Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage desGott-scheer Boten erhältlich. P ostsparkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gaffe Nr. 75. Bezugspreise Für Vsterreich-Ungarn ganzjährig K 4 — halbjährig K 2 — jiir Amerika: ganzjährig D. 1'50 ^iir das übrige Ausland ganzjährig K 5'20 Briefe ohne Unterschrift werdennicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurückgesendet. Gottsiheer am 4. und 19. Erscheint mit einer illustrierten Beilage //ZDanbermappe/ eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Merwattung des Hottscheer Molen in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. Berichte sind zu senden an die Schriftkeitung des Hottscheer Moten in Gottschee. Mr. 24. Kottschee, am 19. Septernöer 1907. Waffenstillstand! In der vorletzten Nummer unseres Blattes haben wir eindringlich zur Rückkehr zur Besonnenheit gemahnt. Der monatelange mit leidenschaftlicher Heftigkeit geführte politische Kampf rief in Gottschee sehr bedauerlicherweise recht bösartige Auswüchse hervor und erzeugte da und dort Verwilderungen, an deren völliger Beseitigung im Interesse des guten Rufes und des Wohles unserer deutschen Heimat nun wohl endlich mit allem Ernste gearbeitet werden muß. In der Hitze des Gefechtes schießt man bekanntlich leicht übers Ziel und die politischen Strömungen führen nur zu häufig allerlei trübe Schlacken mit sich. Wir sind auch gewiß nicht so einseitig, daß wir alle und jede Schuld ganz allein nur unseren politischen Gegnern zuschieben möchten, es mögen auch in unseren Reihen mitunter kleine Fehler begangen worden sein; nur meinen wir, daß jeder objektive Beobachter wird zugeben I müssen, daß auf unserer Seite doch keine Ausschreitungen schwererer i Art vorgekommen sind. Wir glauben nicht zu irren, wenn wir behaupten, daß sich bei der weit überwiegenden Mehrzahl unserer Landsleute, u. zw. ohne Unterschied der Partei, nun bereits ein gewisses Ruhebedürfnis eingestellt hat; man ist des langen Haders und Streites satt und überdrüssig geworden, man sehnt sich nach Frieden. Was jetzt da und dort noch poltert, schreit, lärmt und randaliert, das stammt entweder aus der Hefe des Volkes oder gehört ganz extremen, zunächst ziemlich jugendlichen Kreisen an, die instinktiv fühlen, daß Hage der Erholung. Einige Tage frische Luft außer Landes zu schöpfen, dürfte nicht schaden, sondern Leib und Seele wohl empfinden, dachte ich mir und darum setzte ich mich in den Zug und fuhr gegen Laibach. Nächstes Reiseziel war Kärnten, das ich mir etwas genauer anschauen wollte, als es vor zwei Jahren möglich war. Es traf sich gerade recht, daß in Aßling zwei Kärntner Anstiegen, die mir, als der Zug durch den ersten Karawankentunnel hindurch war, in liebenswürdigster Weife über Land und Leute Aufschluß gaben. In Villach wurde Rast gehalten. Von den dortigen Kirchen macht die Franziskanerkirche den besten Eindruck. Der Ausblick ins Gebirge von der Draubrücke aus ist schön. Die Mundart, in welcher in der Umgebung und weiter hinauf gesprochen wird, ist leicht verständlich. Eine recht idyllische Lage hat das Fremdenhotel „Annen-heim" am Ossiachersee; doch soll es zumeist von Italienern und Juden besetzt sein. In Ossiach gedachte ich auszusteigen und einige Tage zu verbringen, doch ein Zisterzienserpater aus Oberösterreich wußte so anregend zu erzählen, daß ich darüber das Aussteigen vergaß und an Bergen und Burgen, Märkten und Städten vorbeifuhr, bis der Zug in Selztal Halt machte. Der Ort macht anfänglich mehr einen Mistern Eindruck, wohl wegen der unmittelbaren Jahrgang IV. mit dem Aufhören der systematisch betriebenen maßlosen Hetze auch ihre „Herrlichkeit" und „Wichtigkeit" zu Ende ist. Noch stehen allerdings die ruhigen Kreise, die sicherlich mehr als neunzig Prozent der Bevölkerung ausmachen, gewissermaßen wie gelähmt da, weil man den wüsten Terrorismus einiger weniger fürchtet und in sich noch nicht die nötige Tatkraft gefunden hat, die randalierenden Störenfriede gehörig in die Schranken zu weisen. Allein das ist ein ganz unnatürliches und auf die Länge unhaltbares Verhältnis und so ist denn wohl zu hoffen, daß binnen kurzem die Schreckensherrschaft einer winzigen Anzahl von professionsmäßigen Skandalmachern in sich selbst zusammenbrechen wird. Die Zeit muß endlich der Besonnenheit allüberall zum vollen Durchbruch verhelfen. Daß ein friedliches, ja selbst freundnachbarliches Leben auch bei Verschiedenheit der politischen Anschauungen möglich ist, beweisen Hunderte und Hunderte von anderen Gegenden, wo selbst heiße politische Kämpfe nirgends das gesellschaftliche und soziale Leben des Volkes vergiftet haben. Bei aller geziemenden Hochachtung der Parteigrundsätze verkehrt man dort auch mit den politischen Gegnern in der anständigsten, höflichsten Form, ja es sind sogar jene Fälle nicht gar so selten, wo politische Gegner im gesellschaftlichen Leben geradezu auf freundschaftlichem oder kameradschaftlichem Fuße leben. Wenn so etwas anderswo vorkommt, so wird doch hoffentlich auch bei uns die Wiederkehr normalerer gesellschaftlicher Verhältnisse nicht ins Bereich der Unmöglichkeit gehören. Und ist diese Wiedergesundung des öffentlichen und gesellschaftlichen Lebens gerade in Gottschee nicht nötiger als anderswo? Nähe des Gebirges. Die Kirche ist neu, aber vom Kohlenrauch ganz geschwärzt; die innere Einrichtung nett. Von hier bis Siezen dehnt sich ein großes Torflager aus. Nächsten Tag setzte ich die Reise bis Aussee fort. Mein nächster Nachbar daheim, der jeden Winter hier auf Kur weilt, wußte so viel Schönes über den Ort zu erzählen, daß es mich drängte, einmal in die Nähe zu kommen. Prachtvolle Sommerhäuser reihen sich aneinander und der See von Altanssee liegt eingebettet zwischen wildromantischen Gebirgswänden, die stellenweise so jäh und so knapp vom Seeufer emporsteigen, daß nur ein ganz schmaler Fußsteig Raum findet; von der anderen Seite schimmert die schneebedeckte Dachsteingruppe herüber. Fürwahr ein herrliches Stück Erde! Schade nur, daß es zwei Fehler hat. Erstens begegnet man hier Schritt auf Schritt Abrahams Nachkommen; zweitens ist alles brennteuer. Ich mußte dies in einer Weise erfahren, daß mir jede Lust verging, länger zu bleiben, und ich nächsten Morgen Reißaus nahm. Ischl, wohin ich mich jetzt wandte, ist ein nobler Ort; in der Kirche, über deren Portal ein Doppeladler und die Worte „Pietate et munificentia Caesaris“ angebracht sind, gewahrte ich ein wirklich auferbauliches Benehmen aller Kirchenbesucher, und es waren sehr noble darunter. Nun kamen St. Wolfgang und Mondsee in Sicht; bei jeder Haltestelle steigen Sommerfrischler mit Bergstöcken bewaffnet und Unser Ländchen bildet nur eine verhältnismäßig kleine, ringsum von anderssprachigen Elementen umflutete Sprachinsel, deren Boden überdies unergiebig ist. Wir haben also mit wirtschaftlichen und nationalen Schwierigkeiten viel mehr zu kämpfen als die meisten unserer Volksgenossen. Wenn nun also schon politische Gegnerschaften unter uns unvermeidlich sind, so sollte der Kampf im Interesse des Wohles unserer Heimat eben auch nur auf das politische Leben eingeschränkt werden und nicht in Gebiete hinübergreifen, wo uns Friede und Eintracht verbinden kann und soll. Eine rücksichtslose, mörderische gegenseitige Selbstzerfleischung bedroht ja geradezu unsere nationale und wirtschaftliche Existenz und macht uns zum Gespötte bei unseren nationalen Gegnern. Schalten wir also aus unserem politischen Leben bei aller Hochhaltung unserer Parteigrundsätze alle Gehässigkeiten, alles, was unser Zusammenleben verpestet und vergiftet, sorgsam aus und seien wir darauf bedacht, daß unsere politischen Gegensätze sich in edleren, feineren Formen betätigen und ausleben, damit unserer lieben Heimat, die uns doch allen gleich teuer ist, damit unserem Volkstume, an dem wir alle mit gleicher Liebe hängen, kein schwererer, unheilbarer Schaden erwachse. Es wird dies bei einigem guten Willen umso leichter durchzuführen sein, als der Abgeordnete unseres Wahlkreises, Fürst Karl Auersperg, selbst glücklicherweise eine mehr versöhnende, entgegenkommendere Politik vertritt und nicht zu den geschworenen und verbissenen Feinden der christlichsozialen Partei gehört, sondern sogar einem gewissen Zusammengehen mit den Christlichsozialen das Wort gesprochen hat. Auch scheint Fürst Auersperg für kulturkämpferische Fragen (freie Schule, freie Ehe usw.) nicht zu schwärmen, für Dinge, von denen ja gewiß auch der größere Teil unserer politischen Gegner im Lande im Grunde nichts wissen will. Und so gibt es denn für uns Christlichsoziale genug Anknüpfungspunkte mit den gemäßigten unter unseren Gegnern, insbesondere mit jenen, die religiös gesinnt sind. Sollte demnach, vorläufig wenigstens, der Eintritt eines Waffenstillstandes wirklich unmöglich und unerwünscht sein? Wir vermögen das nicht zu glauben, sind vielmehr der Ansicht, daß wir trachten sollen, die Wunden, die der politische Kampf geschlagen, zu heilen und allmählich zum Verharschen zu bringen. Wir wollen hiezu beitragen, was in unseren Kräften steht, erwarten aber auch von den Gegnern, daß sie in dieser Beziehung voll ihre Pflicht tun. Die anständigen und gemäßigten Elemente unter denselben scheuen sich gegenwärtig vielleicht noch einigermaßen, sik die Wiederkehr gesünderer und normalerer Verhältnisse tatkräftig einzutreten, weil sie da und dort noch den blindwütigen Terrorismus der Extremen im eigenen Lager fürchten. Allein je mehr die turbulenten Skandal- mit Rucksäcken beladen ein und aus. Von hier weiter bis Salzburg verliert dann die Gegend mehr und mehr ihren Gebirgscharakter. Es war nach der Mittagsstunde, als der Zug vor dem Jschler Bahnhofe in Salzburg stille stand. Weil ich hier längere Rast zu halten nicht vorhatte, ging ich gleich daran, einige Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Die herrlichen Fenstermalereien der St. Andreaskirche wünschte ich auch in meiner Kirche; der Dom hat so gewaltige Ausdehnung, daß er wohl selten von Menschen voll sein dürfte; beim uralten Stift St. Peter gibt es viel Interessantes zu schauen. Um den Obolus von einer Krone durfte ich die Maximus- und Gertrudenkapelle besichtigen und die dazu gehörigen Erklärungen des Führers anhören. Nachdem ich noch manch andere Privat- und öffentliche Gebäude besichtigt und einen langen Gang passiert hatte, setzte ich mich am Schlüsse noch in den elektrischen Aufzug, der jeden um dreißig Heller auf den Mönchsberg hinaufzieht. Das Panorama von Salzburg von dieser Stätte aus ist lohnend. Gerne hätte ich auf meinem dreistündigen Rundgange irgend einen Landsmann getroffen; doch die große Hitze scheint alle in der Stube gehalten zu haben. Gegen Abend hielt der Zug in Maishofen bei Zell am See und hier quartierte ich mich auf sechs Tage ein. Die Wirtsleute sind recht liebe Menschen. Ich benützte die Zeit zu kleineren Ausflügen in die Umgebung, besonders in das nur drei Viertel- macher zur Einsicht kommen, daß für ihr wüstes Treiben der Beifall und die Resonanz selbst in der eigenen Partei verloren gegangen ist, desto eher werden sie Vernunft annehmen. Man mißverstehe uns übrigens nicht. Nicht etwa einem feigen, faulen Frieden reden wir das Wort, einem Frieden, der vielleicht das Beste preisgäbe, was wir besitzen. Wenn unsere religiöse Überzeugung, wenn unsere heiligsten Güter angegriffen werden, dann ist auch weiterhin Kampf und Gegenwehr nicht bloß Parteisache, sondern ernste, heilige Christenpflicht. Auch darf mall unsere christlichsoziale Partei nicht verspotten und verhöhnen. Sie ist gegenwärtig die erste, hervorragendste und einflußreichste Partei im Parlament und selbst die gegnerischen liberalen deutschen Parteien begegnen ihr mit größter Achtung und suchen mit ihr Fühlung und, soweit es möglich ist, gutes Einvernehmen. Darum darf auch bei uns nicht etron_ ein Waffenstillstand oder ein Friede geschlossen werden, der unserer Partei zur Unehre gereichte, der ihre Organisation beeinträchtigte, uns Christlichsoziale gewissermaßen zu Gottscheern zweiter Güte stempeln möchte. Für so eine Behandlung geben wir uns, die wir einen so großen Teil der Bevölkerung bilden, nicht her, dies umso weniger, als wir ja nur zu gut wissen, daß ohne den ausgeübten unerhörten Druck unsere Sache auch bei der letzten Wahl höchst wahrscheinlich zum Siege gelangt wäre. Also nur für einen ehrenvollen Frieden, der auch unseren Grundsätzen und Anschauungen die gebührende Achtung nicht versagt, wollten wir in obigen Zeilen eintreten. Eine gewisse Verständigung aller anständigen und ehr? liehen Elemente unseres Volkes ist gewiß nicht unmöglich, wenn nur ein Wort gehörig beherzigt wird, mit dem wir unsere Ausführungen schließen wollen: weise Mäßigung. Die neue Gewerbeordnung. Am 16. August d. I. ist die neue Gewerbeordnung vom 5. Februar 1907 in Kraft getreten. Von großer Tragweite ist zunächst die Einführung des neuen Befähigungsnachweises. Während der schon früher bestandene sogenannte Befähigungsnachweis nichts weiter war als ein formaler Verwendungsnachweis über eine mehrjährige Verwendung als Lehrling, wird fortab die Erbringung des Nachweises wirklicher Befähigung für das betreffende Gewerbe verlangt, und zwar bei allen handwerksmäßigen Gewerben, ferner auch beim Handelsgewerbe zum Detailverschleiß im Gemischtmarenhandel und zum Antritt des Kolonial-, Spezerei-und Materialwarenhandels. Wer in Zukunft ein solches Gewerbe selb- stunden entfernte Bad Neunbrünn. Es liegt in stiller Waldeinsamkeit. Maishosen ist judenrein, während Zell am See ein Haupttummelplatz der Kinder Israels geworden ist. Nach Verlauf der sechs Tage° nahm ich meine Habseligkeiten und suchte Tirol auf. In Kitzbüchel, einem netten Städtchen, stieg ich aus und nahm Wohnung im „Schwarzen Adler". Kitzbüchel hat prächtige Spaziergänge. Die vier Gebirgstäler, welche von hier ihren Ausgang nehmen und mit schönen Bauerngehöften besät sind, liegen wie ein Kranz um die Stadt. Die Sommerfrischler sind hier größtenteils Reichsdeutsche. Die Bauern sind sehr begütert, wovon auch die schwarzseidenen Kleider, die goldenen Ohrgehänge und laugen goldenen Uhrketten, mit welchen die bäuerlichen Frauen Sonntags Staat machen, Zeugnis ablegen. Auch dem Kitzbüchlerhorn (2000 m) stattete ich einen Besuch ab. Der Auf- und Abstieg ist zwar mühevoll, dafür wird man aber durch die herrliche Aussicht entlohnt, welche man von der Spitze aus über die Alpenwelt genießt. Innsbruck stand noch im Reiseplan. Der Schnellzug brachte mich bald an Ort und Stelle. Ein guter Freund und Landsmann erwartete mich und in seiner Begleitung hielt ich Umschau in der Stadt, besuchte den Jselberg, das Andreas Hofer-Denkmal und das Museum, verschiedene Gotteshäuser und Parkanlagen, sah Frau ständig betreiben will, muß neben den bisherigen unverändert gebliebenen allgemeinen Bedingungen sich darüber ausweisen, daß er das Handwerk wirklich versteht. (Gesellenprüfung.) Künftighin wird die Lehrzeit also zwei bis höchstens vier Jahre betragen, kann jedoch von derGewerbebehörde imDisziplinarwege oderwegenNichtbestehens der Gesellenprüfung, jedoch höchstens um ein halbes Jahr verlängert werden. Die Gesellenprüfung ist vor einer der betreffenden Genossenschaft gebildeten Prüfungskommission abzulegen. Wer diese Prüfung mit Erfolg abgelegt hat, erhält den Titel „Geselle" und den Gesellenbrief der Genossenschaft. Besteht der Lehrling die Gesellenprüfung nicht, so tritt die oben erwähnte Verlängerung der Lehrzeit ein und es gebührt ihm bis zur neuerlichen Ablegung der Prüfung nicht der Titel „Geselle", sondern er heißt Gehilfe. Jene Lehrlinge, die ihre Lehre in fabriksmäßig betriebenen Gewerbeunternehmungen oder in solchen Betrieben zurückgelegt haben, deren Inhaber einer Genossenschaft nicht angehört, haben am Schluffe ihrer Lehrzeit vor einer von der Gewerbebehörde bestellten Prüfungskommission die Gesellenprüfung abzulegen. Jeder Lehrling wird also am Schluffe seiner Lehrzeit normalerweise folgende Dokumente besitzen: ein Lehrzeügnis über die zugebrachte Lehrzeit, ausgestellt vomLehrherrn wie bisher; ein Prüfungszeugnis oder die abgelegte Gesellenprüfung, ausgestellt von der Prüfungskommission, und den Gesellenbrief von der Genossenschaft, wenn der Meister einer Genossenschaft angehörte. Beim Handelsgewerbe wird der Befähigungsnachweis nur zum Detailverschleiß im Gemischtwarenhandel, ferner zum Antritt des Kolonial-, Spezerei- und Materialwarenhandels gefordert. Es ist da eine mindestens fünfjährige Verwendung im Handelsgewerbe nachzuweisen, und zwar durch den Lehrbrief (Lehrzeügnis) und durch Zeugnisse über eine mindestens zweijährige Dienstzeit in einem Handels-gewerbe nach vollendeter Lehrzeit. Künftighin wird also das Recht des Detailverschleißes von Zucker, Kaffee, Tee, Gewürzen, Mineralölen, Material- und Farbwaren sowie der Detailhandel mit gebrannten geistigen Getränken in verschlossenen Flaschen an die Erbringung des Befähigungsnachweises gebunden fein. Hütt und die Martinswand. Abends erhielt ich von einigen Tiroler Kollegen Einladung zu einer gemütlichen Zusammenkunft beim Breinößl. Hier hatte ich die Ehre, den Herren Reichsratsabgeordneten General von Guggenberg, Dr. Schöpfer und Dr. Dorfmann vorgestellt zu werden. Der Abend verlief sehr gemütlich. Ich staunte über die genaue Kenntnis, welche die Herren von unseren heimatlichen Verhältnissen hatten. Der ehrenden Einladung zum christlichsozialen Landespartei-tage am folgenden Morgen konnte ich leider nicht Folge leisten, da der in Aussicht genommene Zug zu früh abging. Von Innsbruck bis Franzensfeste und noch weiter darüber hinaus ist die Landschaft romantisch, das Pustertal zeigt einförmiges Gesteht. An der Grenze zwischen Tirol und Kärnten fing es zu regnen an und das dauerte während der ganzen Fahrt durch Oberkärnten; vor Klagenfurt erst heiterte sich der Himmel wieder auf. Klagenfurt ist regelmäßig gebaut, hat aber wenig Sehenswürdigkeiten. Die kürzlich eröffnete heimatliche Knnstgemäldeausstellung besichtigt man bequem in einer halben Stunde. Interessant und großartig angelegt ist die St. Josef-Vereinsdruckerei. In Klagenfurt traf ich den ersten Hausierer; er klagte über schlechten Geschäftsgang. Nun hieß es die Schritte heimwärts lenken. Ohne viel Aufenthalt wurde die Strecke von Klagenfurt bis Gottschee zurückgelegt. Schön waren diese Tage der Erholung und unvergeßlich bleiben die gewonnenen Eindrücke. Als ich durchs Städtchen zog und da sofort das obligate Pfeifen wieder anhub, erst da wurde ich daran erinnert, daß Salzburg und Tirol mit seiner biederen Bevölkerung weitab liegen und man wieder im Städtchen Gottschee ist. Nächstes Jahr geht die Erholungsreise über Vorarlberg, den Rhein entlang bis Köln. „Wenn jemand eine Reise tut, so soll er was erzählen," heißt's im Liede. Dieser Mahnung wollte ich in vorstehenden Zeilen Nachkommen. Die Normen, betreffend das Gast- und Schankgewerbe, bleiben im allgemeinen die alten. Zur bloß vorübergehenden Ausübung des Gast- und Schankgewerbes außerhalb der ständigen Betriebsstätte (Gasthaus) bei besonderen Gelegenheiten (Volksfesten, Wvhltätigkeitsfesten, Bauten, Märkten, militärischen Übungen usw.) werden von der Gewerbebehörde von Fall zu Fall Lizenzen erteilt. Den Genossenschaften wird nunmehr das Rekursrecht gegen wichtige Entscheidungen der Gewerbebehörde eingeräumt, ferner die Möglichkeit zur Bildung von Genossenschaftsverbänden gegeben, das Institut der Genossenschaftsinstruktoren wurde geregelt, die Zulässigkeit der Einführung eines Versicherungszwanges für die einzelnen Genossenschaftsmitglieder ausgesprochen. Die Genossenschaften haben in vielen Fällen das Recht der Akteneinsicht bei der Gewerbebehörde erhalten. Die Gewerbenovelle, welche die obligatorische Gesellenprüfung neu eingeführt hat, räumt den Genossenschaften außerdem das Recht ein, auch für die Abnahme von Meisterprüfungen Vorsorge zu treffen. Doch ist die Meisterprüfung nicht obligatorisch (unbedingt erforderlich), sondern nur fakultativ; sie wird vor der Genossenschaft abgelegt, und zwar zur Erbringung des Nachweises, daß der Kandidat zur selbständigen Ausführung und Kostenberechnung der gewöhnlichen Arbeiten seines Gewerbes befähigt ist, sowie die zum selbständigen Betriebe des Gewerbes sonst notwendigen Kenntnisse, insbesondere auch in der Buch- und Rechnungsführung besitzt. Die bestandene Meisterprüfung berechtigt zum Titel eines „geprüften Meisters" und wird nach fünf Jahren allein das Recht geben, Lehrlinge zu halten. Aus Stabt und Canb. Gottschee. (Personalnachrichten.) Der Unterrichtsminister hat den Supplenten am Staatsgymnasium in Reichenberg, Herrn Gustav Wiesner, zum Lehrer am Staatsgymnasium in Gottschee ernannt. — Ferner wurden am hiesigen Gymnasium als Supplenten angestellt die Herren Franz Mang und Johann Polovic. — Die k. k. Gymnasialdirektion in Gottschee hat mit Genehmigung des k. k. Landesschulrates für Krain den geprüften Lehramtskandidaten Herrn Hieronymus Ladstätter zum Supplenten am Staatsgymnasium in Gottschee für das Schuljahr 1907/08 bestellt. — (Ehrung.) Seine fürstbischöflichen Gnaden haben denHerrn Josef Eppich, Pfarrer in Mitterdorf, in Anerkennung seines Wirkens zum fürstbischöflichen geistlichen Rat ernannt. (Dem jüngsten geistlichen Rate der Diözese unsere innigste Gratulation. Die Schriftleitung.) — (Die Verlogenheit) der „Gottscheer Nachrichten" wird wiederum einmal in das rechte Licht gestellt. Am 1. September 1907 schrieb dieses „Lugendlattl" aus Obermösel folgendes: Verblendete Christen. Nicht nur in Oberkrain, sondern auch in Unterkram gibt es solche Opfer, welche von manchen Priestern ausgebeutet werden. So predigte der Pfarrer von Fara bei Ba-njaloka, der heilige Vater, der Papst, sei so arm, daß er täglich nichts als ein Ei zu essen habe und auf einem Strohsack liegen muß. Die Gläubigen mögen für den armen Vater jeder wenigstens zehn Kreuzer geben, und die Leute gaben sie. „Geschäft ist Geschäft." Du armes Volk, wann wird bei dir endlich das Sicht einkehrenI — Wir erkundigten uns beim Pfarrer in Fara selbst. Er schreibt uns nun folgendes: „Was da drinnen gedruckt ist, ist ganz und garerlogen. Seit ich in Fara bin, habe ich nie für den Papst gesammelt und auch nie gesagt, daß man ihm zehn Kreuzer geben soll." — O, ihr armen Leser des „Lugenblattes", „wann wird bei euch endlich das Licht einkehren!" — (Talmigold.) Das protestantische „Grazer Tagblatt" ist nach jahrelangem Zaudern doch einmal so mutig geworden, seinen Freunden in Gottschee, wenn auch nur in wenigen Zeilen, vorzuhalten, daß man bisher ihr Deutschtum viel zu hoch bewertet habe. „Sie bilden sich zuviel ein, diese Freunde, und tun zu wenig; sie sollten doch einmal bescheidener fein." Dieses Urteil müssen sie unterm 29. August l. I. über sich ergehen lassen. Wie oft sind wir itt den letzten Jahren zu gleichem Schlüsse über die Radikaldeutschen, Alldeutschen und Deutschvolklichen in Gottschee gelangt! Uns hat man's immer verübelt, daß wir ungescheut die Wahrheit sagten; ob die vom Tagblatte bereitete bittere Pille unsere Deutschvolklichen eher schlucken werden, ist recht zweifelhaft. Ihr Deutschtum ist ja so vielfach unechte Ware. Sie ärgern sich zwar, daß in Böhmen Deutsche von Tschechen überfallen werden, finden es aber ganz in der Ordnung, wenn daheim einheimische und fremde Deutsche von Deutschen beschimpft, ausgepfiffen und überfallen werden. Itt der Theorie ist es schändlich, wenn ein Deutschvölkischer spricht: Profit ist Profit; in praxi aber gilt das Verschachern deutschen Grundbesitzes an Slawen als Betätigung deutschvölkischer Gesinnung. Daß ein Slowene „als ein windischer Hetzapostel mehr" ans Obergymnasium nach Gottschee käme, wäre schändlich; daß aber deutschen Professoren Ungerechtigkeit vorgeworfen, nicht wiederznge-6endet Name beigelegt und das Leben in Gottschee verekelt wird, ist deutschvölkisch. Nun etwas, was das „Grazer Tagblatt" noch nicht weiß. Am Obergymnasium in Gottschee war unlängst die Stelle des Religionsprofessors zu besetzen. Ein Deutscher muß es sein, so dachten wir. Ganz anders dachten die Deutschvölkischen. Schon vor zwei Jahren hat man von Gottschee aus einem Slowenen die Stelle angetragen. Der lehnte aber, wie nicht anders zu erwarten war, ab mit dein Hinweise, daß heimische deutsche Bewerber vorhanden seien. Da nach erfolgter Ausschreibung die Verleihung der Stelle an einen heimischen Deutschen sicher war, lief man alles ab und intrigierte so lange, bis die Stelle ein zweitesmal zur Ausschreibung kam. Es bewarb sich neben dem Deutschen auch ein Slowene darum. Alle Hebel wurden in Bewegung gesetzt, um den Slowenen zu bekommen. Das gleiche trieben Deutschvölkische in Rieg. In Briefen baten sie flehentlich, ihnen als Pfarrer einen Slawen zu geben. Was den Herrschgelüsten der Liberalen nicht zusagt, ist schändlich, was aber in ihren Kram paßt, ist deutsch. So stehen die Dinge. Ist es da zu verwundern, wenn sich die Slowenen über die deutsche Gesinnung liberaler Gottscheer lustig machen 1 Bei einem Tor stehen die liberalen Recken und stellen sich, als ob sie jeden Slawen gleich mmistet schlagen wollten, falls er es wagen würde, Gottscheer Boden zu betreten; beim anderen Hintertür! aber schauen dieselben deutschen Helden sehnsüchtig nach Slowenen aus und rufen ihnen zu: „Nur hereinspaziert!" — (Todesfälle.) In St. Andrä bei Görz starb am 20. August Herr Viuzeuz Milluer, k. k. Laudeszahlamts-Offizial i. R., im 83. Lebensjahre nach kurzem Leiden. Der Verblichene lebte früher durch eine Reihe von Jahren im Ruhestände in Gottschee. ■— Am 9. September starb in Selztal die Gattin unseres Landsmannes, des Herrn Georg Schleimer, die Frau Maria Schleimer, geborene Emich. Sie ruhen in Frieden! — (Straßendemonstrationen) haben abermals am 4.d.M. nach 8 Uhr abends vor dem Psarrhofe und vor der Verwaltung des „Gottscheer Boten" stattgefunden und einen Höllenlärm in der ganzen Umgebung verbreitet. Es ist ein öffentliches, in Privatkreisen der Stadt viel besprochenes Geheimnis, daß, wie hinter den früheren, so auch hinter diesen jüngsten Krawallen wieder der k. k. Notar Dr. Moritz Karnitschnig als Anstifter und Schürer steckt, wie ja auch sein Kanzleipersonale fast vollzählig unter den Demonstranten vertreten war. Wenn der Herr Notar meint, daß er auf diese Weise unserin Blatt den Garaus machen wird, irrt er sich gewaltig. Das Ende des „Boten" wird er nie erleben; wohl aber kann es geschehen, daß die fortgesetzten, von ihm und seinem Anhänge inszenierten, den guten Ruf unserer Stadt unsäglich schädigenden Demonstrationen ihm selbst das Genick brechen werden. — (Friedhofkapelle.) In unserer Friedhofkapelle sind schon seit Jahr und Tag mehrere Fensterscheiben zerschlagen, so daß es hineinregnet und wegen des Durchzuges auch der Aufenthalt in der Kapelle gesundheitswidrig ist. Es wurde schon längst auf diesen Übelstand aufmerksam gemacht und um Abhilfe ersucht, bisher leider ohne Erfolg. Vielleicht bringen diese Zeilen die Sache an kompetenter Stelle wieder in Erinnerung, damit der Übelstand, der auch den Bauzustand der Kapelle schädigen kann, nunmehr doch endlich beseitigt werde. Auch das Kreuz auf dem Turmdach hat im vergangenen Winter ein heftiger Sturmwind heruntergeworfen; es wurde sodann weggetragen, aber bisher nicht wieder an seine Stelle gesetzt. — (Organisationsstatut des Gewerbesördernugs-dienstes für Krain.) Das Handelsministerium hat im Einvernehmen mit dem Ministerium für Kultus und Unterricht das von der Handels- und Gewerbekammer in Laibach vorgelegte Organisationsstatut des Gewerbeförderungsinstitutes für Kcain in Laibach genehmigt. — (Über den „Gottscheer Bauernbund") scheinen da und jj| dort noch immer unklare Ansichten verbreitet zu fein. Vielfach hört man, daß der jährliche Vereinsbeitrag 5 Kronen betrage, ivas ganz unrichtig ist. Der Jahresbeitrag für den Gottscheer Banernbuud ist aus 1 Krone festgesetzt worden. Dafür nehmen die Mitglieder an allen Vorteilen, die der Verein bietet, teil und bekommen überdies deit „Gottscheer Bauernbundkalender", der allein schon den Wert des Jahresbeitrages repräsentiert, kostenlos. Der Bauernbund wird es sich angelegen sein lassen, im Lande für die Bauern allerlei Nützliches zu schaffen. So ist z. B. die Verfassung von Mastersatzungen für örtliche Viehversicherungsvereine gerade jetzt im Zuge. Auch die Schaffung von Raiffeifenkaffen will der Bauernbund nuregen und fördern, ebenso hat er sich bereits dafür eingesetzt, daß für seine Mitglieder ein Rechtsschutz geschaffen, beziehentlich die Wohltaten einer anderswo bereits bestehenden RechtsbelehrungL und Auskunftstelle auch feinen Mitgliedern zugänglich gemacht werden. Wir bitten aber, zur freundlichen Kenntnis zu nehmen, daß der Gottscheer Bauernbund kein Unterstützung«- und Wohltä tigkeitsverein ist. Er ist vielmehr eine wirtschaftliche und politische Vereinigung, die ähnliche Ziele verfolgt wie die christlichen Bauernbünde in Niederosterreich, Oberösterreich, Salzburg, Tirol usw. Auch dort werden den einzelnen Mitgliedern ans den Mitteln des Vereines keinerlei Geldunterstützungen gewährt, weil dies weder den Satzungen entspricht, noch wegen der geringen Höhe des Jahresbeitrages möglich ist. Der Gottscheer Bauernbund hat heuer außer den Kosten für die Drucklegung der Vereinssatzungen, für die Anschaffung der Geschäftsbücher usw. auch die namhaften Auslagen für den Vereinskalender zu bestreiten, weshalb er ohnehin möglichst haushälterisch mit seinen Mitteln umgehen muß. — (Der Hausierhandel mit Südfrüchten und die Sonntagsruhe.) Vor ungefähr einem Jahre wurde von sämtlichen Gottscheer Gemeinden eine Aktion eingeleitet, um eine Milderung derHärten des Gesetzes, betreffend die Sonntagsruhe, bei den einzelnen Statt-haltereien und Landesregierungen zu erreichen. Wenn der Süd-früchtenhausterer nämlich am Sonntag, wo allein er ein besseres Geschäft machen kann, nicht hausieren darf, fo ist er ein geschlagener, in seinem Erwerbe ruinierter Mann und es nützen ihm dann alle die besonderen Vorteile und Vorrechte nichts, die ihm im alten Hausierpatente und auch im neuen Hausiergesetze zugesichert sind. Das Ansuchen der Gottscheer Gemeinden wurde trotzdem allseits abschlägig beschieden, und zwar mit Rücksicht ans den Wortlaut des Gesetzes, das eine solche besondere Ausnahme nicht gestatte. Einer der Herren Abgeordneten ans Krain intervenierte unter Hinweis auf einen bezüglichen Leitauffatz im „Gottscheer Boten" im Laufe des heurigen Jahres unmittelbar beim Herrn Handelsminister, leider auch vergeblich. Es wurde ihm ein schriftlicher Bescheid zugemittelt, in dem es heißt: „Zn meinem Bedauern erscheint es nicht möglich, für diesen Zweig des Hausierhandels eine von den Bestimmungen des Gesetzes vom 18. Juli 1905 abweichende Begünstigung erlassen zu können. . . Artikel 12, b des zitierten Gesetzes statuiert ausdrücklich und oljite jegliche Einschränkung, daß die ans Grund dieses Gesetzes bezüglich der Sonntagsruhe sür das Handelsgewerbe im allgemeinen ober für bestimmte Handelszweige, beziehungsweise Warenkategorien in den einzelnen Gemeinden oder Gemeindeteilen erlassenen Vorschriften auch auf den Betrieb des Hausierhandels ausnahmslos Anwendung zu finden haben. Im Hinblick auf diese Gesetzesbestimmung sowie in der Erwägung, daß die besondere Behandlung der Sonntagsruhe der Hausierer mit Südfrüchten konsequenterweise eine gleiche Begünstigung der Südfrüchten!) ändler in festen Standorten zur Folge haben müßte, kann beim größten Entgegenkommen den politischen Behörden, deren bezügliche in dein genannten Artikel („Gottscheer Bote") wiedergegebene Entscheidungen dem Gesetze vollkommen entsprechen, eine abändernde Weisung nicht erteilt werden..." — Hiernach können gegenwärtig die Südfrüchtenhausierer nur von der milden Handhabung des Gesetzes einiges erhoffen. Wo kein Kläger ist, dort ist bekanntlich auch kein Richter. Erfolgt aber von einer Seite eine Anzeige, so würde der Südfrüchtenhausierer, der am Sonntag abends sein Gewerbe ausübt, abgestraft werden. Es könnte höchstens allenfalls noch das Mittel versucht werden, daß die Südfrüchten Händler ein gleiches Gesuch wie die Südfrüchtenhausierer ein-brächten. So könnte im Notfälle dem Wortlaute der bezüglichen Gesetzesbestimmung entsprochen werden. Allein wir verhehlen uns nicht, daß das schwer gehen wird, denn die Südfrüchtenhändler werden auf die ihnen zustehenden Vormittagsstunden an Sonntagen für ihren Geschäftsbetrieb zu Gunsten der Hausierer wohl kaum verzichten. Eine Abänderung des Gesetzes dürfte andererseits auch schwer zu erreichen sein. Die Hausierer könnten es übrigens ja trotzdem mit einer Petition an das Abgeordnetenhaus versuchen. Aber, wie gesagt, besondere Hoffnungen aus einen günstigen Erfolg darf man wohl kaum hegen. Witterdorf. (Firmung.) Bei schönstem Wetter kam am 13. d. M. nachmittags der hochwürdigste Herr Fürstbischof hier an. Am Eingänge ins Dorf erwartete ihn die Schuljugend, die Marianische Kongregation und eine große Anzahl der übrigen Pfarr-bevölkerung. Die Schülerin I. Jaklitsch aus Koslern begrüßte namens der Kinder den Oberhirten, worauf die Religionsprüfung in der Schule vorgenommen wurde. Nächsten Tag wurde das Sakrament der Firmung an 188 Kinder gespendet, von denen 174 der heimischen Pfarre, 14 den benachbarten Pfarren angehörten. — (Nach Amerika) sind vor einer Woche wieder 15 Personen ausgewandert, von denen fünf schon dort gewesen sind. — (Von der Schule.) Als neue Lehrkraft ist hier Fräulein Stephanie Kasch eingetreten. — (Gerichtliches.) Herr Oberlehrer Georg Erker, der von Zlois Perz aus Windischdorf bei der letzten Sitzung des Ortsschulrates ohne Ursache gröblich beschimpft worden war, hat auf Zureden der Zeugen dem Perz vor Gericht verziehen und die Klage zurückgezogen. Perz erklärte sich bereit, bei der nächsten Sitzung seine ehrenrührigen Worte zu wiverrufen und zudem 20 K der hiesigen Ortsgruppe des Deutschen Schulvereines zu überweisen. Kkindorf. (Spende.) Der hochw. Herr Pfarrer Johann Bartelme in Unterlag hat unserer Kirche den Betrag von 20 K gespendet, wofür hiemit der beste Dank ausgesprochen wird. Wrauen. (Einweihung. — Blitzschlag.) Sonntag den 25. August fand hier die Einweihung der vom Herrn Hans Schuster aus Wien unserer Kirche gespendeten St. Josefs-Statue (Grödner Arbeit) statt. Unsere hübsche Kirche hatte innen und außen Festschmuck angelegt und vom Turme wehte eine mächtige schwarzgelbe Fahne. Der hochw. Herr Dechant Ferdinand Erker erschien, um die Einweihung vorzunehmen. Nach der Einweihungszeremonie hielt der hochw. Herr Dechant eine Predigt, die auf die vielen andächtigen Zuhörer einen tiefen Eindruck machte. Hierauf zelebrierte der hochw. Herr Pfarrer Georg Jaklitsch ein festliches Amt, bei dem unsere wackeren Sänger und Sängerinnen den Kirchengesang besorgten. Unser Gotteshaus, das wohl die schönste Filialkirche in der Gegend sein dürfte, ist bekanntlich vor fünf Jahren etwas erhöht worden und hat einen neuen Turm erhalten, was über 4000 K Kosten verursachte. Die neue Turmuhr, ein sehr hübsches Werk, kam auf 700 K zu stehen. Auch ein Tabernakel ist jüngst um den Preis von 140 K angeschafft worden. Unsere treukatholische Bevölkerung, mehrere be- sondere Wohltäter voran, wird nicht müde werden, die Kirche mit allem noch Notwendigen zu versehen. Der äußere Verputz derselben wird demnächst erneuert werden und auch für die Anschaffung von Paramenten werden sich willige Spender finden. — Vor wenigen Wochen schlug im Garten des Hauses Nr. 16 der Blitz in eine hohe Tanne ein, riß ihr den Wipfel ab und spaltete den mächtigen Stamm in der Mitte entzwei. Der große Baum trägt jetzt nur mehr auf einer Seite wie eine Fahne fünf bis sechs Äste. Ketsch. (Todesfall.) Am 6. d. M. starb hier der allseits geachtete Besitzer und Kirchenpropst Matthias Herbst Nr. 15 im 62. Lebensjahre. Seine sieben Kinder weilen sämtlich in Amerika. Köentak. (Firmung.) Am 13. d. M. war hier Firmung. 97 Kindern der Pfarre wurde von unserem verehrten Herrn Bischöfe Dr. Anton Bonaventura das heilige Sakrament gespendet. „Schwarze" wie „Rote" hatten gewetteifert, um der Ortschaft ein festliches Aussehen zu geben. Bezüglich unserer Pfarre sind also die „Gottscheer Nachrichten" mit ihrer Losung: „Keine Feierlichkeit zu Ehren des BischofeS" gehörig aufgesesseu. Möge das noch recht oft der Fall sein! — (Leichenbegängnis.) Das am 25. August stattgefundene Leichenbegängnis der 'Auszüglersgattin Josefa Högler von Tiefental Nr. 1 gestaltete sich durch die Mitwirkung der trefflich geschulten Altlager Musikkapelle besonders feierlich. Die „Gottscheer Nachrichten", die richtiger „Gottscheer Lügen" heißen sollten, haben also mit ihrer Nachricht, daß die Altlager Kapelle zu bestehen aufgehört habe, wieder einmal ■— nicht gelogen, sondern nur einen Wunsch zu laut gedacht. Aktlag. (Der Same), den die Freiheitsapostel auf dem Markt-seid des Lebens ausgestreut, bringt schon seine Früchte. Der gute Ton ist geschwunden, Frechheit und Ausgelassenheit machen sich breit und einen Unterschied zwischen „Mein" und „Dein" wollen viele nicht mehr anerkennen. Zu welch einer Bosheit unsere „Roten" sich versteigen, zeigen folgende Tatsachen. Die „rote" Gilde hat dem Herrn Pfarrer das ganze Kraut samt Spargeln abgemäht, dem Herrn Krische den besten Bienenstock gestohlen und großen Schaden angerichtet, bei „Jonkeisch" die Blumenstöcke aus den Fenstern genommen und auf die Straße geschleudert, zwei Besitzern Getreide aus der Harfe geworfen, in der Nacht auf den 25. August dem hiesigen Besitzer Eppich wieder einen der schwersten Bienenstöcke gestohlen. Sollen das die Früchte der von unseren „Roten" so sehr gepriesenen Freiheit sein? Von solchen Heldentaten hörte man vor dem Auftauchen der „Roten" bei uns wenig oder gar nichts. Woroöih. (Goldene Hochzeit und anderes.) Am Kleinfrauentage feierten Josef Stampfl von Jnlauf Nr. 11 und sein Eheweib Margaretha geb. Wolf im engsten Verwandten- und Freundeskreise ihre goldene Hochzeit. Ihre in Amerika verheiratete jüngste Tochter kam zu dieser seltenen Feier eigens von der neuen Welt. Das greise Paar, welches sich wegen seiner Biederkeit allgemeiner Achtung erfreut, ist trotz der Jahre, er 77, sie 74, noch rüstig. Wir wünschen ihm noch recht viele gesunde und frohe Tage! — Endlich einmal, so sagten wir allgemein, als am 11. d. M. Ingenieur M. Krajc samt Gefolge in Rieg einzog. In einigen Wochen dürften die Ausmessungen der Straßen Morobitz-Rieg, Morobitz-Prvse-Mrauen einerseits und Tiefental-Aibel anderseits vollendet sein. Werden wohl alle drei, bezw. zwei Verbindungsstraßen zugleich in Angriff genommen werden? Welche Verbindung ist die vorteilhafteste? So viel Köpfe, so viel Sinn! — Die Obsternte kann heuer bei uns eine ziemlich gute genannt werden; aber wie das-Obst auf den Markt bringen? Schade um die schönen Äpfel, die unter dem Reibstein verbluten müssen! Höerrnöset. (Wunder?) betitelt sich in den „Gottscheer Nachrichten" folgende kleine, aber für die Religionsfeindlichkeit derselben und die Glaubenslostgkeit ihres Schreibers recht bezeichnende und bemerkenswerte Notiz: „Kamen einige Wallfahrer von Mariahilf in Brezjah, Obertrain, vorbeigezogen und erzählten von einem Wunder, das sie dortselbst gesehen. Ein in Dolenjavas in unmittelbarer Nähe wohnhaftes Mädchen namens Marie FinLgar soll seit Jahren auf Krücken herumgegangen sein, da ihr ein Fuß verdorrte. Am Vorabend des Wallfahrtstages ließ sie sich samt ihren Krücken in die Kirche tragen, ebenso am Wallfahrtstage. Und siehe, welches Wunder: Nach Der Messe sei das Mädchen geheilt, lachend und frisch und gesund an allen Gliedern ohne Krücken aus der Kirche gegangen, zeigte sich aufrecht stehend im Wagen und fuhr in ihre Heimat ab. Ist das mit dem gesunden Menschenverstand vereinbar? Kann so etwas geglaubt werden? Höher geht die Reklame nicht!" Wir haben diese Notiz wörtlich wiedergegeben, damit jeder, der noch^ einen Glauben besitzt, die Frechheit einsehen kann, mit welchen in den „Nachrichten" über alles Katholische, selbst über eine Grundlehre des Christentums hergefallen wird. Der bis jetzt festgesetzte Sachverhalt der ungewöhnlichen, schnellen Gesundung eines Mädchens in der Wallfahrtskirche „Mariahilf" in Obertram ist folgender: Das 20jährige Mädchen Maria Finžgar mußte schon feit Jahren auf Krücken gehen, weil ihr der eine Fuß dorrte. Sie war mit ihrer Krankheit schon bei acht Ärzten, aber keiner konnte helfen. Ein sehr angesehener Arzt sagte ihr vor zwei Zeugen, daß sie den Fuß im Knie nie mehr wird bewegen und infolgedessen auf denselben auch nie mehr werde auftreten können. Die letzten sechs Wochen schwollen ihr Hände und Füße derart an, daß sie auch die Krücken nicht mehr gebrauchen konnte. Die letzten dreizehn Tage konnte sie^gar nichts mehr genießen, auch flüssige Speisen nicht. Am Großfrauentage schwand ihr auch das Bewußtsein. Ihr Vater und Bruder brachten sie in diesem Zustande in die Wallfahrtskirche vor den Marienaltar. Die Kranke war so schwach, daß einige Leute in der Kirche während der Messe zu einander sprachen, daß sie gewiß bald sterben werde. Nach der Wandlung kam dem Mädchen das Bewußtsein wieder, die Geschwulst an Füßen und Händen ließ vollkommen nach, der Schuh konnte wieder angezogen werden. Das Mädchen konnte nun wieder knien, ja die Knie waren ihr jetzt so gesund, daß sie nach der Messe dreimal kniend um den Altar ging. Ganz selbst, ohne fremde Hilfe verließ sie die Kirche und bestieg den Wagen, um nach Hause zu fahren. Hunderte von Wallfahrern waren mit Traurigkeit erfüllt, als sie das kranke Mädchen vor der Messe sahen, und diese Zeugen, darunter auch viele Soldaten, weinten nun aus lauter Freude darüber, daß Maria, das Heil der Kranken, demselben durch ihre Fürbitte so wunderbar geholfen hat. Augenzeugen dieser wunderbaren Heilung waren auch jene Wallfahrer, die durch Obermöfel nach Weißenstem oder Pölland zurückkehrten. Der glaubenslose Schreiber aus Ober-mösel aber läßt seine Weisheit in den „Nachrichten" gegen die Möglichkeit eines Wunders ausstrahlen mit den Worten: „Ist das mit dem gesunden Menschenverstand vereinbar? Kann so etwas geglaubt werden? Höher geht die Reklame nicht!" Ja, höher geht die Heuchelei nimmer, daß die „Gottscheer Nachrichten“ sich ein christliches Blatt nennen und so glaubensfeindliche Notizen aufnehmen. Leute aber, die ein solches Blatt lesen und noch der Meinung sind, gute Christen zu sein, sind sehr zu bedauern. Denn das ist gewiß mit dem gesunden Menschenverstände nicht vereinbar. Der Schreiber einer solchen Notiz scheint aber überhaupt keinen Glauben mehr zu haben, denn wer noch an einen allmächtigen, persönlichen Gott glaubt, kann nur törichterweise die Wunder leugnen. Warum sollte es Gott dem Allmächtigen unmöglich sein, auch in Mariahilf ein Wunder zu wirken, nachdem zu Lonrdes in Frankreich in Gegenwart von ungläubigen Ärzten so wunderbare Kranken-heiluugen geschehen. Die ungläubigen Gelehrten können diese Wunder, die sie aufs genaueste untersuchen, nicht leugnen, nicht abschwächen und auch nicht natürlich erklären. Vielleicht kann es der „hochweise" Schreiber aus Obermöfel? Du armes Gottscheer Volk, wirst du es bald einsehen, daß man dir mit den „Nachrichten" allmählich den Glauben aus dem Herzen nehmen will? Und da sage man noch, es gehe nicht gegen den Glauben! Wllandl. (Dumm und boshaft) sind die Verdächtigungen, womit der gewesene Schulleiter von Pöllandl, Petschaner, unsere Gemeinde beehrt. Herr Lehrer! Sie scheinen an Verfolgungswahn zu leiden. Sagen Sie uns, worin die Verfolgungen, Verlänm-bimgen und Bosheiten bestanden, die Sie hier als Anhänger (?) des Fürsten und der Südmark von Seite Ihrer Gegner zu erdulden hatten? Wer hat Ihnen nur einen Vorwurf daraus gemacht, daß Sie ein „Anhänger" des Fürsten sind? Sie sind ja, so nebenbei bemerkt, kein aufrichtiger Anhänger des Fürsten. Sie können sich gewiß noch erinnern, daß, als Bürgermeister Loy ein Schreiben an das hiesige Gemeindeamt richtete mit dem Ersuchen, bezüglich der Aufstellung des Fürsten als Kandidaten für unseren Wahlbezirk schlüssig zu werden, gerade Sie der Hauptgegner des Fürsten waren und sagten: „Der Fürst ist ein Fremder, wir wollen einen heimischen Abgeordneten, ich bin gegen den Fürsten." Sie schwärmten abwechselnd für die Herren Inspektor Peerz und Doktor Tschinkel; erst als sie sahen, daß genannten Herren kein Erfolg winke, schlugen Sie sich notgedrungen ans die Seite des Fürsten. Daß Sie ein „Anhängsel" der Süd mark sind, wissen wir ganz gut. Es ist dies für Sie eine Pflicht der Dankbarkeit für die Hunderte von Kronen, die Sie während Ihres Hierseins von der Südinark als Unterstützung bekommen haben. Wer hat Ihnen je einen Vorwurf daraus gemacht, daß Sie ein Anhänger der Südmark sind? Was nun das Verbot der Benützung des Schulgartens als Gemüsegarten für Ihre Privatbedürfnisse betrifft, sei erwähnt, daß Ihnen der Obmann des Ortsschulrates das Anpflanzen von Gemüse im Schulgarten nur deshalb verboten hat, weil e>ie unmittelbar vorher die ©chulmntrikensührung dem Obmann kündigten, also den Ortsschulrar hierin nicht mehr unterstützen wollten. Es gilt auch heute noch das Sprichwort: „Eine Hand wäscht die andere." Übrigens hatten Sie hier drei schöne Äcker, deren Benutzungsrecht Ihnen zustand. Warum haben Sie die Äcker verpachtet? Wenn sie Ihnen zu weit entfernt waren, warum haben Sie nicht in der Nähe der Schule einen kleinen Acker für Gemüse gepachtet? Nein, Sie wollten just den Schulgarten als Gemüsegarten benützen. Sie behaupten ferner, daß der Ortsschulrat Sie in Ihrem schweren Berufe nicht unterstützen wollte. Herr Lehrer! das ist eine grobe Unwahrheit. Wir sind überzeugt, daß Ihnen aus Ihren bisherigen Dienstposten noch kein Orts-schulrat so an die Hand gegangen ist als der hiesige. Denken Sie zurück, was wir alles ans Ihren Wunsch für die Schule getan, welche Reparaturen und Neuherstellungen wir an derselben vorgenommen, wie viele neue Lehrmittel wir angeschafft haben. Der hiesige Orts« schulrat hat jeden Ihrer Wünsche erfüllt. Und Sie behaupten dreist, der Ortsschulrat hätte Sie in Ihrem schweren Berufe nicht unterstützt!? — Und nun zum Organistendienst. Jenen in den „Nachrichten" veröffentlichten Brief hat Ihnen der Bürgermeister darum geschrieben, weil Sie urplötzlich, ohne triftigen Grund und ohne Rücksichtnahme aus den mit der Gemeinde geschlossenen Vertrag das Orgelspielen kündigten. Der wahre Grund war wohl dery daß wir hier keine Südmarkortsgruppe gründen wollten. Äus diesem Grunde, wie Sie selbst sagten, sind Sie aus dem Feuerwehrvereine ausgetreten und haben die Schriftführerstelle bei derselben zurückgelegt. Heißt das nicht die Gemeinde und die Feuerwehr frozzeln? Was hat' denn die Südmark mit Feuerwehr und Organistendienst zu tun? Wenn wir der Südmark nicht beitreten, so haben wir dafür unsere Gründe, die auch Ihnen bekannt sind. Wenn unsere Gemeinde Wert darauf legt, daß der jeweilige Schulleiter von Pöllandl zugleich auch den Organistendienst versieht, so hat dies seinen Grund darin, daß die Gemeinde viel zu klein ist, um einen eigenen Organisten anstellen zu können. Unsere Schule sollen wir sperren und einen Organisten anschaffen? Herr Lehrer, nur nicht zu hoch hinaus! Glauben Sie, daß Sie unersetzlich sind, daß Gemeinde, Schule und Kirche in Trümmer gehen werden, wenn Sie nicht mehr Schulleiter von Pöllandl sind? Wir anerkennen es lobend, daß Sie ein Hauptverdienst bei der Gründung der hiesigen Feuerwehr haben, aber deswegen sollten Sie sich nicht gar so sehr aufblasen. Auf andere Verdächtigungen, daß wir nämlich Sie während Ihrer Jnflnenzakrankheit bald hatten verhungern lassen, ferner, daß wir nur deshalb der Südmark als Mitglieder nicht beitreten wollen, weil uns der Pfarrer Bier zahle, wollen wir nicht näher entgehen, sie richten sich von selbst. Ein Hauptgrund, warum Sie die hiesige Stelle verlassen haben, ist wohl der, daß sich unsere Männer von Ihnen nicht „richten" und „aufklären" ließen, wie die Männer von Stockendorf, die erst von Ihnen, wie Sie selber sagen, „aufgeklärt worden seien". So viel vorläufig zur Steuer der Wahrheit. Im übrigen, Herr Lehrer, wünschen wir Ihnen viel Erfolg bei Ihren Männeraufklärungsarbeiten und recht angenehme „Ruhe" in Lichtenbach. — Andreas Maußer, Obmann des Ortsschulrates; Franz Fink, Gemeindevorsteher. Aöttenih. (Sterbefall.) Am 3. d. M. starb hier der Besitzer Josef Weber im 41. Lebensjahre, llnglücksfälle in der Familie (zwei Kinder waren ihm in acht Tagen gestorben) und anderes trugen zu seinem frühzeitigen Tode bei. Während uns die Pfarr-chronik berichtet, daß im Jahre 1798 hier in der Ortschaft Nr. 10 Mich! Schmied 107 und Maria Michitschin Nr. 5 im Jahre 1807 105 Jahre alt wurden, sterben jetzt nicht feiten Personen unerwartet frühzeitig dahin. Leider hatte sich der Genannte Heuer auch den Feinden der Kirche angeschlossen, sympathisierte mit der Süd mark und hielt sich deren politisches Blatt. In einem Südmarkkalender heißt es zwar: Ernsthaft streben, Heiter leben, Deutsch im Herzen, Tapfer und still: Dann mag kommen, Was da will. Aber solche und ähnliche Sprüche erweisen sich in der Krankheit und besonders beim Sterben als sehr wässerig und gehaltlos, deshalb zog es Weber auch vor, zu anderen Tröstungen, zu den heil. Sterbesakramenten Zuflucht zu nehmen. In dieser ernsten Stunde dürften wohl noch manchem die „Heil Südmark"-Ruse vergehen. Kschermoschnih. (Todesfall.) Am 11. d. M. ist im Landes-spitale in Laibach die Frau Kreszentia Brinskele, eine gebürtige Bayerin, gestorben. Sie war sehr freigebig gegenüber den Armen und der Kirche; besonders auffallend schön war alle Jahre der Christbaum, den sie in ihrem Geschäfte aufstellte, und ein Lichtmeer, strömend durch die Tür ihres Geschäftes, überraschte alle Jahre die Besucher der Metten, wenn sie nach Mitternacht aus der Kirche gingen. St. Florian. (Todesfall.) Am 26. August d. I. verschied in St. Florian bei Linz in Oberösterreich Herr Josef Sterbenz, Kaufmann und Realitätenbesitzer, Sparkassadirektor, Gemeinderat und Marktvorstand, Ehrenvorstand des Veteranenvereines in Sankt Florian, Ehrenmitglied aller übrigen Vereine, im 78. Jahre seines Lebens. Der Verstorbene war geboren zu Mittenwald in der Pfarre Stockendorf in Krain. Da Herr Sterbenz ein sehr geachteter Mann war, Ehre seinem Andenken! Laiöach. (Hoher Besuch.) Seine kaiserliche und königliche Hochheit, der hochwürdigst-durchlauchtigste Hoch- und Deutschmeister des hohen Deutschen Ritterordens, Erzherzog Eugen, machte in Begleitung seines Adjutanten von Villach aus, wo er zur Zeit der letzten Manöver sein Quartier hatte, am 8. d. M. nachmittags dem hiesigen Konvente des ihm unterstehenden Deutschen Ritterordens einen unangesagten Besuch. Sein erster Gang war in die Ocdens-kirche, dann überraschte er die gerade beim üblichen Sonntagskapitel versammelten Konventualen, ließ sich jeden derselben vorstellen, besichtigte alle Räumlichkeiten des auf seine Kosten adaptierten Hauses und wohnte der Litanei in der Kirche bei. Um halb 6 Uhr verabschiedete er sich in leutseligster Weise vom Konvente und verließ Laibach, ohne den Fürstbischof, dem er einen Besuch abzustatten vorhatte, zu Hause getroffen zu haben. — (Typhus.) Laut letzten Wochenberichtes sind von den 54 in Isolierzellen untergebrachten Militaristen nur mehr sechs bis acht Mann gefährlich krank, die übrigen befinden sich bereits außer Gefahr, stehen aber noch unter ärztlicher Beobachtung. Von Typhuskranken in der Stadt ist nichts mehr zu hören. — (Besitzwechsel.) Die Firma A. Tschinkels Eidam hat ihren Besitz in der Nähe des Staatsbahnhofes verkauft, doch bleibt die Surrogatkaffee-, Fruchtkonserven- und Kanditenfabrik nach wie vor an der Stelle. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergespaltene Oie Anzeigengebühr tst bet einmaliger Einschaltung Meindruckzeile oder deren Raum sO Heller, bei mehrmaliger Šj§ aa ^ AM gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Ein- Einschaltung 8 Heller. 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Wir ersuchen daher, für diese uns ebenso ehrenden wie tröstenden Beileidskundgebungen unseren tiefgefühlten Dank auf diesem Wege entgegenzunehmen, dem unvergeßlichen Dahingeschiedenen aber ein frommes Angedenken zu bewahren. Grafenfeld, am 15. September 1907. Die Kamille Springer. Holzrouleaux und Jalousien bester Qualität in allen Preislagen und schönster Musterauswahl empfiehlt billigst die Holzrouleaux- u, Jalousienfabrik von Anton Tschauder, Braunau, Böhm, Agenten gesucht! Reichhaltiges Lager der besten und billigsten Iahrräder und Mähmaschinen für Kamilic und Keweröe Schreibmaschinen. Langjährige Garantie. Mann 3ax § Sohn * Laibach ___________________UJiencr$tra$$e Nr. 17. ________________ Huf zum Kampf gegen die cbriitusfeindliche Prelle! Abonniert nur christliche Blätter, verlangt He in allen ßaitbäuiern, Cafes, auf Bahnhöfen etc. öerdrängt überall die schlechten Zeitungen und Zeitschriften. 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