Deutsche Macht (Irüöer „Hissier Zettung"). fc1®n*l lfK» Xc»Brrti| ,u» iimlM n»r|csl II»» (>|tct für (ttU mit „HuftrOHg !»» H»u« nanatltt» I. —.55, rtertcllttuf st. 1.50, »»lvjidrti, st. I. I,—, Stil v-»«n!<»d»n, »lfitd|4»rti l I M, »»ItlUtlf st. MO, n«j|On» I. «.M. Btt «Bitlnc tUamtt T It. Jilfrttf un Kitif; »ei üfteta wi«»cih»l»>,«» n»ts»«ch«»d» Rsbtlt. HaitMrt« nehmen Mcult lüi Ulkt »litt «3t kc»eutat»ea »11ptMtu*a W 3»- tut «n. f)(»«ttl«a Htt«,,. ti. BSnclotdrtll«« ftittuj. «. »k» KtUctrut« IS»itch. »II Stillt«»«! Ht S»tttt- «n» ffrtert«8«. «»» »—II H»t v»t •*» I—i Ut Waamiitas«. - M darum urtheilen Sie. . ." „Doctorchen, ich muß Sie schon wieder nn-terbrechen. Ich urtheile gar nicht! Ich habe nur meine Vorstellungen und die über Josephine gehören zu denen, die ich mir nicht nehmen lassen möchte. Ob ich nun in der GeschichtS-stunde, ob bei der Lectüre Mühlbach'scher oder anderer Roman« die Vorstellung von der Herr-lichkeit Jos«phinenS gewann, das weiß ich nicht und will «S nicht wissen. Was ich da sagte, mag ja geradezu bornirt sein. Gut. meinethal-den. Und Sie, Sie mögen Recht haben, obschon Ihr Jüngeren immer Recht haben wollt und zumal dann, wenn es gilt, eine Größe zu zer-treten, ein Denkmal menschlicher Kraft zu zer-trümmern, statt daß Ihr ausbaute! der großen That den groß n Tempel und wenigstens die Menschen ehrtet, da Ihr nun einmal nicht, wie sich'S gebührte, di« Gött.'r ehren wollt. Da, Sie schrecklicher Mensch, küssen Sie mir die Hand. Aber daS sag' ich Ihnen noch, betreffs JosephinenS habe ich ganz gewiß die Mehrzahl der deutschen Frauen auf meiner Seite," Und damit hatte meine schöne Gegnerin, der ich gelegentlich eineS an einem der letzten schönen Tag« nach Malmaison unternommenen Ausfluges begreiflich machen wollte, daß Jo-sephine ein gar verhätschelter Liebling der Ge- Baisse, obzwar es Niemandem einfällt, von einer Regierungskrise zu sprechen, denn da« Versöhnungscabintt unterliegt ja keinen parla-mentarischen Eventualitäten ; in dieser Beziehung steht e« wirklich über den Parteien. Allein in RegierungSkreisen deliberirt man. ob nicht alle Vorlagen mit Ausnahme der Gesetze gegen di« Anarchisten und deS Arbeiterunfall-VersicheruiigS-gefetzeS zurückgelegt werden sollen ; zwar irollen di« Grasen Hohenwari und Clam daS Möglichste probiren, um die Reihen der Rechten zu ord-nen und die Frondeure zu besänftigen. Sicher ist eS jedoch, daß Graf Taaffe nach den uuan-gen.hmen Erfahrungen der letzten Wochen b'i den Neuwahlen den ganzen Hof- und Regie« rungSeinfluß aufbieten wird, um eine verläßliche Mittelpartei zu bilden. Pie Wettgeschichte ist das Wettgericht. AI« der Fall ChartumS bekannt wurde, und kein Zweifel mehr bestand, daß Gordon getödtet sei, glaubte alle Welt, di« englisch« Regierung würde energische Maßregeln ergrei-fen und ihre Niederlage durch einen erfolgrei-chen Bormarsch nach Berber wett mach n. Da» Londoner Kabinet und die Pr«ss« d«S Lande« w«tteifert«n mit einander in der Aufmunierunz zur Erhaltung des Ansehens der britischen Welt-macht, und so kam es denn, daß allerwärts ke n Zweifel über die Rache ob ChartumS, die Pacifi.irung. beziehungsweise Eroberung we-nigsten« eine« Theils dt« Sudans und die Ver-nichtung des „falschen Propheten" Mahdi auf-zutauchen wagte. Nach dem Telegramme vom 18. d. M. aus Korti steht es aber fest, daß sich die englische Armee im Sudan im vollen Rückzüge befindet. Darnach haben die englischen Truppen Gubat am 14. d. M. geräumt und schichte und am Ende gar di« Ursache von Na-poleouS Herzensverwilderung sei, allerdings das Recht getroffen. Wenn die deutsche Frau Na-men nennt, an die sie nur mit beiwunderitter Wehmuth herantritt, so kennt sie auch den Na-men Josephine. Ja, ich müßte mich sehr täu-schen, wenn der Gedanke, der sie zu einem der keuschesten Namen, zur Königin Luise führt, auf seinem Wege nicht den anderen grüße, der Josephine lautet. Und beiläufig mit um so mehr Grund, weil nicht bloß die gute Müht-dach, sondern auch, AlleS in Allem. die Geschichte dieser „kreolischen Grazie" seither eine Huldigung gab, die sie zum Herzen der Massen tragen mußte. Ob die letztere bei ihrem Urtheil verharren wird, ist aber eine andere Frage. Die Memoiren der Frau von R6musat. neuere Enthüllungen über den jungen Napoleon haben ja ohnehin eine Fülle unerwarteten Material« zusammen-getragen, daS genugsam beweist, ein wie unzu-längliches Bild wir trotz olledem und alledem seither vo» dem korsischen Eroberer hatten. Auch über Josephine liegt jetzt eine neue Arbeit vor, di« indessen, wie ich gleich be-merken will, keineswegs die Neigung zeigt, ihrer Heldin d«n Lorber zu zerpflücken. Dazu wäre der Verfasser. Herr Jmbert de Samt-Amand. auch gar nicht im Stande. Der Mann ist ein gar liebenswürdiger Cavalier. ein echter Sproß der Chevalerie. Und galant in der Ge-sellschaft ist er, womöglich noch galanter am 2 sich nach Abu-Klea zurückgezogen. Von dort werden sie möglicherweise nach Gakdul zurück-gehe», wo mehr Wasser vorhanden ist. Es ver-lautet, der Mahdi sei mit 50.000 Mann und viele« Geschützen auf dem Marsche nach Me-tammeh. Diese Depesche klärt auch die Unklar-heil über das aemeldete G.secht zwischen Eng-länder» und Sudanesen auf. Die englische Colonne mit Verwundeten ging von Gudat nach Abu-Klea und stieß auf ein starkes sudanesisches Corps, welches ver Mahdi Metammeh zu Hülfe Ichickle. Durch daS sch eunig aus Gudat zur Unterstützung nachgesendet« leichte, mit Ka-meele» berittene Corps wurde der Angriff der Sudanesen zurückgewiesen und die Verwundeten glücklich nach Abu Klea gebracht. Dort werden sie jedoch richt bleiben, denn »ach dem ooen niitgetheilten Telegramm soll der Rückzug wei-»er »ach Gakdul angetreten werden. Korti war der Stützpunlt der Operrtionen der englischen Truppen gegen den Mahdi. Von Kort, aus. wo die Hauptmacht verblieb, sandte General Wolstley seine Vorhut unter Oberst Stewart südöstlich nach Metammeh und ein« Seitenabtheilung unter General Carle östlich nach Berber. Stewart'S Colonne, welche den Mahdi aus's Korn fassen sollte, wurde selbst übel angepackt, und als ein Theil derselben nach Charthuin kam und dessen Einnahme durch die Sudanes-n erfuhr, zog er sich eiligst nach Gubat zurück. Ltewar« selbst fiel. Wie dieser Vorhut, ging eS auch den Truppen unter Ge-neral Earle. so lange sich Gordon hielt, drang «r auf der Straße nach Berber vor; als aber Chanum gefallen war und die britische Vorhut bei Metammeh von den Arabern siegreich zu-rückgeschlagen war. erhoben sich die Stämme in der Flaute General Wolseley's und drohten die Rückzugslinie abzuschneiden, welche die bei-den Seitknadlheilungen bei Berber und Me-tammeh mit Korii verbanden. Die Nachricht vom Falle ChartumS hatte sich inzwischen unter den arabischen Stämmen verbreitet, und das Heer des Mahdi schwoll von Tag zu Tag an. Die Begeisterung erfasste auch die Stämme im Rücken Wolseley's, iveßhalb sich dieser aus der Falle, in die er gerathen war, zu retten suchen mußte. Die Londoner u> abhängigen Blätter ge-stehen ein. daß die Nachricht aus Korti vom 18 d. M. ein Aufgeben des ganzen Feldzugs-planes WoljeleyS sei. Die „Pall Mall Gazette" sagt, daß der Vormarsch nach Berber ausge-geben ist, und daß Wolseley wahrscheinlich nach Kairo zurückgehen wird oder gar nach London um von da aus den Feldzug zu dirigiren. Es wird gemeldet: Der ganze Nil bis Abuhamed ist in deS Mahdi Händen. Die fortwährende Schreibtisch, wenn er die Frauen der Revolu-tion und des Ancien regime zeichn t. Ohne alle Frage sehen die Historiker von Fach nicht ohne Grund zu ihm herab. Aber daS hindert doch nicht, daß er, mag er den Weibern, die er schildert, noch so sehr den Hof machen, ein historisches Gewissen besitz«, das nicht ruht und nicht rastet, bis alles Material, was nur irgend-wie zu dem Gegenstände seiner Wahl in ein Verhältniß tritt, fei» säuberlich zusammenge-tragen ist. So auch in dem vorliegende» Buche: „La citoyennc Bonaparte*). beiläufig gesagt führt uns der liebenswürdige Verfasser nur bis zum 18. bruinaire. Die Zeit ihrer Kaiserherr-lichte» und Kaisernoth, ihrer Trennung, verspart er auf einen zweiten Band, der ohne alle Frag« gar manches bringen wirk, was sich zum be-sonderen Lobe seiner Heldin gestaltet. Der Ruhm Josephinens entwuchs ja nicht zum geringsten Theile den Trümmer» ihreS Glückes; und man wird ihn durch die Thatsache nicht sonderlich belasten können, daß sie als Kaiserin womög-lich noch verschwenderischer prahlte, als sie vorher gethan, und überdies unsähig war, die kaiserliche Zwangsjacke mit Anstand zu nagen. Im Gegentheil; deß sie die blieb auch als Kaiserin, die sie als Citoyenne Bona-parte und vorher als Maitresse BarraS' gewe-ien war, daS spricht doch mindestens für di« Wahrhaitigkeit ihrer Natnr. Und Napoleon Pari». Ttntu, ..Deutsche Macht.- Mahnung Gordons, wenn Chartum einmal dem Mahdi gehöre, werde die Aufgabe, ihn zu ver-nichte», furchtbar erschwert u»d doch zur Si-cherheit AegyptenS absolut nothwendig seien, wird nunmehr practisch erprobt werden müssen. Heute schon ist England nicht mehr Herr der Situation im Sudan, seine militärische Situa-tion zu furchtbar gefährdet; ob eS ihm gelin-gen wird, O erägyplen und selbst daS Delta zu retten, ist sehr fraglich. Wie die Di ige augenblicklich liegen, ist die englische Streitmacht unzweifelhaft auf die Defensive beschränkt. Dar-auf scheint auch die Aeußerung Lord Granvil-le'S am Donner' ag im Oberhause, General Wols«l>y würde „für seine Operation wahr-scheinlich den Herbst vorziehen" hinzudeuten. Damit ist auch eingestanden, daß die Opera-tion von Su'tim nach Berber während ver heißen Jahreszeit nicht ausgeführt werden kaun. Ob freilich der Mahdi die „Sommer-frische" Wolseley's nicht erheblich stören wird, ist ein« Frage, welche wir kaum verneinen möch-ten, denn so viel Klugheit wird man den Su-danesen zutrauen dürfen, daß sie ihre» Sommer ebenso gut benutze» werden, wie 1812 die Ruf» fen ihren Winter als Alliirte w«gfit Napoleon I., dessen Welteroberungsideeu vereisten, wie wir die Welteroberungsideeu Englands ausdör-ren sehen möchte». Man macht beute England den Vorwurf, daß eS mit seiner Zauderpolitik daS Unglück verschuldet habe. TaS mag sein, aber „die Weltgeschichte ist das Weltgericht!" Die Hab-gier hat den stolzen und ländergierige» briti-fchen Löwen in die arabischen Wüstenstriche pe« lockt, die Sucht, Egypten. den Sudan und den Suezcanal zu beherrschen. Der F«ldzug der Engländer predigt von der völterwidrrgen Beschießung Alexandriens bis zur „Concentrirung" in Gakdul die Lehre, daß sich Ungerechtigkeiten stets rächen. Korrespondenzen. Wie«, 24. Februar. (Die Bischofs-c o ii t«t e ti i}.] Die bischofliche Conferenz, an welcher drei Cardinäle, drei Fürsterzbischöse, sechs Fürstbischöfe, dreizehn Bischof', ein Feld-bischos, zwei Weihbischöfe, «in Domprobst, zwei Doindechanteu und ein Domherr theilnahmen, hat sich »ach 'einem uns vorliegenden Bericht« nicht io sehr mit der Congruavorlage als mit der Frage deS Eigenthums am ReligionSfondS befaßt, und (ich schließlich dahin geeinigt, daß von Seite deS österreichischen Episcopates bei Gelegenheit der Berathung der Congruafrage im Herrenhause ein« Erklärung abgegeben werden solle, in welcher die Rechte ver Kirche aus den selbst halte um so weniger Grund, gerade jetzt die Fehler Josep^inenS unerträglich zu finde», als er sie vorher getuldet hatte, als er vor Allem selbst unsähig war, der Etikett« s ines neugebackenen Hofes und, waS schlimmer ist. der Etikette, welche die Noblesse des Gefühls dictirt. Begreifen läßt sich sein verletzter Stre-berstolz; über Iosephine läßt sich nicht verur-theilen, weil sie die Kaiserpflicht nicht fand, und das um so weniger, weit sie neben ihren Dumm-heilen und Albernheiten Tugenden der Milde übte. Nein, der schwarze Punkt liegt anderswo. Wir müssen zurück zur Citoyenne Bo»apart«, zurück zur M dame Veuve Beauharunis. Daß der prachtliebende Genußmensch Barras diese vollerschlosseue Blume pflückte, spricht mehr als alles Ander« für ihren Zauber. In der That hat Niemand behauptet, daß Josephine eine Schönheit war. Aber eine Grazie war sie nach übereinstimmend m Urtheil. Ihre Anmuth, ober, behalten wir das doch etwas bezeichnendere Wort bei, ihr Charme, war die Ursache ihrer Erfolg« in der Gesellschaft ihrer Erfolge bei den Männern. Das begreift sich ja auch anderwärt« als auf einer Spritzfahrt im Bois de Boulogne. Der schlaue Bonaparte hatte sich berechnend dem allmächtigen BarraS genaht und vielleicht berechnend nahte er sich Josephinen. Doppelt hält ja besser. Er kani zum Ziel, möcht« nun BarraS. 1885 ReligionSfond gewahrt werden. ES ist dies die nothwendige Consequeuz der Resolution, welche di« Majorität deS Abgeordnetenhauses in ihrer Connivenz gegenüber den Clericalen dem Con> gruagesetze vorausgeschickt und entspricht ooO> kommer? dem Standpunkte, ven die römische Curie zur Zeit ihreS höchsten Uebermuihes ein-genomme > hat. Zahlen kann, ja soll ver Staat; aber dreinzureden hat er Nichtf. Die Ungeniertheit des belegten Beschluss s der bi'chofliche» Konferenz erscheint umso befre«-dender, als im Schoße der Versammlung selbst die von dem Herrn Abgeordnete» Dr. Sturm mit Recht betonte Thatsache erwähnt n>urde, daß der Staat im Laufe der Jahre enorme, uowbvuv rückzahlbare Zuschüsse an die Reli-gionssonds geleistet habe. Während aber Heir Dr. Sturm hieraus den einzig zulässigen Schluß zog. daß der Staat schon aus diesem Rechlslilel das Eigenthumsrecht an dem Reiigiousfond< aussprech.n dürft, beschränkte» sich "ie Herren in dir Conferenz darauf, darzulegen, daß eS nicht opportun wäre, dem Staate das Viremenl zwischen activen und passiven ReligionSfond» zu verwehren. Toch gab es iu der Conferenz immerhin wirkliche Würdenträger, welche sogar vor einer solchen Mißachting der staatlichen Rechte nicht zurückschreckten. Wie «s S«. Excellenz der Herr Cultus- und Unterrichtsminister an-stellen wird, um dem ihm aus solche Weise auf-gezwungenen Culturkampf aus dem Wege zu gehen, vermögen wir uns nickt vorzustellen. Principiis obsta, hätte er sich bereits im Abge-ordnetenhause gegen die bewußte Resolution mit der gebührenden Energie verwahrt, dann hätten es die Herren Theilnehm.r an der bischos« lichen Conferenz schwerlich gewagt, mit des Eigenthnmsrichten des Staates jo willkührlich und ungenirt umzuspringen. Herr v. Conrad hat glücklich so lauge lazirt und levirt, bis die Herreu vom Krummstad Oberwasser bekommen haben. Kleine Gyronik. sB i s ch o f S t r o ß m a y e r| richtete an die Laibacher Allumue», welche ihm zu seinem siebzigsten Geburtstage gratulirt hatten, folgen-gendes Schreiben: „Meine jungen Freunde! Herzli.1 en Dank für Eure Gratulation, di« Ihr mir anläßlich meines Geburtstages sendet. Ich denke, Ihr werdet mir glauben, wenn ich Euch sage, daß sie mir um so angenehmer war, da sie von einer so ehrenwerther Jugend kam, die früh lern«, Gott und seine Nation lieben. Mir fin& die slovenischen Brüder sehr lieb, aber vorzüglich jene unsterblichen Leuchten Sloveniens, die mit Stolz auf ihre Nation blicken können; ist der selbst zur Ehe mit Bonaparte rieth, Jose-phine durch gewichtige Gründe überredet haben, mochte ihre Reife in diesem korsischen Leu.« zurückverlangen nach eigner Blüthe. Genug, sie sagte ja. Am 9. März 1790 war die Hochzeit. Er zählte 20, sie 33 Jahre. BarraS hatte ua-für gesorgt, daß Bonapart« den Oberbefehl in Italien erhielt. Zwei Tage nach der Hochzeit mußte er aufbrechen. Josephine blieb in Pari». Und nun kommt Bries auf Brief zu ihr. Boa jedem Orte» jedem Ruhepunkte läßt er seine Liebessehnsucht aufsteigen, daß sie fei» Theuer-stes finde, seine Josephine. Und je weiter er sich von ihr entfernen muß. desto verzweifelter klagt fein Schmerz, und ob er hcute hier, morgen da den Sieg finde: immer neu« Garde» semer Leidenschaft glühen hinüber über di« Al-pen zu sein m Weibe. Wie sagt doch Lamartine von ihm? Rien d'humain ne battait sous ton epaiase armure. Nein, nichts Menschliches ; wohl aber tita-nenhaft brüllte diese Leidenschast um Gehör, um ach, am Ende Josephine zu hören, wie sie sagt: „II dröle, Bonaparte." Unzählige habe» geschrieben, daß Bonaparte kein Herz gehab«, aber die scharfblickend« Frau von $«-musat meint doch auch: „Vielleicht wär« Na-poleon besser gewesen, wenn er m«hr geliebt worden wär«." Wir wollen diesen Gedanken einmal zu 1885 doch nur durch ihrre Mühe das slovenische Kolk erwacht und aufgeklärt worden. Der An» »äug ist gemacht — unterliegen wollen wir inchi! Seid >nir vom ganzen Herzen gegrüßt und Gott empfohlen! [Gegenseitige Versicher ungS-dank Slavia.s Der „Anker" bringt über dieselbe folgende bemerkenSwerthe Notiz: Aus militärischen Kreisen erhalten wir folgende Zu-schuft: „Geehrteste Redaction! Ihr Blatt, der ..Anker" tritt mit anerkennenSwerther Energie gegen di« Corruplion und den Wucher auf. Wollen Sie nicht auch einen Ruf der Entrüstung aus OfficierSkreisen regiftrirc» ? Wie kommt die Präger Versicherungsbank .Slavia" dazu, überall durch ihre Agenten »durchaehends Leute von höchst zweifelhafter moralischer Qualität) annonciren zu lassen: ,Cr dit für Officiere und Beamte gegen Vormerkung." Muß nicht der Officiersstand aus diese Weise als ein überaus verschuldeter o?er geldbedürftüier erscheinen, wenn er keine ande-nn Ressourcen hat, als l ie Wucherdarlehen dieses Institutes, das seine Darlehensstatuie» geheim hält und dessen Agenten in vi len Ge-genden auS socialen und politischen Gründen unier polizeilicher Aussicht stehe«? ES ist auch bekannt, daß die „Slcvia" Darlehen unter der B«-dmgung verspricht, daß der Betreffende eine LandeSpolizze im weit höhercm Betrage nimmt und nach Lösung der Polizze Schwierigkeiten «hebt, sowie auch Gelder, die im Vorhinein für TarlehenSvermittlung gefordert werden, später bei Versagung des Darlehens nicht zu-ruckgiebt. Hält die „Slavia" g rade den Offi-cierssiand für so dnmm, daß sie auf ihn spe-wlirt? ES ist auch nicht verständlich, wie es »ach Erlaß des Wuchergeseyes vom Jadre 1881 einer Versicherungsanstalt, also einem Humani-tät^Jnstitute, gestattet sein kann, das zu thun, «os einem Privatmanne verboten ist Hoch-achtend A. H., Hauptmann." Indem wir dies: Zeilen hier alS nicht unberechtigt wiedergeben, sögen wir gleichzeitig hinzu. daS die Statute» dir „Slavia". gleich jenen der VerkehrSba >k, vor Erlaß des Wuchergesetzes concessionirt vurden und letzteres in dieser Hinsicht keine rückwirkende Kraft besitzt. sll e b e r t r i t t z u m A l t k a t h o l i z i S> muS.J Die Gemeindevertretung Desiendorf in !>iordböhmen trat mit ihrem Vorsteher Ritsche .aus nationalen Gründen" zum AltkatholiziS« «u? über! [Ein Revolutions-Denkmal. j Unter den durch die geplante neue Anleihe der Stadt Paris zu bestreitenden Ausgaben figurirte auch der Betrag von einer Million zur Errichtung eines Denkmals zur Erinnerung an die große einigen Thatsachen führen. Zunächst ist eS ge-«iß. daß der junge Napoleon, der eine Jose-xhine freit, keine, sagen wir. spartanische Tu-gcnb ist. Schon da er sie zum Altar führ», ist er ohne Vertrauen und aus Barras eifer-sichtig. Das beweist jede der wenige Tage und Wochen später geschriebenen Liebesepisteln. Wo oder da» Vertrauen fehlt, fehlt die Liebe, mag die Leidenschaft im Uedrigen ihren wildesten Zanz tanzen. So denken wir wenigstens heute; auf die Zeit der Revolution paßt am Ende unsere spieß-bürgerliche Anschauung nicht ganz. Zudem, man vergesse nicht. Bonaparte war ein Eorse, dem man nicht zumuthen darf, daß er bloiid-germa-iiisch liebe. Aber ein Charakter, ein Gentleman laßt nie und nimmer sein Weib unter dem Schutze dessen, dem es Geliebte ivar — wenn er es überhaupt aus fremder Hand sich holt. 'Zonaparte that eS und beiläufig aus sehr egoi-stischen Gründen — und darum wird es Nie» mand einfallen, fein EifersuchtSgeheul zu bemit-leiden. Aber andererseits beweisen seine Briefe, sein Verhalten, wenn er fern von Josephine war, in Italien, in Egypten und so weiter, daß ihn der Reiz dieses WeibeS in stählerne Ketten geschlungen hatte*). So wi« er schreibt, schreibt man nicht, wenn man lügt: „Einzig geliebte Josephine, fern von Dir ist mir die *) Vor der Hochzeit war er vielleicht berechnend ge-msen, aber nach der Hochzeit war er verliebt. „Deutsche Wacht " Revolution. An diesem Denkmal sollen die Bil-der der Politiker. Redner und Gelehrten, di« jener Zeit angehört baden, angebracht werden. Die Einweihung soll 1889 während der Welt-auSstellung stattfinden. [Vordem Appelhof z u Cham-beryj wurde jüngst ein Ehescheidungsproceß verhandelt, welcher eine LebenSgeschichte ent-hüllt, wie sie tragischer kein naturalistischer Romancier jemals hätte erfinden und schildern können. Im Jahre 1855 lebt« in Turin «in Fräulein v. Galatery. Die junge Dame war die einzige Tochter eines angeblichen Aristokraten, war bildschön, gebildet, zromm und wie geschaffen, um zu lieben und geliebt zu wer-den. Und Fräulein v. Galatery hatte bereits ihr Herz an einem jungen Prinzen verloren, als plötzlich der Baron de Viry aus St. Julien in Savoyen im Haus« ihrer Eltern erschien. Dieser junge Mann zählte erst 23 Jahre, hatte aber bereits sein neuntes Duell bestanden, er trug die kleidsame Uniform der Chevauxleger«. besaß ein großes Vermögen und liebenswürdige Umgangsformen. Der favoyifche Baron verliebte sich im Hause der GalateryS nicht in die schöne Tochter, sondern in die — Mutter, eine Dame im Alter von vierzig Jahren. Diese Mutter aber erwiderte mir aller Leidenschaft die Liebe des jungen BaronS. AIS durch die intimen Be-ziehungen der Liebenden die Ehre der Frau von Galerty stark gefährdet war. überredete dieselbe ihre Tochter, ein Opfer zu bringen und sie zu retten. Die Tochter verabscheute den Baron, sie kannte dessen Beziehungen zu ihrer Mutter, sie liebte einen Ander,, aber sie ließ sich doch überreden, ihr LedenSglück um der Ehre des HaujeS willen zu opfern. Sie reichte dem Ge-liebten ihrer Mutter die Hand und wurde Ba-ronin von Viry. Das in der Kirche abgelegte Ehegelübde wurde niemals erfüllt. Die junge Frau zog sich scheu von ihrem Gatten zurück, lebt« einsam in Savoyen, mußte aber zu spät erkennen, daß ihr Opfer doch nicht im Stande war, den Scandal zu verhüte». Schmerz und Verzweiflung überwältigten sie derart d e arme Frau, daß sie geisteskrank wurde. Der Baron war im Laufe der Jahre der Schein-Ehe müde geworden und sehnte sich nach einer andern Lebensgefährtin. Er wandte sich an den Papst mit dem Gesuch, die Ehe für nichtig zu crklä-ren. Die römische Curie wies zuerst das Gesuch ab, im Jahre l883 aber wurde dte Ehe wirklich durch die heilige Congregalion gelöst. Nun war ab?r Savoyen unterdessen französisch ge-worden, und der französische General-Pcocura-tor erkannte die Losung der Ehe durch die Kirche nicht für zu Recht bestehend an. Die Frage, ob der römischen Curie das Recht zustehe, eine ganze W'lt «ine Wüste. Du nahmst mir mehr alS meine Seele. Du bist mein einziger Ge-danke. Wenn mich mein Amt quält, wenn mich die Menschen eckeln, wenn ich daS Leben verachten will, dann leg' ich die Hand aus'S Herz; Dein Bild schlagt da; ich betrachte es und meine Liebe ist mein höchstes Glück. Wie moch-test Du es nur so weit bringen, daß Du mein ganzes Dasein fesseln, mein ganzes Denken und Thun einzig auf Dich gerichtet zwinge» konntest? Leben für Josephine! Da hast Du die Geschichte meines Lebens." Und so ueht eS fort. Der Begeisterung folgt die Verzagtheit, der Verzagtheit die Eifer-sucht wohl auch später die Entrüstung. Ich sehe hier vom Stil ad, der oft konfus, von den Bildern, die oft fchief, die aber einen Stürmer und Dränger zeigen, der nicht erfolglos »ach dem Großen greift. Ein anderes Mal heißt eH „Einzigste Gefährtin, die niir daS Schicksal gab, mit mir die schwere Lebensreise zu bestehen, wenn ich Dein Herz verlöre, ich würde nicht Licht, nicht Leben mehr sehen." Dann wieder: „Wie aar lange Du geschwiegen hast! Was treibst Du? Du kommst, nicht wahr? Du wirst hier sein an meiner Seite, an meinem Herzen, in meinen Armen? Nimm Flügel; komm! komm!" Und wieder: „Mein Leben ist ein einziger Alpdruck ! Ich lebe nicht mehr; ich ver-lor mehr als das Leben, das Glück, die Ruhe. Ich schicke Dir einen Courier; er wird nur 3 Ehe französischer Bürger sür nichtig zu erklären selbst wenn dieselbe nicht von der Mairie, son-dern von dem Priester geschlossen worden sei, ist vorläufig noch nicht entschieden. ( [V o m Grodschmied zum Lor d.J William Jcliffe, welcher bisher sein Leben als Grobschmied in dem Dorfe Stocio-i, Worcester County, Maryland in den Vereinigten Staaten fristete, ist durch den Tod seines Großvaters in England Erbe des Titels eines LordS und eines Vermögens von 2.000.000 Dollars ge-worden. Der Lord-Grobschmied. welcher gegen-wärtig 45 Jahre alt ist, wanderte als junger Bursche mit seinen Eltern in die Vereinigten Staaten ein. Sein Vater, ein englischer Lord, war von seinem Vater verstoßen worden, weil er di« Tochter ein S GcobschmiedeS in London geheirathet hatte. Bei dem Vater seiner Frau lernte der Lord das Schmiede-Handwerk, worauf er mit seiner Frau und Sohn nach Maryland auswanderte, sich dort niederließ und seinen Sohn William ebenfalls Grodschmied wer» den ließ. [Ein seltsames Testaments Ein Bostoner Millionär. Mr. George Gargner, starb vor Kurzem und hinterließ seiner Frut eine Rente, welche in purem Goloe ihr jeweiliges Gewicht repräsentire t sollt-. Die Ganin des Sonderlings wiegt gegenwärtig 97 Pfund, er-hält somit für dieses Jahr eine Rente von un-gesahr 81.000 Gulden in österreichischem Gelde (1000 Dukaten — 6.93 Pfund). Selbstverständ-lich wird die trauernde Wittwe bedacht sein müs° sen, ihr Embonpoint auf einer den Bedürfnissen ihres Haushaltes entsprechenden Höhe zu erhal-ten, da sich mit der Verminderung ihres Ge« wichteS uiich ihr Einkommen verr ngern würde. Am Sterbetage des sonderbaren Erblassers wird alljährlich eine ergreif-nde Trauerfeierlich-keit, verbunden mit einer Abwägung der trau-ernden Hinterdliedenen stattfinden. [Die T r i n k g e l d e r f r a g e vor einem amerikanischen Gerichte.] Das Trinkaeldgeben. dus sich von Europa aus in Newyork immer mehr einbürgert, und zwar in einer weit arstoßenderen und ungemüthliche-ren Gestalt, ist dieser T rge von dem Newyor-ker deutichen Richter Nehrbas in einer Entschei-dnng so verurtheilt worden: „Die Sitt' des TrinkgeldgebenS kann von den Gerichtshöfen nicht aufrecht erhalten werden; sie steht in Widerspruch mit allen Principien von Treu »ine» Glauben; sie verschlechtert die Moral der Ange-stellten und macht diese zu ungetreuen Diener» Derjenigen, die ein Recht aus ihre Treue ha-den. Solche Practike.i sind sicherlich nicht in Uebereinstimmung mit ehrenhaften Geschäfts-grundsätzen." vier Stunden in Paris bleiben und dann Deine Antwort bringe». Schreibe zeh» Seiten; das nur kann mich ein wenig trösten... Die Liebe, die Du mir eingeflößt hast, hat mir den Ver-stand geraubt. Ich werde ihn nie wieder finden; man gesundet nicht von solchen Wunden . . . Nur zwei Stunden wollt' ich Dich sehen und an mein Her; drücken und dann gemeinsam mit Dir sterben. Kein Appetit, kein Schlaf, kein Ge-fühl für Freundschaft, Ruhm, Vaterland. Du! Du! Du ! und die übrige Welt lebt nicht, als wäre sie untergegangen. Ich halte ans Auszeichnung, da Dn es willst, ich strebe nach dem Siege, da es Dir Vergnügen macht; sonst aber verließe ich AlleS, um mich Dir zu Füßen zu stürzen." Und wenn man sich nicht geneigt zeigt, hieraus zu folgern, daß Bonaparte in Wahr-heit verliebt war. daß er wehmüthig schmachtete, kurzum festgeschmiedet war an dem Triumph-wagen dieses Weibes, so wird man durch sein persönliches Verhalten denn doch zum Glauben an dies« überschäumende Leidenschaft gezwungen. Man fehe ihn nur im Lager, vor der Schlacht, nach dem Sieg«! O, Wurms«? soll eS ihm ent-gelten, daß er ihn zwingt, fern von seiner Jo-sephine zu sein! Dann wieder wird er nicht müde, den Genossen des LagerS seinen Kummer zu klagen. Er erschöpft sich in Vermuthungen, weShalb Josephine nicht kommt. Und wenn sie doch einen andern liebte! Der Gedanke verläßt 4 |®? o 1 f e d l a fl e. ] Im Gouvernement ft ajan bilbcu die Wölfe in diesem Jahre eine wahre Landplage. In der Stadt Tschistopolje. welche durch ihren Schwarzviehhandel blüht, zeigen sie sich nicht nur in den Gassen, sondern traben ihr Unwesen sogar auf dein Maiktplatze. Der Schaden a i Schweinen, den sie anrichten, ist immens. [Der alt ste jetzt lebende M e n s 1) j aus der ganzen Erde durste, wenn der in Chicago erscheinende „Westen" recht de-richtet ist — John Lang sein, der im Jahre 1739 geborgt. also jetzt über 145 Jahre alt ist. Was aber dem L: eu d.eseS modernen Me-thu'alemö einen ganz eigenen, abenteuerlichen Reiz verleiht, das ist der Umstand, daß der» selbe 125 Jahre seines LedenS in der Sklaverei zugebracht hat. Jetzt wird ver Greis in einem öffentlichen Museum in Chicago als „ethnologisches Wunder" angestaunt. [Ein Heilmittel.] Dem Genfer Großen Rathe ging ein Schreiben zu, in welchem eine Dame in Lyon die Leichenvecbrennung als bestes Heilmittel gegen Erdbeben und Red-laus empfahl. Unter großer Heiterkeit ging der Rath zur Tagesordnung über. [Die Macht der Gewohnheit.] Ein alier Seefahrer, welcher nach langer Zeit seine auf dem fe e» Lande wohnenden Eltern besuchen kam, konnte erit dann einschlafe», als seine Mutter drei Kübel Wasser an das Fen-stcr goß. um das Anprallen der Woge» zu markiren. [Ein Gleiches.] Als ein Weißer seine Vermählung mit einer Farbigen feierte, sagte ein amerikanischer Prediger, ver gern witzig sein wollte: „Bei Hochzeiten ist es zwar Sitte, daß die Reuvermählten einander küsse» ; aber im gegenwärtigen Falle wollen wir davon ab-sehen." Kurz entichloffen erwiderte der Brauti-gam: „Bei Hochzeiten ist es zwar Sitte, dem Prediger zehn Dollars auszuzahlen, aber in diesem Falle wollen wir davon absehen." Deutscher Schutverein. [Ortsgruppe Marburg.] Die Octs-gruppe Marburg hielt am 20. d. ihre Hauptversammlung ab. Wir entnehmen dem erstatte-ten Jahresberichte, daß die Ortsgruppe 4<)7 Mitglieder zahlt und 1211 st. 67 kr. an Ein-nahmen der Centralleitung in Wien einsendete Die Reuwahl des Vorstandes ergab Herr» Dr. Haus Schmiderer als Obmann. Herrn I. B >n-calari als dessen Stellvertreter. Herrn A. Sed» latschek als Schriftführer, Herrn L. R. v. Bitterl als dessen Stellvertreter. Herr» A. Geuppert ihn nicht. EineS Tages hält er ihr Bild in seinen Händen. Das Glas zerbricht. Er erbleicht auf eine erschreckende Weise: „Marmont, meine Frau ist enlweder sehr krank oder untreu!" Da spricht der Liebende und der Korse au« ihm. Ich könnte noch eine Fülle ähnlicher Züge ge^en. Genug, er ist ihr Sclave. Run, und sie? Die gute Seele verstand von alledem nichts oder wollte nicht« davon verstehen: II est di öle, Bonaparte! Und ob er noch jo sehr dränge, daß sie komme: sie bleibt in Paris, geseiert, verhätschelt, im Uebrigen aoer ihrem Napoleon die schönsten Siege wün-schend. 'Nehmen wir immerhin an. daß Jose-phine die treueste Gattin war. Die wirklich liebende war sie nicht; in >ed."m Falle gab sie nicht die Liede, die er wollte. Er schwärmt für sie. aber er schreibt: „Deine Briefe sind kalt wie fünfzig Jahre; sie gleichen einer 15-jährigen Ehe. Man fuui in ihnen die Freundichast und da» Gesühl solcher vorgerückten Winterszeit. DaS ist schlecht, schimpflich, verrätherisch ge-nug. Was bleibt noch übrig, mich ^eklagenS-werther zu machen? Mich nicht mehr lieben? Eh. das ist geschehen. Mich hassen? Wohl ich wünsche eS, Alles erniedrigt, außer der Haß. Acer Gleichgültigkeit mit dem Marmorpulse, mit festem, kaltem Auge — Nein." Er ist Sie-ger; er zieht als Triumphator in Mailand ein. Die Stadt schwelgt in Festen. Josephine kommt nicht, antwortet nicht. Endlich, endlich kommt ..Deutsche Macht. als Zahlmeister und Herrn E. Fidgor als dessen Stellvertreter. — _ «Locates und Arovinciates. Gifli, 2"> Februar. [Spende.] Der Kaiser hat zur Einrich-tung der Kirche in Wuchern zweihundert Gulden gespendet. [R e a l i t ä t e n v e r k e h r.] Wie wir ver-nehmen, wurde das Gut Pleuna bei Sachsen-seld von Herrn Ludwig Ritter von Beck käus« lich erworben. [AuS der Gemeinde Umgebung C i l l i.] Vor Kurzem wurde in einer Sitzung des Ortsschulrathes die Einführung der deut-scheu Sprache als Amtssprache, und die Er-theilung des deutschen Unterrichtes an allen drei Classen der Knaben-Volksschule beschlosst». Was die Differenzen betreffs des vom früheren OrtSschulraihe hinterlassenen Deficits anbelangt, so ist gegründete Aussicht auf deren gütliche Beilegung vorhanden. Die Knabenschule ist mit Lehrmitteln so mangelhaft ausgestattet, daß in dieser Hinsicht Abhilfe geschaffen werden muß. In der letzten Gemeinde-Ausschußfitzung wurde Herr Anton Mravlak mit großer Majorität zum Gemeindevorsteher, und Herr Anton Malle zum ersten Gemeinderathe ge« ählt. In dem neue« Gemeindevorsteher tritt eine tüchtige, schon bewährte Kraft, abermals an die Spitze der G-meiiideoerirktuttg; derselbe war schon m früherer Zeit durch mehrere W ihlperioden der Leiter der Geschäfte. Es wird vieler Mühe und Thatkraft seitens dcs neu n Ausschusses bedürfen, um den verfahrenen Gemeindekarren wieder auf normale Wege zu bringen. Die Petition mehrerer Insassen von Gaberje und Rann um Beleuchtung der Ltraßen, wurde wegen Mangel an ^o»d nicht berücksichtiget. Aeltere, vom srüheren Ausschüsse herrührende bedeutende Rückstände wurden zur Auszahlung angewiesen, darunter eine Schuld ai die Be-zirksvertrctung im Betrage von 106 st. aus dem Jahre 1882. Mehrere Baugesuche wurden der Commissioniruug vorbehält.'» und auch die Untersuchung der Gemeindegebäude wegen Vor-nähme nothwendiger Reparaturen angeordnet. Das Armoiweseli, welche« immer größere An-forderungen an den Gemenidesäckel stellt, wurve durch zustimmende Erledigung mehrerer würdi-ger Bittsteller um Unterstützung, in möglichst humaner Weise geordnet; mehrere Ansuchen in dieser Richtung mußte» abgewiesen werde», da die gesetzliche Begründung derselben mangelte. Bezüglich des Processes, welchen die abgetretene Gemeindevertretung im Einverständnisse mit dem OrtS.chulrathe gegen die Stadtgemeinde Cilli wegen Miteigenthumes des alten städtischen sie doch. Und während er bei Roveredo siegreich war i-ud Wurms« vor sich her trieb und Jo-sephinen Mailand zur Herrin gab. da schreibt diese an ihre Tarne: „M. Serbelloni wird Ihnen erzählen, wie ich in Italien ausgenom-men, gefeiert worden bin, überall wo ich nur hinkam. Alle Fürsten Italiens geben mir Feste, sogar der Großherzog von Toscana, der Bruder des Kaisers. Nun wohl, ich zieh' es vor als einfache Particulivre in Frankreich zu leben. Ich laugweile mich zu sehr." Begreiflich erscheint am Ende diese Lange-weile. Zunächst die besondere «orte Fürsten; und dann galt es repräsentiern, leben, wie mau mußte uud nicht, wie man wollte. Aber mußte ne sich nicht dem Gatten zu Liebe mit Anstand laigweilen können? Ihre Liede zeigt sich keines OpserS fähig, am wenigste» des Op'ers der Bequemlichkeit. Wen» Bonaparte trotzdem när-rijch in sie verliebt blieb, so ist es wahrhaftig nicht SeelenzärUichkeit, die ihn zu ihren Füßen zieht. Später noch, da er schon Egypien hinter )>ch hatte, zeigt er beständig, daß er nicht glück-lich war. Zumal dem jungen Eugen Beauhar-nais, seinen kaum 17-jähngen Stiessohn gegen-über ergeht er sich in allerhand beängstigende» Vertraulichkeiten. Diesem Napoleon gegenüber stelle man sich nun den der späteren Jahre. Hier der Schmacht-läppen, dort die eiserne Faust. Hier vermag Josephine Alles, später nichts; sie nichts wie 1885 Knaben-VolksschulgebäudeS angestrengt hat. uud welcher im Zuge ist. wurde beschlösse»: Ver-gleichsproposinonen an die Stadtgemeinde Cilli zu stellen, »m diese Frage aus der Welt j» schaffen. Die Gemeindevertretung hofft i» dieser Richtung auf ei i angemessenes Entgegenkommt!, der Stadtgemeinde Cilli, welcher die tauglichen Vorschläge in kurzer Zeit zukomme» iOftrd.it. Mehrere Einkäufe auf alle» Gebieten der o>e-meindeverwaltuiig wurde.! den «ectio:ieu jut Vorberathuug überwiesen. Hoffen n ir. daß die Einigkeit im Gemeinde-Ausschuffe jo wie bis-her. auch künftighin gewahrt werde und man kann heute schon jagen, daß die Früchte der gemeinsamen Arbeit baldigst zu Tage treten werden. -Schadenfeuer.] Man schreibt ust aus Tüffer: In der Rächt vom ü. aus vei 23. Februar um einhalb zwei Uhr Früh l-raä, am Dachboden des dem Lederermeister Paul Bast gehörige» Wohugebäudes auf eine bi»h»r noch nicht ermittelte Art Feuer aus. Der Bra>d wurde erst entdeckt, als der Dachstubl schon in hellen Flammen stand. Die Hausbewohner mußten erst durch die berbeigeeilte Feuerwehr aus dem Schlafe geweckt werden. DieS dürste ein genügender Beiweis für den traurigen Zu-stand der Feuerpolizei fein, und steht zu erwarten. daß diese Verhältnisse baldigst beseitigt werden. Die freiwillige Feuerwehr entwickelte in staunenerregender Geschwindigkeit ihre Thä-tigkeit, welche sich nicht nur auf die Behecr-schuug des Feuers, sondern auch auf die :>t«t< tung von Wertsachen aller Art erstreckte. Daß das entfesselte Element nur das Wohn ge bände vernichtete und die unmittelbar daran anstoßende Ledererwerkstätte vom Feuer vollkommen verschont blieb, ist hauptsachlich der Windstille und der von der sreiw. F uerivetr und der Bevölkerung von Tüffer geleisteten Losch-arbeite» — au denen sich sogar unsere Danui betheiligten — zu verdanke», und muß die vor-zügliche Oberleitung de» Wehrhauptmanne« Alois Weber sowie die meisterhaften und de-wunderungswerthen Leistungen der Steiger Widali, Müller, schnidersitz und Benedek de-sonders hervorgehoben werden, ebenso ver« dient das mulhvolle Benehmea des Herrn (idu-ard Horjak volle Anerkennung. [Die Ernennung des R o t a r 4 Fi? bat] für Rann, und unsere dazu gemachten Bemerkungen haben einen kleinen Sturm in der slovenischen Preffe hervorgerufen. Jm essant ist es, daß man die eigentlichen Gründe, die wir gegen die Ernennung geltend machtw, umgeht, und dasür an dem minder Wesentlichen seinen Aerger übt. Ei» Blatt erklärt sogar rundweg, daß von nun an nur mehr slove,.i>ch alle anderen. Er mißbraucht bald diese bald jene. Alle Zartheit ist sort. Unhöflich, unan-ständig gegen die Frauen bis zum äußerste» -fast as wisse er eS nicht. Und doch; soll n es wirklich nicht gewußt haoeu! Ei» Mann, der geschwärmt und geliebt hat. verachtet nur dann daS Weib, wenn er seine Liebe vergeudet sieht, wenn er keine Gegenliebe fand. Mag josephine ihn in ihrer Art geliebt haben, wie l» will, es war nicht die Art, die er wollte und die er brauchte. Sie deshalb verurtheile» man thöricht. Ein Schelm, wer mehr gievt, als er hat. Aber das hindert doch nicht, daß sie die Ursache war, daß dieser junge Titane, der um ein Herz gefleht hatte, zornig sein eigenes Heq zerfleischte. Ohne Grund wirk nichts und am wenigsten ohne Grund aus einem Schwärmer ein Tyrann. Der Weg ist vielleicht nicht eben weit. Aber in diesem Falle l g die Ursache :m Verhalten der Citoyenne Bonaparte, wenn au-ders die hier mitgetheilten Zeiche» eine l -bendige Sprache reden. II est ärölv, Bonaparte! Vielleicht genügen dem Einen und dem Anden schon diese vier Worte. Sie zeige» ihn und sie. Bei alldem aber ist eine we lere Frage die, ob überhaupt ein Weib im Stande war, Boua-parte zu geben, was er wollte, in dessen Är-me» er ein Frauenlob wurde und blieb. Aber diese Frage wollte ich hier allerdings nicht ge-löst haben. Iö85 ««sin »te Notare angestellt werde» müssen. Wußten wir eS ja doch schon längst zu sagen, daß eS sich bei der „Gleichberechtigung" »icht um Sprache, sondern nur imi Personen ba >delt. ^lwa« mehr Vorsicht in der Ausdrucksweise haittu wir >enn doch von der „tirf conservativeu" Gegnerschaft erwartet. fR u s s i s ch e S a u S L a i b a ch.j ES ist köstlich deu Anstrengungen zu folge«, die die RegierungSpresse in Laibach mach«, um die dar-tigen „literarisch" —panslavistijchen Bestrebn»-ßcn zu »nterdrücken »nd zu diScrediliren. Es dllrile nichl viel nützen: die RegicrungSpresse wir? ver'potte». und für die russische „Literatur" frisch und munter weiter Propaganda ge-mach!. So geht ,» in der Aera Taaffe im sechsten Jahre. [U in s o ii st eingebrocht n.j Am 19. d. brachen Diel e nach AuSheben der Fenstergiller in die Pfarrkirche zu Greis. Dieselben halten es auf die im Opferstocke befindlichen Gelder adgesehen. Da letztere sich jedoch iu dergedach-len Nacht im Pfarrhose befanden, so mußten die Einbrecher mit le ren Häuten abziehen. s S t i l l i e b e n auf dem Lande.] Por einige» Tagen durchzog eine Schaar von Bauerndurschen den Markt Fraßlau in tu-mulluöser We.se. Vor dr>» Hause des Anton Plaekan rnachie sie Halt und begann dort den lSaslwirlh Einuhl zu beschimpfen. Bald ging jedoch die mit Prügel» und Steinen bewaffnete Aolle untrr dem wüsten Geschrei: ..Leule müssen wir Einuhl erschlagen" a» die Zert üm-m ruug der Fensterscheiben. Die Hausleute ver-sperrt n eiligst die Hausthüre und flüchteten, da die Excedenle» mehrere Schüsse abseuerttn, deren Lpuren an den Wanden deutlich sichtbar sind, rück-ivärlS auS dem Hause. Der Gastwirlh jedoch machle einen Versuch, die Burschen zu be> fchwichtigen. Er öffnete ein wenig die Haus» lhure: als die Excedenten dieS lemerklen. ilemmlen sie sich gegen der Thüre. Der Wirth halle jedoch Geistesgegenwart genug, d » ersten eindr>ngling anf die Straße zu schleudern, eine Holzhacke zu ergreifen und den Bursche» zuzurufen, daß er jeden uiederfchlagen würde, der cs wage, sei» Haus zu stürmen. Auf dies bin entfernten sich dtnn auch die Ruhestörer. Tie Wirthin aber, um sich gegen einen neuen UederfaU zu schützen, entlieh sich in der N«ch» darichafl einen Revolver und ein Gewehr. Ihre Borsicht war nicht zwecklos, denn oald darauf erschienen die Bursche» wieder und erdroche» die Thüren. Einer dieser „Ju-uaki" drang mit einem langen Stichmesser auf die allein int Vorhause befindliche Wirthin , ein und verletzt-- ihr einen Stich in den rechien Ärm Ein im Hause befindlicher Bekannter kam ihr jedoch noch rechtzeitig zu Hilfe. Er stieß mit einer Mistgabel nach dem Angreifer und drängte ihn zum Thor hinaus. Hierauf trat »»der Ruhe ein. Gegen >0 Uhr Rachts erschien indeß die Horde wieder, riß den Gartenzaun nieder und bewaffnete sich mit den Latten des-selben. Die Angst und Besorgniß der Hausbe-ivohner stieg auf'» äußerste, denn die Burschen begannen unter Gebrülle, ans dem die Worte: .Einer muß heute noch hin sein" deutlich ver-i »ehrnbar waren. das Hausthor zu erbrechen. !a dies nicht gelingen wollte, so versuchte einer um einem Nachschlüssel das Schloß zu öffnen. I Der Gastwirlh rief nun den Excendenten aus dem j ersten Stockwerk zu. sich zu entfernen, widrigens er von de» Schußwaffen Gebrauch machen «xrde. Da feine Ermahnung nicht fruchtete, jo schoß er den Revolver auf die Bursche» ab. Der Knall der Schüsse ernüchterte und ver-scheuchte endlich die brutale Schaar. Ob jedoch Zewand verletzt wurde, konnte bisher nicht ! eniirt werden. Das Haus sebst bot am näch« neu Tage ein Bild ter Zerstörung. Alle Fensterscheiben waren eingeschlagen und zertrüm-mm hingen die Rahmen herab, während die Wände, die Spuren unzähliger Steinwürfe zeig-len. Die Rädelsführer wurden bereits ver-haftet. [3)111 drei Kreuzer] täglich kann man eine gründliche Reinigung seines Körpers „4X»t»«pe xt*a»t.' herbeiführen und hiedurch einem Heer von Krankheiten vorbeugen, welche durch Störungen im Ernährung»- und Verdauungsleben (Ver-stopfung. Magen-, L«ber-, und Gallenleiden, Hämorrhoidalbeschwerden, Blutandrang, Appetitlosigkeit :c.) hervorgerufen werden. Wir mei» neu der Anwendung der Apolheter R. Brandt'S Schweizerpillen (erhältlich ü Schachtel 70 Kr. in den Apotheke») als Reinigungscur. Man achte genau darauf, daß jede Schachtel daS Eliquett ein weißes Kreuz in rothem Grund und den RamenSzug R. Brandt's trägt. Harmtose ßillier Attluderei. Der Fasching ist vorüber, — wir haben daher hinlängliche Zeit, uns die gebotenen Genüsse inS Geo ichlniß zu rufen. Mein-Gnädige, Sie haben eifrig die Unterhaltungen besucht, können Sie mir nichl eine» kurzen Be-richt über Ihre Wahrnehmungen geben? Ich weiß. Sie beobachten scharf und üben daher auch eine schneidige Kritik. Ich für meinen Theil muß unumwunden eingesteh n. daß mir das Veteranknkränzchem am meisten impo nrte. z»> mal schon in der Idee, daß ein Krankenunter-stützungs- und Begräbiilßverein eine Tanzn >ler-Haltung veranstaltet, ein gewißer Fa chingShu-mor liegt, der noch durch die Vorstellung ge-steigert wird, daß Veteranen, alte c-usgediente Soldaten die Tänzer sein sollen. Die Tänze-,innen möge» wohl mit einigem Mißtrauen de» Ballsaal betreten habe», den man sonst gerne mit jungen schmucken Soldaten, aber nicht mit graubärtige» Veteranen gefüllt glaubt. Doch welch' angenehme En täuschung für die Pessimisten. Eine Fülle junger Tänzer drängt alle aufsteigenden Zweifel über deren Leistungsfähigkeit zu-rück und so sehen wir denn schöne j inge Frauen und Mädchen mit junge» Veteranen bis in die Morgenstunoen dem Vergnügen deS Tanzes huldigen. „Ein junger Veteran" klingt allerdings etwas paradox, aber im lg. Jahrhunderte, na-menllich in der zweiten Hälfle. sterbe» die söge-nannte» alten Veteranen ganz aus. Dies bringt die kürzere Mililärdienskpflicht mit sich; dagegen mehren sich von Tag zu Tag die jungen Greise, welche schon bis zu ihrem 20. Lebensjahre das Leben in so vollen Zügen genossen haben, daß sie sich mit 25—30 Jahren schon altersschwach, blassn und mitunter sogar lebens-müde fühlen. Diese jungen Greise sind auch Veteranen des Lasters, uud von dieser Sorte haben wir am Veteranenkränzchen nur wenige Exemplare gesehen, oder sagen wir lieber gar keine. Weil ich schon den Soldatenstand in mei-nen heutigen Plaudereien streifte, gestatten Sie mir eine» Vorfalles Erwähnung zu thun, iv.'l-cher sich auch im Fasching ereignete, mich je-doch keineswegs heiter stimmte. Ich spazierte in der Dämmerstunde auf und ab, um das abendliche Treiben der schönen Sannstadt in der Faschingszeit zu beobachten. Da begegnete mir ein Soldat, welcher offenbar groß» Eile hatte. ES war bereits so dunkel, daß ich nur mit genauer Noth in unmittelbarer Nähe zu unterscheiden vermochte, daß er dem hiesigen Infanterieregimente angehörte. Man denke sich daher mein Erstaunen, als plötzlich von der anderen Seite des Platzes ein Individuum auf meinen Mann losstürzte, ihn mit den Ehrentiteln Trottel :c. belegte, und zur Rede stellte, warum er ihm nicht die militärische Ehrenbezeugung leiste. Der Mann e itgegnete ganz ruhig, daß er ihn nicht gesehen habe, worauf neu^ erdings eine Fluth von Beschimpfungen folgte. Jetzt sah ich mir erst das Bürschchen an — nun ich will keinen Namen nennen, um jedoch nicht einen Unschuldigen zu verdächtigen, be-merke ich, daß der junge Mann kein Veteran war. daß er auch nicht zum hiesigen Regimetite gehörte, sondern liier auf Urlaub zu fein schien. Sollte er sich getroffen fühlen, so stehe ich ihm mit Vergnügen zu Diensten, selbst wenn es sich um handgreifliche Auseinandersetzungen Handel» sollte. Doch genug davon! Gedenken wir lieber des Militär-Concertes, welches wir der Muni-sicenz der hiesigen Feuerwehr gegen ein Entre. von 40 kr. zu danken hatten. Ich las Ihnen meine Gnädige, vom Gesichte eine vollst rindige Kritik herab, und will sie hier ungefähr wieder-geben. Erstens wie gefiel Ihnen das Programm, zweitens die Besetzung de» Orchester«, dritten« die Durchfü irung des Programms. Ad Eins schien e« mir. als ob der Herr Kapellmeister keine bohe Meinung von dem Kunstsinne deS Cillier Pullicums hatte, denn sonst hätte es ihm klar sein müsse«, daß selbst einem minder kunstsinnigen Publicum Tanzpiecen gerade im Fasching zum Ueberdruß werden; namentlich aber im vorlügende» Falle k nnte er sich denken, daß er durch die Vorführung je» r Tanzstücke, welche TagS darauf am Feuerwehrkränzchen gespielt werden sollten, die Wirkung seiner Ka-pelle am Balle wrfenllich abschwächen mußte und daS Concert zu .-irrer Generalprabe degra-dirte. Die Besetzung war. was man im gewöhn-lichen Leben eine schosle nennt, und trug nicht wenig bei zur Heiabstimmung des Beifalles. Die Ex>cntirung der Musikstücke war eine gute, doch muß ich zur Ehre unserer hiesigen Civil» Kapelle bekennen, daß alle jene Stücke, welche auch von dieser schon gespielt wurden, von der Militär-Kapelle nicht besser gespielt wurden. Ich kann an dieser Stelle die Bemerkung nicht un-terdrücken, daß die wiederholt pompös klingende Ankündign» i der vollständigen Militärkapelle mit beitrug, da ; die Leistungen derselben nichl mit jenem Enthusiasmus aufgenommen wurden, wie ihn im gewöhnlichen Leben die musikalischen Produclioue» von Militärkapellen hervorrufen. Man möge mir leine feindliche Tendenz unter-schiebe», ich bin ein langjährige» unterstützen-des Mitglied und es ist gerade die freiwillige Feuerwehr in Cilli, welcher ich die größtniög-luchste Unterstützung seitens der Bevölkerung wünschen möchte; man möge es mir daher zu Gute halten, wenn ich es nicht über mich bringe, meine Gedanken zu verbergen. Aber auch au die Casino-Direction möchte ich ein Wörtleiii richte,'. ES ist sehr liebenswürdig, daß dieselbe den hiesigen Vereinen gegenüber so coulant ist uud stets — und namentlich int Fasching — die Casino-Localiläten zu Vereins-Kränzchen znr Disposition stellt, aber lobenS« werth ist es nicht, denn dadurch, daß im Fa-fching alle möglichen Vereins - Kränzchen tm Canno abgehalten werden, welche man schon deS wohlthätigen Zweckes halber besuchen muß, verlier.» die Casino-Unterhaltungen selbst ihren Reiz und so kam eS, d..ß von diesen nur daS Masken-Kranzchen besucht war. Und so bin ich denn a» das Ende ves FaschingS, und somit auch an daS Ende meiner Plaudereien gelangt. 88- Literarisches. fAfrika.j Der dunkle Erdtheil im Lichte unserer Zeit. Von A. v. Schwei.er-Lerchenfeld. Mit 300 Illustrationen hervorragender Künst-(er, 18 colorirten Karten jc. (In 30 Lieferungen ä 30 Kr. = 60 Pf. = 80 Cts. = 36 Kop.) A. Harllebens Verlag in Wien. Tiefes allenthalben mit großem Beifalle aufgenommene Werk ist mit den nun vorliegenden weiteren drei Lieferungen (4, ü und 6) in den Brennpunkt der afrikanischen Actualitäten eingetreten. Abgesehen von den interessanten Schilderungen ZanzibarS und der dazu gehörigen Küste, ist es namentlich daS fesselnde Gemälde, wel-cheS der Verfasser von dem gewaltigen Erd-räume deS Congo-Beckens entwirft, dem unser Interesse in erster Linie gilt. Wenn man die erdrückende Fülle deS betreffenden geographischen Quellenmaterials in Betracht zieht und ande-rerseits die Schwierigkeiten bedenkt, die sich bei der rapid fortschreite « den Entschleierung jener Region der meritorische» Gestaltung des gewal-tige» Stoffes enigegenstellen, muß niau dem Verfasser dahin gerecht werden, daß er einer schwierigen Aufgabe in glänzender Weise Herr geworden ist. Wohl den meisten (nicht fachmän-nischen) Lesern wird eS erst durch diese Schil-deruugen klar, um welche Fartoren und Thatsachen sich die dermalige politische Bewegung hinsichtlich des Congo-GebieteS dreht. Die großen Reisen Livingstone's, Camerou's und Stanley'S werden mit dramatischer Lebendigkeit vor- 6 geführt. Dank der leichtfaßlichen, anziehenden Schreibweise liest sich mancher dieser Abschnitte wie ein spannender Roman. Damit soll dem sachliche» GeHalle deS Werkes keineswegs ein Abbruch geschehe». Sind doch zum Mindesten Stanley'S großaitige Afrikafahrten vo» einem unleugbaren romantischen Hauche umweht. Bon den Kartenbeilagen verdient besonders die ethno-praphifche rüh»iead hervorgehoben zu werden. Den Laien wird daS unglaubliche Bölker-Mo-saik, wie eS in dem dunklen Erdtheil besteht, und von deui irrthümlich die Vorstellung von einer „einheitlichen Race" im Schwange steht, sicherlich überraschen. Auch die vielen Jllustra» tionen sind vorzüglich und interessant. Milden vorliegende» sechs Lieferungen ist ganz Süd-asrika und Cnllralasrika. mit Ausnahme der neuesten politischen Genallung und Wandlung am Congo, erledigt. Die nächsten Heste werden die afrikanische Westküste (Gabun. Kamerun) »nd den westlichen Sudan behandeln. Vo» dem Werke sind übrigens bereits mehrere Ueberse-tzungen i» fremde Sprachen in Vorbereitung, ein Beweis, daß das Bedürfniß nach einer sol-chen erschöpfenden Darstellung auch im Aus» lande empfunden wird. [„D eutsche Wocheuschrif t",] Organ für die gemeinsamen nationalen Interessen Oesterreichs uud Deutschlands. Herausgegeben von Heinrich Friedjung. Wien, I. TeinfaltS» straße II. Inhalt von Nr. 8. vom 22. Februar 1885: Am Schlutze der ReichSralhsses-sion. Von F. — Eine Brodlaxe in Wien. Bon Dr. Julius Wolf. — AuS dem Deutschen Reichstage. Bon Earl Pröll in Berlin. — Die Fragen des Tages. — Socialpolitische Rund-schau. — Feuilleton: Drei Dichierbilder. Von Rudolf Valdek. — Literatur, Theater und Kunst : Das Antlitz der Erve. Von Waldmann. _ Ein Original. Von Adam Müller-Gutten- brunn. — Hofoperntheater. Von L. — Voui Baume der Erkenntniß. Schilderungen und Ge-schichten anS Dorf und Stadt. Von Josef Rot f. I. Der Himmel-AndreS. II. Die schöne Närrin. III. Ha'tel der Springer. (Intermezzo) — Bücherschau. — Probenummern gralis und franco. cherichtssaat. S a m st a g, 21. Febr. sT o d t s ch l a g.) Der 24 Jahre alte WinzerSsohn von Sulz Anton ttrivetz hatte am 22. August v. I. dem Thomas Welt nach vorausgegangenem Wort-streite mit einem Messer einen Stich in die Brust versetzt, in Folge welcher Verletzung der Gelrossen- an Verblutung gestorben ist. Der Angeklagte wurde von den Geschworene» „schuldig" erkannt und sonach zu schwerem, mit Fasten verschärften Kerker in der Dauer von 5'/, Jahren verurtheilt. Montag, 23. Februar. sBrandl«-a u n g.] Unter dem Vorsitze des Hosrathes Heinricher wurde heute die Verhandlung gegen Marie Rezmach durchgeführt. Die Anklage, welche durch k. k. StaatS^nwaltSsubstituten Wagner vertreten wu.de, legt der Genannten zur Last, daß sie am 30. September 1884 die von ihr bewohnte, ihrem Sohne Franz Dro-fenik gehörige, auS Holz gezimmerte Keusche da-durch absichtlich anzündete, daß sie ein grö-ßer.s Quantum Stroh und Holz auf die Gluth warf, infolge dessen die flammen das Dach er-griffen und die Keusche im Werthe von 100 bis 380 fl. vollends einäscherten. Die Angeklagte, welche sich in der Voruntersuchung dahin ver-antwortete, daß sie deshalb die Keusche ange-zündet habe, weil ihr ihr Sohn keine bessere Keusche als Auszug herstellen wollte, gab bei der Verhandlung an. daß in dem die Funken und Rauch auffangenden Geflecht ober dem Feuerherde Hornisse nisteleten, und da sie von denselben schon einmal gestochen wurde und weil sie dieselben vertreiben wollte, hab« sie ein Büschel Stroh genommen und es angezündet. Unglücklicherweise habe jedoch die Flauime in das Dach geschlagen und di« Keusche verzehrt. Nach einem kurzen Plaidoyer des öffentlichen ..Deutsche Zvacht. Anklägers, welcher auf den Widerfpruch in der Berantwortung der Angeklagten hinwies und einer kurzen aber erschöpfenden Rede des Vertheidigers Dr. Josef Sajovic zogen sich die Geschwornen »ach einer ihnen vom Vorsitzende» ertheilten Rechtsbelehrung, welche sich durch llare Präcision auszeichnete, in das Berathung»-zimmer zurück und verkündet durch ihren Ob-mann (Wenigerholz) das Verdick, wor.iach die Angeklagte wegen des Verbrechens der Brand-legung frei, und wegen der Ueberlretung gegen die Sicherheit deS Eigenthums »ach § 459 St.G. schuldig gesprochen ivurde. Der Gerichtshof ver» hängte sohm über die Angeklagte eine dreitägige Arresl strafe. slk i n d e s m o r d.] Unter dem Vorsitze des HosratheS Heinricher hatte sich die Jnwoh-nerin von St. Lorenzsn Agnes Rosman wegen Verbrechens des Kindesmordes zu verantworten. Die Anklage legte ihr zur Last, vaßsie am 17. Oc-tober 1884 ihr uneheliches Kind während des Entbindungsactes über einem leeren Schaffe haltend absichtlich in daS schaff fallen und darin hilflos liegen ließ, wodurch dasselbe in-folge Behinderung des Zuflußes der athmo-sphärische« Lust an Stickfluß ums Leben kam. Die Angeklagte, welche anfänglich zu leugnen versuchte, gestand in der Folge den ganzen Vor-fall, weshalb die Geschwornen die ihnen gestellte Frage bejahten, woraus der Gerichtshof über die Angeklagte eine dreijährige schwere Kerker-strafe verhängte. Dienstag, 24. Februar. sB r a n d l e-g u u g.j Unter dem Vorsitze deö k. k. LGR. P-fariö halte sich Josef PZenicnik wegen Ver-brechenS der Brandlegung zu verautworten. Die Anklage, welche vom StaatSanwaltS-Sub-stituten Schwinger vertreten wurde, legte dem Angeklagten zur Last, daß er am Abende des 19. Aug. 1884 daS ihui und feiner Ehegattin gehörige bei der Versicherungsanstalt „North British and Mercantile4 gegen Feuerschaden um 350 fl. versicherte Wohnhaus zu Hevtunje in der Absicht, diese Versicherungssumme sich zuzuwenden, anzündete, wodurch das ganze Ge-bäude abbrannte. Das BeweiSmateriale war mit Ausnahme aller zusammeiilreffendcn In» dicien unbestimmt, weshalb denn auch die Ge-schworenen, die an sie gestellte Frage vernein-len, worauf der Gerichtshof sofort ein frei» sprechendes Urtheil fällte. Mittwoch. 25. Februar. sP r e ß v e r gehen.] Heute wurve unter deui Vorsitze des Hofrathes Heinricher über die Ehreubeleidi-gungsklage, welche der Oberlehrer Simon Skrabel aus Hl. Kreuz bei Sauerbrunn gegen den Redacteur der „Deutschen Wacht" ange-strengt hatte, verhandelt. Die Anklage vertrat Dr. Bekoslav Herman aus Pettau. Die Ver-theidiguug führte Dr. Stepischnegg. Wir wer-den über diese Verhandlung, welche ein über-aus düsteres Bild von Schulzuständen entrollte, in der nächsten Rummer ausführlich berichten und bemerken für heute nur, daß der ange-klagte Redacteur einstinimig freigesprochen wurde. Korrespondenz der Wedaction. Abonnent in Villach. Das Wort „Kilo" wird im gewöhnlichen Verkehre als Abkürzung für Kilogramm gebraucht und ist sächlich«,, Geschlechtes. In Griechenland bildet es die Bezeichnung für einen Hektoliter. Hingesendet.*) Die Familie Watzinger in Eilli, deren Hab und Gut kürzlich durch FeuerSbrunst gänz-lich vernichtet wurde, und ihre 7 Kinder von Kleidern ganz entblödt sind, nachdem das Ele-ment AlleS vernichtete, bittet edle Menschenfreunde der Stadt Cilli um milde Unterstützung. ♦) Für ,zorm und Inhalt ist di« Redaction nicht verantwortlich. 1885 An die löbliche Redaction "er „Deutsche» Wacht". Mit Bezug auf § 19 des PreßgeseyeS er-suche ich un, Aufnahme nachstehender Berich-tigung. In Nr. 15 der „Deutschen Wacht" vom 19. Februar l. I. heißt eS in einer CorreS-pondenz von St. M.rein, daß bei der letzt,» Citalnicaunterhaltung meine »programmmäßig angekündigt« Rede" unterblieb uno in einer Notiz unter .Locales", daß i 4) g'gen die Ro-minirung d.s für St. Marein ernannieu Lehrers Herrn Debelak auf daS heftigste opponirt hätte. Ersteres ist nicht richtig, denn di' „programmmäßig angekündigte Rede" konnte von mir nicht gehalten werden, weil ich dazu nie bestimmt u ar und Letzteres ist nicht wahr, weil Lehrer Debelak auf Grund meines bei der Bezirks-schulrathsitzung durch Slimmenmehrhcit ange-nommenen Ternovorschlages ernannt wuroe. St Marein 23. Februar 1885. I. Iurkovitjch. »» r*li»tkaust werseu sollen. Wenn w»r auch annehmen, daß sämmtliche 2000 Stück zu veredelnde Riparm Sauvage die Veredlung annehme», so mach« dies mit den anzukaufenden Schniltreben zu-sanlinen 22.000 Stück Reben aus, und ist diese Menge ausreichend, um etwa ein und ein Viertel Hektar zu bepflanzen. Da abn schon Ende 1883 in Oesterreich 010-85 ba. Weingärten amtlich als phylloxerirt ersannt wurden und. mit Bezug auf das ricfige Forl-schreiten der Verseuchung, im Jahre 1885 da? verseuchte Gebiet wohl schon mehr als tausend Hektar betragen dürfte, erfcheinen die gena-unen Quantitäten von amerikanischen Reden als io geringfügige, daß wir nicht an ein ernste« Wollen der Regierung bezüglich der amerika-nischen Reben glauben können, sondern gerade-zu glauben muffen, man habe den Schrill an> ternommen. um der erregten öffentlichen Mei-nung den Schein einer Concession zu bitten. Schon am Schluffe des Jahres 1883 wäre» zur Neu-AuSpflanzung der verseuchten 611 ba. f 1885 Weingärten die Anzahl von zehn Milliv-ii««dreihundert sieben und acht-zigtausend Reben erforderlich gewesen. Tas ist aber i.I9mal so viel, als k>a4 Acker-boumiusteriutn bis ux» beschafft hat! Wenn mau daraus warten wollte, bis von d«n 2VVO „zu vkredtlndtn Reben und den 20.VVV ange-kauften Sch- ittreben i ur genug Material« zu Neu« Auspflanzung der schon gegenwänig verseuch-ltn Weingärten hervorgegangen wäre, so könnte . man getrost acht bis zehn Jahre warten; bis ' dahin dürfte aber wotil schon die Hälfte un-\ sercs Weinbaugebietes von der Phyllox ra ver-! wüstet sein. Um die Reblius wirksam zu bekämpfen, ■ ist da« energischeste Vorgehen nothwendig; nicht ! da>! Ackerbaumiiiisterium ist dazu berufen, die veschassun > des Rebenmat«rial.-S ausschließlich als ihm zustehend zu veranlassen: es ist dies Sache der einzeln n Weingartenbesitzer. Die Aufgab« der Regierung besteht in diesem Fall« > darin, durch Fachmänner aus dem Gebiete des Weinbaues die Bevölkerung darüber belehren zu lassen, welche Reben zu pflanzen sind, und tajür zu sorgen, daß die Anpflanzung nur in de» v«ri«uchten Geriete» erfolge. Damit hat die Regierung ihre Aufgabe gelöst, ohne d>e ricsigen Auslagen zu haben, welche die Be-staffung des RedeumaterialeS für das ganz« [ Jitich verursach n würd«. In Oesterreich »st di« Pdylloxeragksahr gegenwärtig schon eine so große, daß wir nicht mehr Zeit habe», um durch Ver-suche zu ermitteln, ob die Versuche, welche in Frankreich mit dem glänzendsten Erfolge durch--lfülzrt wur eu, auch richtig durchgeführt sind. ?ie Winzer in den von der Reblaus am mei-ili» verwüsteten Weinbaugebieten Frankreichs | Klomm n jetzt schon wieder von den „Amen-Uncrn", welche sie ausgepflanzt haben, gute Ernt«», und genügt diese Thatsache wohl, um illleS aufzuwenden, damit unsere zetstörieu Vcingärten wieder ertragsfähig gemacht werden können. Dafür bedürfen wir aber gegenwärtig nicht 20.1100, sondern wohl schon bald 20 Mil-lionen Reben, und darum ist «s nothwendig, deß das Verbot den Einfuhr der amerikani-lch^n Reben beseitigt werde, und nicht jede öchnittrebe, welche in das Lanv gelangt, gleich-Km mil d«m Amtssiegel des k. k. Ackerbaumi-«steriums versehen sein muß. Für die Beob-tchlung der gehörigen Vorsichtsmaßregeln bei xr Einfuhr von amerikanif I eu Reben (und >Ki Schniltreben ist vo» der Rothwendigkeit «vier Vorsicht kaum zu reden!) hat einfach die ^sUbehörde zu sorgen. Vf. Z. sT e r Bier-Export Deutschlands nach Oesterreichs Deutschland hat im verflossenen Jahre 1864 mehr als 2U00 Meter-Centner Bier nach Oesterreich itgesetzl. Drese Menge wäre mit Rücksicht auf K» großen internationalen Bierhandel an sich »ch> von großer Bedeutun g ist aber im Ver-gleich? mit dem deutschen Bier-Absatze früherer Zihre doch beachteitswerth. Im Jahre 1883 lwortirte Deutschland nach Oesterreich nur Im Meter-Centner: somit beträgt da» Mehr > Jahre 1884 26.095 Met«r-C«ntner. Der roßte Theil des importirien Bieres (bairischeS ?«l) ging nach Wien. Der gesammt« deutsche llinexport belief sich im Jahre 1834 auf 1,133.000 Meter-Centner, wovon der größte I Xheil aus die Produktion von Baiern und iljaß-Lothriugtn «ntfällt. Der Bi«r»Export üsterreich-UngarnS umfaßt nur gegen 340.000 Hier- Centner. Deutschlands Bier - Ausfuhr Mini die Haupttichtuug nach Frankreich und lud) den Zollausschlüss.n Hamburg, Bremen loi darüber hinaus. I |R e u e © $ e in p e I m a r f e n.] Gemäß Erlasses deS hohen k.k. Finanzministeriums »cm 8. October 1884 wurden bekanntlich mit Jänner d. I. geänderte Stempelmarken aller italeqonen mit Ausnahme der ZeitungSstempel« inken zu 1 und 2 kr. eingeführt. Die Stein-smarten der letztvorausgegangenen Emission a 1883 können bis einschließlich 28. Februar [l. I. noch verwendet werden. Mit diesem ^itpuiikte aber werden selbe gänzlich außer „Deutsche Wacht '. Vtrschleiß gesetzt. Die außer Gebrauch gesetzten unverwendet gebliebenen Stempelmarken der Emission 1883 werden unter Beobachtung oer gesetzlichen Bestimmungen und Vorschriften vom 1. März bis einschließlich 30. April d. I. gegen neue Stempelmai keu bei den Stempel» magazinSämtern unentgeltlich ausgewechselt. Räch dem 30. April d. I. findet weder die UmwechSlung, noch eine Vergütung bezüglich der a'S dem Verschleiße gezogenen Stempel-marken statt. G.'werbs- uno Handelsbücher. baun Blanquette von Wechseln, Rechnungen und verglei i,'en, aus denen ältere Stempeimarken durch vorschriftsmäßige, vor dem 1. März d. I. erfolgte amtliche Ueberstempelung zur Ver-wendung gelangt sind, können auch nach dem 28. Februar d. I. unbeanstandet in Gebrauch geiiommen werden. Course der Wiener Mörle vom 25. Februar 1885 Goldrente..........107.40 Einheitliche Staatsschuld in Roten . 83.55 „ „ in Silber . 84.05 Märzrente 5°/.........99.40 Bankactien...........8G6.— Creditactien.......... 305.70 London . wista........124.30 Rapoleond'or.......... 9.80 k. k. Münzducaten........ 5.81 100 Reichsmark.........60.55 Kcliter MBDICIN1SCHER MALAGASECT i nacb Analyst der k. k. Versuchsstation für Weine in Kloaterneuburg ein whr ffiitcr. «»clitcr Tf als hervorragendes Stärkungsmittel für Schwächliche, Kranke, Kcconvaleaceate, Kinder etc., gegen Blutarmuth und Magenschwlcbe von vorzüglicher Wirkung. In l/i und '/» Original-Flaschen und unter £eaetat-lich «Jeponirter Schutzmarke der SPANISCHEN WEINHANOLUNG VINADOR WIEN HAMBURG zu Original-Preisen u Fl. 2.50 und 11. 1.30. Ferner diver»« hochfeine Ausländer-Weine in Original-Flaschen und zu Original-Preisen bei den Herren: Alois Walland, DelicateMen-Handlnng, Carl Petrifek, Conditor. in Cilli; Hugo Eliasch, Apotheker, und Franz Kaiser, Weinhandlung in Pettan; Robert Branner, Restaurateur in Bad Neiihmix. 024—12 Dr. Sckiiit's Vevihrtes Hilmmerei- Pflaster wird seit vielen Decennien als schmerzlos und sicher wirkendes Mittel zur voll-ständigen ßntfernunfl der HLhnerauqenangewendel. Die Wirkung diese» T r Schmidt'fchen Hiihnerau genpstastcrS ist nahezu überraschend, da nach mehrmaligem Gebrauche jedes Hühnerauge ohne jegliche Lperation schmerzlos entfernt wer. den kann. Preis einer Schachtel mit 15 Pfläsierchcii und einer Hornspatel zum Heraus-ziehen der Htlhiiernugen 23 fr. ». W. Dr. Behr's Nemn-Extract ein nach örtlicher Bor schritt aus Heilpflanzen be.elielei Exiract, welcher sich sei» Jahre» als vor-treffliche? Mittel gegen Nervenschmerzen, Ä>-grane, Ischias, liieuz- u. '.H ü cke» inartsschmerzen, Epilepsie. Lakmunge», Schwachezuilände und Polluiwnen bewahrte Tr Vehr'S Nerven-Ertract wird auch mit bestem Er-folge angewendet gegen Gicht undRIzeumotismuS, Steifheit der Muskeln, Gelen!« u. Mustel Rdeu- malismus, nervösen .stopjschnierz u. Lhrenfau sen. Tr. Aehr's Nerven-(sxiract wird nur üußer-lich angewendet. Preis I Flasche mit genauer Ge-biauchs Anweisung 70 kr. o. ?». NB. Beim Anlaufe dieser Präparate wolle das P. X■ Publicum ausdrücklich Aittner s Fabrikate verlan-gen und nur jene als echt anerkennen, welche die volle Firma „Julius Bitlner's Apotheke in Gloggnip" trogen und alle ähnlichen Erzeugnisse als unwürdige Nachahmungen ttiriickrveifeii. j13-2,'> Haiiptvelfendungs-Depot: lSloggniy. Niedcröiterreich, in Julius Bittner's Apotdele. ferner sind Tr. Echmldt'S Hühtirrait<>cuvflafter und Tr. Vehr s Nrrvcn-Extract stets voirathig in (filli in beiden Apntheten, fowie in allen Apoiheten. V. Leonardt & Co. k. k. jiriv. Mpijxa passen für Jede Hand, ermüden nichl den Sehreibenden, gleiten sanft und angenehm auch Über das rauheste Papier. XU llülM'll l»i>i JOH. RAKUSCH, Herrengasse Nr. 6. • i Allen ähnlichen Präparaten in jeder Beziehnng voran riehen, sind diese Pastillen frei von allen eoh&dllohen Substanzen; mit gröiatem Erfolge angewendet bei Krankheiten der Un-terleibaorgane. Hautkrankheiten, Krankheiten des Gehirnes. Frauenkrankheiten; sind leieht abfuhrend, blutreinigend; kein Heilmittel izt günstiger und dabei völlig un schädlicher, um Verstopfn iijgen *o bekämpfen, die gewisse Quelle der meisten Krankheiten. Der verzuckerten Form wegen werden de selbst von Kindern gerne genommen. Diese Pillen sind durch ein sehr ehrendes Zengniss des Hofra- thei Professors Pitha ausgezeichnet. Eine Schachtel, 16 PUlen enthaltend, kostet 15 kr.; eine Rolle, die 8 Schachteln, demnach 120 Pillen enthält, koütot nar 1 fl. Oest. Währ. Wornnnn ! Jede Schachtel, auf der die Firma Apotheke „zum heiligen Leopold" nicht OTdniUliy . steht, und die auf der ltöckseite unsere Bohutzmarke nicht trägt, Ist ein Falslflo&t, vor dessen Ankauf das Publicam gewarnt wird. Es Ist genau »n beachten, dass man nloht ein sohleohtes, gar keinen Erfolg habendes. Ja geradezu schädliches Präparat erhalte. Man verlange ausdrücklich Neu-Bteln's Ellsabeth-Plllen; diese sind auf dem Uuwchlag und der Gebrauchsanweisung mit meiner Unterschrift versehen. 621— Haupt-Dcpöt in Wien: Ph. Neustein's Apotheke „«um heiliges Leopold", Stadt, Ecke der Planken- und Spiegelgisse. gC Depöt in 01111: Baumbaeh'i Apotheke. EUSTEIN' DER HEIL.ELISABETH: s „Deutsche Wacht/ 1885 IMIICITKSSKV jeder Saison entsprechend empfiehlt Alois Walland Hauptplatz „zur Kirche" u. Postgasse 34. Das 122-3 Fleischer-Innungs-Kränzchen findet Sonntag den 1. März in den Strauss'sehen Localitttten statt. Jene P. T. Herrschaft«-!!, welche aus Versehen keine Einladung crhulten »ikI darauf einen Anspruch haben, werden ersucht, sich solcho !» > Ilrn. Straus* abzuholen. II n* < ntnilr. Musik : Cillier Musikverein s-Capollo. Zur gefälligen Nachricht! Mit 2. Mlirz beginnt das II. Semester in der eoncess. höheren Töchterschule in Cilli nnd werden daselbst auch neueintretendc Schülerinnen, sowohl für den Gesammt- als auch Einicl-Unterricht aufgenommen. Das tjchuleeld beträgt: für die deutsche Schule monatlich <> fl. 40 kr, „ „ fransn*. . „ 8II. — kr. .. Arbeits- „ „ Ist. 50 kr. Bei Theilnahme an allen drei Lehrfächern im Gannen 10 Gulden. Unterfertigte empfiehlt sieh einem geneigten Zuspräche Cilli, den 25. Februar 1885. Emilie Haussenbüchl, 133—2 Vorsteherin. Geschäfts-übernahme. Der Gefertigte beehrt »ich hiemit kund zu machen, dass er das Gasthausgeschäft „Zum Sandwirth" vis-ä-vi* Jer deutschen Kirche von Herrn Frani Storr abgelöst und es dortselbst in den ebenerdigen, neu adaptirten Loculi tüten auf eigene Ueehnnng weiterfuhren werde. ,'.\\\\\ Indem er sich ans seine bisher in der Bahnhof-gasse iMareck'sches Haus) geführte bestrenommirte Küche beruft, wird er auch in Hinkunft bestrebt sein, die P. T. Gäste mit vorzüglichen Natur* einen und guter und billiger Kstclic atrf da» Prompteste nnd Solideste xu bedienen. Auch werden Abonnements unter günstigen Bedingungen angenommen, sowie Speisen und Getränke über die Gasse verabreichtem geneigten Zuspruch bittend, zeichnet hochachtungsvoll Georg Leniescli, 129—2 Uaatwirth. Stisses Heu ist zu verkaufen. — Näheres Administration, 134—3 Nachforschung. Alle Diejenigen, welche über da« Vorleben eine« gewi*«en Wilhelm Ihne aus Westphalen, früheren Bergdirectors in Hraatnigg in Steiermark, vorher in ähnlichen Stellungen iin Teplitier, Komotaucr und Zwickauer Reviere, in Cilli, Graz, Freibeig, Mies und bei Bavreuth thätig, Auskauft xu geben im Stande sind, werden gebeten, solche an die Brucker, JLudlofT-Co. in Medford, T&ylor-County, im Staate Wisconsin, Ver. St. von Nordamerika zu richten. Hopfensetzlinge gesund und kräftig, das Tauiend zu II. vom 1. April an xu beziehen. Msurtwig Hitler r. Tfnttnrr, 125—3 Cilli, Steiermark. liChrjun^e wird in meiner gemischten Waarenhandlung s o f o r t aufgenommen. 119—10 BxataaaJ.6, X^avtfeaa. bei Cilli. AGENTEN UND REISENDE werden unter »ehr günstigen Bedingungen für ein erste« Nähmaschinen-Geschäft gewacht, und finden dieselben durch eine neue Erfindung leichten Absati. Vertreter werden in allen Städten aufgestellt. Offerten unter: A Schmidt, Grat, Sporgasse 16. Zu verkaufen ein Paar Wagenpferde 16 Faust hoch, gute Geher, vertraut Näheres Administration. 130—1 Freiwillige Licitation. Wegen Geschäfte-! ehern ahme findet am Samstag den 28. Februar und Montag den 2. März 1. J. in den oberen Lrcslitäten des Hauses Nr. 30 in der I'oatgasse, frühe! .Zum Sandwirth* vis-a-vis der deutschen Kirche, eine freiwillige Veräusserung completer Zimmer-Einrichtung, wie: Be ten. Bettzeug, Matratzen. Strohsäcke, Tische. SchubladkiUten. Chif-fomeurs, Spiegel, Bilder, Bohr- und Holzsesseln, dann Küchen-Einrichtung, Porcellan-Geschier, weingrüne Fässer nnd Kellergeräthe statt. 128—'2 Roatinirter Grundbuchs- und Manipula-tions-Diurnist, vorzüglich rascher Schriftführer, für Privatkanzleien, besonders zu Erhebungen im Grnndbucbe, Cataster. Waisenbuche geeignet uud im Kleinconcepte geübt, gegenwärtig in activer Dienstleistung, sucht bei k. k. Behörden, Advocaten oder k. k. Notaren Stellung. Allfällige Anträge an die Administration dieses Hhitt.-s._131— Krones' Geschichte Oesterreichs und Janitsch' L?xikon von Steiermark sind billig zu verkaufen. Ges. Anträge unter Mi. //. an die Administration des Bl. 121—a Stets am Lager : Neuestes in Papierconfection | Briefpapiere KorrespoMeiiMeB in prächtiger Ausstattung bei JOHANN RAKUSCH. Zeugniss. Die Unterzeichneten erklären hiermit, auf Grund einer von ihnen vorgenommenen genauen Untersuchung, dass das aus der französischen Cigarettenpapier-Fabrik der Herren C'auiley «e Jlem-fr in Paris stammende Cicarett enpapier,. I. K 1(4 >1' 111.0 X" von ausgezeichneter Qualität, vollkommen frei von fremden Bestandtheilen, insbesondere auch frei von irgend welchen der Gesundheit schädlichen Stoffen, von ihnen befunden wurde. Wien, den 24. Mai '8*1. g«x.: Dr. i. J. Pohl, •cd. 6F. FfofMMtr d#r rbMBtmkw T«eb»r-logi« aa dar k. k. T«chnwsh« HocbKlrak». cm.: Dr. E. Ludwig, k. k. «. Ftof—t-r 40r ■»««lud»Ch«U Ml 4»f Wiet.ef Unlr#r».tau !«.: U*' E. Lippmann, ». rroti—ot 4t CkMft« an 4m \T^»au fuivarvitCft, (IM« Richtig* *it oW|tr ünl«nel»rtft«i wurde bctUUigl durth Dr. J. llomnmi, k.k. Jfou* In WJml, ObiM Zengai«« i,< felniiwi und ffeieJchnei rom k. k. Mi-ninterinra «len Aeiistereu «ad von der frfcnsttftlflch. (iMkndUchast eu Wien «« 2« Mai 16**.) TOtii fir jejei S^venleidenfläa.- Nur vermittelst Electrirität lässt sich ein Nervenübel gründlich beseitigen. Meine I neuen Inductlons-Apparate (Electrislr-Ma-| »chlnchen), von jedem Knien leicht zu handhab«», sollten in keiner Familie fehlen. Giebt. Rlwramatismus, Schwächezustände. Zahn- und rheumatische Kopfschmerzen, überhaupt jedes Nervenleiden wird durch meinen Induetions-I Apparat geheilt. Preis eine« eompleten Ap- Snratee mit ausführlicher Gebrauchsanweisung . 8.—. Einzig und allein bei mir direct zu beziehen. 7P9—26 iBt. F.Beeck, Triest, 2 Via Pondares 2. Empfehle zur Fastenzeit: Rindsehmul/. Emmenthaler, Gorgoazola. 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