Gestalten dieser Märchenwelt, die durch Humor und Laune ebenso unterhielt, wie durch stimmungsvolle Szenen und scharf akzentuierte dramatische Augenblicke. Am Pult waltete Fritz Voglar, wie immer voll Umsicht und jener muaikanti-schen Freude am Werk, die dem Vielerfahrenen Fleisch und Blut geworden zu sein scheint. Alles klappte wie am Schnürchen, Tänze und Lieder, Solisten und Ensembles standen unter dem Bann seines Znuberstabe«. Und schließlich war es auch ein Erfolg der Grazer Operette, deren beste und bewährteste Kräfte das Ihre voll und ganz dazu beitrugen. Allen voran diesmal Hermann Kiwan als Chorsänger Felix Kraft, der schließlich als angehender Kammersänger schön wie Romeo aussah. Als Haustöchterchen, ein wenig farblos in der Anlage des Textdichters, wirkte dennoch Herta Seydel mit reizvoller Anmut Elisabeth Zimmermann war eine Prima-donnna, die sich hören und sehen lassen konnte. Als Komikerpaar, Vater und Sohn, Wurst- und Bier-Großerzeuger Zeisel, waren Otto Lauger und Josef Kepplinger in großer Form. Am Rande des Geschehens, von mitbestimmender Bedeutung jedoch, agierten vorzüglich; Marie Schürmann, Heinrich Trlmbur, Hansjörg Adolfi, Max Palschky und Paula Dürr. Auch Ann! Walters Ballerina und der elegante Operndlrektor Raoul Fischer, müssen erwähnt werden — ebenso die tänzerische Ausbchmük-kung der Handlung durch Marion Iguchl und Ihre Tanzgruppe. Harms Haas hat wiederum dem Chor allen Schliff und Glanz eines sorgfältigen Studiums zuteil werden lassen und Hans Hamann hat mit Leinwand und Farbe nicht gespart, um ein würdiges Mansardenzimmer, einen Salon und eine Künstlergarderobe vor die Sinne zu zaubern Karl Bergeest war ein allen Mitwirkenden einfall«rei-eher Choreograph. Gleichfalls imi ein Los dreht sich Wilhelm Utermanns Lustspiel »Das Dementi«, nur mit dem Unterschied, daß es hier Herr Schmitt im Hochparterre gewinnt, ein gutsituierter Kaufmann, während der Maler Schmidt in der zweiten Etage, den Italienpreis der Akade-nie zugesprochen erhält. Wie nun die angehende Journalistin Hanna Steuer, Herrn Schmidt, mit Dora Theodor am Ende, auch das Los gewinnen läßt, in Ihrer Sucht einen ganz großen Bericht zusammenzubringen, der ihr die Karriere ebnen solle, und wie dadurch Schmidt oben und Schmitt unten Ins Gedränge kommen, durch die Gläubiger und Modelle des Malers, das hat Utermann ganz köstlich gestaltet. Uberflüssig zu betonen, daß das Stück auch vorzügliche Rollen enthält, die es dem Darsteller leicht machen, alles bis an den Rand auszuspielen und sogar noch darüber hinaus durch eine eingelegte Lachszene zu wirken, wie dies Ernst Therwal und Annnie Mayer mit gleichem Erfolg zuwege brachten. Als Maler, Schuldenmacher und schließlich glücklicher Bräutigam, der seine Ausfragerin heiratet, spielte sich Josef Eschenbrücher schar« »Faust« Iflr das Goethe-Museum Das freie deutsche Hochstift hat für die Bibliothek des Goethe-Museums eine Faustsammlung als Stiftung übertragen erhalten. Der Oberbürgermeister von Duisburg, Professor Dr. Otto Most, und Gemahlin haben zum Andenken an ihre beiden Söhne — der ältere, stud. Jur Wolfgang Most fiel 1926 einem Unglück auf der Rhone zum Opfer, der Jüngere, Dr. phil, Rolf Most, starb 1941 im Osten als Oberleutnant und Adjutant für Volk und Vaterland, — eine reichhaltige Faustsammlung dem Stift übergeben. Die Sammlung umfast Erstdrucke, bibliophile Ausgaben, Bilderausgaben, Übersetzungen, Vertonungen, wissenschaftliche Werke über die Faustsage und Faustdeutung und wird vom Hochstift als geschlossene Sammlung aufgestellt werden. Die Bibliothek des Goethe-Museums Frankfurt am Main umfaßt rund 3000 Bände — darunter allein Übersetzungen des Faust In 37 Sprachen. Die Mostsche Stiftung bringt eine willkonmiene Ab-rundung besonders hinsichtlich der bibliophilen Bestände. Neue Woliram Ton Eschenbach-Forschung Zwei namhafte Bibliothek sdiretoren, Dr. Fink, der Leiter der Hessischen Lan-desbibliothek in Darmstadt, und der Frankfurter Bibliotheksdirektor Dr. Knorr, haben sich insofern um die Wolfram von Eschenbach-Forschung verdient gemacht, daß sie dde beiden großen Werke Wolframs, den »Parzival« und den »Willehalm«, aus dem Mittelhochdeutschen ins Hochdeutsche übersetzten. Wenn sie auch dabei das Versmaß aufgeben und die Ubersetzung in einen Prosatext vornahmen, so kommt doch der reiche Gedankengang und der FluB der Sprache gut zur Geltung. Da überdies auf größte Vollständigkeit Wert gelegt wurde, entsteht ein ganz neues, fast zeltnahes Bild des Dichters, der neben der Ritterlichkeit im Denken und Handeln die Gemeinschaft des Volkes und den Dienst in Ihr als Grundsati deutschen Lebens preist, Nene graphische Ansichten Ton Lfaii Der Graphiker Oskar Sachsperger hat eine neue Folge von sieben Holzschnitt ten vollendet, die szenisch belebte Anflehten aus dem historischen i stellen. Das zweiteilige Hauptstück lelgt eine Gesamtansicht von Linz, Die weiteren Blätter zeigen die Belagerung von Linz aus dem Jahre 1237, Linz in seinen Wahrzeichen und eine dreiteilige Vogelschau der Stadt mit den wichtigsten geschictttllchen Ereignissen. Zwei Operetten wurden in der vergangenen Woche uraufgeführt. Während der Fürther Intendant Günter de Res^e als Librettiat In »Ein Frühling mit Dirc die romanUsctae Operette neu belebt (Mueik von Will Fanta), hat da« Münchener G&rtnerplatztheater ki seinem neuen Bühnenwerk »Theaterl Theaterli die überlieferte Form der Operette völlig gesprengt. Mit starker Hervorkehrung des Schauelements wird die Handlung von Walter Porster und die Musik von Carl Michalski zu einer Selbstdarstellung des Theaterbetriebs, die der Regisseur Fritz Fischer mit szenischer Virtuosität ausbreitet. FArdeningsgabe der Stadl Wien tttr Dichtung. Zum 75. Todestage Adalbert Stifters hat die Stadt Wien eine einma* hge FArderimgegabe für Dichtung geeUf-tet, um die sich deutsdhblütige Männer und Frauen des Wiener Kulturkreise« auf Grund epischer oder lyrischer Werke be> werben konnten. Aus den eingelangteo 37 Bewerbungen hat die Stadt folgenden fünf Bewerbern eine Förderungsgabe zuerkannt: Alois Roßmanith, Elisabeth Effenberger, Karollne Elisabeth Wirth (alle drei Wien), Hans Leb (Klagenfurt) und Franz Kießling (Wien). Voa Siegfried Knapltsch, einem la Wien beheimateten Bühnen^chter, hat Jetzt die Exibühne la Wien das S^au-spiel »Der Fürst von Salzburg« xur Ur-aufführimg angenommen. Deatsche Vortrige Aber nuilBlsche Dichtung. Der neue Lektor für rumänische Sprache an der Universität Helsinki, Dabrinescu, beginnt mit edner Vorlesung über den rumänischen Dichter Emlnescu. Die Vorträge werden in deutscher Sprache gehalten. Das Deutsche Theater In Oslo erreichte den bisherigen Höhepunkt seiner diesjährigen Opemspielzelt mit einer eindrucksatarken Aufführung von Richard Wagners »Fliegendem Holländer«. Arlld Hamsun, der zur Zeit als Freiwilliger an der Ostfront steht, Jüngstei Sohn des Dichters Knut Hamsun, Heß zu Weihnachten in Oslo einen Gedichtband erscheinen, der auch einige Gedichte von der Front enthält. Arild Hamsun schrieb als Erstlingswerk den Roman »Junger Marm kommt und geht«. Außerdem kam von Ihm bereits ein Gedichtband heraus. mant durch alle Fährnisse bis ans glückliche Ende. Als Dea ex machlna und verunglückte Journalistin war die liebreizende TraudI Thuma ihrem Partner ebenbürtig. Ein »Modell« mit Vergangenheit spielte Annle Maler mit «ehr viel Sinn für drastische Situationen vorzüglich. Auch Emst Therwals Spargroschen sammelnder Kaufmann Schmitt hielt Ihr trefflich Widerpart in allen Verfänglichkelten. Eine Aufräumefrau von geradezu verblüffender Typenechtheit gestaltete Germaine RumovL Auch Louis Mittersteiner al« Gläubiger Krahwinkel Im Steirergwand war eine voll-saftige Figur von bestem Schnitt. Das Bühnenbild Hans Hamanns, ein Gargon-zimmer In einem Appartementshaus ließ alle Umänderungen, die Szene wechselt durch alle Etagen, leicht zu. Josef Eschenbrücher inszenierte mit lockerer Hand und erzielte einen wohlverdienten Erfolg. Kurt Hildebrand Matzak