„Fniheit, Ußhlstm», Zildiiil str Altf." «r.«» Krettag, SKS t««V. VI. Jahrgang Die ^Marburger Zeitung" erscheint jede» Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — fitr Marbnrg: ganzjährig 6 fl., halbjährig S fl.. vierteljährig 1 fl. 50 kr; für Anstellung ins Haus monatlich 10 tr. — mit Postversendnng: ganzjährig 8 fl., halbjähriq 4 fl.» vierteljährig S fl. Die ein Mal gespaltene Garmondzette wird bei einmaliger Einschaltung mit l0, bei zweimaliger mit 15, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung 80 kr. Inseraten-Stempelgebghr kommen. Äkonnements-Eintadung. Bei Beginn des neuen Monates machen wir die freundliche Einladung zur Pränumeration. PrA««««rattv«it'Prets. Fiir Mardnrg SV kr., «U i«'» Hau» KV kr., «U P»ß»erst»»»«s «ielteljährig L fi, tziWhrig 4 fl., ganzjährig L fl Die Administration ^ der „Marburger Zeitung." Zur ^rschichte des Tages. Die Rumänen in Sieben bürgen sollen Klau» enbnrgcr Nachrichten zufolge auf der Witderhetstellung der Grul^dgescKe Sirben-bürgens im Sinne dzs Ottober DiplotnS, daher aus sehr lief tingreisenden Beriinderungen mit ungetvöhnlichcm Rachdruck bestehen und man tvill als bestimmt wissen, daß die rumaulsche Nation nur unter den von Seite Ungarns dem kroatischen Landtag angtbotenen Bedingungen sich mit der ungarischen Regierung eudgiltig und aufrichtig; aussöhnen würde. Der Erzbifchof Alexander St. vulutiu soll seinersetts dem tSniglichen Kom-missär Grasen Smanml Pechy, der jetzt auf einer qmtlichcn Rundreise begriffen ist. gegenüber nur insoftrne sich ausgesprochen haben, daß er sagte, er habe zwar mit der gührtlng der rumänischen Nation nichts mehr zu schaffen, doch glaube er genau zu wissen, daß dieselbe mit Aus- nähme von Wenige» mit Leib und Seele für die Aufrechthaltung der Selbständigkeit Siebenbürgens und Wiedereröffnung des LaildtagS sei;^ doch bitte er. der königliche Kommissär möge, um sich hierüber die volle Gewiß-heit zu verschaffen, die Zusammentnnsl einer neuen Nationaltonferenz aestattcn, »vorauf jedoch Gras Pechy verneinend geantwortet haben soll. Man will auch wiffen, daß die Runtänen. nm nicht mehr als eigennütziges Volk zu erscheinen, diesmal ans keinerlei Anstellung ihrer Nationsgenossen bestehen werden; es sei ihnen nämlich nicht so sehr um die Versorgung rtlicher Hundert Personen oder Familien, als vielmehr um Sicherstellung der Rechte zu thun. In Sannover sind neuerdings »vieder frühere Offiziere verhaftet und mehrfach Hausfuchungen vorgenommen worden. Sehr namhafte Mitglieder des hannover schen Adels haben sich bei der ersten Kunde von den gemachten Entdeckungen bei Nacht nnd Nebel auf die Flucht begeben. In Lingen wurden zwanzig frühere Hannover sche Unteroffiziere und Soldaten verhaftet und unter Begleitung von Gendarmerie nach Minden gebracht. Die Lente hatten sich durch bedeutende Ausgaben auffällig gemacht, uud bei näherer Untersuchung ergab es sich, daß ein Jeder im Besitze Vot1 ungesähr 20 Thalern tvar; auch wurden bei ihnen mit Bleistift geschriebene Zettel vorgesnnden. mittelst deren sie an einen in Arnheim »vohnhasten Herrn vom Adel Venviesen waren, der ihnen ^ihre nähere Bestimmung angeben sollte. Es soll das Werbegeschäft sehr lebhaft betrieben lvorden sei», nnd mit mehr Ersolg als man anfanaS glaubte. Manche der nach Holland gegangenen welfischen Aüknnfts Le-gisnSre haben Pferde mitgenommen. , Der Empfang, mit welchrm die zur Moskauer Ausstellung gekommenen nichtrufsischen Slaven am Petersburger Hose beehrt tvorden. gibt dieser Ausstellung ein rntschieden politisches Gepräge. Den Czechen wurde vom Katscr erklärt, tvelch besonderen Werth man auf ihr Erfcheinen lege, und den Serben gegenüber der Wunsch ausgesprochen: „Gott gebe. Pseifenhannes. Bon z. H. lemmt. (Fortsetzung.) Die Tochter hatte selten geschrieben; jene ehelichen Verhältn sse for derten es. Seitdem sie tn Boltenhagen war. hatte die Muttcr nur drei Bliese von ihr erhalten, jährlich einen. Sie bezeigten die Zufriedknheit mit ihrer Lage, ohne auf Einzelnes einzugehen. Bor einem halben Jahre hatte die Mutter den letzten ihrer Brilfe erhalten. Seitdem war sie ohne alle Nachricht. Was tvar dem Kinde jetzt begegnet? Warum mußte sie die Nachricht von einem Fremden erhalten? Wer tvar dieser Fremde? und Iva-rum hatte er jene »venigen allgemetnen uud doch so drmgendea Worte nicht mit ihr selbst gesprochrn? Aber sie mnßte dennoch hin nach Boltenhagen. sie mußte auf der Stelle hin mit eben dem Postwagen, der in einer halben Stunde abfuhr. Borher mußte sie mit ihrem Manne sprechen und mußte ihm Alles sagen. Seit zehn Iahren war der Name des KindeS nicht über ihrer Beider Lippen gekommen. Ilzr Manu kam in der nächsten Biertelstnnde von seinem Bureau »ach Hause. Mit gefaßtem Herze« trat sie in ihrem Reiseanzuge vor ihn hin. ^Ich muß verreisen. Theodor". Er sah seine Fran venvuudert an. aber mit dem kalten Schwei« gen. das i» dieser unglücklichen Ehe zur schreckliche» Gewohnheit gewor-den war. „Nach dem Schlosse Boltenhagen. Thkvdor". „Und was willst du dort?" ..Emma ist dort als Gouvernante —" Er nnterbrach sie zornig nnd heftig; er war dnnkelroth. dann kreide« weiß geworden. „Kein Wort weiter! rief er. Der Name sollte nie wieder zwischen uns genannt »verten!" „Aber meinem geliebten Kinde muß ein großes Unglück zugestoßen sein —- „Frau ich beslhle Dir kein Wort weiter. Oder willst Dn mit Gewalt den Skandal einer gerichtlichen Ehescheidung ptzovoeiren? Du w»'lroest es' ich sch»vöre es Dir, bei Gott l — Reise l Nimm Geld mit, soviel Du bedarfst; bleibe auS, so lan^e Du mußt. Aber kein Wort mehr. Adien". Er verließ daS Zimmer, ohne sie nur noch anzusehen. Mit welchem schweren Herzen mußte sie abreisen. Und »vie mußte das gkängftigte Mutterherz sich ihr noch mehr zusammenschnüren, als wenig» Stunden später der Reisende neben ihr im Postwagen von eintm schweren Verbrechen erzählte. daS itn Schlosse Boltenhagen verübt lvar nnd das die Gegend in Schrecken versetzte? In welcher Beziehung zu diesem Verbrechen stand ihre Tochter, zn der sie so dringend geru fen »var? Eine Antwort sollte sie bald erhalten. Der Reisende fuhr fort zu erzählen. „DaS Gut Boltenhagen gehört dem Baron Maliloiv. Er »vohnt mit seiner Familie dort, und die Baronin ist in der vorigen Nacht ermordet, oder eigentlich henle Morgen erst". „Und wer ist der Mörder?" sragten die Mitreisenden. „Darüber wird Allerlei gesprochen. ES müssen eigenthümliche Ver-hältnijse in dem Schlosse und in der Familie ^ein". „ErzähltN Sie nnS Näheres". „Die Batonin »var noch eine junge Dame, im Anfange der dreißiger Zahre. wie eS heißt. Sie soll nicht sehr schön gewesen sein, und dabei zanksüchtig, und dem Baron, der sonst als ein gntmüthiger Mann ge-schildert wird, soll sie es manchmal gar zu arg gemacht haben. Und nun ist vor ein paar Iahren eine jange, hübsche Gouvernante in das Haus gekommen — der hat denn der junge Baron wohl seine Noth geklagt, und sie hat ihn getröstet, wie das »vohl so zu gehen pflegt, und sie soll ein sehr intrignanteS Persönchen sein; da tvar ihnen denn die Fran Baronin im Wege, und heute Morgen ist sie aus ein-mal todt". „Und das^ Nähere über den Tod? Wie ist sie ums Leben ge« kommen?" „Sie ist vergiftet-. ^Und »vie? unter »velchen Umständen? „Darüber habe ich noch nichts gehört". „Ader wie weiß man denn, daß die Gouvernante ihr das Gift ge-geben hat?" „Anf ihr bleibt eS hängen; daS hat selbst der alte Junker Vnrk- H daß eure Wünsche in Erfüllung gehen." Diese Wünsche sind oller Welt sfit Jahr und Tag vorgesungen lvorden; sie vereinigen sich in dem Vegthren, auf drn Trümmern der Türkei auS dcn nördlich vom Balkan likgendtn PaschallkS und auS den benachbarten südslavischcn Provinzen OcsterrrichS daS alte gropserbische Reich wieder erstehen zu selien. Dicsem Wunsche ertheilte der Czar seinen srommen Segen und rief er s in cr-munterndeS Glückauf zu. Weiter tonnle man im Winterpalaste Oester-reich und der Türkei gegenüber, mit denen, man in „freundsch.'stlichen'^ Beziehungen steht, doch kaum lachen, ohne Erklärungen befürchten zu müssen, welche die orientalische KrisiS mehr beschleunigen könnten, als man an der Newa gegenwärtig noch, ehe die großen Rüstungen vollendct sind, wünschen mag. Diese Rüstungtn werden wieder sehr eisrij, betrieben. Die polnische Flüchtl ingsschaft hat an Rieger und Palaeky zur Zeit ihrer Anwesenheit in Paris eine Erklärung abgegeben, der wir Folgendes entnehmen: „Die Moskauer AuSsttllnng soll der Welt beweisen, daß die 50 Mittionen Slaven Rußlands mit den 30 Millionen Slaven der Türkei, Preußens und Oesterreichs ein slavischeS Nolt bilden, und daß Moskau den Brennpunkt dieser Einheit bilde. Die nie vorhandene slavische National tät könnte nur aus den Gi^äbern d.r geschichtlichen Besonderheit der slavischen Nationen erstehen. Euch ist eS nicht unbekannt, daß ein Wort, in der Muttersprache gesprochen, in Ruß« land wie Hochverrath bestrast wird, daß man unS massenhast c»uS dem Lande unserer Väter verjagt, daß dieselben Leute, die sich nun zum Empfange der „slavischen Brüder" riisten, gestern erst Feste zu Elzren unserer Henker veranstaltet, und unsere nach Sibirien geschleppten Opfer der Freiheit mit Koth beworfen haben. Ihr scheint zn glauben, daß nnr die russische Regierung die Vergewaltigung und Entnationalisirnng be« treibt, während daS russische Volt von Liebe und slavischen Gefühlen ge-leitet wird. DaS ist ein Jrrthnm. Ihr Herren! daS russische Volt und dessen Führer srlbst jnbeln zu den Dochstiche.i. welche dem „Herzen deS SlaventhumS" versetzt werden und schreit sortwährend: „Kreuziget sie!" In diesem Volke muß nicht nur daS Slaventhum, sonder» die gesammte zivilisirte Welt ein feindliches Clement erblicken, llnscr Kampf mit dem MoSkowiterthum ist nicht ein Kampf blinden HafseS. sondern der Kampf zweier Welten, der Kampf der Freiheit, Wahrheit und Gerechtigkeit mit der Knechtschaft, Lüge und Barbarei. Die lepte Stunde dieses Kampfes nähert sich mit jedcm Tage mehr. DaS Slavrnthum möge f inen PlaP wählen. Wir sehen mit Beruhigung der Wahl entgegen und werden in keinem Falle verzweifeln. Kein echter Slave kann Rußland die Hand bieten, so lange eS ein Stück deS polnischen Staates in seinem Besitze hält, und so erwarten wir auch dasselbe von euch." llnter dem Heere des Kaisers Maximilian befinden sich, wie dem „R.tv Aork Herald" geschricben wird, 2000 der tapserstcn Krieger die Frankreich nach Meriko geworfen und man lvird finden, daß Marimiliau. wenn er auS der Stadt hinaus gedrängt wird, sich in die Sierra Oueretaro. der Heimat MejaS. wo dieser jeden Schritt und Tritt kennt, hineinschlagen kann. Diese Bergkette würde mit den Trüm-mern deS kaiserlichen Heeres gegen ESeobedoS gan^e Armee gehalten werden können und zu deS Indianers Lozada Bertheidiguna gegen die Republikaner im westlichen Jalisko ein schönes Seitenstück liefern. Bon haro gesagt, der einer der bravsten Menschen sein und immer die Partei der Gouvernante haben soll, wenn die Anderen etwaS gegen sie gehabt haben". „Wrr ist der Junker Burkhard?" „Ein alter Vetter oder Onkel deS BaronS Mahlow, der schon seit Menschengedenken im Schlosse lebt und daS (Snadenbrod be-kommt". „llnd waS für Gründe H^Ute der alte Vetter oder Onk.l gegen die Gouvernante gehabt?" „Mit dem jungen Baron habe sie schon lange etwaS gehabt, und daß sie gerne die gnädige Frau auf Boltenhagen werden möge. daS habe er ihr immer angesehen". „Und gegen den jungen Baron hat man keinen Verdacht?" „Der alte Junker Burkhard soll ihn für unschuldig halten". „Hören Sie. mein Herr", sagte Einer, „waS sie da erzählen, ist so allgemein. daS man schwerlich irgend eiNtN bestimmten Verdacht daranS herleiten kann". ^ES mag sein. Aber daS Gericht ist schon da und hat die Untersuchung bereits eingeleitet. Da tvird daS Weitere allerdings sestgestellt werden. Einstweilen ist der Verdacht nur gegen die Gouver-nante". . „Boa lvem haben Sie diese Nachrichten?" „Ich hielt mich im Zollhause auf, biS der Postwagen kam. u«d dort erzählte sie ein Zollbeamter, der in Geschäft»n auS der Stadt von Bol» tenhagen kam". „DaS Schloß liegt nicht weit von hier, sagen Sie?" „Seitab von der nächsten Station, zu der wir jetzt kommen. LS ssll noch eine Stunde von der entfernt sein". Sie kamen zur nächsten Station. Hier stieg die Frau auS. die hinten in der Ecke deS WagenS gesessen hatte und dort kein Wort ge» sproche» und. seitdem fie bei dem Anfange der Erzählung deS HandlungSreisenden plöj^lich aufgefahren war. sich nicht wieder ge-rührt hatte. Die andern Reisenden erschrocken aber doch fast, als fie sie im Scheine der Laterne deS Posthofes aussteigen sahen. Sie hatten ei« blosses, kränk-licheS. ltidevdes Geficht gesehen, da die Frau an der Grenze vor den Zollbeamten stand. Jetzt war daS Gcficht bleich wie der Tod. und die verstörten Züge zeigten die tiefste und schwerste Angst, von der ei» Men- dort könnte der Kaiser mit seinem kleinen aber tapferen Häuslein die Hauptstadt erreichen und am Herde dcr Kirchenpartei seine Macht und sein Heer zur Bertheidigung uns zum Angriff stärken. Seine Sache ist jedoch verloren. Seine letzten Anstrengungen gehen nach Bedingungen, aber die Republikaner haben ihre Politik angekündigt und ihre Losung ist: „Keine Bedingungen, sondern Krieg. biS eine oder die andere Partei darülier zu Grunde geht." Abänderung oder Aufhebung des Konkordate»? l. Marburg, 30. Mai. Die Gegner deS StaatSvertrageS mit Rom zersallen in zwei Ab« t'ieilungen: die eine Gruppe verlangt Abänderung, die andere fordert Anshebung desselben. Das Begehren der 'elften Gruppe ist wohlgemeint, ist und bleibt jedoch ein srommer Wunsch in jeder Beziehung: fromm. waS die kirch« liche und politische Haltung betrifft, und fromm auch in dem Sinne, daß wir die Möglichkeit der Erfiillung uirg nd erblicken. Wer so zagen Herzens ist. taß er nach Alluf den österreichisch erdländischen RechtSboden zu stellen, die RechtSbeständigkeit l^eS verfassunggebenden ReichStlgcS zu betonen uud daS 1848 Verbrieste Recht zurückzufordern. fchenherz gedrückt nnd zusammengeschnürt werden kann. So entstieg fie schwankend dem Wagen, so verschwand sie auS dem Scheine der Laterne in d.m Dnukel des weiten PosthoseS. Man glaubte dort IeMt^den stch mit ihr vereinigen zu sehen. G-------- Im Wagen deS Henkers. Die Frau hatte den Postivagen verlassen. Sie war einige Schritte in den Posthos hineing gnigen. auS dem Scheine der Laternen heraus, die an der Thür deS PosthauseS brannten, unter denen der Postwagen hielt. Sie ging dem Dunkel zu; sie wollte dort wohl mit sich beschließen, waS sie serner thnn wolle, wohin sie fich weiter zu wenden habe. AuS dem Dunkel trat ihr ein Mann entgegen. Er hotte daS La-ternenlicht gegen sich; sie konnte darin seine Gestalt seine GesichtSziige erkennen. Es war ein großer langer Mann, der die geivöhnliche Länge deS Mensten um die Höhe eimS KopseS überragen mußte. Der lange Körper war nBlger. Hager und nl.'ger war auch i)aS graue, starkknochige Gesicht in dem ein paar lebhaste Augen funkelten. Der Mann war alt. sehr alt; er mochte auch d.,S gewölinliche Al,er des Menschen weit über-holt haben. UM ein Dntzend Jahre, wenn nicht um uoeh mehr. Er war bekleidet mit einer langen, weiten Jacke von grobem braunem Tuch, von demselben Zeuge trug er ein paar Kniehosen, unter dies n lange graue wollene Zwicketstrümpfe. Seinen Kopf bedeckte ein alter, hoher, zerkait-terter Hut. An einem Riemen» der ihm über die Schulttr ging» hing ein grauer Sack von dickem f^stgestricktem Zwirn. Zn der Hand trug er einen schweren Knotenstock. Der alte Mann hielt fich trotz seiner Jahre gerade und ausrecht und schult rüsti., einlier. wie ei« Vier, ziiter. und so war auch sein schönet struppiges Haar noch raben-schwarz ; ein Greis war er nicht, wenn er auch tief in dem Greisen-alter stand. „Guten Abend!" sagte er zu der Frau. alS er ganz in ihre Rahe kam Die Frau war erschrocken alS fie ihn sah. Sie hatte Gestalt «nd Gesichteines Brkannteu eikanlU; man sah es ihr an. llnd die Anwesenheit dieses Bekannten war ihr nn'.ieb; sie fürchtete ihn vielleicht gar; man sah ihr anch das an. Wäre dieS flcschehen, so stündca wir de» Btrtheidigern deS Konkordats in derselben, ja in einer noch besseren Rüstung geilen« über, als die Ungarn: oiese hatten keinen VcrfassungSrath — tonnten also nicht dicstlben weitgehenden Schliisse ziehen, wie daS Volt diesseits der Leithe, welches den verfassunftgebenden Reichstag beschickt. Der ReichSralh vom Jahre 1861 hat die Fcbruarverfassung bcdingSloS angenoliÜnen — hat auf das frühere, durch diese Verfassnng verdräNtste Recht verzichtet. Wir können also nicht, wie die Unj^arn. der streng« katholischen Partei entgegneir: „daS Konklirdat ist verfaffungswil)rigl" Wir könuea uns nur auf das natürliche Recht, auf die vcrsassungsmähige Ordnung deS staatlichen LebenS berufen — nur für die Zukunft gleiches Recht mit der Osthälfte deS Reichs verlangen. Fortschritt t« der Landwirthfchaft. Unter der Redaktion von M. Wilkens aus Pogerth in Schlesien erscheint ein „Landwirthschaftlicher Beobachter", welcher eine Beilage oder Ergänzung deS Breölaurr HaudelSblatteS bildet. Der erste Artikel, welcher zugleich einen Ueberblick der jetzigen Entwicklung der Lanvwirthschast gibt, mag auszugsweise zur öharaktcrifirnng deS StrebenS dieses nenen Unter-nehmens'hier Platz finden. Der landwirthschaftliche Beobachter schreibt: ^Wir wollen den Fortschritt der Landwirthschast im gleichen Schritt Aber wir wollen keine besondere, am wenigsten eine vom Staate beMstigte Bahn wandeln. Vielmehr in steter Fühlung mit der Manufaktur und dem Handel unserer Provinz und unseres Staates werden wir unS bemühen, die Bedingungen aufzufinden, unter denen unsere nationale Landwirthschast die Fruchte ihres Fleißes sich erhalten und dieselben am höchstln verwerthen kann. Wir wollen die Lebensbedürfnisse unseres BolteS, die Forderungen unseres uationalen Marktes festzustellen suchen, und werden stetS darauf hinweisen: dich je unmittelbarer der Berkehr, desto nubeschränkter die Hervorbringnns^ ist. Wir wollen die Äuteressen unserer nationalen Land wirthschaft dadurch zu schützen snchen. daß wir aus Grund statistischer Ermittelungen und unbefaugener. volkSwirthschastlichcr Beobachtungen die Wege lveisen, ans denen »vir den Forderungen de» nationalen Marktes nachkommen und für Kapital.nnd Arbeit der Landwirthschast den höchsten Gewinn erzielen können. Wir werden insbesondere bestrebt sein, die Schranken zu beseitigen, welche der freien Bewegung deS landtvirthschaflltchen Kapitals und dcr landwirthschaftlichen Arbeit noch entgegen stehen. Wir tverden den genösse^, schaftlichen Bestrel)ungen auch aus dem gewerblichen Gebiete der Land-wirthschaft Bahn zu brechen suchen. Die Trennung durch ständische Borurlheile hat bisher die Landlvirthe verhindert, dem acht germanischen Geiste d»? Genossenschaft sich hinzugeben. Kastengeist und gesellschastlicher Dünkel hat die Landlvirthe von einander entfernt gehalten — und ihre Einzelkraft ist überwunden von der genossenschaftlichen Krast in Manufaktur und Handel. Zu keiner Zeit sind die Klagen über Kapitalnoth von Seiten der Landlvirthe häufi^jer vernommen, »vie gerade jetzt, zu einer Zeit, tvo die Genossenschast deS Kapitals die großartigsten Unternehmunj^en hervorgerufen hat auf dein Gebiete der Manufaktur und des Handels, zu einer Zeit, wo die Genossenschast der Arbeit zu einer Macht emporstrebt, die der Macht des Kapitals sich gleichberechtigt zur Seite stellen tvlrd. Beengt von den Fesseln veralteter Hypothekenges^e. getrennt durch die Schranken ständischer Bornrtheile. ersüllt von dem Geiste deS absoluten HerrentlinmS (der den Bauer nicht minder beherrscht wie den Rittergutsbesitzer) verbraucht der Landtvirth seine Einzelkrast im Kampfe mit den freien und mächtigen Genossenschastrn der übrigen Gewerbe. Wir sehen einer landwirthschaftlichen Kredit-Krisis elttgegen. die die Sicherheit des Grundbesitzes in Frage stellen wird — lvenn nrcht der' Landwirth dem Landwirthe die Hand reicht'zum genossenschaftlichen Betriebe seines Gewerbes. Doch wir hoffen, daß die Landwirthschast der drohenden KristS entgehen wird, denn die Roth hat bereits die genossenschaftliche Bewegung wachgerufen. Die jüngste Zeit bat städtische und ländliche Grundbesitzer zur Errichtung von Kreditbanken vereinigt und laudluirthschastliche Borschuß-Bereine hervorgerufen, die trotz ständischer Mißgunst grdeihen tverden. Wir werden mit freudiger Hingebung der genossenschaftlichen Bewegung unter den Landwirthen unsere ganze Kraft zur Berfügnng sttllen." Vermischte Rachrichten. (Die letzte Pensionärin) deS amerikanischen Unabhängigkeitskrieges ist vor Kurzem in den Bereinigten Staaten gestorben. Sie hieß MrS. Green, war die Witwe eineS im Unabhängigkeitskriege gefallenen Soldaten nnd über 100 Jahre alt: 6 Kinder, 46 Enkel, 141 Urenkel und 13 Ururenkel folgten ihrem Sarge. (Befreite Afrikaner) Die Anzahl der ztvischen 1843 und V 1866 nach den englischen Besitzungen in Westindien eingetvanderten und befreiten Afrikaner betrug 191,076. Davon kamen V9.647 auS Ost-Indien. 27,968 von der Insel Madeira. 16,349 auS China, 15,224 von den einzelnen britischen Besitzungen in^ Westindien. 14.474 von St. Helena, 12.382 von Sierra Leone, 1320 von Rio de Janeiro. 1198 von den eapverdischen Inseln, und der Rest von Havanna. Kanada und von den Azoren. Bon 1843 bis 1856 waren 230, im Jahre 18ö7 398 Sklaven unmittelbar von den Sklavenschiffen befreit oder von Wracks aufgenommen worden. Während derselben 24 Jahre sind 839,412 Neger wieder nach Hause befördert worden, größtentheilS nach Ostindien, aber auch 632 nach Aden. 843 nach China. 325 nach Sbo an der Ostküste Afrika s, 39 nach Madagaskar. 1844 Neger kamen auS Jamaika, ^Guten Abend l" erwiderte sie mit halber Stimme und wollte an ihm vorübergehen» aber er hatte sich schon umgewandt und ging an ihrer Seite Nefer in daS Dunkel deS PosthofeS hinein. „Sie sind die Madame Freibe^?" fragte er. „Äa", antwortete sie mit der Stimme einer schweren, aber unumgänglichen Resignation. „Ich wat heute in Ihrem Hause", sagte der Mat»i. „Sie?" „Ja. bei Ihrem Mädchen in der Küche. Ich brachte Ihnen die Bot-schast, daß Sie herkommen müßten". „Bon «einer —" sie stoekte mißtrauisch. „Boi» Ihrer Tochter Emtna, der Gouvernante auf Bolten-Hagen". Die Frau hatte also keine Veranlassung mehr, mißtrauisch zu sein. „Hat meine Tochter Sie geschickt?" „Nein, ich kam aus mir selbst". „Was ist vorgefallen in Boltenhagen?" „Die Baronin ist in voriger Nacht gestorben". „Und - und „Ja. sprechen Sie eS nur auS: sie ist ermordet". „Und von »vem?" „DaS mögen bis jetzt »vohl nur Zwei wissen. Der. der eS gethan hat. und der li»be Gott, der Zeuge ist von Allem, waS auf Erden ge-schleht. vom Guten, wie vom Bösen, auch vom Giftmorde. Nun, der liebe Gott straft aber auch, »venu auch nach Iahreu. nach vielen, langen Jahren, und wenn der Mensch auch die Strafe nicht erkennt. Und auch belohnen thnt der liebe Gott; aber daS erkennt der Mensch noch weniger". „Vergiftet ist die Baronin?" fragte grau Freiberg. Der alte Mann antwortete ihr nicht. Sie waren bi» an daS hinterste Ende deS Posthoses gekommen, dort, wo dieser an das freie Feld stieß. Er war durch eiueit weiten Zaun von dem Felde getrennt. Die Poststation lag einsam an der Landstraße. ^ Der alte Mann hatte an dem Zaune ein wenig Halt gemacht. Ee hatte die Frau an der Hand geführt, und sie »var ihm unwillkürlieh gefolgt. „Madame Freiberg'' — sagte er. „Ab.r warum wollen wir denn Komplimente mit einander machen, LieSbekh? Du bist doch die LieSbeth Hafemann". „Za". sagte die Frau leise. „Du kannst eS laut sagen. LieSbeth. Du hast den Namen zwar nicht in großen Ehre» znrückgelaffe«. alS Du gingst. Und Du bist j,tzt trotz Allem. waS damals passirte. eine Madame getvorden. Aber besonders gut scheint eS Dir doch nicht immer ergangen zu sein; eine recht glückliche Madame bist Du doch nicht getvorden. und heute gar ^ ja, LieSbeth. ich sagte es eben, der liebe Gott kommt m:t seiner strafenden Hand, wenn auch nach vielen, langen Jahren —" „Seine strafende Ha»ld war bei mir schon lange. HanneS". sagte die Frau tveinend. „Ja. ja. Keiner entgeht ihr. Aber weine nicht. LieSbeth. Und höre eS freut mich, daß Du mich wieder HanneS genannt hast. DaS ist ein gutes Zeichen, daß Du es noch konntest. Nnn sage anch wieder Du zu mir, wie Du srüher zu dem alten PfeifenhanneS sagtest; ich sage ja auch zu Dir". ..Hannes, was macht mein Kind?" fragte sie. „ES geht il)M nicht besonders; darum kam ich zu Dir über die Grenze' Darum hlche ich Dich hier erwartet". „Ist sie eine Berbrecherin? Ist sie die —?" „Gott soll uns immer behüten, daß »vir das sagen, liebe Liesbeth". „Andere Leute sagen eS —" „Ja, sie haben sie im Verdacht, daß sie die Baronin vergistet habe". „Allmächiiger Gott! Mein Kind! meine Emma l^ Und Du. Hannes. tvas glaubst Du? — Hast Du den Verdacht, wie die Anderen?" „Gott behüte mich, sagte ich Dir Liesbelh. Ich bin der Letzte, der Dein Kind verdammt, obwohl eS Dein Kind ist. und Du leichtsinniges Blnt hast, oder doch hattest. Und von der Leichtfertigkeit zum Verbrechen, LieSbeth. da ist nur e^ sehr, sehr kleiner Schritt". Die Frau hatte ihr Gesicht verhüllt. — „Erzähle mir Hannes", sagte sie. „Du sollst Alles wissen, waS ich weiß, und tvir wollen dann überlegen. Darum hcibe ich Dir ja hierljer gerufen. Aber wenn tvir helfen können, wenn Dein Kind unter allen den — ja. ja. schlechten — Men-schen, unter denen sie allein ist. nicht zu Grunde gehen soll, so müssen wir bald mit unserer Hilse da sein. Komm, folge mir. Ich habe uns einen Wagen verschafft. Zu Fuß könntest Dn den Weg nicht machen. Du arme, kranke Frau. In der Nacht hättest Dn Dich allein gar nicht znrecht gesnnden. ,und morgen mit dem Tage müssen wir da sein. Komm, in dem Wagen erzähle ich Dir." (Fortsetzung folgt.) 6341 aus Britisch Guyana, 3194 von der Insel Trinidad, 86,414 von Mauritius. " . (Kmet y'S Grab in London.) Der in Debreezin wohnhafte Dr Paul Kmety, Bruder drS im Jahre 1865 in London verstorbenen Generals, Georg Kmety. hat dieser Tage die Inschriften erhalten, wclche auf dem Grabe Kmety's angebracht sind. Die Inschriften sind in un« garischcr. lateinischer und englischer Sprache abgefaßt und werden noch um eine türkische vermehrt. Der in allen drei Jnschnsten wiederkehrende Inhalt lautet: „Dieses Grabde«»kmal hat dem General Georg Kmety. nach dem orientalischen Titel Ismail Pascha, in Anerkennung der glänzenden Verdienste desselben Se. Majrstät der türtische Kaiser errichten lassen. DaS türkische Reich betrauert in ihm den tapferen Ver-theidiger der Festung Kars, Ungarn einen der ausgezeichnetsten Führer deS 1848/9er Kampfe» und den treuen Kampen seiner Verfassung. — Er wurde geboren zu Felsö Pokoragy im Gömörer Komitat am 14. Mai 1813. Cr starb in London am 26. April 1865." (Ueber den winterlichen Rückfall) wird auch auS anderen Ländern berichtet. Au» Dresden. Leipzig. Chemnitz, Berlin. London nvd niehrsn anderen Städten Englands zc. liegen Mittheilungcn über Schneefall vor; in der Gegend von Altenberg in Sachsen fuhr man sogar auf Schlitten. In Berlin gab eS großen Schnerf^Ul. so daß Gärten und Dächer mit einer weißen Decke überzogen waren. Ein Birichterstatier der „TimeS" behauptet, dieser merkwürdige Witterungsumschl^ig. der in den leKten Wochen nicht blos in Deutschland, sondern ebenso in Enjjland, Belgien und Frankreich wahrgenommen worden, sei veranlaßt durch eine sosmische Wolke (eine Anhäufung von llrelementen zur Biloung neuer Himmelskörper), welche zwischen Sonne und Erde schwebe. Wenn dies der Fall, so wird die Wärme mit derselben Plöj^llchkeit wiederkehren, mit der sie uns verlassen. (Die Freunde der Landwirt hscha st.) Zu dknsell»en gcliört auch der Igel, welcher neben dem Maulwurf unermüdlich in Bntilgung von allerlei Ungeziefer ist und daher nicht so mutl^willig weggefangen und getSdtet werden sollte, wie dies jetzt geschieht. Der Igst vertilgt alle Arten von Insekten. Fliegen, Käfern. Rege, würmer, Maikäfern. Engerlinge. Raupen, selbst die baarige Bärcnraüpe. welche außer dem llhn und den Fischen sonst kein Thier frift, ferner Miuse. Ratten, Schlangen. (Die israelitische Gemeinde in Wien) veröffei^lichtihren Jahresbericht. Die Einnahmen betrugen 152.683 fl.. die Ausgaben 141,497 fl.. wodurch sich ein Ueberschuß von 10.384 ff. ergibt. Hiez»! lieferten 1905 Milglicder an Iahressteuer 52.666 fl. In der G uieinvc befinden sich 18 WohUhätigkeitSanstalten. welche zusammen mit 133.834 sl. unterstüj^t wurden. Fromme Stiftungen für Gebete. Unterricht in Wissen-schaft, Kunst. Technik, für Arme, Ausstattungen armer Bräute u. s. w., zählt die Gemeinde 113, welche, von verschiedenen, meist schon verstorbenen Mitgliedern herrühren und durch reichliche Einkünste gesichert sind. Die Gemeinde hat 24 Beamte, 34 Chorsänger und 40 Diener. Militärische Autoritäten.) Bekanntlich hat sich der Kriegs« minister John in der ReichsralhSkommission bei der Bertheidigung dcr Befestignng Wiens aus militärische Autoritätrn berufen. Bon Seite eines Mitgliedes der Kommission wurde jedoch, wie dem „Tcl." geschueben wird, dem FML. v. John die zutreffende Bemerkung gemacht, daß dcr Glaube an diese Autoritären etwas schwankend geworden; eine s0j,enannte militärische Autorität habe, wie männiglich bekannt, die Zündnadelgewrhre eine Spielerei genannt, die sie wohl für Kinder, nicht aber für die öfter-reichische Armee eigne. Ein anderes Mit,;lied suchte die Ansichten de» Kriegsministers, vielmehr dtssen Stützen ans militärische Autoritäten dadurch zu entkräften, das eine solche lange vor dem Kriege mit Preußen die Auflösung des Generalstabes und Heranbildung eineS intelligenten Offmelskorp» dringend befürlvortet habe. Beide Forderungen soll v. Gablenz vergebens gestellt haben und ihm bedeutet worden sein, daß eine Förderung der Intelligenz in der Armee so viel bedeute, als das demokratische Element bevorzugen und dies dü'fe nicht geschehen. Herr v. John war. wie die betreffende Korrespondenz meint, nicht in der Lage, gegen die auf Thatsachen beruhenden Aussagen etwas einwenden zu können (Die Grazer Handelskammer) hat sich sür die Zulassung der ausländischen Versicherungsanstalten ausgesprochen. Marbnrger Berichte. ^ (D iebsba nd e.) In dcr Nacht vom 18. aus den 19. d. M. wurden beim Gastlvirth Ritai in Äaria-Rast die Fenstergilter ausgehoben und die besten Kleidungsstücke desselben, seiner Ehefrau, der Knechte und Mägde, im Werthe von 300 fl. gestohlen. Die Zahl der Tl)äter wird auf sechs angegeben: einer befindet sich bereits im Gewahrsam des hiesigen Untersuchungsgerichtes. (Erschlag en) Am 25. d. M. wurde ein vienehnjäl,riger Hirten. knabe — der Sohn des Inwohners Mauritsch in Rottenberg —^ beim ^>olzsälltn von einem stürzenden Baume getroffen und zerschmettert. e w a ffnetc Di ebe.) Am letzten Samstag R.,chts versuchten vier Diebe, bei dem Grundbesitzer Fischer in Pößnitz einzubrechen, wurden aber von dem Eigeuthntner verscheucht: einer derselben schoß, und da Fischer am Fenster stand, wurde er so lebensgefährlich in der Brust getroffen. daß er sich am frülien Morgen mit den Sterbst.kramenten verschen ließ. Die Aerzte bezweif ln s'in Auskommen. (D i e l)st ah l.) Herrn Konstantin Weifer. Handlungsdiener bei H.rrn Franz scherbaum. wurden am Sonntag Nachmittag aus der v rspeirt.n Wohnuiig Kleidungsstücke und Wäsche im Werthe von 110 fl. gestohlen. (Mord.) In der Gemeinde Oberwurz bei Wurmberg »vurde am Dienstag aus einer Wiese der Leichnam eines jungen Mannes gesunde«, der nach den Verletzungen am Kopfe zu schließen, gewaltsamen Todes gestorben. (R a u b) Der stumme Bettler, ivelcher bisweilen das selbst verfertigte hölzerne Modell ein-'s Kirchleins zur Schau trägt, wurde vorgestern Nachts auf der Hauptstraße in der Nähe des Cüdbahnhoses täuberisch übti fallen: zwei Strolche schlugen den Armen zu Boden und zogen ihm den Rock, »velchtn er uenlich zutu Geschenke erhalten, vom Leibe. (Die Sanerbrnnner Kapelle) hat am Dienstag im Garten des Herrn Kartin. am Mittwoch im Garten des Herrn Götz gespielt und die allgemeine Er>v.,rtN!l!t glänzend gerechtfertigt. Das Publikuln. das a«n zweiten Abende sich lv.it zahlreichcr eingesunden, würdigte die Leistungen; Toniverke von Salsi. Strauß, gahrbach, Schreier. Schantl. Verdi. Supä. steirische Tanz>veism ... durch lebhaften Bei-sall. Die Mitglieder, d.r K ipetle waren itl gleichförmiger, kleidsameit Steirertracht erschienen und ivurde ihr schmuckes Aussehen gelobt. Letzte Post. Di- AdreSverhandlunge« im Retchsrath fslle» die g«»Ae nächste Woche in Anspruch nehme«. Das Schreil»e« des «ngarischen Miuifterprilflvente», betreffend die Einladung zur Arvunng. wnrde in Minme «it einer nngar» freundlichen Kundgebung verSffentiicht. Die kroatische Pnrtei diteb ruhig. ' ^ VreuAen vermehrt die Besatzungen tu Nordschleswig. Mexikanischen Blättern zufolge ist Gueretaro a« tS. Mai von den Neput^ltkanern erovert worden nud befindet Kaiser Maximilian sich in Gefangenschaft. Tclej^>1^pl)ischer Wiener Co»trS vo»n 29. Mai. 5'/^ Metalliqitt» . -Rational Ätttehe»! . isöver Staats Attlthe« Vantaktien . . . . 5,9.7S 70.-87.S0 722.- Kreditaktien. . . London . . . . . Silber..... lt. K. Manz.Dut>ten lS2.— I26.S0 124.— b.9S Angtkommtne i» Marburg. Bon 2S. bis 80. Mai. „Erz herz. Johann." Frau Freitag. Doktorswitive, Wien. „Traube.^* Die Herren: Dorninger, kt. Ober Finanzrath. m. Gattin. Graz. Farkasch. tk. Stenereinn.. St. Leonhard. Kotzbeck, tt. Adjnntt. m. Gattin. St.Leonhard. Spitzi, Bilrgersfohn. St. Leonhard. Schober n. Aavornik. Pliv, Gr^. Ornich. Lehrer. Lntteuberg. Katzet. Zeugweber, m. Gattin, Luttenberg. Biene^istock. Vravenr. Kotpneov. Schluß der Kunst-Ausstellung: Sonntag de« B. Juni Abends. (285 lUaliir-HVvlnv nener pr. Maß »4 kr. — alter pr. Maß 4Q kr. im Ausschänke des (280 l)Arl SikIimelZier's Diüale, Kra/ervoriitattt. 3. 1730. Edikt. ('^70 Am 3. und 17. Juni d. I. werden auf der Glasfabrik zu Log nächst Rohitsch große Borräthe von Glaswaaren oller Ar», theils Weiß theils Grünglas im gerichtlich erhobene« Schätzungswerthe von 39l8 fl. LI kr. Oeft. W.. dann Materialien und Modelle zur Vlaserzeugung. Einrichtungsstücke uud andere gahrniffe im gerichtl. Schützungswertje per 776 fl. 90 kr. Oeft. W. an den Meistbietenden und zwar bei erster Lizitation nur um oder über den Schaj^uagswerth. bei der zweite» auch unter demselben gerben gleich bare Bezahlung veräußert werden. K. k. Bezirksamt Rohitsch als Gencht am 14. Mai 1867. Junge englische Schweine, besonders zur Zucht zu empfehlen, sind zu verkaufe». 5tähere Ansknnst im Comptoir dieses Blattes.__(281 Verantvortlicher Redakteur: Franz !viesth«ler. Im Kleidermachtn (288 (Tch»ittzeich»e« unb Maßuehme«), dann im Wtisnähe» und alle» weiblichen Haudarbeite« wird gründlicher Unterricht ertheilt. Das Nähere am Domplah im Wibmer'schen Hause. 2. Stock. Eilte feuersichere Kasse wird unter der Hand z», kaufen gesucht. Offerte »Verden im Comptoir dieses Blattes übernommen. (273 284) Gras-Lizitation. Mit obrigkeitlicher Bewilligung wird am 3. Juni. l. I. Vor« mittag 10 Uhr aus der v. Bitterl Edlen v. Tessenberg'schen Realität in Bollach bei Ganis süßes Gras in 4 Abtheilungen mittelst Lizitation ver-äußert, wozu ttausliebhaber eingeladen tverden. Gams, 26. Mal 1867. Z. ö270.' (276 Vom k.^ Bezirksgerichte in P.ttau tvird bekannt gemacht: Ts sei über Anlangen der Erbsinteressenten in die fnie, verfteigerungswetse Ber« äußeruug des zum Nacblafse des am 1. April 1867 m Iurovej» verstor-beutu GrundbesiperS Josef Sattler gehörigen, zu Mepinzeu, Steuerae«. Sedlascheg. Psarre hl. Dreifaltigkeit in der Kollos lieaenden, bei 5 Joch messenden und auf 4500 fl. helvertheten. »ub Berg Rr. 69 ». 69^4 »el Min. Pettau vorkommenden Weingartens gewilliget und die Berfteigerungs-. Tagsapung auf den Juni 1867 Vormittags von 11—12 Uhr am Orte obiger Bestßung angeordnet worden. Hiezu werden Kaitfslustige Mit dem Bemerken eiugelade». daß die Lizitationsbedingnifse hiergerichts kiageslhen. werde» können, und der W«,ngarten eine südliche hohe Lage und gute« Rebensatz hat, mit einem neugkbauten. mit Ziegeln eingedeckten Bohnhause mit 2 Aimmern, 1 Presse und gewölbtem Keller ouf 25 Starti« in Halbgebinde» versehe« ist. ' K. t. Bezirksgericht Petta» a« 14. Mai 1867._ Z. «