^»K »5. Dinstag an» IN. August »OAO. Di« Lail'.ichcr Zeiti.ng" crschciut wöchentlich !t Ma!: DiMtag. Donnerstag und Samstag, uud tl)sttt santtttt dein „^llyrischc» Blatte" im Comptoir ganzjährig !> si., hall'Mrig ^ ft. :j<1 fr., fiir vic Zustellung ins Hauo sind jährlich A» kr. mchr zii entrichten. Durch die f. l, Pl'sl untcr Convert mit a/druckttr Adrcsst portofrei ganzjährig 12 ft., H.U^ährig tt si. ^. M. — InsertwuSacbühr für einc Epalteuzcile oder dm Naum dcrftlbcn, für einmalige Einschaltung ^ kr., fur cine zweimalige ^ fr., fur cinl dnimaligc .> tr. (L. M. Inserate bis 12 Zci-lcn 1 fi. sür II Via!. Aemtlicher Theil Hcr;agtl)mn Krain H^eit dm in diesen Blättern schon veröffent-lichten Fällen einzelner Erkrankungen an der epidemischen Cholera unter den Eisenbahndau. Arbeitern m diesem Gubernial - Gebiete, haben sich laut so eben empfangenen amtlichen Nackweisungen der Art Erkrankungen wiederholt gezeigt, so daß im Ganzen seit l bis zum ?. d. M. neun Cholera-Kranke sich ergeben und im Notdspitale von Sauscheg aufgenommen wurden, wovon 8 starben und 6 noch in der Bchandlung stehen, muer welch letztem nur I noch gefährlich darnicderliegt. Von diesen Kranken gehören nur 2 der heimischen Bevölkerung an und bei allen haben arge diätetische Einflüsse das Uebel gefördert. Wiewohl feine Mittheilungen über eine weitere Ausdehnung dieser Krankheit in den angränzenden Landesgebieten vorliegen, auch die ihrer Verbreitung nicht mehr so günstige Jahreszeit heranrückt, endlich nicht verkannt werden kann, daß die ge.-wohnliche um dicsc Jahreszeit herrschende epidemische Ruhr, welche als Folge gäher Verkühlung im Wechsel der heißen Mittagszeit gegen die kühlen Abende ihr Entstehen hauptsächlich bedingt, auch der Cholera ähnliche Fälle immer ein Geleite zeigte, so ist es eben besonders in Würdigung dieses letzteren Umstandes erforderlich, nun mehr noch als sonst auf die diätetischen Einflüsse strenge Rücksicht zu nehmen und insbesondere vor Erkühlung und Ernä'ssung, dann Ueberladung des Magens mit,schwer verdaulichen Stoffen, namentlich nnzeitigen Früchten, sick zu verwahren, so wie nur auf trocknen Lagerstätten Ruhe zu suchen. Selbst den in bedrückenden Verhältnissen lebenden Arbeitsleuten und Taglöhnern kann es nicht unmöglich seyn, der Art schädlichen Einwirkungen zu entgehen. Auch sind durch die rege Vorsorge im ganzen Landesgebiete Vor ehrungen getroffen worden, wel-cke den Schutz in der Art sichern, daß bei allen Gemeinden durck eigene San itäts-Com -Missionen, an welche sich in allen Fällen des Bedürfnisses zu wenden ist, in Bezug aus Unterkunft und Pflege der verlassenen Kranken die irgend geforderte Hilfe nach den von oen Ge.-meinden zugesagten Verpflichtungen erlangt werden muß. Jeder Einzelne muß aber auch durch seine Sorge für die Selbsterhaltung vordenken, um den erwähnten Schädlichreiten nicht zu verfallen, zu welchem Ende insbesondere die Vermeidung des Hin-legens auf den nun gewöhnlich feuchten Boden, dann der Einathmung der fruchten Morgenluft ohne Einnahme eines erwärmenden Getränkes, so wie eine strenge Beobachtung der gewohnten zuträglichen Kost, Bedingungen bilden, welche nicht außer Acht zu lassen sind. Bei den bekannten krankhaften Er.-scheinungen, welche, wenn sie das Uebel auch nur im untergeordneten Grade andeuten, ist schleunig die ärztliche Hilft, für deren Vorhandensein die Behörden zeitrecht zu sorgen haben, anzurufen, da, wie bekannt, das Uebel öfter einen bösartigen Ver-' lauf plötzlich eingeht. Die angemessenste Hilfe, welche sich bis zum Eintreffen des Arztes Jeder selbst, oder durch seine Angehörigen verschaffen soll, ist ein warmes, trot-kenes Lager, und ein bis zum Schweiß erwärmendes Theegetränk. Während nun die k. t. Kreisämter und alle Bez. Obrigkeiten wiederholt aufgefordert werden, nicht nur jeden der Cholera verdächtigen Fall auf das schleunigste anzuzeigen und die ärztliche Hilfe herbeizuschaffen, sondern auch der schon vorbereiteten öffentlichen Vorsorge zur Pflege der Kranken mit Nachdruck die geforderten Erfolge zu sichern, muß sich das Landespräsidium erlauben, auch ein bittliches Wort an die mildthätigen Bewohner die. ses Kronlandcs zur Beitragung wohlthätiger, wenn auch noch so geringer Spenden an die Sanitäts-Commissionen zur leichtern Bczweckung der Absicht, zu richten, und findet sich gleichzeitig veranlaßt den Bewohnern dieser Hauptstadt bekannt zu geben, daß die mit Decret des hohen k. k. Ministeriums des Innern vom Z0. August 1848, Zahl 1029, für den Bereich der Hauptstadt zur gesonderten und nachdrücklichen Förderung der in Rede stehenden Verhandlungen und Zustandcbrmgung erforderlichen Hilfsmittel zusammengestellte Gubernial-Commission hierorts im Gubernial - Gebäude ihr Amt beginnen und Jedermann hiemit aufgefordert bleibt, in Angelegenheiten der Cholera sich an dieselbe zu wenden, welche Commission nach erwähnter Ministerial-De-cretation in folgender Weise zusammengestellt wurde: Präses der Commission: Graf Hohenwart, k. k.Hofrath. Referent: Dr. Georg Math. Sporer, Gu-bcrnialrath und LandeZ-Protomedicus. Aushilfsrefe-rent: Dr. Raimund Melzer, Krankenhaus-Direc. tor. Mitwirkende Mitglieder: Polizei - Obercommis-sär Suchanek, Magistratsrath Köstel, unter permanenter Bciziehung der Herren Gemeindeglieder: Ignaz Bcrnbacher und Joseph Erschen. Die Zeit des Zusammentrittes dieser Commission wird nachträglich bekannt gemacht werden, wenn wider alles bessere Verhoffen das Uebel sich dem Bereiche dieses Stadtgebietes nähern sollte. Vom k. f. Landespräsidium. Laibach am 10. August 1849. Veiträsse siir die Selbst« „nd Vollständigkeit dcs Herzogthums Krnin als Kronland. Von Dr. ä !»» 5! 5 „Wchmuth und Ernst erfüllte deS Denkenden Antlitz, „Und die Nuhe dcS reimn unbestecktcn K'wisseüs „Sprach scin ganzes Msicht. Sem treuer Zeuge, das Auge, „Wnntc, — vcrbarg nichl dic Thräncn, tr glaubte, cr splvchr vor Mnscheu. " MoMock, Wehmuth erfüllte die Seele jedes ^andcs-bewohners über den hohen Ministerial - Vorlrag vom 5. lmd die allerhöchste Genehmigung desselben vom 26. Juli d. I. in Netreff der Organisinmg der Gerichte in den Kronländern Kärnten und Kram dahin, daß sich der Sprengel des zu Klagenfurt zu errichtenden Oberlandesgerichtes über beide Kronländer zu erstrecken haben werde. Schreiber dieses ist weit entfemt in die angeführten Grundlagen dieses unerwarteten Erfolges, in die Prüfungen der Operate oder in den Ausspruch der Vertrauensmänner Bedenken zu legen, oder dem weiteren gemeinen Wahne sich anzuschlie- ßen, daß die slovemschen Nationalitätsbestrebungen, oder Mangel ständijcher Energie, oder Abgang gehöriger Vorstehung der Stadtgemeinde dieses Lan-dcsverhängniß zur Folge haben. Aber die allgemeine Trauer aller durch ihre Sonderansichten bisher Getrennten verdient es, Behufs recht- und zweckmäßiger Neugestaltung des Vaterlandes in Ansehung der Iustizpssege und der in deren Gefolge gehenden administrativen ^andes-eintheilung, etwas Dienliches beizutragen. Ernst ist die Zeit in Ansehung des Gebotes, daß die Lande dem Landesfü'rsten mit Liebe und Treue anhängen, denn das Absolute greift beim Denkenden nicht weiter als der Zwang, und es wäre die Wohlfahrt der Völker übel bestellt, wenn das Chor der Wächter noch größer als die Zahl der möglichen Vcrlctzer seyn müßte. Krains Landcstinder haben das Silberband der Treue und Anhänglichkeit an ihren Landesfürsten fortan heilig und unbefleckt erhalten; ja, selbst dann, als diese Tugend in allen Nachbarländern wankte, und von dort am Boden demoeratischer Vereine den in Wien den echten Bürgersinn knechtenden Potenz n Hilfe ward, ertönte hier im ganzen Land der echte Geist -. »Alles für Fürst und Va-terland!" Dieß Bewußtseyn eines Volkes kann den Wunsch desselben nach gleicher Behandlung mit den Nachbarn nicht als unbescheiden erkennen lassen , und es konnte sich der Hoffnung hingeben, daß auch ohne Petitionen und Insinuationen, und ohne Folge derselben von fremder Seite, seinem Rechte Recht werden werde; —' daher seine bescheidene unzudringliche Ruhe. Trockne deine Thräne über den dir gewordenen unerwarteten Erfolg, geliebtes Vaterland! Du trägst ja dein gerechtes Sehnen - Menschen vor, — und damit die Gerechtigkeit deines Wunsches offenbar werde lasse deine Landhandfcste sprechen für die Gerechtigkeit reiner Bitte, daß du beim großen Neu-bau Oestrrrcichs nicht der einzige krüppelhafte Körper , ein Kronland dem Namen nach, doch ohne Seele und Leben seyest: Albrecht Herzog zu Oesterreich, Stcycr, Kärnten, Herr zu Krain, auf der March und zu Portenau ?c. ?c., hat den lieben getreuen Landherrn, Rittern und Knechten im Lande Krain mit dem Brief llsln. Gratz, Mittwoch nach des heiligen Kreuzes Tag, als er erhaben ward, da man zählt von Christi Geburt 1398, ihre Gnaden, Rechte, Freiheiten und gute Gewohnheiten gegeben, und anerkannt, daß sie zu richten das Recht haben nach den ertheilten Rechten, sonst aber nach den Rechten, wie die Herren und Edelleute im Lande Steyer. Albrecht Graf zu Görz hat denen in der win-dischcn Mark und Mottling von seinen Vordem qegebene Freiheiten, damit sie ewiglich blei-und jene von seinen Erben und Nachkommen derselben nicht beraubt würden, und denen in Isterreich gegebene Freiheiten mit dem Briefe . Erichtag nach St. Iörgenthag l365 bestätiget. Diese Gnaden, Rechte, Freiheiten und gute Gewohnheiten sind vom römischen König Friedrich !444s von Maximilian 1494, von Kaiser Karl V. 302 1520, vom König Ferdinand V.',28, von Karl Erzherzog zu Oesterreich !56? bestätiget, von Kaiser Nudolph II. dein Her zogt Hume Krain und den demselben angehörig cn Herrschaften Windisch-Ma rch, Mottling, Istcrreich und Karst l593, von, Erzherzoge Ferdinand 159? consirmirt worden. Erzherzog Ferdinand hat bei der Erbhuldigung 1597 als künftiger Herr und Landesfürst in Krain über die von dem Landeshauptmanne Georg Len-kovk Freiherr zu Freienthurl, an der Kulp vorgelesene Aydtspfiicht des Inhaltes: — »Durchlauch-tigster Fürst und Herr — werden schwören nut derselben Ayde als künftiger Herr und Uandesfürst in Krain allen Landleuten, Herren, Rittern und Knechten des bestimmten Fürstenthum Krain wie samftt den angeraichte n Herrschaften Windisch - March, Mottling , Isterrcich und Karst, Sie und alle Ihre Erben und Nachkommen bei allen den Rechten und Freiheiten und guten Gewohnheiten, als das von alter herkommen ist, und das Euer sürstl. durchl. Vorfordcrn Brief beweise, in allweg statt halten, auch dabei gänzlich bleiben laffen - dazu dieselben Brief mit derselben Brief bestatten und verneuern wollen, ungefährlich, das Paret vom Haupt genommen , und dem Landeshauptmanne mit aufgereckten Fingern nachgesprochen: Als uns jetzo vorgelesen worden, schwören wir mit unserm And gemcincr Landschaft des Fürsten thumbs Krain mit sammt den angeraichten Herr-schaftcn der Windischen March Mottling, Isterreich und Karst statt, vest, und unzerbrochen zu halten. Treulich ohne alles Gefahr, als uns Gott belf And all Heiligen." (Schluß folgte Laib ach, den l.'l. August. Dm il. d. M. war die Probe der bereits zur Vollendung gebrachten amerikanischen Brücke über die Save an der Eisenbahnlinie bei Pogancck in Gegenwart des k. k. Ministerial-Rathes und Eisenbahn-Directors Herrn v. Ghcga bestimmt. Durch einen Zufall und die Güte eines hochgeehrten Freundes war ich so glücklich, dieser Feierlichkeit beiwohnen zu können, und ich fühle mich angenehm verpflichtet, die mir dort zu Theil gewordenen Überraschungen in Kürze hier mitzutheilen. In einer schr angenehmen Gesellschaft gelangte ich den I I. Morgens auf der Landstraße über Lustthal, nachdem wir cinen bedeutenden Theil dcr jenseits der Save geführten Eisenbahnlinie mit den wechselnd an dcrfelbcn.. angebrachten Klinstobjecten sttts in einer kleinen Entfernung vor Augen hatten, in Poganrck an; dort stellte sich uns der mit seinen beiderseitigen großartig ausgestatteten Fronten und nach Innen mit einer soliden Quadernverkleidung bestehende, ungefähr 70 Klafter lange, in einer sanften Kurbe geführte Tunell nächst den, Schlosse Po-ganeck vor. Diesen besehend und die schöne und solide Bauart bewundernd durchgegangen, stand in einer kleinen Entfernung die colossale, 100 Klafter lange, mit 2 gemauerten Land- und 2 Mittelpfeilcrn erbaute amerikaniä'e Brücke, ihren majestätischen hölzernen Oberbau nach durchgehends auf den daselbst angebrachten, während dem Baue erforderlichen Gerüste gestützt, vor uns. Die Stunde ihrer Trennung vom Gerüste war festgesetzt, und auf ein mit dem Trommclschlage gegebenes Zeichen wurden alle Pölzen entfernt, und der schöne, künstlich in Verbindung stehende Oberbau in wenigen Minuten unter dem Kanonendonner vom Gerüste außer jeder Verbindung gebracht. Sehr erfreulich muß es den Schöpfer dieses Kunstwerkes, den hochgeehrten Herrn Director v. Ghcga, berührt haben, als er zur Ueberzeugung gelangte, daß nach vollkommener Entledigung des Oberbaues vom Gerüste, bei einer lichten Spann^ weite der Iochfelder von 30 Klaftern, und der sehr gering angebrachten Sprengung von höchstens « Zoll nur die unbedeutende Senkung von emer Linie er. solg'e, und daß in Folge der ausgezeichnet fleißigen Arbeit und des äußerst soliden Holzmaterials, bei der sogleich vorgenommenen Belastung dieser Brücke mit mehr als dem doppelten Gewichte, welches derselben bei der Ankunft der Trains zu ertragen zur Aufgabe steht, nur eine weitere, ebenfalls fehr unbedeutende Senkung von einem halben Zoll sich ergab, und die Brücke nach erfolgter Entlastnng genau wieder ihre vorige Richtung einnahm. Nach diesen erfreulichen Resultaten begab sich die verehrte Gesellschaft an der Spitze des hochgeehrten Herrn Ministerial-Rathes, der uiss durch die ins Leben getretenen Eisenbahn-Bauten alle iene Objecte, die wir bis nun in seinen und andern Werken nur am Papiere hatten, anschaulich zur Welt geschaffen hat, zu einem elegant ausgestatteten, mit Musik und dem Kanonendonner begleiteten Mahle, wo wir uns sehr gütlich gethan, und von welchem Jeder mit dem innigen Wunsche bejcelt geschieden : Gott erhalte uns noch lange linsern für die Nachwelt sich unvergeßlich gemachten Künstler, den hochgeehrten Herrn k. k. Ministerial-Rath und Eisenbahn - Director u. Ghega, im besten Wohlseyn. Politische Nachrichten Wien Ee. Majestät der Kaiser hat, betreffend den mehrfach erwähnten Prager Verein, znr Errichtung eines böhmischen Freicorps, in Folge des dießfällig erstatteten Vortragcs des Ministerrathes, nachstehen-des Handschreiben an den Minister des Imirrn er-l äffen: „Lieber Minister Bach! Die Mir in Ungarisch - Altenburg von einer Deputation aus demKö-nigreiche Böhmen überreichten Anträge zur Errichtung von drei Infanterie - und einem Scharfschüz-zen - Bataillon durch freiwillige Beiträge, liescrn Mir einen neuen Beweis von der trelien Anhänglichkeit der Bewohner dieses Kronlandes, und von der echt patriotischen Gesinnung, welche sie beseelt. Es gereicht Mir zur wahren Befriedigung, Mich in der mir vorgesetzten Aufgabe, die Einheit lind Macht der Monarchie zu befestigen, und Meilen Völkern die Segnungen eines dauerhaften Friedens vorzubereiten, durch, die redlichen und kein Opfer scheuenden Bestrebungen der Mehrzahl Meiner Völker unterstützt zu sehen, uno eö ist Mir ein Bedürfniß, der Deputation, weiche Mir zur Kenntniß brachte, in welcher Art die Bevölkerung Böhmens gesonnen ist, zur Förderung dieses Z'vek' kes mitzuwirken, so wie allen, die sich hiebei be theilen, Mcinc danlbare Anerkennung anszusprechen. Indem Ich daher gleichzeitig Meinen Kriegsminister anw.ise, wegen Alisführung des von dem Antragsteller vorgelegten Programms, so weit dasselbe mit der iin Zuge begriffenen Ergänzung Meiner Armee und den allgemeinen militärischen Vorschriften vereinbar ist, das Geeignete ohne Verzug zu verfügen, trage Ich Ihnen auf, oiese Meine Entschließung zur öffentlichen Kenntniß zu bringen, und sich wegen deren Vollziehung nüt Mcinem Kriegsminister ins Einvernehmen zu fetzen. Schönbrumi, den 3. Anglist !8-l9. Fran; Joseph m ,». Schwarzenberg „>. ,i. Ueber die Einnahme Szegedins dined die kai. seeliche Hauptarmec berichtet der Feldzeugme'ster Baron Haynau Folgendes i Schon am I. August hatte ich angeordnet, daß von der Brigade Simbschen, welche vor P. Sza-timasz die Vorposten bezogen hatte, eine Necognos-cirung bis an die feindlichen Verschanzungen unternommen werde, um sich von der Stärke der Besatzung zu überzeugen, und die Bewegungen des Feindes zu beobachten, der, wie es hieß, schon seinen Abmarsch aus Szegedin beginne. Am 2. August Früh unternahm G. M.Baron Simbsch n diese Recognoscirung, fand die Verschanzungen sowohl, als Alt - Szegedin am rechten Theiß - Ufer vom Feinde geräumt und besetzte um 8 Uhr Früh vorläufig die Stadt, bis Nachmittags die Infanterie-Brigade Iablonowsky eintraf und alle wichtigen Puncte in Besitz na hin. Mai, sand im Eastell einen nicht unbedeuten<-dcn Vorralh an Pnlver und scharfer Munition und beträchtliche Vorräthe an Getreide. Im Spital wurden 379 Kranke, darunter 22 österreichische Offi-ciere, Beamte und l0tt Mann vom Feldwebel abwärts übernommen. Eine Deputation empfing n^ch vor dem Eingang der Stadt. Auch hier hat der Terrorismüs der Nebellenhäupter unglaublich viel Schreck, Verwirrung und Elend erzeugt. Viele Bewohner sind entflohen. So gelangte dieser wichlige Punct ohne Schwertstreich in unser», Besitz, welcher mir jenen der ganzen mittleren und niederen Theiß sichert. Reiche Vorräthe sielen uns in die Hände ; der Verbindung mit der jetzt schon durch den Abzug Giyons cileich' terten Südarm,c des F. Z. M. Baron Iellach'ch steht nichts mehr im Wege, und ich hoffe in wenigen Tagen dieses erfreuliche Ereigniß berichten z" können. Am 3. August um l Uhr Nachmittags, ließ ich die am 1,'nrcn Theisi - Ufer anigestellte feindliche Arriereqarde dnrch die Bnqade Iablemowsri und einen Tbeil der Brigade Bemdel' angreifen, und diesen Angriff durch einen Theil der Geschütz - Reserve unterstützen. F. M. L. Fürst Franz Liechtenstein leitete die^e Unternehmung mit gewohnter Umsicht. Wahrend die feindlichen Batterien durch unser überlegenes Feuer zum Schweigen gebracht wmden, ließ ich 2 Bataillons der Brigade Iablonowski mktelst Schiffen oberhalb Szegedin übersetzen und den Feind in der rechten Flanke saffen. Die Wirkling unserer bravcii Artillcne war verheerend und entscheidend, desonderv wirksam ha ben sich hier unsere Rakettn Batterien bewiesen, w.lcl> den Ort Uj - Szegedin, wo sich der Fcind hartnäckig hielt, in kurzer Zeit in Brand steckten. Das ausgedehnte Feuermeer bot emen schrecklichen Anblick dar. Nachdem der Feind aus der Umstellung deloqirt war, begann die Brigade Be^ nedek die Ueber^chiffung ilner Truppen, vertrieb den Feind ans Uj - Ezeqedin und. begann dcn Brük kenschiXq, Der Feind wmde von Slellung zu Stellung vertrieben, ihm l Kanone abgenommen, lind viele Gefangene gemacht. Abends 8 Uhr war bereits der ganze Brückenkopf in unseren Händen, als der Feind einen er-neuerlen hcftigrn Angriff unternahm. Generalmajor Benedek, welcher, wie bei jeder Gelegenheit, seine Truppen mit ausgezeichneter Tapferkeit führte, wurde durch einen Prellschuß ganz leicht verwundet. Ich senoete l Bataillon der russischen Division als Verstärkung n^ch Uj-Szegrdin. F. M. L. Fm'st Lobkowitz übernalün nun den Befehl übcr alle a>n jenseitigen Ufer befindlichen Truppen, Um l0 Uhr Abends war der Brückenkopf ganz in unfern Händen, der Feind zog sich auf Kanonenschußwcite zurück. Nach Mitternacht war die Brücke übcr die Theiß geschlagen lind der Brückenkopf mit hinrei' chendem Geschütz armirt. Am 4. mit Tagesanbruch eröffnete der Feind aus l Batterien abermals das Feuer gegen den Brückenkopf wahrscheinlich um seinen Rückzug zU decken, und uns an der Verfolgung zu hindern. Die Erschöpfung meiner Truppen erheischt noth-wendig einen Rasttag. Doch rückt das erste Armee-meccorps deute schon in Mako ein und bedroht die Rückzugslinie des Feindes. Das dritte Armeecorps wird in der kommenden Nacht bei Kanisa wo mög' lich über die Theiß setzen. 303 S t e i e r »n a r k. * Gratz, weder von der Ursache der stattfindenden Execution, noch von den heillosen Folgen des schuldvollen Vergehens irgend eine Erwähnung gemacht wird. Die Cholera macht i.i dcr Slovakei reißende Fortschritte, und fordert ringsumher ein Opfer nach dem andern. Der Charakter diefer unheilvollen Krankheit stellt sich an verschiedenen Orten oerschic-denln'tig heraus; denn, während in manchen Gegen^ oen ein langwieriger Verlauf derftibcn be.nertbar ist, und die Antitoda einen sicheren Erfolg haben, rafft sie in andern Gegenden recht rasch die Bcfal- i lencn fort, und alle dagegen gebrauchten Mittel Icheitern. Es wäre zu wünschen, daß man auf dem Lande, wo die Leute entfernt von ärztlicher Hilfe wohnen, populäre Schriften, die diese bösartige Epidemie erkennen und heilen lehren, in allen Sprachen verbreiten möchte, um in dem ersten Augenblicke sich selbst helfen zu können. Eine ähnliche Schrift ist bei I. N. Enders in Neutitschein unter oem Titel! »Die Cholera« erschienen, und kost t nur l» kr. Das immerwährende Glockengeläute für die Verstorbenen und ^das den ganzen Tag über dauernde Klingeln der ^ünderglocke (7) sür die Verscheidenden macht die ohnehin beängstigten Gemüther noch mehr verzagt, und in dieser Hinsicht ist das nach.ihmuugswüroigc Beispiel zu Göding in Mähren und zu Schützen in der Slovakei, wo sür ^ alle Verstorbenen nur einmal geläutet wird, höchst empfeylenswerth ; denn nichts unterstützt diese fürchterliche Krankheit mehr, als Angst und Furcht, und die Ergriffeneu, so sie kleinmüthig und verzagt werden, sind trotz aller in Anwendung gebrachten Mittel rettungslos verloren. (Preßb. Z.) Nach einer Eorrespondenz aus Felegyhaza (im „(5. B. a. B.") hielt die Rebellenregierung den 28. v. M. unter Vorsitz des Gouverneurs Kossuth, der sich damals noch zu Szegedin aufhielt, daselbst einen Landtag, auf welchen, im Wesentlichen nachstehende drei Puncte zum Beschlusse kamen: !) Amnestie für alle Völker, welche am Kampfe gegen die Ungarn Theil ge-nvmmen, — Freiheit der Sprache, jedoch die ungarische möge die diplomatische bleiben. 2) Bewilligung von sechzig Millionen Gulden »euc,! Credit auf die frühere Basis (Banknoten.) :i) Die Verlegung der Regierung nach Groß-wardetn. (Presse.) Kriegsschauplatz aus Ungarn. Das 14. russische Armeebullctin uno zuverlässige Privatberichte werfen einige Lichtstrahlen in das über die Operalioiien der russischen Nordarmec herrschende Dunkel. Generaladjutant Grabbc wn- bei der Verfolgung Görgeys am 21. Juli in Attsohl, am 22. Juli in :'asoncz, wo er auf die abziehende Nachhut der Magyaren stieß und am 24. Juli in Beja bei Gömör, nachdem er die feindliche Spur verloren hatte. Görgey's Hauptmacht, 30.000 Mann stark mit zahlreicher Artillerie, haUe inzwischen am 23. Juli cine feste Stellung auf den Anhöhen bei Miskolcz, (nu linken ^ave-Ufer, eingenommen. General Czeodajeff griff die Magyaren mit dem 4. Corps an. Am 23., 24. und 25. Juli wurden mit wechselndem Erfolge von beiden Hecresthcilen mehrere Gefechte, meistens mit schwerem Geschütze, geliefert. Görgey verließ am 2<>. Juli siine Stellung und bewegte sich gegen Tokay. Czeodajess gab die Verfolgung auf. Paskicvicz paffirte an demselben Tage die Theiß bei Tiffa Füred und rückte am 2. August vor Bebreczin. ! Die Hauptmacht der Insurgenten unter Dem-binski, Meßarob, Deseffy und Vetter steht bei Arad ml der Maros, und erwartet die Verstärkungen, welche aus Siebenbürgen an diesem Operatlous-punttc eintreffen sollen. Das erste österr. Corps unter Schlick steht seit 4. d. M. nach emem ,ehr augestrengten Marsche über Szcntes und ka,arhc y im ersten Treffen der österr. Hauptarmee in Mako gleichfalls an dcr Maros. Die russisch"' Truppen unter Paniutinc und die österreich- Reierven unter Haynau stehen in Szegcdin. Das dritte österr. Ar-meecorps hält Kanisa besetzt und wird nach ersolg-tcr Vereinigung mit dem° Ban gegen Temcsvar rücken. Zwei russische Corps unter Paskievicz opelircn vor Großwardcin; General Grotenhjelm steht in Szamos Ujvar und General Luders in Proos an der Maros. Die vereinte russisch - österreichische Hauptarmee rückt daher strahlenförmig auf Arad — den feindlichen Brennpunct — vor. Bem hat sich, laut amtlichen Nachrichten, nach dem für ihn ungünstig ausgefallenen Treffen mit dem österreichischen Corps unter Clam in die Moldau zurückgezogen. Görgey wird von den Truppenkörpern unter Grabbe und Sacken verfolgt. G a l i.; i e n. Von der g al iz i sch-sch l e si schcn Gränze, 5. August. Die Rcerutirung fiel in diesem Jahre in Galizien über Erwartung günstig aus. Vielleicht ist dieß gerade dem Umstände zuzuschreiben, daß die Recrutirungspraris in Galizien, so wie dir Nothwendigkeit der schleunigen Beistellung des für dieses Kronland ausgeschriebenen Contingents eine Abweichung von dem neuen Recrutirungspatente nothwendig machte, da sich der galizische Landmann in ueue Verordnungen nicht so schnell hineinfinden kann als anderswo. Vom März d. I« bis beinahe Ende Juli stellte Galizicn 14.000 Necruten. Bedenkt man, oaß dieses Land im vorigen Jahre zwei Asscntirungs' stadirn hatte, so kann man sich nicht ge-nug wun-deru, daß es nur hie und da noch mit Necruten im Rückstände ist. Manche Familie hat zwei, auch vier Leute gestellt, und der Bauer ist geneigt, noch mehr zu geben. — Begierig sind wir zu sehen, wie si H das erwartete Gcmeindegesetz in Galizien einführen lassen wird; man hängt hier gar zu gern am Alten und schwer nur gelingt es der Belehrung, den frühern Schlrndri'an niederzukämpfen. Den schnellsten Eingang dürften die neuen Gesetze in Westgalizien haben , da die dortige Bevölkerung mehr practischen ^inn hat als im Osten, und da ein großer Theil derselben auch schon mehr als bloß seine eigene Scholle gesehen hat. — Das Iagdpatent ist über-all willkommen gewesen; die bäuerlichen Gemeinden, denen in ihren Jagdparzellen an einer Ausübung der Jägerei ohnrdu-ß nie viel gelegen war, haben ihre Weidgründe meistens an größere Grundbesitzer, an ihre vormaligen Herrschaften verpachtet, weil sie dadurch ihre Gemeindecasse bereichern können. Diese wenigen, in der Wahrheit basirenden Details mögen hinreiche,!, um zu beweisen, daß Galizien gegenwärtig vielleicht das ruhigste und zu den schönsten Erwartungen berechtigende österreichische Kronland ist, als zumal die Reibungen zwischen den verschiedenen Nationalitäten sich dem Stillestehen nahen. — Zum Schlüsse will ich erwähnen, daß die politische Thätigkeit, die in diesem Lande als revolutionäres Bestreben inter-prctirt werden mußte, geregelter ist als zuvor; die einzige Verhaftung, die in der letzten Zeit in unserer Gegend vorsiel, nämlich die des evangelischen Lehrers P. aus Biala, datirt sich wahrscheinlich noch aus den vorjährigen Octobervorfällen. P. wurde durch einen Commissar des Wadovicer Kreisamts vor drei Wochen arretirt und nach Wadovice abgeführt. Zwei andere junge Leute, O. und K. aus Biala, die ein gleiches Schicksal zu besorgen glaubten, wanderten nach Deutschland aus. — Die Cholera ist hier i>n Abnehmen begriffen. Römische Staaten. Rom. Am 1. August wurde in Rom folgendes Manifest veröffentlicht: »Die Regierungs-Commission des Staates im Namen Sr. Heiligkeit des zum Heile regierenden Papstes Pius IX., an alle Unterthanen Seines weltlichen Reiches. Durch den unbesiegten und ruhmreichen Arm der katholischen Waffen hat die göttliche Vorsehung die Völker des Kirchenstaates, und insbesondere die Einwohner der Stadt Rom, des Sitzes und Mittelpunctes unserer allerheiligsten Religion, aus dein sturmdurchbrausten Wirbel der verblenoetsten und schwärzesten Leidenschaften gerettet. Der heilige Vater, eingedenk des Versprechens, das er in seinem verehrten, aus Gaeta vom 17. Juli datirten Motuproprio gegeben, sendet uns nun, mit außerordentlichen Vollmachten vec-sehen, in eure Mitte, um auf die beste und schnellste Weise die schweren Nachtheile wieder gut zu machen, welche die Anarchie, und der von Einzelnen ausgehende Despotismus unter euch veranlaßt haben. Unserc erste Sorge wird sich auf dic Wiederherstellung der Ehrfurcht vor Religion und Moral beziehen, da diese von Allen als die Basis und dcr Grundpfeiler aller gesellschaftlichen Verhältnisse angesehen werden müssen; der Ger,chtigkeit muß ferner ebenfalls ihr ungehinderter, Alle gleichmäßig umfassender Wirkungskreis zu Theil werden; endlich wird die Verwaltung der öffentlichen Angelegenheiten jenen geregelten und kräftigen Gang annehmen müssen, deren sie so sehr benöthigt, seitdem namen- und vcrstandlose Demagogen, dieselbe durch ihre unwürdige Handhabung in die gräulichste Unordnung gestürzt haben. Um zu diesen höchst wichtigen Resultaten zu gelangen, werden wir uns des Rathes jener Personen bedienen, welche sowohl durch ihre Einsicht und ihren Eifer, als auch durch das ihnen bereits 304 gewordene allgemeine Vertrauen , zur glücklichenLei-tung der Geschäfte am erfolgreichsten beitragen können. Die regelmäßige Geschäftsordnung erheischt fer-nev, daß au die Spitze der verschiedenen Ministerien Manner gestellt werden, die sich durch Redlichkeit sowohl, als auch durch erprobte Geschäftskenntniß in dem bezüglichen Geschäftszweige auszeichnen; wir werden daher baldigst die Minister des Innern und der Polizei, der Justiz, der Finanzen, des Krieges, der öffentlichen Arbeiten und des Handels ernennen ; die Leitung der äußern Angelegenheiten bleibt seiner Eminenz dem kardinal Unterstaats-secretär überlassen, der während seiner Abwesenheit von Rom einen Stellvertreter für die laufenden Geschäfte ernennen wird. Auf solche Weise wird, wie wir hoffen, das Vertrauen in allen Schichten und Gassen der Bevölkerung wieder hergestellt werden; unterdessen wird der heilige Vater in Seinem so wohlwollenden Gemüthe die Einführung aller jener Verbesserungen und Institutionen erwägen, die sich mit der Würde und Macht des obersten Kirchenfürsten, so - wie mit den Eigenthümlichkeiten des Kirchenstaates vertragen, dessen Erhaltung sowohl im Interesse der ganzen katholischen Welt liegt, als ^ch mit den wirklichen Bedürfnissen der dem heiligen Vater so theuern Unterthanen auf das innigste zusammenhangt. Gegeben in Rom in unserer Residenz, dem Quirinalpallaste, am l. August 1849. G. Cardinal Della Genga Sermattei. L. Cardinal Vanniccelli Casoni, L. Cardinal Alticri. S ch w e i.,. B e rn, 2. August. Beide Kammern kamen hcutc zu vereinigter Sitzung zusammen, um einige der wichtigsten Wahlen vorzunehmen; zunächst die des Generals. Wenn man auch das Resultat vor-aussehen konnte, so begnügte man sich dennoch nicht, die einfache Genehmigung auszusprechen, sondern die Versammlung nalun den Act selbst vor. Von l!8 Stimmen fielen ll6 auf den biedern Dufour. Hierauf folgte die Wahl des Stabschefs. Von 1l6 Abgeordneten stimmten 98 für Qbcrst Ziegler von Zürich. Eine Stunde nach der Wahl fand die Beeidigung des Generals Statt. Der Augenblick war feierlich, als Dufour in den Saal trat, in großer Uniform, die eidgenössische Armbinde zur Linken. Präsident Escher setzte ihn von der Wahl in Kenntniß und der General legte den Eid ab, welcher ihn verpflichtet, mit den ihm anvertrauten Truppen und den gegebenen Instructioncn die Ehre, die Unabhängigkeit und die Neutralität des Vaterlandes zu vertheidigen. Der alte Krieger richtete sich nun an die Versammlung, dankte ihr für das ihm geschenkte Zutrauen und versprach feierlich seinen Eid zu erfüllen. »Woher immer — ruft Dufour aus — dem Vaterlande Gefahr droht, werde ich dem ehrenvollen an mich ergangcncn Rufe entsprechen, indem ich Alles opfere, was mir Gott an Geist, Charakter und Entschlossenheit anvertraut hat. Seyen Sie versichert, derselbe Geist durchdringt auch das unter meinem Befehl stehende Offiziercorvs, durchdringt die ganze Armee.« — Morgen geht der General mit seinem Stäbe in fein Hauptquartier Aarau ab. (Presie.) Bern, ^ August. Die «Neue Zürch. Ztg." sagt: Wie wir aus sehr glaubwürdiger Quelle vernommen, soll der französische Gesandte dem Bun-desprä'sidenten von Seite seiner Regierung eröffnet haben: 1) Er rathe zu einer schnellen Ausgleichung der Conflicte mit Deutschland und zwar n lmü pi-ix; 2) die Schweiz habe keiner.ei Unterstützungen von Frankreich zu erwarten; 3) Frankreich sehe die angeordnete Bewaffnung ungcrne, indem dieselbe nur'unnöthig auflege und dem esprit ,'6vn!l>linn9>>^ neue Nahrung oder Hoffnung gebe. General Dufour wird morgen Abend mit seinem Generalstab in Aarau eintreffen, wo das Hauptquartier einstweilen bleiben soll. Preußen. Berlin, 8. August. Die Kammern sind gestern (7. August) im weißen Saale des königlichen Schlosses von dem Minister-Präsidenten Grafen von Brandenburg, Vormittag ,2 Uhr, eröffnet worden. Der von dem Minister - Präsidenten ver-lesenen Eröffnungsrede entnehmen wir vorläusiq ,m Auszuge dle auf die deutsche Verfassunqsfraqe Bezug nehmenden wichtigsten Stellen. Sie lauten- „Wir haben es als eine dringende Pflicht er-kannt, mit Kraft und Strenge jener Schreckens- herrschaft entgegenzutreten, welche eine verwegene Partei über Preußen und Deutschland auszuüben beqann. Die tief erschütterte Ruhe und Ordnung h ben wir herzustellen und zu befestigen gesucht," »Mit derselben Entschiedenheit aber sind wir bemüht gewesen, durch Anerkennung der wahren Bedürfnisse und berechtigten Forderungen der Ration dauernde Befriedigung herbeizuführen und auf diesem Wege neuen Umwälzungen Anlaß und Vor-wand zu entziehen." »Je inniger wir aber von der Ueberzeugung durchdrungen waren, daß die Errichtung eines deutschen Bundesstaates mit der ihm gebührenden Macht und mit der in idm begründeten Volksfreiheit von der höchsten Bedeutung auch für Preußens Zukunft ist, desto mehr hat die Regierung Sr. Mazestät des Königs sich für berufen erachtet, die Erreichung dieses erhabenen Ziels nur auf Wegen des Rechts und der Ehre zu erstreben. Sie hat selbst den Schein eines beabsichtigten Zwanges gegen die verbündeten deutschen Regierungen vermieden, uno im Vertrauen aus die Einsicht und Hingedung der Fürsten , wie aus den Rcchtssinn und das Nationalge-fühl aller deutschen Stämme, den Versuch gemacht, die politische Wiedergeburt Deutschlands, der sich kein dentscher Staat dauernd wird entziehen können, im Wege sreier Vereinbarung herbeizuführen." »Die Herstellung staatlicher Ordnung, deren Schlußstein die Gründung eincs deutschen Bundcs-staates bildet, betrachten wir als die Hauptausgabe unserer Wirksamkeit." »Es ist bekannt, wie zur Unterdrückung offener Rebellion von Seite Preußens auf Grund des bestehenden Staatsrechtes der von verbündeten deutschen Regierungen geforderte Beistand seiner bewaffneten Macht erfolgreich geleistet worden ist, und wie sich hierbei von ncucm der vortreffliche, unser Heer beseelende Geist zum Ruhm des Vaterlandes bewährt hat." »Dcr Thronerbe hat an der spitze dcr von ihm geführten Truppen ihre Gefahren und Mühen getheilt, in ihren Reihen ein jüngerer Prinz des königlichen Hausis sein Blut vergossen." »Wcnn die Vcrsuche einer Verständigung mit der deutschen Nationalversammlung an der Wendung , welche die Dinge in Frankfurt nahmen, leider scheitern mußten, so hat die Regierung Seiner Majestät nichtsdestoweniger den Werth der Arbeiten jener Versammlung mit voller Unbefangenheit zu würdigen gewußt, und es haben dieselben den mit Ernst und Eifer fortgesetzten Bemühungen zlir Förderung des Verfassungswerteö überall zur Grundlage gedient, fo weit es mit dem Heil des Ganzen und den Rechten der einzelnen Bttheiligtcn nicht unverträglich erschien.« »Die Einheit Deutschlands, dargestellt durch eine einheitliche vollziehende Gewalt, die nach Außen seinen Namen und seine Interessen würdig und kräftig vertritt, und die Freiheit der deutschen Nation , gesichert durch eine Volsvertreruna, mit legislativer Bttugniß, ist und bleibt das Ziel unseres Stredens.« »Wir haben beide Bedingungen als vollkommen vereinbar erkannt mit der gesicherten staatli-chen Existenz aller deutschen Lande. Der Entwurf der Versassung des .Bundesstaates legt Zeugniß ab, daß der Selbstständigkett Preußens wie der anbe> ren deutschen Staaten knne anderen Opfer zugemu-thet werden, als diejenigen, die von der Errichtung eines wahrhaften nationalen Bundcsstaates unzertrennlich sind." Der weitere Verlauf der Eröffnungsrede behandelt speciell-preußische Interessen. Es wurden darin berührt -. Die Motive, welche das Ministerium zur Erlassung des neuen Wahl-, des Associations - Gesetzes und einiger anderer Verordnungen zur Verhütung der Wiederkehr anarchischer Zustände, ferner zur zeit- und districtsweiscn Suspen-dirung der Grundrechte bestimmte, die Lage des Staatshaushaltes, die Beziehungen Preußens zu dem Auslande, der Waffenstillstand mit Dänemark. Der Ministerpräsident fordert schließlich die Abge-ordneten der 1. Kammer auf, ihre Arbeiten wieder aufzunehmen, die Abgeordneten der 2. Kammer aber. zur Constituirung der Versammlung zu schreiten. __________^Abdbl. z. W. Z.) Neuestes Am Schlüsse unseres Blattes erhalten wir folgende Correspondenz aus Trieft vom l2. August: Ul. Scit dem letztverfiossenen Donnerstage ist jede Nacht nicht nur unser Militär sondern auch die Territorial. Bauernmiliz auf dic Strandbatte-rien und längs der Küste des Triestiner Gebietes consignirt. Die Ursache dieser Vorkehrung liegt in den für den schlimmsten Fall beschlossenen Vor. sicht, das Landen von venezianischen Fahrzeugen, wenn einige etwa die Linie des kaiftslichen Bloka-de - Geschwaders durchbrechen sollten, zu hindern. — Seit mein m letzten Berichte besuchten uns vorgestern der Last - Schooner »Dromcdario« und in später Nacht der in Kriegsdiensten stehende Lloyd-dampfer »Sophie". Der Letztere brachte ein Schreiben des Vice - Admirals Dahlrup a») den hierlän-diqen Mililär - Commandanten F. M. L. Stan-dcisky mit, welcher im Wesentlichen folgendermaßen lautet: Bei dem Vordringen der venezianischen Flottille, welche aus 4 Briggs, 4 Corvetten, 2 größeren nnd 4 kleineren Dampfbooten, l0 bewaffneten Ärabaccoli und 2 Brandern besteht, zog sick das kaiserliche Geschwader, um den Feind zum Kampfe auf die hohe See heranzulocken, auf eine Entferlning von 40 Seemeilen von der Istrianer Küste zurück, und ging sodann mit gespannten Segeln in zwei Colonnen den Venezianern entgegen, welche bereits auf zehn Seemeilen von Chioggia hinausgetreten und sich in Schlachtordnung gestellt hatten. Beim Herannahen des ostcireichischen Geschwaders wendete sich auch dir Rebellen - Flottille ihrer Küste zu, und so blieb diese ganze Bewegung bloß ein Schein-Manöver, um bei der Gelegenheit vielleicht einige mit Lebensmitteln be ladcnc Fahrzeuge in die Mitte zu nehmen und unter dem Sckuye der Strandbatterirn nach Venedig zu escortircn. In dieser Beziehung muß lch jcdock aus G^md halbamtlicher Quellen bemerken, daß sämmtlichen Schifft,,, welche, mit Lc-bensmitteln und Holz beladen, >>i den Häfen Istriens und des l'onnschen Gebietes cngebüch auf den ersten Moment der legalen Wiedereröffnung Venedigs warten, vorläufig das Steuerruder ab-qenmnmen worden sey, das ilmen nur nack erfolg' lcr Uebergabe jener Rc^ellmsta^t wieder herausgegeben werden soll. Auck die Triestincr Rhede darf frit astern keines mit dcn obcngenannten Artikeln befrachtetes Fahrzeug verlassen, e5 sey eine Richtung angegeben, welche immer wolle. Diele Dispositionen'werden ihre Wirkung nicht verfehlen. — Seitdem an unserer Küste die Vertheidigungsmaß' reqeln neuerdings verschärft wurden, hob sich all-malich wieder die Nafe unserer Ultra-Liberalen, welche das österreichische Geschwader d«ld nach Pi< rano, bald gar in das Bassin Pola geflüchtet, und die venezianischen FreiDcitshelden im Anzüge gegen Tricst wissen wollen. Man ist wahrhaftig unentschlossen , ob man diese Leute bedauern oder verachten solle. Vorgestern erhielten wir einen vorübergehenden Besuch des Horon, Percy Egerton Herbert, Feldad-jutanten des brittischen Köniqsgemahlcs. Dieser ver ließ London den 25. v. M. mit Depeschen an verschiedene Höfe, traf am 27.'bereits in Berlin, und zu Ende Juli in Wien ein. Von hier aus be-gibt sich derselbe nach Mailand. Das Erscheinen englischer Diplomaten, oder außerordentlicher D?pt" schenbote wird uns seit dem italienischen Unions' Wirrwar sehr unwillkommen. Heute fuhr in unsern Hne>i d.'r österreichische Kriegooampfer „Curtatone" ein, womit wir die Bestätigung erhalten, daß sich die gesammte ve>U' zianiscdc Flottille ins Bereich der Slrandbattericn zurückzogen hat. Telegraphischer <5uur5-Bericht vom l^. August !849. Mittllpr.is. Staatsschuld^', isch.cil'iiuqc» zu .'» >><^». (in (5U.) !»lt 5/8 Wicn. TlawÄa»c0-Ol'!. zu 2 1>2 ,,(>,. (>,N5M,) 5<» Tbliqatil'üül scr Zländr vo« < Ocünrcich unttr uno ol> dcr » zu ". l'^- Müö, vim Aölmun, Mäh- ) „ 2 1/2 rni, ^,chksil», >3t(inmarf, V, „ 2 l/4 ,ttärüü!l, Kram, C>!m^ mW ^ „ 2 „ desWiül, 'K'N'lamnurcuntVe! F „ l :t/4 „ ^" VM-Ättim, pr, Stuck wcsmttich.,' Vnäüdcrul^, i»M'c. Mttalliquls etwas ftancr, Devisen und (5l,,mpta!it.n PrciS l>alM,i>. London L. S. 12 — 8 ft. Auqöl'uni 120 3/-4 st. Paris I4!l l>2 ft, Hamlmrg 17« 1/2 fl, Mailand l l!i ft, Dcr Umsatz l'ischnmtt. Verleger: Ign. Al. Kleinmayr — Verantwortlicher Nedacteur: Dr. Johann Hladuik Mnnana Mv Hmvacnev^MmG Vetreid-Durchschnitts-Preise in öaibach am l l. August l849. Marktpreise. EinWieiierMetzen Weizen . . . 4 fi. 4^'/, fs. — — Kukuiuy . . -^ ,. — » — — Halbü'Uchl . — „ — » — — Korn ... 2 >, 552/4 „ — __ Gerste ... 2 ^ 45 » .- — Hiise ...—„— » __ — Heiden ... 2 „ 48 » — — Haler ... l » 54 » K. ^. Satta.liehuugen. In Gr^h am II. 'August l849^ 86. 70. 36. 5. 7«. Die nächste Ziehung wird am 25. August 1649 in Gratz gehalten werde». I» Wi.'tl am 1l. August 18^9: 65. »9. 57. 90. 22. 5ic il^chsle ZitYnng wiro ^nn 25,. August !84!> ll> Wien gchall«'» lr^roen. Fchtes Verzeichnis der in Folge Aufrufes ill der „Laibacher Zeitung" vom ,6. und »^<>v i^« vom 16- Mai l I. eingegangenen patriotischen Gaben für verwundete Krieger aus dem Kronlande Kram. Transport vom ?. Verzeichnisse in Nr. 89 der »Lai- Hr. Pcternell, k, k. Amtsschreiber — N ^s> kr bacher Zeitung" v, 2<>. Juli ^8^9 . l354 fl. ^l kr. Hr. Lucas Gorican, k k. Amtsschreiber — ' /<> ' Hr. Andr. Lusner, Pfarrer in ^ostru 2 » — „ Hr. Heinrich Pölz, dto , " __ " Hr. Ogoreuz, Verwalter zu Stroblhof l .. ._ ,> Hr. Raimund Hutschevar, k. k Concepts- " Hr. Emanuel Matauscheg, k. k. Bezirks- Practikant....... ^ „ 2l» commissär.........2,, — » Hr. Ant. Naab,e,k.Concepts.Practikant — 20" Hr. Georg Perz. k. k. Bezicksrichter . I ., 50 „ Hr, Martin Irkitsch, f. k. Amtsdiener l « — " Hr. Martli, Schlirle, k.k. ^ceuerelnilehmer i » — „ Hr, Johann Perdan, Gemeinderichter iu Hr. Jacob Kouda, k. k. Actuar . . . l „ ^ ., Sall«h ... 2 _ ^ Hr. Andreas Obnsa, k. k. Actuar . . , „ — » Hr. Tambornino, Gold^ und Silber- " Hr. Anton Gettfcher, k. k. Actuar . . 1 „ 20 » arbciter . . 2 — , Hr. Martin Panian, k, s. Aclnar . . l „ 20 ., ' - - . - -^-----'^------->>^ Hr, Friedlich Ritter v. Gasraiini, k. k. Summa »376 fi. 41 kr.! Actuar..........l » — „ Von obiger Summe wurden bereits 1087 fi Hr. Tomz, k k. Amtssckreider . . — » ^0 » ll kr. seiner Bestimmung zugeführt. Hemtliche Verlautbarungen. Z. 148 l. (1) Nr. 2«34 K u n d ma ch u n g. Bei der Oberpostamts-Cassa in Prag ist die Cassacontrollors-Stelle mit dem Gehalte von tttttt ft., gegen Erlag der Caution im gleichen Betrage, in Erledigung gekommen, zu deren Wiederbesetzung der Concurs bis 20. August l. I. mit dem Beisahe ausgeschrieben wird, daß die Bewerber ihre dießsäUigen gehörig instruirten Gesuche im vorgeschlichenen Wege bei der Präger Oberpost-Verwaltung einzubringen haben. — K. K. illyr. Oberpost - Verwaltung, Laibach am «, August 184«. Z. 14iiS. (l) Nr l689. Edict Bei dem l. f. Bezirks »Commissariate Se-nosetsch ist der Posten des Schuobcglcitcrs erlediget, womit eine jährliche Löhnung uon l2<> fi. aus der Rentcasse verbunden ist. Die Bewerber um diesen DK'nstposien haben ihre gehörig instruirten Gesuche diö zum 3l August d. I. au-her zu überreichen. — K. K Bezirks-Commissa riat Senosetsch am ?. August I^N>. Z. I4tt7. (l) K u n d m a ch u n g. Zur Sichrrsttllung dev Bedarfes an Vittua-lien und Getränken für das Spital und Erzieyungs-haus des Iüfanterie-Regiments Prinz Hol)enlohe Nr. »7, für die Reinigung der Krankenwä,che und fur die Liefening oer arztlichen Bedürfni>se bei der hiesigen Milllär-Apotheke, aus die ^jelt vom 1. November ,S4!1 biö Ende October ik^ätt, wird am l4. September I?<4^ in der Militär. Commando-Kanzlei, im Hause Nr. 21 am alten Markte, um tt Uhr Vormittags eine öffentliche Licitation unter Vorbehalt der höhern Genehmigung ihres Resultates vorgenommen werden, — Die bci läufige Erforderniß derzu lic -fernden Artikel auf ein Jahr beträgt: An Mundsemmeln zu 3 Loth. 27M> Stücke. „ >, » « . - liUW ., „Brot „ llj ., . I5WU » .. » . ,. 2« « «000 .. » Rindfleisch..... 2Ul Centn. ,, Kalbfleisch..... 45 » ,. Mundmchl ....-- 5« „ » Semmelmehl .... 22 » „ weißen Polmehl ... 7 » (Z- Laib. Ztg. Nr. 97.) An Reiß....... 35 Centn ., Weizengries..... 66 >, » gerollter Gerste..... 2tj ^ , „ gerissener Gelste ... 26 » ,, weißen Bohnen . . . 33 » Rindschmalz ..... 26 " „ Schweinschmalz ... 6 " » Meer-Halz ....'. 29 " » Kümmel....., ^ ', Zwiebel ...... 2 " „ Krcnn...... 2 „ « Suppenkräuter .... 3 » » gedörrte Zwetschken ... 6 ," » Eier» ...... 9UUl) Stucke ^ Wein ...... l8W Maß. » Branntwein ..... NW „ an Weinessig..... 400 » / » Zucker...... 2 schwarzer 3-elfe ... 150 » Z ^ » roher berste..... 200 » ^. „ remem rohen Nieren'Rinds' U Unschlitt..... 25 » ^ <', rohem Schweinsilz ... 800 ,. Z f » 3) Unzenhaltige ( vom 70 ^V„ l^Medicinflaschen (weißen l^0 » .^i,. Lampengläser (Glase l50 .< ^ s » Wachsleinwand ... 20 Ellen Die beiläufige Zahl der in einem Jahre zu reinigenden Spituls-Wäsche ist: Schlafröcke ....... 320 Stücke ^chweißhemden......lMM „ Ordinäre Hemden ..... «000 » an Echweißgatien ..... 5<»0 .. » ordinäre Gattien .... 6N0l» » " Handtüchern. . . '. . , 2500 „ » Bandagen ...... 2500 „ ., Kopfpölster-Ueberziige' . .1500 » Für die ärztlichen Bedürfnisse müssen drei Tage vor der festgesetzten Licitation qualita'tmäßige Muster mit Angabe des billigsten Preises an die bemerkte Kanzlei gesendet werden, wo sie bis zur erfolgten Ratification des Licitationö-Actes ver^ siegelt und numenrt aufbewahrt bleiben. Es werden nun alle befugten Specerei - und Materialien-Händler, Greisler, Bäcker, Müller, Fleischhauer, Glaser und Weinlieferanten zu der ausgeschriebenen Licitation mit dem Beijatze eingeladen, daß jeder Concurrent vor der Versteigernng ein Va» dium, und zwar: für die Lieferung des Rind-und Kalbfleisches t8tt ft.; der Semmel- und Brot-gattungen 65 ft.; der übrigen Artikel 250 ft ; der Glasartikel 2 ft., dann für die Reinigung der Krankenwasche 6 ti. zu erlegen hat, welches nach abgehaltener Licitation von den Erstehern auf Rechnung ihren Caution, welche sogleich in dem vorgeschriebenen zehnpercentigen Betrag von den erstandenen Preisen ergänzt werden muß, rückbehalten, den Nichterstehern aber wieder zurückgestellt werden wird. — Die ausgedehnten Licita-tionßbedingniss,' werden am Tage der Verhandlung deutlich vorgelesen, können aber früher in der bemerkten Kanzlei jederzeit eingesehen werden. — Laibach am 9. August 1849. Z. l47». (1) Kundmachung der zweiten dießjährigen Vertheilung der Elisabeth Freiin v. Salvay'schen A r m enstiftl, ngsinteressen im, Betrage pr. 890 ft. C. M. Vermög Testamentes der Elisabeth Freiin v. Salvay, geb. Gräfin v. Duval, ciclo. Laibach 23. Mai I?98, sollen die Intel essen der von ihr errichteten Armenstiftung von halb zu halb Jahr, mit vorzugsweiser Bedachtnahme auf die Verwandten der Stifterinn und ihres Gemahls, unter die wahrhaft bedürftigen und gutgesittetm Hausarmen vom Adel, wie allenfalls zum Theile unter bloß nobilitirte Personen in Laibach. jedesmal an die Hand vertheilt werden. — Diejenigen, welche vermög dieses wörtlich hier angegebenen Testamentes eine Untetstützung aus dieser Armen-stiftung ansprechen zu können glauben, werden hiemit erinnert, ihre an das hohe k. k. illyrische lÄubnnium stylisl'iten Bittgesuche um einen Antheil aus diesem jetzt zu vertheilenden Stiftungs-Interessenbetrage pr. «90 ft. C. M. bei dieser Almenlnstituts-Commission binnen vier Wochen einzureichen, darin ihre Nerm ögen s ver-haltni sse gehörig darzustellen, insbe-jondere ihre Einkünfte genau nachzuweisen, oie allfällige 'Anzahl ihrer unvers 0 rgten Kinder, oder sonst drük-kendeArmuthsverhaltt > issc anzugeben, Ul»d den Gesuchen die Adclsbeweise, wenn sie solche nicht schon bei frühe, en illertheilullgen dieser Stif-tungs' Interessen beigebracht haben, so wie die Verwanotschaftsproben, wenn sie als Verwandte eine Unterstützung ansprechen, beizulegeu, in jedem Falle aber neue Arn^uths - und Sittli ch-keitszeug nisse, welche von den betreffenden Herren Pfarrern ausgefertiget, und von dem löbl. Stadtmaglstrate bestätiget seyn müssen , beizubringen. — Uebcigens wird bemerkt, daß die aus diesen Armenstiftungs'Intel'essen ein- oder mchrmal bereits erhaltene Unterstützung kein Necht auf abermalige Erlangung derselben bei künftigen Ver-rheilungen dieser Stiftungs-Interessen begründet. Von der Armemnstitus Commission. Laibach am l3 August 18^9. Z. i4?5. (l) Nr. 4159. Edict. Vom k. k. Bezirksgerichte der Umgebung Lai-bach's wird hiemit kmid geinacht, daß über Ansuchen dcs Hrn. Michael Iallen von Laiduch, gegen die Ehcleute Urban u»ld Malianna Slade von Kosarje, in die gebetene Neassumilung der mit dem Bescheide vom 2. September l8l8, Z. 3822, bewilligten, dann aber mit dem Bescheide vom 12. October i84s, Z. 4646, slstirten Feilbietung des, den geklagten Ehe-leuten Urban und Marianna Slabe gehörigen, zu Kosarje liegenden, dem Stadtmagistrate laibach «"li Nects.-Nl. 278 d,enstbaren, gerichtlich auf 90^> fi. 5 kr. geschätzten Waldantbeils sammt Zugehor, wegen aus dem w. ä. zUklgleiche vom ,5. Mai,847 schlildiaM 2^3 fi. 2l kr. <^. «. .'. gewililget, und zur Vornahme derselben die 3 Tagsatzungen, auf den 20. September, 22. October und 19. November l. I., Msmal 306 früh von 9 — >2 Uhr in la<:<» r^i «ilg^ mit dem Anhange anberaum», daß die feilqelwtene jiiealitat bei der l. und '>. ^eilbietunq »ur um oder über den Schätzungswert!), liei der 3, aber auch unter demselben lmmnigegebm werde. Die Licitationsbedingnisse, das Sckätzungspro« tocoll und der Grunoduclisertract li«gel» hierc,mts zur Einsicht vor. K. K. Bez. Gericht Umgeb. Laibachs, ,8 Juli I84Z, Z. l^76. (!) Nr, 27^6. Edict. Vom Bezirksgerichte Haa?berq wird bekamu qemacdl: Es sey in der Erecutionösache des H.n. Mathias Wolfinger von Pknmia, w<>er Anton Pogv-reutz von Liple, wegen schuldige!» 580 fi. ^7 kl-. «. «. 7^ si. gerichllich aesct»ä!?!en Eindrillel. dube gewilligt, unk hie^u die T^rniine auf den »4. September, den l5. October und den 15. November I. I., jcdesm,l Vorlnitl.lqs von q bi^ l2 Uhr in loco des Execute,, mil dem Ankarige iiügco dnel. daß diese Realität, falls sie nictu bei der ersten und .^weilen Feil-bietung um den SchälMNgswelili olcr da,über an Mann gebracht werden könnte, b?i der dritten auch unter demselben dem M^istbieeilden Zugeschlagen wer» den wird. Die Licilaiioüsl'edmgtnsse, der Grundduchser^ tract und das Schätzu'/gsprotocoll liegen hieramts zur Einsicht bereis. Bezirksgericht Haasberg am 3l. Juli lij"l9. Z. 1456. (?) Nr. i60l. Edict. Nom k. k. Bezirksgerichte Gurkseld wird hiemit kundgemacht, daß über Ansuchen des Fr^iiz Kolesch^ nig voit ^tadtberg, in die anqesuchte Arnortisinmg der auf seiner, im Grundbuchs der Herrschet Thurn-amhart »»li Berq Nr. 7^7 und 7tt7 vorkommenden Bergrealität, vcrmöqe Schuldbrief c!talspost Pl. li25 fi., sammt Anhang, gewilliget worden sey. Ba diese Satzpost schon über „0 Jahre im Grund-buche hastet, so wird Florian Schweiz aufgefordert, binnen Einem Jahre, 6 Wochen und 5 Tagen sich bei diesem Gerichte zu melden, und sein iiiecht auf diese Forderung so gewiß auszuweisen, .Us sonst diese Satzpost ohne weiters für getödkt erklärt, und die Amortisnlmgs-Urkunde ausgefertiget werden würde. K.K. Bezirksgericht Gurtseld am 20. Juli 1L59. Z. l446. (3) N». 7^3. Edict. Von dem Bezirksgerichte der k. k. Staalsherr-schaft ^landstlaß wird bekannt gemacht: Es sey über Ansuchen des Hrn. Franz Belle, Verwalter der Heirschafc Mokritz, wider Georg Scher-lilsch von Podfzlazlieno, wegen aus dem Urlheile <1ll) ^)ost. Nr. 3^7 vorkommenden, auf 7act und die l^iiaiiolM'eoiügnifse tonnen läßlich ,^u den gewöhnlich»'»« Anr^stundell hirrqenchls cingesrheir werden. ^^ks^e'ickl dei- k. t. Staa'.slierrschaft i!and' straß am »9. Iull »«^9. Z 1463. (2) Nr. ,»24. Edict. Von der Bezirksobrigkeit Seisenberg werden die nachbenannten militärpflichtigen Individuen aufgefordert binnen vier Monaten sich bei der Bezirksobrigkeit gestellig zu machen, widri-gens sie als RetruMungoftüchtlinge würden behandelt werden. I Name Geburtsort ^F ^' Anmerkung. , Anton Globokar Großgloboku 3 l^29 2 Martin Horvach Birkenthal 15 3 Anton ^krciner Ambrus 2? 4 Anton Horvach Sagratz 8 «828 5, Franz Kastelz Birtenthal 5 ,. > 6 Ia.od Memmer Hof 17 » 7 Jacob Turk Schwö'rz »3 .. 8 Anton Tekauzhizl) Grintouz , l827 Mtt Paß abwesend, 9 Lorenz Hvastelz Kamenverch 2 1U Heinrich Pil,chmal,n Seisenberg «7 »826 I« Lukas Ludbe Lasina I " ,2 Johann Petsche ^angenthon l5> „ Mit Paß abwesend. 13 Daiman Iatopltsch Birkcnthal 17 " ,4 Anton Periatu Plösch 2 «825 Mit Paß abwesend. 15 Joseph Skufza Rathie 29 » dto Iß Michael Matjcherol Seisenberg »28 »824 17 Mathias Thekaucschitsch Schwörz ^6 " ^l Paß abwesend, 18 Damian Saitz Großreberze ! 1^'^2 dto, 19 Franz Fabian Seisenberg 56 „ ^. ^ 20 Michael Ltufza Schwö'rz ! " «,,, ^" Paß abwejend. 2» Mathias Kaujcheg gz^dem l2 »82« Mlt Wanderbuch abwesend. 22 Franz Horvatt) Birkenthal 15 »s»" Mlt Paß abwesend. Bezirköobrigkeit Seisenberg den 8. August 1849. 3. 1464 Pfandämtliche Licitation. Die auf den 16. l. M. anberaumte Versteigerung der m dem Monate Juni 1848 versetzten und seither weder ausgelösten noch umgeschriebenen Pfänder wird auf den 23. d. M. zu den gewöhnlichen Amtsstunden übertragen. Laibach am 10. August 1849. Z. 1i82 (l) In die Tuch- k Modewaren-Handlung des Malli k HaHn in Laibach wird ein Practikant aufgenommen. Z. 14,5." (t^) Holz - Verkauf. Es werden am 1«. August 59 Klafter hartes, normalmaßig geschlagenes Brennholz, geeignet siir die k. k Betriebs - Unternehmung, gegen gleich bare Bezahlung im Orte Sau-scheg bei Sagor licitando veräußert. Z. 1^58. (2) ' ' Die Kunsthandlung L. I. Neumann in Wien, am Kohlmarkt 257, übernimmt Aufträge auf bcstgetrojscne lebensgroße Porträte Gr. Majestät des Kaisers in Oel gemalt von den vorzüglichsten Künstlern in verschiedenen Größen, von 24 bi? 42 Zoll Hohe. Der Preis eines solchen Gemäldes stcllt M von fi. 40 bis fi 2")n C M. sammt Goldr.chmc", und richtet sich nach der höheren Vollendung und Größe des Nldes. >3H ?5 5 H5 » HI >" Auf einer größeren Kunstreise nach Italien l'lgriffn,, habe ich der von mchr.ren Bnten an mich ergangenen?(ufsordcru»g Folge gegeben, und welde mich einige Zeit in Laibach aufhalten. Indem ich dieß zur Kenntniß eines geehrten Publikums bringe, biihe, Haui^Ni'. 2I8. im Sch an tel'-schen Hause, 2. Stocke rückwälts. Z?1449'' "(3) ' Deilist'Abtrag. (3in Mann ohne Familie, der krainischen Spiache kundig, der mehrere Jahre als Lehrer und Organist, dann Musiklehrer angestellt war, alle Streich- und Blasinstrumente, dann die Guitarre geläufig spielt, und gründlich compolw'^ wünscht als Lehrer, Organist, Musiklehrer oder auch als Hausinformator aufgenommen zu werden. Das Nähere erfahrt man im Zeitungs' Comptoir. ,^ l 45tt. "(:j) A nzeia e. In einer gemischten Waarenhandlung am Lande wird ein Lehrjung aufgenommen. Das Nähere erfährt man im Zeitungs - Comptoir. Z."'i447. M Unterricht in der sloveuische« Sprache. Gegen billiges Honorar wird Unterricht "' der slovenischen Sprache ertheilt. Nähere Ä"^ kunft ertheilt Hr. Leopold Krem/.ar, BuchbilM in Mally'schen Hause. ___Laibach am 8. August 18^9. 3 1461^2) Wohnungell zu vermuthen- Im Hause Nr. 155, am alten Markte, lM ». Stocke qassenseits, ist die Wohnung aus drei Zimmern, Alkove, Speise, Küche, Keller und Dachkammer für Michaeli zu vergeben. Näheres im Gewölbe rechts.