(Irüher „Eissier Zeitung"). *** V""U| motö ff. «.«. ««»zjlchrtH S. Die einzelne Nnmmer 7 kr. Insernte nach r«rtf; »ei öftere, Wiederhalnnzen entsprechender Rabatt. «n«»«n« nehmen InKrnte fiir nnser Blatt alle dedenten»eM «■mcriKrptMfiant« M Jn, nnb »»«lande« an. Vtetotttjn Herren«. u. «dminißtotton Herren«. «. Sprechstunden de« «edactenrs tägluh, mit «s«n»hme der Sann- und Feiertage, van t— 1« Uhr vor- und »—« _ttb» Kach> ,»rl«»el«»dct. — »i>.in>me Aule»«»»»«» niiti t>och er ist nothwendig, damit wir daraus ersehen. waS wir zu unter-nehmen, nach welcher Richtung wir zu wirken haben, weil» wir die Herren sein wollen im e'genen Hause. So lange die Polen ihre prö« vonderirende Stellung im Parlamente inue haben, so lauge d.,S Verhältniß andauert, in welchem wir gegenwärtig zu ihnen stehe», so lange kann von einer Selbstbesti m9) mung der Deutschen überhaupt nicht die Red« sein. ES ist ein gewiß nur billige« Verlangen, daß jede Provinz nach ihrer Steuer-leistung die entsprechende Anzahl von Abgeordneten wähle» sollte; cs zeigt sich hingegen aber, daß Polen, ivelches mit 10# an der Geianimtsteoerleistung participirt, mehr als 17% der geiammten Vertretung besitzt. Aehnlich ver-hält es sich auch mit Galiziev, von Andere« nicht zu reden, bci denen das Verhältniß der Interesse«--Vertretung in noch größerem Contraste steht mit jener der Teutschen. Es ist daher ein unab-»eisliches Postulat, daß im Reichsr a t h t Kine gute Partie. «Aus txm Pani«r Leben.) Graf Valory war ein alternder Junggeselle und ein ruinirter Edelmann. Er bewohnte eine charmante Gor^onwohnu ig in der höchsten Etage eines Hauses am Boulevard de« Italien«, von wo aus er Paris aus der Vogel-verspective hätte betrachten können, wenn seine Tagesstunden nicht gezählt gewesen wären. Aber « gab seiner Coucierge zu Neujahr jedesmal hundert Francs. was sie bewog, den Besuchern mit liebenswürdiger Miene zu sagen: „Der Hnr Gras ist ausgegangen!" So wußte man von ihm nur. daß er fashionable lebe und im Centrum der Stadt wohne, daß er immer in der letzten Mode gekleidet und noch aus keinem Cercle hinaus ... ballotirt worden sei, und man hatte somit allen Grund, ihn für einen iwwmö cdie in des Wortes verwegenster Bedeutung zu halten. Der Graf lebte von seinem Capital, er-verschwendete nicht, denn er gab jährlich höchsten« fünfundzwanzig- bis dreißig-lam'end Francs aus, trotzdem er spielt«; aber «r hatte die letzte» Hunderttausend bereits in der Arbeit, so daß er auch mit der Arithmetik» z» der er es gebracht Ijutte, so ziemlich genau den Zeitpunkt voraus zu berechnen in der Lage war, bis zu welchem dieses Leben noch dauern könne. Er pflegte sich darüber keine Sorgen zu machen — war es einmal so weit, so konnte n u r d i e e h e m a l i g e n B u n d e s l ä n d e r vertreten sein dürfen. Die PolrN mögen ihre eigenen Angelegenheiten in freier Selbstbestim-in«ng allein ordnen, wir wollen sie gewiß nicht hindern, wir wollen aber auch nicht zugeben, daß sie auf unsere Angelegenheiten eine Influenz üben, wozu sie, schon infolge des absoluten Mangels jeglicher Interessengemeinschaft, keines-weg« berechtigt sind. Verschieden sind die Wünsche und Bestrebungen der einzelnen Frac-tionen in unserm Parlamente, und bei dem Umstände, daß diese Wünsche zumeist nicht sonderlich bescheidene sind, die Aussicht auf Ver-wirklichung derselben mehr oder minder gering ist, sucht jede Fraction für sich zu ergattern, was nur irgend im Bereiche der Möglichkeit liegt. Die Regierung hat nichts dagegen ein-zuwenden, wenn sich die Fraktionen in die Kleider des deutschen Mannes theilen, gibt sie doch selbst Stück für Stück von denselben hinaus, um nach bewährtem Recepte gefügige Majoritäten zu schaffen. Unter solchen Umständen, auf solchem Wege wurde die Länderbank gegründet, Trans-versalbahn und Secundärbahnen concessionirt und das Abkommen out der Nordbahn ge-schloffen, unter solchen Umständen trat die Ka» minSkl-Affaire zu Tage, und die Regierung sah sich sogar gezwungen, derartige Äff >iren zu decken, wie dies daraus hervorgeht, daß sie sich weigert«, die Acten über die Kaminski» Affaire auszufolgen. Was die Stellung der Vereinigten Linke»'- anlangt, hebt Redner hervor, daß dikse Partei ein eigentlich nationales und wirthschaslliche« Programm nicht verfolge. Ueber diese Fragen gehen die An-sichten des linken und des rechten Flügels dieser Partei weit auseinander, sie hat darum unsere Erwaitunge», die wie ,n sie gesetzt, nicht er-füllt. Wir sehen gar oft. wie die Vertreter dieser Partei durch allzugroßes Zogern die Begeisterung, er sich ja ein« Kugel vor d>n Kops schießen oder ... heirathen. Er pflegte um tt Uhr früh nach Hause zu kommen, sich niederzulegen und um 4 Uhr Nachmittags aufzustehen, eine Tasse Thee zu nehmen, eine Zeitung zu lesen, eine Cigarett- zu rauchen und dann Toilette zu mache». Eine Promenade über die Boulevards süllte die Zeit bis zum Diner aus, das er in snnem Cercle nahm. Den Abend pflegte er in einem Theater zuzubringen. Soirseu besucht« er selten, denn er jhqtte verlerat. mit anstand»-gen Daineo zu verkehren, sq daß er nicht ohne Verlegenheit daran dachte, wie er sich dereinst N«gen seine Frau benehme» werde, wenn er heirathen sollte. Nach dem Theater setzte er sich anöden Spieltisch, an dem er auch zu soupiren und zu d^eunirea pflegte, und früh um 6 Uhr ging er »ach Hause. Ei» Tag glich dem andern. Dabei halte Baptiste, sein Kammerdiener, nicht viel zu thun und beklagte sich auch nicht über seinen Dienst. Baptiste war ein eigenthümlicher Kauz, — wenn er seinem Herrn früh bei der Toilettq hals, so wußte er ihn jederzeit, sprechen zu mache». Der Graf war mitthellsam, wenn er gewonnen hatie, und er war es noch weit mehr, wenn er verloren hatte, er war'S also öfter mehr alS weniger, denn wenn man spielt, so verliert man eigentlich auch dann, wenn man : glaubt, gewonnen zu haben. Man hat vor Allem wo sie sich Bahn bricht, zu dämpfen suchen und es sorgfältig vermeiden, die Flammen der Be-geisterung zu schüren. Schönerer trifft nach An-sicht des Redners der Vorwurf, daß er die na-tionale Sache jener des Antisemitismus unter» ordne. Als Anhänger Schönerer's gelten Jene, welche mit der Rechten nicht« zu thun haben wolle» und von der Linken nichts erwarten. Die »leiste» davon kenne» das Programm ihres Parteiführers nicht so genau, sie sind in den Hauptsachen vollends mit demselben einver-standen und nehmen den Antisemitismus mit in den Kauf. Was diese angezogen hat, mit Schönerer zu gehen, ist vor Allem der Um-stand, daß dieser Mann überhaupt ein Programm aufgestellt hat und daß er für dasselbe mit aller Energie und mit dem ganzen Nachdrucke seiner Person mannhaft eintritt. Es ist aber nicht zu läugnen, daß Schönerer Manche, die sich für einen Programnipunkt begeistern, auf einen anderen Program'npunkt hinweist und dadurch nicht selten der nationalen Sache schadet. Wir aber müsse» die nationale Frage in e r st e, den Aimsemilismus in zweite Linie stellen. Unserer Sache droht eine ernste Gefahr, denn es liegt klar am Tage, man will durch die Länder der Wenzelskrone einen slavischen Keil schieben zwischen un« und unsere Stammesbrüder im deutsch-n Reiche. Wenn dies einmal zur That geworden, wen» wir ds facto von unseren stammverwandten Brüdern getrennt- sind, dann sind wir auch verloren. Darum müssen wir zunächst verlangen, daß d i e deutsche Sprache alsSlaaiS spräche gesetzlich festgestellt uud daß un-ser Bündniß mit Deutschland auf immer f i x i r t werd e. Neben diesen gro-ßen Zielen dürfen wir aber auch die Verbesse-rung unserer wirthschqflUchen Verhältnisse durch-aus nicht außer Acht last'«», wir muss»» viel- ! seine Zeit verloren, d^nn das Kartengeld, dann seinen Humor, weiter« hohe Trinkgelder und endlich etwas vo» seinem besseren Ich. Bap-liste war eine Perl«, wie konnte eS auch ander« sein, da ihn der Graf in dem vorzüglich renommirteu Burtau de placenjent von Cacolet & Cie, aufgenommen hatte, wo di« ganze vor-nehme Gesellschaft von Paris sich mit dem Dienstpersonal versieh». Ei» vornehmes, elegant eingerichtetes und vortrefflich verwaltete« Bureau in der Rue Fau^ourg Sl.-Honor». Man wäre vielleicht »linder zufrieden gewesen, wenn man den Compagnon des Herr« Cacolet gekannt hätte. Es war oieK Herr Tricoche, welcher in her Aveuue de l'Opera ei» Bureau de rensei-gn^rn«nt« unter der Firma Tricoche & Cie. inne hat. Ein Auskunftsbureait! Dies.'r Krebsschaden au dcr Pariser Gesellschaft, der von Zeu zu Zeit einmal dlosg?lezt wird, wenu Jemand zur W»ffe um sich gegen die Ueberfälle zu wehren, welche heimtückisch gegen seine Ehre uuternomme» werden, wie< Madame Clovis Hugues zuletzt. Häufig genug erfährt man gar nichts von dcu. Angriffen, dereiz Opfer man geworden. U»d erfährt ma^'s .doch, so ipill man den Scandal vermeiden. Und hat ma» den Muth, ihm ms Auge zu blicken, dann hat wie-I dex da« Gesetz für den Schurken so viele S chleich-; weg« und Hinterlhüreil qffen, daß der Ehrliche er-lahmt oder — rast. Und wie mochten sich 2 wehr mit aller Energie bavauf hinarbeiten. Vor allem ist eS die ungerechte Vertheilung der Steuern, auf welche wir unser Augenmerk zu richten haben. Der Grundbesitzer zahlt die Steuer, gleichviel ob er ein Erträgniß erzielt od»r nicht. Statt daß das Reinerträgniß, welche» aus dem Grundbesitze resultirt, als Maßstab für die Besteuerung angenommen würde, gilt bisher der VerkausSwerth als solcher, ja noch mehr, die eigene Thätigkeit des Grundbesitzers, seine Arbeit wird mit eingerechnet. Für seine elende Kammer zahlt der Arme dieselbe Steuer wie der Reiche für die glänzenden Salons seines Palais; der Arme zahlt drückende Steuern für sein Licht, die strahlende Beleuchtung der Appar-rnentS der Reichen ist steuersrei. Das spärliche Einkommen des Armen ist besteuert, die Renten deS Börsianers sind durch keine Steuerabzüge geschmälert. In welchem Contraste steht da das Los deS Arbeiters mit jenem des glückliche» Börsen-speculanten 'i Mit welchem Rechte? Diese Be-«rachtiing führt zu dem Schlüsse, daß der internationale CapitaliSmuS das internationale Elend hervorgebracht hat. Angesichts solcher Erscheinungen dürfen unS die Kundgebungen der Arbeiterpartei nicht Wunder nehmen. Unsere Ausgabe ist es vor Allem, dem Arbeiter eine menschenwürdige Existenz zu verschaffen, und ist uns dieS gelungen, dann wird er gewiß mit Stolz zu uns stehen und wird auch uuserer nationalen Sache för-derlich sein. Werfen wir einen Blick auf die wirihschastliche Bewegung im deutschen Reiche, so sehen wir, wie da erhabene greise Kaiser, der treue Freund und Bundesgenosse unseres erlauchten Monarchen, im Vereine mit dem eisernen Kanzler, nachdem ihnen das große Wert der Einigung Deutschlonds gelungen, ihre Sorge vorwiegend dem wirthschaftlichen Auf-schwunge des Reiches zuwenden; lassen wir uns dies einen Fingerzeig sein, ver uns den richtigen Weg weil« und wollen wir stets ein-gedenk bleiben, daß wir desselben Stammes «,nd«r sind und Kinder derselben Mutter Germania! Die Rede des Abgeordneten wurde mit stürmischem, demonstrativen Beisalle aufgenom-nun. Nach derfelden ergriff Dr. K u m mer das Wort und führte in längerer Rede, in welcher er den Begriff deutschnational in geist-voller Weise pracisirte, den Beweis, daß Schönerer die nationale Sache nicht dcm Antisemitismus unterordne und daß tieser gewisser-maßen eine Consequenz der nationalen Bestre-bungen sei. Schließlich wurde seitens des Ber-einSvorstandes ein Antrag auf Aenderung der Vereinsstatuten eingebracht. Demnach soll in der Folge der Vorstand aus neun Mitgliedern Tricoche und Cacolet in so verschiedenen Sphä-reu in die Hände arbeiten ? Auf die einfachst« Art von der Welt. Die Kammerdiener, Köche, Kutscher, Köchinnen und Kammerfrauen, welche Cacolet placirte, ware.i ebenso viele se-ner Spione in ten ersten Häuiern von Paris. Wo es ein Geheimniß zu erspüren giebt oder auch nur den Schein eines solchen, da wird Cacolet flugs davon verständigt. Sosort werden die betreffen-den Mitheilungen honorirt, faSciculirt und an Tricoche abgetreten, der den günstig n Augen-blick abwartet, um Vortheil daraus zu ziehen. So tefand sich bei Tricoche & Cie. im Archiv unter dem Buchstaben V ein FaScikel „Valory", in w iehern man auf de» Franc den Vermöge s-stand des Grafen wüste, den er selbst kaum aus den Louis genau kannte. Einmal kam der Gras ausgeregter als gewöhnlich nach Hause — wen» Gewinn und Verlust sich sonst nach Hun-derten bezifferten, und der Monat gewöhnlich mit einer Vermögensabi ahme von zwei- bis dreitausend Francs abschloß, so war ein ein-maliger Spielverlust von siebentausend Francs ein Ereigniß. Baptiste erfuhr bald genug den Grund der üblen Laune feines Gebieters, und er wußte diesen damit zu »rösten, daß sich duS schon ändern werde — er werde bald wieder gewinnen, was er verloren habe. GewohnheitS-mäßig schlief der Graf darüber ein, und der treue Diener verisicitte in dessen Geldtasche auf „Deutsche Macht." bestehen und der Wortlaut des 8 l der Zatzun-gen nachstehen! t Fassung erhalten: „Der Deutsche Verein in Graz erstrebt die Belebung und Pflege deS nationalen Geistes unter den Deutschen Oesterreichs, die kräftige Wahrung ihrer nationalen und politischen Interessen, die freiheitliche Entwicklung des österreichischen StaatSwesens und eine WohlfahrtSgesetzgebung, welche die schaffenden GesellschastSclassen in ihrem Erwerbsleben zu fördern und zu schützen geeignet ist." Die Discusfion dieser Anträge wird jatzunttsgernäß in der nächsten Sitzung ersol-gen. Die unv ränderte Annahme derselben wird sür wahrscheinlich gehalten. S t h r i a c u s. Z>ie Toten. Eine Studie von Professor Maret. Die Polen bewohnen das polnische Tiefland, dessen Mitte das Weichselgebiet bildet. Ein Blick auf die Karte lehrt, daß das Charakteristische dieses Tieflandes der Mangel fester physischer Begränzung ist. Die polnische Ebene bildet das VermittlungSgebiet zwischen der russischen und norddeutschen Ebene und so sind die Polen das Mittelglied zwischen den Deutschen und den Russen. Wenn nun auch im Allgemeinen die Weichsel als die feste Mitte der polnischen Tiefebene betrachtet werden muß, so ist diese nach Osten und Westen so wenig aus dies Flußgebiet beschränkt, überhaupt so ohne alle Fassung durch Naturgränzen, daß sie sich sowohl nach dem Odergediete, als nach der ruisischen Tiefebene ins Unbestimmte verläuft. Dies halte zunächst die Folge, daß je nach der Ebbe und Fluth des Andrangs der Nachbar-Völker die Grenzen des polnischen Reiches in stetem Wechsel von Ausdehnung und Ein-schrumpfung geschwankt haben; und dieses Schwanken übertrug sich als Man-gel an innerer Einheit auf die polnische Geschichte und Verfassung. Wo dagegen ein Volk an feinem Grund und Boden eine äußere Einheit hat, da hilft ihm das Bewußtsein dieser geographischen Ganzheit gewöhnlich auch die innere Einheit hervor-bringen. In der Mitte deS neunten Jahrhu» derts bildete die Eb«ne von, Bug bis zu den Sudeten daS H e r z o g t h u »i Polen. Im Laufe des vierzehnten Jahrhunderts wurden die Länder-streck, n, welche das heutige Westrußland aus-machen und auch die Ukraine unterworfen, fo baß das Königreich Pole» 1620 eine» Flächeninhalt von 15000 Ouadratmeilen halte. DaS Reich erstreckte sich im Allgemeine» vom baltischen Meere, zwischen der Düna und Oder, zwischen dem Dnjeper und den Karpaten bis in die Nähe deS schwarzen Meeres. Damals stand den Franc den Verlust seines Herrn. Und wenige Minuten später ging ein Dienstmann mit der genau«» brieflichen Meldung an Cacelot ab. welcher seinerse'tS nicht säumte. daS Briefchen an Tricoche gelangen zu lassen. Tricoche liest Alles selbst, hört AlleS selbst an und vereinigt alle Fäden seines weitverzweigten Unternehmens in seine» Händen. Er »st aber für alle Ressorts von einem verläßlichen Generalstab umgebe», und hat er einmal nach der einen oder andern Richtung ein Ordre gegeben, so braucht er sich mit der Sache nicht weiter zu befassen. — er kann darauf zählen, d >ß sie ihren Weg geht. So liest er auch Baptiste'S Meldung, ruft an einer der zahlreichen T»lepho»leitungen, die über feinem Schreibtische angebracht sind, an der-jenigen „A" und ertheit dann an das Archiv den bündigen Austrag „FaScikel Valory». Einige Minuten später dringt ei» Beamter den verlang-ten FaScikel und entfernt sich stumm und unter-würfig, wie er gekommen. Tricoche setzt die mitgetheilte Summe unter den letzten Rest der langen Reihe von Subtractionen. welche der FaScikel enthält, ruft am Telephon H (HeirathSangelegenheiten) und befiehlt „Bureau-chef". Nach wenigen Minuten erschein dieser. Und Tricoche: „Gras Velory hat keine dreißig-tausend Francs mehr — »s ist Zeit, die gute Partie loszulassen." Der Bureauchef antwortet; „Der Graf scheint keine Lust zum Heirathen zu 1885 Polen aus dem Gipselpunkte seiner Macht. Durch die unglücklichen Kämpfe mit Schweden und Rußland und durch die Theilungen wurde e» allmälig auf die Tiefebene an der Mittel-weichsei zurückgeführt, und zwar so. daß es durch Abtretung W stpreußenS und GolizienS von der Quelle und der Mündung jenes Stromes, also auch vom Seehandel ausgeschlossen wurde. Die geschichtlichen Wellgegenden für Polen sind sein Westen und sein Osten; dort Deutschland, hier Rußland. Der VolkSgeist erhiilt von diesen d«id«n Seiten aus historische Be» st i m m u n g und Richtung. DaS seiner natürlichen Lage nach dem übrigen Europa nähere Polen nähert sich auch dem G e i st e nach uiehr als Rußland dem europäischen Wesen. Ei» ungebundener FreiheitSgeist war von jeher das Charakteristisch» der polnischen Nation ; das entspricht ganz ihrer natürlichen Lage. ES ist einerseits das europäische Element, das der freien Subjektivität, durch daS sich der Pole von jeher, namentlich von seinem Nachbar, dem Russen, unterschieden hat? aber dieses Element ist nicht in seiner Reinheit, in seiner edlen ge-läuterten Gestalt da, wie bei den deutschen Stämme», sondern es ist eine U».',«bundenheit, die oft genug in die traurigste, ausschweifendste Zügellosigkeit ausgeartet ist. Es ist nicht mehr die Unmündigkeit, die den Standpunkt des Orients bildet, aber es ist doch auch nicht das zur wahren Mündigkeit erwachte FreiheitSde-wußtsei». Diejen Charakter trägt die ganze pol-nische Geschichte; diesen Charakter tragen vor Allem jene verrufenen, zum Sprichwort gewor-denen Reichstage. Hier ist es ganz die kindische, ungebundene Zügellosigkeit, die sich gelt-nd macht, mit allen ihren dloS sudjeclioen einzelnen Leiden-{Aasten und Interessen, denen ein Allgemeines, dem sie sich unterzuordnen hätten, unbekannt ist. In jenem Veto, durch das ein Einzelner den Beschlüssen der Gesammtheit sich wider-setze» konnte, ist diese subjektive Ungebunden-heit als förmliches Princip aufgestellt; f i e regiert den Staat. Darum galt auch hier, wie nirgends sonst, die Macht deS Einzelnen ; hier allein, während überall im übrigen Europa da» Mittelalterliche vor der Uebermacht der Souveraine hatte weichen müssen, erhielt es sich bis auf die letzte Zeit: der Adel wurde in umgekehrter Weife immer übermächtiger, die königliche Gewalt sank in den letzten Zeiten zum bloßen Schatten herab. Jene Zerrissenheit, die daS Lehnwesen charakterifirt, diese matte, wüste Weltlichkeit des eigentlich noch gar nicht erwachten, noch im ausfließenden Gegensatz zur Kirche und Religion stehenden StaatSlebenS hat in ber polnischen Geschichte sich fortwährend erhalten. Daß auch im polnischen Charakter das Nationalgesühl so stark ist, kann e»n Wider- haben, — sollten wir nicht warten, biS er'« dringender braucht?" „Und bis «S für uns nicht mehr dafür steht ?" meint Tricoche brutal und fügt hinzu: „Führen sie die russische Fünf-millionenwaise sosort inS Treffen. Und gehen Sie mit aller Energie vor, es ist gut!" — Der Bureauchef fol gte pünktlich dem Befehle feine« Meister«. Schon am folgenden Tage Tage legte Baptist« seinem Herrn den „Gil BlaS". seine tägliche FrühstückSlectüre, Nachmittags mit einiger Ostentation aus den Thee-tisch und sagte dann ganz unbefangen: „ES ist unglaublich. waS in Paris Alles möglich ist! — — „Ah?" machte der Graf verschlafen. — „Sehen der Herr Graf nur selbst,* und dabei deutete Baptiste auf eine Annonce: „Eine Waife, Russin von Geburt, fünf Millio-nen Vermöge», wünscht sich mit einem gesetzte» Herrn von altem Adel zu vermählen. Auf Ver-mögen wird nicht gesehen. Strengste DiScretiou. Näheres bei Tricoche & Cie . Avenue de l'Opera." — „Nun," meint der Gras, „und waS ist da sonderbar i" — „Daß sich so eine Person ein-bildet, sie werde um ihrer fünf Millionen we-gen gleich einen vornehmen Aristokraten bekomme»," meint Baptiste verschlagen. — „Sie ist ja auch vom Adel." — „Allerdings . . ., und sie scheint vernünftig, da sie einen gesetzten Man» finden will ..." — Da der Gras nicht weiter antwortet, lächelt Baptiste, räuspert sich. 1885 spruch scheinen mit der obigen Schilderung; aber es geht vielmehr nothwendig aus dieser hervor. Denn eben, wo die Subjectivität und Ungebundtnheil waltet, da wird dieselbe auch in der G e s o m m t h e i t als Nationalgefühl und besonder» als Freiheitsliebe sich geltend machen. Das hat der Pole von jeher gezeigt, und das ist eine seiner glänzendsten Seiten; aber leider mußte die Macht, die diese starke Nationalität dem polnischen Reiche gab. zu-gleich wieder aufgehoben werden durch dieselbe Ungebundenheit aus der sie ihren Ursprung nahm. Die innere Zerrissenheit und Uneinigkeit ist die Ursache deS Unterganges der polnischen Nation gewesen. Das Schicksal dieser Nation ist darum so rein tragisch, weil da« edle europäisch« Element, das wir an ihr be» wundern, von dem niedern asiatisch?«, das ihr noch anhing, verschlungen und in den Abgrund gezogen wurde; sie hat wie alle tragischen Charaktere eine glänzende Seite, aber in der-selben liegt auch zugleich ihre Schwäche an der sie unterging. Jene Zerrissenheit in der polnischen Ge-schichte ist nicht ohne eine Naturbestimmung, und die terrestrische Einheitslosig-keil des polnischen Reiches muß als solche angeschen werden. Noch deutlicher dürfte dies durch einen Vergleich mit dem russischen Reiche werden. DieS hat nämlich an dem Gebiete der obern Wolga eine geographische Mi'te, in einer theils durch das Meer, theils durch hohe Ge-birgSwälle zu einem Ganzen abgerundeten Ebene, in welcher überdies die centralen Be-ziehungen durch die Fluß-Radien unterhalten wurden, woher eS kam, daß die Gebietsaus-dehnuug die Centralgewalt keineswegs schwächte, daß im Gegentheil die politische Einheit erhötit und verstärkt wurde, weil das NaNonalgefühl nicht nur an der äußerlichen Einheit eineS großen LänderaebieteS, sondern euch an der innerlichen Einheit einer kirchlichen Gemeinschaft sich steigern mußte. In kirchlicher Beziehung ist Polen, wie es sein« westlich«!« Lage mit sich bringt, über-wiegend vom abendländischen Geiste berührt worden, denn es bekannte sich größtentheilS zum Katholicismus. ES näherte sich also hiedurch dem europäischen Occident mehr als Rußland, welches als UebergangSland nach Asien von selbst schon dem romischen Stuhle, dem Mittel-punkt der romanischen Bildung, entfernter war und gegen denselben sich abschließen konnte. Polen hatte also in der Religion der romanischen Völker^ gewissermaßen ein LäuterungS-Mittel des Slavismus vor Rußland voraus, während Rußland das europäische Element als ein von Außen kommendes in seinen Herrschern zuckt die Achseln und sucht auf alle mögliche Art die Aufmerksamkeit seines Gebieters auf sich zu ziehen. „Nun, was hast Du denn?" — „Nichts Herr Graf. — ich meine nur so, — das wäre eine Partie für Sie." — Unsinn!" Aber nächsten Morgen giebt Graf Valory den Befehl, ihn anstatt um vier Uhr schon um zwei Uhr zu wecken, und Baptiste reibt sich ver-gnügt die Hände, da «r seinen Herrn von sei-n«m Fenster au» in die Avenue de l'Opera ein-biegen sieht. Der Graf hat in der That ange» bissen ; er sitzt ein paar Minuten später in einem sehr eleganten Salon in dem Bureau von Tri-coche & Cie. und wartet, bis Monsieur ArtoiS. der Chef der Heirathsangelegenheiten. ihn «m-psangrn kann, der seinerseits wieder in seinem Bureau abwartet, bis er den ängekündigten Be-such lange genug wird "arten gelassen' haben, um ihm einen großen Begriff von seiner Wich-ligkeit zu geben. Nach zwanzig Minuten wird der Graf vorgelassen. ..Die Sache wäre zu machen, wiewohl der Bewerber selbstverständlich Legion sei. aber ein Graf Valory, das sei ver> lockend — doch müsse man Soiröen dei einer vornehmen Dame arrangiren. welche auch die junge Erbin kenne, eine Dame von hoher Distinc-tion, die aber unbemittelt sei — kurz, es wären vor Allem zehntausend Francs nothwen-big. — Zehntausend Francs für fünf Millionen — der Graf überlegt nicht lange, und am näch- „Deutsche Wacht." besaß. Polen war, weil die absolute Selbstsucht deS allereinzelnsten Prioatintereffes überall sich geltend machte, ein W a h l r « i ch ; der russische Staat dagegen hatte in seinen das europäische Element vertretenden Herrschern eine leitende Familie und gewann an der kestbegründeten Einheit seines politischen und religiösen Lebens eine Macht, welche nur uegirend gegen die polnische Nationalität auftreten konnte. Aranzöstsche Perhättnilse. Der Pariser SchwurgerichtShos hat am 8. d. die Frau des radicalen Deputaten für Marseille Mr. CloviS Hugues von der Anklage des Mordes freigesprochen. Dieselbe hatte am 27. November den Agenten Morin vor d«m Justizpalaste durch drei Revolverschüfse tödtlich verwundet. Nach zehntägigem Todestampfe er-lag er seinen Wunden. Am Thatort; umarmte der Gemahl der Thäterin dieselbe mit den Worten: „Ich danke Dir liebe Johanna. Du hast wohl gethan." Von der Polizei ergriffen, macht« er seine Unverletzbarkeit alS VolkSver-treter geltend. Seine Frau wurde abgeführt; nach sechswöchentlicher Untersuchungshaft ist sie durch den Wahrspruch der Geschwornen ihrer Familie wiedergegeben worden. Die Veranlassung zu der Thal hat auf die französischen Verhältnisse ein eigenthümliches Licht geworfen. Eine Madame Lenormand befand sich mit ihrem jüngeren Gemahl im Ehe-scheidungsproceffe und sachte demselben überall Maitressen nachzuweisen; zu diesem Ende be» diente sie sich einer der bekannten großstädtischen Nachweisungsagenturen. Unwillkürlich suhlt man sich an die vor 12 Jahren sensationelle Pariser „Sitlen"posse „Tricoche et Cacolet" erinnert. Obendrein wenn auch vielleicht nur aus Re-clamebebürsniß hieß die betreffende Agentur „T'icoche". Diese Agentur erfand aus dem zu Pafsy verbrachten unverheiratheten Vorleben der Madume Clovis Hugues einen Briefwechsel nebst Rendezvous mit Mr. Lenormand. Diese Sache spielte im Hochsommer 1883. Am 28. August und 28. October jenes Jahres suchte Madame Clovis Hugues Madame Lenormand in eingestanden mörderischer Absicht aus; an dem ersteren Tage hinderte sie ihr Gemahl, an dem letzteren ließen die Dienstboten der todtkranken Madame Le-normand sie nicht vor. Am 1. September suchte die in ihrer Ehre gekränkte Frau den Director jener Ägentur einen Herrn Clerget aus; derselbe leistete Abbitte und schob übrigens Alles auf seinen Agenten Morin. Am 6. November starb Madame Lenormand; ihr Tod befreite sie von einer AnNage. Am l8. November wurde Morin zu zweijährigem Gefängniß verurtheilt. Alles dieses 1883. Aber der Verurtheilt« ver- sten Vormittag werden im Bureau des ArtoiS schon die Rollen vertheilt. Tie „gewöhnlichen Schauspielerinnen des Herrn Tricoche". der eS in dieser Beziehung mit Ludwig XIV. aufnimmt, treten in die Action und bald erhält der Graf von einer Baronin Kowalsky eine Einladung zu einem Thee, bei dem er — davon wurde er schon rechtzeitig verständigt — die Erbin treffen werde. Sie ist auch mit ihrer Tante da und spielt ihre Rolle der capriciösen Unschuld so gut wie nur irgend eine Societaire der Comedie l'ranjaise. Langsam macht der Graf in ihrer Gunst Fortschritte, aber endlich werden die Ver-lobungsringe gewechselt und dann ist auch gar kein Hinderniß mehr vorhanden, daß die Braul einen Schmuck acceptirt. Gar kein Hinderniß ist vielleicht zu viel gesagt, aber der Graf kann ja auf das Fehlende Credit bekommen, er, der niemals Schulden gehabt hat und Zweidrittel oder die Hälfte baar geben kann. Na. und nach der Hochzeit kann er ja die Kleinigkeit ordnen! Fünf Millionen! Damit läßt sich schon etwas machen! Schade nur, daß die Russinnen so capriciös sind. Die Braut ist mit einem Schlage mitsammt ihren fünf Millionen verschwunden, und den Brautschmuck hat sie selbstverständlich mitgenommen. Nach Amerika, nach Australien, nach Si-birien oder sonst wohin. In Nizza, Trouville oder Dieppe, wo sie von den Anstrengungen 3 stand die Sache herauszuziehen. Er appellirte, er warf Formfehler ein, er bat um Aufschub. Endlich am 27. November 1884 stand die An» gelegenheit abermals vor Kein Criminalappell» Hof zur Verhandlung. Abermals «roat und erhielt Morin einen Aufschub. Fünf Minuten später trafen ihn die Kugeln seines Opfers. Die Freisprechung erregte fein besonderes Aufsehen. Sie war ja zu erwarten. Aehnlich« derartige Fälle sind in Paris mehrfach voran-gegangen. Obendrein war Madame CloviS Hugues kurz vor ihrer That durch anonyme Beleidigungsbriefe neuerdings gereizt worden. Auf seinem Steroebette bestritt Morin aller-dingS die Autorschaft dieser Briefe, gestand aber, ihren weibliche» Verfasser zu kennen. Auch ist die Thäterin nicht unbedingt freigesprochen. Die Entschädigung wird ihr jedoch leicht zu tragen sein. Aber die in einem Criminal- oder Beleidigunzsproceß in die Kosten verurtheilt« Partei ist damit wenigstens implicite in daS Unrecht gesetzt. Trotz dieser Umstände hat der Pariser Fall sehr viel Exceptionelles ES han-delt sich nicht um die That eineS er-regten Augenblickes. Seit dem 13. November hatte Madame Clovis HugueS, den Revolver in der Tasche, Herrn Morin ausgelauert; am Tage der That trug sie außer der Waffe ein Packet mit eleganter Nachttoilette bei sich; si« war also auf Unterbringung im Gefängnisse vorbereitet. Der Mord war somit eine That der rorbedachtesten Ueberlegung. D,e ganze Affaire bezeichnet so recht die socialpolitische Lage Frankreichs. Die unbe-schränkte individuelle Freiheit führt endlich wie-d>r den Naturzustand herbei. Die Gesetz« ver-sagen und das Faustrecht triumpHirt. Wo einerseits der Angestellte einer Auskunstsagentur ein Opfer seiner Spionage und Verleumdung mit der gesetzlichen Genugthung 15 Monat« lang hinziehen kann und andererseits einer vorbe-dachten und überlegten Mörderin unter de» Huldigungen der öffentlichen Meinung sich Die Thüren des GerichlShofes zur Freiheit öffnen, ist im Kampfe um das Dasein der nackten Ge-walt frei ster Spielraum gegeben und der „Rechsstaat" bis auf die letzten Spuren ver-wischt. Korrespondenzen. Laibach, 14. Januar. (O.-C.) sMosaik.j In der am 12. d. stattgefundenen General-Ver-lammlung der kraimschen EScomptebank-Ge'ell-schasl wurde die Liquidation beschlossen. Dem vorgelegten Rechenschaftsberichte ist jedoch zu entnehmen, daß, wie bereits mitgetheilt, nur die Actionäre einen Verlust von 14% erleiden werden, während die Einleger Capital und ihrer Rolle ausruht und für ihren Antheil an den Diamanten eine Saison verbring«, könnte sie der Gras leicht einholen, wenn ihm das Geld zum Reisen nicht ausgegangen wäre; aber nach der Avenue de l'Opera läuft er, wo man noch keineswegs all; Hoffnung aufgegeben hat, denn man hat erfahren, daß die reiche Erbin sich doch für ihren Bewerber interessiren müsse, da sie einen Polizeiagenten damit beauftragt habe. Er-kitndiguiigen über ben Grafen einzuziehen. Wahrscheinlich habe ihn Jemand bei ihr verleumdet. Glücklicherweise sei der betreffende Agent zu-gänglich und mit ein paar hunoert Francs sei Alles noch ins rechte Geleise zu bringen. Man sieht, sie gebens schon billiger — sie wissen auch warum. In der That Hai der Graf nicht mehr. Er giebt sein Letztes, aber inS rechte wird darum doch die Sache nicht gebracht. Da» für kommt aber der Juwelier, um die zweite Hälfte des Preises vom Brautgeschenk abzuho-len, das der Graf für die russische Erbin ge-kauft hat. Graf Valory bestellt ihn auf morgen, denn er weiß, daß er heute noch seinen, Leben ein Ende machen wird. Wie soll er nur seinen Diener entsernen, damit er ungestört an die Ausführung seines tragischen Vorhabens gehen kann? Da präsentirt sich Baptiste, um Abschied zu nehmen. Er sei nicht gewohnt, bei einem Herrn zu dienen, der sich von seinem Juwelier mahnen lass«. — Den Grafeu hat man erst 4 Zinse» vollinhaltlich zurückerhalten. Als Seite« der Gesellschaft wurde einstimmig der gewesene Handelsmann M. Treo ernannt. — Der fub-stituirend« Steuerinspektor Eduard Wawreczka entleibte sich am vergangenen Sonntage in der großen Allee mittelst eims Revolverschusse«. Der Genannte war in letzter Zeit in Tscher-nembel postirt gewesen und hatte dort harte und heiße Kämpfe wegen seiner deutschen Ge-sinnung zu bestehen gehabt. „ZlovenSki Narod" mußte noch zu Ende v. I. in Folge Richter-fprnches di: über Wawreczka gebrachten Un-Wahrheiten widerrufen. Wawreczka, welcher schon circa fünf Jahre di« Stelle eines fubstituirenden Steuerinspectors versah und stets als eine vor-zügliche Arbeitskraft galt, fiel bei der Bewer-bung um die Stelle als wirklicher Steuer-inspfctor durch. Der Grund dafür ist ziemlich ersichtlich. Er zählte eben zur deutschen Partei. Möge ihm di« Erde leicht sein! — Ein Witzbold machte unlängst die Bemerkung, daß aus Laibach daSGluck verschwunden sei, da „Fortuna" den ConcurS anmeldete. Dem ist jedoch nicht so. denn in den letzten Tagen ciewann ein Unter-affilier in der Lotterie 4000 fl. Rohitsch-Sancrbruii», 14. Januar. (O.-C.) [Bestätigte Wahlen.] Lange hu es ge-dauert, doch endlich ist unser sehnlicher Wunsch erfüllt. Die Gemeindewahlen, welche am 2. Januar und nach Annullirung der Wahl deS III. Wahlkörpers, am 6. September v. I. stattfanden, wurden von der Siatthalterei im Einvernehmen mit dem LandeS-Ausschusfe, bestätiget. Die liberale, deutschfreundliche Partei kann sich nun ihres Sieges vollends rühmen, deirn sämmtliche 27 Funktionäre deS Gemeinde-auSschuffeS, welche sie aufgestellt hat. sind bei den Wahlen durchgedrungen. Wir constatiren di«seS Factum, che in f«inem Zimmer gefunden, denn der Schuß, der feinem Lebe» «in End« gemacht hatt«, war in der einsamen Woh-nung da oben ungehört verhallt. Baptiste würd« «invernomme», aber «r konnte das Zeugniß seines Dienstgebers vorweist», daß er treu und ehrlich gedient habe. Was hätte der Gras auch sonst schreiben sollen? Er hätt« ja auch in jedem andern Falle einen Proceß auf den Hals be-kommen, er, der sich nach Ruhe — nach der ewigen Ruhe — fehnie. UebrigenS wußte Bap-liste unter heuchleiiichem B«dau«rn den Grund des Selbstmordes anzugeben. „Ein Spieler!" sagte er achselzuckend, und damit war der Pol,-zei genug gesagt. Und Baptiste wurde bei Ea-colet als besonders treu, ehrlich und verwend-bar w«il«r empfohlen, und der Bureauchef für Hei-rathsangelegenheite» überreichte Herrn Tricoche de» Fascikel „Valory" als erl digt. Aus dem Geschäfte wurden sechzehntausend Francs gutgeschrieben und sodann der Fascikel ad acta gelegt. Der russischen Erbin aber wurde mitgetheilt, duß der Graf für immer Paris ver» lassen habe und daß sie daher zurückkehren könne. Mau erwarte sie um so bestimmter sehr bald, als «in neuer B«w«rder da sei, bei dem jedoch Gefahr im Perzuge sei. Er habe kaum mehr als zehntausend >rancS, — bei den herrschenden schlechten Zeiten müsse man jedoch Alles mitnehmen. E. Bukowics. 3Mt"_ Vorstehers findet Donnerstag den 22. Januar statt. — St. Marem bei Erlachstti», 14. Januar. (0. -C.) [Rationaler Fanatismus a l s Taufhinderniß. ] Bor mehreren Tagen brachte eine hiesige deutsche Kaufmanns-gattin als Pathin in Begleitung einer H«bamm« das Kind «iner deutschen JngenieurSfrau zur hiesigen Pfarrkirche um selbes taufen zu lassen. Der hiesige Rationalpoet und Caplan A ...... der kirch icherseitS zur Vornahm« deS TaufacteS bestimmt war. erschien auch im kirchlichen Ornate und begann die Taufceremonie inslove-nischer Sprache. Die besagte Kaufmannsfrau — um die üblichen formellen Pathenerklärungen ab-gebe» zu können — bat daher de» genannten Caplan, er möchte den Taufact deutsch voll-ziehen, da sie nicht so gut slovenisch versteh«. Besagter kirchlicher Functionär erklärt« sohin hierauf in höchster Erregung und Zorn: .tukaj srno v cerkvi, cerkveni jczik je slovenski (hier sind wir in ber Kirche, die Kirchensprache ist slovenisch) u. s. w., brach die Taufceremonie ab, zog sein kirchliches Ornat aus und ent« fernte sich eilends, indem er die Genannten mit d m Täufl'vg an der Schwelle der Kirchthüre, wo sich eben der Taufstei.i befindet, stehen liefe. Darauf nahm erst der Herr Caplan Polc de» Taufact anstandslos in deutscher Sprache vor. Obiger Borgang rechtfertigt wohl zur Genüge unsere bereits ausgesprochene Ansicht, daß dem genannten Caplan A..... der nationale Sport mehr gilt, als sein kirchliches Amt, nur wissen wir wahrlich nicht, was der arme Tauf-ling, dem das ungebührlich lange Warte» vor der Kirche in strenger Winterkälte entschiede» gesundheitS- ja selbst lebensgesähilich werden konnte, an der „großen" flovenischen Nation od«r wohl gar d«n bekannt qualificirien Gedichten des Genannten verbrochen, um derart behandelt zu werd«,,. Wir glauben aber auch, daß sich deutsche Staatsbürger Chicane» auch kirchlicher-feits nicht gefallen zu lassen brauch«», und zwar da n schon gar nicht, w«nu selbe als gläubige Christen gegen die üblichen Gaben nicht um eine Gefälligkeit, sondern um Pflichterfüllung bitten. Stehen deutsche Staatsbürger geistlichen nationalen Fanatiker» gegenüber wirklich schütz-los da? Ist es andererseits aber wohl im kirchlichen Interesse, wenn selbst Piiester katholische Kirchenglieder der Kirche gerade u entfremken? WaS würde wohl eine kirchliche Oberbehörde dazu sagen, wenn Eltern, um kirchlichen Chicane» zu entgehen und die Gesundheit ihres Sproß-lingS zu wahren, die Geburt ihres Kindes ganz eins ch ohne Tanse bau, civilen StaatSamte anmelden würden? Möge sich diese Fragen der besagte nationale SportSmaim Caplan A..... selbst beantwo,t«n : vielleicht wird ihn dieß nicht nur an seine Fri'densmiffio», sondern auch an daS ihm jedenfalls bekannte Buch über LebenS-art: „Umgang mit Menschen" — erinnern! Kleine tzhronik. [Große S p e » d e.] Ein« junge Amerikanerin, Miß Caldwell aus Virginien, hat, großjährig geworden, dem Papst die Snmme von 300.000 Dollar« zum Geschenk gemacht, die dazu dienen soll, in New-Aork eine geistliche Anstalt nach Art des CollegiumS der Propaganda zu gründen. [Cholera in Italien.] Aus Rom wird telegraphirt: In Gaeta ist die Cholera mit einiger Heftigkeit wieder ausgedrochen. Bou gouvernementaler Seite ist man bemüht, die vorgekommenen Fälle als bedeutungslos hin-zustellen. >F r a u e n b u n d.] In Paris hat sich unter Fräul«m Barberouffes Vorsitz ein Frauen-bund gebildet, der für gewaltsame Geltend machung der verkannten Frauenrechte eintritt. Er will demnächst ein großes Frauenmeeting einberufen. [DaS Geheimniß des Sarges.] Der „W. A. Z." wird aus Paris geschrieben: Der Handel mit echten Spitzen ist in keiner Stadt der Welt so bedeutend wie in Paris, der Luxusstadt xar exeeüenco. Eines d«r h«r- 1885 vorragendsten Geschäftshäuser dieser Branche war noch vor Kurzem die Firma L. C., deren glänzende Niederlage aus dem Boulevard des CapucineS das Re. dezvonS der elegantesten Modedamen war. Ein Ereigniß, daS mehrere Tage über den Gesprächsstoff der Pariser Ge-schäftSwelt bildete, hat den noch v>ir weni en Monaten ob seincS G^ückeS beneideten mir ver-nichundm Schlage getroffen. Vor einiger Zeit sah man C., ganz schwarz gekl«id«t, den Hut von einem breiten Trauerflor umwunden, einen Landauer besteigen und zum Nordbahnhofe fahren. Dort angelangt, durcheilte er fluch» tigen Schrittes den Bahnhof und trat in das Bureau der Zollbehörde. Er nannte dem Amts» chef seinen Namen und stellte mit bebender Stimme das Berlangen, die Leiche seiner Frau, die in einem Sarge eben aus Belgien einge» troffen war, in Empfang nehmen zu wollen. Mit dem Ausdrucke des Mitgefühls in den Züg n begltitete ihn der Beamte in daS Zvll-magazin und führte den vom Schmerze ver-nichleten Gatten zum Sarge feiner Frau. Eine erschütternde Sc»ne spielte sich nun ab. Schluch-zend stürzte der Unglückliche auf den Sarg und ließ seine.« Schmerze freien Lauf. Endlich hatte der schwergeprüfte Gatte seinen Schmerz über» wunden und bat t«u erschütterten Zollbeamten, den Sarg in de» harrende» Wagen bringen zu lassen. Zwei Männer trugen den Metalljarg, der «inen hölzern«» Mantel hatte, in den Wagen, der Witwer schied von dem gesühlvollen Zollbeamten mit stummem Händedruck und der Wagen nahm seinen Weg gegn das Landhaus in A. Mehrere Wochen nach diesem traurigen Boisalle kau, ei» Reisender mit den, Nachtzuge auS Belgien in Paris an und declarirte eine zi> mlich volumii ös« Kiste als den Sarg mit der Leiche feines in Brüssel verstorbenen KindeS, das er in Paris in der Familiengruft bestatten las-sei, woll«. Der Zollbeamte, offenbar weniger gefühlvoll als sein College, von dem «be» die Rede war» ließ die äußere Holzumhüllung öffnen und fand in der That einen kleinen Metallsarg im Innern vor. I» diesem Augenblick« mußte ein sonderbarer Verdacht das mit Mißtrauen erfüllte Gehirn des Zollbeamten durchzuckt ha-den, denn er äußerte den Wunsch, einen Blick in das Innere des Sarges werfen zu wolle». Umsonst vergoß der Vater Thränenströme, um-sonst protestirte er gegen diese Profananon; der Beamte bestand um sa nachdrücklicher auf der Leffnung des Sarges. Der angebliche Va-ttt wurde kreideweiß int Gesichte und fiel in Ohnmacht. Inzwischen hatte der Zollbeamte mit unerschütterlichem Gleichmuth die Vorkeh-rungen zur Oeffnung des Sarges getroffen. D«r Deckel wurde abgeschraubt, die profane Hand deS TouanierS entfernte di« Oberfläche, di« schützende Hülle, und siehe da — anstatt einer Kindesleiche enthielt d«r S liatz «inen wahren Schatz — der feinsten Val«nci«nner Spitzen. Nun ging die Untersuchung los. Man erinnerte sich des Sarges mit der Leich« der Gattin. Diese lebt iii blühendster Gesundheit im Kreise ihrer Kinder und hatte keine Ahnung von ihrem tief-beklagten Tode. Der Ruin des Geschäftshauses L. C. erfolgte rasch. Die geschwärzt« Waare wurde confi^cn t, das Vermögen d«s GefchäftS-«igenthümers reichte nicht hin, um die Straf« zu bezahlen, und er sitzt h,ute hinter Schloß und Riegel. [Fünf K i n d e r i n einem Jahr«!] Eine Familie in Schmalkaden erhielt Anfangs des Jahres Drillinge und nun am Schlüsse des Jahres 1884 Zwillinge. AljO ninf Kinder in «mein K'lenderjahre. I» der That ein über-reicher, kaunt glaublicher Kinderfegen. (Ein« Liebesg« schichte mit tra-gischem Ausgang] spielte sich dieser Tage in Echillingstadt, Amt Boxderg in Baden, ad. Der 24jährige Friedrich RieS von dort unterhielt ein LiebeSverhältniß mit der nach sehr jugendlichen Anna Geidel aus SchrieSheim, das indeß von den Eltern deS Ersteren mißbilligt wurde. AIS nun am Samstag die Geidel ihren Geliebten in dessen H. imat besuchen wollte, wurde ihr in schroffster Weis^- die Thür ge« wiesen. RieS entfernte nch mit der Geidel, um dieselbe zu begleiten, und die Beiden faßten 1«85 vuterwegs den Entschluß, sich das Leben zu >th««n; das Mädchen wollte sich sofort in den Fischweiher e> tränken und ihr Geliebter ver-sprach ihr, an, andern Morgen in den Tod zu folgen. Nach innigem Abschied entfernte sich Ries und die Geibel stürzte sich denn auch sofort in« Wasser, jedoch fchien ihr daS kalte Pad nichl zu behagen, es gelang ihr, das User wieder zu gewinnen. Sie begab sich hier-auf »ach Angelthüren, wo sie sich erholte und ihre Selbfimordg'danken aufgab; er suchte am Sonntag Morgen den Tod in gleicher Weise, um mit seiner Geliebten vereinigt zu sein. Am gleichen Tage noch wurde seine Leiche ge-landet. ^Falscher Thee.] Wie der Warschauer Dnewuik" mittheilt, hat die Polizei unlängst in Warschau eine ganze Fabrik zur Herstellung ge-fälschten Thees entdeckt, und zwar in der Wolka-straß. Nr. 27. Die Fabrik stand unter der Leitung eines „Socialisten" auf dem Gebiete der Fälschung. Man sand eine Menge von Eti» quetteii renominirter Theefirmen, ferner einen großen Vorrath bereits gebrauchten Thees. In vielen Häusern haben die Dienstboten das Recht, die Theekannen vom Tisch de. Herrschaft zu sich zu nehmen und sich noch einen Aufgus; zu bereite». Das wäre an sich nicht so schlimm, wenn nicht sehr häufig ein weitverbreiteter Be» trug die weitere Folge dieser Praxis wäre. Der aus diese Weis« auSgebrauchre The« wird in vielen Häusern von den Dienstboten getrocknet und dann an Händler verkaust, die, namentlich in guten Häusern, Flaschen, Knochen und son-stige Absälle an sich bringen, wodurch die Dienst-Mädchen sich eine Extra-Einnahme schaffen. Di«-ser auSgedrauchte Thee gelangt dann im Wege des Zwischenhandels an die „Theesabriken", welche ihn, sorgfältig verpackt, unter der Eti-quelle renommirter Theehzndlungen wieder an de» Markt bringen, und zwar vorzugsweise in kleinen Prooinzstädten. Jede umsichtige Hausfrau hätte die Pflicht, darauf zn achten, baß mit dem in ihrem Hausstande ausgebrauchten Thee kein Mißbrauch getrieben werden könnte. sT h e u r e H u n d e p r e i f r.j Bei Äld-ridge in London wurde am 3. d. eine Partie werihvoller Windspiele meistbietend versteigert. 2«; dieser Hunde lieferten einen GesamntterlöS von 912 ^uineen. Den höchsten Preis erzielte ein junges Windspiel, der Sprößling von Mil» lingion und Lady Lizzie, nämlich 180 Gui-neen. [Ein altes Mittel gegen unan-genehme Moden) hat dieser Tage die Hutmacher-Jnnung zu Breslau in Anwendung gebracht. In Erinnerung daran, daß «in Kur-surft von Brandrnburg die Pluderhose, ein Ko» mg von Preußen die Fontangen dadurch in Mßcredit brachte, daß die Scharfrichterknechte und Dirnen gezwungen wurden, diese Modear» tikel zu tragen, haben die Breslauer Hutmacher tie jetzt so beliebten spottbilligen „Knitter-Hats" in großen Quantitäten ausgekauft und sie unter die dlaublousigen Dienstmänner vertheilt. Sie hoffen damit, diese Art Kopsbedeckung bei dem eleganten Publicum zu biscreditiren und so der Concurrenz wirksam zu begegnen, welche diese neue Kopfbedeckung ihren Fabrikaten macht. sE i n Bramarbas (in einer Gesell-schast vor seinen Erfolgen als Hauslehrer er-zählend): „Alle FamiUen, in denen ich das Glück hatte, iu wirken, haben sich mir in über-raschendster Weise dankbar erwiesen." — Ein kundiger (halblaut zu seinem Nachbar): „Diesmal spricht er die Wahrheit; man hat ihn ü'erall nach den ersten Wochen fchon abge-dankt." ^Ein junger Jrläuderj richtete an «iue Schöne, der er bereits einige verblümte Aufmeiksamkeiten erwiesen hatte, eine» Brief, in welchem er ihr feine Liebe bekannte un'» an-fragte, ob dieselbe Erwiderung finde. „Lieben Sie mich nicht", fo schloß der vorsichtige Jung-ling, „so schicken Sie diese Zeilen »»eröffnet an mich zurück." sA r t h u r s C o u s i n e.] In der ? hemse-ftadt, dem klassischen Boden der „Pick-PocketS", ist jüngst unter dem Titel „Vademecuiu für Diebe" ein eben so merkwürdiges als amüsantes ..-peuyq»« Büche>chen erschienen. Unter den Hunderten von „Diebsrecepten", welche dort zur Erheiterung, wie zur Warnung mitgetheilt werden, verdient Eines, das gegenwärtig sehr in der Mode sein soll, besonders signalisirt zu werden. Es führt "ie Ueberschrist: „Die Cousine Arthurs" und lautet: Der D,eb gesellt sich einer jener freund-lichen jungen Damen zu, welche gewöhnlich um Mitternacht in Haymarket oder auf Waterloo Place frische Luft schöpfen. Nachdem die stille Gesellschaft gebildet ist, bezeichnet der Chef der neuen Firma feiner Genoffin den ersten besten ihnen begegnenden älteren Herrn, dessen Weste mit einer glänzenden Goldkett« geschmückt ist. Die „junge Dame" geht geradeaus aus den Bezeichneten zu, hält ihm ihr fein gantmes Händchen vor beide Augen und begleitet dief« Procedur mit den schelmischen Worten: „Rathe, wer ich bin!" Neunmal in zehn Fällen geht der alte Seladon auf den Leim. „Clementiue!" ruft er, in der Meinung, irgend eine ehemalige Flamme vor sich zu haben. „Keine Idee!" — „Also Clara . . . oder Sophie?" — „Du bist auf der Spur . . . rathe noch einmal!" — Und während der arme Tropf mit geschlossenen Augen noch fein bischen Hirn zermartert, um feine galanten Erinnerungen zu sammeln, hat ihm der Dieb mit aller Gemächlichkeit die Uhr anS der Tasche eskamotirt. Kaum ist die Beute in Sicherheit, zieht di« Complizin plötzlich die Hand von der Stirne deS Opfers, giebt sich ge-fchickt den Anstrich höchster Verlegenheit und ruft stotternd, während sie das Weite sucht: „O, mein Herr! Entschuldigen Sie tausendmal... Ich hielt Sie für meinen Cousin Arthur!" [V «tc f ch n a p p t.j Wirth (zum Geinrei-senden): „Warum verkaufen Sie d«nn Ihren rothen Landwein theurer, als den weißen?" — Weinreisender: „Ja, glauben Sie denn, wir kregen die Färb' geschenkt?!" Locates und Irovinciates. Eilll, 14. Januar. fS t e i e r m ä r k i s ch e r Kunstve r ei n.| Der steiermärkische Knustverein in Graz hat mit seinen bisherigen Prämien und durch feine zahlreichen und schönen Gewinne, sowie durch seine Tendenz: bedürftige Kunstjünger mit Stipendien zu unterstützen, soviel Ä»nke»nung siefunde». daß sich die Zahl feiner Mitglieder und Theilnehmer jährlich vermehrt ha«. Auch für das laufende 20. Vereinsjahr giebt er ein großes, prachtvolles Prämienblatt aus: „Mutter-glück" nach einem Oelgemälde von Conrad Kiesel in Düsseldorf, welches, in Oelfarbendruck mit höchster Vollendung ausgeführt, eine glück-liche junge Mutter darstellt, die ihren Erftge-dornen auf den Armen wiegt, und in jeder Familie hoch willkommen fein wird. Außerdem steht den Mitgliedern noch die Wahl unter 28 ander» im Programm verzeichneten Prämie» frei. Jedes dieser Prämienblätter ist für einen Antheilschein ü 3 fl. sogleich zu beziehe», und jeder gezahlte Antheilfchem nimmt außerdem an der am 21). Juni stattfindenden Ge» innstver-losung Theil, hei welcher aus je 50 Scheine ein Gewinn berechnet ist Da der steiermärkische Kunstverein sich um die Förderung der Kunst-interessen in so hervorragender Weise verdient macht, und da jedes Mitglied nicht nur selbst dazu beiträgt, sondern zum mindesten durch eine werthvolle Prämie wieder entschädigt wird, so kann die'er Verein dem kunstliebenden Publicum nicht warm genug empfohlen werden. (A u « Gonobitzj wird und unterm 13. d. telegraphirt: Bei der gestrigen Gemeinde-rathswahl des III. Wahlkörgers siegte die deutsch-liberale Partei trotz der gewaltigen Kraftan-strengungen der National Clericalen. Ein wei-tereS Telegramm vom gleichen Tage meldet uns, büß im II. Wahlkörper alle liberalen Cansi-baten gewählt wurden. Die in der Minderzahl erschienen National-Clericalen enthielten sich unter Abgabe eineS Protestes der Wahl. Mö-gen die Herren immerhin protestiren, sie werden an dem Aussall der Wahlen nicht» ändern, ebenso wenig sie je die deutsche Einwohnerschaft eines fortschrittlichen steirischen Marktes ihren Plänen gefügig finden werden. Gonobitz hat 5 wieder entschiedene Farbe bekannt, darum ein Hoch seiner wackere» Einwohnerschaft! [A u « Frist» au] wird uns unterm 12. Januar gemeldet: Bei den heutigen Gemeinde-wählen des I. und II. Wahlkörpers enthielt sich die national-clericale Partei im Bewußtsein ihrer Schwäche und deprimirt durch die im I I I. Wahl-körper erlittene Niederlage gänzlich der Abstim-mung. Es wurden daher in gedachtem Wahl-körper die deutschen Candidaten einstimmig ge-wählt. Unser Sieg ist somit ein vollkommener. sFreiwilligeFeuerwehrCilli.] Am 10. Jänner hielt unsere Feuerwehr ihre Jahresversammlung ab; derselben wohnten 47 ausübende Mitglieder bei. Nach dem vom Schriftführer Hrn. Jof.'f Stibenegg vorgebrach» ten Jahresbericht über die Thätigkeit des Ver-eines erstatteten die Vereins- und auch Bruder-lade-Cassiere ihre Caffenberichte; dieselben wur-den von ber Versammlung beifällig au genom-men. Herr C. Mörtl und Herr M. Altziebler wurden zu Rechnungsrevisoren gewählt. Bevor man zur Neuwahl schritt, ergriff Hauptmann Josef Sima das.Wort; er dankte den Chargen-Mitgliedern für ihre aufopfernde Thätigkeit im abgelaufenen Jahre und ersuchte auch ferner nicht zu erlahmen und st«ts eingedenk des edlen humanen Zweckes des Vereines, denselben z» erhalten auf der Stufe, auf der er fit) befindet, zum Wohl und Emporblühen unserer schönen Vaterstadt! Er gedachte in warmen Dankesworten der steten Unterstützung unserer löblichen Gemeindevertretung und der löblichen Sparcasse-Direction, sowie der unterstützenden Mitglieder von Cilli und Umgebung und schloß mit einem dreifachen „Gut Heil" auf das G«-deihen deS Vereines. Bei der hierauf erfolgten Neuwahl wurden folgende Herren wiedergewählt: zum Hanptmann Josef Sima (einstimmig), zum Hauplinannftelloertreter Joses Tertschek (22 Stiin-men), zum SteigerzugSführer Ferdinand P lle (einstimmig), zum SteigerzugSführerstellvertret-r Anton Eichverger, zum Steigerrottenführer Hans Sager, zum Spritzenzugsführer Eduard Bandtk senior, zum Spcitzenzugssührerstellv rtreter Wen-zel Franzky, zu Spritzenrottenführern Carl Petritschek und Franz Krell; in den Ausschuß wurden gewählt Joses Stibenegg, Ernst Rüpjchl Franz Cölestiu, Ferdinand Ferk und Adolf Praller. Nachdem alleFunctionäre erklärt hatten, die Wahl anzunehmen, wurde die Generaloer-fammllmg durch den Haupt mann mit einem drei-fachen Gut Hnl geschlossen ! Hieraus wurde bei der abgehaltenen regelmäßigen Kneipe auch heuer so wie alljährlich beschlossen «ine Fa-schingsunterhaltung zu arrangiren, und würd« hiezu ein Siebener - Comite gewählt, welches sich bereits constitmrte und die nöthigen Borar-beiten aufnahm, um die Unterhaltung würdig ihren Vorgängerinnen anzureihen, welche stet« zu den besuchtesten und animirtesten deS Carne-vals gehörten. Gut Heil! sMartinLuther, TheodorFichte, Hosrath von Schirnding, Konrad Malthus undRichardWagnercon-fiscirt.) Die von Jojefine Jurik verfaßten „Episteln gegen die allgemeine Verjudung" wurden wegen Reprvducirung von Stel-len aus obgenannten Schriftstellern über An-trag der k. k. Staatsanwaltschaft in Cilli con-fiscirt. sF a f ch i n g s ch r o n rI.] Seine närrische Herrlichkeit Prinz Carneval trat in unserer Stadt am verflossenen Samstage officiell sein Regiment an. Die erste Huldigung, die er entgegennahm ivar ein Kränzchen im Cafino. Zu demselben war jedoch keine einzige Vertreterin unserer Damenwelt erschien«». Ein größerer Affront, ein unverzeihlichttts crimen laesae majestatis wurde in Cilli gegen den t llen Prinzen gewiß noch nicht verübt. Wir wollen nicht nach den Gründen der hiesigen Tamenverschwärung forschen, möchten sie jedoch zum Theile auf daS Conto unserer jungen Herren setzen, die mit zu wenig Temperament ihre Tanzopfer darbringen. Auch mag ver in den letzten Jahren etwas zu groß gewordene Luxus i» BaUtoiletten eine kleine Ernüchterung verursacht haben. Wie dem auch sei, der Carueval ist nun einmal mit seinen Licht» und Schattenseiten ei»« Schöpfung, ß mit der man rechnen muß; er ist ein noth-wendiges Uebel, das oft gerade den mit Töchtern gesegneten Familienvätern Glück bedeutet, indem es Schwiegersöhne ins Hauö bringt. ES fructi-sicirt sich da oft der gestört« Nachtschlaf der Ballmütter. Gar zu leicht ist das ..Andenmann-bringen" holder Backfischchen und aufgeblühten Ceittisolien freilich nicht, denn der uner-fahrenfte Junggeselle hat heutzutage ein dreifach gepanzertes Herz gegen die Zünd- ?>eschosse aus schönen Augen. — Aber zu belegen ist Jeder und zwar, um so leichter, je natürlicher und je einfacher man ihm naht. Ter ToilettenluxuS erweckt aber nicht nur Be-denken, sondern er versteift die Etiquette und verscheucht einen vertraulicheren Ton. — Wir sagen dies aus dem Grunde, weil es uns scheint, daß mitunter di« Tanzlust dir Toilettenfrage untergeordnet wird. £ R. k. Zinkhütte.] DaS Ackerbau-Ministerium hat ter hiesigen ärarischen Zink-Hütte auS Anlaß ihres zehnjährigen Bestehens eine Fahne übersendet. Die Fahnenweih« wird im Laufe de» Monates Mai stattfinden. sD i e R u i n e S e i tzk l o st e r] ging nun-mehr in das Eigenthum der Trappisten über. Dieselben werden im Frühjahre die Restanri-rungsarbeiten beginne» und dann. 11» Mann stark, ihren Einzug halten. sSlovenen unter sich.] Die Görzer slovenische Zeitung „Soca" nennt die „foge-nannt«" „gemäßigte" „Partei" der Slovenen in Laibach „Laibacher Bediente. Maulwürfe, Jl-liffe, Freßsäcke. Vielversprecher, Breitmäuler — bezahlte Zungen — Polizeispitzel". LjublanSki List, das slovenisch« Amtsblatt antwortet da-gegen: „Wir schleudern dem Redacteur und den Schreibern der „Soca" die feierliche An-klage ins Gesicht, daß all« ihre Verdächtig»»-gen bezüglich Professors Suklje, von Anfang bis zum Ende pure, unbegründete, schamlose Lügen seien, unwürdig eines Ehrenmannes; Geht jetzt klage» Ihr Görzer Herre>ch iittonirt hätte. Letzleres ist übrigens nicht möglich gewesen, da ich. obwovl in der Kirche anwesend, nicht g«» hört hab«, daß der genannte Herr «in besonderes Gebet für die Slovenen verrichtet hätte. St. Marein, 6. Januar >885. Fr. Jurkoviö. Wir werden gewiß nicht fehlgehen, wenn wir dies« Berichtigung als inspirirt hinstellen. Auch ist es wirklich gleichgiltig, ob der Herr Organist eine Polka, einen Walzer oder eine andere heitere Melodie nach der Aufforderung des Herrn Caplans: „Jetzt beten wir aber eia Vaterunser für die Slovenen" spielte. Drr Herr Organist Jurkovic sucht «b«n nur für den Herr» Caplan Aäkerc «ine Lanz« einzulegen. Wenn er nun erklärt, daß er gedachte Aufforderung, ob-zwar in der Kirche anwesend, nicht gehört habe, ; so beweist dies nur, daß er ein schlechtes Gebor habe, was einen Musiker uud Componisten auch von feinem Ranye, nicht beiouderS empfiehlt. Andere haben jedoch die Worte des Herr» CaplanS ganz deutlich gehört. Von denselben läßt sich daher nichts abnagen. Eingesendet. Offene Anfrage an den Patentalinvalidea Rochus Sketh in St. Marein bei Erlachftein! Jnsultire» und beschimpsen Sie in einem gewissen Zustand Mitten in der Nacht ruhige Gasthausgäste mit Zustimmung der sie bethei-lenden Unterstützungsverein« ? U. A. w. g. Meherere ununterstützt«, von Ihn?» beschimpft« und insultirt« Mareiner. *) Für Form und Inhalt ist die Redaction mchi verantwortlich. Köslcr's Xalin -jtluiHft wasser ist unstreitig das beste Mittel gegen Zahnschmers und dient auch gleichzeitig zur Krhultung und K«i-nignng der Zähne. Dieses seit Jahren 1k-wahrte and rühmlichst unerkannte Mundwasser benimmt dem Munde vollkommen jaden üblen öeruoh. I PL 35 kr. K. TArhler, Apotheker, W. Rönler'* Nachfolger, Wien, !., Segierangsgasse 1 Depot in Cllll bei J. Kupferschmid, Apotheker. 1885 »Vnttsche Macht Johann Praschen Kunst- und Handelsgärtner in Cilli empfiehlt Blumen-, Gemüse-, Gras- und Oekonomie- Samen. 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Casiuo-Mitglieder werden hierdurch von der Einladung verständigt. 4o_2 Die Casino-Direction. Zur Faschings-Saison! Grosse Auswahl von Blumen und Guirlanden, Entree-Krftgen, Handschuhen, Fuchi, Rüschen, Spitzen, Bändern und gut passenden Miedern. Ferner: Wüsche für Damen und Kinder, schone Schürzen, Strümpfe, gut passende Herrenhemden sowie Cravatten und noch viele andere in die««-» Faeb einschlagende Artikel empfiehlt hochachtungsvoll Meta W aupotitocli, 41-2 Grazergasae 87. Für Rosa Kohn erliegt ein Brief poste restant« Cilli. 34-3 In 907—10 A. Ziiiatior'is Bäckerei Grazergasse Nr. 73, täglich Nachmittag circa 3 Uhr, W srlwhe Kipleli, Dampf- iJ Kaisersemmeln fStnch y.ii ß kr. Zur Faschings-Saison halte grossen Lager aller Gattungen PerrMen „i Bärte. Knappen-. Ritter-, Mönche-, Soldaten-, Banern-, Mohren-, Chinespn-, moderne, altdeutsche, Zopf-und komische Perrücken und Bärte. Um gefällige Aufträge bittet J. Zverenz, Friseur, 35-3 Ollll, Uauptplatz. 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Ministeriiiui des Innern der Sparcassa der Stadtqemeinde Cilli die Errichtung eines Kredit- und Forschuß - Vereines bewilliget hat, so werden alle Jene, welche diesem Bereine als Credit-Theilnehmer beitreten wollen, eingeladen, ihre Ge-suche um Aufnahme laut § 8 der Statuten bei der gefertigten Direction der Spareassa der Stadtqemeinde Cilli einzubringen. Die Gesnchs-Formnlare, sowie die Statuten sind bei dieser Sparcassa zu haben, wo auch weitere Auskünfte ertheilt werden. Sparcassa der Stadtgemeinde Cilli; am 13. Jänner 1885. Die Direction. 51—8 m Die Möbel-Niederlage Graz, Franzensplatz Nr. 1 und 2 vlM-tWi« dem Landcstheater, empfiehlt Ihr grosses Lager von oompleten Nrhlaf- nnd Spelaezlmiiier.(iarnlturen ans N»ss- nnd Eichenholz. Salon-Käaten. Credenzen mit nnd ohne Mnrmorplatten, Spiegeln, Karniessen. Reiche Auswahl von Salon-Gnrnitnren von 90 fl. anfw&rta, Hchlaf-Dlvans, Ottomanen nnd Ruhebetten. Uebernahme aller Tapezier Arbeiten eigener Erzeugung billigst. 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