höchsten Preise zu bezahlen. Aber auch das jetzige Niveau ist ein außerordentlich hohes und kann mit früheren Perioden billiger Fleischpreise gar nicht in einem Atem genannt werden. Die serbische Grenze ist seit dem Frühjahr wieder gesperrt. Aus Rumänien und Bulgarien kommt kein lebendes Vieh und auch kein geschlachtetes Fleisch nach Oesterreich, und selbst der rumänische Handelsvertrag, der die Einfuhr eines sehr bescheidenen Fleischquantums ermöglicht hätte, wird von den Agrariern verzettelt. Gegenüber diesen Tatsachen, die sich mit schreiender Gewalt in jedem Haushalt bemerkbar machen, sicht es fast wie Hohn aus, wenn man sich sonst in allen offiziellen Körperschaften bemüht, der Hygiene das Wort zu reden und auf sanitäre Maßregeln bedacht zu sein. Der kostbarste Schutz gegen Krankheiten ist ein vollkräftiger menschlicher Organismus, und die Bedeutung ganzer Staaten hängt von der gesundheitlichen Beschaffenheit seiner Völker ab. Wie lange aber wird man in Oesterreich in Verkennung dieser alten Binsenwahrheit ruhig zusehen, wie der Lebensmittelwucher unter Patronanz aller bürgerlichenParteienverbreche rischen Raubbau an der Volkskraft betreibt? Zu dieser wichtigen Frage, die heute in das Quo usque tandem des alten Römers ausklingt, muß aber auch immer wieder die Frage nach den Schuldigen beigezählt werden. Die ganze Bevölkerung, die unter der ehernen Herrschaft des Hungerkurses ihre Kraft und Gesundheit gefährdet sieht, hat ein Recht darauf, zu wissen, daß es nicht bloß Deuts chnationale und Christlichsozial c waren, die seit jeher energisch die Politik der Agrarier verfochten, sondern daß auch vor allem bet nationale Streit, der jetzt wieder auf allen Linien neu entfacht wird, alle ernstliche Arbeit hindert, die diesen wichtigen Problemen zugewendet werden müßte, wenn man will, daß beit Wucherern das Handwerk gelegt wird. Die Schraube, die immer weiter anzieht, bohrt sich ins Leben des einzelnen und in das der Gesamtheit. Und deshalb wird es Zeit, daß auch im letzten Winkel des Reiches Klarheit darüber verbreitet werde, wo man die Schuldigen findet! Das foziale Elend und der Kampf der Arbeiter. m. Ein großer Teil der hohen Achtung, welche der römischen Kultur im allgemeinen gezollt wird, fällt auf das barbarische römische Recht, und sie prägt unsere Denkweise scharf aus. Wie damals, so ist heute Recht und Moral nicht der Ausfluß des Rechtsgefühls, welche die Natur in die Brust des Menschen gepflanzt hat, sondern der brutalen Gewalt und hat nur den Zweck, die materiellen Interessen der Machthaber zu schützen. Es ist das Resultat einer höchst einfachen Subtraktion. Von der Macht der Herrscher wird die Macht der Beherrschten abgezogen. Je größer der erste und je kleiner der zweite Summano, desto größer das Resultat. In der Geschichte treffen wir immer nur subjektive Moral, nämlich die Moral jener Subjekte, die herrschen. Wer aus Hunger stiehlt, hat oft nur eine dämmernde Vorstellung von dem Unrecht, das ihm von der Gesellschaft schon vorher zugefügt worden ist. Zn seinem Elend lehnt er sich oft gegen das Gesetz auf, ohne zu wissen, daß auf feiner Seite die absolute Moral steht. Er tut es auch nur deshalb, weil die Strafandrohung unter dem Drucke deS Elends ihren Schrecken verloren hat, zusammengeschrumpft ist, weil sein Geist niedergedrückt, seine körperliche und moralische Widerstandskraft aufgezehn ist. Da wird er nur von dem Tier in sich beherrscht. Wie einst die Menschheit durch den Zuwachs der Nayrungs- iT?r. 39. Wien, den 10. Mtover 1909. 17. Icchrg. Zentralorgan Des GesterreicbLscben LLsenbabn--personales. Redaktion: Wien, F/i, ZentagaLe Hr. 5. MedakttonSfchlutz vier Tage vor drm Erscheine» de» Blatte». Sprechstunden fittb jeden Lag mit Aurnahme der Sonn- und fteiertage von 10 Uhr vormittag» bi» '/«4 Uhr nachmittag». Jnsertionspreis: Die zweimal gespaltene Nonpareillczeiic oder deren Raum 40 Heller. Bei Jahresauftrag Rabatt. Äbonnsinents-Bedingungen r Halbjährig ................ Kr. 2*88 Ganzjährig.........................5-76 Für das Deutsche Reich ganzjährig M. 6.—. Für da» übrige Ausland ganzjährig S Franken. UeLepHon Wtr. 2335. Erscheint jeden s., so. rrnd 20. im Monat. Wahl sprach: EBa» wir begehren von der Zukunft Fernen: Daß Brot und Arbeit un» gerüstet stehen. Daß unsere Kinder in der Schule lernen Und unsere Greise nicht mehr betteln gehen. K. Kerwegy. Der Hungerkurs. Es ist ein stolzer Triumph der modernen Wissenschaft, daß es ihr immer mehr gelang, die uns feindlichen Gewalten, die unser Leben und unsere Gesundheit einstmals bedrohten, teilweise nuszuschalten und zu bannen. Aber in derselben Zeit, wo sich die moderne Hygiene rastlos und mit wachsendem Erfolg bemüht, die überall lauernden Keime von Krankheiten unschädlich Zu machen, wächst eine neue Gefahr in geradezu beängstigenden Dimensionen, die die ^Wohlfahrt der gestimmten Nation bedroht. Wie eine schraube, die endlos immer fester angezogen wird, so wirkt nämlich die seit Jahresfrist anhaltende Lebensmittelteuerung auf alle Klassen der arbeitenden. Bevölkerung, von der gerade die Eisenbahner mit ihrem streng begrenzten Lohneinkommen am allermeisten in Mitleidenschaft gezogen sind. Am 1. Oktober ist der Wiener Bevölkerung eine neue Schröpsung bedenklichster Art in der E r h ö h ung der M i l ch p r e i s e angetan worden, deren Wirkung in jeder Großstadt einem unverhüllten Attentat aufTausendevon Säuglingen gleichkömmen muß. Bei einem täglichen Milchkonsum von 8 00.000 Litern, oie in Wien verbraucht werden, ergibt die eingetretene Verteuerung eine jährliche Belastung der Wiener Bevölkerung um fast 6 Millionen Kronen. In der Gesamtlage des Milchmarktes zeigt sich allerdings gegenüber dem Zustande vor einem Jahre eine überaus bemerkenswerte Veränderung. Damals wurde allgemein festgestellt, daß in Wien Milchüberfluß herrsche. Die Milchgroßhändler erklärten, daß Wien förmlich in Milch schwimme. Der Direktor der Wiener Molkerei konstatierte, daß Milch aus Wien noch Indien, China und Südafrika gehe. Die Milchgroßhändler weigerten sich daher, eine Verteuerung der Milch vorzunehmen, und der Ansturm der Milchproduzenten wurde vorläufig abgeschlagen. Seither ist cs den Milchproduzenten gelungen, die Milchhändler ihren Wünschen gefügig zu machen. Daß auch diesmal diePreiserhöhung auf Andrängen der Milchproduzenten erfolgt ist, wurde in der letzten Landtagssitzung von beteiligter Seite ausdrücklich zugegeben. Die Milch* Händler erklären, daß die Zufuhr nach Wien um 30 Prozent abgenommen habe und sie daher höhere Preise zahlen und verlangen müssen. Worauf ist aber diese Einschränkung der Zufuhr zurückzuführen ? Handelt es sich hier nicht um eine jener künstlichen Preisregulierungen, zu welchen die „Landwirtschaftliche Zeitung" und die Landwirtschaftliche Zentralstelle fortwährend aufmuntern? Unvergessen ist das böse Wort des christlichsozialen Reichsrats- und Landtagsabgeordneten L i st, des Obmannes des niederösterreichischen Landeskulturrates, welcher im vorigen Jahre in einer Versammlung der niederösterreichischen Milchproduzenten erklärte: „Wenn wir uns nicht anders helfen können, so werden wir die Sache so machen, daß wir die Hälfte unserer Milch den Schweinen zum Futter geben und nur die andere Hälfte nach Wien führen. Dann werden wir gewiß eine B e-gründung für die Teuerung der Milch bekomme n." Ist es nicht eine überaus auffallende Erscheinung, daß ein Jahr nach der Proklamiernng dieses schönen christlichsozialen Grundsatzes sich der vorhandene Milchüberfluß in einen Milchmangel verwandelt hat? Und so verdankt es die Wiener Bevölkerung künstlichen Machinationen, wenn sie täglich , rund 16.000 Kr. mehr für ihren Milchkonsum bezahlen muß, nachdem die städtische Bevölkerung ohnedies in diesem Sommer die höchsten Getreide- und Mehlpreise bezahlt hat. Der Fleischkonsum kann unter Umständen eingeschränkt werden, ohne daß die Ernährung der Bevölkerung ernstlich in Frage gestellt werden würde; wenn der Milchgenuß unter dem Zwange der hohen Preise restringiert werden muß, wird der Gesundheitszustand und die Lebenskraft der nachwachsenden Jugend schwer beeinträchtigt werden, und die Eltern werden sich lieber die empfindlichsten Opfer auferlcgen, bevor sie ihren Kindern die Milch entziehen. Hier gibt es kaum ein Entrinnen; die Verteuerung der Milch muß von der Bevölkerung voll getragen werden und wird gerade die mittleren und ärmsten Schichten auf das schwerste treffen. Die Erhöhung der Milchpreise ist nur das letzte Glied in der Kette der harten Preisteuerung, durch welche die Lebenshaltung der Bevölkerung Oesterreichs seit Jahr und Tag so sehr erschwert wird. Auch in anderen Artikeln ist die Teuerung nicht minder empfindlich. Da ist es vor allem die Butte r, welche konform mit der steigenden Bewegung der Milchpreise in unausgesetzter Progression in die Höhe gegangen ist. Ein Kilogramm gute Tafelbutter kostet jetzt in Wien Kr. 3 60, noch Mitte Juli, wo bereits die Teuerung arg war, stellte sich der Butterpreis auf 3 Kr., und in früheren Jahren war er wesentlich tiefer. So notierte beispielsweise auf dem Zentralmarkte in Rudolfsheim im Oktober 19Ö7 die Tafelbutter mit Kr. 2‘70, im Jahre 1909 mit Kr. 3 60. Ein Preis der Butter von 2 bis 272 Kr. war noch vor wenigen Jahren die Regel, und die Preisteuerung beträgt somit 40 bis 60 Prozent. Eine geradezu exorbitante Erhöhung haben die M e h l p r e i s e durchgemacht als Folge der schwachen Ernten und der hohen Getreidepreise. Im Wiener Detailverkehr kostete das Kilo Weizenmehl im Monat Juli 50 H., während es noch vor zwei Jahren nur 27 H. gekostet hatte. Erst in den allerletzten Wochen ist eine kleine Ermäßigung vom höchsten Stande eingetreten. Der Mehlpreis beträgt aber noch immer 46 H. für das Kilogramm, und der Aufwand für den Ankauf von Mehl hat sich fast verdoppelt. Die Steigerung der Mehlpreise hat sich sofort in eine wesentliche Verteuerung des B r o t e s umgesetzt, welche darin zum Ausdruck kommt, daß der Brotlaib und die Semmel im Gewichte viel leichter geworden sind. Das lehrt schon der bloße Augenschein. Das Weißgebäck des täglichen Verbrauches ist namhaft leichter geworden, die Kaisersemmel um V3, die Mundsemmel um l'2 Dekaramm. Noch stärker ist die Verteuerung beim Hausrot, bei welchem die Preisteuerung fast 40 Prozent ausmacht. Sehr bedeutend ist das Schweinefett gestiegen; dieser Artikel hat gerade in den letzten Wochen eine neuerliche Erhöhung durchgemacht und kostet das Kilogramm 2 Kr. Uebereinstimmend mit dem Mehlpreis ist auch Gries viel teuerer geworden, und vom höchsten Preise kaum um 2 H. zurückgegangen. Die Kartoffeln sind noch immer sehr teuer und kosten 8 bis 9 H. das Kilogramm; vor mehreren Jahren waren sie noch um zirka 6 H. zu haben. Der Preis des Zuckers ist gestiegen und er kostet jetzt im Detailverkehr 80 bis 82 Heller, während er vor zwei Jahren um 76 H. erhältlich war. Auch die grünen Gemüse, deren Genuß jetzt von den Aerzten so sehr befürwortet wird, sind wesentlich teurer geworden. Die Fleischteuerung ist eine chronische und beeinträchtigt die Lebenshaltung der gesamten Bevölkerung auf das schwerste. In vielen Familien ist Fleisch ein seltener Leckerbissen geworden. Gegenüber dem höchsten Stande, der vor zwei Jahren zu verzeichnen war, sind die Fleischpreise etwas zurückgegangen, da die Kaufkraft der Bevölkerung nicht mehr zureichte, die HF* Der „Eisenbahner" erscheint in einer Anslage von 45,000 Exemplaren. "M> mittel vom Kannibalismus befreit wurde, so wird sie durch den Kapitalismus wieder der Tierheit näher gebracht. Schlimmer aber für die .Gesellschaft", wenn der Verbrecher oder der es werden soll» sich seines Rechtes aufs Dasein bewußt wird, wenn er über das Massenelend nachgedacht und wenn dessen Ursachen seine moralischen Anschauungen revolutioniert haben. Was kann ihm, dem Elenden, nur wegen seiner Armut Verstoßenen an der Achtung einer Gesellschaft liegen, die ihn, solange er nach ihrer Anschauung ehrlich war, hungern ließ? War er nicht schon vor der Verurteilung geächtet? Wird er nicht in seiner Verbitterung die von der Gesellschaft erhobene Forderung, nur die von ihr als gesetzlich, weil i h r förderlich, erklärten Handlungen zu begehen und die von ihr als ungesetzlich, weil ihr schädlich, erklärten Handlungen zu unterlassen, mit Trotz verletzen? Wer ist die „Gesellschaft"? Wer gibt die Gesetze? Zu wessen Nutz und Frommen sind sie erlassen? Dieser Gedankengang erscheint von seinem Standpunkt ganz logisch. Der Gegensatz zwischen der Moral der Menschheit und der Bourgeoisie wird ihm klar. Solche Leute werden häufig Anarchisten, aber Anarchisten des 19. Jahrhunderts. Ihr und ihrer Mitmenschen Elend und ein stark entwickeltes Nechtsgefühl raubt ihnen die ruhige und nüchterne lieber* legung, und sie zerschellen sich den Kopf an der Wand. Der Anarchismus erscheint als die Reaktion der durch das Elend in Wahnsinn verfallenen Menschen gegen die wirtschaftliche Sklaverei. Je unglücklicher der Mensch, desto phantastischer sind seine Wünsche. Hungernde träumen von reichbesetzter Tafel, Sklaven von absoluter Freiheit. So geht der Anarchismus aus dem Elend, dieses aus dem Kapitalismus hervor. Wer für den Menschen des 19. Jahrhunderts absolute Freiheit verlangt, verrät eine so geringe Einsicht in den Charakter dieser Spezies, daß man ihn für unzurechnungsfähig halten muß. Absolute Freiheit setzt, soll sie nicht zur Zügellosigkeit, zur Verneinung jeder Freiheit führen, eine so harmonische Natur voraus, daß ein Konflikt des Sollens und Wollens unmöglich ist, sie setzt das Vermögen voraus, das Denken, Wollen und Handeln nach den höheren Forderungen der Vernunft und des moralischen Gefühles ohne äußeren Zwang zu richten. Den Keim zu dieser idealen Sittlichkeit besitzt wohl der Mensch, aber nicht mehr. Heute steht er noch auf einer so tiefen Stufe der Sittlichkeit, daß er, im Besitze der absoluten Freiheit, mit allen Mitteln nur nach absolutem Sinnenglück streben würde. Manches Jahrhundert wird an der Menschheit vorüberziehen, bis sie für diese Gesellschaftsform reis ist. In dieser pessimistischen Ansicht wird man bestärkt, wenn man einerseits die Unlust der großen Masse zur Fortbewegung, dann den Verlust an Volksenergie für Kulturausgaben infolge des aufgedrungenen Einzelkampfes um die Existenz und infolge des Dogmenglaubens, der zahlreichen Menschen in ihrem Streben, ihre geistigen Bedürfnisse zu befriedigen, in eine falsche Bahn drängt, erwägt, andererseits daß die herrschenden Gewalten den geistigen Fortschritt absichtlich hemmen, da sie durch ihn an Autorität und materiellen Gütern Einbuße erleiden müssen. Der Sozialismus scheint uns jenem idealen Zustand um einen Schritt näher zu bringen, da er die Selbstsucht durch Setostzucht bekämpft. Die Schuld an den sinnlosen Verbrechen der Anarchisten ist also zunächst jenen beizumessen, die wohl die Macht, aber aus egoistischen Gründen nicht den Willen haben, Reformen zu gewähren, obwohl die Aufklärung der Massen fortschreitet. Aufklärung des Volkes und gleichzeitige Verweigerung von Reformen hat noch immer zu Gewalttaten geführt. Wollte und könnte man die Wurzeln, aus welchen die Verbrechen sprießen, immer bloßlegen, es würde in ^Feuilleton. Briefe aus Brasilien. m. DaL Gros der portugiesischen Auswanderer gehört nach meinen Erfahrungen zumeist den niedersten Volksschichten an. Die meisten suchen in Brasilien als Händler und Gelegenheitsarbeiter so schnell als möglich in den Besitz eines kleinen Kapitals zu gelangen, um dann mit demselben schnurstracks in die Heimat zurückzukehren. Dies gelingt ihnen auch verhältnismäßig bald, da sie in ihrer Lebenshaltung nicht viel höher stehen wie der chinesische Kuli. Schwarze Bohnen, Reis und bome secca (an der Sonne getrocknetes Fleisch) sind ihre fast ausschließliche Nahrung. Wenn sie dann dazu noch etwa einen bachos (Zuckerrohrschnaps) haben, ist ihre Zufriedenheit vollständig. Die Fahrt längs der Küste nach Lissabon ist sehr interessant und abwechslungsreich. Das Land ist immer so nahe, daß man mit bloßem Auge Bäume und Häuser wahrnehmen kann. Da wechseln kahle Strecken sandigen Strandes ab mit fanst in geschützten Tälern eingebetteten Villen und Orten, deren bunte Häuser verloren hindurchschimmern durch das frischgrüne Laub der Bäume und Sträuchcr. Silberglänzende Möven begleiten blitzenden FlugeS das Schiss und Scharen kleiner Fischerboote mit windgeblähten Segeln schweben vorbei auf den azurblauen Wassern, aus denen täglich Tausende ihrer stummen glitzernden Bewohner ans Sonnenlicht gezogen werden, um ihr Grab in dem Magen des gefräßigsten Raubtieres zu finden. Von der Hafeneinfahrt links klettert die Stadt Lissabon mit ihren weißen Häuserreihen terrassenförmig die steilen Hügel hinaus. Das ganze siebt wirklich aus „wie eben mi8 der Schachtel gezogen". Uno dies ist ja auch tatsächlich der Fall, denn die heutige wurde, nachdem vor einigen Jahrzehnten ein gewaltiges Erdbeben die falte Stadt am gegenübergelegenen Strande zerstört hatte, vollständig neu aufgcbaur. Die Stelle, wo die frühere Stadt gestanden hat, wird heute mir noch von einigen verfallenen Mauerüberrestcn bezeichnet. Siur unten, ganz am Wasser, haben die nie rastenden Menschen schon wieder eine Fabrik hingebaut, nicht achtend des Geschehenen. Leider blieb uns hier keine Zeit, ans Land zu gehen, und so konnten wir das alles nur vom Bord des Schiffes aus betrachten. Dabei kam wohl keinem von uns der Gedanke, daß in nicht gar zu langer Zeit in dieser hell und friedlich herüber-schimmernden Stadt das gedrückte Volk blutige Vergeltung an einigen seiner Peiniger üben würde. Wer hätte auch denken sollen, daß diese zerlumpten Ohnehoscn, die da die Ladearbeiten aus unserem Schiffe heute noch so friedlich besorgten, morgen schon blutige Revolutionäre sein würden? Nach kurzem Aufenthalt dampften wir weiter, um nach etwa zweitägiger Fahrt in de» Hafen von Funchol (Madeira) etnzulaufen. Madeira ist, wie bekannt, Seebad und gewährt mit seinen in die Schluchten und an die Abhänge der steil ausragen-oen hohen Berge eingeklemmten und m.geklebten Häusern, seinen ragenden Palmen und buntblühenden Gärten, seinen Weinbergen und grotesken Felsen einen wahrhaft reizenden Anblick. den meisten Fällen die Not erscheinen. Um so bedauernswerter ist es, daß bei den Verurteilungen sich in den Richtern nur zu häufig ein atavistisches, instinktives Gefühl regt, welches die Strafe als einen Akt der Rache und nicht als Besserungsmittel erscheinen läßt, ein Uebel, das noch dadurch größer und verbreiteter wird, daß Siaats-anwalte Richter werden. Man ist berechtigt, an den Richter höhere Forderungen zu stellen als an den Staatsanwalt. Das Amt des Richters ist viel schwieriger als das des Staatsanwaltes; es ist leichter anzuschwärzen als zu entscheiden, ob das Innere wirklich schwarz ist. Der Richter muß ein tiefer Denker sein; je tiefer, desto milder wird er sein. Möchte doch jeder Richter die ernsten Worte von Liszt beherzigen: „Nehmt der Göttin, die Schwert und Wage trägt, die Binde von den Augen, und was ihr selbst noch an Haß und Verachtung, Abscheu dem Verbrecher gegenüber in euren Herzen tragt, das wird dahinschwinden vor dem tiefen Ernst, der milden Trauer in den die Verknüpfung überschauenden Augen der Göttin."*) Unser Gesellschaftskörper ist schwer krank. An zwei Stellen kommt die Krankheit zum Ausbruch. Der eine, locus minoris resistentioe (der Ort, welcher der Krankheit weniger Widerstand leistet) ist das Proletariat, der zweite liegt in der Schichte der oberen „Zehntausend". Dort Verelendung, hier rohe Genußsucht und moralische Fäulnis. Natürlich wimmeln zahllose Parasiten an dem schlecht gepflegten Staatskörpcr. Das sind aber nicht die Verbrecher; vielmehr sind die Verbrechen eine sekundäre Erscheinung des Parasitentums. Die Armut erweitert stetig ihre Kreise. Die Gemeinden stehen rat- und hilflos da, und sie werden es sein, so lange sie das Elend durch Almosen bekämpfen werden. Man errichtet Vereine gegen Verarmung und Bettelei, Volksküchen, Suppen- und Teeanstalten, Sterbe- und Alterskassen, Pfand-, Asyl- und Armenhäuser. Man kann den Almosenstandpunkt nicht verlassen und will den Rechtsstandpunkt nicht einnehmen. In Oesterreich stieg die Zahl der in den Versorgungs-Häusern untergebrachten und von Armeninstituten unterstützten Personen von 187.754 im Jahre 1873 auf 242.890 im Jahre 1882. Es werden jährlich ganz erstaunliche Summen ausgegeben, ohne nur einem kleinen Teil der Bedürftigen gründlich zu helfen. Nach der „österreichischen Statistik" gaben 42 größere Gemeinden**) für Armenpflege in dem Quinquennium 1883/87folgende Summen aus: 5,620.642 fl., 5,894.397 fl., 6,305.907 fl., 6,336.008 fl., 6,241.546 fl., im ganzen 30,398.500 fl. In Wien allein stiegen nach derselben Quelle die Ausgaben von rund 3 3 auf 3'7 Millionen. Der Versorgungsfonds war nicht imstande, aus eigenen Mitteln die Kosten der Armenverpflegung zu bestreiten, vielmehr mußte nach dem Bericht des Stadtphysikates ***) die Gemeinde wiederholt bedeutende von Jahr zu Jahr steigende Summen zuschießen. Und wie sieht es in den kleinen Gemeinden aus ? Nur einige Zeugnisse. In dem Bericht des Bezirksarmenrates Baden für das Jahr 1892 heißt es: „Auch sind besonders in den Gebirgsgemeinden die Unterstützungen viel zu niedrig bemessen, so daß den Armen ein *) „Determinismus und Strafrecht" von Professor v. Liszt. Soz.-pol. Z.-B1. II. 1. **) Wien, Wiener-Neustadt, Waidhosen an der Mbs, Linz, Steyr, Salzburg, Graz, Cilli, Marburg, Bruck an der Mur, Judenburg, Leoben, Pettau, Klngenfurt, Laibach, Triest, Görz, Rovigno, Innsbruck, Trient, Bozen, Noveredo, Prag, Reichenberg. Brünn, Jglau, Kremster, Olmütz, Ungarisch-Hradisch, Znaim, Gaya, Mährisch-Neustadt, Proßnitz, Troppau, Bielitz, Friedeck, Lemberg. Krakau, Brody, Kolomea, Czernowitz, Zara. — Jahrgang 1892. ***) Für das Jahr 1885 und 1886. Kaum ist unser Dampfer vor Anker gegangen, als uns auch schon eine ganze Schar brauner, nackender Eingeborner in ihren kleinen Booten umschwärmt und mit lautem Geschrei und lebhaften Gesten von uns verlangt, wir sollen Geldstücke in das Wasser werfen, welche sie dann, mit einer staunenswerten Geschicklichkeit in dem trüben Hafenwasser untertauchend, emporholen. Dieser originelle Erwerb wird meist von jungen Burschen gepflogen und ich bemerkte sogar Kinder von höchstens sechs Jahren unter ihnen, die dann von ihren älteren Begleitern gewöhnlich, wahrscheinlich um das Interesse der Zuschauer an dem Schauspiel zu erhöhen, mit einem Stoß in die Fluten geschleudert wurden. Gleichzeitig strömte von allen Seiten eine Menge der braunen Insulaner auf unser Deck, in einem schrecklichen Kauderwelsch von Englisch, Deutsch und Portugiesisch ihre Waren: hand-geslickte Blusen, Hemden, Kinderkleidchen ec. und Flaschen höchst zweifelhaften Weines, Orangen, Bananen, Brot und Fische sowie die unvermeidlichen Ansichtskarten seilbietend. In der Nähe verliert die Insel, wie so vieles andere auch, wohl manches von ihrer äußeren Schönheit, bietet aber mit ihren blühenden Gärten, der schon tropischen Vegetation und den engen, im Zickzack die Berglehnen aufsteigenden, mit lauter Kieseln gepflasterten Straßen noch immer genug des Schönen und Merkwürdigen. Wagen mit Nädern gibt es hier zum Beispiel gar keine. An Stelle derselben benützt man zumeist von Ochsen gezogene Gleitschlitten ebtnsoroohl wie zur Personenbeförderung so auch zum Lastentransport. Zu dem letzteren dienen meist einfache, glatt gehauene Baumstämme. Dieses Verkehrsmittel wird durch die steilen Straßen und bas bereits ermähnte Kieselpflaster bedingt, welches so glatt wie eine Eisfläche ist und dem fremden Fußgeher nicht wenig Schwierigkeiten verursacht. Industrie gibt es ans der Insel so gut wie gar keine, außer der von beiden Geschlechtern geübten Stickerei und den Rohrfiechtarbeiten und Weinbau. Sonst ist der lebhafte Fremdenverkehr fast die ausschließliche Einnahmsquelle der Eingeborenen. Die Preise der Lebensmittel, ja sogar der Früchte rc. sind dementsprechend aus der Insel, wenigstens für den Fremden, den man ja überall als willkommenes Huhn auf das unverfrorenste rupft, haarsträubend hoch. ♦ Von hier aus beginnt nun die sogenannte lange Tour. Zuerst längs der afrikanischen Küste, aber natürlich so weit ab, daß von ihr nichts zu sehen ist, vorbei an den Inselgruppen von Tenerifa und Capverde, sodann querüber mit dem direkten Kurs nach Brasilien. Aus dieser Strecke, zu deren Durchquerung die Dampfer mittlerer Größe gewöhnlich elf Tage brauchen, herrscht fast stets das herrlichste Wetter. Tag für Tag klarblauer Himmel und tiefblaue See. Ganze Scharen sogenannter SchweinS-fifche oder Delphine begleiten das Schiff, in plumpen Sprüngen auf und nieder tauchend, und Schwärme der kleinen fliegenden Fiiche glitzern gleich silbernen Schmetterlingen über der blauen, leicht bewegten Fläche^ Solange noch die afrikanische Küste in der Nähe ist, pflegen sich auch viele der kleinen, stahlblauen Seeschwalben über dem rauschenden Kielwasser zu tummeln, und unserem Bootsmann gelang es hier sogar einen prächtigen See- ' adlet zu greisen, der sich, müde, vielleicht verirrt, aus dem Mast- ! menschenwürdiges Dasein manchmal recht schwer gemacht wird." Der Bezirksarmenrat von Mistelbach und Wiener-Neustadt klagt über die zunehmende Verarmung der Landbevölkerung. Bei Besprechung des Armengeseges für Niederösterreich im Landtag sagte ein Abgeordneter: „Es gibt einzelne Gegenden in Niederösterreich, wo selbst die steuerzahlende Bevölkerung vielleicht nicht so viel zu essen hat, als bei uns die Pfründner in manchen Versorgungs-Häusern."*) Folgendes gemeindeamtliche Schriftstück, welches ich in der „Arbeiter-Zeitung" gefunden habe, ist eine scharfe Kritik unserer sozialen Verhältnisse. Was wir hier erfahren, stellt den Typus der Armenverpflegung aller Dörfer und zahlreicher städtischer Gemeinden dar. „Z. 82. An Herrn A. L. in Urschendorf. lieber Ihr vom 18. Mürz 1892 ein-gebrachtes Gesuch um Unterstützung in Ihrer Notlage, hat der Gemeindeausschuß von Tattenitz in seiner am 27. März l. I. stattgefundenen Sitzung beschlossen, Ihnen -für die Dauer Ihrer Krankheit die den hierortigen Armen übliche Ärmenportion von jährlich fl. 6°30 zukoinmcn zu lassen. Sollten Sie jedoch mit diesem Betrag nickt auskommen können, so würde Ihnen nichts anderes i brig bleiben, als hieher zu kommen, wo Sie im Sanitätslckal untergebracht und am Donnerstag mit den übrigen G-membearmen um das Dorf gehen müßten. Die Gemeinde hat eine Schuldenlast von über 22.000 fl., die Armenversorgung nimmt tagtäglich mehr zu und die Umlagen sind infolgedessen so hoch, daß oft kleinere Leute gezwungen sind, ihr Anwesen wegen Nichteinhaltung der vorgeschriebenen Zahlungen zu verkaufen. — Dies der Zustand der Gemeinde, lim gefällige Antwort, wie 'sie es zu halten gedenken, wird ersucht. Gemeindevorstand: W. F. Scheppler. Gemeindeamt Tattenitz, 31. Märj) 1892." Kann man sich dann wundern, wenn Gemeinden zu verwerflichen Mitteln greifen, um sich ihrer Ortsarmen zu entledigen? Nach Aussagen vor dem Ford Immigration comitee wurden selbst Idioten, Irre, Krüppel auf Gemeinde-kosten nach Amerika geschickt**), so daß sich die Vereinigten Staaten veranlaßt sahen, sich durch Gesetze gegen diesen Import zu schützen. Und wer sind die Armen? Welchem Stand gehören sie an? Etwa „arbeitsscheues Gesindel"? Nach Jnarna-Sterneggs „Die persönlichen Verhältnisse der Wiener Armen" befanden sich unter den unterstützten Männern: 57°5 Prozent Handwerker, 9'3 Prozent Taglöhner, 12°9 Prozent mit wechselnder Beschäftigung, 3'9 Prozent Diener, 2-7 Prozent Beamte und Schreiber; 8-3 Prozent gehörten dem Verkehrs- und Handelsgewerbe, 13 Prozent dem Fabriksbetrieb an und nur 4 Prozent waren beschäftigungslos. Nach dem Wiener Polizeibericht waren unter den in den Jahren 1888 bis 1890 wegen Bettelns angehaltenen 12.497 Personen 4986 Gewerbetreibende und Gehilfen und unter den in demselben Zeitraum sich selbst als obdachlös meldenden 9336 Personen 2487 Gewerbetreibende. Unter den im Jahre 1889 Ausgewiesenen befanden sich nur 26 notorische Vaganten und Vagantinnen, dagegen 213 Handwerksgesellen, 8 Lehrlinge, 28 Meister, ferner Handelsleute, Agenten. Die meisten standen zwischen dem 20. und 30. Lebensjahre. Von Jahr zu Jahr wachst die Zahl derer, die zum Wanderstab greifen, um sich jenseits des Meeres nieder-zulassen. Der Arme hat kein Vaterland. Wo ich geboren bin, ist nicht entscheidend, sondern wo ich leben kann. Wenn ich in einem Lande hungern und frieren muß, ohne daß sich jemand verpflichtet fühlt mir zu helfen, obwohl *) „Arb.-Zeitung" v. 15. April 1892. **) Archiv f. soz. Gesetzgebung. IV. S. 399. bäum niedergelassen hatte. Erst beim Aequator pflegt sich für ein bis zwei Tage regnerisches Wetter einzustellen, um recht zweckmäßig die sonst in dieser Breite herrschende Hitze zu mildern. Die in früheren Zeiten bei dem Ueberqueren der Linie von der Schiffsmannschaft inszenierte Teuse ist schon heute so ziemlich ganz aus der Mode gekommen, was bei dem nun ungleich regeren Reiseverkehr zwischen den beiden Erdhälften gewiß nicht verwunderlich ist. Mit der steten Vervollkommnung der Verkehrsmittel und dem damit ins Unendlickie wachsenden Verkehr mußte auch dieser alte Brauch, wie so viele andere, in die Rumpelkammer wandern. Nur pflegt man dem vertrauensvollen Neuling noch manchmal von seiten der schon gereisten Passagiere und Mannschaften die Linie durch ein Fernrohr oder Feldstecher zu zeigen, in das man vorher einen Faden oder ein Haar hineinpraktizierte. Em8 nach dem anderen unserer altbekannten Sternbilder verschwindet am nördlichen Horizont und dafür tauchen out südlichen tausende Millionen anderer aus. Als das markanteste von ihnen tritt das „Kreuz des Südens" allmählich in unseren Gesichtskreis, Merkstein und Zeichen, daß wir nun endlich die andere Hälfte unseres Planeten erreicht haben. Auf die inneren Verhältnisse an Bord unseres Dampfers während dieser weiteren Fahrt wirst wohl das hellste Licht die Beschwerde, welche ich mich veranlaßt sah nach Beendigung der Reife an die Schifffahrtsgesellschast zu richten, und ich will sie deshalb gleich an dieser Stelle wiederholen. Ich schrieb im Einverständnis meiner Reisegefährten wie folgt: „Im Interesse unserer minderbemittelten reisenden Landsleute, ebenso wie im Interesse Ihrer Gesellschaft unterbreiten wir Ihnen die folgende knappe Schilderung jener Uebelstände, unter denen die deutschen und andere irgend einer Kulturnation angehörige Zivischendeckpassagiere tut Bord Ihrer Brasildampfer arg zu leiden haben. Das erste und größte Uebel ist die völlig mangelhafte Trennung des deutschen Elements von dem Gros der übrigen Auswanderer, das fast ausschließlich aus Portuguiesen besteht; Menschen, die ebensowenig, ja womöglich noch weniger Sinn für Reinlichkeit und Anstand haben als etwa die niedersten Volksschichten der Russen oder Polacken. Daß für einen an Reinlichkeit und Anstand gewöhnten deutschen Zwischendeckpassagier das Zusammenleben mit diesen Menschen', besonders aus die lange Dauer von drei bis vier Wochen, einfach zur unerträglichen Qual werden mutz, werden Sie nach Berücksichtigung der Vorkommnisse, die wir, um nicht zu weitschweifig zu werden, allein hier anführen wollen, ob«--weiters zugeben: Die portugiesischen Inhaber jener Kojen, welche an der Bretterwand lagen, die uns notdürftig von der großen Herde schied, benützten unser Kompert. in dem wir ohnedies wie die Heringe zusammengepfercht, ohne genügend Licht und Lust bansten, des Nachts als Pissoir, da sie es einfach für gar nicht oir Mühe wert hielten, ihre Kojen erst zu verlassen, wenn sie ein menschliches Bedürfnis verspürten. Me urinierten direkt durch die unten und oben weit offene Bretterivand unter unsere Lager-[ statten. Auch machte cs ihnen besonderen Spaß, über dice > trennenden Bretter hinweg dem AuS- und Ankleiden der Frauen GflF! Sorget dafür, daß der »,Eisenbahner" auch vom reifenden Publikum gelesen werde! Nr. 39 ..De» Gtlerrvahrrer.- Seite 3 fienttg Lebensmittel vorhanden sind, ja wenn man meine Not sogar benutzt, um mit meinen Arbeitskräften Mißbrauch U treiben, so lebe ich in keinem Vaterland, sondern in Feindes fand, mögen sich die national-ökonomischen Racchiavellis noch so sehr bemühen, mir zu beweisen, daß >ch nicht arm bin, sondern daß mein Kopf, meine Arme, meine Beine Kapital sind. Was soll, was kann der Arme lieben? Er hat nichts als Elend. Soll er das lieben? Es lst dies die alte Geschichte, die ewig neu bleibt. „Sie Feldherren lügen," rief Tiberius Gracchus seinen Zeitgenossen zu, „wenn sie bis Krieger in den Schlachten ermahnen, Gräber und Heiligtümer gegen die Feinde zu verteidigen; denn keiner hat einen vaterländischen Altar, keiner unter so vielen Römern eine Grabstätte der Vorfahren, sondern für die Schwelgerei und den Reichtum anderer kämpfen und fallen sie. Herren der Welt genannt und doch ohne eigene Scholle/*) Wie die Eule den Mäusen, der Delphin den Schellfischen folgt, so der Mensch seinem Erwerb. Darf man einen Schluß aus der Zunahme der Auswanderer auf die Verschlimmeruna der Erwerbsverhältnisse ziehen, so verschlechtern sich diese außerordentlich rasch. Die Vereinigten Staaten Nordamerikas sind das Ziel, nach dem die Flüchtlinge von dem wirtschaftlichen Kriegsschauplatz sich wenden. Im Jahre 1861 wanderten nur 49 Oesterreicher dahin aus, int Jahre 1891 32.587. Die Zahl wuchs sprunghaft. Im Durchschnitt des Ouinqucnmums 1861/65 1866/70 1871 76 1876,«0 93 1783 6949 6763 1881/35 18.965 1886/90 26.446 Das sind aber nur jene Auswanderer, welche sich in den bedeutendsten Auswanderungshäfen Hamburg und Bremen einschifften. Nicht gering ist die Zahl derer, die über Antwerpen, Amsterdam, Rotterdam, Genua aus-wanderten; im Jahre 1891 rund 20.000 aus Oesterreich-Ungarn. Dazu kommen noch die Auswanderer nach dem Orient, die nicht kontrolliert werden, bereit Zahl aber wegen der geographischen Lage Oesterreichs gewiß sehr groß ist. ________________ Me 0 eff erreich roirffthafflich ruiniert mird. Vor ein paar Tagen ist in Budapest ber Jahresbericht der Handelskammer für das Jahr 1908 erschienen. Die in ihm enthaltenen Darlegungen über den Geschäftsgang im allgemeinen geben ein ziemlich trostloses Bild. Nach allen Seiten muß ein empfindlicher Rückgang der Erwerbsmöglichkeiten konstatiert werden, ohne daß die Aussicht aus einen demnächst zu erwartenden Aufschwung bestehen würde. Mit einer gewissen Selbsttröstung wird bann ausgeführt, daß cs der zweiten Hälfte der Monarchie, daß es Oesterreich noch viel schlechter geht. Die neuen internationalen Handels- und Zollvertrage haben den Außenhandel der Gesamtmonarchie stark beeinträchtigt, doch wird von dem Ausfall der Ausfuhr nahezu nur Oesterreich allein betroffen, heißt es. Dies wird auch feine Richtigkeit Haben, denn Ungarn besitzt eben noch nahezu keine exportfähige Industrie. Am Schluß des Berichtes über die Geschäftslage wird dann noch darauf verwiesen, daß keine Aussicht bestehe, in absehbarer Zeit zu einer Besserung der Verhältnisse zu kommen, denn die Annexion Bosniens und der Herzegowina habe am Balkan zu schweren Differenzen geführt, die durch den agrarischen Einfluß in beiden Hälften ber Monarchie nur schwer beseitigt werben können. *) Drumann, S. 53. Plutarch I. 9. zuzuschen. Ihre Därme entleeiten sie auf Die Fußböden unserer nenieinschasttichcn Aborte und ihre Nachtgeschirre in die Waschschüsseln unserer gemeinschaftlichen Waschräume. Daß diese Leute sich auch, wenn sie von der Seekrankheit befallen werden, und das pflcrjt zu geschehen, schon gleich, ivenn sie die SchiffSpIanken unter ihren Fützen fühlen, erbrechen, wo sic gehe», stehen oder liegen, versteht sich demnach von selbst. Und so bekommen wir denn auch gewöhnlich nicht nur den Gestank, sondern die ganze Sauce unter der santoien Scheidewand hindurch in unseren ,Separatraum'." Alle diesbezüglichen Beschwerden von der ersten bis zur letzten Instanz waren erfolglos und mußten erfolglos bleiben, da es den Ostizieren sowie der Mannschaft gar nicht möglich ist, gegenüber der rohen und gewalttätigen Bande solche Schweinereien zu verhindern oder abzustellen. Eine weitere Folge der ungenügenden Scheidung des deutschen von dem portugiesischen Element war die, daß die Portugiesen, für welche man doch extra ihre Nationalspeisen kocht, während wir eben die Mannschaftsküche bekommen, sich beschwerten, daß wir andere Kost bekämen, und verlangten, man möge uns dasselbe Essen geben wie ihnen. Der Herr Zahlmeister fühlte sich auch, kaum glaublich aber wahr, veranlaßt, diesem ganz bemerkenswert frechen Verlangen durch zwei Tage stattzugeben, ebenso wie er uns auch über Bedangen derselben Leute den Nachmittagskaffee entzog. Wir mußten uns anfangs unser Eßgeschirr in demselben Wasser .reinigen1, in dem die mehr als hundert Personen das ihre abgespült hatten, denn wir wenigen Deutschen wurden von der gewalttätigen Gesellschaft einfach beiseite gestoßen, beschimpft und mit Tätlichkeiten bedroht. Als wir später über unser Ersuchen endlich eine Schüssel Wasser für mts bekamen, wurde auch diese von Yen Portugiesen benützt, ohne daß sie von jemandem daran gehindert werden konnten. Ilm ein Töpfchen Trinkwasser mußten wir uns gewöhnlich förmlich raufen, während die Portugiesen von den Zwischendeck-stcwards, ihren Landsleuten, ganze große Kübel voll Süßwasser zum Waschen bekamen. Wollten wir uns aus dem Fasse mit Trinkwasser, welches zum allgemeinen Gebrauch auf Deck ausgestellt worden war, etwas Wasser holen, wurden wir von den Portugiesen beiseite gestoßen, beschimpft und von ihren Stewards sogar mit Ohrfeigen bedroht. Bei dieser Gelegenheit können wir nicht unterlassen, des oft ganz uuqualifizierbaren Benehmens eines Teiles der Schiffs-angestellten uns gegenüber Erwähnung zu tun. Der Bootsmann zum Beispiel stellte sich, wahrscheinlich in der Absicht, den Passagieren einen recht hohen Begriff von der ihm eigenen Amtsgewalt beizubringen, bewaffnet mit einem großen Schraubenschlüssel, vor die bei dem Dampfsteuer angebrachte Wassertonne und stieß jeden, der die Verwegenheit besaß, sich etwas Süßwasser holen zu wollen, zurück, dabei den Schraubenschlüssel in seiner klobigen Faust bedrohlich schwingend, als wenn er dem betreffenden Durstigen allen Ernstes den Schädel einschlagen wollte: ,Jümmer tut, do ward keen Woater Hott.' Der Zahlmeister hatte uns in Anbetracht der geringen An- Es ist eine traurige Schilderung, die in biefem Berichte über bie Aussichten des ungarischen, noch mehr aber über bie nächsten Aussichten des österreichischen Wirtschaftslebens gegeben wird. Durch die Treibereien der agrarischen Brotwucherer ist in Oesterreich bisher das Ermächtigungsgesetz nicht zustande gekommen, auf dessen Grundlage die Regierung mit Serbien und Rumänien, oen zwei wichtigen Staaten für die Ausfuhr österreichischer Jndustrieprodukte, in der Lage gewesen wäre, die Handelsverträge abzu--schließen. Es herrscht an der südlichen Reichsgrenze ein Zustand, der mit Zollkrieg am besten bezeichnet wird, denn sowohl Serbien als Oesterreich tun alles, um sich gegenseitig wirtschaftlich so stark als es nur möglich ist zu schädigen. Serbien bringt ans alle Artikel, die aus Oesterreich emgeführt werden, die Zollsätze seines MinimattarifeS zur Amvenoung und handhabt den eigens zu diesem Zwecke im Frühjahr dieses Jahres geschaffenen Minimaltarif in einer Weise, daß die österreichischen Waren durch deutsche, englische und französische Fabrikate aus Serbien verdrängt werden müssen. Wie stark in dieser Richtung Oesterreich in der Zeit vor der Annexionssrage durch den Zollkonflikt mit Serbien, der seit 6. Juli 190(3 datiert, geschädigt wurde, zeigt ein Blick cnif die Ausfuhrtabelle der internationalen Statistik. Nach Serbien führten aus in Franken : im Jahre 1904 1805 Oesterreich-Ungarn . . 36,583.709 33,375.501 Deutschland 8,054.981 7,263.237 England 5,002.120 5,313.849 Frankreich ...... 974.586 819.352 Rumänien 1,254.540 620.235 Türkei 1,965.236 2,602.648 Belgien 560.893 356.072 Bulgarien ...... 2,103.361 2,325.146 Unter ben Wirkungen des Zollkonflifte# vom 6. Juli 1906 machten die Ausfuhrziffern derselben Staaten folgende Wandlung durch. Es führten ans nach Serbien in Franken: im Jahre 1907 gegen 1905 Oesterreich-Ungarn . . 25,600.000 — 7,775.000 Dewfchland 20,320.000 + 13,057.000 England 10,220.000 + 4,907.000 Frankreich 2,429.000 + 1,610.000 Rumänien 1,752.000 + 1,132.000 »Türkei 3,327.000 + 725.000 * Belgien 756.000 + 400.000 Bulgarien.................... 308.000 — 2,017.000 Deutschland, England, Frankreich, Rumänien, bie Türkei unb Belgien führten in bent einen Jahre nach Beginn bes Zollkonflikts fchon um 21,831.000 Frcs. mehr Waren nach Serbien ein, während die Einfuhr Oesterreichs um 7,775.000 Frcs. zurückging. Dagegen stieg die Einfuhr aus Deutschland in dem einen Jahre um mehr als 13 Millionen Franken. Im Jahre 1903 änderte sich das Bild noch mehr zuungunsten Oesterreichs, die Ziffern hierfür sind leider noch nicht vorhanden. Das Jahr 1909, in dem wir uns jetzt befinden, brachte einen katastrophalen Rückgang der Wareneinfuhr aus Oesterreich, der im Frühjahr beschlossene Minimalzolltarif ist eigens zu dem Zwecke geschaffen worden, um in den Zollsätzen die Begünstigung, welche Oesterreich durch seine geographische Lage als Nachbarland hat, auszugleichen. Die gleichen Wandlungen, die bie Einfuhr Serbiens unter bern Zollkonflikt burchgemacht hat, machte auch die Ausfuhr Serbiens burch. Die Ausfuhr Serbiens gestaltete sich vor und inährenb bes Zollkonflikts wie folgt: zahl Kajüttenpassagiere erlaubt, respektive ganz ohne unser Dazutun gestattet, den Platz vor der Steamküche, der durch eine Barriere von dem Achterdeck geschinden und schon für die Kajüte bestimmt ist, von den Passagieren der I. Klaffe aber nur selten betreten wird, zu unserem Aufenthalt zu benützen, damit wir, mit seinen eigenen Worten, .nicht immer zwischen dem lausigen Gesindel hocken müssen'. Der Bootsmann aber befiehlt uns kraft feines Amtes: ,Nut, rut, do darf keenet fittcn, jü beit ook nich mihr .wecfen a§ de ollen Portegiesen' und: ,De Tolmeester hatt gor nix tau seggen, an Deck dor bün ick' u. s. f. in dieser höflichen Tonart, welcher sich der erste Offizier im Verkehre mit unS Zwischendecklern gleichfalls bediente. Dieser Stellvertreter des Kapitäns, für den, wie eben für die meisten Schiffsoffiziere, der Mensch erst beim Kajüttenpasfagier anfängt, hielt es gar nicht der Mühe wert, sich auch nur umzudrehen, geschweige denn eine verständliche Antwort zu geben, wenn einer von uns eine Frage oder Beschwerde an ihn richtete. Sollte dieses Vorgehen der niederen und höheren Schiffsangestellten wirklich das ihnen von der Seemannsordnung zur Pflicht gemachte .höfliche und zuvorkommende Benehmen gegenüber den Passagieren', das sind doch wohl auch die Zwischen-decklet (?), demonstrieren? Alle die eben geschilderten Uebelstände, nur eine kleine Blütenlese dur in Wirklichkeit bestehenden, resultieren in erster Linie aus dem Umstande, daß für die Deutschen, die doch den in Portugal an Bord kommenden Auswanderern gegenüber einen unverhältnismäßig viel höheren Fahrpreis zahlen müffen, keine Zwischenklasse existiert. Hätten Sie auf Ihren Brasildampfern eine Ü. Klaffe für die Passagiere, von denen Sie den Fahrpreis fordern, wie wir ihn bezahlten, würden diese Uebelstände indem hohen Maße nicht existieren; die Zahl der von den deutschen Häfen aus Ihre Dumpfer benützenden Zwischendeckpassagiere würde steigen und die SchissSangeftcllten hätten einen weniger unangenehmen Dienst." So weit meine Beschwerde an die Gesellschaft. Sonst hatten wir schließlich auch in allen anderen Dingen wenig Ursache zur Zufriedenheit und die unS von den Schiffs-gewalligcn zuteil gewordene Behandlung sowie unsere ganze Lebensweise an Bord unterschied sich gar nicht viel von der ber .handwerksburschen in einer Herberge; nur etwa mit dein Unterschied, daß jene in ihrer .Penne" die .bessere Gesellschaft' nicht gar so nahe auf dem Halse haben und mehr unter sich, also ungenierter sind. Wohl am elften Tage nach unserer Ausreise von Madeira tauchte im Lichte der letzten Abendsonnenstrahlen die brasilianische Küste als ein noch kaum sichtbarer nebelhafter dunkler Streifen am Horizont auf und der nächste Morgen fand uns im Hafen von Bahia — am Anfänge vom Ende unserer Reise nach dem fernen Brasilien, dem Lande der königlichen Palmen, der goldenen Orangen und der unermeßlichen Urwälder, darinnen die Freiheit in schillernden Blumengewändern erhobenen Hauptes aus den seidenen Teppichen dunkelgrünen Mooses einherschreitet, wo Allmutter Natur in erhabener Ruhe tausendfältiges Leben fchafft, unberührt lind ungestört von der Kultur klügelnder Menschenkinder Staaten Oesterreich-Ungarn Deutschland . . . England............ Türkei............... Belgien............ Frankreich . . . , Rumänien . . . < Bulgarien . . . . Aegypten . . . . Die Ausfuhr 1905 1907 Wert der serbischen Ausfuhr in Franke» . 64,712.406 12,939.174 . 2,116.880 32,842.623 ................. 2.500 2,271.949 ............. 2,145.607 4,418.00!! ............... 230.107 13,010.848 ................ 36.685 2,698.400 ............... 843.165 1,187.161 ............. 1,220.538 1,700.293 ................. — 1,637.169 von Vieh und anderen Produkten der Landwirtschaft nach Oesterreich ist demnach in der Zeit, für die genaues Material vorliegt, um 51,783.232 Frcs. gefallen, während sie nach Deutschland um 30,725.743Frcs., nach Belgien nm 12,780.741 Frcs. stieg. Sowohl der Rückgang der Ausfuhr österreichischer Jndustrieprooukte nach Serbien als der Rückgang der Einfuhr der Agrarprodukte aus Serbien nach Oesterreich beinhaltet für das österreichische Wirtschaftsleben die empfindlichste Schädigung, da auch sonst auf keiner Seite eine Aenderung eintrat, dic diesen Umschwung ausgleichen würde. Nach keinem anderen Staate ist die Ausfuhr Oester reichs in solchem Maße gestiegen, daß hierdurch der Ausfall Serbiens für die österreichische Industrie wettgemach! werden könnte. Durch die Annexion Bosniens und der Herzegowina ging Oesterreich auch ein Teil des türkischen Marktes, durch die Hinausschiebung des Abschlusses eines Handelsvertrages mit Rumänien geht ein Teil deS Absatzes nach diesem Staate verloren. Die allgemeine schlechte Konjunktur des Weltmarktes tut ein übriges, um oie Arbeitslosigkeit in den Werken der österreichischen Industrie immer mehr zu vergrößern. Oesterreich ist nun aber einmal ein Industriestaat. Er machte die Entwicklung kapitalistischer Kultur bis zu einem gewissen Grade bereits durch und cs ist heute weit ausgeschlossen, die innerhalb der schwarz-gelben Grenzpfähle lebende Bevölkerung mit den Produkten zu ernähren, die die österreichische Landwirtschaft auf den Markt zu stellen imstande ist. Deshalb brachte die Ausschaltung der serbischen Bieheinsuhr nahezu unerschwingliche Fleischpreife, bringt der Rückgang der Einfuhr sonstiger Agrarprooukte Serbiens, im Verein mit den hohen Zollsätzen gegen das übrige Ausland, immer unerschwinglicher werdende Lebensmittelpreise, damit in Verbindung immer höhere Preise aller sonstigen Bedarfsartikel des täglichen Lebens. Es läßt sich heute nicht mehr vertuschen, Oesterreichs Wirtschaftsleben wird auf dem Wege, der bisher im Jntei-effe der unter feudaler Führung stehenden Agrarier gegangen wurde, total ruiniert. Der wirtschaftliche Wohlstand und seine Entwicklung ist aber heute mehr denn je eine Grundbedingung der Existenz eines Staates. »Oesterreichs Sendung ist e8, die ganze Welt zu beherrschen", lautete ein stolzer Spruch des Altertums, der allerdings nicht recht wahr gewesen ist. Oesterreich war mehr von Bedeutung durch die ausgedehnten verwandtschaftlichen Beziehungen seines Herrscherhauses, als durch die Fülle der Macht, die ihm innewohnte. Das innere Elend brachte es mit sich, daß der einstige Glanz und das Ansehen dieses Staates immer mehr zusammenschmmpsten, bis er in der letzten Zeit zum Gespött Europas wurde. Grotzmachtspolitik ist in der letzten Zeit die Parole der sogenannten staatsct-haltenden Parteien geworden. Sie vergessen dabei aber, daß eine Großmacht nur ein Staat sein kann, der wirtschaftlich gut steht. Auf dem Wege, der jetzt noch gegangen wird, kann es nur zum Zusammenbruch kommen. samt-- Reichskonferenz der Waaenmeister und Wagenaufseher licher österreichischer Bahne». Am Samstag den 25. September l. I. tagte im Arbeiterheim in Favoriten eine Reichskonserenz der Wagenmeister und Wagenausseher sämtlicher Bahnen Oesterreichs, die auf mehrfachen Wunsch dieses Personals von der Zentrale des Allgemeinen Rechtsschutz- uno Gewerkschaftsvereines für Oesterreich einberufen worden war. Zur Konferenz Hatten 44 Ortsgruppen 46 Delegierte entsendet. Außerdem waren anwesend: Neun Personalkommissionsmitglieder, vom Sekretariat Prag Genosse Brodecky, vom Sekretariat Triest Genosse Kop ac, von der Zentrale Genosse Weigl und Genosse Adolf Müller. Ferner vom Verein der Wagenmeister zwei Vertreter als Gäste. Der Konferenz wurden zum ersten Punkt der Tagesordnung: »Die Lage. Wünsche und Forderungen der Wagenmeister und Wagen-aufseher sämtlicher Bahnen Oesterreichs" eine Reihen von Anträgen vorgelegt, die eine am Tage vor der Konferenz stattgefundene Vorbesprechung des Wagenauffichtsperfonals von Wien bereits durchberaten batte. Die Verhandlungen nahmen den ganzen Tag in Anspruch und wurden nach eingehender sachlicher Debatte nachstehende Anträge beschlossen : 1. Anrechnung der anderthalbfachen Dienstzeit für daS ge-famte Wagenaufsichtspersonal. 2. Einführung einer angemessenen Diensteszulage. 3. Die Reichskonferenz fordert mit aller Entschiedenheit die Aenderung der Bestimmungen deS Erlasses des k. k. Eisenbahnministeriums, Z. 53.542 ex 1908, vom 15. April 1909 und zwac dahingehend, baß für das gesamte Wagenaufsichtspersonal tut Sinne des im Vorjahr von feiten der k. k. Eisenbahnministeriums gemachten Zugeständnisses der 12-/24stündige Dienstturnus ehestens zur Einführung zu bringen ist. 4. Bei Erreichung der Gehaltsstufe von 1200 Kr. Ernennung zum Wagenmeister und Einreihung in die Unter-beamtenkategorie. Um übrigen beharrt die Konferenz aus der ehesten Durchführung der Anträge der Zentralpersonalkommission der k. k. Staate-bahnen betreffend die Verbesserung der Automatik und der Abschaffung des Kreuzelavancements. 5. Für alle Im Turnus Dienst versehenden Revisionsorgane Einführung des 12° 24stündigen DienstturnuffeS. Für die übrigen, die nur Tagdienst versehen, Gewährung eines freien Tages in jeder Woche. 6. Gleichstellung der Stundengelder des ambulanten Wagen-aufsichtspersonals mit jenem der Zugsführer bei Personen» und Schnellzügen. 7. Betreffend die schlechte Qualität ber Monturen Jollen die Beschwerden gesammelt und an kompetenter Stelle in eingehender Weise behandelt werden. Den Bediensteten der verstaatlichten Bahnen sind entsprechend angepaßte Monturen auszufolgen und find denselben Besucht nur Lokale, in welchen der ..Eisenbahner" miflient! die Differenzbeträge vom Wert der gegenwärtigen Monturen im Verhältnis zu den früheren zur Auszahlung zu bringen. Die Tragzeit der Pelzrücke ist von vier aus zwei Jahre herabzusetzen. Sämtliche Wagenaufseher sind jährlich mit zwei kompletten Leinenanzügen zu beteilen. 8. endliche Regelung und Erhöhung der Quartiergelb-mtSmaße im Sinne des vom Zentralausschuß der k. k. Staatsbahnen eingebrachten Antrages. 9. Die Professionislen, welche beim Wagenaussichtsdienst in Verwendung sind, sollen in die Kategorie der Wagenausseher eingereiht werden. 10. Erhöhung der Taglöhne der provisorischen Wagenauf-seher auf 4 Kr. Schließlich gelangte noch ein Antrag zur Annahme, wonach die Zentrale ersucht wird, im kommenden Jahr in einem geeigneten Zeitpunkt wieder eine Reichskonferenz einen. 3eim zweiten Punkt der Tagesordnung erstattete Genosse Müller das Referat betreffend den Ausbau der Organisation durch das Vertrauensmännersystem. Die Ausführungen des Genossen Müller wurden zur Kenntnis genommen und verpflichteten sich die Delegierten, mit aller Kraft die Organisation in der eigenen Kategorie auszubauen. Vermerkt mutz werden, daß der in der Konferenz als Gast anwesende Vertreter des Wagenmeistervereines, terr Kubicka, in einer von Entstellungen strotzenden ede und in sehr unsachlicher Weise versuchte, die bisherige Tätigkeit des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschasts-vereines und der koalierten Organisationen in Abrede zu stellen und den Wagenmeisterverein als die einzig richtige Organisation hinzustellen. Zu seinem Leidwesen erzeugten aber seine Ausführungen unter sämtlichen Delegierten statt Beifall tiefe Entrüstung und schließlich mutzte er sich vom Genossen Weigl und vom Genossen Brodecky eine starke Abfuhr gefallen lassen. Welches Geisteskind dieser Herr Kubicka ist, beweist seine Ausführung, daß die gsnz n bisherigen Erfolge der organisierten Eisenbahner als eine freiwillige Gabe der Bahnverwaltungen zu betrachten seien. Nun, der Herr Kubicka hat aus der Konferenz auch von seiten der Delegierten die richtige Antwort empfangen, daß für die Wagenmeister und Wagen-aujseher, wenn sie es ehrlich mit der Vertretung ihrer Interessen meinen, im Wagenmeisterverein kein Platz ist und daß sie auch in Zukunft fest und geschlossen in den Reihen der sozialdemokratischen Organisation zu finden sein werden, mit dem Bewußtsein, dadurch sich selbst, ihren Familien und der gesamten Kollegenschaft gegenüber die Pflicht als ehrlich kämpfende Menschen um ein größeres Stücklein Brot erfüllt zu haben. , Zur Paufthalfrage der Signal-meifter. Wie bekannt, kämpfen die Linzer Signalmeister seit nahezu zwei Jahren um die Erhöhung ihres Streckenpauschales von 720 Kr. auf 960 Kr. Dies wurde vor geraumer Zeit vom k. k. Eisenbahnministerium zugestanden, doch die Durchführung läßt noch bis zum heutigen Tage auf sich warten. Da gestatte ich mir eine Frage: Die Pau-schalerhühnna für die Bahnmeister war in überraschend kurzer Zeit durchgeführt und es wird kein verständiger Mensch darüber 9?eib e ichfinden, warum aber war diese Sache dringender als d e Pauschalerhöhung der Signalmeister? Die Bahnmeis er haben nach wie vor denselben Dienst zu versehen. Die Signalmeister haben zu all ihren früheren Obliegenheiten ttnch die Vergreiselung der Batteriegläser und^des Kupfervitriols für die Kallaud-Elemente sowie die Jnst.mdhaltui g dec Zug- und Handschranken erhalten, welche in einem wirklich erbarmungswürdigen Zustand übernommen werden mußten. Die Werkmeister in Signal-werkftätten haben unter einem anderen Namen ein Pauschale von 6 io Kr. erhalten; es ist ihnen gegönnt. Das Mißverhältnis ist denn aber doch zu kraß, um nicht einige Worte darüber zu sagen. Der Werkmeister hat seine bestimmten Dienststunden, ist bei jeder Mahlzeit zu Hause, den Abend bringt er im Familienkreise zu und geht her-"ach m aller Gemütsruhe zu Bett. Der halbe Samstag und der ganze Sonntag ist sein, er kann ihn mit seiner Hamme zu seinem Vergnügen benützen. Seine Verantwortung ist gleich Null. Was heute nicht fertig wird, nun das bleibt eben liegen, es wird schon einmal gemacht werden, die Verkehrssicherheit wird ja dadurch nicht gefährdet. In zweifelhaften Fällen kann er jederzeit feinen Vorgesetzten zu Rate ziehen. Er lebt in der Stadt, wo die Lebensverhältnisse nachweisbar billiger sind als auf dem Lande; in jeder Stadt gibt es Schulen, für die Ausbildung der Kinder ist gesorgt. Wie steht es mit dem Signal-metster? Der hat dies alles nicht. Er hat keine bestimmten Dienststunden, er steht Tag und Nacht im Dienst, gelangt er zur Kenntnis einer noch so geringfügigen oder noch so wichtigen Störung, so muß er, sei es Tag oder Nacht, un ponntag ift natürlich ohne Entloh n u n g vormittags den schriftlichen Albeiten gewidmet, nachmittags dem Be-reltfchaftsdienst. Das heißt, der Signalmeister kann auch Sonntags kein Vergnügen haben, da heißt es, zu Hause blctbett oder sich nur so weit entfernen, daß er jederzeit zur Dienstesleistung geholt werden kann. Er ist für ine mmandslose Funktionierung der mechanischen und elektrischen Einrichtungen von Telegraph, Telephon, Glockensignal, jierung, Blocksicherung, Zug- und Handschranken. • lX)a^ ^te Sicherheit beß Verkehrs betrifft, mit Ausnahme des Oberbaues verantwortlich. Im Falle einer Störung gibt cs kein langes Bedenken und Suchen, da heißt es flink und sicher arbeiten. Bei einer komplizierten Störung kann er nicht wie der Werkmeister, seinen Vorgesetzten zu Rate ziehen, er sicht allein, mir auf firb elbft angewiesen da und seine Arbeit duldet keinen Auf chub. Der Signalmeister ist, mit wenigen Ausnahmen, in einem Dorf oder etnem Markt stationiert, wo im besten Falle eine fünfftaffige Volksschule ist, die gewöhnlich viel zu wünschen übng läßt. Will er seine Kinder nicht u: Bauerndienstboten erziehen, so mutz er sie in die nächste Stadt in die Schule schicken, wo sie bei fremden Leuten wohnen oder zum mindesten in Kost sein müssen. Ans ;eden Fall müssen sie ganz oder teilweise die elterliche Aufsicht entbehren. Gewöhnlich sehr zu ihrem Schaden, abgesehen davon, daß es viel Geld kostet. Woher aber soll Las Geld kommen? Nun, der Signalmeister hat ja feine Diäten! Jawohl 1 Wenn keine Feiertage sind, 50 Kr. monatlich ! Im Linzer Direktionsbezirk darf ja der Signalmeister nicht mehr als täglich eine halbe Diät verrechnen, auch wenn er zwei verdient. Der Grund dieser Maßregel ist leicht zu erraten. Damit will nämlich unser in den weitesten Kreisen bekannter Direktor, Herr Hofrat Dr. M e s s e r k l i n g e r, dem k. k. Eisenbahnministerium beweisen, daß die Erhöhung des Reisepauschales der Signalmeister ganz ungerechtfertigt ist und somit unterbleiben muß. Die Leute verdienen ja laut Rechnungsbelege im besten Falle 50 Kr. im Monat, sind also mit 60 Kr. schon viel zu gut bezahlt; mit welchem Rechte verlangen sie denn 80 Kr. ? ? ? Würde uns aber das tatsächlich Verdiente auch ausbezahlt, so würde sich zeigen, daß wir auf 90 Kr. und mehr kommen würden, daher ein Pauschale von 80 Kr. für den schwierigen, verantwortungsvollen und oft gefährlichen Dienst durchaus nicht zu hoch bemessen wäre. Das bedenkt aber Herr Hofrat Dr. Messerklinger und sein kluger Ratgeber, Herr Inspektor S e i tz, nicht. Die Folgen werden sich zeigen, damit wird sich, freilich zu spät, beweisen, daß die Direktion ebensoviel Interesse an der Pauschalerhöhung der Signalmeister hätte, wie diese selbst. Nun noch ein Rechnungsbeispiel und eine Frage: Der Werkmeister bezieht eine Pauschale von 600 Kr. das er sich, unbekümmert um schönes oder schlechtes Wetter und größtenteils mit Schreibarbeiten verdient Der Signalmeister, von dem dieselben Kenntnisse und noch mehr verlangt wird, verdient, wenn keine Feiertage sind, monatlich 50 Kr. an Diäten. 12X50=600 also im günstigsten Falle so viel als sein Kollege in der Werkstätte, welcher feiner Gefahr ausgesetzt ist und seinen Dienst beim Schreibtisch versieht. Der Werkmeister braucht für seine Person weniger, da er zu jeder Mahlzeit zu Hauseist. Der Signalmeister muß seine Mahlzeiten größtenteils im Gasthaus einnehmen, wo er oft um unverhältnismäßig teures Geld einen wahren*Schlangenfraß hinunterwürgen oder ebenso hungrig, wie er gekommen ist, wieder gehen mutz. Die Schreibarbeiten, deren nicht wenige sind, mutz der Signalmeister ohne jede Entlohnung leisten, eine freie Zeit kennt er autzer dem jährlichen Erholungsurlaub nicht. Ist das gerecht? Ich glaube nicht. Eher bin ich der Ansicht, datz die Erhöhung des Reisepauschales der Signalmeister vollauf gerechtfertigt ist und baldigst zur Durchführung gelangen sollte. Freilich müßten die Signalmeister selbst auch etwas dazu tun, wie zum Beispiel die Prager Kollegen. Mit Freude habe ich im letzten „Eisenbahner" den Bericht über oie Sitzung der Aktionskommiffion der Signalmeister in Prag gelesen, doch drängte sich mir der Gedanke auf: Ja das ist in Prag, wann aber werden die Linzer zur Einsicht kommen ? Da fehlt es noch weit! Ein großer Teil der Linzer Kollegen glaubt sein Heil im „Verein der elektrotechnischen Fach organe der österreichischen Eisenbahnen" zu finden und gibt sich redliche Mühe, den genannten Vereine Mitglieder zu werben. Da möchte ich fragen: Wozu? Hat der Verein seit seinem beiläufig siebenjährigen Bestände sür die Signalmeister etwas geleistet ? Kann er etwas für sie leisten ? Nein! Der genannte Verein hat (zwar nicht laut seiner Statuten, wohl aber in Wahrheit) den Zweck, jedes Jahr im Fasching eine ganz zweifellos gut gelungene Unterhaltung zu veranstalten, welche jedesmal einen ganz achtenswerten Reingewinn abwirst. Wenn aber das alles ist, dann ist nicht gut einzusehen, wieso sich der Verein als „Fa ch v er e i n" titulieren läßt, das könnten die Mitglieder bei einem Tasckenseitelklub billiger haben. Ferner hatte in früherer Zeit der Verein wiederholt Deputationen ins k. k. Eisenbahnministerium entsendet, welche jedesmal höflichst empfangen, mit schönen Worten getröstet, hinaus-komplimentiert und im nächsten Augenblick vergessen wurden. Das war, wie gesagt, früher, als noch ein Signalmeister Obmann war. Jetzt aber scheint auch das aufgehört zu haben und der Verein stark an chronischen Mitgliederschwund zu leiden. Freilich kein Wunderl Ein Lokomotivführer-verein würde gewiß als Obmann keinen Stations- oder Magazinsauffeher oder -Meister brauchen können, ebensowenig ein Kondukteurverein einen Signalmeister. auch ein Bahnmnisterverein würde sich für einen Oberkondukteur oder Lokomotivführer als Obmann schönstens bedanken, nur die elektrotechnischen Fachorgane begnügen sich mit einem Gasmeister als Obmann ihres „Fachvereine s"(?) Kann der die Interessen der Signalmeister vertreten? Nein, mit bestem Willen nicht, da ihm der Dienst fremd ist und er daher nicht wissen kann, was dem Signalmeister nottut. Daraus folgt auch, daß sich eine von einem solchen Obmann geführte Deputation im k. k. Eifen-balpmmifierium sehr rasch, um nicht zu sagen unfreundlich, abfertigen lassen muß. Mögen sich daher die Kollegen, welche heute noch abseits stehen und doch zugeben, daß eine Organisation der Signalmeister ein dringendes Bedürfnis ist au den rührigen Prager Kollegen ein Beiwiel nehmen und sich dem A ll g e m e i n e n ! bei allem vorhandenen Größenwahn dem Herrn Werkmeister mancher interessant» Plutzer unterlaufen ist, ivollen wir nur so nebenbei bemerken, die Arbeiter der Werkstätte wisse» ganz genau, was an dem Schreien unb Renommieren daran ist und nehmen den Herrn A n l a n g e r überhaupt nicht mehr ernst. Deshalb freut es den Herrn Werkmeister nicht mehr in St. Pölten, er möchte gern wo anders hin. Am liebsten wäre es ihm, wenn er nach Wien versetzt würde, boch bort ist bei Steinhof. ES bürste sich somit bas Partiesührersystem boch nicht so bewähren, wie einige Herren vorausgesagt haben, ganz abgesehen bcivon, baß diese teure Einrichtung vollständig überflüssig ist. Wo entsprechende Werkmeister vorhanden sind, braucht man keinen Generalstab von Partieführern. Ein weiterer Uebelstcmd ist sür die Werkstättenarbeiter immer noch der Uebergang über die Geleise. Täglich dreimal müssen 3o0 Personen die Uebersetzung passieren, doch finden regelmäßig früh, mittags und abends Verschiebungen statt und die Schranken sind immer geschlossen. Von allem Anfang an haben die Werkstättenarbeiter schon verlangt, daß die Uebersetzung vis-ä-vis betn Administrationsgebäude angelegt werde. Doch dies konnte nicht durchgeführt werden, weil dann die Arbeiter schneller in ihre Wohnungen gekommen wären. Die Uebersetzung wird nicht früher verlegl werden, bis ein Unglück geschehen sein wird. Dann werden die Herren mit den Sicherhertsvorschriften kommen. Ob es dann noch jemand glauben wirb? Triest. Südbah«. (DerKrug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht.) So dürfte auch sür bie von Herrn Inspektor R e s i 6 neu eingeführte Wirtschaftspolitik balb das Sterbeglücklein läuten. Es wurde von diesem Herrn die lächerliche Einführung getroffen, baß bie Magazineure ber Station Triest abwechselnd an Sonn- und Feiertagen den Portierdienst in der Personenhalle und zwar bis 12 Uhr nachts versehen müssen. EL ist gewiß keine Hexerei, die Karten dem Publikum abzunehmen, wenn man es versteht! Um es aber zu verstehen, muß man es gelernt haben. Da wir annehmen, daß hoherenorts von einer solchen Dienstkommandierung nichts bekannt ist, glauben wir, mit folgender Schilderung hervortreten zu müssen, um dieses Uebel zu beseitigen. Die Magazinmeister und Ausseher werden ganz einfach vom Herrn Inspektor R e s i 6 zu diesem Portierdienst kommandiert. Ob diese aus einen freien Sonntag fällt oder ob der eigene Dienst des betreffenden Bediensteten leidet, ist ganz gleich. Hauptsache ist, daß der Bedienstete in bet Halle erscheint und dort Türsteherdienst macht, aber wie? Bei absahreuden Zügen geht es noch, ben Reisenden werden die Züge angewiesen, das versteht wohl jeder. Aber arme Südbahn, wie schauts bei der Ankunft aus? Der Magazineur mit seiner Unkenntnis steht dort, keine Ahnung von Fahrscheinheften, Rnndreisebillets und sonstigen Karten, dabei versteht er oft nicht die landesüblichen Sprachen, Ist so ein armer Teufel nicht erbarmungswürdig, wenn er einen Fehler macht unb sich vom Reisenden erst ausklären lassen mutz, oder zum öfteren von Ausslüglern, welche die Unkenntnis und Unbeholsenheit dieser Türsteher gleich bemerkten, alte Karten, Stücke von Zündholzschachteln u. s. w. in die Hand drücken lassen muß, bie sich mit lächerlicher Miene bein Ausgang zuwenden. Herr Resir versetzen Sie sich einmal in bte Lage, wie bemütigenb ein solcher Vorgang ist unb wie lächerlich sich die Station macht. Wir vermuten, baß Herr Resiö in der Person beS Magazinsmeister Taschker eitwn würdigen Berater in dieser Angelegenheit gehabt hat. Er hat ja eine ganz außerordentliche Lust und Liebe sür diesen Dienst gezeigt und war ganz selig, wenn er in der Unterbeamtenunisorm in der Halle prangen konnte. Da diese Kreatur für sonst nichts verwendbar ist, ist die Ambition leicht begreiflich. Nur schade sür ihn, daß das italienische Tagblatt „II Piccolo“ erst vor kurzem konstatiert hat, daß Taschker auch sür diesen Dienst nicht tauglich ist. Es wurde mit beißender Ironie barauf hingewiesen, daß bie Südbahn Portiere anstellt, welche ber italienischen Sprache nicht mächtig sind. Also Herr Taschker, mit dem Titel Portier ist es auch nichts mehr. Dafür bleibt Ihnen aber der alte, von Ihren Gleichgestellten und Untergebenen seit langem ganz richtig an gewendete Titel „Polizeispitzel", mit welchem tuir aber nicht sagen wollen, daß Sie der Polizei Dienste leisten, die konnte sie nicht brauchen, sondern daß Sie ein skrupelloser ganz gewöhnlicher Ohrenbläser der Borgesetzten sind. Würden die Trieftet Kollegen ebenso am Platze fein, wie dies schon in anderen Stationen der Fall war, würden Sie auch hier ebenso mit Schande und Spott abgezogen sein wie von Laibach. Wir warnen Sie aber, Herr Spitzel 1 Sollten Sie Ihr Handwerk so weiter treiben wie bisher, dürften Sie sich bald die Zunge verbrennen. Sind Sie froh, daß Sie als einer der jüngsten Magazinmeister den größten Schwindel haben und an einem Platz sitzen, den jeder zehnjährige Schuljunge anssullen könnte und zu einer Arbeit verwendet werden, die jeder Laie in zwei Stunden fertig bringt, Sie aber, im Einverständnis Ihrer Vorgesetzten, den ganzen Tag verwenden dürfen. Also Besserung Herr Taschker, sonst könnte es sein, daß Sie von Triest wie einst von Laibach mittelst Begleitschein expediert werden. Auch gestatten wir uns, der gesamten organisierten Arbeiterschaft der Südbahn einen der gefährlichsten Vogel, den wir in der Station Triest haben, in der Perjon des Wagenschreibers Johann Z a 11 i i vorzustellen. Dnlelbe war seinerzeit organisiert, ist aber ausgeschlossen wordeA- Bis vor kurzer Zeit war er Häuptling der slowenisch nationalen Partei. Was dieser Mensch für einen Charakter besitzt, beweist, daß derselbe auch von der slowenischen Partei ausgeschlossen wurde, weil er zu große Schweinereien machte. Trotzdem ist er Liebkind des Herrn Inspektor Reste. Wie viele Arbeiter wurden schon entlassen, wenn sie nur eine 24stündige Arreststrase abzubüßen hatten. Dieses Lieblind aber hatte schon wiederholt achttägige Strafen abzusitzen, bekam dazu selbstredend ohneweiters Urlaub. Ja sogar zur Anstellung wurde er vorgeschlagen, trotzdem seine hohen Protektoren von seinen Vorstrafen wußten. Warum hier nicht mit gleichem Maße gemessen wird, ist uns unbegreiflich. Wir werden aber gelegentlich darauf zurückkommen. Görz. (K. k. S t a a t s b a h n.) Am 26. September war im hiesigen Wahlbezirk die Landtagswahl. Natürlich hat jeder Genosse sein Bestes dazu beigetragen. Nur der Besitzer der Restauration am Staatsbahnhof Herr Alois Lohr gab jedem bei ihm verkehrenden Genossen, der ihn um die Kandidaten frug, die gedruckten Stimmzettel für die Kandidaten der italienischnationalen Partei. Ebenso befindet sich in der Nähe des Bahnhofes eine Tabaktrafik in der Via Campo santo No. 37, die einem gewissen Herrn P l e s k o gehört. Obwohl auch dieser Herr von den Eisenbahnern hauptsächlich lebt, agitierte selber sehr für die slow e n is ch n at i o n a l e Partei. Seine Kinder jedoch schickt er alle in die deutsche Schule. Möge jeder zielbewußte Genosse sein gutes Geld einem anderen zum verdienen geben, der nicht gegen die Sache der Eisenbahner ist. Triest. (Heizhaus Südbahn.) Staunenswert war die Geduld des Triester Zugförderungspersonals, daß es so lange die Schikanen seiner Vorgesetzten ruhig zu ertragen vermochte. Aber auch die Geduld des ausgeschundensten Personals geht zu Ende. Als wir den jetzigen Chef D o l i n s ch e k bekamen, wußten wir, daß selten Besseres nachkommt. Man sah tS auch alsbald an der Geschichte Schaffer. Damals mußte der Herr klein beigeben und war auch einige Zeit Ruhe. Nun aber scheint der Herr erst warm zu werden. Wegen jeder Kleinigkeit wird bestraft. Will jemand, der sich unschuldig fühlt, um sich zu recht-fertigen, eine Protokollaufnahme, wird im dieselbe verweigert. Echt russisch! Soll das nicht erbittern? Man hat kein Mitte um dagegen anzukümpsen und muß dies ruhig hinnehmen, Widerreden wird neuerdings bestraft. Ein Wagenaufseher wurde kürzlich wegen vorlauten Benehmens gegenüber dem Heizhaus-ches-Stellvertreter mit 4 Kr. bestraft. Ein Lokomotivführer» anwärter wegen disziplinwidrigen Benehmens gegenüber dem gleichen Herrn mit 5 Kr. it. st w. Alle ohne Einvernahme. Wir könnten noch mehrere solche Fälle aufzählen. Rechtfertigen gibt es einfach nicht. Zeugen einvernehmen auch nicht. Dieser Vorgang treibt die Leute direkt dem Anarchismus zu. Es kann uns auch nicht wurdern, wenn ein Familienvater um 4 bis 5 ja 8 Kr. bestraft wird, die Besonnenheit verliert und sich zu einer unüberlegten Aeußerung oder Tat Hinreißen läßt. Nebenbei wollen wir bemerken: Denken Sie an Herrn Lorenz, Ihren Vorgänger, welcher es durch sein Vorgehen so weit brachte, daß er ohne Revolver nicht mehr in seiner Kanzlei sitzen konnte. Zufrieden darf das Personal nicht sein. Man sieht dies an den Turnussen. Ist er gut und das Personal zufrieden, wird er angeblich aus Betreiben der Generalinspektion geändert und zwar viel schlechter. Jede Ration macht was sie will, so daß man Touren von 14 bis 18 Stunden fahrplanmäßig machen muß. Dazu meistens Nachtdienst und keine Gelegenheit, sich zu restaurieren. Wir würden der hohen Generalinspektion empfehlen, das Personal über die Turnusse zu befragen, namentlich über den Reserveturnus. Zum Schlüsse wollen wir Herrn D o l i n s ch e k aufmerksam machen, daß sein Vorgang betreffs der Strafen ein ganz ungesetzlicher ist und wir in Zukunft darauf dringen werden, daß auch der Heizhausches die diesbezüglichen Instruktionen genau einhält. Russisch geht es in Triest nicht mehr. Reichenau bei Gablonz. (Südnorddeutsche Verbindungsbahn.) Ein Freund unseres Blattes schreibt uns von dort: In der Stacht vom 26. aus den 27. September kam ich mit dem Pcrsonenzug, welcher um 3 Uhr 22 Minuten in Reichenau bei Gablonz eintrifft, an und wartete die Ausfahrt desselben ab. Stach dessen Ausfahrt wurde ich durch ein Geschrei aufmerksam gemacht, was mich zu einem längeren Warten veranlaßte. Da sah ich» daß der diensthabende Beamte mit einem Bediensteten verhandelte, anscheinend einer vom Lastzüge, nachdem sich dort mit dem Personenzug einer kreuzt. Zu meiner Verwunderung mußte ich sehen, daß der diensthabende Beamte total besoffen war und sich kaum aus den Beinen erhalten konnte. Er stellte an den Bediensteten die Frage: Wo sind Sie organisiert9 Bei der Internationalen Gewerkschaft, antwortete dieser. Also bei den Sozialdemokraten? Jawohl 1 Pfui Teufel l Schämen Sie sich nicht? Sie verleugnen ja Ihre Muttersprache, sagte der Beamte und spuckte aus. Der Bedienstete antwortete: Meine Muttersprache verleugne ich aus keinen Fall, sondern ich halte an jener Organisation fest, welche die Interessen des Personals am besten vertritt. Der Beamte: Sie gehören in den Reichsbund! Der Bedienstete: Dann sagen Sie mir, waS der Reichsbund schon alles geschaffen hat. Der Beamte packte dem Bediensteten beim Kopse, schüttelte ihn hin und her und meinte: Wenn Sie sagen, daß der Reichsbund noch nichts geschaffen hat, da spuck' ich Ihnen in die Goschen, dabei nahm er seine rote Dienstkappe und wars sie aus den Perron wie einen Gummiball. Ein zweiter Beamter machte ihm aufmerksam, daß er nicht so herumschreien möge, es seien Leute auf dem Perron und sagte ihm, er solle hereinkvmmen, es sei eine Depesche hier Der Beamte erwiderte: Scheiß, mich kümmert keine Depesche etwas, und damit verschwand er in die Kanzlei. Wahrscheinlich kümmert so einen gebildeten Menschen auch das sehr wenig, ob durch seine nachlässige Dienstleistung viele Personen gefährdet sind oder nicht. Leibnitz. Mailand heißt der Oberbaupartiesührer in Leibnitz, dev seine eigenen Landsleute und Arbeitskollegen grob Geschimpft. Warum, können wir uns nicht vorstellen, vermuten aber, daß sich W a i l a nd einbildet, weil er Partiesührer ist, zu den oberen Zehntausend zu gehören. Weit gefehlt Herr Mailand. Wenn Sie alt, krank und gebrechlich werden, dann werden Sie cs am eigenen Leibe verspüren, daß Sie von dieser Gattung noch meilenweit weg sind, und daß Sie dann um keinen Heller anders behandelt werden als Ihre Kollegen, die Sie dermalen als Rindvieher betiteln. Also nicht gar so vorlaut, Herr Mailand, es gibt noch höhere Vorgesetzte als Sie sind und bekanntlich haben wir in Oesterreich auch Bezirksgerichte, bei deren Fenster auch der Herr Mailand hinausschauen kann. Wies. (A u S b e u t e r e i.) Dort hinten an der Coralpe, ivo die Welt mit Brettern vernagelt ist und die Lieboch-Wiefer Linie ihr Ende gesunden hat, endet dermalen auch die Ausbeutungskunst der Südbahn. Vielleicht wird der Ausbau dieser Bahn nach Jahren doch erfolgen und damit auch die Ausbeutung erweitert werden. Bis jetzt stehen derselben jedoch die undurch-löcherten Hochgebirge im Wege und so müssen sich die Antreiber, voran der klerikale Verschubmeister Brunn egge r mit dem Rosenkranz in der Tasche und mit der Antreiberknutte in der Hand, vorläufig mit Wies begnügen. Wächter und Verschieber werden von 4 Uhr früh bis 10 Uhr abends herumgejagt. Vom Verschubmeister ist nichts Besseres zu erwarten. Aber wenn sich dieser Anschauung auch noch StationSvorstände anschließen, so ist das bedauerlich, weil man doch voraussetzt, daß diese Herren imstande sein sollten, darüber zu urteilen, wie weit die menschlichen Kräfte reichen. So zum Beispiel wurde unlängst ein Wächter zum Wechselreinigen besohlen, an einem Orte, wo es chn gar nichts anging, weil es nicht seinen Posten betras, und doch wurde diesem aus die erhobenen Einwendungen von seiten des Vorstandes ge-'agt: „Das geht mich gar nichts an. Sie haben die Wechsel zu putzen." Derselbe. Vorstand, der die Diensteinteilungen heraus-ibt und jedem vorschreibt, was er zu tun hat, derselbe macht icrvon Abweichungen. Solche Dinge sind eben in den hintersten Winkeln der Graz-Köflacher Bahn möglich, wo sich keine Katz' darum scheren würde, wenn nicht der „Eisenbahner" hie und da ein Wort darüber verlieren würde. Das Leibblatt des Herrn Brunnegger, der „Sonntagsbote" oder der klerikale „Arbeiter", hat unseres Wissens noch kein Wort Über die Ausbeutung des dortigen Per-onals verloren und wird auch keines verlieren. Jglan. (Ein netter Bahnarzt.) Aus Jglau wird uns über das menschenfreundliche Wirken des Bahnarztes Herrn Dr. Dubsky folgendes geschrieben: Am 18. Juni d. I. meldete sich der Bahnbedienstete H r d l i ö k a krank und ging, so gut er eben noch mit seinen schwachen Kräften gehen konnte, zu Herrn Dr. Dubsky. Der Herr Bahnarzt sagte zu Hrdlicka: „Ihnen fehlt nichts, machen Sie nur weiter Dienst." , Am 24. Juni meldete sich Hrdliäka nochmals krank und da er infolge Schwäche nicht imstande war, in die ärztliche Ordinationsstunde zu kommen, so ließ er Herrn Dr. Dubsky um ärztlichen Besuch in seine Wohnung bitten. Obwohl der Bahnarzt anschließend an die Wohnung des Bediensteten H r d l i ö k a seine eigene Wohnung hat, so fand es Dr. Dubsky nicht für notwendig, den Kranken zu besuchen. Durch volle sieben Wochen blieb Hrdliäka ohne ärztlichen Beistand und wurde am 20. Juli durch den Tod von seinem Leiden erlöst. Noch weit empörender ist der Fall des verunglückten Arbeiters M u s s i l. Der Oberbauarbeiter M u s s i l hatte eitlen Unfall erlitten und wurde von zwei Kollegen auf einer Leiter zum Herrn Bahnarzt Dr. Dubsky getragen. Der verletzte Arbeiter war in tiefster Ohnmacht und hatte eine klaffende Kopfwunde. Ohne den Verletzten näher zu untersuchen, sagte Herr Dr. Dubsky: „Das ist nur ein leichter Unfall und die Arbeiter sollen dem Mussil die Kopfwunde zu nahe n." Wohlverstanden INichtderDoktor, sondern Jic Arbeiter sollendie Kopfwunde zu nähen. Am nächsten Tag war der Arbeiter gestorben. Als man Herrn D u b s k y den Tod des Arbeiters meldete, sagte er: „Warum haben Sie mir das nicht gesagt, daß der Mann so schwer verletzt ist?" Wir könnten noch mehrere Fälle von dem Pflichteifer des Herrn Bahnarztes Dr. Dubsky ansühren, doch wollen wir selbe lieber wegen Verjährung der Vergessenheit übergeben, da sich der Herr Staatsanwalt nicht sehr dafür interessieren wird. Durch diese Vorkommnisse empört, erklären die Bediensteten, sich in keiner wie immer gearteten Krankheit von Herrn Dr. D u b s k y behandeln zu lassen und bitten die Direktion, die Bediensteten und ihre Familien von einem solchen Bahnarzt baldigst zu befreien. Opcina. (Rangierbahnhof.) Trotz aller Ausdauer und Diensteifer wird das Personal der Station Opcina von dem Stationschef N o v l j a n in der empörendsten Weise behandelt. Auf alle mögliche Art und Weise werden die Bediensteten schikaniert. Es ist gar noch nicht lange her, so hat der Stations-ches den Verschiebern das Liegen auf den Bänken in der Verschieberkaserne verboten. Wir wundern uns nur, daß er nicht auch das Sitzen in der Kaserne verboten hat. • Er gönnt dem Personal nicht die geringsten Ruhepausen. Die beiden Verschubpartien, die aus je zwei Verschiebern bestehen, haben einen 16stündiaen Dienst und 16 Stunden frei, doch kommt es häufig vor, daß von der Verschubpartie noch ein Mann als Bremser sortgeschickt wird. Nun soll der Verschub-leiter mit bloß einem Mann den ganzen Verschub durchführen, in einer Station, die in einer Steigung von 13o/0O liegt. ' Ist das nicht Wahnsinn? Ein mit den Dienstobliegenheiten des Verschnbpersonals vertrauter Beamter würde sich wohlweislich hüten, den 58er-schubleiter mit einem Mann aus dieser Steigung manipulieren zu lassen. Wer soll die Wagen aufsangen und die Bremsen bedienen, wenn keine Leute hierzu vorhanden sind 9 Hier trifft wohl nicht allein den Stationsvorstand und seinem zugeteilten Beamten die Schuld, sondern die ganze Be-tricbsdirektion ist verantwortlich zu machen, wenn infolge von Personalmangel ein Unglück geschieht. Die k. k. Staatsbahndirektion hat für ihre Verschieber in der Station den zwülfftündigen Dienst mit darauffolgender 24stündiger Ruhezeit eingeführt und hat ihren Verschubpersonal einen Raum mit drei Betten zugewiesen, wo sich die Leute in den Pausen ein wenig ausruhen dürfen. Die Südbahn gibt anstatt Betten mit Strohsäckcn eine einfache hölzerne Bank und auf diese Bank darf man sich laut Dienstbefehl nicht legen. Darum ist eine sofortige Besserung ,n der Behandlung des Personals in unserer Station höchst notwendig. Wollen wir dieselbe durchführen, dann ist es Sache der gesamten Bediensteten, wie ein Mann für dieselben einzutretcn. Stur durch eine stramme Organisation wird es uns gelingen, eine Anerkennung und gerechte Behandlung für unseren schweren Dienst zu erringen. Wien - Simmering. (Staatseisenbahngesellschaft.) Am 2. Oktober feierte der Werkstättenches Herr Oberinspektor Erwin Lihotzky sein 2bjähriges Dienstjubiläum. Der Jubilar, der.sich auch unter der Arbeiterschaft der Werkstätte großer Beliebtheit erfreut, wurde von dieser durch ihre Vertrauensmänner mit Vermeidung jeglichen äußeren Klimbims beglückwünscht. Wenn jemals Arbeiter ihren Chef von Herzen beglückwünschten, so war dies hier der Fall. Wien H. Die hier dem kommerziellen Dienste zugeteilten Bediensteten haben plötztlich eine scharfe Kontrolle durch den Herrn Transportkontrollor Goldsuß zu erleiden. Man glaube aber ja nicht, daß sich das Defizit der I. k. Staatsbahn vermindern wird, obwohl auch der Vorstand der Abteilung 6 der k. k. Staatdbahn Wien, Herr Oberinspektor Desoy er, den Herrn Goldfutz kräftigst unterstützt. Herr Gold fuß, der bisher noch sehr wenig entdeckt hat und höchste Zeit hätte, zu entdecken, daß er fähigeren Kräften Platz zu machen habe, entdeckt die gräßliche Tatsache, daß in jenen Abteilungen, in welchen der Parteiverkehr auf bestimmte Stunden begrenzt ist, die Bediensteten um, man höre und staune, eventuell eine Viertelstunde später im Amte erscheinen und früher Weggehen. Den Umstand, daß diese Bediensteten sehr viele Mittagspausen opfern müssen, wofür die einsichtige Bahnamtsvorstehung bisher kleine Verspätungen, beziehungsweise Verfrühungen duldete, konnte der Herr Kontrollor nicht entdecken. Obwohl also die Bediensteten, well sie tüchtige Arbeiter sind, früher fertig werden, dürfen sic nunmehr nicht um 20 bis 30 Minuten früher Weggehen oder kommen, sondern müssen genau die Amtsstunden a b s.i tz e n. Vielleicht entdeckt Herr G o l d s u ß die Notwendigkeit eines „Hosenpauschales". Leitmeritz. (Oesterreichische Nordwestbahn.) Eine schöne Wirtschaft herrscht bei dem Bau des zweiten Geleises der Strecke Leitmeritz-Liboch Oe. N. W. B. Unweit Libochs befindet sich ein Steinbruch, aus welchem Material für den Äahn-bau entnommen wird. Mit eisernen Hunden auf provisorischem Geleise muß das Material 400 bis 500 Meter weit transportiert werden. Für das Brechen, Verladen, 400 bis 500 Meter weite Befördern und Abladen eines solchen Hundes voll Steine, zu welchem je zwei Mann verwendet werden, wird per Mann 18 H. bezahlt. Die zwei Arbeiter, die einen solchen Hund bedienen, können bei größter Anstrengung per Tag höchstens 18 bis 20 solcher Hunde verladen. Die Anstrengung ist eine solche, daß von den 24 Mann, die bei dieser Partie beschäftigt sind, 12 Mann stets marod waren. Nun kommt aber noch hinzu, daß das Schleppgeleise, oder besser Hundegeleise sich in einem elenden Zustand befindet, so daß die Hunde öfters aussprürgen. Wenn man nun bedenkt, daß das Hundegeleise eine, große Strecke parallel längs dem Verkehrsgeleise angelegt ist und ivenn ferner, was nachgewiesen ist, der Vorarbeiter Sirowatka dieser Partie von den Arbeitern verlangt, sie müssen, um Zeit zu ersparen, sich hinten aus die Hunde stellen, so muß man sagen, die Arbeit in dieser Partie war eine direkt lebensgefährliche. Die Arbeiter verlangten auch des öfteren die Instandsetzung des schlotterigen Hundegeleises. Doch es geschah nichts. Am 22. September 1909 nun sprang abermals ein Hund aus dem Geleise. Die beiden Arbeiter wurden auf das Berkehrsgeleise geschleudert und im nächsten Moment brauste der Perfonenzug heran. Nur der Geistesgegenwart und Schnelligkeit der beiden Arbeiter war es zu danke», daß selbe mit dem Leben davon kamen. Nun erklärten die Arbeiter, daß nunmehr das Geleise instand gesetzt werden müsse und ebenso verlangten selbe einen höheren Lohn. Anstatt dieses zu gewähren, fuhr der Vorarbeiter nach Mclnik zum Ingenieur H o r a k und erklärte, die Arbeiter wollen streiken. Dieser fertigte die Arbeitsbücher aus und erklärte die Arbeiter für entlassen, chm Ueberfluß telegraphierte der Ingenieur Horak von der Kation Melnik aus sämtliche Namen der 24 Arbeiter dieser Partie an alle Ingenieure der Strecke Melnik-Aussig und warme vor deren Wiedereinstellung. Kommentar überflüssig. Schwannberg. (Unglaublich, aber wahr.) Bisher wurden hier die alten Telegraphensäulen um den Betrag von 20 H. per Stück an Bedienstete und Arbeiter der Südbahn abgegeben. Nun wollte der Bahnwächter Winkler auf Posten Nr. 31 bei Schwannberg zirka 50 Stück alter Säulen haben, die ihm jedoch nicht zugesprochen wurden. Winkler bildete sich jedoch ein, eine größere Anzahl haben zu müssen und bot dafür 40 H. per Stück. Selbstverständlich war dieses Angebot maßgebend, daß jetzt alle Bediensteten und Arbeiter die Säulen um 40 H. bezahlen müssen, insofern dieselben solche haben wollen. Die Bahnbediensteten und Arbeiter dieser Strecke werden diesen Brennmaterialverteuerer Winkler dafür aber zu würdigen wissen. Slgmuudshcrberg. (H e i z h a u s.) Wohl selten wird das Maschinenpersonal in einem Heizhaus so ausgebeutet wie in Sigmundsherberg. Jede freie Tag wird herausgesucht, um die Leute zum Materialzug oder als Vorspann abzukommandieren. Kommt nun das SNaschinenpersonal in ganz erschöpftem Zustand um 8 Uhr abends nach Hause, so muß es schnell ein bißchen ausruhen, um zu dem um 11 Uhr nachts abgehenden turnusmäßigen Zuge zurecht zu kommen. Die Folgen dieser übermäßigen Anstrengung machen sich bereits bemerkbar, doch gibt es bei dem erst kürzlich zum Lokomotivführer ernannten Maschinenmeistersubstituten Herrn Pie sche keinen Pardon. Der ist schnell mit der Antwort fertig: „Sie müssen ja nicht fahren, sagen Sie nur, ob Sie fahren wollen oder nicht!" Wahrlich, ein viewersprechendes Männlein. Doch ist diese ironisch-dreiste Antwort zu entschuldigen und rndet seine Begründung in dem unkollegialen Treiben des Loko-motivanwärtcrs Schubert. Dieser Auchkollege, dessen übertriebener Diensteifer und Jagd nach Kilometergeldern keine Rücksichten und auch keine . Grenzen kennt, fährt tatsächlich wie ein Teufel, besser zum Teuselholen. Kommt Schubert nach einer zwölfstündigen Tour von Gmünd zurück, so steht schon seine Frau mit einer Kasserole gerösteter Brambori und der vielversprechenden Kaffeekanne beim Heizhaus, damit der sehnsuchtsvoll erwartete Mann gleich mit dem nächsten Zug wieder abfahren kann. Die Maschine wird umgedreht, ein anderer Heizer besteigt die Maschine und Schubert der heiß ersehnte Gatte fährt gut verproviantiert wieder zurück nach Gmünd. So ist dieses Muster von einem Maschinenführeranwärter, für welchen dienstliches und fachmännisches Wissen ein spanisches Dorf und Prüfungen ein Ekel, ja sogar fein Untergang wären, am 15. Septemter mit Zug Nr. 91 bis Gmünd, am 16. mit Zug Nr. 88 retour, am 17. mit Zug Nr. 69 nach Gmünd, am selben Tag mit Zug Nr. 66 retour, nochmals am 17. mit Zug Nr. 81 nach Gmünd und sofort wieder mit Zug Nr. 74 retour gefahren und am 18. um 9 Uhr früh mit Zug Nr. 13 nach Schwarzenau, um dort abzulösen. Wahrlich, eine staunenswerte Leistung. Herr Maschinen-meisterjubstitut Pirsche sowie Frau Schubert werden wohl mit dem Diensteifer eines solchen Mannes zufrieden sein. Wörgl. In letzter Zeit häufen sich die Beschwerden gegen den Stationsches der Südbahn, Herrn P i v o n und dessen Revidenten Herrn H ü s f e r e r. So wurde erst vor kurzem ein Befehl herausgegeben, der den Wagenschreibern verbietet, zum Zwecke des Mttagessens die Station zu verlassen. Nun haben die Wagenschreiber einen 24stündigen Dienst und können aus Grund dieses Besehles nichts Warmes genießen. Diese allzu strenge Maßregel ist empörend. Doch nicht überall ist Herr Pivon so drakonisch. Zum Beispiel seine Protektionskinder können nicht nur die Station, ja sogar den Ort verlassen, um in umliegenden Städten den Vergnügungen nachzugehen. Unverzeihlich jedoch ist die grenzenlose Spatmut bei der Stationsbeleuchtung. Sobald der Zug in die Station einfährt, wird eingeschaltet, nach Verlassen des Zuges wieder ausgeschaltet und aus dem Perron und in der Station herrscht Finsternis. Ob bei den Verschiebungen jemand etwas sieht oder infolge mangelhafter Beleuchtung ein Unglück geschieht, kümmert den Herrn Stationschef nichts, wenn nur mit der Beleuchtung ein paar Heller gespart werden. Wie bei der Stationsbeleuchtung so schaut cs auch mit der Materialausgabe aus. Bricht dem Verschieber ein Laternenglas oder den Wachten ein Lampenzhlinder, so kann dieses nicht ersetzt werden, da die Lampisterie bei Stacht geschlossen ist. Das ausgefaßte Brennöl reicht im strengsten Fall bis 2 Uhr früh und wenn in solchen kritischen Momenten nicht die Lampisterie der k. k. Staatsbahn dem Personal zuliebe nicht aushelfen würde, so wäre es manchmal mit der Sicherheit des Verkehrs und des Personals sehr schlecht bestellt. Wenn man schon Befehle erteilt, so soll man auch dort seines Amtes walten, wo es die Sicherheit des Verkehrs erfordert und den Bediensteten zur Erleichterung des schweren und gefährlichen Dienstes jederzeit beistehen. Oder mutz noch ein Menschenleben leichtsinnigerweise geopfert werden, bis Herr Pivon zur Ueberzeugung kommt, daß zum Verschubdienst eine ordentliche Beleuchtung gehört? Im Magazin sind die Verhältnisse nicht besser. Die Magazinsmeister suchen den dortigen Bediensteten das Arbeiten so schwer wie möglich zu gestalten und scheuen sich nicht durch Angeberei Personale zu verdächtigen. Dem Herrn Hüfferer möchten wir empfehlen, sich nicht um das Personal fremder Bahnverwaltungen zu kümmern, die k. k. Staatsbahn hat in Wörgl selbst einen eigenen Vorstand, der sein Personal zu handhaben versteht. Selzthal. Die grenzenlose Antreiberei, die im Magazin infolge Mangel an Arbeitskräften herrscht, hat in der letzten Zeit mehrere Unfälle zur Folge gehabt. Vor nicht langer Zeit verunglückte ein Magazinsmeister, der gezwungen war, bei oer Umladung mitzuhelsen, da zu wenigArbeiter vorhanden waren; am 27. August d. I. zog sich neuerlich ein Arbeiter einen Schaden zu und am 3. September stürzte ein Bediensteter aus dem Schnellzuge, letzterer ist am 11. September gestorben. Unfern Herrn Vorstand Koller kümmern derartige Unfälle verdammt wenig, die massenhafte Arbeit muß unter allen Umständen von den paar Leuten gemacht werden, im strengsten Falle werden einige Verschieber oder ungeschulte Oberbauarbeiter ins Magazins hineingeschickt, um die Rückstände aufzuarbeiten. Doch ist mit diesen Aushilfskräften nichts erreicht, da am nächsten m?8e. neuerlich bringende Arbeiten kommen und sich widcrum Rückstände anhäufen. . Anstatt eine entsprechende Vermehrung der Magazinsarbeiter vorzunehmen, damit die Umladungen zeitgerecht fertig smd und die Züge keine Verspätungen erleiden, kommt Herr Koller ins Magazin, brüllt und schimpft mit den Arbeitern, wobei er sich der ordinärsten Ausdrücke bedient. Die Arbeiter werden durch dieses Schimpfen aufgeregt und ängstlich und vergessen dann auf ihre persönliche Sicherheit. Ist das Unglück gestehen, dann schleicht der Herr Vorstand davon. Wir sind heute schon neugierig, wie die Witwe des verletzten Arbeiters abgefertigt wird. Natürlich interessiert sich Herr Koller für Unfälle und Verletzungen feiner Untergebenen blutwenig, was kümmert den Herrn das Arbeiterpack, ein Dutzend -oemden ist ihm viel lieber. Versammlungsberichte. Leobcu. (Konferenz desZugbegleitungSper-sonals des Villacher Direltionsbezirkes.) Aus Brund eines Beschlusses der am 14. September l. I. im Hotel ,2amm* in Leoben stattgefundenen Eisenbahnerversammlung berief die Zentrale sür Sonntag den 26. September I. I. betreffend Sie Beratung über Turnusangelegenheiten eine Konferenz des Zugbegleitungspersonals des Villacher Direktionsbezrrkes nach Leoben ein. Zur Konferenz waren aus Villach, St. Veit an der Glan, Graz und Leoben Delegierte erschienen. Amstetten hatte keinen Delegierten entsendet. Von der Zentrale war Genosse Adolf Müller erschienen und als Mitglied der Personalkommission des Villacher Direktionsbezirkes Genosse Edlinger. Die Tagesordnung der Konserenz war folgende: 1. Turnusangelegenheiten. 2. Bericht über die Regelung der Fahrgebühren. Bericht des Personaltommissionsmitgliedes Genossen Edling er. 4. Eventuelles. Die Konferenz fand im festlich geschmückten Vereins-lokal der Ortsgruppe Leoben, im Gasthause Zwickl, von dessen Dache die tote Fahne wehte, statt. Nachdem in das Präsidium die Genossen Brandl, Edlinger und Tscheppe gewählt waren, erstattete Genosse S t e r n a t h ein eingehendes Referat betreffend die Erstellung der Turnusse für das Zugbegleitungs-Personal. Mit Rücksicht auf die sich immer wiederholenden Versuche seitens der Direktionen und des k. k. Eisenbahnministeriums, die Turnusse durch Personalreduzierungen und andere Maßregeln zu verschlechtern, einerseits, andererseits es durch die Haltung der Vertreter der Direktionen in den Tnrnuskommissionen immer mehr unmöglich gemacht wird, weitere Verbesserungen in den Turnussen zu erreichen, erscheint eS im Interesse des Zng-begleitungspersonals dringend nötig, das; dasselbe hinsichtlich der Turnuserstellung ein einiges und den Interessen des gesamten Zugbegleitungspersonals gleich Rechnung tragendes Vorgehen an den Tag lege. Als Grundsatz bet der Erstellung der Turnusse müsse vor allem gelten, daß keine wie immer geartete Verschlechterung der bestehenden Turnusse ein» tritt, andererseits, daß so viel als möglich getrachtet wird, Verbesserungen in den Turnussen im Sinne des im Vorjahre seitens des k. k. Eisenbahnministeriums gemachten Zugeständnisses zu erreichen. Dazu sei aber notwendig, daß in bestimmten Zeiträumen Beratungen des Zugbegleitungspersonals sämtlicher Direktionsbezirke stattfinden. Außerdem sollen in jedem Direktionsbezirk vor jeder Turnusänderung Besprechungen der TurnuS-vertranenSmänner statt finden. Entschieden müsse aber auch gefordert werden, daß die Direkttonen die Turnusse zeitgerecht, eine« Monat vor Inkrafttreten derselben, den Vertrauensmännern zur Beratung und Stellungnahme vorlegen. Nach einer eingehenden Debatte, an der sich sämtliche Delegierte beteiligten, wurde im Sinne der Ausführungen des Genossen Sternath eine diesbezügliche Resolution zum Beschluß erhoben. In der Resolution wird ferner noch gefordert, daß die Zentrale die Angelegenheit mit dem Zugbegleitungspersonal in Amstetten in geeigneter Weise zur Austragung bringt. Außerdem gelangte ein Antrag zur Annahme, wonach eine Deputation, bestehend aus den Turnusvertrauensmännern Edlinger, Platschbacher (Leoben), Pirker (Villach) und Rauter (St. Veit an der Glan) in kürzester Zeit bei der Direktion dahingehend' vorstellig zu werden hat, daß mit Rücksicht auf den Umstand, daß die Personen- und Schnellzüge von dem Zugbegleitungspersonal der angrenzenden Direktionen hereingeführt werden, dem Zugbegleitungspersonal int Villacher Direktionsbezirk entsprechender Kilometerlänge Schnell- und Personenzüge zugewiesen werden. Genosse Müller erstattete noch einen kurzen Bericht über den Stand der Fahrgebührenregelung und Genosse Edlinger betreffend die in der nächsten Sitzung der Personalkommission einzubringenden Anträge und wurde hieraus die Konferenz nach einem kurzen Schlußwort mit dem Appell zu solidarischem Vorgehen vom Vorsitzenden geschlossen. Wie». (Zugsbe gleiterb ersammlung.) Am 27. September versammelten sich die Zugsbegleiter des Bahnamtes Wien II zu einer ebenso großen als eindrucksvollen Kundgebung gegen die von der Staatsbahndirektion Wien geplanten und auch schon durchgesührten Verschlechterung der Turnusse. Die von der Ortsgruppe IX einbernfene Versammlung wurde vom Vorsienden präzis 4 Uhr nachmittags eröffnet und wurde Punkt 1, „Anträge zur Personalkommissionssitzung", vom Referenten Genossen Schober ausführlich besprochen. Er verwies auf die großen Schwierigkeiten, die die Kommission zu überwinden habe und noch zu 'überwinden haben wird, den langsamen Gang der Erledigung und zergliederte alle bisher cingebrachten Anträge. Wenn auch nicht alle Wünsche biSnun erfüllt werden konnten, so müsse doch konstatiert werden, daß gerade durch das Eingreifen der Mitglieder der Personalkommission wesentliche Erfolge erzielt wurden, was um so mehr zu begrüßen sei, als ja gerade Kardinalforderungen dnrchgeführt wurden. Obwohl es nicht gesund sei, allzu große Hoffnungen auf die Personalkommission allein zu setzen, vielmehr die nie rastende Arbeit der Zugsbegleiter für ein stetes Vorwärtsschreiten die beste Gewähr fei, so müsse man den Wert dieser Institutionen doch anerkennen und dementsprechend behandeln. Die vom Referenten verlesenen Anträge wurden sodann angenommen und zum 2. Punkt der Tagesordnung, «Turnusangelegenheiten", geschritten. Die Genossen Peroutka und Inner hübet entledigten sich ihrer Ausgabe durch eingehende Schilderung aller Vorkommnisse während und nach den Verhandlungen. Insbesondere Genosse Jnnerhuber besprach alle Einzelheiten der Verhandlungen bei der Staatsbahndirektton. Als er aus die mehr als rüde zu bezeichnenden Entgegnungen des ChcsS der Abteilung V, des Herrn Baron Docteur, zu sprechen kam, wurden nicht gerade schmeichelhafte Zwischenrufe laut, die so recht die Stimmung des Personals kennzeichneten. Er schloß mit der Bitte, Genosse T o m s ch i k, der mittlerweile, stürmisch begrüßt erschienen war, möge sich des schwer kämpfenden Personals annehmen, um so mehr, als hier cm offener Wortbruch der Staats-bahnverwaltung vorliege. Der Minister solle Kenntnis erhalten, wie seine untergebenen Organe Befehle respektieren, und solle endlich Ordnung schaffen. Will man Disziplin von unten, mutz man auch dafür Sorge tragen, daß von oben Wort gehalten wird. Genosse T o m s ch i k, von anhaltendem Beifall empfangen, erklärte, die Versammlung hätte zu keiner besseren Zeit einberufen werden können, da soeben das Exekutivkomitee der koalierten Organisationen daran sei, dem Eisenbahnminister nahezuregen, die noch nicht oder nur teilweise durchgesührten Zugeständnisse endlich zu perfektionieren, da sonst die weitere Verzögerung als eine absichtliche angesehen würde und dies als ein Kriegsfall nufgesatzt würde. Was die besagte Verschlechterung der Turnusse in Wien II anbclangt, so fei dies keine vereinzelte Erscheinung, vielmehr habe' er schon von verschiedenen Seiten solche Vorstöße bemerken dieDeleaenheit gehabt und werde er nicht ermangeln. dem Eisenbahnminister diese bereits gesammelten Daten zur Kenntnis zu bringen, damit der HerrMinister sich persönlich von dem Wert seines gegebenen Versprechens überzeugen könne. Es wird auch hier alle Energie ausgervendet werden, um an höchster Stelle wenigstens zu erreichen, daß ein Minister sich um sein gegebenes Wort kümmere. Di- Aeußerungen des Baron Doc-t e u r und des Adjunkten Prinz gaben Redner den willkommenen Anlaß, eine alte Rechnung zu begleichen, und wird bei dieser Gelegenheit schon getrachtet werden, deren personalfeindlichen Standpunkt gehörig zu beleuchten, und Seiner Exzellenz nahegelegt, solche die Autorität mit ehesten untergrabende Wühlarbeit und Mißachtung ministerieller Versprechungen gehörig zu würdigen. (Stürmischer langanhaltender Beifall.) Der Punkt 3, „Die neuen Wohnhäuser im XX. Bezirk", über den Genosse Jnnerhuber referierte, wurde ohne Debatte erledigt. Genosse K n o t t e I schloß mit einem Appell an die Versammelten, den Ausbau der Organisation weiterhin nach besten Kräften zu fördern, besprach noch kurz den Wert der Arbeiterpresse und forderte auf, die Mittwochversammlung im Prater durch Massenbesuch zu einer gewaltigen Kundgebung zu gestalten. Kaum sei der Kamps um die Verbesserung der Lage in ruhige Bahnen gelenkt, als schon wieder in mehreren Tagesblättern die Nachricht erscheint, die Rechte der Eisenbahner durch Einschränkung, Verteuerung, beziehungsweise vollständige Entziehung der Fahrbegünsttguug der Angehörigen schmälern zu wollen. Diese Absicht müssen die Eisenbahner durchkreuzen und deshalb müsse die Versammlung denkwürdig werden. Kritzeudorf. Am 27. September um 7 Uhr abends fand in Ezurdas Gasthaus in Tulln eine von der Ortsgruppe Kritzendors veranstaltete Vereinsversammlung statt, die den Zweck hatte, den Fall Dorn mayer zu erledigen. Der Vertreter der Ortsgruppe Genosse Swoboda und der Referent Genoffe Dusel aus der Zentrale beleuchteten den Fall in klaret und sehr verständlicher Weise und konstatierten die großen Widersprüche in den Aussagen des Dornmayer sowie den mit Gewalt m diese Angelegenheit eingeflochtenen Unfall, der übrigens verjährt ist. Selbst Genosse Rauch, der sich stets in warmer Weise für Dotnmayet eingesetzt hat, konnte nicht anders, als den Ausführungen und Schlußfolgerungen zustimmen. Bahnmeister Genosse Nebenführ gab eine dezidierte Schilderung der Entlassung DornmayerS, mit der Versicherung, dies amtlich nachweisen zu können. Aber auch alle Zeugen, die sich in dieser Versammlung zum Worte meldeten, mußten eine Widerlegung ihrer ins Treffen geführten .Beweise" hinnehmen und sich für befriedigt erklären. Seine Angelegenheit, die für die Orts-gruppenleitung durch verschiedene auSgestreute Gerüchte zur Vertrauensfrage geworden war, konnte nun endlich der Lösung zugeführt werden, nach welcher die Versammlung zu folgender einmütigen Kundgebung schritt: „Die hente hier Versammelten erklären, daß die mit dem Fall Dorn mayer betrauten Vertrauensmänner, die Ortsgruppe Kritzeudorf und die Zentrale alles das geleistet haben, was in diesem Fall geleistet werden konnte. Die Versammelten sprechen daher allen diesen Faktoren ihre Anerkennung und das vollste Vertrauen aus!" Der zweite und der dritte Punkt der Tagesordnung konnten infolge vorgerückter Stunde nicht mehr erledigt werden, weshalb demnächst eine eigene Oberbauarbeiteroersammlung ftatt-sinden wird. Potta«. Am 21. September d. I. sprach Genosse Weigl in einer gutbefuchten Versammlung über die Forderungen der Eisenbahner im Jahre 1907. Gleichzeitig wurde die Wohnungsnot besprochen und eine diesbezügliche Resolution einstimmig angenommen. Bozen. In einer von zirka 100 Eisenbahnern besuchten Versammlung sprach am 21. September d. I. Genosse Somitsch über den Wert und die Bedeutung der Organisation. Oswiecim. (K. k. Nordbahn.) Am 1. Oktober d. I. fand hier eine überaus stark besuchte Versammlung statt, wobei Genosse Hetlinger in deutscher und Genosse Kaeza-nowsky in polnischer Sprache referierte. Zauchtel. (Der Reichsbund am Kriegspfade.) Die Ortsgruppe Ooerfurt deS Reichsbundes hat es sich in den Kopf gesetzt, Zauchtel zu erobern. Zu diesem Zwecke fand erst unlängst in genanntem Orte eine öffentliche Versammlung statt, die sich durch das Eingreifen unserer Genossen sehr interessant gestaltete. AlS Referenten waren der unter dem Namen Lügenhocke in Mähren bekannte Hocke aus Hohenstadt und ein Herr v. Lorenz erschienen. Von der Zentrale war Genosse Adolf Müller aus Wien erschienen. Vom Vorsitzenden wurde unS Redefreiheit zugesichert, wenn wir uns streng an die Geschäftsordnung halten und nur zu gewerkschaftlichen Fragen der Eisenbahner sprechen. Aber schon der erste Redner Hocke sprach über alles mögliche aus der Politik, nur nicht über gewerkschaftliche Fragen. Er zog zum Unterschied von seinen früheren Reden, statt gegen die Sozialdemokraten, gegen die Christlichsozialen zu Felde. Er glossierte Lueger mit jetnem Ausspruch: „Laßt mir meine lieben Böhm, in Ruh", die christliche Nächstenliebe und so fort mit Grazie bis zum Konkubinat der Pfarrersköchinnen. Selbstverständlich bekamen auch die Sozialdemokraten ihre obligaten Verleumdungen und Beschimpfungen ab, worauf er mit seiner üblichen Phrase und einer Anstrudelung Bismarcks schloß. Rach diesem kam Herr v. Lorenz zu Worte, der die Sozialdemokraten eine Stunde lang abmurkste. Seine Phrasen find bekannt. Alles, was für die Eifenbahner erkämpft wurde, ist dem Reichsbund zu verdanken. Alles, was schlecht oder noch nicht erreicht ist, ist die Schuld der sozialdemokratischen Organisation und deren Führer. Die passive Resistenz hätte andere Erfolge Bringen müssen, wenn die Führer nicht die Eisenbahner verkauft und verraten hätten. Nach einigen Seitenhieben auf die Sozialdemokraten im allgemeinen und deren Abgeordneten im besonderen schloß er feine Vernichtungsrede. Hierauf kam Genosse Müller zum Worte, der im Gegensätze zu seinem Vorredner in leidenschaftsloser, sachlicher und überzeugender Weise zeigte, wie von diesen Leuten alle Taten der sozialdemokratischen Organisation in böswilliger Weife falsch gedeutet und alles hervorgesucht wird, dieser und ihren Führern eins anzuhängen. Auf den Vorwurf des Ausspruches Tom sch ik von der urteilslosen Masse zeigte er treffend, wie gerade auf der Nordbahn eine urteilslose Masse es war, die von jeher der Organisation gleichgültig oder, wie die Beamten im Jahre 1905, gar feindlich gegenüberstand und so die Erfolge der passiven Resistenz vermindern half. Er zeigte weiter wie gerade die deutschbürgerlichen Abgeordneten es waren, die ihrem Kollegen am Ministerstuhl halsen und im Parlament die Beträge zur Aufbesserung der Bezüge der Bediensteten nicht bewilligten. ES ist Heuchelei und Demagogie, heute den Sozialdemokraten deshalb Vorwürfe zu machen. Daß die Hiebe saßen, ersah man aus dem Verhalten des Vorsitzenden, der nach drei Viertelstunden so nervös geworden, daß er Genossen Müller das Wort entziehen wollte, was bei unseren Genossen Entrüstung hervorrief, fo daß er ihn noch zehn Minuten sprechen ließ. Er erklärte aber, daß die weiteren Redner nur mehr zehn Minuten Redezeit bekommen. Auf die Ausführungen des Genossen Müller antworteten Hocke und Herr v. Lorenz ziemlich aufgeregt. Es gelang ihnen aber nicht, etwas zu widerlegen. Hierauf gelangte Genosse Nitschmann zum Worte. Er verwies auf das Widersinnige einer bürgerlichen Arbeiterorganisation in der Zeit des heutigen mächtigen Kapitalismus. Er unterzog die Lügen deS Hocke einer Beleuchtung und zeigte in knappen Worten die Machtlosigkeit solcher Sonderorganisationen. Dabei verwies er darauf, daß aus ihrer Vereinstätigkcit Galizien und die Bukowina ausgeschlossen sind. Auf dieses meldete sich der dritte Vorsitzende, der wegen Beleidigung unserer Vertrauensmänner abgestrafte Sch war». der aus der Organisation seinerzeit ausgeschlossen wurde, und bestritt, diese Bestimmung in den Statuten zu haben, und legte als Beweis eilt Statutenexemplar vor. Hierauf berichtigte Genosse Nitschrnann prompt, dafj im § 1 ihrer Statuten tatsächlich der Pasius steht und der Vorsitzende nicht einmal die eigenen Statuten kennt. Dann sprach noch ein Herr Knop p, von dem man nach feiner Aussprache annehmen muß, daß seine Wiege nicht int Teutoburger Wald gestanden ist. Et verkündete der staunenden Versammlung untci lautem Heilschreien, daß der letzte Sozialdemokrat bald in Spiritus ausgestellt zu sehen sein wird. Nun schoß der Ritter Lorenz noch einmal zurück. Auch ein Neutitscheiner Tischlergehilfe machte sich patzig. Es kam wiederholt zu erregten Auseinandersetzungen mit dem Vorsitzenden, der zwar unsere Redner Überwachte, aber den Nationalen alles erlaubte. Auch eine Gemeinheit des Knopp, der Genossen Müller sagte, er hätte hier nichts zu suchen, ließ er unbeachtet. Dann konstatierte noch Herr Oberlehrer Thal in seinem schreienden Tone, daß sie deutsch seinen und deutsch bleiben wollen, was vermerkt werden muß. Dieser Herr stammt aus Polen, hat eine tschechische Frau, eine große tschechische Verwandtschaft, tschechische Dienstboten und einen Sohn, der Lehrer der tschechischen Sprache ist. Hieraus wurde die Versammlung mit lautem Heil und der „Wacht am Rhein" geschlossen. Nach Schluß der Versammlung, als der letzte Sozialdemokrat die Versammlung verlassen hatte, meldete sich vorsichtigerweise, mit lauten Heilen begrüßt, Herr Reichsratsabgeordneter Te11schik, ein Agrarier, zum Worte. Et versicherte den Reichs-bund seiner Sympthie und versprach, für ihn einzutreten. Ob er auch für eine Verbilligung der LebenSmittelpreife eintreten wolle, hat er nicht gesagt, es wurde auch von der sanatisierten Gesellschaft gar nicht verlangt. Interessant war die Zusammensetzung der Versammlung. An dem einen Tische saßen ganze zwölf deutsche Eisenbahner aus Zuchtel und der nächsten Umgebung; das andere waren einige aus Ostrau erschienene Bauern, Dienstboten, Fabriksarbeiter und Fabrikanten, Lehrer und Studenten, Straßenräumer u. f. w. Würde diese bunte Gesellschaft nicht gewesen sein, je hätten die heilenden Eisenbahner wohl ziemlich spärlich gesessen. Diese von nationalem Chauvinismus fanattsterle Menge klatschte den dümmsten Phrasen wütend Heil. Der Eindruck, den diese Versammlungsteilnehmer auf den klassenbewußten Arbeiter machte, ist der einer urteilslosen Masse. Mit dieser aber wird man den Kapitalismus nicht besiegen. Wir aber haben gesehen, auf welchen Kampf wir uns einzurichten haben: aus einen Kampf gegen 'Niedertracht und Dummheit. Nus den Organisationen. Trieben im Palteuthale. Sonntag den 3. Oktober 1909, um 3 Uhr nachmittags, fand in Habersellners Gasthaus in Trieben die konstituierende Versammlung der nenzuerrichtenbeu Zahlstelle Trieben statt. Nach einer Begrüßungsansprache des EinberuserS Genossen Schweiger, erstattete der erschienene Referent Genosse Regner aus Knittelfeld einen sehr lehrreichen Vortrag über den Zweck und den Nutzen der Organisation, wofür derselbe reichen Beifall erntete. Zum zweiten Punkt bet Tagesordnung wurden in die Leitung der Zahlstelle nachfolgende Genoffen gewählt: Zahlst eilen! eit er: Michael Schweiger,Weichenwächter; Stellvertreter: Johann Weißenböck, Streckenwächter; Kassier: Johann Wilding, Weichenwächter,' Schriftführer: Karl Dorn, Stationsarbeiter: Revisoren: Dan. Maierhoser, Zimmermann; Joh. Reiter, Oberbauarbeiter. Subkassier für Bärndorf: Paul Berger, Streckenwächter,Subkassier für Ga Horn: Dan. Maierhofer, Zimmermann. Sämtliche Zuschriften in Ver ein Sang eie geu-heiten sind an Genossen Michael Schweiger, Weichenwächter in Trieben, zu »richten. Mürzzuschlag. Die Filiale des Landesverbandes hat mit 1. Oktober d. I. die neue Bibliothek eröffnet und könne» niii Ausnahme von Montag jeden Tag Bücher entliehen werden, doch sind folgende Bestimmungen hierbei zu beachten. Jede» Mitglied, welches ein Buch entleiht, hat fein Mitgliedsbuch vorzuweisen und darf sich mit seinen Beiträgen nicht im Rückstände befinden. An Leihgebühr ist sür einen Band per Woche 1 H. zu zahlen. Wird das Buch länger als zwei Wochen Behalten, muß um Verlängerung angesucht werden und ist für jede weitere Woche der Betrag von 2 H. zu zahlen. Bei Nichtanmeldung der Verlängerung der Lesezeit werden wöchentlich 4 H. Strafe eingehoben. Gesetzbücher, Lexikon und größere wissenschaftliche Werke werden nicht ajtSgclicfjen und können nur in den festgesetzten Leseftundeu im Bereinszimmer eingefehen werden. Werke, wie Brehms Tierleben, Mensch und die Erde werden nur ausnahmsweise auLgeliehen und wird in solchen Fällen eine wöchentliche Lesegebühr von 10 H. gefordert. Die Arbeiterschaft von Mürzzuschlag hat zu dieser Bibiio thek einen Betrag von weit übet 1000 Sfr. beigetragen und erwartet, daß die Genossen und deren Frauen von diesem reichen Bücherschatz den ausgiebigsten Gebrauch machen werden, damit unsere Bemühungen nicht umsonst erscheinen. Literatur. Die neuen Ltaatsbayntarife in Oesterreich-Ungarn. Am 1. Jänner 1910, gleichzeitig mit dem neuen Eisenvahn-betriebsreglement, soll auch der neue Tarif der k. k. österreichischen sowie der königlichen ungarischen Staatsbahnen in Wirksamkeit treten, und da dieselben nach dem neuen Gesetz drei Monate vor ihrer Wirksamkeit publiziert sein müssen, so läßt sich wohl er-warten, daß schon in den nächsten Tagen auch die neuen Tarne erscheinen und dem Publikum zugänglich sein werden. Die Lokaltatife der St.-E.-G., der Oe. N.-W.-B., der B. N.-B. u, s. w. werden verschwinden und an ihrer Stelle wird auch der Resormtaris der k. k. Staatsbahnen ttt Wirksamkeil treten. Die eben erschienene Broschüre: „Die Tariferhöhungen der k. k. österreichischen Staatsbahnen' von Dr. M. Epstein in Brünn dürfte daher vielen willkommen fein, die sich über das Wesen der Bahntarife, die bisher de» großen Publikum ein ganz verschlossenes Gebiet bilden, nähet informieren wollen. Diese Broschüre, die nur als Sonderausgabe mehrerer in der von Professor Birk in Prag herauSgegebeuen Wochenschrift: „Rundschau für Technik und Wirtschaft" gebrachten Artikel sich darstellt, beleuchtet den Resormtaris der österreichischen Staatsbahnen in den wichtigsten Punkten, den ganzen inneren Ausbau und die Struktur des Tarifes vom streng kritischen Stand-unkt und zieht auch zum Vergleich das Tarisschema der reiche-rutsche» Bahnen sowie den Resormtaris der königlichen ungarischen Staatsbahnen heran, dem sie allerdings mehr Klarheit, Konsequenz und Einheitlichkeit nachrühmt. Jedenfalls wird aus dieser Broichüre dem Leser über viele strittige Punkte des Bahntarifwesens Klarheit oder doch mindestens Einblick in diese-j schwer zugängliche Rechtsgebiet geboten. Wenn wir noch heroorheben, daß die „Rundschau sür Technik und Wirtschaft" bereits im Monat April d. I. Abhandlungen über dasselbe Thema von Exminister Dr. Wittek und Dr. Alexander Dorn gebracht hat, so läßt sich wohl annehmen, daß die spätere Publikation des Dr. Epstein ganz nci$e Gesichtspunkte bietet und nicht nur dein Fachmann, sondern auch dem denkenden Laien gewiß ivillkonimen sein wird. Das Heftchen, im Selbstverlag des 'Autors erschienen, stellt sich als IV. Folge dt* im Verlag von M. Perle». Wien, im Jahre 1906 erschienenen Broschüre: „B a h n t a r r f a r i s ch e u n d r e g l c m e n t a r i sche Studie» auf bcm Gebiete der Landwirtschaft und I n d u st r i e" dar. (Ladenpreis 1 Kr.) Bon der „Neuen Zeit" (Stuttgart, Paul Singer) ist soeben daß 2. Öcft des 28. Jahrganges erschienen. Aus dem Inhalt des Heftes heben wir hervor: Uebcr die Bureaukratio. — VolkSernährungssragen. Von A. L i p s i u I. — Jesus der Rebell. Von Karl Staut Sit)- (Schluß). — Die Lage der Kleinbauern in Schleswig-Holstein. Von L. Radios. — Literarische Rundschau: Georg Beyer, Die Startelle und die Arbeiterschaft. Von M. N. Dr. Alessandro Peri, Dati statistici e considcrazioni su 4014 in-fortuni sul lavoro avvenuti dal 19 Marzo al 31 Diccmbre 1908 »olle Acciaierio c Fernere della Societä Lignre Metallurgien di Sestri Ponente. Von Oda Olbe r a. Dr. tzaits Pleh n, Weltpolitik. Von Slarl R a d e k. — Die Berliner Metallgießereien. Von Fr. Kr. — Zeitschristenschan. — Bibliographie des Sozialismus. — Die „Neue Zeit" erscheint wöchentlich einmal und ist durch alle Buchhandlungen, Postanstallen und Kolporteure zum Preise non Mk. 3'25 per Quartal zu beziehen; jedoch kann dieselbe bei der Post nur per Quartal abonniert werden. Das einzelne Heft kostet 25 Pfg. Probenummern stehen jederzeit zur Verfügung) Emgesendet. birst Subtil übernimmt tie üicbaSicm Itinc Pecaritoorfniig.) Vorsicht ist die Mutter der Weisheit, sagt ein altes Sprichwort, das zugleich ein Wahrwort ist. Jede kluge, sparsame Hausfrau wird ihren Bedarf in Leinen- und Lamastwaren nur an der allerersten Quelle decken und sich nicht an die kleinen Bcrsandgeschäste wenden, die unter allerlei Vorwand sogenannte AnSschußware teuer verlausen. Die Leinensabrik I o f e s K r all s in N a ch o d (durch 40 Jahre bestrenommiert) veranstaltet einen Reklameverkauf und liefert direkt an Private zu allerbilligsten Fabrikspreisen die gediegensten Leinen- und Damastwaren. (Siehe Inserat Seite ~)________________________ Mitteilungen des Zi utralsekretsriats Nechtsschutzburenu. Allen P. T. Funktionären und Mitgliedern diene zur SieimtniS, daß die Abhaltung der Sprechstunde durch das Ableben des Herrn Dr. G.Fried keinerlei Unterbrechung erleidet, da sein Nachfolger Herr Dr. G. H a r p n e r, eventuell Herr Dr. Leopold St a tz nach wie vor diese ab-haltc» wird. Die Sprechstunde findet jeden Dienstag tsvi! 7 dis 8 llhr abends in den Lokalitäten des Rechtsschutzburcaus, Wien, V/1, Zenta-gasse 6, i. S t o ck, T ü r 1 7, statt und die Mitglieder werden im eigenen Interesse ersucht, von dieser juristischen Sprechstunde zahlreich Gebrauch zu machen. _ Fällt auf Dienstag ein Feiertag, so .wird die Sprechstunde tags zuvor, das heißtMontag ab-gchalten. Wir bemerken ausdrücklich, daß die Vorsorge getroffen wurde, daß die Sprechstunde pünktlich um 7 Uhr abends beginnt und daß bei derselben entweder Dr. H a r p n e r persönlich oder sein Stellvertreter Tr. K a tz anwesend ist. Sollten die Genossen dieSprechstunde so wenig besuchen, wie es bis jetzt der Fall lv a r, d a n n wird die S p r e ch st u n d e ausgelassen. Gleichzeitig ersuchen wir neuerlich und dringendst die geehrten Orlsgruppenfunktionäre, bei Einsendung von Rechtsfällen und Unterstützungsgesuchen keine anderen Angelegenheiten (Organisations-, Agitations-, Abmini-strations- oder Redatiionsangelegcnheiten) zu vermengen und das Papier nur auf einer Seite zn beschreiben, wenn aus_ einem Blatt Papier mehrere Rechtsangelegenbetten ausgenommen werden. Desgleichen ersuchen wir drmgend, bei Einsendung von Rechtsfällen nicht nur den vollen Namen des Petenten, sondern a « ch s e i n e D i e n st e i g e n s ch a s t u n d M i t g l i c d s-nummer a n z u f ü h r e n, wie auch nebst einem - kurzen aber doch klaren Bericht über den Rechtssall alle auf diesen bezughabenden Dokumente als: Unfallsfragebogen, Bescheide, Pcnsions- und Provisionsdekrete u. s. w. einzu-sendeii. Bei ilnterstützungsgesuchen ist auch neben der Begründung des Gesuches der Gehalt, Lohn und die sön-stigen Einnahmen sowie die Anzahl der Kinder anzu-sühren. cm , Sollten die P. T. Genossen unserem berechtigten Wunsch auch diesmal nicht Nachkommen, so erklären wir, nicht in der Lage zu sein, solche Schreiben beantworten zu können. Die Redaktionen der Fachzeitungen „2clezni£m ch'izencc“, „Kolejarz“ und „Zeloznicar“ werden ersucht, vor-stehende Notiz gefälligst abdrucken zu wollen. Mit Parteigruß Das 'Zentralsekretariat (Rechtsbureau) F. I. Dusek. Sprcchjaai. An die Bediensteten der k. k. österreichischen Staatsbahnen in Wien! Die in der letzten Zeit, besonders in den Kreisen der Eisenbahner, fühlbare Teuerung gerade in den wichtigsten und in jedem Haushalte unentbehrlich e n Lebensmittel n, vor allem der M i I ch, hat die großen Massen der Bevölkerung zu energischer Abwehr des Lebensmittelwuchers gezwungen. DaS L cb enSmi tte lma g azi n für Bedienstete der k. t. österreichischen Staatsbahn en in Wien hat nun in Verfolg seinesStrebens, möglichst billige und gute Ware abzuaeben, trotz der allgemeinen Preistreibereien nicht nur die Preise nicht erhöht, sondern hält im Gegenteil viele Waren qualitativ und quantitativ unter den üblichen Verkaufsbedingungen. Der Preis der eingangs erwähnten Milch, der überall schon eine ganz exorbitante Höhe erreicht hat, beträgt auch heute noch m bester Qualität 2« H. per Liter in allen V e r s ch l e i ß st e l l e n und wird auch voraussichtlich in absehbarer Zeit keine Erhöhung erfahren. Es ergeht daher an alle Bediensteten die dringende Aufforderung, zum Schutze vor dem Lebensmittel wucher ihren Bedarf ausschließlich bei dem Lebensmittelmagazin W i e n - W e st b a h n h v f. W i c n-Franz Josefs-Bahnhof und in der am I. N v-vember l. I. neu zu eröffnenden Filiale! i m XX. Bezirk, Klosterneuburgerstraße, zu decken. Das Lebensmittelmagazin, das von euren eigenen Kollegen verwaltet wird, bietet die beste G e w ä h r, daß eure wichtigsten wirtschaftlichen Interessen dortselbst am besten berücksichtigt werden. Der Vor st and. Ientralansschust des Unterftüimngsfonds der Oesterreichischen Nordwestbahn. Bei der am 20. August 1909 im Sinne des Statuts §§ 1 wid 2 vorgenommenen Neuwahl in den Zentralausschuß des Unterstützungsfonds wurden gewählt: A. Als Mitglieder: Herr Josef Schwab, Offiziant in Men, „ Alfred Zimmer m a n n. Signalmeister Beim Streckenvorstand in Wien, Herr Ludwig C h l u m e e k y, Lokomotivführer im Heizhaus in Wien, Herr Franz Faust, Heizer im Heizhaus in Wien, ^ „ Alois Beck, Tischler in der Werkstätte Floridsdorf- Herr Josef Schuster, Kupferschmied in der Werkstätte Floridsdors-Jedlesee, Herr Joses T i l l h o n, Kanzleiassistent in Wien, „ Bartejs, Magazinsaufseher Bei der Station Wien. AIS Ersatzmänner: Herr Georg Vollmost, Ztmmermannmeister Beim Streckenvorstand in Wien, Herr Lambert B u r i a n, Oberbauarbeiter Beim Streckenvorstand in Wien, Herr Wenzel S tut j, Lokomotivführer im Heizhaus in Wien, Herr Eduard K r i z, Heizer im Heizhaus in Wien, „ Johann Kreutz, Lackierer in der Werkstätte in Floridsdors-Jedlesee, Herr Franz Binder, Kesselschmied in der Werkstätte in Floridsdors-Jedlesee, Herr Emanuel K n a p i l. Obewerschieber in der Station Wien, Herr Anton Hartman», Kanzleidiener in der Station Wien. Von dieser Wahl sind die Genannten durch ihre Dienstvorstände zu verständigen. Gleichzeitig wird laut Beschluß deS Verwaltungsrates der Oe. N. W. B. und des Verwaltungsrates der S. N. D. B. B. vom 15. September 1909 das Mandat der bisherigen ernannten Mitglieder und Ersatzmänner vorläufig bis zur Uebernahme des Betriebes der Bahnlinien durch den Staat erstreckt. Wien, am 25. September 1909. Der Direktor: Dr. Z e h e t n e r. Bedienstete und Arbeiter der k. k. österreichischer» Staatsbahnen, Direktionsbezirk Wien, Achtung! Eisenbahner, Kollegen, Genossen! DaS Mandat des Delegierten und feines Ersatzmannes des Direktionsbezirkes Wien der k. k. österreichischen Staats» bahnen läuft demnächst ab, und ist eS notwendig zur Neuwahl zu rüsten. Es ist wohl überflüssig, an dieser Stelle die Tätigkeit des bisherigen Delegierten des Direktionsbezirkes Wien, Genossen Schimon besonders hervorzuheben; alle Stollegen und Genossen, hauptsächlich aber die Verunglückten, kennen ja diese Tätigkeit; hier Worte zu verschwenden, wo Taten sprechen, ist nicht am Platze. Leider hat es aber Genosse Schimon abgelehnt, sich neuerdings kandidieren zu lassen. Zur Neuwahl des Delegierten und dessen Ersatzmannes empfehlen euch daher die Vertrauensmänner der organisierten Eisenbahner des Direktionsbezirkes Wien, nachstehende Kollegen: Als Delegierter: Ferdinand Mayer, Kondukteur, Wien I. Als Ersatzmann: Eduard Lindner, Lokomotivführer, Hütteldorf. Kollegen, Genossen I Die zur Wahl empfohlenen Kandidaten sind erprobte Männer, die ihrer Pflicht: die Interessen ihrer Kollegen zu wahren, zu vertreten, unter jeder Bedingung und mit der größten Gewissenhaftigkeit Nachkommen. Gebet daher eure Stimmen nur den von den Vertrauensmännern empfohlenen Kandidaten! Wenn seitens der Vorgesetzten versucht werden sollte, bei der Wahl irgend welchen Einfluß, Zwang :c. auszuüben, wendet euch sofort an die Redaktion „Der Eisenbahner', Wien, V/1, Zentagasse 5. Die Exekutive der organisierten Eisenbahner Oesterreichs. K. k. Bahnerhaltungssektion Wien I, II und III. Sämtliche Profesfionisten der k. k. Bahnerhaltungssektion Wien l, II, III, der Signalwerkstätten und Elektrizität s-werke werden hiermit aufmerksam gemacht, daß am 2. No-vemb e.r l. I. in Solomons Gasthaus, XV., Gasgasse 3, eine wichtige Besprechung mit Wahl der Vertrauensmänner stattfindet. Hffene Anfragen. An die k. k. Staatsbahndirektion in Triest. TaS Heizhauspersonal der k. k. Staatsbahn in Triest bittet um Regelung der monatlichen Gehalts- und Lohnauszahlungen, damit die Bediensteten rechtzeitig ihre Gelder bekommen. An die k. k. Staatsbahndirektion in Villach. Anläßlich des am 4. Juli 1909 in der Station Feldkirchen erfolgten Zusammenstoßes des Hofzuges mit einer leeren Maschine hat Seine Majestät für baS verletzte Personal 3000 Str. gespendet, die von der Staatsbahndirektion unter das Villacher Personal verteilt wurden. Da nun laut ärztlichem Purere auch Personal der Direktion Wien verletzt wurde und diese bei der Verteilung der gespendeteil 3000 Kr. leer ausgingen, so erlauben sich dieselben die bescheidene Anfrage zu stellen, welche Grünte da vorliegen, um das Wiener Personal, das an diesem Unfall gar kein Verschulden treffen kann, von der Beteilung miSzn-schließen. An die k. k. Staatsbahndirektion in Triest. Eine große Anzahl von Bediensteten hat bis heute die im Monat April 1909 fälligen Dienstkleider noch nicht erhalten. Da die Betroffenen keineswegs auf die Dienstkleider verzichten werden, so bitten dieselben um eheste Ausfolgung der längst erwarteten Monturen. An die k. k. Staatsbahndirektion in Triest. Die Bediensteten des k. k. Bahnbetriebsamtes sowie der k. k. Bahnerhaltungssektion in Aßling erlauben sich die höflich: Anfrage: Wann gedenkt die k. k. Staatsbahndirektion die von Herrn Hosrat Ritter v. R n f f am 11. Juli 1909 gegebenen Versprechungen zur Durchführung zu bringen? Sämtliche Bedien st ete des Bahnbetriebsamtes und der Bahnerhaltungssektion Aßling. An das k. k. Eisenbahnministerium. Sämtliche Bedienstete der Station und Werkstätte Gmünd haben im Jahre 1906 an die Staatsbahndirektion in Wien ein Gesuch um Beistellung von Trägern und Musik bei Leichenbegängnissen eingereicht, doch bis heute ist keine Erledigung gekommen. Die Bediensteten der Werkstätten und der Station Gmünd bitten ein hohes k. k. Eisenbahnininisterium, diesen gewiß zeitgemäßen, dem Menschlichkeitsgefühl entsprechenden Forderungen entsprechen zu wollen. Allgemeiner Rechtsschutz- und Gewerkschaftsvereiu für Oesterreich. Ortsgruppe Krima-Ueudorf. Am Sonntag den 24. Oktober 1909, um 4 Uhr nachmittags, findet in EmilBauths GasthauS, Neudors, die konstituierende Versammlung der Ortsgruppe Slrima» Neudorf mit folgender Tagesordnung statt: 1. Verlesung der Statuten. 2. Wahl der Ortsgruppenleitung und der Revisoren. 3. Vortrag. 4. Anträge und Anfragen. — Die Mitglieder der bisherigen Zahlstelle Krima-Neudorf werden ersucht, vollzählig zu erscheinen. — Die umliegenden Ortsgruppen und Zahlstellen werden gebeten, sich durch Delegierte bei der Gründung der neuen Ortsgruppe vertreten zu lassen. Ortsgruppe Kudig. Sonntag den 17. Oktober findet im Vereinslokal Gasthaus „zum Morgenstern' eine Besprechung über die Einführung der Sterbekaffe statt, wozu die Mitglieder freundlichst eingeladen werden. Ortsgruppe Döbttns. Montag den 18. Oktober d. I., abends 7 Uhr, findet m Frau WiehartS Gartensaal, Wien, XIX. Heiligenstädterstraße Nr. 131,eine freie, jedermann zugängliche Lokotnotivpetsonalversainmlung mit der Tagesordnung: Bericht über die Lokomotivführer-und Heizerkonferenz statt. Zahlreiches Erscheinen ist Pflicht. Ortsgruppe Klosterneuburg. Die ordentliche Genen • Versammlung findet Samstag den 16. Oktober d. I. um 7,8 Uhr abends in StratzerS Gasthaus mit folgender Tagesordnung statt: 1. Berichte. 2. Neuwahl. 3. Eventuelles. Pflicht der Genossen ist eS, zu dieser Versammlung bestimmt zu kommen und womöglich die Frauen mitzubringen. Von Mitgliedern ein» geführte Gäste find herzlichst willkommen. Ortsgruppe Molkersdorf. Infolge Versetzung des Genossen Stainer ist die Leitung der Ortsgruppe aus den Genossen Ignaz Kosler, Weichen Wächter in Gernsdorf übergegangen und sind sämtliche Zuschriften an denselben zu adressieren. Durch die Abreise des Genossen Stainer verliert die Ortsgruppe einen braven Genossen und tüchtigen Kämpfer. Wir können nicht umhin. Genossen Stainer sür sein wackeres Eintreten bei Gründung der Ortsgruppe auf diesem I Wege nochmals unseren besten Dank auszusprechen und erwarten, daß unser alter Freund und Genoffe auch in seiner neuen Domizilstation ebenso viele Freunde und Gleichgesinnte antreffen möge, als er hier in Wollersdorf zurücklassen muß. Wir können den dortigen Kollegen den Genossen St a i n e t nur auf das beste empfehlen. Ortsgruppe Kigmundsherlrerg. Montag den 11. Oktober d. I. findet in Waitz' Gasthaus inSiamundsherberg eine Versammlung mit folgender Tagesordnung statt: 1. Bericht der Personalkommission. 2. Anträge und Anfragen. Referent: Genosse I. Decker. Zahlreiches Erscheinen notwendig. Ortsgruppe Kobosth. Am Sonntag den 17. Oktober 19« 9, 7.3 Uhr nachmittags, findet" im Vereinslokal, Gasthaus „zu. Traube" in Lobositz, die diesjährige Generaletrsammlung mit folgender Tagesordnung statt: 1. Verlesung deS Protokolls der letzten Generalversammlung. 2. Berichte der Funktionäre. 3. Neuwahl der Ortsgruppenleitung. 4. Vortrag. 5. Anträge und An-fragen. Referent aus Prag. Im Zntereffe eines jeden Mitgliedes wird ersucht, zahlreich zu dieser Versammlung zu erscheinen. Ortsgruppe Pettua. Die nächste Monatsversammlung findet am 16. Oktober d. I. statt. Vollzähliges Erscheinen erwünscht. Ptiotogr. Apparate 6laliv-u. Handkamerae neueste Typen zu bl». Preisen gegen bequem. Monatsraten een 3 Kr. an. llhietr. Kamera-Katalog gfat.u. bei. Postkarte genügt. Bial 8t Freund Wien VI/30 Goerz’ Tricdcr- Binocles für Reise, Sport, lag», Theater, Militär,Marine usw. gegen bequeme Grammophone un» 8chalh>Iatlen,nur prima Fabrikate, Automaten uew. gegen ger. 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I. findet im Arbeiterheim eine öffentliche Eisenbahnerversammlung mit Vortrag statt. Referent: Adolf M ü l ler. Zahlreiches Erscheinen erwünscht. Zahlstelle Kthbirhet. Aus der von der Zahlstellenleitung angeschafften Bibliothek werden jeden Samstag von 8 bis 9 Uhr abends im Arbeitcrheim, Grießgasse 118, Bücher an die Mitglieder abgegeben. Die DiZkussionsabende finden ab 16. Oktober jeden Samstag ebenfalls im Arbciterheim statt. Um rege Beteiligung an der Bibliothek als auch an den Diskussionsabenden wird freundlichst gebeten. ?it. 2202. Fracht- oder Wcbiiit - Stoi'6, Prima-Gfiiua - Silber, reich verzier!, 34 cm Dmchmrjfer, Sr. 8'—. Grieflrasteu der Wedakrtivn. Ed. P. in Schreckensteilt. Wir können leider Ihrem Wunsch nicht Nachkommen, da wir sonst eine Präjudiz schaffen und alle Rangsliften des gesamten Personals aller österreichischen Eisenbahnen bringen müßten. Dazu reicht der Raum selbst einer 16seiiigen Zeitung nicht aus. — „1600 ü." Ihre Kalkulation hat den Fehler, daß Sie die Quote des Quartiergeldes, also 940 Kr. zur Gänze einbeziehen, während richtig eben von dieser Quote auch nur 71'2 Prozent einzurechnen sind. Wenn Sie dies berücksichtigen, werden Sie auf die im Kalender befindliche Summe von 1310 kommen. Für don Inhalt dar Inserate übernimmt dlo Redaktion und Administration kcino wie Immer geartete Ver-o o antv.ortung. o Für den Inhalt der Inserate übernimmt die Redaktion und Administration keine wie Immer geartete Ver-o o antwortung. o o Lokomotivführer von Marburg wünscht mit einem Kollegen aus Wiener-Neustadt feinen Posten zu tauschen. Anzufragen unter „Postentausch" Arbeitersekretariat Marburg, Berggasse 6. WQf und Modewaren H WWW MW f. Herrenkleider müsse- f| kauft man am bes- iBHBnHBBBBBBHenaB ten u. billigsten bei ffl. Kretschmer WIEN 1/1, Postfach. Kompl. Hervenanzng Cheviot 12,15,18 K. Kompl. Hcrrenanzng Kammgarn 9,11,13 K. Winterrock, glatt od. gemustert 10,15, 20 K. Prompt per Nachnahme. 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Von den Mitgliedern einge-führte Frauen und Gäste sind herzlichst willkommen. Sollte um halb 8 Uhr abends die Generalversammlung nicht beschlußfähig sein, so findet eine solche um eine Stunde später ohne Rücksicht auf dieZahlder anwesenden Mitglieder im selben Lokale statt. Die BereinSlettung. Günstiger Gelegenheitskauf für Händler und Hausierer mit Schnittware»: sende auch an Private sortiert. Stoffe aus Blusen, 78 Ktm. breit, seine neueste Mode-DessinS, Hemden- und Blufen-Zeplnr, vorzügliche rohe Hemdenleinwond, Kanevas, Bettzeug. Lxsord aut Männerheniden, Frauenschürzenstosfe, Handtücher, Blautuche aus Schürzen und Hauskleider, hübsche moderne Dessins. BV Reatonl&nge 6 — 10 Meter. "SSO Garantiert ohne jeden Fehler und editfnrbig, mir in lirlma C.iialität. Für NichtvaffendeS sende ich sofort »aS Geld retour. Mindestabnahtne: l Poulolio, 40—45 Meter gegen Nachnahme sendet Lelnenweberci K&BL KOHN, Naohod, Böhmen. Ein herzliches Lebewohl! Klostergrab. Indern e8 nicht allen Genossen gegönnt war. sich vom Genossen Kondukteur Joses Brabeh zu verabschieden, betuchen mir diesen Weg, ihm ein herzliches Lebewohl nach Neubistril) nachzurufen. Den S.eubistriyer Genossen und Kollegen gratulieren wir zu ihrem neuen Parteigenossen und hoffen, daß Genosse Bradetz auch in Neubistritz seinen Mann in Parteisachcn stellen wird. Mit Parteigrusi! Die Ortsgruppe Klostergrab. Billige böhmische Bettf edern! 8 Kilo neue, geschliffene Kr. 9-60, bessere 18 fit., weiße sp daunenweiche, geschlisteue 18 und 24 Kr., schneeweiße daunenweiche, geichlissene 30 und SB S5r. Bersond fmicko per Nachnahme. Umtausch und Rücknahme gegen Porto-Vergütung gestaltet. Benedikt Sachsei, Lohes Nr. 170 -ä-JLSsS» bei Pilsen (Böhmen). empfehlen wir unsere Neuheiten in «oll- und Halbwollstolfen, Kielderber-ohente, Blusenflanelle, Wäsohobarchente, Tiroler Loden. Brosses Lager In Bett-Steppdeoken, Barnlturon, Teppichen, Vorhängen und alle Sorten Leinenwaren. 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Ich teile Ahnen mit. datz ich meine Möbel in größter Ordnung erhallen habe, ich bin damit sehr zufrieden. Einer weiteren Anempfehlung Sic versichernd, zeichnet sich mit besonderer Hochachtung Wiener-Neustadt. Georg Schaubl, Kondukteur. Euer Äohlgeboren! Ach habe vor fünf Snh'cn eine ganze Einrichtung bei Ihnen gekauft und bin damit frtir zufrieden. Mächte mm »och eiit'fje Möbelstücke nachbestellen, ersuche derhalb um baldige Zusendung einer großen Preizkuranw. Hochachtungsvoll Marburg.________________________________________________Jakob Iannscha. Weiter Herr Eisciihauinier! Endlich tomme ich dazu, Ahnen mitzuteilen, duft wir mit allem Gesandten sehr zufrieden find, und werden Sie bei jeder Gelegenheit rckommMidieren. t Achtungsvoll Mürzzuschlag. AloiS ZullltS, Mafckinenführer. Geehrter Herr iSfenhummer! Habe heute die bestellten Möbel erhalten, sie waren schön verpackt und sind unbeschädigt -»gekommen, bin auch damit recht zusrieoengestellt. Brüx. Maitb. Leiholb, Oberkondukteur. verscrtigt die M-111» Serlßosanftalt „Sortnirts" Swoboda er anderen sozialdew». botifdjen Dlütter, vieler Arbeiterorgauisationen und Tereine Wie», Tl. Mariahilferstraße 8»A. | Zur gefl. Belichtung! 2^at,trt0\Ä8tn!6t=E^i? Herausgeber Josef Tomschik. — Äerantwortlichcr Redakteur Franz Sill. Druck- n»d VerlagSa,,,'talt „Borwärts" Lwoboda S (Sa. Wien, VI., Mariclhilscrstrahe S9a.