^SB^x ^N «9. Donnerstag am 8. Inni I84G. I l l y r r e n. MtzH HM?ir Ferdinand der Vrste, von Gottes Gnaden Kaiser von Oesterreich, König von Hungarn und Böhmen, dieses Namens der Fünfte; König de> Lombardei und Venedigs, von Dalmaricn, Croa ticn, Slavonien, Galizicn, Lodomcricn und Illy-rien; Erzherzog von Oesterreich; Herzog von Lothringen, Salzburg, Stcicr, Kä'rnten, Krain, Ober und Nieder-Schlesien; Großfürst von Sicbcnbür. gen; Markgraf von Mahren; gcsürstetcr Graf von Habsburg und Tyrol ?c. :c. lc. — Ueber den Antrag Unserer getreuen Stände des Herzogthums Krain und nach dem Vorschlage Unsc^ res Ministerrathes haben Wir in der Absicht, Unsc-rcn getreuen Unterthanen jede mit dem Schutze des Eigenthumsrechtes vcreinbarlichc Erleichterung zu gc währen beschlossen. Erstens: Mit dem letzten December 1848 haben alle im Hcrzogthumc Krain auf Grund und Boden hastenden, aus dem Obcrcigcn-thume oder Zehcntrcchte entspringenden, so wie die denselben glcichgehaltcnen Natural - und Arbeitsleistungen und alle Geldgicbigkcitcn mit Einschluß der Besitzveränderungs-Gebühren, gegen eine angemessene, dem Unterthan und Zehentholdcn obliegende Entschä. digung der Bezugsberechtigten aufzuhören. — Zweitens: Von den krainischcn Ständen ist unter Nciziehung von nicht landständischcn Gutsbesitzern und von Vertretern aus dein Bauernstande ein Gesetz, nach welchem dicsc Umwandlung zu geschehen hat, im ver-sassungsmaßigcn Wege in Berathung zu nehmen und vorzulegen. — Drittens: Bis zum Ende des Jahres 1848 steht es den Berechtigten und Verpflichteten frei, wegen Ablösung und Entschädigung dieser Rechte nach Maßgabe der allerhöchsten Entschließung vom l4. December l846 unter sich ein freiwilliges Ueber-einkommen zu treffen. — Wo ein solches nicht zu Stande kömmt, sind die Gicbigkciten bis zum Schlüsse des Jahres 1848 in der bisherigen Art Pstichtmäßig zu leisten. — Viertens: Die bestehenden Zchent. Pachtverträge treten mit Ende des Jahres l848 ohne Anspruch auf Entschädigung außer Wirksamkeit. — Fünftens: Alle zwischen den Berechtigten und Verpflichteten bezüglich der Umwandlung von Naturalgicbigkeiten in Geldleistungen schon be.-stehenden Verträge bleiben vollständig aufrecht. — Ecchstcns: Alle an die Behörden in der Angelegenheit der Ablösung oder Umwandlung dieser Gicbigkei ten gerichteten Eingaben, dann die von denselben ausgehenden und abverlangten Urkunden und Vcr< Handlungen haben die Freiheit von Stämpel, Porto und Taxen zu genießen. Wir erwarten, daß Unsere getreuen Unterthanen des Hcrzogthums Krain die ihnen durch diese Bestimmungen zuwachsenden Erleichterungen mit Dank erkennen, und sich durch ihre Bemühungen für die Erhaltung der Ruhe, so wie durch redliche Erfüllung der ihnen obliegenden Verpflichtungen Unserer ferneren Sorgsalt würdig beweisen werden. Gegeben in Unserer kaiserlichen Haupt - und Residenzstadt Wien den drei und zwanzigsten Mai lni Eintausend achthundert acht und vierzigsten, Un. sercr deiche un vierzehnten Jahre. Ferdinand ,n. p. (I.. 8,) Franz Freiherr v. Pillersdorsf, Minister des Innern. Der krainisch - ständische Ausschuß hat, die Man-üelhasligkeit der bisherigen Provinzial Vertretung er- kennend, in Folge hoher Ministerial-Ermächtigung ei->cn provisorischen, auf neuen, den Zcitverhältiüssen an gemessenen Grundlagen beruhenden Provinzial-Land. tag zur Berathung über wichtige Landcsintcrcssen, für ocn !9. l. M. ausgeschrieben, und in denselben auch ltt Vertreter des landtäflichen Glitsbesitzes berufen, welche am 13. l. M. zu Laibach gewählt werden sollen. Zu dieser Wahl sind sämmtliche landtäsiichc Gutsbesitzer, sowohl landständischc, als nichtlandstän-oischc, somit auch unadelige, welche das Alter der Großjähngkeit erreicht haben, und von ihrem land-täflichen Besitze eine jährliche Steuer von mindestens I00fl. cntnchten, berechtigt. Obwohl nun letztere durch besondere Einladungsschreiben zur Ausübung ihres Wahlrechtes ausgefordert worden sind, so gewährt doch die Kürze der Zcit, als auch die Mangelhaftig-kcit der vorgelegencn Daten, dem ständischen Ausschüsse nicht die volle Beruhigung, daß keiner der Wahlberechtigten Übergängen wurde, und derselbe sicht sich daher veranlaßt, sämmtliche landtäftichc Gutsbesitzer, welche nach den obigen Bestimmungen wahlberechtigt zu seyn glauben, mit besonderen Ein« ladungcn aber nicht bctheilt wurden, zu dieser Wahl mit dem Beisätze einzuladen, daß das Wahlrecht nur Männern zustehe, und nur persönlich ausgeübt werden könne, und daß sie sich über ihre Wahlberechtigung durch Producirung ihr« Steuer-Vorschreibun-gcn oder andererDucumeiitc auszuweisen haben werden. Vom krainisch. ständischen Ausschuß. — Laibach am 5. Juni 1848. Laibach am 7. Juni. So eben ist uns ein Eorrespondenzbcricht aus Trieft v. 6. d. M. direct zugekommen. Er lautet wörtlich: Wir Tricstiner schmeichelten uas, in nächster Zukunft Ruhe zu haben, ja heute noch machte man Vorschläge, wie man Schisse ausrüsten und sie gegen Venedig schicken werde, als Plötzlich um "^ auf 7 Uhr die Allarmschüsse die ganze Stadt in Bewegung setzten. Es ist ein herrliches, buntes Untereinander. Die Nationalgardc läuft zusammen und ist schon an ihrem Platze; das Militär kommt so eben nach. General Giulay ist mit »Ev-viva!« von vielen Seiten empfangen worden und Alles ist kampflustig, doch vergessen wir nichts. Catti lina ist in der Stadt. Vor drei Tagen fand man eine dreifarbige Fahne bei einem Bürger, der nun verhaftet ist. Die 20 feindlichen Schisse nähern sich im mcr mehr, ja man hört einzelne sernc Schüsse. Einem Aapor des Lloyd wurde die Reise nicht gestattet; man sieht so eben den Damps desselben; er kehrt zurück. Es ist nur ein Unglück, daß die Naiio, nalgardc noch nicht geschossen hat: das saumselige Commando trägt die Schuld. Ich hoffe jedoch, es wird zum ^ampse nicht kommen. Hier war gestern ein Bulletin des famosen CarloAlbcrto im Umlaufe, welches gerade das Gegentheil von unserem Siege verkündete. Die Watschen lügen cckclhast. Gcscbricbcn in Eile auf einer Trommel der Nationalgarde. Leben Sie wohi! Ihr bereitwilligster ?c. Laibach, am 7. Juni. Einem Schreiben aus Verona vom 2. d. M. entnehmen wir die Nach. richt, daß unser vaterländisches Regiment Prinz Ho-hcnlohe Langcnbmg in der neulich gemeldeten Affaire sich sehr tapser gehalten habe, aber als Wcrmuth dieser Nachricht müssen wir leider hinzufügen, daß unter den 42 gefallenen Offizieren verschiedener Truppengattungen wir den Tod des Hauptmanns Grasen T h u r n und des Lieutenants Baron M a rescha l zu beklagen haben. Oberstlieutenant v. Ricra und Major Fürst Ben the im sind schwer verwundet, besonders der letztere, und Obcrlieutenant Tormin wird vermißt. (Er soll ebenfalls todt seyn.) Von unserm hochgeachteten Militärcommandanten, General Schul zig, können aus Italien kommende Militärs nicht genug Rühmliches sagen und erklären ihn sür einen der besten, muthigsten, Helden-müthi'gsten Generäle unserer Armee. Gott sey mit allen den Braven, die sich jetzt für's Vaterland schlagen ! Laib ach am 7. Juli l848. Gestern wurde die Generalversammlung des slovenischen Vereins im Rc doutensaale abgehalten. Nach einer kurzen Eröffnungsrede wurde zur Berathung der Grundzügc der Ver. cinsstatuten geschritten, welche chcthunlichst zur öffentlichen Kenntniß gebracht werden. Hierauf wurde die W^hl der VcrcinS-Organe vorgenommen, welche folgendes Ergebniß darbietet. Es wurden nämlich gewählt: Zum Directions-Vorsitzenden: Herr Prof. Dr. Ioh. Nlciweis. Zu dessen Stellvertreter: Herr Gubcrnialrath' Dr. Math. Sporer. Zu Directions-Beisitzern: Hr. Dr. Heinrich Martinak; Hr. Dr. Victor Hradeczky; Hr. Dr. Blas. Crobath; Hr. Cigalc und Hr. Ioh. Eli. Buc-ar, (letztere zwei als Secretäre); Hr. Dr. Math. Burger; Hr. Gustav Gras von Auersperg; Hr. Professor Martinak; Hr. Landrath Kunschitz; Hr. Leopold Ritter v. Höffern; Hr. Gu-bernial-Secretär Franz Xav. Naab; Hr. Joseph Kcrs-nik; Hr. Bezirkscommifsär Matauschek; Hr. Dr. Simon Struppi. Das provisorische Eomit« beehrt sich, dieß mit, dem Wunsche zur öffentlichen Kenntniß zu bringen, daß sich die Theilnahme an diesen patriotischen Be-strcbungen steigern möge. Das prov. Comitö. Die Taglöhnerin, Ursula Dollinar, ist am 4 September 1847 im Sladtwaldc bei dem Uebrrgan-ge^aus einem Stege in den durch anhaltende Regengüsse stark angeschwollenen sogenannten Klcingräben gc,allen, wo sie rettungslos ertrunken wäre, wenn nicht der in der Nähe mit Gruminetrechen beschäftigt gewesene Taglöhnrr Andreas Gregorz in das Wasser gesprungen wäre und die Ursula Dollinar aus demselben mit eigener Lebcnsgchihr mühevoll gezogen hätte. Das Krcisamt bringt diese edle That des benannten Taglöhners mit'dem Beisatze zur allgemeinen Kenntniß, daß das hohe Gubcnüum sich bewo-gen gesunden hat, dem Taglöhncr Andreas Gregorz eine Lebcnsrcttungstaglia von 25 fl. C. M, zuzuerkennen. —. K. K. Kreisamt Laibach am 2. Juni l848. Kundmachung. Die Direction der österreichischen National-Bank hat die Dividende für den ersten Semester 1848 mit 40 fi. für jede Actie bemessen, welche vom 1. Juli d. I. an, in der hier.-ortigcn Aclien-Easse entweder gegen die hinausgege-bcncn Coupons, oder gegen classenmäßig gcstämpelte Quittungen behoben werden kann. Um die dießfalls nothwendigen Vorschreibungen gehörig vornehmen zu können, werden vom 19 Juni an bis emsckließig 30 Juni l I. weder Ac-tien-Umschreibungen oder Vormerkungen, noch Eou-pons Beilegungen Statt sinden. Ucbrigc.n, behält sich die Bank-Direction vor in der ersten Halste des Monates Juli l ^ eine mit letztem Ilmi l. I. abgeschlossene Uebersicht der sämmtlichen Ertragnisse der Gank im ersten Seme-ster li>48 öffentlich bekannt zu geben. Wien am 2. Juni 1848. M aycr Gravc >, egg, Bankgouverneur. Benvcnuti, Banl-dircctor. 42tt Kund m a ch u n g. Die Bank Direction bringt hiermit den Stand der österreichischen 'iliationalbank vom 30. Mai l. I. zur allgemeinen Kenntniß. ^ e t l v n. fl. kr. I» » » » l v «. fi. kr. Bankmäsiig aufgeprägte Couv. Banrnotvn Umlauf . . . l77,810.520 — Mimze u. Silberbarren . 2l,940.147 46^4 Für noch unbehobeue Dividen-E^coinplirte Effecten imPorre den, einzulöseude Aoweisun- feuille, verfallen zwischen 5 gen, in diesem Semester be- und 95 Taa.cn, und ^var- strittene Regie, und Fabri- in Wien 5 5,252.'/l l fi. 5 tr. cations. Kosten, dann Saldi i» Prag l,l8l).37l » 5l „ 3«,44l.582 üli laufender Rechnungen . 0,677.932 !4'/^ -------------------------- >^^„f, Fo,,d h^,,.^, 5l) g2l Ac- Gegen Real-Hypolhek escomp- tie», zu der ursprünglichen tirte k. l. Centra! - Casse Einlage von «00 fl. Con- Anwcisuugen .... 50,000.000 - veucions Münze p,-. Actie 20,^72.600 Vorschüsse gegen devositirte Pftnder,rückzahlbarii, lang' stcn5 <»0 Tagen . . . «2,759.80« — Fundirte Staatsschuld . . «0,78l.,74 22«/4 Garantirtes Darlehen fur Un gm»...... l,068.33l 29 An biöher erzieltem, noch un vertheiltem Gewinne, eigen- chümlich besitzenden, H5an^ Gebäude, und diverse«! an- deren Altiven .... «0,870.0l5, 39^ ______ 2l4,86!.052 ! l4'/z 2l4,8«l.052 14'/^ Wien, am 2. Imn l«48. Mayer Graven egg, Bank Gouverneur. Sigmund Wertheimstein, Bank-Director. Anlwurt der Slovene« in Tvien an Herrn Georss «evizhnik in Neifniz Eine eigenthümliche Erscheinung begleitet die jetzigen slavischen Bestrebungen. Wahrend jedes Er wachen ei»cr Nationalität zuin Selbstbewußtseyn ihr Ringen l»n Realisirung jener Bedingungen, unter welchen allein es ihr möglich gemacht wird, ,em ^tuse der Entwickelung zu erreichen, die ihr in der Familie der civilisirten Kelter einen ehrenvollen Platz anwe,-set, von jedem wahren Menschenfreunde mit Freude begrüßt werden müßte. haben die Slaven das Unglück, bei jcdcm Schritte, den sie thun, um ihre Na-tion aus der untergeordneten, unwürdigen Stellung, zu der sie die Mißgunst der Vergangenheit gebracht hat, zu befreien, ihr Streben von Vielen, leider auch von vielen ihrer Stammgenossen verkannt und vcr. dachtiget zu sehen. Von dem zweiten Vorwürfe der Verdächtigung sprechen wir Sie zwar frei, denn Sie erkennen die Reinheit unserer Absichten an; um desto mehr trifft Sie aber der erste, denn Sie haben, ohne es der Mühe werth zu halten, sich von unseren Be-strebungen näher zu unterricht,», dieselben falsch auf. gefaßt und in dieser Auffassung einer öffentlichen Würdigung unterzogen. Um einer Ausbreitung Ihrer fal. schen Auffassung zu begegnen, h^tcn wir es für Pflicht, in dieser für unsere geliebte Nation und für den ganzen Staat so hochwichtigen Angelegenheit über unsere Bemühungen folgende Erklärung zu erlassen'. In dem Theile von Europa, welcher dcn österreichischen Landcrcompler bildet, wohnen mehrere kleinere Völkerschaften, die zu klein, um cin selbst-ständiges Staatöleben zu führen, nothwendig an einander gmncsen sind, um mit gemeinschaftlichen Kräften jene Vortheile zu erreichen, die man von einer staatlichen Verbindung erwartet. Soll aber dieser Na tionalitätcn Staat die ihm gebührende Macht erlan. gen; soll er fähig seyn, die geistige und materielle Wohlfahrt aller seiner Bürger zu fördern; soll er überhaupt seinen Gliedern jene Vortheile gewähren, die sie von ihm anzusprechen berechtigt sind: so muß er den Grundsatz der Gleichstellung und Gleichberechtigung dieser Nationalitäten nicht bloß aus dem Papiere ausdrücken, sondern auch practisch durchführen. Jeder Nationalität müssen in gleicher Weise dic Mittel an die Hand geboten werden, sich sclbststandig zu entwickeln, um in der Reihe der übrigen nicht bc. schämt da zu stehen, um nicht von dem drückenden .Bewußtseyn gequält zu werden, dcn anderen nachgesetzt < zu seyn und nur von den Errungenschaften der andc ren zu leben. Ist auf diese Art jeder Theil des Staates auf, seine eigenthümliche Art. entwickelt, hat er volle und wahre Garantien seines nationellen Lebens, wird in den verschiedenen Theilen neben dem nationellen zugleich das höhere Staatsbewußtseyn durch weist Institutionen gebildet und stets wachgc halten, dann kann man Oesterreich eine glückliche, herrliche Zukunft prophezeien. Viele zwar finden dl> sen Gedanken als eine Schwärmerei, als unmöglich, denn sie köllnen sich von der Idee einer herrschenden Nation nicht trennen; sie träumen immer von einem deutschen Oesterreich, setzen vielleicht noch ein magya-nsches hinzu,- bedenken aber nicht, daß Deutsche und Magyaren nicht ein Mal '/., des österreichischen Vol kes ausmachen, und daß die anderen °/g nie ilm dadurch ausgesprochene Unterordnung zulassen werden. Oesterreich muß Oesterreich bleiben, d. h. nicht ausschließend deutsch, nicht slavisch :c. :c., sondern sein Begriff schließt alle Nationen in sich. Wie wäre dieser Gedanke zu verwirklichen? Wir glauben durch einc gemeinschaftliche Regierung und durch eine abge sonderte provinzielle Verwaltung. Die allgemeinen Gesetze werden durch den Reichstag, in welchem jede Nation vertreten wird, erlassen; diese Gesetze werden sür jede einzelne Provinz in die Landessprache über. setzt und diese Uebersctzung gilt als Urtext. Neben dem allgemeinen Reichstage muß aber jede Provinz auch einen Provinziallandtag haben, wo ihre speciellen Interessen besprochen werden. Auf diesem Pro-vinzial-Landtage, so wie bei allen Provinzialbehör-den, muß in der Landessprache amtirt werden. Dar aus solgt die Einführung der Landessprache in die Schulen von selbst Die nähere Bestimmung, in wel-cher Sprache auf dem Reichstage gesprochen, dieCor. rcspondcnz, welche zwischen den Provinzial-und Centralbe. Horden gcsührt wird, muß dem Reichstage überlassen werden. Eine nothwendige Bedingung der Durchführung dieser Idee ist die Eintheilung der Provinzen nach Nationen, wo diese Statt finden kann, wie dieß bei den Slovcnen der Fall ist, denn sie bewoh-neu einen geographisch ganz abgesonderten District. Unsere Petition bezweckt, dem Gesagten gemäß nur die Vereinigung der Slovcnen in eine Provinz, zum Behufe einer selbstständigen Verwa ltung mit einem abgesonderten Provi nziall and tage, wie es in der Petition ausdrücklich heißt, und nicht mit einem Reichstage, wie Sie uns unterschieben. Der Titel „Königreich" ist in der Petition nur zufällig; die Provinz S l oveni ja m^g was immer für einen Titel führen, das ist uns gleichgültig. Wir glauben den Vorwurf von separatistischen Tendenzen dadurch hinlänglich beseitigt zu haben, indem wir den Be. griff einer Provinz als bekannt voraussetzen. Durch diese berichtigende Erklärung fallen Ihre Einwendun. gen aus dem Gesichtspunctc des Rechtes gegen unsere Petition von selbst weg. Da jedoch Ihre Deduction, wenn sie wahr wäre, in ihren Consequenzen selbst auf unsere eigentlichen Bestrebungen zum Theile Anwendung fände, so glauben wir auch dieselbe einer näheren Prüfung unterziehen zu müssen. Oesterreich ist wohl aus mehreren Staaten entstanden, aber es besteht nicht mehr aus mehreren Staaten, wenn wir Ungarn ausnchmen, welches in dcn Kreis unserer Betrachtung ohnehin nicht gehört, hoffentlich aber in der jetzigen exceptionellen Stellung sich nicht lange halten wird. Dadurch, daß sich an das ursprüngliche Oesterreich die angränzenden Staaten unter den Häusern Babcnberg und Habsburg angeschlossen haben, haben sie aufgehört, Staaten zu seyn und sind Provinzen, d. i. Theile eines neugebildcten größern Staa. tcs geworden. Wir glauben enthoben zu seyn von dcr näheren Begründung dieser Behauptung, denn außer Ihnen ist uns Niemand bekannt, der z. B. das Herzogthum Stcycrmark für einen eigenen Staat ge«-halten hätte (Ungarn liegt, wie gejagt, außer unserer Betrachtung). Ja, aus Ihrer Behauptung folgt nicht ein Mal dieses, denn Steyermark war ursprünglich auch nicht von dem Umfange, wie jrtzt; die Grafen von (Mi beherrschten ihr Gebiet ganz unabhängig. Sie müssen consequent die Provinz, oder, wie Sie sagen, den Staat Steycrmark sür widerrechtlich halten, ja auch Krain müssen Sie nach Ihrer Anschauung als einen Compler von Staaten betrachten, denn auch dieses Land war früher nicht in der jctzi« gen Gestaltung und gehorchte verschiedenen Herrschern; nacb Ihrer Meinung hat der Regent, der Krain die jetzige Abgränzung gab, eine himmelschreiende Unge. rechtl'qkeit begangen. Im Begriffe einer Provinz liegt es, daß sie ihren Vortheil dem des Staates nachsetzt; wenn nun die Bildung der Provinz Slovenija im Interesse des ganzen Staates liegt, was wir el-wicjcn zu haben glauben, so können sich Stcyermark und Kärntcn nicht beklagen, wenn Theile von ihnen in administrativer Hinsicht von ihnen abgesondert werden. Ob dieß nothwendig ist, soll dcr Reichstag entscheiden, und dcr Zweck der Petition geht dahin, daß Seine Majestät durch Dero Ministerium am Ncichstage diesen Antrag stellen. Sie behaupten, daß die deutsche Sprache aus dem Amte nicht entfernt werden solle, und glauben die Nationalität schon gesichert, wenn ein PaarLchr-kanzeln der slovcnischen Sprache errichtet werden. Wir müssen gestehen, daß Sie mit Ansprüchen in Ansehung der Nationalität sehr genügsam sind. Seine Majestät haben in der publicirten Constitutions-Ur? künde dcn Willen geäußert, uns viel mehr zu geben, nämlich die volle Gleichstellung mit allen übrigen Nationalitäten; so lange aber die Behörden zu den Slovcnen in eincr ihnen unverständlichen Sprache re» dcn werden, so lange der Slovene ihm Unverstand!»'-che, über seine wichtigsten Güter: Eigeltthum, Freiheit und Lcbcn entscheidende Urkunden wird unterfertigen müssen, so lange wird er der ihm vor. Seiner Majestät verheißenen Wohlthat der Gleichstellung nicht theilhastig seyn. Schließlich ruscn Sie uns zu: „Lasset uns nicht vergessen, daß wir zuerst Oesterrcicher und bann Slovenen sind;« ja, dieß rufen wir auch und werden es hoffentlich immer rufen; lassen Sie diesen Ruf auch an unsere deutschen Brüder in Stcycrmark und Kärnten erschallen und die innigste und herzlichste Vereinigung kann nicht ausbleiben. Vom Verein Slovenija in Wien. Wien. Die „Abendbcil. zur Wiener Zeitung" vom 2. Ium meldet Folgendes: Aus Innsbruck ist vom 43R 3. d. M die Nachricht eingetroffen, daß sich Graf Bom belles aus dcr dortigen Burg entfernt und «ach Ischl begeben hat, allwo auch Erzherzog Lud-wig weilt. Die vom nied. österr. Gewcrb Vereine an Se. Majestät, den Kaiser, abgesendete Deputation hatte bei ihrer am 2», v. M. erfolgten Ankunft in Innsbruck die Ehre, von Ihren Majestäten, dem Kaiser und der Kaiserin, alsogleich und in der herzlichsten Weise empfangen zu werden. Sie erhielt auf ihre Bitte, um baldige Rückkehr Sr. Majestät in die Haupt- und Residenzstadt, ungeachtet der zu gleicher Zeit eingctrosscnen unbestimmten Nachrichten und beunruhigenden Gerüchte über die Vorgänge am 26. Mai, die Versicherung, daß Ec. Majestät von dem innersten Hcrzcnsdrangc geleitet sey, nach Wien bal digst wieder zurückzukehren. Die gleiche freundliche zuvorkommende Aufnahme fand die Deputation auch bei Ihren kais. Hoheiten, den Erzherzogen Franz (Zarl und Johann, so wie bei dem dort verweilenden Minister Doblhofs, wobei sie zugleich die bcruhi' gendc Ueberzeugung gewann, daß Se. Majestät nicht im Entferntesten daran denke, die gemachten Zuge-ständnifse in irgend einer Weise zu beschränken, oder reactionärc Versuche zu billigen. Die »Eonstitut. Donau Ztg.« vom 4. Juni berichtet Folgendes aus Wi c n vom 2. d. M.: Innsbruck erhält durch den Aufenthalt der kaiserlichen Familie eine solchen Zuspruch, daß in den Gasthöfcn keine Unterkunst mehr zu finden ist. Die Dampfschiffe, die nach Linz abgingen, waren bisher immer von .Reisenden überfüllt, so wie auch auf der Linzer Post-strasie die größte Lebhaftigkeit herrscht. Es verlautet, Se. Majestät der Kaiser weide am 7. d. M. in Wien eintreffen. Möchte sich diese Nachricht bestätigen. Oesterrcichischcs Küstenland. Die „Abendbeil, zur Wien. Ztg." vom 5. Juni meldet: Ein Privatschreiben vom l, Illni von uuse. rer Flotte vor Trirst, dessen Autor alle Bürgschaften für die Wahrheit des Inhaltes bietet; sagt Folgendes' «Heute rückt die feindliche Flotte wieder gegcn Trieft. Wir sind zum Empfange bereit, der Geist ist der beste und, beim Allmächtigen! sie wird es bereuen, wenn sie einen Angriff auf unö macht. — Ich bin überzeugt, daß Jeder unserer Flotte sich als Held zeigen wird. — Noch ist der Feind !6 Segel stark. Wir hofften, daß die Neapolitaner abziehen würden, allein bis jetzt ist es nicht geschehen. Wenn unsere Regierung nur schnell große Dampfschiffe mit starkem Kaliber in England kaufen möchte. In ihrem Mangel liegt hauptsächlich unsere Schwäche. Die Vcnctianer haben schon drei große Dampfboote in England bestellt." „Hier, wie überall, zeigt es sich, daß unsere Trup. pen zu Waffer und zu Land, von einem Geiste bc scelt sind, der Bewunderung und Aufmunterung durch rastlose und schnelle Bei schassung der Mittel verdient, welche so trefflichem Willen die verdienten Erfolge verschaffen können." „Es müssen Opfer, große Opfer gebracht wcr den, aber sie werden keine seyn, sondern reichliche Zinsen eintragen, wenn sie schnell gebracht werden." S t e i e r m a r k. Im »Politischen Abendblatte zur industriellen Tagszeitung« aus Gratz vom 2. Juni läßt sich Herr v. Fra nkcn stein vernehmen: Sonderbar! Die Wie ner Blätter gefallen sich noch fortwährend in der Phrase: »Der Kaiser ist uns aus der Residenz entführt worden!» — Wir fragen bloß: «Ist es für die Majestät, sür einen fühlenden Monarchen, als Vater seiner Völker, der seinen eigenen selbstständigen Willen hat und haben muß, nicht kränkend und tief verletzend, eine solche Zumuthung auf sich beruhen lassen zu müssen? -- Die Indignation haben Sc. Majestät bereits den Deputirten von Prag, so wie den übrigen Abgeordneten in ^greifender Rede und in den einfachen Worten: »Mein Vaterhcrz blutet" zu erkennen gegeben. — Wer will hier im Aügcsl'chte des gesammten deutschen Bundcs-staates — ja gcglinioer von ganz Europa, dessen Blicke auf Oesterreich gerichtet sind, von einer »Entführung« (in der Mitte seiner treuen Unterthanen) sprechen, wenn man anders in dem edlen Monarchen auch den freien, selbstständigen Mann achten will? —Kann der Kaiser in solcher Voraussetzung etwa als ein Neu-müthiger zurückkehren, dem man noch dazu eine Frist von 8—14 Tagen dictiren will? — Dazu lesen wir noch so eben in der »österr. deutschen Zeitung" Nr. 39 vom l. d. M. folgende Stelle: »Die schleunigste Zurückkunst des Kaisers ist vielleicht noch vermögend, die Meinung des Volkes, welches seine Rüstung nicht mehr ablegen wird, umznstimmcn. Das interimistische Ministerium unterhält unsere Verbindung mit dem Kaiser; kaiserliche Behörden gibt es nicht mehr, denn Niemand kehrt sich an sie." Also keine kaiserlichen Behörden mehr in Wien — und wir treuen Provinzen sollen damit cinvcrstan-den seyn! Unglaublich, daß dieß der Ausdruck der Wiener Stimmung seyn sollte! Möge »die österr. deutsche Zeitung" diese Stelle in ihrem Artikel verantworten ! Gratz. Die Werbung für das stcicrm. Schüz. zen - Freicorps geht bereits ziemlich rasch und munter vor sich. Vorläufig wurde die Montirung und Armatur für 1200 Mann eingeleitet. — Die bereits eingetretenen Freiwilligen durchziehen täglich mitklingendem Spiele und unter Vivatrufen für Kaiser und Vaterland die Stadt bis zur k. k. Burg, wo Se. Excellenz, der Herr Landcsgouvcrncur, jedesmal an dieselben die freundlichsten und ausmunterndstcn Worte richtet. — Steicrmarks Patriotismus läßt erwarten, daß dieses Eorps in Kürze vollzählig seyn und mit Allem ausgerüstet zur Armee nach Italien in Marsch gesetzt werden könne. V ö h m e n. Prag. Bei der am lii. Mai «848 vorgenommenen Wahl des großen Bürgcrallsschusses ist der Doctor sämmtlicher Rechte und Landes-Advocat, Hr. Wenzel Wanka, zum Bürgermeister der Hauptstadt Prag gewählt, und diese Wahl ist vom k. k. Landcs-Präsidium bestätigt worden. Lombard. -Vcnttnmisches Königreich. Die bereits am Dinstag mitgetheilte Nachricht über die neuesten Operationen des Feldmarschalls Grafen Radctzky werden nach den neuesten Berichten aus demHauptquartiereinMantua vom l,Iuni vollkommen bestätiget. (> arl Albert war über diese Bewegungen so vollkommen getäuscht worden, daß er erst am 2!). Mai das Vorrücken des Marschalls gegen Mantua erfuhr. Jetzt, heißt es in Mantua, zieht sich Carl Alb ert, im Rücken und in >cincn Flanken bedroht, auf der Straße nach Descnzano und Lonato gegen Brescia zurück. Allein jeder Fuß breit wird ihm streitig gemacht, und scin in den Vcrschanzungen angehäuftes Kriegs-Ma« tcriale schwebt in der größten Gefahr. Pcschicra hat er verlassen müssen. Am 3l. Mai Morgens sind die Vor-truppen des Marschalls aus der Straße über Guito vorgeschoben worden, und da der Marschall selbst noch über 18.000 Mann verfügt, die seit dem Beginne der Operationen noch nicht im Feuer waren, so lessen sich binnen wenigen Tagen noch entscheiden^ dere Nachrichten erwarten. Alle Dörfer bis Mantua haben sich unterworfen. Die schlauen Italicner stecken bei Annäherung der Truppen die kais. Fahne auf. — Aus Eonegliano wird vom 3. ^.uni gemeldet, daß FML. B.i,on Welden noch bei Treviso stand, und daß sich eben so, wie bei Palmanuova nichts Ent-scheidendes ereignet hatte. Aus Viccnza und Treviso flüchtet sich, wer kann, gegcn Mcstre. Dem »Journal des österreichischen Lloyd" vom 6, Juni entnehmen wir Nachstehendes: Aus Visnadcllo . Mai. Gestern ist Se. kaiserl. Hoheit, der Erzherzog Rainer, und heute Mittags Se. kais. Hoheit, der Erzherzog Stephan, von hier abgereist. Heute Morgens ist die Deputa. tion des Schriftsteller-Vereines von Wien, bestehend aus den Dichtern Hebbel und Otto Prcchtler und dem I)i. Wild ner Maith stein mit ihrer Monstrc-Petition um baldige Rückkehr Sr. Majestät des Kaisers nach Wien, hier angelangt, und wird dem Vernehmen nach morgen bei Sr. Majestät dem Kaiser und dem Herrn Erzherzoge Franz Earl zur Audienz zugelassen werden. Auch eine Deputation aus Mähren ist heute eingetroffen. Vom diplomatischen Eorps sind heute der dänische Gesandte Graf Bille-Bra he, dann der niederländische Botschafter, Bn ungeachtet wurde dcr Bergiscl am "»l. v. M. zum Schlüsse des Fcstschicßcns mit einem Besuche des kais. Hofes beehrt. Dcr „Bote von Tyrol" v. 3. Juni schreibt aus Innsbruck wie folgt: Das „Abendblatt zur Wiener Zeitung« vom 29. Mai enthalt die Notiz, daß vcr-läßlichen Privatnachrichten aus Innsbruck zufolge unser gütiger Kaiser von den Tyrolern selbst gebeten wurde, n a ch Wien zurückzukeh ven. Wir können versichern, daß von einer solchen, an Ee. Majestät, den Kaiser, Seitens der Tywler gerichteten Nitte hier nichts bekannt, und daß der obige Bericht der „Wien. Ztg.« irrig sey. Nmmsche Staaten. Die Allocution, welche Sc. Heiligkeit, der Papst, am 29. Apnl d. I. in Norn an das Kardinals. Kollegium gerichtet hat, lautet folgendermaßen: Ehrwürdige Brüder! Mehr als einmal, ehrwürdige Brüder, haben Wir in Fucrcr Versammlung die Verwegenheit Jener gerügt, die Uns und mithin diesem apostolischen Stuhle die Beleidigung zuzufügen keinen Anstand nahmen, daß sie erdichteten, Wir wären von den heiligsten Satzungen Unserer Vorfahren, und selbst (was schreck-lich zu sagen!) von dcr Lehre dcr Kirche in mehr als cincm Puncte abgewichen"). Aber auch heute noch fehlt es nicht an Solchen, welche von Uns in dcr Weise sprechen, als wären Wir der vornehmste Urheber jener öffentlichen Bewe-gUüqcn, welche in jüngster Zeit auch in Italien, wie in andern Theilen Europa's Statt gesunden haben. Vomelmilich haben Wir aus den österreichisch-deutschen Slaaten erfahren, es werde dort im Publicum verbreitet, das, dcr römische Papst sowohl durch Emissäre, als durch andere Umtriebe die italienischen Völ-tcr aufgereizt habe, um Slaatsverä'ndcrungcn zu be nmtstelligcn. Wir haben gleichmäßig in Erfahrung ^bracht/ daß Feinde der katholischen Neligion d,c,en Aillas; ergreifen, die Gemüther der Deutschen zur Rache zu enlslammen und von dcr Einheit mit diesem hei ligcit Stuhle abwendig zu machen. Ob Wir nun wohl üichl den geringsten Zweifel hcgcn, daß die Völker des katholischen Deutschlands und die hochachtbaren Bischöfe, welche denselben vorstehen, jene Unredlichkeit aus das Entschiedenste verabscheuen, so erkennen Wir es dennoch als Unseres Amtes, dem Aergerniß vorzu-beugen, welches manche ungcwarnte und einfachere Menschen daran nehmen könnlci«, und dlc Verleum-dung zu widerlegen, welche nicht nur Unserer unwürdige» Person, sondern auch dcm obersten Apostolat, welches Wir versehen, und diesem heiligen Stuhl zur Schmach gereicht. Und weil eben jene Verleumder keinen Beweis für die Umtriebe, die sie Uns andichten, dcibnngcil tonnen, so suchten sie das zu verdächtigen, waS von Uns in der zeitlichen Verwaltung der päpst-lichcn Hrm'chast geschehen ist. Damit wir ihnen also diesen Vorwand zur Verleumdung entziehen, ist es Unsere Absicht, jenen ganzen Sachvcrhalt heute in Eurer Versammlung klar und offen darzulegen. Es ist Euch nicht unbekannt, ehrwürdige Vrü-der, daß seit den letzten Zeiten PiuS Vll , Unseres ") ^,e ^»,>sl,t!)>!>>l« A>l"sul!0»e!i vom'«. October und 17 De- '^mgängers, die ersten Fürsten Europas besiisscn gewesen si»d, dcm apostolischen Sllil)lc anzuempi'ehicn. oaß derselbe in der Staatsverwaltung eine, passendere und den Wünschen der Laien entsprechendere Form anwenden möchte. Nochmals im Jahre l83l traten jene Rathschläge und Wünsche noch feierlicher ans Licht, durch jenes bekannte Memorandum, welches die Kaiser von Oesterreich und Nußland, di^ Könige von Frankreich, Großbritannien und Preußen durch ihre Gesandten nach Rom gelangen lassen zu müssen glaubten. In jener Schrift ist nun unter anderm die Rede von der Eonsulta, die aus dcm ganzen Kirchenstaate nach Rom zusammen zu berusen sey, von der Einrichtung oder Erweiterung dcr Municipal - Verfassung, von der Errichtung von Provinzial.-Räthen, und zwar nicht bloß davon, daß diese und andere Institute in allen Provinzen zum allgemeinen Nutzen eingeführt werden sollten, sondern auch von dem den Laien zu gewährenden Zutritt zu allen Aemtern, welche entweder die öffentliche Verwaltung oder das Gerichtswesen angehen. Besonders wurden diese beiden letzteren Puncte als Lebensprincipien des Regiments in Antrag gebracht. In andern Schriften der Gesandten wurde auch davon gehandelt, daß Allen, oder fast Allen, die im Kirchenstaate gegen den Fürsten treubrüchig go worden sind, Verzeihung werden sollte. Es ist ferner Niemanden unbekannt, daß hiervon Mchreres von Unserm Vorsahrer Grcg or XVI. ausgeführt und noch manches Andere in den Edictcn versprochen worden ist, welche im Jahre l83l auf Seinen Befehl erlassen wurden. Allein diese Wohlthaten Unseres Vorgängers schienen den Wünschen der Monarchen nicht vollständig zu entsprechen, und zum öffentlichen Wohle und zur Befestigung der Ruhe im ganzen weltlichen Staate des heiligen Stuhles nicht zu genügen. Sobald Wir daher durch das uncrforschliche göttliche Gericht Ihm in Seiner Stelle folgten, haben Wir in dcr That weder durch irgend cinc Er.-mahmmg, noch durch irgend einen Rath aufgefordert, sondern durch Unsere besondere Licbc gegen das dcr weltlichen Herrschast dcr Kirche untergebene Volk be-wogen, denen cinc ausgedehntere Verzeihung ange^ dcihen lassen, welche von der, der päpstlichen Regierung schuldigen Treue gewichen waren. Demnächst haben Wir Uns beeilt, einige Einrichtungen zu tref. !"«, von denen Wir glaubten, daß sie die Wohlfahrt di^es Volkes befördern wurden. Alles das aber, was Wir im Anfange Unseres Pontificals thaten, stimmt völlig mit drm übcrcin, was die Fürsten Europa's auf's Dringendste gewünscht hatten. (Schluß folgt.) Allerneueste Nachrichten« Laib ach den 8. Imii. Beim Schlüsse unseres Blattes echalccn wir noch folgende Schlvibc» aus Triest oo>!» 7. d. M. Abends, wclchcs wir una/samm hicr mittheile,,: „Nach !> Uhr Abcnds stalld Alles kämpf-Illstia, da ul»d harrte in Erwartung dcr Dinge, die da lammen sollmi; allgemein hörre man die Worrc: hcute ,slht es los. Die Nalionalgarde bezog alle stehenden Posten. Aus langer Weile finge», endlich die Grena-dicre um Hallptwachplaye zu smgell an, und brachrei, em kvvnn dein Kaiser; plötzlich ging diesem Rllf voll Platz zn Plah, von Gasse zu Gasse, wo Garden oder Soldaten vertheilt waren. Die Hoch's wollten mm lein ^i'de llehmen; kvvivi» l .Xil^l,!«! nvvivn lkul„/,ll-«li-i:»<:u! l:l !1ol!:l no.",!,-:»! rö,ue e) riliaMmhel'. Nmi stimmte man die Volköhymiie cm, die ein dreimaliges llvvivu!''«l- stration von irgend einer Seite. Als der F M. L. Gras Gyulai, wie gewöhnlich der erste, wo es gilt, zu den Batterien durch die Straßen ritt, wurde er allenthalben mit dcm größten Jubel empfangen. Nachts um l l Uhr wurden plötzlich Kanonenschüsse vernommen. Einzelne Schisse dcr feindlichen Flotte hatten es versucht, sich dcm Hafen zu nähern, wurden aber von tm Batterie bei St. Andrea sogleich beschossen. Die Kugeln unserer wackeren Artillerie verfehlten, ungeachtet der Dunkelheit, ihr Ziel nicht, denn heute früh sah man ein D.nupsboot stark beschädigt. Die Flotte zeigte sich im Angesicht des Hafens, jedoch außer Schußweite vor Anker, wo sie in diesem Augenblicke noch liegt. Die Nacht verging ruhig. Verleger: Ign. Al. Gdler v. Kleinmayr. — Verantwortlicher Redacteur: Leopold Kordesch. WsH^ Der heutigen Zeitung ist eine besondere Beilage angeschlossen._______ ^ Anhang zur ^alvachcr Zcitul,»,. «rours vom 3 Kuni ltt»8 VtNl«lvr,ie »!aal„a»uldverschre!l». j« 5 »><^ , CM.) ^2 ,42 0tno ?eno »82g f»r 55osl. . . lbI3j4 W!t„ss Stadi.B^ncu.Oblly. zu , ,j2 >»6t. 4y oello detto , 5 2 , 29 Ariieu der Kaiser Ferdlnimds'Nordbah» zu .00» ,!. C. M.....«b5 ft. ill MrcisämUiche Verlautbarungen. Z. W7. (y Nr 1U281 Kundmachung. Zu Folge der Anordlnmq des l)ol)en illyrischen Gubcmial Präsidiums vom 2. l,M., Z. z24«^^., wird zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß für die Wahl delAbgeordneten zum ersten österrclchischcn Reichstage für das flache Land des Laibacher Kreises nachbcnannte Haupt bezirke bestimmt worden sind: - l. Wahlbezirk Lack, bestehend au^dcmBez. Umgeb. Laibachs mit 2^,257 Seelen, ,. Bezirke Lack mit . . 2UMU ., Zusammen . . 5^,257 Seelen Wahlstation Stadt Lack. N. Wahl bezirk Ra dmannsdorf, wird gebildet durch den Bezirk Krainburg mit........23,044 Seelen, „ Radmannödorf mit . . 2U,3W „ Bezirk Kronau mit .... «323 „ ,< Neumarktl mit ... 5U6« „ Zusammen . . 55,642 Seelen. Wahlstation Stadt Radmannödorf. lll Wahlbezirk Stein, bestehend aus dem Bezirke Münkendorf mit . . 19,313 Seelen, auS dem Bezirke Ponovitsch mit !5Mi> n „ /< „ Egg u Kreutbergmit I2,Ml2 /. „ „ „ Flöonigg mit . . 5651 » Zusammen . . 53,UI5 Seelen. Wahlstation Stadt Ctein. — K. K. Kreisamt Laibach am 7. Juni 1648.