Laibacher Zeitung. ^-^ 99. Dinstag am 1?. August R84K Wie«. >^e. Majestät, der Kaiser, haben mit allerhöchster Ent-schliesiung vom 30. v. M., den zweite» Dolmetsch bei der Internuiuiatur zu Constantinopcl, ?lnton Ritter v. Naab, in den Ruhestand zu versetzen und denselben in Anerkennnng seiner langjährigen Dienstleistung den Ticel eineS kaiserl. Nathes zu verleihen Sich bewogen gefunden. Zugleich haben Allerhöchstdieselben den bisherigen dric-ten Dolmetsch dieser k. t. Gesandtschaft, Anton Stemdl v. Plessenet, zum zweiten, und den Dolmetschgehilfeu, Moriz Wicke:hauser, zum dritten Dolmetsch zu befördern geruhet. Die k. k. allgemeine Hoftammer hat die bei der Ca-meral - Bezirks - Verwaltung zu Caoo d'Istria erledigte Vor-st.'hersstelle mit dem Titel uno Charakter eines Cameralra-thes, dem Secretär der Cameral-Gefallen - Verwaltung für Tyrol und Vorarlberg, Johann Deodat Frciherrn v. Spie- gelfcld, verliehen. Die k. k. vereinigte Hofkanzlei hat in Galizien zum Kreis - Commissar der ersten Classe den zn'eitcn Kreis - Commissar, Carl Nensser; zun» Kreis .-Commissär der ziv.'iten Classe den dritten Kreis - Commissar, ?ldam Nicter v Dn-niu Brzezinski, und zum Kreis - Commissar der dritten Classe den überzahligen Kreis - Commissar, Heinrich Hchn v. Rosenhain, ernannt. Das »Journal des österr. Lloyd" vom 13, August »leldet Nachstehendes aus .Wien« im August. Wenn nicht unerwartete Hindernisse eintreten, wird am 20. August die Eröffnung des Fixgels der Gloggnitzcr Eisenbahn von Wien "ach Brück an der Leitha vor sich gehen, der ersten österreichischen Eisenbahn, die bis zum ungarischen Boden reicht. Es herrscht die größte Thätigkeit, um die letzte Hand an ^ das neueste Bahnwerk zu legen. Die für diese Seitenbahn "cn erbaute Pcrsonenhalle ist bereits vollendet und bedarf lwr noch der inner» Einrichtung. Diese Bahn, deren Mit-telstation nach Grummetneusicdel verlegt ist, zieht sich über die Zwischenstatione» zn Simmering, Klederling, Lanzendorf, Trautmannsdorf und Wilsieinodorf nach Brück, wo der Bahnhof im ungariichen Territorium endet. Man sieht freudig de», bedeutungsvollen Tage entgegen, der das Schwester-land Ungarn mit einem neucu festeu Bande an die Residenz d, 28. Juli. Se. k. k. Hoh., der Vice-admiral Erzherzog Friedrich, wird mit den, Anfang des Monats August Venedig verlassen und eine kleine Fahrt im adriatischen Meer unternehmen, bei welcher Gelegenheit die sämmtlichen Schisse des Geschwaders unter seiner persönliche» Leitung taktische Manöver vornehmen werden. Italien. Rom, 25. Juli. Der Papst hat die Häupter der frühern politischeu Bewegungen, wie einen Galetti und Aehnliche, im Audienzzin.iner empfangen. Z» diesem namentlich soll er gesagt haben: «Ich werde viele von de» Dingen einführen, die Ihr vorgeschlagen habt, aber alle nicht. So z. B. — fügte er lächelnd hinzu — die Säcu-larisatiou des Gouvernements- kann ich unmöglich anordnen." Einen Andern empfing er so huldreich und gnädig, dasi dieser ohnmächtig zu Boden sank. Der Papst mnsite schellen und ihn hinwegbringen lassen; bei welcher Gelegenheit cr sagte: »Seht da, unsere Feinde!« Nebenbei hat er auf AUes ein waches Auge. Rom, 28. Juli. Der frühere Prosegrctavlo, Monsi. qnore Corboli-Bussi ist, wie man versichert, vom Papst nacl' Bologna gesendet worden, um die sofortige Entlassung der daselbst stationiiendcn, vom vorigen Governo auf 2<1 Jahre engagirten 4000 Schweizer gegen cine zu vclwilli« «70 ,gcnde GeldeMschäd'igung zu bewirken, D^m Contracts nach würde diese Mannschaft allerdings noch inehrere Jahre da» selbst auf Kosten des Staats erhalten werden mussel; allein da nach einer ausdrücklichen Bestimmung jenes Contract) sämmtliche Glieder dieses Corps römisch-katholischer Religion fey» solle» u»d gegenwärtig nach vollkonnne» glaubwürdigen Be.richte» kainn die Hälfte dieser Neligionsparcei angehört, die Uebrige» aber protestantischer Confession und inchc em-mal Schweizer sind, so dürfte dieser Umstand bei Ausgleichung der gegenseitige!, Verhältnisse wohl sehr wesentlich zn einer um so bequemern und wohlfeilern Beseitigung dieser, den Staat über alle Gebühr beschwerende» Last dienen. — Der Papst hat unterm 15. Juli bereits verfügt, das; auch die Hilfsbedürftigen unter den hiesige» Isiaelite» Theil an den von ihm zu vertheilenden Wohlthäte» haben solle». Er hat die Depuiacio» der Juden, welche ihm zum Antritt seiner Regierung im N-nnen ihrer sämmtliche» Glaubensgenossen ihren Glückwunsch abstattete, uüt besonderer Gnade empfangen. Turin, 3l. Juli. Ein Rundschreiben der provisorische» Commission des achten italienischen wissenschaftlichen Congresses zeigt so eben an, daß die Eröffnung der Versammlung auf den 14. Sept. festgesetzt ist. Der Honig hat seinen eigenen Pallast in Genua zur Verfügung des Congresses gestellt, der dessen Räume zu seinen Generalversammlungen benutzen wird, wahrend für die Sectionösihun-gen das Unioersitatsgebäude und für die Privatversammluu-gen der Gelehrten der Atrio del Casino angeboten ist. Zn leiderem Zweck hat auch der Marcmis Pallavicini seinen Palast delle Peschiere einrichten lasse». Die feierliche Einweihung des Columbus - Denkmals wird erst einige Tage nach der Eröffnung des Congresses vor sich gehen, um den fremden Gelehrten Zeit zu lassen, sich dazu recht zahlreich eilizuflnoen. Außerdem wird wahrend des Congresses eine Kunstausstellung, so wie eine Ausstellung der Ackerbau-uüd Indnstrieproducte Statt finden. — Auch die provisorische Commission des im nächste» Jahr zu Venebig sich versammelnden 9. Gelehrtenvereins hat ihr Programm bereits veröffentlicht. Nach dem Beispiel von Florenz und Genua soll bei dieser Gelegenheit gleichfalls eine vaterländische Celebricät durch ei» Denkmal gefeiert werden — und zwar der große Reisende Marco Polo, dessen Andenken bisher nur mit einer einfachen Marmorplatte in dcr Kirche in S. Cri>osto-mo geehrt wird. S eh w o i z. Bern, den 4. August. Am 3l. Juli starb auf Berner Boden im Glockenchal, eine Viertelstunde vcn Thun, der Dichter Heinrich Heine. Er hatte sich vor etwa l4 Tagen auf de» Nach der Aer^e in diese Gegend begeben, die am Fusse der Aloen dnrch ihre erquickende, stärkende Luft bekannt ist, und hier einen Landsitz bezogen. Es heißt, ein wiederholter Schlaganfall habe seinem Leben cin Ende ge. macht. Deutschland. Dic «Allg. Zeitung« von, 9. August bringt folgenden Bericht aus Köln vom 5. d. M.-. Der »Köluischei, Zei» tiing" zufolge fanden hier an den beiden letzen Abenden, namentlich an, 4,, ernstliche Nuhestöhrungen Slatt. Aus einer Bekanntmachung des Commandanten und Regierungspräsidenten geht hervor, das; den Anlast eine Kirmeß gab, anf der schon in ttilhern Jahren Unordnungen vorkamen. Militär, Polizeibeamte und Gensd'armen wurden ohne Grund insultirt, mit Steinen geworfen und mehrere verletzt. Vielfach wiederholte Aufforderungen zur Ruhe frnchteten nichts, vielmehr vermehrte sich der Lärm nur. In Folge dessen erhielten die Truppen Befehl, die Massen aus einander zu treiben, der auch sofort ausgeführt ward. Zahlreiche Theilnehmer der Ercesse wurden verhaftet. Auf Seite des Volks wurdcu mchrere verwundet, gestorben war von denselben bis z»m 5>. Mittags nur Einer. Um die Ruhe zu erhalten, har sich die Bürger-schaft unter Bettung des Oberbürgermeistern und des Stadt-rachs v. Wittgenstein entschlossen, einige freiwillige Bürger-compagnien zu bilde» und die Aufrechthaltung der Ordnung zu übernehmen. Dan zig, 28. Juli. Leider macht sich in hiesiger Ge, gend die Karcoffelkrankheit von Nenem bemerkbar. Ma» fin' det an mehreren Orten in de» Kartoffelfeldern Stellen, wo das Kraut zu vertrocknen anfängt, und die, von Weitem angeschen, größere oder kleinere schwärzliche Flecken darstellen, mehrencheils scharf begränzt. Hier zeigt sich das Kraat ver-schrnmpft und schwarzbraun gefärbt, „ur h,ie und da ragt aus demselben ein noch halbgrüner Zweig mit kümmerlicher Blüthe hervor. Der Hauptstängel ist schwarz gesteckt. Diese Brandsieck'en sind oberflächlich, so dasi man beim Durchschnitte nnr unmittelbar unter der Epidermis eine Verfärbung wahrnimmt. Auch an den eigentlichen Wurzeln findet man den, Anscheine nach nichts krankhaftes, wohl aber zeigen sich auf den Knolle» bald die belamne» misifarbigen Flecken. Wir hatten auch in diesem Sommer eine anhaltende Dürre, der nunmehr seit drei Wochen häufiger Regen gefolgt ist. Die kranken Plätze zeigen sich mehrentheils in tiefer liegende» Aeckern, aber auch auf Anhöhen, wo der Boden sandiger ist° Im voiigen Jahr fing das Unheil später an, vielleicht wurde es aber auch nur später entdeckt. Schwede n. Stockholm, 3l. Juli. Seic einigen Tagen verbreitet sich das Gerücht von einer in Vorschlag seyenden Vcr-Mahlung unserer sechzehnjährigeu Prinzessin Eugenie mit dem Prinzen Friedrich von Hessen, welcher sich bei dem neulichen Besuch der königl. dänischen Familie zu Helsinborg befand. Dagegen wird der in ausländischen Blättern verbreitete» Sage von einer ähnlichen Verbindung zwischen den toniglich schwedischen und prenßischen Höfen widersprochen. — Privatnachrichten aus St. Petersburg znfolge, war Prinz Oskar auf die zuvorkommendste Weise dorr empfangen worden. So. gleich nach seiner Ankunft hatte der Kaiser ihn mit eine,,, ' Besuch überrascht, ehe noch der Prinz Z.-ir hatte, Sr. kaiserlichen Majestät aufzuwarten. Auch der Großfürst Cesare witsch uud der H^zog von Leuchtenbel-g hatten ihm sogleich Besuche abgestattet. Der Kaiser hatte bedauert, dasi der Prinz nicht zeitig g«''u:g kommen konnte, um der Vermal)--lungscercmoiüe beizuwohnen, aber ihm aufgetragen, seinen, 611 königlichen Vater die Danksagung Sr, kaiserlichen Majestät fur die Beschickung des Prinze» zu iibei'biingcn. Der diplc,,-mansche Körper zu St. Petersburg hacre nachher auch dem Printen aufgeivarter. Damals hcrrschie in der russischen Hauptstadt ei» bösartiger Typhus, welcher täglich 900 Men-scheil wegraffte. Frankreich. Der „Oesterr. Beobachter" vom l0. ?lngust meldet aus Paris vom 3. d. M,: Die bis gestern Abends besannt gewordene!, Wähle» .stelle» sich sehr günstig für das Mini' sterium; es waren !57 Wahlen (von 459) bekannt, wovon l06 der conservative» Partei, 5! der Opposition ange-hö>'N. — In Paris siegte im ersten Bezirke Hr Casimir Perier über seinen Mitbewerber, deu General Lamoriciere, den die Opposition als Candidaten aufgestellt hatte; im achten Beirre, der bisher von einen, Candidate» der Opposition, Hrn. Beihmont, vertrete» war, wurde der conserva-tive Candidat, Hr. Beudin, gewählt; ebe» so iln »cunte» Bezirk Hr. Locquet, der conservative Candidat, gegen Hrn. Auguste Portalis; im zweiten Bezirk, wo die HH. Jacques Lefebvre, conservatioer Candidat, und Berger, von der Opposition, gegen einander kämpften, war die absolute Stimmenmehrheit (Hrn. Cefebvie fehlten nur vier Stimme») nicht zu Stande gekommen, und es sollte daher heute zu einen, zweiten Scrutinium geschritten werden. In den übrigen zehu Wahlcollcgieu in Paris wurde» Oppositionsmänner, die HH. Taillandier, Gannero», Marie, Carnot, Moreau, de Iou-vcncel, Vavin, Boisscl, Gar»o» lind Ferdinand de ^asteyrie geirahlt. Der „C o m m e rc e« veröffentlicht folgende biographische Notizen über Joseph Henry: »Henry war ein sehr geschickter Arbeiter in seinem Fache; er verfertigte die Stahlgegen-stände mit einer seltenen Vollkommenheit; jetzt ist sein Ge» slcht sehr geschwächt und er sieht kaum einige Schritte weit. Gegen das Jahr I«35 fallirte er, und dieses Unglück machte seine» schon traurige» Charakter noch düsterer. Zur nämliche» Zeit trennte er sich vo» semer ausgezeichnet schönen Frau, welche vor beinahe zwei Jahren starb. Nachdem Frau Henry ihren Mann verlasse», lebte dieser mit seiner Magd, welche alle Geheimnisse ihres Herr» i» Bezug auf die Fabrication der Mecallgegenstände ?c. kannte; er hatte daher ein Interesse, sie nicht wegziehen zu lasse» und sich ihr anzuschließen. Vie blieb 5 Jahre bei ihm und verlies; ihn erst dann , als er sie mir einem Schauspieler der kleinen Boulevards-Theater betroffen hatte. Er steltte sein Etablissement vermittcls der Fo»ds wieder her, welche ihm eine Dame lieh, die durch ihre Verbindungen mit einem Hrn. A. in, Sta»dc war, über ei» ziemlich starkes Capital zu verfüge». ' Diese Dame trat mit ihm für die Fabrication der feinen Scahlarlikel i» Gesellschaft und lieh ihm eine Summe, die m.in im Ganze» auf fast 150.000 Fr. schätzt. Diese Gesellschaft hatte ihre» Sitz i» der Nue de LjmogeS. Hemy über-w.u-f sich »'.it der Dame, welche ihm die Fouds verschafft h.'.tte, u»d betrieb allein sein Geschäft. Dieser Betneb war nicht sehr rortheilhafc. Seine Scrupel als Künstler ließen es lncht zu, schnell jene Gegenstände zu verfertigen, welche leicht im Kleinhandel Absatz finden. Er arbeltete schön und theuer, so daß er vielleicht ii, d,esem Augenblicke für 209 000 Fr. sehr schöner Ware» iu seineu, Laden hat, die ma» nicht für 20.000 Fr. verkaufe» könnt..', wen» man sie realisire» mußte. Henry hatte, ungeachtet seiner Geschäftsunglücke, bis zu de» letzte» Zeiten gehofft, daß das Schicksal ihm endlich weniger ungünstig seyn würde, uud sein Traum war, sich mit 2000 Fr. Nente» auf das Laud zurückzuziehen. Seit langer Zeit war Henry sowohl seinen Nachbar» , wie seinen Arbeitern als ei» Wahnsinniger bekannt, der schwer zwei Ideen zusammen verbiude» konnte. So knüpfte er eine Unterhaltung über einen Gegenstand an, und plötzlich sprach er, zur grüßen Verwunderung seines, Zuhörers, vou ganz andern Sacheu. Seit einer Reihe von Iahreu war er mit dein halbseitige» Kopfweh behaftet; er blleb da»n 24 Stunde» und länger im Bette und seine Schmerze» raubten ihm sogar, wie er sagte, den Gebrauch des Gesichts. Nie mischte sich Henry in Politik; er weigerte sich sogar, davon zu spreche». Ma» hatce ih» vor 5 oder 6 Jahren aufgefordert, als Chef einer Werkstätte, reformistischen Banketts, namentlich jenem vo» Chatillo», beizuwohnen; er verweigerte dieß auf eiue rohe Weise. Ma» hatce vou ihm seine Unterschrift für die Bittschrift der Wahlreform verlangt, er verweigerte diese eben so bestimmt, indem er sagte, die Politik sey seine Sache »icht, er wolle sein Glück mache» und nichts anders." Die »Democratic Pacifique« veröffentlicht drei am 14. März und 23. Juni d. I. von Joseph Henry an Hr». Richard, Gründer e!»er Anstalt zur Unterstützung der Industrie , geschriebene Briefe, in welchen er seil» Uuglück in de» Geschäften beschreibt und um Hilfe bittet. Diese Briefe zeugen von großer Gemüthsbewegui'g und führen zu dem Schlüsse, daß er de» indirecte» Selbstmord als das letzte Mittel, semer gedrückte» Lage ei» E»de zu machen, in» Auge hatte. Der letzte Brief endigt mit den Worten: /Ich wch; keine Auskunft mehr (^'o ^lli.^ ^ lim,!, i'o^olll'c«'«^; ich habe keine 14 Tage mehr zu lebe». — Ich bitte Sie, sagcu Sie mir etwas, crbarmcu Sie sich meiner, ich erliege, die Verzweiflung überwältigt mich.« Joseph Heury, berichtet die «Gazette des Tribuuaul-, sitzt fortwährend i» der Ccmciergerie !» strenger Haft. Er weigert sich anf eine kategorische Weise, sich über eine» einzigen Punct zu erkläre» , nämlich über die Art der Ladung seiner Pistole». I» semen ersten Erklärungen hatte er gesagt, er habe sich länglicher Metallstücke oder Nehpfosteu be-düiit. Auf die Frage, wo er sich diese verschafft habe, ant-' weitere er, er habe sie selbst verfertigt; man wollte nun wisse» , von welchem Metalle sie gewesen, allein über diesen Punct verweigerte er seine Erklärung, indem er sagte, das; mau sie aller Wahrscheinlichkeit nach wiederfinden würde, und dann würde er, wenn man sie ihm vorzeige, sie ohne Schwierigkeit anerkennen; alle!» bis jetzt halte er es nicht für nützlich, in Details einzugehen, welche nur dazn dienen würden, die Versuche der VerglVichuug zu vervielfältigen. Seitdem hat mau vo» Henrp leine bestimmte Erklärung erlange» kön»en. Dieser Weigerung gegenüber, sich über einen Hauptpunct des Prozess^ beiliMM zu erklären, siudet man 612 sich unfreiwillig zur Frage versucht: ob die Waffen wirklich geladen waren Joseph Henry behält übrigens in seincr strengen Gefangenschaft eine Nnhe nnd eine Gleichgültigkeit bei, die sich keinen ?lugenb!ick verlängnen, Er sprichc einen Theil des Tages mit seinen Wächtern, scheint mit Ungeduld die Stunde seines Mahls zu erwarten, welches cr mit einer Art von Sinnlichkeit verlängert, und sein Schlaf ist so fest, das; derselbe in der Nacht vom I. bis 2. Anglist durch das schwere über Paris ausgebrochcne Gewitter nicht hat gestört werden können. Spanien. Madl-id, den 27. Inli. Das Gerücht von der bevorstehenden Ankunft Espartero's in Lissabon verbreitet sich i nun er mehr. Großbritannien. Der Lord - Mayor hatte sehr nnnöthiger Weise Beunruhigung in London erregt, da cr in einer öffentlichen Bekanntmachung von Maßregeln gegen die Cholera sorach; es ist nun, wie auch in, Oberhause von Marquis Lansdowne erklart wurde, außer Zweifel, das; die Krankheit, die in London herrscht, die gewöhnliche Ruhr ist. London, den l. Angnst. Die »Times« spricht ihre Entrüstung nnd Trauer über das neue Attentat auf Ludwig Philipp ans nnd ruft dann aus: «Ist dcr Abschaum dieser grosien, bis vor Kurzem von fortlaufenden Revolutionen bewegten Stadr an Mördern so fruchtbar, dasi ciner nachdem andern ersteht, um die Tradition des Verbrechens so fortzupflanzen? Gott verhüte dieß! Allein das Schauspiel, welches diese Versuche der Welt bieten, ist eine furchtbare Ausnahme des ruhigen Ruhmes, der mit sonst ungebrochenem Glänze den Thron deS Königs der Franzosen umgibt. Er hat Frankreich Alles verliehen, nur nicht die Sicherheit seines eigenen Lebens. Für uns, für England, für das übrige Europa können wir nur den Ausdruck jener Gefühle erneuern, die nie peinlicher nnd inniger, als bei gegenwärtiger Gelegenheit angeregt waren. Dem Abscheu, den wir über Wiederholung solcher Verbrechen empfinden, kommt nur unsere Dankbarkeit über sein.' Vereitelung, wie unsere Hoffnung, dieß werde zum mindesten das letze Mal seyn, dasi Frankreich und Europa über solche Scheußlichkeiten in Jammer verseht werden, gleich." N n ß l a n d. Se. Majestät der Kai''er hat dcr Staats - Dame des russischen Hofes, Frau v. Baranoss, in Anerkennung des besonderen Eifers und der ausgezeichneten Sorgfalt, welche dieselbe bei der Erziehung der Großfürstinen an den Tag gelegt hat, die grafliche Würde des russischen Neichs verliehen,/welche Würde anch auf ihre Nachkommenschaft übergeht. Afrika. Tunis. Ein Marseiller Blatt spricht von Bemühungen des Bey von Tunis, in Europa eine Anleihe von 20 Mill. Fr, zu negociren, für welche er untcrpfändlich einen Gebietstheil einsetzen »volle. Amerika. Einer i'üi crzbischWchen katholischen Kalender von Baltimore für l846 enchaltenen Statistik der katholischen Kirche in den vereinigten Staaten von Nordamerika und dem Oregongebiete zufolge, gibt es in den 22 Diöccsel» 710 Küchen und 437 andere Stationen, 762 Geistliche, 21 geistliche Seminare, 238 Theologie Studierende, 24 mäimliche Erziehungsanstalten, 36 Nonnenklöster, 65 weibliche Academien, 97 wohlthätige Institute und Gesellschaften; im Ganzen betragt die katholische Bevölkerung 8l6.700 Seelen. Dazu wird die katholische Bevölkerung von fünf Diöcejen, welche hier nicht mit gerechnet werden konnten, auf 2-46,000 Seelen geschaht. A est y p te n Alexandria, 21. Juli, Mehemed Ali's .Reise wird eine große Summe kosten; diese Ausgabe und jene für den Nil-Dammbau und die Befestigungsarbeiten der Siadc »ehmei» die Finanzen del' Regierung sehr iu Anspruch und sind drük« kend auf dem Lande; denn weder Armee, Marine noch Beamte werden seit mehreren Monaten bezahlt, und darunter leidet auch der Handel, weil kein Geld in Umlauf kommt. — Del- unermüdliche Waghorn ist von Triest angelangt, und wird dieser Tage nach Malta abgehen. — Briefe aus Beyrut vom 16. d. machen eine traurige Schi!-derung voll dein dortigen Markt; dcr Handel stockte gänzlich, der Geldmangel war sehr groß und allgemein. Ma^ berichtet ans Dschc-dda, daß die Cholera abgenommen und man in Kurzem sie gänzlich verschwinden zu sehen hoffc. 5M o x i c o. Mit einer westindischen Dampfpost hat man in England Nachrichten alls Veracruz dis zum 2. Inli. Dcr neue mexicanische Congreß war am 6. Inin zusammengetreten. General ParedeS ist wieder zum Präsidenten gewählt, General Bravo zum Vicepräsidenten. Uebrigens ist der Znstand der Republik der allertraurigste, ein großer Theil Süd.-Mexico's in offenem Aufstand gegen die Negiermig, und auch Ealiforiiien soll sich nun offen als unabhängig erklärt habe». Nichts neues über den sogenannten Krieg. W o r f ch i o d e n e s. Die Eisenbahn von Wien nach Vruck a >» der Leytha ist vollendet, und wird demnächst dem Verkehre eröffnet werden. Seit ungefähr vierzehn Tagen finden ununterbrochene Probefahrten auf dcr neuen Bahn Statt, und am 3l. Juli braus'ten die ersten Locomotive in den Bahnhof zu Brück an der Leycba. Es war die Locomotive «Wien," welche dem Nachbar - Königreiche den ersten Grusi der Residenz, deren Namen sie trägt, brachte. An» 5. August fand die kreisämtliche Probefahrt auf dcr Bahn Statt, an welcher auch mehrere Polizcibeamte Theil nahmen. Einige Eisenbahndirectoren wohnten ebenfalls dieser Fahrt bei. Die Abfahrt von Wien geschah um '/^ auf 3 Uhr Nach. mittags, und der Train legte den Weg von Wien bis Brück an der Leytha in ^ Stunden zurück'(5'/^ Meile). Eben so lange wahrte die Rückfahrt, um '/^ auf 6 Uhr angetreten. Die ganze Fahrt ging ohne das geringste Hinderniß von Statten. Verleger: Ignaz Alois Edler v. Kleinmayr. Anljmm zur Fm^aHerSeitnnH Sours vom 14. August l846. MittelprriS. Llaatüschuldverschreib. zu 5 s.^. (m CM) "i »^» Dall. mit Verl. v. I.l83äfür5oo fi- (in CM.) 79a Wiener 3tadl-Banco - Obligation, zu , .^2 i><^^. t>5 l)H , Bank.'Acci«" or. Stück 1672 in . Welkem, Gerichrsrafelbeisitzcr; — Hr. Mathlas Wenliiger, Haudc!5mann; — Hr. Albert Lorenz, Techniker, — ll. Hr. Nlld. Gerans, Hofti'iegsralhs-beamte; alle 4 ron W>rn nach Triest. — Hr. Dr. Cas-par Kombcl, Gymi^ü^l - Director, ron Fluine nach Nohitsch. — Hr. Fran; Nohrmami, Nechinu^soffl^al, nach Triest. — Hr. Fra.1^ Pangr^zio, E>sci,^hndai>.-Asslstcur, von Tuffcr «ach Trlcst. — Hi-. Paul Schlllz, Maglstral5rath , — u. Hr. Gu^av MeszauoS, Ge-richcsadvocar; beide von Grah nach Trieft. — Hr. Samuel Kostrowicki, Glttsbl'slher, von Wiei, »ach Mai--land. — Hr. Rclffiiu Massio, Haiidel^iliaini, you Triest nach W>c„. — Fr. Anna Gräfmi, .^n^Il 1':l8«lli, Bcsiycrüni, von V^in'dig nach Wicn. — Hr. Alberr v. Scniga^!!.,, Halleelöniaiu! , roi, Wien nach Görz, — Hr. Ani. Ritter von Moro, Fabrcklfbcsih^-, von Cilli nach Klagenfurr. Den ll Hr. Jacob .^il,l»ure; alle 3 voi, TVlcst nach Wien. — Hi-. Joseph Wachter, Doctor der Medici,,, ron Wien nach Verona. Den l2. Hr. Ailgelo Verona, Ban^'i.'!', — n. Hi'. Lcopolo Kuh, Doctor der Medicin; beide von W,en nach Triest. — Hr. Herzoginn v. BlacaS, Besißerinn, sammt Dienerschaft, — u. Hr, Frech. v. BiUor, Hcrr-ichafic'b^lZer; beidc von Frohsdorf nach Gorz. — H-. Anna Faukal, k. k> Cameralraths-Gemahlinn ; — Hr. David Demurs, — u. Hr. Hanibal Xo<'u>'ti, beide Handelsleute; alle 3 von Triest nach Wien. — Hr. Kinv. U. !<>nn!» iill^tlUs, ^eistordcnen Il5 HlU'ler. Mt. schuldigen 3cbensun!crl>allcs pr. l9 fi. e. ». l:. gewilligct, und zur Vornalnne derselben die Tagf^ung auf den 27. August, 28. Ecptembcr und 22. October l. I., iedesmal Vormittags um 9 Uhr, in loco der Realität festgesetzt, wozu die Kauflustigen mit dc.n Gcis'ltze lMgei^en werden, daß obige Rca» licät dci der ersten und zwcilcn Feilbielung nur um oder über den Schäl^unqs'.vclth hintangcgcdcn wird, und daß das Schätzungsprotocoll, der Grundbuchs-erlr, bei Vermeidung der gesetzlichen Strafen, vor demselben zu erscheinen. ^. D e s A d w e s e n d e n S------------ z---------" ^ ^ Meli Anmerkung. ^ Name Geburtsort ^ Pfarre 3 .,. ^ <^> ' Jahr ___________________________________________«^__________________________________ 1 Georg Slabe Gradischa 24 Maria Verkündigung 1826 2 Barthelmä Schinkoutz Carlstädtcr - Vorstadt 18 St. Jacob .„ ^ 3 Alexander Durini Stadt 41 dctto „ ^ 4 Franz Türk dctto 3 l dctto „ ^-5» ?lnton Klobutschar St. Peter - Vorstadt 4? St. Peter ', li Simon Tripcl detto l22 dctto ., 2 7 Paul Lippar dctto l26 detto ', ^ 8 Peter Kern Polana-Vorstadt 71 detto ., « 9 Martin Ianeschitz dcito 4U detto ., — 10 Johann Urbanzhizh Capuzincr»Vorstadt 1 Maria Verkündigung „ « Hl Joseph Koschier detto, 51 dctto ., <-> 12 Martin Iclloutschan > , — — — 13 Michael Tauschel "" Stadt ^ 53 St. Jacob 1824 " 1^ Mathias Tripel St. Peter - Vorstadt! 18 St. Pctcr ^^ Laibach am 14. August 1816. 3. l26« '5'^ Verkaufs - Anzeige. Im Markte Wmdiscklandßb.ra, Cilli.'r Kreise in Sleycrmark, dritlh^ld stunden vo,n Bahnhof in Pöltschack, deitv rom Curori Baui.r-drun" nächst Nohilsch, -l- F^hlstl,nd,n ron Nann, edci, so weil von (Zilli und W>ndischfel< siritz entfernt, an der fvequculen Seltencommer--^ialslraßc nach Rann, ?lgram und ins Kraini-sche, auch in n^her Umgebung anderer stty<'ri-sü)er und croatischer, durch oille Jahr- und Vieh-lnarktcdclc^r Ortc, ist cinc>, wegen ihrem l'or-l!)e,l!)aslcn Posto, iüsdesondele dcm Millclpuncc des MarkleS und der Nähe der Kirche zu v.r« schledcnen Gtschäflsunterluhmun^cl, qeeiynece, aus 2 Hänseln u»d emem (^,nccn blstchenoe Nealicär, wegen Dc>uicilr,era'nkerul>g dcö Eigen-lhümisft,um dllligcn Preis zu vcrkaufcn. — ?'ie Wohnung in dem eiril'u Häuft, nut 3 dei^« Karen Zimmern s^mmt Vorsaal, Kucke, Cpc'Z, Holzl^s und We>nk.1lerabthe!lul,a war lieber imlucr, mil Ausschluß d's geräumi^cn und wohn-licken Dachzimmcr^, um jährliche 65 fl C. M. vevnu^lhcl^ für I^aö dcsondcrs zur Officin und Woynung d.s dl.-ltlqe„ ?lp^ihlke>s im Jahre l^36 neu aufgeführte 2le Haus wird dato jährlich ein 5ins von l^O si.' (5. M. qczahlt. Bcide H.iustr sind l,'on fr^unoli^em Ausschen, sonnseilig qelegeu, mir edl.'n Weinreben be-pss^üzl, in c^utlM Bau zu staute und mit Ziegeln ein^coccli, mil einem gsrä'umi^eu Hofraum vcr« schcn, i:l wclchcu, sich auch 0ic zum vorhande» ucn gemaun'len Pscrdst^ll qchön.^ Nagenhülte und eine Schw''insiHlluiia, dtfinden. — Der Garten ist mil viclcu cdlls, O!,"stdäumen bepflanz, und alieikniuc ron der besten Glcba. — Wihrc Kauftustigc bsllebcn sich mündlich oder in portofrclln Zuschrift«« encweder an dcn (5igcnlhümtr, Ern.'st Valcnlin, Realitäten» desitzcr zu Grah Nr. l5g I^comini^asse, odcr ab»r in loco W. L^nl's'.'cr^ an Hrn. Anlon Osund ^c'Nl«',', Inili^eamlcu dattl^ü ^>l wrnden. Ä,!»>, Mittwoch den «, Auaust n,/,ü GROSSE MUSIKALISCHE SOIall t It -'V-": Mailer%h HaffefoHaus --MAtcalUaten. Anfang um 6 Uhr.