Be renigte LaibaHer Ztltung. Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'schen Schriften. Freytag den 23. Februar 1816. I n n l a n d. ' Trieft. folgende Feste werden bei dem Anfenhalte des Kaisers aNhier Statt haben. Das sämmtliche Militär, aUe Bebördcn, die hier errichtete Esirengsrde zu Fuß und zu Pferd, geben dem Monarchen zur BewiUkommung entgegen. Ans dem Wege, welchen er wandelt werden Ihm von Blumen und Gesträuchen drey Triumphbögen errichtet: der eine auf der neuen llo^.^ (Mautbplatz), der zweyte auf dem Vörseplatz, und e'm dritter wird dasGouvernemenMaus mitdem Tbea-ter verewigen, worauf sich der Kaiser aus dem Saal des l)llk.^nw in den Schauspielsaal begeben wtrd. ^ ^ Nie Stadt wird cmfdas prächtigste beleuchtet, lm Cas'no und Börscsaale Ball gehalten. Die Vorse wird für dielen Tag scheinbar rechts und links verlängert, und diese ungeheure k'äciuie von oben bis unten illuminirt. . In dem, ebenfalls beleuchteten Theater wird eine op^i ^^i! mit einem großen . Ballet gegeben. ImßTbeater ist ebenfalls ein großes VaNfest, und zu diesem Zweck wird der Redoutensaal mit dcnisclbcu vereiniget. Alle ^cknssc iim Hafen werden in einer Vorgeschriebenen Figur ranairt, die ganze Marine'und aUe Schiffe beleuchtet; zu gleicher Zeit wird ein Scetreffen vorgestellt, ^wozu die Stadt ein altes Schiff gekauft hat, das in einer gewissen Entfernung vom Hafen ankert , und sodann durch glühende Kugeln an? gezündet wird. Auf der Wasserleitung wird zur Nacbt« zeit ein Volksfest gegeben. Der Pavil!ou wird vergrößert; dicVaucrnburscheführey mitih-ven Mädchen in den verschiedenen Landestrachten Nationaltanze auf Zu glciche^Zeit wird das CasteU beleuchtet, und auf ein Zei-chcu müssen alle umlicgcndeCampagncn (Landhäuser) ?)cucr anzünden und Raketen werfen. Der große Spatzicrgang und die Alleen werden gleichfalls beleuchtet. Auf dem Leipziger Platz wird eine große Illumination verans staltet. (G Z.) Ungarn. «prcßburg. In der Gegend von ^l-piit, und wciterbm gegen die Theiß war am 29. Januar eine ausscrordcntliche Kälte mid ein Sturm, mit vielem Schnee vermischt? so daß die Dächer mehrerer Häuser bcrabgcris-scn? mehrere tausend Schaafe erfroren, und zahlreiches Hornvieh zu Grunde gegangen ist. Von dcn Vclitpn des Aradcr Komitats, die dem Husaren-Regiment Baron 8f!^8it^ zn^ getheilt waren, ui.d welche von V^.i.d^lv nach Ol0^2l^l>^ marschirten, sind 3^Mann und 5^ Pferde erfroren. (Pr. Z.) Ausland. Deutschland. In dcr Gegend von Leipzig soll ein durch ausgestreutes Gift gegen die Feldmäuse verursachtes Sterben der Haasen zu bemerken styn. Es isi demnach an das Publikum eine Warnung ergangen, beym Einkanf der Art Wildpret alle Porsicht zu gebrauchen. Von Hamburg wird gemeldet, daß wegen der außerordentlichen Fnfnhr von Kaffee und Zucker, deren Preise sehr stark fallen. Der Russische Kaiser hat den Hanseestadten dnrch seinen Gesandten die Verbannung der Jesuiten aus den Hauptstädten Rußlands bekannt machen lassen, und in der Note die Grunde davon, nemlich die Intriguen der Jesuiten gegen die griechische Religion, und ihre Gucht, Pro-selten zu machen, naher auseinandergesetzt. tadt Hüningen zu einer freyen Stadt erklärt, und ihre Einwohner von jeder Abgabe befreyt werden. (G. Z.) Frankreich. Die Vorfälle zu Lyon werden durch das Gerücht wahrscheinlich übertrieben. Wenn man ihm trauen dürfte, so jhätten zu ?yon grosse Unruhen geherrscht, und die dreyfarbige Fahne wäre aufgestellt worden; die Regierung aber hatte die .Bewegungen durch Truppenmacht und Ueberrcdung wieder gedämpft; doch würden immer noch Nazional-kokardcn getragen. Das vorgeschlagene Gesetz, vermöge dessen die katholische Geistlichkeit in Frankreich wieder rechtsfähig werden soll, Güterver-mächtnisse. von ftommsn Gläubigen anzu- nehmen, und auf diese Art neuerdings ein vom Staate unabhängiges, keinem Eigcn-thumswechscl nnterworfencs Vermögen zu sammeln, erregt im Publikum grosses Auf-sehen. (W. Z.) Brüsseler Blatter enthalten folgende ZNo-te, welche der englische Gesandte, Sir Charles Stewart, wenige Minntcn zuvor, als er eine Note des Herzogs r». Richelieu erhielt, an letztem erlassen haben soll: Paris den 13. Iäner 1516. ,,Herr Herzog! Ich habe mit Ersiannen vernommen, daß mehrere Engländer; wor-un^'r sich der General Sir Robert Wilson, Hr. fCrawford-Bruce und Hr. Hutchinson befinden, diesen Morgen verhaftet, ihre Papiere in Beschlag genommen, und dieselben auf ausdrücklichen Befehl des Polizcy-Ministers in gesangliche Haft geführt worden seyen. Da ich Eu. ErceU. öfters versichert habe, daß ich entschlossen sey, den Schutz meines So vcräns auf keine Personen auszudehnen, deren Betragen die Sicherheit der Französischen Regierung gefährden konnte, so würde es mir sebr geschmeichelt haben, wenn ich als Englischer Gesandter am Französischen Hofe von En. ErceU. mit einer Mittheilung in dieser Hinsicht beehrt worden wäre, wodurch die Nothwenigkeit einer offiziellen Erläuterung der Beweggründe eines Verfahrens dieser 3lrt gegen Individuen erspart worden wäre, deren Dienste und Rang gewtssermasscn für die Rechtlichkeit ihres Betragens Bürge stehen. (G. Z.) Ich habe die Ehre ?c. Unterz. Charles Stewart. ^n einem Theile des Departements der Deur - Sevres hatte man das Gerücht verbrcl-l^ c» ^3°''^""e mit dreymahl hunderttausend Mann auf Französischem Boden gelandet, und die Regierung befohlen habe, alle lungeu Leute von 18 bis 3o Jahren aus-zuheben. Der Präfckt hat den Erfinder die-ftr Albernheiten, cmen Postillon von Nohan-Rodan, und zwey Schänkwirthe, die solche verbreitet hatten sogleich verhaften lassen. Den Doktor Gall hat zu Paris der Schlag gerührt. ^ ^G Z.) Ein Geistlicher zu Voulogne/der eine vorgebliche, von Belgrad am 14 Aug. 181s. an die Franzosen crgangene Proklamazion von Bonaparte in selbiger Gemeinde herumgetragen, und sich beschimpfender Neden ge- gen den König erlaubt hat, ist, so wie 3 Einwobner zu Trevaur, die in mehreren Wirthshäusern mit einer 3 farbigen Kokarde am Hute und einer weissen auf dem Rück.« erschienen sind, und öffeutllch aufrührerische Reden gehalten haben, zu Einjähriger Einspcrrung und 5o Fr. Strafe verdammt worden." (W. Z.) Zu Nancy wurden 2VorstädtcroonTous, die einen rusischen Soldaten ermordet hatten und zum Tode vcrurtheilt waren, begnadigt. Als neulich ein theils, aus alten Gardisten bestehendes neuorganisirtes, Dragonerregi-mcnt in die Kaserne zu Paris einrückte, schrie« 5 der ersteren laut: E< lebe der Kaiser! Augenblicklich wurden diese 5 Bonapartisten von ihren eigenen Kammeraden auf den Boden der Kaserne^ geschleppt, und dort ans dem Fenster gestürzt, die meisten starben auf der Stelle , Unter de»neu Verhafteten nennt man den ehemaligen Gouverneucr von Paris und Berichterstatter in Neys Sacke Gen. Grundler 17^ Generaloffiziere sind abgefetzt. Rußland. Aus einer von den Fabrikanten im Reiche gemachten Berechnung ergibt sich, daß die Einfuhr des gesponnenen baumwollenenGarns jährlich 22 1/2 Millionen Rubel an Werth beträgt, und daß die aus demselben im Rei-cke verfertigeu Fabrikate den Werth von io5 Millionen haben. (W. Z.) Der CoUegienrath Pesarovins, icit drey Jahren Herausgeber der Zeitung: der Rus« sische Invalide, der diese Arbeit einzig aus Cifcr für die tapfern Vertheidiger des Vaterlandes unternommen, hat der Regierung das dadurcb erlangte Capital von 3^5,oo) Ru? beln zustellen lassen. Unter Aufsicht einer Committee, zn dessen Mitglied Herr Pesarovins ecnannt ist, soll die Zeitnng zum Beß-ten der verstümmelten Krieger fortdauern; ftrner sollen die 1200 Invaliden, welche bis-kcr Pension aus dieser Anstalt erhielten, sie fernerhin genießen. (G. Z.) Um dem Fürsten Nasmubsssky lnene Be-wei!^ seiner Zufriedenheit für die neuerlich geleisteten wichtigen Diensie zu geben, hat tbm der Kaiser ZÜerander den Titel Durchlaucht, verliehen. Zugleich hat er ihm in einem eigenhändigen Schreiben bewilligt, nach Wien zurückzukehren, in dem Vertrauen, daß bei wieder eintretender Gelegenheit - er ihm seine Dienste nicht versagen werde (G. Z.) Als Mitursache der Verbannung her Je-finten aus dcm Hauptstädten Rußlands gibt nian , an, der General der in Rußland woh-neudc» Jesuiten habe vor einigen Monaten, als sich der Kaiser Alerander noch in Paris befand, bey demselben um die Erlaubniß all-gehalten , sich nach Rom zu begeben, um mit dsm Römischen Hof Rücksprache über die größere Ausbreitung des wieder hergestellten Ordens, sowohl in Rußland als in andern Staaten, zu nehmen. Allein das Russische Kabine bade diesem Prälaten d'e Reise nach Rom nicht gestattet, mit dem Andeuten , daß er in keinem Fall Befehle aus Rom zu em-pfana>!n dabe /sondern wie bisbcr allein den Auffischen Gesetzen unterworfen bleiben müsse. Hierauf soll der I'esuitcngeneral erf!,^ baben, ''eit der förmlichen Wiederherstellung seines Ordens erkenne er in geistlichen Dingen nur Einen Herrn, in der Person des heiligen Vaters, über sich. (G. Z.) Großbritannien. Ein Schreiben aus Paris bringt mitLord Kinnaiert hätte von dem Französischen Po-lizcyminister den Befehl erhalten, Paris in 2^ Stunden zu verlassen. Sein Ansuchen nur noch 3 Tage verbleiben zu dürfen, wurde ihm abgeschlagen. Herr. B,uee soll fest darauf bestehen, auf die ibm vorgelegten Fragen keine Antwort zu ertheilend Zu Paris ist für die Engl. Armee ein eigenes Postbu-reau errichtet worden. Zwey "englische Kuriere bringen zweymal wöchentlich die Briefe nach Calcus, und von dort die engl. Depeschen nach Paris. Sir Robert Wilsou, der Hrn. Dnpin,, einender Sachwalter des Marschalls Ney zu seinem Vertheidiger gewählt, hat die Erlanbniß, seine Gattin taglich zu sehen, und Correspondenzzu führen. Sämmtliche 3 Gefangenen sollen vor den Assissenhof gestellt werden , und ihr Prozeß unverzüglich beginnen. Auf der Strafft von Paris nach Mons sind mehrere PostHalter und auch ei-vige Gcnsd'armeric-Offiziere verhaftet worden , weil sie die ihnen wegen Lavalettes Flucht zugekommenen Befehle nicht vollzogen haben;-sie entschuldigen sich alle damit, daß sie dieses aus Achtung 5ür die Englische Uniform. u:>t rlasscn hatten. N.'ckdcm den mehr benannten 3 Verhaf-tetc.z abgeschlagen wurde, Ne gegen Kauzion srcy^lasscn, sollcu sie Willens seyn gegen dlesc Eelitenz^u appclliren, unter einem aber die Vermittelung des' zu Paris residi-rendcn englischen Gesandte» zu reklamiren, sie die nemlicheu Vortheile geniesscu zu lassen, welche französische Gesetze den Einge? bornen zu^csiebcn. (W. Z) Aus einem Befehl, den der Gen. Mait-land, Gouverneur von Malta an die Brittischen Konsuls bey den Staaten der Bar-baresken erlassen, nnnmt man, aus den dar? irn enthaltenen freundschaftlichen Gesinnungen zu Gunsten dieser Regierungen leider wahr, daß die engl. Minister nicht geneigt sind, den ritterlichen Vorschlägst des schlag gemacht habe, wctl cs schwcr wcrdcn dürftc /».einen F rcystaat zu bilden, sich nicht den Spaniern zu übergeben, sondern die Provinz den Euglandcrn, als einer weisen und mächtigen Nazion anzubiethen. Briefe aus St. Helena enthalten: ,,Bonaparte ist de»mah!cu strenger bewacht als je, und gehalten, die Grenzcn des kleinen, Gartens, welcher seine Wohnung umgibt? nicht zu überschreiten. Bisher n>ar stets ein Offizier cm seiner Seite, aber seit Kurzem begleiten ihn auch 'noch zwey bis drey Sergeanten. Nichts desto weniger hört man keine Beschwerden von ihm, sondern er scheint vlMommcn rubig, und in sein Schicksat ergeben.. Er hält strenge auf seiuen RanK qcgc^ diejenigen, welche ihn umgeben, und sie uabern sich ihm niemahls mit bedecktem Haupte, oder setzen in seiner Gegenwart ihren Hut auf:e." (W. Z.) Es heißt, die Prinzessinn vou Wales werde iu Kurzem, vermuthlich nVck wahrend, der nächsten Parlamentssitzung , nach England zurückkehren, da ihre Freunde sie von den Gerückten benachrichtigt hatten, die über eine angebliche Korrespondenz zwischen ihr und der^Mürat'schen Familie, in Umlauf gee bracht worden waren. ' (G. Z.) W e cb sel^C ours i n Wien am 17. Februar. ,816. Augsb. für loo ff. (^ui.. fi.^^ ^^^ Eouventlonsmünze von Hundert 265 3. ^ A