Nummer 14 Sonntag, den 17. Februar 1924 49. Jahrgang Erscheint wöchentlich zweimal: TonnerStag nnd Sonntag friih. Vchrisl-itn^g «nd verwalwng: ^reSentora ulica Nr. S. Teleplon «I. — AnkSndißunqen werden in der Berwaliung gegen Berechnung billigster Rühren entgegengenommen. Bezugspreise: Für da» Inland vierteljährig Din SS-. halbjährig Din 50 —, ganzjährig Din 100-—. Für da« »ueianb entsprechend« Erhöhung. — Einzelne Nummern Din l —. ^?vitnioa pl»öaua v gotorini.) Die deutsch-slowenische Kreundschaft tu Italien. Die slowenische Minderheit in Jttilien, die VollS-geneffen jener, die un» Deutsch»» Sloweniens kaum die Luft t'^im atmen gönnen und in ihrem Bernich tnngekawpf« geizen unsere völkisch; Eigenart auch nicht vor Steinwüisen, Höllenmaschinen und Bnmben-würfen juiückschreckrn. haben mit he» deutschen Süd-tiro!« im Hinblick auf die in Italien berorsteh nden ParlamenlSwahlen ein Freundschaftsbündnis ge-schloffen, ein Bündn!?, daS arS der gemeinsamen nationalen Not entstanden ist, einem Lrid, das — wie dieser Fall zeigt — Feinde ja Freunden wachen kann. N'ch allen Praktiken der Wahlgeometrie ist doS italienisch? Wahlgesetz dahin geändert worden, daß die Liste jeder in den Wahlkampf tretenden Partei wenigstens in zwei Wahlkreisen aufgelegt weiden mfljj', nicht nur um die Stärke unliebsamer snickt faschistischer) Parleien auf ein Mindestmaß zu beschränken, sondern um vor allem der parlamentarischen Vertretung der nationalen Minderheiten den GarauS zu machen, deren Borhandensein «au a'S einen schweren, wenn auch seit st gewellten Schönheiltsehler am Körper d?» iia-lienischen Nationalstaates empfindet. Der Schöpier dieser Wchlzesetzänderung, rermuUich Drei di Mussolini selbst, bat aber dabei einen kleinen Rechenfehler begangen, offenbar weil er nicht geahnt hatte, daß dos drch'ude Sch cksal die beiden nalionalen Minder-heilen deS L«ndeS zu einem Bleck zusammenschweißen könnte. Nnd dieser Rechenfehler ist bereits da. Di« S?o» weneu uvd Kroate» deS Küstenlandes und die Deut. Seilelktzze«. Von Alma M. Karlin. Peking. Dritter Teil der Weltumfeglung. — Im fernen Osten. XXV. Im Peitalho, dem großen Seebad Thina?. l. Ganz unerwartet war sie gekomm«", die Sin« ladung nach Peitaiho, dem berühmitst«» S«>bad Chinas, dem mehrere tausend Ausländer zustiLaien und nun sag ich schon im Zug und sah. wie die kleine Chi-vtstn tn Seide, jacke und Hot«, die Füßchrn in Seiden-strümpfe» und kurzen spikzulauftndc» Pantoffeln, da» schwarte glänzende Haar im Nacken zu einem Doppll» knoten geschlungen, sich au» dem Ftaster beugte und sich di- Augen mit der Hand leicht wiichte und hierauf Spritzbeweguvgen machle. DaS ist da» Winken der Chinesen —■-- Weben mir sssten zwei ältere Frauen; die eine lächelte wir zu, fächelt« mich mratlässtg und vcrsr:ch!e zu sprechen, aber di« Rest« meine» einstigen W sscn« eiltuStn mir nur zu sag«n, ich war «in „Auko jn" oder Weibe wcsen aus Oesterreich, denn den Namen anderer Rationalitäten hatte ich «i« gewußt. Sonst unter hi.i «n wir uns in d«r Sprach« des stummen vorgeschichtlichen Neandertaleis, daS h-ißt w-r-kellen mit dem Kcpfe, wiesen mit dem Finger hinauf, herab, je nach Bedarf, lächelten wie eine Kinogiöße oder machten lange Gesichter wie angeschnittene Gurken und sti.hen allrrlei Halblaute auS, di- an australische Busek männer erinnerten. Ich erkannte aber, trotz dieser Unterhaltung auf Neandti talisch, daß Chinesinn.'» auch ein gulcS Herz haben wie alle DurchschnitlSfrauen der Welt, denn bald kauften sie groß« Pfirsich«, gelb, saftig und V.rlockerrd wie die Sürde u d bazilkengekpickt u:,d schen Siidtir 0I8 haben daher in richtiger Ers^ssunz der ihnen gelegten Schlinge miteinander «in Wahl abkomme» getroffen, wonach die L ste der Slowenen und Kroaten auch im Wahlkreis Sridtnol und u tagt kehrt die deutsch« Lste im KÜslenlande aufliegen wird. SS weiden also die Abgeordnet» deS Küsten-landes ihre Wahl auch deutschen St.mmrn verdanken und desgleichen die Abgeordneten SädtirolS, durch Mithilfe slawischer Stimmen gewählt, ins römische Parlament einziehen. Wir Deutsch« .?loa>enienS btgrüßen dirs n £cheill unserer Volksgenossen hr Südti ol, wenn er auch in Not geboren wurde, auf ftc.8 herzUchste. Wir bringen den Op:!wismus auf, obwohl wir durch die harte Schule der vergangenen fünf J'hre schwärzeste Pesfiaisten geworden sind, darin den ersten zagen Schritt zur Versöhnung zwischen Deut'chen und Zlo-w nen überhanpi zu erblicken. Wir hrffen, doh de» deutsch-slawische» Wahlabkemm^n die irlning eineö scstß«fiiüten deutsch-slawilchen M-uderheilSblocktS folgen wird, tefs n Abgeord, eie, ob D-uischkr, ob Slowene. Schulter an Schalter für die vö kifch« Eih-iltung d«r beidtn MinderheiikVölker und deren kvlturelle Be-dürfnisse im römischen Pariom nie mit all-r Energie käwpfcn werden. Und diese Arbeit wird in Wien und Leograd vollste Anerkennung finden und sich aus dcS wohltuendste tUf die «iglneu rationalen Minde,heilen onSwi.ken wüsten. Doch wird hier in na ionalistischim Uebereiser, wenn auS dem Küste land« die Stimme nach Vernunft und Menschlichkeit gegenüber der eigenen deutschen Minderheit erschallt, diese gelö t werden? Wird man dann weiter noch fortfahren, den Vergleich zwischen un» und den Küstenländern nur dann a> zustellen, wenn man unS beweisen will, daß reicht«» auch mir einen. Ich vertraute meinem durch peruanische Chicha, panamenilche Jguanarier, Honolulu pol und J.ipanmochi erprobten „Auks» magen und ver-»ehrte ihn ungeachtet seiner lysente^ie«, Ruhr- oder Chvleramözlichkeiten. Er gab mir auch nur „Tuze buhau" und da» ist die mildste Abart der obigen Uebel, «tnu« garz Schickliche« in Ch na, w, man dem Tr ze buhau wie bei uns vom Aettrr sp ich«. J.diS Hau» hat «in Warenlager von Sihabaiber und Rizinu« und man nimmt'» wi« den Cecktail in Amerika. Der allgemeine Reifende findet die Strecke langweilig. Sie ist's, wenn man greiartige LindschaflS-bilder «rwarlet, denn man fährt immer nur durch MaiSieider oder an dem hoben «zvlianz, der chinest. fchen Hirse vorüber, die so hohe Halm« hat. dah «in Mann dazwischen ganz verschwindet. Die teörnrr find etwa linseng,eß, rundlich, helli ö lichbiaun und s.hr nchihast, außerdem billiger al» Ria und die Chinesen machen Suchen und Brei daran» oder eisen dies« Husenart w e Rci». in Wasser «ekocht und trecken gerieben.^ Dazu wird dann Pi>ffer genommen oder von armen Leuten einige EchweinlflcischabfSlle, um zwei biS drei «npier g.kauft. Der K'oliang ist it^btffen nicht da» einzige Ding, da» neu Ist. Da siebt man dicht an den Orten »und« Hügel von halbem H-ueumfarg u»d da« find Gräber, denn die Toten sollen in der Nähe ihrer Lieben wohnen unv der «eg-äbnUplah wird vom Zruberer bestimmt, eben'o wie der Tag. Im Scmmer steht man nur wenige Traue,»Sg«. Der Tote wartet im festversch,'offenen Sarge auf die trcekene J^hreezcit, zu der stch die un-gebeuren Traue,zü^e mit den T,«gern. Wächtern, «lag.weibern und Pri-stern, den Pfl.den. Lat«rnen, Blumen u, d dem P pi rg.l», den T?p''«n un, stalte?, eS unS «igentlich wie den Eirgerln im H mmel g'b», wöhr«nd die Slowenen in J'ali«n die Hö?e aus Erdkn hätten, ohne daß man dabei bedenkt, daß j.tcr Akt gegen uns im Vielfachen von der flo»enifch--l, Minderheit in Italien gebüßt werden muß. Wir haben eben eine andere Auffassung v-wahrem Nationalismus al« die, daß man lücksichttlcS f'inen «igknen VolkSgevofftN, ungefähr einer halle! Million Seelen, die sich in einem nalionalistischü, Staate in schwerem Kampfe um ihre politischen, na! n. nalen und kulturellen Rechte befinden, ihr« schär'ste W.ffe entwindet, nur um an der w h?los«n deutschei Minderheit im Lauir^ d«r«u Stärk« einem gninx«a Bruchteil obiger Zahl entspricht, ungestört sein naiio naiistischeS Milichen kühlen zu lönn«u. Darin « heil urd Aenderung zu schaffen, wüßte «ine der «rst^u Aufladen d,S deulfch slawischen Zusammenarbeite! S im itvlttnischen Pnlamcnte sein. Kärntner Iirief. „Skoveneki Narod" vertff-nilicht da« Schreien eine» Kärntner Slawen n über die Verhältnisse Kärnten, mit difsen wörtlicher Ueberf tzunq wir vr« begnagn, woll n, da jediS weitere Wort de» Inhalt des Briefes Ichmälern würde: Geradezu modern ist eS gewo ben, elegisch wrh-mlltige Är:ik l über Kärntnerisch-S'vnen en, gder d.iS slowenische Klagenfurt, den Wöc>her See, über d.r« .^oüf^ld Und ähnliches in die Orffenllichkeit zu sende. All die« erschiint grögtentellS non I^ea! sten vtcr solchen, die die hiesigen BerhSl'n sse n^cht kennen. Wer aber G.-legenheit hat zu beob chten, wie sich die Dinge zum Nachie-le Usse,eS Eltmente« entwick l->, «ruß Pesiimist werden. Wir lp cchen im Namen der unterdrnckien Kärnt»:r Slowenen, aber zwei Drit-el au» Papier die alle an dem Grab« verbrannt werde», b.sser ausnimmt. Auch steht man die sonderbaren schwarzen Schw«i»e, die zahllosen RaVen, die ttaberden Kamele, di« viel » Maulttrr« und Ssel, die Wagrn mit zwet breiten u„-sinnigen Rädern und die «inrädrigen Karren und auf jedem Sahnhof andere Leikerbrfsen <» großen Körb n, Saoliangkuche», ficischgesüllt« Ro!l«n, g.b'attn« ha! « Enten und Sier, an d«nen Salz klebt und di« die frisch gewesen stud oder e» scheine». Da gibt e» Pfir stche und A.pfel und besonder» die beliebten Melone» ganz oder in Echetb«». Dazwischen stehen chwtstsbe Soldat«» un» b.trachten mißtrauisch die Vorüber« gehenden. Abends, wenn die B«rge «udlich heranrücken vich man die neunstüidig« Fahrt i» den Knochen fühlt, hält der Z'-g und jemand sagt ,P-itaiho". Ich «rfasse mein Gepäck und stürz« hinau»--- Von hier gehl sine kltin« Z«eigb^hn hinab zum Strand und zwanzig JHii «t«n Ipäter gerad« al» die Wolken dunkellila werden und der Mond al» zarte Sichel au» dem Blaugrün de» Osthimmel« tauch«, rolle ich der Ptattlorm entlang, werd« an de» miige» geben«» Srdbtersaf flafche» er sannt und auSgtlarer'. Ich bin in P.it»ho. Nur nicht an Ostende glauben, wenn man Peita bs nennt, noch weniger an Abbazia oder N zza, rbsao.i e» China» berühmtestes Se.bad Ist. Keine Villen I» unlerrm Sinne, sondern zwischen Mai», und Kaolia z feldern zerstreut« ebenerdige HäuSchcn mit auffallen» breiter Terrasse erd herabrollbarem breiten St?oh> maiienschutz«, der Hitze oder Sturmregen al-h^lte» fett; Mne Kurmufik, k.i» Kurfalcn, keine Gassen, nur «ine Breite Hiripistiaße, dir«» «fnct Te l weichsan i^, ist ui d ganz den El»ln g>hört; d.n» entwed-r jährt Seite L ror diesen wollen überhaupt nichts davon wissen, daß si, Slowenen seien. Wir sprechen vom slowenischen K aac»fact, haben aber bort faum 8S slowenische Wähler. Wir träumen ron dem allberühmten flowe niiche» Maria Seal, r« fanden sich aber bort kaum zwei slowenische Wähler. Nur die alle Generation höit man'noch da vnd dort floweni'ch reden, die j»ge Gcnerat on vcrk,h:t auSfchl «ßlich deutsch. Schon längst hätten die Kärntner Slowenen ihre Schalen und ihr R'ch! im öffentlichen Leben bekommen, rv^rn sie volksbewuß« wären, doch was hiljt e«, w.nn die Mehrheit sil st dagegen ist? Warum sollen wir unS die Woh heit vvr-nibalten? Wir sind ewige Z'nulisten und ziehen die wirkliche Sachlage v el zu > ,'i ig in Bedach'. Das Bolk zieht sich von unS zu'.ück, zuerst geistig, dann national. Wir haben un. zählige Fälle, daß ein Slowene in die Stadt zi-ht :n? auch e'.n Gewerbe oder Gcschäft beginnt, seine >il der aber nicht mehr Slowenisch lönnkn. Deutsch L:gcuct man in der Familie zu vklkchren, dann in der Schale und die Kinder wachsen als S'.rckaeuttch; uu-. W r haben zwar unser Blatt „ßoicSfi Swvcnee', a? Dach lieb r eripareu wir uns die An'worlk Die Äermanisierung breitet sich in der Mitte ungehindert, oh.» Widerstand au«; daS Bolk ist beinahe voll-kommen der M-i-lung des Gegner». Nir spärlich fi t»et man da und dort irgendeine Ausnahme tn der Menge. Es werden in Slowenien Bücher für die Kä?r.tner Sloivcnen g'fammelt. Dkefe v'rbleiben nur i.i O.leu mit überwiegender v?lk«?ewußter flomen».» scher Bcvö kerung, nicht volkibenußte O^ie vernach-läfsigt man un» kümmert sich nicht weiter um ste. Wo;u dies cUfSP D Shalv. weil die slowenische O-ff:atlichkeil die Seele des Kärntner«, den kärnt-nenichen BolkScharakter nicht kennt. Die flowenifche Ö ffentlichkeit und zur Z'tt der Bolk^adstimmung hierher zugewanderte Agiiaioren stellten sich den Kärniner al« ein naive«, unw ss'nde», leichigläubige« Kind vor, da« ihnen alle» glauben werde, wa« ste ihnen erzählen werden. Und außerdem waren solche Ägitaioren selbst nicht übermäßig wlrtjchafUich und politisch geschult, währen» der jkä7nlner Bauer all^e-mein aus einer ziemlich hohen Stnse wirtschaftlicher Bildung fleht. Wie damals ver wirtHaflliche Lorteil entschieden hat, so entscheidet er auch j^tzt. Der gordische Knoten. Seit der russischen Revolution, seitdem da« zaristische System durch die Diktatur des Proletariats abgelöst ist, hatten die zünftigen Diplomaten der europäischen StaatSkanzleien Rußland in Acht und Bann getan. Diese« größte slawische Land wurde als ein Pestherd hingestellt, mit dem jede internationale, jede politisch? un» wirtschaftliche, ja auch jede soziale und menschliche Berührung v rpdnt war. Besonder» Frankreich, daS feine in Rußlands Rüstungen in> v-stierten Anleihen verloren geben mußte, prophezeite der ganzen WM schreckliche« Unhell, wenn Rußland In die Gemeinschaft der Nationen zugelassen und von den zivilisierten Staaten als gleichberechiigte« Mitglied, ja über Haupt als StaaiSwesen anerkannt würde. Und al« Frankreich nach Beendigung deS Weltkriege« zum fast allmächtigen Herrn und Gebieter in Huropa emporgerücki war, da glaubte die Pariser Regierung, ebenso wie früher Deutschland durch den pdysiichen Hunger zur bedingungslosen Waffenstrrckang ge» zwungen worden war, nunmehr auch Rußland ü»>ch (tue Art moralischer und diplomatischer Blockade sich gefügig mache« zu köane». Vielleicht wäre Frankreich dieser Plan gelungen, wenn sich H:rr Poincne in sein?» Siegerstolze ntch? übernommen und durch seine iniperialistischen Ueber« Hebungen nich'. die englisch: Rivalität heran«gefordert hätte. Abe? als England erkannte, daß Feankieich eff-nkiindig darauf au«kehe, nicht nur in Europa, io-idern auf drm ganzen Erdball seinen eigenen Willen durchsetzet und die Buntcsgenossen im W.likriege von der poltttfchen Bühne in den Hintergrund abzu-drängen, da stand in London der E .tjchiuß fest. atleS da« gutzuheißen, was Frankreich verdammte, und alleS zu verfemen, waS Frank-eich bill>g'e o^rr anstrebte. Seit dieser Zeit datiert der englisch französische Ge» geniatz in der Reparat!o>.i«srage, im gii-chisch.!ürk Eagland in diesem dip!omalischen Arästespiel von Frankreich gnchlagen worden wäre. Das trat besonder« bei der Besetzung de« Ruhrgeb'.eteS zutage, wo Englano sich wt seinem Widerspruch roch nicht rech' b'^vorwigte, in » >« griechisch iü'.kiiche» Stiege, wo England Numme^ 14 augenscheinlich auf da« falsche Pierd gewettet hatte. Aber alle früheren Schlapp'» hat England in der jüngsten Zeit durch da» vündni« mit Italien und «panien und zuletzt durch die amtliche Anerkennung Rußlands wieder wettgemacht. Insbesondere durch die litz'ere Maßnahme, zu der keinerlei G Id keinerlei territoriale Abtretung, sondern bloß ein bixchen mo» raltfcher Mut und eine gewisse Portion dip'omatischer Routine geliörten, sonach mit den ellereivfachslen und billigsten M'tieln hat E kgland ganz Europa in zwei Lager gespalten. Und da die Anerkennung Ruhlands niiamchc für die von Frankreich« Gnaden abhängige« Staaten nicht mehr weiter gefährl'ch ist, sondern im Gegenteile der Sbschließung von Haidelsv-rttägei, m-ticheclei wirtschaftlich- Vorteile in AaSsicht st ltt, so ist e« nicht verirunderltch, daß sich j tzt d-e emo-piischen Staaten fast darin überbieten, der Sowjet-ripabiik ein freundlich?« Gesicht zu zeigen und dem russischen Bolke Weihrauch zu streuen. Ganz Earopr ist auf den Beinen, „m nach Mo??,« zu wallfahrt,«, vnd vor nll-m die slawischen Staaten, von Polen eiwa abgesehen, entdoes>.n nicht bloß die Rolle der «chachbrettbauern zu spielen brauchen, sondern sich hie und da auch wie Springer u .d Läufer bewegen dürfen. Politisch? Rundschau. Inland. Aus der Nationalversammlung. Die Sitzung de« Parlament?« am 12. Februar begann um halb 10 Uhr. Im Einlaufe befand sich da« AuSlieferutigSbegehren de« Justizministeis gegen veischiedenc Abgeordnete wegen verschiedener Ber-gchm. Al« erster Redner in der Budgetdebatte er. gnff d.'r Bauernbündler Mileti^ da« Wort. Er kri-tisierte die großen Naturalabgaben und forderte die Bekämpfung der Korruption auf allen Gebieten. AlS KorrupttonSbeispiel und zahlreiche Beispiele von Ar-b'itererprefsuagen nennt Redner die Ferrumfabrit i» Sudotica und daS SteinbeiSunternehmen, welche« angeblich uur nationalisiert worden fei. Der kleri-kale Abgeordnete Stanovail kritisiert die Hintan-fetzung Slowenien« und führt Klage über da« Bor-gehen der Behörden. Der radikale Abgeordnete Gjarrv ^ v:rgleicht in einer langen Rede die serbische u .d die südslawisch: Idee und erklärt unter großem Protest, daß die Abgeordneten der radikalen Partei alle warmen Plätze besetz! hielten. Nach ihm meldet sich Aog. Wilder zum Wort, um gemäß de« Ein-oernehsen der Opposition e.nen Protest g'gen da* Borgehen der Regierung im Flumaner Ausschuß vorzubringen. Der Präsident erteilt ihm jedoch nicht da« Wort. Wilder verlangt neuerdings daS Warr, um über di« B^rletzing d r GeschästSordauug durch deu Lkupschtinapräfidknten zu sprechen. Der Präsi-fc«nt schließ! j-toch hieraus die Satzung. Vertagung der Fiumaner Ratifikation»' Debatte. Die Skupschtinasitzung am 13. Febru rr wurde um 10 Uhr vormittags eiöffiet. B-i der Verlesung d.« Protokolls führt Abg. W l»er Beschwerde da-o.egen, daß er nicht das Wort erhielt, alS er die Abstimmung im Fiu«a»er Ausschüsse zur Sprache bringen wollte. Dadurch habe der Präsident die Geschäftsordnung verl'tz'. Der Abgeordnete verlangt, daß die Skupichtina die bei dem Fiumaner-Ausschuß vorgefallene» Unkorrellheiten festlege und den Bericht dem Ausschüsse rückübermiitlr. Der Skupschlinasekre-tär nimm' bazeg-n Stellung, worauf der P'äsid-nt die Abst'mmiinz 0arü!>er anreravmt, wodei die Ma- «tarnet 14 Ci I liet Zeitung Seih 8 jocitfe den Moira« Gilde?» ablehnt. Unter dem Einlauft befinden sich auch der Bericht de» P^rla-»»tsnusschufse« über di« Lehr«, püfun gen und di« Dt»stjahee sowie eine Anfrage de» Abgeordneten &eerrt über die Agramftrenten und Kolonisten in der Woiwodina an den Präsidenten, ob dieser ge> »M sei, dietdezilglich bei beiden Ministerien zu in. tettemmn. Präsident Jovanovö erklärte, die» nicht tu» zn »ollen, da er sich dadurch einer Kompetenz-Überschreitung schuldig machen würde. Minister St« monovii gibt hier ans die Erklärung ab, er habe bereit« anläßlich der Beratungen i» FinanzauS-schvste die Mitteilung gemacht, er werde die provi sorifchen vierjährigen Pachtverträge nicht verlängern, da noch i» Laufe dieser Session die Skupitina Ge> Ugw^tH haben »erde, über die Gesetze«!», läge, be> treffend di« Expropriierung de« Ä,oßgrun»besttze«, abzustimmen. Gegenwärtig berate jedoch der Agrar» auschuß über die Agrarreform in Dalmatien und wird sofort nach Beendigung dieser Angelegenheit sich mit der Expropriierung de» Großgrundbesitze« befassen. Nach kurzer Debatte wird zur Tageiord-nung geschritten. Zum ersten Punkt der Tagt«ord> nung, dem Fiumaner Abko»men, teilt der Präsident mit, tt habe vom Außenminister Dr. Niiii die Berständigiing erhalten, daß dessen Unpäßlichkeit noch andauere und er daher der Sitzung nicht beiwohnen könne. Der Minister ersucht daher, die Debatte da-rtlber z» verschieben, wa» genehmigt wird. Di» Vertagung der RatifiKation»debatte. Die Nachricht von der Erkrankung de« Außen» minister« Niviiö und der damit im Zusammenhang stehenden Vertagung der Parlamenr«debatte über da« Fiumaner Ndkommen begegnet in politischen Kreisen zahlreichen Kommentaren. E« verlautet, daß nvsere Regierung bereit« um eine Verlängerung der Ratifikatton«srist angesucht habe. Diese« Gerücht wurde noch nicht bestätigt. Andere, seit« verlauiet, die Regierung werde anläßlich der Debatte über die Konventionen neue wichtige, ja sensationelle Mit« tetlungen machen. Der Direktor der politischen Abteilung de« >ußenminister»um«, Toboroviö, benach richtig«« den italienischen Geschäftsträger Sumont« und den italienischen General Borden» über die Vertagung der Rrit,fikal>ontd«batte, mir dem Be. merken, daß diese voraussichtlich noch in der laufenden Woche «»«getragen werden soll. Ei» Tag der Interpellationen. Die Sknpschtinafitzung am 14. Februar füllten Jnseq»«llat»«» au«, lloier den Eingaben befindet sich da» AMi«srr»ng»d«gehria für di« Abgeord-netto Dimitrrje Popovi^, Puswjak, Anton Su«uk, Dr. Dnian Boikovik wegen verschieden«? Bergehen. Hierauf »erlwst der Präsident da» Schreiben, da« »er amnikanische Botfehafter Lodge überbracht hatte, worin im Namen der Bereinigten Staaten unsere» Staate der Dank für die Beil«ivSkundg«bung anläßlich de« Tode« wilfon« ausgedrückt wird. Unter weiterem Einlaufe befindet sich da« Memorandum kr» Hauplverbande« der StaaUangestellten zur Auf. defsnung der Gehälter. Daraufhin stellt« d«r demokratische Abgeordnete Grisogono die Anfrage, we«> halb keine Antwort auf seine Anfragt über die Ein. ftellung der Abzahlungen der Arbeitslöhne auf der Streck« Knin-Pribudit erfolgte. Der Präsident er-widert, di« zu» Beantwortung nominierte Frist fei »och nicht abgelaufen. Hierauf wird zur Tage»ord. NUß geschritten. Die Schung war »it der Zater-pellationsdebatte über die Interpellation de« Abg. Boätovit über die Behandlung der Kriegtfr«iwillig«n au«gesüRt. Nach Schloß der Debatte die i» allge-meinen einen ruhigen Verlauf nahm, beschloß die MajMiiAt den einfachen Uedergang zur TageSord-nung. Hierauf wurde die Sitzung geschloffen. Veratang der oppositionellen Führer. Die Führer der Opposition hatten tn der Wohnung Ljuba Davidovii' «in« A»sa«menkunfi. welche zwei Stunde» dauerte. Daran nahmen teil Ljuda Daotdoviö, Dr. Anton Korci c und Dr. Hatib b-g Hrasnica ou Steg» de» ne^etste» Dr. Mchmc» Spatz». Dr. Lpatzo iß »ach Sarujew» gereift, und «t, mm itt den Rechen der Moham«t.-w«r erzähl», »»d « dort de» Hauptausschuffe der Partei üder du letzt» Begeben heil«», fpezrell üUx die Konferenz »u den Ra5i«aa«ra Bericht erstatten. U«be» die Ko». se«»» «»den die Führ« der Oppoftti», beinah« keme Auslunst. Sie «ai«n sehr wortkarg und äußerten wn, daß »der allgemeine Frag» ve-au-ngen ge. pfivgeo »«den und «tn »oll komm»«« Einv-r»änd»i« nz^U wurde. Man hat »einen Grund, diese Erklärung nicht zu glauben, denn anUi« di« Führer zu einem ausschlaggebenden Ergebnis gekommen sein, so würden ste et nicht verheimlichen, vorläufig werden keine Beschlüsse von größerer Bedeutung erwart«t. Dr. Ko-rot c und Dr. Epaho werden abermal« nach Zagreb reisen und mit der Rabiöpartei vei handeln. Bon einer nahe beverstlhenden Ankunft der Abgeordneten der Radiöpartki ist also vorläufig noch keine Rede. Verschärfung der Beziehungen zu Deutschland. In den Verhandlungen mit Deutschland scheint eine Verschärfung eingetreten zu sein. Unsere Dele> gierten Dr. Ra»osavljev>c und Gjonovit wurden nach Beograd berufen, um über bi« Berliner Verhand-lungen zu berichten. Die Verhandlungen sollen in Beograd fortgesetzt werden, wohin eine Kommission der deutschen Regierung kommt. Ausland. Oesterreich» auswärtige Politik. I« österreichischen Nationalrate gab Außen» minister Dr. Grünberger ein Expos» über die au«, wältige Lage und betonte, daß die Reise Dv. Seiptls »ach Bukarest «in s«hr günstige« Ergebnis gezeitigt habe. D«r Minister begrüßte «» serner, daß die ver-Handlungen zwischen Rumänien und Eowjetrußlanb tn Wie« geführt würden, wa« ein Beweis de« ver« trauen» für Oesterreich sei. Der französisch-tscheche slowakische Vertrag interessiere Oesterreich vor allem in seine» speziellen Bestimmungen, betreffend die Autschaltung einer Restaurierung der Hohenzollern in Deutschland und der Habsburger in Ungarn Dr. Grünberger äußerte sich sodann auch zum jugo-slawisch-italienischen vertrage und betonte, daß e« sich hieb« vor allem um die Aufrechterhaltung de« durch die Frieden»verträg« geschaffenen Zustande« handle. Oesterreich könne e« nur begrüßen, daß beide befeenudetea Nachbarstaaten sich nunmehr geeinigt haben und durch die Lösung der Fiumaner Frage die Gefahr tiefer gehender Divergenzen oder eine« Kon-flikte» in unmittelbarer Nähe Oesterreich« gebannt worden fei. De« Friedenswillen der italienischen Diplomaten feien die jugoslawischen Staatsmänner in verständni«oolltr Weise entgegengekommen. Dadurch sei der Konsolidierung und dem Wiederausbau Emopa« ein wertvoller Dienst geleistet worden. Dieser Tage werden auch die Verhandlungen über die de jure Anerlennung der Sowjetrepublik durch Oesterreich beginn». Am 28. Jänner d. I. sei auch zwischen Oesterreich und der Tü,kei «in Fr«uudschastSv«rUag abgeschlossen worden, wodurch nunmehr die sreuud. schasUtch» Beziehung« zwischen den b,id«n Ändern ausgenommen erscheinen. Da» Programm Macdonald» Macdonald hat sein Regierung«progra»m entwickelt. Sr machte zunächst die Opposition ansmerk-sam, i» Kamps nur «in« solch« Taktik anzuwenden, die dem Staaie nicht schadet. Die Regierung wird, da sie nicht die Majorität hat, auch d» Wünschen der übrig» Gruppm Rechnung trag». Sie wird all« kleinlich» versuch«, sie zu stürz», zurückweisen, wird aber keinen Moment zöger» zurückzutreten, wenn ihr in einer wichtig» Frage d>« Mißtrauen ausge-drückt wird. Aus die Außenpolitik übergehend küo-digte Macdonald an, daß er bald den Vertrag von Lausanne und das Abkommen vo» Tanger de« Parlament zur Ralifizleruna vorlegen wird. Ueber die Beziehungen zu Frankreich sagt« Macdonald, daß ste nach d» letzt» Gespräche» wit dem fran-zösi chen Botschafter sich bedeut»» gebessert hab». Bei diese» Anlaß würd« der französischen Regierung ein Entwurf mitgeteilt, wie die Reparationsfrage zu lösen wäre. Diese Lösung wäre provisorisch, bi» st« nicht von Amerika genehmigt wird. Die Haupt puvkie diese* Programm« wären: Deutschland wird unter sraozüsi che Konirolle gestellt, die ein Kom-m ssär de« vötkerbuude« durchzuführen hätte. Der Völkerbund hat dafür zu sorgen, daß bi» verhält-nisse in Deutschland ebenso wie in Oesterreich und Ungarn geordntt werden. Deutschland hätte ein Moratorium auf zweieinhalb Jahre zu erhalten. Frankreich hätte da« Ruhrgebiet zu räumen und oufür andere Pfänder zu erhalten. Macdonald er-kläve ferner, er beabsichtige »tn- internationale Kon-ferenz einzuberufen, die im Einverinhme« «it Ame-rika die Frage der Rprrmionen sowie jene der internationalen Kiiegtschutden zu löse» hätte. Er hat Frankreich den Antrag gemacht, durch 20 Jahr« kein« Krieg«schul»en zu zahlen, dafür aber di« Kon troll, über Deutschland dem Völkerbund zu über lass». Bezüglich der Psälzer F.age sagte Macdo-nald, daß dieselbe hoffentlich auch bald gelöst sein werd«. Er hofft auch, daß e« ih« geling» wird, eine Verständigung in der Abrüstu»g«srage zu er» zielen. Wenn ih« die« gelingt, so wird er dies sür deu g ößten Erfolg der Außenpolitik ansehen. Macdonald und die Minderheitenfrage. Nach einer Londoner Meldung besaßt sich Erst-minister Macdonald in seinem Programm »it allen europäischen Fragen und ni»mt sich auch besonder« der Minderheitenfrage an, die nach Meinung Mac-donaldi durch den Völkerbund nicht vollkomm» gelöst wurde. Wie »Daily Telegraph* schreibt, »trd die englische Regierung ganz entschied» darauf hin-arbeiten, daß die militärische Ueberwachung Deutsch« land« durch die Ententemächte eingestellt werde. Da-gegen soll die Rüstung Deutschland« vom Völker» dund überwacht werden. Da« Blatt weiß ferner zu meldtn, daß der Völkerbund in nächster Zeit eine außerordentliche Sitzung halt» werde, tn der die Aufnah»e Deutschland« in dm Völkerbund beschlossen werden soll. Monarchie »der RepudUll in Griechenland. Im griechischen Parlamente gab Kanfadarts die Regierungserklärung ob, in der er die Gründe des vorläufigen Rücktritte» venizelo»' und da« Regierung«» Programm darlegte, da« in der Auftechlerhaltung der Ruhe, der Durchführung der Gleichberechtigung, der Dezentralisierung und Feststellung de» Verhältnisse» zwischen Arbeit und Kapital bestehe. Dann besprach er die Frage der Staotisorm, wobei er sich für den RlpablitaniSmus auSfprach, und beantragte eine Ent» fchließung, in der angesührt wird, daß die Rückkehr der Dynastie von neuem die Interessen und die Sxistenz de« Lande« gefährden könnte, andererseits aber da« Parlament überzeugt sei, daß da« repudli-ka aische Regime stch »it de» volkscharakter decke. Die Nationalversammlung «eilt ohne Vorbehalt diese Ueberzeugung, aber st« ist überzeugt, daß nur eine Kundgebung »es volkswillens imstande wäre, diese Frage zu lösen und den inner» Frieden h«rb«izn-führ». Sir spricht sich sür «ine Volksabstimmung au«, w«lche sich üder den Sturz od«r die Beibehaltung der bi«helig» Staatsform au«sprechen foll. Kurze Nachrichten. Frankreich ist darüber erregt, daß die Ruhr» aktion sich immer mehr zu eine« Mißerfolg gestaltet; die Kohienlieserungen au« de» besetzt» Gebiete werd« monatlich geringer. — Da auch Oesterreich mit Rußland Handelsverträge abschließen will, wird die Anerk»n»ag Sowjeirnßlands bnrch die öfter« reichische Regierung bald erfolgen; Oesterreich »«»et nur, bis England und Italien ihm vorausgegangen sind. — Bun»«ikanzl,r Dr. Seipel und Aaß»mi-nister Dr. Grünberger find det der Ankunft in Buka« rest von der Bevölkerung und von der Presse frennd» lich begrüßt worden. — Die konservative Partei England« ist «tt der «tdetotregierupg unzufrieden. — Zahlreiche ungarische Kommunist» würd» be» gnadet. — Der öjterreichUche Gesandt« in Pari« teilt« de» Bürg«r»eist«r Lyon» »it, daß der Schluss«! der Stadt Lyon, der selt 1314 al« Kritg«b»t« i» österreichisch» Besitz war, Lyon al» Geschenk der Stadt Wien zurückgegeben werden wird. — Zu Wien ist Dr. Julius Derschalta-StaudhaU, ehe« maliger Eisenbahnminister und Lloydprästdeat, i» Alter von 72 Jahr» gestorben; er war einer der Fühl« der Deutsch» io» alten Oesterreich und al« Reich«rat»abg«erd»«ter namentlich in d» Tag» Bad»i« hervorragend tätig. — Der Berliner Korrespondent der «E^cogoec Tribüne" erklärt, die Sachverständigen in verl» sei» zur Ueberzeugung gelangt, daß Deutschland die Reparation» lliemal« zahlen »erde können, wenn nicht die Einheit seiner Produktionequell» wieder hergestellt werde. — Ja Hondura« ist ein Bürgerkrieg au»gebroch«a. — Auch Norwegen plant die Anerkennung Sowjetrußland». — Die RerchSregierung hat de» Bejatzungßmächt» eine Note g-sandi, worin sie miueilt, baß ste die B-zahlung ver Besatzungskosten einstellt. — Zwischen Bo.lum und Joist ,st di« s«it 139b versunkene Zas«l vand wilder ausgetaucht. — Das englische Kabinett wiid die französische« Vorschläge bezüglich der Rhein-psalz zurückweise», da dies« Frag« eine reine innere Angelegenheit Deutschland» sei. Wa» Sie brauchen» da« ist Elfasiuidl Dieses wahre Ha»S««tel, welche» Ihre Schmerzen vertreibtl P,obef»bung ¥1 Dinar. Apolhetcr Eug. v. Feier, Stnbica Donja, Elsaplatz Nr. 835, Kroatien. Glitt 4 CHltet Zetisng Nummer 14 Aus Stadt und Land. Evangelische Gemeinde. Der Gemeinde gotleSdtenst am Sonntag, dem 17. Februar, findet un 10 Uhr vormittag» im Gemeindesaale statt. Daran schließt sich um 11 Uhr ein Jugevdgottee, dienst. Abschied. Dr. Joses Simonitsch hat vor einigen Wochen den Ort seiner langjährigen Tätigkeit, Rogaska Slatina, verlassen, um von nun an dauernd im Auslande zu leben und in seinem Sanatorium in Lufsingrande zu willen. Mit ihm verlieren wir ein echte», roerivolli» Stück unserer Heimat. J-n alten Marburg gebore», zuständig nach dem alten Schönstein, war er also ein Unterste!«?, wie er im Buche steht. Nach fünfjähriger Tätigkeit im alt-n Gonobitz, wo er schließlich Bürgermeister und Ehren-bärger war, wurde er im Jahre 1399 zum Brunnen, arzle im vormaligen Rohusch Sauerbrunn ernanv», in welcher Eigenschast er dort durch volle 24 Sommer wirkte. Aus seine Anregung ist der Bau de» heutigen Aleksandrov dorn als diäiische Speiseaii'talt zurück zuführen, ebenso der Ausbau der kohlensauren Bäder, de» Lust- und Sonnenbades und während des Kriege» der Bau de» heutigen BeogradSki do». Während d.S Kriege« war er Chefarzt de» großen EpikaleS, das da» Sleiermärkische Rote Kreuz in Rohilsch-Sauer brunn errichtet halte. Die moderne AitSgestoltung de? Kurorte» und der Aufschwung, den dieser »ahm. ist enge mit seinem Namen verknüpft. Sei» ärztlicher Ruf war so groß, d,ß ihm im Jahre 1909 die Behandlung de« heutigen König» flligarbtc ander' traut wurde, sein Name ist nicht allein im Königreiche SHS, sondern auch in allen Ländern de« früheren Oesterreich bekannt. Nach dem Umstürze war er Gegenstand vielfacher Verfolgungen undvernaderuuge», obichon er sich nicht polnisch delängt halte. Damals trat die ganze Bevölkerung de» Kurortes uns Um gebung, an der Spitze die Gemeinde und da« Pfarr« amt, sür ihn ein, um ihn al« Arzt sür den Kurott zu erhalten. Tatsächlich er folgte auch seine Rehabilitierung von Beograd av», man kann e» ihm aber persönlich nicht verdenken, wenn er schließlich auS den vielen Kränkungen doch die Folgerungen zieht. Der Grund seine» freiwilligen Scheiden« mag zum Teile mit den längst reformbedürftigen ärztlichen verhätt, nissen im größten Kurorte von SHI zusammen hängen und man muß nun, so sehr mau es bewun-der», umso stärker zweiseln, daß die objektive Oorigkei: den Zuständen einmal energisch nachginge, damit der frühere berühmte Kurort n^cht weiier von Sluse zu Stuse aus den Rang einer gewöhnlichen Sommer srische herabstake. Doch das soll ditjeuige« nicht be« rühren, welche den großen Mut haben, da» Elbe liebevoller Hetmatarbcit nun verantwortungsvoll zu v-rwallen; un» trifft bei soviel Undank der anderen Seite nur Die doppelte Schuldlast, mit treuem An denke« jene zu ehren, die tn unserem Kreise unsere Heimat einst schöner, froher und wertvoll.r machten. Dr. Simonitsch grüßen viele dankbar warmfühlende, aufrichtige Heizen bei seinem Scheiden und wünsche» ihm in seiner neuen Heimat an der Adria viel Glück. Vermählungen. Aus Ptuj wird berichtet: Am vergangenen SamStag, dem 9. d. M., fand tn der hiesigen Stadtpfar»kirche die Vermählung de» Herrn Drogo Köder mit Fräulein Jda Kröpf und in der Rochu»kopelle bei Pluj di« Vermählung de» Herrn Noiariaiskandidaten Bik>or Ekrader mit Fräulein Mitzi Bratanitsch statt. Die bisherigen Ergebnisse der Samm lung fitr die deutsche kinderhUse. Der „Deutsche Hilstau« chuß" in Nov sad weist im Deutschen volksblaite au»: 881.478 Din, 2.544 28 Mtrz. Weizen, 3.182-80 Mirz. Mehl, 62-495 Mirz. Fett. 16-13.50 Mtrz. Speck. 275 31 Mirz. Mit», 46 87 Mtrz. Bohnen, 10197 Mtrz. Ka>tvff-l, 44 Mtiz. Zucker und die Unterbringung von 5824 Kindern. Dazu kommen roch die Ergebnisse »er Sammlungen in Slowenien, die wir an anderer Stelle veröffentlichen. „Faschingszeitung 1924." I« Ko«. Mission«»«lag« ver Buchhandlung Fritz Rasch in Ceiji ist kürzlich dt« diesjährige „Faschingszeitung' zum Preise von 10 Dinar erschienen. AuSsiatiung uud Inhalt entsprechen voll dem mäßigen Prei'e. Da» Blatt hat vor allem den Vorzug, daß jeder-mann, der sich durch irgendeine besondere Eigen-schast von der übrige» Mitwelt unterscheidet, darin seine Verewigung findet. E» ist daher der Erwerb eine» Exemplar» für di« Hauibiblioihek, zumal au»-mehr wenige vorhanden sind, jedem wärmst nS zu empfehlen, der sich im Besitze solcher abstechender Eig,nschaste» wähnt. Ferner enthält da» Blatt «inen äußerst reichhaltigen Anzeigenteil, der den modernen Anforderungen vollständig Genügt leistet. Wir sind voll überzeug», daß man überall den Humor aufbringt, daß eS sich eben um eine Fasching», zeltung handelt, in der Prinz Karneval sei» unbe-streitbare» Recht sordert. Nur finden wir, daß die Zeitung entgegen den sonstigen zeituvgStechvischen Bräuchen um ein ganze» Jahr (!) zu — spät erschienen ist, wa» beim Erscheinen der nächsten Nummer auf jeden Fall zu berücksichtigen wäre. Sonatekonzert sür die Jugend. Am Sonniag, dem 17. Februar um halb 11 vormittag» veranstaltet die hiesige .GlaSbena matica' im großen Saale de» „Na^odni Dom" ein Sonatenkonzert, welche» vor allem die Jugend sämtlicher Lehran-stalten in einige Meisterwerke der Sonatenliteratur einsühre» soll. Die BortragSordnuna umsaßt solgevd« Werk«: Schubeit: Sonatine in v Dur; Mozart: Sonate in A Dur und Grieg: Sonate in G Dur, Mitwirke» werde» Herr Musikdirektor Sancn (öiolint)'und Frau Miro Sanc!» (Klavier), sowie Herr Lehrer Öftere al» Vortragender. Eintritt 3 Dinar. Ieuerwehrkräuzchen. Die Freiwillige Feuer, wihr in Celje wird am 1. März d. I. in sämilichen Räumen de» Hotel» Union ein Feuerwehr kränzchen veranstalte», zu dem alle Freunde de» vereine« herzlichst eingeladen werden. Die Kumeraden von den Umgebung« Feuerwehren werden gebeten, diesen Abend sür diese v.'ianstaltung frei zu halten. Toilette zwanglo«, Feuerwehren bequeme Uniform. Ein Rein» erträgni» wild dem Fonde zur Anschaffung einer «uloiurbinen'pr'tze zugeführt. Die Einladungen werden in der kommenden Woche ausgeschickt. Die Tanz proben finde» am 18. und 28. d. M. um 8 Uhr abeut« im Hotel Skoberne statt. Von der Freiwilligen Feuerwehr tu Koöebska reka. Au» KccvSka r ka wird mit» geteilt: Am 11. Februar sand hier im Gasthause Lickner die Jahreshauptversammlung der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr statt. Da der bisherige Od-man» Josef Lesar sei» Amt viederlegte, so bildete die Neuwahl de» Ausschusses den Haupipunkt der Tagesordnung. Die Wahl hatte folgende« Erg«bniS: Havptmann: Johann Jeschelnik, B-sitzer; Stellver freier: Franz Juran, Sattler«-ister; Schriftsührer: Johann Fritz, Besitzer; Stellvertreter: Johann Meditz; Kassier: Josef Kcaker, Pfarrer; Sttllv«rlreter: Han« Lackner, Gastwirt. Da die Feuerwehr bereit» 40 Jahre de steht, so wurde beschlossen, im Laufe de« heurigen Sommer« da» JabiläumSsest zu seiern. Für die vorarbeiten wird später ein Festausschuß gewählt werden. DieLebensverstcheruugsfrsge in Jugoslawien. Au» Leserkreise» schreibt man UN»: vor einigen Tagen flatterte mir solgende Zuschrift in« Hau«: „Wir beehre» un«, Ihnen höflichst mitzuteilen, daß wir auf Grund der Erlässe de» Ministerium» sür Handel und Industrie des Königreiche« der Serben, Kroaten vnd Slowenen, Ab». VI./Nr. 3176 dto. Beogrvd, 2. Juli 1923 und Abt. Vl./Nr. 3851 d!o. Beograd, 19. Juli 1923, unser gesamte» aus jugoslawischem Teruioriu» bestehende» versich-rung«-geschäst der „Humadija', Erste serbische Gesellschaft für Versicherung, übertrage» haben, welche Anstalt auch schon in alle BersicherungSverhältnisfe unserer Gesellschaft eingetreten ist . . . usw. Hochachtung«, voll The GreSham. englisch« Leben»ver sicherungS-gesellschaft, Wien, vm 26. Jänner 1924." — Nrch einer Anfrage bei der „Sumadija" in Beograd erhält mau eine Umrechnungstabelle von österreichische» in jugoslawischen Kronen und di« Verständigung, wenn man so und so viel tausend Dinar nachzahlt und künftighin so und so viel Dinar au jährlicher Prämie einzahlt, die ganze versicherungSangelegenheit in normale Bahnen gelenkt sei. Nebenbei wird man verftänd'gt, daß die Versicherungssumme nunmehr auf jugoslawische Kronen lautet, in welchem G ide auch die Prämien einzuzahlen sind und die Versicherung«-summe ausbezahlt wird. — Merkwürdig, daß man hierüber nichis in den Zeitungen las und daß da» Publikum gar nicht befragt wurde, ob «S auch mit dem Tausche der Versicherungsgesellschaft einverstanden fei, ob die Act der Ueberrechnung, die Höhe der neuen Prämien und der Versicherungssumme von den Versicherten angenommen wird oder nich». Die Spe« kulation war nicht schlecht, wenn man sich dachte: di« versicherten zahlen schon viele Jahre ihre Prämiin. da bleibt ihnen nicht» übrig al» die Trar.»ferierung stillschweigend hinzunehmen und sich einfach fügen, denn sonst verliere« sie alle ihre b>» nun erworbenen Rechte. Nicht genug an dem. Die nunmihr nach Beograd einzusendenden Prämien sind in Dinar ein-zuzahlen, die Versicherungssumme werde jedoch in jugoslawischen Kronen ausbezahlt. Wa« ist da zu tun, frag« ich die brelte Oeffeotlichkci!? Gibt e« also doch noch jugoslawische Kronen? Und kann man mit den Menschen in SHS wir mit Schlachttieren um« gehen? Wa« sagen die Abgeordneten von Slowenien dazu, daß man ihre Wähler einfach in Versicherung»« angelegenheitc» nach Beograd und warum nicht nach Ljubliana oder Maribor oder C-lje transferierte? Ich habe »it vieler Mühe Slowenlich erlernt. Nuu bekomme ich eine serbische Zuschrift, die mir auch mein slowenischer Dolmetsch nicht übersetzen kau». In der ganzen LersicherungSan gelegen heit freut mich nur eine«: Ich habe mich in dieser Sache derart geärgert und aufgeregt und werde mich auch weiter darüber ärgern, so daß ich sicherlich einige Jahre früher von diesem Jimmerdasein erlöst werde — zum Schaden der Versicherungsgesellschaft. Fünfundzwanzig Jahre ..Adler',« Schreibmaschine. I» diesen Tagen feiert die bekannte un» beliebte „Adle»">Schre>bmafchine ihr 25 jährige» Jubiläum; sie ist am 17. Februar 1899 al» erste deutsche Schreibmaschine von Bedeutung und sich durchsetzender Lebenslust aus dem Markte erschienen. Damals stellt« mau sich auch bei ur.« aus diesem bisher von Amerika mit Hilf« deutschen E'fiadungSgeistc» beherrschtem Gebiete aus eigene Füße. Boa da an datiert die deutsche Schreib««» Ich neni, dustrie; alle früheren versuche und Er-Zeugnisse sind längst der Vergessenheit anheimg«-sollen. Die „Adler* hat an Verbreitungsgebiet fast die ganze Erde erobert und sich i« allen Verbraucher» kreisen Eingang ver-chaff-; sie wird nicht nur ia der engeren Heimat geschätzt, sonder» auch seit Jahren zu den tonangebendsten Schreibmaschinen der Welt gezählt. E», Beweis, wie richtig und erfolgsicher feiten« der sie erzeugenden „Avlerwerke vorm. Hei«, rich Kily-r >. G., Frankfurt o/JJi." die Bedeutung tt» neuer» Schreibmittel«, die Einjchlagsähigkeü de» in der „Adle," verkö pertt» Systems eivgelchätzt und wie rastlos an der Bervolllommung der Maschine gearbeitet worden ist. Die „Adler" ist Ge-meingut de« internationalen Bürobetriebe« geworden; sie steht zu je Hunderten voa Exemplaren bei viele» Behörden und Betrieben des In» und Ausland«» in Benützung. An Vielseitigkeit wiid sie voa keiner Schreibmaschine der Welt übertreffen. E» werden außer noimale» Büromaschinen mrt einjacher und dopp.-lter Umschaltung, mit und ohne die bekannten Sor hatie wissen laff-n wollen. „Da dies« Bri.se zurücke de >a Huchrtte." Armand hatte mich nicht an« den Augen gelasien. Abcr j tzt ließ er den Blick sinke», und tfl schien mir, als atmete er tief aus, wie wenn er voa einer Last erlöst würde. Unbest mmt formte sich in meinen Ge-hai-fen «in schwacher Verdacht, daß Aimand vielleicht mehr von der G-schich'e w!fs- als er bis j tzt zuze-geben hatte. „Sie waren doch nicht etwa zufällig mit ihm bekannt?" fragte ich unvermittelt. „Nein, ich glaube nicht. Aber eines verstehe ich nicht, Herr Lest r, und Sie weiden es mir nicht übel nehmen, wenn ich etwas indiskret frage. Aber ich versiehe nicht, waö dieser Drouet, wie Sie ihn nannten, in dem Hause von Herrn Banline zu schaff-n halle." „Er versuchte, tn den Besitz der Briefe zu ge> langen," sagte ich. „So!" sagte Armand und nickte mit dem Kopfe. „Und bet dem Versuche, diese Briefe zu erlangen, wulde er getötet?" „Jawohl, aber waS niemand von uns versteht, Her Armand, ist, wie er gelötet worden ist. Wer oder was hat ihn ge:ö et? Wie wurde ihm da« Gift beigebracht? Könnten Sie mir das erklären?' Er saß einen Augenbl ck schweigend da und blick e nachdenklich zum Fenster hinaus. „Es ist ein hübsches, ein äußerst interessantes Problem," sag'e er. „Ich werde darüber nachdenken, Herr Lester. Vielleicht werde ich in der Lage sein, eine Vermutung darüber zu äußern. Ich weiß e« nicht. Aber jedenfalls werde ich Sie Mittwoch wieder sehen. Wenn es Ihnen angenehm ist, können wir im Hause von Herrn Bantine uns treffen und die Schränkchea auS>auschen." „Um wieviel Uhr?" „DaS kann ich mit Bestimmtheit nicht sagen. Der Transport vom Schiff kann sich verzögern. Vielleicht ist es das beste, wenn ich Sie anrufe?" „Ganz recht," stimmte ich bei. „Ellauben Sie mir nun, mich noch einmal zu entschuld,gen, das uns ein solcher Fehler p issiert ist. W r sind bemüht, alles tadellos zu besorgen. Aoer auch wir leiden bis seilen unter der Nachlässigkeit von Angrst-lllen. Ich bin tief bekommen, daß ich diese Entschuldigung nicht mehr bei Herrn Banllne per änlich habe vorbringen können. Also auf Weder-sehen am Mi'lwoch, Herr Lesteri" «Auf Wiedersehen," fajte ich und sah der auf. rechten, rollend,» gekleideten Gestalt räch, bis sie in der Türe verschwand. Ein bezaubernder Mensch, sagte ich bei mir, als ich zu meinem Schreiblisch zulück-kehrte, ich möchte ihn wohl näher seltnen lernen. Er hatte eine Schwäche für Geheimnisse, die ich voll zu würdigen verstand; und ich lächelte, als ich m ch daran erinnerte, mit welch biennendc« Z ilerefse er meinem Berichte von dem Doppeldrama gefolgt »ar. Wie naiv klang fein Bekenntnis, daß er einen großen Detektiv oder einen g>-oß-n — Verbrecher abgegeben Haber. aiü:de, »i d nun war cr nur ein Kuriositäten- Cillter Heltxm? Händler. Den gleichen Gedanken Halle ich schon mehr als einmal selbst gehabt, und nun wer ich doch bloß ein nicht allzusehr von Glück und Erfolg begünstigter Anwalt geworden! Ja, Armand und ich hatten mancherlei Berührungspunkt! Achtzehntes Kapitel. Die Verhandlung des C>roner« fand am nächsten Ta;e statt, nnd meine Annahme erwlcs sich als richtig. Die Polizei hatte nlch'S Neues von Bedeutung «nt d cki, nichts, daS irgend ein Licht auf die Art und Weise geworfen hätte, wie Dro «et und PH iipp Bar.tine de» Tod gesunde» hatten. J-der der Zengen saate in der W.iie auS, wie ich es h:er schon berichtet hab«, und eS war klar, daß der Gerichlthos keinen «uöweg auS den offenbar hoffimngSio« t?cr,vickelien Tatsachen vor sich sah. Z» meiner Erleichterung wutd? DouetS J^en-tität ohne u.terstütz»ng weinerfeitS festgestellt. DaS G p!ick das er am H:fen zurückgelassen hUte, war ans Geheiß der Pol zei geöffnet, und darin eine Visttenkaitentaiche m't seiner Avress- entdeckt worden. W irum er sür Bantine eine Karle abgegeben, die nicht ihm gehörte, nnd was er von Bantine gewollt hatt«, da« waren E nzelheiten, für die die Polizei keine Erklärung biete» konnte, und die aufzuklären ich mich ficht berufen fühlt«, da ich ja da5 G H imni?, da» feinen Tod umgab, auch nicht hät« lüften können. E nen heiteren Zvischenfall bei der Verhandlung bil»ete der Versuch GoldbersL, der offenbar aus Ver-anlassung GradyZ zurückzuführen war, Gods.iy in die Eng« zu treiben. „Am Morgen nach dcm Drama," b ginn Gold« berg liebenswürdig, „veiöff ntlich en Sie im „R card" eine Phoiozraphie, von der Sie behauptete», sie stelle di« Besucherin Bantine« vor, die wie anzunehmen >st. die Ittzie Person war, di« ihn lebend gesehen hat. Wo habe« Sie diese Phoiozraphie her?" „Es war eine Kopie ver Photographie, die Drouet in feiner Uhr bei sich hatte," antwortete Gadsrey. „Seit dieser Veröffentlichung," fuhr Goltberg fort, „haben Sie diese Seite de» KalleS nicht mehr b.rührt. Ich nehme an, daß S'.e eingesehen haben, daß Sie sich irrten?" „J>n Gegenteil, ich habe bewiesen, daß meine Behauptung richtig war." Goldberg errötete, und der Bl'ck, den er Godfrey zuwari, war nicht gerade s>eur.dlich. „Bewiesen ist doch ein wenig bestimmt aui> gedrück 1" bemeikte er ironisch. „ES ist der richtige Ausdruck." „Welche Beziehung bestand zwischen der Frau und Drourtk' „Sie war seine Geliebte gewesen." „Sie drücken sich wieder sehr bestimmt aas," sagte Goldberg und vnzig seinen Mund non neuem. „Schließlich ist eS ja doch nur eine Vermutung, nicht?" „Ich habe G:und, wich bestimmt auSzudrückcn," erwiderte Godfrey in ruh'gem Tone, „weil die Frau die« in meiner Gegenwart eingestanden Hai." Wiederum übe, flog eine Röte das Gesicht Gold« bergS. „Ich nehme an, daß sie auch gestanden hat, daß sie wirklich die Person war, die bei Herrn Bantine vorgestochen hat?" höhnte er. „Sie hat nicht allein da« gestanden," sagte Godfrey noch einen Ton ruhiger, .sondern si? erzählt« auch mu allen Einzelheiten, was sich während diese« B.jucheö ereignet hat." „Da« Geständnis ist Ihnen wohl allein gemacht wo: den?" fragte Goldberg nun iu entschieden belei digevdem To»e. Godf.ey e rö ete leichthin bei dieser Frage, aber e« gelang ihm, seine Selbstbeherrschunz zu bewahren. „Keineswegs," antwortete er. „Anwekend war außer mir Herr Laster und ein anderer hochange« fehener Anwalt, dessen N.m?n ich nicht befugt din, hier z» v«:inen." Goldberg schnaufte, als hätte er eine Ohrfeige erhalten. Auf jeden Fall hatte cr das G.fühl, daß er sie wirklich erhalten!° „Diese Frau ist h'er in N^w A 'rk?" fragte er. „Ich plaube j,^" „Ihr Name und ihre Adresse?" „Bm ich nicht befug.', zu verraten." Goldbeig blitz'« ihn an., „®:e wirden fchon auf meine Fraxe aplwortcn," donnerte r, „oder ich belange sie wegen Ungebühr« lichcn BenehM'iiS vor dcm Gerich shofe." Godfrey hatte sich wieder völig gefaßt. „Bitte," sagle er lächelnd. „Ich habe nich! daS geringste dagegen einzuwenden. Aber an Ihrer Stelle würde ich mir d<>S noch überlegen. Herr Lester wird wir bestätigen, dok, die genannte Frau in keinerlri Beziehung zu dem Tod: Drouet oder Bantines stand." «wilf 5 Goldberg überlegte. Ee war sich der Gefahr bewußt, die im Versuche lag, ein so einflußreiche» Blatt wie den „Record" zu bestrafen. Und so ent. sch'oß er sich endlich, Godfrey seine Aussage als milsernden Umstand für seine Weigerung, zu ant, werten, anzunehmen. „DaS ist nur eine einzige der v'rschiedenen E!nzelh'i'en, die dem Komm ssär Geady entgangen sind," letz'e Godfrey freundlich lächelnd hinzu. „Es genügt." fi^l Goldberg ein, und Godfrey v.'rließ die Z ugenbank. Ich wurde aufgerufen, um die Rlchtiqkrit seiner Aussage zu erhärten. Nitürlich weigerte auch ich mich, den Namen der Frau anzugeben, indem ich Gsldberg erklärte, ich hätte ihn berufl ch erfahren; ich e,klärt«, ich sei ü')e>z-u^t davon, daß sie sich nichtS Berbr«. cherisch'S habe zuschulden kommen lassen, und ver« sichert«, daß durch Nennung ihreS NamenS eine völlig Unschuldige in große Verlegenheit kommen würde. Nlchdem ich diese Erklärung abgegeben hatte, war der Coioner gezwungen, sich den Anschein zu geben, alS ob er befriedigt sei. G.ady trat nicht auf, er war nicht einmal bet der Verhandlung anwesend. Ec hatte von Ansang an v'rmieden. feinen N,men in der O.fsentlichkeit mit dcm F)ll in Verbindung bringen zu lassen; und ich hatte vermutet, daß er keine Lust halte, mit eine» Geheimn « in einem Atem sich nennen zu lassen, da» keine Auösich' auf Lö ung bot und bei dem, wie e« schien, keine Lorb eren z i ernten waren. Der Fall war in Slmmondi' Hand gelegt worden. Er vertrat die Polizei bei der Verhan»lurg und gestand offen, »aß man völlig im Dunkeln tappe. Ec hatte im Vantin-ich-n Hau« eine sorgfältige Untersuchung vor-genommen, insbesondere, wie er aussagte, da« Z mmer, tn dem die L ichen gefunden worden waren, durchsucht, und hatte nicht da« geringste entdeck-, das für die Lösung deS Rätsels irgend einen Anhalt ergeben hält«. Da« Verbrechen hatte etwa» Teufl scheS an si ch, etwas geradezu UebernalürlicheS. Ec hatte die H< ff ung noch nicht ausgegeben und arbeitete immer noch an der Sache, ober er neigte der Anschauung zu, daß, wenn daS Geheimnis je aufgedeckl würde, die« durch irgend einen glücklichen Zufall oder durch daS Be-kenvtni« eine« Schuldigen erfolgen würde. Goldberg war in Sorgen; dleL zeigte sich schon an der nervöjen Art, wie er an feinem Sch iU'.rbart kaute. Aber er hatte sich die Sache auch kein bißchen klarer zurechtbiegt, al« die Polizei. ES war kein Flinkchrn Beweismaterial vorhanden, um da« Ber breche» ai'f irgend eine Weife zu erklären. Und da« Ende der B-rhandlung ergab die Entscheidung der Gefchwoeenen, daß Philipp Banllne und G'vrqe» vroue: den Wirkungen ernt« G ste« erlegen seien, b * ihnen von einer ober von mehreren unbekannten Personen beigebracht worden sei. Godsrey erwartete mich au der Türe, al« ich den Saal verließ, und wir gingen z»^ammen hinaus. „Ich hab« wich gesren», SimmondS gestehen zu hören, daß die Polizei gescheitert ist," sagte er. „Ni-türlich versucht sich Gea^y jetzt zu drücken, damit er jemand anderen die Schal» an dem Mißlingen der Untersuchung zuschieben kann — aber ich werde schon dafür sorgen, daß ih« daS nicht gelingt. Jedenfalls werde ich aber auch dafür sorgen, daß SimmondS dabei nicht hereinfällt — er ist ja ein alter Freur-d von wir."' „Jl," sagt« ich. „ich weiß t£. Aber wir alle sind aufgeflogen, nicht?" „VorltufiL ja," erwiderte Godfrey lächelnd. „Aber du glaubst doch nicht etwa, daß wir nicht wieder evf festen Boden kcmmen, o?er?" „Seitdem mein« Theorie über das Schränkchen in Scheiben gegangen ist," sagte ich, „habe ich die Hoffnung auigegeben. Ich werde, nebenbei gesagt, bat Möbel worden feinem Besitzer zurück jeden." Seine« Besitzer?' fragte er und sah mich scharf an. „Ja. ich dachte mir ja, daß er eS holen würde, obwohl ich nicht vermute e, daß er schon so bald kommen würde. Wer ist eS deo Lester?* „N.'f ja," antwortete ich etwa« ungeduldig, „du weißt doch ?o gut wie ich. daß es Armand und Soha gehört" „Al'o hast du ihren Vertreter gesprochen?" fragte er, indem sich zu meiner Verwunderung ein Ertöten des E stannenS aus seinem Gesichte zeigte. „Er hat mich gestern beiuckl. Ich würde «ich freuen, wenn du auch feine Bekanntschaft machen würdest. Es ist Felx Aimand, der „Sohn" in der Firma, ein«? der vollendetsten Gentlemen, denen ich je begeanet bin." „Ich wüide mich freuen, ihm zu begegnen," sag«« Godfr.y und lächelte schnurrig. Blelleich: trifft eS sich eine« Tage«, ich hoff: «S auf jeden Fall. Aöer w:« hat er denn den F hier erkläri, Lester?" (Fortsetzung folgt.) litt 6 Cilllet 3 et tun 9 stammn 14 Geschäftsverkehr 1923: Din 70,000.000*— Gagrfladet Im Jabre 1900 Einlagenstand 1928: Din 7,500.000-— 1 Spar- und Vorscliussverein in Celje registriorte Genossenschaft mit unbeschränkter Haftung Hranilno in posojilno drustvo V Celju (registrovana zadruga z neomejcno zavezo) im eigenen Hause :s Glavni trg Nr. 15 übernimmt W Spareinlagen -im gegen bestmöglichster Verzinsung je nach Höhe der Einlage und Kündigung. OowJhM Bürgschaft»- und Hypothek«-Darlehen iowie Kontokorrent-Kredite mit entsprechender Sicherstellong unter den Cr. 12 um 9 Uhr vormittags statt. AntrBgo unter dem Ausrufspreis werden pur sür Kenntnis genommen und der Stadtgemeinde mitgeteilt. Der Versteigerungipreis ist nach erfolgter Bestätigung von Seite des Gemeinde-ratos bei der Stadtkasse in Celje zu erlegen. Dio Verstcigorungsbadingungen könmrabeim Bezirksgerichte Celje, Zimmer Nr. 13, wJUircnd den Amtsstunden sur Einsicht genommen werden. Bezli k«sericht In Celje, Abteilung l, am 6. Fobmar 1924. Kaffee, Tee, Kakao Schokoladen Julius Mein! JL.-0. Niederlage; Celje, Kovaska ul. 1 Heu eröffnet! Besitz in Muta i Iluhenmnuten'i a. d. Ktrntnerbahn za verkaufen. Derselbe besteht aus einem einstöckigen, gemnuerten Wohnhaus, 6 Joch Wald, alles arrondiert und in der Ebene gelegen, elektrische Beleuchtung, Gasthaus-betrieb. < Bier, Most und ca. 85 Halben Wein Ausscliank). Preis der RoalitSt samt Gast-betrieb und Gasthausninrichtnng t Million Dinar. Anfragen bei Herrn Rudolf Barth, Muta an der KBrntnerbahn, Slorenien. Besitz in Muta (Hohenmauten) bestehend aus 4 Joch Grund, ebenerdiges Wohnbaus mit Gasthausgc-werbe und Wirtschaftsrkumen ist um den Preis von ca. 860.000 Din zu verkaufen. Anfragen bei Herrn Rudolf Barth, Muta an der KSrntnerbahn, 81ovenien. BILLIGE WIRTSCHAFT in Maribor-Stndanci, Zentrum, neben der Kirche; zwei sehüne Eckhäuser. Gassen-front, Kleingeschlft, ("iastwirtscliaft, Wohnungen, Keller, Garten u. s. w. verkauft sofort der Eigentümer Segovitseh, 8tudenci-Maribor, Slomäkova ulica 5. Behfirdl. konzessionierte Haas-ii. Kealitäten-Vpi kehrskanzlei A. P. Arzenfiek & Comp. g. m. b. u. Celje, Kralja Petra cesta 22 vermittelt den Kauf und Verkauf von HKuscrn, Villen, Gast- und Handlung»-hlusern, Hotels, terner Wald-, Gross-gründ nnd jede Art landw. Besitze, Lügen, Mühlen, Industrien etc. etc. erhalt man machest zu massigen Preisen in der Verelnsbuch-druekerei „Celeja" In Celje, PreSernova ul. 5. Ueber Setzungen in allen Sprachen übernimmt auf Wunsch die Druckerei. Truder, Kcr!«ger und §frnut ja" in Gf'jf. —- Hatiplschrisilkiltr: ?',bz. Ftanz Statur. — Btiantn änlicher €