Echristltituilg: l »l«th1, tatmrbu. «•|tcA«in»e: XäjIiA (mt» 1 tonnt!« In eena- a.ftrlrr. littst) M> 11—It llhr tonn, fati'tr.nbcn ererben mtfit n>. rnmrnlotr iia-nntow iridil bnlKTfläflit. ■ l!I■11 g■x t« » Mc P*r*wlttma »t,«, Ül . bft liOlflÄ frtl' ijrfküJcn #fMtfcrre entgegen. M Blt&alioltiiujfii mttlafc. rvte.Deuiiae ESoät" trliMnj Btimroit ant ©ooi»uj okcnM. Settoaltunq: RathauSgassc Mr. 5. Ttlettiii Rt. Il, txtKart«. BezugsdedUlgrurs« X«rl Mt ®»R dn»ßk» : 9tcrtrI1&6cig . . . E t'M .... K 8-4* G»n»t-ihn<. . . . K l**M Kil» 4 UM mit Zilftlll»»« m< Hau»: ftoiutll« . ... K fit SiaUljäria . . . k »•-H»Idti»r«, ....»« — WaiQil^Tig . . . . E U:~ fjirl Bostons kihttzn, stA tit »JI1! uDrni an »ichöh««» tflnjeleiteet Kbonnrmentt gelten M* |at «bbtfUBom 94 ßilli, Samstag, den 14. Septemßer 1912. 37. Jahrgang. Tagung Ars Verbandes deutscher Lehrer und Lehrerinnen in Steiermark. Donnerstag fand in Graz die ordentliche Haupt-Versammlung deS Verbandes deutscher Lehrer und Lehrerinnen Steiermarks, der 2299 Mitglieder zählt, ftaatt. Lehrer Voller besprach die Gehaltssrage und ert'klärie. daß das Schicksal d eS Antrages Dr. Waldner-Pciacher das Vertrauen der demfchen Lehrerschaft zum Deutschen Nationalverban de zerstört habe (?). Er schhloß seine sonst so beherzigenswerten und sachlich begründeten Ausführungen mit der Mahnung an die ALdgeordneten, den Forderungen der Lehrerschaft end-lickch ihr deutsches Herz zur deutschen Tat zu schenken. Hierauf wurde folgende Entschließung einstim-milig angenommen: .Der am 12. September in Gra; tagende Ver-bawid der deutschen Lehrer und Lehrerinnen in Et-teiermark erklärt, daß die Not der steirischen Lehrerschaft infolge der gänzlich unzulänglichen Besol-duuiig und der ungeheuren Teuerung auss höchste ge-stieiegen ist, so daß die Lehrerschaft nicht mehr in der Lafize ist, ihre Pflicht hinsichtlich der Erziehung und k&s Unterrichtes zu erfüllen. Für die Schäden, die darircuii der Schule und dem Volke erwachsen, macht derer genannte Verband alle jene Faktoren verant-wo«rtlich, die zu helfen berufen und verpflichtet sind. Der Verband der de'itfchen Lehrer und Lehre« rinmucn Steiermarks fordert daher mit allem Nach-druncke aus Gründen der Menschlichkeit und Gerech-tigkzkeit und im Inte, esse der Volksbildung eine so« fortrtigt und ausgiebige Erhöhung der Bezüge der Lehl^rnschast. Als entsprechende Bezüge betrachtet er (Stachdruck verboten) ^Z)er Aßergsaußen in der Liebe. Von R. M. Arch. t/cr Aberglaube in der Liebe ist so alt wie die t Liebe selbst. Schon 1800 v. Chr. hatten die Ebapldaer — Uruch gilt als ältester König — eine Götktm der Liebe, Bilit, welche auf dem heute Venus genoeaiinlen Sterne zu Haufe war und das Geschick liebebeader Seelen an gewissen Tagen der Woche, deS Monats oder Jahres besonders günstig, an anderen ungiiziinstig beeinflußte. Dies führte zur Annahme von n Glücks- und Unglückstagen in der Liebe. Zu den i ersteren gehörte vor allem der Mittwoch; auch Moiiontag und Dienstag waren gut, der Sonntag ge-wissesscrmaßkn neutral, die übrigen Tage aber. ins« befon'oidere der Freitag, brachten entschiedenes Pech. Deshshalb huldigten denn auch die Juden ehedem dem Bramuchc, sich am Mittwoch zu verheiraten. Das-selbe de tun heute noch die Amerikaner. Doch steht bei ihnem» das Eheglück sehr in Frage, wenn solch ein Mittimwoch trübe oder gar regnerisch ist, wohingegen die 2 Tiroler an ihrem Hochzeitstage geradezu Regen wünsmschcn, weil sie meinen, wenn eS einer Braut auf tj den Sranz regne, müßte das neue Ehepaar in jeder er Beziehung reich gesegnet werden. In bezug aus den Monat der Verehelichung herrscrscht derzeit kein Aberglaube. Die Griechen jedoch zogen im den Jänner allen anderen Monaten vor, wahrehread die Römer meinte», im Monat Mai sei'S weders« gut, sich zu verlieben, viel weniger, noch die Brandn» heimzuführen. Bei ihnen und anderen Völ- die Bezüge der Staatsbeamten der 11. bis 8. Rangs-klaffe. Au dieser Forderung fühlt sich die Lehrer-fchaft mit Rücksicht aus die Wichtigkeit und Schwie-rigkeit ihrer Berufsarbeit und mit Rücksicht auf ihre Vorbildung berechtigt und verpflichtet. Der Verband der deutschen Lehrer und Lehrerinnen in Steiermark kann sich daher mit dem vom Landesausschuß vor-gelegten Gehaltsgesetzentwurfe nicht einverstanden er-klären. Da zur Erledigung eines Gehaltsgesetzes ein arbeitssähiger Landlag nötig ist, so erwartet der Verband der deutschen Lehrer und Lehrerinnen in Steiermark, daß sämtliche Abgeordnete unverzüglich und mit vollem Ernste daran gehen, die Hindernisse der Arbeitssähigkeit aus dem Wege zu räumen und daraus bestehen, daß der Landtag unter allen Um-ständen noch im September tage, und für den Fall, als er sich abermals arbeitsunfähig erweisen sollte, sofort ausgelöst werde. Gegen die beabsichtigte Ver-schleppung der LandtagSiagung bis Ende Dezember legt die Lehrerschaft schon heute entschieden Protest ein, da dadurch die Lösung der Gehaltssrage wieder aus lange Zeit hinausgeschoben würde." Herr Fachlehrer Üto v. Meltzer verlas hierauf eine zweite Entschließung, welche die Abgeordneten-Versammlung der Lehrer zur Beschlußfassung empfiehlt. Diese Entschließung die gleichfalls einstimmig angenommen wurde, lautet: „Die heute tagende Hauptversammlung des Verbandes deutscher Lehrer und Lehrerinnen in Steiermark erklärt gegenüber den wünschen, die Lehrerschaft möge die Ziele des Flottenvercines, sowie die Bestrebungen zur Hebung deS heimischen Flugwesens und ähnlicher Unterneh-mungcn materiell und moralisch fördern, daß sie, ohne die Bedeutung dieser Bestrebuugen zu verken-nen oder zu unterschätzen, zu ihrem Bevanern nicht in der Lage ist, derzeit diesen Erwartungen zu ent-spreche». Sie sieht sich zu dieser Erklärung deshalb genötigt, weil der ihr aufgedrungene Existenzkamps jene Begeisterung nicht aufkommen läßt, die zur Ent-faltung einer wirksamen Tätigkeit in dieser Richtung unbedingt notwendig ist und weil sie sich in ihren Bemühungen um die endliche Verbesserung ihrer kern durste die Braut aus Freude weinen, so viel sie wollte, bei den Esthen aber darf sie dies nicht tun. Denn: Weine nicht, o Mädchen, Denn wenn du im Brautschmuck weinest, Weinest du dein ganzes Leben — heißt es in einem ihrer Lieder, und manches andere lehrt uns, daß sie das Liebes- und Eheglück von Hexen und Zauberern bedroht sehen. Originell ist das Bannen der ersteren, denn eS besteht darin, daß der esthnische Bräutigam nach dem HochzeitS-schmause seinen und der Braut Löffel in Stücke tritt. Gelingt ihm dies entweder gar nicht oder doch nicht leicht genug, dann mag er sich vorsehen, denn er hat in kommenden Tagen ebensowenig gutes zu erwarten, wie das dem finnischen, an der Wolga und im Ural wohnenden Volksstamme der Mordwa ungehörige Ehepaar, dem am Hochzeitstage „die Pfanne nicht recht gefallen". Ein seltsamer, viel-leicht der — äußerlich betrachtet — seltsamste Aberglaube verknüpft sich mit dieser Psanne. Die Braut-mutter stellt dieselbe, mit brennendem Hopfen ge-füllt, vor den rechten Fuß der jungen Frau, und diese ist gehalten, das runde Ding zweimal heftig von sich zu stoßen. Geschieht es nun, daß die Psanne auf die verkehrte Seite fällt, so bedeutet dies den Neuvermählten allerlei Unglückssälle, bleibt aber die Höhlung nach oben gewendet, dann haben die jungen Leute nur Gutes zu erwarten. Unglück bedeutet eS, einem in vielen Gegenden herrschenden, 'wohl aus der Hexenzeit stammenden lächerlichen Aberglauben zufolge, auch dann, wenn Lage gerade von jenen Faktoren verlassen sieht, die verpflichtet wären, ihr helfend dazustehen." Schließlich wurde noch folgende Entschließung einstimmig zum Beschlusse erhoben: „Der Verband der deulschen Lehrer und Lehrerinnen erklärt, daß er die Abhaltung der Bezirkslehrerkonserenzen alt ein Recht betrachtet, das durch deu § 45 des R.-V.-G. verbürgt ist. Er muß demnach in der Verfügung, diese Konferenzen nicht abzuhalten, eine Verletzung des R.-V.-G. erblicken. Die heutige Hanptverfamm-lung des Verbandes sieht sich deshalb bemüßigt, gegen eine derartige, fowie überhaupt gegen jede Verletzung des R.-V.-G. entschieden Verwahrung einzulegen. Um zu begründen, wie bedenklich eS ist, giltige, gesetzliche Bestimmungen nicht zu beachten, wird darauf hingewiesen, daß zum Beispiel durch den Entsall der Bezirkslehrerkonferenzen im Jahre 1911 die Neuwahl der ständigen Ausschüsse, Bibliothek«-kommissionen usw. nicht vollzogen werden konnte, wodurch vollständig ungeklärte Zustände hervorge-rufen werden können. In dieses Gebiet gehört auch, daß bis heute die Bezirksschulinspektoren für die Amtsdauer >912 bis 1917 noch nicht ernannt sind, obwohl deren Wirksamkeit nach den einschlägigen GesetzeSbestim-mungen schon am 30. September 1911 abgelausen war. Dieser ungeordnete Zustand ist ebenfalls ge-eignet, berechtigte Bedenken hervorzurufen. Deshalb erwartet die Lehrerschaft zuversichtlich, daß die an-gezogenen Uebelstände baldigst behoben und den Be-ftimmungen der betreffenden Gesetze gemäß ehestens geordnet werden." Nach Annahme der erwähnten Entschließungen wurde die Wechselrede über das Reserat des Herrn Voller für die Gäste eröffnet. Landtagsabgeordneter kaif. Rat Franz begrüßte die Versammelten im Namen des Deutschen Land-tagSklubS. Er versicherte, daß die Wünsche und be-rechtigten Forderungen der Lehrerschaft den Mit-gliedern des Deutschen LandtagsklubS voll und ganz bekannt sind und daß unter thuen der weitaus überwiegende Teil bereit ist, alle Mittel anzuwenden, um diesen Wünschen gerecht zu werden. Wenn sich die erste Person, welche dem Bräutigam am Hoch-zeitStage begegnet, eine alte Frau ist. Ganz abge-sehen davon, daß diese Frau seine Mutter sein kann, wird die Roheit dieses Aberglaubens Haupt-sächlich dadurch grell beleuchtet, daß in Sierre Leone diese alte Frau eine Glück und Seligkeit verhei-ßende Erscheinung, eine Persönlichkeit ist, ohne die ein HochzeitSsest gar nicht gedacht werden kann. Denn gerade ihr obliegt es, die zum Schlitze gegen den bösen Blick vollkommen vermummte Braut in die neue Heimstätte derselben zu tragen. Und zwar muß dies aus dem Rücken geschehen, und der zurück« zulegende Weg muß mit Matten belegt sein, denn die Füße des Alters sind in Sierra Leone gerade so heilig, wie die Füße der Jugend bei deu In-dianern unheilig. Deshalb wird bei diesen jede ihrer Bräute von der Verlobung bis zum Hochzeitstage eingesperrt gehalten. Niemand darf mit ihr ver-kehren, sie selbst bars nichts berühren, denn es würde verderben, und wer in ihre Fußstapsen träte, bekäme geschwollene Beine. Dieser böse Zauber hört auf, sobald daS Mädchen als Frau gleichsam unter die Alten ausgenommen wurde. Nun ist ihr zwar freie Bewegung gestattet, aber sie wird gut daran tun, sich so wenig wie möglich öffentlich zu zeigen, denn der böse Blick neidischer Menschen kann ihr noch eine Zeit lang schaden. An diesen bösen Blick glauben viele Völker und wenden dagegen verschie-dene Mittel an. Die serbische Braut zum Beispiel wird es nicht unterlassen, ein Stückchen vom Hoch-zeitSbrode zu sich zu stecken und sorgfältig aufzu-bewahren, denn dasselbe hat, weder schimmelnd Seite 2 Deutsche Wacht Nummer 74 dies nicht plötzlich durchsühren läßt und auch nach Beendigung der Obstruktion nicht mit einem Streich möglich ist. müsse berücksichtigt werden, daß über da» Mögliche hinaus nicht gegangen werden kann. Die Aussassung, welche die Herren Lehrer von dem Ausgeben, bezw. dem Abkaufen der Obstruktion haben, dürsten irrig sein. Redner sei selbst bei den Unkerhandlungen tätig gewesen und mußte dabei die Wahrnehmung machen, daß die LehrergehaltSvor« läge keineswegs, wie der Referent angenommen hat, einen neutralen Boden für die Verhandlungen bietet. Die Slowenen haben allerdings gesagt: Ihr dürft den Lehrern alle» bewilligen. Aber sie haben bei-gefügt: Ihr dürst dasür nicht einen Kreuzer Um-logen einheb«»! Redner stellte eine in Lehrerkreisen Obersteiermarks aufgetauchte irrige Meinung richtig und betonte, daß die Landtagsabgeordneten gegen» wärtig keine Diäten beziehen. Abg. Franz schloß mit der Versicherung, daß der größte Teil der deutschen Landtagsabgeordneten auf der Seite der Lehrer stehe und diese, solange sie sich aus deutsch-freiheitlicher Grundlage befinden, in den deutschen Abgeordneten eine volle und warme Vertretung finden werden. Reichsratsabg. Prosessor Held machte darauf ausmerksam. daß der Deutsche Nationalverband zwar mit 100 Mitgliedern den stärksten Verband im Abgeordnetenhause darstellt, aber bei 500 Abgeord-neten schließlich doch nur ei» Fünftel des ganzen Hauses bildet. Man wisse auch, daß der Deutsche Nationalverband, wenn er seine eigene Sache inS Werk setzen will, im Abgeordnetenhause 400 Gegner habe. Wenn man dem Reiche die Hilfe für die Volksschule übertragen würde, würden gewiß die Deutschen in Oesterreich wieder den kürzeren ziehen. Redner betonte schließlich seine Lehrerfteundlichkeit. Was wir brauchen. Vom ReichSratSabgeordneten Dr. Artur Stölzel. In einer Reihe von sehr treffenden Artikeln hat Kollege Dr. Steinwender dargetan, welche Ans-gaben da» Parlament in den nächsten Zeiten zu bewältigen haben wird, wenn dasselbe Staat und Volk das geben soll, wessen sie bedürft». Nicht, um hier etwas hinzuzusügen oder vielleicht gar zu widersprechen, möchte ich doch noch eine Bemerkung machen. Alles da«, was uns not tut im Parlamente, läßt sich vielleicht znsammensasfen in dem Worte „Arbeit". Wir brauchen keine Vielgeschästigkeit, son-dern wir brauchen Arbeit; das heißt, es muß dem Parlamente, sowohl von der Regierung, als auch aus sich selbst heraus, die Erledigung eines fest be-stimmten Arbeitsprogrammes gegeben werden; mit diesem Arbeitsprozramme müssen sich die kompetenten Faktoren identisizieren, mit ihm stehen und noch verderbend, unter anderen wunderbaren Eigen-schasten auch die, böse Blicke unwirksam zu machen. Be> den Walachen geschah dieS ehedem dadurch, daß man vor die Füße des der Braut nahenden Bräu« tigam» Wasser auSgoß, ein Vorgang, der lebhast au den griechischen und römischen Aberglauben erinnert, böse Geister von dem zur Ausnahme Neuvermählter bestimmten Hause durch Ausgießuug von Wein aus die Schwellt zu bannen. Umständlicher ist das noch heute übliche Verfahren der Hindus. Um den bösen Blick in der Liebe unwirksam zu machen, drehen sie nämlich eiilweder ein mit rotgesärbtem Wasser ge-sülltes Becken dreimal vor dem Gesichte des Braut» paares herum und gießen sodann die nun giftige Flüssigkeit aus die Straße, oder sie sangen den dösen Blick mittelst Lkinwandlappen aus, die vor den Augen der Eheleute geschwungen werden. Zu-weilen heften sie den geduldigen Opfern des Aber-glaubens geheimnisvolle, vor allem Ungemach feiende Ringe an den Kopf. Blicken wir ans Indien wieder nach Amerika hinüber, so finden wir, daß dort jeder HochzeitSgast dadurch, daß er ein Stück beim Festmahle erhalte« nen Kuchens unter sein Kopskissen legt. Tränme heraufbeschwören kann, die ihm seine Zukunft in der Liebe offenbaren. In Deutschland geschieht dies, die Offenbarung der Herzenszukunft nämlich, durch Bleigießen. in einen Brunnen blicken sowie durch Befragen gewisser Blumen. Von solch einem Liebesorakel berichtet schon der altgriechische Dichter Theokrit — drittes Jahr« hundert v. Chr. — indem er in einen seiner Idyllen einen Hirten sagen läßt: „Neulich, als ich er« fallen, dann wirb auch derjenige «ferne Wille zum Durchbruchc kommen, der allem zum Ziele führen kann. Der Zweck der parlamentarische» Tätigkeit ist ja nicht die Arbeit als folche, diese Arbeit haben wir in Hülle und Fülle derart, daß eines das an-dere erdrückt und erschlägt. Nicht um parlamen-tarische Arbeitsübungen handelt es sich ja, sondern um Schaffung bestimmter Leistungen, wenn wir sage» wollen, Arbeitsprodukte. Im militärischen Dienste wird viel körperliche und geistige Arbeit aufgewendet, diese ist aber nicht Ziveck für sich, das Ziel ist die Schlagfertigkeit der Armee. Auch in der Politik gibt eS nur einen solchen Zweck zu erreichen, die kulturelle und wirt-schaftliche Schlagsertigkeit, das ist Leistungssähigkeit des Staates und seiner Bürger. Im militärischen Leben ist man schon lange davon abgekommen, das Manöver, die Uebung, das Kriegsspiel, die Ausbil-dung, ja sogar die Parade als Selbstzweck zu be-trachten und darnach zu handeln. Im politischen, parlamentarischen Leben glaubt man noch vielfach, daß eine ohne jähen Abschluß verlausene Session, das Hinwegkommen über Augenblicksschwierigkeiten, die Fülle der erledigten oder wenigstens behandelten Borlagen und Anträge, oratorische Leistungen oder gar kraftvolle Energieausbrüche maßgebend sein kön-nen für die Beurteilung der parlamentarischen Tätigkeit. Dieser Auffassung kann nicht oft und ent-schieden genug entgegengetreten werden. Die Leistung des Parlaments kann nur beurteilt werden nach dem Ersolg seiner Tätigkeit in ihrer Wirkung aus das allgemeine, öffentliche Leben im Staate. Dieser Erfolg muß ehrlich gewollt werden, daS Streben nach ihm muß aber auch volle Unterstützung aller zur Arbeit mit berufenen Faktoren finden. Das Parlament ist kein Konvent, an der Aus-stecknng des Zieles seiner Tätigkeit, der Bahn, in der sie sich entwickeln soll, und sozusagen am Start muß versassungSgemäß die Regierung in hervor-ragender Weise mitwirken. Der Wille zu positiver Leistung ist aber das Entscheidende, nur dieser gibt die Daseinsberechtigung. Offen und klar mnß zu« tage trete«, was gewollt wird. Nichts wirkt bedenk-licher, als das leider so häusig beliebte Schieben aus Nebengeleise, denn mag ein solches noch so lang sein, einmal kommt der Prellbock! Um arbeiten zu können, um die Aufmerksam-feit pflichtgemäß voll und ganz auf die Hebung des Staats- und Volkswohles auf geistigem und wirt-schaftlichcm Gebiete lenken zu können, brauchen Par-lament wie Regierung wenigstens zeitweise nationale Waffenstillstände, damit nicht, wie es oft gegenwärtig geschieht, aus Gründen dieses Kampfes die wirt« schaftlich unnatürlichsten Bundesgenossenschaften ent-stehen und Forderungen der Gesamtbevölkeruug nicht einmal die nötige knappe Parteimajorität finden können. Wenn in letzterer Zeit die politische Partei-wärme so stark gestiegen war, daß Bedenken gegen die Erreichung des Zieles auftauche» konnten, wel-cheS seit Jahrhunderten als notwendig sür Staat forschte, ob Du mich liebst, klatschte das geschlagene Mohnblatt nicht, es verwelkte fruchtlos aus der hohlen Hand. Auch Argor wahrsagte mir jüngst, als sie Aehren las aus dem Siebe, daß mein Herz an Dir hange, daß Du aber mich verachtest." Was Wunder daher, daß der gute Mann erwägt, welch ein Mittel diesen Zustand wohl enden könne, und daß in TheokritS Schriften eine Menge zur Er-reichung dieses Zweckes dienlicher Zaubermittel an-geführt werden. Man wußte damals zwar noch nicht, wie heute, daß, „wer heiß brennende Liebe in seinem Herzen fühlt, muß die sengende Nessel tragen." Auch war daS unfehlbar wirkende Rezept noch unbekannt: „Geh' an einem Freitage ftüh, wenn die Sonn' erwacht, zu einer Nessel und be-sieh' Dir dieselbe im Namen derer, welcher Du hold bist, — besprenge sodann das Kraut mit Salz und geh' bei Sonnenuntergang wieder zu ihr. lege sie in die Glut und sprich: Wie die Neffel hier brennt in der heiße» Aschen, so soll meine Herzallerliebste entbrennen vor Liebe zu mir." Dasür aber ver-standen e« vornehmlich die thessalischen Weiber. LiebeStränklein zn brauen, welche in vielen Fällen Tobsucht und Raserei erzeugten. Eine derartige sehr gefährliche Tätigkeit wurde, wie uns die Dichter ÄpulejuS. Properz. H?raz und Birgil, unter An« führung der zum Teile ekelerregenden Bestandteile von LrebeStränken, erzählen, auch in Rom entfaltet und hat sich von dort aus über alle Welt ver-breit«. Die Kunst, zur Liebe zu zwingen, erfreute sich denn auch im Mittelalter eifrigster Pflege, so zwar, daß wir unter den zahllosen wegen Hexerei verbrannte» Personen ein erklecklich Häuflein von und Volk bezeichn« worden war, ja, wenn sogar Behauptungen ausgestellt wurden, als ob in einem solchen Falle tiefgel^nde Streitigkeiten, sei es auf wirtschaftlichem Gebiete zwischen Nord und Süd, oder gar Kulturkämpfe entfesselt werden müßten, so erscheint eine tiese Besorgnis um unser versassung«-mäßiges Leb«r jeden erfassen zu müssen, dem daS Ge fühl für die Gesamtheit der StaatSinteressen nicht abhanden gekommen ist. Sind wir wirklich verdammt, stet« und imm«-dar untereinander nnS zu zerfleischen, müssen wir geradezu nach einem neuen Streitobjekt suchen, so-bald ein altes nicht begraben — so weit geht ja keine Hosfnunz — aber wenigsten? zurückgedämmt ist? Wäre dem wirklich so, dann müßte man ver-zweifeln an der politischen, an der geistigen und vor allem an der wirtschaftlichen Zukunft unseres Staates. Keine noch so starke, noch so dichte mili tärische Rüstung nützt dem Manne, der sie nicht tragen oder, wenn er es kann, sich darin nicht zu bewegen und sie voll zu benutzen in der Lage ist. Die Geschichte, die beste Lehrmeisterin aus dem Gebiete der Politik, gibt uns hier die Beispiele zu« Guten und zum Bösen. Die Staaten Europas, ja der Welt, starren nach außen in Waffen, aber sie gleichen auch der Werkstatt? rastloser Arbeit, dem emsig bebauten Felde, wo die Maschinen rasseli und der Samen künftiger Ernte wird versenkt in wohlgeackerte Furchen. Wir leben nicht auf ein« einsamen Insel. Staat und Völker, sie brauche» Kraft und Tätigkeit, um neues Leben stet« zu schaffen. Die Politik nach außen soll das Feld die* fer Tätigkeit schirmen und wenn möglich erweitern. Die Politik im Innern aber muß diese Tätigkeit leiten und regeln, stets neue Quellen schaffen und Hindernisse beseitigen, welche hemmend sich ent-gegenstellen. An der Politik im Innern mitzuwirken, ist das Volk nach unseren verfassungsmäßigen Norme» mitberufen. Es hat hier das Recht und auch die Pflicht, und es ist gut so, weil nur so die Miwer-antwortung wirksam der bloßen Negation entgegen-tritt. Die Politik unserer Taze darf ebensowenig, wie der Ausdruck bloßer Gewalt, auch nicht bit Kunst der Rhetoriker und Sophisten, nicht ein Spielzeug sür müßige Stunden sein, sie Zsoll du Axt darstellen, mit welcher aus dem reichen Ma-teriale der Volkskraft das wohnliche HauS sür alle gezimmert werde. Die Zeit der kurzen Ruhepause in unsere» innerpolitischen Leben wird bald abgelaufen sei». Möge der Beginn neuer Tätigkeit im Zeichen feste» Arbeitswillens stehen! „Minnezaubereru und -Zauberinnen" umsomehr vermuten dürfe», als auch ihre Mixturen an Wirkung denen der thessalischen Weiber vollkommen entspräche». Zu jener Zeit war übrigens der Glaube an magische und sonstige Einflüsse in der Liebe s» allgemein verbreitet, daß man einen dieselbe» be-streitende» Wiener Stadtrichter ungestraft einen „Dummrian" nennen durste, und sich gar nicht darüber wunderte, daß dem Herzoge von Anjoii, nachmals König Heinrich III. von Frankreich, dadurch, daß er sich mit einem von der Prinzesiii CondS benutzten Wäschestücke den Schweiß abtrml-n«e. eine überaus tiefe Liebe zu dieser, übriges verheirateten Dame eingeflößt worden sei. D> lie> ber Himmel, man stand damals, es war die« m Jahre 1572, so ziemlich aus dem Standpunkte, de» — 500 v. Chr. — der griechische Dicht« Pind« eingenommen. Nach seiner Darstellung wäre die Zunge des Wendehals — Synx torquilla — besser jedoch dieser ganze dem Spechte verwandte Kletter-vogel, ein bewährter Minnezanber. Man kannte ihrer übrigens nicht wenige, und viele davon, welche in verschiedenartiger Gestalt getragen od« den gt liebten Gegenständen angehestet wurden. Ander? wieder mußten, um wirksam zu sein, dort vergraben werden, wohin die „Holde" oder d« „Grausame' die Schritte lenkte. Wieder andere steckte man sich heimlich zu oder verbrannte sie, damit der oder die Vielteure „wie Wachs zerschmelze', — dann! sie oder er genau so in Liebe erglühe, wie die Stücklein von seinen oder ihren Kleidern, welche zum Zwecke der Verkohlung oft um hohen Prnt beschafft wurden. Natürlich leben all' diese » Nummer 74 Srite S Ein ttchechischrr Vorstoß. Die BersöhnungSlust der Tschechen hat eine »recht bezeichnende Illustration erfahren. Sie suchen ,nach einem ©runde, um die Berständigungskonferen» zzen mit den Deutschen „gestört" zu sehen und glau-tben diesen Grund in einem Erlasse gesunden zu thaben, den der Justizminister Dr. v. Hvchenburger ssür die Gerichtsbehörden Böhmens herauszugeben fsich veranlaßt gesehen hat. Der Ches der Justiz-kbehörde hat eine Beschwerde, die ihm von amlS-avcgen zuging, zum Anlasse genommen, um den Ge-«richten in Böhmen eine einheitliche Entscheidung in ton Frage, ob bei einem Gerichte deutsche und tschechische oder nur deutsche Anliegen anzunehmen sind. Herbeizuführen. Niemand, der den Erlaß genau liest und nichts dvhintersucht, was nicht darin steht, wird etw.rs an-stößiges darin finden. Am allerwenigsten kann da-rnn der Versuch erblickt werden, die Gerichte Böh-imens in irgend einer Art zugunsten der Deutschen z»u beeinflussen. Der Justizminister will ja nichts ainderes haben, als daß bei einem und demselben Gerichte nicht einander stracks zuwiderlaufende Ent» sckheidungen in ein und derselben Frage gesällt wer-b«n. Derartige Widersprüche hintanzuhalten, ist zweisellos Sache der Justizverwaltung. Was also Lyochenburger mit seinem Erlasse getan hat, war senne Pflicht. Für die Tschechen aber war es em Alnlaß. zu einem energischen Borstoße gegen den Jjustizminister, der ihnen, da er sein Amt objektiv v«rwaltet, stets ein Dorn im Auge war und den zu beseitigen sie sich ja vom Tage seiner Ernennung arv gleichsam zur nationalen Aufgabe gemacht haben. — Daß der Borstoß der Tschechen gegen den deut-schhm Justizminister aus Seite der Sozialdemokraten leibhafte Unterstützung findet, darf niemand wunder-jieehmen. Dir Herren Genossen deutscher Zunge sind tarncr gerne Mithelfer der Tschechen, wenn es gilt, geegen emen deutschen Amtswalter vorzugehen. Sie glauben sich wohl dadurch die verscherzte Gunst tschechischer Genossen wieder zu erringen. Die Frivolität des tschechischen Vorstoßes und die? Ansicht, die die Tschechen über die Amtsführung eimcs Ministers, der den Deutschen gutgebucht wird, halben, tritt noch durch einen anderen Fall drastisch in Erscheinung. Bei dem deutschen Junstcntage in Wtieit hat Exzellenz Hvchenburger eine Begrüßungs-ansisprache gehalten. Daß der Justizminister des St tillies, in dem eine so hoch bedeutsame Tagung. w'o>, es der allgemeine deutsche Juristentag war, er, schchemt, und die Männer seines Standes im Namen des« von ihm verwalteten Ministeriums begrüßt, ist wo ohl eine selbstverständliche Sache. Die Tschechen hadbcn trotzdem daran Anstoß genommen. Hochen-dumzer, der sich vor Augen halten mußie, daß er rirnnen deutschen Juristen tag zu begrüßen hatte, eine Beunammlung von Männern, die sich ans Grund ihrere« nationalen Bekenntnisses zusammengefunden hatttten, um streng sachliche Beratung zu pflegen. Qrininbt harmlosen Mittel und Mittelchen trotz dem Fluricht der Lächerlichkeit, der sie längst getroffen, als« .sympathetischer" und sonstiger Plunder fort, undii unsere Wahrsagerinnen und Kartenlegerinnen hakubni ungeheuren Zulauf, — einen Zulauf, der sich i auch dann nicht mindern wird, wenn wir ver« rateten, daß jeder Mann und jedes Weib die Erfül-lungig all seiner, selbst die kühnsten Wünsche, herbei-südriren kann, wenn er dieselben, einem alten Zau-berb:buche gemäß, in dem Augenblicke saßt, in wel-chemm ihm die Sichel des Neumondes zu Gesicht kommml oder er eine Sternschnuppe fallen sieht. Aufgepaßt also, all' ihr unglücklich liebenden S«l'«Ien! Wünschet seuszend und seufzet wünschend in olvbigen btdeutungsvollen Stunden, was euer Herz begehehrl, und es wird euch werden, vorausgesetzt na'üiürlich, daß der Zauber nicht durch irgend einen der ! sattsam bekannten „unbekannten" Einflüsse ge-stört !t wird. Wie mannigfach übrigens derartige Ein-flüffeße sind und welch« Rolle sie spielen, das geht sehr r klar schon daraus hervor, daß, wenn die einem oder t einer Liebenden leuchtende Lampe oder Kerze Funkalen sprüht, die nach diesem „Borzeichen" zu erwavartrnde Botschaft ganz bestimmt ankommt, wenn „sie" !* oder „er" eS für gut fand, dieselbe zu schrei-den u und der Post zu übergeben. Andernfalls nützt alles 4 Sprühen ebensowenig, wie der erbittertste Kampmvs gegen den Aberglauben. Er war und ist ein mehr >r oder minder bösartiger Feind der Menschheit und » wird es bleiben, denn auch mit ihm streiten Gölteilln selbst vergebens. hat bei diesem Anlasse, wie es ja auch selbstverständlich ist, auch nur von den deutschen Juristen gesprochen, da ja eben tschechische, polnische oder slowenische gar nicht anwesend waren. Da» allein ist schon in den tschechischen Blättern als eine un-gehörige einseitige Stellungnahme des Justizministers hingestellt worden. Daß si{ solchen Splitter nur im Auge eines deutschen Ministers erblicken, dafür hat eine gleichzeitige Amtshandlung de« tschechischen Arbeitsministers den Beweis erbracht. Exzellenz Trnka weilte zu gleicher Zeit, als der Juristentag in Wien stattsend, im tschechischen Gebiete Böhmens, um dort die Wafserbauarbeiten zu besichtigen. Und da hat Exzellenz Trnka — der ja auch an dem So-koltage teilgenommen hat — in einer Rede, die er in Slechowitz gehalten hat, mit geradezu reklame-haster Betonung die von ihm besichtigten Wasserbau^ werke als einen „Erfolg der tschechischen techni-schen Wissenschaft" hinbestellt und gesagt, daß eS ein Verdienst der tschechischen technischen Wissenschaft fei, daß die von ihm besichtigten Werke so fehr zu feiner Befriedigung ausgefallen seien. Es mag da gar nicht erst untersucht werden, wie weit wirklich tschechische Wissenschaft bei de» Wasserbauwerken in Böhmen beteiligt, wenn auch bei der Duichsührung derselben sast ausschließlich nur tschechische Techniker bestellt erscheinen. Das Wissen dieser Herren wird wohl kaum auf das nationale Konto der Tschechen zu buchen sein. Sie sind in diesem Falle, und daS nachzuweisen dürfte einem Fachmanne kaum schwer fallen, doch nur die ausführenden Organe eines Wissen«, das die deutschen Techniker oder die ande-ren Nationen geschaffen haben. Welches Geschrei würden nun aber die Tschechen erhoben haben, wenn an Stelle des Herrn Trnka einmal ein deutscher Arbeitsminister technische Arbeiten, die seinem Ressort unterstehen, besichtigen und sie deswegen, weil deutsche Ingenieure da» Werk vollbrachten, in so ostentativer Weise, wie es Trnka tat, als nationalen Ersolg deutscher Technik hinstellen würde? Das jetzt in Szene gesetzte Kesseltreiben gegen Hvchenburger darf auf deutscher Seite nicht still-schweigend geduldet werden. Dem Vorstoße der Tschechen muß entschiedener Widerstand der Deutschen entgegengesetzt werden. Für die Tschechen gibt es eben nur solche deutsche Minister, die bet jedem An-lasse peinlichst vermeiden, ihre nationale Gesinnung auch nur leise anklingen zu lassen, die vielmehr be-strebt sind, bei allen ihre» Handlungen den andere» Nationalitäten zu Gefallen zu sein, um so ihre Ob> jektivität zu zeigen, sei es auch aus Kosten der Deutschen. Für die Tschechen aber gilt nur der als tschechischer Minister, der ein vollbewußter Volks-genösse ist und in allen seinen Amtshandlungen sich als Tscheche aufspielt Mit der Ansicht, daß man nur solche Deutsche als Minister gelten lassen darf bei uns in Oesterreich, die nur in ihrem Geburls-scheine oder in den Matrikeln der Volkszählung duich Brkenntnis der Umgangssprache als Deutsche erscheinen, die aber beim Eintritt? ihres Amtes jede» nationale Gesühl von sich wersen, muß endgUtig gebrochen werden. Der Sturm der Tschechen gegen Hochendurger beweist dies. Politische Rundschau. Neue Minister. Der österreichische Handelsminister Dr. von Roeßler hat dem Ministerpräsidenten bereits sei» EntlassungSgesuch überreicht. Dr. von Roeßler scheidet mit Rücksicht auf feine geschwächte Gesund heit aus dem Amte und darum werden bei der Wahl feines Nachfolgers ebensowenig wie bei der Besetzung des durch den Tod Dr. Braß erledigten Ackerbau-porlefeuilles politische Rücksichten maßgebend sein. Erleichtert das einerseits die Ergänzung des Kabi-nettS, so ist anderseits nicht zu verkennen, daß auch die Auswahl der neuen Minister nach ausschließlich fachlichen Gesichtspunkten ihre Schwierigkeiten hat. Mit den Borerhebnngen für die Erstellung des neuen Zolltarifs, die Erneuerung deS wirtschaftlichen Aus-gleich« und der Handelsverträge wird noch im heurigen Spätherbst begonnen werden, damit 1914 die Verhandlungen ausgenommen werden können. Die Last der Arbeit sävt da neben dem Finanz-minister, dem Handelsminister und dem Ackerbau-minister zu und es ist deshalb ganz begreiflich, daß der Ministerpräsident bemüht ist, tüchtige Fach-männer aus diesem Gebiete zu finden. Man glaubt indessen, daß Gros Stürgkh schon in der nächsten Woche in der Lage sein werde dem Kaiser die ent-sprechenden Vorschläge zu unterbreiten. Die Mittelmeerfrage. Der „Wr. Deutschen Korr." wird von diplo-matischer Seite geschrieben: Die Nachricht, daß die ftanzösische Regierung beschlossen habe, die dritte Eskalier der ftanzösischen Flotte aus den atlantischen Gewässern nach Toulon zu überführen und so die ganze aus 18 Linienschiffen (unter denen sich sechs Dreaduougths befinden), bestehende HeimatSflotte im Mittelmeer zu konzentrieren, hat nicht überrascht, da man wußte, daß diese Maßregel bereits in den englisch-französischen Flottenvereinbarungen in AuS-sicht genommen war. Interessant ist jedoch ein Kommentar, der sich hiezu im „Daly Graphic" findet. Das englische Blatt bemerkt, daß die Zu« sammenziehung der französischen maritimen Streit-fräste im Mittelmeere aus das Bestehen einer britisch-französischen Flottenallianz zurückzusühreu sei, daß aber auch aus dem russisch-sranzösischen Flotten» abkommen sich die Hinüberführung der Schlacht» flotte von Brest nach Toulon ergeben hab«, so daß man eigentlich einer Flottenkonzentrativn der Mächte der Tripelcntente gegenübersteht. — Ist diese Annahme richtig, dann müßte daraus geschlossen werden, daß England seinen Widerstand gegen die Aushebung der Dardanellensperre ausgegebeu habe, denn die Zusammenziehung der französischen Heimatsflotte im Mittelmeere kann doch nur unter der Voraussetzung als Konzentration der maritimen Streitkräfte der Tripelentente daselbst gedeutet werden, daß auch Rußland hinsichtlich seiner Kriegsflotte volle Be-weguugsfreiheit im Süden, also die freie Durchfahrt durch die Dardanellen erhält. Man wird da nicht sehlgehen, wenn man annimmt, daß England sich hiebei von der Besorgnis leiten läßt, daß Italiens maritime Stellung durch da» Ergebnis seines Krieges mit der Türkei gestärkt und dadurch die Position Englands in Aegypten bedroht werden könnte. Man muß also damit rechnen, daß im Lause der Friedensverhandlungen die Ententemächte an die Pforte die Anforderung richten werden, die Dar« danellensperre vollständig aufzuheben. Rußland träte damit in den Kreis der Mittelmeermächte ein, das-selbe gälte auch von Rumänien und Bulgarien, wenngleich für sie die Flottenfrage zunächst nur in-sosern aktuell werden würde, als Rußland durch den Ausbau seiner Schwarzenmeerflotte naturgemäß in die Lage käme, seinen Einfluß aus die Userstaaten des Schwarzen Meeres erheblich zu verstärken. Aus Stadt uuö Land. Cillier Gemeinderat. Am Dienstag den 17. d. um 5 Uhr nachm. findet eine außerordentliche Gemeindeausschußsitzung mit der Tagesordnung: Bericht des ElektrizitätS» ausschusieS betreffend die Errichtung einer Elcktri-zitätSablage sür die Stadt Cilli, statt. Eidliche Angelobung des Bürgermeisters und dessen Stellvertreters. Am 12. d. um 5 Uhr nachmittags fand im GemeinderatSfaale eine außerordentliche Gemeinde» ouSschußsitzung statt, in welcher der wiedergewühlte Bürgermeister Dr. Heinrich Jabornegg Edler von Altenfels und der Bürgermeister-Stellvertreter Apo-theker mag. pharm. Max Rauscher die feierliche An-gelobung leisteten. Der Vorsitzende Dr. Heinrich von Jabornegg eröffnete die von allen hier anwe» senden Gemeinderäten besuchte Sitzung und begrüßte den als Vertreter der Regierung erschienenen k. k. Statthaltereirat und Leiter der k. k. Bezirkshaupt-Mannschaft in Eilli Marino Fieiherrn Müller von Hörnstein, welcher mitteilte, daß der Kaiser mit Ent-schließung vom 3. August die Wiederwahl des bis-herigen Bürgermeisters Dr. Heinrich Jabornegg Ed-len von Altenfels zum Bürgermeister der Stadt Cilli bestätigte. Gleichzeitig sei er zur Entgegen-nähme der vom Bürgermeister gemäß § 14 des Gemeindestatuis sür die .tadt Eilli zu leistenden Angelobung abgeordnet worden. Der Regierungs-Vertreter richtete an den Bürgermeister und den ver-sammelten Gemeindeausschvß vor der Angelobung eine Ansprache, in der er vor allem dem Bürger-meister seine persönlichsten und ausrichtigsten Glück-wünsche zu seiner Wieberwahl ausdrückte. Die auf den Bürgermeister gefallene Wiederwahl, betonte der Regierungsvertreter in seinen weiteren Ausführungen, sei von zweifacher Bedeutung. Die eine Bedeutung sei die, daß die Wiederwahl zunächst ein Beweis Deutsche ^au-» Nummer 74 dasür fei, daß die berufenen Vertreter der Stadt-gemeinde Cilli die bisherige hervorragende Tätigkeit ihres Bürgermeisters in der Führung der Amtsge-schäste und seine Verdienste in der Verwaltung der Stadt Cilli würdigen. Dem schließe er sich von ganzem Herzen an. Der RegierungSvertrcter weist sodann in feinen Ausführungen auf die vielen Ver» dienlte des Bürgermeisters um das Zustandekommen der städtischen Wasserleitung und deren Durchführung, um die Verschönerung der Straßen und Plätze, aus eine Reihe hervorragender Verdienste aus dem Ge-biete deS UnterrichtswesenS (die Errichtung der Mädchen- uns Knabenschule in Cilli, die Erwirkung deS Oessentlichkeitsrechtes für die zweiklaffige Han-delSschule, Unterstützung 'der HauShaltungsschule), auf seine ersprießliche Förderung und Fürsorge für den Gewerbestand durch Errichtung einer Maschinen-Halle, auf feine Fürsorge um die in der Stadt wei-lenden Studenten durch Grundablösungen für ein neu zu errichtendes Heim. Der Bürgermeister habe weiterS dafür Sorge getragen, daß die verschiedenen Wohltätigkeitsvereine nach Kräften unterstützt worden seien, denen er seine Hllse nie versagt habe. Ein Beweis der Anerkennung sei die Wiederwahl, durch welche das Vertrauen und die Hoffnung gegeben fei. daß der Bürgermeister auch weiterhin in dem-selben Sinne seines Amtes walten werde. Der Bür> germeister habe ja noch eine ganze Reihe wichtiger Agenden zur Ausführung zu bringen und verschie-dene Z'ele zu erreichen. Diese Ziele seien die Er-bauung des Staatsgymnasiums, deS KreiSgerichtSge-bäudeS, der Sannbrücke. die Sannregulierung, die Erbauung des Waisenhauses, die Errichtung bezw. Adapiierung des Militär-MarodenhauseS. In all diesen Belangen wünsche er dem Bürgermeister einen ausrichtigilen Ersolg und hoffe auch, daß ihn die hochgeehrten Herren Gcmeinderäte kräftigst unter-stützen werden. Zum Schlüsse sührte der Regie-rungsvertreter auS: „Ich glaube, daß Ihnen, hoch-geehrter Herr Bürgermeister, dies alles gelingen wird, damit cS dieser schönen Sannstadt zum Wohl« gereiche, daß sie blühe und gedeihe und indem ich diesem Wunsche Ausdruck verleihe, erkläre ich, daß ich, soweit meine Person in Betracht kommt, niemals fehlen werde." Hieraus nahm der Regierungsver-treter die Angelobung des Bürgermeisters entgege u Der Bürgermeister Dr. von Jabornegg dankt dem ^tatthaltereirat für die ehrenden Worte, die er an ihn gerichtet hatte und betont, daß diese Worte nicht so sehr ihm gebührten, als vielmehr dem ver-sammelten GemeindeauSschusse. Seiner Person wäre es unmöglich gewesen, die verschiedenen schon srüher eingeleiteten und, erst unter ihm zur Durchführung gekommenen Arbeiten auszuführen; daher müsse er in allerester Linie jenen Herren Dank sagen, die ihn in seiner Tätigkeit mit Rat und Tat unterstützt, jenen Herren, die dem neuen Gemeindeausschusse nicht mehr angehören. So manches sei bisher ge-leistet worden, aber viele Arbeiten harren noch der Lösung. Die Straßen uud Plätze seien teilweis« in einen besseren Zustand versetzt worden, allein noch viele bedürfen einer Besserung, auch die schadhaften Brücken müßten neu hergestellt werden, alles Arbeiten, die den Gemeinde-fäckcl ziemlich in Anspruch nehmen werden. Es seien dies Auslagen, die der Gemeinde keine Zinsen tra-gen, sondern nur eine Belastung bedeuten. Eine gleiche Belastung für die Gemeinde bedeute auch die Sannregulierung, die schon mehr als hundert Jahre alt sei, die aber in nicht allzuserner Zeit zur AuS-sührung kommen werde. Ein Zeichen vergangener Zeiten sei auch die Absperrung der Stadt durch Mauten. Diese Mauten auS eigenem Vermögen aus-zulösen, gehe nicht an, da durch deren Ertrag die Straßen erhalten werden. Auch aus dem Gebiete der Schule sei manche» geleistet worden, doch sei noch nicht alles durchgeführt, man werde in aller-erster Linie trachten müssen, sür das Gewerbewesen einzugreifen und eine StaatSgewerbeschule in Cilli zu erwirken. DaS alleS feien Belange, bei deren Durchsührung die Gemeinde auf daS Wohlwollen der Regierung angewiesen sein wird und er bitte den erschienenen Vertreter der Regierung, die In-teressen der Gemeinde vertreten zu lassen. Durch Ihr Vertrauen, so beschließt der Bürgermeister seine Rede, bin ich zum drittenmale an die Spitze dieses Gemeinwesens berufen worden. Ich werde vom ern-sten Bestreben geleitet sein, die Interessen der Gemeinde bestens zu vertreten. Ich war ja doch immer und immer von diesem Bestreben geleitet, um die verschiedensten Ausgaben bestmöglichst lösen zu kön-nen. Ich bin aber, meine verehrten Herren, aus Ihre Mitarbeit angewiesen, jeder von Ihnen wird eingeladen, an allen Arbeiten mitzutun. Ich werde auch nie vergessen, daß ich an der Spitze eines deut- schen Gemeinwesens stehe und werde stet» eingedenk sein der Pflichten, die ich dem deulschen Volke gegen-über zu leisten habe. (Stürmische Heilrufe.) Nach diesen Ausführungen eriuchte der Bürgermeister den Regierungsvertrder, seinen persönlichen sowie den Dank der Stadtgemeindevertretung für die Wieder-bestätigung an die Stufen des Thrones gelangen zu lassen und forderte die Mitglieder deS Gemeindeausschusses auf, mit ihm miteinziistimmen in d.n Ruf: Unser allergnädigster Kaiser und Herr Franz Joses l. lebe hoch! Nach durchgeführter Angelobung des Bürger-meister-St-llvertreters Max Rauscher erinnerte der Bürgermeister die GemeindeauSschusse an die vielen dringenden Angelegenheiten, die der baldigen Erledi' gung harren, und ersuchte, schon in der heutigen Sitzung die Wahlen in die einzelnen UnterauS-schüsse vorzunehmen, um jede Verzögerung in der Tätigkeit des G^meindeauSschusses hintanzuhalten. Hierauf wurde die Wahl der Mitglieder in die Unterausschüsse vorgenommen. Es wurden gewählt: In den RechtSausschuß: Dr. August Schurbi (Obmann), Dr. Fritz Zangger (ObmaunsteUver-treter), Bruno Bauer, Dr. Gregor Jesenko irnd Max Rauscher; in den Unterrichtsausschuß: Klemens Prost (Obmann), Otto Eichler, Dr. Gregor Jesenko, Otmar Praschak und Max Rauscher; in den Bauausschuß: Robert Zangger (Ob-mann), Wilhelm Rakusch (Obmannstellvertreter), Bruno Bauer, Franz Karbeutz, Karl Mörtl, Anton Neubrunner, Daniel Rakusch, Gustav Stiger und Karl Teppcy; in den Finanzausschuß: Max Rauscher (Ob-mann), Karl Teppcy (Ovmannstelloertreter), Rudolf Costa-Kuhn, Dr. Gregor Jesenko, Franz Karbeutz, Daniel Rakusch. Josef Rebeuschegg, Dr. August Schurbi und Gustav Stiger; in deu Gewerbeausschuß: Karl Mörtl (Ob-mann), Fritz Rasch (Obmannstellvertreter), Dr. Gregor Jesenko, Johann Koroschetz, Anton Neu-brunner, Otmar Praschak, Joses Rebeuschegg, Karl Teppcy und August de Toma; in den Friedhossausschuß: Robert Zangger (Obmann), Franz Karbeutz und Johann Koroschetz; in den Mautausstchtsausschuß: Gustav Stiger (Obmann), August de Toma und Leopold Wambrecht-sammer; in den Theaterausschuß: Fritz Rasch (Ob-mann), Bruno Bauer, Otto Eichler, Max Rauscher und Leopold Wambrechtsammer; in den Waldaufsichtsausschuß: Franz Donner (Obmann), Franz Karbeutz, Max Rauscher, Gustav Stiger und Karl Teppcy; in den schlachthauSverwaltungsausschuß: Karl Teppey (Obmann,, Karl Mörtl (Obmannstellver-treter), Franz Karbeutz, Johann Koroschetz und Dr. Fritz Zangger; in den Elektrizitätsausschuß; Karl Mörtl, Otmar Praschak, KlemenS Prost, Wilhelm Rakusch, Max Rauscher, Josef Rebeuschegg. Gustav Stiger, Dr. Fritz Zangger und Robert Zangger; in den Gaswerksverwaltungsausschuß: Josef König, Wilhelm Rakusch, Biktor Schwab und Edmund Unger.Ullmann; in den SannbäderverwaltungSausschuß: Franz Donner, Anton Neubrunner, Fritz Rasch. Gustav Stiger und Leopold Wambrechtsammer. Aus dem Justizdienste. Der Richter Richard Sellyey in Schönstein wurde in den Ruhe-stand übernommen. Aus dem Justizdienste. DaS Oberlan-deLgericht hat mit 29. August den k. k. Kanzlisten beim Landesgerichte in Klagensurt, Josef Smöch, zum k. k. Offiziellen der 10. Rangsklasse unter Be-lassung aus seinem Dienstorte ernannt. Landtagsersatzwahl im steirischen Großgrundbesitz. Donnerstag sand die Er-gänzungswahl au« dem steirischen Großgrundbesitz zur Besetzung des LandtagSmandateS des verstorbenen Rudolf Freiherrn Mayr von Melnhof statt. Es wurde einstimmig Alfred Freiherr vou MoScon, Gutsbesitzer in Pischätz bei Rann gewählt. Hiezu schreibt die „Grazer Tagespost": „Freiherr von MoScon, der sich über Ausforderung des verfassungs-treuen Großgrundbesitzes zur Kandidatur entschloß, blickt bereits auf eine langjährig? und ersprießliche Tätigkeit im steirischen Landtage und im ReichSrate zurück. Unserem Landtage gehörte er von 1875 bis 190S, also über drei Jahrzehnte, an. In der erste» Zeit betätigte sich Freiherr v. MoScon mit großem Eiser im Untern chtsausschusfe, dann im Gemeinde ausschusse. Später wirkte er unermüdlich aus dem Gebiete des Humanitätswesens und war durch 25 Jahre Obmann des Petitionsausschusses. Auch im politischen Ausschusse war Freiherr von Moscon ein geschätzter Mitarbeiter. Dem Reichsrate gehörte er vom Jahre 1V85 mit kurzer Unterbrechung bis zur Einführung des allgemeinen Wahlrechtes an. Freiherr von MoScon wirkte im Steuerausschusse und beteiligte sich hervorragend an der Erörterung landwirtschaftlicher und handelspolitischer Fragen. In Rann bekleidet er das Amt eines Regierungs-kommissärS an Stelle der dortigen BezirkSvertretung. Die Aktion der Flott m ach ung deSstei-rischen Landtages dürfte, wenn sie wieder aufgenommen wird, durch die neuerliche Wahl des Frh. v. Moscon eine wesentliche Förderung erfahren." In welcher Linie sich diese Förderung bewegen dürste, kann man vielleicht aus nachstehender Begrüßung des slowenischliberalen „SlovenSki Narod" ent-nehmen. Dieses Blatt schreibt: „Die Wahl des Freiherr» von Moscon wird auch in slowenische» Kreisen einen sympathischen Eindruck machen, weil er die untersteirischen Verhältnisse gut kennt und den Slowenen gegenüber wenigstens teilweise gerecht ge> sinnt ist. Baron MoScon wird die schöne Aufgabe haben, die Vertreter des steirischen Großgrundbesitzes wahrheitsgetreu und genau über unsere politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Verhältnisse zu unter-richten, damit sie nicht allein minderwertigen, poli-tischen Hetzern im deutschnationalen Lager lauschen." Fürwahr ein peinlicher Geleitbries für einen deut-schen Abgeordneten, der allerdings als RegierungS-kommisjär der Bezirks Vertretung Rann wiederholt eine Stellung einnahm, in welcher man nicht gut erkennen konnte, ob er ein Deutscher oder ein Slo wene ist. Schulansang. Die Schuleinschreibungen für das neue Schuljahr finden statt: in der Knaben-Volksschule am 16. d. von 8 bis 12 und von 2 bei 4 Uhr; in der Mädchen bürgerschule am 16. d. van 3 bis 10 Uhr; in der Landcsbürgerschule am 15. und 16. d. von 9 biS 12 Uhr; im Staats obergym-nasium am 16. d. von 9 bis 10 Uhr; in der Mädchen- und Knabenhandelsschule am 16. d. von 10 biS 12 Uhr; in der HauSfraueuschule am 16. irni) 17. d. von 11 biS 12 Uhr; in der Musikvereiot-schule am 16. und 17. d. von 9 bis 12 Uhr und von 3 bis 4 Uhr. Anstelle einer Kranzspende für de» verstorbenen ^tandesgenossen Ferdinand Makoutz hat Herr Josef Makesch dem Deutschen Kinderschutz-und Fürsorgeverein in Cilli einen Betrag von ;eh» Kronen gewidmet. Trauung. In der Pfarrkirche zu St. Paul bei Pragwald wurde am 9. d. Herr Franz Jglitfch, Kaufmann in Pe tau, mit Fräulein Elise Heroun» getraut. Beistände waren für den Bräutigam fresse» Onkel Herr Norbert Zanier, Großkausmann und Gutsbesitzer In St. Paul bei Pragwald, für die Braut deren Onkel Herr Peter Straschnig, Prioackr in Markt Tüffer. Deutscher Athletiksportklub Cilli. Voraussichtlich wird die erste Vorrunde für die Herbstmesscpokalspiele am 22. d. ausgetrogen, bei welcher Cilli anzutreten hat. Damit die am Sonn-tag beim Grazer Spiele gemachten Wettspielersah-rungen entsprechende Anwendung finden könne», e:> geht hiemit an alle Fußballspieler des Vereines ics dringende Ersuchen, am Sonntag den 15. d. um 3 Uhr nachmittags vollzählig am Sportplatze zu er-scheinen. Fleischer- und Selchertag in Cilli. Am Sonntag den 22. d. findet im Deutschen Hause mit dem Beginne um 4 Uhr nachmittags der dics-jährige VerbandStag der Fleischer und Selcher mm Steiermark und Kärnten statt. Da bei dieser Tagu»z höchstwichtige StandcSsragen in Verhandlung ge-zogen werden, ergeht daher an alle Mitglieder der Fleischer- und Selchergenossenkchast von Cilli tal dringende Ersuchen, die Tagung vollzählig zu de-suchen. ftorntcr 74 Deutsche Wacht Seite b Freie Sekundararztstellen. An der chirurgischen Abteilung der allgemeinen Kranken« Häuser in Radkersburg und Marburg kommt die Stelle je eines Sekundararztes zur Besetzung. Ge-suche sind bis 30. d. beim LandeSausschuffe einzu-bringen. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn» tag findet in der Ehristuskirche »m 1t) Uhr vor» mittags ein öffentlicher Gottesdienst statt. Am Mo»-! lag abends treffen sich Glaubensgenossen im ?on« I Herzimmer im ersten Stock ves Gasthauses Dirn-I berger. Evangelischer Teeabend. Nach einem i überaus herzlichen Begrüßungiabend in der Predigt-f ftation Lichtenwald wurde der Gast der evangeli-s schen Gemeinde, Herr Justizrat Elzc noch von de» ZFrauen der Gemeinde in einem herrlich verlaufenen ! Adfchiedsteeabend gefeiert. Zarte Mädchenhände h hatten den evangelischen Gemeindesaal festlich ge-s schmückt, in dessen traulicher Engt sich abend» cine gzrvßc Anzahl von Damen und Herren der Gemeinde vmo den werten Gast versammelte. Mit einer war ovtn Begrüßung deS Pfarrers May und einem stimmungsvollen Prolog der kleinen Lilly Bayer v»urdc der Abend eröffnet. Meister Jnterberger, ZKrau Ingenieur Gutmann durch einen Gedichlvor-titrag, Fräulein Isolde Stepischnegg durch kösUich« LLiedervorträge, Fräulein Corinna Galvagni, der klkleine Edmund Unger-Ullmann, sowie ein Mädchen-chchor stellten ihre Kunst zur bewundernden Freude d^e» GasteS in den Dienst der edlen Sache. Auch HHerr Südbahnassistent Jürgen erheiterte wirkungs-vivoll die Berfammelten durch seine Borlesung. Die rimche Bewirtung der Frauen erhöhte die gemüts-va«llc Stimmung der wie zu einer großen Familie vaersammclten Gemeindemitglieder. Die ernsten und dldoch so liebeswarmen Worte des Ehrenkurators, die eirtntn tiefen Einblick in das GlanbenSleben dieses prächtigen Mannes gewährte», defchlofjen wirkungs-voofl den erhebenden Abend. Es war ein herrlicher Aildschluß dieser Festtage, die dem Gedächtnis der errvoiizclijchen Gemeinde Cilli nicht entschwinde» werden. Scheibenschiehen. Morgen Sonntag um 2! Uhr nachmittags beginnt wieder das Uebung«' schließen auf der Bürgerlichen Schießstätte. Nachdem mn; Oktober ein kleines Bestschieße» veranstaltet wird, so o werde» die Herren Mitglieder ersucht, recht zahl-mrich und fleißig die Uebungsschießen zu besuche». Dtni Gästen stehen Gewehre und Munition zur Ber- Ikfeng- An alle Südmarkfreunde ergeht die drvrmgende Bitte, in den nächste» Wochen der Süd-«c»arklo:icr.c zu gedenke». Es ist rege Arbeit in allillea Ortsgruppen und im ganzen Gebiete des Söchutzvereine« „Südmark" notwendig, damit die Lo^ttme wieder so erfreulichen Erfolg erzielt, wie die»ic vorangegangenen gleichen Unternehmungen. Auch auwherhalb des Kreises der BereinSmitglieder müsse» Lovse abgesetzt werde». Das dürfte nicht schwer falllLlii. wenn man aus die reicte Ausstattung der LoMkrie mit Treffern hinweist und den wohltätigen Zlljw>ck des Unternehmens, dessen Erträgnis zur Un-lersllftiitzung in wirtschaftlicher Not bestmimt ist, er« mmnirt. In Orten, wo keine Ortsgruppe besteht, mvaogkii Wiederverkäufe? von Losen geworben wer-denn. Die Lotterieleitung erbittet sich Anschriften von svlolchen Wiederverkäufern, denen 20 Prozent als Vergütung gerne zugestanden werden. Bestellungen sinfcnd zu richten an die Südmarklotterieleitnng in Wichm 8., Schlösielgaffe 11. Schwere Unfälle. Am S. d. half der beim Besatzer Llinar in Slivno wohnhafte 12jährige Schcchüler Anton Klepej beim Geireidedrefchen mit der Drelnschmafchine Dabei machte er sich beim Zahn-getrlriebe der Maschine zu schaffen und geriet mit der rechktim Hand hinein. Da der laute Gang der Dresch-masiaschine die Hilferufe des Knaben übertönte, wurde erst st »ach längerer Zeit die Maschine abgestellt. Als mansi! den Verunglückten aus seiner entsetzlichen Lage defresreilr, war die rechte Hand gänzlich zerquetscht. — Am m 7. d. spielte der dreijährige Knabe Franz des BesiiPtzerS Franz Mulej in Trennenberg im Hofe nebeid-n der Obstpresse. Als er sich gerade neben der Prcsitss« aushielt, stürzte diese auS bisher unaufge-klärtÄlcm Grund um und begrub den Kleinen unter sich. h. Lopf und Köiper des verunglückten Kindes wieietieu zahlreiche lebcnsgefährllche Quetschungen auf. Im i bewußilosen Zustande wurde er in daS Kranken-d^uSu« nach Cilli gebracht. An seinem Aufkommen wird :A ge^weiselt. Die Stellung außerhalb des zuftän-digegen Stellungsbezirkes. Es kommt häufig vor, r. daß Stellungspstichtige, die die Kosten der Rrifaise zum zuständigen Stellungsbezirk nur schwer ausbrsimiigcu, im letzten Augenblick deshalb um Rat fragen. Nach dem neuen Wehrgesetzc hat sich jeder Wehrpflichtige „in der Regel" in dem Stellung»« bezirk, in dem er heimatsberechtigt ist, zu stellen. Die Worte „in der Regel" sind neu aufgenommen. Die Stellung außerhalb des zuständigen Bezirkes wird grundsätzlich immer gewährt, wenn darum rechtzeitig angesucht wird. Bekanntlich werden die ini nächsten Jahre StellungSpflichiigen anfangs Oktober ieitcns der Gemeindevorsteher aufgefordert, sich im Nobember zur Verzeichnung anzumelden. Jedermann weiß, daß er im Jahre, in dem er fei» 21. Lebensjahr vollendet, stellungSpflichtig wird, im November vorher sich mithin zur Verzeichnung bei der Heimatsbehörde zu melden hat. Diese Anmel-dung kann auch schriftlich erfolgen. Gleichzeitig mit dieser Anmeldung, bis Ende November, ist auch das Ansuchen um die Bewilligung, sich außerhalb deS zuständigen Stellungsbezirkes zu stellen, einzubrin« gen. Dieses Ansuchen wird bewilligt: wenn jemand in einem anderen Stellungsbezirk ansässig, im öffentlichen Dienste angestellt, oder zum Zwecke von Arbeit oder Erwerb vom heimatlichen Bezirk dauernd abwesend ist, endlich ordentlich öffentlich Studieren-den. Außerhalb der Monarchie Befindliche können noch bis l. März (in Bosnien l. April) um die Bewilligung, sich in dem der Grenze zunächst be-sindlichcn Stellungsbezirk zu stellen, ansuche». Die Entscheidung steht der Bezirksbehörde zu. Etwaige Berujungen sind binnen 14 Tagen in Oesterreich bei der politischen LandcSftelle einzubringen. An< suche», die »ach dem angeführten Zeitpunkte ein-langen, werden grundsätzlich abgewieien, auSgenom-men, wenn die Verhältnisse, die die Bitte begrün-den, nachweisbar erst später eingelreten sind. Eine wichtige Anregung in Porto-angelegenheit. Laut Poriolaris sür Briefpost-fenduugen können im internen Verkehr Ungarns und Kroaliens Briefe bis zu einem Gewicht von <>00 Gramm mit einem Portosatz von 30 Heller srankiert werden. Diese Bestimmung gilt bis jetzt nur sür den internen Verkehr mit Ungarn, während in Oesterreich sowie in Bosnien und der Herzego-wina Briefe nur bis zum Gewicht von 250 Gramm ausgegeben werden können Demzufolge ist eS mög-lich, zum Beispiel von Agram nach Klausenburg, Briefe bis zu 500 Gramm mit einem 30 Heller-Porto zu senden, welche Entfernung der äußersten Peripherie der vierten Zone entsprich«. Dagegen ist es znm Beispiel undurchführbar, von Agram nach Cilli innerhalb der ersten oder von Agram nach Banjaluka usw. innerhalb der zweiten Zone Briefe mit diesem Gewicht abzusenden. Nachdem es für den Handel und Verkehr gewiß von eminenter Wich-tigkeit ist, die innerhalb TranSleithanienS giltige Bestimmung der Beförderung der Briefe bis zu 500 Gramm auch im Wechielverkehr mit Oester-reich, Bosnien und der Herzegowina einzuführen, wandte sich der Bund österreichischer Industrieller mit der dringlichen Eingabe an das Handelsmini-stemm, damit die Verfügung getroffen werde, daß Briefe bis zu 500 Gramm znm Porlosatz von 30 Heller innerhalb der Grenzen der gesamten Monarchie und Deutschlands ausgegeben werden können. Der Bund österreichischer Industrieller hofft zuversichtlich, daß daS Handelsministerium der wohl-motivierten Eingabe Rechnung tragen und bald mög-lichst eine günstige Erledigung ersolgen lassen wird, was wohl von allen Interessentenkreisen auf daS wärmste begrüß« werden würde. Früh übt sich. Der noch im schulpflichtigen Alter stehende Besitzerssohn Franz Blatnit in Panetsch bei Tüsser ist trotz seiner Jugend ein höchst eigentumsgefährlicher Bursche Während des TageS hält er sich meist aus Heuböden versteckt, von wo aus er nachts seine Diebs^üge unternimmt. Lei verschiedenen Besitzern in der Umgebung von Gairach verüble er während kurzer Zeit Einbruchsdiebstähle. Bei den Besitzern Jelenc in Panetsch und Klenovsek glückte eS ihm sogar, in die Wohnzimmer einzu-dringen und die Ersparnisse dieser Bauern in der Höhe von 200 Kronen an sich zu bringen. Bei Klenovsek sprengte er die Türe des Kellers aus und stahl daran« allerlei LebenSmitiel. Infolge der fort-währenden Einbrüche bemächtigte sich der Besitzer große Furch», da es längere Zeit nicht gelang. An-haltSpnnkte über die Perfon des Ei»brecherS zu ge-winnen. Erst bei dem versuchten zweiten Einbrüche bei Klenovsek erkannte dieser in dem Diebe den Blalnik, jedoch gelang eS diesem zu flüchten. Trotz sofortiger Anzeige an die Gendarmerie konnte der jugendliche Einbrecher »och nicht sestgenommen werden. Ein Einschleicher. Als die WirtSlochter Josefa Ropan in Lubecno gegen lO Uhr abends chlafen ging, bemerkte sie unweit ihrer Zimmertüre in einer Nische einen kauernden Mann. Sie machte Lärm, worauf ihr Vater herbeieilte, der in dem Burschen den höchst eigentumsgesährlichen Besitzers-söhn Alois Skrubej aus Buchenschlag erkannte. Skrubej hatte es wah,scheinlich auf einen Diebstahl abgesehen und sich, bevor daS Wirtshaus geschlossen wurde, eingeschlichen. Er ist bereits mehrfach wegen DiebstahleS vorbestraft. Ein Kind von einem Schwein zer-bissen. Man schreibt auS Gonobitz: Am 7. d. bettete die in Petelinek ansässige Inwohnerin Maria Turnfek das 1*/, Jahre alte, von ih>er Tochter in Pflege übernommene Kind Johann Rebernak auf den Fußboden und begab sich auf einen Acker zur Arbeit. Als sie in vier Stunden zurückkehrte, be-merkte sie mit Entsetzen, daß ihr frei herumlaufende« Schwein dem Kinde die linke Ohrmuschel bis an den Knochen und die rechte bis zur Hälfte abgefref-fen, sowie am ganzen Leib« Bißwunden schwere» Grade» zugefügt halle. Ein Gewalttätiger. Man schreibt au» Schönstein: Der Fabrikarbeiter Karl Sajovie trank am 5. d. beim Bäckermeister Philipp Gande SchnapS. Da Sajovie gegen andere Gäste handgreiflich wurde, wurde er aus die Straße gesetzt und die Tür hinter ihm abgesperrt. Sajovie begann nun zu schreien und mit den Fäusten an die Ladentür zu stoßen. Der Gendarm Sergan forderte ihn auf, sich zu ent-fernen, jedoch er beschimpfte den Gendarm. Als ihm hieraus die Verhaftung angekündigt wurde, setzte Sajovie dieser Widerstand entgegen, schlug dem Gendarm mit der Faust ins Gesicht und versuchte ihm den Säbel zu entreißen. Mit Hilfe des Wach-manneS Schwarz und des Besitzers Poenik gelang eS erst nach langer Mühe, den sich wie rasend ge-bärdenden Sajovie zu überwältigen. Er wurde dem Bezirksgerichte Schönstein eingeliefert. Lichtenwald. (Evangelischer Gottes-dienst) findet morgen Sonntag um halb 5 Uhr nachmittags im Saale des Neuheim statt. Jedermann hat freien Zutritt. Wöllan. (G elteneJagdbeute.)Jm Jagdreviere des Herrn Carl von Adamovich, Ge-biet „Koschl", erlegle Mittwoch aus einem Birschgang der Jäger Anton Schweriner einen kapitalen GemS-bock. Dieser dürfte zufolge großen Schneesalles im Gebirge sich hieher verlausen haben. Zweckmäßige Bestellung des Weizen-feldes. Der Weizen ist unsere wertvollste, aber auch anspruchvollste Gctreidepflanze; derselbe ge-deiht am besten auf schweren hnmosen Ton« oder auch auf Lehmböden, verträgt mehr Feuchte wie ver Roggen, welchem Nässe nicht zusagt und in solchen Lagen auswintert, wo Weizen vollkommen günstig den Winter überdauert. Als beste Borsrucht gilt der Raps, Klee, Mischling, Brache, Hülsen-flüchte. Es ist ein vollkommener Irrtum, den Wei-zen als einen Flachwurzler zu erklären, indem der-selbe nach neuesten Forschungen zirka 275 Zenti-meler in den Boden eindringt, wenn darin auf-nehmbare Pflanzennäh-.stoffe vorhanden sind. Der Anbau des Weizens soll gegen Ende September wegen der Gefahr der Fritfliege zurückgehalten werden. Wir haben die Erfahrung, daß gut bevur-zelter Weizen am besten der Auswinterung und der Lagerung widersteht, und da» Jahr 1912 hat auch nachgewiesen, wie verderblich zu hohe Stickstoff-düngung namentlich im Frühjahre sich durch daS Lagern äußern kann. In diesem Sinne ist auch eine direkte Stallmistdüngung zu Weizen zu vermeiden und solche vorteilhafter bei Hackfrüchten, Misch-sutter, Grünmais usw. zu verwerten. Nachdem der Weizen sich nicht im Herbst, sondern erst im Früh-jähr bestockt, spät in das Land gesäet wird, cine kurze Vegetation vor Winter durchzumachen hat, es aber ungemein wichtig ist, daß sich derselbe gut be-wurzelt und im Frühjahre sodann nicht lagert, so ist es sehr zweckmäßig und das Ueberwintern und seiner Zeit auch eine Vollerm« sichernd, wenn wir sür Weizen, um alle diejenigen Vorteile zu bewir-ken, wasserlöslichen, leicht aufnebmbaren Knnstdün-ger anwenden. Am vorteilhastesten ist die Dündnng von 200 Kilogramm 40prozentigen Kalisalzen, 400 Kilogramm Superphosphat. Wenden wir statt Kalisalz Kainit an, so ist derselbe 14 Tage vor der Saat auszustreuen, während Kalisalz und Super-phoSphat direkt vor dem Anbau oder einige Tage vorher verteilt werden können. Stickstoffdüngung ist sür Weizen unerläßlich; dieselbe macht ihn kleber-hällig und dadurch daS Weizenmehl für Bäcker wertvoller. Als Herbstdün^ung verwende man 50 bis 70 Kilogramm Ehilifalpeler oder 40 bis 50 Kilogramm schwefelsaures Ammoniak. Im Frühjahr, sobald das Weizenfeld abgelüstet und vetret-bar wird, verwende man als erste Gab« 50 bis tau 6 Wacht Är. m 74 fiO Kilogramm Chilifalpeter und als zweite Dün-gung 8 bis 14 Tage späler dieselbe Menge Sal-peter. Sobald die Weizenfelder von Arbeitstieren betreten werden können, lasse man nach genügender Abtrocknung der Oberfläche den Weizen walzen und erst nach neuer Bewurzelung in zirka 8 bis 14 Tagen mit einer Saategge der Länge nach ab« eggen. Ich habe in Siebenbürgen nnd in Mähren ein gut überwinterte» Weizenfeld ohne vorheriges Walzen teilweise mit der Egge wegfegen gesehen und warne jeden Landwirt vor einer gleichen Unbe-dachtsamkeit. Güterinspektor Alfred Pettera. Pas Klagenfurter Programm. Die besonderen orographischen und hydrographi schen Verhältnisse in den Alpenländern bedingen innerhalb dieser eine weitgehende Hnteressengemein-schait der fischereilichen Kreise. Bei der drohenden Gefahr, welche durch die Einbringung der Wasser-rechtsnovelle gerade der alpenländifchen Fischerei vor jeder anderen erwächst, war es dringend not-wendig, diese Interessengemeinschaft auch öffentlich zum Ausdrucke zu bringen. Diese Kundgebung, welche nebstbei auch der persönlichen Annäherung und wechselseitigen Aus-spräche der Interessenten diente, fand in würdiger und sachlicher Weise am 2V. und 21. Juli in Klagensurt, und zwar in Form des Vertretertages alpenländischer Fischereivereine, statt. Die gemein-samen fischereilichen Bestrebungen und Interessen, welche dieser Veranstaltung zur Grundlage dienten, können unter dem Schlagworte: „Das Klagenfurter Programm" zusammengefaßt werden. 'Es beinhaltet in Kürze: „Zusammenschluß sämtlicher alpenländischer Fischereivereine in bezug auf einheitliches Vorgehen in Sache und Form gegenüber drohenden Gefahren und bestehenden Schädigungen. Zu diesem Zwecke ist der Vertretertag alpenländischer Fischereivereine womöglich zu einer ständigen, alljährlich wiederkehrenden Institution aus zugestalten." Im Einzelnen ist diesem Programme auf dem verflossenen Vertretertag« durch folgende Referate Genüge geleistet worden: Es wurden Anträge er-stattet zu einheitlichem Vorgehen: Bei Errichtung von Stauanlagen (Referenten die Herren Dr. Th< Aigner, Graz und A. Weigl, Wien); bei Wasser Verunreinigungen (Referenten die Herren Dr. E. NereSheimer, Wien und Professor Dr.R. v. Stumer-Trannfel», Graz); bei Strom-, Fluß- und Bach verbauungen (Referent Herr Dr. O. Spechtenhauser, WelS); in der Einführung einheitlicher Schonzeiten und Fangmaße (Referent Herr Dr. M. Neuwirth, Marburg an der Drau); rn rechtlichen Angelegen-heiten, und zwar: .bei Fifchdiebstahl (Referent Herr Dr. O. Herz, Wien); gegenüber dem neuen Waffer-rechtsgefetzentwurf (Referenten die Herren Dr. E. Clodi, Linz und Dr. G. v. Webenau, Graz). Da auch der Antrag auf Ausgestaltung des VertretertageS zu einer ständigen Institution ein stimmig angenommen wurden, so läßt sich mit Be ftimmtheit erwarten, daß das „Klagenfurter Pro gramm" auch weiterhin für daS Gedeihen der alpen ländischen Fischerei von segensreicher Wirkung sein wird. Schaubühne. Vom Grazer Theater. Dir«ktor Greven-berg umwirbt da» kunstsinnige und zugleich nationale Graz, das nach dem Ruhme gei;t, Oesterreich» deut fcheste Stadt zu sein. Deshalb steht sein Kunst schaffen im Zeichen Kleist», des großen, wahrhaft nationalen Dichter». Die Aufführung aller seiner Werke ist als Widmung gedacht, al» eine Verben-gung vor dem völkischen Empfinden der Grazer Kunstgem rinde. In diesen Tagen gelangte im Opernhaus« die .Hermannsschlacht" zur Auffüh-ung. Der Besuch liefe leider an beiden Tagen der Aufführung zu wünschen übrig und hat so manche bitterböse Kritik der Grazer und ihre» Kunstsinn» veranlaßt. ES wäre jedenfalls bester damit bestellt gewesen, wenn die „Hermannsschlacht" zu einer Zeit gegeben worden wär«, in der man auch mit der Studentenschaft hätte rechnen können, die sich gewiß zum Freiwerber für daS Stück gemacht und ihm eine begeisterte Auf-nähme bereitet hätte. Di« ..Hermannsschlacht" stellt ja hohe Anforderungen an nationale» Mitempfinden, ja selbst an einen gewissen historischen Sinn. Sie will mit Reflexion und steten Seitenblicken auf das Napoleonifche Zeitalter und Deutschlands damalig« Schmach genossen werden. Da» lebendige Gefühl muß diesem Stücke entgegenkommen: „Es ist Dein Volk, das diese Schlacht schlügt! Tua re» agitur! Dein« Sache wird hier verhandelt I Tatvam asi! Das bist Dul" Kleist macht eS un» ja nicht leicht, uns in sein Stück so ganz einzusühlen. „Lasciate ogni pieta, voi ch'entrate! Laßt jedeS Mitleid hinter Euch, Ihr, die Ihr eintretet" steht über dem Tor-eingang zu diesem Stücke. WaS er Hermann sagen läßt: „Verwirre mir nicht mein Gesühl!" möchte man ihm selbst zurusen. Der Cheruskerfürst ist bei ihm überaus listig und übt die Klugheit der Schlan-gen. Aber das ist ja gerade das Rührende an diesem Charakter, daß der treuherzige Hermann zur Stärke des Schwachen und Gedemütigten, zur List greift und darunter leidet. Der tapfere Soldat Kleist, verzweifelnd «n der Uebermacht des Feindes, rät zur klüglich bedachten Vorbereitung der Erhe-bung wider den Korsen, warnt vor dem übereilten, allzukühnen Losschlagen Schills. Daß wir Her-manns und noch mehr ThuSncldenS Erbarmungs-losigkeit peinlich empfinden, verschuldet die zeitliche Distanz, die zwischen unseren Tagen und jenen Ta-gen der Knechtung und tiefsten Erniedrigung liegt und die Glückslage, in der die Enkelkinder sich be« finden. So glühender Tyrannenhaß erfüllte die Brust aller volksbewußten Söhne Deutschlands. Und selbst so tief religiös veranlagte Gemüter, wie Eichendorff, Arndt, Eollin, wie der todesmutige Kör» ner waren gleich stark in ihrer Liebe und ihrem Haß. „Schlagt ihn tot l Das Weltgericht fragt euch nach den Gründen nicht" eifert Kleist und Körner» Leier begleitet ihn: „Gebt kein Pardon! Könnt ihr daS Schwert nicht heben, So würgt sie ohne scheu; Und hoch verkauft den letzien Tropfen Leben! Der Tod macht alle frei." Kleist wäre gewiß unser größter Dramatiker geworden, wenn es ihm vergönnt gewesen wäre, über den Slurm und Drang hinwegzukommen und seine Blütenträume ausreifen zu sehen. Da» Thuscheu entläßt uns etwas unbesriedigt. E» fehlt ihr an Würde und das tut uns leid; denn wir sind gewöhnt, zu einer Thusnelda emporzu-blicken. Kleist hat es selbst gesagt, wer ihm bei der Zeichnung seiner ThuSnelda Modell gestanden. Ihm schwebt ein Thuschen von anno 1806 vor, „ein braveS, aber. ein wenig einfältiges Mädchen, wie heute die Mädchen sind, denen die Franzosen impo-vieren." Die Motivierung der Grausamkeit, mit der sie VentidiuS der Bärin vorwerfen läßt, mit verletz-ter Eigenliebe, macht sie uns erst recht nicht fympa-thisch. Es ist ein „hineingeschleuderter Frevel", wie Wilbrandt mit Recht sagt. — Die Aufführung wurde mit begeisterten Beifallsrufen bedacht. Her-mann und Marbod oder der Hohen,oller und der Habsburger, wie man auch sagen könnte, wurden durch zwei leuchtende Kräfte unserer Bühne verkör-pert. Ferdinand Steil legte daS volle, tief eindringende Verständnis sür den so überaus schwierigen und komplizierten Charakter Hermanns an den Tag und fand Momente von hinreißender Helden!chön« heit. Würde und Kraft stak in dem Marbod des Herrn F. Laffen. Sowohl beim Thuschen des Fräulein Hafsenberg al» auch beim Varus des Herrn Falk — beide sonst außerordentlich tüchtige und ge-schätzte Künstler — wirkte die etwas an Spree-Alhen mahnende Aussprache illusionsstörend. Mit Ehren sei auch noch deS geschmeidigen Ventidiu» deS Herrn Dr. Schipell gedacht und de» alten Eginhard, ver-körpert durch unseren lieben, allen Vater Lippert. Vermischtes. Der ehemalig« Abgeordnete Völkl -f\ Ja St. Polten ist am 10. d. der gewesene Abge-ordnete Wilhelm Völkl gestorben. Abgeordneter Völkl gehörte als Mitglied der deutjchnationalen Partei durch mehrere Jahre dem Kurienparlament sowie dem niederösterreichischen Landtag an. Hier lag er in heftiger Fehde mit den Christlichfozialen. Die tückischen und vergifteten Angriffe, die diese gegen Völkl als Bürgermeister von St. Pölten richteten, erschütterten sein« Gesundheit schwer. Er wurde trübsinnig und ist nach mehrjährigen, oft qualvollem Nervenleiden als Opfer der Ehristlichfozialen ver schieden. Schriftstellerin W. Heimburg t- Di« btkannt« Schriftstellerin Heimburg ist in ihrer Villa in Kötzschenbroda am 10. d. gestorben. Die Schrift-stillerm W. Heimburg hieß mit ihrem bürgerlichen Namen Berta Behren». Die Heimburg war die er-folgreichst« Konkurrentin der Marlitt. Ihre Ramane bildeten die in den Achtzi^erjahren so beliebte Fa-milienblattlektüre. Der Amerika.Sepp I gestorben. Bor wenigen Tagen ist in einem Dorfe in West steiermark ein armer Einleger gestorben, der unter demBulgo-namen Amerika-S«ppl bekannt war. Der Mann hatte diesen Namen, weil er 33 Jahre in Amerika zugebracht hatte. Im Alter von 34 Jahren wanderte er aus, um im neuen Erdteil sein Glück zu suchen. Al» er eines Tages in Chicago spazieren ging, fing er die durchgegangenen Pserde eines Millionär» auf. Der Millionär, der in dem Wagen saß. nahm den Seppl in seine Dienste. Mitten in dem reiche» Getreideboden um Chicago brachte es der Leben»-retter zum wohlhabenden Manne. In kurzer Znt gründete er selbst ein Getreidegeichäft, das er zuletzt um 40.000 Dollars verkaufte, um wieder in scme Heimat zu fahren. Auf der Heimreise fiel der Mann in Monaco Spielern in die Hände und ver-lor sein Geld bis auf 8000 Dollars. Mit dieser Summe kam er in die Heimat und kaufte sich eine« bäuerlichen Besitz. Durch Spekulationen geriet er in Schulden und zuletzt veräußerte man ihm seine« Besitz. Alt und gebrechlich, mußte er in die Einlege. Dynamitattentat gegen — Ungeziefer. Auf eigenartige Weife ist der Italiener Amicarelli Jonai in Marseille um sein Leben ge-kommen. Er hatte von seinen Arbeitskollegen gehört, daß der Rauch von offen verbranntem Dynamit ein ausgezeichnete» Mittel gegen Infekten fei. Er de-orgte sich daher von dem Steinbruch, wo er de-chäftigt war, zwei Dynamitpatronen, die er vor de» Schlafengehen unter sein Bett legte und mit -in« Zündschnur in Brand setzte. Unglücklicherweise ha:te er aber vergeffen, den Verschluß der Patronen I öjen. Im nächsten Augenblicke erjolgte eine furch,, lare Explosion und daS ganze Haus samt dem Bett JonaiS und seinem Insassen flog in die Luft. Ein« tragische Ehe. Ganz Amerika nimmt Anteil an dem Fall deS von der Lepra ergriffen« John Early, der in dem ihm von der Regieruaz zugewiesenen Gebiet in Washington leben muß und immer wieder gegen di« Entscheidung Einspruch er-hebt, die ihn al» unheilbar Erkrankten an dies« Ort seffelt, und der immer wieder einen abfchläzi-gen Bescheid erhalten muß. Nun wird gemeldet, toll seine Frau, die bisher feine Verbannung teilte und deren Heroismu» das ganze Land mit Bemunderu»z erfüllte' di« Scheiduug von ihm zu erlangen iucht; „um der Kinder willen," so erklärt sie, wolle sie den Mann verlassen, der „sür die Welt tot ist." Damit ist das Maß der Bitterni» voll geworden für den Mann, dem sie bisher, solange sie nicht an feine Krankheit glaubte, die Einsamkeit erträglichji machen suchte. Sir lebten in dem Dopp«lhanS ohne VcrbindungStür und trafen sich in Gegenwart der Wächter, die darauf achteten, daß sie mehr als jehs Fuß einander nie nahe kamen. Abends faß MI Fiau Early mit ihren Kindern in dem einen HaÄ und saug und spielte für den einsamen Mann, da aus der anderen Seite de» Gebäude» saß und den Klängen lauschte. Für die erste Hilfe bei Pilzvei g i s t u n g e n, die heuer in vielen Orten vorkommen, gibt in der Wochenschrift „Die Deutsche Fra»" (Verlag von Velhagen und Klasing, Leipzig M. Schneider Ratschläge. Leider sind nicht alle Pilz« so unschuldig wir sie aussehen, und der Unkundige ist häufig der VergistungSgefahr ausgesetzt. Einer der schlimmsten Giftpilze ist der Knoll« blätterpilz. Er ist deshalb so gefährlich, weil sei« Aehnlichkeit mit dem Feldchampignon besonders groß ist. Auch hat er das mit diesem Edelpilz gemeinsam, daß rr angenehm würzig duftet und leider auch gut mundet. Er unterscheidet sich von ihm durch d» weißen Lamellen (feinen Blättchen im Hut), die bei» Champignon stets rosa bis bräunlich gefärbt 'int. S«in Hauptmerkmal ist die runde Knolle am Ich seines Stieles. Es ist erwiesen, daß ein einzig Knollenblätterpilz den Menschen töten kann. sonders gefährlich wird diese Vergiftung dadurch, daß sich die Erscheinungen erst in ungefähr jvöli Stunden nach dem Genuß de» Pilze» einstellt». Auch der Fliegenpilz, der Hexenpilz, der sakuS-pilz und der Pantherschwamm find bös« Gesell«. Ihr Gift erregt die Nerven. ES verursacht erna Zustand, d«r einem Weinrausch gleicht, sich rn ant-gelassener Lustigkeit oder in einem Wutansall tun!»-tut. Dann folgt ein Zustand, der sich in Kops' im» Bauchschmerzen, wie Erbrechen und Durchsall äußcn. Nachdem der Anfall mehrere Stunden gedauert Hot. p? Z'JY Nr. 37 .Die SflbKQtt" erscheint jeden ©onntofl als unentgeltliche Beilage sür die Leser „Deutschen Wacht". — Einzeln ift „Die Eüdmart" nicht Muflich 0er 1912 «Äichdriick verbale» ) Aarry. Novellette von A. Hin;?. DaS Meer krglänzte weit hinaus im letzten Abendscheine . . . Den Badegästen, welche die Saison »ach dem Seebade Z . . . geführt, bot sich die Verkörperung der Heineschen Worte heute in schönster Vollendung. In dem wundervollen garbenspiel, in dem das Meer erstrahlte, schwebten, von einer leichten Brise ge-tragen, die Wellen dahin. Jede einzelne trug ein Cchaumkiönchen. darin die Abendsonne Edelsteine zauberte. Silberweiße^Miven kreisten darüber auf und nieder, zuweilen mit ihrem Flügelschlag das Wasser streifend. So großartig der Anblick des Meeres war, so srohbelebt die Szenerie am Strande. Ein ele-ganteS internationales Publikum gab sich hier das abendliche Rendezvous. Vom Kurgarten her tönten die Weisen der Musikkapelle. Bon den Dünen, dem Tummelplatz der Kleinen, Kinderjauchzen und aus de:i Strandkörben heraus scholl Plaudern und Lachen. „Da ist er! Da ist er!" klang es plötzlich von Korb zu Korb. «Ein interessanter Mann, dieser Baronet of KingSley!" „Mir zu unnahbar I" „Seine Unnahbarkeit ist ja gerade der Nimbus, der diesen Engländer umgibt, ihn und feinen Hund Barry!" „Ein bildschönes Tier, dieser Neufundländer!" „Er hat früher dem deutschen Baron v. Lingen gehört und ist nach dessen Tode, als der finanzielle Zusammenbruch über die Familie kam, gleich wie auch das Schloß und das Inventar verkauft worden." „Mon Dieu, welch ein Familienschickfal I Da» »Gewiß. Am schwersten hat wohl die junge Baronesse Lingen darunter zu leiden. So, wie die Verhältnisse lagen, hat sie sich entschließen müssen, in fremdem Hause ihr Brot zu verdienen." „Die AermsteZ Kennen Sie die Baronesse?" «Nein, ich habe eS nur von Hörensagen. — Doch — sehen Sie nur, was bedeutet das?" Sämtliche Blicke flogen nach dem Engländer hin, der mit seinen Hund langsam die Dünen ent-lang geschritten war biS zu der Landzu.lge, die sich ins Meer erstreckte. Zm Begriff, den Aussichts-punkt zu genießen, >var dem Baronet das plötzliche aufgeregte Schwanzwedeln Barrys aufgefallen. Der hatte seinen Kopf mit den klugen Augen landein-wärlS gewandt, dorthin, wo aus dem windumrausch-ten Kieserwald ;n>ei Personen geschritten kamen — eine vornehm aussehende alte Dame am A,m eines jungen Mädchens. Blitzgeschwind nach seinem Herrn zurückschauend, dann wieder nach den Dame» hin, jagte daS Tier plötzlich in besinnnngsloser Hast da-von. Hieraus raste es in wilden Freudensprüngen ans die junge Begleiterin der Dame zu. Und nun spielte sich eine hübsche Szene ab sür die Gaffer. Barry richtete sich kerzengerade auf. Die Borderpfoten hochgezogen, harrte er er-wartungsvoll. Und das junge Mädchen legte die Arme um ihn und drückte liebkosend seine Wange an das Haupt des Hundes. Regungslos stand der Baronet auf der Land-zunge, den Blick der Szene zugerichtet. Sein arist»-kratisches Gesicht erschien unentwegt. Und doch klopfte dem Zuschauer das Herz schneller, — wie stets wenn der Anblick BarryS eine längst vergan« gene Erinnerung ihm vor die Seele führte. Astried von Lingen — sie ivar eS. Hätte noch ein Zweifel in ihm bestanden, daß diese so überaus einfach angekleidete Mädchengestalt mit dem eigen-tümlichen Zauber von Vornehmheit und Grazie, die Baronesse Lingen sei, so bestätigte ihm BarryS Be- 2 Sie mußte erst heute hier angekommen sein. Doch die Gesellschafterin der allen Gräfin Herzseld, di« sich schlichtweg als Fräulein Lingen ins Fremdenbuch eingetragen, existierte für die Gesellschaft nicht. Als daS Fräulein Barry jetzt bedeutete, z» seinem Herrn zurückzukehren, rief letzterer den Hund durch einen Pfiff herbei. Rührend war es auzu-sehen, wie das Tier mit seiner Anhänglichkeit an seiner listigen Herrin und seiner Pflicht gegen seinen jetzigen Herrn, kämpfte. Auf halbem Wege schon, äugte es noch einmal zu der Baronesse zurück, und erst ein Zuruf feines Herr», ließ ihn diesem folgen. Lange stand der Baronet an diesem Abend aus dem Ausguckplatz auf der Landzunge. Aber er sah nicht daS Meeresbild, hatte kein Ange für feine grandiose Schönheit, die ihn sonst begeisterte. Ueber Zeit und Raum hinweg schaute seine Seele ein Bild: Bom letzten Abeudsonnenstrahl umflirrt Schloß Lingen und aus der Freitreppe, das junge Angesicht vom Abendrot umwoben, Astried von Lingen, an deren schwarzes Gewand Barry sich schmiegte. Trotz ihres Trauerkleides hatte die bettelarme Erbin des alten Adelsgeschlechtcs einen tiefen Eindruck auf den jungen Baronet gemacht. Bon Leid, das stolz sich vor der Welt verbirgt, erzählten ihre Augen. Bei dem Blick in diese dunklen Sterne kam es dem im Reichtum Lebenden zum Bewußtsein, was es bedeutet, plötzlich ohne ihm existiere» zu müssen und daß dieses junge Wesen überhaupt nur weiter existieren könne, wenn es selbst für feinen Unterhalt sorgte. Eine Sache, die dem Baronet James of Kingsley ein nnfaßlicher Begriff blieb. Zu ganz anderem Zwecke, als Betrachtungen über das Schicksal einer ihm bisher unbekannten jungen Dame zu ziehen, war er nach Schloß Liu-gen gekommen. Sein Besuch galt dem Ankauf deS Neufundländers Barry. Als ahne der Hund dieses, hatte er laut bel-lend deu fremden Gast begrüßt und dann nach einem Wink feiner Herrin aufheulend sich zu ihren Füßen hingelegt. Wie abschiednehmend von etwas Liebem war Astrid von Lingens schlanke Hand über Barry hin. geglitten und der junge Baronet hatte hierbei ein nie gekanntes Empfinden erlebt — er hatte für diesen Augenblick gewünscht, der Hund Barry zu sei«. Die deutsche Luft brachte solch absurde Ein-fälle hervor! Im nächsten Augenblick halte er damit aufgeräumt und den Kauf des Hundes geschäftsmäßig abgeschlossen. AIS er Schloß Lingen wieder verließ, aber nahm er außer dem Neufundländer eine Erinnerung mit. Und diese Erinnerung war bis heute aus seinem Gedächtnis entschwunden, denn der Anblick Barrys machte ihm diese Erinnerung alle Tage neu. — Am andern Morgen ward im Strandhotel, woselbst der Baronet logierte, die Nachricht laut, sein Hund Barry sei spurlos verschwunden. Weder in den Dünen noch im Walde, wo man nachgesorscht, war cr gesunden worden. Der Baronet bewahrte der Sache gegenüber seine gewohnte Unnahbarkeit. Man solle die Suche einstellen . . . Mit die' sem Bescheid verließ er um die eiste Bormittag» stunde sein Hotel und nahm den Weg nach dem Kurhause. Er hatte in Erjahrnng gebracht, daß die Gräfin Herzfeld hier Wohnung genommen. Als er das Kurhaus betrat, empfing ihn mehrstimmig der Ruf: „Das ist der Eigentümer des Neusund-länderS!" Der Wirt kam herbeigeeilt: „Mein Herr, sind Sie der Baronet of KingSley, dem der Neufundländer gehört?" Und als der Engländer bejahte, fuhr der Wirt lebhaft fort: „Ihr Hund kam hente früh hier an-gelaufen. Jeder Versuch, ihn hinauszuweisen, scheiterte an seinem Widerstände, und er lies nnverzüg-lich zur Zimmertür der Gesellschafterin der Frau Gräfin Herzseld. Das Fräulein war aber bereits ausgegangen. Offenbar hatte der Hund dieS gewittert, denn er machte Kehrt und jagte davon. Wo« hin? hat hier natürlich niemand beachtet. Nun ist aber daS Fräulein bis jetzt nicht zurückgekehrt — die Frau Gräfin ist hierüber in großer Aufregung, da —" Jetzt ward eine Tür geöffnet und die Gräfin Herzseld, eine alte, aber noch rüstige, doch offenbar sehr nervöse Dame, sah heraus. »Hörte ich recht? Der Eigentümer des Hnnde« ist da? Bitte, mein Herr, treten Sie doch bei mir ein . . . Ich bin nämlich in großer Sorge. Biel-leicht kaun ich von Ihnen Details erfahren, die den Zusammenhang erraten machen Meine Gesellschas-terin ist nämlich von ihrer Frühpromenade nicht znrückgckehrt — Der Baronet war der Aufforderung gefolgt und in das Zimmer der Gräfin getreten. Er stellte sich dieser vor und bemerkte, daß er gekommen sei zu fragen, ob Barry hier fei. Nach dessen Bor-gehen gestern habe er angenommen, daß der Hund 3 in treuer Anhänglichkeit an seine einstige Herrin, die Baronesse Lingen, dieser nachgelaufen sei. „Sehr recht — sehr recht, Sir," rief die Gräfin in ihrer lebhaften Art, und ihr seines Ge-sich» znckte nervös. „Dieses gibt mir auch die Hoff-nung, daß der Hund das Fräulein auffinden wird! Wie aber wird er sie auffinden?" schloß die Dame in schwer beherrschter Erregung. „Wenn ich recht verstehe, so meinen Frau Gräfin, dem Fräulein von Lingen sei etwas zuge-stoßen?" fragte der Baronet und seine Stimme klang nicht ganz so sicher, als man ihr sonst nach-rühmte. „Ja eben!" rief die Gräfin erregt. „Die Um-stände sprechen ja leider dasür! Wir waren, ehe wir hieher kamen, in Scheweningen. Wenn Fräulein Astried dort ihre Frühpromenade machte, war sie nach Verlaus einer Stunde, der Zeit, wo ich auszustehen pflege, zurück. Immer treu besorgt um meine Bcqnemlichkeit, hat sie sich nie eine Vernachlässigung zu schulden kommen lissen, ja, sie war so pünktlich aus die Minute! Und nun ? Ich mußte mich allein ankleiden, mir durch den Kellner meine Schokolade bringen lassen. Niemand war da, der mir die Postsachen brachte. Die Stunde, wo mir das Fräulein vorlieft, ging vorüber, sie war nicht gekommen. Um elf Uhr pflege ich im Kurgarten zu promenieren am Arme meiner Gesellschafterin — sie ist ausgeblieben I Was sagen Sie dazu, Sir? Ist daS nicht auffällig, im höchsten Grade besorg-niSerregend?' ES schien, daß der Gast diese Ansicht teilte. Jetzt hätte niemand mehr seine Uunahbarkeit rühmen können — die Erregung, welche die Gräfin beseelte, schien aus ihn übergegangen zu sein. Die sonst so kühlblickenden Züge waren durchdrungen von ge-heimer Unruhe, forschend ruhte sein Blick auf der alten Dame. „Dem Fräulein ist die Gegend ja noch unbe-kannt. ES ist nicht unmöglich, daß eS vom Wege abgeraten ist." „Auch ich würde dies annehmen," unterbrach ihn die Gräfin, „hätte das Fräulein selbst mir nicht Veranlassung gegeben zu befürchten, daß hier eine Absicht vorliegt." „Was sür eine Absicht?" sragte der Baronet hastig. Hinter seiner Stirn begannen die Gedanke» sich zu jagen. Die Gräfin suhr sich vernöS über die Stirne. Zaudernd sah sie aus den Gast. „Mon dieu, es verlangt mich, mich mit jemand auszusprechen über die Sache,--und — ich habe ja niemanden, zu dem ich es könnte! — Doch ich glaube, Ihnen, Sir. sind die Familienverhältnisse der LingeiiS nicht fremd .... Lieber Himmel, die Baronesse hat ja tapfer gegen ihre Misere ge-kämpft, war ja ehrlich bemüht, mich ihre Seelen-stimmung nicht fühlen zu lassen. Meine Mensche». kennt«iS aber sagt mir, daß dieses Mädchen nie das Schicksal seines Leben» verwinden wird. Gestern nun," — die Gräfin sprach hastig und hastiger — „als der Hund Barry sie wiedererkannte und damit wohl die Vergangenheit übermächtig ihr znrückries, vermochte Fräulein Astried zum erstenmal in meiner Gegenwart nicht ihre Beherrschung zu wahren. Damit sie mit sich allein sein könne, entließ ich sie zeitiger als sonst — „Und seitdem haben Frau Gräfin die Baronesse nicht gesehen noch gesprochen?" „Nein, Sir! Das ist'S ja gerade ... Ich fürchte —" Der Baronet hatte bereits nach seinem Hut gelangt, er war bleich, sehr bleich. „Verzeihen Sie, Gnädigste, daß ich Sie jetzt in dieser Ungewißheit zurücklasse. Doch hier gilt eS, zu handeln." „Ja, eilen Sie. eilen Sie, Sir! Forschen Sie nach der Baronesse — doch — schonen Sie sie — sprechen Sie gegen niemanden aus — „Was wir befürchten, bleibt unter uns, Frau Gräfin. Sobald ich ein Resultat habe, bringe ich es Ihnen l" Die alte Dame drückte das Foulard an die Augen und reichte dem Gaste die Hand: „Daß Sie selbst nachforschen wollen, ist bewunderSwert, Sir! Gebe der Himmel einen glücklichen AuSgang! Gott mit Ihnen!" Vom Fenster aus sah die alte Dame dem Ba° ronet nach, wie er den Weg am Meer entlang nahm, mit Schritten, wie bebende Angst ihn schreitet. Er, der nicht gewohnt war, zu gehorchen, gehorchte jetzt bedingungslos der Stimme seines Herzens. In die-ser Stunde des Bangens, daß daS unglücklich sich fühlende Mädchen gewaltsam den Tod gesucht, war es ihm zum klaren Bewußtsein gekommen, daß die Erinnerung an dieses ihn nur darum nicht verlassen, weil er dieses Mädchen liebte — unendlich liebte. Vor diesem allmächtigen Gesühl verstummten die Stimmen der Welt. Astried von Lingen reiten, wenn sie noch zu retten war, sie retten — für sich selbst! Wo war sie? Der Wind hatte sich verstärkt. Brausend kam er dem Eilenden entgegen Die Wellen tanzten und schäumten an das Gestade, darum Seetang und Al-gen wucherten. Unermeßlich dehnten sich die Dünen, 4 leuchtend lag die Sonne auf dem weißen Sande. Längst schon hatte er die bewohnte Gegend zurück-gelassen. Immer einsamer wurde eS. Rechts wind-durchbrauster Kiefernwald, links das unendliche Meer. Wieder und wieder späht« der Suchende mit angsterfülltem Blick nach der Vermißten ans, — vergebens. Dagegen spiegelte seine erregte Phan-taste ihm SchreckenSbilder vor, glaubte er aus den Wellen ein dunkellöckiges Köpfchen auftauchen zu sehen. Wie, wenn er sie sände, oder gar zu spät kam? Je wahrscheinlicher ihm dies wurde, desto heftiger ward sein Verlangen nach Astried. Er rief ihren Namen in den Wind hinein; jauchzend trugen die Wellen den Klang mit fort. Waren Stunden so vergangen? Er wußte eS nicht, als plötzlich fern zwischen den Wellen etwas auftauchte. Der Beobachter strengte seine Sehkraft an; sein Herz klopfte ungestüm, jeder Nerv in ihm zitterte vor banger Spannung. — Das war kein Fahrzeug, nein, nein! Jene» etwas, daS dort ge-gen die Wellen ankämpfte, war ein Lebewesen, es war — Allmächtiger! — Barry! Die Sonue, die glitzernd auf den Wellen lag, beglänzte das treue Tier, das ersichtlich mit dem Aufgebot der Kraft die Beute mit sich schleifte, die es dem Wasser entrissen. Mit seinen Zähnen die Leblose an ihren Kleidern festhaltend, suchte er schwimmend das Ufer zu erreichen. In den folgenden Minuten spielte sich auf dem Wasser eine aufregende Szene ab. Die Kraft des treuen Tieres versagte jäh und eS wäre mit seiner Beute verloren gewesen, hätte jetzt nicht Hilfe ge° naht. Zwei kräftige Männerarme teilten die Wo-gen, entlasteten den Retter und brachte die Gerettete ans Ufer. Das Geschehnis bildete jetzt den Gesprächsstoff sür die Badegäste. Es bot des Interessanten auch gar so viel! Der Hund Barry hatte seine einstige Herrin, die Baronesse Lingen, al« welche sich die Gesellschafterin der Gräsin Herzfeld entpuppt, und die offenbar einen Fehltritt ins Wasser getan, ge-rettet. Dann aber war seine Kraft plötzlich ver-siegt, bevor er daS Land erreicht, und die Baronesse wäre nnu doch das Opfer der S«e geworden, hätte jetzt nicht der Baronet, der nach seinem Hunde Aus» schau gehalten, den Retter abgegeben. Groß war die Bemühung des Arztes gewesen, daS Fräulein wieder ins Leben zurückzurufen. Gottlob! war es schließlich geschehen! Und wie zu erwarten, war jetzt der Baronet täglicher Gast der Gräfin Herz-seid, um sich nach dem Befinden der Patientin zu „Ich wette, der Hund Barry wird hier zum Heiratsvermittler", meinte lachend ein witziger Kopf. Es war so. Mit seinen treuen Hundeaugen sah er just in diesem Augenblick zu den zwei jnn-gen Menschenkindern auf, deren Seelen sich gesunden zum Bund sür das Leben. Vermischtes. E i n K a r in e l i t e r p a t e r als Kirchen-d i e b. Ans Budapest wird gemeldet: Im hiesigen Karmeliterkloster sind seit einiger Zeit zahlreiche wertvolle Kircheiirequisiten abhanden gekommen. Letzter Tage fiel einem Detektiv in einem Antiqui« tätenladen eine große Menge Bruchgold und Bruch-silber auf. Der Händler erklärte, de» Vorrat von einem Karmeliterpriester gekauft zu haben. Der Händler wurde nun in das Karmeliterkloster geführt, wo er tatsächlich einen der Brüder als denjenigen bezeichnete, von dem er die Gegenstände erworben hatte. Es ist dies der Budapest« Katechet und Karmeliterpater Karl Zeyk, der anfangs jede Schuld leugnete, später aber unter der Wucht der Beweise ein vollcS Geständnis ablegte. Unduldsamkeit eines Pfarrers bei einem Begräbnis. AuS München wird ge-schrieben: Eine peinliche Szene ereignete sich, wie erst nachträglich bekannt wird, beim Begräbnis des Generalintendanten Freiherr« von Speidel. Das Erogramm der Leichenfeier war zwischen der Fa milie des Verstorbenen und der Hofiheaterintcndanz vereinbart worden, wonach der geistliche Rat Stadt-Pfarrer Fischer die Gedächtnisrede halten und hieraus der langjährige Mitarbeiter und Kollege des Ver-storbenen, Oberstabsrat Zollner, sprechen sollte. Als man nun den Sarg in die AusbahtungShalle trug, war aber der Pfarrer nicht zur Stelle. Um die peinliche Pause nicht zu vergrößern, begann Zollner seine Rede, und nach ihm sprach noch Oberregisseur Fuchs. Nach den ersten Worten des letzteren erschien plötzlich der Pfarrer. Oberregisseur Fuchs brach sosort ab, und der Stadtpfarrer Fischer trat vor den Sarg und rief mit lauter Stimme: „Hier spreche ich als der Erste, di« Seele des Verstorbenen gehört der Kirche, niemand hat hier vor mir zu sprechen.* Dieses Benehmen des Pfarrers erregte das peinlichste Aufsehen. eutschösterreichifcher Prehverein bekämpft den Schund, fordert die Volks-bildung. Mitglieder erhalten jährlich einen reich illustrierten Kalender und noch vier Bücher oder auf Wunsch vorzügliche Jugendschriften mit Bildern. — Jahresbeitrag 2*20 K. Hauptleitung: Graz, Grabenstraße 38. Nummer 74 Deutsche Wacht Ente 7 FMMlEi ZIGARETTENPAPIERE • ZIGARETTENHÜLSEN ? Sie uberfrefTen selbst- » die höchsten Erwartungen ? des Rauchers BnBücm-100BiAn VIER HEUER » Ein ParevraucHFL SECHS HELLER Z IRHÄITUCH IN JEDER K.K. TABAK-TRANK isti der Kranke todmüde und eS umsängt ihn ein tieeser Schlaf. Nach dem Erwachen ist ihm die Er-iniaerung an das Vorausgegangene entschwunden, un»d nach einigen Tagen der Schwächt stellt sich G^ncwng ein. Ein sehr gefährliches Gift enthalten auuch die Eßpilzc, die nicht mehr frisch sind oder duiirch Kälte gelitten haben. Da die Pilze viel Ei-weeiß enthalten, so zersetzen sie sich schnell, wenn sie! anfangen zu faulen, und es entsteht ein Gift, Ixia* dem von faulendem Fleisch gleich ist. Auch diexsis Gist bringt schwere Erkrankung oder den Tod. Wt^as nun die sosortige Hilfe bei diesen Vergiftungen anbbelangt, so versuche man, bis zur Ankunft eines ArMs die noch unverdauten Rückstände der Mahl-zeitn aus Magen und Darm herauszubringen, indem maun, wenn sich Erbrechen nicht von selbst einstellt, dazqu reizt. Leichte Absührmittel, wie z B. Rizinus-öl jiivd anzuraten, eine Magenspülung darf jedoch nurr der Arzt vornehmen. Kranken, die durch den Knollenblätterpilz gefährdet wurden, reicht man, bevcvr der gerufene Arzt kommt, um das Gift zu »erddünnen und dadurch feine Wirkungen abzu-schuwächcn, möglichst viel Wasser oder Milch. Fangen die Kräfte an zu schwinden, so leistet starker Kaffee guter Dienste. Bei Fliegenpilzvergistungen, die den Krainken stark nervös erregen, vermeide man Kaffee, am besten unterbleibt die Darreichung irgendwelcher Mitttel, da ja eine ernste Gefahr nicht droht und der >rzt geeignete Mittel verordnen wird. Sollten von i der Zubereitung der Pilze noch Ueberreste vor-handden sein, um so besser, der Arzt kann dann das Gift»t besser erkennen und um so wirksamer be-ttaptfcn. SCHONEN SIE Drnre Wäsche durch Verwendung einer absolut reinen Seife. Sunlight Seife bietetet Ihnen absolute Gewähr für Unschädlichkeit. Ihre ständige Verwendung für die Wäsche bedeutet deshalb für Sie eine grosse Ersparnis. Städte tu 16 H. und 30 M. LEVER * CO, Cju.b.H, WIEN III. L 18 VeMordene im Monat Juguj! 1912. Z öetti Cuva», 8 Jahre, Bedienerinnenskind. Stefamn Tacer. 20 Jahre, Fabriksarbeiter. Bojan Boglailar, 3 Monate, Lehrerskind. Maria Kramer« schek, , 74 Jahre, Stadtarme. — Im Allgemeinen Srank«ik«ilhause: Urban Lach, 77 Jahre, Gemeinde-armern aus St. Äristof. Josef Gradic, IS Jahre, Taglöllöhner auS Skeruitzen. Johann Knez, 5 Jahre, Kind o au« S>. Georgen am Tabor. Josef Zupanc, 67 Ja)ahre, Tifchler au» St. Hemma. Peter Sko-bernr, «, 75 Jahre, Taglöhner au« Tüchern. Ursula Alatecarian, 76 Jahre, Gemeindearme aus Weixel-dors. Matthäus Vrrcko, 54 Jahre, Taglöhner aus Tüchmern. Theresia Fuhrmann, 7b Jahre, OrtS-arme t a»S Tepinaberg. Anton Robar, 60 Jahre, Arbeitern au« Lasche. Maria Deticek, 53 Jahre, OrtSarÄme au» Umgebung Gonobitz. Stefan Zrsic, 38 JaJahre. Fabriksarbeiter aus Tüchern. Jakob Juhart/in, 58 Jahre, Tischler au» St. Peter im Sanntcmtale. Apollonia Rebeufchek, 48 Jahre, Tag- löhnerSgattin au« Stcrnstein. Dr. Benedict Graf Giovanelli-Ghersburg, 69 Jahre, k. k. Statthalterei-Vizepräsident aus Wien. Marie Zupanee, 60 Jahre, Bedienerin aus Cilli. Josef Hüttig, 69 Jahre, Kammacher aus Cilli. Wenzel Nowotny, 19 Jahre, Faßbinder aus Tüffer. Christine Matschet, 51 Jahre, SchuhmacherSgattin aus Cilli. Michael Pahovec, 6 Jahre, Kind au« Trennenberg. Gertraud Wouk, 76. Jahre, Gemeindearme aus Gaberje. Franz Podpecan, 1 Monat, Kind aus Gaberje. Jakob Marzidovset, 64 Jahre, Taglöhner auS Tüchern. Gingesendet. 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Ein Honror&r hiefür wird nicht eingeboben. Mittellose Schüler «nd Schülerinnen können um teilweise oder ganze Befreiung vom Schulgeld an»»eben. Derartige Gesuche sind gleich bei der Einschreibung zu über reichen, andernfalls eine Berücksichtigung nicht stattfindet. Eine Unterbrechung des Unterrichtes innerhalb eines Schulbalbjahres, sowie ein späterer Beginn oder früherer Abschluss dr« Unterrichtes hat auf die Höhe des halbjjübrig entfallenden Schulgeldes keinen Eiiiflus?. Ausnahmen hievon können nur bei besonders berOcksichtigenswerten Fällen auf besonderes Ansuchen, durch die Vereinsleitung bewilligt werden. Spechstunden in der Direktionskanzlei täglich von 10—11 Uhr vormittag, uüikverein <1111. Der artist. Direktor: Jos. K. Richter. Der Obmann : Dr. A. Rojic. k / m « Mieder- Spezialitäten auch für stärkere Figuren beliebige Grössen lagernd. Die stärkste Dame erscheint schlank durch das Tragen des neuen Reform-Mieders Zu haben im Warenbause Johann k«ss, Cilli Hausfrauenschule in Cilli. Die Einschreibung in die einzelnen Abteilungen (Koch- und Haushaltungsschule, Weissnihschule, Kleidernähschnie) findet am 16. und 17. September von 11 bis 12 Uhr in der Direktionskanzlei, Grabengasse, statt. Die Aufnahmswerberinnen müssen in Begleitung der Eltern oder deren Stellvertreter erscheinen und das Entlassungszeugnis vorweisen. Die Vorsteherin: Leopoldine Rakusch. Umschreibung - Kundmachung *-* für die städtischen Schulen. 1. Knaben- und Mädchenvolksschule. Einschreibung am 16. September von 8 bis 12 Uhr im neu erbauten Volksschulgebftude, und zwar für die 1. Klasse in den Schulleitungskanzleien, für die übrigenKlassen in den betreffenden Lehrzimmern. Die Kinder haben in Begleitung der Eltern oder deren Stellvertreter zu erscheinen. Die neu ein-tretenden Schüler müssen den Taufschein (Taufzettel) und das Impfzeugnis vorweisen, die übrigen das letzte Schulzeugnis. 2. Mädchenbürgerschule. Einschreibung am 16. September von 8 bis 10 Uhr vormittags in der Direktionskanzlei, Grabengasse. Die neu eintretenden Schülerinnen müssen in Begleitung der Eltern oder deren Stellvertreter erscheinen und haben das letzte Schulzeugnis sowie den Tauf- und Impfschein vorzuweisen. 3. Mädchen- und Knabenhandelsschule. Einsehreibung am 16. September von 10 bis 12 Uhr vormittags in der Direktionskanzlei, Grabengasse. Die neu eintretenden müssen in Begleitung der Eltern oder deren Stellvertreter erscheinen und haben das Entlassungszeugnis vorzuweisen. Die Aufnahmsprfisungen für die MädchenhQrgerschule und für die Handelsschule finden am 16. September um 2 L'hr nachmittags statt. Der Bürgermeister: Dr. H. von Jabornegg. - Verdienst 4 K ttifllrh »tiindic durrk leicht«, beliebte atri«fctr*rti na eigenen Haim »j» Srhnellitrickma. ■ehinc unerreicht vlalMitic, prak- tisch uo Friedek-Miatek und Rrannan. Kulanteate tuirAhrang von Blirttrn- au slrAfen ( ehernahnif von Wertpapieren *ur Aufbewahrung und Verwaltung Belehnung von Wertpapieren. Vermietung von Mfherhelinwehranh-sftehern (Sasea.) Annahme von Geldern nur Verzinnung Im konto-Horrent oder auf Elnlag»- Bö eher. Kreditbriefe auf sämtliche Haupt- und Nebenplätze de* in- und Auslandes. Kontorist (Fabriksbearate) der deuteeben und slowenischen Sprache vollkommen mächtig, 26 Jahre alt, mit mehrjähriger Praxis in der Maschinenbranche, sowie elektr. In-«tall.-Artikel, mit sämtlichen Büroarbeiten vertraut, sucht Stellung per Oktober. Gefl. Anträge unter ,P. F. 18806" an die Verwaltung de* Blattes. Zu verkaufen: Einige Hektoliter heurigen Aplelwein veiters 2 gebrauchte, leichte Fubr-wagen, Pferdegeschirr für 2 Pferde. 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