Laibacher Seituna. JS». 13 *• Dinstag am A 7. Juni R8K« Die „Laibacher Zeituilg" erscheint, mit Nllsnahme der Sonn- und Feiertage, täglich, uno klistct sammt den Beilagen im Comptoir ganzjährig lt fl., Halbjahr vg .^ ss 3« lr mit Kreuzband im Eomvtoir ganzjährig 12 st., hall'jährig «st. Für die Zustellung in'S Haus si»o halbjährig 30 lr. mehr zu entrichten. Mit der Pos! po'rto, frei ganzjährig, unter Kreuzband und gedruckter Adresse 15 st., halbiahrig 7 fl. 80 fr. — In seration sgebn h r fur eine Tpaltenzeile oder i>e» Raum derselben für ein-nialigr Einschaltung ."t kr., für zweimalige ^ fr., für dreimalige 5 lr. (5. M. .I"'crate bis 12 Zeilen koste» 1 ss. für 3 Mal, 50 kr. für 2 Mal und 40 fr. für 1 Mal einzuschalte» Zu diefeu Gebühren ist nach dem „provisorischen Gesetze vom N. November I. Z. fiir Iu,ert,onsstämpel" noch IN kr. für eine jedesmalige Einschaltung hinzu zu rechnen. Amtlicher Theil Acute wird das XXVIl. Stück, III. Jahr., gang 1851, des Landesgesetz- und Regierungsblattes für das Klonland Kram ausgegeben und versendet. Laibach am !7. 3"»! 1851. Vom k. k. Nedactionsbureau des Landcsgesstz, blattes für Krain. Se. Majestät haben über Antrag des Ministers des Cultus und des öffentl. Unterrichtes mit allerhöchster Entschließung vom 6. Juni d. I. die an der Akademie der bildenden Künste zu Venedig erledigte Professur der Kupferstechers dem Künstler Antonio Costa aus Parma allergnädigst zu ver. leihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Zur Finanzfrage. (Fortsetzung.) Gehen wir zuerst zurück auf den ältesten, vor uns liegenden östcrr. Zolltarif vom Jahre »766; da finden wir den Raffinatzucker mit 24 fl. 9 kr., den Melis mit 2» fi. »5 kr., den Lumpen und Farin-Zucker mit 22 fi. 26 kr. Emgangszoll angesetzt; Zuckmmhl für Raffinerien kömmt dort nicht vor, weil es derlei Fabriken in Oesterreich damals noch nicht gab. Der Tarif von »775 begünstigte die Einfuhr des Zuckers mehr, denn es erscheint darin für alle obengenannten Zuckergattungcn der Eingangs-zoll mit !3 fi. angesetzt, im Tarife von «788 aber bereits neben den Zöllen für ausländische Zucker-gattungcn, etwas mäßigere Zollsätze für die, aus den Raffinerien zu Trieft und Fiume kommenden Fabri. kate, und es kömmt dort zum ersten Male ein Eingangszollsatz (von 6 fl. 18kr.) für „alles Zuckcrmehl gegen Legitimation, daß es für Raffinerien gehöre," vor. Wir erblicken also hier den ersten Versuch der Aneiferung zur Errichtung der Zuckerraffinelien im Inlande, um mindestens die Einfuhr des bereits ras' sinirten Rohrzuckers fern zu haltcn; mit dcm Patente Vom 27. August 1803 wurde aber rassinirter und gestoßener Rohrzucker mit einer Accise von 33 fi-20 tr. vom Centner, und das Zuckermehl mit 25 fi. vom Centner belegt. Dicß vertheucrte den Rohrzucker in Oesterreich, und man stellle deßhalb damals schon Versuche mit Surrogaten, zwar nicht förmlich fabritsmaßig, sondern in größeren Haushaltungen an. In den an Frankreich abgetretenen Provinzen der österreichischen Monarchie mußte man sich dem, von Napoleon mit dem Decrtte vom 27. September I8I0 »egedcncn Tarife fügen, welcher die Einfuhr des Zuckers im rohen Zustande (Zuckcrmchls) nur gegen tMtl, Emgcmgszoll von 63 fi. 42 kr., und des Zuckers in Stöcken gegen 84 fl. 56 kr. Einfuhrszoll und gegen ausdrückliche Bewilligung gestaltete. Napoleon's Prohibitiv.-Svstem gab in Frankreich den ersten Anstoß zur Errichtung der Runkelrübenzucker-Fabriken, welche sich, mnl ^r«, km, xr« der Rohr-zuckercrzeuger auf den französischen Colonien, nach und nach sehr ausbreiteten, und wiewohl man dort im Jahre 1828 nur drei Millionen Kilogram oder 60.000 Centner Rübenzucker erzeugte, so stieg die Erzeugung bis 1836 bereits auf 49 Mill. Kilogram, und biS zum Jahre 1849, ungeachtet mannigfaltiger Erschwernisse, die derselben zu Gunsten deß Rohr. zuckers der französischen Colonien, von der Negierung in den Weg gelegt wurden, auf 64.'/, Mill, Kilogram oder 1,290.000 Centner, und soll im heurigen Jahre vollends auf 80 Mill Kilogram oder 1,600.000 Centner sich Heden. Belgien strebt in der Runkelrüben' zuckcrfadrikation Frankreich nach, und es stieg dortselbst die Erzeugung seit dem Jahre 1848 von 2 aus 6 Mill. Kilogram, wodurch zwei Drittheile d terialocpotsverwalter l000 und 800 si., Cassiere und Hafsencontrollore »200 und 900 fi., Werkführer und Locomotivausseher 600 bis 900 fi,, Maschinenfühler 400 bis 600 fi., Conducteurc 400 bis 250 fi., Bahn-aufseher 350 bis 400 ft. — In der letzten Nummer der »Slovensk« Noviny« veröffentlicht Herr Professor I. Koller «ein Wort an die Freunde der czecho« slavischen Literatur in der Slovakei," worin er alle den Ueberlieferungen ihres Stammes geneigten Slowaken auffordert, sich in ihren Bestrebungen den Wahlspruch Sr. Ma,t. stät des Kaisers: »Virilius unkis", zum Grundsätze zu machen, alle unnützen Streitigkeiten mit unver» besserlichen Gegnern fallen zu lassen, und ihre Kräfte lieber der Bildung der Nation, insbesondere der Anschaffung guter und brauchbarer Bücher für Schule und Volk zu weihen, indem solches Wirken der Nation mehr nütze, als Streit, Zweifel und Nichtsthun. — Der „Goniec« meldet aus Posen vom 10 d., daß der Landrath von Posen an alle Dominien sei-nes Regierungsbezirkes ein Rundschreiben erlassen habe, mittelst dessen alle im Lande befindlichen Emi-granten aufgefordert werden, am 16. Juni sich persönlich bei der Regierungsbehörde zu stellen, um die protocollarisch ihnen kundzugebenden Modalitäten, unter denen ihr Aufenthall geduldet wird, zu ver> nehmen und zu deren Beobachtung sich zu verpflichten, so wie die dießfälligen Aufenthaltskartcn abzufassen. Eine gleiche Verfügung soll auch in den übrigen Regierungsbezirken stattgefunden haben. Nach den für die Emigration crfiossmen Polizeivorschriften muß unter Andern jeder Flüchtling die Aufenthalts-karte bei Strafe der Arretirung bei sich tragen. Jede Auftnthaltsvera'nderung bedarf dcr persönlichen Be. willigung des Landrathes, und es zieht jede Ueber- schreitung der Vorschriften eine gänzliche Landesaus, weisung nach sich. — In Bulgarien entdeckte ein Taglöhner bei Gelegenheit einer Steinverfühiung zwischen dem Dorfe Ramanlia und Hadzar bei Kalofer drei alter» thümliche Grabhügel. Man fand darin ein mensch-lichcs Scelct mit einer goldenen Krone am Kopfe und einer Art Helm. Die Hände bis zu dm EI' lenbogen waren gleichsam bronzirt. Ringsum fand man 500 morsche Pfeile, von denen nur das Eisen sich erhielt. Ferner wurde cin Wasser, gefäß und ein Waschbecken von Gold, drei silberne Tassen, so glanzend, als waren sie neu polirt worden, und viele andere kleine verrostete Tassen, die im Feuer vergoldet waren, gefunden. In der Hand hielt das Scelet eine Rauchpfanne, und auf dem Finger fand man einen goldenen Ring mit der Jahreszahl 969. Ringsum in der Gruft sah man viele Nägel, an denen vermuthlich viele dieser Gegenstände hingen. — Der bekannte Llnzer Buchdrucker E. Eurich starb am »0 d. M. Er war ein geborner Stutt» garter und — »Carlschülcr.« In den Kriegsjahren von 1805 und 1809 erschien die vielbesprochene Schrift: «Deutschland in seiner tiefsten Erniedrigung", in seinem Verlag, und nur durch die Flucht entging er dem Schicksale seines Erlanger Freundes Palm — Der „Egerer Vote" berichtet: Ein schaudlr. Haftes Verbrechen ist in der Nacht vom 26. auf den 27. Mai in dem in der Nähe von Karlsbad liegen-den Dorfe Donawitz verübt wordcn. Ein hübsches, erst 16 Jahre altes Bauernmädchen hatte die 3u« dringlichkeit einiger jungen Burschen aus dem Dorfe, vielleicht etwas derb zurückgewiesen. Die Verschmäht ten beschlossen sich zu rächen. Sie wußten am Abende des 26. Mai, fünf an der Zahl, sich in die Kammer dc6 Mädchens zu sckleichen, entehrten sie, nachdem sie >l)r iedt!» Hilferuf lmd Abwthr unmöglich gemacht halten, brachten ihr sodann eine ätzende Substanz bei, und entfernten sich, ohne daß Jemand im Hause ihre Anwesenheit wahrgenommen hatte. Erst am folgenden Tage wurde das unglückliche Mädchen in einem Znstande aufgesunden, welcher jede Art Hilfe unmöglich machte. Die Mißhandelte starb am 27. Abends untcr furchtbaren Qualen. Die Thäter sol-len bereits eingezogen worden seyn. — Seitens der k. k. Alisstellungs-Commission zu London ist von der großbritannischcn Kroncom« >n ssson hinsichtlich der östcrr. Berichterstatter vorläu« sig erlangt worden, daß jedem derselben eine Karte verabfolgt wird, die ihn berechtigt, jeden Gegenstand — wie es bei der Jury der Fall — genau zu UN» lersuchcn. Es soll nun noch versucht werden, den» selben einige andere Begünstigungen, wie z. 83. Eintritt um einen geringeren Preis alö l Schilling, auszuwirken. — Bekanntlich war im v. I. beantragt, in der Residenz zur Erzielung eines wohlfnlen Nahrungs-mittels Pferdefieischbänke zu errichten. Bis jetzt hat sich Niemand gesunden, dcr Lust hatte, ein solches Unternehmen zu wagen. — Der bekannte czechische Gelehrte Hr. Palacty ist in Prag bedenklich erkrankt. Wien, 15. Juni. Die böhmischen und mäh. nschcn Tllchmanusacturisten haben auf der Londoner Ausstellung einen wahrhaft seltenen Triumph gefeiert, 3;>ele Mitglieder der Jury, darunter Engländer, Franzosen und Deutsche, wollten nämlich gar nicht daran glauben, daß die bei den ö'sterr. Tuchfabri» kanten angegebenen Preise die richtigen seyen, da sie es nicdt für möglich halten, daß man solche treffe liche Ware so außerordentlich wohlfeil zu liesern ve» mag. Es wird daher, wie das »Morning Cr""'' cle« vom 9. Juni meldet, ein eigener Bevoll'nach. tigter von London vorerst nach Brunn abgesendet, um die sorgfaltigsten an Ort und Stalle geschöpften Erkundigungen einzuziehen und der Commlsston dar. über ausführliche Berichte zu erstatten. — Die Verlegung der Universität von Pesth 381 nach Ofen kommt abermals zur Sprache. Man versichert sogar, daß die betreffenden Adaptirungs.Ar? beiten im Statthaltereigebäude zu Ofen begonnen haben. — In Agram wurde am l2. d. M. Herr Io. hann Kamauf einstimmig zum Bürgermeister, und Herr Johann Kozler mit 27 Stimmen zum Vice. Burgermeister gewählt. — Das Ministerium des Unterrichts hat die Errichtung mehrerer Hcbammenschulen in Ungarn und Siebenbürgen beantragt. Auch soll in Hermann stadt ein mcdicinisch.-chirurgisches Institut errichtet weiden. __ Der Haupttunnel der Semmeringdahn ist seit dem l i. d. durchschlägig geworden. Der Leiter dieses Bahnbaues hat denselben bereits nach seiner ganzen Lange vom Eingänge bis zum Auslaufe bereist. — — Der französische Gesandte bei der Pforte ist von seiner Regierung beauftragt, wegen der Inter, nirung Abd.el.Kaders in den Staaten des Sultans zu unterhandeln. Kundmachung. Die Direction der priv. österr. Nationalbank hat mit Zustimmung der hohen Finanzverwaltung beschlossen, in Agram eine Bank.Verwechslungs-Casse zu errichten. Die Agramer Bank-Verwechslungscasse wirb dermalen größere Banknoten gegen kleinere, oder umgekehrt, verwechseln und die Ausstellung von Bankanweisungen auf die in Wien blsindliche Cen-tral-Lasse, so wie auf die Bankcasse in Temcsvar, endlich die Einlöjung der von der Wiener Central-Casse und der Bankcasse in Temesvar aus die Agra-mer Bankcasse ausgestellten Bankanweisungen besorgen. Sie beginnt ihre Geschäfte am l. Juli l. I. in den Localitaten dcr Agramer Landtshaupttasse. Für die Ausstellung von Bankanweisungen von Wien auf Agr — rial - Obligatimicn von Tirol, »4 ^ ! 72 1/4 Vorarlberg und Salzburg . ^ „ 3 „ ^ ^ Darlehen mit Verlosung v. I. 1839, für 250 ff. 300 Actieii der Kaiser Ferdinands-Nordbahn zn 100« st. C. M.......1320 ff. in (5. M. Acticn der ösicrr. Donau-Dampfschifffahrt zu 500 ff. C. M........ 559 st. i» C. M. Ncticn des östcrr. Lloyd in Trieft zn 500 st. C. M......«21 7/8 fl. in C. M. Wechsel-Cours vom 16. Juni l55l. Amsterdam, sür 100 Thaler Curlaut, Nthl. <731/2 G. « Monat. Augsburg, sür lOO Gulden (5ur., Glild. 124 G. Uso. Frankfuri a.M., t sür 120 st. südd. Ver- eiüs-Währ. im 24 ^/i sl. Fusi, Guld.) «23 3/4 Vs. 2 Monat. Genua, für 300 „cue Piemout. Lire, Guld. 145 1/2 G. ! Monat. Hamburg, sür 100 Thaler Vaino, Rthl. 183 1/2 Bf. 2 Monat. Livorno, sür 300 Toscamsche Lire, Guld. 122 G. i Monat. London, für 1 Pfund Sterlma. Gulden 12-14 3 Monal. Mailand, für 300 Oesterreich. Lire, Guld. 124 1/2 Vf. 2 Monat. Marseille, slir 300 Fraufeu, . Guld. «47 1/2 Vf. 2 Monat. Varis. für 300 ssraulen . . Gu>d. 147 2 Monat. K. >ss. Münz-Ducatcn .... 30 5/16 rr. Ct. Agio. Z. 301 u. (2) Nr. 371. Licitations-Kundmachung. Das bei der Licitations - Verhandlung am 24. April l. I. erzielte Resultat betreff der Conservation an der Münkendorfer Jochbrücke, Agramer Staatsstraße, wurde von der löbl k.k. Baudirection nicht bestätiget. Es wird daher eine zweite Verhandlung auf den 26. Juni l.I. Vormittags 10 Uhr beim k. k. Etrueramte zu Landstraß Stattfinden, zu welcher Unternehmung^ lustige mit dem Beisatze eingeladen weld^n, daß die Baudeschreibung und die Licttationsbeding-nissc bei dem k. k. Baubezirke in Neustadt! ein. gesehen werden können; auch wird bemerkt, daß nur dann versiegelte Offerte, vorschriftsmäßig verfaßt und mit dem 5^ Vadlum vcrsehen, berücksichtiget werden, wenn solche vor dem Beginne der Versteigerung der LicitationsCommis-sion übergeben werden. Die Holzlicferung für die Münkendorfcr Brücke bestcht: In 6 Stück eichenen Ensbaumen, vierkantig beHauen, ohne Rinde und Splint 5" 3^ lang und "/, Zoll dick; » 2 Stück Durchzügen von Eichenholz ,llo. lttu. 4° 4' lang, >^o" dick; „ 1 Stück eichenen Kronbalken cll,c>. » Iohaunes «poppe, Aegldn'tisnasie 659 in Lübeck. Lübeck den 3. Juni 1851. _______ ___ Anzeige. Das Haus Nr. 23 in Unter-SMchka, knapp an der Klagenfur-ter-Commercial-Straße, mit geräumigen Localitaten , ist sogleich zu beziehen. Die weitere 'Auskunft zu Leopolds ruhe. 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