Freytag den 27. Jänner 1826. Nnse aus lutold's PHpieren. An D i 0 n t. ZUM IohrcSwechftl, Mlt Told's Taschenbuch: .Fortuna." ^ag' nicht dem GlüH« nach! Ruft uns ein Sptichwort zu: Gefühl« werden wach, D't Deines Lebens Ruh' D>l rauben — flieht «a^leiifa» blitanttn längst gefühl««s uild allgemein g«wüldigr«s ") Flachsbrechmafchine de« ?. k, Gubernialrathee u:-.d Di-. r„tt«s d«s ställdisch»polyt,chnisch«n Instilut« in Vöhc Vebücfnih war dl, Ersindung ««'««, Maschine, die ») in Dtr Anschoffung nicht kostbar, bahn auch de» Mi,d»rbemlttelten leicht erwerbbar; l>) i« ihrer Pa„art einfach, sonach von gemein,« Handwtlkern tb«n so leicht ausführbar alßleicht durch si« h?y eintretender Abnützung wieder h,e. stellbar; .«) »urch Solidität (Festigkeit) zugleich Auidauer sichernd; -6) ei-ien geringtl, Raum einnehmeüd^ auch in g«. drängten Hau. - n'H ».___ «Ntfpl»ssünkt, des. d«l l'" Verdienste im In. wie im Aniwüdegleich rühmlich w« b»tanl!l sind—auf den das Vaterland sialz ist. Es ist dieß di« Flachsbrechmaschine , welche der ve t. k. Gubernialrach mid Director deKständische polyttch» Ai Nischen Instituts in Prag, Frsnz Ritter von G < r st n « 5, «rfun^en und zu Jedermanns A?l- Fl ficht i« InstitlttsZebaube daselbst aufgestellt ha», m, st« Beschreibung der eben besprochenen Fl-chökrechma. schine, nebst «inigen andern Vorrichtungen zu5 Re». so niOUng des gebrochenen Flachses. Z Di« Vrechmaschine besteht au< drey Bestand, «s theilen, nähmlich: ^ Aus einer gerissten Flache, auf welch« d«r Flach« g. in nicht zu großer Meng« und möglichst parallel (gleich. h< yd»! tbellweit^Z) neb,» einander ausgebleitet wird, o wobey btMllkt wiid, baß es für di, Spinn,rey voltheil- n haft sey, die Wurzelenhen mit den Gipfelenden nicht h, zu verwechseln, und mithin den Flachs schon vo? dem h. Brechen mit den Wurstend,n zusammen zu ordnen, d Diese Flach« ist übrigens nichts aoders, als «in e ungefähr 2 ij2 Elle langer und ^ Elle breiter Rühmen s' in welchem hölzern« oder eiserne, auf ihrer dünnen s Veit« (von ,.!3 Zoll Stärke) aufsitzen»« St«b», die L oben etwas glschcifft sind, in der Entfernung yyn ,^z Z«ll neben einander eingesetzt sind. s Damit diese S> vier Stellln auf, «ahmiich an ihren beyden Enden, 5 auf »H und 2^3 ihrer ?änge. l Ist der Flachs auf.dieser Flach« gehörig ausgebrek. ' lel, so wirb'darüber der zweyte Haliptbestandthel'! der Maschine gefahren. E< sind bieß iwey geeisst« hösj,,-«« ober eisnne Walzen von 5 ZoN im Durchmesser, . welch« bmch den Oewichtifosten / der den dritten B«ss«ndlh»il ausmachl, an die Fluche angebrückt wer» ben, Sie sind mit dem Gewichlikästen durch «iserne, 'hre ,^5 binden, »««lcht Lehler« an den Kasten fest a!iZ«schra»bt sind. Di« Elhöhuügen der gerifften Walzen passen ln b't Zwischenräume der ginfftfn Iläche, wodurch << geschitht, bl,, und dle Agen mit d,m hölzernen Schwungmesser uwlder ant freyer Hand «der auf d'»n Schwung, ock abgeschwungen. S«3i« aber durch dieses Abschwin-ei, die Fl«chsfaser von der Holzrind« nicht rein genug ifreyt worden seyn (was bey ungleich geröstetem Flachs« ft, bey ungeröstetem fast immer der Fall ist): so immt man noch ein eisernes Messer/ mit welche» er an den Flachufern fester hallend« Holzstängel «n «m Schurzfell über das Kni,abgesch«bl wird. Um b«n urch dieses Abschaben an ber Flachifasei unvermeidlich ntstehenden Verlust zu verminoern, wird es sehr gut ryn, einen solchen Flachs vor der Anwendung d»s «i< ernen Messers noch, «in Wshl unter die Rollen zu brin» j«N/ um die Holzrinde noch besser zu verkleinern. Wenn der gebrochene Flachs abgeschwungen ist, o wird er statt, wie es gewöhnlich geschieht, auf >»» Hechel, hi«r mit der Bürste behandelt. Der Zwtckdes Lürsten« ist, die Flachzfasern zu zertheilen, und auf ?ies« Art den Flachs feiner und glält,r, mithin zum Verspinnen geeigneter zu machen. Man wendet hierzu ein» kleine Bürste an, in< dem man den Flachs in b«r linken Hand zwischen d«m Z,iH»ft!,g,r und dem mittlere,, Finger schlägt, mild«« Daumen derselben Hand fest halt, und mit b«r ern?äh»> ten Bürste lein abbürstn. Man sieht, taß dies« V<« Handlung der gleich ist, wi« bey dem Hecheln. Die Gestalt der Bürst, ist vortheilhaft halblunb, damit di« Borsten auseinander'stehen, webhall, dies« gegen di« Mitte zu eingt aus, und drückt ihn etwas an; «r bekommt dsdurch einen Glanz und «ine Feinheit, die nichts zu wülischen übrig läßt Hier scheidet sich von dem Flachs« ei?, zweytes Werg ab, welche« nicht von be-deutender Meng«, aber sehr fein ist. Cs bleibt zwischen den Borsten o:r Bürste sitzen, und wird, nachdem der Flachs seinen vollkommenen Glanz erhalten hat, mittels eine« Kammes aus der Bürste gleichsam heraus, gelammt, indem man die «isernen Spitzen des Kam» mes an die Bürste hält, und diese sich schnell bewegen läßt. Es bildet sich dadurch in diesem Kamme ein« La» g« («in sogenanntes Kratzer!) von fehl feinem Werg, welches sogleich versponnen werden kann. (Die Fortsetzung folgt.) Seltene Seelengröße. ?etdigui»r«, Connetable Heinrich IV., da. wahls noch König von Navarra, übte ebenfalls dies« großmüthigen Grundsätze, wie folgend« Handlungswei» se, deren nur ein erhabener Geist fähig ist, bezeuget. Der Krieg zwischen der Ligue unb den Hugenotten - in der zweyten Hälfte des stchsz«hm«n Jahrhunderts) stammt« in den meisten Provinzen des südlichen Frank» r,ichs ; Parteywuch zerriß all« gesellschaftlichen Band«, und Menschlichkeit matd z« einem leeren Schalle, deren Pßichten nur von den Eoelsten noch geehrt wurden. Jacob Plalel, Soldat undKammeidienel des Conneesble L«soiguiers, ward von Wilhelm von Asanson, «inem der heftigsten Häuptlinge der Ligu«, durch gryß« Bestechung und noch größere Versprechun« gen gewonnen, um seinen Gebiether zu ermorden. Er wa» auch t«tschloffen, wi« er spalll gestand, entw«d«l aus bll Jagd, o»er wahrend eines Gefechtes s«in schreck» licht« Vornehmen auszuführen; boch macht« lmmtl eine geheim« Regung seinen Einschluß wankend. Der Tonnetable, durch den Gchtimschreiber Avan. sons von dem Mordplan unterrichtet, begibt sich wäh. rend Plalels Abwesenheit auf sein Zimmer, wo zwey Betten mit Parchent überdeckt standen. Erlegte unter die D Der Kammerdiener gehorchte mit Staunen, welches sich in Schrecken umwandelt, als «r die Waffen hervorzieht. Sein Gebieth,r thut am anderen Nett« dasselbe, rumnN die Stellung eines Kampfers an, und spricht mit donnernd«? Stimme; »Da du versprachst, nlich zu todten, so versuche es als wackerer Mann, aber nicht als verworfenei- Meuchelmörder, und beraube dich nicht selbst durch dies« Niederträchtigkeit der Achtung, di« du dir als tapferer Soldat erwarbst l" Platels betäub, tes Gewlssin erwacht, tausend Dolche wühlen in seinem schuldbewlißlen Busen, die Waffen «ntssnken d«n be benden Händen, «r stürzt seinem großmüthigen G»' bielher zu Füßen, bekennt unter einem Strome reui« ger Thronen sein schändliches Vorhaben , und fleht s«l: st um den Tod, den er verdient zu haben betheuert.— Der Cöiinetable schwieg einige Minuten, machte ihm einige leichte Volwürfe über sein Vorhaben, gak ihm väterliche Ermahnungen, und sprach «ndlich, in» de» er ihm geboth aufzustehen: „Ich verzeih« dir!" Noch mehr, «r trug lein Bedenken, sich ferner von Platel bediinen zu lassen, >veit er fest glaubt«, daß sein« großmüthige V,rzeihung den Verführten zu einem neuen Menschen umschaffen müjs«, und daß kein Te< müth so »erwtldert wär«, welches nach dieser Behand» lung noch der Undankbarkeit fähig sei). Er sagt«: „Der Abscheu, der meinen Diener von der Ausführung h«r That zurückhielt, wird die Größe meiner Wohlthat un endlich vermehren, und i'enen zwingen zu lieben, de« er todten wollt,."— De, Glaub« dieses großen M«n> nes warb nichl getauscht. G«^«nck« bey Iq«»«z Ulvyl Edle» »»» Kl»iMmayr.