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Die leidliche Parteisoche wird auch da wieder mit dem für die deutsche Sache so bedeutungsvollen und wenn es richtig verwaltet werden soll, so schweren und verantwortungsreichen Amte eine« deutschen LandSmanuministerS verquickt. Kann man denn den leidlichen Parteistreit nie lassen, muß er immer wieder gerade dann heivorgc-kehrt werden, wenn eS sich um die wichtigsten Anliegen der deutsche» Gesammtheit handelt? WaS hat die Stelle eines deutschen LandSmann-Ministers mit der Zugehörigkeit zu irgend einer Partei zu tun? Gerade der Mann, der diese Stelle einnimmt, sollte möglichst freigehalten sein von allen Parteistrebungen und Partei-forderuugen. Schreiner, der als Parlamentarier einer Partei angehörte, hat kS als deutscher LandSmannminister verstanden, sich von jedem parteimäßigen Anstriche freizuhalten. Er ist in der Tat der Minister der Deutschen gewesen und in dieser Aufgabe vollständig aufgegangen. WaS ihm geglückt ist, wird wohl schwerlich einem zweiten glücken und am allerwenigsten Licve Skizze von Hvechstelle». Er lieble die Dämmerung. Er konnte die geizigen Menschen nicht leiden, die ihre Leistungen für etwas so Wichtiges halten, daß sie sich nicht eine Dämmerstunde gönnen wollen. Im Dämmern kamen doch hie besten Gedanken, im Dämmern waren auch die Stadt nnd der Hafen da unten mit der blauen Kette der Savoyischen Alpen fast am schönsten. Und im Dämmern konnte er so gut an Sonja denken. Er wnßte ja, daß sie jetzt auch Dämmerstunde hielt. Nur vier Monate noch — nnd dann würden sie zusammen im Dämmern sitzen — und er konnte wieder in ihr süßes Gesicht sehen und sie küssen, sie in seinen Armen halten, die Liebe — die Beste. Und dann war sie seine Frau. — Liebte sie ihn denn? Sie hatte es ihm nie gesagt. Nur geküßt hat sie ihn — und das Gefühl innersten VerstehenS war so klar zwischen ihnen. — Und in jedem ©riefe stand, daß sie ihm vertraute, und daß sie ihn „lieb hälte", nnd daß er so gut sei. „Giil" nannte sie ihn immer. Und er — er hielt sich für einen ganz verstockten, schwarzen Egoisten, weil er es gewagt hatte, daS süßeste blonde Kind, welches es aus der Welt gab, an sich, den 45jährigen «christstell er, der immer noch nicht berühmt war, sondern nur von einem kleinen Kreise geschätzt, zu fesseln. Kann man denn gegen einen schönen lieben Menschen, der so weiche Haare hat nnd einen Killt. Mittwoch, 1(5. März 1910. dann, wenn dieser sein Nachfolger gerade mit der Parteipunze versehen, in daS Amt eintritt, wenn er, wie es in der jüngsten Forderung heißt, gerade dieser namentlich bezeichneten und mir dieser Partei lninomme» werden darf. Ein deutscher LandSmannminister im Parteifrack, daS ginge uuö noch ab. Es muß vermieden werden, daß die Parteipolitik mit der Landsmannministerstelle iu Berbiuduug ge-bracht wird. DaS Landsmannministerium ist durch die organisatorische Arbeit Dr. Schreiners zu einer wahren Zentralstelle deutscher Schutz-arbeit jedweder Richtung geworden. Das muß das deutsche Landsmannministerium auch bleiben und darum ist eS am vernünftigsten und für die deutsche Sache am ersprießlichsten, wenn zum Nachfolger Dr. Schreiners ein Mann best.llt wird, der dem Parteiwesen vollständig ferne steht. Der Lands mann minister braucht kein Parlamentarier zu fein, diese Eigenschaft ist eher geeignet, seine Stelle zu schwächen als zu stärke'». Er soll kein Spielball sein in den politischen Irruugt» und Wirrungen i:n Abge-ordnetenhause und darum ist eS am besten, man nimmt den Landsmanuminister außerhalb des Abgeordnetenhauses. Tüchtige, in der na-tionalen Arbcit geschulte und durch Erfolge in selbstloser Arbeit ausgezeichnete Männer gibt eS außerhalb de« Parlamente» genug. ES braucht kein Name genannt zu werden, aber die gründ-sätzliche Forderung, daß der deutsche LandSmannminister unbedingt frei zuhalten ist, von allen parteimäßige» Strebungen muß aufgestellt werden und sollte auf das nachdrück- warmen, roten Mund, anders als gut sein? Könnte man denn das? Sie hatten so lange harmlos miteinander ver-kehrt. Ihrem Verlöbnis ging eine von seiner Seite etwas protegierende Freundschaft voraus. Später hatte er geglaubt, sie würde ihren Vetter Julian lieben. — Aber der war eines Tages ans Heidel-berg verschwunden, nnd sie sprach nicht mehr von ihm. Nur einmal hatte er — es war kurz vor ihrer Verlobung — nach ihm gefragt, und da antworlete sie: ES würde ein Unglück für uns beide gewesen sein, denn wir verstehen einander nicht. Die liebe, die süße kleine Sonja. Daß er noch hier sein mußte — daß er sie jetzt nicht habe» konnte im weichen Dämmerlicht. ES klopste. — Gerhart stand auf. „Ein Brief", sagte die Wirtin dnrch die Tür-spalte. Mit zivei Schritte» war er dort. — Von ihr — von ihr! Wie sie sein Wünschen erriet. Er nahm den Brief mit in die Sosaecke. Es war so schön, ein wenig mit dem kleinen Geheimnis allein zu sein. Er verzieh alle Briesarien in den alten Opern. Was sie wohl schrieb? Ob es ein sehr lieber Bries war — ein ganz besonders lieber —? Jetzt mnßte er doch öffnen. — Er riß den Umschlag auf. — Fast drei Bogen — ah, daS war gut. Im Dämmern konnte man nicht mehr lesen — aber es ging ja doch nichts über das Bewußtsein, den Bries zu haben und keine Sekunde warten zu 35. Jahrgang. lichste aus der deutschen Bevölkerung heraus verlangt werden. Die Verhandlungen mit der Slawischen Union. Gestern haben die Verhandlungen des Minister-Präsidenten mit den Führern der Slawischen Union begonnen. Als ihren Zweck bezeichnet die Regierung * die Vereinbarung eines parlamentarischen Arbeits» Programmes, den Parteien der Slawischen Union scheint jedoch das Arbeitsprogramm Nebensache, das Trinkgeld aber, das sie bei dieser Gelegenheit heranspressen wollen, die Hauptsache zu sein. Den tschechischen Blättern ist zu entnehmen, daß die Slawische Union bereits die Vorlage des Finanz« Ministers, betreffend die Ausnahme einer neuen Anleihe nir Stärknng der Kassenbestände, als ein „Politikuni" betrachtet, das heißt als eine Vorlage, für die die Parteien der Slawischen Union nur stimmen werden, wenn sie dasür bezahlt werden. Natürlich sind für sie auch die übrigen Finanzvor-lagen, durch die dem Staate neue EinnahmSquellen erschlossen und gleichzeitig die Landesfinanzen saniert werden sollen, ein „Politikum", also der Gegen-stand eines parlamentarischen Kuhhandels. Daß gerade das Land Böhmen der Sanierung seiner Finanzen am dringendsten von allen Krön« ländern bedars, die Finanzresorm eine Angelegenheit ist, für die die Tschechen eher noch etwas bezahlen sollten, ficht sie nicht weiter an, sie sind dabei, ihre alte Postulatenpolitik aus der ganzen Linie wieder anfzunehmen und etappenweise oder in einem Zuge durch Verkauf ihrer Stimmen im Abgeordnetenhaus« der Slawischen Union eine ent-sprechende Vertretung im Rate der Krone zu ver« schaffen. Es bedars wohl feiner näheren Ausführung darüber, daß eine solche Wendung in der innere» müssen, wenn man nur wollte — keine Sekunde! Er drückte seine Lippen auf das Papier — da hatte ja ihre Hand gelegen. Ein leises körper-licheS Gefühl erfaßte ihn — ganz deutlich fah er die Formen ihrer Hand vor sich — die charakteristische Biegung des Gelenkes. Plötzlich mußte er wissen, was —. Im Kamin brannte Feuer. Er setzte sich auf den niedrigen Stuhl davor. Die Beleuchtung war schlecht, aber er kannte ja die Schrift so genau — so ganz genau. Er laS: „Wenn du nicht gilt wärest, wie Gott — und wenn du mir nicht einmal gesagt hättest, es dürfe ni? etwas Fremdes zwischen uns sein, so könnte ich diesen Bries nicht schreiben. Aber du — du bist ja der einzige Mensch, der mir helfen wird — und ich bin so hilflos — nnd weiß nicht, waS ich dars nnd soll. — Ach, Gerhart, sei mir nicht böse — ich würde es ja nicht überleben, wenn du schlimm von mir dächtest, und ich kann doch nicht anders — ich kann nicht. Es war im Dämmern, da kam er herein — und ich dachte erst, du seiest eS. Und er küßte mich — nnd ich konnte mich nicht wehren. Er sagte mir, ich gehörte ihm, denn er sei jetzt ein Mann — und er habe nur gearbeitet, und nur gelebt sür mich. Und da — ach Gerhart, »varnm muß ich dir daS sagen, da wußte ich, daß ich nur gelebt hatte, um ihn wiederzusehen, und daß ich Julian liebe, so lange ich denken kann. Er ist so anders als ich — und ich sühle nicht das für ihn, wie sür dich. Sciie 2 tzjsuifche &&& 9iun.m.r 22 Politik das System der unparteiischen über den Parteien stehenden Verwaltung beseitigen und, falls die Deutschen sich zu der Teilnahme an einem solchen Versuche überhaupt bereit finden lasse» jollte», höchstens für ein Jahr das Abgeordnetenhaus arbeits« sähig machen würde, woraus dann die Krise in ver-schärftet» Maße ausbrechen würde. Von dentfchcr Seite hat man deshalb keine Veranlassung, solche Experimente mitzumachen, die nur geeignet wären, die Kraft der deutschen Vertretung im Abgeordneten-Hause zu schwächen. Die deutsche Bevölkerung will, darüber können ihre parlamentarischen Parteien nicht mehr im Zweifel sein, eine Regierung, die sich streng an Recht nnd Gesetz hält und niemandem zuliebe oder zuleide regiert. Die deutsche Bevölkerung will keine Beeinflussung der staatlichen Verwaltung durch das Parlament nnd feine Paueien, und darum ist es wohl die Pflicht der deutschen Parteien im Ab-glordnetenhau>e, die Verhandlungen des Minister« Präsidenten mit den Führern der Slawische» Union sehr aufmerksam zu verfolgen, von vornherein aber nicht den geringsten Zweifel darüber zu lassen, daß ihre Stellung zu der Regierung in dem Augenblicke sich ändern würde, als die Bildung einer parla» mentarifchen Arbeitsmehrheit nicht von rein sachlichen Gesichtspunkten aus bewerkstelligt werden sollte. Die Dentschen sind bereit, dem Staate zu gebe», waS des Staates ist, sie sind bereit, die Vorlage» der Regierttiig nach rein sachlichen Erwägungen zu prüfen, allein sie verlangen dagegen anch, daß die Regierung nicht mit Parteien kompromittiert, die sich von anderen Gesichtspunkten leiten lassen und Gesetzentwürfe nur dann beschließen, ivenn sie dafür bezahlt werden, denn diese Bezahlung würde nach der Lage der Dinge und nach allen Erfahrungen nur ans Kosten der Dentschen erfolgen. Slowenische WilleuschoN. Die slowenische Wissenschaft hat in der letzten Zeit einige schwere Unfälle erlitten. In der Revne „Katolieki Obzornik" (jetzt „EaS" genannt erschien von einem Doktor der Theologie ein Aussatz, den die Schriftleitnng selbst, weil wortwörtlich ans dem Deutschen übersetzt, in der Fortsetzung an den Pranger stellen mußte. Beinahe ebenso schlimm erging es dem berühmten Abg. Dr. Krek, dem Vorkämpfer des Slowenenvolkes im Reichsrat, Vater der GefchäftSordnungSreform, bekannt durch seinen AuSfpruch, daß noch viel Raum für die Gräber der Deutschen im Lande sei. ES war ein römisch-theologifcheS Blatt, der in Marburg er« scheinende „Vodifchy" (d. h. Führer durch die theologische Wissenschaft), daS die merkwürdigen Kenntnisse in der Topographie des heiligen Landes anuagelte, welche Krek im Bibelwerk der Herma-goras-Gefellfchajt feilbot. Dich bete ich an wie den Gott — und ihn — ach Gerhart, Gerhart — ich liebe ihn so unaufhaltsam. Ich kann ja nichts dafür, ich kann e» nicht ändern — und du — du wirst mir böse sein und mich verachten und schlimm von mir denken. Aber das darfst du nicht. Ich kann so wenig ohne deine Freundschaft leben, als ohne seine Liebe. Und ich hätte dir doch niemals genug geben können. Ich bitte dich — ich flehe dich an — sei großmütig gegen mich. Ich fühle heute nicht anders gegen dich als in dieser ganzen Zeit. DaS Beste in mir ist dein — aber ich kann nicht von ihm lassen. Tu ich dir etwas damit? Schmerzt es dich? — Ach nein, du bist so viel besser und größer als ich — du Lieber, Guter. Du mußt unser Freund bleiben — eS wird ja nichts geändert in dem Ver« hältnis zwischen uuS. Ich habe mich dir gegenüber immer nur als Kind gefühlt — nie als gleichberechtigter Mensch. Und ich küsse deine Hände — und weil du der beste Mensch bist auf der ganzen Welt, darum wage ich diese Bitte — du möchtest mir verzeihen und mir ihn lassen — und mein Freund bleiben, zu dem ich bet^n kann. Ich warte auf deinen Brief, der mir daS Glück erst geben muß — ich warte — und ich weine. Sonja. Er hatte ohne Zögern zu Ende gelesen. Aber dann begriff er so lange nicht. Die Vorstellung, ohne sie zu leben, war ihm ganz unmöglich. Und doch wußte er plötzlich, daß er an dieses Glück als danernd im Grunde gar nicht geglaubt hatte, — weil es ihm das Wunder gewesen war und nicht DaS Schlimmste ist aber in den allerletzten Tagen vorgefallen. Die slowenisch-klerikale Partei hat den hochverdiente» nnd ausgezeichnet befähigten Kustos dcS Landesmufenms „Rudolfinum", Doktor Walter Schmid, obiie jede Begründung nm Amt u«d Brot gebracht. An seine Stelle wurde der k. k. Professor Dr. Josef Mautuaui, der „erste weltliche slowenische Gelehrte", wie es hieß, berufen. Wenn Krek, der erste geistliche Gelehrte deS neuen Kulturvolkes, nur im Geiste deutsche Gräber-selber schallte, so war es diesem weltlichen Forscher befchieden, ein wirkliches Gräberfeld zn entdecken, welches aber als Gräberfeld slowenischer Gelehrsamkeit sich entpuppte. Der Tatbestand' ist folgender: DaS Tagblatt „Jutro" brachte eine Notiz über ein Schädelfeld in StephanSdorf bei Laibach. Hunderte von Schä« dein, mit dem Gesichte zn Boden gelehrt, wären da zn sehen, fünf Hnudefkelette und einige Pferde-knochen. Dr. Mantuani besuchte nnd nnlevsnchte das Gräberfeld, ließ es photographieren, nahm einen Schädel mit und berichtete im klerikalen „Slowenee", daß die Türken hier am Ufer der Laibach Huuderleu von gefangenen Christen die Köpfe abgeschnitten und aus dcu Pfahl gesteckt, die Leichname aber in den Fluß geworfen hätten. Nach ihrem Wegzüge wären die Einheimischen aus ihrem Versteck gekommen, hätten die abgeschlagenen Köpfe begraben nnd. weil einige Hunde die Köpfe benagten, hätten sie diese erschlagen nnd mit den Mcnschenköpsen verscharrt. Weiter hieß es: Daß die Schädel wirklich ans der Türkenzeit stammten, dafür spricht die Menge der Schädel. Die Ver-mutung, daß hier von französischer .Hand (1809) Gefallene oder Ermordete begraben sein sollen, ist nicht wahrscheinlich, da die Frauzojen nicht die Gepflogenheit hatten, wenigstens in solcher Anzahl nicht, Köpfe abzuschneiden, nnd man dann sicher auch die Leichname dazu gefnnden hätte! Soweit die tiefsinnige Entdeckung Mailtuanis. Ueber seine Befähigung, ini klassischen Lande der Pfahlbauten Nachgrabungen zu veranstalten, wurde aber noch am selben Tage eine fürchterliche Ent« deckimg gemacht. Ein Schriftleiler deS „Jutro" selbst stellte nämlich, wie daS .-.Grazer Tagblatt" meldete, am selben Tage fest, daß die Türkenschädel in Wahrheit — Schildkröten seien. Mantllani selbst hat bereits seine» Irrtum ein-gestanden. An Stelle des furchtbaren Grenels Hun« derter hingemetzelter, von Hunden benagter Christen kam der umfassende Genuß von Turtle-Suppe zum Vorschein. Zur Entfchuldignng wußte Mantuani nur vorzubringen, daß die Berichterstattung des „Jutro' ihn zur Annahme eines Gräberfeldes ver-leitet habe! das Natürliche. Deshalb fühlte er auch keinen Zorn. Sie halte ihm zu aller Zeit jenseits von Gut uild Böse gestanden — sie war ihm nicht ein Mensch, mit dem mau rechtet und von dem mau fordert, fouderu dir Gottheit, der man sich beugt. Aber jetzt — er konnte gar nichts mehr den-ken. Ihm war, als läge ein kalter, drückender Reif nm das Bewußtsein. Er schlief nicht in dieser Nacht — schlimmste Not kam zu ihm — jene Schreckliche, Entsetzliche — die Folterqual der Sinne, die man so sanft und weich „Sehnsucht" nennt. Am Morgen, noch ehe der Tag graute, stand er mit Bergfchuhen und Alpenstock aus der Straße. Er machte — ganz allein und ohne Führer — eine Tour auf den „Deut dn Midi". Zwei Tage lang blieb er aus. Die Milchfrau begann schon Besorgnis zu ljegei,.--Wen« er am Ende abgestürzt sein wurde? Es war ja jetzt gerade so schlechte Zeit für Bergtonren. — Am dritteu Tage kam er wieder. Bleich und müde — und wie nm Jahre gealtert schien er, als er die Treppe hinanfstieg. ES war noch Heller Nachmittag. Er kleidete sich nm und fetzte sich gewohnheitsmäßig vor den Schreibtisch. Er mußte ja Sonjas Bries beantworten. Und da — den Teufel, da waren schon wieder Tränen. — Nein — nein. — Er schrieb: Dem Brief ist zu mir gekommen und ich habe versucht, das, was er mir sagte, zu begreifen. Aber Politische Rundschau. Inland. Reichsrat. In der gestrigen Sitzung des Abgeordneten« Hauses wurde die Beratung über die italienische FaknltätSvorlage fortgesetzt und gedieh bis zum Schlüsse der Wechfeirede. Von deutscher Seite sprachen die Abgeordnete» Wastiau und Eduard v. Stransky, die in scharfer Weise gegen die Errichtung jedweder italienischen Rechtssakultät auftraten. Es wurde sodann »och die Beratung über den Dring-lichkeitSantrag, betreffend das Eisenbahnunglück in Uhersko fortgesetzt. Zur Besetzung des deutschen Lands-mannministeriums. In der letzte» Sitzung des deutschen National Verbandes wurde unter anderem auch die Frage der sofortige» Wiederbefetzung des deutschen Landsmann. Ministerium« eingehend besprochen. Die dieSfällige Debatte wurde ausdrücklich als vertraulich erklärt. Trotz dieses Beschlusses gelaugte» Berichte über die Debatte in die OeffenNichkeit; da dieselben den Tatsachen nicht entsprechen, wird von maßgebender Seite folgendes festgestellt: Es ist zwar' richtig, daß Abgeordneter Dr. Tchreiner in diese Debatte eingegriffen hat, jedoch hat er die ihm in verschiedenen Berichten in den Mund gelegten Aeußerungen hiebei nicht gemach». Abg. Dr. Schreiner versicherte, daß er sich persönlich alle Mühe geben werde, allfällige Mißverständnisse, welche bei Ernennung seines Nach, folgers in der Bevölkerung etwa entstehen, sofort auMklärcn. Die Worte des Abg. Schreiner be-friedigten alle in der Verbaudssitzuug anwesenden Abgeordnete» und Abg. Dr. Damm sah sich auch veranlaßt. Exzellenz Dr. Schreiner für fein in jeder Beziehung loi)a!eS nnd korrektes Vorgehen den Dank des Verbandes ausznfpreche». Die Meldung, daß Abg. Wolf einen bestimmten Antrag bezüglich der in Vorschlag z» bringenden Persönlichkeit ge-stellt hat, ist ebenfalls unrichtig und entspricht nicht den Tatsachen. vom Deutschen Nationalverbande. Ueber die gestrige Sitzung des Dentschen Nationalverbandes wird folgendes verlantbart: Heute nachmittag hielt der Deutsche National«?-band unter Vorsitz des Dr. Ehiari eine Sitzung ab, in der eine Reihe aktueller politischer Fragen zur Vesprechnug gelangten. Der Reichsbuud deutscher Eisenbahner hat verschiedene Angelegenheiten nnd Wünsche der deutsche» Arbeitnehmerorganisation zur Lenntnis des Verbandes gebracht. Hierüber wurde eine ans den Abgeordneten Zuleger, Dr. Stölzl, Weide»hofcr nnd M arckhl bestehende Kommission eingesetzt, die sich mit den genannten Organisationen ins Einvernehmen zu setze» nnd die entsprechende Aktion einzuleiten haben wird. Einen weiteren Gegenstand der Beratung bildete der Gesetzentwurf bezüglich der Altpensionisten. Es wurde dabei ins- es ist alles fo tot nnd müde in mir — und ich weiß immer nur das eine, daß ich dich verloren habe. Widersprich mir nicht, Herzeiiskind. Du sag/t mir, es bliebe dasselbe Verhältnis zwischen nns beiden — und dn würdest mir nicht» nehmen von dem, waS mir bis heute gehörte. Ich sehe dein liebes Gesicht vor mir nnd den süßen Mund, der dies spricht. Und ich bin dir dankbar sür dieses Trostwort, denn das soll eS doch wohl sein? Aber ich weiß, daß es nur ein Wort ist, ein verklingendes, ersterbendes Wort. Heute bedeutet es noch die Wahrheit, denn sonst würdest du daS nicht sagen — aber es kann so bald schon Vergangenheit sein. Wenn ein Rest für mich in deinem Herzen blieb — so wird er weniger und immer weniger werden. Denn die Ehe ist nicht ein Zustand der Rnhe, sie dnldet nicht ein Gleichbleiben der Gefühle — sie ist Steigerung. Sie nimmt daS Beste im Weibe nnd sie fordert seine ganze Liebe. Ich weiß das — und weil dn mich heute noch lieb hast — weil ein Stück von dir mir noch ge« hört nnd dein Herz noch zurückbangt nach eut« schwindender Vergangenheit, so bitte ich dich, sowohl um deinet« als nm meinetwillen: laß mich tot sein für dich. Ich kann nicht dein Frennd bleiben, weil ich dich liebe. Ich kann nicht einen Teil deiner Zuneigung besitzen, weil ich dir ganz gehöre. Ich bin vor dir gekniet und habe deine Hände geküßt — und man nennt mich einen stolzen kalten Mann.-- Nummer 22 Deutsche illnriit Seite 3 besondere das taktische Vorgehen zu dem Zivcckc erörtert, um das Gesetz entsprechend den Absichten des Berichterstatters, des Abgeordneten Wols, zu vervollständigen. Zu einer langen Auseinandersetzung siihrte die Frage, welche Stellung der National-verband zur Frage der Errichtung einer italienischen RechtSfaknltät einnehmen sollte. Dr. Waldner wnrde dazu bestimmt, morgen den Anschauungen der Mehrheit deS Verbandes Ausdruck zu geben. Aus dem deutschen Nationalverband. Ueber die Sitzungen des dentschen National-verbandes sind in der letzten Zeit wiederholt ganz unrichtige Mitteilungen in die Presse gelangt. Es wurden Einzelheiten ans den Debatten berichtet, die zum Teile erfunden, zum Teile aiis dem Zusammen-hang gerissen und entstellt waren nnd auf keinen Fall die wirklichen Vorgänge wiedergaben. Da der-artige unwahre Berichte, mögen sie auch noch so widersinnig sei», immer eine weite Verbreitung finde» und mitunter selbst in nationalen Partei» kreisen geglaubt werden, so werden sie oft zum Anlaß einer schiefen Beurteilung des deutsche» NationalverbandeS und seiner Politik und nisen ein müßiges Gerede hervor, das nur nachteilig wirken kann, fo haltlos es auch ist. Die Sitzungen der parlamentarischen Verbände sind naturgemäß nicht öffentliche Beratungen, denn sie würden, wären sie öffentlich, ihren Zweg gänzlich verfehle». Zweck der Berbandsberatungen ist. politische Aktionen, taktische Schritte vorzubereiten, die Mit-glieder deS Verbandes über die jeweilige politische Lage genau zu informieren, etwa vorhandene Meinungsverschiedenheiten auszugleichen und anf Grund der gegenseitigen Aussprache gemeinsame Beschlüsse zu erzielen. Diese Zwecke schließen eine detaillierte Berichterstattung nach außen geradezu aus, denn sie würde jede politische Aktion in Frage stellen und vor allem andern den Gegner über den eigene» Plan unterrichten. Heimlichkeiten und un-lautere Machereien gibt eS im deutschen National-verbände gewi» nicht uud das emsige Bemühen, aus den Vorgängen in seiner Sitzung erfahren zu wollen, ob nicht etwa einige Redner aneinander ge-raten sind, ergibt doch nur Klalfchmaterial sür etliche Wichtigtuer. Der deutsche Nationalverband hat in seiner Sitzung vom 11. d. M. auch einmütig der Mißstimmung über diese mit Erfindungen arbeitende Berichterstattung Ausdruck gegeben uud deu Vorstand angewiesen, entsprechende Maßregeln zu treffen, um diesem Uebelstande abzuhelfen. Wenn schon durchaus interne Vorgänge aus den parlamentarischen Klubs an die Oefsentlichkeit gebracht werden müssen, so wäre es für die deutsche Politik gewiß ersprießlicher nnd verdienstvoll, ivenn sich die findige Neugier der slawischen Union und anderen gegnerischen Lagern zuwenden würde. Tschechische Vorstöße. Die Tschechen machen derzeit alle Anstrengungen, um der Reorganisation der StaatSbahnen einen starken tschechischen Einschlag zu geben. Durch Du wirst einmal a>> mich denken, wenn der Abend kommt und der Wind durch dürre Blätter rauscht. So will ich dir Erinnerung sein wie ein alteS Lied Eriuneruug ist — wie die Kindheit Erinnerung wnrde. Du hast mir soviel gegeben — so viel. Alles, ivas schön war, kam mir vo» dir — und alles Gute. Und ich will auch dies letzte verstehe», weil eS von dir kommt. Neues Glück umfaßt dich — habe ich Grund zu klagen, wenn du glücklich bist? Ich küsse noch einmal deinen Muud und du mußt nicht weinen zum Abschied — nicht weine». Denke doch, daß es immer mein Wunsch war, du solltest das Glück haben. Gib ihm, den dn liebst, drin ganzes Herz, wie du ihm dein Leben gibst und deine Schönheit. Und wenn der Sommer lacht, kleine Sonja, dann denke nicht an FrühlingSstiirme. Du wirst nichts weiter von mir höre». U»d du wirst mich auch vergessen. Und ich — ach was liegt an mir — ich weiß ja, daß dir das Leben noch zum Feste werden wird, zum königliche» Feste. Mir ist es Dämaiernng — Abeudduukcl. Wenn du nicht verstehst, warum ich deine Bitte unerfüllt lasse, so glaube mir eben dies letzte Mal. Wer liebt, wie ich liebe, handelt nicht aus Eitelkeit und Stolz. Aber senilst du das Wort von J.'an Jacques Rousseau? — Die Liebe kann nicht teilen — sie will alles, oder sie entsagt. Ich bin zu ehrlich das zu mißbrauchen, was dich eine weiche Stunde spreche» ließ — und du mein kleines Mädchen — du weißt nicht, daß ein Mann sich nicht in dieser tonn. £ dann eine Reihe von Forderungen durchzusetze», durch deren Er-sülluug das Eisenbahnlinie» vou ihnen vollständig tschechisiert und anch der Einfluß der Tschechen im Eiseubalmmiiiisterium wesentlich verstärkt werden würde. Daraus geht wiederum hervor, wie gefährlich die Parlanientarisierung des Kabinetts wäre, dnrch die die Tschechen leicht in deu Besitz des Eisenbahn» Ministeriums kommen köunteu. Ungarn. Bevorstehende Auflösung des Abgeord-netenhauses. Gras Khuen-Hedervani wurde gestern vormittag um 10 Uhr vom Kaiser in A»dienz empfangen. Er unterbreitete die Vorschläge der Regierung, be-treffend die Einberufung und sofortige Auflösung des ungarischen Abgeordnetenhauses, und erstattete Bericht über die Stimmung im Lande und die Fortschritte der neue» Regiernngspartci. Der Kaiser dürste seine Zustimmung erteilt haben, daß der Ministerpräsident »och heute abend mit den aus die Auslösung bezüglichen Handschreiben nach Osen-Pest zurückkehre. Deutschland. Reichstag. . Nach einer längeren Debatte wnrde die Be» sprechuug der Elsaß-Lothringer.Jrage geschlossen. ES folgt die allgemeine Debatte über die anSwär» tige und innere Politik. Schließlich wird der Ge-halt des Reichskanzler« bewilligt und hieran? die Weiterberatung auf morgen vertagt. Aus Stadt und Land. Cillier Gemeinderat. Am Freitag, den 18. März um 5 Uhr nachmittags, findet eine ordentliche öffentliche Ge-meindeausschußsitzuug mit folgender Tagesordnung statt: Mitteilung der Einkäufe. Berichte des RechtsauSschusseS über: 1. eine» AmtSvortrag wegen Erwirkuug eines Gesetzes betreffend die Regelung der Kompetenz bin ein Mann — ei» starkfühlender, reifer Mann. Vergiß daS nicht. Ich gehe von dir ohne ein Wort des VorwurfS — doch ich gehe. Und mein letztes Wort an dich kann nur fein: fei glücklich, süße, kleine Sonja, glücklich. Gerhart. Er hatte geendet. Und wie er ihn so vor sich sah, diesen u»abä«derliche» Schluß, diese» Strich unter das. was er Leben nannte, da überkam ihn ein weiches, müdes Schmerzgefühl — er tat sich fo leid. Aber es mußte ja fein — eS mußte. Mit trockene», bre«»enden Angen starrte er ans dem Fenster. So müde schien ihm die Welt da draußen z» liegen, so müde. Was denn nnn? Er zog ihre» Bries a»s der Tasche. Er ver-mochte ja doch nichts anderes zu denken. — Ach — wie — drei Tage lang halte er sie warten lassen aus diesen Brief? Und sie schrieb, sie würde ohne seine Freundschaft nicht leben können — und das glaubte sie gewiß selbst in dieser Zeit. Jetzt vielleicht, in der Dämmerstunde würde sie weinen und aus seinen Bries warten, „dn: ihr das Glück erst geben mußte" — uud er — er Barbar — er ließ sie warte» und weinen. Er lief an den Schreibtisch — sie mußte die Antwort haben — sie wenigsten» mußte glücklich sein. Er überlas noch einmal, was er geschrieben. Wie? Ich küsse deine Hände und bitte dich, daß dn mein Freund bleibst, hatte sie gesagt — und seine Antwort war. laß mich tot sein für dich. Darüber unltfc sie weilte:: — Hcl:: — niu — 2oi:[.r I hinsichtlich der Handhabung der SanitätS- und Baupolizei aus den Friedhösen der Stadtgemeinde in der Umgebung Eilli und Tücher»; 2. einen Anitsvortrag wegen Erwirkuug eiuer AuSziehord-nimg für die Stadt Eilli; 3. Amtsbericht wegen Ersatzwahl eines Mitgliedes in den Stadtarmenrat nnd 4. die Eingaben wegen Zuerkennnng des Heimatsrechtes in der Stadt Eilli, betreffend die Näherin Agnes Vorbach, den Lohndiener Jakob Artschan und die Wäscherin Theresia Rogel. Berichte des U n t e r r ich t s a us sch it s s e s über I. die Eingabe deS StadtschnlrateS wegen Erbauung des GebändeS zur Unterbringung der Knaben'Volks» und Bürgerschule und 2. einen AmtSvortrag wegen Errichtung eines Kindergartengebäudes m der Stadt Eilli. Berichte des Bauausschusses über I. einen Rekurs in Bausachen der Firma Brüder Reininghaus; 2. den Rekurs der Maria Greco gegen Ansträge hinsichtlich des Hanses Nummer 6 Karl Trauugasse und 3. die Eingab« des Georg Adler nm Bewilligung von zwei weiteren Ankün» digungsstellen. Berichte des GewerbeauSschusseS über: die Eingabe betreffend Verpachtung der Branntwein» schankkonzefsion der Marie Janefch an Josef Kürbisch nnd die Eingabe des Ernst Fanninger um Bewilligung der Verpachtung seines Gasthauses an Hans Diamant. Berichte deS T heateranSschusse« über die Eingabe des Karl Richter nm Wiederverleihung des Stadttheaters für die Spielzeit 1910/11 und die Eingabe des gleichen Direktors um Abschreibung von Gemeindeumlagen. Der öffentliche» folgt eine vertrauliche Sitzung. Gauturnfest in Cilli. Der Ganturntag des Südösterreichischen Turnganes, der unlängst in Wolfsberg abgehalten wurde, beschloß einstimmig, das heurige Gauturnfest in den Meutern der hart bedrängten Grenzseste Cilli abzuhalten. Als Zeit» puukt wurde der 12. Juni bestimmt. An diesem Tage werden sich die deutschen Turner von Steier-mark, Kärnten, Krain und Küstenland, die dem Turnkreise Deutsch-Oesterreich angehören, in unserer Stadt zu einer stattlichen deutschvölkischen Kund» gebung vereinen. Ein Massenbesuch vonseiten der Grazer Bürgerschaft ist in Aussicht gestellt. Wie wir hören, wird sich der Marburget Tnri.verein, einer der größte» und ältesten des Südösterreichischen TurugaueS, mit seiner gesamten Jnngmannschast am Gantnrnseste tätig beteiligen und auch einige Soudervorsührungen zur Schau bringen. Das Geheimnis der Tillier Exzesse. Unser Nachweis, daß die Windischen am 2(1. Sep-tember 1908 in Eilli selbst ihre Fenster und Firma-tafeln eingeschlagen haben, hat allgemein das größte Aussehen erregt. Wie wir vernehmen ist in die nicht weinen — sie nicht. Er riß ein neues Blatt aus der Mappe. Liebe, kleine Sonja! Ich konnte nicht eher schreiben, bei Gott — ich konnte nicht. Ich bin so unglücklich und arm. Aber du mußt glücklich sein — ganz glücklich, Sonja. Ich liebe dich ja mehr als mich selbst — ich bin ja dein Freund —. Sei nur glücklich — du glücklich. Gerhart. Da» schrieb er in fliegender Hast — er steckte den Brief in eine» Umschlag. Dann rannte er die Treppe hinunter und aus die Straße. Er steckte den Bries in einen Postkasten — dann erst wurde er ruhig und ging nach Hause. Da lag sein erster Bries — er riß ihn mitten durch und wars ihn in den Kamin. Die Flämmchen zuckten dann auf und nieder — bis er endlich zerfiel. Die Dämmernng sank herab, er merkte es nicht. Nun hatte er etwas versprochen, was er doch nicht halten konnte. — Sonjas Freund — er Sonjas Freund? Das war so lächerlich. Er würde sie nicht wiedersehen — und sie nun sie würde den Freund vergessen. Aber er wollte sie doch nicht weinen machen, die süße Sonja. Lieber sich selbst ein wenig lächerlich. Er lachte plötzlich. Er war doch ein so komi» scher Mensch. Die Dämmernng sank. — te 4 Deutsche Wacht •y -"'2 größte Aufregung jedoch die hiesige Staatsanwalt-schaft geraten, welche den edle» Beruf in sich fühlt, ihre Dementierspritze den geliebten Windischen frei-willig zur Beifügung zu stelle». An der Tatsache, da;< sich die Windifchen teils als Lockspitzel, teils alö aktiv Mitwirkende an dem Fenstersturm be-teil, teil, kann natürlich irgend welche Berichtigung nun < umal nichts ändern. Eine solche Berichtigung kann t:ur als untrüglicher Beweis dafür gelten, daß die Staatsanwaltschaft, welche sonst nur amtliche Körperschalte» vertritt, auch die Windischen, dos ist im gegebenen Falle die wiudischen Politiker niit ihrer offiziellen Vertretung bedenkt. Dies kam ja auch schon damals zum Ausdruck, als die herzliche» Beziehungen zwischen Herrn Dr. VekoSlav Kukovec und der Staatsanwaltschaft Eilli angeknüpft wurden. Verlobung. Der Schneidelmeister Herr Zoh. Mastnak hat sich mit Fräulein RosaWretscher auS Radkersburg verlobt. Vom Landesschulrate. Der LaiideSschul-rat hat die Schulen tn Rohitsch, Umgebung Pettau, Radkersburg nnd Umgebung von der zweiten m die erste Gehaltsklasse nnd die Schule in Pischätz (Bez. Rann, von der 3. in die L. Gehaltsklasse angereiht. Symphonie-Konzert des Cillier Musik-Vereines. DaS Symphonie-Konzert des Cillier Musik' Vereines vom 13. ds. war von einem vollen künstlerischen Ersolge begleitet. Das ungefähr 50 Mann starke Orchester unter der ausgezeichneten Leitung deS Herrn Kapellmeisters Karl Paul Sei'ert vollbrachte eine in jeder Beziehung außerordentliche Leistung und die warmen BeifallSkundgebungeu der zahlreich erschienen« Zuhörerschaft zeigten deutlich von den Gefühlen dankbarer Anerkennung, die das musikalische Eilli künstlerische» Taten entgegenbringt. Herr Dr. Kallab als Solist zeigte sich wieder ans voller Höhe. Wegen Raummangels erscheint die ans-Ndrliche Besprechung dieser unvergeßlichen Beran. staltung erst in der nächsten Ausgabe unseres Blatt«? .. .. Dom Postdienste. Der Postexped.enti» Franziska Zinauer i» Greis bei C'lli wurde die Postespedienienstelle bei dem Postantte >n Ricz in Steie.mark verliehen. Selbstmord. Am Montag vergiftete sich m der Landwehrkaserne der Landwehrinfantertst Alo.s Kersche. DaS Motiv der Tat soll Kränkung über seine kürzlich erfolgte Degradierung sein Der Lembacher Oberlehrerskandal. Frühjahre 1909 ist der Oberlehrer von Lem-dach gestorben. Zunächst hat der slowenische Bezirks-schnlinspekwr Schmorauzer nichts getan, um die e Stelle rechtzeitig zur Ausschreibung zu bringen. Als schließlich die Ausschreibung doch erfolgen mußte, haben sich um dies- Stelle 16 Lehrkräfte beworben. In der Novembersitzung des Bezirksschulrates Um-gebung Marburg wnrdcn drei Lehrkräfte vorge-schlaaen, welche zufolge ihres D,enstalterS nnd ihrer Qualifikation dem Bezirksschulrate am geelgnelften erschienen. Nachdem der Akt vom Bezlrksichnlralc dem Landesschulrate vorgelegt worden war, haben seither die Mitglieder des Bezirksschulrates von dieser Sache nichts mehr vernommen. Da,ur begann nun-mehr die Arbeit hinter den Kulissen. Die drei zur Ernennung vorgeschlagenen Lehrkräfte haben vor dem slowenischen LandeSauSschnßbeisitzer Robltsch keine Gnade gesunden, weil sie deutsch gesinnt sind. Nun hat sich :?tvl»tsch mit dem Landes, chn Inspektor Koucuik ins Einvernehme« gesetzt, wobei als dutter im Bunde Herr Schmoranzer nicht schien dürfte. Diese drei waren sich darüber einig, daß fet Teroo-Vorschlag des Bezirksschulrates nur durch eine amts-wegige Besetzung illusorisch gemacht «erden könne. Zu einer amtSwegigen Versetzung Erlang aber das Gesetz die Zustimmung des Bezirksichulrates. < nscs gesetzliche Erfordernis wnrde dadurch erreicht, day der Bezirksfchulinspeltor Schmoranzer einen Beschluß des Bezirksschulrates unrichtig ausgefaßt und gegen den Willen der Mehrheit im BezirkSschu^ate em Gesuch eines UebersetznugSwerbers alsogle.ch be ur-wortei.d dem Landesschulrate^vorgelegt hat Run traten die Hintermänner >n Graz an die Arbeit und hatte» Ersvlg. Während in vier Monaten der Terno-Vorschlag des Bezirksschulrates nicht erledigt worden ist. hat der Landesschulrat schon einige Tage mich der irrtümlichen Vorlage deS Ueber,etznngSgeiuchcS ' trotz der ordnungsgemäßen Ausschreibung der Oder- lehrerstelle in Lembach und trotz deS gesetzlich er statteten TernovorschlageS, eine Lehrkraft '« der Person des UebersetznngSwerberS auf diese Ober-lehrerstelle gesetzt. Hiebei muß hervorgehoben werden, daß der dnrch diese Versetzung bedachte Oberlehrer ich nicht einmal unter den 16 Bewerber» »m diese Stelle befunden hat, weil er so wenig Dienstjahre lesitzt, daß ihm von vornehereiu feine Beiverbnug lättc aussichtslos erscheinen müssen. Da der Ueber-etznngSwerber an Dienstjaliren zirka zehn Jahre jünger ist, als der jüngste der im Ternovorschlag deS Bezirksschulrates vorgeschlagenen Lehrkräfte be-funden haben, so entsteht die Frage, was kann die )inlerinätt»cr des LandeSschulrates bewogen haben, lill 1. k. LandeSschnlratc eine Uebersetznug einer Lehr-icrson mit Umgehung des gesetzmäßigen Terno-Umschlages des Bezirksschulrates durchzusetzen? Da viist kein Grniid vorliegt, so kan» »nr die Tatsache, daß die drei vom Bezirksschulräte vorgeschlagenen Lehrkräfte dentsch gesinnt sind, ein Hindernis ge-wesen sein, daß einer von ihnen zum Oberlehrer von Lembach ernannt werden konnte. DaS Staats-grnndgesetz in Oesterreich scheint keine Geltung zu haben, wen» es den Herren Robitsch, Lonenit und Schmoranzer nicht behagt. Wir erwarten, daß sich uiiserc Abgeordneten ernstlich mit diesem Falle näher »fasse» und den Landesschulrat znr Zurückziehung dieser Versetzung veranlassen werden. Die Folgen der slowenischen Ob-truktion in SteiermarK. Vor kurzem hielt ,er Sieiermärkische Landesansschuß eine Sitzung ab. n welcher das Landesbudget einer neuen Durch, leratung unterzogen wurde. Da eine Einnahmen» erhöhung infolge der frivole», nationaler Gehässig-eil entsprungenen Obstruktion der windischen Land-tagSabgcordncten und der dadurch herbeigeführten Ver-lagung des Landtages nicht ermöglicht werden konnte, mußte der Ausgabenleil einer genauen Musterung unterzogen werden, um durch Abstriche ein besseres Verhältnis zwischen Einnahmen nnd Ausgaben her-znstellen. In diesem Bestreben hat der Landesansschuß vom Ansgabcnetat rnnd l'/4 Million Kronen abge-gestrichen. Die Abstriche betreffen hauptsächlich die Kapitel der LandeSknltnr (Straßenbau und Wasser-bau). Auch die ins Bndget eingesetzten nnverzins-ichen Kredite sür Weinbantreibende (100.000 Ü) mußten sallen. Dazu kommt noch, daß insolge der windischen Obstriiktion die Draubauteu eingestellt werden mnßten, ivelche gegen 12 Millionen Kronen Kosten verursache» nnd daß hiervon die 8 Millioneil Kronen, welche der Staat als Beitrag widmete, für Untersteier wahrscheinlich verloren sind, da das Land die Vorbedingung für das Erhalten der H Millionen Hroiien — nämlich die Ausnahme eine» Darlehen« von 3'/, Millionen Kronen als Drankostenbeitrag — infolge der windifchen Obstruktion nicht erfüllen lonnte. Dazu kommt noch, daß auch die Pößnitz-regnliernngsarbeiten ebenfalls eingestellt werden müssen! Abgesehen von dein Teil, der im Kapitel Straßen- und Wasserbau auf Ober- und Mittelsteier entfallt — der ist aber stets verhältnismäßig gering — hat den schweren Schaden, den die Obstruktion der windischen Abgeordneten hervorrief, naturgemäß das steirische Unterland zu tragen, nnd zwar sast ausschließlich die wiudische Bevölkerung, die an den Dranbanien und den Weinknltnrkrcdite» usw. beteiligt ist. Die Obstruktion der windischen LandtagSabge-ordneten hat daher ihre eigenen StammeSgenossen nm viele Millionen Kronen geschädigt, ja geradezu beraubt. Nun mögen sich die slowenischen Bauern bei ihren Abgeordneten, ihren Bersiihreru und ge-wissenlosen Verhetzen» dafür bedanken! Die „unterdrückten" Slowenen. Wie weit der kecke Nebermut, der Erobernngswahnwitz der Slowenen, die sich im Parlamente heuchlerisch aus die „Unterdrückten" hinausspiele», bereits ge-diehen ist, davon neuerlich eine drastische Probe: Der Laibacher „Slovenec". das Organ der slowenisch-klerikale» Partei, ist mit seinen Parteigenossen in Untersteiermark unzufrieden. Er findet, daß sie zn bescheiden sind, ivenn sie sich von Graz, der steiri-sehen Landeshauptstadt, losmachen wollen und fordert sie auf. viel eindrucksvoller vorzugehen, iudem „e nicht „Los von Graz" als Parole aufstellen, sondern den Ruf: „Los auf Graz". Der ..Slovenec" be-hanptet, daß das Slowenentnm ohnehin vor den Toren der steirischen Landeshauptstadt stünde nnd daß es also ein Leichtes sei, bei einigem guten Willen die Stadt zu erobern. ES solle also künftig nicht heißen „Los von Graz", sondern „Los aus Graz". — Man kann solche krainerischen Auslassungen, ,o Übertrieben nnd lächerlich sie tatsächlich sind, nicht ganz ohne Beachtung lassen; denn sie zeigen, wie üppig unter der Gnadensonue der angeblich deutsch-freundlichen Regierung BienerthS der krainerische Aberwitz bereits' in die Halme geschossen ist. sie lehren aber auch die Dentschen. wessen sie sich zu versehen hätten, wenn jene zaghafte Resignation. jene Kampsesunlnst. wie sie die muffige Kompromiß; atmosphäre im Wiener Parlamente gezeitigt haben, weiter nm sich greisen würde». Tod durch die Transmission. I» der Säge des Herrn Teppei in Weilenstein ereignete sich ein furchtbarer Unglücksfall. Ein im Geschäfte deS Genannten beschäftigte Lehrjunge begab sich ohne Erlaubnis in den unteren Raum des Säge-weites, wo eben der Sägemeister mit einer Repa-raiur beschäftigt war. Er wieS den Zungen auS dem Raume. Plötzlich wurde dieser vo» der Trans-Mission ersaßt, zur Decke emporgerisse» und dann an einem Beionpieiler geschleudert, wo er mit zer schmetterten! »köpfe liegen blieb. Den Besitzer, wie das Äujiichtspersonal soll keine Schuld treffen Mord. Ans Goiwbitz wird nnS gemeldet: der Nacht zum 13. d. wnrde in Stranitzen die 20jährige Jnivohncrstochter Helene Jnrfche dnrch den 17jährigen Besitzersfohn Zabnkosek im Bette ermordet. Der Tater durchstach mit einem Dolch den Hals des Mädchens, das sosort tot war. Zabnkosek wurde noch i» der Nacht von der hiesigen Gendarmerie verhastet und dem Gerichte eingeliefert. Er leugnet zwar, wurde aber der Tat überwiesen. Er war über uud Über mit Blut bespritzt. Die Ermordete sah Mutterfreuden entgegen. (Sestern begab sich die Gerichtskommission an Den Tawri. Eine Bluttat. Aus Frieda» wird gemeldet: Am 12. d. vormittag hat sich der Holzhandler Ferdinand Kucharitsch erschossen; vorher hatte er dem Bauunternehmer Richard Tolazzi mit einem Hammer aus das Hinterhaupt einen Schlag versetzt, daß dem Getroffenen da» Blut aus einer bedeuten-den Wunde vo», »topfe strömte. Kuchaiwch war ehemals Glaseimeister in Friedau, hatte ein schönes Warenlager in seinem vor 15 Jahren selbst erbauten einstöckigen Hause Sein Geschäft ging gut. Äe. iundheitsstörungen scheinen die Ursache gewesen zu sein, daß der Mann sei» Geschäft und vor drei Monate» au 5 sei» Haus samt Grundstücken ver-kaufte. Auch «in zweites HauS verkaufte er vor zwei Monaten, das er vor etwa einem Jahre ge» kaust hatte. Vor einigen Wochen hatte er ein neues Haus un> 37.0,0 1\ von, Bauunternehmer Richard Tolazzi erworben. Dieser Kauf hatte üuchariisch nicht befriedigt und er kaufte ein anderes HauS samt Grund, das ihm sür eine» Holzhaudel ge. eigneter schie». Nun war er aber genötigt. daS von Tolazzi gckauiie Haus zu verkaufen. Mangels eine* Käufers versuchte er. Tolazzi zum Rückkaufe ;u bewegen ; da aber Tolazzi bereits einen Reuvau be> gönnen hatte, ging er darauf nicht et», schließlich ließ sich Tolazzl über Bitten des Xucharilsch doch bewegen, und versprach ihm. daS Gebäude um ">0 00) K zurückzunehmen. Der Vertrag sollte um 9 Uhr früh i» der Wohnung deS Kucharitsch abgeschlossen werden. Als Tolazzi die Wohnung des Kucharitsch telrat, überfiel ihn, wie die .TageSpost" berichtet, dieser vo» rückwärts und »ersetzte ihm mit einem Hammer am Hinterhaupte einen Schlag, der Tolazzi für einen Augenblick betäubte. Er erhol e sich aber rasch und ehe noch Kucharitsch zum zweiten Schlag ausholen konnte, packte ihn Tolazzi. warf ihn unter den Tisch und ei griff die Flucht. Kucharitsch lies ihm mit einem Revolver i» der Hand nach, konnte ihn aber nicht mehr erreichen. Nach kaum einer Bienelstunde sand min den Kucharisch in seinem Zimmer mi« durchschossener Schläfe. S-er Schüffe hallen versagt, der fünfte endlich halte ihn gelötet. Tolazzi gibt an, deshalb geflohen zu sein, weil er tei «uchariifch einen Revolver bemerkte. Die Gerichtskommission verfügte sich sofort zu To-lazzi. der mitilerweite blutend zu Hause angelangt war und zu Bette gebracht wurde. Messerstecherei im Eisenbahnzuge. Aus Peltau den 14. d. M. wird gemeldet: Gestern brach in einem Waggon des Ardeiterzuges, der Sonntag von Mura KereSztur zur Hauptstrecke ver. kehrt, zwischen kroatischen Arbeitern eine Rauferei auS bei der ein Arbeiter mit einem Messer sehr schwer vei letzt wurde. Der Zug mußte zwischen Friedau und Groß Sonntag aui offener Strecke an-gehallen werden Mit vieler Mühe gelang es dem -jugsperfonal, die Streitenden zu trennen. Der Der-letzte wurde in Peltau auswaggonieil uud in SpüalS< pstege genommen. Auch wurden zwei Arbeiter auf die Aussage des Schaffners als die Täter verhaftet, doch gibt der Verwundete an, sie nicht zu kennen. Es scheinen daher nicht die Richtigen zu sein. Von der Südmark. Die Hauptleitung hat beschlossen, in dem stark bedrohten Orte Rotten-schachen in Niederösterreich einen Kindergarten zu errichten; außerdem wurde der Ankaus einer Liegen-schaft aus Vereinsmitteln bewilligt; aus dem Not- Nummer 22 Deutsche Wacht Seite 5 staudSsonde wurde an drei bäuerliche Gesnchsteller 560 K Unterstützung gegrbcu und anderen Not-leidenden ü50 K als Südmark Hilfe zugewendet; einige Volksgenossen erhielten unverzinsliche Darlehen. Das ist die w'rtjchaftiiche HilsStätigkeit der Süd-mark in einer einzigen Woche. Die jüngste Gründerin der Südmark dürste wohl jenes zehnjährige deutsche Mädchen sein, das dieser Tage mit solgendeu treuherzigen Zeilen ihren Beitritt anmeldete und den Gründerbeitrag von 50 K einsendete: „Liede Südmark! Endlich ist ei mir gelungen, von den Spenden meines lieben VaterS soviel zusammenzusparen, daß ich meiner lieben Siidmark als Gründer drittele» kann. Nächstes Jahr wird mein kleines Schwesterl hoffentlich mich schon sv weit sein. Heil Siidmark! Ilse Birnbacher, Schülerin der 4. .Vlasse der Volksschule in ScheibbS, Niederösterreich". In einem ebenso herzlich gehaltenen Antwortschreiben wnrde die kleine Spenderin als jüngstes Mitglied freudigst begrüßt, denn die Volks-liebe deutscher Kinder ist ein köstlicher Schatz, der treu gepflegt nnd liebevoll behütet sein will. Diese Gründerin wird sicherlich überall, wo man die Kunde vernimmt, mit Lob nnd Beifall bedacht werden. Staatliche Vertragsbeamte und — Straßenkehrer. Einem Triester Verbandsblatte der staatlichen VertragSbeamten entnehmen wir folgendes.- Es ist doch ivieder einmal etwas reguliert worden, jedoch anch diesmal nicht die Stellung und Bezüge der staatlichen BertragSbeamten, vielmehr hat der Stadtmagistrat in Trieft die Löhne seiner Straßenkehrer wie solgt aufgebessert: Straßenkehrer erster Klasse täglich 3 Kronen 90 Heller, Straßenkehrer zweiter Klasse 3 Kronen 60 Heller, gewöhnlicher Straßenkehrer !'» Kronen 40 Heller und sür jede Ueberstuudnng bei Tag 50 Heller. Im Er-kraukungssalle wird denselben der ganze bezogene Taglobn dnrch 30 Wochen sortbezahlt. Die staut« licheu Vertragsbeamten sollten die glücklicheil Triester Straßenkehrer ob ihrer sozialen Stellung beneiden, wenn man bedenkt, daß diese Arbeiterkategorie, von welcher man nichts verlangt, als ein geschicktes Schwingen des Besens — was mit einiger Uebung zu erreichen sein dürste — besser gezahlt ist, als die genannten Staatsbediensteten. Ein staatlicher Kauzleigchilse. von dem man Schulbildung, Sprachen-, Maschinschreib. und Stenographiekenntnisse verlangt und der znm großen Teile Beamteudicnste verrichtet, bezieht einen Taglohn von elenden 2 Kronen 70 Heller, sage zwei Kronen siebzig Heller, und erhält diese Bezüge im ErkranlnngSfallc init durch 14'/, Wochen, so daß er in Bezug aus seine Ent-lohnung als anch aus die Versorgung im Krank-heitsfalle weit hinter dem gewöhnlichen Siraßen-kehrer rangiert!! Mau kann wirtlich kaum glauben, daß solche Verhältnisse in einem geordneten Staate, wie es Oesterreich ist, möglich sind! Frachtenreklamationen. Da bei der Wahl eines Frachtenreklamationsbureans, dem ja mit den Frachtbriefen ein weitgehender Einblick i» die geschäftliche» Verbindungen gewährt wird, äußerste Vorsicht am Platze ist. empfiehlt die Handels' nnd Gewerbekammer Graz ihren Jnie-ressenten, fall» sie mit alHivürtigen Bureaus in Verbindung zu treten beabsichtigen sollten, sich vor her bei der gammer «Nenthorgasse 57, 1. St.) einschlägige Ätzkünste zn beschaffen. Fremdenverkehrsausschuh Eilli. Da die Zeit der Vermietung von Sommerwohnungen allmählich herannaht und die Anfragen von auswärts sehr stark einlauft«, ergeht hiemit an alle Parteien, die Sommerwohnungen zu vergeben gedenken, das Ersuchen, sie bei den unten angegebenen Anskiinfts-stellen, wo entsprechende Drncksorten ausliegen, un-verzüglich znr Anmeldung zn bringen. Auch jene Parteien, die überhaupt die Absicht haben, iin Lause des SommerS Räumlichkelte» an Fremde zu ver-mieten, wenn auch der Vermieteter»«» im Jnni nnd Juli erst erfolgen kann, werden ersucht, ihre An-meidungen schon jetzt zu machen, da sich die meisten Fremden schon lange vor ihrem Eintreffen dnrch Briefwechsel passende Wohnungen sichern. Die WohnnngSvcrmittlnng geschieht kostenlos, nur ersucht der FremdenverkehrSausschnß jene Parteien, die eine bereits angemeldete Wohtttitig vergebe» oder ander« wenige Verfügungen getroffen haben, diese sofort bei der Anmeldungsstelle auznmelden, um dem Ausschüsse in rücksichtsvoller Weise seine Ausgabe zn erleichtern. AnStunstSstellen sind: Fritz Nasch, Buchhandlung; Kaffeehaus Merkur und Anton Strneck. Stadlaml. Die unterdrückten Slowenen. Die Slowenen wissen nicht genug Geschichte» zu erzähle» über ihre Benachteiligung. Wie es in Wahrheit damit bestellt ist, zeigt u. a. auch folgender Fall: Alljährlich sucht eine Anzahl von Hochschülern um eine einmalige Unterstützung an. In diesem Jahre betrug die Zahl der Gesnchsteller 45. Unter diesen befinden sich W Slowenen. Die Gesuche, die zur Zeit beim Unterrichtsministerium liegen, werden immer znm größten Teile bewilligt 100.000 K Mehrleistung. Selten hat ein Ereignis im dentschen Volke so viel Freude erweckt, als die Mitteilung, daß der kühne Gedanke RoseggerS, die große Summe vou 2 Millionen Kronen durch freiwillige Spenden aufzubringen, noch vor der gesteckten Frist verwirklicht wnrde. Bei jenen, die durch ihre Opserwilligkeit zu diesem schönen Erfolge bei-getragen hatten, gesellte sich znr Freude an dem Ergebnisse das erhebende Bewußtsein, das jede große und gute Tat, an der man Anteil hat, auslöst. Es ist eine bekannte Wahrheit, daß der Erfolg der beste Agitator ist, nnd sie scheint sich anch in diesem Falle glänzend zn bewähren. Alle, die daran waren, sür einen Baustein zn sammeln, sind dnrch die über-raschende Tatsache, daß 1000 Zeichnungen bereits vorliegen, noch mehr angespornt worden, ihr Ziel rasch zn erstrebe«, und es ist ihnen die Werbearbeit dadurch wesentlich erleichtert worden, denn für jene, denen ihre glückliche Vermögenslage eine solche Spende gestattet, kannte der Umstand, daß so viele Hundert deutsche VvlsSgenosse» bereits ihre Pflicht getan haben, doch kein Grund sein, sich derselben zn entschlage«. Es ist die Kraft der guten Tat, daß sie fortzengend Gilles muß gebären und vielleicht die erfreulichste Wahrnehmung in der bisherigen Entwicklung der Noseggersammlung ist die, daß in einer verhältnismäßig sehr kurzen Frist weitere 50 Bausteine gezeichnet wurden. Das von Nosegger mit dichterischem Griffe gesteckte Ziel ist also nicht nur erreicht worden, sondern schon wenige Tage später ist eine Mehrleistung von k 100.000 zu verzeichnen. Uud zudem wird aus alle» Teilen des Reiches ge-meldet, daß die begonnenen Sammlungen rüstig anwachsen und daß auch noch weitere uene Samm« lungen beschlossen und eingeleitet werden. So hat erst am 5. März die Ortsgruppe Ried manche schöne Stunden bereiten werden. Die Klavierbegleitung sür Gesaug und Orchester besorgten in ihrer bekannten künstlerischen Fertigkeit Fräulein Weber nnd Ale-xandrine Schmiedinger. Hrastnigg. (Dentscher Schnlverein.) Die Ortsgruppe Hrastnigg des Dentschen Schul-Vereines hält am >9. d. M., nm 5 Uhr nachmittag in der alten Werksrestanration die Jahres. Hauptversammlung ab, bei welcher der Schriftleiter Herr Karl Linhart ans Pettau einen Portrag halten wird. (Bonobitz. (M ä n n e rg e s a ngv er ei n.) Am 11. d. hielt der hiesige Männergefangverein im Gasthose der Frau Werbnigg seine Jahresversammlung ab. Der Säckelwart Herr Plankl erstattete den Kassebericht und wies einen Kassestand von 392 K aus. Bci rer Reuwahl wurde» solgende Herren ge-wählt: Obmann: Kaufmann Knpuif; Obmann-ftellvtrtreter: Prettner; Schriftführer: Steueraisistent Markotter; Saugwärt: Oberlehrer Pirch; Archivar: Zlntonilfch; Säckelwart: Radiisch; Fahnenjunker: Rest d. I.; Hvrnjunker: Fink; als Beiräte Albrecht nnd Pe, klitich. Dem abtretenden Ausschüsse wurde durch den Obmann-Stellvertreter Prettner der Dank ausgesprochen. Windifchgraz. (Hugo Wolf's fünf« z i g ste r Geburtstag.) Anläßlich des 50. Geburtstages H»go Wolf's hielt die Gemeindevertretung der Stadt Windischgraz eine Fest-Ansschußsitzung ab, in welcher der Bürgermeister Hugo Wols'S Genius iu begeisterten Worten pries. Die Stadt-gemeiildcvertretiing ließ die Gedenktafel am GeburtS-hause Hugo Wolf'S mit einem Lorbeerkranze schmücken. Rohitsch. (Begräbnis.) Am 7. d. M. fand hier das Begräbnis des in Luttenberg ver« storbencn k. k. Stenereinllehmers i. R. und Besitzers Herr» Thomas Zigroßer statt. Die Leiche traf mit dem Vormittagsznge hier ei». Bei herrlichstem Frühlingswctter bewegte sich der lange Tranerzug dnrch den Markt ans den OrlSsriedhos wo die Bei« setznng erfolgte. Rohitsch. (Eine Lektio n.) Schon am NenjahrStage war hier der Besitzer St. ans Pregrada mit noch drei Burschen in Sokoltracht erschiene«, hatte mehrere Gasthäuser besucht, überall die Gäste beschimpft, d:e „Deutsche Wacht" hinter den Tisch geworfen nsw. Dnrch einen glücklich?» Zufall kam er damals mit heiler Haut davon. Diesen Sonntag erschien er gegen Abend wieder mit zwei Damen und noch einem Gesinnnngsgenvssen. Die mutwilligen HeranSiorderungen erfolgten von neuem. Ohne Ur« sache belästigte er die Gäste und nannte die Ro-hitjcher bezahlte Deutsche und Schwaben. Natürlich ließ man sich das nicht gesallen. Da eine energische Zurechtweisung erfolglos blieb, übte man Selbst-jnstiz. Wer nicht hören will, muß eben fühlen. Da K. anch noch den einschreitenden Wachführcr belei-digte, wnrde er verhaftet und erst am nächsten Vormittag nach Bezahlung einer nennenswerten Ordnnngsbnße. die erst gepumpt werden mußte, auf freien Fuß gesetzt. Hoffentlich ist er dadurch sür läiigere Zeit kuriert. Rohitsch. (Heitere Liedertafel.) Bo-rigeu Sonntag veranstaltete der Männergesangverein unter sreiindlichcr Mitwirkung einiger schätzenswerter Sangesbrüder ans Rohitfch-Sauerbrnnn eine heitere Liedertafel in der „Post". Die Liedervorttäge waren durchaus ausgezeichnet. Die Klavierbegleitung be-sorgte Frau Dr. Zangger auch diesmal meisterhaft. Anch der Besuch war entsprechend. Durch diese Veranstaltung lieferte der Männergesangverein den Beweis, daß er dank der abgezeichneten Leitung des EhormeisterS Herrn Dr. Schuster sowie dnrch die unermüdliche Aueiscruiig deS Obmannes Herrn Dr. Zangger anf höherer Smfe steht. Rann. (Jahresversammlung der Freiwilligen Feuerwehr.) Am 13. d. M. hielt die Freiwillige Feuerwehr Rann im Saale des „Deutschen Heimes" ihre 28. Jahresversammlung ab Wchrhaupimann Herr Karl Schalon eröffnete die Vollversammlung, begrüßte zunächst den an-wesknden Bürgermeister Herrn.August galeschini und G. R Herrn Dr. HanS Janesch als Vertreter der Stadigemeinde, sowie die zahlreich erschienenen anS-übenden Mitglieder. Schriftführer HanS Dengg erstattete den Jahresbericht, ans welchem unter anderem zu entnehmen ist, daß der Verein im abgelaufenen Beieinsjuhre zu zwei bedeutenden Bränden in der Stadt Rann ausrückte, und sich inSbesonders beim Brande des Wirtschaft?- und Stallgebäudes des im Wcichbilde der Stadt gelegenen Pfarrhauses durch rasches und zielbewußtes Eingreifen he»vortat, wo-durch ein großer Teil des Branbobjeklcs gerettet und die anschließenden Häuser den verheerenden Flammen entrissen wniden. Bci diesem Brande er-litten die Weh,männer Ioh. Sollner und Michael Tichernoich nicht unerhebliche Verletzungen. Beim Zimmerbrande des M. Hieiländer griff die Wehr gleichfalls mutig ein und überwältigte nach mühe-voller Anstrengung den Brand Im übrigen wuiden 6 Gesamt, und 1 Nachtübung abgehalten und eS beteiligte sich der Verein auch bei 3 Festlichkeiis-aufzugen. Hierauf erstattete Jäckclwart Fritz Kalb den Kassebericht, welcher an Einnahmen 7ö9 K 6 h und an Ausgaben 618 K 4 h. mithin einen Kassa-rest von 141 K 2 h ausweist. Nach richtig befundener Überprüfung der Jahresrechnung durch Richard Kniewasser und Franz Drugowitsch wurde dem Säckelwart Fritz Kalb einstimmig die Entlastung mit dem Seite 6 Dank« für feine musterhafte Kassenfühning anSge-.prochen. Bei den allfälligen Anträgen wurden einige interne Angelegenheiten in Verhandlung gezogen. — Schließlich nahm Wehrhauptmann Schalon Anlaß, der Ltadlgemcindevertretung für die Gewährung namhafter Subveniionen zur Nachschaffung vo» AuS. rüstungSgegenständen treu deutschen Dank auszu-sprechen und ersuchte die Lereinsmitglieder auch fernerhin unerschrocken und stramm wie bisher dem Vereine zum Nutzen und Frommen der Gesamt« bürgerfchaft ircu zu bleibe». Einige Bauernregeln für den Monat März. Regnet eS im Monat März, Blüht der Haiden. wächst der Sterz. Märzenschnee und Weibertrcu Ist »ach Stunden schon vorbei. Scheint die Sonne noch so schon, Ins Versatzamt sollst nicht geh'»! Schneit's im März so um Lätari, Geht das Geld verflixt schnell tscharri. Sind zwei gut bekannte Vetter: Politik und Märzenivetter. Schaubühne. DaS nackte Weib. Schauspiel in vier Akten von Hennj Bataille. ..Alle» in allem ist cS nicht übel. Ich hatte auf weniger gerechnet.' Mit diesen Worten BernierS beginnt dos Stück. Sie sollen auch unser Urteil über taffdfe sein, doch wollen wir uns nicht so kurz fassen. Wir haben in der heurigen Spielsaisou schon ein Stück von Vataille gesehen. „Der Skandal" ist der Titel. Dort führt uns der Schrist-steller in die Tiesen der höheren Gesellschaft, nnd läßt uns einen Blick in die unergründlichen, nnter einem gleißenden Spiegel dahinfließenden Wogen menschlicher straft und Schwäche tun. DaS „Nackte Weib" zeigt uns das Leben, Denken. Arbeiten nnd Ringen der Pariser Bohem; daS Aufsteigen eines Talentes und zugleich den Niedergang eines starken selbstbewußten Ichs, daS mit der harten Brotkrume sich ansernährt hat, gehalten und geführt von den Händen eines fühlenden Weibes, dessen Vergessen der Vergangenheit, den dornigen Weg der Geqen-wart zum langersehnten Ziele geführt hat, einen, Ziele das zugleich der Wendepunkt eines Lebens und eines Charakters ist. Wie der Mann in seinem Emporsteigen sich selbst verliert, erniedrigt, so findet das Weib sich; es tritt nnS greifbarer, seelisch nnd denkend näher. Wir habe» Mitleid mit dem Weib, das groß ist in feiner Liebe und doch wieder so schwach im Kampfe um dieselbe. Und doch mußte es so kommen. Nach dem ehernen Gesetze der Natnr. Wenn deS Weibes Kraft den plötzlichen Sprung zur nur erträumten Höhe nicht anShält. so kommt der Riß, der kommen muß. was im Innersten nie gefügt fein konnte. Die Katastrophe bleibt nicht auS nnd kann nicht ausbleiben. Bataille bringt Leben und bedeutende Bühnenwirkung in feinen Stücken, seine Charaktere sind verständlich und natürlich. Gespielt wnrde sehr gut. Frl. Eh» gab die Lolette. Eine glänzende Bühnenerfcheinnng. mit einem Organ, das so recht geschaffen ist für schwere tragische Momente. Der ruhige Dialog läßt noch Routin. Unbefangenheit und Natürlichkeit vermissen. Desto stärker tritt das unzweifelhafte Talent der Künstlerin in den tragischen Momenten hervor. Frl. Eh» sagen wir eine hübsche Zukunft voraus. Frl. Bellau gab die Fürstin v. Chabran mit allen Feinheiten einer exzentrischen, etwas hysterischen Lebedame. Den Pierre Beruier brachte Herr Hohenan nicht »»angenehm. Doch etwas mehr Wärme. Herr Felda als Fürst von Chabran war überzeugend. Die Figur des Fürsten überhaupt ist ein seines Gemälde eines modernen Herabkömmlings. Auch die übrigen Darsteller gaben iyr Bestes. DaS zahlreich erschienene Publikum war äußerst dankbar. Besonders Frl. Ehn erntete kolossalen Beifall. Die S ch ü tz e n l i e s e l. Die Eyslerische Operette „Die Schützenliesel", die letzte Operettenvorstellung in der heuligen Spiel-(aison, machte am letzten Samstag ei» volles HanS und errang einen kräftigen Beifall. Wenn 'auch manche komische Partie» hart a» der Grenze deS Zirkusartigen vorbeigingen, so erkennen wir doch die Schneidizkeit und Lust an. mit der diesmal gespielt wurde. Herr Völker gab den Zillinger sehr agil und manchmal mit unwiderstehlicher, wenn auch übertriebener Komik. Der Blasi dcS Herrn Spiegel war eine gelungene Figur mit der'dem Künstler Deutsche Wacht eigentümlichen, nicht immer passenden legere» Art wiedergegeben. Die Licsl gab Fräulein Ruschitzka. der Liebling unseres Publikum» Die Künstlerin zeigte uns wiederum alles, waS sie dem Publikum angenehm und lieb macht nnd gab uns so eine» Beweis ihr unverwüstlichen Temperamentes. Die übrigen Darsteller gaben ebenfalls ihr BelieS und trugen so zum Gelingen der Vorstellung bei Die reizende Musik war gut einstudiert. Die Chöre zufriedenstellend. Tagesneuigkeiten. Ein grauenhaftes Reiseerlebnis erzählt der Viehhändler Franz Weiser ans Zwötzen im Vogtlande. Weiser bereist schon seit einer langen Reibe von Jahre» Danzig nnd Umgebung nnd kaust dort Vieh zn Zucht- nnd Schlachtzw^cken auf. Auf feiner letzte» Reife in der dortigen ländliche» Gegend ist Weifer »nr mit genauer Not einem sicheren Tode entronnen. Die Schilderung seines Erlebnisses ist grauenhaft. Am letzte» Freitag logierte er im Gasthofe, de» er bereits fei» länger als zehn Jahren besucht. Er hatte mehr als Si>.<>00 Mark bares Geld bci sich, das er wohlverwahrt in einer ledernen Tasche ans der Brust trug. I» de» Abend-stunde» begab er sich auf fein Zimmer, nm noch einige Geschäftsbriefe zn erledige». ES war bereits dunkel im Zimmer nnd daher zündete sich Weiser die Lampe a». Er warf das noch glimmende Streichhölzchen ans den Fußboden vor feinem Bette. Plötzlich bemerkte er, wie sich unter dem Bette hervor eine Hand »ach dem Streichholze ausstreckte und dauu wieder verschwand. Das Bl»t erstarrte dem Manne fast in den Ader». Er verlor i» diesem kritische» Augenblicke aber keineswegs die Geistes-gegen walt und die R»he, sonder» ging, die Angen fest auf das Bett gerichtet, auf die Zimmertüre z», öffnete sie nnd trat ans den Korridor. Gleichzeitig verschloß er die Türe nnd begab sich «ach unten in das Gastzimmer, wo er den anwesende» Gästen fein Erlebnis erzählte nnd sie aufforderte, mit ihm in fein Zimmer z» kommen. Mehrere Männer be-gleiteten den sächsischen Viehhändler, untersuchten daS Bell und fanden darnnter den Sohn des Gast-Hofbesitzers, ausgerüstet mit einem großen Fleischer» beile, einem Revolver nnd einem Messer. Man zog den sich heftig wehrende» Menschen hervor und übergab ihn der Polizei. Noch in derselben Nacht erfolgte auch die Verhaftung des Vaters, des Gast-wirtes, der der Beihilfe oder Anstiftung zn dem ge-plante» Raubmorde dri»ge»d verdächtig ist. In dem zum Gasthose gehörige» Garte» machte man dann noch eine andere Entdeckung: man sand eine frisch-geschaufelte Grobe, die Vater nnd Sohn gemeinsam am Tage zuvor gegraben hatten. Da die Verhafteten feinen triftigen Grund anzugeben vermochten, zu iveldjcm Zwecke die Grobe gegraben worden war, so nimmt man an, daß sie zur Aufnahme der Leiche des Viehhändlers dienen sollte. FRIIZ RASCH, Hänfling, CILLI. Schrifttum Der Hug nach der Stadt und die da. durch verursachte Verminderung der Landbevölkerung hält nicht nur an. sondern tritt immer stärker ans. Während es iu Oesterreich 54.112 Orte mit weniger als 2000 Einwohnern im Jahre 1880 gegeben hat, was einer Landbevölkerung von 71% der ganzen Kopfzahl entspricht, waren es lvvv uur »och 53.256 solche Orte (=62%) der Gesamtbevölkerung! Auch in Ungarn ist die Lage ähnlich : 1880:18.940 Orte (— 59%) mit weniger als 200» köpfen, 1900:18.707 Orte 51%). Die Stadtbevölkerung hat in beide» Staate» entsprechend zugenommen u. zw. am stärksten in den großen Städten, bei denen sowohl in Oesterreich als in Ungar» der Zuwachs je 5% der Ge-samtbevölkerung betrug. In Hickmanns Taschen-at laS von Oesterreich-Ungarn, 3. Auf-läge 1910 (Preis K 5, Verlag von G. Freytag & Berndt, Wien VIl/l, Schottenseldgafse 62) sind die oben zitierten Daten und noch viele andere in außer-ordentlich klarer nnd übersichtlicher Weife dargestellt. Wer irgend etwas über die Monarchie wissen will, niöge es welches Gebiet immer betresfen, wird in diesem Werke, das wir ans Grund eigener An-schaumig bestens empfehlen könne», Ausschluß finden. Fesselnde Lichtbilder. Jeder Lichtbildner möchte gerne hübsche Bilder herstellen, die ihm und anderen Freude bereiten. Die Erfüllbarkeit dieses Nnmmer 22 Wunsches ist aber keineswegs durch Ankauf eines guten photographifchen Apparates schon allein ge-währleistet, den» wer wirklich mit Erfolg arbeiten will, der muß im Besitze der Fachzeitschrist ersten Ranges sein, welche immer neue Anregung für die Lichtbildner bietet. Als verbreitetste und beste Fachzeitschrift gelten die „Wiener Mitteilungen photo-graphischen Inhalts" mit ihrem reichen Inhalt und splendider bildlicher Ausschmückung, die wieder an dem neuesten Heste ersichtlich ist. Die bildmäßigen Reproduktionen stammen von namhaften Mitgliedern des Klubs der Amatenrphotographen in Graz nnd der bekannte Antochromist, Präsident des Wiener Amateurphotographen-KlubS Dr. E. Mayer behandelt das neue Farbenverfahren in einem überaus anregenden Artikel. Beiträge technische» nnd kunft-ästhetischen Inhalts, AnSstellniigSnachrichten. ein praktischer Unterricht im Aufnehmen von Winter» stimmnngen mit Illustrationen, zahlreiche Notizen, Besprechungen vo» Neuheiten, Bücherschau, Anfragen-beantivortnnge» .>e. lassen einen Schluß ans die Ge-biegen heil und Reichhaltigkeit dieses Fachblattes ziehen. Jährlich erscheine» 12 elegant ausgestattete starke Hefte znm flbi'uneinentSpreife von 6 Kronen. Probehefte nnd Abonnements durch R. Lechner iWilh. Müller), Graben 30 nnd 31, sowie dnrch jede Buchhandlung. Eingesendet. Ernährungsstörungen bei Kindern kommen meist nur da vor. wo teln zweckmäßige» Nahrung». Mittel gebraucht wird. Hier hilft .»usete" aus der Verlegenheit. Es ist die «iuzig richtige Nahrung sür gesunde Kinder und auch solche, die bei schlechter. resp, unzureichender Ernährunq in der Enlwicklung zurück, geblieben sind oder an RhachuiS leiden. In Montccarlo und in Nizza ist ma» natürlich gegen Erkaltung geschützt. Daheim Ä _ im rauh,n Norden aber muß man hübsch aus der Hut sein und vor allem dars man Erkältungen im MM Antavg nicht i'eenachläistgen Da» Wichiigfte ist W dann, daß man sich sofort in der nächsten Apotheke MM oder Drogerie für «. 1.25 eine Schachtet Zay« MM ächter Sod.ner Mineral Pastillen kaust und nach ' Borschr>st gebraucht Hai man diese, dann kann MM man zur Not schon aus Nizza verzichlen. und jeden-MM fall« bleib» man auch bei der Anwendung von Sag» Soden er g,s«nd Generalrepräsentanz für Oesterreich Unaarn; WTh Guntzert, I. u. t Hoflieferant, Wien, IV/i, Grob« Neugajf« 17. Deutsche Volksgenossen! Nach jahrelanger freudig geleisteter Arbeit und Dank der opferwilligsten Beihilfe national bewußter Volksgenossen ist der Bau des Deutfehen Hauses bis zur Vollendung gediehen. Die prächtigen R5ume deS stolzen Baue« sind ihrer Bestimmung übergeben worden. Freigemute«, frische«, völkische« Leben ist in da« Hau« eingezogen, da« sür da« ganze deutsch« Eilli und alle Freund« dieser Stadt, für dir deutschen Vereise, für all« Schicht«» der deutschen Bevölkerung bestimmt ist, al« Heimstatt deutschen geistigen Streben« und teutscher Lebensfreude, als Pflegestätte deutschen Wesen« in den Südmarken d«a deutschen Gebiete». Das Hau« ist erstanden durch rü?m«nSw«rte Leistungen an Geld und Gut und Arbeit, b«i denen deutsche Einigkeit und Brüderlichkeit herrlich zu Tage traten. Jett gilt e« da« Geschaffene zu erhalte» al« stolzes Bild völkischen Leben», al« Sammelpunkt aller Deutschen au« nah und fern, so daß jeder deutsche Volksgenosse mit aufrichtiger Freude und mit Begeisterung die herrlichen Hallen betritt. Da» Deutsche Hau« so zu erhalten, daß e« unser aller Stolz und Freude ist, da« Leben im Deutschen Hause so zu gestalten, dah e« da« völkische und wirt-fchaftliche Gedeihen Deutsch Eilli» in bedeutungsvollem Mähe fördert, da» ist eine Ehrenaufgabt kür die Deutschen EilliS und aller Deutschen, die treu zu Eilli stehen l In erster Linie obliegt diese Ehrenpflicht den deutschen Bewohnern EilliS. E« gibt wenige Städte auf deutscher Erde, in welchen die nationale Opferwil» ligkeit so sehr die Gesamtheit beseelt, wie unser kämpf» umtoste«, allezeit siegreiches Eilli, wo in bewunderungS« würdiger Weise arm und reich, hoch und nieder freudi» die schwersten Opfer bringt am Altare de« deutschen VolkSIumS und auch für da« Deutsche Hau» Opfer ge« bracht wurden, die der Bewunderung und dauernde» Danke» wert sind. deutsche Wacht Seite 7 Deutscbe Cillis! An diese bewährte Opferwillig-keit, die unserer Stadt so viel Segen gebracht und ihr in allen deutschen Landen einen ehrenvollen Namen gemacht hat, appelieren wir. DaS Teutsche Haus bedarf dringend Eurer Opfer eS stellt an eure Leistungsfähigkeit, an Eure Heimat-liebe und Euren gesunden nationalen Sinn hohe An-sorderungen, höhere, als sie je an Euch hcrange-treten sind. Wahret uud heget Euer schönstes Kleinod: Dos Deutsche Haus! Trage j«der nach seinen Kräften sein Scherflein hin jum Teutschen Hause. Werdet Mitglieder, Gründer. Stifter deS Vereines Teutsches Hau«, strömt in Scharen in die schönen Räume kurz vereinigt Euch in liebender Sorge um diese« stolze Werk, da« unserer Stadt und dem ganzen Vate,lande zur Zierde und Ehre gereicht. Seid in diesem hehien Ziele ein einig Volk von vrüdern! Jeder tue seine Pflicht, keiner bleibe zurück! Heil Eilli immerdar! Der ?lnsschliß dr» BerrinkS TculschcS HauS. Cillt Anmerkung: Spenden und Beitritt««klärungen werben vom Zahlmeister Herrn Josef Jarmer, ent-g'^engenommen "A u S w e i s über die »chlonjik» d>w. ciitflcfii^rtc« Klette lit qani'n «ril iy ' OQ Ä 1» U « öS K «0 D 00 i Rutschet Jakob .... 3 __ 10 1 i ÜöIfiUn....... — — _ _ 1 5'iednch ....... Ärenka Johann .... Janschet Martin . . . — I _ 1 — 6 — 1 5 1 4 l - — - — — — - — ' 3 .. 17 Kncs...... — I — 1 3 2 ^ i 5, stoddf Ludwig .... — — I _ 1 ► . ^tSloschkt Jalob.... Payer Eamu«! .... Planinz Fran« .... — 2 — _ 8 1 • - 2 f> - — 1 . Mfbfulcheud Joses . . . - 0 1 _ 9 _ Sullas Iranj .... Stelzet....... Suppan..... 1 1 4 — I 1 1 3 1 1 3 1 1 1 — I — üj - 57 -1 ' | — 16 — — K weilt....... — | 1 I Umcgg Rudolf . . . — I _ Vollgruber Kranz . . . — 1 i _ 7 - • — ! Gastwirte...... Private ...... —! z\ - — 1 I 1 -j -' 01 - — ~ — — ■ 2 30 — '50 — — — | Heim - Sparkassen wie neben abgebildet kostenfrei aus. Nur ein Betrag von mindestens 4 Kronen, welcher wie jede sonstige Einlage verzinst wird, ist gleichzeitig in ein Einlagebuch einzulegen und wird erst bei unversehrter Rückgabe der Sparbüchse wieder hinausgegeben. Der Schlösset der Sparbüchse wjrd von der Sparkasse zurückbehalten und hat der Einleger in ihm beliebigen Zeiträumen die Büchse der Sparkasse zn übergeben, woselbst in seiner Gegenwart die Oeffnuntr er-folgt und das (jfcld gezählt wird. Der vorgefundene Betrag in im« in das mitgebrachte Bücbel eingelegt worden und darf am gleichen Tage eine Behebung nicht erfolgen an jedem anderen Tage ist die Behebung bis auf den Betrag vou K 4.— frei. ° ' , . „D|e ^. Stimmungen Ober die Ausgabe der Heim-Sparkassen sind den bezügliches Einlageböchern beigeheftet. Bei Bestellungen von auswärts sind ausser dem Mindestbetrage von K 4.— noch 80 Heller tür Porto beizuschliessen. Die Sparkasse der Stadt-gemeinde Cilh hofft auf die weiteste Verbreitung dieser schon viel bewährten, volkswirtschaftlich und eiziehlicb wertvollen Einrichtung. Sparkasse der Stadlgemelnde €1111. ch «$» ch ch ch ch ■H WW WW WW wmm rf? r|? HP -rL ch S mms-AuDrulßerei Wslm W = Druchaufträgc = in jeder beliebigen Husfiihrung bei massiger Preisanstellung. 1 AAAAAAA AAAAAAAA AAAAAAAAA AAAAAAAAAA * CUli # Ratbausgasse 5 ♦♦♦♦< ♦ Celepbonanscbluss Dr. 21 Jnscratenaufträ(»e V für die Deutsche ödacht werden nach billigstem Carif berechnet. A AAAAAA iAAAAA kAAAAA aaa-AAVAV/A Seite 8 Deutsche Wacht Nnmmcr 22 Mchmer-»- vorzüalick^in Qualität, billig im Gebrauch. Nortrildafteste ito -sum sorte t K i und K 6 per '/, JUUp, 100 Mramm-Packette vo» K 1 «rr und Zsra»; ^angaer. 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Hans Wogg, Cilli. Ausverkauf von sämtlichen Küchengeräten usw. findet nur noch bis Ende März statt. Es wird besonders darauf aufmerksam gemacht, dass so lange der Vorrat reicht alles unter dem Selbstkostenpreis abgegeben wird, bei Anton Tschantsch Gegen Husten und Heiserkeit nehme man Dr. SedlltJEky*« Gasteiner Zirbelkiefer-Bonbons zu haben in Packeten ä 30 h in der Drogerie Joh. Fiedler. Perl,-irr Hnav??,der: BrttIf«b!"I>dntck?tti »E«''«,- ii> Eilli I