Hl 220)140 Verwaltung: Matha»«gafi« Vlr. 5 X(Ic»«a Hr. *1, Uln«rt«iw Be,»g5del>i»a»»ge» litt4 »t« *0(1 Kl®«« t vieK«IM^, ... K * <0 MMttti« ....«««» •anilllitlj, . . . K U'M Sir »Killt mtl >(s(UC«M M {Ml I Wenn!!!® . . . . I I'll «urtdMiti . . . K »• - AalMCgtii . . . . K 4'— •aiülitcta . . . .» ir— 8IM «alias» M die t}agla<»Vtt«n *■ MeWtetc* BCT i. gdet-tai< Hl 11—1* ntr vor». H nM4t(t1)rB »erteil »><> iwUitjeacttt. nnwnlcle Hilf (inraina altfit betlitfMtiat. Illilllltl , » » «ininit die (krocltanji »i»« Sfrf t tau Set WÜ4# («#• jeflill m «ebüStoi (Rtasjea. •et WiederPrrt«-u»chl-i- A«.D,ittISe W°S»' itden «tttaMS an» tnrtiM itead« V»ft „t?,fie».?»ia« M.»KX Ar- 1 | Irnsrits des Kriegro. Vom Abgeordneten I. W. Dobernig. Während des gewaltigen Kriege», in dem sich daS Bündnis zwischen den mitteleuropäischen Mächten so sehr bewährt hat, hat die cinjeluc Persönlichkeit ganz im Hintergrund }u bleiben, sofern sie nicht Massen» dienst leistet. Aber auch dieser Krieg wird vorübergehen, und jetzt bereit« in jene Zeit, die uns den endgültigen Frieden bringen wird, vorauSzudenken, ist Pflicht der-jenigen, die sich daheim mit ö'feailichen Dingen befassen. Je mehr Männer mit VerantwortlichkeitSgefühl die« tun und je eifriger sie bemüht sind, über schwierige Fragen ,u einer möglichst einheitlichen Meinung ,u ge° langen, um so mehr dienen sie einer großen Sache. Wir deutschösterreichischen Politiker müssen vor allem umlernen I Der Krieg hat un» au» den engen Grenzen de« heimatlichen Kirchspiele«, von dessen klein, lichtn Tage«bedürfnissen wir unser politische« Verhalten vielfach abhängig machten, herauSgezoge». Der Horizont hört für un» nicht mehr an den Waldbergen auf, nicht mehr an der Tonau, der Blick geht in die Fernen, er fliegt von einem End« der Welt zum anderen. Fast kennen wir un» schon besser aus auf den Schlachtfeldern in Flandern und in Polen, als in den engen Bezirken, in denen unsere politi'che Existenz wurzelt. Der ftiirg ist ein grober Lehrmeister! ES wird nur zu unserem Besten sein, wenn wir in dieser Schule zur Erkenntnis des eigenen, jämmerlich geringen Nichts un» durchringen, wenn wir lernen, daß nicht unsere Wünsche, unser Eigenwille da» Wichtigste und Bestimmende sind, sondern daß neben und um ur» andere Welten sich auftun, andere Menschen, um den Platz streiten, andere Völker sich zur Geltung bringen wollen. Wir Deutschösterreicher werden uns von alten Vorurteilen, Engherzigkeiten und Schwächen losreißen müssen, die der Entwicklung unserer guten Eigenschaften so hinderlich im Wege standen. Wir müsse» politisch mündig werden, und da» können wir nur, w:nn wir (Nachdruck verboten.) Z)as Loch im Heyrock Sine symbolische Humoreske von Aloi« Ulreich. Nur zu gut weiß ich, daß eine kleine Schwache, die mir schon häusig den Spott der Unverständigen eintrug, geeignet erscheint, den hellen Glanz meines Charakterbildes einigermaßen zu trüben. Ich glaube nämlich an heimliche Zusammenhänge zwischen den unbedeutenden Ereignissen deS täglichen Leben« und den Fügungen des Schicksals, ich bin überzeugt, daß sich von den kleinen Vorfällen des Alltags un-fichtbare Fäden zu den großen Begebenheiten unseres Lebens spinnen. Dies« unbedeutenden Ereignisse und keine« Vorfälle, denen wir gewöhnlich viel Aufmerksamkeit schenken, find die Borboten jener Situationen des Schmerze« und der Freude, deren bitteren oder angenehmen Genuß und das Dchicksal bestimmt hat. Bon diesem Gesichtspunkte au« betrachtet, stimmte mich eine« Tage« die Tatsache, daß mein Gehrock plötzlich ein Loch hatte, dessen Entstehung ich mir nicht erklären konnte, sehr nachdenklich. Es sah au« wie ein kleiner Ritz, den man sich zuzieht, wen» man an einen spitzen Gegenstand mit den Kleidern anstreift. Weniger empfindsame Menschen würden sich mit der Feststellung dieser Beobachtung begnügt und den Uebelstand rasch dadurch au« der Welt geschafft haben, daß sie den Rock der sachkundigen Hand eine« Schzeider« anvertrauten. Ich aber schüttelte seltsam bewegt den Kopf, blickte nachsinnend in die Fern« und sagte zu mir: „Dieses Loch hat etwa» zu be-deuten. Mag e« aus immer für welche Art entstan» den sein — jedenfalls ist e« kein gewöhnliches, Mi, Samstag den 2. Jänner 1915. uns der Behandlung der großen Fragen, von denen Sein oder Nichtsein deS Staates und Volkes abhängt, zuwenden. Rächt eS sich nicht etwa, daß wtr die be-scheidene Tribüne, auf der die äußere Politik der Mo» narchie besprochen wurde, die Delegationen, arg ver-nachlässigt und diese Körperschaft nach der rein dekorativen Seite bin betrachtet baben? So blieb die Mehrzahl der deutsche» Vertreter ohne Verstndiri» für die unheimlichen Gefahren, die sich auf dem balkanifchen Wctteiwink?l zusammenballten, sowie sür den Zusammen« hang derielben mit den englisch.sranzösisch.russischen Alllanzvorbereitungen. So glaubte man denen nicht, die als Beobachter der Vorgänge frühzeitig ankündigten, daß dort unten der Brand entstehen weide, der die Welt in Flammen fetzt. So kam der Krieg den meisten überraschend. Aber nicht weniger als wir von den Ereignissen, waren unsere Feinde überascht von der Wucht, mit der die als zermürbt verschiiebene Habs-burgermonarchie plötzlich in die Schranken trat. DaS konnte kein altersschwache» Gebilde, reis zum Zerfall, sein, da» eine solche Armee in« Feld schickte, indessen zugleich Im Innern alle Völker be! den LiebeSarbeiten für die Kämpfer zu wetteifern begannen. Die Wirkung der ewig denkwürdigen Eindrücke, die wir nach dem AuSbruch und im Verlause deS Krieges in uns aufgenommen hatten, wird wohl weit in die Zukunft hinein zu verspüren fein. Wir Deutsche werden mit Stolz daraus hinweisen, daß daS Reich, dessen Rückgrat wir bilden, seine historische Ausgabe, bfe Vormauer gegen Rußland zu sein, in glänzender Weise erfüllte. Den nichtdeutschen Völkern hinwieder mag eS zum Bewußtsein kommen, welch ungeheurer Wert für sie in der Verbindung mit einem von Kultur-idealen getragenen StaatSwesen liegt, ja, wie sicher gerade in diesem Reiche die Bedingungen ihres völkischen Daseins verbürgt sind. Aus solcher Erkenntnis heraus wird dann der gemeinsame Wille zur Umformung und zweckmäßigeren Einteilung deS stattlichen Wohngebäude» reifen, In dem wir bicher Immer uns aneinander ge« stoßen und an die Wand zu drücken versuchten und zweckloses Loch, da» einem Zufalle seine Existenz verdankt, sondern der Ausdruck de« höheren Willen« einer geheimen Macht, die wir Schicksal zu benennen pflegen. Es hat eine Bestimmung, einen Zweck, eine Mission, die ich einfach nicht sofort errate. Dieses Loch im Gehrock ist der symbolische Wink deS Schick-sals, dessen Deutung meine Pflicht ist. Und ich machte mich sofort daran, ihn zu er-gründen. Nach genauer Prüfung der Umstände, nach gewissenhafter Erwägung der in Betracht kom-wenden Tatsachen, mußte ich mir sagen, daß die mehrfach erwähnte, geheime Macht mit dem Loche im Gehrocke einfach andeuten wollte, e« wäre an der Zeit mich zu verehelichen. Der innerliche Zu-sammenhang zwischen dem Loch im Gehrock und einem aufmerksam geführten HauSstande lag auf der Hand; man konnte ihn weder übersehen noch miß-deuten. Mit entsprechendem Ernste schritt ich sofort an die Frage heran, welche von den jungen Damen, deren Lebensweg ich bisher gekreuzt hatte, «m aller-geeignetsten wäre, meine Frau zu werden. Nachdem ich alle ausgeschieden hatte, die au« bestimmten Gründen sich zu diesem Ehrenamt? nicht eigneten, blieben vier Bewerberinnen um die Gunst meine« Herzen« in der engeren Wahl, von denen jede neben den sonstigen vortrefflichen Eigenschaften der Seele und de« Leibe« einen Seperatvorzug hatte, den ich besonder« schätzte. Ich wäre ein schlechter Symbolist, wenn ich au« dieser Verlegenheit keinen Ausweg ge-funden haben würde. Da« Loch im Gehrock soll selbst entscheiden, welcher von den vier Damen da« Glück bestimmt wäre, meine Frau zu werden. Dazu eignete sich der herankommende Oster-sonntag sehr trefflich. Ich zog in den späteren Mor- 40. Jahrgang. da» Leben gegenseitig verekelt haben. Der Sieg, de» der ReichSgedanke schon errungen hat, wirb unS stärken für diese mühevolle Arbeit, die nur einen Schritt nach vorwärt» bedeutet. Wir müssen noch andere mehrere machen. Denn dem Kriege wird in jedem Falle eine Neuordnung auf dem ganzen Kontinent folgen. I« mehr die Vblkcr der Monarchie au» dem bisherigen AggregatSverhaltni» herauskommen und al» gefestigter OrganlSmu» nicht bloß in militärischer, sondern auch in jeder anderen Hinstcht auftreten, desto besser für un«. AuS der Miliiirgemeinschaft der zwei verbündeten Reich«, die doch jedem von beiden den nötigen Rückhalt verschafft, wird sich auch eine wirtschaftliche Bunde«-genossenschast entwickeln, über deren Form heute noch nicht gesprochen weiden kann. Die besten Geister de» Staate» «erden den Ausbau de» deutsch-österreichifchen Bündnisvertrages vom Iihr« 1379, den Bismarck und Andrassy zu ihrem ewigen Rhum geschaffen haben, anstreben müssen. Der Weltkrieg. In Frankreich und Galizien drängen die Dinge einer sür un« günstigere Gestaltung zu. Die für Deutschland und Oesterreich günstige Lage jindet in den anläßlich der Jahreswende erlassenen Heere«-befehlen ihren beredten Ausdruck. Der Arme«- und Flottenbefeh! des Kaisers Franz Iofef. Seit fünf Monaten des scheidenden Jahre« steht die Monarchie in den ihr und ihrem treuen Verbündeten aufgezwungeuen Krieg« gegen zahlreiche mächtige Feinde. Im Rückblicke aus die beharrliche Ausdauer, die Kampsesfreudigkeit und die todeS-mutige Tapferkeit Meines Heeres und Meiner Flotte gewinnt der Ausblick in das neue KriegSjahr die erhebende Zuversicht, daß Oesterreich. Ungarn« genstunden den ominösen Gehrock an, glättete die zerrissene Stelle etwa« und begab mich zunächst zur Baronin Falkenberg, mit deren netter Tochter Edith ich so gut wie verlobt war, da ich sie im abgelau-fenen Fasching in irgendeiner Palmenecke geküßt hatte. Allerdings war ich auch mit den anderen drei jungen Damen so gut wie verlobt, da ich sie bei verschiedenen Gelegenheiten mehr oder weniger flüchtig geküßt hatte. Mama und Tochter empfingen mich sehr lie-benSwürdig. Ich fragte, wa» sie zu den Feiertagen unternehmen werden und ob sie vielleicht gestatten würden, daß ich mich anschließe, wenn sie eine Oster-Partie planen. Noch während Ich sprach, hatten Mama und Tochter da« Loch im Gehrock entdeckt. Sie warfen sich verständigende Blicke zu, die mir nicht entgingen, sie wurden kühler, zurückhaltender, bis ich es schließlich für angezeigt hielt, mich zu empfehlen. Im Borzimmer blieb ich einen Augen-blick stehen und lauschte. Mama und Tochter fällten ihr Urteil über mich. „Ach Mama," flüsterte Edith, »hast du ihn genau angtsehen. Er war defekt!" „Hm — mir scheint, daß der Mensch herab» kommt . . ." .Mit einem Loch im Gehrock wagt er in Ge-sellschast zu gehen . . .l" „Daraus ersieht man deutlich," sagte die Mama, ,,au« welchen Kreisen dieser Mensch kommt. Solche Leute eignen sich nur schwer vollendete Umgang«-sonnen an. Schlage ihn dir nur au« dem Kopf. Er paßt nicht für dich!" Ich eilte fort. DaS Loch im Gehrock hat mir einen großen Dienst erwiesen. ES bewahrie mich vor einer ein gebildeten, mit StaudeSvorurteilen erfüllten Stile 2 U Wacht Nummer l KriegSleule zu Lande und zur See auch die schwer sten Proben, die der Krieg ihren militärischen Tu gendeu auferlegen muß, in Ehren bestehen werden zum Wohle deS Vaterlandes. In wehmutsvoller Dankbarkeit gedenke Ich der vielen, die auf blutiger Walstatt ihr Leben für die gerechte Sache Hingaben. In wärmster Anerkennung grüß« Ich alle Meine Braven, aus daß mit GotteS Hilfe ein neues Jahr zum Siege führe. Wien, am 31. Dezember 1UL1 Franz Josef m. p. Kaiser Wilhelm an Heer. Flotte und Volk. An daS deutsche Heer und die deutsche Ma« rine! Nach fünfmonatelangem schweren und heißen Ringen treten wir in da» neue Jahr. Glänzende Siege sind erfochten, große Erfolge errungen. Die deutschen Armeen stehen fast überall im Feindes-land. Wiederholte Versuche der Gegner, mit ihren HeereSmagen deutschen Boden zu überschwemmen, sind gescheitert. In allen Meeren haben sich meine Schisse mit Ruhm bedeckt; ihre Besatzungen haben bewiesen, daß sie nicht nur siegreich zu fechten, sondern, von Uebermacht bedrückt, auch heldenhaft zu sterben ver« mögen. Hinter dem Heere und der Flotte steht da« deutsche Volk in beispielloser Eintracht, bereit, sein Bestes herzugeben sür den heiligen heimischen Herd, den wir gegen frevelhafte Ueberfälle verteidigen. Biel ist im alten Jahre geschehen, noch aber sind die Feinde nicht niedergerungen; immer neue Scharen wälzen sie gegen unsere und unserer treuen Verbündeten Heere heran. Ihre Zahlen schrecken unS nicht. Ob auch die Zeit ernst, die vor unS liegende Ausgabe schwer ist: Voll fester Zuver-sicht dürfen wir in die Zukunft blicken. Mit Gölte« weiser Führung vertraue ich aus die unvergleichliche Tapferkeit der Armee und Marine und weiß mich ein« mit dem ganzen deutschen Volke. Darum un-verzagt dem neuen Jahre entgegen, zu neuen Taten, zu neuen Siege« für das geliebte Vaterland! Großes Hauptquartier, «m 31. Dezember 1914. Wilhelm I. R. Gegen Frankreich. Sturm und Wolkenbrüche richteten an den beiderseitigen Stellungen in Flandern und im Nor-den Frankreichs Schaden an. Der Feind legte sein Artilleriefeuer auf West-ende Bad, zerstörte einen Teil der Häuser, ohne militärischen Schaden anzurichten. In der von unS gesprengten Alger «uberge Fme südöstlich ReimS wurde «ine ganze französische Kompagnie vernichtet. Starke französische «»griffe nördlich des Lager» von Ehalon« wurden überall abgewiesen. Frau. Mein nächster Besuch galt dem Fabrikanten Obermayer, deffen Tochter ebenfalls zu jenen vier Damen gehörte, die in die engere Wahl um daS Mandat meine» Herzens kamen. Auch hier wurde ich sehr freundlich aufgenommen. Man lud mich so-fort zu einer Automobiltour für nachmittag« ein; sodann besprachen wir da« neueste Werk eine« her-vorragenden Dichter«, da« auf einer der vornehm« sten Bühnen da« Interesse aller Gebildeten erweckte. Eben als ich einen der bedeutendsten Vorzüge dieser bemerkenswerten Dichtung zergliederte, rief die hübsche Tochter deS Hause« au«: „Aber Sie haben ja ein Loch im Gehrock!" Ich tat sehr verlegen und entschuldigte mich wegen dieses ToilettesehlerS vielmals. „Wie können Sie so einen Rock noch länger tragen. Der ist nun einmal kaput und da wirst man ihn am besten weg." »Ich werde den kleinen Fehler sofort gut ma-chen", sagte ich, mich erhebend. „Gestatten Sie, daß ich mich vorläufig empfehle, um nach Hause eilen und die Kleider wechseln zu können." Während ich die Treppe im Hause Obermayer herabstieg, prie« ich die Vortrefflichkeit des Loches im Gehrock, das mir schon wieder einen nicht unbe« trächtlichen Dienst erwiese» hatt«. Es enthüllte die Tatsache, daß die kleine, junge Dame, der ich eben meine Aufwartung gemacht hatte, eine sehr unwirt-schaftliche, leichtsinnige Frau werden wird, die ganz gut imstande ist, auch einen besser sundierten HauS« halt ins Wanken zu bringen. I» einem Restaurant dachte ich über diese Tat-fache noch sehr eingehend nach, speiste währenddem zu Mittag und zog mich dann in ein Kaffeehau« zurück, wo ich mich entschloß, den Bäckermeister und Hausbesitzer Forsthuber aufzusuchen, da dieser wackere Im westlichen Teile der Argonnen gewannen unsere Truppen unter Fortnahme mehrerer hinter-einander liegenden Gräben und Gefangenen von über 650 Franzosen erheblich Boden. In Gegend Flirey nördlich Toul scheiterten französisch« AngrissSversuche. Im Oberelsaß in der Gegend westlich Sennheim brachen sämtliche An-griffe der Franzosen in unserem Feuer zusammen. Systematisch schössen sie HauS sür HauS de« von uns besetzten Dorfes Steinbach in Trümmer, un-fere Verluste sind aber gering. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei NieupiM ereignete sich nichts Wesentliches. Ein nordwestlich samt Mihiel bei La Lahagmeix liegende« französische« Lager schössen wir in Brand. Die Kämpfe gegen die Russen. Neue deutsche Erfolge. Ja O>'Ipreußen wurde die russische HeereSkaväl-lerie auf Pillkallen zurückgedrängt. In Polen recht« der Weichsel ist die Lage unverändert. Auf dem west-lichen Weichseluser wurde die Offensive östlich de« BzuraabschnitteS fortgesetzt. Im übrigen dauern die Kämpfe an und östlich de« RawkaabschnitteS sowie bei Jnowlodz und südwestlich fort. Nach auswärtigen Mitteilungen hat e» den Anschein, alS ob Lowicz und Skierniewice nicht in unserem Besitz wären; diese Ort« sind seit mehr als 6 Tagen von uns ge-nommen. Skierniewice liegt weit hinter unsrer Front. An und östlich der Bzura dauern die Kämpfe fort, in Gegend Rawa machte unsere Offensive Fort-schritte; auf dem Ostufer der Pilica ist die Lage unverändert. Die deutschen in Polen kämpsenden Truppen haben bei der an die Kämpfe von Lodz und Lowicz anschließenden Verfolgung über 56.000 Gefangene gemacht und viele Geschütze und Maschinengewehre erbeutet. Die gesamte Beute unserer am 11. Novem-ber in Polen einsetzenden Offensive ist somit auf 136.000 Gefangene, über 100 Geschütze und über 300 Maschinengewehre gestiegen. Oesterreichisch« Erfolge in den Karpa. th en und in GaUzien. Zn den K-rpathen griffen unsere Truppen uörd-lich de« Uzsoker PasseS an und nahmen mehrere Höhen. Nördlich deS Lupkower PasseS brachte ein Gegenangriff die Vorrückung der Russen zum Stehen. Weiter westlich ging der Feind mit schwächeren Kräf-ten an einzelne Ueberginge heran. Nördlich Gorlice, nordöstlich Zakliczyn und an der unteren Nida brachen die russischen Angriffe unter schweren Ber-lusten zusammen. Im Raume östlich und südöstlich Trmafzow machten die Verbündeten Fortschritte. Am 30. Dezember entwickelten die Russen in Mitbürger nicht nur wohlschmeckende Erzeugnisse au« feinem Weißmehl sein eigen nannte, sondern auch zwei Töchter besaß, von denen alle Galanten behaupteten, daß sie ebenso zart und appetit-lich wären wie die väterlichen Kipserln, Stritzerln und Butterkropserln. Eine dieser jungen Damen gehörte zu jenen, mit denen ich mich irgendwo heim-lich durch einen flüchtigen Kuß verlobt hatte und die aus die Einlösung des VerlobungSversprechenS ebenso wartete wie die anderen jungen Damen. Als ich in den Forsthuberschen Salon trat, kam sie mir strahlend entgegen und konstatierte, daß es .sehr ge-cheit ist", daß ich gekommen bin. Der Chef der Familie, der auch anwesend war, lud mich sofort zur Jause ein, zu der im Speisezimmer eben ge« rüstet wurde, und bemerkte noch, daß sie nach der-elben einen Osterausflug mit Wagen unternehmen, »ei dem man meine Gegenwart nicht vermissen wolle. Verschämt beutete ich an, daß ich diese Ein-adung kaum annehmen könne; „denn" — so be-gründete ich meine Entschuldigung — „denn, wie ich oeben zu meinem Entsetzen bemerke, habe ich ein Zoch im Rock . . «Das macht ja nichtS!* bemerkte Herr Forsthuber. „Dem Uebelstande kann sofort abgeholfen wer-den" — nahm Fräulein Mizzi daS Wort. „Ich werde Ihnen das Loch einfach rasch stopfen. DaS st in einigen Augenblicken geschehen uud Ei« können dann unbesorgt mit uns gehen." „Aber, gnädiges Fräulein" — wehrte ich ab, >aS kann ich nicht zugeben. Sie werden sich doch nicht meinethalben bemühen . . ." .Ergeben Sie sich nur in Ihr Schicksal . ." befahl Fräulein Mizzi scherzend, „und überlassen Sie Ihren Rock meiner Behandlung". der Bukowina und in den Karpathen eine lebhaftere Tätigkeit. Unsere Trrppen hatten am Suczawafluss« im oberen Gebiete deS Czeremoß, weiter westlich, auf de» Kammhöhen der Karpathen, dann im Nagyag-tale bei Oekörmezö, wo gestern wieder ein Angriff de« FeindeS unter schweren Verlusten scheiterte, end-lich im obersten Gebiete der Latorcza und nördlich des Uzsoker Passe«. Westlich diese» Passe« hat der Gegner, der seine Vorrückung hier einstellte, keinen Karpathenübergang in Händen. Im Raume von Gorlice und nordöstlich vin Lakliczyi, wurden die fortgesetzten heftigen Angriffe der Russen überall ab. gewiesen. Vor PrzemySl wurden russische Patrouillen in österreichisch ungarischen Uniformen festgestellt. Offiziere und Mannschaft de« Feinde«, die sich dieser unzulässigen Kriegslist bedienen, haben auf die Be-günstigungen der internationalen Gesetze und Ge« bräuche im Kriege keinen Anspruch. Im Bialaabschnitte, südlich Tarnow, wurden wiederholte feindliche Angriffe unter schweren Ber-lusten deS Gegner« abgewiesen. Unsere Truppen machten hiebei L000 Gefangene und erbeuteten sechs Maschinengewehre. Nördlich der Weichsel behinderte andauernd starker Nebel die GesechtStätigkeit. ES herrscht daher teil« Ruhe, teils werden kleinere Fort-schritte gemacht. Gegen die Serben. Die Ruhe auf dem Balkankriegsschauplatz hält an. Oestlich Trebinje zwang unsere Artillerie die Montenegriner nach mehrstündigen Geschützkampf zum Rückzüge. Deutsche Flieger über Dünkirchen. Englische Blätter berichten vom 1. Jänner: Vorgestern warfen sieben Flugzeuge Bomben auf die Stadt. In allen Stadtteilen wurden die Explosionen gehört. Kaum war ein Flugzeug verschwunden, er-schien ein andere«. In der ganzen Stadt krachte Gewehrseuer, daS auf die Flugzeuge eröffnet wurde, die explodierende Bomben auSwarsen, die dicke, schwarze Rauchsäulen hervorriefen. Viele Häuser wurden beschädigt. Nach allen Richtungen flogen die Scherben springender Fensterscheiben. An einer Stelle wurde dai Geleise der Straßenbahn mitten durchschnitten. Die erste Bombe fiel aus die be« festigte Stellung, zwei andere in der Nähe der Bahnstation, die vierte in die Rue Eaumartin, die fünfte in die Küche de» MilitärlazaretteS, die nächste beim Rathause und die letzte in der Nähe des Ar-senal«. Zwei Bomben fielen in der Vorstadt Rosen-daal auf eine Fabrik. Auch die Bezirke Ouedequer-que und Veurne wurden grtroffen. Viele Personen wurden schwer verletzt. Die Leichen sind schrecklich verstümmelt. Die Bomben waren mit Kugeln ge-füllt, die die Mauern verschiedener Gebäude siebartig durchlöcherten. Ein deutsche« Flugzeug kreiste al« Innerlich hoch erfreut, wehrte ich mich zum Scheine gegen diese Wendung der Angelegenheit und gab erst nach, al« Herr Forsthuber ungehalten zu werden drohte. Endlich trat ich in ein'Neben-zimmer, entledigte mich meine« RockeS und reichte ihn den zarten Händen hinaus, die da« kleine Loch rasch in Ordnung brachten. Wie flink sind doch diese Frauenhändel Wie rasch glätten sie alle Un-ebcnhiiten de» Lebens, wie geschickt entfernen sie zahlreiche Hindernisse, die uns das Leben erschweren und düster erscheinen lassen. In wenigen Minuten war der Schaden aus-gebessert und mit einigen Bürstenftrichen der Staub aus dem Rocke entfernt. Der Gehrock sah wieder sehr repräfentabel aus. Ich war entzückt. Fräulein Mizzi erschien mir als eine Neine liebenswürdige Zauberin. Ich sagte ihr, daß ich ihre Feenhände bewundere und benützte nach mehreren vorbereitenden Handlungen auf dem AuSfluge «inen unbewachten Augenblick, in welchem ich mit ihr allein war, um an sie die wichtige Frage zu richten, ob sie in Zu-kunft alle noch kommenden Löcher in meinen späte-ren Gehröcken stopfen wolle, wa» sie mir errötend zusagte. So verlobten wir unS heimlich auf dem Oster-autfluge. In den nächsten Tagen sanktioniert« Papa Forsthuber diese Verlobung mit seinem väterlichen Jaworte und ich bekam mehrere Wochen später eine brave wirtschaftliche Frau. Wem verdanke ich diese» Glück? Einzig nur dem Loche im Gehrockt. E» befestigte meinen Glau» den an die heimlichen Zusammeuliäuge zwischen den unbedeutenden Ereignissen de» täglichen Leben« und den Bestimmungen de» Schicksals. 'Tlanintcr 1 ©eile 3 Wache außerhalb der Stadt und nahm nicht an dem Ueberfalle teil, sondern hielt sich offenbar bereit, etwaige feindliche Flieger abzuwehren. Der Krieg der Türkei. Im Kaukasu« macht der Vormarsch der türki« schen Hauptarmee erfolgreiche Fortschritte. Aus Stadt unD Lanö. (Tillier Gemeinderat. Unter dem Borsitze des Bürgermeisters Doktor Hemrich v. Jabornegg fand Mittwoch nachmittag eine GemeindeauSschußsitznng statt, die der Bor-sitzende mit einem warmen Nachrufe, den er dcm verstorbenen Gemeinderate Karl Mönl widmete, ein-leitete. Der Redner wies hiebei insbesondere auf die rege und segensreiche Tätigkeit des Verstorbenen im Gemeinderate und Armenrate hin, wobei es Karl Mörtl verstanden habe, die Interessen der Gemeinde mit denen der Gewerbetreibenden in steten Einklang zu bringen. Karl Mörtl, der ein ausgezeichneter Mit-arbeiter und tüchtiger Gesinnungsgenosse war, werde stets in ehrenvoller Erinnerung bleiben. Der Nach-ruf wnrde von den Anwesenden stehend angehört. Sodann begrüßte der Bürgermeister die in den Gemeindeausschuß berufenen Ersatzmänner Bäckermeister Michael Antlej, Eteuerverwalter Wilhelm Klementschitsch, Forstoberkvmmissär Otto Paul, Kaufmann Franz Ranzinger und Oberlehrer Franz Zeder aus das herzlichste. AIS Eiulauf legte der Vorsitzende dem Gemeinde-rate eine Eingabe der Brauerei Götz betreffend die Verlängerung der Klostergafse und des infolgedessen bedingten Ankaufes von zwei Objekten vor und führte sie der geschäftSordnungSmäßigen Behandlung zu. Zur Tagesordnung übergehend berichtete der Obmann deS Finanzausschusses Bürgermeisterstell-vertreter Max Rauscher über das Ansuchen des städtischen Arbeiters Martin Perz um eine Lohn-erhöhung. Dem Ansuchen wurde stattgegeben und die Bezüge des Gesuchstellers ans 840 K erhöht. DaS Ansuchen des Wiener Studeiitenkrankenvereines um Widmung eine» Beitrages wurde mit Rücksicht aus die finanzielle Lage der Gemeinde abgewiesen. Dem Ansuchen des Direktors der Landesbürger< schule in Cilli Josef Hölzl hinsichtlich der Erhöhung seines Wohnungsgeldes wurde keine Folge gegeben. Den Lehrern der städtischen Volks- und Bürger-schulen wurde der Wohnungsgeldbeitrag der Gemeinde weiterbelassen, serner den Sicherheitswachmännern daS übliche Beheizungsmaterial bewillig». Dem steier-märkischen Gewerbesörderungsinstitute wurde der Beitrag von 20 K, dem Deutschen Echulvereine ein solcher von 100 » gewidmet. Der Bürgermeister berichtete weiterS über die vom LandeSauSschusse vorgeschlagene Aufteilung der Sannregulierungskosten, woraus sich der Gemeinderat entschieden gegen die Austeilung der Kosten nach dem AufteilungSschlüssel deS LandeSauSschusses verwahrte und der Meinung Ausdruck verlieh, daß die Aus. teilung der Kosten nur nach dem Interesse der ein-zelnen Gemeinden, nach dem Werte des Grundbe-sitzeS und nach der Größe des durch die Sannregu-lierung verursachte» Schadens, nicht aber nach dem Steuerertrage erfolgen kann. Der gleichlautende An« trag wurde einstimmig angenommen. Ueber Ersuchen der beim Stadtamte angestellten Musiker wurde den-selben, da ihre Bezüge beim Musikvereine in Cilli eingestellt wurden, eine monatliche Teuerungszulage von je 20 K bewilligt, um welchen Gesamtbetrag die dcm Musikvereine gewidmete Gemeindesubvention gekürzt wird. Den Angestellten der Stadtgemeinde Joses Schmidt, Anton Supantschitsch und Jakob PoSnitsch wurde die Vorrückung in die nächste Ge-Haltsstufe genehmigt und dem Wachmanne Anton Gollob für die Führung des ParteimeldewesenS eine Remuneration von 60 K bewilligt. Der Berichterstatter trug sodann die RechnnngS-abschlösse für die Jahre 1912 und 1913 vor, aus denen wir entnehmen, daß die Einnahmen im Jahre 1912 1,301.521 81 K, die «uSgaben 1,276.686 66 Kronen betrugen, so daß in diesem Jahre ein Ueber« schuß von 24.835 75 K zu verzeichnen war. Im Jahre 1913 beliesen sich die Einnahmen auf 773.163 74«, die Ansgaben auf 765 790 75 K, so daß ein Ueberschuß von 7372 99 K verblieb. Ueber Antrag deS Herrn Dr. Gregor Jesenko wur« den die Rechnungsabschlüsse einstimmig genehmigt und dem Bürgermeister die Entlastung erteilt. Hier-auf verla» BürgermeisterstellVertreter Max Rauscher alle Titel und Posten des Voranschlages sür daS Jahr 1915, der mit 584.734-63 K Einnahmen und 766.140-18 K Ausgaben abschließt. Dem Ab-gang« von 181.405 55 K stehen die Einnahmen der Gemeindenmlagen nnd Zuschläge gegenüber, und zwar wurde beschlossen, diesen Abgang durch nach-stehend« Gemeindezuschläge zu decken: 45 v. H. Um-lagen von der Grund- und HauSzinssteuer mit 44.500 K, 50 v. H. Umlagen von der allgemeinen Erwerbsteuer, Hausiersteuer und BesoldungSfteuer mit 14.000 K, 60 v. H. Umlagen von der beson« deren Erwerbsteuer und Rentensteuer mit 13.400 K, 10 v. H. Zinsheller vom richtig gestellten Miet-zinse, Bierauslagc mit 1-50 K für den Hektoliter mit zusammen 14 000 S, VerzehrungSsteuerpauschale aus Wein- und Fleischverkauf mit 4809 K, 2 v H. Lchulheller vom richtig gestellten MietzinS. Der Voranschlag, der mit 194 55 K Ueberschuß ab-schließ«, wurde einstimmig genehmigt. Zur Deckung der au» der Kasse erfolgten Ausgaben sür die außerordentlich« Gebarung in der Höhe von 190.301-63 K wurde beschlossen, auS den Kassen« beständen den Betrag von 94.213-34 K zu entneh-men und dazu noch bei der Zentralbank der deut-schen Sparkasse ein Darlehen von 100.000 K aus-zunehmen. Für den RechtSauSschuß berichtet? der Bürgermeister Dr. v. Jabornegg über die von der verstorbeneu Frau Josesa Stesanitsch gemachte Armenstistung, au« deren Zinsen alljährlich zu Weihnachten einige Armen der Stadtgemeinde Cilli beschenkt werden sollen. Der Gemcinderat nahm diese Stiftung dankend zur Kenntnis. Sodann wurde die Neuwahl der Kirchen-kämmerer vorgenommen. Herr Franz Pachiaffo wurde wiedergewählt, während die Neuwahl an Stelle des verstorbenen Heirn Karl Mörtl auf Herrn Gott-sried Gradt, Schlossermeister In Cilli, siel. Herr Josif Achleitner, Bäckermeister in Cilli, wurde in den Armenrat berufen. * Den Ansuchen der Bedienerin Anna Plevnik, deS Pflasterern»'sterS Aloi» bei Orto, deS MagazinS-ausseherS Julius Kraischck, der HausbesitzerStocbtcr Josefine BoSnjak, der Privaten Maria Naprudnik, deS SattlerweisterS Stesan Mastnak, deS Schul-dienerS Bartlmä Stor, des Buchhalter« Josef Berk, des Hausbesitzer« Simon Otschko, der Köchin Josesa Grasic. deS Holzarbeiters Blasiu« Lukanz, der Tag« lihneri» Jofefa Goriup, deS Buchhalters August Deisinger um Ausnahme in den Gemeindeverdand der Stadt Cilli wurde Folge gegeben, während die Ansuchen dlS Malersmcistels Michael Dobratsch, der Bedienerin Barbara Kasa, de« Arbeiters Franz Kespret und der Inwohnerin Maria Vrecer abgewiesen wurden. Hinsichtlich der HeimatSangeleg?»« heit der Bedienerin Gertrud Askeie wurde auege-sprachen, daß der Heimattanspruch derselben auf Grund der gepflogenen Erhebungen nicht begründet ist. Herr Regierungsrat Kiemen« Prost berichtete sür den UnterrichtSausschuß, über dessen Antrag be-schlössen wurde, 100 Stück Vogelschutzbüchlein und 50 Stück Jahrbüchlein für die südmärkische Jugend sür das Jahr 1915 anzuschaffen. Für den Bauauifchuß berichtete Ingenieur Willi Rakusch. DaS Ansu-ten de« Dr. Anton Vosic in einer Bauangelegenheit wurde nicht in Verhandlung gezogen, da daä bezüglich« Ansuchen im Zeitpunkte de» Beginne» der Herstellung einzubringen sel. DaS Bauansuchen de» Robert Dreht wurde abgelehnt. Dem Baumeister Rudolf Schmiedt wurde die Errichtung eine« Werks- und Wirtschaftsgebäudes an der Laibacherstraße unter der Bedingung bewilligt, daß er dasselbe im Falle der Notwendigkeit auf eigene Kosten zu entfernen oder nach den Umbauvorschriften de» GemeindeauSschusse» umzu-ändern hat. Ferner wurde die in AuSsitt genommene Baufluchtlinie in der Brunnengasse in der Verlängerung deS Pvsvjilnicahause! in der Echmiedgasse genehmigt und auS diesem Grunde und au» feuerpolizeilichen Rücksichten das Ansuchen deS Kaufmannes Johann Ravniker um Bewilligung der Errichtung eines MagazinS in der Brunnengasse abgelehnt. DaS Ansuchen der südsteirischen Eparkassa wurde von der Tageiordnung abgesetzt, tveil die Baufluchtlinie erst festgelegt werden soll. Die von der Gemeinnützigen Bau- und WohnungS-genosfenschaft in Cilli vorgelegten Fassadepläne wurden genehmigt. Dem Rekurs« deS AloiS Besenfchek In Bau-angelegenheilen wurde keine Folge gegeben, dem gleichen Rekurs« der Brauerei Götz jedoch stattgegeben. Die Kinobauangelegeuhcit wurde von der TageSoidnung abgesetzt. Dem Herrn Han« Kullich wurde die Wieder-ausstellung des ReklamestZnder» gegenüber dem Post-gebäude bewilligt. Für den GewcrbeauSschuß berichtet Herr Fritz Rasch über ein Ansuchen der Mathilde Kaulich wegen Verpachtung der GasthauSkonzession an Frau Sophie KapuS, deren Vertrauenswürdigkeit ausgesprochen wurde. Gegen dke Verleihung der Konzession zum Betriebe eine» Auto-PersonentranSporteS Cilli Bad Neuhau» seitens deS Landes Eteiermark wurde keine Einwendung er« hoben. Di« Beratung über die Beschwerden gegen den neuen Jahrmarkttarif wurde vertagt und der Witw« Kaiharini Besenschck der Fortbetrieb de» von ihrem verstorbenen Ehegatten betriebenen Gasthause» zum Hirschen gestattet. Die Behandlung de« Ansuchens deS Drogisten HanS Fiedler wegen Erweiterung feiner Konzession wurde vertagt. Hinsichtlich der GasthauSpächter Anton Reberschak und Luise Floriantschitsch wurde die Ver-trauenSwSrdigkeit ausgesprochen. Zur Verleihung einer Fiaker konzcsiion an Gregor Stoper wurde der Lokal» bedarf auSgesproch«». Der Ssfentlichen Sitzung folgte eine vertrauliche. Kaufmann Josef Werbnigg t- Am 28. Dezember wurde, wie die Marburger Zeitung melde», der in allen deutschen Kreisen der Untersteier-mark bekannte und überall völkisch tätige Kaus«>nn Joses Werbnigg zu Grade getragen. Al« Kaufmann in Rötscyach, NeuhauS, Schinstcin und zuletzt in Marburg, Mellingerstraße, erwarb er sich durch sein zuvorkommende« Wesen die Liebe aller. Auch in völ« kischen vereinen, atS Turner, Sänger. Feuerwehr, war er tätig und ein« Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr Schönstem gab ihm dai Ehrengeleite, deren Ehrenhauptmann er war. Nach einem segenS« reichen Leben sei ihm die Erde leicht; alle, die ihn kannten, werde» ihm ein getreues Angedenken be« wahren. Kriegsauszeichnungen Der Kaiser hat verliehen den Orden der Eisernen Krone dritter Klasse mit der KriegSdekoration dem Oberstleutnant Franz Hoßner 47, betraut mit der Führung deS 87. Jnf.-Reg., dem Major Josef Degelmann und dem Hauptmann Wilhelm MedicuS de» 87. Ins.-Reg., vaS Militärverdienstkreuz dritter Klasse mit der KriegSdekoration den Hauptleuten Anton KoS und Rudolf Schnitzler und dem Oberleutnant Karl Ritter von Korps deS 87. Jnf.-Reg. Die kaiser« liche belobende Anerkennung wurde bekanntgegeben den Leutnanten i. d. Ref. Dr. jur. Johann PikuS, Ernst Schmidt und Adolf Odörser de» 87. Jns.-Rez. Für Verdienste um das Rote Kreuz. Erzherzog Franz Salvotor hat das Ehrenzeichen 2. Klasse vom Roten Kreuz verliehen dem gräflich Attemsfchen Administrator Dr. Karl Leuschner in Rann. Die Einberufung des Landsturmes. ES verlautet, bah die zweiten vier Jahrgänge de» nichtgedienten Landsturm-S Ende Februar und die letz« ten Jahrgänge um den 15. April herum einberufen werden. Kriegsgefangen Der älteste Sohn dcS Herrn BürgerschuldireklorS Otmar Praschak, H«rr Leutnant Gerald Praschak. wurde am nördlichen Kriegsschauplätze schwer verwundet und geriet in russische Kriegsgefangenschaft. Reujahrsenthebungskarten haben ge-löst: Familie Rebeuschegg 5 K, August Lakitsch 2 K, Familie Zamparutti 2 K, Familie Wambrechtsammer 4 K, Lehrer Ferdinand Wolf 2 St. Für die Verwundeten des Roten Kreuz Spitales in Cilli tiefen nachstehende Spenden ein: Gärtner Gugl 1 Korb Grünzeug, Frau Donner 3 Kartenspiele, Frau Mastnak (Rann) 1 Korb Spinat, Herr LeSkoschek 2 Schinken, Frau Junger l Schinken, Herr Bayer i Hotel Krone) 1 o Liter Rotwein, Herr Dr. Breschirit (Hochenegg) 5 Hasen, Herr Bandeck 5 Klg. Mehl, ungenannt aus Hrastnigg 1 Reh, Herr und Frau di Leuardo 1 Kiste Orangen mit 300 Stück. Diese wurden auch in den andern Spitälern verteilt. Den Spendern sei der herzlichste Dank gesagt. Weitere Spenden werden täglich vormittag von 10 bis 12 Uhr in der Küche des Roten Kreuz-Spitales entgegengenommen. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn« tag findet in der ChristuSkirche um 6 Uhr abend! ein öffentlicher GemeindegotteSdienst statt, in welchem Herr Pfarrer May predigen wird über „Eiserne Zeit". Die nächst« KrirgSlxtstunde wird am Mittwoch um 6 Uhr abends abgehalten. Weihnachten der Verwundeten in Rann. Weihnachtszeit istS! Fern von ihren Lieben mit brennenden Wunden liegen unsere Soldaten in ihren Pflegestätten als stille Helden, denn alle tragen den kiiperlichen und seelischen Schmerz unverzagt und von dem einen Wunsch durchdrungen, wieder bald gesund zu werde» und an die Front zu kom« men. Wessen Herz schlägt solchen Menschen nicht entgegen? Wir müssen ihnen ein sroheS WeihnachtS-sest bereiten war der Gedankt der ganzen Bevölke-rung und unter der Führung seineS Präsidenten k. I. AmtsleiterS Dr. Viktor Neuwirt hat der Zweigver« ein Rann de» Noten KreuzeS ein alle Herzen erhebendes Christfest veranstaltet. Die Verwundeten liegen ©cttt 4 teils im Landeikrankenhaus leiis im Roten Kreuz-Spital im Gras Jgnaz AttemSfche» Schlosse Rann. An beiden Pflegestellen brannte ein hoher Christbaum, jeder Mann erhielt warme Unterkleider sürS Feld, igaretten und Süßigkeiten. Di« Feier begann im rankeuhaufe um 3 Uhr, im Schlosse um 4 Uhr nachmittag«. Begeisterung und Siegeszuversicht be-herrscht« alle Seelen, als der Präsident deS Roten KreuzeS AmiSlciter Tu. Neuwirt sprach. Das Hoch aus den Kaiser, in welheS seine Rcde auSklang, fand so brausenden Widerhall, daß sich jede? Herz sagen mußte, mit solchen Soldaten muß der Sieg unser sein. Erzherzogin gita und die Weih» nachtsspenden de« Soldatentages. An die Leitung des KriegSfürsorgeamteS in Graz ist von Frau Erzherzogin Zila folgende« Telegramm «ingelangt : Ihre k. n. k. Hoheit Frau Erzherzogin Zita geruhten, daS freundlichst übersendete Normalpaket der Vermittlungsstelle Steiermark des Kriegssllr-sorgeamteS sehr ersreut und wärmsten» dankend ent. gegenzunehmen und hiebe! höchst ihrer besonderen Anerkennung sür die so zweckentsprechende Auswahl und praktische Zusammenstellung dieser Liebesgaben zum Ausdruck zu bringen. Die Liebesgaben im Felde. An das KriegSfürsorgeamt deS KriegSministeriumS in Graz sind aus dem Felde von Truppen und Angehörigen de» dritten KorpS bereits eine Reihe von Zuschris-ten gelangt, in welchen der Erhalt der Weihnacht«-einheitSspendtn des steirischen Soldateruage» be-stätigt wird. AuS deu Zuschriften geht hervor, daß eine Reihe von Truppenkörpern die WcihnachtSspen-den rechtzeitig zu Weihnachten erhielt. Die Land-wehrseldhaubitzendivision 26 schrieb unterm 24. De-zember um 9 Uhr abends. In diesem Schreiben wird wie in allen anderen den opferwilligen Speu-der« im drillen Korpsbereich« sür die äußerst prak-tische und sinnige WeihnachtSspende der herzlichste Dank und Gruß gesagt. Bei der Landwehrscld« haubitzendivisiou 22 sind die WeihnachtSspende« unter dcm Donner der Geschütze angelangt und haben, wie auS dem bezüglichen Schreiben hervor« geht, hellen Jubel hervorgerufen. Auch von zwei Angehörigen unseres HauSregimeuteS sind warm ge-haltene Zuschriften an da» KriegSsürsorgeamt ge» langt. Auch eine Fliegerkompagnie der dritten Ar-mee bestätigte dank- und sreudeersüllt den Erholt der Weihnachtseinheittspende. Auch unserer braven Grenztruppen wurde bei der Verteilung der Ein-Heilsspende» nicht vergessen und sind auch von den-selben Schreiben eingelangt. Doppelfeldpostkarten. Zu Kriegsbeginn wurde» Doppelfeldpostkarten in den Handel ge> bracht, die deshalb sehr brauchbar waren, da die Soldaten eine leere Postkarte zur Benützung für Rückantworten hatten. Die Bitte um Schreibmaterial wird fast von jedem Soldaten an seine Angehörigen gerichtet; auch in den Zeitungen konnte man vfler lesen, daß Packpapier usw. als Feldpostkarte von den Soldaten verwendet wurde. Dies zeigt am besten, daß Mangel an Papier und Karten unter der Mannschaft im Felde herrscht. Die Doppelkarte konnte da etwas Abhilfe schaffen, und gerade die wird an den Absender zurückgesendet mit dem Ber« merk: ..Doppelpostkarten sind unzulässig." Wäre da nicht öffentliche Aufklärung über das Warum möglich? Die Einrichtung war doch wirklich gnt! gwei Cholerafälle in Selo bei Laibach. Am 23. Dezember nachmittags wurden auS Selo Jgnaz Somrak und Johanna Zajc in daS Lande«-spital übergeführt. Bei Beiden ergab die bakteriolo-zische Untersuchung Cholera asiatica. Somrak starb einige Stunden nach der Ausnahme. Zajc wurde in da« Choleranotspital übergeführt. Alle mit den Er-krankten in Berührung gestan»enen Personen wurden isoliert. Das Jahr 1915 hat nun seinen Einzug ge-halten. Es ist nach der Zeitrechnung der Septuaginta aber schon daS 7649ste, nach der der griechischen Kirche das 7423ste, »ach der Julianischeu Zeitrech-das 6628ste und nach der jüdischen Zeitrechnung daS 5675ste. Alle diese Wahlen sind natürlich nua f;anz willkürliche, denn weit mehr Jahre als diese ind eS, daß Menschen auf dieser Erde leben. Anders verhält es sich mit folgendcn Zahlen. So ist 1915 seit Christi Tode da« 1382ste, seit der Zerstörung Jerusalems daS 1843ste, seit der Gründung deS Rö-mischen Kaiserreiche» deutscher Nation das 1115ste, seit der Gründung deS Deutschen Königtums durch den Vertrag von Berdun daS 1672ste, seit Gelan-gung deS HauseS HabSburg zur deutschen Kaiser-kröne das littst«, seit der i.findung des Schieß-pulverS daS 535ste, seit der Erfindung der Buch-druckerknnst daS 475ste, seit LutherS Reformation Deutsche daS 398ste. seit der Bereinigung Ungarns, Böhmens, Mährens und Schlesiens mit Oesterreich das 389ste, seit der Erfindung der Dampfmaschine da« 217.ste, seit deS Regierungsantrittes Kaifrr Franz Josef daS 67ste, seit der Gründung deS norddeutschen Bundes daS 49ste, seit der Gründung deS Deutsche» Reiches das 44ste und seit deS Regierungsantrittes Kaiser Wilhelm ll. das 27ste. Flecktyphus in SteiermarK. Infolge der durch den Krieg herbeigeführten Verschiebungen wurde ungeachtet aller Vorsichtsmaßregeln Fleck-typhuS in Steiermark eingeschleppt und an einzel-ncn Orten amtsärztlich festgestellt. In einem nach-gewiesenen Falle erfolgte die Ansteckung durch von russischen Gefangenen eingehandelte Montierunz»-stücke. Die Erkrankungen hatten bisher allerdings einen ungewöhnlich milden Verlaus; doch ist w» bei anderen Epidemien durchaus nicht ausgeschlossen, daß schwerer« Fälle nachfolgen, und ist es daher von vornherein notwendig, jede Ansteckungsgefahr zu vermeiden oder wenigstens tunlichst zu vcrrin-gern. Da nach den neuesten wissenschastlichen For-schungen die Krankheit nur durch Ungezieser — namentlich Läuse — vom Kranken aus Gesunde übtrtragen wird, ist das wichtigste und verläßlichste VorbeugungSmittel in der umfassendsten Vertilgung des Ungeziefer» zu finden. Diese geschieht außer mit chemischen Mitteln am sichersten durch trockene Hitze, wie durch die bei den meisten Gerichten vor-sindlichen LauSösen und noch mehr durch den heißen Dampf der DampfdeSinfeklionSapparate, wie sich solche in den meisten größere» Ortschaften schon be-finden. Die Krankheit äußert sich gemeiniglich nach zwei- bis dreitägigen heftigen Kopf- und Glieder-schmerzen mit bedeutender Mattigkeit durch Schüttet-srost mit nachfolgendem hohen Fieber, worauf sich bald, schzn am dritten bis fünften Tag, klein«, höchsten» linfengroße, blaßrötliche, an den Rändern etwas verwaschene Flecken, vorwiegend an den Sei-tenleilen der Brust, an den Vorderarmen, Unter-schenkeln, Hand- und Fußrückeu, übrigens auch an anderen Körperteilen, am wenigsten im Gesichte, einstellen. In allen ähnlichen Fällen ist sofort ärzt-liche Hilfe zu suchen. Der Flecktyphus ist eine jener Krankheit«», für welche die Anzeigepflicht vorge-schrieben ist. Einkronennoten und Halbkronen-stücke. Die vor kurzem erfolgte Ausgabe von Zweikroneniioten hat den unl«ugbaren Mangel an kleine» Ge.dforten noch nicht ganz behoben. Ueber« dies ist eS für die Auszahlung der Löhnungen an die Truppen längst als zweckmäßig erkannt worden, neben die Zweikr»nen- auch noch Einkronennoten treten zu lassen, da hierdurch d'e GewichtSbelastung der Truppenkasien zusolge der Verringerung der Münze,ivorräte im gleichen Maße verringert wird. Wie wir erfahren, sind deshalb vor kurzem auch Einkronennoten hergestellt worden. Ihr Gesamt-betrag dürste sich unter 2V Millionen Kronen, also aus nur geringer Höhe halten. Der Zeitpunkt der AuSgabe dieser neuen Noten scheint noch nicht end-giltig bestimmt zi> sein. Der Vereinfachung und Er-leichterung deS GeldverkehreS in den kleinen Be« trägen hätte auch die ebenfall» erwogene AuSgabe von Halbkronenstücken zu dienen. Die Kontingents für die Scheidemünzenauiprägung sind in Oester-reich-Ungarn längst als zu niedrig erkannt und wiedkrholt hat sich, speziell in den Nickelmünzen, Bedarf gezeigt. Gegenwärtig betragen diese Kontin. gente 43 Millionen Kronen für die Zwanzigheller-und 32 Millionen Kronen für die Zehnhellerstückc. Die Herstellung von Halbkronenstücken würde, wie eS heißt, keine Ansprüche an die Nickelmetallbestände stellen. wieder ein polnischer Politiker ver-haftet- Wie die ParlamentSkorrespoudenz mitteilt, wurde der gewesene galizische Landtagsabgeordnete Universitätsprofessor Dr. StaniSlauS EtronSki, der sich derzeit in Graz befindet, dort interniert. Pro« fessor Dr. EtronSki war vom polnischen Groß-grundbesitz in den Landtag entsendet worden und gehörte zu den führenden Persönlichkeiten unter den ostgalizischen Konservativen. Auszeichnung im Schuldienste. Dem mit dcm Goldenen Verdienstkreuze mit der Krone, der Silbernen Tapserkeitsmedaille 2. Klasse und der Ehrenmedaille sür 40 jährige treue Dienste dekorier-ten Oberlehrer und langjährigen BezirkSschul« iuspekior in Cilli, Josef Supanek, wurde vom UnterrichtSminister sür sein« Wirksamkeit auf dem Gebiete des Schulwesens der Titel „Direktor" ver-liehen. Einberufung der Landsturmpflich-tigen der Jahrgänge 1887. 1888, 188S und 1890. Alle bei der Musterung in der Zeit Stimmt 1 rom 16. November bis 31. Dezember 1914 zum Landsturmdienste mit der Waffe geeignet befundenen Landsturmpflichtigen der GeturtSjahrgSog« 1887,. 1888» 1889 und 1890 haben einzurücken, sofern sie nicht schon zum Dienst« mit der Waffe herange-zogeu oder von diesem Dienste auS Rucksichten des ösjentllchen Dienstes oder Interesse» aus bestimmte odw auf unbestimmt« Dauer enthHen worden find, uud haben sich am 16. Jänner *915 bei de« in ihrem LandsturmlegitimaiionSblatte bezeichneten k. u. k. ErgänzuagSbezirkSkommando, beziehungsweise k. k. Landwehr - (Laudesschützen-) ErgänzungSbezirkSkom-maudo einzufinden. Für diejeirigen Landsturmpflich-tigen der GeburtSjahrgänge 1387, 1888, 1889 und 1890, die wegen vorübergehender Erkrankung erst zu einem späteren Termin einzurücken haben, gilt der hiefür bestimmte. auS dem Landstitrwlegltima. tionSblatte zu entnehmende Termin al» der Zeit» punkt für die Einrückung zum oberwähnten Kom-mando. Bei der Nachmusterung nach dem 16. Jan» ner 19l5 geeignet Befundene der genannten J^hr» gange haben biaucn 43 Stunden nach der Muste» rung einzurücken. Es liegt im Interesse eines jeden dieser Landsturmpflichtigen, ein Paar fester Schuhe (eventuell Stiefel, Opanken), dann warme, wollene Unterwäsche, warme Klciser (wollene Weste mit Aeimeln, Wolleibchen, Sweater, Pelze, dicken Win» termantel und dergleichen), Wollfocken (wollene Fuß-läppen), Schneehaube, Pulswärmer, warme (Woll-) Handschuhe, warme Decke (Kotze) und einen Ruck-sack, jedenfalls aber ein Eßzeug und ein Eßgefäß mitzubringen, soweit er diese AuScüstungSzegenstände besitzt. Diese werden, fall« sie als brauchbar zur Benützung im militärischen Dienste befunden werden, nach ihrem Werte vergütet werden. Auch empfiehlt eS sich, Nahrungsmittel für drei Tage mitzubringen. DaS LandsturmlegitimationSblatt berechtigt zur freien Eifenbahnfahrt bei der Einrückung und ist vor An-tritt dieser Fahrt bei der Personenkasse der Aus-gangSstatio» abstempeln zu lassen. Die Nichtbefol« gung dieseS Einberufungsbefehles wird nach dem Gesetz« vom 28. Juni 139i\ R. G.«Bl. Nr. 137, strenge bestraft. Gegen die Lebensmittelteuerung. Aus Pettau wird der Tagespost geschrieben: Der Verband Teutscher Arbeiter in Pettau hielt im Gasthause Kodella eine allgemein zugängliche Versammlung ab, in welcher gegen die unnatürliche, durch unverant-wortliche Elemente künstlich verursachte Teuerunz aller LebenSmittel in Pettau Stellung genommen wurde. Den Bericht erstattete Vereinvmitglied Schrift-leit r Karl Linhart. Herr Linhart sührte aus, wie billig die Lebensverhältnisse in Pettau vor AuSbruch deS Krieges waren und wie wenig Grund vorhanden war, mit einzelnen LebenSmittel» so sehr in die Höhe zu gehen. Als eine Haup.ursach« der gesamten Teuerung sührt der Redner di« Herausgab« «ineS von der Landbevölkerung mißverstandenen Maximal-tarifeS in erster Linie an, dann aber die Einkreisung der Stadt durch Händler, welche die Landbevölkerung auf allen Zugängen der Stadt anhalten und in den Preisen überdielen, um dann diese teuere Ware nach inderen Orten Oesterreichs noch teurer zu verkaufen. Er führt auS, daß di« Stadtgemeinde, um daS In-terefse der B«vö!kerung zu wahren und di« Land-bewohner zu veranlassen, die Märkte in reicherem Maße zu besuchen, sür sämtliche auf den Marktplatz gebrachten landwirtschaftlichen Produkte die Stand-gebühren aufgehoben hat. Ein Mehr konnte die Stadt-gemeinde nicht tun. weil die Händler außerhalb des Stadtgebietes wohnen und dort ihr Unwesen treiben. Die BezirkShauplmannschast Pettau habe zwar die strengsten Maßnahmen getroffen. doch feien diese wenig von Ersolg begleitet, weil es an den notwen-tigen AufstchtSorganen fehlt. Ueber Antrag des Vor-sitzenden deS Verbandes deutscher Arbeiter in Pettau, deS Hausbesitzers Herrn Wunderlich, wird beschlossen, den Behörden, deren zweckdienliche Aufträge volle Anerkennung finden, durch Bildung eineS Ueberwach-ungSauSjchusse» an die Hand zu gehen. Aufgabe dieses Ausschusses soll cS sein, Borkäuse in der un» mittelbaren Umgebung der Stadt durch Anzeige der betreffenden Händler zu verhindern und auch in der Stadt selbst darüber zu wachen, daß jene Leute eine Standgebühr entrichten, die ihre Ware nicht aus den Markt bringen, sondern dem Händlern und Zwischen-Verkäufer anbieten. Höchstpreise für Kartoffeln. Die Re-gierung hat eine Verordnung, betreffend die Fest-fetzung der Höchstpreise sür Kariosseln, erlassen. Für Steiermark, Körnten und Krain werden als Höchstpreise im Großhandel sitr Speisekartoffeln, sortiert (gelbe, weise, Rosen) 10-56 K per Meter» Zentner mit Ausnahme der Kipsler, sür nichtsor-tierte Kartoffeln (Industrie- und Futterkartoffeln) Ämraur 1 6 50 K per Meterzentner festgesetzt. Al« Groß-Handel hat der Verkehr zwischen Erzeugern, Händlern und Verarbeit«?» zu 'gelten. Die Höchstpreise dürfen auch beim direkten Verkehr zwischen dem Erzeuzer und dem Verbraucher «ich, überschritten werden. Sie verstehen Och sür den On der ver« tragkmäßigen Lieferung sür 100 Kilogramm ohne Sack gegen Barzahlung (Netto per Kasse). Die politische Landesbehörde ist ermächtig«, für den Klein-Handel Höchstpreise unter Rücksichtnahme auf die für den Großhandel bestimmten Höchstpreise festzusetzen. Der Besitzer von Kariosfelvorräten kann von der politischen LandeSbehörte ausgesondert werden, dieselben, soweit sie nicht sür seine» eigenen Hau»-gebrauch notwendig sind, zu den festgesetzten Höchstpreisen zu liefern. Uebertretungen der Bestimmungen dieser Verordnung wilden mit Geldstrafen bis zu 5000 K oder mit Arreststrafen bi» zu sechs Monaten geahndet. Diese Verordnung tritt am 23. d. in Wirksamkeit. Beim Verschieben tödlich verunglückt. Freitag um 9 Uhr vormittag» war der 48 jährige Bahnbedienstete Jgnaz Supaicie mit dem Verschieben von Waggon« befchLftigt, als er plötzlich unter die Räder eine« Wagens kam und tot liegen blieb. Die Füße und der Stopf waren vom Stumpf getrennt. Wen die Schuld an diesem Unfall« trifft, konnte noch nicht festgestellt werden. Eine neue Scbulvereinsortsgruppe in Grobelno Kürzlich versammelte sich eine wackere Schar deutscher Männer und Frauen des OrteS Grobelno, um an die Gründung einer neuen Ortsgruppe des Deutschen Schulvereines zu schrei» ten. Bahnassistent Grailer erörterte hiebei in ausführlicher Weis« die Ziele und Erfolge deS Schul-Vereines und beleuchtete insbesondere die Aufgaben der Ortsgruppe, wobei er an die Anwesenden die Aufforderung richtete, eine rege Werbearbeit zu enl« falten. Hierauf würd« die Wahl deS Ortsgruppen-Vorstandes vorgenommen, welche nachstehendes Er-gebnis hatte: Obmann I. Grailer, Bahnaffistent in Grobelno, Obmannsteklvertreter I. Pawlik, Bahn-asfistent in St. Georgen. Schriftführer R. Hermann, Bahnmeister in Grobelno, Schriftführersteilvertreter I. Deml, Bahnmeister in Grobelno, Zahlmeistertn Frau F. Hermann, Bahnmeistersgattin in Grobelno, ahlmeisterstellvertreter Hugo Willmai»,, Station«-ef in Grobelno. Die Ortsgruppe zählt derzeit 54 Mitglieder und hat bereits insgesamt 173-54 Ä an die Hauptleitung zbgeführt. Nach Besprechung und Erledigung noch sonstiger Angelegenheiten dankte schließlich Ingenieur Miglitsch in schlichter, aber herzergreifender Weise dem vorbereitenden Ausschuß sür die wackere Arbeit, die er geleistet. Die Schutzoereinsarbeit aufnehmen! Der Deutsch« Schulverein schreibt: In vollständiger Berkennung der Verhältnisse haben viele Schulverein«-ortSgruppen jetzt ihre Tätigkeit eingestellt, lo daß die BereinSleitung wegen Mangels entsprechender Einnahmen gezwungen war, einer ganzen Reihe von gefährdeten Orten diese,! Jahren gewährten!! nterstützungen zu enlziehen. Unsere völkische Sache an den Sprachengrenzen würde schweren Schaden erleiden, wenn hierin nicht bald Wandel geschaffen würde, da in»b«Iond«rr di« tschechischen und südslawischen nationalen Vereine ihre Tätigkeit nicht eingeschränkt haben und mit derselben Zähigkeit unsere gefährdeten Gemeinden angreifen wie in FriedenSzeiten. Almhütteneinbruch. In der letzten Woche wurde in die Travnikhütle der Herrschaft BiStum in Planina bei Laufen ein frecher Einbruch verübt. Die Täter stahlen alles, was nicht niet- und nagelfest war, unter andere» daS Eß- und Kochgeschirr und die Wäsche im Werte von über 100 K. Außerdem zertrümmerten sie di« Fensterscheiben und einiges Geschirr und verwüsteten alles, was sie.nicht mit-nahmen. Monatsausweis des Einlagenstandes argen Kassenscheine und EinlagSbücher der k. k. priv. Böhmischen Unionbank: Stand am 31. Dezember 1914 K 72,411.421 03 Vermischtes. I ch melde mich. De« Tod eines deutschen Soldaten im Lazarett von Maastricht schildert in der dortigen „Deutschen Wochenzeitung sür die Niederlande und Belgien" der Leiter deS Krankenhauses Dr. Brocx: . Den dramatischen Höhepunkt aller Schrecknisse bildeten die letzten Worte eines jungen Deutschen. Kurz vor seinem Tode schlug er die Augen aus und flüsterte, sich mühsam ausrichtend: „Herr Leutnant, ich melde mich zur Stelle" Alle Umstehenden waren wie nie- _ _____ Lelttk'che Dacht__ dergeschmettert! In seinem TodeSkamps siegte noch da» eiserne Pflichtgefühl." * * • Ich melde mich! Ob du mich. Herr der Heere, Rufst oder nicht, ich trete in die Reih'n; Mit meinem Volke stell' ich mich zur Wehre, Mit meinem Volk will ich in Waffen sein. Ich melde mich! Mein Oberst, ich hör' fragen: „Wer ist bereit zu einem TodeSritt JnS Feindesland auf Kundschaft!" Ich will's wagen Aus Tod und Leben, Herr, ich reite mit. Ich melde mich! Ich hab' den Feind erkundet, Und seine Kugeln, o, ich macht' sie wett. Die Sinne schwinde», todeSschwer verwundet Muß ich mich melden in das Lazarett. Ich melde mich, Herr über Tod und Leben, Die Waffe senk' ich, kann nicht kämpfen mehr. Heerscharen-Gott, dir hab' ich mich ergeben, Nun stell' mich ein ins große Geisterheer. Albrecht Thoma. Deutsche Frauen. Sie schieben sorglich ihren Kinderwagen, Gedenkend, daß der liebst« Mann vielleicht In dieser Stunde auf Patrouille reile, Mit seinem Glase in die Ferne spähend. Feindlichem Feuerschlund »um leichten Ziel.-- Sie gehen durch das Hans mit raschem Schritte, Ordnen und sorgen, und am Schreibtisch blinkt Die frische Schrift des Briefes, der inS Feld soll. Nur Liebe fü!It und Sonnenschein die Seiten, Doch eine Träne siel auf feinen Rand . . . — — — Ob er noch lebt, dem dies« Schmerzen gelen, Ob noch gesund ihn FeindeSerd« trägt? Die Nächte wissen diese Martersorgen, Sie hören flehen voll der tiefsten WngfL Und Sehnsuchtsworl«, irrend, ohne ZM. Jedoch der Tag sieht klare, glatte Stirnen, Sieht Augen, die in Hellem Lichte steh'n Und allem Fragen lächelnd Antwort geben, Als wühlen sie von keiner Sorge Beben. („O. R.") H. Forstreuter. Ansprache eines F e l d p r e d i g e r s vor der Schlacht. Der jugendliche Stuttgarter Stadtvikar, Ojsizierstellvertreier Siegsried Traub, hielt vor der Schlacht bei Becelaere in Flandern, in der er selbst den Tod sürS Baterland finden sollte, eine Ansprache an feinen Zug, die ein «rgrei-fendeS Zeugnis für de» todesmutige» Geist der deutschen Truppen ist. Seine Rede schloß mit sol-gendem siegeStrotzigen Bekenntnis: „Kameraden, es gilt, dem Tod ins Auge zu schauen! Wir wollen e« mutig, mit gutem Gewissen, in Gedanke» an un-sere Heimat tun. Wir können e» mit Gott im Herzen. Er verbindet uns untereinander, er verbin-det Heimat und Schlachtfeld, er verbindet zu ewigem Zusammensein. Nun komm, du Sensenmann, Und faß unS kühnlich an! Wir zittern nicht, Wir wanken nicht. Wir tun nur uuf're Pflicht. Du schreckst uns nicht mit Blut, Mit grimmiger Feinde Wut, Wir kennen dich und uusere Not Und einen treuen, ewigen Gott. E» lebe die Heimat, eS lebe der Kaiser, eS lebe aus zu hellen Flammen GolteS Geist in Zeit und Ewigkeit." Kaiser Wilhelm und sein österrei-chi scher Kamerad. Während der Anwesenheit Kaiser Wilhelm» in BreSlau spielte sich auf dem dortigen Bahnhof eine hübsche Szene zwischen dem Kaiser und einem österreichische» Wachtmeister ab, die im »B:«S-lauer Generalanzeiger* von einem Augenzeugen berichtet wird. Der österreichische Stab«wachtmeister namens Danitl Kuz, der soeben von einem Krankenurlaub zu feinem Regiment zurückkehrte, hatte gerade zu der Zelt, als der Kaiser auf dem Bahnhof «eilte, in BreSlau einen kurzen Aufenthalt. Mit dcm Augenzeugen stand er auf dem Bahnhof 2 in eifriger Unterhaltung und beobachtete dabei, wie der Kaiser auf dem gegenüber-liegenden ersten Bahnsteig, begleitet von zwei Flügel-adjutanten, auf« und abschritt. Plötzlich rtef der eine Flügeladjutant de« Kaiser« den Oesterreicher an und befragte ihn nach feinem Regiment, Zweck und Ziel feiner Reife. Bald darauf, alS der Kaiser wieder mit feinem Adjutanten vorbeikam, wurde er nun von neuem gerufen. Kuz faßt« nun kurz entschlossen seinen Säbel und fetzte im Galopp über daS trennende Bahngeleise hinweg. Er erklomm den Bahnsteig, auf dem der Kaiser stand, und salutierte militärisch Der Kaiser wandte sich freundlich zu ihm und e« entspann sich jetzt folgendes Zwiegespräch: „WaS sind Sie und bei welchem Regiment stehen Sie?" lautet di« Frag«. Kuz erwiderte: Seite 5 „Ich bin k. k. Stabswachtmeister bei der 3. Eskadron deS k. k. Dragonerregiments Nr. 10 in Krakau." — „Sind Sie krank oder verwundet?" fragte abermals der Kaiser. Kuz erwiderte: »Ich hatte mir den Fuß verrretcn. Majestät. Ich war einige Tage zu Hause. Jetzt bin ich aber wieder gesund u. fahre zum Regiment nach Rußland zurück.* — »Haben Sie mich heute zum erstenmal gesehen?" fragte Kaiser Wilhelm weiter. „Jawohl, Majestät, zum erstenmal", entgegnete Kuz. Hierauf gab der Kaiser dem Wachtmeister die Hand, nannte ih« »seinen Kameraden* und verabschiedete sich vou ihm mit d.n Worten: „Auf Wiedersehen." Kaum war der Wachtmeister aus den zweite» Bahnsteig zurück« gekehrt, als der von dcm anwesenden Publikum umringt und mit Fragen allseitig bestürmt würd«. Mit leuch-«enden Augen und voll Stolz über die Ehre, vom Kaiser persönlich angesprochen worden zu sein, beant-wertete der Wachtmeister alle Fragen. Besonders aber freute es ihn, daß der Kaiser ihn als seinen Kameraden bezeichnet halte. Hin den bürg als „Schützenkönig". Generalfeldmarfchall vo» Hindenburg beschäftigt auch die Gemüter der Engländer nicht wenig; sie fühlen mit Enttäuschung und Kummer die Wirkun« gen seiner genialen Strategie, die ihre Hoffnung auf die Russen zunichte macht, und sie sind begierig, von dem »Helden von Ostpreuße»", wie sie ihn nennen, etwas Näheres zu ersahren. Diesen Wunsch versuchte ihnen nun ein englischer Aristokrat, Sir Elaude Campion de Crespigny, zu erfüllen, der ein-mal die Ehre gehabt, mit Hindenburg zusammen zu jagen. In einem Vortrag erzählte er, wie er mit dem großen Heerführer im Jagdgebiet d-S Fürsten Blücher zusammengetroffen sei, und auch damals zeigte Hindenburg seine Überlegenheit. .Es ist Sitte", so berichtet Sir Claude, „daß bei einer deutschen Jagd daS Mitglied der Gesellschaft, daS die größte Beute davongetragen hat, zum „Schützen-könig" (King of de Shoot) ausgerufen wird und am Abend beim schäumenden Wein hohe Ehrung erfährt." Die beiden Nebenbuhler um das Schützen-königtum jener Jagdpartie waren der Engländer und General von Hindenburg; sie hatten beide so ziemlich die gleiche Menge geschossen, aber der „Held von Ostpreußen" siegte schließlich über den Eng-linder, weil es ihm gelang, einen FuchS zu schie-ßen. Sir Elaude wurde nun ausgegeben, da« Gleiche zu leisten, aber Meister Reincke ging ihm aui dem Wege, und so mußte er dann zugeben, daß des Kaisers neuester Feldmarschall zum „Schützenkönig" auSgerusen wurde. Mißbräuche bei Armeelieserungen. Die Ejsegger Zeitung „Drau" meldet: Ein Armee« lieserungSskandal macht jetzt in Budapest allen»-halben von sich reden. Man ist großen Kakuofäl« schungen auf die Spur gekommen. Die chemische Untersuchung hat ergeben, daß reines Kakaopuloer kaum mehr im Verkehr ist. Die Kakaofälfchungen wurden in einem Militärlazarett entdeckt. Die Militärbehörde ist auch hinter Mißbräuche bei der Zwiebackliefervna für die Armee gekommen. Meh-rere vertragsmäßige Lieferanten haben a»S muffi» gem Mehl sehr schlechten, unverdaulichen und ge-fährlichen Zwieback geliefert. In den Lagerhäusern mußten zwei Waggonladungen davon vernichtet werden, da sie Schimmel anzusetzen und zu faulen begannen. Das Militär hat die Verträge mit den Budapester Großbäckereien sofort gelüst und einen anderen Unternehmer mit der Lieferung betraut. Das erste KriegSluftschifs Im gegen-wärtigen Weltkriege spielen die KriegSluftschiffe eine große Rolle. ES ist aber nicht daS erstemal, daS Luftschiffe entscheidend in den Krieg eingegriffen haben': die erste Anwendung deS Luftschiffe« im Kriege ist vielmehr verhältnismäßig sehr alt. Nur wenige Jahr« nach der Erfindung der Montgolsiere kam man dar-auf, auch in der Luft Krieg zu führen. Wie die „Minerva" erzählt, ordnete am 2. April 17S4 der französische Natior.alkonvent die Einrichtung einer Lustschifferkompagnie an, und noch in demselben Jahre konnte sich diese betätigen. DaS erst« Luftschiff, von dem man alS KriegSwaff« erfährt, ist demnach der Feffelballon Entrepenant, der bei der Einnahme von Charleroi am 25. Juni 1794 durch die Franzosen wertvolle Dienste tat. Tag» darauf, als die Fran-zofen bei Fleury (FleuruS) gegen die Oesterreich« kämpften, war der gleiche Fesselballon tätig. Conrad von Hötzendorf lind das Schulmädchen. AuS St. Pölten wird geschrie« ben: Auch in St Pölten sammelten die Schulkinder für unsere im Felde stehenden Soldaten Weihnacht?« gaben. Da tauchte die Frage auf, ob man nicht auch dcm Führer der Armee ein Weihnachtsgeschenk machen sollte. Und e» wurde ein Kistchen mit Schoko-lade, Tee, Zucker, Zigarren usw. gefüllt und an Sei» 6 De«tfche Macht -Freiherr» von Conrad abgesendet. Ein Begleitschrei-den lag bei, indem ein Schulkind namens der gan-zen Klasse den General bat, das Geschenk anzu. nehmen, ihm glückliche Weihnachten wünschte und versprach, daß die Sinder sür den Sieg unserer Waffen beten werden. Selbstverständlich hat niemand eine Antwort erwartet. Doch zur großen Ueber, raschung ttas kürzlich eine Feldpostkarte von dcm Heersührer «in, die folgenden Wortlaut hat: .LiebeS Fräulein! Zch danke Ihnen und Ihren Kolleginnen herzlichst sür die liebe WeihnachlSgabe, sowie für die freundlichen Zeilen, mit welchem dann den Serbensreund in der Person dcS heutigen Angeklagten im Gasthause der Kellereigenossenschaft in Friedau anzuhalten und ihn zu verhaften. DaS Urteil lautete aus zwei Monate Arrest, welche Strase durch die Untersuchungshast alS verbüßt erscheint. Marburg, 18. Dezember. Landwehr Divisionsgericht in Marburg. In dem am 18. d. hier stattgefundenen Per-Handlungen vor dem Landwehr-DivisionSgerichte führte der Major Gustav von Hatzdegg den Vorsitz. Ver« handlungtleiter bei der ersten Verhandlung war Majorauditor Dr. Ereliger, Klageanwalt Oberlcut. nantauditor Dr. v. Racic, Verteidiger Oberleutnant« auditor Dr. Modie. Bei den Übrigen Verbandlun« gen war Oberleutuantauditor Dr. Vo^el VerHand-lungSleiter. Als erster Angeklagter erscheint Trisan Lalic. Derselbe war mit mehreren anderen in Süd-dalmatien mit Getreidedreschen beschäftigt. Hiebci wurde erzählt, daß die Serben unsere Truppen da. durch besiegt hätten, daß sie dieselben mit Elekträzi-tät eingeschläfert, sodann gefangengenommen hätten. Auch hätten sie denselben aus diese Weise Pulver und Blei aus den Gewehren gezogen. Lalic nannte auch den serbischen König seinen Herrichcr und ver-glich ihn in ausfälliger Weise mit unserem Kaiser. Lalic wird iomit des Verbrechen» nach § 65 a angeklagt' Lalic wurde nach § 65 St. - G. zu einer schweren und verschärften Kerkerstrafe in der Dauer von zwei Jahren verurteilt und zwar mit Einrech, nung der Unterfuch>ug»haft. — AIS weitere Ange. Nagie erschienen die beiden verehelichten Fischer Fab. jan Jurjcevic und Martin Rejic, beide über vierzig Jahre alt. ans Epalato. Beide suhren am 26. «ug. d. I. von Spalato gegen Drvenik, um zu fischen. Hiebet bedienten sie sich der ortsüblichen Dynamit« Patronen. Jurjcevic erhielt nun nach dem Fischfänge von Rejc die übriggebliebenen Dynamitpatronen. Jurj-. cevic wars dieselben über einr Mauer nächst einer ' menfchlichen Beliausung. Beide wurden somit de» Vergehen» nach § 3 Gesetz vom 27. Mai 1895 be-schuldigt. Beide Angeklagten gaben den Besitz von Dynamit zu. doch sageen sie, sie hätien von einem Verbote nichts gehört. Sie hätten da» Dynamit in ihrem Fischerboote ausbewahrt, dann aber hätten sie dasselbe 15 Meter von einem Hause abseit» ver. borqen, selbe» aber zuvor samt Kapseln eingepackt. ES war auch der kaum elf Jahre alte Knabe Peter Jurjcevic bei ihnen im Fischerboote. Daß mit dcm Dynamit eine so große Gefahr sür die Umgebung vorhanden gewesen, hätten sie nicht im Augenblicke gedacht. Beide Angeklagten wurden zu einer strengen Arreststraf« in der Dauer von drei Monaten ver-urteilt, welche Strafe aber durch deren fünfmonat. liche Untersuchungshaft alS verbüßt erscheint. ES wurden daher beide Angeklagte aus sreien Fuß gestellt. Graz, 22. Dezember. vom Landwehrdivifionsgerichte Die Ober-Bezirk»tierarzte»galtin Lndmilla Ptrnat sprach am 26. Juli, dem Tage der teilweisen Mo-bilisierung, in einem Gemischtwarengeschäst i* Win-dischgraz mit der Besitzerin de« Geschäftes über den Krieg. Die Geschäftsfrau äußerte erregt ihren Zorn über die Serben Frau Pirnat erwiderte, daß die Serben an dem Kriege nicht schuld seien, die Oester« reicher sollten eben nachgeben. „Die beiden (da» Thronfolgerpaar) sind nun eben einmal tot, lebendig werden sie nicht mehr. Lesen Sie nur die sloweni-schen Zeitungen, dann werden Sie sehen, wer die Schuld trägt." Wegen dieser Aeußerungen hatte sich Frau Pirnat vor dem LandwehrdivtsionSgerichte in Graz (Vorsitzender Oberst Hatzy, Verhandlung»leiter Majorauditor Pokorny, Militäranwalt Oberleut-nantauditor Dr. Wolff, Verteidiger Dr. Triller au« Laibach) zu verantworten. Sie versucht ihre Aeuße« rungen abzuschwächen, wird aber durch die Aussagen der Zeuginnen überwiesen Die Lenmundsnvte der Gemeinde Windischgraz schildert sie al» überzeugte Slowenin. Sie war auch Vorsteherin der Ort«-grupse deS Cyrill- und Melhud Vereine«. Der Ge-richtshof verurteilt sie wegen de» Verbrechens nach 8 65a St.-G. zn acht Monaten schweren Kerker». Der Verteidiger behält sich Bedenkzeit vor. Laibach, 25. Dezember. Der Prozeh gegen slowenische Hoch- und Mittelschüler in Laibach. Am 21. d. begann vor dem Laibacher Landes-als Ausnahmsgericht die Hauptverhandlung gegen 32 teil» wegen Verbrechens des Hochverrate», teil» wegen des Vergehens der Beheimbündelei angeklagte Mittel- und Hochschüler, die drei Tage währte und gestern mit der Verurteilung der meisten Angeklag-ten ihren Abschluß fand. Den Vorsitz führte Hofrat LandeSgerichtSpräsidentstellvertreter Pajk, Beisitzer waren die Oberlandesgerichlsräte Häuften und Ko-cevar Edler von Kondenheim und die Landesgericht«» räte MilcinSki und Regaly. Die Anklage vertrat Staatsanwalt Dr. Neuperger. In der Verteidigung teilten sich sieben slowenischliberale Rechtsanwälte. Als Vertrauensmänner wohnten der Hauptverhandlung unter anderen die LandeSschulinspektoren Franz Hubad und Levec bei. Angeklagt waren die Hoch-schüler Ivan Zgajnar, Joses Kozak, Gustav Oma« hen, Matthias Ambrozic und Vinko Zorc, der Schriftsteller Viktor Zalar, zehn Schüler de» ersten StaatSgymnasium» in Laibach, sechs Schüler des zweiten StaatSgymnasium» in Laibach und acht Schüler der Laibacher Realschule wegen Geheim-bündeln, serner Janko Novak, Hospitant der sieben« ten Gymnasialklasse des ersten StaatSgymnasium», und Ivan Endlicher, Privatist der 8. Gymnasialklasse des ersten Staat»gymnasiums in Laibach, wegen Verbrechens dls Hochverrate» nach § 58« Str.-G. und wegen Verbrechen» der Störung der öffentlichen Ruhe »ach § 65c St.-G. Gegen Anton Stefanovic wurde überdies die Anklage wegen Ber-brechen» der Beleidigung deS kaiserlichen Hause« nach tz 64 St.-G., wegen Vergehen» gegen die öffentliche Ruhe und Ordnung nach $ 305 St. G. und wegen Uebertretnng nach § 311 St.-G. erhoben. Die Angeklazten Slovak, Endlicher, Ponikvar, Lovsin, Stesancic. Zgajnar, Koza und Omahen befinden sich seit Juli in Untersuchungshast, die übn-gen waren auf freiem Fuße. Der Gerichtshos sällte, wie bereit» kurz gemeldet, folgendes Urteil: Ivan Endlicher und Janko Novak werden von der An« klage wegen Verbrechens nach 8 65 St.-G. steige-sprachen, dagegen wegen Vergeben» nach den §§ 285, 286a, 287a und c zu je sieben Monaten strengen Arreste» unter Einrechnuug der Unter-suchungShast verurteilt. Adolf Ponikvar wurde wegen Vergehens nach den §§ 285, 286a und 287 zu drei Monaten, Eugen Lovsin wegen des gleichen Ver« gehenS zu sechs Monaten, Anton Stesancic wegen Vergehen» nach den §§ 285, 286a, 287c und e, 305 und 311 zu s?ch» Monaten strengen Arreste», Ivan Zgajnar wegen Vergehens nach den §§ 285, 286a und 287a zu einem Monat, Gustav Omaheu zu einem Monat, Matthias Ambrozic zu einem Monat, Viktor Zalar zn einem Monat und Ivan Koß zu drei Wochen strengen Arreste» verurteilt. Die Angeklagten Danilo Majaron, Franz Vizjak, Viktor Fettich.Frankheim, Leo Kavcnik. Jakob Avsic, Georg von FödranSperg. Franz Tavcar, Franz Greben«, Anton Gunde, Paul Grabnar, Anton Sun-tacic und Wladimir Premrov wurden wegen Ver« gehen» nach den §§ 285, 286a und 287c unter Anwendung de» § 266 zu je 14 Tagen Arreste» verurteilt. Die Untersuchung gegen Fabiancie und Jenko mußte eingestellt werden, weil sie nach Ser» dien geflohen sind. — Der SlaalSanwalt behielt sich das Recht der Verfolgung einzelner Verurteilter nach § 23 P.-G. vor. Eingesendet. Ein vorzügliches Blutreinigungs-Mittel ist Dr. Hellmonns „Purjodal" (gesetzlich geschützt). Dieses Jod-Sarsaparilla-Präparat wirkt nicht nur blutreinigend, sondern auch schmerz- u«d krampfstillend, sowie entzündungswidrig uud kann jederzeit ohne alle Beschwerde genommen werden. .Purjodal" wird von den Aerzten in allen Fällen, wo Jod- oder Sarsaparilla-Präparate geboten er-scheinen, wegen seiner ausgezeichneten Wirkung mit Vorliehe verordnet. 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Nr. 1 .Die ©übmarl" erscheint jeden Sonntag al« unentgeltliche veitage sür die Leser der „Deutschen Wacht-. — Sin»eln ist »Die ioüd«art" nicht käuflich. 1915 Z)ie Siegesfeier zu ZZumsvisse. Bon Hermann Wagner. DaS UntcrhaltungSblatt der „Lechz. N. N." brachte folgende Siegesfeier: Bor der Gemischtwarenhandlung de» Krämer» in Bumiville, einer kleinen Stadt im Süden Frank-reich«, stand der Fuhrknecht JaqueS, der mit seinem Wagen Waren aus der nahen Departement-Haupt-stadt gebracht hatte und überlegte, auf welche Wtife es ihm gelingen konnte, umsonst zu einem Glase Schnaps zu kommen. Schwerfälligen Schritte« trat er «n den Laden und bestellte: „Bater Morel, einen Bitteren!" »Hier", sagte der «rämer. „Wißt Ihr nichts Neues?" „Wie denn nicht", erwiderte Jaque» mit gut gemachtem Erstaunen, „oder sollte eS Euch noch un-bekannt sein?* „WaS?" fragte dumm der Krämer und hielt den Mund offen. JaqueS stürzte den Schnaps hinunter und sagte dann: „Mit diesem Bitteren ist die Neuigkeit, die ich Euch gebe, schlecht gezahlt! Hört! Die Fron-zosen haben bei Berdun einen glänzenden Sieg er-rungen. Die feindliche Front ist durchbrochen. Die Deutschen haben ungeheure Verluste. Sie ziehen sich in wilder Flucht auf Metz zurück!' Der Krämer war rot, dann blaß, dann wieder rot geworden. Er keuchte: .Wie?!- „tt» ist so*, nickte gleichmütig Jaque», „ich habe ei au» der Stadt.* Und damit verließ er schleppenden Schütte» den Laden. Gleich daraus erschien die Frau de« Notar» in dem Laben, um sür zwanzig Sou« Preßhefe zu kaufen. In seiner Susregung wog ihr der Krämer sür zwei Sou» zuviel ab. „Madame", keuchte er, „wissen Sie schon?" .Wa«?" „Da» neueste! Das neneste au» der Stadt." „Nein", sagte reserviert Madame und hob hoch-mütig die spitzige Nase. Der Krämer quoll gleichsam über, wie ein Topf, der kocht. Hastig sprudelte er hervor: »Ein ungeheurer Sieg der Franzosen, Madame! Bei Berdun! Drei deutsch« Armeen total geschligen! Die ganze seind-liche Front »st in Auflösung begriffen! Die Deut-schen jagen in wilder Flucht nach Metz'.* Madame ließ vor Schreck die Hefe fallen. „Wa» sagt Ihr da, Morel?* Der Krämer legte beteuernd die Hand aUf da» Herz. „ES ist so Madame, so wahr ich Morel heiße! Ein vorüberjagendes Automobil, in dcm AmtSper-fönen saßen, brachte die Nachricht auS der Stadt." »Wie, wirklich?* „Wirklich!* schwor der Krämer. Madame machte mit einer schnellen Wendung Kehrt, ließ die Hese aus der Erde liegen und schrie: „Oh, ich eile, das meinen Mann zu sagen!" Und schon jagte ihre spitzige Nase um die Ecke. Dem Notar fiel, als er seiner Frau ansichtig wurde, vor Schreck der Klemmer von der Nase. „Jnnozenz*, schrie fti, indem sie ihre mageren Arme ausbreitest, „komm, laß dich umarmen!" Der Notar machte eine Geste der Abwehr. „Amelic, warum?" „Ein Sieg*, jauchzte Amelie, „ein ungeheurer, noch nie dagewesener Sieg! Die deutscht Armee ist bei Berdun vollständig geschlagen! Abertausende ge-sangen! Der Rest hat sich nach Metz hinein gerettet, von den Unseren versolgt!" Der Notar glaubte zu träumen. „Bist du verrückt, Amelie?" Madame ließ sich aufatmend auf da» Sofa niedergleiten und trocknete mit dcm Taschentuch ihre Stirn. 2 „verrückt?* sagte sie empört. «Frage den Prä« fetten, ob er verrückt ist I" ..Den Präfekten?m „Ja, der soeben vor wenigen Minuten mit seinem Automobil durch unseren Ort gesaust ist und mir die Nachricht persönlich mitgeteilt hat." Der Notar sprang auf und riß Mund, Augen und Ohren aus. „Und da» ist wahr?' „Ja", erwiderte Madame in Ekstase. Der Notar glühte wie ein Ösen. „Bei Gott", rief er, nach der Tür« stürzend, auS, .dos muß ich sogleich an den „Boten von BumSville' telephonieren!" Und fort war er. Der Notar drehe« wild die Kurbel am Tele-phon, fluchte und stampft« vor Ungeduld mit feinen kurzen Beinen. Endlich hatte er Anschluß. „Hier Notar Faguinetl Ist dort der .Bote aus BumSville?" .Ja," antwortete der „Bote". „Reißen Sie die Ohren aus, hören Sie und schreib«« Sie nieder I Der Präsekt war soeben bei mir! In seinem Automobil war er eigen« zu mir gekommen, um mir eine höchst wichtige Nachricht zu überbringen! Diese Nachricht lautet: Bei Berdun ist eine ungeheure deutsche HeereSmacht von den Franzosen vollständig vernichtet worden! Die Zahl der Toten und der Gefangenen läßt sich zurzeit noch nicht übersehen, doch spricht man von hundert-fünszigtausend! Der Rest der Deutschen rettete sich nach Metz. Die Unseren folgten und haben mit der Einschließung der Festung schon begonnen! Haben Sie geschrieben?" „Wie —?" kam es hohl, wie entgeistert vom „Boten". - Der Notar rieb sich vor Aufregung seine Glatze. „Was ich Ihnen sage, iji richtig! Ich, der Notar, verbürge für die Wahrheit I . . . Haben Sie also geschrieben?" .Ja", antwortete ächzend der „Bote'. „Was werden Sie tun?" „Sosort Extrablätter drucken!" „Tun Sie das! Aber nur schnell! Und ver-anlassen Sie, daß alle Glocken geläutet werden! .. Schluß!" Und der Notar sank erschöpft in einen Stnhl. Eine Stunde später begannen die zwei Glocken der Kirche zu läuten. Die Einwohner von Bumsville stürzten aus-geregt aus ihren Wohnungen, um festzustellen, was t« ofbe. Sie sahen, wie zahlreiche Jungen die Straßen hinauf und hinabliefen, Blätter in ihren Händen schwingend und rusend: .Extrablatt! Großer Sieg der Franzosen! 5 Sons!" Und alles rannt» ihnen entgegen und bemäh' tigte sich der Blätter, die folgende Meldung ent-hielten: Entscheidender Sieg über die Deutschen bei Berdun I Mehr als 200.000 Deutsche gefangen und vernichtet! Metz von unseren Truppen zerniert! Wie uns soeben amtlich durch die Präsektur mitgeteilt wird, find fünf Armeen der Deutschen bei Berdun vollständig ausgerieben worden. Ihre Berluste waren in ihrer Größe bisher noch nicht festzustellen, doch werden fie auf weit mehr als 200.000 Mann geschätzt. Eine riesige Anzahl von Geschützen und Maschinengewehren und un-übersehbare Mengen von Munition und Proviant fielen in unsere Händc. Klägliche Reste der deut-schen Armee haben sich in wilder Flucht nach Metz zurückgezogen. Die Einschließung dieser Fe-stung durch die Franzosen ist nahezu vollendet, ihre Beschießung hat begonnen. - Man riß sich die Blätter gegenseitig au« der Hand, schrie sang, pfiff, johlte, weinte, lachte, um-armte einander — kurz ein ungeheurer Taumel bemächtigte sich der Bevölkerung von Bumsville, die in geschlossenen Reihtn vor da« Bürgermeisteramt zog. Dort machte man Halt, entblößte di« Köpfe und sang di« Marseillaise. Bis endlich der Büro«" Geister aus dem Balkon . seines Hauses erschien und an die Menge eine zün-dende Ansprache hielt, die von tosenden Zurusen immer wi«d«r unterbrochen wurde. Der Enthusiasmus hielt genau einen Tag und eine Nacht an, nicht länger. Am andern Morgen nämlich ließ der „Bote von Bumsville" ein zweite» Extrablatt verbreiten, da« folgenden Inhalt hatte: „Wir find, wie wir leider feststellen müssen, gestern das Opser einer (wir wissen nicht ob böswilligen ider nur leichtfertigen) Mystifikation geworden. Der von uns gemeldete Sieg der Franzosen über die Deutschen bei Berdun be-stätigt sich nicht. Wir haben die nötigen Schritte unternommen, um die Urheber dieser salschen Nachricht ihrer verdienten Bestrafung zuzuführen. Am gleichen Tage rrat der Notar mit seiner Gattin eine längere Reise an. J>er letzte Hruß. Fern aus schneev«rweht«n Fluren Röchelt schwer ein junger Held, Blut quillt auS der TodcSivunde, Rölet grell da» weiße Feld. Hei! DaS war ein wilde« Jagen Dem Feinde nach, in sroher Lust — Drausto»! Hurra 1 Die Kugeln pfiffen Und eine traf — de« Jüngling« Brust. Er atmet schwer — sein Herz schlägt matt — Der Lebenssaft strömt au» der Wunde, Die tück'sche Kugel tras zu gut. Schon naht de« Helden Todesstunde. Der blut ge Körper bäumt sich auf Im kurzen TodeSkampf--— .Mutter!* — Der Schrei tönt himmelwärt« Und — stille steht sein junge« Herz . . . Weitab von der Straße Steht einsam ein Haus. Hell leuchten di« Fenster In die Nacht hinaus. Ich ging vorüber Und schaute hinein: Ein Christbaum erglinzte Im milden Schein. Um ihn herum Die Kinderschar, — Nicht fröhlich scherzend Einander herzend-- Traurig und starr; Denn die Mutter ist heute ganz sonderbar . . . Stumm sitzt sie im Dunkel, bemerkbar kaum, Da hört ich sie flüstern wie im Traum: „Drei Monate schon! Gibt keine Nachricht, Joses mein Sohn .." Ein eisiger Luflstoß Umweht da« Httyii. ES flackern die Kerzen Und — eine lischt au». Die Mutter springt aus: „Der letzte Giuß! . Ruft sie entsetzt: „Sein Todeskuß!" Gebrochen wankt sie zum Weihnacht«saum, Der hell und sreundlich beleuchtet den Raum. „Mein Joses! . . . Noch in der TodeSnacht Hast du an deine Mutter gedacht! Ich hab' e« gesehen an diesem Licht: Dem Tod entrinnt sein Opfn nicht! Ich will nicht weinen, weg mit den Klagen! Den Schmerz will ich in mir begraben. Ich fühl' eine Freude, bisher unzekanut: Mein Sohn starb für fein Vaterland!" Ich hörte die Worte So kraftvoll und rein. s Sie drangen mir tief In die Seele hinein. — Nicht bängliche» Schwanken Und nutzlose« Klagen! wicht tiefe Trauer Und hilflose« Zagen! Die Mutter, betroffen von teurem Verlust, Ein Gedankt ruhe in ihrer Brust, Bon stolzer, weittragender Schwere: „Mein Sohn fiel aus dem Felde der Ehre!" Ernst Zunder (Marburg). | FRITZ RASCH, CILLI. ! Schrifttum. „Deutsch Oesterreich, Deutsche soziale Rundschau", eine Halbmonatsschrift sür freiheit-lichen Nationalismus und gesunde, gesellschaftliche Entwicklung. Schristleitung und Verwaltung Wien, 7./L.. Lerchensetderstraße 5. BezugipreiS vierteljähr, lich 3 K. DaS zweite Dezemberhrft ei öffnet ein Ar« tikel von L. Peiwaidic „KnegSziele hüben und drü-den", in welchem nachgewiesen wird, daß unsere Feinde im Gegensatz« zu den Absichten der verbün-deten Kaiserreiche ohne jeden höheren Zweck allein durch Herrschsucht, Rachsucht und Habsuchi vereinigt werden. UniversitätSprofessor Dr Rudolf v. Scala gibt an der Hand eineS kurz vor Kriegsausbruch erschienenen Werkes de« schwedischen Hochjchulprofes-sorS Kjellen „Eine Uebersicht über die großen Mächte", ihre Bedeutung und Politik. ReichSratS-abgeordneter Rasael Pacher setzt die Veröffentlichung der Materialien zu der brennenden Frage de» Zoll-bündnifseS fort und erinnert an d>e Antwort de» „Preußischen EtaatSanzeigerS" vom 7. November 1843 auf die Brückschen Bnrschläge. Der Direktor de« Deutschen LandeSAmte« sür Srw«rbesörd«rung in Mähren Franz Kubelkr erörtert die Art und Orga-uisation der HeereSliesening und ihre Bedeutung für daS Handwerk. Zn der Rubrik „Deutsche BildungS-arbeit" besprich« Bürgerschuldirektor Franz Brosch die Erscheinungen aus dem WeihnachtSbüchermarkt und weist auf die große volkSbildnerijche Bedeutung der richtigen vücherauswahl zu dieser Zeit hin. Auch dir übrigen ständigen Rubriken „Kunst und Kultur". „Der Schatzgräber" und „Politik" entHallen «ine Reihe außerordentlich akiueller Aufsätze. Ban der „Schtcflschen Buchdruckerei, ftiiint und BertagSanstatt v. 2. Schottlarnder. A. G., Brest««., liege» eine Reihe Neuer scheinungen vor. die sich btionortd tu Seschenkzwecken eignen und bahei ge>ade jetzt jut Weih, nachisseier ieql willkommen sein dürslen. Zunächst sind von dem Werke: .Ter Men ich und seine ^»lwickelunA, ttrchüologi'che Romane und Novellen. Von W. Ä. Neander". deffen 1. Band: „Die Sleiirzeit', (drosch. !lltt. l so, geb Mt. 2 sv) im Frühjahr herau»«etommen war. zwei weuere Bände erschienen. In Bonc lt .Die Psahlbauzeif, (brosch. Mt. ». aeb. Mt. Z 7i), entwirft der Aersaiier an der Hand der außer-ordenitich zahlreichen und schönen Funde, namenllich aus der Schireit, ein ebenso lehrreiche», wie unlerhaliendeS 4 Bild ber Psahldauzeil, bis, obwohl viele Jahrtaulende vor unserer Zeilrechnung zurückliegend, ein« in jeber Beziehung hochentwickelte Auliurftufe der Bevölkerung Mitteleuropas ztigt. Di« Entstedung der Pfahlbauten, de« Ruder- und Segelboote«, der Uebergang von der Stein, zur Bronze-zeit und weiter zur Eisenzeit und viel«» andere werden in geistvoller Weise voraeführi. Band III. „Mu-Allantis unt> M^t Sumerin", schien Mk. 250, gebunden Mt 8Ü0), behandelt di« Epoche der großen Sintfluten und die Vorzeit der babylonischen Weltlultur. Trox de« geringfügigen ,>undmaterial« hat «4 Bersasser mit Hilfe einer reichen Phantasie vermocht, in künstlerisch vollendetem Rahmen zwei für die Entwickelung ber Menschheit wicht ge, la«gv»rschotiene Kuliurperioden in packender Lebensfriiche vor den Augen de» Leser« er-stehen zu tasten. — Al« ein hoch bedeutsames Werk ist Otto Helmut Hopfen'S Roman „Pervorden zu Be>lu>-, drosch. Mt. 4, geb. Mt. b ). zu begrüben, 6« ist nicht, wi« man vielleicht nach dein Titel annehmen könnte, einer jener üblichen Berliner Sitien-Romanc. Vielmehr ist darin da» Höchst«, was «» im deutschen Polt« gibt, zum Borwurs genommen: die Mächte und Sinftüss, die ferne Kultur und feine Geschichte lentin. .Macht" und ber Wille, der Menschheit und im engeren «reife b«S deutschen Volke» Glück in ide-alstem Sinne zu fördern und auezubauen, — darum handelt es sich. Ein gewaltiges, ein kraftvolles Thema, da« mannlich anmutet und wahrhaft männlich durchgejüdrt ist. Schon die» muh dem Buch Sympathien erwerben, ba» außer dem durch di« anschaulich«», zum 3>it geradezu meifterhafltn «Schilderungen au» dem inneren Getriede eines großen Betliner Verlages noch besonder« geeignet erschein^ in weiten Kreisen ein mehr als gewöhnliche« Jnterrefle zu erwecken. — Zu dem Besten, was die jüngste deutsch« Literatur geschaffen Hai, gehört auch die Beschreibung der sozial-demotrauichen Wahl«rver!ammlang in d«m Roman „Sie-ger" von t diesem neuen Buche in b!« Reihe der ersten Schr ist,ieller unserer Zeit gestellt. Ein Autor von bereit« anerkanntem und bewährtem Rufe, Felix Philippi, legt hier eine Reihe dramatischer Skizzen unier dem Titel .Carneval" vor, (broschier» Ml. 8, geb. Mt « ), die ihn wieder als den feinen, geistvollen, witzigen Plauderer zeigen. Da« zireiaktige Muiitdrama, nach dem der Sammeloand seinen Namen erhalten hat. gibt auf dem Hintergrund« venetianischen Carn«val> treiben« flotteste, lebensprühende. packende Handlung, bie auch auf der Bühi e Erfolg erzielen dürste. Sin« besonder« dübsche Gabe aber bieten drei felbstbl^raphische Stück«: Tagebuchauizeichnurigen üder di« Erstaufführung de« Par-sisat in Bayreuth im Jahre 1882; Schilderungen einer griechischen Reise, aus denen ma» sehen kann, wi« ein wirtlich poetisches Gemüt Land und Leben Griechenlands empfindet; und als Schönste« vom psychologischen, wie liierarg«schichllich«n Standpunkte au» wohl der Essai üder die Eniiiehung und Uraufführungen semer eigenen Stücke, mit prächtigen Streiflichtern ant die Berliner Kritik. Fromme» Kalender für ISIS. Trotz der anwachsend«» Konkurrenz aus dem Gebiete der Salenfcerliteratur behält der alte Verlag von Carl Fromme, der vor Kurzem sein neue«, prächtige« Heim in Wie« 5., Nikol»d»rserstraße 7—11, bezogen hat, immer noch die Führung, sowohl was die Reichhaltigkeit feiner mannigfachen Kalendersorten, al« auch die gediegene Ausstallung anbelangt. Inte-«Renten erhalten da» ausführliche Kalendcrverzeich-iu« der Firma durch jede Buchhandlung umsonst. Requiem aus unsere Gefallenen. Schlast »ohl, ihr tapfren Streiter, i« der fremden Erd«, Die überall de« Herr«, wo sie auch ist! Ihr starbt al« eine todgeweihte, heilige Herde: Dean jeder starb von euch — ein Held und ISHnst! Ein jeder starb für eine hohe, hehrste Sache. Starb für da« Vaterland den Opsertod, Und euer serue« Leichenseld, die blutige Lache, Sie ist vo« ew'ger Glorie überloht. Die Sterne und die Engel, eure guten Geister, Sie drückten euch die jungen Augen zu, — Und unser naher Geist . . . in Dank und Liebe kreist er Um euer Grab und wünscht euch gute Ruh'. Beuiheim a. B. K. E. Knodt. Vermischtes. Eichelk-ssee. Eine Heulfrau au« Basel-land empfiehlt im »Schweizer Bauer* die Eicheln nicht nur für Futter, sondern auch sür den Hau«-halt al« Ersatz de« Kaffee«. Gewiß wäre manche Familie froh, wenn sie durch Eichelkaffee etwelche Ersparnisse machen könnte, zumal kinderreiche Fami-lien sehr wohl einen kleine« Vorrat anlegen könnten. Gar viele wissen jedoch nicht, schreibt sie, wie die Eicheln zubereitet werden müssen und diesen möchte ich in folgendem die Zubereitung»«« angeben. Ich selbst habe mir schon über zwei Kilogramm geröstet und verwende ih« mit halb Bohnenkaffee. Die fri-schen, reifen Eicheln werde« in.ein hölzerne« Ge-säß mit kochendem Wasser Übergossen, nachdem solche der Quere und der Länge nach durchichnitten worden sind. Die schlechten werden hiebei aus dem Wasser schwimmen und entsernt. Am anderen Tage wird nochmal« heiße« Wasser aufgegossen und aber» malt am solgenden Tage werden die gebrühten Eicheln in eine» Korb gegossen und im Backofen ge-trocknet. Nach dem Trocknen lösen sich die äußeren Schale« leicht ab. Sie lassen sich, völlig ausge-trocknet, bi« zum Rösten ausbewahren. Da« Rösten geschieht wie beim gewöhnlichen Kaffee (20 bi« 25 Minuten). Mischt man unter die srisch gerösteten Eicheln einige Bröcklein Butter, so hat man den schmackhaftesten einheimischen Kaffee. Will man halb Bohnenkaffee und halb Eichelkaffee nehmen, so emp-fiehlt e« sich, jede Sorte besonder« zu versorgen, da« heißt, da« Pulver vor Gebrauch nicht zu ver» mischen. Da» geröstete aromatische Eichelpulver, mit Kakao »ermischt, gibt den teuren, gegen Durchsall besonder» empfohlenen und äußerst schmackhafte« Eichelkakao. Zu bemerken ist noch, daß alle Arbeite» mit Ausnahme de« Rüsten», von Kindern besorgt werden können. Das Lokal-Museum. Aluser au Kriuueruuge» au die -yömerzeit f$ üt erreiche» Museum ist an Z>»««erst»§e» und Souutageu »o« 9—1 Zllhrgeöffuet, a» ander« K-geu der Mache »ou 10—12 Zlhr. Z»te KW-trtttsgebihr öetrtgt 20 Keller. Nuwwer 1 Ucuisdie lUartit Seite 7 Dalmatiner We i ngr ossh andlung J. Matkovic Hauptplatz 8 CILLI Hauptplatz 8 Verschiedene Sorten Dalmatiner-Weine. Beste Einkaufsquelle für Wirte und Weinhändler. Billige Preise. Muster gratis und franko. Spezialweine für Blutarme! Kundmachung*. Laut Beschluss des Gemeindeausscbusses der Stadt Cilli vom 20. März 1914 beginnt dos neue Hundeversteuerungsjahr mit 1. Jänner 1915. Es >st demnach fQr jeden Ober 4 Monate alten im Stadtgebiete gehaltenen Hund eine jährliche Gebühr von 15 K zu entrichten. Für an Ketten gehaltene Wachhunde und für im Gewerbebetriebe gehaltene Hunde ist eine Jakresgebfihr von 10 K zu erlegen. Für Hunde durchreisender Fremden werden Fremdenmarken mit der Giltigkeit von 3 Monaten gegen Erlasr von 4 K ausgegeben. Die Hundemarken werden vom 10. Jänner bis 31. Jänner 1915 in der Stadtkasse gegen die betreffende Gebühr und eine Abfertigungsgebühr von weiteren 20 Hellern verabfolgt. Sämtliche im Stadtgebiete gehaltenen Hunde sind bis 31. Jänner d. J. bei der Sicherheitswache anzumelden und es muss auch die Tütung, der Verkauf oder Verlust eines Hundes daselbst bekannt gegeben werden. Jede Uebertretung dieser Vorschriften, sofern sie nicht eine durch das Strafgesetz zu bestrafende Handlung darstellt, wird im Sinne des § 47 des GemeindestatuteB für die Stadt Cilli mit einer Geldstrafe von 2 bis 20 Kronen zugunsten des Gemeindearmfondes, im Nichteinbringungsfalle mit den entsprechenden Arreststrafen bestraft. Stadtamt Ciili, am 2. Jänner 1915. Der Uürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. Alle bei der Musterung in der Zeit vom 16. November bis 31. Dezember 1914 zum Landsturmdienste mit der Waffe geeignet befundenen Landsturmpflichtigen der Geburtsjahrgänge 1887, 1888, 1889 und 1890 haben einzurücken, sofern sie nicht schon zum Dienste mit der Waffe herangezogen oder von diesem Dienste auS Rücksichten deS öffentlichen Dienstes oder Interesses auf bestimmte oder auf unbestimmte Dauer enthoben worden sind, -und haben sich am 16. Jänner 1915 bei 'dem in ihrem Landsturmlegitimationsblatte bezeichneten f. u. f. Er-gänzungsbezirkskommando, beziehungsweise k. k. Landwehr-(LandcSschützen-) Ergänzungsbezilkskommando einzusinden. Für diejenigen Landsturmpflichtigen der Geburtsjahrgänge 1887, 1888, 1889 und 1890, die wegen vorübergehender Erkrankung erst zu einem späteren Termin einzurücken haben, gilt der hiefiir bestimmte, auS dcm Lattdsturmlegitimationöblatte zu entnehmende Termin als der Zeitpunkt für die Einrückung zum oberwähnten Kommando. Bei der Nachmusterung nach dem 16. Jänner 1915 geeignet Befundene der genannten Jahrgänge haben binnen 48 Stunden nach ihrer Musterung einzurücken. Es liegt im Interesse eines jeden dieser Landsturmpflichtigen, ein Paar fester Schuhe (eventuell Stiesel, Opanken), dann warme wollene Unterwäsche, warme Kleider (wollene Weste mit Aermeln, Wolleibchen, Sweater, Pelze, dicken Wintermantel u. dgl.), Wollsocken (wollene Fuß-läppen), Schneehaube, Pulswärmer, warme (Woll-)Handschuhe, warme Decke (Kotze) und einen Rucksack, jedenfalls aber ein Eßzeug und ein Eßgefäß mitzubringen, soweit er diese AuSrüstungSgegenstände besitzt. Diese werden, falls sie als brauchbar zur Benützung im militärischen Dienste befunden werden, nach ihrem Werte vergütet werden. Auch empfiehlt eS sich, Nahrungsmittel für drei Tage mitzubringen. DaS Landsturmlegitimationsblatt berechtigt zur freien Eisenbahn-fahrt bei der Einrückung und ist vor Antritt dieser Fahrt bei der Personenkassa der AuSgangSstation abstempeln zu lassen. Die Nichtbefolguug dieses Einberufungsbefehles wird nach dem Gesetze vom 28. Juni 1890, Reichs-gefetzblatt Str. 137, strenge bestraft. Stadia mt Cilli, am 29. Dezember 1914. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. «'»»'«»'«,»'«»V« «v, »v »•«»««» «»♦,,.»»»»« Bmii>Mchhni«kmi! = Druckaufträge = in jeder beliebigen Husfübrung bei massiger Preisanstellung. Postsparkasse Rechnung 8Ö.900 Geschäftsstelle: Cilli ■ Jnseratenaufträge für die Deutsche Macht werden nach billigstem Carif berechnet. ♦♦ Stroms Wr. 21 Rathmlsgasse Nr. 5 Gihc 8 Deutsche Wacht ■Kuaime. 1 Ein scbOnes dunkelbraunes Pferd, Fuchs, Wallach, ohne Zeichen, 7 Jahre alt, 15.1 hoch, guter Geher, vollkommen verlässlich und autosicher; feiner ein moderner, leichter Ein.spännerwagen mit neuem Geschirr, wegen Auflassung, preiswert zu verkaufen. Näheres in der Verwaltung dieses Blattes. 20934 Wohnung gesucht Zimmer und Kslche oder leeres Zimmer gesucht ab 1. März fflr eine alleinstehende Fran. 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