gdjriflltitimjj: Narha«Sgaflc Nr. 5. l-l-rtz»» Ki. ti. latontab Ctrcatlialc: täglich (ntt t>»»,k»e d«r G»m>- ». Krter-i-,- m 11—1* Qtt tont. } Hörritir Bfrtoi nicht (nMjrjrt'rr. »««,1,1« C(*. MW« MS» Iiflatlgungci »m: Mc (krPMltaai icja •m!■>«. W?mr(aflfB-*»öi M.90«. Berwaltung: MathauSgassr Sir 5 tilclit«! Kt. *1, Int»r«rt«n Sczvg?deduigsMN> D-rch Me V»? tqifi! mmtiiifiris . . . R > M «•IM«*««# . . . . K t m •«mjalirt j . ... K !» » 58t <1(11 kU jtaftUliai ia* H»>>» : Woiutllch , . . . X »♦— SHrt!«!|&irtj . . . K >•— aUirig . . . . » «im . . . .» ir— für« »«»lul» M M< Bnns'lrtustrr, »« »intHrtr* a,».»,»Ildrro ttigeidtttc Utnaoneat* «im M* »»« UMItliu MS» Hilli, Hamlag den 13. Kovemßer 1915. 40. Jahrgang. wii Rkval bis Falonichi. In Reval war «S 1908 der englischen »nd französischen Diplomatie gelungen, Rußland davon z> überzeugen, daß eS unter Vernachlässigung seiner eAichen Interessen mit allem Nachdrucke seine weit-lichc europäische Politik wieder aufnehmen müsse. Zu-zrunde lag diesen Verhandlungen der alte SalyS-tmische Plan der Aufteilung der Türkei. Frankreich »ar durch die Aussicht aus Revanche und eine Beteiligung in Syrien und Rußland durch den Hin-»eis daraus gewonnen morden, daß c6 durch die Zertrümmerung der europäische» Türkei und die da »irch bedingte Zermürbung Oesterreich-Ungarns das Ziel seinrr nationalslawischen Wünsche im Wetten erreichen, in Asien aber Armenien und eine» Teil PersienS erhalten wervr. Da» beste Geschäft hätte dabei England gemach«, denn cS lag in seinem Plane, Cbdpersien einzustecken und über Messopotamie«, Arabien und Aegqpten Indien mit seinen ungeheuren »srikanischen Kolonialbesitz in unmittelbare» Zusam-»enhang zu bringen und durch Anglisierung des euezkanals das MMelmeer vollständig unter eng-Ische Herrschaft zu bringen. Man wußte in Rcval, daß dieser Plan nicht ohne einen großen Krieg werde dirchzeführl werden können, allein man war dazu einschlössen und nahm dasür das Jahr 1916 in Aussicht. damit bis dahin Rußland seine Rüstungen ver-rollstäl'.digen. England seine Flotte verstärken und Zrankreich wieder die dreijährige Dienstzeit einsüh-an könne. Allein der große Krieg, dem man mit »em Balkankriege präludiert hatte, brach früher aus md nahm einen anderen Verlauf, als man ihn in Zieoal erwartet hatte. Der leitende englische Minister ASquith hat tn feiner letzten Unterhausrede erklärt, daß daS Fehl-schlagen des Dardanellenangriffes im heurigen Eom-»er ihm die härteste Enttäuschung im Verlause des ganzen itriegeS bereitet habe. Und man dars eS ihm glauben. Heute ist jede Aussicht aus die Einnahme SoastantinopelS vernichtet; das serbische Heer hält nur mehr einen kleinen Teil seine» eigenen Landes besetzt; seit dem W.Oktober ist sür die Mittelmächte der Donauweg nach dem Osten wieder eröffnet, die einzige mögliche Zasahrtstraße sür Rußland aber unterbunden und durch die Besetzung deS MoravataleS i!t auch die Herstellung der großen Eisenbahnverbindung von dem Herzen Europas nach dem nahen Orient wieder möglich geworden. Das sind bereilS s? ungeheure Erfolge über die Politik von Reval, daß sie mit Rücksicht aus die ganze Anlage deS Kr.e-zes von englischer Seite für sein Ergebnis von ent» scheidender Bedeutung sein werden. Die Politik und ^ersührunz der Mittelmächte hat über die diplo-malische: Kniffe des BierverbandeS bereits gesiegt und was sich jetzt unten im Südosten vollzieht, ist die Liquidierung der ganzen Politik Englands. Daß man in London in dieser für das Schick-lal Englands entscheidenden Zeit Kitchener nach dem Osten schickt, damit er die englische Regierung aus Grund des Augenschein« darüber unierrichte, ob und «o noch ern Versuch zu machen wäre, die sür da» Schicksal Indiens entscheidende Mittelmeerstellung Englands zu verteidigen, ist begreiflich; immerhin aber zeigt sich auch darin wieder die Schwäche Eng-land», das sich genötigt sieht, Kitchener außer Land« ,u schicken, wo er zu Hause notwendiger wäre als je, die Leitung des KritgSministenumS aber dem greisenhaften ASquith anzuvertrauen. Aus dieser lln«,tschlossenheit Englands gegenüber der Lage im Osten erklärt es sich auch, daß heute weder über das SchicfoI des DardanellennnternehmenS etwas ent» schieden ist, noch das Unternehmen in Salonichi mit wirklichem Nachdruck betrieben wird. Erst nach der Ankunft KitchenerS im Osten — falls sie wirklich «folgt — dürfte deshalb die englische Regierung sich über die weitere Führung des Krieg-S im Osten klar werden und darüber entscheiden, ob die alten histori-schen Schlachtfelder aus der Balkanhalbinsel noch einmal das Schauspiel einer großen Schlacht erleben werden oder ob Ernst Renan Recht behalten wird, als er bei der Einführung LefsepS rn die französische Akademie erklärte, daß durch die Oesfnung der Land-enge von Suez dieser Platz zu einem Schlachtfeld« der Zukunft werden wird. Der Weltkrieg. Der Krieg gegen Rußland. Die Berichte des österreichischen G e n e r a l st a b e S. 10. November. Amtlich wird verlaitbart: In Ostgalizien herricht seit dem Mißlingen der letzien russischen Angriffe gegen unsere Sttypasront wieder Ruhe. Ei» russischer Durchbruchsversuch westlich von Czartorysk wurde in heftigen Kämpfen durch deutsche und österreichisch ungarische Truppen vereirelt. 11. November. Westlich von EzartorySk wiesen wir einen russischen Angriff ab. Westlich von Ra-salowka warsen österreichisch.ungarische Truppen, vom Feuer deutscher Batterien beglenet, den Feind an den Styr zurück, wobei 7 Osfiziere. 20» Mann und 6 Maschinengewehre in unserer Hand blieben 12. November. In den Kämpfen nordwestlich von Ezanorysk wurden gestern vier Offiziere und 230 Mann gefangen genommen. Bei Sapanow haben wir mehrere Nachtangriffe abgewiesen. Hinter unserer Putilowkajront wurde ein Offizier des russischen Zn-santerieregimentes Nr. 407 festgenommen, der sich in österreichisch-ungarischer Uniform durch unsere Li-ni«n geschlichen hatte, um Kundschofierdienst« zu ver-sehe». Osfijiersabteilungtn haben festgestellt, daß die am Koran» südlich Garajmowka stehenden feindlichen Truppe., unsere Verwundeten niedergemacht haben; hier wurden auch russische Horchposten in österreichisch-ungarischer Unisorm angelroffen. Der Stellvertreter des Chefs des GeneralstabeS v. Höser, Feldmarfchalleutnant. Die Berichte der deutschen obersten Heeresleitung. Heeresgruppe des GcneralseldmarschallS von Hindtndurg. 1V. November. Westlich von Riga wurde ein russischer Vorstoß gegen Semmern zum Stehen gebracht. Westlich von Jakobstaat wurden stärkere zum Angriffe vorgehende seindliche Kräst« zurückgeschlagen. Ein Offizier, 117 Man» sind in unserer Hand ge-blieben. Vor Dünaburg beschränkten sich die Russen gestern auf lebhafte Tätiglen ihrer Artillerie. Heeresgruppe deS Generals von Linsingen. Ein russischer DurchbruchSversuch bei und nörd» lich von Budka (westlich von CzartoiySk) kam vor Ostprcußi.chen, kurheffischen und österreichisch ungari-schen Regimentern zum Stehen. Ein Gegenstoß warf den Feind in seine Stellungen zurück. Heeresgruppe des GeneralseldmarschallS von Hindenburg. 11. November. Bei Kemmern (westlich von Riga) wuroen gestern drei Angriffe, die durch daS Feuer russischer Schisse unterstützt wurden, abgeschla-gen. In der Nacht sind unsere Truppen planmäßig und ungestört vom Feinde aus dem Waldgelände westlich und südwestlich von Schlok zurückgezogen worden, da es durch den Regen der letzten Tag« in Sümpfe verwandelt worden ist. Bei Bersemünde (südöstlich von Riga) kam ein feindlicher Angriff in unserem Feuer nicht zur Durchführung. Bei einem kurzen Gegenstoß nahmen wir über 100 Russen g«-sangen. Heeresgruppe des Generals von Linsingen. Unterstützt von deutscher Artillerie, warsen^öster-reichisch-ungarische Truppen die Russen aus KoS-ciuchnowka (nördlich der Eisenbahn Kowel—Sarxy) und ihren südlich anschließenden Stellungen. Sieben Ossiziera, über 200 Mann und acht Maschinenge-wehre wurden eingebracht. Südlich der Bahn schei-terten russische Angriffe. Heeresgruppe de» Generals von Linsingen. 12. November. Die deutschen Truppen, die ge-stern am srühen Morgen iüdlich der Eisenbahn K«-wel — Sarny einen russischen Angriff abschlugen, nahmen dabei 4 Offiziere und 230 Mann gefangen. Gegen Frankreich. 11. November. An verschiedenen Stellen der Front Artilleriekämpse, sowie ledhaste Minen- und Handgranateniäligkeit. Ein englisches Flugzeug mußte nordwestlich von Baupanme landen; die Insassen wurden gesangen genommen. Der Krieg gegen Italien. 10. November. Amtlich wird Verlautbart: Die Tätigkeit der italienischen Artillerie war gestern im aUgemrinen wieder lebhafter. Feindlich« Angriffe auf den Südteil der Podgorastellung gegen Zagora, bei Plava und aus dem Eol di Lana wurde» abgewie» sen. Auf Nabrefina abgeworfene Fliegerbomben tö» teten mehrere Zivilpersonen, darunter eine Frau und drei Kinder. 11. November. Die Italiener nahmen ihre An-strengungen, Görz zu giwinnen, von neuem auf. Ja der Pause nach der dritten Jsonzoschlacht hatten sie Ersatzmarinschasltn eingereiht und weitere Truppen im Görzischen zusammengezogen. Gestern setzten sie nach mehrstündiger heftiger Artillerievorbereitung an der ganzen Front von Plava bis zum Monte dei fei Busi m,t starken Kräften zum allgemeinen Angrisse an. Wieder schlugen die tapferen Verteidiger alle Stürme teils durch Feuer, teils im Handgemenge unter schwersten Verlusten deS Feindes ab. dessen Angriffslust in einem abendlichen Unwetter für diese» Tag vollends erlahmte. 12. November. Nach einer verhältnismäßig ruhigen Nacht wiederholte sich gestern vormittag das heftige italienische Artilleriefeuer an der ganze» Kampffront deS vorgestrigen TageS. Hieraus griff seindliche Jnsanterie abermals den Brückenkopf von Görz und die Hochfläche von Doberdo unaufhörlich an. Wieder brachen alle Stürme unter furchtbaren Verlusten der Angreifer zusanimen. Wieder haben unsrre Truppen alle ihre Stellungen fest i* Händen. Vorstöße deS Gegners bei Zagora und im Vrsicge-biete teilten das Schicksal deS HauptangriffeS. An der Dolomitensront griffen die Italiener auch in den letzten Tagen unsere Stellungen auf der Spitze und an de» Hängen des Eol die Lana mehrmals ver« gebens an. Die amtlichen Preßberichte der italieni-scheu H«rr«sleitung über die Ereignisse in diesem Raume sind vollkommen salsch und können wohl nur auf ganz unrichtigen Meldungen beruhe«. Der Stellvenreter des Ehefs des GeneralstabeS: v. Höser, Feldmarschall-Leutnant. Am Balkan voran! Oesterreichische Berichte. 10. November. Amtlich wird verlautbart: Oesterreichisch-nngarische Truppen der Armce deS Generals von Köoeß haben südwestlich von Jvanjica die stark besetzte Hohe Okolista genommen und auch Eldovist«, den SüdauSläufer d«r J«lica-Planrna, «ine a»S mehreren hintereinander liegenden schützen- c*n« z grüben bestehende Stellung, gestürmt. Südwestlich von Kraljevo dringen deutsche Kräfte beiderseits de« Zbar vor. Südwestlich von Krusevac gewannen sie den Raum von Aleksandrooac. Die Bulgaren »ar« fen den Feind bei Nisch und Aleksinac auf da» linke Ufer der südlichen Morava zurück. 11. November. Oeftlich von Trebinje schlugen wir einen starken montenegrinischen Angriff ab. Der Feind erlitt große Verluste. Die von Uzice südwärts vordringenden vsterreichisch-ungarischen Truppen haben gestern den halben Weg nach Nova Vara» zurück-gelegt. Nördlich von Jvanjica warfen wir den Feind au« mehreren Stellungen auf de» Temerna-Rücken. Die deutschen Divisionen de» General« von Köveß drängen die Serben im Gebiete der Stolovi Planina zurück. Oeftlich davon erkämpften sich k. u. k. Streit-kräfte den Ausstieg aus die Krna Jela und den Pogled. In Trstenik fielen 1000 Serben in unsere Hand; in Brnjacka Banja südwestlich von Trstenik haben die Serben «in Feldspital mit 1000 verwnn-beten Soldaten und Offizieren und einem Arzt zu-rückgelassen. Die Armee de« General« von Gallwitz kämpft nordöstlich von Bru« und an den Nordsüßen de» Jastrebac - Gebirge«. Bulgarische Streitkräfte überschreiten bei Aleksinac die Morava. 12. November. An der ganzen Front sind die BerfolgungSkämpfe im Gange. Im Jbartale haben deutsche Trnppen Bogutovac und die beider-feiligen Höhen erstürmt. Die Armee von Gallwiy nähen sich den Höhenkämmen de« Jastrebacgebirge«. Die neuerliche Beute beträgt hier 1400 Mann, 11 Geschütze. 16 Munilion«wagen und einen Brücken-train. Die bulgarische Armee hat in ihrer ganzen Front den Moravaübergang erzwungen. Der Stellvertreter de« Chef« de« GeneralstabeS: v. Höser, Feldmarschall-Leutnant. Deutscht Bericht e. Große« Hauptquartier, 10. November. Die Verfolgung ist überall im richtigen Fortschreiten. Die Beute von Krusevac besteht nach den nunmeh-rigen Feststellungen 103 fast durchwegs moderne Geschütze, große Mengen Munition und Kriegsmaterial. Die Armee de« Generals Bojadjew meldet 3360 serbische Gefangene, al« Beute von Nisch 100, von LeSkovac 12 Geschütze. 11. November. Die Verfolgung der Serben im Gebirge südlich der westlichen Mc-rava hat gute Fortschritte gemacht. Ueber 4000 Serben wurden gefangen genommen. Die Armee de« General« Bo-jadjew hat die Morava an mehreren Stellen über-schritten. 12. November. Die Verfolgung wurde fortge-setzt. Südlich der Linie Kraljevo—Trstenit wurde der erste Gebirg«kamm überschritten, im Rasinatale, süd -westlich von Krusevac, drangen unsere Truppen bi« Dupci vor. Weiter östlich ist Ribara und da« dicht dabei liegende RibarSka-Banja erreicht. Gestern wur-den über 1700 Gefangene gemacht und 11 Geschütze erbeutet. Bulgarische Berichte. 9. November. Nach den außerordentlich erbit-terten Kämpsen, die wir vom 5. bi« 8. d. mit dem verzweifelten Feinde hatten, eroberten wir endgiltig da« rechte Ufer der Morava, sowie die Städte Ra-zanj, Aleksinac, Nisch, LeSkovac und Blasotince und begannen den Uebergang über den Fluß. Wir ver-folgen den Feind gegen Westen. Die in der Umgebung von Nisch bisher gezählte Beute beträgt 102 serbische Kanonen, 10.000 Gefangene, 10 Lokomotiven, ein Ballon, zwei radiotelegraphische Stationen, und andere« Kriegsmaterial. Bei LeSkovac erbeuteten wir 24 Lokomotiven, 54 Personenwagen, 234 Lastwagen , die mit verschiedenem Material beladen waren, 82 Oeltankwagen und 10 Waggon« mit Pa-tronen. Unsere Verbündeten gelangten aus das west-liche Ufer der Morava und verfolgen den Feind un-ausgesetzt in südlicher Richtung. In der Gegend von Krusevac machten sie 5000 Gefangene. Anger-dem fanden sie in den Spitälern der Stadt 1500 Verwundete und erbeuteten eine große Zahl von Lokomotiven, Waggons, Fuhrwerk, eine ungeheure Menge LebenSmittel und KriegSmunition. 10. November. Unfere Armeen setzen die Ver-folgnng der geschlagenen Armee am linken Morava-ufer fort. Täglich wird neue Beute in den von unS besetzten Städten deS Morava-TaleS und entlang der Morava Bahn vorgefunden. Die heutigen neuen Trophäen sind: 4 Schnellfeuerhaubitzen, 8 Schnell-feuergefchütze mit den dazu gehörigen mit Munition gefüllten Wagen, einige Maschinengewehre mit den zugehörigen Pferden, 4 schwere und 5 leichte voll-ständig neue Scheinwerfer und 800 Gefangene. Auf der Bahnstrecke bei Aleksinac wurden 400 Waggon« -Deutlu)e UsachT und neuerlich bei Grdeljica ^etw« 15 Kilometer süd-östlich LeSkovac) 10 Lokomotive» und 401 Waggon« vorgefunden, »on denen 50 mit verschiedenen Mate-rialien beladen waren. 11. November. Heute hatten wir Erfolge gegen die Engländer und Franzosen im Raume Gradik»-Klepa Planina (etwa 16 Kilometer nordöstlich Prilep) die einen Vorstoß auf da« rechte Bardarufer ver-suchten, jedoch zurückgeworfen und verfolgt wurden. Befreiung österreichisch-ungarischer Gefangener in Serbien. 10. November. Die Südslawische Korrespon» denz meldet au« Sofia: Die siegreichen bulgarischen Trappen haben auf ihrem Bormarsche in Serbien eine größere Zahl österreichischer Kriegsgefangener befreit. So wurden in Nisch 400 österreichische Kriegsgefangene angetroffen, die die Serben nicht mehr abtransportieren konnten und die die Befreier mit Zvbel begrüßten. In Pirot wurden 30 öfter-reichische Kriegsgefangene angetroffen, die, wie das Regierungsblatt Echi de Bulgarie berichtet, sich in schlechtem körperlichen Zustand besangen. Alle 30 Gefangene waren Slawen. Sie berichten über die grausame Behandlung, die ihnen von den Serben zuteil wurde. Die Gefangenen bekamen nicht genü» gend zu effen und mußten die schwersten Arbeiten verrichten. Sie waren vielfach in Lumpen gekleidet und hatten zerrissene« oder gar kein Schuhwerk. Nach ihren Darstellungen haben die Serben die sla-wischen Gefangenen gcnau so schlecht behnndelt, wie die der anderen Nationalitäten. Die österreichischen Kriegsgefangenen werden von den bulgarischen Mi-litirbehörden. wie da» Regierungsblatt meldet, nach der Monarchie zurückgesendet. Die Bulgaren in Pristina. AuS Wien wird vom 12. November gemeldet: Die bulgarischen Truppen sind vorgestern in Pristina eingerückt. Der Krieg der Türkei. Die Berichte deS türkischen Hauptquartiers. 9. November: Dardanellensront: Der gewöhnliche Feuerwechsel dauerte an. Anasorta: Unsere Ar-tiLerie zerstörte ein seindliche« Geschütz großen Ka-liber« an der Mündung deS Azmakvere und eine Bombrnwurfstellung bei Mestantepe. Ari Burnu: Bei Sunghurbair Infanterie- und heftige Bomben-kämpfe. Unsere Artillerie beschoß wirkungsvoll feind-liche Schützengräben. Seddilbahr: Feindliche Jnfan-fanterie verursachte durch Beschießung unser Schüt-zengräben auf de» linken Flügel einige Schäden. Unsere Artillerie eröffnete ein wirkungsvolles Feuer auf feindliche Soldaten, die an oer Errichtung von Bombenwurfftellungen arbeiteten. An der Front leichtes Infanterie- und lebhaftes Gefchützfeuer und Bombenkämpfe. Auch feindliche Schiffe griffen in den Kampf ein, ohne Wirkung zu erzielen. Sonst nichts zu melden. 10. November. An der Dardanellenfront nichts von Bedeutung, abgesehen von allgemeinem Feuer-gefecht. Unsere Artillerie zwang drei Transportschiffe, die sich bei Kemikli Liman befanden, zu entfernen. Bei Seddilbahr zerstörten wi^ feindliche Bomben-werfer. Auf dem linken Flüge» brachten wir eine Mine zur Explosion, wodurch ein feindlicher Annähe-ruugSgraben zerstört wurde. Die Haltung Griechenlands. Au» Athen wird unter dem 22. November ge-meldet: Die Gesandten Bulgarien« und der Türkei in Athen meldeten im Ministerium deS Aeußern eine neue, in freundschaftlichem Tone gehaltene, aber ent-schloffen« Protestnote wegen der Anwesenheit französischer und englischer Truppen in Griechisch-Mazedo-nien an. Die Gesandten erklärte», daß ihre Regie-rungen in dem dauernden Verweilen fremder Trup-pen in Griechenland und deren von griechischem Ge biet ausgehenden Kriegsoperationen eine schwere Verletzung der griechischen Neutralität erblicken und die Duldung dieses Zustande« mit der Neutralität«-erklärung der griechischen Regieruug für unvereinbar halten. Ministerpräsident Skuludis erklärte den Ge-sandten, daß er die Protestnote zur Kenntnis nehme und teilte ihnen namens der griechischen Regierung mit, daß daS neue Kabinett bisher alleS getan habe, waS in seiner Macht stand und auch weiter alles unternehmen werde, um die Neutralität Griechenlands vollständig zu wahren. Nummer Sl ' Weihnachten im Ieldt für unsere 87er. Unsere braven 87er haben sich nun währeit des schon ein Jahr tobenden furchtbaren Kampfs glänzend hervorgeian und sür ihre Heimat reich» Ruhm geerntet. E« ist die kommende Weihnachtszeit schon die zweite, die unsere braven Truppen sern von bei traulichen Heim im Donner der Geschütze und preis-gegeben allen Gefahren und Unbilden des Schlacht-felde« verbringen müssen in todesmutiger Vaterlands-liebe und im unerschütterlichen vorbildlichen Heldenmut«. Wir, di« hier in der Heimat durch die Tapfer-seit unserer Soldaten vor den schwersten Gefahre» de» Krieges verwahrt bleiben, wir haben eine dop« pelte Verpflichtung, unseren sümpfenden Heimat«, genossen treu zur Seite zu bleibe» und kein Opfer zu scheuen, um ihnen daS schwere Leben im Felde zu erleichtern. Und so wollen wir nicht nur i« Geiste, sondern auch mit unseren Liebesgaben Weih-nachten mit ihnen seiern. Ich richte daher an die Bewohner unserer Stadt die herzliche Aufforderung, mir Weihnochtt-liebeSgabe» für unser« 87er zur Verfügung zu ftel> len, wie Kälteschutzmittel, Zigarren und Zigarette», Erfrischung»- und Labemittel, Teekessel, Pfeifen, Feuer' zeuge, kurz oll da», wa» dem Soldaten im Felle Erleichterung bringen und Freude berefte» kann. Z« Anschaffung solcher Gegenstände werden auch Held-spenden dankbarst entgegengenommen. Wir haben in dieser KriegSzeit schon so oft m unseren 87ern gejubelt, nun wolle» wir auch ihie» als WeihnachtSheimatgruß eine recht herzliche Freite bereiten und ich hoffe, daß mich die Bewohner Cillit in diesem Beginnen opferfreudig unterstützen werde».! Eilli, am 27. Oktober 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornezz Aus Stadt und |anö. Dank für Liebesgaben. Für da» Cillier HauSregiment traf vor kurzem eine umfangreiche Spende von Sandsäcken, einige Zieharmoniken mit sonstige Liebesgaben am Kriegsschauplatze ein. Z« wurden dankbaren Herzens ihrer Bestimmung zuge« führt. E» fei mir gestattet, den großherzigen Spenden, I besonders aber den beteiligten liebenswürdigen Dame» im Namen des Offizierskorps und der Manschest hiefür den wärmsten Dank abzustatten. Der Re-gimentSkommandant. Auszeichnungen des Roten Kreuzes. Die freiwilligen Krankenpflegerinnen Fräulein Mir« Kienzle, Betty Patzer und Albcrtine Zhuber idtt von Otrog, die schon seit KriegSbeginn im hingm Reservespital tätig find, wurden mit der silberne» Ehrenmedaille vom Roten Kreuze mit der SritgSdei» ralion ausgezeichnet. Den Schwestern Lidwina >uir Josesa vom Orden Vinzenz und Paul wurde t» Bronzene Ehrenmedaille vom Roten Kreuze mit de Kriegsdekoralion verliehen. Die Auszeichnungen des Landwehr infanterieregimentes Nr. 26. Von der!«-ferkeit, die da« Landwehrinf«nterleregiment Nr. Ä vor dem Feinde bewies, legt die große Zahl ?« AuSzeichuungen, die das Regiment bisher exhirii ein rühmliche« Zeugnis ab. Auf Grund von knnet-wegs vollständigen Aufzeichnungen (in den fiapt-thenkämpfen gingei Auszeichnungen »erloren) wurde darüber der Marburger Zeitung auS dem Felde ge» schrieben: »DaS Regiment hat bisher an AuSzeich nunge» erhallen: 86 Detorierungen von Offiziere», darunter 4 Eiserne Kronenorden 3. Klasse, i 8* I dene Verdienstkreuze 2. Klasse; 554 DekorimuH« von MinnschaftSpersonen, darunter 4 goldene, $> große silberne, 218 kleine silberne TapserkeitSmcdiil» len, 4 silberne Verdienstkreuze mit der Krone. Äußer-dem sind für die Auszeichnung mehrere Offijm und 116 Personen de« Mannschaftsstande» DCp schlagen. Oberst Schinnerer wurde gefährlich «w Bunde!, befindet sich jedoch bereit« aus dem Wege der Besserung. Da» Regiment hält seine Gräben Beförderung. Herr August Pacchiaffo, der Sohn des hiesigen Goldwarenfabrikanten Herrn Franz Pacchiaffo. wurde zum Oberleutnant des Feldkanonen-rezimentes Nr. 38 befördert. Heldentod. Am 4. d. M. fiel durch eine seindliche Mine Herr Fritz Heller aus Salzburg. Leutnant des Infanterieregiments Nr. 87. Soldatenbeqräbnisse. Am 12. November sind nachstehende Soldaten, die hier den im Felde erlittenen Verwundungen erlegen sind, am hiesigen städtischen Friedhose zur letzten Ruhe bestattet worden: Infanterist Czinka Laszlo, ung. Lst.-Jns.-Reg. 17, Einj.-Freiw.-Korporal Alsred Langer, Landw.'Jns.« Zieg, 23. Gesreiter Joses Mahrbach, Honv.-Jns.-Reg. 1, Landsturmmann Marion Polanec, Ins.-Reg. 87. Für das Rote Kreuz. Frau Marie Zolgar bat zu Zwecken des Zweigoereines Cilli Stadt des Roten Kreuzes eine silberne Zuckerzange gespendet. Auszeichnung. Dem Kriegsfreiwilligen de« hiesigen SiaalSobergymnaiiumS, Fähnrich i. d. R. Hermann Seile, welcher bereits mir der silbernen TapserkeilSmedaille 2. Klasse ausgezeichnet wurde, wurde neuerdings von seinem Regiment«kommandan-ten als „wackeren und unerschrockenen Offizier für seine Umsicht und tapferes Verhalten in schivierigster Lage bei dem äußerst aufreibenden und schwierigen Pairouillengange am 18. Oktober' die belobende Anerkennung ausgesprochen. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn, tag findet in der ChristuStirche um 10 Uhr vormittag« ein öffentlicher Gottesdienst statt. Sparet mit Gas! Obwohl das städtische Kaswerk nichts unversucht gelösten hat, um den zur tadellosen Jnbetriebhallung deS Gaswerkes erforder« lichen Kohleuvorrat «uf der entsprechenden Höhe zu hallen, droht infolge der VerkchrSerschwerungen Koh-lenmangel. Die Gasabnehmer werden daher dnn> jmdsl gebeten, den Verbrauch deS Gase« auf taS »llernoiwendigste einzuschränken, insbesondere werk>en jene Pirteien, die neben dem LcuchtgaS auch elektri-sches Licht ringeleilet habe», ersucht, bis auf weiteres nur elektrisch« Licht zu benutzen. Aus der russischen Gefangenschaft. Der hiesige Steinmetzmeistcr Franz Kullich Halle im Jänner dieieS Jahres von seinem «ohne Hans, der schon im Vorjahre mit einer Marschsoimation WS ,vflD gezogen war, eine Ztachricht erhalten, worin er ihm mitteilte. daß er sich krank in russischer Gefangenschaft befinde und im Eoakuicrungsspüal in Wo-rvneich untergebracht sei. Seither hat man von ihm nichts mehr gehört und alle Nachfragen über sein Befinden blieben unbeantwortet, so daß man schon fast daran denken mußte, er sei in der Gefangen« schafl gestorben. Im Juli dieses Jahres hatte Herr Fran; Kullich eine Depesche an seinen Sohn gerichtet, um auf diesem Wege etwas zu erfahren. Nach uagtfähr 4 Monaten langte am 11. d nachstehendes etwas verstümmeltes Telegramm ein: „GanS Gesundo Introortt Kamifchin Gud Saratov". A»S dieser Zkchricht ist wohl zu entnehmen, daß Hans Kullich wohl erhalten ist, was auch in feinen Fre»nbeSkreisen freudig begrüßt wurde. Die neuen Wappenbilder. Die Statt-Haltern macht darauf aufmerksam, daß es zur Er-zeugung und zum Vertriebe von Abzeichen, Emblemen, sowie von GebrauchSgegenständen, der Bewilligung der Slatthalterei bedars, wenn ste mit Abbildungen »eS mit der Allerhöchsten Entschließung vom 10. und 11. Oktober festgesetzten Wappens der österreichischen Länder, des vereinigten Wappens der Länder der ungarischen Krone oder deS gemeinsamen Wappens »der mit Darstellungen der mit dem Allerhöchsten Armee- und Floltenbesehle vom l l. Oktober geneh-«igten Fahne und Standarte des Heeres oder der Uagze der Kriegsmarine versehen werden sollen. Die Gesuche um die Bewilligung sind ebenso wie die An-suchen um die Bewilligung zur Erzeugung und zum Lerkause von Abzeichen und Gegenständen, die mit dem Bildnisse Seiner Majestät oder von Mitgliedern de» tta serhause? geschmückr werden, bei den politi-schen Behörden erster Instanz einzubringen. Dem Ansuchen sind, wenn eS sich um Abzeichen oder Embleme handelt, drei Musterstücke anzuschließen. Bei Ge> brauchSgegenständen genügt ein Muster stück. DieBe-willigung wird selbstverständlich nur dann erteilt, wenn die äußere Ausstattung der Erzeugnisse eine dein Gegenstände entsprechende und würdige ist und auch der Gegenstand selbst sich zur Anbringung der Abbildungen eignet. Durch die erteilte Bewilligung wird die Notwendigkeit der Markenregistriernng zur Erwirkung eines Alleinrechtes ebenso unberührt qe-lassen, wie daS Erfordernis formeller Gewerbebeiech tiaung im Falle gewerbsmäßiger Ausübung. Bei die« ser Selcgenheii sei mitgeteilt, daß daS KnegshilsS-bureau des Ministerium» deS Innern allenfalls be< reit wäre, mit dem erwähnten Wappen geschmückte Gegenstände, die eine geschmackvolle und künstlerische Ausführung ausweisen, «um Vertriebe zu Gunsten der LriegSsürsorge aus feste Rechnung zu bestellen. Es ist daher im Jtteresie der Erzeuger dieser Ge> genftande gelegen, »ch wegen solcher Ankäufe, durch die das Risiko des Erzeugers vermindert wird, an da» KiiegShilsSbüro zu wenden. Dritte österreichische Kriegsanleihe. Bei der k. k. priv. Böhmischen Union-Bank Prag und bereit Filialen haben die eingelaufenen Zctch-nutigen die Höhe von K 230,000.000 überschritten. Gegenüber den Anmeldungen aus die zweite Anleihe ergibt dies eine» Mehrbetrag von 80 Millionen Kronen. Weihnachten im Felde. Eine Cillier JagdgefeUschast in St. Johann am Weinberge hat für unsere heimischen Truppen im Felde einen ge-sammelten Beirag van 100 Kronen gestiftet, welche als Weihnachtsgabe »ur Hälsie sür die 87er und zur Halste für das 26. Landwehriusanterieregimeiit verwendet werden. Verleihung von Trafiken an Kriegs invalide. Auf Grund einer taiierlichen Eittschtie-ßung hat da« Finanzministerium nachstehende Anord-nung getroffen: Den Kriegsinvaliden und den Wit-wen und Waisen von im Kriege gesallenen oder ver-storbenen Soldaten (Kriegsinvaliden usw.) ist im Falle ihrer Bewerbung um ausgeschriebene oder um neu zu errichtende Trafiken vor allen anderen Be' Werbern der unbedingte Vorzug einzuräumen. Hiebe! wird jedoch vorausgesetzt, »aß ihnen im Sinne der Trasikbesetzungevorschrift überhaupt die Normalmäßig-keit zukommt und daß sie ihren Anspruch auf den gegenwärtigen Krieg zurückiühren. Schlohbrand bei Görz. Aus Görz wird gemeldet: Vor wenigen Tagen schlug eine Granate in Perma in den Palast der Freifr«u v. Thömmel ein. Der prachtvolle Von ging in Flammen »nf. Einstellung einer kroatischen Zeitung Durch eine Verordnung deS BanuS wurde das weitere Erscheinen und die Verbreitung der periodi» schen Druckschrift „Hcoatsli Pokret" in Agram verboten. Gräflicher Unfall eines Bergarbei-ters. Der bei der Seilbahn im Savestollen des Bergwerkes in Tnfail beschäftigte Arbeiter Albin Potokar geriet mit beiden Handen zwischen Seibahn und Seilscheibe, wodurch ihm die Finger beider Hände abgerissen, die Hände bis zur Unterarm Hälfte zerfleischt und die Hanogelenke schwer verletzt wur-den. DaS Unglück geschah daduich. daß die Seil-bahn, an der Potokar etwa» auszubessern hatte, zu früh in Betrieb gesetzt wurde. Der lebensgefährlich Verletzte wurde in das KraukenhauS übergeführt. Ein betrügerischer Landbriefträger. Am 5. d. wurde dem hiesigen KreiSgerichte der Land-briefträger deS Postamtes Maria-Pletrowitfch, Anton Gorsek, eingeliefert. Er verübte zahlreiche Betrüge, reien und Malvcrjationen, indem er an bäuerliche Besitzer einlangende Geldsendungen selbst unterfertigte und den Betrag für sich behielt oder denselben nur teilweise aiiSsolgte. BiSber wurden folgende Be-trugSfälle festgestellt, jedoch ist dere., Zahl noch nicht vollständig: Der Besitzerin Maria PodleSnit in Liboje zahlte Gorsek anstatt 2516 K nur 2316 K auS, dem Besitzer Franz Rezer in Liboje unterschlug er eine Postanweisung mit 80 R, der Besitzerin Maria Skoberne in Liboje zahlte er anstatt 419 K nur 300 K auS. Ferner veruntreute er Postanwei-sungen sür in Liboje ansässige Besitzer Max Prisloosek mit 70 K, dem Franz Oset mit 200 K, dem Mi-chael Luzevic mit 100 K und dem Anton Vravic mit 100 K. Der Besitzer Anselm Cernel in Liboje übergab dem Gorsek 40 K zum Aufgeben, die der Betrüger gleichfalls für sich behielt. Gorsek hat diese verbrecherischen Handlungen schon längere Zeit au»-geführt. Viele Anzeigen laufe» gegen ihn uoch ein. Im eroberten Belgrad Hochinteressant ist die neueste Nummer der ^Wiener Illustrierten Zeitung", die den Leser an Hand vieler Spezialaus-nahmen durch das eroberte Belgrad sührt. Dieses neue Wiener Blat:, das stets das Beste vom Besten bringt und sich bereits so viele Freunde erworben l at, kostet nur 14 Heller per Nummer, im Abon-nement 1 80 K pro Quartal bei wöchentlicher Zu-stellung und ist in jedem Zeitungsverschleiß zu haben oder direkt vom Verlage der „Wiener Illustrierten Zeitung", Wien 6/2, Äumpendorferstraße 87. Die militärische Tätigkeit der Hoch-turisten in den Iulischen Alpen. Feldpost, briefen entnimmt die „Tr. Ztg." Schilderungen der Tätigkeit hervorragender Bergsteiger in den Julischen Alpen, die unter der Leitung des bekannten Alpinisten Dr. Julius Kugy stehen. Die Leistungen der neueren Alpinistik, deren Steigerung man kaum mehr für möglich hielt, werden hier unter viel schwierigeren Umständen »och weitaus überboten. So fand der Tr'ester Bergsteiger Dovgan mit dem Wolfsinch?r Führer Oitzinger bei verschneiten und vereisten Fel-sei» einen neuen Weg. Guido Mayer, der bekannte Bezwinger der Oedstein-Nordlaitte, tut still und be-scheiden seine Arbeit und bürdet sich gern daS Aller-schwerste aus, «aS an alpinen Kriegsdiensten zu sin» den ist. Mit ihm welieifert Ingenieur Horn, der Bezwinger der Jaluz-Ostwand, dessen «ondergebiet die riesige, schier unersteiglich icheinende Nordwand deS Bramkofel und des Monte Cregnedul ist. Klauer, einer der besten Laibacher Bergsteiger, Jnnerkofler, der Sohn de« gefallenen Dolomitenhelden, und noch so mancher andere verricht n dort Wunder der Tap-ferkelt von denen die Altgemeinheit bisher noch nichts erfahren hat. Die Fäden aller dieser Unternehmun-gen laufen in den Händen Dr. Kugy« zusammen, der für feine unermüdliche Tätigkeit auch schon auS« gezeichnet wurde. Seine bis mS kleinste gehend Kenntnis jener wilden Grenzberge ermöglicht die großen Erfolge der Wackeren, die sich um ihn scharen. Unterschlagungen bei der Post in Windischgraz. Der beim Postamle in Windisch-graz als AnshilfSdiener bedienstet gewesene Franz Ferk unterschlug einen auf 1190 K lautenden Scheck deS PostsparkassenamteS. Er unterfertigte diesen mit dem Namen deS Adressaten und behob den Betrag beim Postamte. Die Summe vergeudete Ferk auf leichtsinnige Weise. Auch unterschlug er seinem Bater 70 K, die ihm dieser zum Ausgeben für seinen in Murburg studierenden Bruder übergab. Ferk wurde dem KreiSgerichle in Cilli eingeliefert. spendet Zigaretten für unsere ver-mundeten! Fiir durchfahrende und ankom-mende verwundete wollen sie bei der tabe-stelle am Bahnhofe, für die in den hiesigen Spitälern untergebrachten beim Stadtamte abgegeben werden. Jeder spende nach seinen Kräften. Ver Bedarf ist groß. Vermischtes. Wer behält Calais, den.Schlüssel zum Kanal"? An die Tatfache, daß sich britische Begehrlichkeit und Machthunger schon im Mittelalter nach dem Besitz der kanalbeherrschende» Hasenstadt ausgestreckt haben, erinnert die Bibliothek der Un-lerhaltung und des Wissens im soeben erschienenen dritten Band ihre Leser. Im Jahre 1346 wurde die «ladt von einem englischen Heere unler König Eduard lll. belagert, der schon mit 15 Jahren durch eine von seiner eigenen Mutter angezettelte Ver-schwörung. aus den Thron gekommen war. Als «ach einjähriger Verteidigung die Lebensmittel vollständig ausgingen und bei einem AuSsall der Anjührer ver-wundet in Gefangenschaft geraten war, ließ man sich mit den Engländern in KapitulationSunterhandlungen ein. König Eduard stellte als erste Bedingung, unler der er der tapferen Besatzung freien Abzug gestatten wolle, daß die «ladt sechs ihrer vornehmsten Bürger ihm „zur verdienten Strafe" ausliefere. Um weiteres unnützes und aussichlslose» Blutvergießen zu ver« hindern, erboten sich sofort nach Eröffnung der Be-dingungen durch den englische» Unterhändler der neue Kommandant St. Pierre und vier seiner Verwandten, während der letzte Bürger »uS einer Anzahl Freiwilliger durch daS Los gezogen wurde. Im Lager des Siegers wurden die sechs sofort „als Sühnopfer" zum Tode verurteilt. Vergeblich legten sich einige Ritter sür die mutigen Männer ins Mittel. Alle Bitten, selbst die seine« Sohnes, des .schwarzen Prinzen", schlug der englische König ab. Der zusäl-lig im Lager weilenden Königin endlich gelang es, die armen sechs Opfer britischer Herrschsucht und Gesühllosigkeit vom Tode zu retten. Calais blieb da-raus über 200 Jahre in englischem Besitz. Der Her» zog Franz v. Gnise eroberte eS 1558 wieder zurück. Heute sind eS nicht bloß sechs Bürger von Calais, heute liefert sich blindlings ganz Frankreich in wohn-witzigen Revanchelräumen dem wesensfremden Brite» au«. E« wird ein bitteres Erwachen kommen. Seite 4 *>^ur«iufe Aucht Nummer 91 Serbischer Reichtum. Serbien ist keineswegs ein armeS L«nd. Seine fruchtbaren Ebenen erzeugen große Mengen von Mai«, Weizen, Gerste, Roggen, Tabak. Hanf, Flach» und Wein. Ja selbst der Anbau des Kaffeebaumes ist nicht ohne Erfolg unternommen worden. Vortrefflich gedeiht namentlich auch der Pflaumenbaum und schon mancher von unS wirv serbische Pflaumen in Form gedörrter genossen hoben. Aber auch da« Gebirge schließt große Schätze in sich. Eisen und Kupfer werden in der Gegend von Majdanpek und Vranja, Silber, Blei und Zinn in der Gegend von Kubajna, Kohlen in der Gegend von Cuprija und im Kreinagebiet, in dem gegen-wärtig die Bereinigung des bulgarischen HeereS mit Truppen der Zemralmächte ersolgte. wodurch der Weg von Ungarn nach Bulgarien frei wurde, ge-wvnnen. Sehr bedeutend ist auch der Reichtum Ser-biens an Wäldern. Man schätzt die Gesamtfläche der Wälder in Altserbien auf mehr als eineinhalb Mil-lionen Hektar. Eine Besonderheit und Schönheit der serbischen Wälder besteht in ihrer mannigsältigen Zu-sammensetzung. Fast alle Arten von Bäumen und Sträuchern Mitteleuropas sind in ihnen vertreten. Es finden sich Buchen, fast sämtliche Spielarten der Elche, der Ähorn, die Eiche, Ulme und Linde. Na-delwälder treten vergleichsweise zurück. Eine» beson-deren Ruf genießen die herrlichen Eichenwälder von Toplitscha, einer südlichen Provinz. Den mächtigsten mächtigsten Mald besitzt die Landschaft Krema. dtc im Norden an die Donau grenzt, in der Umgegend der Ortschaft Mirotsch. Dieser Wal» bedeckt obne jede Unterbrechung eine Fläche von mehr als 27.000 Hektar. K. O. Die deutsche Sprache iu der Türkei. Durch die englische Presse geht ein Jimmcrzestöhn über die entsetzlichen Fortschritte, die in Konstantinope! die verruchte Mundart der verhaßten Teutonen von Tag zu Tag macht! Auch die französischen Zeitungen schäumen vor Entrüstung. daß man die Sprache der Gallier am Bosporus entthron« und dafür die rauhen Laute dieser empörenden Barbaren gewissermaßen zur zweiten Staats-spräche d«S OSmanenreiche» erhoben hab. ES ist aber auch wirklich tiestraurig sür den edlen Vierverband: Auf der elektrischen Straßenbahn prangt n«b«n der türkischen eine deutsche Inschrift; von «Herr öffentlichen sind die bisher übliche» fran»ö>rschen Bezeichnungen ver-schwunden, die Sprache Schillers und Goethe» ist an deren Stelle getreten. An der Hochschule zu Stambul wirken jetzt 16 deutsche Hochschullehrer und kein einzi-ger Franzose oder Engländer mehr. In allen Geschäft tcn, die mit dem Fremden« rkehr zu rechnen haben, ist groß und deutlich an dem Schaufenster zu leien: Hier wird deutsch gesprochen. Die wackeren Blaujacken, die. mit dem türkischen Fez bekleidet, doch ihre Abstam-mung von der nordischen Wasserkante nicht verbergen können, singen deutsche Lieder in die oSmanische Herbst-nacht hinein, und wo man heute Fremde über die Brücke von Galata wandern steht — die übrigen» auch so ein verruchter deutscher Unternehmer gebaut hat — da hört man nicht mehr französisch und englisch, da wird kräftig und deutlich deutsch gesprochen. Wahrhaf-tig, eS bat fast den Anschein, al» ob daS Deutsche eher in der Türkei zur Staatssprache erhoben werden sollte, als wie wo ander» . . . Russische Kälte. Da» Klima von Ruß-land kann bei der riesigen Ausdehnung dieses Reiches naturgemäß nicht einen einheitlichen Charakter haben und so ist Rußland in Bezug aus die Temperatur ein Gebiet großer Gegensätze. Die größte Kälte herrscht in der Umgebung der sibirischen Stadt Wer-chojansk. die als der Kältepol der Erde bezeichnet wird. Die niedrigste dort gemessene Temperatur be-trug nicht weniger denn 67'8 Grad. Die kältesten bisher beobachteten Temperaturen anderer Orte waren zu JakutSk —L4 3 Grad, zu Turuchansk — 61 Grad, zu OlekminSk — 57 8 Grad, zu Uft« j«nSk —57 Grad, zu Tomsk —51 Grad, zu Moskau — 43 Grad, zu Archangelsk und Charkow — 40 Grad, zu Petersburg — 37 Grad. In Nord-sibirien, nördlich vom 70. Breitegrade, ist der Bo-den 260 Tage im Zahie vereist, in Werchojansk noch 230 Tage, in JakutSk 210, in Archangelks am Eismeer 190, in Tschita, einem Bezirke im mittle« ren Teile deS rusiischsibirischen Gebietes TranSbai« fallen, im Gebiete der Jndoga und des Onon 180, in St. Petersburg und Moskau 150 Tage. Bon der Mündung des Pjasina-Flusses auf der östlichen Tay-mir-Halbinsel bi« zum 'Delta des LenastromeS wer-den die Gewässer durchschnittlich erst am 30. Juni eissrei, an der Mündung der Jenissei am l0. Juli, aus einer Linie von der Halbinsel Kola nach OchotS am 21. M«t, aus einer Linie St. Petersburg, Ka-san, Ufa am 21. April, in Moskau und Saratow am 11. April, in Astrachan am 22. März und in Cherfon am 12. März. Da« Gefrieren der Flüsse tritt in Nordsibirien durchschnittlich am 23. Sep-icmder ein, im südlichen Sibirien ausangS Novem-der, in Petersburg. Moskau und im übrigen Mit« telrußland Ende November, an der Ostsee und in Südrußland anfangs Dezember und am Schwarzen Mcer spätesten« um die Weihnachtszeit. Die Dauer der Schneedecke schwankt zwischen 190 Tagen im nördlichsten enropäischea Rußland und in Nordsibi-rien und nur 20 Tagen im südlichen europäischen Rußland. Die größte Kälte herrsch» überall in den Landen des Zaren im Zänner. In Sibirien gedei-hen auch die mit dem Winter im eigentümlichen Zu-sammenhange stehenden Naturmerkwürdigkeite» m ungewöhnlichem Grade. Im nördlichen und nament-lich im nordöstlichen Teile dieses Gebiete» ist eine Naturerscheinung ganz besonder« auffallend, die von den Eingeborenen Jakuten mit dem Namen Taryn, von den Russen mit Naled bezeichnet wird, was man mit „Uebereis" übersetzen kann. Die Erschei-nuug entsteht dadurch, daß im Winter die weiten Flächen stehenden Wassers, die de» Boden allent-halben bedecken, sich mit Schnee vermischen und schließlich das Bett des bereit« gefrorenen Flusses überschwemmen. Die Eisdecke der Seen wird im allgemeinen 2% Meter stark. Andererseits soll der Eispanzer der sibirischen Flüsse keine große Stärke erreichen und gewöhnlich unter ein Meter Dicke bleiben. DaS mächtigste EiS findet sich tn den Tunä-ren des nördlichsten Sibiriens, wo die durchschnitt-liche Temperatur des ganzen Jahres etwa 15 Grad Kälte aufweist. K. O. Wie die Ernährung, so die Leben«-Äußerung. DaS Leben der Pflanzen ist an ihre Ernährung gebunden. Hört die Ernährung auf, so hört auch da« Leben endlich auf, und ist die Er-nährnng mangelhaft, so müssen auch die Leben»-erscheinungen mangelhaft sein. Die Kulturpflanzen fallen den erforderliche» Borrat von Nährstoffen im Boden vorfinde» bei ihre: ersten Lebensäußerung im Keimen. Der Boden ist in Kulturländern längst an seinen Urkräften durch den Pflanzenbau erschöpft, es müssen ihm also in den Düngeftoffen die Pflan-zennährmittel in erforderlicher Menge regelmäßig zugeführt werden. Am sichersten und vielseitigsten geschieht es m Stalldünger. Dabei tritt aber die Frage in den Vordergrund, od der Stalldünger überhaupt noch bei seiner Uebersrhrung auf den Acker die erforderliche Menge Pflanzennährstoffe ent-hält. Die Antwort muß lauten: Nein l denn ein großer Teil deS wichtigsten und teuersten Pflanzen» nährmittelS, des Stickstoffe«, ist während der Zeit der Absonderung des festen und flüssigen Düngers aus dem Tierkörper und seiner Lagerung im Stall und an der Düngerstätte als Asmoniak in Gasform verloren gegangen. Zur Konservierung de« Stall-düngers, d. h. zu seinem Schutz vor.dem teilweise» Verlust seiner wertvollsten Stoffe im Stall und an der Lagerstätte sind die verschiedenste» Mittel in An, Wendung gekommen, wie: Bedecken mit Erde, Mer» gel. Einstreue» von Kalt. Gips, Kainit, SuperphoS-phat it. a. m., aber was man dadurch erreichen wollte, ist nur zum geringen Teile erreicht worden. Immerhin ist durch solche Manipulationen aber etw«i genützt und in der Landwirtschaft muß der Grund-fatz bestehen bleiben, daß jeder, auch der kleinste Ge-winn ein Beitrag ist für die WirtschaftSrentadililät. Auf einen großen Fehler in der Düngerwirtschaft mag hier noch hingewiesen werden; er besteht dann, daß die wertvolle Jauche in so vielen Fällen unqe-schätzt aus der Düngerstätte abfließt oder offen als Pfütze um die Düngerstätte stehe» bleibt, und daß der Dünger vielfach in Haufen mit großer Ober-fläche aus den Acker gewahre» wird zur spätere» Verteilung und hier wochenlang unbedeckt liegen bleibt. Das ist Geldverschwendung und der Weg zu« RuinI Deutsche, unterstützt eure Gchutzvereiue durch die Verbreitung der von ihnen herau«-gegebenen WirtschaftSgegenstände (Zündhölzer, Seife u. dgl.) das euch nicht« kostet und den Gercinen Nutzen bringt! Gebraucht fleißig du Wehrschotzmarken! Gedenket bei Wetten und Spielen der deutschen Schutzvereine! HchrisUum. Das neueste Heft von Professor Eduard Engels im Erscheinen begriffene», schnell allgemein bekannt gewordenen kriegsgerichtlichem Werk „1914- Ein Tagebuch" (George Westerman», Braunichivetz, Berlin, Hambuig) enthält solgende bemerkenswerte Ausführung: Bon der Deutschen Krankheit. Man bringe das Gespräch auf die von Rußland an un» — und unsere Verbündeten — zu zahlende Kriegs-entschädigung; von zehn wackeren Deutschen erkläre» neun, oder zehn: Rußland kann ja nichts zahle»; wie soll Rußland zahlen? Fragt man: Also die Mordbanden sollen Ostpreußen und Galizien um-sonst ausgemordet und ausgeraubt haben? so bleibt es bei der Gegenfrage: Wie soll Rußland zahlen? Also das Nächstliegende ist für uns Deutsche, unsre Köpfe zu zerbrechen, od und wie der ruchloseste Feiid die Buße sür seine Be.brechen zahlen kann! öi> Schurke will un» ans Leben, wir verteidigen un», schlagen ihn zu Boden — und frage» ihn höfliche Sie sind doch hoffentlich nicht zu Schaden gekommen? DaS Natürliche, das Gesunde ist: Die Teufelsbande soll zahlen; das Wie ist ihre Sache. Heer vermut-der». Flotte abschössen, Zölle verpfänden, Monopile verpfände», Krongüler verkaufen, Zarengüler »ersaufen, weniger stehlen — ist uns alles einS, aber zahlen sollen sie! Die Zinsen einer Anleihe v«» 50 Millionen Mark betragen elende 2 Milliarden, die zu zahlen, an England, an Amerika, ist für Rußland eine Kleinigkeit. Aber Kleinigkeit oder nicht — zahlen soll es, und wenn es soll und muß, so wird eS zahlen. Es ist groß genug, um un» und Oesterreich und der Türkei sichere Unterpsänder füri Zahlen zu bieten. Maeterlinck in eimm Grspräch mit einem Vertreter der Stockholmer Tagen» Ntz> heter: ,80, vielleicht 100 Jahr« hindurch werde» wir die Deutschen zwingen, zur Tilgung ihrer Krieg* entschädigung für un» zu arbeite». Das deutsche Volk soll der Sklave Europas werden." Dumm, aber an der Deutsche» Krankheit leidet der nicht! La Hamburg fand am 18. Juli daS große Honin Sommerrennen stitt. Wie hieß es? Deutsches Oerb» Gott straf England! sagt der Hamburger zehnma! Auf jedem Familientisch sollten die Nahrungsmittel nnd Mehlspeisen stehen, welche nach Dr. Oetker's Rezepten in der eigenen Küche bereitet sind. Kuchen, Gugelhupf, Mehl-speisen, mit Dr. Oetker's Backin bereitet, zeichnen sich aus durch hohen Nährwert und Wohl-geschmack. Puddings, ans Dr. Oetker's Puddingpulver ä 20 Heller uud Milch gekocht, geben delikate Mehlspeisen für Kinder und Erwachsene. Dr. Oetker's Pud-dingpulver helfen Mehl sparen. Rezeptbücher umsoust. Dr. A. Octkcr, Baden b. Wien, Rährmittelsabrik. Nummer 91 Deutsche Wacht Seite 5 am Tage, aber sein heimatliches Pjerderennen kann er nur mit unverständlichem Englisch bezeichnen. Deut« sche Krankheit mit deutschem Derby. praktische Mitteilungen. Ueberwinterung der Gemüse. Um die Gemüse gut zu überwintern, wähle man einen luf« tigen. gesunden Keller oder ein trockenes, frostfreies Gewölbe, denn in einem sehr feuchten Lokale geht alles zu Grunde. An einem passenden Plape im Kel-ler macht man im Herbst ein Brett von nicht allzu trockener Erde, ungesähr 80 Zentimeter hoch und womöglich von allen vier Seiten frei, d. h. zugöng-Ilch, und schlägt in dasselbe die Wurzelgemüse ein, so daß sie ganz oder doch (bei Sellerie) bis ans Herz mit Erde bedeckt sind. Auch kann man Rojenkohl und ähnliche Gcmitse dahineinpflanzeu und durch > wintern, namentlich in Gegenden, wo diese Gewächse gern durch Frost leiden. Ist die sandige Erde beim Einbringen in den Keller genügend feucht gewesen, so ist eS durchaus nicht nöüg, die Pflanzen zu be-gießen, denn dadurch wird nichts als eine feuchte, dumpje Luft im Gewölbe erzeugt. Daqegen öffne man die Kellerläden und dergleichen fleißig, sobald die Witterung es erlaubt, namentlich, wenn sich Schim« mel »der Moder au den Gemüsen bildet. Die Tem peratur im Gemüsekcller soll möglichst gleichmäßig und ja nicht zu hoch sein; im Durchschnitt ist -f-6—8 Grad Reanmur die angemessenste Temperatur. Nasenbluten. Bei sonst Gesunden und Kräftigen, und wenn dies selbst Kinder sind, unter-lasse man bei allen nicht zu reichlichen Blutungen alle Versuche, die Blutungen zu stillen, da dieselben in der Regel allein aushören und ein mäßiger Blut-verlust keinen Schaden bringt; ja bei Vollblütigen mit gerötetem Gesichte, geröteten Augen, eingenom-menem Kopfe oder Kops'chmerzen unterstütze man die Blutung noch durch Einziehen von warmen Wasser in die Nase. Ist die Blutung jedoch so reichlich und anhaltend, daß Blässe des Gesichtes und der Schleim-häute, allgemeine Ermattung. Ohnmach entstehen, ferner bei Blutungen Blutarmer und Schwächlicher, wenn sie selbst mäßig lind, so wie bei Krankheiten, die mit leichter Zerreißlichkeit der Blutgesäßwa». düngen verbunden sind, und deren Bluiungeu fast nie von selbst aushören uud ganz kopiös zu sein pflegen, ist sosort zur Blutstillung zu schreiten. Die-selbe besteht darin, daß der Patient seinen Kops n«ch unten richtet, „als wolle er schreiben", wodurch das Blut allein aus der vorderen Nasenösfnung ausfließt und nicht hinten nach der Rachenhöhle seinen Weg nimmt, daß man den Kranken verbietet zu schnauben, damit nicht die Stillung der Blutung vermittelnden Gerininsel entfernt werden, daß man kaltes Wasser eventuell mit Essig vermischt in die Nase einziehe» läßt oder noch besser einspritzt, daß man kalte Um-schlägt auf Nase. Stirn und Genick machen läßt und einen Wattepfropfen in die blutende Nasenseile ein-zwängt. Steht hierdurch die Blutung nicht, so bleibt nichtS anderes übrig als einen Arzt herbeizuholen. Chronischer Magenkatarrh. Die Be-Behandlung desselben ist vorzugsweise eine diätetische. Man verbiete vor allen den mit chronischem Magen-katarrh Behafteten da« Trinken alkoholischer Getränke und des Kasiee«. Statt des ersteren erlaube man gute» Selterswasser, statt des letzteren homöopaihi. schen Gesundheitskaffee oder Milch oder dünne Mehl-suppe deS MirgenS. Die zu genießenden Speisen sollen vor allem flüssig, leicht verdaulich und möglichst gewürzfrei sein. Den meisten Kranken bekommt Mehlsuppe mit oder ohne Ei und etwas frischer Butter, serner Taubendrühe, Hühnerbrühe, Milch-suppe; andere suhlen sich wohler bei gehacktem rohen Rindfleisch, magerem Rmder-, Hammel, Reh- oder Hasenbraten, weichen Eiern, KaldSbröSchen. Salzige «achen, wie roher Schinken, Sardellen werden meist gui vertragen. Zu verweisen sind alle fetten Spei-sen, da das stell mechanisch die Einwirkung des MagensasteS auf den Mageninhalt verhindert und zur Bildung von Fett- und Buttersäure» Veranlassung gibt, Schwarzbrot, Kartoffeln, Klöße, gekochter Schinken, Würste, harte Eier usw. Um den Leib trage der Kranke eine wollene Binde. Gegen die Stuhlverstopsung sind leichte Abführmittel (Wiener Tränkchen, das Kauen von Rhabarberstückchen) anzu-wenden, bei Schmerzen im Magen warme Breium-schlage oder Senspflaster a.f die Magengrube legen. Zugleich mache sich der Kranke fleißig Körpcrbewe-giing im Freien u.id bildet diese ein vortreffliches Mittel zur Erregung von Appetit. Bon allen Mit-teln hat KarlSdrunncr Wasser den größten Ruf beim chronischen Magenkatarrh und kann diescS auch fern von Karlsbad mit säst gleich günstigem Erfolge ge« trunken werden. Weniger wirksam sind meist die phirmazeutiichen Mittel. Fleckentsernung. Obst-, Wein- und Stockflecken können, io lange sie noch frisch sind, aus ver Wäsche meist mil saurer oder Bullermilch enlsernt werde«. Bei kleinen Flecken genügt eS oft schon, wenn man ein angezündetes schwefelhölzchen darunler hält. Alle derartigen Flecken können leicht durch An Wendung von Btrichflusiigkeit, aus Chlorkalk oder Bleichpulver bestehend, entfernt werden. Doch ver-langt daS Verfahren eine gewisse Lorsicht. Die Bleich-flüsslgkeit bereitet man sich aus folgend« Weite: Man gibt in ein Gesäß 30 Gramm sriichen Chlorkalk, gießt zuerst ein wenig Waiser daraus, rührt gu um und schüttet dann noch einen Lila Wasser »ach. Man läßt dos Ganze setzen und seiht daS Klare durch ein altes Stück Leinwand oder Baumwolltuch in einen Steinkrug, der gut verkorkt und an einem kühlen Ort ausbewahrt wird. Rimmi man statt des Kruges eine Glatfiasche, so muß dieielbe mit Papier umwickelt weiden, weil das Licht den Chlor zersetzt. Die Flüssigkeit, mehr oder weniger verdünnt, wird zur Entfernung von Flecken in weiß.r WäsLe be-nützt (sür farbige Zeuge darf sie nicht verwendet werden) Rachher muß die Eleve sogleich mit reinem Wasser sehr sorgfältig nachgewaschen und womöglich in der Eonne getrocknet werden. Bei Stockflecken ist oft eine wiederholte Behandlung notwendig. Bereitung van Lübecker Marzipan 3 Kilo Mandeln werden gebrüht, einhalb Kilo da» von ausgesucht, wurmstichige, gelbe usw. beiseite ge» legt, die anderen zweieinhalb Kilo mit Wasser fei» gerieben. 1 Kilo 375 Gramm Zucker zum Flug ge-kocht, die Mandeln nach und nach darunter gerührt und noch etwas fester als KönigSberger Marzipan gerostet. Zu Konfekt wird der Marzipan so verarbeitet, aber zu allen ausgedrückten Sachen al« Tor» ten usw. noch Rafsinadestaubzucker zugewirkt. Bei Torten wird die untere Seite mit Rosenwasser be-strichen und Oblaten daraus gelegt. Eingesendet. Sie erweisen unseren tapferen Soldaten einen lvirklichen Liebesdienst wenn Sie ihren Sendungen in« Feld 1 bis 2 Schachteln Fay 'S ächte Sodener Mineral-Pastillen beifügen. MAITiONTS BESTES ALTBEWÄHRT FAMILIEN-6ETRÄNK. / EINZIG f IN SEINER 'ANALYTISCHEN - Tv BfSfHAEFFMHflT Benzin ® Petroleum Schmieröle liefen prompt >X. 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XX + XlXXJLXXXXXlXXXXXX — «/• «f» «I» «,» »)« «7» «f» •)» •}• M «ot» WWWKWWAMADO IM» 5 Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli. ........................................................................................................................ «Knl>dmachung. Die Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli gibt bekannt, daß Spareinlagen wie bisher auch weiterhin mit 4 i o 0 verzinst werden. Ueber neue Einlagen oder Nacheinlagen kann der Inhaber eines Einlagebiichels jederzeit, auch bis zur ganzen Höhe der Einlage, verfügen. Spareinlagebücher der eigenen Ausgabe und die Kriegsanleihe werden kostenfrei in Ber-Währung übernommen. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlagscheine kostenlos zur Verfügung. Ans Anlaß des üvjährigen Bestandes der Sparkasse werden im laufenden Jahre schön aus-gestattete Einlagebücher, die sich besonders zu Geschenkzwecken eignen, herausgegeben. K RU _. _. •=• r ¥ t r OmM. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. . Homktagsveilage der ..Deutsche« Nacht" in Killt. Nr. 46 ,Di» fcsibmart" erschein» jeden Sonnlag at« unentgeltliche Beilage sür die Lese, der „Deutschen Wacht". — (Sinjeln ist »Die Hüdmark« nicht käuflich. 1915 (Nachdruck verboten.) Mm ein Königreich Novellette von R. v. d. Jlm. Heulendes Geschrei von der Brücke her scholl nur wie ein fernes Echo in daS halbzerstosfene pol-nische schloß, in dem soeben die de»Nch;n Offiziere mit ihrem Obersten Quartier genommen hallen. Der Feind war geschlagen und weiter ging« auf der gan> zen Linie. Dieses Bewußtsein mußte wohl oder übel über die Enttäuschung hinweghelsen, die man erlebte, als man d-s olle Grafenriest öde und verlassen »orsand War es auch ein idealer Unterschlupf gegen die Be-kanntschast mit dem Schützengraben, oder den polni-schen Judcnhülten, so spürte man dich, nun die Haut geborgen war, doppelt daS B-dürfniS, den inneren Menschen zu versorgen und daran mangelte eS gründlich. Und Gulaschkanone und Feldböckerei? Ja schön, bei dem Schlamm und Morast dieser gottvergessenen Landstraßen kamen die ja nur im Schneckengang vorwärts! Der Herr Oberst schien denn auch, trotz Lie-gerlorbeeren, gründlich verägert. Oder war sonst etwas nicht in Ordnung? Seine Kommandostimm« schnarrte und brüllte wie ein Donnerwetter durch die weilen Schloßhallen, deren abbröckelnde Wand-und Deckentäselung so bedrohlich herabhing, als könnte sie jeden Augenblick ihm auf die hochgeborn« Hakciinas« sollen. Wer dieses Schimpfen mit anhöite — bil in daS letzte Gemach, dessen Tür offen stand, war eS zu hören —. denn konnte ein Graulen packen vor menschlicher Wut. Herrgott, im Kriege halte man doch schlimmer gehungert als heule, aber der Ma-gen deS „Gestrengen", wie Oberst von Torst allge-mein hieß mußte wohl just besonders radaueo, weil sein Besitzer so über alle Maßen wetterte. Fehlgeschossen! Um 'waS anderes knurrt« er. Leutnant Burkhardt Herz, der sichs eben in jenem letztgelegenen Gemach, dessen Tür offen stand, bequem machte, dachte eS. Unwillkürlich richtete er seine prächtige junge Reckengestalt hoch aus und wandte das kühne, freimütige Gesicht ein kleinwenig lauschend den Brülltönru zu. Diese Stimme, dies« hosfärtige Kommandostimme, hatte «inmal einen Strich durch sein Leben gezogen, hatte de» Gold- glänz von Jugendhossen mit hartem Wort vernichtet. Seitdem bestand zwischen Leutnant Herz und seinem Kommandeur so eine Art Verhältnis wie zwischen Hund u»d Katze. Da dies auf die Dauer uncrträz» lich zu weide» drohte, so halte Herz beabsichtigt, sich in ein anderes Regiment versetzen zu lassen. Diese Absicht aber hatte der so jäh hereinbrechend« Krieg vereitelt und die eiserne Zeit, die gefolgt war, in den heimlichen Gegnern, wenn auch vielleicht n»r scheinbar, persönliche Gefühle abgestumpft. Sowohl der Oberst wie sein Leutnant hatten sich daS eisern« Kreuz verdient — doch die Anrede, die der Oberst wohl für seine Offiziere übrig hatte, batt« er sür Burkhardt Herz niemals übrig und gern sah er über die junge Reckengeftalt hmweg, wenn er Herz seine Befehle gab. „Meine Herren Offiziere." ließ sich jetzt die Brüllsiimme vernehmen, .ein Königreich sür die Wie-dererlangung dieses Kleinods!* — — Warum hab ich Schasskopf nicht auf die Bitten meiner Frau ge« kört und den Ring daheimgelaffen l Aber selbst sol-cher Haudegen wie ich kann sich nicht loimacheN vom Aberglaube» — e» knüpst sich nämlich an den allen Familien,ing der Glande an eine glückbringende Be« deutung! — Ja, sehen Sie. meine Herren Käme» raden, und wenn» gerade in den Krieg geht, da braucht man noch lange keine Waschlappen zu sein, will man sich nicht trennen von solchem Glück»« orakel. Und nun hob sich der Ton deS Obersten noch: .AuS der Zeit der Kreuzjüge — — daS seudale Geschlecht der TvrstS reicht ja so weit zu-rück wie unsere Zürstenhäuser — stammt da« Iu» wel: '»« massiv goldene Schlange mit Brillantaugen, d'e sich in den Schwanz beißt! Kreuzmillionendon» nerwetlerl „Erinnern sich Herr Oberst nicht, wo Sie den Ring zuletzt gesehen haben und auf welcher Kampf« stelle dies war?" „?ie, mein lieber Relberg. Die längste Zeit waren wir ja am Biückenkops link«, als daS ver-dämmte Ruffenpack unS durchaus niederrempeln wollte — " „Wäre ein Nachsuchen an dieser Stelle nicht doch von Erfolg?" „Reden Sie kein Blech, Relberg. Der Hedank« ist ja unsinnig. Und waS meinen Sie denn? Nicht um 'ne Million, sag ich Ihnen, würden meine Kerl» sich jetzt, nach dreitägigem wütenden Kampf, schach-matt und mordsmüdk, wie sie sind, dazu verstehen, 2 bort im Lrhm herumzuschnüffeln, und sich »och oben-drein 'ne Bresche zu holen, denn im Hinterhalt lauert daS Puck ja doch »och immer! — Greinen aber möcht ich, greinen wie ein alteS Weib, wenn ich bedenke — — — Himmel — umdrehen in ihrer Gruft würden sich die Ahnen der TorstS, wenn sie wüßten, daß daS alte Erbstück im polnischen Dreck sein Ende gesunden oder die Kriegsbeute von so 'ner Russenbestie geworden st!" Der Herr Oberst, der mit Königreich und Mil-lionen herumwarf, als hätte er sie tatsächlich zu verschenken, donnerte noch eine Weile fort. Leutnant Herz aber hatte seine Tür geschlossen. Er brauchte Ruhe — Sammlung. Mit weltverlorenem Blick stand er am Fenster mit der zersprungenen Scheibe und starrte hinaus. Das Grün der Landschast verschwand fast un> ter den Fetzen von durchnäßtem, faulendem Lager« stroh, das überall den Boden bedeckte. Westlich dehnte sich eine Aschendecke; Ranch schwellte dort aus und zuweilen züngelten kleine Flammen hoch. Die große tote Stätte war ein Dorf, das die Ruf« fen niedergebrannt; ans der Verwüstung ragte der hölzerne Gtockenturm der Kirche. DaS Geheul wilder Hunde scholl von dorther. Seitwärts wankte ein baufälliger Karren mit Flüchtlingen hin, vorüber an Tierkadavern, zerbro-chenem Gerät und Unrathausen, die die Wege säum-len; bei jedem Schritt vorwärts drohte der müde Gaul im Morast stecken zu bleiben Bon der Brücke her hallte noch immer daS Geschrei — dort war der Weg vollgestopft von Kolonnenreihen, Balte-rien und Lastautos und die Führer stritten sich um das Recht. Der Leutnant gewahrte dies alles nicht. Scin Blick hing an dem Brückenkops fern und so beharr-lich nud so brennend hing sein Blick daran, als winke von dort tatsächlich — ein Königreich. Ueber Zeit und Raum hinweg gingen seine Gedanken vergingen« Wege. Da war der Schloß-park von Torstheim, belebt von blitzenden Unisoimen und weißen, dusligen Gestalten — mau feierte den 18. Geburtstag der Haustochter. Da war der Springbrunnen — und da der Schloßteich — das Boot, rosengeschmückt, wo war daS plötzlich? Ein Schrei. — Bei der Schilfinfel, kieloben, der umge-schlagene Kahn — Jsa! Jetzt spülen die Wellen ihm an das rasend klopfende Herz — jetzt hat er sie erreicht — hält sie in den Armen — Jsa! Burkhardt! — Fort, Gaulelbilder — fort! Zerschmettert von der hosfärtige«, wütenden Kommandostimme: „Herr Leutnant Herz — die Perlen, die man im Torst-heimer Schloßteich findet, darf ein bürgerlicher Osfi-zier nicht beanspruchen." Erregung ließ den Leutnant ausfahren. Eine Ablehnung aus seine Bermefsenheit — die Werbung um JsaS Hand — hatte er ja vorauSge« sehen damals; die Art aber, wie der Oberst sie er-teil«, war einer Beleidigung gleich gewesen, die er nur hingenommen, ohne Genugtuung zu fordern, weil er gewußt, daß zwei heißgeliebte schöne Augen um ihn weinten. Und noch heute war es im Käme-radenkreise ein offenes Geheimnis, daß die reizende Gräfin J»a von Torst den Leutnant Burkhardt Herz nicht vergessen konnte. Ein paar rvsche Atemzüge hoben die Brust des jungen Offiziers. Er spürte nicht Erschöpfung noch Hunger. H'nweg über die Trivialität deS KriegSbildeS draußen, breitete seine Seele die Flü-gel aus. Wie von geheimen Mächten angezogen, flog abermals sein Blick sernweg zum Brückenkopf hin --Jsa — zitterte sein Empfinden — Jsa — die Perle — Jsa — da» Königreich-- * Fern, wo Erde nnd Horizont sich begegneten, verschwand eben ein Trupp Kosaken. Der Hall ihrer Rcssehuse ging mit dem Wind, der sich erhoben. — Jetzt aber klang eS gerade, als näherte sich der Hall wieder — und nun kam e» durch daS unsicht-bare Waldterrain angesprengt. Die Reiter setzten ab und schlichen nach Jndianerart inS Dickicht, bald würde die Dämmerung hereinbrechen. Aus dem Schlachtfeld am Brückenkops war es verhältnismäßig still. Das bleiche Licht des sinken» den Tage» fiel aus die starren Gesichter der Toten, die erst in der Morgenfrühe begraben wurden. Sterbeseufzer nahm der Wind mit — manch einer hauchte ihn erst jetzt aus nach dem empfange-nen Todesstreich in der Schlacht. Deutsche Kanken-träger suchten den ganzen Plan ab und riese» nach Verwundeten. Wagen mit transportfähigen Verwundeten schwankten über deu blutgetränkten, holperigen Bo-de», vorüber an der Verwüstung mit den mannS-tiefen Erblöchern und ragenden Granattrichlern. Tornister und Waffen all'r Art waren hier zurück« gelassen, zerstampft unter de > Tritten von Roß und Mann — eine willkommene Beute den Leichen» fledderern, die im Schatten der Nacht ihr Wesen treiben. Zum drittenmal schon wandte der Krankenträger Hesse, der gleichfalls hier nach Verwundeten suchte, den Kops nach der Richtung des BrückenkopseS links hin. Die Entfernung war ziemlich groß, so daß Hesse, selbst bei angestrengtem Spähen, nicht genau unterscheiden konnte. Plötzlich blieb er stehen, sah wieder dorthin und nun schüttelte er den Kopf — e« war kein Zweifel, dort am Brückenkopf bewegte sich eine Gestalt, und zwar vornübergeneigt, dazu langsam und gleichsam tastend vorwärts. Ein Sani-täter war eS nicht, der wäre an seiner Binde kennt- lich gewesen.--Vielleicht war es ein Verwun- deter, der sich allein sortzuhelsen suchte? Doch nein, jetzt — jetzt richtete f,ch die Gestalt aus, rasch und leicht geschah es — da» hätte ein Verwundeter nicht vermocht. Wer war dieser jemand und mit welchem Rechte war er zu dieser Zeit aus dem Schlachtfelde? Etwa ein verfrühter Leichenfledderer? Dann Gnade Gott dem Kerl — Der Beobachter riß sein Fernrohr hei vor — als er eS wieder von den Augen nahm, blickte fein Gesicht g enzenlos erstaunt — der verdächtige Schlachtseldbesucher. der übrigen» sein Treiben von vorhin wieder aufgenommen hatte, war, wie Hesse nun deutlich ersannt — ein deutfcher Offizier. Wie aber hätte sich der biedere Krankenträger erst gewundert, wenn er gewußt, daß der Offizier dort suchte nach — einem Königreich. Daß man solches verlieren kann, hat der Welt-krieg in seiner ersten Epoche bewiesen, und daß ein solcher Schatz verloren bleibt, hat der Weltkrieg auch bewiesen, selbst wenn daS Königreich nicht, wie hier, im polnischen Morast sein Schicksal ereilte. Mehr als einmal war der Offizier in Gefahr gewesen, Bekanntschaft mit dem Moderbad zu ma> chen. Schwer und schwerer hing der Brei sich an seine Stiesel; bei jedem Schritt ward sein Fuß fest« gehalten, dann wieder rutschte *x bis an die Knöchel in den Lehm und die Spitze seines Degens, mittelst welcher er der Cache auf die Spur ging. So pirschte er sich Stückchen um Stückchen weiter, den Blick eingebohrt ans die pulveriae Bvdenmaffe. Zu-weilen hob er den Kops mit einem Ruck und hielt Umschau. Und dann ging das Kreisen in demselben Stelleurund weiter, sort und sort — in gebeugter Stellung, immer mit der Spitze dcS DegenS stochernd, aufwühlend — wieder festgehalten von dem Morast, wieder ein Glück zuritckgleitend und dann wieder'sich aufrichtend, den Blick unablässig aus de» ekelhaften, lehmigen, von Blut spuren durchsetzten Boden gerichtet. — Eine Stunde — zwei Stunden vergingen so. Längst hatte die Sonne ihren letzten goldene» Strahl versandt. Ein bleiches Licht begann zu lagern und enthüllte schonungslos die trostlose Trauer der Ver-wüstung ringsum — so trostlos wie der lehmige Boden, der fest in sich einfog, waS einmal ihm ver« fallen. Es war zweifellos, die Suche war vergebens, war Wahnsinn überhaupt. Und wenn einer von morgens bis abends hier suchen würde, solch winziges Ding — nein, richtiger, auf einer Kämpfer-statte findet man ei» Königreich nicht. Und dennoch — dennoch — Eii'e zitternde Unruhe riß a» den Nerven deS Suchenden. Seinem strapazengestählten Körper war srisches Drausgäugertum Bedürfnis; diese quäle« tische, blödsinnige Betätigung, so gleichförmig wie mühselig, marterte ihn förmlich. Doch je gebieterr-scher sich ihm der Gedanke ausdrängte, es ist ver-gebens, desto emsiger suchte er, desto mehr überfiel ihn die Gier, die ihn längst ersaßt. Eine fieberische Hast kam über ihn wie toll stocherte er und suchte, suchte und stocherte er — so toll, wie eben einer sucht, der um sein LebeuSglück sucht. Gier jeglicher Art war dtm jungen Offizier stets verächtlich gewesen. Nun ward er selbst ein Knecht der Gier, die wie mit Krallen ihn festhielt. Ausgeben der Suche — ausgeben, wo vielleicht die Erfüllung ganz nah' war! ? Der nächste oder zweit-nächste Augenblick konnte ihm ja möglicherweise das «lemod vor die Augen führen — solch blinkendes Ding mnßte sich ja doch glänzend abheben von die-ser schmutzig-gelben Bodeumasiel Dassel! e hatte er aber schon vor zwei Stunde» gedacht--und immer unerträglicher ward diese mühselige, blödsin-nige Arbeit. Ader ver Preis — der Preis! War es dieser Gedanke, war »» die Mühsal, oder war e> der Wind, der statt z» kühle», ihm das Blut so er« hitzte? Auf seiner Stirn stand der Schweiß, sei» Rücken schmerzte von der gebeugte» Stellung und die immerwährende stochernde Bewegung zerrte an seinen Haiidnerven. Dazu begann der Tag sich zu neigen — daS bleiche Licht war dem Schatten der Dämmerung gewichen. Da — eine Leuchtkugel. Sie zuckte östlich hin. Krach — eine Salve hallte dort, eine zweite folgte. Nun wieder tiefe Stille. In einer Viertelstunde — in 10 Minuten — würde es so dämmerig sein, daß man nicht mehr daran denken konnte, selbst einen goldenen Gegenstand noch zu erkennen. Die fiebernde Erregung — die Gier de« Sucher? sei» Stochern mit dem Degen steigerte sich zu ner« vöser Raserei — Plötzlich hallten Tritte — irgendwoher — eine kleine Schar Feldgrauer pendelte aus dem verflixten Boden langsam heran - hart zum Brückenkopf nahm die Schar die Richtung. — Der Offizier aber, der selige, überselige Fin-der, vernahm dies nicht — mit einem wuchtigen Plumps war er vornüber gerutscht, aber er lachte dabei, lachte ein junges, jauchzendes Lachen, und — griff mit beiden Hänven zu —. Im selben Augenblick sauste eS über seinem Haupt — — Wie der Blitz lag der Leutnant am Boden. Ein Krach — zehn Lchüsse fielen gleichzeitig --dumpf hallte das Echo aus dem Walddickicht zurück. Hinein in de» Hall aber donnerte eine junge Stimme — voll stürmender, mitreißender Gewalt: „Sprung aus — aus — marsch, marfch! Hurra!* Die Stelle, wo eben der Leutnant gelegen, war leer. Mit erhobenem Gewihr stü>mle der Offizier dem unsichtigen Waldtcrrain zu — Doch — waS war das? Das fingierte Spiel deS Leutnants wandelte sich in die Wirklichkeit um. Ihm »ach stürmte die kleine Schar Feldgrauer; mit der nämlichen Geistesgegen-wart, die ihr Vorgesetzier bewiesen, kamen sie diesem zu Hilfe und nnier donnerndem Hurra und den Sal»en ihrer Schüsse warfen sich die Tapfere» dem hinterhaltigen Feind entgegen. Am nächsten Morgen herrschte iu dem angeschossenen polnischen Schlosse reges Leben. Die Offiziere rüsteten zum Anfbruch; außerdem hatte eine kleine Episode Stimmung gemacht — man munkelte und lächelte. — Eine volle Viertelstunde war Leut« nant Burlhardt Herz beim „Gestrengen" in Audienz gewesen und jetzt eben hatte der Herr Kommandeur besohlen, die Ordonanz solle warten, er habe noch einen Brief mitzugeben. — Drinnen in seinem von Pracht wie Versall stützenden Gcmoch überlas der Herr Oberst von Torst noch einmal die Zeilen, die er eben auf daS Papier geworfen. Sie lauteten: Meine Mausi! Feldgeschlei! Der Herr Leutnant Burkhardt Herz ist em Mordskerl. Parole: Verlobung deS Herrn Leutnant Herz — z. Zt. im Felde — mit Jsa. Grisin von Torst, nola bene: wenn diese nicht« dagegen hat Die Zeit drangt, daher knrz und bündig: Hatte ich da beim Gesecht gestern da« verdammte Pech, unseren Familienring, die Schlange, zu verlieren. Was die« bedeutet sür da« Geschlecht der Torst« in Vergangenheit und Zukunft, weißt Du, meine Perle. Ich spie daher Feuer und Flammen und verschwor es in der Hitze der Erregung heilig: Ein Königreich dem, der mir das Kleinod wiederbringt! WaS geschieht nun? Der Mordskerl, der Herz, bringt da« Unglaubliche fertig — sucht den Schlacht-plan ab nach dem Ring — hast Du eine Vorstel-hing, Kind, was dies besagt? — und stößt nach Stunden richtig aus den Fund. Im selben Äugen-blick aber wird er vom Feinde angeknallt — 20 Schüsse krache» ihm um den Kops. Doch ein Wun« der geschieht, nnverlrtzt springt der Leutnant auf, drückt zunächst den gefundenen Schatz fest aus die Fanst und — macht dem Feind ein Wippchen vor l Nimmt ihn ganz allein unter Feuer und wieder ist Gott mit ihm! — eine kleine Schar Feldgrauer, die just des WegeS kommt, springt ihm zu Hilfe. „Melde gehorsamst: zehn Gefangene gemacht. Und den Ring deS Herrn Obersten hab« ich gefun-den; hier ist er " Damit legte vor einer halben Stunde der Schwerenöter den Ring vor niich hin. Mein Pum-mel, kannst Du fühlen, wa« ich bei dieser Nachricht empfand? Du weißt, es hat eine Zeit gegeben, wo ich den Leutnant Burkhardt Herz ins Piefferland wünschte. Die Situation war also, gelinde gesagt, verzwickt. Na. ich erkannte meine Pflicht, räumte auf mit der Vergangenheit, riß mich zusammen und sag!«: „81« deutscher Offizier löse ich hiermit mein Wort «in: da« Königreich ist Ihr, Herr Leutnant Herz. — ich gebe Ihnen die Hand meiner Tochter Jsa." Herz meint, der Ring habt nun seine glückliche Bedeutung erfüllt. Wi« drnkst Du darüber? Antwort umgehend Deinem Papa Bärbeißer." *" TUlier Stad«»erlchS»er weeeiuiri M fviitea fetten »»d Legate» Aller sei Wezepte und Watschtäge. Bereitung einer einfachen Suppe von alten Feldhühnern. Man zerlege jwei große alt« Ftldhühner und brate sie mit einem klei-nen Stück recht frischer Butter, etwa« Sellerie und ein wenig Salz. Wenn sie völlig gar sind, so gieß, man etwa 3 Liter kochendes Wasser darauf, tue sie in «in verschlossene« Gesäß, setze diese« in den Vack-osen. lasse e« langsam 3 Stunden kochen und gieße eS dann durch ein Sieb. Nach Geschmack kann man geröstete Brotschnitten dazugeben. Aufbewahrnng von Aepseln im Win-te r. Man bringt die völlig reifen, frisch vom Baum gepflückten Aepfel (natürlich nur die Winterforien, welche allein eine längere Aufbewahrung gestatten) in Fässer, zwischen Lagen von feinem trockenen Sand, so daß jeder Apfel ganz davon umgeben ist, ver-schließt da« Faß dann mit einem Deckrl und erhält aus diese Art die Früchle bis zum nächsten Früh-jähr vollständig frisch, wobei ihnen auch daS Aroma bewahrt wird. Kleinere Borräte feiner Aepfel packt man zwischen Sand oder Kleie in große Steiinöpfe mit sestschließendem Deckel und stellt dieselbe» au einen kühlen Ort. In manchen Gegenden füllt man die Aepfel in «in« Tonn«. bed«ckt st« oben handhoch mit Wacholdkrtweigen, gießt reines Wasser hinein, daß die Tonne bis oben Heraus voll ist und legt einen mit Steinen beschwerten Deckel daraus. Die einfachste Kultur der Hyazin-then ist di« in Gläsern. Mitte November setze man die Zwiebeln auf die mit Wasser gefüllten Ge-säße und stellt letztere 5 bis 6 Wochen an «inen dunklen Ort. Das Wasser muß etwa a'i« 14 Tage erneuert werden, das frisch« darf aber nicht läl!«r fein als das im Glase btfindliche. Der beste Sland-ort sür die Gläser ist daS Doppelfenster; hat sich die Blüte entwickelt, so halte man, um frühzeitige« Blühen zu vtrhindern, möglichst die Wärme von den Blumen ab und schütze dies« besonders vor den Son-nenstrahlen. Glacehandschuhe zu reinigen! Man weicht sie in Benzin ein, läßt sie eine Stunde stehen, drückt sie dann leicht aus und erneuert da« Benzin so oft, bis die Handschuhe keinen Schmutz mehr ge-he» lassen. Dann zieht man zurrst den Daumen über einen Handschuhdehner und strricht ihn mit reinem Lein«ntuch von der Spitze auS dem Handteller zu; nach und nach v«rsährt man ebenso mit den andern Fingern. Ist daS Paar Handschuhe rein und trocken, zieht man es an, schütte« in die hohl«, b«handschubt« Hand «t»as Speckstein und wäscht sich damit ge« wissermaßen die HandschMänd«; eS verleiht die« dem Leder einen feinen Glanz. B«r«itung einer feinen und wohl-schmeckenden Leberwurst. Eine frische Schweineltber und dem Gewicht nach ebensoviel fri-scher Speck. Die Leber wird sauber abgehäutet und sehr fein gewiegt, der Speck gekocht, etwa« erkalte» lassen und in klein« feine Würfet geschnitten; dann zerschneidet man eine große Zwiebel srhr sein, brät sie in vier Eßlöffeln ausgelassenem Schweineschmalz, fügt sie in feste Därme und kocht die Würste gar. Nummer 91 Deutsche Wacht «JttU I T)ie besten Gattungen alier Weine sind zu haben bei der 7)almatiner firma J. JViatko vic /ja upiplatz Jfr. 8 Cs ll11 tjauptplatz Jfr. 8 Hause O gegen Kassa Nüsse, Kastanien, Dorrobst und Rindschmalz. Offerte erbeten und eventuelle Muster unter „Prompte Käufe 351" an Kienreichs Annonzen-Expedition 9 in Graz. V Der Spar- und Vorschussverein r. G. m. u. H. in Cilli übernimmt Neu- sowie Nacheinlagen, welche jederzeit wieder zur Gänze behoben werden können, zu 4V/o bei täglicher Verzinsung. Bei den bereits bestehenden Einlagen bleibt der Zinsfuss wie bisher ebenfalls mit 4s/*0/« aufrecht. Die Rentensteuer trägt die Anstalt. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlag-scheine kostenlos zur Verfügung. ZI. 14857/1915. Kundmachung. Auf Grund des § 4 der kaiserlichen Verordnung vom 7. August 1915, R.-G.-B1. Nr. 228, fordert die Statthalterei mit Erlass vom 5. November 1915, ZI. 4-2549 W. M./7-1915 die gesamte Ernte des Landes Steiermark an Rosskastanien (Wildkastanien), Eicheln und Bucheckern (Buchein) sowie die gesamten Bestände im Lande an diesen Früchten zur Deckung des Bedarfes der steirischen Landesgemeinden an Futtermitteln an. Die Uebernahme der erwähnten Früchte, ihre Verarbeitung und Abgabe an die Fulternot aufweisenden Landgemeinden von Steiermark wird der Futtermittelstelle der Statthalterei übertragen. Kommt zwischen den Besitzern der angeforderten Früchte und der Futtermittelstelle ein gütliches Uebereinkommen hinsichtlich des Vergütungssatzes nicht zu Stande, bleibt die Bestimmung der Vergütung auf Grund des 1. Absatzes des § 6 der kaiserlichen Verordnung der Entscheidung des Gerichtes im ausserstreitigen Verfahren vorbehalten. Durch das ge richtliche Verfahren zur Festsetzung des Uebernahmspreises wird jedoch nach dem ersten Absätze des § 7 der erwähnten kaiserlichen Verordnung die Lieferung nicht aufgeschoben. Zur Sicherung der Anforderung wird auf Grund des 3. Absatzes des § 5 der kaiserlichen Verordnung verfügt, dass Sendungen von Wildkastanien, Eicheln und Bucheckern nur an die Futtermittelstelle der Statthalterei oder mit einer Transportbescheinigung dieser Stelle zulässig sind. Gegen dieso Verfügungen ist nach dem § 20 der kaiserlichen Verordnung eine Berufung nicht zulässig. Stadtamt Cilli, am 7. November 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. Bestellungen auf l werden entgegengenommen im Spezcreiwarengeachäft Milan Hoöevar8 Witwe in Cilli Hauptplatz Nr. 10. Soeben begann zu erscheinen und ist durch a)le Buchhandlungen zu beziehen: Der europäische Krieg Historische Darstellung der Kriegsereignisse von 1914 Von A. Heuiberjer. Mit vielen Illustrationen, Porträts, Karten und Plänen. Das Werk erscheint in zirka 40 Heften. Jedes Heft umfasst 4 Bogen grösstes Oktavformat, zweispaltiger Satz, und kostet mit diversen Beilagen 50 Heller. Eine gross angelegte, lebendige Darstellung des Völkerringens in Europa! ,.Der europäische Krieg" »chlechtern ßechemicbnft Ober Errigni;-«« geben, denen die Geschieht« biither kaum etwa» Aehnliche» an die Seit# 10 stellen hat. Wie umfassend und schwierig die Ausgabe i»t, wisneu wir wohl; wir werden nie erfOllen, getragen Ton dem GeUte nud den Anschauungen, die nunmehr die Volker von Deutschland und Oenterreicb- Ungarn vereinen. Grati»-Pro»enb»lter. <>el, Kugeln a. s w. Elektrische Taschenlampen und Batterien. Rttf«»ng**hlui»g Eeite 5 Deutsch ^ !Nacht varrnmerTTT gepresst und ungepresst in grösseren Quantitäten eventuell auf Lieferung zu kaufen gesucht. Anträge nuter .Bund- und Rüttstroh 351* an Kienreichs Annonzen-Expedition in Graz. Holzgrosshandlung V. Saidenfeld Wien IX/4 Nussdorferstrass* Nr. 53. kauft jedes Quantum Bretter, Pfosten und geschnittenes Bauholz bei sofortiger Bezahlung. Offerte erbeten. Jahresabschlüsse erwünscht. Achtung ! 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BL 21517 I Merzte bririltnni oll »srlnMich«» Haftt-inlilrl Kaiser'Brusr- \ W faramellen 1V Caramellen mTFden,,. 3 Tannen'.' Millionen I st« «fj«n r I MiriMt, f rr(tft 1 r Inttt■ n, Prmbfmltcn. I I ftalorrto. Mlirilll»«» «all, >°wu aia I «s itu Crriltitigci. CIAA not. brnl. grogaiffr »a Xctjttrn I und fllwil wtb&mrn »ca | | Mma Stlal« avvttitaarrgtad« seil-| rd) wttlead« Pnlkl *i> und I I IN £Uft. Das' >0 hal<, b:i: [ I Ctta Schwär,! * '3a.. |Mt Wirla- Ulf; M. »potbrfc; LlaMsi' I | Mrt(•*litten. \Sr Vvrtrrsrilvk brwLhrt für di« Hrlc;jer Im seid» und Ukcrhaapt für J(4trnua bat rieh aia beale scbn»rz;tiSl8nd8 Elnreibunfl bM Erlikli nagen, Rb.omailarooa Ulchi, Intlurma, HaJa-, Brüt- aaa Radtaaackaier* a. a. v, Dr. RICHTERS Änker-Linientssa Kraats far AaRcr-Psin-Expell«r. n»acha K — I», rio, tr—. 7.3 haben In Apoth«k«n «dar direkt tu brurbeo tob Dr RICHTERS Apotheke .Zum (toldcnaa LÄ' Pr»|, l, KliaabatbairaB« » Tlxllrk.f »>raa»4. 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November 1915 einznfinden. Die b«i Nachmusterungen nach diesem Einrückungstermin geeignet Befundenen der obbezeichneten Geburtsjahrgänge haben binnen 48 Stunden nach ihrer Musterung einzurQcken. Für jene, die wegen vorübergehender Erkrankung erst zu einem späteren als dem für sie nach den obigen Bestimmungen geltenden Termine einzurQcken haben, gilt der hiefQr bestimmte, aus dem Landsturmlegituna-tiousblatte zu entnehmende Teimin. Die Landstuimpflichtigen haben sich an dem fslr sie bestimmten Einrück ungstige im allgemeinen bis spätestens 11 Uhr vormittag einzuladen. Etwaige kleinere Ueberschreitungpn dieser Stunde sind nur dann zulässig, wenn sie durch die Verkehrsverbältnisse begründet werden können. Falls das im Laudsturmlegitimationsblatte bezeichnete k. u. k. Ergänzungsbezirkskommando, beziehungsweise k. k. Land weh r- ( Land esschützsn-) Ergänzungsbezirkskommando inzwischen seinen Standort gewechselt haben sollte, können die .tu dieses gewiesenen LandsturmpHichtigen auch zu dem ihrem Aufenthaltsorte nächstgelegenen k. u. k. Ergänzungsbezirkskommando, beziehungsweise k. k. Landwehr-(LandesschQtzen-)Ergänzungsbezirkskom-rnando einrücken. Es liegt im Interesse eine» jeden einrückenden Landsturmpflichtigen, ein Paar fester feldbrauchbarer Schuhe. Wollwäsche, nach Tunlichkeit schafwollene Fusslappen, danu ein Esszeug und ein Essgefäss, sowie Putzzeug mitzubringen. Für die mitgebrachten Schabe und die Wollwäsche wird die durch Schätzung festzusetzende Vergütung geleistet, wenn sich diese Gegenstände als vollkommen seid brauch bar erweisen. Auch empfiehlt es sich, Nahrungsmittel für den Tag des Eintreffens mitzubringen, wofür eine festgesetzte Vergütung geleistet wird. Das Laudsturnilegitimationsblatt be echtigt bei der EinrQckung zur freien Eisenbahnfahrt — Schnellzüge ausgenommen — und ist vor Antritt dieser Fahrt bei der Personenkasse der Ausgangsstation abstempeln zu lassen. Die vorstehende Einberufung gilt auch für die in den Jahren 1375, 1876, 1877, 1891 und 1895 geborenen, bei den Musterungen zum Dienbte mit der Waffe geeignet befundenen bosniseh-herzegowinischen Dienstpflichtigen in der Evidenz der zweiten Reserve, welche sich an dem oben angegebenen Termine bei dem k. und k. Ergänzungsbezirkskommando einznfinden haben, zu dem ihr Aufenthaltsort gehört. Die Nichtbefolgung dieses Einberufungsbefehles wird nach den bestehenden Gesetzen strenge bestraft. Stadtamt Cilli, am 1. November 1915. Der Bürgermeistei: Dr. Heinrich v. Jabornegg. Vollkommenste :iS der Gegenwart! Kavser ^enschiff -««-Ä-1.1. T OxvJl (Scbwlngschiff vor--w--»- u. rflckwärt« nillietid) Kayser Ringschiff Kayser Central Bobhin Kunststickerei sehr geetgaet Singer Nähmaschinen schon von 60 K aufwärts. Grosses Lager bei Mechaniker, «11« Herrengasse Hr. 2 ßro*»« Reparatar-\Verk«tätte för alle Syteiue, fachmännisch »,-nt nnd bil ig. Sämtliche B-tandtfila, Nadeln. Orl, Schilfchen et*., sowie auch aiintliciu Fahrradbeetantlteil«. — Ki»f«»«»*i*liltin*na. Äriton Neger Hrucksortcn Vereins»,chdruckcrei u ..... ..Cele,a" Cilli. Schriftleitunz, Verwaltung. Druck und Verlag: Bereinsbuchdiucker-i .Ctleja" in Cilli. — Vetantwottlichor Leiter: Guido Schidlo.