ZUM Mutzen und VerInügen. -----—« 24 «—------- Freptag den iI. Iuny 1L2Z. N e c l7 0 l 0 g ^n der ersten Stellt Gutes gewirket, und in der andern ^tgen der ungünstigen Zeltverhältnisse nicht durchzusein vermochte, ist amtlich bekannt. Idria indeß kann ^Uein scho,, bewähren, mit welcher Thätigkeit und Ein-''Hl er sich immer benommen. Der alS Hofcommissar ^hin gesandteHofralh von Leichner gestand wenigstens '^Y, daß es ihm schwerlich gelungen wäre, dem ge-sahrlichen Brande in den dortigen Gruben zu steuern, und das Bergwerk von gänzlicher Zerstörung zu retten, vatte nicht sein Vice« Präsident jeden seiner eingereich- fahr bedürfte der Kaiser eines Mannes, der mit den Eigenschaften des treuen und redlichen Unterthans auch die Gewandtheit des Staatsmanns und einen hinläna« lich begründeten Ruf verband, um den Bürgern Zu. trauen, den Feinden Achtung einzuflößen, und ihm die Leitung der Geschäfte während der feindlichen P«. sitznahme der Stadt mit Beruhigung anvertrauen zu können. Die Wahl des Monarchen siel auf den Gra« fen Wrbna/ den er zum Landes - Hof-Commissär «r. nannte; und die Bürger Wiens priesen einstimmig eine Auszeichnung, bey welcher der Vater des Vater-landes nur der Stimme seines Herzens und seiner l'lber« zeugung gefolgt war. Die Brust eines feden wurde mit Vertrauen beseelt, und mit gefaßterem Muthe erwartete man die Ankunft der Feinde. Graf Wrbna wurde durch einen Eilbothen aus feiner Einsamkeit zu Horzowitz ans Hoflager berufen, uno entging auf der Reise dahin nur durch Geistes-gegenwart und körperliche Starke einer großen Lebensgefahr; erst zu Wien erfuhr «r seine ehrenvolle Bestimmung, und wohnte mehreren Conferenzen bey, in welchen der Monarch den Vorsitz führte, der darauf zu dem Landcage nach Preßburg abreiste. Schon am ersten Tage des feindlichen Einmarsches bewies der Graf eine Entschlossenheit, die tue neuen Gewalthaber sehr überraschte. Weiul er für die Bedürfnisse des Heerei mit solcher Schnelligkeit sorgte/ daß auch der Feind seineu Eifer anzuerkennen gezwungen war; so wies er dagegen jede unbillig« Forderung mit Festigkeit zurück, und z«ig:e in dem Streite, der sich bey der Naumung des österreichischen Militär» Spitals zwischen ihm und dem franzöjischen Genera!--Ilicendanten Daru erhob, daß er selbst sein Lebe» für die Sache seines Kaisers und seiner leidenden Mildrüder zu «opfern entschlossen sey. Aber gerade diese See-l,nstarke, in Verbindung mic den übrigen Eigenschaften des Geistes und Herzens, die eine große Zeit und seine bedenkliche Stellung, tue nur ihn nicyt ül^er-raschle / in ihm entwickelte, wurde die Quelle der Achtung, ti« er sich über die Sieger erkämpfte. Ihr verdankte man es, daß Museen und Bibliotheken damahls unberührt blieben, und mancher leidenschaftliche Ausfall in den Krlegeb«richlen, welcher gar oft in der Sprache der alten republikanischen Clubbs verfaßt, im Moniteur abgedruckt >var, auf die Vorstellungen des Grafen in der Wiener-Zeitung wesentlich gemildert wurde. Bey allen Besorgnisse«/ die sei» Gemüth erfüllen mochten, zeigte sein Gesicht jene Heiterkeit, die sowohl aus dem gegründeten Vertrauen auf die Anstalten des Kaisers und die unermeßllchen Hülfsquellen des Staais, als aus der ihm eigenen innern Spannkraft entsprang; und konnte er die Bürger Wiens auch mit keinen Siegesnachrichten erfreuen, so erhob er doch ihren gesunkenen Muth durch bie ironoollen Worte.: „Gott Lob, auch nach den neuesten Nachrichten sind II. MM. noch immer gesuüb." Eine große Schar von Hülfs-bedürftigen umringte ihn tägllä); doch nur wenige schieden trostlos von ihiN/ da selbst oiejenizen, welchen «^ nicht sogleich zu helfen vermochte, durch die herzliche Theilnahme, die er stets, dem Unglücke schenkte, sich ermuchiger fühlten. Zu jeder Stunde der Nacht war es erlaubt, ihn zu wecken; ja, daß es bey jedem nur etwas bedenklichen Vorfalle geschehe, ertheilte er den strengsten Befehl. Wie nachcheilig auch diese ununterbrochenen Anstrengungen auf seine sonst so feste Ge-sundheit wirkten, einzog er sich ihnen, ungeachtet der Bitten seiner Freunde und der Warnungen der /lrzte, dennoch keinen Augenblick, spornte durch sein Beyspiel alle Unterbeamten zu ähnlicher Hingebung, und gewann die Herzen aller Bürger, di« mir verdoppeltem Eifer den beschwerlichen Dienst der Stadtwache versahen, und für die öffentliche Ruhe sorgten. Nur diesen vereinten Bemühungen ist es daher zu danken, daß Wie» von dem Unglücke befreyet blieb, in seineli Mauern einen Aufstand ausbrechen zu sehen, obgleich die Einwohner seit dem Abschluss« des Waffenstillstan' des durch t>en Übermulh roher Soldaten fast taglich bitter gekränkt wurden. Vor der Schande, durch Meuchelmord sich an dem Feinde zu rächen, schützte sie ihr rechllicher östelreichischer Sinn, und der Friedensbothc, der den 5el' 1806 äußerte der Monarch seine volle Zufriidenh»^ gegen den Grafen: „Ehe er es noch mündlich thun tonne, danke Er ihm sch.iftüch für das, was de» ^raf zu einer Zeit/ die noch keine ähnliche gehabt/ für Seinen Landesfürsten und seine Mitbürger mi> rastloser Anstrengung, beyspielloser Nechtschaffenhcir, UNd der edelsten Selbstverläugnung gethan." „Der Monarch folge eben so sehr der Stimme Seines Herzens und Seiner Ueberzeugung, als Er ben Wünschen eines jeden rechtlichen Mannes entgegen komme, indcm er deiv»Grafen das Großkreuz des St. Stephans-Ordens verleihe." „Habe der Gras in einer Periode, wo der Drang der widrigsten. Umstände viele sonst rechtschaffene Die-"er beS Siaacs um alle Fassung gebracht habt>n würde, "le aufgehört, sein Ziel mit Srandhaftigteit zu ver-^lgen, und mit festem Muche bis ans Ende auszu-banen; welche Dunste kcnne sich der Monatch nicht von ihm in ruhigeren und — Er hoffe es von der Gnade der Vorsehung — glücklicheren Zelten ver-spleFen!" „Diese Betrachtung, das allgemeine Zutrauen, tvas sich der Graf mir so viclcm Rechte erworben, Und das Bestreben des Monarchen, Männer an Sei-"^ Seite zuhaben, deren Nechischaffenheit und Ein-^t seihst von Verleumdern nicht angefochten wird, "stimmen Ihn, den Grafen zum ode>sten Kämmerer ^t dem ausdrücklichen Vorbehalte zu ernennen, daß ^ssen Wirkungskreis nicht bloß auf die gewöhnlichen "«rrichmngen eines obersten Kammerers eingeschränkt, sondern auch auf wichtigere Staatsgeschäfte ausge-^"t sey, welche der Monarch zu Seiner Beruhi-^"g und zum Wohl Seiner Länder dem Grafen zu ^'Mragen für nothig erachten werde." ^iese ehrenvolle UMnde über die Verdienste des "^fen Wrbna, ein herrliches Seitenstück zur golde- "k" Bulle dieses Hauses, die in vielfälligen Abschrif- ^" schnell verbreitet wurde, erweckt die lebhafteste ül^ude unter den Bürgern Wiens, und alle nahmen " herzlichsten Antheil an den rühmlichen Auszeich- "Ulige,, beö Mannes, der mir ihnen so standhast und plenvoll jede Gefahr bestanden; in einem Aufrufe "Ub Feldsberg vom i5. Iannar 1606 erscholl auch ')"en die trostvolle Stimm« des Land.svaiers: Er """Nte st« Sem gutes Volk, daS keme Psiicht uner> , füllt, keine Tugend unausgeübt gelassen; dessen Lei-' - den er al>er auch kenne, und nach K'äflen mildern , werde; und die Begeisterung, die diese Worte in : ihnen entzündet, stieg noch höher, als die Nachricht , erscholl, der geliebte Monarch werde noch heute Abend zu Stammersdorf anlangen, und am nächsten Mor-! gen seinen Einzug in die Hauptstadt halten, Graf ! Wrbna eilte sogleich seinem Kaiser entgegen. Wer vermag die Gefühle dieses treuen Staats- ^ bürgerZ zu schildern, als er seinen Monarchen wieder sah! — Mit Wärme gab er den Bürgern Wiens das ehrenvolle Zeugniß ihrer Treue und ' Liebe für - ihr altes Fürstenhaus, und erzählte manchen «schönen Zug, der den rechtlichen Sinn des guten Volkes be-währte, und das Herz des Kaisers mit Rührung er- ^ füllte. Innig freute sich auch der edle Graf, daß er schon bey der ersten Unterredung seinen Monarchen mit der frohen Nachricht überraschen konnte: Ein untergeordneter Staatsbeamter, arm, und Vüter roll siede» unversorgten Kindern, habe unter steter Lebensgefahr i Million 700,000 Gulden au Staatsgeldern gerettet. Der Vorläufer von Zügen patriotischer Hin« gcbung, deren Zahl in der Folge so angewachsen ist, daß sie einen eigenen Abschnitt in der Geschichte dieser denkwürdigen Tage bilden. Der Monarch hatte zwar^eden Prachcaufwaud bey seinem Einzüge abgelehnt j aber eben dadurch wurde der herzliche Willkommen zu einem Volksfeste erhoben, wie er des gütigen Kaisers, und des biedern österreichischen Volkes würdig war. Der Zug des erhabenen Fürstenpaares glich von Stammersdorf bis in die ehrwürdige Burg der Ahn« Herren einem Triumphe, wie ihn kein Eroberer erzwingen, sondern nur der Vater des Vaterlandes feyern kann. Bis u, den hohen Dom der 'St. Ste-phanSkirche und bis in die Säle der Burg erscholl der frohe Zuruf dev freudetrunkenen Voit^'s, das, in dieser Stunde alle vergangenen Leiden vergessend, sich nur den Hoffnungen einer glücklichen Zukunft hingab. Unter den Zuschauern befanden sich auch viele französische "Officiere, die theils wegen Wunden, theils aus Neugierde in Wien zurückgeblieben waren. Bey diesen Ausbruchen der Volksfreude wurden auch sie gerührt; sie hatten zwar schon viele und schöne Züge von der Trene und Anhänglichkeit des österrreichischen Volkes an seinen Fürsten gehört, aber eine solche Begeisterung, wie sie helU« gesehen, nie geahnet. Sie schieden daher, gleich ihrem Herrscher, mit Achtung von einem Volke, dessen Geist durch Unfälle des Heeres nicht besiegt wurde, das sich aber in der Gefahr um so fester an seinen Kaiser schloß. — So wurden selbst die Tage des Unglück« die des Ruhmes für das österreichisch« Volk, und füllen ein ehrenvolles Blatt in der vaterländischen Geschichte. Diese wird aber «uch den Mann als den Helden dieser 65 Tage bezeichnen, der mit unerschüttertem Muthe und hoher Weisheit das Steuer im Sturme geführt, und durch Ausübung der vorzüglichsten Pürgertugenden Allen ein erhebendes Beyspiel gegeben. Eine gefährliche Krankheit jedoch, die als Folge der früheren großen Anstrengungen und der vielfältigen Gemüthsbewegungen schon im nächsten Frühjahre ausbrach, drohte diesen Mann dem Vaterlande zu entreißen. Allein seine kräftige Natur trug den Sieg davon, und der zärtliche Vater bezeichnete den Tag als de» ersten seiner Genesung, an dem feine,Familie, die er seit acht Monathen nicht gesehen / sich zu Laxenburg wonnetrunken an seinen Hals stürzte. In dem großen Wirkungskreise, den seine neue Würde ihm darboth, gewann Graf Wrbna das achtungsvolle Zutrauen seines Monarchen täglich mehr; er blieb auf allen Reisen dessen unzertrennlicher Be' gleiter, in vielen Angelegenheiten des Staates ein Neuer Rathgeber, ja bey großen häuslichen Unglücks-fällen ein theilnehmender tröstender Freund, ohne jemahls die Linie zu überschreiten, welche die Ehr. furcht zwischen dem LandeSfürsten und Unterthan gezogen hat. Die Feyer der Wiebervermählung Sr. Majestät, den 6. Jänner 1808, wurde durch die Auszeichnung der verdienstvollsten Staatsmänner erhöhet. Der gütige Monarch vergaß Seines Grafen Wrbna nicht, uno ernannte ihn zum Ritter des goldenen Vließes; der höchste Ehrenpreis für den würdigen Enkel verdienstvoller Ahnen, den Österreichs Fürsten seit Maxi« miliin I. und Carl V. dem stolzen Spanier und treuen Österreicher biethen konnten, und zwey Wrbna't auch schon errungen hatten. Die Stiftung des rheinischen Bundes löst« di« durch ihr Alter ehrwürdige deutsche Reichsverdili' düng auf, und belehrte zugleich Norddeutschland, daß auch für seine Gauen der Krieg unabwendbar sey, aber der Tag von Bayonne, ber 6. May 180Z, übel-zeugte Europa, daß Napoleon kein Völkerrecht mehl achre, und raubte dem" französischen Herrscher selbst die Achtung unter den Besseren feines Heeres, au< dem der alt« Geist der Con^ys und Crillons noch nicht Zanz gewichen war. Da Napoleon dieses Lot auch seinem Neuesten Bundesgenossen berettete, so durfte Osterreich, daS die Grundsätze und Waffen del Revolution mil solcher Beharrlichkeit bekämpft, kein besseres erwarten, und rüstete sich aufs Neue zut Vertheidigung seiner Selbstständigkeit; die Lanv> wehr wurde geschaffen, aber von Napoleon als eint Kriegserklärung erkannt. Wenn das österreichische Volk zu dem neu«« Kampfe im Jahre 1809 mit seltener Begeisterung sich erhob; so entsprach d,er Erfolg doch temesweges de» edlen Anstrengungen desselben, und schon wenige Wochen nach dem Ausbruche des Krieges rückte der Feind übermahl in die Hauptstadt ein. (Die Fortsetzung folgt.) H harade. O, könntest Du in meinen Ersten lesen, Geliebte', was in mir verborgen liegt; Aus ihnen spricht an Dir ein sanftes Wesen, Die Dritte nennt'«, die mich in Liede wiegt. Ja. wollten sie sich nu« zur Gunst verbinden ^ Und lächelte mir hold das Ganz« zu: In dir, mein Ganzes, würd' ich Wonne finden, Was Jahre nicht vermochten, tonntest du'. __________ H. C. Auflösung der Charade in Nro. 2a. Rauschgold. Gtd" 'kt b