agesbole pr Anlerßeiermark. Pr^numer»tionsh»re»ß f>r Otarh»rg! M»>atllch .... — si. 70 Ir iviirteljahrig .... » „ t0 .. .Zustellung msnatllch . . . — l» „ Einzeln« ßtimmeru ä tr. lvVga» de» ttve»ale« Partei. Ersthetnt »itgltch mit KvOnah«e der 5omi» »«d Ie»ert«ge. Manuseripte werdm nilht zurück gesendet. K» Z»ß»tl>Wßß^iH» O kr. d». AMe. ^ R»». Marburg, Donnerstag t». Oktober «SV«. Jahrgang Aagarifcht Kchatzscheint. X Bekanntlich eskomptirt der ungarische Fi' nanzmlnister ein sehr zweifelhastet Attivum. die SteuerrnckstSnde nämlich, um seinen Geldverle-genheiten theilweise zu begegnen, dadurch, daß er verzinsliche Schaßscheme zu 50. 100 und 1000 fl. d. j. verzinsliche ÄaatSnoten ausgibt. Aelteren Lesern unseres BlatteS dürsten die Ssterreichischen RcichSschatzscheine auS dem Jahre 1649 und die folgenden Aahre bktannt sein, dieselben hatten die Form von Banknoten, rückwärt« befand stch eine Tabelle zur Berechnung der auf jeden Tag entfallenden Zinsen; die ungarischen Schatzscheine haben eine gleiche Form. Vorder. Hand sollen nur 8 Millionen solcher verzinslicher Staatsnoten in Berkehr gesetzt werden, ihre Zahl dürste aber höchstwahrscheinlich bald auf 14—16 Millionen erhöht werden. Obgleich nun diese Papiere schwerlich bei uns ihren Markt suchen «nd finden werden, intereffirt unS diese Maßregel des ungarischen ginanzminifters doch insofern?, als die Maffe des umlaufenden Papiergeldes, an welcher wir ohnehin sowohl dies- als jenseits der Leitha schon so ziemlich genug hatten, abrrmals vermehr! wird, daß die gemeinsamen Staats« Noten wahrscheinlich in Folge dieser Uebersüllung des Marktes »u uns zuriickströmen werden, und daß im Reichsfinanzministerium fich eigenthümliche Komplikationen durch diese SchaKscheine ergeben können. Bekanntlich zahlt der ungarische Finanzminister an den Reichsfinanzminister monatlich eine Quole zur Bestreitung der gemeinsamen Ausga-be«. namentlich für das Kriegsbudget, und i» bestimmten Terminen jenen Betrag zur Verzin-su«g der Staatsschuld, den sich Ungarn kraft des Ausgleiches zu leisten verpflichtet hat. Wie ge drnkt es nun Herr von Lonyay zu halten, wenn ihm eines schönen Tages Herr v. Kerka-polyi ein paarmal hunderttausend Gulden, oder wenn lrob aller Anrusung de« Patriotismus die Schapscheme in Ungarn keinen Abgang finden sollteNj gar eine oder ein paar Millionen ins Haus schickt, die in solchen Scheinen bestehen wür« den? Als ungarischer „Patriot" müßte sich Herr V. Lonyay zur Annahme des Papieres bereit erklären, insbesondere da seine Finanzwirthschast es verschuldet hat. daß Ungarn nach zrvei Jahren selbftstündiger Administration, nachdem es einige Anlehen abgeschlossen, zu der Ergreifung eines solche« verhängnißvollen Mittels, wie es die iSmit-tirung von SchaKbons ist, sich gezwungen sieht. Aber Herr v. Lonyay ist nicht blos ungarischer Patriot, er ist dermalen auch Reichsfinanzminister, und dieser kann unmöglich die ungarischen Jntereffen allein im Auge haben. WaS könnte Herr von Lonyay mit den ungarischen Schatzscheinen beginnen? Die Kasie des Kriegs-Ministeriums, in welche zum größten Theile die Eingänge de« Herrn von Lonyay abfließen, könnte höchstens für Zahlungen in Ungarn noch einigermaßen davon Verwendung machen. Der diesseitige Finanzminister hingegen könnte diese Eingänge zur Zinsenzahlung sür die Staatsschuld nicht verwenden. nachdem niemand in ZtSleithanien verpflichtet ist. solche Papiere an Zahlungsstatt anzu-nehmen. Es müssen somit sowohl dtr Reichskriegsminister als auch der österreichische Finanzminister jedem solchen Versuch aus daS energischstc begegnen, die Verpflichtungen, welche Ungarn gegen das Reich einge^^an^^er» ist. in solcher Münze zu zahlen; ja sellist Tras Beust. drssen Ministc. rmm ebens^'llS aus dcr ReichSfinanjkasse dotirt wird, dürste Bedenken lragen, Schatzscheine anzu- mehmen, wie gern er fich sonst auch den Ungarn gefällig erweist. Immerhin aber ist eS nothwendig, bei Zeiten diese Frage anzuregen, denn wenn auch in dem Falle, daß im ungarischen Anlande die Schatzschelne hinreichenden Abgang fip.den sollten, ein Einströmen derselben ^in die Reichsfinanzkasse nicht zu erwarten steht, so wird doch im entge-gengesktzten Falle sicher der Versuch gemacht wer-den, sie hier als Zahlungsmittel einzuführen und der ungarische Einfluß ist mächtig genug, um, wenn nicht bei Zeiten Vorsorge getroffen wird, jeden Widerstand, der stch diesem Versuche entgegenstellen sollte, zu beseitigen; daher erheben wir jetzt schon unsere Stimme, damit nicht eine Invasion des neuen ungarischen Papiergeldesaus dem Wege durch die Kassen des Herrn v. Lonyay erfolg». Das könnte schwerwiegende Folgen auf unsere ohnehin schon genug unnatiirlichen Geld« Verhältnisse nach fich ziehen. Pas Mblwkett zaw Achluse der A«stell«>g. Montag Abends vereinijM sich nochmals ein großer Theil der Aussteller, der Jury und Komitemitglieder zu einem Bankette im Redouten-saale, welcher sehr geschmackvoll ausgeschmückt worden war. Bon osfiziellen Persönlichkeiten waren der Statthalter, Statthaltereirath Kallina, der Landes» l)auptmann und der Bürgermeister anwesend. Den ersten Toast brachte der Landeshauptmann auf den Kaiser aus, er lautete: „Unter den Tausenden, welche während der abgelausenen Festwochen unsere Ausstellung besuchten. ist eS vor Allem ein Besuch, dessen das Land freudig gedenken mag. Die Ausstellungs-feste haben dem Lande und dieser Stadt das sel-teue Glück verschafft, Se. M^estät unseren er-habenen Monarchen in ihrer Mitte zu begrüßen. Der überaus warme Empsaug, welchen die Bevölkerung Sr. Majestät bereitete, war nicht etwa bloS die Wirkung einer, durch die vorhergegangenen Festtage gehobenen Stimmung, er ent^rang jener patriotischen und echt österreichischen Treue, weiche der Steiermärker seinem Kaiser unter allen Verhältnissen entgegenträgt; er war die instink« tive und gefühlsmächtige Aeußerung der Huldi-stung. welche die Steiermark, obgleich deS eigenen Berthes fich vollkommen bewußt bei jeder Gele» genheit jener großen Idee deS österreichischen TtaateS darbringt, die seit Ferdinand II. und seit der pragmatischen Sanktion allen Hindernissen zum Trotze sich mit ein^r Nothwendigkeit ent-wickelt, wie solche nur der providentielle Gang der Geschichte zu schaffen vermag, jener Idee, welcher die große Kaiserin und alle ihre Nachfolger ihre besten Kräfte weihten, jener Idee deS österreichisch-ungarischen Staates, welche ihre Recht-fertigung in der Geschichte und in den thatwer» denden Verhältnissen Europa s, ihre Verkörperung aber in dem Kaiser von Oesterreich findet, der Huldigung für jenen staatSerhaltenden Gedanken, der schließlich siegen muß über nationale Berblen-dung wie über jene SlandeSselbstsucht. die hinter der MaSke der Loyalität ei»» rückwärts geivende-tes Gesicht verbirgt. „Andere als Du »varen erst Herzoge und Könige. Dich, aber hat die Geschichte, Dich hat Deine Bestimmung und die Bestimmung dieses Reiches zuerst und vor Allem zum Kaiser von Oesterreich gemacht und die Fülle von Macht, welche Deine Vorfahren, welche Du jelbsf besessen, nicht dem Herzoge von Steiermark und nicht dem Könige von Böhmen, dem österreichischen Staate gehört sie." Dem Kaiser von Oesterreich galten daher auch die brausenden Vivats, welche die Menge dem Monarchen in den dicht umdrängten Wagen rief, als er Schritt für Schritt am 21. September seinen Einzug hielt durch die festlich erleuchteten Gaffen unserer Stadt. Auf Ihn, auf den Kaiser Franz Joses, auf den Kaiser von Oesterreich, auf sein Wohl, auf die Größe und Zukunft Oesterreichs leere ich dieS Glas: ein donnerndes Hoch Sr. Majestät dem Kaiser. Der nächste Toast deS Statthalters galt allen bei der Ausstellung betheiligten Faktoren, den Ausstellern und den verschiedenen AuSstellnngS-komite'S. Der Vize-Präsident der LandwirthschaftSgefell-schaft gedachte in längerer sehr beifällig aufgenommenen Rede der Manen deS unvergeßlichen Erz-Herzog Johanns; Bürgermeister Schreiner Ver scheidenden Gäste, welcher Toast in deren Namen von dem Bergrathe Wagner erwiedert wurde. Es folgten noch lveitere Toaste: des H. Dr. Kosjek auf di- Verfassung st reue Steiermark, die stets vorwärts schaut, welcher Ausspruch allgemeine Begeisterung hervorrief, deS Herrn Ritter von Wachtler auf daS Bürgerkorps, die freiwil-lige Turnerfeuerwehr und die Sänaer, deS Herrn Schrey auf die Presse. deS Herrn Professor Da-widowSky auf die Arbeiter, deS Herrn Wallaer auf die Segnungen deS Friedens. Die weiteren Toaste galten den deutschen 'Zöhmen ^Herr kaiierl. Rath Hlubek). einem Dank der Bürgergarde ^ajor Kobbeck). den steirischen Schulen (Prof. Dr. Wrat^ko), der Industrie fHerr Kaufmann Krepesch,) den Nichtprämiirten (Herr Dr. Mitterbacher) und der Einigkeit unier den Nationalitäten Oesterreichs (Herr Crocker). DaS schöne Fest endete erst nach Mitternacht; die Theilnthmer verließen in gehobener Stimmun g den Saal. Jeitungsscha« Die „Politi k" setzt ihre Erörterung über die Mängel deS Anhanges zur böhmischen Land-tagSwahlordnung fort und berechnet, daß in der böhmischen Gruppe der Landgemeinden und zwar in der ersten aus 509,582 Eiv. zwei, in der zweiten auf 379,927 Ew. ebenfalls ztvei, in der dritten auf 638,792 Ew. drei, in der vierten auf 290.813 Ew. ein. in der fünften auf 301.371 Ein, und in der sechssten Gruppe auf 589.647 Ew. drei, somit im Durchschnitte auf 225.844 Ew. Ein Abgeordneter entfallen, ivährend in der ersten deutschen Gruppe auf 177,317 Ew. Ein, tn der zlveiten auf 275.346 Ew. zwei, in der dritten auf 332.333 Ew. zwei, und in der vierten auf 151.086 Ew. Ein Abg., somit im Durch-schnitte auf 156,013 Ew.. Ein Abgeordneter ent-falle; eS seien somit die ezechischen Gruppen durch den gedachten Anhang zur LandeSwahlordnug durch weg auf das empfindlichste benachtlieiliget. Das „Vaterlani)" stellt die gewiß höchst überraschende Behauptung auf. daß daS Ministerium Potocky-Taaffe-Petrino die Erhaltung der Dezemberverfassung als seine wichtigste ja ausschließliche Aufgabe betrachte, daß d,e in den verschiedenen Landtags ' Verwahrungen »viderlegten Bedenken keine Berückfichtigung. keine Schonung gesunden haben. Trotzdem sollen daS Ministerium die Föderalisten dadurch stutzen, daß sie für den Fall, als die liberal centralistische" Majorität eine regiermlgsfeindliche Adresse beschließen sollte, mit ihrem Austritte drohen. Nach der Ansicht des ..Vaterlands- »verde die Rechte weder auf diesen Plan eingehen, noch die Linke sich von ihrem Borgehen gegen das Ministerin« dadurch abschrecken lassen. Die „Presse^' erörtert die Gründe, warum Oesterreich zu keiner Allianz l»iS nun gelangen konnte, fie findet den Hauptgrund in dem Mangel au Stabilität der österreichischen Politik; seit dem Sturze Metternichs sei man von einem Extreme in da< andere verfallen, die Systeme wechselte» in Oesterreich wie man die Handschuhe zu wechseln pflegt. Die Zeit, in der e» Oesterreich nicht an Allianzen fehlte, sei längst vorüber. Als Beweis für die Systemlofigteit der leitenden Staatsmänner in Oesterreich erinnert die „Presse" an die bewaffnete Neutralität während des Krimm-krieaes, welche uns Rußland entfremdet ohne die WeMächte uuS geneigt zu machen, eine Politik, welche während deS polnischen AufstandeS im Jahre 186S fortgesetzt »vurde. Die „Presse" schließt, indem sie den Wunsche Ausdruck gibt, daß endlich das Schaukelsystem nach Innen und Außen in Oesterreich beseitigt werde und unsere Politik durch das Bündniß mit der deutschen Intelligenz einen ausgeprägten Charakter erhalte. Die „R. gr. Presse" findet die Borwürfe der preußischen Regierung, daß England keine strikte Neutralität beobachte, sondern Frankreich begünstige, gerechtfertigt. Auch aus Amerika werden Waffen exportirt. doch thun dort die Zoll-behörden ihre Schuldigkeit, während die englischen nicht sehen und hören wollen. Jener der in elnem ftemden Hause die Fenster einwirft, sei nicht be-rnfen daftlbst die Ruhe unter den Streitenden herzustellen. Trotzdem glaubte, die „N. g. Pr." nicht an eine Allianz Preußens und Rußlands gegen England, es werde bei einem mehr oder weniger hitzigen Notenaustausche sein Bewenden haben. Der ^Wanderer" erklärt unter alle« Mitgliedern der provisorischen Regierung allein Gambetta für einen Mann, der ein festes Programm repräsentire, jenes der Bolkssouveränität, welche berufen sei, zwischen Republik und Mon. archie mittelst allgemeiner Abstimmung zu wählen, doch stimme Gambetta leider für die Fort-setzung des nutzlosen Kampfes. Bon Gen. Trochu glaubt der Wanderer, daß dieser mit richtigerem Blicke die Sachlage auffasse und nach dem Falle einiger Forts von Paris den Frieden durch euer-gische Einsprache gegen das unnöthige Morden herbeiführen werde. Das «Neue W iener Tagblatt" findet, daß Bismarck richtig urtheile» wenn er als Folge des verlängerten Widerstandes, in Paris den Ausbruch der Hungersnoth in Ausficht stelle. Der Grund warum lvismarck die Aufmerksamkeit der übrigen Mächte auf diesen Umstand gelenkt liege darin, daß wenn Paris von einer solchen Kata-strofe betroffen »vnrde, an einen Friedensschluß, der auch Deutschland erwünscht s^in muß nicht »u denken sei. sondern der Krieg sich in einen Ausrottungskamps verwandeln würde, deffen Ende gar nicht abzusehen sei VoUtische Uebersicht. Znlant. Wie wir bereits gestern gemeldet, wurde Graf Thun, gegenwärtig Präsident des böhmischen Landesausschusses, welcher bisher der Berf »ssungs-partei zugezählt, zum Statthalter von Mähren ernannt, yeldmarschalllieutenant Baron Mörring von dem Statthalterposten in Triest enthoben; man »vird in letzterer Stadt den sreistnnigen Ber-jasser der „Sybillmtschen Bücher aus Oesterreich" schwer vermissen. Die Umwandlung der (Z^mnafien in Krain« bürg und Rudolsswerth in Realgymnasien mit flovenischer Unterichtssprache. diese Konzession de» Ministers Stremayer an die Nationalen im Lande e^reut sich nicht deren Beifalls. Sotvohl „No-viee" als „Clovenski Narod" äußern sich dahin, sie hätten den Beginn der Reform in Laibach gewünscht, tvahrschkinlich weil dort der Mittel« Punkt des nntlonalen Terrorismus ist, während in Obertrain leidergotles. »vie „Narod" eingesteht, das Bolk noch zu dumm ist. um die Segnungen der Slovenisirung zu begreife». Die Obertrainer lassen sich nämlich verlauten, sie würden ihre Kinder fernerhin lieber nach Laibach oder ^Klagenfurt schicken, wo die deutsche Unterichtssprache ihnen die Gewähr gibt, daß ihre Söhne die Kultur-spräche lernen und eine höhere Ausbildung gewinnen können. Der Oberkrainer ist praktisch nnd den tlovenischen Träumereien wenig geneigt. Wenn demungeachtet die Wahlen meist national ausfielen, so ist das Gängelband daran schnld. von dem sich das strenggläubige und Vertrauens-volle Bolk bisher noch nicht zn emanzipiren vermochte. Aus Prag wird berichtet, daß die zweite Adresse des böhmischen Landtages dem Statthalter behufs Uebersendung an den Kaiser übergeben wurde. Ueber den Aufenthalt Thiers iu Wien werden aus offiziöser Quelle Andeutungen gemacht, daß dieser auf ein „unmittelbares" Resultat sich keine Hoffnung mache; er glaube nur für die Zukunft in Wien, wie in Petersburg gewirkt zu haben, indem er für die Folge wenn nämlich der Sieger zu große Ansprüche erheben sollte. An» sichernngen erhielt. Aus Mähren schreibt man der Presse, daß die Statthaltereileitung den Beschluß der Gemeinderepräsentanz von gnaim, den altherkömmlichen. jedoch in Folge der gegenwartigen BerfassungSverhältnisse nicht mehr zeitgemäßen Titel königliche Stadt abzulegen, sistirt habe. Die Deputation der Reichsrathsabgeordneten aus Tirol, welche den Kaiser den Dank abstatteten, dafür, daß die Kaiserin zeitweilig ihren Wohnsitz im Lande nehmen werde, wurde einem Berichte aus Innsbruck zu Folge gnädig aufgenommen; der Kaiser versicherte, er würde selbst nach Tirol kommen und in Innsbruck längere Zeit verweilen, um die Wünsche deS LaudeS aus persönlicher Anschauung kennen zu lernen. Hinsichtlich der vom Landtage angesuchten Amnestie für die tvegen Auflehnung ^gen das Schulgesetz Berurtheilten erlangte die Deputation ebenfalls einen sehr gnä-digen Bescheid. Ausland. Aus München wird die Rückkehr Del-brüfs in diese Stadt signalisirt, um die Gegenvorschläge Preußens hinsichtlich der deutschen Ber-fassunassrage der baierischen Regierung vorzulegen. Obgleich die deutsche Armee vor Paris Mangel leideu soll und daher auf deutscher Seite die Neigung dem Kriege ein Ende zu machen, vorwaltet, soll Bismarck, wie die „Times" schreibt, erklärt habe«, einen Waffenstillstand nur nach der Uebergade von Paris, den Frieden schon derma, len schließen zu wollen. Nachdem aber andererseits !)le französische Regierung den Kamps mu allen Mitteln fortzusetzen sucht, so ist dessen Beendung vorderhand nicht abzusehen. Gambetta hat von Tours aus eine Proklamation erlassen, worin er die für die na tlvnale Bertheidigung angeordneten Maßregeln schildert; Paris werde sich nicht ergeben, eine Hungersnoth sei nicht zu süchten. dem ursprüng lichen Mangel au Waffen sei abgeholfen, er beschuldigt Napoleon, denselben absichtlich dadurch herbeigesührt zu haben, daß alle Waffenvorräthe nach Sedan, Straßburg und Metz geschleppt lvur-den und dem Feinoe somit großentheilS in die Hände fielen. In Straßburg feien allein Bor-räthe zur Equipirung der gesammtcn französischen Armee ausgehäust getvesen; er schließt mit der Tirade. daß eine große Nation sich ihren Platz in der Welt von 59V,VVV in das Land eingedrungenen Menschen nicht rauben lassen werde. Aus Brüssel berichtet man entgegen früheren Mittheilungen von angeordneten militärischen Maßregeln, um die Armee zu kompletiren. Das Amtsblatt der italienischen Regierung veröffentlicht eia Dekret, durch welchee Rom und die römischen Provinzen aus Grundlage deS Plebiszits dem Königreiche einverleibt werden. Der Papst behält die Würde, Unverletzlichkeit und die Prärogative eines Souveräns. Emer späteren Regelung und näheren Bestimmungen dnrch ein Spezialgesetz werden die l^nabhän-gigteit des Papstes und der freien Ausübung sei-ner päpstlichen Autorität vorbehalten. Zugleich wird das Verfassungsstatut für diese ueu erworbenen LandeStheile eingeführt. Beim feierlichen Empfange der PtebiSztt-Deputation gab der König leine Freude über die Elnmüthigkeit deS Plebiszites Ausdruck, betonte die Gerechtigkeit der Sache Ilaliene. welches einer endlich Herr feineS Geschickes sei. Er schloß mit den Worten: «Ich verbleibe als Könia und als Katholik angeflchts der Proklamirung der italienischen Einheit unerschütterlich bei meinem lEntschluffe, die Freiheit der Kirche und die Unabhängigkeit des souveränen Papstes zu stchern, und mit oieser feierlichen Erklärtttm nehme ich aus Eueren Händen das römische Plebiszit entgegen-" Diese Ei^tlärnng des Königes soll von den Botschaftern Oesterreichs und Frankreichs mit Be-friedigung aufgenommen worden seien. Beide sollen diesfalls den Minister Grafen Benosta beglückwünscht haben. Vom Kriege Ueber die neuesten Borgänge nördlich der Loire bringt die „Jndep. Helge" wieder einige offizielle Telegramme, aus denen klar hervorgeht, daß die französischen Depeschen über Erfolge des Generals Reyan n. f. w. wieder vollständig erlogen waren. Wie groß die Tyrannei gegenwärtig in Frankreich ist, beweift folgende Nachricht: Die „Emanzipation" von Touloufe, Organ des Herrn Duportal. der gegenwärtig Mfekt der Haute-Garonne ist. verlangt, daß die Todesstrafe ohne Appellation ausgesprochen werde gegen jeden Mann, sei er Arbeiter, Bauer. Sohn vornehmer Familien. Seminarist, Jesuit, Mönch, AbbS, Pfarrer oder Bischof, der. unter fünfund-dreißig Jnhre alt und regelmäßig anfgefordert, sich ^ nicht in bestimmter Frist zu den Fahnen Die Todesstrafe fall sofort vollzogen werden, sobald man den Fahnenflüchtigen betrifft, und unter keiner Bedingung Gnade gewährt werden. Weiters sollen alle Güter dieser Fahnenflüchtigen konfiszirt und alsbald versteigert werden zum Besten der hilfsbedürftigen Familien der Vater-lands-Bertheidiger. Wie man aus Lyon meldet, besteht die dort gebildete Armee zum größten Theile ans Mobil-aarden. Die regulären Truppen, welche zu lier-selben gehören, sind meistens solche, welche erst einberufen »Vörden oder als Freiwillige eingetreten sind. — EiN Theil der Mobilgarde und Franc-Tireurs der Lyoner Besatzung ist übrigens im Ober-Elsaß, das bekanntlich jetzt von den Deutschen gesäubert wird. Der Lyoner Armee find auch die Mobilgarden von Gavoyen zugetheilt, die ziemlich gut eingeübt sein sollen, und vo» denen sich auch etn Bataillon im Ober-Elsaß be-findet. Ein besonderes Freikorps wird jetzt iu Savoyen gebildet, es führt den Namen: „Frane-TireurS d» Mout-Blane." Aus dem oberen Äfaß erfährt man von einem Ausfalle der Besatzung t!on Nenbreisach am 5. d. M. Nachmittags, der vom 43. Landwehrregiment und der Artillerie kräftigst zurück-gewieseu wurde. Die Hauptmasse der vierten Reservedivisjon. welche am 1. und 2. d. bei Neuenburg über den Rhein gegangen ist, dürfte bereits vor Belfort stehen. Aus Altbreisach, 3. Ottober, »vird gemeldet: Gestern, Abends halb 9 Uhr. hat die Beschießung von Neubreisach, und zwar vom Süden, Westen und Nordcn. begonnen. Um halb 12 Uhr NachtS wurde daS Feuer eingestellt, um h'ute. Bormittags halb 8 Uhr, wieder zu beginnen. Heute, um 11 Uhr. haben die Beivohner in großer Anzahl die Stadt verlassen. Das gestern Abends auf die Beschießung der Stadt ausgebrochene Feuer erstreckt sich auf einen großen Theil deS südöstlichen StadttheileS." Marburger- und VrovtnziaU Stachrichte« Marburg. 13. Oktober. (An der steiermärkischen Landes-Acter bau schule) zu Grottenhos bei Graz beginnt das neue Schuljahr «m I.Nov.; der Lehr-turS dauert 3 Jahre und werden nnr 12 Zöglinge ausgenommen, welche in der Landwirthschaft. dem Obst- unv Weinbau unterrichtet tverden, und alle praktischen Arbelten bis zur Erlaimung der nöthigen Fertigkeit zu verrichten haben. Anfnahms-Bedingungen: 1. ein zurückgelegtes Alter von miu- bestens 16 Johre» ; ?. ein gesunder kräftiger Körperbau; L. Kenntniß des Lesens. Schreibens und Rechnens ; 4. eine Erklärung des BaterS oder Vormundes, daß er die Kosten, welche in viertel-jährigen Raten vorhinein zu rntrichten find, bezahle (230 st., inbegriffen die volle Verpflegung und das Unterrichtsgeld). Die Aufnahme der Schüler steht der Jnstitutsdirektion zu. (Gefundener Geldbetrag.) Am Aus-stellungSplatze wurde am 11. Oki. ein größerer Geldbetrag gefunden, der von dem Berlusttrager bei der Gicherheitsbehörde erhoben werden kann. (Die öffentlichen mündlichen Prü. fuugen) der Kandidaten für Volks- und Nur. gerschulen finden zwischen dem 12. und 17. Okt. in Graz täglich von 4 Uhr Nachmittags angefangen statt. (Entsprungene Häftlinge.) Aus dem Arreste der Gemeinde Stainz find in der Nacht vom 6. d. M. vier ausweislose Häftlinge entsprungen. (Theater). „Anna Liese" von Hersch sollte dem Arl.Rowa Gelegenheit geben, in einer größeren Rolle fich ^u zeigen und wir können diesen Versuch als thellweise gelungen bezeichnen. Bor allem kommt ihr die hübsche Erscheinung und elne reine Aussprache zu Statten, aber letz-tere ist zu monoton; man hört kaum Modulationen der Stimme, auch, wie daS bei Anfängern häufig der Kall ist. ging über das Studium der Rolle das Gefühl verloren, wie z. V. in der Szene, in der sie ihrer Liebe entsagt; die naiven, schnippischen Pointen gelangen ihr bedeutend besser, wie man auS der Szene mit dem Gofmarschalle entnehmen konnte. Herr Meißner (Leopold) war sehr gelungen, wir haben diese Rolle hier noch nie so frisch und doch mit der nothwendi^^en Ge-mühlichkeit spielen gesehen, grau Thal (Fürstin). Herr OstnSky (göhse) und Herr Thal (Hofmarschall) verdienen Anerkennung. Herr Dir. Rosen-seld wußte aus seiner Rolle (Ehalisac). ohne zur Karrikaturzu werden, eine höchst gelungene komische Figur zu machen, der Hervorruf. den er er-hielt, war verdient. — Die neuen Kostüme find sehr schön, und ersehen wir in den Ausstattungen immer mehr den guten Willen der Direktion in diesem Genre daS relativ Beste zu bieten. (Angekommen.) Iver Landesschulinspek tor, Herr Holzinaer. ist gestern zum BeHufe der Abhaltung der NachtragS MaturitätSprufung an gekommen. GertchtShalle (Verbrechen der schweren körper lichen Beschädigung). Der Thatbestand ist folgender: 3m Gasthause „zur weißeu grau" in Graz saß an einem schönen Juni-Sonntage dieses JahreS der Riemergefell Kitzlehr und unterhielt fich vom Mittag bis Abend so angelegentlich mit der Wein flasche. daß er nahezu volltrunken wurde. In diesem Zustande pflegte er aber unangenehm zu werden, besonders Personen gegenüber, die ihm nicht zu Gefichte standen. DaS scheint auch der gall gewesen zu sein bei dem Sattlergehilfen Adolf Mayer, welcher um acht Uhr Abends in dem Gartchen deS WirthS-hauseS sich niedergelassen hatte. Die Existenz desselben war dem Angetrunkenen im höchsten Grade zuwider, weßhalb er ihn zum Gegenstände seiner mißliebigen ELpectorationen machte und beschimpfte, weil „er ihm einmal nicht grün war." Der hievon Betroffene hatte keine Ahnung, daß die Artigkeiten fich auf ihn beziehen sollten, bis ein Anwesender, der Schuhmachergehilfe Bin-zenz Neid ihn darauf aufmerksam machte und anreizte, fich solche Insulten nicht gefallen zu lassen. Hierdurch bewogen ging Mayer in das Gast zimmer. packte den Berauschten am Kragen, schüttelte ihn ei« wenig und stieß ihn auf den Stuhl zurück, lvobei Kitzler zu Boden fiel. Die übrigen Gäste stifteten griedon und veranlaßten den Stän« ker, das Zimmer zu verlassen. Als dieser dem golge leistend in den Garten kam. packte ihn hier der Schuhmacher Neid und schlug ihn aus unbarmherzige Weise mit dem Blcitnopfe sunes Stockes. Doch dabei ließ er es nicht bewenden: denn . als man den Gemihhandelten auS seinen Händen befreit hatte, warf er fich neuerdings auf ihn. stieß ihn hin und wieder, bis er endlich zur Gar-tenthüre hinaus auf das spitzige Gtraßenpflaster schleuderte, wo jener hinstürzte. Kitzler erlitt hierbei außer mehreren leichten Verletzungen einen rechtseitigen Rippenbruch, und waren ihm von Neid vier Schneidezähne uud ein Eckzahn eingeschlagen worden. In Folge dieser kombinirten Mißhandlungen des Trunkenen befinden fich heute Neid und Mayer wegen des Verbrechens der schweren körperlichen Beschädigung auf der Anklagebank. Der Letztgenannte. 26 Jahre alt. evangelisch. auS Hefsen-Darmstadt gebürtig, macht einen Vortheilhaften Eindruck und gesteht, den Kitzler geschüttelt und auf den Stuhl zurückgestoßen zu haben, von welchem der Betrunkene zur Erde geglitten sei, auf keinen Fall aber einen Rippenbruch eilitten haben könne. Da das der Beschädigte, welcher erklärt, lieim Ausstehen nach dem Falle gar keinen Schmerz gefühlt zu haben, selbst zugibt und da in ähnlicher Weise alle Zeugen deponiren, so bleibt daS AuSessen der heißen Suppe nur dem zweiten Angeklagten übrig, welcher aber hartnäckig leugnet. Das Landesgericht Graz fiel von der Klage geaen Mayer, hielt dieselbe aber gegen Neid auf. recht, welcher zu 6 Monat schweren Kerker und Schadenersatz au Kitzler verurtheilt wurde. Der Angeklagte meldete die Berufung an. T. (Die Bahn Bru ck-Leoben). Das von der Südbahn für diese Linie in Folge des Ber» träges vom Jahre 1867 äufgewendete Kapital wirft 14 pCt. Zinsen ab. Wien, 11. Oktober. (Getreidebericht). Ruhiges Geschäft bei mangelnder Betheiligung des Auslandes. Hafer notirt 4 fl. 50 kr. per Zentner. Korn 3 fl. üv kr. Weizen ob untere Banater Bahnstation 4 fl. 40—4 fl. 60 kr. Gerste 3 fl. 70 kr. Haiden 3 fl. 20 kr. ab Gänsendorf pr. 75 Pfd. Im Naldfchtoß. Eine Geschichte von Wilhelm Stabe. Vlll. „Was soll ich von unserer Untechaltung sagen? Ich weiß nichts mehr davon, als dap mich das junge heitere Wesen immer mehr be« zauberte. Sie hieß Klara von Müller und lebte mit ihrem Bater. einem pcnfionirten alten Hauptmann, im Pvsenschen. Mit einer Freundin ihrer verstorbenen Mutter machte fie diese Reise, um sich von einer längeren Krankheit deS Winters gründlich zu erholen. „Das war alleS. ivas ich durch die Unter Haltung erfuhr. Ich mußte mich in meinen Mit theilungen fast nur auf Namen und Stand be schränken. Und doch hoffte ich, alS wir aufstan den und ich Abschied nehmen mußte. Daß ihr meine Nei^^ung klar geworden sei. fühlte ich; daß fie mir nicht ganz zuwider, schloß ich aus ihrer Freundlichkeit und ihrer durch den Abschied ficht bar hervorgerufenen Bewegung. „Und so reiste ich mit einer Fülle von Ge danken und Empfindun^n ab. Ja. ich dachte schon daran, mich nach Posen versetzen zu lassen, um ihr näher zu sein; fie sollte den Winter in der Stadt zubringen. «Allein es schob fich so manches vor die Ausführung dieses Einfalles, daß ich immer da von abgehalten ward. Erst über ein Jahr nach her kam es dazu, indem ich zwar nicht versetzt, sondern nur auf einige Zeit dahin kommandirt ward, und da war eS denn freilich mein erstes Geschäft, mich an den Wohnort deS Baters zu begetien. ihm nachzufragen. „Die Antwort lautete, er sei todt. Klara zu Verwandten nach — man wußte nicht wohin gegangen. Man kannte auch ihre Verwand- ten nicht. Ihre damalige Reisegefährtin war verreist, weiter war in dem kleinen, armseligen Nest niemand, mit dem die Geliebte umgegangen, geschweige denn im Verkehr geblieben. „Was blieb mir übrig als zurückzureisen -und an die damalige Begleiterin um Auskunft zu schreiben. „Ich erzähle euch das jetzt gar ruhig." un-terbrach er seine Erzählung, „allein damals war ich nicht so, sondern voll einer Qual, einer Un« geduld. die ich noch heut nicht zu erklären weiß. Hatte ich doch Jahr und Tag Vergehen lassen, ohne mich ihr zu nähern. Ein Brief hätte ja so schnell den Weg zu ihr gefunden, seine Antwort mußte mir ja mit einemmal Sicherheit übermeine Hoffnungen geben l „Und doch hatte ich geschwiegen, die Ungewißheit ertragen — und nun, da ich mich per-sönlich bemühte, durch unglückliche Zufälle einen kleinen Aufschub erfuhr — nun diese fieberhafte qualvolle llngeduld! — Wer vermag die tiefsten Motive seines Handelns, den wirklichen Grund seines SeinS fich selbst immer klar zu machen! „Bon der Begleiterin elhielt ich keine Ant-wort, ein zweiter Brief hatte dasselbe Schicksal. Dafür erhielt ich uM diese Zeit von meinem Va. ter eine Nachricht, die mich nicht wenig über-raschle. Der Besitzer dieses Gutes, ein alter Major von Strengen, tvar ein tveitläufiger Verwand« ter meiner Mutter. Er hatte fich nie um unS gekümmert, wir kaum weiteres von ihm gewußt, als daß er exi stire und ein seltsamer, launenvoller alter Bursch sein solle, der ivegen Unverträglichkeit und Händelsucht verabschiedet, seine erste Frau todtaequält habe und mit der zweiten auch nicht glücklich lebe. „Nun hatte er an den Vater geschrieben, den Tod seiner Frau und seines einzigen Kindes gemeldet, und zugleich mitgetheilt, er wolle unS Brüder, Leopold und mich, zu Erben einsetzen, wenn wiic uns seinen Anordnungen unterwürfen. „Wir sollten uns daher bei ihm einfinden. ^ er uns kennen lerne. — Leopold sei schon abgereist, schrieb der Vater, ich möge baldigst folgen. Die Sache sei nicht aufzuschieben, denn der Major sei ein seltsamer, störriger Kauz, aber steinreich. „Ich brauche Euch wohl kaum zu sagen, daß ich auch nicht säumte. Zumal bei meinen damaligen Gefühlen und Wünschen sehnte ich mich nach einer unabhängigen, sorgenfreien Stellung. die mir meine langsame Karriere nicht so schnell gewähren konnte. „Außerdem hatte mein Gebundensein mir den sonst so lieben Dienst ganz verleidet. — Kurz, ich nahm so bald wie möglich Urlanb. reiste ao und kam hier nach der nöthigeu Frist an. (Fortsetzung solgt.) Hriginat-Krivat-Hetegramme. Berlin, 12. Oktober. „Offiziell." Versailles 11. Oktober. DaS baikrische Korps v. d. Tann, die Kavallerie Divisionen Prinz Albrecht und Graf Stolberg besiegten am 10. Oktober eine feindliche Division bei Arten ay und nahmen ihr 3 Geschütze und 2000 Gefangene. Unser Verlust beträgt 110 Mann. Die Einnahme von Orleans ist bevo r st eh en d. ' Die Division Rheinbaben trieb am 10. Oktober 4000 Mobilgarden mit er heblichem Verluste bei Eherisy über die Eure zurück. Derliit, 12. Ott. Nachdem die franzö-sische glotte vor Helgoland in Sicht erschien, wurdendieSlb- Seezeichen bereits wieder eing^ogen. «Oklin, 13. Okt. (Offiziel). Die vereinig-ten bairischen und preußischen KorpS schlugen die Loirearmee t ot al aufs Haupt; der k^ind sloh in unregelmäßiger Flucht. ^3. Oktober. Orleans wurde 'llit Sturm genommen, ivir machten mehrere 1000 Gefangene. Der Verlust in beiden Affairen auf deutscher Seile war nicht sehr bedeutend. Hamburg, 13. Oktober. Wegen Erscheinens der französischen glotte in Sicht von Helgoland wurden die meisten SchiffSdiSpositioli^n kontremandirt; die Erneuerung der Blokade i^nrd befürchtet. Wie»> lZ. a war ftet« gestStt. ich hatte mit Mageiiübeln unl^ lWnschleimung zu Kmpfeu. Von diesen Uebeln bin ich nun deßz vierzehmt^igen Genuß der Revaleseiöre befreis und tan« meine« veruftgeschästen ungestört na^ehen. L.I. Sterner, Lehrer an der Uoltßschule. 3u Vlechbi^chsen vlin '/, Pfd. fl.l.öv. 1 Pfd. si. S.öp. 2 W. fl. 4.50. ö Pfd. fl. 10, 12 Pfv. ft. 20, 24 Pfd. fl. 30. — Kov»lv3viöro Ldo-völ»t«s iy Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, 24 tasseu fl. 2.50. 48 Tassen fl. 4.50; in Pulver für 12.TafftU fl. 1.50. 24 Tassen ft. 2.50. 48 Tassen ft. 4.50. 120 Taften fl. 10, 288 Tasseu ft. 20. 57S Taften ft. S6 — An beziehen durch Barry dp Barr^ä^ Co. in Wie», Gold stmiedgafte 8; iuMarburg g. Kolletnig. Grazervorftadt. Tegetthoftpraße 10; in Pest Török; in Prag 3. gü rst; in Preß bürg Pisztory; in Klagenfurt P. Birubacher; in Linz Haselmeyer; iR Bozen Lazzari; in Brün« Franz Eber; in Graz Oberranzmeyer und Grablowitz. Apotheke zum Mohren. Murplatz; »«Lemberg Rottender; in Klausen» b^ rg Krön st ad t e r; und nach allen Gegen-den gegen Baa» oder Postnacknahme. Z. S214. 717 Kundmachung. Leidrs-Merdmfchalt Attimxrt«. An der fteiermärkischen Landes-Ackerbau? schislt zuArottenhof beginntmttI.Novembelx 1L?^0 ein neuer Lehrkm». Nähsrest si«^ Nr. 152 deß „Tage»boten Mx Unterftetejmian" vom 12. Oktober 1S70. My Chi«, "" Xorbwaareil-Erzenger in Nkarburg macht bekannt, daß er von heute an übersiedelt ist und sein in der UM>»E M?. MI4 eri^ssnet hat und empfiehlt sich mit allen Gattungen besonders feinste Sorten Damenkvrbe. GrSffamg der Cajino-WMmtim. Gefertigter beehrt sich, einem ?. I. Publikum ergebenst anzuzeigen, daß vom Gamsiag d«« tS. ivetob-r I8?V an die Eastno-Restauration wieder geöffnet ist, und wird bemüht sein, durch echte» Schrei««? Miirzenhter» vorzügliche Utseh- und Bontetkeiiweiue, so wie schmackhaft« Spets«« und Oaffee nebst guter Bedienung die Zufriedenheit seiner Giiste wieder zu erlangen und bittet um zahlreichen Besuch Hochachtungsvoll Bphch»« «scheide», 7 IS Restauratem. . v «»'S - «SL« » s.L s ^ »t « ^ ^ Lö . 2^ lZ s W P. ..SM « ' 'L'» Nr. 2kg. »V >«»««» Kundmachung (712 An der hierortigen Lehrlingsschule wird im Schuljahre 1870-1 der Unterricht vom l6. Ottober angefangen au Sonn- und Feiertagen mit Ausnahme der hohen Festtage von 10 bi» 12 Uhr Bormittag in 3 Abtheiluugen ercheilt. Die Lehrherreu, welche in der inneren Stadt oder Kärntnervorstadt wohnen, haben (nach §. ö der bezüglichen Bestimmungen des StadtschulratheS vom Z. Dezember 1V69 Z. 5S16) ihre Lehrlinge beim Direktor der städtischen Knabenschule (am Domplatze) anzumelden. Die Einschreibung der Lehrlinge erfolgt Sonntag am 16. Oktober d. I. zwischen 9 und 12 Uhr Vormittags im Lehrzimmer der Z. Kua- benkl^e. M arburg am 9. Oktober 1870. Die Direktion. Die beste und billigste ».lslr »SIL« ist zu haben bei 718 A Iiischaei, Arts»«r ««d Barbier i» Marb«rg, Tegetthosfstraße, gegenüber dem Hotel „zur Stadt Wien-, ebenso vortreffliche» Alacon zu SO kr. Daselbst werden auch IU»str*U»KSS>»sr' zum Abziehe« übernommen und denselben die feinste und dauerndste Schürfe gegeben. W- ! s Z Ein Logen-Anthetß ist zu vergeben. Zwei Bettgeher werden gesucht. wei I V-jährige sehr schöne engltsche Auchtfchwetne find zu verkaufen. Drei neue Gewölbestellagen, zwei lange Verkaufstische, Auslage und Gewölbchür swd billig zu verkaufen. AuSkilnfte hierüber werden im Comptoir dieses Blattes ertheilt. - Slijlhiiii-VnPtchtmi. Da» Gasthaus zur „steinemen Brücke" Mellingerstraße Sir. 99 in Marburg ist bi» zum 7. November 1870 ,u vergeben. Nähere» ettMt der Hauseigenthümer Johann.Blasevitsch. Lizitatiou». »««dmachu^g. Samstag den 15. Oktober 1870 Vormittags von 9 Uhr angesangen, wird zu Marburg m der Pfarrhofgasse im Häuf« der Kau Anna Portugall Nr. 193 der Rachlaß de» verstorbenen Defizientenpriesters Herrn Johann Rotter, b«-stei^nd in Leibeskleidung, Wäsche, Mnrichtung»-st««n, Schießgewehrm, Revolver und Pistolm, Bücher geistlichen Inhalte« u. s. w. öffentlich gegen sogleiche Bezahlung der erstandenen Gegenstände versteigert werden, wozu die Einladung an die Kauflustigm hiermit ergeht. Marburg am 8. Oktober 1870. Ludwig Bitterl, 708) k.k. Notar als GerichtS-KommiffSr. Eisenbahn-Fahrordnung. Marburg. Personenzüge. Von Triest nach Wien: Ankunft S U. l0 vt. Krüh und V U. bf« M. Abend«. Abfahrt 6 U. Sl «. Krüh und 7 U. 7 M. Abend«. Von Wien nach triest: Antunft 8 ll. 8 M. Früh und S U. 44 M. Abend«. Abfahrt 8 U. 20 «. Früh und 8 U. bS «. Abub«. Eilzüge. Von Wien nach Triest: Antunft I Uhr bv Min. Nachmittag. Abfabrt S Uhr Z Min. Nachmittag. Triest nach Wie«: Antlmft 2 Uhr »7 Min. Nachmittag. Abfahtt S Uhr 40 Min. Nachmittag. Gemischte Attge. Von Mürzznschlag nach Adel«berg: Ankunft 1 Uhr 6 Min. Nachmittag. Abfahrt 1 Uhr ZV Min. Nachmittag, «an Adel«berg nach Mürzznschlag: Antunft 12 Uhr 20 Min. Nachmittag. Abfahrt IS Uhr 40 Min. Nachmittag. ZtArnener-Aitge. Personen. Nach Villach Absahrt 8 U. 4b M. Krüh, «on Villach Ankunft k N. 82 M. Abend«.' Gemischte. Nach !viUach Abfahrt 2 U. 00 M. Nachm. . Von Villach Ankunft 11 U. bS M. Norm. 2. N. »t. a.