?o81nms plaLsns v gotovini. Ur. !3. Erlcheint jeden 1., 10. und 20. 10. (25.) Jahrgang. Organ der Gotischere Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15'— Dm. D.-Oefterreick: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Einzelne Nummern 2 — Dinar Kočevje, Dienstag, den 1. Mai 1928. Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichts sind an die Schristleftung zu senden. — Anzergsn-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Krankenhausbau in Gottschee. Ob für Gottschee ein Spital vonnöten und wenn, ob das bereits bestehende Gebäude hiefür geeignet sei, darüber ist schon viel debattiert worden. Am vergangenen Freitag ist diese Frage neuer¬ dings aus einer vom Gebietsausschusse einberu¬ fenen Versammlung erörtert worden. Ans Laibach waren hiezu Gebietsausschußmitglied Dr. Brecelj und Sanitätsreferent Dr. Dolšak erschienen. Ge¬ genwärtig waren nebstdem die Ärzte Dr. Krau¬ land und Dr. Luzar, die Sanitätsvertretung des Bezirkes, die Stadtgemeindevertretung und die Abgeordneten Eppich und Peterlin. Die beiden Herren aus Laibach gaben ihr Urteil einstimmig dahin ab, daß der Bau eines entsprechenden Kran¬ kenhauses in Gottschee mit Rücksicht auf die große Entfernung von Laibach, weiters in Anbetracht der zunehmenden Industrialisierung der Stadl sowie des Ausbaues der Bahn möglichst bald durchgeführt werden wolle. Der Gebietsausschuß werde das Seinige dazu beitragen. Beim Baue soll gleichzeitig auf die erforderlichen Räume für ansteckende Krankheiten Bedacht genommen werden. Was Plan und Kostenpunkt anbelangt, werde man sich vor Augen zu halten haben, daß das Spital zumeist nur dem Bezirke Gottschee dienen werde und deshalb nicht zu umfangreich zu sein brauche; aber anderseits dürfe man auch nicht zu kleinlich sein, sondern soll etwas schaffen, was wenigstens für ein Menschenalter genügen wird. Die Auswanderung nach den Ver¬ einigten Staaten Nordamerikas. Bearbeitet vom Auswanderungsmspektor F. Fink. Die Möglichkeit der Einwanderung nach den Vereinigten Staaten Nordamerikas ist für die In¬ teressenten aus dem Königreiche der Serben, Kroa¬ ten und Slowenen durch das Quotensystem derart herabgedrückt worden, daß die zugelassenen Quoten¬ einwanderer bereits ganz unbemerkbar sind. Im ganzen darf Jugoslawien jährlich 671 Quoien- einwanderer liefern. Nachdem aber die Beschäf- tigungslostgkeit bei uns immer zunimmt, müssen wir trachten, die übrigen für unsere Bewohner günstigen Momente des amerikanischen Einwan- derungsgesetzes auszunützen. Diese Begünstigungen wären: i. Das Vorzugsrecht der amerikanischen Staats¬ bürger: Ein Vorzugsrecht haben nur in Amerika an¬ sässige Bürger der Ver. Staaten, welche Frauen und unverheiratete Kinder unter 18 Jahren ohne Rücksicht auf die Quote kommen lassen können; ein zweites Vorzugsrecht haben dort ansässige Nach dieser Feststellung wurde das bestehende Spitalsgebäude, welches gegenwärtig im ersten Stocke die Gendarmerie beherbergt, in Augenschein genommen. Nicht nur die Angrenzer waren da¬ gegen, daß in ihrer nächsten Nachbarschaft das Spital erstehen sollte, auch die beiden Herren aus Laibach sowie die Gottscheer Ärzte und auch die übrigen Versammlungsteilnehmer fanden so¬ wohl die Lage, als die Größe des Gebäudes als ungeeignet für ein Spital. Allgemein hieß es, es soll an einem anderen Platze der Stadt oder in ihrer nächsten Nähe das neue Krankenhaus gebaut werden. Ein Vorschlag ging dahin, bei Corpus Christi in der Nähe der dortigen Quelle den nötigen Bauplatz zu gewinnen. Um die Angelegenheit in Fluß zu bringen, will der Sanitätsausschuß des Gottscheer Bezirkes demnächst die weiteren Schritte beraten, vorher aber die Meinung der einzelnen Gemeindeaus¬ schüsse im Bezirke einhvlen. Die Angelegenheit ist sicherlich so wichtig, daß die Gottscheer Gemeinden sich schon soviel Zeit nehmen sollten, hierüber zu beraten und ihren Beschluß bald mitzuteilen. Was wir an dieser Stelle aussprechen möchten, ist der Wunsch, es solle beim Neubuue auch an die pflegebedürftigen Siechen gedacht werden. Nicht nur den vor¬ übergehend, auch den dauernd pflegebedürf- tigen Kranken soll das neue Haus offen stehen und diesen letzteren umsomehr, als sie zu den im Bezirke Heimatberechtigten zählen, während wahr- Bürger insofern, als sie ihre Eltern und ihre un- verheirateten Kinder unter -1 Jahren zwar unter der Quote, aber doch vor anderen Einwanderern aus dem gleichen Ursprungsland kommen lassen dürfen. Ein Moment, das angesichts der politischen Gleichberechtigung der Frauen beinahe natürlich war, ist, daß auch die Frauen, die Bürger der Ver. Staaten sind, ihre ausländischen Gatten als bevorzugte Quoteneinwanderer dorthin bringen können und natürlich auch ihre unverheirateten Kinder unter 21 Jahren und ihre Eitern. In beiden Fällen ist aber notwendig, daß die Bürger beim Generalkommissär für Einwan¬ derung (Commisioner General of Immigration in Washington) entsprechende Anträge stellen, wozu sie die Formulare von der nächsten Einwande¬ rungsstation oder von dem Kommissär auf Ver¬ langen geliefert» bekommen. Innerhalb der Quote gibt es noch eine be¬ vorzugte Klasse: Einwanderer aus dem Bauern¬ stand, die in landwirtschaftlicher Arbeit geschult sind, und ihre Familien mit Kindern unter sech¬ zehn Jahren, ob sie nun mit ihnen zusammen scheinlich die Mehrheit der anderen Kranken im Hause stets fremde Fabriks- und Bahnarbeiter oder Taglöhner bilden werden. Noch eine Frage. Ließe es sich nicht einrichten, daß das bestehende Spitalsgebäude in der Stadt, welches allen Gottscheer Gemeinden gehört, vor¬ derhand wenigstens ebenerdig für die Siechen des Bezirkes fceigemacht und ihre Verköstigung von den barmherzigen Schwestern übernommen würde? Wäsche ist vorhanden und die ausgelie¬ henen Betten wären doch wohl wieder zurückzu¬ bekommen. Ungleiches Maß. Wir Gottscheer bilden bekanntlich seit Jahr¬ hunderten ein geschlossenes deutsches Sprach, gebiet. Man würde glauben, daß wir als nationale Minderheit anerkannt und behandelt werden. Ja — teilweise — am Papier I In Wirklich¬ keit ist dies nicht der Fall I Zur Erhärtung dieser Tatsache sei aus der Fülle von Unbilden nur einiges herausgegriffen. Am Ostersamstag des Jahres 1926, also vor zwei Jahren, wurde der hiesige deutsche Pri- vatkindergarten behörolich gesperrt. Seither bitten wir vergebens um die behördliche Erlaubnis zur Errichtung eines solchen; — niemand will sich die Finger verbrennen, sagt man uns, niemand findet sich, der seine Unterschrift hiefür hergebe. Indirekt wurden unsere wiederholten Bitten und kommen oder ihnen nachfolgen. Zusammen sollen die beiden bevorzugten Klassen aber in keinem Jahre meht als 5O°/o der Quote ausmachen. 2. Linwandcrer außerhalb der Guote. Unter Einwanderern „außerhalb der Quote" versteht das Gesetz: a) einen Einwanderer, der das unverheiratete Kind unter 18 Jahren oder die Ehefrau eines Bürgers der Ver. Staaten ist, der aber innerhalb der Ver. Staaten ansässig sein muß, wenn er das Gesuch um Zulassung solcher Personen an die Einwanderungsbehörde richtet; b) einen Einwanderer, der schon vorher ge¬ mäß dem Gesetze in den Ver. Staaten zugelaffen worden war und der von einem zeitweiligen Be- such im Ausland zurückgekehrt ist; c) einen Einwanderer, der in einem der nach¬ folgenden Staaten: Kanada, Neufundland, Mexiko, Kuba, Haiti, San Domingo, Kanalzone oder irgend einem der anderen unabhängigen Staaten Zen- tralamerikas, sowie seine Ehefrau und seine un¬ verheirateten Kinder unter 18 Jahren, ob sie nun mit ihm kommen oder ihm nachfolgen; Sette 2. mündlichen Vorsprachen wohl dahin erledigt, daß wir seither nicht einen, sogar zwei Kindergärten in.der Stadt Gottschee, im Herzen unserer lieben deutschen Heimat, aufgestellt erhalten haben — aber beide rein slowenisch! In einer Stadt mit 3000 Einwohner, zwei slowenische Kindergärten, welche Verschwendung! Keine Stadt Sloweniens kann sich einer solchen Bevorzugung rühmen- Warum gerade Gottschee, eine so löbliche Aus* nähme? Was glaubst Du, lieber Leser, wo will man da hinaus? Vor ungefähr zwei Jahren. In diese Zeit fällt auch die Auflösung des keuschen Lesevereines. Das gesamte-Vereinsvermögen wurde damals konfisziert, das Inventar, sämtliche im Laufe von Jahrzehnten mühsam gesammelten Bücher, wurden uns weggenommen. Der hiesige slowenische Leseverein „Čital¬ nica" hat damals die Bücher in Verwahrung und Verwaltung übernommen. Ganz klar, daß diese billigen Bücher, über 1000 an der Zahl, von den Mitgliedern der Čitalnica, trotz der verhaßten deutschen Sprache, eifrig gelesen werden. Jeder Außenstehende würde glauben, daß man dem schon wieder seit mehr als eineinhalb Jahren neu gegründeten deutschen Lesevereine auch das Vereinsvermögen, die Bücher zurückgegeben hat, daß man den Mißgriff eingeschen und wieder gutgemacht hat. Keine Spur, unsere schöne deutsche Bibliothek bildet noch immer eine Zierde des hiesigen slowenischen Lesevereines „Čitalnica". Die dem deutschen Turnvereine gehörenden Turngeräte dürfen wohl die Sokoln, aber nicht die Deutschen benützen. Im Gottscheer ehemaligen deutschen Studentenheime schalten und walten die Slowenen noch heute, während die deutschen Studenten um Quartier und Kost da und dort bitten müssen. Der Herr Unterrichtsminister hat erst vor kurzem einen Schulerlaß herausgegeben, der in deutschen Minderheitskreisen wenigstens einiger- maßen befriedigen sollte — weit gefehlt! Unter- geordnete Organe haben diesen Schulerlaß unter Zugabe einer Durchführungsverordnung derart gedrechselt, daß wir durch diesen schönen Schul¬ erlaß am Papier — mehr verlieren als gewinnen u. s. w. Und da wundert man sich, daß der Gott¬ scheer unzufrieden ist! Das deutsche Schulelend in Slowenien. Von Dr. Kamillo Morocutti. Erst vor einigen Tagen ging durch die Presse die Nachricht, daß nunmehr den Deutschen in Slowenien wesentliche Erleichterungen auf dem cl) einen Einwanderer, der während der letzten zwei vorhergehenden Jahre ununterbrochen den Beruf eines Geistlichen irgend einer Konfession oder eines Lehrers an einer höheren Lehranstalt oder einer Universität ausgeübt hat und diesen Beruf dort weiter ausüben will; desgleichen seine Ehefrau und seine unverheirateten Kinder unter 18 Jahren, ob sie ihn nun begleiten oder später zu ihm nachkommen; e) einen Einwanderer, der einwandfrei nach¬ weisen kann, daß er Student und mindestens 15 Jahre alt ist sowie daß er nur zum Zweck des Studiums an einer bekannten Schule oder Hoch¬ schule in den Ver. Staaten, die er mit Namen nennen muß, nach den Ver. Staaten kommt. Doch muß der „Sccretary of Labor" dazu seine Ein¬ willigung geben, die von der Voraussetzung ab¬ hängig gemacht wird, daß die Schule sich ver¬ pflichtet, dem Sekretär die Beendigung des Stu¬ diums bezw. das Aufgeben des Studiums seitens jedes so zugelassenen Schülers prompt mitzuteilen. Versäumt es eine der betreffenden Anstalten, diese Berichte zu liefern, so wird die Billigung seitens des Sekretärs zurückgezogen. (Schluß folgt.) d-.-r Zettun.o — Nr. 13 Gebiete des Schulwesens gewährt werden sollen. Diese „Erleichterungen" nach zehn Jahren ver¬ heerender Entnationalisierungspolitik, durch die das reiche und ausdrucksvolle Kulturleben der Deutschen in Slowenien zur Gänze vernichtet wurde, sind zu spät gekommen, um unserer durch zehn Jahre rücksichtslos slowenisierten deutschen Jugend zu nützen. Im folgenden seien einige Angaben über die Vernichtung des deutschen Schulwesens gegeben. Bis zum Juni des Jahres 1922 wurden nach einem Bericht des damaligen Staatskommissärs für Slowenien Dr. Verstovšek bereits 51 öffentliche deutsche Volksschulen, und zwar 11 zweiklassige, 6 dreiklassige, 12 vierklassige und 23 sünfklassige mit zusammen 200 Klassen, ferner 34 deutsche Privatschulen in Untersteiermark und Krain und schließlich 19 urtraquistische slowenisch-deutsche Volksschulen in Untersteiermark aufgelöst. Sofort in den ersten Umsturzjahren wurden über zwei¬ hundert deutsche Lehrer und Lehrerinnen, darunter hundertsechzig, deren Familien seit Generationen in der Südsteiermark lebten, kurzerhand und vielfach ohne jede Pension entlassen. Die Ver¬ nichtung des deutschen Schulwesens wurde bei den in Streusiedlung lebenden 50.000 Deutschen der Südsteiermark hemmungslos durchgeführt. In der geschlossenen Gottscheer Sprachinsel mit etwa 18.000 Deutschen sind die Schulverhältnisse im Vergleich zur Südsteiermark um ein geringes besser. Dort gibt es auch heute noch einige deutsche Parallelklassen an den staatlichen slowe¬ nischen Volksschulen, an denen ausnahmsweise wegen des schweren Gottscheer Dialektes noch einige einheimische Gottscheer Lehrer unterrichten. Trotzdem wurden von den 37 deutschen Schulen in Gottschee 27 Schulen aufgelassen oder voll- ständig slowenisiert. Heute gibt es in ganz Slo¬ wenien. keine einzige selbständige deutsche Volks¬ schule mehr; was von dem einst blühenden deut¬ schen Schulwesen zurückgeblieben ist, sind einige deutsche Parallelklassen an slowenischen Volks¬ schulen, die in der Untersteiermark ausnahmslos von slowenischen Lehrern geleitet werden. Die Stadt Marburg, die nach der letzten südslawischen Volkszählung im Jahre 192^ 6512 Deutsche, im Jahre 1910 hingegen 22.653 Deutsche hatte, besitzt heute nur noch den kläglichen Rest von je drei Parallelklassen für deutsche Knaben und Mädchen an slowenischen Volksschulen mit slo¬ wenischen Lehrern. Irgend eine höhere deutsche Lehranstalt oder einen deutschen Kindergarten gibt es heute in ganz Slowenien nicht mehr. Der Privatunterricht ist vollständig gedrosselt, es dürfen nur je drei Kinder zugleich unterrichtet werden. Das alte deutsche Städtchen Cilli besitzt bereits seit dem Jahre 1924 nicht einmal mehr eine deutsche Nebenklasse, desgleichen auch die bekannte deutsche Weinbaustadt Pettau keine einzige deutsche Volksschulklasse, trotzdem im Pettauer Gemeinderat die deutsche Partei die relativ stärkste ist. Dies ist auf die systematische nnd hinterhältige Minderheitenschulpolitik in Slowenien zurückzu¬ führen. Schon bis zum Jahre 1922/23 war in Slowenien das ganze deutsche Schulwesen vernichtet. Die Entnationalisierungsmaßnahmen, die Tolomei in seiner berüchtigten Rede am 15. Juli des Jahres 1923 im Stadttheater in Bozen öffentlich ankündigte, waren bei den Deutschen in Slowenien bereits in den Jahren 1919 bis 1923 in dem damaligen politischen Chaos unbe¬ merkt und ohne jedes Aufsehen, aber restlos und rücksichtslos durchgeführt. Die deutschen Kinder wurden von allem Anfänge an gewaltsam slowe¬ nisiert und zum Besuche slowenischer Schulklassen gezwungen. Und nun kam die scheinbare, der Öffentlichkeit mit großen Worten verkündete Minderheitensreund- lichkeit mit jenem bekannten Pribicevic-Schulerlaß vom 18. Juni 1925, Zahl 32.580, demzufolge Jaar' e.ng überall dort deutsche Nebenklaffen eröffnet werden dürfen, wo hiezu 30 deutsche Kinder vorhanden sind. Über die nationale Zugehörigkeit der deutschen Kinder entscheiden aber nicht die Kindeseltern, sondern die Schulbehörden. So ereignete sich unter zahlreichen Fällen auch der Fall, daß vier Kinder eines deutschen Elternpaares, die reichs- deutsche Staatsangehörige sind, durch fünf Jahre in die slowenische Schule gepreßt wurden, weil die slowenischen Ortsbehörden die Reinrassigkeit der deutschen Kinder nicht anerkannten. Erst durch Anrufung des zuständigen deutschen Konsulats gelang es, diese unerhörte Slowenisicrung der Kinder reichsdeutscher Staatsbürger nach fünf Jahren aufzuheben. In Pettau wurde nach den¬ selben Praktiken der behördlichen Nationalitäten- bestimmung im Herbst 1925 die einzige deutsche Volksschulklasse geschlossen. Ebenso wurde die nationale Zugehörigkeit deutscher Kinder in ver¬ schiedenen anderen Orten wie in Mahrenberg, Windischgraz, Cilli, Feistritz, Süßenberg bestimmt und die Schülerzahl 30 immer künstlich herun¬ tergedrückt. Schon im Jahre 1925 wurde für die deutsche Bevölkerung in Süßenberg ein Gesuch um Errichtung einer deutschen Parallelklasse ein¬ gereicht, das Gesuch ist bis heute nicht beant¬ wortet. Anfang September 1927 wurde neuer- dings ein von dreißig deutschen Eltern unter¬ zeichnetes Gesuch um Errichtung einer deutschen Parallelklasse für 45 deutsche Kinder in Süßenberg bei der Obergespanschaft in Marburg a. D. eingereicht, eine Erledigung ist bis heute noch nicht erfolgt. Am 12. Dezember des Jahres 1925 wurde dem südslawischen Unterrichtsminister persönlich von einer deutschen Abordnung eine ausführliche Denkschrift über die trostlose und unerhörte Lage des deutschen Schulwesens in Slowenien überreicht, darauf erhielten wir bis heute keine Antwort. Außer den Volksschulen und Kindergärten wurden in Slowenien alle deutschen Bürgerschulen, sieben deutsche Mittel¬ schulen, fünf Gymnasien und zwei Realschulen, drei deutsche Lehrer- und Lehrerinnenbildungs- anstalten, alle deutschen Fachschulen aufgelassen oder in slowenische umgewandelt. Heute gibt es in Slowenien keine deutsche Mittelschule, auch keine einzige deutsche Mittelschulklasse, keine ein¬ zige Lehrerbildungsklasse, keine deutsche Fachschule mehr. Wie in Südtirol ist auch in der Südsteier¬ mark deutschen Stundcnten der Besuch auslän¬ discher Fachschulen und Hochschulen unmöglich gemacht. Durch Erlaß des Unterrichtsministeriums vom 6. Nov. 1924, Zahl 31.190, und durch Erlaß des Obergespans in Marburg vom 17. Nov. 1924, Zahl 9130, wurde allen Ämtern verboten, Reisepässe und Visa für die Studierenden nicht¬ slawischer Nationalität aus den Kreisen Marburg und Laibach für Reisen zwecks Studiums in Österreich und Deutschland auszustellen. Des¬ gleichen wurde laut Erlaß des Obergespans in Laibach vom 17. März 1925, Zahl 56/2, den Gottscheer Deutschen verboten, ihre Kinder zum Studium ins Ausland zu schicken. Am 2. März dieses Jahres hielt der Obmann des deutschen Abgeordnetenklubs, Dr. Stephan Kraft, in der Belgrader Nationalversammlung eine Rede, in der er feststellte, daß es den süd¬ slawischen Behörden gelungen sei, das Schulwesen der treuen und loyalen deutschen Staatsbürger in Südslawien vollständig zu vernichten. Jeder Kenner der südslawischen Verhältnisse weiß, daß diese Vernichtungsarbeit in Slowenien von einer fanatisierten deutschfeindlichen Oberschicht in ge¬ hässigster und brutalster Weise durchgeführt wurde. Nicht nur das Schulwesen, sondern auch alle deutschen Bildungs- und Kulturvereine wurden rechtlos und schamlos den Deutschen weggenommen. So wurde in Marburg der Philharmonische Verein, der Verein „Deutsches Studentenheim" Jabr^-a X. Gmych-er Zeitung — Str. 13. 3 mit einem eigenen Haus, der Verein „Deutsches Töchterheim" mit einem eigenen großen Pensio¬ nat, dann der deutsche Kasino- und Theater- verein mit dein großen Kasino- und Theatergc- bäude, mit der ganzen Einrichtung, mit reichen Silbergeräten, mit einer großen wertvollen Bib¬ liothek den Deutschen ohne jede Rechtsgrundlage kurzerhand weogenommen. In Pettau wurde der Musikverein, der berühmte Pettauer Museums- verein, dem das wertvolle, ausschließlich von Deutschen gestiftete deutsche Museum gehörte, aufgelöst, die Verwaltung des Museums willkürlich Slowenen übergeben. In Laibach wurde der deutsche Theaterverein mit dem neuen Theater, das große Kasino, die Laibacher Philharmonische Gesellschaft aufgelöst und das Besitztum und reiche Inventar den deutschen Besitzern wegge¬ nommen. Dem krankhaften Haß eines dieser Vernichtungsführer gegen deutsche Kulturarbeit, einem aktiven slowenischen Landesgerichtsrat in Laibach, war es vorbehalten, eines der ältesten Deutschen Musikinstitute des Kontinents überhaupt, die im Jahre 1702 gegründete Laibacher Phil¬ harmonie, dem deutschen Kulturbesitz zu entreißen. Kein geringerer als Ludwig van Beethoven widmete der Laibacher Philharmonie wenig Jahre vor seinem Tode, im Jahre 1819, eines seiner Ton¬ werke, seine VI. Symphonie. Beethoven war ebenso wie Josef Haydn Ehrenmitglied dieses würdigen deutschen Kulturinstitutes. Die Laibacher Phil- Harmonie wurde bereits im Jahre 1919 wider¬ rechtlich aufgelöst. Das der Gesellschaft gehörige Eigentum, das wertvolle Notenmaterial, die Beethovenhandschrift und schöne Musikinstrumente wurden den Deutschen weggenommen. Der Leiter der einstigen berühmten Laibacher Philharmonie, die nunmehr zu einer slowenischen Musikgesell¬ schaft umgewandelt wurde, ist der erwähnte slo¬ wenische Landesgerichtsrat, der im Vorjahre im 100. Todesjahre Beethovens in einer der an¬ gesehensten slowenischen Zeitungen unwidersprochen folgenden Satz niederschreiben konnte: „Beetho- vensche und Bachsche Musik ist für Slowenien Gift". Ist dieser Satz nicht von einer erschrek- kenden Charakteristik für die Geistigkeit jenes kleinen Teiles der slowenschen Intelligenz, der durch seine böswillige und kulturfeindliche Min¬ derheitenpolitik seit Jahren nicht nur das gute slowenische Volk, sondern auch die verantwortlichen Stellen in Belgrad kompromittiert? Der Kul¬ turschändung der seit zwei Jahrhunderten beste¬ henden, unter der Ehrenmitgliedschast Beethovens und Haydns stehenden deutschen Philharmonie in Laibach läßt sich nur die Schändung des Na¬ mens und des Denkmals Walthers von der Vo¬ gelweide durch faschistische Fanatiker ebenbürtig an die Seile stellen. Ju Cilli wurde das pracht¬ volle Deutsche Haus, eine Pflegestätte deutscher Kultur und Musik, am 6. Jänner 1925 den deutschen Besitzern widerrechtlich weggenommen. Wie Franz von Deffregger, Richard Strauß, Peter Cornelius und andere deutsche Künstler warb auch Hugo Wolf, der in dem südsteirischen Städtchen Windischgraz geborene große deutsche Musiklyriker, für die Erbauung des Deutschen Hauses in Cilli. Eines seiner drei Michelangelo- Lieder, das wundervolle „Wohl denk ich oft an mein vergangnes Leben. . ." widmete er als Baustein dem Deutschen Hause in Cilli. Heute ist das Deutsche Haus in Cilli ein „Celjski Dom" und befindet sich in dem Besitz von slowenischen Nationalisten, die seit zehn Jahren deutsche Kal¬ ter, deutsche Arbeit und Sprache systematisch ver¬ nichten. In Gottschee wurde der Verein „Deutsches Studentenheim" mit einem schönen Gebäude mit großem Feld und Waldbesitz aufgelöst und von den Slowenen in Besitz genommen; das gleiche geschah mit dem „Gottscheer Leseverein", mit dem „Deutschen Lehrerverein in Gotische", mit dem „Krainischen Lehrerverein" und noch mit zahl¬ reichen anderen Kultur- und Bildungsvereinen. — Der bekannte slowenische Minderheitenführer und Präsident der Genfer Nationalitätenkongresse, Dr. Josip Wilfan, sprach kürzlich in ciucr Rede von dem slowenischen Schulsriedhof, in den das unter Österreich mit slowenischen Schulen gut versorgte slowenische Voiksgebiet in Görz und Istrien durch die faschistische Schulpolitik ver¬ wandelt würde. Las deutsche Volks- und Kul- turgeoiet in Slowenien wurde von den kultur¬ feindlichen slowenischen Deutschenhassern nicht nur in einen Schulsriedhof, sondern in einen Kultur, friedhof des untersteirischen Deutschtums verwandelt. Wenn heute unter dem moralischen Zwange der Öffentlichkeit und unter dem Zwange gewisser internationaler Beziehungen und Ereignisse die slowenischen Minderheitenpolitiker nach zehnjähriger planmäßiger Entdeutschungspolitik versuchen, so etwas wie eine Minderheitenpolitik zu treiben, und uns, nachdem sie uns alles genommen, einige scheinbare Konzessionen zugestehen, .so sind wir uns heute in voller Klarheit und Entschiedenheit dessen bewußt, daß es auf der Grundlage der bisherigen deutschfeindlichen Ausrottungspolitik, das es auf dem Statusquo des deutschen Kul¬ turfriedhofes in Slowenien keine Aussprache und keine Verständigung geben kann. Jetzt, nachdem durch ein Jahrzehnt unsere deutschen Kinder durch die slowenischen Schulklassen mit deutschfeindlichen slowenischen Lehrern gepreßt wurden, da unsere Kinder nicht mehr deutsch lesen und schreiben können und viele deutsche Eltern in der schweren Sorge um die deutche Erziehung und deutsche Kulturbildung ihrer Kinder ihre Existenz aufgaben und ihre schmerzlich geliebte südsteirische Heimat verließen, nur um ihren Kindern deutschen Un¬ terricht zu ermöglichen, jetzt endlich kommt als eine Errungenschaft kulturfreundlicher und deutsch¬ freundlicher Minderheitenpolitik angekündet, die Bewilligung jenes einfachsten und natürlichsten gottgegebenen Rechts, daß die Kindeseltern über ihre kleinen unmündigen Kinder entscheiden dürfen, ob sie deutsche oder slowenische Kinder sind. Wenn sich heute die slowenischen Minderheitenpolitiker unter europäischen Einflüssen in ihrer bisherigen Entnationalisierungspolitik nicht mehr getrauen, so hemmungslos fortzufahren wie bisher, wenn sie ihre kulturpolitischen und nationalpolitischen Blößen notdürftig bedecken, so mögen sie doch aus dieser Notdurft keine Tugend machen. (Schluß folgt.) Die Hauptversammlungen des Gott¬ scheer Gesang- und Sportvereines. Die beiden Vereine hielten am Donnerstag den 19. April 1928 um 8 Uhr abends im Gast¬ hause des Herrn Gustav Verderber ihre dies¬ jährigen ordentlichen Hauptversammlungen ab. Der Obmann beider Vereine, Herr Dr. Georg Röthel, eröffnete beide Hauptversammlungen zu¬ gleich, begrüßte die zahlreich erschienenen Mit- glieder, konstatierte die Beschlußfähigkeit, worauf zum ersten Punkte der Tagesordnung Verlesung der Verhandlungsschristen der vorjährigen Haupt- Versammlungen geschritten wurde, die genehmigend zur Kenntnis genommen wurden. Hieran schlossen sich die Berichte des Herrn Obmannes vorerst hinsichtlich des Gesangvereines. Herr Dr. Röthel hob zu Anfang seines Berichtes hervor, daß Heuer die fünfte Hauptversammlung dieses Vereines ab- gehalten wird, er somit das fünfjährige Stif¬ tungsfest feiert. Es sei sonst nicht üblich, bei einem so kurzen Zeiträume einen allgemeinen Rückblick über die Vereinsgeschichte zu werfen, doch ist es gerade der Gesangverein, der während seines fünfjährigen Bestandes soviel auf dem Gebiete des deutschen Liedes geleistet hat, daß wir uns bei dieser Gelegenheit die fünfjährige Geschichte des Vereines vor Augen halten müssen. Der Herr Obmann entwickelte sodann ein Historiat des Vereines, aus dem zu entnehmen war, daß der Verein seinen Aufgaben voll und ganz nach- gekommen ist. Besonderen Dank für das Blühen und Gedeihen des Vereines zollte er dem Chor- meister Herrn Dr. Hans Arko, der unter schwie- rigen Verhältnissen die musikalische Leitung des Vereines übernahm Dank sprach er aber auch der Sängerschaft aus, die in festem Zusammen¬ halten und eifriger Hingabe an das deutsche Lied in erster Linie die Verwirklichung der ge¬ sanglichen Ziele ermöglichte. Herr Dr. Röthel gedachte sodann in warmen Worten der seit dem Bestände des Vereines von uns geschiedenen aus¬ übenden Mitglieder, und zwar der Herren Josef Bartelme, Lorenz Hönigmann und Adolf Kraus. Zum Zeichen der Trauer erhoben sich die Ver¬ sammlungsteilnehmer von ihren Sitzen. Der Vor¬ sitzende schloß seinen Bericht mit der Aufforderung an die Sängerschaft, nach wie vor das deutsche Lied zu singen und zu pflegen, um so auch fernerhin den gesangskulturellen Belangen unseres Ländchens gerecht zu werden. Als sich der Beifall, den der Bericht des Herrn Obmannes ausgelöst hat, gelegt hatte, erstattete Herr Dr. Röthel als Obmann des Sportvereines seinen Jahresbericht, aus welchem zu entnehmen war, daß der Sport¬ verein die ihm gestellten Aufgaben im verflossenen Vereinsjahre voll und ganz erfüllt hat, besonders aber durch das im Vorjahre abgehaltene Sommer¬ fest. Der Sangwart des Gesangvereines brachte sodann nachstehenden Bericht: Sehr geehrte Hauptversammlung! Gestatten Sie mir vorerst, daß ich in meinem heurigen Rechenschaftsberichte der ersten fünf Jahre gedenke, die der Verein bisher zurückgelegt hat. Schwer und dornenvoll war der Pfad, den wir geschritten sind, und doch glaube ich mit Berech¬ tigung feststellen zu können, daß die Hauplschwie- rigkeiten überwunden sind und daß sich in Hinkunft der enge Pfad zu einem gangbaren Wege erweitern wird. Daß unser Verein trotz der großen Schwie¬ rigkeiten heute fester denn je dasteht, hat er der umsichtigen Vereinsleitung, hauptsächlich aber der innigen Hingebung der Sänger an das deutsche Lied zu verdanken. Unser Verein hat auch in Erfüllung seiner Aufgaben das deutsche Lied ge- pflegt und dasselbe auch den umliegenden Ort¬ schaften zu Gehör gebracht, damit die Freude am deutschen Liede erwecke und gefördert wird. Daß unsere diesbezüglichen Aufgaben nicht fruchtlos gewesen sind, beweist die von Jahr zu Jahr zunehmende Teilnahme an unseren Veranstaltungen und Sängerausfliigen. Das Sängermaterial wird immer einheitlicher und geschliffener, so daß auch der Gesamteindruck der zu Gehör gebrachten Lieder sich von Jahr zu Jahr bessert und wir hoffen dürfen, in absehbarer Zeit an die Grenze dessen zu gelangen, was wir mit unserem Chore überhaupt erreichen können. Ich knüpfe an diese allgemeinen Ausführungen die Erwartung, daß auch die kommenden Jahre unseren Verein auf dieser Höhe und in dieser Tendenz vorfinden werden, wie es sich den Aufgaben unseres Ver¬ eines geziemt. In dem verflossenen Vereinsjahre wurden 46 Proben abgehalten und beträgt die Anzahl der ausübenden Sänger 34. In dieser Zeit wurden 21 Chöre neu einstudiert. Die Proben wurden durchschnittlich von 26 Sängern besucht. Der Verein veranstaltete nachstehende Sänger¬ fahrten : 5. Juni 1927 Morobitz, 27. Juni 1927 Mösel, 31. Juli 1927 Klindorf. Weiters veranstaltete der Verein im Sommer einen gut besuchten Sänger- und Familienabend im Gasthause des Herrn Eduard Tomitsch. Der Gesangverein beteiligte sich auch an dem Feste des Sportvereines vom 21. August 1927, bei welchem er mehrere Chöre sang. Von unserem gründenden Mitgliede Frau Seil- 4 Gabriele Kraus verabschiedeten wir uns bei dem am 1. Mai 1927 stattgefundenen Begräbnisse durch zwei beim Hause und am Grabe gesungene Trauerchöre. Unser eifriger Sänger und Säckelwart Herr Adolf Kraus verschied plötzlich am 12. Dezember 1927 und hielt ihm der Sängerschaft gegenüber der Sangwart die Gedächtnisrede. Am Leichen» begängnisse vom 5. Dezember 1927 beteiligte sich die gesamte Sängerschaft und nahm von ihrem Sangesbruder mittels zweier Trauerchöre Abschied. Am heutigen Tage wollen wir noch einmal des Toten gedenken und ihm ein ehrendes Andenken bewahren. Ein gesellschaftliches Ereignis bildete unsere am 5. November 1927 abgehaltene Herbstlieder¬ tafel, die ein schönes Zeugnis von dem Können und Wollen unserer Sängerschaft ablegte. An dieser Stelle sei es mir auch gestattet, der auf¬ opferungsvollen und unermüdlichen Klavierbe¬ gleiterin Frau Dora Hriber für ihre gerne in den Dienst der guten Sache gestellten Arbeiten meinen herzlichsten Dank auszusprechen. Auch am alten Jahre wirkte unser Verein bei dem vom Sportvereine veranstalteten Sil¬ vesterabende mit und erntete für seine Darbietungen verdienten Beifall. Mit dem Wunsche einer weiteren fruchtbrin¬ genden Arbeit des Gottscheer Gesangvereines schließe ich meinen Tätigkeitsbericht. Der Turnwart des Sportvereines erstattete hierauf folgenden Bericht: Hochgeehrte Hauptversammlung I Liebwerte Tu^nschwestern und Turnbrüder I Als Turnwart des Gottscheer Sportvereines ist es mir eine sehr angenehme Pflicht, über die turnerische Tätigkeit des Vereines im vierten Jahre seines Bestandes zu berichten. Ob wir all den Aufgaben und Anforderungen, die in uns gesetzt worden sind, gerecht wurden, davon mögen die trockenen Zahlen sprechen. Im Berichtsjahre 1927 zählte der Gottscheer Sportverein 143 Mitglieder und 51 Teilnehmer, d. s. Zöglinge und Kinder. Im Vergleiche zum Vorjahre haben wir einen Zuwachs von 40 Mit¬ gliedern und 16 Teilnehmern zu verzeichnen. Dieser Zuwachs an Mitgliedern und Teilnehmern ist gewiß ein Beweis dafür, daß das Turnen unserer Jugend nicht nur sehr willkommen, sondern von ihr auch als sehr notwendig gefunden wurde. Der Turnbetrieb gestaltete sich im verflossenen Jahre besonders lebhaft und wurde die Turner- schast nn folgende Riegen geteilt: Eine Riege Turner, zwei Riegen Turnerinnen, eine Zöglingsriege, eine Knabenriege und eine Mädchenriege. Von diesen Riegen turnten: Die Leitung des Turnens lag in den Händen von fünf Vorturnern und einer Vorturnerin, denen ich zu ganz besonderem Danke für ihre Mithilfe verpflichtet bin. Im vierten Vereinsjahre betätigte sich der Gottscheer Sportverein viermal turnerisch in der Öffentlichkeit. Und zwar dreimal bei den ge- meinsamen Ausflügen mit dem Gottscheer Ge¬ sangvereine, d. i. am 2. Juni in Morobitz mit 16 Turnerinnen und 10 Turnern, am 29. Juni beim Ausfluge nach Mösel, an dem sich ebenfalls 16 Turnerinnen und 10 Turner beteiligten, und am 31. Juli 1927 in Klindorf. Den Glanz¬ punkt im vergangenen Sommer aber bildete, trotz aller von gewisser Seite uns in den Weg gelegten Gmnch"r Zernag— Nl. 13 Hindernisse, das Sommerfest, das zu einem wahren Volksfeste für Stadt und Land wurde. Über dieses große Fest sich näher einzulaffen, erübrigt sich, denn gewiß blieb es allen Teilnehmern in steter Erinnerung. Vom turnerischen Standtpunkte aus wäre bloß zu bemerken, daß sich außer den verschiedenen Riegen auch 72 Ausübende an den allgemeinen Freiübungen beteiligten, die nach dem Takte der Musik ausgeführt wurden. Bei der vom Sportvereine veranstalteten Julfeier konnte die Aktivitas nicht mit turnerischen Vorführungen auftreten, da der kleine Raum im Brauhause uns dies nicht gestattete. Dies ist mein Bericht über den Turnbetrieb. Möge sich im nächsten, das ist im fünften Ver- einsjahre, die Hoffnung erfüllen, daß wir doch endlich einmal auch im Winter Gelegenheit finden, der edlen Turnsache nachzugehen, damit wir noch viel größere Erfolge aufweisen können als bis heute. Alle jene- Vereinsmitglieder und Freunde der Turnsache aber, die bis heute stets auf unserer Seite standen, bitte ich, auch fernerhin uns zu helfen, die Idee Vater Jahns hinauszutragen zu Nutz und Frommen unseres Nachwuchses und auch unseres geliebten Gottscheer Ländchens I Herr Dr. Hans Arko als Chormeister des gemischten Chores berichtete sodann, daß die Anzahl der ausübenden Mitglieder 24 beträgt und daß derselbe im verflossenen Vereinsjahre bei allen Veranstaltungen des Gesang- und Sport- Vereines takräftigst mitgewirkt hat und für seine Leistungen volles Lob verdient. Die Berichte der Säckelwarte wurden genehmigend zur Kenntnis genommen, die Rechnungen von den gewählten Rechnungsprüfern, den Herren Hans Macher und Josef Pavlicek, geprüft und richtig befunden, worauf den Säckelwarten die Entlastung erteilt wurde. Die Wahl in die Vereinsleitung des Gesang¬ vereines hatte nachstehendes Ergebnis: Dr. Georg Röthel Obmann, Franz Scheschark Stellver- treter, Adolf Fornbacher Schriftwart, Eduard Tomitsch Stellvertreter, Dr. Hans Arko Sang¬ wart, Josef Dornig d. I. Stellvertreter, Franz Rom Notenwart, Theodor Javore! Stellvertreter. Außerdem wurden als Beiräte die Herren Georg Mille und Fritz Tomaschek gewählt. In den Ausschuß des Sportvereines wurden aber nach¬ stehende Herren entsendet: Dr. Georg Röthel Obmann, Alois Kresse Stellvertreter, Dr. Hans Arko Schriftführer, Gustav Verderber Stellver¬ treter, Franz Hriber Turnwart, Albert Hönigmann Stellvertreter, Franz Tschinkel d. I. Säckelwart, Hermann Jakomini Stellvertreter, Rudolf Jonke d. I. Zeugwart, Herbert Tschinkel Stellvertreter. Der neugewählte Obmann der beiden Vereine dankte im Namen der neugewählten Ausschüsse für das in dieselben gesetzte Vertrauen und gab das Versprechen ab, wie bisher, so auch fürderhin für die gute Sache einzustehen und zum Wohle der Vereine seine Arbeitskraft einzusetzen. Unter dem Punkte „Allfälliges" wnrde sodann Herr Dr. Georg Röthel über Antrag des Herrn Gustav Verderber unter dem allgemeinen Beifalle der Anwesenden zum Ehrenobmanne des Gesang¬ vereines ernannt. Herr Dr. Arko würdigte in einer längeren Rede die Verdienste des ersten Ehrenmitgliedes unseres Vereines um die Gründung, Hebung und Belebung desselben, worauf der Ehrenobmann sichtlich erfreut für die zuteilge¬ wordene Ehrung dankte und nochmals gelobte, seine ganzen Kräfte dem Gesangvereine zu widmen. Mit großer Freude wurde von den Anwesenden das Glückwunschschreiben des Vereines „Gott- scheerland" in Graz zum fünfjährigen Jubel¬ feste unseres Vereines ausgenommen. Da sich niemand mehr zu Worte meldete, schloß der Vorsitzende nach vorheriger Absingung des Ver¬ einsmottos die Hauptversammlungen. Jatr-a-'v X. Aus Stadt und Land. Hottschee. (Ehrung.) Unser allseits geehrter Landsmann Herr Dr. Georg Röthel beging in den letzten Tagen seinen 50. Geburtstag. Diesen Anlaß benützte der Gottscheer Gesangverein, um seinem Obmanne und Ehrenmitgliede durch ein sichtbares Zeichen seine Verehrung und Hoch- schätzung- kundzmun. Montag den 23. d. M. versammelten sich der Männer- und der gemischte Chor vor dem Hause des Jubilanten und brachten ihm ein Ständchen dar. Nach Beendigung desselben hielt Herr Oberlehrer Franz Scheschark als Ob¬ mannstellvertreter des Gesangvereines eine dem Feste entsprechende Anrede, auf die der Gefeierte mit Worten des herzlichsten Dankes erwiderte. Auch die neugegründete Musikkapelle brachte Herrn Dr. Röthel eine Serenade dar und übermittelte ihm durch den Leiter die besten Glückwünsche. Nach dem Ständchen versammelten sich die Mit¬ glieder des Gesang- und Sportvereines im Gast¬ hause des Herrn Viktor Petsche, wo vorerst Herr Alois Kresse als Obmann der Gottscheer Bauern¬ partei, als Obmannstellvertreter des Sportvereines und als Obmann der neuen Sparkassa die Ver¬ dienste des Jubilanten um das Gottscheer Volk und seine Heimat hervorhob und ihm im Namen der angeführten Korporationen seine Glückwünsche aussprach. Herr Dr. Krauland sprach sodann im Namen des Unterstützungsvereines, Herr Josef Hönigmann im Namen der Gottscheer Feuerwehr, Herr Dr. Hans Aiko namens der Gottscheer Bücherei und Herr Gustav Verderber im Namen der Gastwirtegenossenschaft. Der Jubilar dankte den Rednern für die übermittelten Glückwünsche und versprach, seine Kräfte nach wie vor seinem Volke zu widmen. Noch lange blieben die Teil¬ nehmer in fröhlichster Stimmung bei Musik und Gesang beisammen und erst die vorgerückte Stunde mabnte dieselben zum Aufbruche. — (Der Gottscheer Sportverein) be¬ ginnt Montag den 7. Mai mit dem regelmäßigen Riegeniurnen, und es turnen: die Turner Montag von 9 bis 10 Uhr, Mittwoch von 8 bis halb 10 Uhr; die Turnerinnen Montag und Donnerstag von 7 bis 8 Uhr; die Knaben Dienstag und Freitag von 7 bis 8 Uhr; die Mädchen Montag und Donnerstag von 6 bis 7 Uhr; die Zöglinge Dienstag und Freitag von 8 bis 9 Uhr. — (Gottscheer Gesangverein.) In würdiger und eindrucksvoller Art beging der Gottscheer Gesangverein Samstag den 21. April l. I. im Hotel Stadt Triest im Rahmen der Frühlingsliedertafel seine fünfjährige Bestand- feier. Eingeleitet wurde der Abend durch einen Festprolog, der von Fräulein Nelli Bartelme in sinniger Weise vorgetragen wurde und sich auf die fünfjährige Stiftungsfeier bezog. Die Vor¬ tragende wurde hiefür von der Sängerschaft mit einem kleinen Geschenke beehrt. Der Sangwart des Vereines hielt hierauf eine markige Ansprache an den Vereinsobmann und überreichte ihm, als dem ersten Ehrenmitgliede des Vereines, das ihm von der Sängerschaft verehrte und von unserem Landsmanne, dem akademischen Maler Herrn Michael Ruppe, künstlerisch ausgeführte Ehren¬ diplom. Herr Dr. Röthel dankte zunächst für das ihm verliehene sichtbare Zeichen seiner Ehren¬ obmannschaft nnd dankte hieraus dem Sang- warte für seine aufopferungsvolle Arbeit im Ge- sangvereine. Er ersuchte ihn, auch fürderhin seine Kraft dem deutschen Liede zu weihen, und über¬ reichte ihm sodann zum Zeichen der Anerkennung zwei sinnige Geschenke, gewidmet von dem Männer- und dem gemischten Chore. Herr Dr. Arko dankte sichtlich bewegt für die ihm zuteil gewordene Ehrung und gab das Versprechen ab, seine Kraft nach wie vor dem Gesangvereine zur Verfügung zu stellen. Mächtig klang sodann das Vereins¬ motto durch den Saal, mit welchem die eigentliche Jahrgang X Seite 5. Z^Usqerl Zeitung — Nr. 13. Stiftungsfeier, die ihren Eindruck auf die zahlreich erschienene Zuhörerschaft nicht verfehlte, ihr Ende fand. Die sich anschließende Liedertafel wurde durch die Männerchöre „Warum bist du so ferne" und „'s Herzklopfen" eröffnet. Schon diese beiden ersten Chöre erbrachten den Beweis, daß der Verein seit seiner Gründung ernstliche Arbeit gekeifter hat und daß er sowohl in stimmtechnischer, als auch in dynamischer Hinsicht leicht in den Wett¬ bewerb mit anderen ähnlichen Gesangvereinen treten kann. Lieblich und exakt fang hierauf der ge¬ mischte Chor die Lieder „Frühlingsgruß" und „Das stille Tal". Einen sehr guten Eindruck hinterließen die hierauf vom Männerchore zu Gehör gebrachten Lieder „'s Nester!" und „'s war ein Gruß vom Mütterlein". Nach Absingung dieser Lieder wurde der Sangwart wieder durch eine sinnige Ehrung überrascht. Herr Dr. Röthel überreichte ihm nämlich im Namen der Sängerschaft auch ein von unserem Landsmanne Herrn Michael Ruppe künstlerisch ausgeführtes Diplom für seine aufopferungsvolle Arbeit als Chormeister, für welches derselbe seinen besten Dank aussprach. Mit lustigen Weisen setzte nun das unter Leitung der Herren Dornig und Javorek stehende Salon¬ orchester ein und erntete für sein Spiel den un¬ geteilten Beifall der Zuhörerschaft. Den Glanz¬ punkt des Abendes bildete jedoch unzweifelhaft der vom gemischten Chore gesungene Liederzyklus „Prinz Karneval". Die frischen und gut geschulten Damenstimmen im Vereine mit den klangfärbenden Männerstimmen ergaben eine gesangliche Harmonie, die die Herzen der andächtig Lauschenden höher schlagen ließ. In anschmiegender Weise wurde der Chor am Klaviere von Frau Dora Hriber begleitet, der nach Schluß des Chores vom Sangwarte ein Blumengewinde mit einer in den Gottscheer Farben gehaltenen Erinnerungsschleise zum Danke für ihre aufopferungsvolle Mitarbeit bei allen Gesangaufführungen überreicht wurde. Abwechselnd sangen sodann der Männerchor die Lieder „Die drei Röselein", „Fahrende Leut", der gemischte Chor „Hans und Gretel", „Junge Liebe" und zum Schluffe der Männerchor „Der verliabte Bua" sowie „Beim Haselwirt". Der letztgenannte heitere Männerchor erntete durch seinen gediegenen Vortrag einen solchen stürmischen Beifall, daß er wiederholt werden mußte. An¬ knüpfend daran geben wir unserer Überzeugung Ausdruck, daß das deutsche Lied im Gesangvereine eine richtige Pflegestätte gefunden hat. Gerade die jetzige Liedertafel erbrachte den Beweis, daß der Männerchor auf der Höhe seines Könnens und Schaffens steht, es muß darauf gesehen werden, ihn auf dieser Höhe zu erhalten und noch weiter auszubauen. Nach dieser Liederovr- tragsordnung setzte wieder das Salouorchester mit gediegenen Musikstücken ein und trug viel zur Belebung der Gemütlichkeit bei. Das darauf folgende Singspiel „Beim Fräulein Doktor", vorgetragen von den Damen Gerti Schadinger, Nelli Bartelme und Traudi Scheschark eröffnete den heiteren Teil des Abendes. Vorweg sei gesagt, daß die Mitwirkenden ihr Bestes geleistet haben und daß sowohl die Kostümierung, als auch das Spiel nicht den Eindruck erweckten, als stünden Dilettantinnen auf der Bühne, sondern bereits erprobte Schauspielerinnen. Wir knüpfen daran den Wunsch, es mögen die Damen noch oft zu den Singspielen herangezogen werden, da ihre Mitwirkung von vorueherein einen vollen Erfolg verbürgt. Die Zuhörerschaft kargte nicht mit dem verdienten Beifalle, so daß die letzte Gesangszene wiederholt werden mußte. Direkt zwerchfeller¬ schütternd wirkte das ulkige Katzcnquartett, auf- geführt von den Herren Josef Hönigmann, Gustav Verderber, Dr. Georg Röthel und Viktor Petsche. Einerseits die Masken, anderseits das Spiel reizten die Lachmurkeln derart, daß man aus dem Lachen nicht herauskam, zumal die Katze Gusterle drei gewaltigen Katern gegenüberstand, deren Liebesbezeigungen sie nur mit Mühe und Not obwenden konnte. Den Schluß bildeten mehrere von dem Salonorchester mit Gefühl vorgetragene und vom Publikum mit großem Beifalle auf¬ genommene Musikstücke. Die Teilnehmer sowie die Sängerschaft kamen vollauf auf ihre Rechnung und begaben sich erst in ziemlich früher Morgen¬ stunde vollbefriedigt nach Hause. — (BerichtdesVerband sausschuss es) der Gottscheer freiwilligen Feuerwehren. Der Verbandsausschuß der Gottscheer Feuerwehren hat nach eingehender Untersuchung der von dem Gott- scheer Feuerwehrvereine bei der am 31. März l.J. stattgehablen Hauptversammlung abgegebenen Kritik über die im Sommer 1927 gemeinsam abgehaltene Feuerwehrübung in Rieg festgestellt, daß es sich in diesem Falle um ein Mißverständnis der Feuerwehrhauptleute von Gottschee und Rieg handelte, da der erstere die Übung als eine Brand¬ übung auffaßte, während letzterer nur eine Feuer- wehrschauübung der Bevölkerung des Hinterlandes vor Augen führen wollte. Es wurde somit die Kritik unter falschen Voraussetzungen abgegeben und entbehrte mit Rücksicht auf obige Aufhellungen jedweder Grundlage, da die Schauübung als solche glänzend ausgefallen ist. — (Spende.) Anstatt eines Kranzes für die verstorbene Frau Fanni Verderber, Gastwirtin in Gottschee, spendeten die hiesigen Gastwirte 180 Din für die Stadtarmen. — (Sterbefälle.) Nach langem, qual¬ vollem Leiden starb am 26. April Herr Franz Prenner, Schuhmachermeister und Hausbesitzer, im 64. Lebensjahre. Der Verblichene war lang- jähriges Mitglied und Ausschußmitglied der hie¬ sigen freiwilligen Feuerwehr, die ihm bei seinem letzten Gange das Ehrengeleite gab. — Am selben Tage wurde auch die Gastwirtin Frau Fanni Verderber im Alter von 73 Jahren ins Jenseits abberufen. Wie beliebt beide Dahingeschiedenen bei der hiesigen Bevölkerung waren, bezeugt die große Teilnahme an beiden Begräbnissen. — (Jagdausschreibung.) Nach Mit- teilung der hiesigen Bezirkshauptmannschaft ge¬ langen zur öffentlichen Versteigerung: Rieg und Milterdorf für die Dauer vom 1. Juni 1928 bis 31. März 1934, Kompolje und Auersperg für die Dauer vom 1. Juli 1928 bis 31. März 1934, St. Gregor für die Dauer vom 1. Juli 1928 bis 31. März 1933. Die Lizitation findet am 24. Mai d. I. um 11 Uhr vormittags bei der Bezirkshauptmannschaft in Gottschee im Zimmer Nr. 5 statt. — (Pensionierung.) Der Landesschul¬ inspektor Hofrat E. Gang! ist pensioniert worden. In den dauernden Ruhestand versetzt wurde auch Oberlehrer I. Lackner in Gottschee. — (Begonnene Arbeit.) Vorige Woche hat die Firma Dukic aus Laibach mit der Tras¬ sierung der Bahnstrecke Gottschee Vrbovško und Ausarbeitung der Detailpläne begonnen. — (Gestorben) ist in Trautenburg Nieder¬ österreich Herr David Steiger, der viele Jahre in Gottschee als Marinepensionist bis zum Um¬ stürze lebte. — (Jene Abnehmer imJnlande und in Amerika), die für 1928 noch keine Bezugs¬ gebühr entrichtet haben, werden um eheste Über¬ weisung derselben höflichst ersucht. — (Wer kann Lehrling werden? Das Ministerium für Handel und Industrie hat eine Verfügung herausgegeben, wonach künftighin von den Meistern nur jene Knaben als Lehrlinge aus¬ genommen werden dürfen, die des Lesens und Schreibens mächtig sind, d. h. die die Volksschule erfolgreich beendet haben. Hinsichtlich aller schon dem Gewerbe zugesührten Lehrlinge, die nicht lesen und schreiben können, werden die Meister verpflichtet, ihnen dies während des Lehrganges privat beibringen zu lassen. Den Lehrlingen, die des Lesens und Schreibens unkundig sind, wird künftig der Besuch der für sie in Frage kommenden Fachschulen untersagt, wodurch sie nicht Gehilfen werden können und so in ihrem Entwicklungsgang behindert bleiben. — (Die meisten Eisberge seit 1912.) Signale der Küstenstationen raten den Dampfern auf dem Nordatlantik, sich der sog. „Eisberg- route" fernzuhalten und ihren Kurs lieber drei¬ hundert Meilen südlicher zu nehmen, weil eine ungewöhnlich große Zahl von Eisbergen die ge¬ wöhnliche Fahrstraße der Schiffe unsicher macht. Wie bekannt wird, werden gegenwärtig im Nord¬ atlantik mehr Eisberge gesichtet, als zu irgend- einer Zeit seit der Titanic-Katastrophe des Jahres 1912, bei der durch Zusammenstoß mit einem Eisberg 1498 Menschen ihr Leben lassen mußten. Witterdorf. (Fahnenweihe.) Sonntag den 13. Mai findet hier um 10 Uhr die Weihe 8eiäen- uncl Kun8t8eiden8t«'Lmpke. OZekosZöaren KZram/>/e c/er Dame keeZa//en öesoncZerer KrZronanF, wenn sZe ZanZe ZraZZen anrZ ckakeZ Zmmer FaZ aasse/ren soZZen. //r KacZZon können sie öe- Zr'eöiF o/Z Lemascöen werden, o/rne an 6/anr ru uerZ/eren. ZVar eines ZsZ mZekZtz-.- Z?a- cZZon ivZe rmnrer ZraZZ aa/Zösen, rZZe §ZrZZm/)/e ckann in Zronck- marmer Krake ZeZrZiZ aas- masrZren, Zn kaZZem Iraner Fak aasscZrmeZ/en ancZ ram Trocknen aasZeöreZ/eZ KZn- ZeFen. KZeZs wZrck öeZ cZZeser Ke- kancZZanF cker KZram/)/ Z7än- rencZ seZn anck seZnen serÄFen 6rZ/7 öeZraZZen. Seite 6. Gottscheer Zeitung Nr. 13 Jahrgang X. der zwei neuen, von Frau Magda Schleimer aus Laibach spendierten Ortschaftsfahnen von Mitterdorf und Windischdorf statt. Wakger«. (Gründung der freiwilligen Feuerwehr.) Die Gemeinde Mälzern, die mehrere Ortschaften umfaßt und daher aus feuer- polizeilichen Rücksichten bemüßigt ist, eine eigene Feuerwehr ins Leben zu rufen, hielt, nachdem die verschiedenen Hindernisse, die sich der Gründung einer eigenen Feuerwehr entgegengestellt haben, beseitigt waren, Sonntag den 29. April 1928 im Gasthause des Herrn Richard Perz um 3 Uhr nachmittags die gründende Hauptversammlung ab. Herr Gemeindevorsteher Josef Plut eröffnete die Versammlung und begrüßte alle Erschienenen, ins¬ besondere die Vertreter des Verbandes der Gott¬ scheer Feuerwehren, die Vertreter der Feuerwehren Altlag, Gottschee und Mitterdorf, von denen die Altlager beinahe vollzählig mit der Feuerwehr¬ musik gekommen waren. Die Gründung des Feuer¬ wehrvereines wurde nach längerer Wechselrede und nach den erforderlichen Aufklärungen unter Jubel der Anwesenden einstimmig beschlossen. Die hierauf vorgenommene Wahl in den Ausschuß hatte nach¬ stehendes einstimmig angenommenes Ergebnis: Wehrhauptmann Richard Perz, Kommandant Franz Hoge, Kommandantstellvertreter Rudolf Rus, Schriftführer Johann Siegmund, Kassier Josef Plut, Ausschußmitglieder Alois Oswald und Johann Samide. Unter dem Punkte All- fälliges begrüßte Herr Dr. Hans Arko als Ver- bandsobmann die neugegründete Feuerwehr und forderte dieselbe auf, alle ihre Kräfte in den Dienst der guten Sache zu stellen und dem Wahl¬ spruche „Gott zur Ehr', dem Nächsten zur Wehr" treu zu bleiben. Da sich sonst niemand mehr zu Worte meldete, schloß der Vorsitzende die Ver¬ sammlung. Da die Altlager Musikkapelle in stau- nenswerter Exaktheit ihre Weisen ertönen ließ, entwickelte sich bald reges Leben und erst der herannahende Abend mahnte die Gäste zum Auf¬ bruche. HöttemH. (Todesfall.) Am 18. April l. I. starb in Aulendorf, Württemberg, Josef Sumperer, Bahnhofwirt, im Alter von 71 Jahren. Derselbe stammte aus Göttenitz Nr. 47 und hatte es durch seinen Fleiß, Tatkraft und seinen rechtschaffenen Charakter zu einer angesehenen Lebensstellung ge¬ bracht. Nach Württemberg war Sumperer des¬ halb gekommen, weil er als junger Bursch in Wien einem Grafen das Leben rettete bezw. ihn wenigstens aus großer Lebensgefahr befreite, indem er dessen, scheugewordenen Pferde in der Nähe des Donaukanales durch Mut uud Unerschrocken- Die Notwendigkeit einer intensiveren Land¬ wirtschaft. Unter diesem Titel bringt der „Jutro" in feiner Nummer vom 7. d.M. folgende beherzigens¬ werte Ausführungen: Die schwere Zeit, die jetzt die Landwirtschaft erlebt, fordert eine neue Orientierung. Um leichter auskommen zu können, ist es notwendig, unsere Einnahmen zu erhöhen. Dieses Ziel müssen wir aber selbst zu erlangen trachten. Für den kleinen Besitzer ist in dieser Lage kein anderer Ausweg, als daß er versucht, mit besserer Arbeit seine Feldprodukte zu heben und auch qualitativ bessere Ware zu erzielen, um sie leichter und um einen besseren Preis m Geld zu verwandeln. Vergangenes Jahr gingen viele Landwirte daran, Hopsen anzubauen. Doch der erste schlechte Erfolg nahm ihnen jedweden Mut. Die Verbesserung der Lage ist nicht in neuen Kulturen zu suchen, sondern in der Verbesserung der jetzigen Kulturen. In dieser Hinsicht wartet uns in der Landwirtschaft, im Wiesenbau und heil zum Stehen brachte. Aus Dankbarkeit soll ihn jener Graf in seine Dienste genommen und ihn später, als er nach Württemberg übersiedelte, auch dort einen guten Posten verschafft haben. Seit 14 Jahren war Sumperer Bahnhofwirt in Aulendorf, wo ihn der Tod durch einen Schlag¬ anfall plötzlich ereilte. Noch einige Wochen vor¬ her hatte er einer Verwandten und Großnichte aus Göttenitz das nötige Reisegeld geschickt und hatte ihr in Aulendorf einen Dienst verschafft. Ehre seinem Andenken. Kosienkerg. (Spendenverzeichnis) für die Bedürfnisse der hiesigen Kirche spendeten meh¬ rere Landsleute in Cleveland folgende Beträge: L. und Sophie Strmpfl, Johann Perz, Louis Fink, Hochw. Vater Trap je 5 Dollar; Louis Kikel, Josef Kikcl, Franz Kikel, Johann Kikel, Rudolf Wittreich, Josef Bartelme, Johann Herbst, Georg Kinkopf, Johann Herbst, Josef Perz, I. und Mary Jakowatz, Josef nnd Mary Kikel je 2 Dollar; Mary und I. Wittreich, Johann Schneider je 3 Dollar; Josef Sturm, Vater Haid, Vater Brücker, Josef Herbst, Frank König, Johann Eppich, Frank Eppich, Georg König, Frank Petsche, Frank Sa¬ mide, Roste Samide, Anton König, Miß Gratzmann, Rudolf Sebastian, Louis Schober, Mary Schober, Anton Kikel, Georg Perz, Margareta Kikel, Frank Bartelme, Franz Maußer, John Pleschinger, Josef Tiesold, Johann Perz, Louis Bartelme, Matthias Eppich, Gertrud Eppich, Lena Schauer, Anton Fink, Johann Mische, Matthias Kinkopf, Paul Schanndorf, Josef Turk, Rudolf König, Matthias König, Josef König, Johann König, Lena Saje, Matthias Hönigmann, Leopold König, Frank König, Johann Stalzer, Alois Wolf, Alois Kresse, Josef Schager, Frank Högler, Josef König, Josef Fink, Joh. Fink, Josef Högler, Mary Kikel, Louis Kikel, Julie Kikel, Karl Schauer je 1 Dollar; Rudolf Ruppe 1'50 Dollar; Josef König, Georg Knöspler, Josef Bauer, Karl König, Joe König, D. Seidel, Jöe Herbst, Andreas Fink, Josef Morscher, Fred Maußer, Josef Erker, Ditus Maußer, Fred Schauer, Welion Bauer, Rudolf Ruppe, E. Poje, Gertschmann, Josef Buchte, Johann Schneller, John W. Ulm, B. Jackse, Johann Samide, Adam Grimm, N. A. Kod, Jos. Kleppel, Josef Schaffer, Jos. Stalzer, Fred Rosky, Louis Eppich, R. Wittreich, Louis Widmer, Fred Sadan, Otto Lenaj, John Tanke, Franz Bej, Franz Herbst, Slamenc, Frank Rom, Johann Schneider, Fred Windischmann, Eduard Kren, Henry Lampeter, Mary Lampeter, Matthias Lampeter je 50 Cent; weiters spendeten Johann Hutter, Johann Tanke, Pauline Maußer, Paul Eisenzopf, Mary Jonke je 1 Dollar; Miß Perz 2 Dollar. Summe 134 Dollar. Dem Sammler Herrn Josef Kikel sowie allen Spendern sagen herzlichen Dank die Insassen von Hohenberg und Winkel. Kinterüerg. (Das Gründungskomitee für ein Kriegerdenkmal) erhielt aus Cle¬ veland folgende Geldspenden: Je 5 Dollar: Adolf Loretitsch und Joh. Lackner; je 2 Dollar; Josef Sedar, Josef Petsche, John Perz, Franz Sedar, Franz Michitsch, Matth. Petsche, Franz Köstner, John Beljan; je 1 Dollar: Mary Janesch, Franz Woldin, Franz Pausche, Rudolf Ruppe, Eugene Doller, Henry Lampeter, John Schneider, in der Viehzucht usw. noch viel dankbare Arbeit. Viel läßt sich bei uns noch erreichen mit intensiver oder gründlicher Arbeit, die von dem kleineren Besitzer leichter durchgeführt wird, weil er sie selbst besorgt. Freilich sind für eine Intensivierung der Landwirtschaft auch noch andere Hilfsmittel notwendig, wie: Kunstdünger, bessere Geräte und besserer Samen, doch auch vor dem dürfen wir nicht zurückschrecken, sobald uns die Rentabilität winkt. Zum Bewußtsein müssen wir kommen, daß auf einem kleinen Besitze nur mit einer ver¬ besserten Arbeit und mit verbesserten Hilfsmitteln ein größerer Erfolg zu erhoffen ist. Auf unserer kleinen Bauernwirtschaft lassen sich noch alle Produkte heben und verbessern, wenn wir zur in¬ tensiveren Wirtschaft übergehen. Unsere Viehzucht läßt sich noch stark verbessern, auch unsere Milch- und Käsewirtschaft, die dringend nach genossenschaft¬ licher und zweckmäßiger Arbeit verlangt. Für die Viehzucht ist es notwendig, daß bessere Vor¬ bedingungen geschaffen werden mit der Gewinnung einer größeren Menge Futter usw. Und so ist es auch bei den anderen Zweigen unserer Land- John Mantel, Peter Michitsch, Henry Rapinz, Theresia Knöspler, Josef Rapinz, Louis Michitsch, Josef Köstner, Peter Wittreich, John Rauch, Josef Rauch, Georg Ba- ronitka, Josef Wittreich; August Venischerutti 1'50 Dollar, Zusammen 46'50 Dollar. Wir danken allen Spendern und den beiden Sammlern Josef Sedar und Josef Petsche, die uns durch ihre Mühe die hübsche Summe von 2640'95 Dinar einbrachten, aufs herzlichste und so hoffen wir, mit Hilfe unserer Landsleute in Amerika bis zum Jahre 1929 den schönen Gedenkstein für unsere gefallenen Kameiaden im Kriege erbauen zu können. Das Gründungskomitee. Weichen«». (Für unseren geplanten S chul h a u s bau) ist uns vom Sammler Herrn Josef Petsche aus Reichenau 1, derzeit in Brooklyn, der ansehnliche Betrag von 100 Dollar zugekommen. Es spendeten je 5 Dollar: Josef Petsche Nr. 1, Josef Kump Nr. 2, Engelbert Stalzer Nr. 12, Karl Stiene Nr. 26, Alois Kump Nr. 6, Maria Petschauer Nr. 54, Franziska Sedler Nr. 5, Johann Koster Nr. 52, Alois Kump Nr. 22, Josef Zurl Nr. 58; je 3 Dollar: Johann Gramer Nr. 38, Johann König Nr. 27, Aloisia Gramer Nr. 14, Josef König Nr. 27, Johann Stiene Nr. 43, Johann Stalzer Nr. 35, Karl Kump Nr. 37, Maria Stalzer Nr. 12; je 2 Dollar: Maria Schmuck geb. Kump Nr. 2, Fanziska Knöspler geb. Kump Nr. 45, Michael Sürge Nr. 1, Alois Gramer Nr. 31, Ernest Stiene Nr. 43, alle aus Reichenau; Albert Hoge, Neu¬ lag 5; je 1 Dollar: Johann König Nr. 45, Josef Kump Nr. 30, Josef Kump Nr. 8, Ferdinand Luscher Nr. 7, Johann Kump Nr. 8, Josef Stiene Nr. 43, Josef Kump Nr. 4, alle aus Reichenau; Johann Roßmann, Unterlag, Alois Zebin, Kletsch 14, Herr Kinkopf, Neubacher, Roste Hoge, Neulag 5, Rudolf Kump und Josef Schneller aus Nesseltal, Alois Högler, Neulag 16. — Dem Sammler Herrn Josef Petsche, jedem einzelnen Spender und jeder Spenderin im Namen unseres Schulsprengels recht herzlichen Dank! Der Ortsschulrat Reichenau. — (Ster befall.) Sontag den 22. April starb plötzlich und unerwartet infolge Herzschlages, der Realitätenbesitzer Josef König von Haus Nr. 27 im Alter von 65 Jahren. Vormittags besuchte der gute Mann in Nesseltal noch den Pfarrgottesdienst, war nachmittags in bester Laune heimgekehrt und hatte im fröhlichen Geplauder mit seiner Tochter und seinem Schwiegersohn ein Stündchen im Hause Nr. 14 verbracht. Da er über Unwohlsein klagte, brachte man ihn zu Bette, wo er ein Weilchen der Ruhe pflegte. Plötzlich gab er einen Wehlaut von sich, und als seine Angehörigen herbeieilten, hatte der Arme bereits seine Seele ausgehaucht. Ein Herzschlag hat dem Bedauernswerten ein jähes Ende bereitet. „Rasch tritt der Tod den Menschen an . . ." Welcher Beliebtheit sich der Verstorbene erfreute, bewies das am 24. April statlgefundene Leichenbegängnis. Von nah und fern war man herbeigeeilt, um dem Dahingeschiedenen die letzte Ehre zu erweisen. Er ruhe in Frieden. wirtschaft. Wo wir es selbst nicht bezwingen können, müssen wir es auf genossenschaftlichem Wege versuchen. In der genossenschaftlichen Selbst¬ hilfe ist die Rettung des kleinen Bauern. Die Intensivierung unseres Betriebes und die Rentabilität, das ist die Parole unseres Land¬ wirtes! Jeder Zweig kann dahin gebracht werden, daß er größere Erfolge und höhere Einnahmen gewährleistet. Zur Beruhigung müssen wir er¬ wähnen, daß heute die ganze Welt unter der Krise leidet. Überall fehlt es an Geld. Was der Bauer kaufen muß, muß er alles teuer be¬ zahlen; er selbst kann nur schwer verkaufen und alles um niedrigen Preis. Die Preise für die landwirtschaftlichen Produkte sind in keinem Ver- hältnisse zu den Preisen der Artikel, die der Landwirt für seinen Betrieb und sein Leben braucht. Dies ist die Ursache unserer Verschuldung und unserer Not. Betreffs unserer Preise sind wir an die internationalen Marktpreise, an die Markt¬ lage und an die Handelsverträge gebunden, die in mancher Hinsicht für uns ungünstig sind. Hoffnung ist jedoch vorhanden, daß wir mit der Verbesserung der heimischen Produktion diese schweren Zeiten doch noch überstehen werden. Mitteilungen der taudwirtschaftlichen Filiale Gott scher Jahrgang X Seite 7. LotisÄecl Zeitung — Nr. 13. Htteg. (Ernennung.) Herr Dr. Franz Högler, Sohn des pens. Oberlehrers Fr. Högler in Rieg, wurde zum Dozenten für innere Me¬ dizin an der Universität in Wien ernannt. — (Die ordentliche Jahres-Haupt- Versammlung) der Spar- und Darlehenskasse in Rieg findet am 13. Mai um 3 Uhr Nachmittag im Amtslokale mit folgender Tagesordnung statt: 1. Bericht des Vorstandes und Verlesung des letzten Revisionsberichtes. 2. Bericht des Aufsichtsrates. 3. Genehmigung des Rechnungsabschlusses für das Jahr 1927. 4. Wahl des Vorstandes. 5. Wahl des Aufsichtsrates. 7. Allfälliges. Sollte zur anberaumten Stunde die Versammlung nicht be¬ schlußfähig sein, so findet statutengemäß eine halbe Stunde darnach die Hauptversammlung statt, die Beschlüsse fassen wird ohne Rücksicht auf die Anzahl der erschienenen Mitglieder. Der Vorstand. — (Verschiedenes.) Nach Kanada sind vor kurzem abgercist: Aus Rieg Josef Stampfl, Josef Gerbiz, Lorenz Beber und Richard Pirstl; aus Pröse Franz Weber und Johann Poje ; aus Unterwetzenbach Ferdinand Panter. — Die Ge¬ meindewahl findet für Rieg am 10. Juni statt. — Die Gemeindejagd wird am 25. Mai neu verpachtet werden. — Wie wir vernehmen, soll der bisher in Rieg bestehende Finanzkontrollposten demnächst aufgegeben werden. Katschen. (Sterbefälle.) Am 16. April ist Margareta Sturm aus Kotschen im 60. Le¬ bensjahre gestorben. Am gleichen Tage starb Helena Verderber aus Händlern im 81. Lebens¬ jahre. Mosel. (Der Markt) am Markustage war wider Erwarten gut besucht. Nachdem es tags- vorher geregnet hatte und der Tag regnerisch anfing, hoffte man auf keinen großen Auftrieb. Es wurden aber doch 198 Stück Hornvieh und 23 Schweine zum Verkaufe gebracht. Und der Handel ging flott. Fast alle Mastochsen und die meisten Kühe fanden Käufer und wurde Prima¬ ware bis 42 X für Lebendgewicht gezahlt, so daß der Markt ein recht guter genannt werden kann. Wrookkyn. (Feuersbrunst.) Donnerstag den 5. April brach im Gottscheer Klubhaus Feuer aus, das so stark wütete, daß fast das ganze Gebäude der Vernichtung geweiht war; trotz der emsigen Arbeit der Feuerwehr war es nur möglich, einen kleinen Teil zu retten. Nicht allein das Klubhaus, sondern auch verschiedene Kasten mit Fahnen u. dgl., die dem Gottscheer und auch dem Österreich. Krankenunterstützungsvereine ge¬ hörten. wurden durch das wütende Element zerstört. Viele Jahre haben regsame und opferwillige Gott- scheer an diesem Werke gearbeitet. Mit Freuden konnte man sein Blühen bewundern, aber nun bietet es ein Bild des Entsetzens und Grauens dar. Zerstört ist die Arbeit, die so viel Mühe und Anstrengung erforderte. Damit sei aber keineswegs gesagt, daß das Gottscheer Klubhaus aus der Welt geschafft ist, nein, erst recht nicht, denn es existiert noch etwas, das weder Feuersbrunst, noch irgend ein anderes Element verwüsten kann: das ist die Gottscheer Strebsamkeit und Heimatliebe, die sich doch noch in der Brust unserer Lands- leute ein sicheres Plätzchen besorgt hat. Mit dieser sowie mit Mithilfe der Entschädigung seitens der Versicherungs-Gesellschaft wird es möglich sein, den erlittenen Schaden bald wieder gut zu machen. Die erst vor kurzem gewählten Beamten des Klubhauses sind: Matthias Ko- betitsch, Obmann, Ferdinand Novak, Vize-Ob¬ mann, Adolf Schauer, Rechnungsführer, John Kikel, Schriftführer, Wilhelm Schmidt, Verwalter, Josef Mille, Verwalter-Stellvertreter. Anmerkung der Schriftleitung. Wir sind tief erschüttert von dem Unglück, das Euch, liebe Landsleute in Brooklyn, getroffen hat. Seid versichert, daß wir an diesem für Euch so trau¬ rigen Ereignisse den wärmsten Anteil nehmen, denn wir können uns wohl vorstellen, wie hart Euch der Verlust trifft. Alles, was Euch wert und durch Arbeit und Fleiß erworben worden war, in wenigen Stunden zu verlieren und zu Staub und Asche werden zu sehen, ist bitter, ungemein bitter. Aber wir möchten Euch des Dichters Worte zu¬ rufen: „Und neues Leben blüht aus den Ruinen I" Dieses Dichterwort wird sich auch hier bewahr¬ heiten. Köpf hoch und mutig vorwärts, denn nur den Mutigen gehört die Welt I Gleichzeitig möchten wir die zuversichtliche Erwartung aussprechen, daß es Euch in kürzester Zeit gelingen wird, den neuen Aufbau Eueres Klubhauses zu bewerkstelligen, denn Euerer Tatkraft, Euerer Umsicht und Euerem Fleiße kann und wird der Erfolg nicht fehlen. — (Todesfall.) Wiederum hat der Tod seine Unerbittlichkeit in einer Gottscheer Familie zur Geltung gebracht und unseren in Niedermösel geborenen Landsmann Rudolf Lackner zu seiner Beute gemacht. Genannter verschied am 13. März d. I., nachdem er Jahre lang an Markvertrock¬ nung darnieder lag; am 16. März wurde er auf dem heiligen Dreifaltigkeitsfriedhofe zur Ruhe ge¬ bettet. Der Verlust des Gatten und Vaters aber war noch nicht alles, denn schon wenige Tage nach Beerdigung des Gatten wurde seine schmerz, gebeugte Gemahlin von einer kritischen Krankheit befallen. Alle ärztlichen Bemühungen sowie das Unterbringen in ein Krankenhaus waren erfolglos. So folgte sie schon am 25. März ihrem Gatten im Tode nach und wurde am 28. März neben ihm der Erde übergeben. Frau Maria Lackner, geb. Wittreich, wurde in Klindorf geboren und stand gleich ihrem Gatten im 39. Lebensjahre. Das verblichene Elternpaar hinterläßt drei Kinder im Alter von sechs, elf und fünfzehn Jahren. Sie ruhen in Frieden. Merlei. 150,000.000 Jahre alte Versteinerungen ge¬ funden. Versteinerte Lilien, deren Alter auf un¬ gefähr 150 000.000 Jahre geschätzt wird, und eine ganze Masse anderer Versteinerungen, wurden von Professor I. H. Foule, dem Leiter der geo- logischen Abteilung des „LoIleZe cck tlie ?scikic", in allen Steinbrüchen von Java entdeckt. Ein versteinertes Fischgebiß wurde in einem Brocken Korallenkalk gefunden, der seit 15 Jahren nur als ein gewöhnliches Stück Felsen betrachtet wurde. Es ist einer der wertvollsten Funde, die diese Universität besitzt. Das Alter des Gebisses wird auf 135,000.000 Jahre geschätzt. Professor Foute erzählte, daß an der Fundstelle 1000 wertvolle Arten von Versteinerungen innerhalb einer Stunde gefunden wurden. Nicht alle vollständig, aber alle wertvoll. AM UW - kme kMÜIW vls bsacldev/atinec Koben Keine bequemen VecketnL- mütst v/ie ctie Ltscttsr. Ltuactentsnse, ermüctencte kub- mcnLcks von einem Ott rum snctem, sinct nock immer no:rvsnctiZ. kine tX/okkst für cten mübsn <örper sincl PZlms Xsutsckuicsdsstrs p^bin/t ksiten isnZer sis clsr beste beber, rinct billiger u. geben elsrtiscken 6sng ber Lckuke unct Xörper 5cdont. Lei krauen unc! 0sm junzen Vokc macken Naims-KsutLckubsdLstr- cbe Sckuke eiesant okne Nekricosten. Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Stara cerkev Schriftleiter: Alois Krauland, Koäevje. Buchdruckerei Josef Pavliäek in Kočevje. soms in xexeuüber äer Liroke, Laus kotier ketsoks kükrt alle in ctss rakntecdniscke buck einsckläMen Arbeiten solict unct sorZ- kSltiA aus. — Geöffnet jecksn Werktag von 8 bis 12 llkr unct von 2 bis 5 blkr, an LonntaZen vbn 8 bis 12 llkr Oolck-, 8Uber-, korrsUan unä 2ementx1oM- bsn, volLbrüokeu nnä -Lronen, Kunstlieds vsbisse, 2aknreini§unx uncl -kskestixunx. Arbeit nnä kreise konkurrenzlos! Saus Mr. 53 in Kottschee samt Garten ist zu verkaufen. Anzufragen bei Dr. Hans Arko, Advokat in Gottschee. 3—1 Eine Zither ist preiswert zu verkaufen. Adresse bei der Administration. Aröeitsvergeöung. Plan und Kostenvoranschlag für die Herstellung der Brücke in Windischdorf liegen für Interessenten vom 2. bis 10. Mai beim Gemeindeamte in Mitterdorf auf. Am 13. Mai wird die Arbeit vergeben werden. Die Ortsvorstehung Windischdorf. Vie neue Kinkagenstand am 31. März 1SS8 11,408.857 86 Ain «vernimmt kiniagen auf Wedel «na in laufencker kechnung ru Veiten Secklngungen. gewahrt Varlehen gegen Siederstellung ckurcd Äecdsel oüer iMotdek billig unck schnell. Säuerliche Kredite s°/°, Wechselkreckite is<7o, kontolrorren io °/°. 5pa- - unä varlekeMaM, u"L.,k Kd Heldverkehr 76,000.000-— Ain L. kulante kontoirorrentveckingungen für Kaufleute. M kostenlose vurehMrung üer Intavuiatlsn unck Stempel- " W freiheit für Sie Zchulüreheine. ' « kassastunüen von halb § bi; -r Uhr an allen Werktagen M Seite 8. Gottscheer Zeitung — Nr. 13 Jahrgang X Keu auf der Wurzel von schönen Wiesen und Äckern, ca. 40 Parzellen, ver. kauft unter der Hand I. Sterbenz, Gor. Mozelj 37. Aekanntgaöe. Wer vom Hause Nr. 6 in Römcrgrund Heu und Farnkraut pachten will, melde sich beim Besitzer Josef Lackner in Römergrund. Gin Kaus samt Wühle und Grund ist zu verkaufen oder zu verpachten. Auzu- sragcn bei Karl Testin in Mahovnik 27. Wohnhaus mit Garten und Acker ist zu verkaufen. Anzusragen bei Raimund Perz in Schalkendors 58. Kin einjähriges Johlen hat zu verkaufen Anton Stich, Gärtner in Obrern. Versteigerung. Das Abtragen des alten Depots der Gottscheer Feuerwehr sowie die Abgabe des ganzen Materials wird an den Meistbietenden vergeben. Die Versteigerung findet Samstag den 5. War 1928 nachmittags um 2 Ahr beim Depot statt. Kohtensäcke sind stets lagernd bei der Firma Mirko Mlakar, Ljub¬ ljana, Slomškova ulica 11. 3—2 IWUkM «LrrLLMLIA i8t vorLܧlick unä §68unä. Gin Schnüedetehrling wird ausgenommen bei Joses Bachmayer, Schlosser- und Schmiedemeister in Kočevje Nr. 95. Aaradeispstunzen verkauft Anton Stich, Gärtner in Obrern. Aekanntgaöe. Der geehrten Bevölkerung von Stadt und Land wird höfl. zur Kenntnis gebracht, daß die allgemein be¬ kannte und überall berühmte Krste Karlovacer Ziegel- und Dach- ziegekfaörik Fröhlich und Dichter eine Niederlage in Kočevje gegenüber dem Bahnhose eingerichtet hat. Der 28 jährige Bestand unserer Fabrik ist der beste Beweis von der bekannten Güte, Schönheit und unge¬ meinen Dauerhaftigkeit unserer Fabrikate. Wer eine billige, schöne und äußerst dauerhafte Dachbedeckung oder Mauerziegel braucht, wende sich zu- verläßlich an unseren Vertreter Herrn Adolf Lausmann Hotel Ferles, gegenüber dem Bahnhofe. MM- Unser Prinzip: Dauerhaft, schön, billig. -MU Freie Besichtigung ohne jeden Kaufzwang. 3-3 Au verkaufen em Wohnhaus samt Wirtschaftsgebäuden, alles in gutem Zustande, und eine halbe Hube Grund samt Waldungen mit schlagbarem Holz, Anzufragen bei Josef Oswald in Mitterdorf 16. 2—2 Gichenhoh- Bretter, womöglichst trocken, ungesäumt, fast astfrei, 25, 30, der Großteil 35 und 40 mm stark, oder Stämme kauft Waggon verladen. Angebote mit Preis franko Grenz¬ station an Franz Schittelkopf, Bmdermeister, Innsbruck, Mariahilfstraße 22. 2—2 Speiserestauralion, alkoholfrei in Maribor (Slowenien) mit schönem ständigen Abon¬ nentenkreis, gut gehend, im Zentrum der Stadt, nut fünf¬ jährigem Pachtvertrag samt ganzem Inventar günstig zu verkaufen. Eventuell auch Wohnungszustellung. Miete für vier große Lokale samt komplettem Zubehör 600 Din monatlich. Änsragen an die Verwaltung des Blattes unter „Sehr günstig". Oualitätsmarke, mit zweijähriger Garantie, Ideal- und O kanräder, prima deutsches Fabrikat, mit einjähriger Garantie, schon zu 1500 Din. Psaff-N ihmaschinen für Haus und Gewerbe offeriert billigst franr Qcbinkel, Kočevje unst Stars cEv Dem Herrn über Leben und Tod hat es gefallen, unseren lieben Großvater, Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Gn- kel, Herrn IieakitälenKesttzer in Reichenau 27 plötzlich und unerwartet, infolge Herzschlages, im Alter von S5 Jahren am 22. April l. I. zu sich in die Ewigkeit abznberufen. Die Beerdiguna fand Dienstag den 2-z. April auf dem Grtsfriedhofe in Nessel- tal statt. Allen Teilnehmern am Leichenbegäng¬ nisse sagen wir an dieser Stelle den innigsten Dank. Reichenau, den 26. April MS. Im Namen der trauernden Hinterbliebene n: Matthias Kramer jun., Schwiegersohn. Daukjagung. Außerstande, jedem einzelnen für die vielen Beweise inniger Anteilnahme zu dan¬ ken, die uns anläßlich des überaus schmerz¬ lichen Verlustes unserer innigstgeliebten Mutter und Schwägerin, der Frau Olga Siris Gastwirtin und Kausöestherin zugekommen find, sowie für die zahlreichen Kranz- und Blumensxenden und für das zahlreiche ehrende Geleite zur letzten Ruhe¬ stätte sprechen wir auf diesem Wege allen unseren Freunden und Bekannten den tief¬ gefühlten und herzlichsten Dank aus. Gottschee, im April M8. Vie vauernaen viniervliebenen. Danksagung. Außerstande, jedem einzelnen für die Beweise inniger Anteilnahme zu danken, die uns anläßlich des überaus schmerzlichen Verlustes unseres innigstgeliebten Gatten, Vaters, Bruders, Schwiegervaters, Gro߬ vaters, Vnkels und Schwagers, des Herrn franr vrenner Schuhmachermeister und Kausöesttzec zugekommen find, sprechen wir auf diesem Wege allen unseren tiefgefühlten Dank aus. Besonders danken wir derFahnenabordnung der Gottscheer freiwilligen Feuerwehr für das ehrenvolle Geleite und den Herren Handwerksmeistern für die schöne Kranz¬ spende. Gottschee, im April MS. Vie vauerncien stlnlekbliebenen. Zwei nimmermüde Künde ruhen für immer! Am Freitag früh 2 Uhr nahm Gott nach langem, mit größter Geduld ertragenem Leiden unsere über alles geliebte Mutter, Großmutter, Schwiegermutter, Schwester und Tante, Frau fanni verclerber Gastwirtin im Alter von 75 Jahren zu sich in sein himmlisches Reich. Die Beerdigung erfolgte Samstag Len 28. Ap-.il nachmittags um 5 Uhr vom Trauerhause Gottschee Nr. 26 aus. Vie heil. Seelenmesse wird Dienstag den t-Mai um 7 Uhr früh in der hiesigen Stadtxfarr- kirche gelesen werden. Gottschee, am 27. April MS. In tiefstem Schmerze: Aanni Werderver geb. Königmann Alois Merderöer neöst Onkeln und üörigen Kinterölieöenen. Die überaus große Zahl derer, die unserer lieben Entschlafenen das L'"letzte Geleite gaben und durch Trostworte Anteil nahmen an unserem Schmerze, ermöglicht uns nur dieser weg, um ihnen allen in stiller Dankbarkeit im Geiste die Hände zu drücken. - i Lastnüna korpsstarrka danka <1. st., Ljubljana z D kMsSs K00LV^, (in äen käumen ver Nerkantildank) 8 über 16,000.000 Din Din. Zentrale: Ljubljana. Aktienkapital und Reservm: Einlagen: über 300,000.000 Verkehr: über 11.000,000.000 Dm. Filialen: Celje, Djakovo, KoLevje, Kranj Maribor, Novisad, Sombor, Split, Šibenik. Expositur: Bled. W An- und Verkauf von Valuten und Devisen Einlagen in laufender Rechnung und auf Sparöüchel Wechsel-Eskomple. Amöardierung von M zu Tageskursen. gegen günstige Verzinsung. Wertpapieren. H KSerweisunzen ins Zn- und Ausland raschest und billigst. Kulanteste Durchführung aller banktechnischen Operationen.