Mzvgspretse für das ehemalige Hsterreich-Uiig. ganzjährig K 10 — halbjährig K 5 — Zür Amerika: ganzjährig v. 2'50 jür dar übrige Ausland ganzjährig K 12 — Erscheint am 1., 10. und 20. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Aerwakt»«- der Kottscheer Zeitung in Gottschee Nr. 121. Berichte sind zu senden an die Kchrtstleitung der Ksttscheer Zeitung in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif be¬ rechnet und von der Ver¬ waltung des Blattes übernommen. Briese ohn^Interschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück¬ gesendet. Postsparkaffen-Konto Nr. 842.285. M.3. Die Förderung von Industrie und Gewerbe durch die Gemeinden. (Schluß.) Die übrigen Fragen der Zuschrift der Regierung wurden von der Stadtgemeinde Gottschee folgendermaßen beantwortet: 6. Für die Hebung der holzverarbeitenden Gewerbe und um hier (Hornwald) die alte holzverarbeitende Hausindustrie wieder zu beleben, wurde im Jahre 1882 die Fachschule für Holzindustrie ins Leben gerufen, die bis zum Jahre 1898 Kommunalanstalt war und im Jahre 1898 vom Staate übernommen wurde. Die Gemeinde hat für die Fachschule das Gebäude, dessen Nutznießungsrecht ihr unter gewissen Bedingungen zusteht, zur Verfügung gestellt und in Stand gehalten. Für die Instandhaltung wurden im elfjährigen Zeiträume 1908—1918 12.122 li ausgegeben. Die Fachschule bestand zuerst als Holz¬ schnitzereischule; daran wurde sodann bald die Drechslerei unge¬ gliedert, schließlich kam die Tischlerei hinzu und es wurde die Anstalt in eine Fachschule für Tischlerei umgewandelt, wobei auch Schnitzerei und Drechslerei als unterstützende Fächer gelehrt wurden. Auch die gewerbliche Fortbildungsschule wurde mit der Fachschule organisch vereinigt. Die Fachschule besaß ferner einen offenen Zeichensaal; es wurden auch Schüler des Gymnasiums und der Volksschule in einem Handfertigkeitskurse (Modellieren, Schnitzen usw.) unterrichtet. Überdies bestand, wie bereits erwähnt, an der Anstalt auch ein Handelskurs. Infolge der Auflassung der Fachschule sind nunmehr alle diese Einrichtungen und Kurse aufgehoben worden. Es wäre jedoch wünschenswert, daß die Anstalt wieder zu neuem Leben erstünde, und zwar mit besonderer Betonung der praktischen Ziele. Ein inniges Zusammenwirken mit dem hiesigen Gewerbe ließe sich nicht unschwer erreichen, wodurch die Schule allseitig nutzbringend ge¬ staltet werden könnte. Auch die Herstellung einer Maschinenhalle für die holzverarbeitenden Gewerbe war an der Fachschule geplant gewesen und bildete bereits den Gegenstand von Verhandlungen zwischen der Gemeinde und der Regierung. Die Gemeinde hatte grundsätzlich ihre Bereitwilligkeit erklärt, dieses Projekt kräftig zu fördern. Was die Abgabe von elektrischem Strom anbelangt, hat die Gemeinde schon seit Jahren Strom an Gewerbetreibende ab¬ gegeben, und zwar früher zu mäßigen Preisen, gegenwärtig infolge der großen Teuerung des Heizmaterials (Kohle statt des früher verwendeten, damals billigen Rohöls) zu erhöhten Preisen. Auch Wasser wird aus dem städtischen Wasserwerke für Jndustriezwecke abgegeben. Um insbesondere jenen Gewerbetreibenden, die infolge des Krieges in eine schwierige Lage gekommen sind, die helfende Hand zu reichen, ist die Sparkasse der Stadt Gottschee auch geneigt, soweit es ihr Statut gestattet, bedürftigen und würdigen Handwerkern und Ge- Iahrgang l. werbetreibendcn Kredithilse zu gewähren. Eine gewisse Erleichterung für die Gewerbetreibenden wäre es, wenn die städtischen Statutar- Sparkassen nicht nur Hypothekar-, Handpfand- und Wechselkredit geben dürften, sondern unter gewissen Kautelen und Beschränkungen auch Personalkredit auf bloße Schuldscheine (nicht Wechsel) und gegen aus¬ reichende Bürgschaft, ähnlich wie die Vorschußkassen. 7. Was die Ausfuhrmöglichkeiten anbetrifft, käme für Gottschee die Ausfuhr von Häuten, Rindern, Schweinen, Holz und Obst in Betracht. 8. Die Stadt Gottschee besitzt seit 1896 ein Wasser- und Elektrizitätswerk. Der Betrieb desselben geschah früher mit billigen! Rohöl (Dieselmotor), weshalb der elektrische Strom damals billiger (50 ti) abgegeben werden konnte. Seit einer längeren Reihe von Monaten ist aber Rohöl nicht mehr erhältlich gewesen, so daß das Werk wieder auf seinen ursprünglichen Betrieb mit Dampfheizung (Kohlenfeuerung) zurückgreifen mußte. Infolge des gegenwärtig enorm hohen Preises der Kohle mußte der Stromzins um mehr als 100 °/o erhöht werden. Er beträgt gegenwärtig 1'20 K für die Kilowatt¬ stunde. Wasser wird für gewerbliche und Jndustriezwecke mit 60 li pro Kubikmeter abgegeben. Die baldige Beschaffung von nicht zu teurem Rohöl für das Werk wäre ein äußerst dringendes Bedürfnis, damit die Betriebs¬ kosten des Werkes wieder auf die normale Höhe herabgesetzt werden können und so nicht nur für die Bevölkerung im allgemeinen, sondern insbesondere auch für das Gewerbe billigerer elektrischer Strom ge¬ liefert werden kann. 9. Was die Anzahl der vorhandenen Verkaufsgeschäfte an¬ belangt, sind solche in der Stadt Gottschee gegenwärtig in voll¬ kommen genügendem Maße vorhanden. Derzeit besteht kein Bedarf nach Errichtung neuer Verkaufsgeschäfte. Sollte sich infolge fort¬ schreitender wirtschaftlicher Entwicklung unseres Gemeinwesens ein erhöhtes Bedürfnis nach Verkaufsstätten einstellen, so wäre die Gemeinde geneigt, innerhalb ihres Wirkungskreise- die Sache nach Möglichkeit zu fördern. Aus ^>tadt und Land. Hottschee. (Vom Gerichts dienste.) Herr Richter Gott¬ fried Ja klit sch ist von Kärnten nach Graz versetzt worden. — (Am Staatsrealgymnasium in Gottschee) be¬ ginnt das Schuljahr 1919/20 am 19. September mit dem Heil.- Geistamte. — Die Einschreibungen in die l. Klasse mit slowe- nischerUnterrichtssprache finden am 15., 16. und 17. Sep¬ tember von 9 bis 12 Uhr in der Direktionskanzlei start. Die Schüler erscheinen in Begleitung ihrer Eltern oder deren Stellver¬ treter, bringen den Geburts- und Taufschein und das Frequen¬ tationszeugnis der Volksschule mit und erlegen 7'70 K. Die Schüler sollen das zehnte Lebensjahr vollendet haben oder es Kottschee, am 20. August 1919. Seite 22. Gottscheer Zeitung — Nr. 3. Jahrgang I. steht dessen Vollendung noch im Kalenderjahre 1919 bevor. Die Aufnahmsprüfungen (aus Religion, slowenischer Sprache und Rechnen) werden am 18. September abgehalten. Die Einschreibung für diel. Klasse kann Heuer ausnahmsweise auch schriftlich geschehen; es mögen bis 17. September obengenannte Dokumente samt der Anmeldung per Post eingesendet werden, das Geld kann eingezahlt werden am 18. September, wenn die Schüler zur Prüfung erscheinen. Die Aufnahme in die II. bis IV. Klasse mit deutscher Unterrichtssprache geschieht am 17. September von 9 bis 12 Uhr. Die Schüler bringen das letzte Jahreszeugnis mit und er¬ legen an Gebühren 3 50 K. — (Für eine Automobillinie Tschernembl-Weinitz- Vrbovsko) wird von den interessierten Kreisen in der Presse Stimmung gemacht. — (Einschränkungen der Abgabevon elektrischem Strom und Wasser.) Die Kosten des Betriebes des städtischen Wasser- und Elektrizitätswerkes sind der Vorkriegszeit gegenüber rund um das Z e h n fache, wenn nicht noch mehr, gestiegen. Während der Preis der hiesigen Kohle ab Werk vor dem Kriege sich auf 55 k für 100 KZ stellte, beträgt er gegenwärtig 11 K pro 100 KZ. Das Rohöl kostete vor dem Kriege 11 pro Kilogramm, heute aber K 5'50. Der Preis für die Zufuhr der Kohle vom Kohlen¬ werke zum Wasser- uud Elektrizitätswerk Hal sich von K 1'60 auf 9 K pro Tonne erhöht. In ähnlicher Weise sind auch die Preise des Schmier- und Zylinderöls in die Höhe gegangen. Die Betriebs¬ kosten sind, wie gesagt, um mindestens das Zehnfache gestiegen. Jedermann wird es demnach begreiflich finden, wenn sich Fas Direktorium des Wasser- und Elektrizitätswerkes genötigt sieht, jeder Verschwendung, jedem allzugroßen und nicht unbedingt notwendigen Verbrauche des elektrischen Stromes und des Wassers nach Möglich¬ keit vorzubeugen. Es ist deshalb die Verfügung getroffen worden, daß vom 18. August an die Abgabe des elektrischen Stomes um 11 Uhr nachts gesperrt wird, vom 1. Oktober an sodann um 10 Uhr. Nachdem in den letzten Jahren sich vielfach auch eine mißbräuchliche Verwendung unseres Quellwassers für Waschen und Schwemmen der Wäsche eingebürgert hat, ist nunw'hr die Sperre der Wasch« küchen-Wasserleiiungen angeordnet worden, ebenso auch die Sperre der Springbrunnen. Desgleichen ist das Bespritzen der Gärten mit Wafferleitungswasser streng untersagt. Weiters werden auch die Gebühren für die Abgabe von Industrie- und Lokomotivwasser wesentlich erhöht. Die noch vorhandenen Auslaufbraunen, die ein starkes Verschwenden des Wassers verursachen, werden gleichfalls gesperrt. Das Vieh kann bei der Viehtränke getränkt werden. — (Soko laus slug nach Gottschee. — Festlichkeit beim Kohlenwerke.) Sonntag, den 17. August, veranstaltete die „8okol8kL Lupš Iffubljsns I" einen Ausflug nach Gotlschee. Die Sokolisten, Sokolistinnen und sonstigen Festgäste, mehrere hundert an der Zahl, trafen mit dem Sonderzuge vormittags hier ein. Das Fest nahm seinen programmäßigen Verlauf. Zwischenfälle kamen keine vor. — Die Arbeiterschaft des hiesigen Kohlenwerkes (Deutsche, Slowenen, Kroaten) hielt am gleichen Tage eine Festlichkeit beim Kohlenwerke ab, die auch von der Bevölkerung unserer Stadt zahl¬ reich besucht wurde. Es wurden abwechselnd deutsche und slo¬ wenische Lieder gesungen, die Mösler Musikkapelle spielte auf zum Tanze und man unterhielt sich in schönster Eintracht sehr gut. — Bisher haben nur die slowenischen Ar beiter kreise einen Wert darauf gelegt, mit der heimischen Bevölkerung in näheren freund¬ schaftlichen Verkehr zu treten. — (Kupfervitriol.) Die Preise des Kupfervitriols sind derzeit im Fallen. Man kann also mit dem Bezüge aus dem Auslande noch zuwarten, da das Kupfervitriol im Herbste bedeutend billiger zu haben sein dürfte als heute. — (Dinar und Krone.) Die „Cillier Zeitung" schreibt: Die Valuta wird dadurch nicht saniert, wenn drei Kronen mit einem Dinar eingetauscht werden. Dadurch wird nur der Dinar auf dem Weltmärkte ebenfalls entwertet und wir stehen dort, wo ! wir ausgegangen sind. Die Fragen der Volkswirtschaft lassen sich eben nicht einseitig lösen. Alle ihre Zweige beeinflussen sich gegenseitig und müssen gemeinsam gehoben werden. Die Valuta läßt sich nur bessern, wenn die jugoslawische Haupteinnahmsquelle, die Land¬ wirtschaft, zu möglichster Produktivität gesteigert, der Verkehr ge¬ hoben und der Außenhandel geregelt wird. Wir dürfen uns nicht darauf beschränken, Rohstoffe auszuführen, sondern müssen trachten, allmählich auch unsere Industrie auszugestalten. Treffen wir dies nicht selbst, so werden es Ausländer tun und wir verlieren unsere wirtschaftliche Freiheit. In diesen Fragen geht es nicht an, die Verantwortung für einen begangenen Fehler den Volksmassen zu¬ zuschreiben. Für das Volk müssen seine Führer denken und im gegebenen Falle auch dessen unvernünftige Wünsche, z. B. in der Agrarreform, ablehnen. In der Valutafrage, die das Volksganze gewiß ebenso augeht, wurde das Volk ja auch nicht gefragt, als der Dinarkurs mit drei Kronen festgesetzt wurde. Wir können diese wichtigen Fragen nur lösen, wie es die Interessen des Staates und nicht die einzelner Volksgruppen erfordern. — (Der Milliarden r) Andreas Carnegie ist am 14. August in Belmar (Vereinigte Staaten) im Alter von 84 Jahren an einer Lungenentzündung gestorben. .— (Die Aufhebung derZeitungssperre gefordert.) Seit einer längeren Reihe von Monaten ist über die ausländischen Zeitungen (Deutschösterreich) die Sperre verfügt. Nachdem die Gründe für die Aufrechterhaltung dieser außerordentlichen Ma߬ nahme gegenwärtig nicht mehr bestehen, haben sowohl der „Slo¬ venec", als auch der „Slovenski Narod" und der „Naprej" die Aufhebung der Zeitungssperre verlangt, damit der Bevölkerung nicht weiter eine unbedingt notwendige Informationsquelle verschlossen bleibe. — (Ein neues kleineres Österreich?) Dem „Slo¬ venski Narod" wird aus Paris berichtet, daß Exkaiser Karl und Zita vom König Georg empfangen wurden. Bei dieser Besprechung wurde beschlossen, der Unordnung in Mitteleuropa sofort ein Ende zu bereiten. Der Erfolg der Besprechung war die Berufung des Erzherzogs Joses nach Budapest. Nach einem Wiener Bericht der „Jugoslawin" wird die jetzige Lage in Ungarn als Vorbereitung zur Wiederherstellung der österreichisch-ungarischen Monarchie, na¬ türlich in kleinerem Umfange, unter dem Schutz der Ententemächte angesehen. Die „Samovprava", die als Organ des Äußen-Mini- steriums in Belgrad angesehen wird, schreibt zum Umsturz in Ungarn: „Wir werden die ersten sein, die mit größter Freude den Frieden begrüßen werden... Nach allem dem sind wir bereit, auch einem Habsburger Verträum entgegenzubringen, da wir die Üoer- zeugung gewonnen, daß dies im Interesse beider Länder und beider Nationen liegen wird." — In den Parteiberatungen im Abgeord¬ netenhause in Wien nahm die Berufung des Erzherzogs Josef 'einen breiten Raum ein. Die ablehnende Stimmung bei allen anwesenden Politikern zeigte, daß die große Mehrzahl der Bevöl¬ kerung an der gegenwärtigen Staatsform festzuhalten entschlossen sei und sich einem jeden neuen Staatsstreiche energisch widersetzen würde. Mit besonderer Schärfe vertraten diesen Standpunkt die Tiroler, welche offen erklärten, daß die Rückkehr der Habsburger für sie unter allen Umständen den Anschluß au das Deutsche Reich bedeuten würde. — In Wien fanden antimonarchistische Demon¬ strationen statt. — (DerneueAufbau Europas.) Beim internationalen Sozialistenkongreß, der zu Anfang August in Luzern stattsand, sagte Artur Henderson in der Eröffnungsrede u. a.: Der neue Aufbau Europas solle nach einem einheitlichen Plane vor sich gehen. In allen Ländern soll die augenblickliche Sozialisierung der großen, für die Öffentlichkeit wichtigen Betriebe unter Teilnahme der Arbeiter durchgeführt werden. In der neuen internationalen Ordnung soll es ein gemeinsames Rechtsideal und einen allen gemeinsamen Ehr¬ begriff geben. — (Ministerpräsident Tusar über das Verhältnis zu den Deutschen.) Der tschechoslowakische Ministerpräsident Jahrgang I. Gottscheer Zeitung — Nr. 3. Seile 23. Tusar äußerte sich einem Sonderberichterstatter der „Neuen Berliner Zeitung" gegenüber u. a.: Es ist unser aufrichtigster Wunsch, auf der Basis einer zweckdienlichen sozialen Wohlfahrtsgesetzgebung und demokratischen Resormtätigkeit die Deutschen zur aktiven Mitarbeit heranzuziehen,, sie als staatswillige Reichsgenossen zu gewinnen und ihnen alle Bürgschaften für ein nationales Sichausleben, eine wirt¬ schaftliche Expansion und politische Geltung zu bieten. — (Der erste Dampfer von Hamburg nach New- Ao rk.) Am 5. August fuhr der erste Dampfer von Hamburg nach New-Aork. Es ist dies der „Ceresan", der der Kerrlinie angehört. — (Über das Vermögen feindlicher Ausländer.) Nach der Verlautbarung des Ministers für Handel und Industrie vom 19. Juli 1919 erhält kein Angehöriger eines mit Jugosla¬ wien im feindlichen Verhältnisse stehenden Staates Geld, Wert¬ papiere, Depots, Safedepots nsw. nusgefolgt, die Schulden von Privatpersonen oder Unternehmungen eines feindlichen Ausländers werden nicht an ihn selbst beglichen, sondern an die „Uprava fondov" in Belgrad. Reklamationen für ausständige Gelder oder Werte feindlicher Ausländer sind daher nicht an den Schuldner selbst, sondern an die „Uprava fondov" in Belgrad zu richten. — (Zur Devalvation der Kronenvaluta.) Es. ist kein Zweifel, daß wir mit der Einführung der Dinarvaluta mit einer neuerlichen Verteuerung des Lebens im allgemeinen rechnen müssen. Das „Agramer Tagblatt" schreibt: Eine Finanzpolitik, die unsere abgestempelten Kronennoten auch im Inlands einer Devalvation (Entwertung) aussetzen ließ, kann seitens der Bevöl¬ kerung kein Vertrauen genießen. Nach Milte Juli l. I. wurde in den Zeitungen mitgeteilt, daß das Verhältnis 1:3 in amtlichen Zahlungsangelegenheiten nur bis Ende Juli bleiben wird. Weiters, vor kurzer Zeit erschien in den Zeitungen ein neuer Plan des Herrn Finanzministers. Nach diesem Plane wäre das Verhältnis 1:4, sogar 1:5. Diese Anschauungen führen uns dazu, daß dem .Führer unserer Finanzpolitik die damals bevorstehende Devalvation der abgestempelten Kronennoten bekannt war, denn ohne Grund wurden die oben angeführten Daten nicht lanciert. Strebte diese Politik wirklich eine Entwertung der Kronennoten bis zum Ver¬ hältnis 1:5 an? Dies ist eine gefährliche Politik. Auf Basis dieser Politik wären wir bei der Rekonstruierung unseres finanziellen und ökonomischen Lebens auf fremdes Kapital sehr angewiesen, da das mit der Einlösung der abgestempelten Kronennoten erhaltene Dinar- Kapital zum Aufbau unseres wirtschaftlichen Lebens zu klein wäre. Und das bedeutet soviel, daß der Ertrag unseres Kapitals in fremde Taschen gelangen würde. Ebendeshalb muß die Kaufkraft unserer abgestempelien Kronennoten — die sie im Jnlande besitzen — durch eine vernünftige Politik aufrechterhalten und bei der endgültigen Regelung der Valutafrage in Erwägung gezogen werden. — (Errichtung der Zweigstelle des deutschöster¬ reichischen Warenverkehrsbüros in Laibach.) In Laibach, Resljeva cesta Nr. 1, hat die Filiale des deutschösterreichischen Warenverkehrsbüros ihre Tätigkeit begonnen. Der zur Zeit des Umsturzes in die Wege geleitete Kompensationsverkehr hat damit eine weitere Ausgestaltung erfahren. Die vollkommene Neuheit des Tauschverkehres, welche infolge der gänzlich ins Wanken geratenen heutigen Valutaverhältnisse eine Lebensnotwendigkeit für die wirt¬ schaftlich vollkommen erschöpften, auf dem Boden der Monarchie erstandenen neuen Staaten geworden ist, hat es wie jede Neu¬ organisation von solchem Umfange mit sich gebracht, daß sich der Austauschverkehr bisher nicht reibungslos vollzogen hat und daß er erst allmählich aus den ersten bescheidenen Anfängen zur heutigen Größe emporgestiegen ist. Dies hat einen gewaltigen Apparat ins Leben gerufen, in welchem die Zweigstelle des deutschösterreichischen Warenbüros in Jugoslawien als letzt gegründete deutsche Zweig¬ stelle in Laibach für das Gebiet in Slowenien wichtige Aufgaben zu erfüllen hat. Die Hauptaufgabe besteht darin, in engster Zu¬ sammenarbeit mit der Laibacher Filiale der Centralna uprava za trgovacki promet in Belgrad die Abwicklung der bestehenden Kom¬ pensationsverträge zu beschleunigen und allfällige Hemmungen durch persönliche Fühlungnahme der beiderseitigen Partner nach Möglich¬ keit zu beseitigen. Eine weitere Aufgabe besteht in der Vorbereitung neuer Kompensationsverträge. Zweck des Kompensationsvertrages ist es, beiden Ländern im Tauschwege ohne Inanspruchnahme von Valuta, jene zum Leben des Volkes unbedingt notwendigen Mittel zu verschaffen, von welchen das eine Land Überfluß hat und abj-eben kann, während das andere Land daran Mangel leidet. So kommen als Kompensationsartikel nach Deutschösterreich in erster Linie Lebensmittel, aber auch Jndustrierohstoffe in Betracht, während aus D-utschösterreich nach den SHS-Gebieten in erster Linie Jn- dustrieartikel, das sind Halb- und Ganzfabrikate der deutschöster¬ reichischen Industrie, zur Ablieferung gelangen. Dieser Kompensa¬ tionsvertrag ist von umso größerer Bedeutung, als die Beschaffung aus.den Entente-Ländern zumeist an den Valutaschwierigkeiten scheitert, da diese Waren von dort nur zu unverhältnismäßig hohen Preisen bezogen werden können. So drückt sich im Kompensationsverkehre der Zusammenhang in den Handelsbeziehungen der beiden Staaten aus, welcher hoffentlich bald jenes freundschaftlich nachbarliche Ver¬ hältnis herbeiführen wird, das nach Befreiung von jedweder na¬ tionalen Gegensätzlichkeit zum Nutzen beider Teile sich in erster Linie wieder nach den wahren Bedürfnissen der beiden Völker orien¬ tieren wird. — (Die Schweiz rückt den Preistreibern scharf zu Leibe.) In Bern begann kürzlich die große Preisabbau-Kon¬ ferenz, an der Vertreter der Produzenten- und der Konsumenten¬ gruppen teilnahmen. Der Vertreter des Bundesrates gab zu ver¬ stehen, daß der Bundesrat, wenn nötig, Zwangsmaßnahmen gegen jede Kartellbildung anwenden werde, die zu dem Zwecke geschaffen werden sollte, einen Preisabbau auf Waren und Lebensmittel zu verhindern. (Wäre nachahmenswert. D. Schrift!.) — (Ausgleichung derSteuersysteme.) Aus Belgrad wird berichtet, daß in kürzester Zeit an die Ausgleichung der Steuersysteme, deren wir auf dem Gebiete unseres Königreiches derzeit vier besitzen, geschritten werden wird. Diese Arbeit wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Im laufenden Jahre werden die direkten Steuern im Gesamtstaate 250,000.000 Dinar aus¬ machen. — (Pe stfälle auf dem Balkan.) Wie „Slovenec" meldet, sind im Bezirke Kosanik einige Pestfälle vorgekommen. Es wurden alle sanitären Maßnahmen gegen die Einschleppung der Seuche nach Bosnien getroffen. — (Die Okkupation von Prekomurje.) Laut Ent¬ scheidung der Friedenskonferenz in Paris wurde das Prekomurje Jugoslawien endgültig zugeteilt. Infolgedessen haben die Opera¬ tionen zur Besetzung des Prekomurje (im früheren Ungarn) vor ein paar Tagen begonnen. — (Ein neuer Handelsvertrag mit der Tschecho¬ slowakei.) Nach einer Mitteilung des „Lechoslovenski Listy" werden binnen zwei Wochen Minimalzölle für die Einfuhr aus der tschechoslowakischen Republik eingeführt werden. Man erwarte die Beendigung des Handelsvertrages zwischen Jugoslawien und der Tschechoslowakei längstens in zwei Monaten. Dieser Handelsvertrag wird außer den Minimalzöllen nach den bitteren Erfahrungen mit dem bisherigen Kompensationsvertrag endlich einen regelmäßigen Handelsverkehr zwischen den beiden Staaten ermöglichen. — (Ausschuß für Kohlenverteilung.) Nach dem Vorschlag des Verkehrsministers wurde vom Ministerrate in Belgrad die Schaffung eines Ausschusses beschlossen, der über die Kohlen¬ versorgung und Aufteilung der Kohle im Königreiche der SHS Sv-ge tragen wird. In Zukunft wird dieser Ausschuß alle Kohlen¬ fragen zu erledigen haben wie auch die Anschaffungserlaubuis unter näherer Bezeichnung des Ortes und des Preises erteilen. Kohlen¬ händler (Privatunternehmungen, Gemeinden, Industrielle u. a.) haben in Zukunft ihre Gesuche unter Bezeichnung der Kohlenmenge an den Ausschuß für Kohlenverteilung direkt oder durch die Provinzial¬ regierung, bezw. durch die Handels- und Gewerbekammer unter genauer Bezeichnung folgender Details zu richten: Zu welchem Seile 24. Gottschcer Zeitung — Nr. 2. Jahrgang I. Zwecke sie die Kohle bedürfen, wieviel sie monatlich brauchen, Nummer, System und Dimension der Dampfkessel, bezw. des Ofens u. a., die Motorkraft in ll?, System und Nummer der Dampf¬ maschinen, eventuell anderer Motore, was und wie viel der Be¬ treffende produziert, für welchen Markt er arbeitet, oder ob er erst mit der Arbeit beginnen will, weshalb er jetzt nicht arbeitet, ob und über wieviel Kohlenvorräte er verfügt, woher er bisher, besonders in der letzten Zeit und zu welchem Preis, Kohle bezogen hat. Gesuche ohne diese Angaben oder mit nur unvollständigen Angaben werden nicht berücksichtigt. Die Angabe falscher Daten oder anderer Mißbrauch wird streng geahndet. Den Preis der Kohle bestimmt das Verkehrsministerium nach den Vorschlägen des Ausschusses für Kohlenverteilung oder der Bergwerksdirektion. Das Geld muß beim genannten Ministerium oder bei irgendeiner Bank auf Rechnung des Betreffenden erlegt werden. Erst nach Auszahlung des Geldes oder Vorlegen der Quittung bei der Bank wird die Kohlenanweisung bei der Wirtschaftsabteilung des Verkehrsministeriums ausgegeben werden. Ohne Erlaubnis (Anweisung) des Berkehrsministeriums kann in keinem einheimischen Kohlenwerke Kohle gekauft werden und sind alle diesbezüglichen Verträge ungültig. Der Ausschuß wird auch die Frage der Kohlenzufuhr aus dem Auslande regulieren und die Verteilung dieser Kohle kontrollieren. Das „Ägramer Tagblatt" schreibt zu dieser Verordnung: „Wie wir erfahren, hat der Landesindustriellenbunh an den Verkehrsminister ein ausführliches Memorandum gerichtet, in dem er auf die Fehler dieser Verordnung und auf deren eventuell katastrophale Folgen aufmerksam macht und den Antrag stellt, es möge ehestens eine Enquete der Interessenten einberufen werden, die die ganze Frage erörtern und Vorschläge unterbreiten wird, die geeignet sind, die Kohlennot zu lindern." — Im Frieden betrug die Förderung der heimischen Kohlenwerke täglich über 800 Waggons. Damit könnte das Auslangen gefunden werden. Jetzt beträgt die Förderung uur 500 Waggons täglich. Da müßte also der Hebel angesetzt werden. Sonst hilft eine Kohlenzentrale nichts. — (Demobilisierung.) Das neue Ministerium hat die Demobilisierung der Mannschaft im Alter von 35, 36 und 37 Jahren beschlossen. Diese Mannschaft wird aus dem militärischen Dienst entlassen. Die Zahl der Divisionen wird um zwei vermindert. — (Das Ministerium und die Valutafrage.) Das neue Ministerium hat sich in seiner Sitzung am 19. August bereits mit der Valutafrage beschäftigt. Es wurde beschlossen, sofort die Meinungen aller Fachmänner in dieser Frage zu hören und zu diesem Behufe eine Enquete von Fachmännern und Finanzmännern einzuberufen. Diese Enquete wird in Agram stattfinden. — (Ein neues Ministerium) für das Königreich SHS ist nach wochenlanger Krise in Belgrad ins Leben getreten, das größtenteils aus Serben, weniger Kroaten und am allerwenigsten Slowenen zusammengesetzt ist. Die Slowenen, die bisher durch vier Minister vertreten waren, werden nach dieser Zusammensetzung nur mehr zwei Vertreter in der Staatsregierung haben. Die bisherigen slowenischen Minister Dr. Korošec und Gostinčar sind unter den neuen Ministern nicht genannt. Im Ministerium verbleiben von den slowenischen Ministern nur noch Kramer für Handel und Gewerbe und Kristan für Forst- und Bergwesen. Der neue Ministerpräsident heißt David oviä. Die neue Regierung weiß wohl, daß sie einer starken Opposition gegenüber steht, die jeden ihrer Schritte kritisch prüfen wird. — (Zum Arbeitsprogramm des neuen Mini¬ steriums.) Das neue Ministerium Davidovic, welches aus Mit¬ gliedern der Demokratischen Vereinigung und drei Sozialdemokraten zusammengesetzt ist, will, wie die Blätter melden, zunächst für die dringenden Bedürfnisse der breiten Schichten des Volkes Sorge tragen. In Aussicht dürste genommen sein die sofortige Demobili- sierung des dritten Aufgebotes, ferner die Erniedrigung, bezw. Be¬ seitigung der Zollsätze für alle jene Waren, die Bedürfnisse des täglichen Lebens sind. In der Valutafrage wird es zu einem Provisorium kommen, das die heimische Valuta schützt, aber dabei auch die wirtschaftlichen Interessen der Staatsbürger wahrnimmt. — (DoppelteEisenbahngebührenfürPassagiere oh^ne Fahrkarten.) Es wird darauf aufmerksam gemacht, daß Passagiere, die ohne Fahrkarten im fahrenden Zuge angetroffen werden, die doppelte Gebühr, und sei es für welche Fahrt immer, zu bezahlen haben. Man steige daher nicht ohne Fahrkarte in den Zug ein. — (Preßhefemangel.) Der Preßhefemangel dauert noch immer an. Er steht im Zusammenhang mit dem Kohlenmangel. Der legale Preis für Preßhefe (en Zrc>8) ist X 14'20, im Detail also etwas höher. Bei dem oft gänzlichen Fehlen dieses Artikels werden aber bedeutend höhere Preise für das Kilo berechnet. Dabei ist die Qualität der Preßhefe manchmal recht fraglich. In der Zeit des großen Mangels an diesem Artikel werden nämlich alle möglichen Fälschungen erzeugt und wird auch alte, nicht mehr verwendbare Ware in den Verkehr gebracht. — (Endlich Sommerwärme!) Seit vielen Wochen hatten wir unter dem naßkalten Wetter zu leiden, so daß die Feldfrüchte in der Entwicklung stark zurückblieben. Es gab fast keinen Tag ohne Regen. Am 10. August trat endlich die Aus- heilerung ein und es stellte sich auch die sommerliche Wärnie ein. Es begann der Weizenschnitt. Die Ernte hatte ein miudestens dreiwöchentliche Verspätung. Auch die Rinse erwärmte sich und das städtische Bad wird nunmehr fleißig besucht. — (Falsches Geld.) Wir machen darauf aufmerksam, daß in Kroatien viel falsches Geld zirkuliert. Besonders sind es die Zweikronennoten ungarischer Provenienz mit der Serienziffer 7 statt 1. Vor diesem Gelde wird gewarnt, weil es gefälschtes Geld ist, das keinen Wert hat. — (Gefahr einer Kohlenkatastrophe für die ganze Welt.) „New Aork Herald" saqt, daß die Kohlenkrise im nächsten Winter sich auf die ganze Welt bis nach den Vereinigten Staaten und Neuseeland erstrecken werde. Die Entscheidungskommission werde die Verteilung der deutschen Kohle besprechen. Die Tschechoslowaken hätten erklärt, Deutschöfterreich nicht mehr Kohlen liefern zu können. — (Aus derUmgebung d es Exka isers Karl) kommt die Meldung, daß er über die Vorgänge in Ungarn und über die und über die Stimmung in Wien fortlaufend unterrichtet wird. Er unterhält nicht nur enge Beziehungen mit Wiener Persönlichkeiten, sondern wird auch fortwährend von Mittelmännern des Verbandes sehr genau über alle Ereignisse auf dem Laufenden erhalten. In den letzten Tagen war ein sehr lebhafter Verkehr mit der ehemaligen Kaiserfamilie zu bemerken. Die Vertrautesten des Exkaisers, Prinz Windischgrätz und Gras Berchtold, hielten sich in Genf auf, wo sie) sehr viel mit französischen Zeitungsleuten verkehrten. — (Minoritäten schütz in den Nationalstaaten. Die „N. Fr. Pr." schreibt, der Friedensvertragsentwurf enthalte zwar Bestimmungen über den Schutz der nationalen Minderheiten in Deutschösterreich, wahre aber nirgends die Rechte der geschlossenen deutschen Siedlungsgebiete in den Nationalstaaten. Stockendorf. (Feier des Geburtsfestes Sr. Majestät des Königs der Serben, Kroaten und Slowenen.) Am 12. Juli wurde auch in der hiesigen Gemeinde das hohe Geburts¬ fest Seiner Majestät unseres Königs Peter möglichst feierlich begangen. Am Vorabende kündigte die Musikkapelle mit entsprechend ausge¬ wählten Vorträgen den Gedenktag an. Am Festtage wohnte außer dem Lehrkörper und der Schuljugend auch die Gemeindevertretung und der Ortsschulrat dem Festgottesdienste bei. — (Unglücks fall.) Der im 65. Lebensjahre stehende Besitzer Franz Rom aus Skrill Nr. 1 fiel Dienstag den 12. d. M. von einem Baume, von welchem er Äste für eine Fuhr Heu holte, aus einer Höhe von vier Metern herab. Den herbeieilenden Mähern gelang es, den Verunglückten nach einer Viertelstunde Bemühens wieder zuni Bewußtsein zu bringen. Der Körper wurde so stark erschüttert und gequetscht, daß die linke Seite des Kranken kaum Seite 25. Gotlscheer Zeitung — Nr. 2. Jahrgang I. Mosel. (Von der Post.) Die einstige Postmeisterin Frau Josefine Lackner ist am 8. Juli im Alter von 28 Jahren im Siechenhause St. Josef in Laibach gestorben. Ihr Mann Heinrich ist seit Beginn des Krieges vermißt. Ihr Kind ist 6 Jahre alt und in der Pflege des Schwagers Herbe, Schulleiters in Unterlag. — Das ausgeschriebene Postamt wurde dem Herrn August Aber, Besitzer und pensioniertem Gendarmeriewachtmelster in Obermösel, verliehen, welcher das Amt am 1. September übernimmt. Göttenih. (Todesfall.) Am 7. d. M. starb plötzlich Herr Oskar Heuberger, Besitzer dec Dampfsäge und Mühle in Kalten¬ brunn, infolge Herzschlages. Herr Heuberger hatte vor 7 Jahren die Dampffäge käuflich erworben, war vorher durch 16 Jahre in Laserbach und 8 Jahre in Kroatien als Sügeleiter bei einer in¬ ländischen Firma beschäftigt. Der Genannte war ein sehr gerechtig¬ keitsliebender Mann, zahlte seine Bediensteten pünktlich aus, leistete auch für seine Holzkäufe angemessene Preise, war auch sonst gegen¬ über der Bevölkerung sehr entgegenkommend und half während der vergangenen Kciegszeit nach Möglichkeit die Härten derselben lindern. Herr Heuberger wurde am 9. August vom heimischen Ortspfarrer unter Assistenz der Herren Pfarrer aus Rieg und Morobitz bei zahlreicher Beteiligung der heimischen Bevölkerung sowie einer Ab¬ ordnung aus Reifnitz auf dem Friedhöfe zu Göltenitz eingesegnet. Der Verblichene hatte ein Alter von 64 Jahren erreicht, er ruhe in Frieden. Aktkag. (Zwei Wildscheine erlegt.) Der Landbrief¬ träger Johann König aus Hohenberg brachte kürzlich aus einem Rudel von acht Stück Wildschweinen in der dortigen Gegend zwei junge Wildschweine mit einem wvhlgezielten Schüsse zur Strecke. Die Kugel durchschlug beiden die Lunge, worauf sie sofort im Feuer liegen blieben. Maden bei Wien. (Bürgermeisterwahl.) Herr Kauf» mann Joses Ko l lma an wurde am 11. Juli nach heftigem Wahl¬ kampfe mit den Sozialdemokraten zum Bürgermeister der Stadl Baden mit 23 von 42 abgegebenen Stimmen gewählt. berührt werden darf. Der Arzt stellte außerdem Gehirnerschütterung fest. Gebe Gott Linderung der Schmerzen und baldige Genesung. — (Auf dem Friedensberge) wird der Gottesdienst Sonntag den 31. August abgehalten. — (Jahrmarkt) ist hier Montag den 1. September. Areriget. (Ein Hirsch erlegt.) Endlich gelang es^am 13. August in dem Revier Pcerigel einen Hirsch zu erlegen, sein Gewicht betrug ausgeweidet 82 KZ. Weidmannsheil! A. M. Mnterdeutschau. (Von der Volksschule.) Die hiesige slowenische Klasse hätte im vergangenen Schuljahre von 15 slo¬ wenischen Schulkindern besucht werden sollen. Kürzlich wurde der hiesige Schulleiter, Herr Jvses Sbaschnik, der zehn Jahre lang in unserer Schule gewirkt Hai, vom Oberschulrate in Laibach m den dauernden Ruhestand versetzt. Wir sehen Herrn Lehrer j Sbaschnik, der in unserer Schulgemeinde zehn Jahre lang Freud I und Leid mit uns geteilt und durch sein stilles, ruhiges, fegens- - reiches Wirken unsere allgemeine Wertschätzung und Liebe erworben hat, äußerst ungern scheiden. Möge ihm fernerhin eine glücklichere Zukunft beschicken sein! An seiner Stelle wirkte seit März d. I. Fräulein Theresia Turk. — (Todesfall.) Hier starb am 11. d. M. nach langem, schwerem Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, Herr Michael Meditz, Sohn des Herrn Josef Meditz Nr. 5, in seinem 18. Lebensjahre. — (Eine Kuh von einem Bären geschlagen?) Eine dem Peter Meditz in Unterdeutschau gehörende Kuh ist vor 7 Tagen von der Hutweide nicht mehr zurückgekehrt. Am 10. August wurde sie tot aufgefunden. Nach der Situation ist das Tier von einem Baren getötet worden. Der von Meister Petz's Mahlzeit übrig gebliebene Kadaver wies deutliche Spuren auf, wie die Kuh mit den Pranken einen Schlag erhielt und niedergerissen wurde;, nur das Euter und Teile vom Eingeweide sind dem Tiere heraus¬ gerissen und vom Meister Petz verspeist worden. Dies geschah «kaum 15 Minuten von der Ortschaft Unterdeutschau entfernt. -rar tlem Misbisne