^ HS» Sonntlig den lg. Z>ezemöer 1880. XIX. Jahrgang. Die ^Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — sül Marburg ganzjährig 6 fl., halbjährig » fl., vierteljährig l fl. S0 kr.; fiir Zustellung ins HauS monatlich >0 kr. — mit Postversendung: ganzjilhrig K fi.. halbjiihrig 4 fl., vierteljährig S fl. JnsertionSgebilhr 8 kr. per Zeile. Kkink Wahlmüllncr mchr! Marburg, 18. Dezember. Die jetzigen Wahlen sttr da» Abgeordneten« hau» werden zwar direkte genannt, find «» aber nicht durchweg«; denn auf dem Lande haben die berufenen Äaatsbürger nur da» Recht, Wahlmänner zu küren, welche da» eigentliche Wahlrecht ausüben. Der Antrag, auch in den Landgemeinden unmittelbar wählen zu laffen, dürfte Beistim« mung finden, nicht blas im Reichsrathe, sondern auch von Seiten der Regierung. Gemäbigt Freisinnige wähnen, dab nur die klerikale Partei von dieser Neuerung einen Borlheil hätte. Diese Beforgniß theilen wir nicht. Ausnützen werden unsere Gegner allerdings wohl auch dieses Recht, wie jedes andere, welches die Verfaffung ihnen gewährleistet; wenn die Neuerung jedoch nur den Klerikalen frommt, so ist blo« die Lauheit der Freisinnigen schuld, blos der Mangel an Parteizucht im Lager derselben. Hat denn da« geltende System die Klerikalen dem Abgcordnetenhause fernge-hallen — das nämliche System, welche» die gemäbigt Freisinnigen doch für genügend, ja sttr gut erklären? Die freisinnige Partei mub nur eine» sein — rührig in der Organisation, namentlich während der Wahlbewegung und eisrig .in der Verfechtung und Verwirklichung ihrer Grundsätze. Die freisinnige Partei muß nur Fühlung suchen mit den Wählern aus dem Lande und diese Beziehungen mit aller Hingebung pflegen. Die sreisinnigt Partei hat bei unmittelbaren Reichs« raths Wahlen auf dem Lande um so weniger Ursache, die Fahne zusammenzurollen, als dann die Wahlumtriebe der Klerikalen erschwert sind. Da» Werben von Hau» zu Hause ist um so schwieriger, je größer die Zahl der Stimmberechtigten. Die Wahlbewegung wird dann nicht in die Pfarrhöfe und Hinterstübchen der Ai e u i l r t' t o tt. Zwti Sülidtt all tivcm Von O. Müller. (Fortsehung.) Selbst der Amtsdiener, der Christine doch von Jugend auf kannte, wußte sich ihr Benehmen nach dem Auftritt in der Kirche nicht zu erklären, und auch er kam bald auf die Vermuthung, daß eine Geistesstörung, in Folge der langen Mißhandlung von Selten ihre» Mannes, die Ursache diejer traurigen Verwandlung sei. Was aber das Auffallendste war, die Bergchrtstel schien plötzlich gegen den alten treu-bewahrten Freund ein unerklärliches Mißtrauen gesabt zu haben; denn so oft er bei ihr eintrat, zeigte sie sich ganz fassungslos, wechselte die Farbe, zitterte hsslig und seine liebreichen Tröstungen regten sie so furchtbar aus, daß sie zulej^t mit allen Zeichen der Seelenangst aus der Stube rannte. Nicht minder rälhselhast war ihr Benehmen, als Dora sie zum ersten Mal wiedersah. Denn kaum halte diese die Thür« geöffnet, so stieß sie einen hellen Schrei de» Entsetzen» aus und wäre in die Knie zusammengebrochen, hätten die beiden anwesenden Nachbarssrauen sie nicht aujgesangen und die Hall^ohnmächtige aus'» Kapläne verlegt, sondern in die offene Bei' sammlung, wo Mann gegen Mann steht, Partei gegen Partei. Haben die Klerikalen das Licht gescheut bei dem jetzigen Wahlsysteme, welches die Dunkelmänner begünstigt, so werden sie bei unmittelbarer Stimmgebung noch weniger sich hervorwagen — aber das Banner der Volksfreiheit muß ausgepflanzt sein, hoch und hehr, daß es weithin leuchtet anch über das slache Land und bis zum letzten seiner Wähler. Franz Wiesthaler. Zur .geschichte des Tages. Di« Weihnachts-Ferien des Ab geordnetenhauses dauern vier Wochen — eine lange Zeit und eine verlorne, wtinn sie von der Linken nicht benützt wird, um mit den Wählern in Berkehr zu treten. Die Bauern» bewegung verdient gleichfall», nach Kräften ge» fördert zu werden. In Rumänien dürfte es bald wieder zur Neubildung des Ministeriums kommen und zwar in einem Cinne, welcher Oesterreich-Un-garn feindlich ist. Was sich dort unten zu vollziehen droht, kann nicht blos auf dem Gebiete der Verkehrspolitik gefährlich werden. Der „dicke Prinz" und seine Anhänger spielen sich eisriger als je auf gute Republikaner hinaus. Mit Allem einverstanden, verlangen sie nur, daß der Präsident vom Volke gewählt werden soll. Die wahren Republikaner werden aber hoffentlich durch den kaiserlichen Vetter de» Dicken eines Besseren belehrt worden sein. Wird der Präsident nicht von der Volksvertretung gewählt, der er doch verantwortlich ist, so fühlt er sich derselben nicht untergeordnet und wird krast seiner Wahl sich nach gelungenem Staatsstreich an das Volk wenden, sich aus dieselbe Weise, wie sein Vor« bild, die Thronbesteigung genehmigen laffen. Bett getragen, wo sie, beide Hände krampfhaft lnit der Schtirze vor die Augen gedrückt, ols könne sie den Anblick ihrer schönen Wohl-thäterin nicht ertragen, in dunklen sinnoer-wirrten Reden Jene beschwor, sie eilig zu ver-laffen. Aber so sehr auch das Schicksal der Armen und ihrer beiden unschuldigen Kinder die all-seitigstö Theilnahme erweckte, das Gericht durste von ihrern btjammernswerthen Zustande keine Notiz nehmen; und die Nothwendigkeit einer strengen Haussuchung in der Wohnung des so schwerer Verbrechen verdächtigen Matthe« Bork nach verborgenen Schuldbeweisen trat schon nach den ersten, mit seinen Spießgesellen angestellten Verhören unabweisbar in den Vordergrund, so daß der Amtmann sich endlich dazu entschließen inußte. Aber sein neulicher Besuch in dem kleinen friedlichen Hause der Atmuth hatte eine so wehmüthige Reminiszenz in ihm zurückgelassen, dab er sich diesen schmerzlichen Eindruck zu ersparen beschloß. Er beauftragte daber den jüngsten Assessor, mit dem Amtssekretär und zwei Landjägern die gerichtliche Durchsuchung an iOrt und Stelle vorzunehmen, aber von einem jeden Einschreiten gegen die kranke Frau des Verbrecher» ohtie dringende Gründe abzusehen, Vermijchte Rachrichten. (Rechtspflege in England. Schutz de» Angeklagten.) E« gibt kein Verfahren, da» so sehr auf den Schutz de» A»tgeklagten bedacht und so geneigt wäre, jedein Formfehler seitens de» Anklägers die sür den Ersteren günstigste Auslegung zu geben, als da» englische. E» hat eine Zeit — und es ist noch nicht zu lange her — gegeben, wo ein Irrthum des Ankläger» in der Benennung de» Angeklagten die Los-sprechung des Schuldigen auch bei todeewürdi-gen Verbrechen nach sich zog, oder wo ein Angeklagter freigesprochen wurde, dem nachgewiesen worden, daß er driei Weiber besaß, und die» ttur deßwegen, weil er ein Trigamist sei, da» Gesetz aber nur die Bigamie bestrase. Wohl bat sich in den letzten Dezennien Manches in dieser Richtung geändert, aber noch immer ist die Vermuthung zu Gunsten des Angeklagten der ausgeprägteste Eharakterzug des englischen Strasprozeffes, und von den Wänden de» englischen Jury'Zimmers sieht den Geschwornen die Anweisung entgegen, daß „alle Zweifel, alle Mängel, alle Ungenauigkeiten im Beweise dem Angeklagten zugute kommen müffen, weil die Straslosigkeit von hundert Schuldigen einer einzigen ungerechten Verurtheilung vorzuziehen sei." Nur in Kenntniß diese» Wesens der englischen Strasversolgung läßt sich z.B. die Entscheidung begreifen, welche heute von dem Polizeirichter von Worshipstreet gefällt wurde. Der Eigenthümer de» ,»Lusby Sommer' und Winterpalast''. einer Musikhalle in Ehile-and»road, Mr. Erowder. hatte den Angeklagten Feederic Char-rington wegen Friedensstörung vor den Polizei-Gerichtshos zitiit, und sein Anwalt war in seiner dem Beweisversahren vorausgehenden Auseinandersetznng gerade daran, auszusühren, daß der Angeklagte, ein Mitglied verschiedener religiöser Missionen, sich gegen den Frieden de» Ankläger» dadurch verging, daß er mit anderen Mitgliedern einer Mission sich vor dem Ätab- tiberhaupt gegen dieselbe so schonend, al» e» die llms^ände erlauben würden, zu verfahren. Wiewohl die Beamten dieser Instruktion aus» Gewissenhasteste nachkamen, machte doch schon die unvermuthete Erscheinung de» Amte», und sast noch mehr der beiden bewaffneten Landjäger, auf die arme Frau den erschütterndsten Eitidruck, und olle tröstlichen Versicherungen, dab ihr kein Leids geschehen solle, waren vergebens. Vom Schrecken wie an allen Gliedern gelähmt, faß sie auf dem Rande ihres Bette», hielt die Kinder, die sich ängstlich an sie drängten, krampshaft mit beiden Armen umschloffen, als fürchte sie, daß man sie ihr entreißen wolle, und konnte auf die an sie gerrchteten Fragen nur mit statnmelnder Zunge Antwort geben. Die Durchsuchung des kleinen Hauses war schnell beendigt und hatte nicht das geringste Rtsultat; das einzig Auffallende war das Benehmen der Frau seliger, als die Herren stch zum Weggehen anschickten und der Aktuar zufällig äußerte, der Herr Amtmann werde sich wohl ilber die totale Erfolglosigkeit ihrer Bemühungen wundern. Da fuhr Christine mit einem hellen Schrei in die Hjjhe, als wenn ihr jetzt erst eine Ahnung Dessen aufdämmere, um was es sich hier gehandelt habe, und starrte den Beamten sprachlos an. Aus seine theil-nehmettdß Frage, was ihr sehle, und ob sie liffement eingefunden, dort Traktate mit der Aufforderung, sich von dem Besuch» dieses unwürdigen Ortes zu enthalten, vertheilt, den Zugang behindert und ihn in seinem Geschäfts' erwerbe gestört habe, als er von dem Vertreter des Angeschuldigten unterbrochen wurde. Dieser fahrte aus, daß der Angeklagte wegen öffentlicher Friedensstörung vor Gericht geladen worden sei, nicht wegen Störung des Friedens des Mr. Crowder. iödwohl s^ch herausstellte, daß die Polizei'Behörde die ihr gemachte Anzeige bei richtiger Protokollirung des Sachverhaltes nur unter unrichtiger Bezeichnung registrirt hatte, wies der Nichter Mr. Bushby dennoch die Klage ab. In der Begrllndung dieses Entscheides gab er zwar die materielle Identität der von dem Ankläger heute vertretenen An» klage mit der Anzeige zu, aber es sei ein Form-gebrechen unterlaufen, indem die dem Angeklagten dem Namen nach verlautbarte Anklage eine andere Benennung trage, als diejenige, welche heute vom Ankläger vertreten werde, und wenn auch der Ankläger daran vielleicht keine Schuld trage, so müsse dies doch dem Angeklagten zugute kommen, der ein Recht darauf habe, zu erfahren, gegen welche Anklage er sich vorzubereiten und für welche Berthei-digungsmittel er gegen diese bestimmte Anschul« digung zu sorgen habe. Er könne deshalb die Durchführung einer Anklage nach einer anderen Benennung und nach einer anderen Gesetzesbestimmung nicht zulassen. (Verweigerung des Zweikampfes.) Aus Sophia wird berichtet: ^Neben den Dingen von erlöster politischer Tragweite, die sich zwar noch geräuschlos, aber stetig hier entwickeln und bald die „orientalische Frage" wieder bunt ge^ stalten dürsten, will ich Ihnen eine heitere Episode mittheilen. Sie ist geeignet, unsere sozialen Zustände und den Charakter der leitenden Persönlichkeiten zu illustriren. Der Minister-Präsident Karawelow ist ein Radikaler vom reinsten Wasser. Unlängst hatte nun Herr Karawelow den Deputirten Jkonomow in einer Weise beleidigt, die überall im „Westen" unbedingt die Verpflichtung ritterlicher Satisfaktion auferlegen würde. Herr Jkonomow war nun derselben Ansicht und forderte den Herrn Kara-welow zum Zweikampfe, welchen dieser aber ablehnte. Zur Vervollständigung des Bildes diene das von den Zeugen des Herrn Jkono» mow aufgenommene Protokoll. Es lautet nach der „Nesawimost" wie folgt: „Protokoll. Im Jahre 1880, 2. November. Sophia. Wir Endesgefertigten, aufgefordert durch Herrn Theodor Jkonomow, stch zum Herrn Peter Karawelow zu begeben, um sich mit ihm über die Satisfaktion auseinanderzusetzen, für die Beleidigung, die er dem Herrn Jkonomow angethan und wegen welcher er schriftlich vom Herrn Jkono- vielleicht einen Wunsch auf dem Herzen habe, zuckte es plötzlich wie ein leuchtender Entschluß über ihre bleichen verstörten Züge, mit bebender Hand griff sie nach dem welken Mooskranz über ihrem Lager, und ihn Jenem hinreichend, sagte sie mit sonderbar veränderter fester, wenn auch tonloser Stimme: „Da — dal bringt ihm diesen Kranz — das Letzte, was ich ihm senden kann! — Er soll ihm erzählen, was ich um ihn litt und wie ich ihn liebte!" Nachdem stch das Amt entfernt hatte, starrte sie lange, als fänne sie einem unbegreiflichen Räthsel ihres Lebens nach, auf die leere Stelle an der Wand, wo der Kranz so viele Jahre hindurch gehangen hatte, den sie einst auf dem frischen Grabhügel ihres Kindes von dem Moose gewunden, welches auf dem Oberwald an der Stelle grünte, wo sie und ihr Vater eines Abends den fremden Jüngling in feinem Blute fanden.--Erst die Ankunft theilnehmender Nochbarsleute, die neugierig herbeikamen, um zu hören, was das Gericht in dem Hause gesucht habe, störte sie aus ihrem stillen Hinträumen auf. Theobald Becker hatte sich auch darin als tüchtiger und erfahrener Jnquirent bewiesen, daß er in der gegen die gefangenen Räuber eingeleiteten Untersuchung den Hauptverbrecher mow zum Duell aufgefordert worden ist — haben uns heute 11 Uhr zu diesem Zwecke im Hause des Herrn Karawelow eingesunden, ohne daß wir zu einem Resultate gelangen konnten. Gr hat uns auf die gröbste Weise, und zwar in Gegenwart der Herren I. H. Peter und Emanuel Danefuns angefahren und wörtlich Folgendes geantwortet: „Sagen Sie dem Herrn Jkonomow, daß er ein zehnfacher Lump ist, und daß ich ihm den Kopf einschlagen werbe, ebenso wie Jenen, die sich unterstehen sollten, als Parlamentäre des Jkonomow zu mir zu kommen. Zur Konstatirung dessen haben wir dieses Protokoll verfaßt und unterfertigt: Dr. G. Mncjowic. G. Vlcsanow." (Zahnpflege.) Gegen Zahnschmerz jeder Art, sowie gegen alle Krankheiten des Mundes und der Zähne überhaupt verdient das Ana-therin-Mundwasser des k. k. Hof-Zahnarztes Dr. Popp in Wien, Stadt, Bognergasse Nr. 2, vor allen übrigen gegen derartige Leiden angepriesenen Mitteln mit Recht hier empfohlen zu werden. Nicht allein von besänstigender und heilsamer Wirkung auf die Uebel, welche an Mundtheilen und Zähnen, als: Schwämme, Geschwüre, entzündetes Zahnfleisch, nervöser und rheumatischer Schmerz, Caries und Skorbut, mannigsach auftreten, wird nach deren Beseitigung durch fortgefetzten Gebrauch des Anathe« rin-Mundwassers auch ihre Wiederkehr sicher verhindert und den Zähnen wie dem Munde eine Gesundheit und Frische von solcher Dauer verliehen, tvie sie in der Gegenwart leider immer seltener zu werden scheint. E» ist daher für sehr Viele das Anatherin-Mundwasser bereits ein ebenso sicheres Heilmittel, als unentbehrliches Präservativ geworden, und dürste es für Jeden werden, den irgend eine der vielfäl« ligen, in der Regel sehr schmerzhaften Mund-und Zahnkrankheiten zu seinem Gebrauch ver-anlaßte. Eine fast zwanzigjährige Erfahrung spricht überdies für die vortrefflichen Eigenschaften des Mittels, das selbst über Europa hinaus bereits lange verbreitet und auch in den höchsten Gesellschaftskreisen anerkennend gewürdigt und heimisch ist. Zllarburger Berichte. Sitzung des GemeiuderatheS vom IS. Dez. Herr Anton von Schmitt berichtet über die Adaptirung, eventuell über den Neubau eines Mädchenschul-Gebäudes. Das Kanduth'sche Haus lasse sich nicht adaptiren. Die Baustelle am Tappeinerplatz sei zur Aufführung eines Neubaues nicht geeignet, denn es müsse das Gebäude sich womöglich in der Mitte de« Schulbezirkes, also der Stadt befinden. Die Kosten würden 84,000 fl. betragen. Die beigezogenen so lange vom Verhöre ausschloß, bis er durch die Geständnisse der Uebrigen so viele Beweise gegen Jenen angesammelt hatte, mn mit aller Sicherheit zur Untersuchung und Konfronta^ tion mit seinen Spießgefellen schreiten zu können. So kam es, daß Matthes Bork bereits zehnfacher Missethaten fo gut wie überführt war, ehe er nur ein einziges Verhör bestanden hatte, und mit jedem neuen Geftändniß seiner Komplicen sank die Wagschale seiner Schuld nur immer tiefer. Auffallend kontrastirte hiemit das Benehmen des Gefangenen im Thurms, der, getrennt von den Uebrigen. in einer kleinen Zelle saß. Aber als wenn ihn diese schlimme Wendung seines Schicksals erl^ recht zum verhärteten Bösewicht gemacht und alle dämonischen Mächte seines Innern wachgerufen hätte, zeigte er in feinem Benehmen gegen den Gefangenwärter eine Sicherheil und Kaltblütigkeit, die zu dem Loos, welches ihm bevorstand den nämlichen Kontrast bildeten, wie das schuldlose Bewußtsein zum schuldbeladenen, oder wie der reine Märtyrer zum entlarvten Verbrecher. Schon in den nächsten Tagen forderte er dringend ein Verhör; als i^n der Verschließer zur Ruhe und Geduld ermahnte, ward er noch dringender und bat, der Herr Amtm'^nn mö^e Mit.siieder des Lehrkörpers und der betreffenden Sektionen haben sich über die Frage geäußert und beantrage die Sektion: das Schulhaus soll auf dem Platze gebaut werden, welchen die Sparkasse in der Pfarrhofgasse erworben und der Herr Bürgermeister werde ermächtigt, mit der Sparkasse zu unterhandeln, ob und unter welchen Bedingungen dieselbe geneigt wäre, diesen Bau auszuführen. Nachdem die Herren: Marco, Dr. Vorder, Ludwig Bitterl von Tessenberg, Julius Psrimer und Viee-Bürgermeister Stampfl gesprochen wird dem Antrage der Sektion beigestimmt. — Herr Pfrimer erstattet Bericht über die Revision der Geineinderechnung, der Rechnungen des Bürgerspitals und des Armeninstitutes für das Jühr 1879. Diefe Rechnungen habe »nan genau geprüft und in allen Theilen richtig befunden ; die Genehmigung soll ertheilt und den Herren Rechnungslegern die vollste Anerkennung des Gemeinderathes ausgesprochen werden. Dieser Antrag wird einstimmig zum Beschluß erhoben. — Herr Pfrimer berichtet über den Voranschlag des Gemeinde-Haushaltes im Jahre 1881. Die Einnahmen werden mit 68,750 fl. 6»'/» kr. die Ausgaben mit 109,496 fl. 30 kr. eingestellt' Zur Deckung des Abganges (40,74ö fl. 677, kr.) wird beschlossen: es sollen 15-/^ auf die Verzehrungssteuer, 207o aus die direkten Steuern und 2"/o auf die Miethzinfen umgelegt werden, was eine Bedeckung von 41.023 fl. und einen Ueberfchuß von S76 ff. 32'/« kr. ergibt. — Die Marburger Eskomptebank ersucht um Befreiung von Gemeindeumlagen, insbefonders vom Abmaßgefälle für ein Lagerhaus, welches ' beim Kärntner-Bahnhof errichtet werden soll. Herr Dr. Lorber erstattet hierüber ans-sührlichen Bericht und beantragt: der Herr Bürgermeister werde ersucht, in Graz, Wien und Pest Erhebungen pflegen zu lassen, welche Personenzahl im Lagerhaus Beschäftigung finde, welches 5).uantum jährlich eingelagert werde, ob und welche Begünstigungen in Betreff der Steuern und Abgaben den Lagerhäusern zu Gute kommen und welche Vortheile diese er-fahrungSgemäß bringen. Das Wort ergreifen die Herren: Anton Badl, Ludwig Bitterl von Tessenberg, Marco, Dr. Reiser, Karl Flucher und wird der Sektions-antrag angenommen. — Herr Pfrimer verliest nachstehende Zuschrift der Militär-Baudirektion in Graz an den Gemeinderath : „Vom k. k. Generalkommando in Graz. .. beauftragt, erlaube ich mir, dem löbl. Gemeinde-rath mitzutheilen, daß im.Falle einer Dislo-cirung eines Infanterieregimentes aus dem Okkupationsgebiete der Regimentsstab und zwei Feldbataillone nach Marburg in Garnifon ver- sich nur auf eine Viertelstunde zu ihm in den Thurm verfügen, dann fei ihtn Alles recht. Als er auch hiermit abgewiesen wurde, wollte er sich schon zufrieden geben, wenn man wenigstens seine Frau zu einem kurzen Gespräch unter vier Augen zu ihm ließe, er habe ihr ein Geheimniß von der größten Wichtigkeit mitzutheilen, das sie dem Herrn Amtmann Wort sür Wort überbringen solle. Seiner Dlenstinstruktion gemäß konnte ihn der Gefan-genwärter nur ermahnen, diese und andere Geständnisse bis zu seinem Eintritt ins Verhörzimmer aufzusparen, und jetzt ersi gerieth Bork in jene wilde ohnmächtige Wtlth, die den ge« sangenen Verbrecher ergreift, wenn ihm auch das letzte Mittel zu seiner Rettung versagt und er zwischen vier kalten steineriren Wänden ruhig den Gang des gerichtlichen Versahrens abwarten soll. Mit der Hoffnung, stch durch eine auf Wahrheit oder Täuschung beruhende Angabe aus seiner verzweifelten Lage befreien zu können, schwand auch seine seither gezeigte Ruhe und Zuverilcht; er fing an zu toben, zu fluchen, sogar zu drohen! — Vergebens; er erreichte damit so wenig den beabsichtigten Zweck, als mit seinen srüheren Bitten und Vorspiegelungen, der Gefangenwärter hatte seine Lehrjahre im Stockhaus zu Gl gen gut angewandt, und gern oder ungern mußte der verschlagene MechamknS legt und in der Franz Josef-Kaserne untergebracht werden sollen. Hiedurch entsteht ein Abgang flu die ji'tzt doU uttterqedrachten V Kom» pagttien des Ztejervetommando, für welche die Beistellung der Unterkunft im Sinne des Vin-quartierungsgesetzes vom Jahre 1879 von der (Semeinde Marburg angesprochen werden müßte. Ich bitte mir gesälligst mitlheilen zu lassen, in welcher Art im gegebenen Falle die Beisjellung der Unterkunft sllr 403 Mann nebst allen Nelienerfordernissen vom löbl. lSemeinderathe in Aussicht genommen wird, nämlich ob durch Adaptirung- eines geeigneten Gebäudes oder Nothkaferne, oder durch den Neubau einer Ka-ferne, damit ich dem k.^. Generalkommando darüber berichten kann." Nach dem Antrage der Sektion wird beschlossen, zu erwiedern: „Dab die Gemeinde zur Zeit kein geeignetes Gebäude befitze, welches zu einer Kaserne oder Nothkaserne umgestaltet werden könne. — Falls der Regimentsstab und 2 Feldbataillone nach Marburg in Garnison verlegt werden sollten, so würde der Stadtrath sür die beanspruchte Unterkunft der 403 Mann im Sinne de» Sinquartierungsgesetzes vom Jahre 1879 besorgt sein. Für den Fall jedoch, als das hohe Militärärar beabstchtigt, sür die Kaserne einen Söjährigen Miethvertrag zu schließen, ist die Gemeinde Marburg gerne bereit, wenn sich ein zur Kaserne geeignetes Haus findet, selbes stch anzukaufen und für eine Kaserne entsprechend zu adaptiren, oder aber auch eine neue Kaserne zu bauen und deshalb mit dem hohen Militär» Aerax in Verhandlungen zu treten." — Der Gemeinderath hat bekanntlich den Beschluß gefaßt, vom 1. Jänner 1331 an das Ländgefälle in eigener Regie einzuheben. Dem Eektionsantrage gemäß (Berichterstatter Herr Johann Girstmayr) wird mit dieser Einhebung der Ländhüter R. Robitsch betraut. Der Jahres-gehalt desselben soll auf fl. sich belaufen und dürfen die Gefammtkosten der Regie 100 Gulden nicht übersteigen. Zur Kontrole wird die Führung eines Stundenpasses bedungen und als Legitimation zur Einhebung dient ein Kreditiv. Mit der Verfassung dieses Kreditivs und mit dem Entwürfe der Dienstesinstruktion wird Herr Johann Girstmayr sen. betraut. Herr GiBmayr berichtet über die Eiiihe» bung des 15^/y Zufchlages der Verzehrungs» steuer von Wem, Most und Fleifch. Di/se Umlage beträgt mit Ausschluß des von Auswärts in das ^tadgebiet eingeführten Fleisches 6415 Gulden. Der Herr Bürgermeister wird ersucht, mit dem Pächter der Verzehrungssteuer, Herrn Alois Praschniker, Gutsbesitzer in Stein, eine Abfindung gegen Nachlaß angemessener Perzente zu vereinbaren und das Protokoll zur Genehmigung dem Gemeh^derathe vorzulegen. an ihm die Erfahrung machen, daß ein gutes Gericht schon in seinen untersten Organen seine strenge Gesetzlichkeit bekundet. Er wagte daher auch kaum noch aus einen Elfolg seines letzten Versuches zu rechnen, als er eine« Abends, gerade drei Wochen nach seiner Gesangennehmung aus dem Oberwald, dem Verschließer mit anscheinend ruhigem Wesen erklärte, er wlsse sich schwerer Verbrechen schuldig; aber er wisse auch noch Etwas, das wichtiger wäre, als alle seine Schuldbekenntnisse; und wenn er nur wenigstens den Amtsdiener Mlchel Uhl sprechen könne, so wolle er dem Befreundeten seiner Frau, der schon halb und halb sein wichtiges Geheimniß kenne, jetzt die volle Wahrheit sagen. Er solle diesen nur daran erinnern, was er ihm einstmals von dem Herrn Amtmann gesagt habe; Michel Uhl werd's ihm gewiß noch in der Sterbestunde verdanken, daß er die Sache nicht ins Verhörzimmer getragen habe, und was der dunklen Reden mehr waren, womit der Uhrmacher, welcher allerdings sehr tristifte Gründe hatte, sein Geheimniß ^nicht in» Verhörzimmer zu tragen", den Gefangenwärter für seine Pläne zu gewinnen suchte. (Fortsetzung folgt.) Der Herr Bürgermeister bringt zur Kennt-niß, daß am Sonntag (19. Dezember) in Graz wegen der Grundsteuer eine Versammlung der Bezirksobmänner und Gemeindevorstel>er des Landes stallfinde. Er habe seine Theilnahme im Namen der Gemeinde vorläufig anszezeigt und srage nun, ob der Gemeinderath damtt einverstanden sei. Diese Frage wird einstimmig bejaht. — Herr Anton Fetz betont, daß es den Agitationen seiner Gegner gelungen sei, ihn aus dem Gemeinderath zu verdrängen. Er scheide nach beinahe zehnjähriger Thätigkeit aus dieser Körperschast, aber er scheide im vollen Bewußtsein, daß Niemand, in keiner Beziehung ihm nahe treten könne und bitte, ihn fernerhin in gutem Angedenken behalten zn wollen. Herr Marco beantragt, Herrn Fetz für feine Thätigkeit im Gemeinderothe die Anerkennung der Verfammlung auszusprechen. Diesem Antrage wird einhellig beigestimmt. (Ehrenmitglieder.) Der Deutsche Verein in Cilli hat die Einberufer de« allgemeinen deutsch-österreichischen Parteitages (Kopp, Sturm und Schmeykal) zu Ehrenmitgliedern ernannt. (Ein zerstörtes Strolch ennest.) Der Grundbesitzer Mathias Tscherne in Frauheim wurde am Dienstag Nachts gegen v Uhr durch das Bellen seines Hundes geweckt und be^iab sich mit einer Flinte bewaffnet zu seinem Keller, wohin der freigelassene Hund vorausgerannt. Aus dem geöffneten Keller trat dem Besitzer eine männliche Gestalt entgegen, die sich nach der Aufforderung, stehen zu bleiben, in den nahen Wald flüchtete und von dort herüber schoß, ohne jedoch zu treffen. Nun gab auch Mathias Tscherne Feuer und merkte aus einem Aufschrei, daß das Ziel nicht verfehlt worden. Der Gauner wurde aber nicht weiter verfolgt, weil Mathias Tscherne wahrgenommen» daß derselbe mehrere Begleiter habe. In der gleichen Nacht — um 11 Uhr — kam der Oheim des Mathias Tscherne — Grundbesitzer Jakob Tscherne in Mauerbach — zu dem dortigen Gemeindevorsteher und bat um ein ArmuthS-zeugniß sür seinen Sohn, der soeben von einem Strolch, welcher eine Kuh stehlen wollte, ange-schosien worden und ins allgemeine Krankenhaus gebracht werden müsse. Der Gemeindevorstcher erklärte, dieses Zeugniß in der Frühe schreiben zu wollen. Am nächsten Morgen erschien Mathias Tscherne bei diesem Vorsteher, erzählte was vorgefallen und lenkte den Verdacht auf sein Geschwisterkind. — Gensdarmerie zu Kranichsfeld, von diesem Falle in Kenntniß ge^ setzt, fand den Verwundeten im verdächtigen Hause nicht mehr vor, denn es hatte denselben ein mitleidiger Nachbar schon nach Marburg ins allgemeine Krankenhaus geführt, wo die Unterfuchung zeigte, daß sechsunddreißig Schrotkörner im Gesäß stecken. Der Vater und zwei Brüder des verwundeten Gauner» wurden „ausgehoben". (Cilli — Unter - Drauburg.) Dem Reichsraths-Abgeordneten Foregger ist die Bewilligung zur Vornahme der technischen vorarbeiten für die Eisenbahn Cilli—Unter-Drau-burg aus weitere sechs Monate verlängert worden. (Vortrag.) Der berühmte Astronom und naturwiffenschaftliche Gelehrte Herr Rudolf Falb, welcher sich auf der Reise von Agram nach Berlin befindet, wird am Dienstag den 21. Dezember im Kasinosaal einen Vortrag über Erdbeben und Umwälzung im Weltall halten, und dürfte der interessante Stoff ein große» Publikum heranziehen. (Christbau m.) Der Stadt-Schulrath von Eilli ersucht die Frauen dieser Stadt, auch Heuer für die armen Schulkinder einen Christbaum aufzustellen. (Verein zur Unterstützung armer Volksfchulkinder in Marburg.) Dieser Verein veranstaltet wie alle Jahre so auch Heuer am Stefanitage in Götz' Lokalitäten ein Christbaumfest, bei welchem die Südbahn-Werkstätten-Musikkapelle und in Anbetracht des wohl« thätigen Zweckes der löbl. Männergesangverein gesälligst mitwirken werden. (Für Schulzwecke.) Der Orts.Schulrath von Spielfeld veranstaltet sür Schulzwecke einen gemüthlichen Abend, welcher am 28. Dezember in Stelzer's Gasthos stattfindet. Die Sänger de« Ortes wirken mit. (Zur Bewirthschastung der s. g. Pettauer Drieschselder.) Herr Leon Ritter von Löwenstein, Besitzer des Gute» Thurnisch, hat dem Zentralausschuß der Land-wirthschafts-Gesellfchost 300 fl. zur Versügung gestellt für die Beantwortung der Frage: „In welcher Weise wären die s. g. Pettauer Drieschfelder zu bewirthschasten, um einen höheren und nachhaltigeren Ertrag zu erzielen". Diese Arbeit wird nun vom Zentralausschuß zur Bewerbung ausgeschrieben. Die Beantwortung muß erfolgen durch die Angabe von positiven, praktisch durchführbaren Kulturen, die keine großen Mittel erfordern, auch vom kleinen Landwirthe durchgeführt werden können und in ähnlichen Bodenverhältnissen sich anderwärts schon bewährt haben. Die unbedingt beste Arbeit erhält 200 fl., die nächstbeste 100 fl. Falls nur eine unbedingt gute Arbeit vorliegt, sind sür diese die 300 fl. bestimmt. Die Arbeiten müssen bis 30. Juni 1881 eingesandt werden. Theater. Zum Benefize der verdienstvollen Schauspielerin Frau Fanni Alberti wurde Dienstag den 14. Dezember das Schauspiel „Reichsgräfin Gisela" nach dem gleichnamigen Marlitt'schen Roman bearbeitet von L. Bauer ausgesührt. Wer den Roman gelesen und dieses Stück gesehen, muß wohl zu bedenklichem Kopshchütteln veranlaßt worden sein, denn die dramatische Bearbeitung ist so srei gehalten, dab man vor lauter Freiheit kaum den Hauptfaden de» Romans heraus- und in der losen Zusammenstellung sich nicht zurechtfindet. Damtt wäre das Stück genügend bezeichnet und dasselbe ist ein sprechendes Argument gegen die zu viele Novi-tätenhascherei, welche fast zur Krankheit geworden ist und so bittere Enttäuschungen im Gefolge hat. Die Aufführung eines solchen Machwerkes ist aber auch nicht geeignet der Regie Ansehen zu schaffen, welche doch in erster Linie berufen ist, das Stück zu studieren und seine Aufführungsfähigkeit zu erproben. Wir bedauern recht fehr, daß unsere verdienstvolle Schauspielerin Frau Alberti, welche bei ihrem Er-sDinen von dem ausverkausten Hause stürmisch applaudirt und durch eine prachtvolle Kranzspende ausgezeichnet wurde, in der Titelrolle keine Gelegenheit hatte, ihr schönes Talent gehörig entsatten zu können. Die übrigen Mitwirkenden waren bis auf den Unstern des öfteren Versprechen», der über alle schwebte, bemüht da» Stück über Wasser zu halten, da» Publikum jedoch verhielt sich ablehnend. Mittwoch den 15. Dezember. „Mein Leo« pold", Volksstück mtt Gesang in 3 Akten von Adolf L'Ärronge. In der recht gut gegebenen, aber schwach besuchten Vorstellung traten die Herren Nasch (Rudolf Starke), Alberti (Gott-lieb Weigel), Mödlinger (Mehlmeier) und Herr Felix (Leopold), wie auch die Frauen Alberti (Klara), Nasch (Minna) und Frl. Gelpke (Emma) in den Vordergrund. Eine gleich zusriedenstellende, in einzelnen Theilen noch besser gegebene Vorstellung sand am Donnerstag den 16. Dezember statt. Das Charlotte Birch-Pfeiser'sche Stück „Die Grille" gab zunächst der Frau Nasch in der Titelrolle Gelegenheit, ihre Zauberkräjte wirken zu lassen, die auch guten Eindruck hervorbrachten und Beifall sanden. Das Zwillingspaar sand in den Herren Felix (Landry) und Nasch (Didier) eine beifällig ausgenommene Vertretung; Frl. v. Falkenberg versuchte sich in glückltcher Weise auf einem, ihrem Nollenkreise bisher ferne gestandenen Felde und gab die alte Fadet in ansprechender Weise. Auch Herr Heller (Vater Bordeaux) entfaltete diesmal ein abwechslungsreicheres und zusagenderes Spiel. So könnte man bis aus den Theaterbesuch, der leider noch sehr viel zu wünschen übrig läßt, mit dem Repertoire wohl zufrieden se»n. Letzte Vost. Tschechische Blätter verlangen die endliche Slavisirung Schlesien« und fordern den Polen klub auf, sich doch einmal zu energischen Schritten aufzuraffen. Der Miriditenfürft und Hodo Pascha sind von Derwisch Pascha au» Skutari gelockt und als lÄefangene nach Konstanttnopel gesandt worden. Äismarck hat im Bundesrath eine Vorlage, betreffend eine Anleihe von vierundfllnfzig Mil lionen eingebracht. Im französischen Abgeordnetenhause wird die theilweise Veräußerung der Krongüter be antragt. Vom Rüchertisch. P. K. Rosegger, dessen „Autgewählte Schristen" soeben in einer würdigen und fast beispiellos wohlfeilen Volt» Ausgabe dem Lesepublikum dargeboten werden (sielie Beilage von A. Hartlelieu's Verlag in Wien in unserer heutigen Nummer), hat sich nl« Schilderer des Volkslebens und Bauern ll)unis der Alpen, in verhältnibmäbig kurzer Zeit einen wohlverdienten Ruf erworben. Seine schlichten, von einem urwüchsigen, frischen Humor angehauchten Erzählungen sind wahre Meisterstücke der Novellistik, und nur die Werke eines Berthold Auerbach können in mancher Beziehung diesen gleichgestellt werden; doch wird Rosegger wegen seiner entschieden reali-stlschen Auffassung von Vielen diesem Schriftsteller vorgezogen. In seinen alpenduftigen Schilderungen weib Rosegger Töne anzuschlagen, die eines jeden Menschen Herz erheben und die Freude an Gottes schöner Natur wach-rufen, und seine Charaktere sind mit solche? Treue gezeichnet, vab man sich unwillkürlich mitten in sie hineinlebt, mit ihnen denkt, sühlt und handelt. Jedermann ist jetzt Gelegenheit geboten, sich die „Ausgewählten Schriften" Rosegger's zu einem sehr billigen Preise, der noch durch die Ausgabe in zehntägigen Lieferungen a 25 kr. erleichtert wird, zu erwerben, und es wäre zu wünschen, dab die Verlagshandlung sttr ihr Bestreben, die herrlichen Werke eines unserer talentvollsten, eigenartigsten und liebenswürdigsten Schtiststcller dem Volte zu eigen zu mamachen, die verdiente Anerkennung durch eine allseitige Theilnahme stnden möge. Dienstag den 21. Dezember 1880 wird der berühmte Professor Herr K/u.cLolf lETarb im grossen Casine-Saal Abends 8 Uhr einen Vortrag über Erdbeben unfl Umwälzm im Weltall halten. Elntrltts-frelse: (1402 Sitzplatz 1 fl. Stehplatz 50 kr. Gallerie-Karten für Studenten 80 kr. Vormerkungen auf Sitze werden in der Buchhandlung des Herrn Friedrich Leyrer entgegengenommen. Zu btuor|tchcndcn JffJöagfli empfehlen wir unseren (1391 feinsten Vanille-Liqueur, n Bordeaux-Punsch-Essenz, „ alten Jamaica-Rum, „ Chartreuse. Albrcclit & Ntrolibacli llcm-ugiiMH«' 20. A>I!S (L«G btzSwlH WSkKlilAEkltS- llnck a a k. es o V !? v « s v I» V v ömpislilen sieli äie Mlimilsedinov-I'adrjllsiiieäsrittxsv wit idren neuen, patentii'ten verdosZortvn cles vow-iul krosvll«! ^ Kundmachung. Die Direktion der wechselseitigen Brandschaden-BerstcherungS-Anstalt in Graz beehrt sich den ?. Nereinstheilnehmern derselben höflichst bekannt zn geben, daß die Einzahlung der Bereinöbeiträge pro LSwR mit «. Jänner 1881 beginnt und jederzeit, sotvohl an der Direktions-Kassa im eigenen Hanse Nr. 18/20, Sackstraße in Graz, als auch bei den Distrikts-Koln-missariaten geschehen kann. Es diene jedoch denjenigen ?. I'. Vereinstheilnehmern, tvelche bereits in den ersten neun Monaten des Jahres 1879 mit Gebäuden bei der Anstalt versichert waren, seither ununterbrochen bei derselben versichert geblieben sind, beziehnngstveise anch im Jahre 1881 daselbst versichert bleiben, znr weiteren Kenntniß, daß den-selben in Gemäßheit des voll der allgemeinen Versammlung am 24. Mai l. I. znm Beschlüsse erhobenen Antrages des Verwaltungsrathes, anS dem im Verwaltungsjahre 1879 in der Gebande-Bersichernugs'Abtheilnng erzielten Ueberschnsse zehn Pro-zent des int let^tbezeichneten Jahre geleisteten Vereinsbeitrages als Rückvergütung zil Guten kommen, delnnach sich für die betreffenden ?. Bereinstheilnehmer die Bei-tragszahluttg pro 1881 nln die vorerwähuten zehn Prozent verringert. Graz im Monate Dezember 1880. Direktion der wechsetfeitigen Ara»ldschaden-Ierftcherungs-Anstatt in Graz. ' (Nachdruck wird nicht honorirt.) 1372 Ei« hübsches gtbildrtrs Mädchen 18 Jahre alt, wünscht als Kellnerin, Stubenmädchen od. zu einer Familie für Alles unter« zukommen. Anträge unter „Mimi Nr. 27" p0sts rv8tavts Leoben. (1401 Gin Gewölbe ist mit 1. Jänner in der Postgasse Nr. 4 zu vermiethen, ebenso ein Keller auf 30 Stnrtin. Der heutigen Nummer liegt ein Prospcct über P. K. RoseggerS Ausgewählte Schriften bei. Mit 1 Bogen Beilage. Gin Pferd, dunkelbraun, Wollach zu verkaufen; zu sehen und anzufragen Hotel „zum Möhren", beim Fiaker Nr. 4. ^1400 Gewölbantheil ist sogleich vortheilhaft zu beziehen. Anzufragen im Comptoir d. Bl. (13S7 ««rsutwortliche ««vaktio». vruck »vd ««lag vou »dvard Sa»schiß i» «a»b»rg. 2 Zimmer im 1. Stock jedes mit separatem Eingang, sind sogleich zu vergeben: Tegetlhoffstraße 6, 1. Stock. (1390 A««tG ' FränuLmereitiorxen auf alle (1362 »üb Mtitifkifäto ebenso auch alle Buch.t)ind.er - Arbeiten übernimmt und besorgt auf das prompteste die Firma Sdustxdl F©srliaor Buch-, Schreib- und Zeichenrequisiten-Handlung, Horrengasse, DeLag o's Ohes Haus. Sa Weih&fteMea l empfehle meine (1381 feinen und feinsten Uhren zu massigen Preisen. Ferd. Dietingen Btilagi! zu Nr. IS2 der „Marburger Zeituna" (1880). Die „Reue Zllustrirte Zeitung" fostet incl. Zusendung Per Post: ^ Ganjj. Halbj. Biertelj. Fitr Oesterreich-Unqarn........fl. « si. 4 fl. S „ Deutschland von Wie» versendet. . M. IN M. M. 4 „ ,. von Leipzig excI.Postzuschl. M. !ü M. e«s (1377 Kais. kSlligl. M auSschl. priv. Schntirgelscheibeil-Fabrik VI» IV. 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Wir erlassen 3% Pfandbrief-Lose jederzeit spesenfrei genau zum amtliche n Tagescourse. Diese Prämien-Schuldverschreibungen können gesetzlich zur fruchtbringenden Anlegung von Kapitalien dor Gemeinden, Körperschaften, Stiftungen, daun der Pupillar- und Depositengelder und zu Militiir-Iieiratscautionen verwendet werden. Erste Ziehung am 15. Februar 1881. . <1378 Wechalergescliäft des Administration den WIEN, .fl 1Ü IIS ä) M I |ft Oh. Cohn, Wollzeile 13. MJA M WJ MM Wollzeile 13. Am 1. Dezember wurde der Haupttreffer der Fürst Windisch- jp^Pgrütz-Lose auf einen von uns ausgegebenen Ratenbrief gewonnen Attest. Vissonsokaftlivkos kutavktsn iiber des Apotheker Herrn antiarthrililchkn antichtumaUichtu Kllili'eiiiix««x8-sliee. Obgleich der Mikyetm'sche Atulreinigungs-^yee durch feine anerkannt vorzüglichen Eigenschaften schon langst außerordentlich berühmt ist. so habe ich doch denselben auch, behufs wissenschaftlichen Gutachtens, einer ganz «genaue« und sachgemäßen Prüfung unterworfen: denn durch solche Prüfungen werden die Äorziige nnd guten Eigenschaften der Gesundhuitmittel immer mehr ersorscht und auf i.N' partetijche Weise festgestellt, so daß alsdann das Publikum mit dem größlen Vertrauen immer weNeren uud ausgedehnteren Gebrauch von diesen Mitteln machen knnn. Ich habe den vom Kerrn Apotheker A. Nithetm t« Ne««»trchen bei Nie« dargestellten antiartyrittsch ««ttryeumatifchen Mutrelntgungs-^yee einer una. lyttjch.chemischcn, emer pharniakologisch-mikroskopischen nnd einer dynamisch-physiologischen Prüfung nnterivorfen; denn nur durch eine solche Prüfung kann der wahre Werth eiii-'S solchen Mittel» festgestellt werden. Dieser Prüfung zufolge pnden sich im Withelmschen Zatutrewigungs-Hyee jeine, edle. auSerlesnie. etivaS valsamische, entsprechend aromatische, gelind bittere und reichlich extraktive, blutrei-ttigende «rauterstoffe. Niemand kann diese «rauterstoffe gauz speziell mit ihren eigenen Nomen bezeichnen, »viil die Wissenschaft noch nicht auf dem Standpunkte steht, nm in chen'ischen organischen Stoffen die einzelnen Vestandtheile niil aller Genauigkeit zu bestimmen, und ein solche» Ge-mtiche ist deic Mithetm'sche Ntutreinignngs-Hye,. Es eniehlt übrigen» die Wissenschaft nicht, wenn sie eingesteht, ii'u» fie noch nicht leisten kann. Darau» geht ai.er auch Mit aUer Eiitschi.denheit hervor, daß Niemand den Mt» vetm'schtn Mr«tretntg«ngS'HYee nachmachen kann, und das» nwnats die Nachahmungen desselben mit dem Original üvereinsttmmen Können, weil Zttemanv die »estandtbeile desselt»en genau kennt. »)er zstt-Vetm'iche Grigiual-Mntreiuignugs.Hyee ist reich an lolchen eLtraktiven Stoffen, welche sur die Gesundheit voll-vollkommen unschädlich sind, dennoch aber bei den verschjx, densten Leiden und «rankheiten de» menschlichen «örper» eine außerordentliche Heiltrast und Wirksamkeit besitzen, wie diese» au» den Schriften aller großen und berühmten «erzte zu ersehen ist; in»besvndere abrr beifolgenden und vielen anderen »«eiden und «rankheiten ist dieser Thee in Kvlge seiiier außerordentlich wirksamen Bestandiheile in hochiiein Grade bewahrt befunden ivordeii, nämlich bei: Keschtechts-, Nerve», uud Mtutteideu aller Art, z. iv. chicht, Myeumatismus, Podagra, Hlleder-schmerzeu, ^eschlechtsschmtche, cheschlechtskraukhel-ten, Ntuiverderouiss, Mlutyarmuty, Skropyel-»raukhetteu, Au-schlag-kraukhetteu, Mmorryoideu, ?ylluttaue» u. s. w., vet <^ever., Milz-, Nieren-und Magen.<^eiden aller Art, z. B. Appettttostglteit, MagenschWüiie, H^erdauuugsveschverdeu, L^vpochau-drie, Kysterie, Melauchatie n. s. w. u. w. Demnach gehört der Alilhetm'sche Wutreinigung»-Hyee uußediugt zu deujeuigeu Hesundheitsmitteln, »elche fich durch höchst vorzügliche ^igenschasten vvrtheilhast auszeichneu, niid e» lic.djenl detselbe daher zum allgeinrinsten vebranch »nit Recht eine iininer weitere Verbreitung und Empfehlung, wo» ich hiemit gnt-achtlich und unparteiisch, der Wissenschaft nnd Wahrheit gemäß, bestätige und beglac.bige. 8.) vr. llo»s, königl. preuß. approbirte: Apotheker 1. Classe, nute«suchender Eheiniker und »vissenschafilicher Sachveiständiger fitr medi-cinische, pharinaceutische, technische, cheinische und Gesuud-heit»'«rtikel aller Art. Berlin, den '^S. Oktober 187 l. Mrieorologischt Beobachtuiigen in Pickrrn bn Voin ll. Dez. bis l8. Dez. ^ Tempe-? j ratur in S S Vi D Pt D Eelfiuß ' ?-l 6 6 8 l bU 4 ü ü'V 39 Lustdr, Mittel ?ü 0 74 8 74 5 74 7 W i t t e r u ii g halb btiv.. AbkiidS heiter heiter halb beivölkt lialb beivölkt 7b t) > beiiiölkt und Schnee 7b» be.völkt 74"^ S NW StWO SWN SWO NO NW SW Der viiftdruck ist gefallen um l'ü'""'. Wöcheutliche Temperatur -s- 6 7'^ E., höchste -s- S S', tiefste 4 b'. Vtaximum in der Sonne -s-10 0*. Minimuin durch Strah lung -s- 4 l-E. Wind tagsüber schivach au» NW. Nachts stark au» SWO. _ Verstorbene in Marburg. Dezember: Greßlinger Josefa, Hau»besi^erS Gattin, ttl Jahre. Bergstraße, Zehrsieber; Iii.: Sturin Theresi.i, Trödlerin, Lv Jahre, Allerheiligengasse, Lnngen-eniphyiem; Paul Anna. AristurStochter. 2. Jahr, Mellin-gerstraße, gr.iisen'. Munda Anua, Schulschwester, L4 Jahre, Schmidererstraße, Lungentuberkulose. Uuterleibs-Hrnchleidenden wird die Brschsalbe von Ä. Stnrzentffner in Heris..'' Schweiz, bestens empfohlen. Dlesellie enthält keinerlei schädliche Stoffe und heilt selbst ganz alte Urüche, sowie Ältuttervvrsälle. — Zu beziehen in Töpfen zu ö. W. fl. li. 20 nebst ^MbrauchSanweisuiig so,sohl durch «G. Sturzenegger selbst als diirch nachstehende )!itderlagen. Atteste, wie nachstehendes, liegen in großer Anzahl zu Iedermanii» Ansicht dereit. lü) ^„Bereits vier Iahlk war ich UN» ^wkNl iiioifall btliasttt, welcher sich derart ausbildete, daß er die eules jtittv»-- kepfrS erreichte, «iner lo .zesiiiirliil^n Operat>oil wollte ich mich nicht unterziehen, (ich niiichle auf Anialhen eiiicii versuch ">,l der Bruchsalbe von v'rrn G. Sturzenegfler in HeriSau. Und stehe! Ätachdem ict, die Salb, einiae .Cage nach Änweisunq »brmicht liane, zog sich der LorsaU zucUVviN UNil Der luvvrläsiixst« Lslbgt-^rTt rur Rilf« 6or lvictsv«ioQ ^sr»«otikvit l)si »llvu ionoroll uvsi Iloll, k. k. llot'Iivfsiant.VIvQ 'Iuvlllt»ut)vu. I'. ll'ulDtiltum I»lr. ^Ipenkriuler-Ilsxeiidjtter > . für VeräauuvxsseiiHväolis Nb0) dsi Nvm«» ?MeIttiei' ^ 8SI1NV. I'i^cdtöillzroä, eins roielw VvllkvVturvQ, vsssvrt-Soi»doQs, Lovdoliiöros unä ./^ttrapov lum livi-vn ösl- Vkfi8tbäums iiui' AiitiAeii 1386) donclitor, obere IlerrenAasss. Eingesandt. Auf das gegen mich von bösen Zluigcn ausgesprengte Gerückt, meine Gold- llnd Silber-wareil wären als »necht confiszirt worden, sehe ich mich veranlaßt der Oeffentlichkeil vorzufithren. daß wohl ilber Anzeige mehrerer coneurreuznei-. diger Denunzianten meine Gold- und Silber-wären angeblich wegen Ftihrnng nicht punzir-ter Gegenstände u^'d d.ren Vemuberung durch meine Ägeitten, einer Filianz-Revision unter, zogen, und dem k. k. Punzirungsamte Graz znr Prlifung übergeben worden sind. Das k. k. Pllnz rnngsamt hat jedoch sännnt^ liche Gegenstände als echt und wackellos befunden und wurden mir dieselbeu durch die löbl. k. k. Finanz-BezirkSdirektion liier sogleich znriick-grstellt. (l398 Mit vorstehender E klärnng glaube ich jenen böswilligen Verläumdern in ihren weiteren S^1.ädigttttgsversllchcn Einhielt gethan z»i haten uud behalte mir vor, gegen dieselben wegen Gewerbsstörnt,g die gerichtlichen Maß egeln zu ergreifen. Dank und Ankmpfthlullg. Nachdem ich vor Allem für das mir seit Jahren reichlich geschenkte Vertrauen dem hoch« geehrten ?. Publikum herzlich danke, zeige hiemit gleichzeitig ergebenst an, daß ich mein zu den herannahenden Weihnachtsfeiertagen in mein eigene», vormals Matzl'sche Hau», unter der gleichen Benennung „»ItS »terqueltv" verlegen werde. Ich erlaube mir noch zu bemerken, daß mein Be-streben stets dahin gerichtet sein wird. Alles aufzubieten. waS die Zufriedenheit meiner ?. I. Gäste sichert. Um zahlreichen Besuch dieser neuhergerichteten Lokalltäten bittet daher und ladet ergebenst 1387)_Aranz Hreiner. pstrolsum m l^ampsn / V l?u 8el)r IiilliZen?r6isen empkekit) ^uell 8iuä allo I-amponbvstanlltkvilv "^WU _ v»a«vlQ kadsv. (1403 Iiür Areunde evktvn atten Weines diene zur Nachricht, daß im Eigeubau.Wein' Ausschank — Kärntnerstraße Nr. 2k — trotz dm allgemein gesteigerten Weinpreisen, vektsr altoi' fi'aukvlmoi' — als Gesundheits-Wein anerkannt — zum bisherigen Preise per Liter zu 40 kr. und die große Bouteille üOväaillvn-^vin zu kl) kr. auSj^eschenkt wird. (137f> Eine schöne Wohnung bestehend ans 3 Zimmern, Küche, Speise, Holzlage ist zu vermiethen. (1229 Auskunst wird ertheilt im Hause Nr. 6 am Domplatz, I. Stock. Gine Wohnung ß im 1. Stocke mit 4 schönen Zimmern, Küche, Boden und Keller ist sogleich sehr billig zu ver-miethen. 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Vorstadt, als auch be» der Hube in Rothwein, am SQ. Dezember IS8O von V—»V Uhr Bvrmittag und »—S Uhr Nach-mittag und nöthigenfallS am nächstfolgenden Tage zur selben Zeit öffentlich versteigert und an die Meistbietenden gegen gleich bare Bezahlung hintangegeben werden. Mit der Lizitation wird beim Sterbehause in der Magdalena-Vorstadt begonnen und die erstandenen Gegenstände muffen vom Erstehe? sogleich übernommen wlrden. Marburg am 13. Dezember 1880. Der k. t. Notar alS Gerichtttommissär: Dr. Franz Radey. Ein Keller auf 40 Slaritn, auch a!» Magazin verwtndbar, ist um 25 fl. JahreSmiclhe zu vlr>ieben! Herren-Mc, H.,u» Nr. II. ^izzg Aukkunil bei Joh. Erhart, Burggaslt. Kchöne sttundliche Wohnnng bestehend aus 3 Zimmern, Ktlche. Dachkammer zc. um 15 fl. pr. Monat ist sogleich zn vermiethen. Anzufragen: Lendplatz Nr. 1. lkbendasklbst sind schöne iveingrüne 1-tt.Asr-tässor billig zn verkaufen. (l3L1 Ein Haus sammt einem Gemüse- und Obstgarten zu verpachten oder zu verkaufen. (1328 Näheres im Comptoir dieses Blattes. r o spect. »6^ M, ^ ',^ ^rt^eben's^^ ^len,^6st»^ei^^lg^ les^-x^i-wc/v' Aus<)abe erfol^^t in ge^ian <,<> kieferuiK^en k 2'> Ar. ö^ --» ',»j)f. Zu beziehen durch Z^aesy ^ Arick. t. t. Hof-Buchhandlunft, Wien, Graben '^7. A. Hartleben'F Verlag in Wien, Pest und Leipzig. j>. K. Kxsegzrr's Ausgswätztte Schriften. In 60 Lieferungen k 25 Kr. ö. W. ----- 50 Pf. MA^Meuige Schriftsteller giebt es wohl, welche sich einen so schnellen verdienten Ruhm erworben haben, als P. K. Nosegger, ÄM dessen Ausgewählte Schriften wir dem deutschen Publikum t hiermit in eiuer haudlichen und wohlfeilen Ausgabe vorlege«. P. K. Rosegger ist der Dichter des Volkslebens in den Alpen. Weder an Erfolgen, noch an künstlerischer Bedeutung und an Tiefe kommt ihm aus diesem Gebiete irgend einer gleich. Er gehört zn den wenigen Schriftstellern der Gegenwart, in deren Lobe die gesammte Kritik einig ist/ eine Schicksalsgunst, die er wohl eben so sehr seinem eigenartigen Erzählertalente, als seiner Beschräukuug aus ein engeres Feld verdankt. Selbst ein Kind des Volkes, dessen Schilderung P. K. Rosegger seine Feder widmet, weiß unser Dichter seine Erzählungen, Novellen und Romane aus dem Bauernthum und Waldleben der Alpen voller Naturtreue lind poetisch vertieft zu gestalte«, uud trotz des beengten Stoffkreises birgt jede einzelne derselben doch einen eigenartigen Charakterzug, der aus dem Lebe« des Volkes heraus gedichtet ist. Reiche Formeugewandtheit uud Maunigfaltigkeit, tiefes Gemuth und echten Humor, sowie eitle ursprüngliche Weltanschauung und sittliche Kraft verrathen die Schriften P. K. Rosegger's, welche wir in ihrer vorliegenden Ausgabe einer allseitigen freundlichen Ausnahme empfehlen. N. tzartleven'5 Verlag in Wien, Mest und Leipzig. i ? A. ltzartleben'K Verlag in Wien, Vest und Leipzig. P. S ««srzzll's Ausgen?Qhl^te Schriften erscheinen in 60 zehntägigen Lieferungen mit je 5 Bogen Inhalt. Preis jeder Lieferung nur SS Kr. ö. W. Pf. von j). Äofkgger « Äusiicwiiklkten c^l^nstkn: Das Buch der Novellen. t)aidepcters Gabriel. 1. !i. ». Band. Der lvaldschulnleister. ZValdl^einiat. Sonderlinge. ^onlmerabende. Die Aelpler. ZDinteravende. Volksleben in Steiermark. Am Wanderstalie. Eine Sammlung der besten Schriften des siinngen Schilderers der Alpemvelt und ihrer Bewohner, P. K. Rosegger, darf sicher aus freundliche Ausnahme rechnen und braucht keine Worte der Empsehlung. Wenige Bücher werden geschrieben, die man mit solchem innigen Behagen liest und die einen so nachhaltigen Eindruck machen, als die einsachen, volksthümlichen Erzählungen Rvsegger's, welche aber trotzdem eine Fülle von Lebenswahrheit, Witz und Spannung in sich bergen. Al. tzartleiien'^ Verlag in Wien, Nest und Teipzig. Bestell-Zettel. Bei der t. t. Hof-Buchhandlung !^aesy Arick, Wien. Ämbeu .j? , , ist iil Rechnung ^^n stUlen bestelle: Betrag ^ ^ . nin Poit a .'»it Kr.) ^ für ne t) Liefereligeu nachzunehineu ^ / P. Rosegger'ö ZluSgewähltc Schriften. In i;0 zet)ntägigen Lieferungen a L5 M. v. W. ----- 50 Pf. (A. Partleli»!»'s '.Lerlag.) Ort: '.liaiue: Unl Porto zu sparen, expediren wir stets zwei Liefernngen zusammen, wenn es nicht ansdrürklich anders gewünscht wird.