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MriTtlftmno und ««roaliuüp: fteüeoui» »ltco Jh. b. Zelepho» 21. — Hnfünbignngen werbt« in der BraraltuM fltflt* v»echm»g dilligfter S«bühren entgegenaeno«»«« » «zugSpreis« Kür da« Iniard rmtriia&rlfi Din 80-—, halb,ädrig Dta «0-—, pouiUW« Din lSV-. da« tu*UiA nrtlprichenb» Srhöhung. — Einzelne Nummern Du, l »5
Nummer 1 || Freitag, den 1. Jänner 1926. _ | 51. Jahrgang
Diel Glück im neuen Jahre!
Soll ei wirklich immer das Gleich« sein? Man schreitet den letzten «üdeu Schritt im alten, verhält eine Weile aus der Grenzlinie, schaut »ach vorwärts, Wiest nach rückwärts und s-tzt den ersten Schritt ins neue Jahr, beschert, hoffnungsvoll Und ist man cS uicht, so tut »an, als ob »an hcsfnungSvvll »Sie. Ds» alte Jahr bekommt den Abschied; »an gißt ihm einige Tropsen Wein, sroh, daß «an e» lo« ist; aller Rogen bltzen de« neuen, unbekannten, beginnenden entgegen; rraS verschlägt et, daß eS kiese», eben freudlg begrüßt, an seinem letzten Tag« ebenso gehen wird wie all seinen Vorgänger«, wenigsten« was die Form und die G'sühle anbelangt. DaS ist so der unabänderlich« Lauf der Welt: da» Jahr ist tot, e« lebe daS Jahr! Und doch ist e» das Hingeschiedene Jahr 1925, daS Endjzhr deS ersten Viertels unseres Jahrhundert«, wert, daß «an eS in seiner letzten Stunde recht wohl bedenk», denn eS war ein Merkjahr, eines von jenen Jahren, das einer Reih« von Nachfolgern Farbe und Losung zu geben bestimmt war.
WoS ist in dem allen J'hre yeich Heu. wa» brachte eS unS allen, was unserem Lande, waS uu-sere» Erdteile? Wie eS sich so von UNS »endet, sehen wir an seinem dunklen SilvesternachiSmantel einen hellen Stern blitzen: Locarno. Er 'st hell nicht zum Z? ch'n d«S äußerlich viel Geschehenen, sondern ans ihm leuchtet die i» unendliche? Schmerz-n geborene ErkennmiS der Vöiktr, daß »ich! Felndichast und Haß und Bnnichlungkwille daS Traggnüst einer neuen Zeit sein können, sondern B«r'öhnu g. Verständigung, Friede und europäische Solidarität. Feier, lich wurde da» ausgesprochen, geschrieben, zu» s-sten
ßine ßrinnelung an Att Hottschee.
Von 1- Robert Braune, Kocevje.
Von der Serie der seinerzeit von uns ver-öffentiichteu ..Er>n»erungeii an Alt-Gotrschee" ist dieser letzte Ausfak d«S ni^wischen verstorbenen Gottfcheer Altmeisters Kart Braune, dem der „Gottscheer Kalender für da« Jahr 1926" durch eine Würdigung seines Lebens und Arbeite»? ein schöne? Denkmal gesetzt l»at, in unserer Jeuielleton-Mapve jurüdacblrebcn. Wir dnicken iln heute ab und nedmm damit Abschied von unserem treuen Mitarbeiier, den nun auch, wie die meisten Leute, an die er in seinen Aufsäßen erinnert, die kühle Erde der Heimat zudeckt.
Jurmann hatt« vor dielen Jahren eiren Biuder, der al« per.sionierter Professor in Cilli fett-- und bissen M iliete B-wobner der lieblichen Sanrslad« noch ertiivern wogen als eine» stillen, in st cd v>> unkepen, wittkargtn G«tebite», der fich vorzugsweise «>>» Pdilo setzte deiltisttxte. Dieser hinterließ eine wenvo.e Bi-bliest, f, de,e>> Werke, mit zahlreichen eig> »d ndig ge-striibeve« Arwnkungen versehen, «r dem asium
der Kiabt Goitlchee ««rmachte, wo sie j«tz> d ^Salaf be« H>r,chien fetlafen, wenn ste nicht ga' d,»? Schicksal der Äipndrtnischen Sammlung unterfcti ü Im teilt.
tidtge Schwester Ju> mannS l»d>« > Fiume in antz»ihwen Btihällnissen als Hau.'i.'p", und zeichnete «ich durch reges HeimatSgefübl, » d»> Wohltätizl.« avS, indem fie einen bei a,»»>,«ei Teil ihres B»»z^enS ebenfalls dem Goltfckee, o v a um widmete pn Unterstützung dürftiger deui'ch Laüter. Ave drei Seilt wister hatten einen „spinn er sich
Gedanken aller Völker gemacht. IS man am Ende deS ollen JahreS auch noch weit ab von der Verwirklichung, aber aus dem Wege zu ihr ist «an und man wird ihn gehen, weil die unerbittlichen No!-wendigkeiten und Nöte dazu zwinge«. Dieser erste Jännermorgea kan» daher iu rosigere« Lichte heraus-ziehen und sein Rosenrot blüht nicht bloß auS der den Menschen so notwendigen Eubilduug empor, sondern schon auch aus einer leisen Wirklichkeit.
Neben dem «lern von Locarno ein andere« bescheideneres Leuchten: Genf. Boa den hochmütigen Siegervölker» und von solchen, die fich als Sieger gebärden, kaum beachtet, gibt e» sür fast 40 Milli. onen europäischer Menschen doch einen edle» Schein. Für fie alle ist eö da« Feuerzeichen zusasmcvge« faßten Wollen», zusammengefaßter Arbeit, der Weiser eine« gemeinsame» Weges, der zu Frieden, Freiheit, eigener Sultur und euiopäischer Menschenwürde sür die nationale» Minderheiten siihrea muß und führen wird. Dieser Weg ist voll scharfer, böser Dornen. Der bitterste vkter allen Wegen, die au« der chaoti-scheu Haßverirorrenhett deö Nachkriege« in eine bessere Zeit hinüberführen sollen, weil für diejenigen, die thu gehen müssen, nicht die weltzwingenden Not-wendigkeiten von Locarno sprechen, sondern nur der unbewc ffiiete Ruf noch Guechti^ei», Menschlichk.it und Vernunft. Die Warnung vor den Gefahre« der Zukunft, die da« ungelöste Minderheitenproblem i» fich birgt, verfängt heme roch nicht. Die meisten Staaten, in deren Minberhiiten leben, glauben, daß die beste Ablösung ihrer Anteile om Minderheiten-Problem in der kulturellen und nationalen Erwürguvg ihrer eigenen Minderheiten bestiht. Unerhörte?, Bar-barische», Dunkelste« geschieht. Wa» da tn «inigen Staaten aus dem Gebiete der Schule, auf dem Gebiete der fremdsprachigen Eigenkullur, aus de« Ge-biete der perjönlichkulturellen Freiheit der Minder»
aber zum Borteil ihrer lieben Heimat bemerkbar machte.
Aber auch Unglück iehlte dieser eigentümlich«» Familie nicht: eine AngehSrige derselben, ei» junges, hoffnungsvolles MLtchen, bereitete fich selbst auf di« qualvollste Weise den Tod, indem ste Aleider und Haare mit Petroleum trinkt« und anzündete. Acltere Leute in 9Heg, wo fich der traurige Vorfall zutrug, ciinrein fich noch heute voll Srtsehen des «rdlickS der entstellten Leiche. Der schnell herbeigeholte Arzt Anton Treitz aus Gottschee, dem tn seiner langjährigen Be-rufStätigkeit etwas Sehnliche? nie vorgekommen war, nabm als Ursache dieses schauderhaften Selbst»,oideS hrckgrodige Hysterie an und konnte nur sein Bedauern au»>prech«n.
Dieser Treitz, im BclkSmunde nur Sckleiz ge heißen, bekleidete um 1845 hervm die Stelle eineS BeziikSarztt« im fütstl. Aue>Speeg'scten Eiiengußwerk in Hof ^Hammer), da« damals vi.lk «ibeiter beichSftigte und tn gutem Rufe stand. DaS E>z wuide vom nahen S.iseebc'g bezocev, daher wodl de, Atame ilrwenisch mundgerechl Avzemberk, kam ub«r tn vielzu^eringcr Menge vor, um für einen gröheien Betrieb auSzu» reicht». Deshalb wurde nach dem Tode deS alten Fürsten da< Werk aufgelasten u, d >oU d>m Vernedmtn nach bald m ein« Pspie>fabr>k umgewandelt weiden, wozu die vor bei fließende Guik, ?>ka. die Wasteikraft liefern wird. DaS Unternehmen veilprichi umlo giößeren Erfolg, als aufgelostme WeikftLtlen d«>etist»hen.
Arton Treitz kam «rg>fibr im Juhre lK49 al» Wundarzt noch Votifchee, bezog di< Wohnung >m jtian» k enhaus und erfreute fich bald einer ausgedehnten
h«il»staatSbürger offiziell und ino>fijiell gesündigt wird, braucht ja nicht auszerählt zu werden. Diese Sünden, verübt unter der Losuny eines srotzevyaste» Nationalismus, sind ein Hohn auf die Zivilisation, ein Hohn aus unsere angeblich so vorgeschrittene Zeit, ein Hohn vor den Augen Eu'vpa«, da», wenn nicht ganz gleichgültig, so doch ganz untätig zusieh». Ein Hohn insbesondere deshalb, weil fie zumeist von Elemente» verübt werden, die fich silbst mit „Fort« schrtttlichkeit" lodzuhuveln pflegen. D « Traurigste und Schandvollste an der veirach'.ung deS Minder» heitenproblemS von Seite jener Faktoren, welche die Macht besitzen, durch die Bthindlung der eigeuea Minderheiten zu demonstriere«, wie fie ihre Min» derheiten im AuSland behandelt wisse« möchten, ist eine Doppelmoral, die kraß, frech, gärzlich fch^mlo» in Erscheinung tritt. Wird da ei« Lärm erhoben, gedroht, geeisert, gezetert, wenn der eigenen Minder» heit im Ausland aus dem Gebiet der Schule lla» recht geschieht! Zuhause? Höhnische Zufriedenheit über dasselbe der eigenen Minderheit aogetane Unrecht, breitmäulige Schnauzerei darüber, daß sich die eigene Minderheit erkühn«, auch Schulen sür i h r e Sinder zu verlaugeu. Welch him'welhochschrillender Lärm, wenn der eigenoationalen Minderheit im AuS-land ei» Sleinchen von ihrem BereinSbefitze weg« genommen würde l Zuhause? Hohn vnd Spott dar« über, daß fich die Minderheit überhaupt zu erinnern wagt, daß man ihr die lauge Reihe von Bereits« Häusern weggenommen hat. Zuhause die groteske Eigentumtmoral: Ihr ha°>» seinerzeit die Häuser zu euren nationalen (eigenkulturellen) Zw'ckeu ver« wendet; wenn wir ste euch N'cht weggenommen hätten, wü>det ihr fie weiter verwendet Hainen; würde» wir sie euch zuiück^ebeu, so würden fich die frühere» Eigentümer, d. h. eure volkS-gemeinschast. wieder hioeiosetzeu und ste wieder
Praxis überall; bei reich und arm, auf dem Lande wie in d«r Stadt war er sozusagen Hausfreund; Viele Bürger, Kaufleute, Wirte letzten ihm einen Iah-reSgehalt, eine Art Pauschal« auS, ob ste seine L«-Handlung brauchten oder nicht, etwa 30 Gulden österr. Währung, wovon man damals einen Monat gut esse» und trinken konnte! Seine Frau sta^b I8c2 als erstes Opfer der damal« heftig wüienden C»olera; den einzigen aus dieser Ehe stammenden Sohn Wenzel gab er nach Pr,g zu seimm Bruder Dr. L opold Treitz, der al« Professor der patholozilchen Anatomie der dortigen Universtlät zur Zierde gereichte, jedoch de« ihm anvertrauten Jungen arg vnwöhnte. Dieier Wenzel trat
n Suppe. Dann aber konnte man ihn meist in den Küchen der wohlhabenden Bürger finden, no er bei den Flauen den A»gevk hi-lt er fich abend» meist im Brauhau« dcS Herr» BraUne auf, rcnitte seine lange Pfeife, trank nach böhmischer Sitte Bier dazu
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Ctllier Zeitung
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für ihre Zweck- verwinden. Deshalb haben wir recht getan, daß wir fie weggenommen haben, ohne «inen Hller dafür ju — bezahlen. Für die einzelne» Mmderheite« i« Ausland alle guten Wünsche, alle« Mögliche and darüber hinau», die zu hegen Pfl cht und Schuldigkeit ist. Für die eigenen Minderheiten in Ausland Spulen, Kultueinrichtungen, Kultar-aulonomie. Zuhause? Für diejenige», die womöglich gleichen Blute« mit der, Bewohner» de« Staate« find, der da« alle« geben soll: nicht«, keine Schulen, j: nicht einmal die glatte Möglichkeit gesellschaftlicher, geschlossener Veranstaltungen. Diese Doppelmoral ist der schwerste und wundenreißrndste Stein, der aus de» Wege der rezipcoken nationalen Minder-hnten liegt. Sie muß zuerst weggeräumt werden. Der falsche, So:« sottzeugende Spruch ,Aug um Auge. Zihn um Zahn!" muß umgewandelt werden in „WaS du nicht willst, da« dir geschehe, da« tu auch eine» anderen nicht!' Die Mivderhtilevkon-ferenz in Gens ist ein schwache« Leuchten aus de» Mantel deS hinabsteigende» Jahre«, e« wir» aber stärker werden, je weiter diese« alte Jahr in die Vergangenheit schieltet. Einmal vielleicht wild diese« Jahr ganz überstrahlt sein durch die Tatsach« von Genf, wo die Selbsthilfe begonnen hat; einmal vielleicht wird die Konferenz in G as wichtiger und wtilgreisender erscheinen ali die von Loc erao.
Locirno, Genf und — Beozrad. DaS st >d die drei 9h«:n, die dem alten Jihr für un« den Sic»p'l ausdrücken. W^rum auch Beograd? W:il bort die Verständigung der beben großen südslawischen volksftämme abgesch'ossen wurde. Ein euro-päische« Ereignis, weil e« a» Balkan geschah; «in wichtige« Ereigai« füc alle StaatSb wohner, weil da« schwankende Etaa'Sschiff ruhigere, festere Fahrt gewann. Freilich stößt e« noch ein b-Schen. Der Pakt will durchgeführt werde» und da gibt und muß e« Schwierigkeiten geben. Aber alle spüren, daß eS besser geworden. Wenigsten« in der Last, wenn auch die Erde der Steuern und Wirlschaft«sorgen »och mit ganz gehörigen Fangeisen belegt ist.
Die Z:it rollt weiter. I» weiter wir vo« Ort der Braadkatastrophe de« großen Kriege» wegkomme», desto kühler und reiner die Lift. Alle Jahre wird man, ob eS auch für die Angehörigen nationaler Minder» heilen bisher den Anschein deß gerade» G.'genteil« hatte, etwa« leichter atmea können. Hoff-a wir, daß da« neuherausgezogene Jahr wenigst:»« einen Schritt von gleicher Reichweite nach vorwärts macht wie das verflossene. Ja diesem Sinne wünschen wir allen unsemu Freund«« in Stadt und Land viel Glück im neuen Jahr, ihrer Gesamtheit und jede» einzelnen ! Heil 1926!
und plauderte, wenn er gerade Gesellschaft fand, wobei e» ihn reizte, bet seinen Ansichten nicht auf Widersprach jn stoßen. Sin Zugeben. Jasagen konnte ihn bloß ärgern und zum AuSruf bringen: „Habe» Sie denn g« keine selbständige Meinung? Müssen Sie mir tmmer Rccht gebe»? DaS ist langweilig und verrät wenig eigene« Denken!" Diese Charaklereigentümlichkeit war übrigens schon den allen Römern bekannt, die sagten: „Die »liquid contra, ut sitnoa duo'. Alle» ist schon dagewesen, wiederholt stch nur aaf Erden. Setzte stch aber niemand zu ihm, riefen Wirtschaft»-Pflichten Frau Ursula in die Küche, so zog er da« deutsch geschriebene Präger Tschechenblatt „Politik" hervor, um stch in dessen Inhalt zu vertiefen. Er fühlte stch stet« »l< Tscheche, obwohl er die Sprach« kaum zur Rot beherrschte und nicht die geringste Ursache hatte, unzufrieden zu sein.
Sein Widerspruchsgeist schlug überall durch; so vertrug er fich mll keinem der vielen Amt«ärzte, mit denen er z. v. bei Leicheneröffnungea zu tun bekam. SS gab deren zahlreiche, von Dr. ZheSaik bi« Dr. Linhart, der e« entschieden mit seinem Beruf am ernstesten »ahm. Dr. ZheSnik, an den ich mich noch lebhast erinnere, war ew guter, leutseliger Herr, der seine» ärztlichen Studien in Wien zu dessen großer Theater-zeit oblag und Raimund und die Krone« noch spielen sah. Er la« mit Vorliebe die damals hochgehaltenen, w seiner bescheidenen Büchersammlung be-findlichen Theaterromane von A. Bäuerle; zu den Werken EoelheS, für die er schwärmte, konnte stch der Landarzt nicht aufschwingen und billige Ausgaben
Deutsches Leid.
Denk' nicht zurück, er war ja niemal« dein. Der Rausch von Macht und Gold, der dich besing. Die Art der andern ist dir nich! gemein. Tiefinnerlich ringt noch dein beste« Sein.
Denk nicht zurück. Sei dir nicht selbst gering.
Und mußt du deine Notdurst bang et st ha,
Durch Glanz und Hohn der ander» bebt die Angst: Sie wissen, du wirft wieder aufersteh»
Kraft deiner Jugend; deiner Flam»e Wehn Ist nicht erstick,, wenn dn auch »üde bangst.
Hart sei dein Weg. Vom blut'geu Mitterpfahl Siehst du fie jetzt wie einst zu deinen Füße», Würfelnd u» dein Gewand. Doch deine Qaal Muß stch verdichten zum Erlöserstrahl,
I t dir glüht Macht de« Werden« — du kannst büßen.
Sie alle sänken hin in deiner Not,
Doch du erkenne detne» Wesen« Weite».
Wage sei alle Drangsal dir und Lot.
Du wirst dich finde». Dienend dem Gebot De« eignen Wesen« »ußt du weiterschreite».
E. G. Kolbenhey-r.
Grundsätzliches zur Minderheitenfrage in Kärnten und Slowenien.
Bon Dr. «amillo Moroeutti.
II.
Mit Leidenschaft versuche, stch einige national-überreizte und überintellektuelle Kreise der Alpen» slawen de» byzintisch orthodoxen Kaltnrkrei« de« Osten« und d«« Balkan« zuzuwenden. Wir sehen hier eine historische und kulturelle Ratlosigkeit, wir sehen hier einen Kusturka»ps sich in der Seele eine« Volkes abspielen, der tn seiner Tragik unsere Teilnah»e fordert.
Aber wir müssen offen eingestehea: wir Deutsche haben in d«n letz'en 30 bi« 50 Jahr«» (noch vor 1848 war ti wesentlich anders!) nicht« getan, n« eine übernationale Sy these der historische» u»d kulturell miteinander verbundene» Alpenslawev und AlPendeutscheu auch werterhin wirksam zu gestalte». Auch wir Deutsche sind in den Phrasen- und Verein«-»attooaliimu«, in den mechanischen Macht-und Geld-Nationalismus hiaeiogetorkelt und haben in einem uner» q dicklichen Heil- und Hurrageschrei die erwachenden und mahnenden Sti»»«o anderer Völker überhört. Mir liegt eine einseitige und selbsteitl« Auffiffung historische»
und politischen Geschehen« ferne. Wir Deutsch« »üssen de» Mut zu fachlicher und u>» barmherziger Selbstkritik habe». Wir hab«» aach diesen Mut; in vielen Kreise» unsere! Boike», unserer Gelehrten weit, unserer Politiker u»d nicht zuletzt in unserer deutschen Jagend wird mit einem Ernst und einer Gründlichkeit üb«r historische, politische und kulturelle Frage» gesprochen, die ei»en mit Freude erfüllen müsse». Wer mit Führer» der deutsche» Jugendbewegung oder mit deutschen akade» nischcn Lehrern auS dem Reich in Berührung ko»»t, wird »lt Ergriffenheit den selbstkritischen Geist dieser Menschen feststellen. ES ist ein Ringen gegen Vorurteile und Fehler, eine leidenschaftliche, eine heilige Selbstläuterung. die da in de» Herzen ernster M:n -sche» glüht. Bor kurzem besuchte »ich ein deutscher Professor auS Westphalen, der fich für die Lag« »er Deutschen in Südslawien interessierte. WaS wir da über unser Volk i» unbarmherziger Offenheit ge» sprachen — paßt allerdings nicht i» die Enge nationaler Gehirne. Mit Professor Friedrich Wilhelm Foerster verbracht» ich in G-nf viele Stunden t» gemeinsamer Aussprache über politische Probleme der Gegenwart. Richt in der Kruisieruag anderer Völker, nicht in Vorwürfen gegen andere ergdig fich unser Gespräch, sondern in ernster Prüfung unsere* Volke», unser selbst. (Ich rate übrigen« jedem, de« Politik und Bolkstnm mehr al« eine Verei»«- und Dämmerschoppen-Angelegenheit ist, da« Stuiium der grundlegenden pädagogischen und kaltmpslittsche» Werke Förster« an).
Wir wissen zur Genüg«, wo wir gesehnt. Ernste deutsche Männer, völkisch im besten Sinne de« Wor» le«, erkennen, daß die politisch» und vatiznalen An» schauung?», die politischen und nationalen Methode» von 1890. 1900 uao 1910 heute de» deutsche» Volke u»d vor alle» de» AutlandSdeatschen, der täglich und stündlich du Last d:r Lersatller Kette» schmerzlich fühlt, uicht mehr helfen, so ädern nur schaden können. Wir Ausländsdeutsche »üssen vor allem de» Mut haben, mit dem Borkrteg«nationali». muS, mit de» oberfiächlicheo, vereinSsäßigen Nati-onaliSmu« von 1390 zu brechen, wir dürfen nicht in falscher Pietät zu der nationale» »ad politische» Vergangenheit der letzten dreißig Ich«. die nicht tiesledendig und weseuhasl deutsch war, wir AuS-landödeutsche können und wollen nicht, in sentime»-taler Bindung an diese Bergaagevhett, unser Lebe», unser« Zukunft opfern! Wir, die wir stündlich um unseren volklichen Bestand ringen, wir erke»»en end-lich klar, wie sehr dem deutschen Volk« die gesühl«» mäßige Berein«politik, der proomziale, kleinbürgerlich-vereinSmähige Nationali«»u« geschadet hat. Wir
wurden noch nicht gedruckt Seine Kundschaften be-handelte er aber aach der Schablone; ein Bruch- ein Abführmittel, eine Chininlösung, eine Wurmlatwerge genügte» meiste»»; schwierige Fälle wurden, wie noch heute, nach Ljubljana geschickt.
Dr. Marschall war ei» eifriger gebildeter Musik» freund von S»rk»«men und sprühenden Witz, «ad er« zählte gern saftige Anekdoten; Dr. S. vucar hatte e» edenfall» die Tonkunst angetan. Er besaß in feiner Jugend eine vielversprechende Tenorstimme und ge dachte stch der Bühne zu widmen. Sein Gesanglehrer, der bekannte Hofkapellmeister Heinrich Proch, ließ ihn aber da« hohe a so lang« aushalten, bi» Buear ein«» Blutsturz erlitt, der Kunst entsagen und stch einem andern Berufe zuwenden, mußte.
Dem Dr. Erzen umnachtete fich der Geist; «r lud plötzlich seine Bekannten schriftlich ein, ihn auf einer wissenschaftlichen Weltumsegluaz zu begleiten, jedem eine andere Rolle zu»eise»d. Boa seinem Nach folger Dr. H. Linhart war schon die Red«. Auch «r erlag einem Lungenleiden und starb in Are» in Süd» tirol nach kurzem Surgebrauch.
Mit allen de« Genannten stand unser Treitz a«f gespanntem Fuß, aber beileibe nicht an» Brotneid, da» hatte er nicht nötig, wahrscheinlich, weil diese Herren den „Doktor" allzusehr hervorkehrten und ihn seine untergeordnete Stelle al« „Wundarzt" bei jeder Ge-legenheit fühlen liegen; aber Treitz ersetzte durch sein« vierzigjährige Praxis, durch eigene Beobachtung reichlich, wa» ihm an akademischen Würden abging. Zud«m kannte er Eltern, Linder und Kiode«ktader.
Für ärztlich« Behandlung ein wichtiger Behelf, der ihm gut zustatten kam. Surzgesagt, Treitz war zum Aerger der graduierten Doktoren der geluchtest« Arzt, den Gottschee besaß, und die Trauer bei seinem Hinscheiden im Juli 1892 allgemein, galt er doch gleichsam al« Famtlienmitglied tn den besten Häuser».
Unter seinen Nachfolgern war, so weit stch bisher beurteilen läßt, Dr. Erich Schreyer der beliebteste, ab-gesehen von einem kurzen Intermezzo Dr. Ernst FreitlS, der mit Treitz. fast de« gleiche» Name» teilte und in knrzer Zeit durch leutselige«, gewinnende« Benehme« da» Zutrauen der Bevölkerung im Sturm eroberte.
Dr. Schreyer/) einer hochangesehene», begüterte» Famllie Laibach» angehörend, erfreute stch rege» Zn-spruche«. Durch sichere«, bewußte» «uftreteu, v er» ständige« Eingehen auf die großen uud kleine» Schwäche» seiner Klienten, die er mit rührender Geduld anhörte und schon dadurch lindernd wirkte. Er baute stch ei»« schöne Villa, sodaß man glauben konnte, er würde set»e Tage hier beschlteßen, aber eine reiche Erbschaft aach einem Bei wandte« in Graz entführte ihn dahin. Er bekleidet nebenbei die Stelle eine» Theater«,te», verkehrt viel in Künstlerkretfen »ad besucht dann 'und wann die Frennde und verwandten tn Gotische« zur Jagdzeit. Seit e» ihm eiumal glücklich gelungen, im Hornwald einen Bären zu erlegen, fühll er stch al» gewaltigen Rimrod, doch will stch kei» »weiter Bär finden lasse».
* Dr. Erich Schreyer, zur Zeit, al« dieser Aufsatz geichriede« wurde, noch am Leben, ist vorige« Jahr in Äraz gestorbe«.
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Grerzdentsche müfien uu» zu dieser Erkenntnis durch-nngen, wenn wir bestehe», wenn wir nicht S-sühlS-Politik, sondern Realpolitik betreiben wollen. Ich der urteile den oberflächlichen, den seelenlosen und kulturlosen Gewalt und GeldnationaliSmuS, ich ver> urteile ihn ganz besonders beim deutschen Volke, »eil er be« weltwlite« deutschen Wesen Herders, Goethe«, HumboldS, weil er de« faustisch abend-kindische« Weseu DürerS, Bach?, Beeihoven« durch au» entgegen ist.
Ab«: uusere Selbstkritik soll nicht Mittel und Werkzeug sei« zur Kritiklofigkeit unserer Gegner. Auch ihnen int Selbstkritik dringend notl! Und unsere Freunde au» dem slowenischen MehrheitSvolke werden eine ernste Ge« wis s e n » er s or sch un g, eine K ult ur bei ch le vor sich selbst ablegen müssen, ehe sie zur Lösung der Minderheitenfrage herantreten, ehe sie sich darüber über« Haupt ernstlich äußern dürfen.
Denn die Mmde>hei!evsroge der Slowenen in Kärnten und der Dentschen tn Slowenien — so klein fie erscheinen mag — kann zur Kernfrage eine« Kultut Problem« von g'ößler Tragweite werden!! Hier handelt <« sich nicht nur schlechthin um Schulen, um SmiS'prache, tn Vereine, ua> Versammlungen usf., hier handelt e« sich um die Frage der praktischen Liquidierung de< N a l i 0 • nalikmu» überhaupt undum die schöpfe« tische Gestaltung und Neubelebung einer über» atioualen Synt hese zwischen Deutschtum und Slawentum im einheitlichen Rahmen d<« abendländisch germanischen Kullurkreise». Hier handelt >S fich bei den Deutschen darum, ihre alte Mittler- uod Vermittlerrolle wieder zu übernehme», ihre europäische, übernationale, welt-weite und universalistische Sendung zu finde», und »ie einst sür die konfessionelle, so heute für die nationale Toleranz die Bahn zu bereiten!! Für die Slowenen aber handelt e» fich darum, die Zuscmmen häng« ihrer Kultur und ihre« Wesen» nicht etwa in einer falsche» und einseitigen Ueberschltzung de« Na-tionolen zu zerreiße», sonder» vielmehr in richtiger Ersassung der werdenden übernationale» europäischen Entwicklung den leb endige« Zusammen-Haag mit de« abendl ändisch.germaai--sche» KulturkreiS si ch im Wege und i» Zusammen lebe» mit ihrer deutsche» Minderheit zu erhalten!
Daher steht e» im Gegensatze zur Kulturen t» Wicklung Europas, die im Sinne de» Ueberuat o-nalismui und EropäiSmu« einsetzt, heute eine ver-mehrte Nationalisierung oder, wie e» bezeichnet wird, eine nationale Revolutiooierung eim« Volke» oder Bolk«split«er», z. B. der Kärntner Slowene», zu sorder».
Den« man vergesse nie: wie hoch und wie notwendig »an auch die nationale Freiheit». und Eelbstbestimmuvgiibewegung einschätze» mag, der Rattonalitmu« ist kein Endziel, ebensowenig wie e» der KonfessionaliSmu« war. er ist die Uiderleitung zu Eurepa und zu einer übernationalen, europäische» MenschheitSkulmr. Gewiß die Grundlage einer euro-päischeu Kultur bildet das BolkStum, da» Wesen-hafte eine« Volke!! Ader diese» BolkStum ist in seiuem Wesen etwa« andere» al» der äußerliche und obei flächliche Machination alitmu?, der Ute zu den Gründ,» lebendigen BolkStum« vordringt. (Vergleiche dazu da« Kapitel „National,fcntU' in meioer Schrift .Europa und die völkrcheo Minderheiten«, Eugen DiederichS, Jena.) So wird e» heu e ernste» For scher« und Politik« n im deutschen Volke klar, daß der neudeuische NationuliSmu« nicht dc» Wesen d-t deutschen Volkes umgreift und verlebendig«. Edei.fr> ist e» auch eine G wisfendfrage, eine Kultursrage, die sich di, G»is>«Ssühr«r d-S slowenischen Loltc» werden stellen müssen, ob sich ihr heut g'r, n deutet aber nicht Pleitgabe, sondrrn Beriiesuvg und Sicherung de» eigeuen BolkttumS. H nqege» steht die nationale Revolutionierung einer Minderheit im s chaijen G«gei setze zur G-nfer M'vderheiterpolttik, deren Ziele nationale Tolerarz. na ionale und kultu-relle Eigei r«chil chkeit und Eelbstoerwaliung stud, dte nur durch Verständigung mit de« Mehrh-itS-volke und durch Erroidnuog in die gegebene« S uaten, nicht aber durch Revolutionier, ng und Auflehnung durch'ührbar und errechsar find!
Um e» tochmali klar und »ndeutig hervorzu-heben: »« gibt eine reiropkuve Mi"de,heit«npol>«ik. die ganz und gar 'm Ge ste von versoille«, garz und gar aus d>« Bergargerdeii, ^us den Na' ona-litmr.» und die nationale Revoluiirn erung >m S>»ne Matsl yl'e, auf die Eriittilung E ropaS in Si'ger uod B>siegle, d. ist Rechthaber di und Schuldig? — ervgest-llt ist. U' v eS gibt eine vor^ch^uend«, zu ku»ftg«»!chl«!r Minder heilet Politik, di« durch L erno
und Genf gikennzeichliet ist, die auf di« Zukunft »ingestellt ist, auf den EurepäiSmu» und die «uro-päiiche Kultur- und W>rlschofi»folida'i'ät, auf die Paniuiopäisierung i« Sinne Coudenheve Kolergr's.
Wir Deutsche in Slowenien «ollen «ine über-nationale, eurrpöi'che, willen Genfer Miederheilen« pol t>k. W r wollen nicht natroualistereu, nicht »ationa! »«volutioiierer; >m Gegenteil wir blkä»pfe« den Nur-Nationalitnu«, de» bonrgeoise» Geld- und Glwaltrat'onalis»u?. Aber wir wollen uns nicht au» dem abenNändi'ch-germanischen Kulturkrei« drängen lasse», wir wollen nicht zusehe», wie unsere» Kindern dir Sprache Goethe», Herder«, Keller«, Storm«, wie ihnen der deutsche Sagenkreis, der deutsche Märchenkreis, Musäu» und Grimm, wie ihnen da« deutsche Volk»lied, da» deutsche Kinderspiel, der deutsche Reigentanz vorenthalttn werden. Wir lassen un« n'cht au« dem abend» läntisch-germavi chen Kulturkrei» dtänge», nicht au« der Wrlt jener goti'ch faustifche« ? ynamik, die au» dem Nibelungenlied, einer Bach'scheu Fuge, ou» den Bilder« Dürer«, av« den deutschen Domen, au» BeeihotenS Lytrshonien, au» Kant'« Kritizismus, au» Schilltr'S JdecliiwuS, aus L ssing'» strengem Kunstgeist, an» dem weliüberlegenen Humor Busch'«, au» dem verträumten Behcgen Jean Poul'S und Ludwig Richt«S zu un» spricht und so in r»ich«r Fülle bi« aus unsere Tage zu Mcx Klivger, HugoWols, Richard Strauß. LSwald Spengle', Ludwig klag«», Fritz von Unruh, zu den deutscheu Forschern koch. Röntgen, Wassermann, Pregl und viele» vielen an-deren reicht. Wir lassen un» nicht au» diese» weitgespannten Kreis der Arbeit, der Schönheit, der «rast hinau». treiben, nicht au» einer Heimat und Landschaft de« Geiste», die herb und eigenartig ist in ihrer Schönheit, die groß und leidvoll ist in ihre« Ringe», di« stolz und würdig geblieben in aller Demütigung.
Ja, wir Ausländsdeutsche haben viel zu verliere«!
Der Kampf gegen die deutsche Muttersprache, gegen die deutsche Weltsprache, die heute wett über 100 Millionen Mensche« iu aller Welt spr«ch«u, der Kamps gegen deutsche Kultur und deutsche» Geist, der heute von kleinen und gehässig«» Gegnern in allen Nationalstaaten gegen un» Deutsche geführt wird, dieser Kamps ist mehr als «in bloß polttifchir und nationaler Kampf, e» ist «in Kulturkampf, der stch nicht nur gegen da» Auila«d»deutfchiu« und gegen da« deutsche Volk, soudern gege« Europa, gegen dte abendländisch germanische Kultur richtet H
Der Haß. da» Wüte» der sloweuische» Führer, der Führer eine» Volke» von «iu und etnhalb Millo.ieo, — gegen dte deutsche Kaltursprache und gegen die deutsche G-istrSwelt. diese« Wüte», da» fich in der Minderheit« Politik und Schulpolitik gegen uv« Deutsche tn Slowenien auswirkt, ist letztlich nicht» andere« al« kulturpolitischer Selbstmord, dru die Slowenen an fich selbst verüben!
Minderhritenpolttik ist Kulturpolitik! Man will un» Deutsche einem östlichen Kulturkrei» eingliedern. DaS ist nicht nur für un«, es ist auch für die Slowene» unmöjlich, weil es wideifinoig, anoiganuch ist. Mjn kann eine E ch« oder Linde nicht u «>»«» ?p ikosen- oder Pfl«umenbaum verwandeln. Wir skhen hier an dem slowenischen Volke einen kulturpolitischen. volkSseeli« scheu Kamps sich abspiele», der in seiner Schwere und Tragik ergreift. Da» kleine slowenisch« Volk von ein und einhalb Mitt önen kämpst an dr«t F o-te». ES täcnpst gegen brn romanisch „ N-tionoliemu«, gegen den östlich«» O"bo>ox »mu« u gege» die— deutsch« M «d-rhett. Dr K>»ps gegen dte deutsch« Minderheit >st ein Ku>iu>kämpf gegen die deutsche Sprache, gegen de»
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Ttllier Zeitung
Nu»n»er 1
deutsche» Geist. EZ ist ober nicht nur der Kamps gegen da» abendläadisch germanische Wesen der Deutsch?«, ei ist ebenso der Kamps gegen da« abendländisch germanische Wesen der Slowenen selbst I Nach dem maffenpsychischea Gesetze der Ueberkom-pensiernng und der masseaseelischea GewiffenSent« lastung (vergleiche dazu Kurt Baschwitz „Der Maffeawaha" bei Beck, München), — wird nun dieser Kamps der Slowenen gegen ihr eigene? Wesen, dkser seelische Bruderzwist, durch eine Ueber« kompe »sierun g an Haß und durch ei ne Ueb e r « o ti oi e ru nz an Kulturlosigkeit und Barbarei der Deutschen zu be> gründen und so vor sich selbst zu rechtfertigen versucht.
Wir Deuische in Slowenien stid mit dem abendländisch-germanischen kulturkrei» unlrennbar v.'rbunven und w:rden mit diesem Lalturkrei» un-trennbar verbunden bleiben. AuS dieser tief« inneren Notwendigkeit heraus fordern wir die national kulturelle Selb st be» stimmung und Selbstverwaltung der Deutschen in Slowenien unter der Aus-ficht und unter dem Schutze deS jugoslawischen Staate»!! Wir haben nichts zu scheue» und zu verbergen, wir kämpsen einen offenen und ehrlichen Kamps um unser deutsche« Kulturgut!
Wir werden unS in unserer deutschen Kulturautonomie dem östlichen kulturkreise der Balkanslawen nicht verschließen. Im G:geateil wir werden auch hier den Traditionen unserer deutschen GcisteSsührer solgen. Goethe, Herder, Uhland, die Gebrüder Grimm, Frau Talvj (Therese Ilbertine Louise von Jakob) haben fich in ein» gehender Forschung mit der südslawische» Literatur uod Kultur besaßt, haben sozusagen di« südslawische Poesie in die Weltliteratur eingeführt.
Dem Beispiele unserer Besten folgend, werden wir iu unserer deutschen Kulturverwaltung dafür sorgen, daß südslawische Sprachen, südslawische Literatur und Kunst in unsere» Kreisen mit Ernst und Achtung gepflegt werden. Wir werden diese Pflege nicht au« OpportunitälSgründe», sondern au» deutscher Kulturgesinnang, au« Achtung vor der eigenartigen Geisteswelt eine» Bak kacadj 6, Petar Rjegui, Marko Marnlit, Jian Gandullü, Sugust Senoa, Valentin Vodnik, Franz Preser», Aikerc, Cankar und der zahlreichen anderen serbische», kroati-scheu und slowenischen Dichter nicht gezwungen, sonder» au« freie« Stück-» betreiben. S:it jeher befaßten wir Deutsche un« mit der südslawische» GeisteSwelt und haben fie un« und andere» Völkern erschlösse». Ich eria»ere in diesem Znsam«enha»g au» jüngster Zeit nur an den bedeutende» kroatische» BolkSroma» de« Freiherr» Friedrich von Gager» .Ein Volk", ich erinnere a» die Publizistik H»man« Wendel«, der i» seiner Begeisterung für da« Süd-slawentum seinen eigenen deutsche» Valksgenoffe» uicht immer gerecht wird.
Wir Deutsche wollen in de« südslawische» Kultur- und Geisteskcels verstehend eindringen, aber wir wolle» die« au» freier Entschließung, mit Achtung und Liebe tun können. Wir können u»« aber unmöglich daß abendlündisch-ger« manische Kulturgut raube« und na» südslawische» Kulturgut aufdränge» lasse». Wir könne« keine» geistige» und kulturellen Kahhandel unter po-litifcher Pression betreibe». Ich glaube, daß mir darin jeder wahrhaft gebildete Slowene, Kroate und Serbe beipflichten muß.
Au» dieser anständige» und ehr« lichen Gesinnung herau« verlange» wir Deutsche i» Slowenien die Kultur-autonomie.
Man gebe un« die kulturautonomie und die Slowene» werden stanne», nie wir Deutsch: in einigen Jahren in Sprache, Literatur und Kunst der Südslawe« Bescheid wisse» werden, wie wir i»
unserer Leideasch ist für syithetische und systematische Geistesarbeit tief und umfassend schürfe« und dazu beitrage» werde», südslawische» Kulturgut im deutschen kulturkreise und in aller Welt zu verbreite».
Wir bitte» die Slowenen, daß fie sich von dem klägliche» Mißtrauen, von dem kleinlichen »ationale» Haß befreien, daß fie ihr Kalturgew'.sse» erforsche» — wie auch wir e« ernstlich erforsche«. — und daß ste fich durch ihre« blindwütigen Kamps gegen da« Deutschtum aus die Dauer »ichl wirtschisilich und kulturell in Mitteleuropa isolieren und vor der erwachenden europäischen Kulturwelt kompromittieren l l
Ich betone es nochmals: die Mindeiheitenfrage in Slowenien, — so klein ste ericheint, — ist nicht nur für un» Deutsche, sondern mindesten« ebenso sür da« slowenische MehrheilSvolk hier, wie sür die slowenische Minderheit in Kärnten eine Lebensfrage!!!
Ä r stad unS dabei vollkommen i« klaren, daß die Lage zwischen un« Deutschen in Slowenien und de» Kärntner Slowenen in manchem verschiede» ist. Un« Deutschen will man die Zugehörigkeit zum abend« ländisch-germanischen Kulturkrei» abspreche», un« u«d unseren Kindern will man de» W.'g >ur deutsche» Welt- und Kulturspcache versperre«! Da« ist ei» Unterfange», da« in feiner Uigeheuerlichseit gnatez* groti»? wirkt.
Hingegen will «an, — so wenigsten« wurde e» kürzlich von slomeatsch.nationaler Seile gefordert, — die Käcntnec Slowenen für den sü>sla»ifchen Na» tionali«mu» revolutionieren! Da« erscheint mir heute, nach Locirno und G r>f, al« ein sehr gesagte», ge-jährliche» und wenig rea!pol>ti^chS »p el.
Mau gebe de» Kärntner Slowenen die volle Möglichkeit der nationalen und kulturellen Selbstbestimmung und Selbstverwaltung. Wir Deutsche i» Slo' wenien bitten die Kärntner Landes-regierung uad die österreichische 8 u n • desregieruag, bei der Gewährung der Kulturautonomie für die Slowene« in Karaten großzügig und weitgehendst tolerant zu fei»!!
Wir wissen, daß die M nderheitenfrage in Kärnten und Slowenien keine tageSpoiitifche und nationalpolitifche Frage vo» heute auf morgen ist, fondern daß es eine kalturfrage ist, die «eh: al« lokale, die europäische Bedeutung hat, daß diese Frage nicht mit den Requisite» eines antiq «ierten Nationalismus, nicht i» der M-atalität vo» Ber° sailleS, sonder» »ur im übernationalen, europäischen und paz stoischen Geiste gelöst werde« kann, tu dem erwachenden Geiste von Gens und fijcnnoll!
Der Dank des Abgeordneten Dr. Jostp Wilsan an den politischen und wirt-schastlichen Herein der Deutschen in Slowenien.
In der An»schußsttzung des politischen und wirt« schastlichen vereine» der Deutsche» in Slowenien vom 3. Dezember 192b wurde aus Antrag Dr. Ci» millo Morocatü's eine Resolution einstimmig ««genommen, in der den Führern der slawischen und deutschen Minderheiten in Italien sür de» schvere» Kamps, den fie feit Jahre» für die national« und kulturelle Freiheit mannhaft uad ritterlich kämpfe», nafer Mitgefühl und unsere tiefe Achtung ausge-sprachen wird.
Dieser Tige langte von dem slowenischen Ab« geoidneten im römische» Parlament uad Pcäfi»ente» des ersten europäischen Minderheiteakongreffes >» Genf Dr. Jofip W lfan an Dr. Eimillo Morocitti ei» Dankfchreiben für den politische» und wirtschaftliche« Berein der Deutsche« iu Slowenien ei». Ja einem
persönlichen Begleitschreiben an Dr. Morecatti übermittelt der angesehene slowenische Minderheitenführer diesem in herzlichster Form, „mit besonderem Hinblick auf unsere gemeinsamen Ideale' sein« besten Wünsche für die Zukunft. DaS Daakschreibev an den po-litifchen und wirtschaftlichen Verein der Deutschen » Slowenien hat folgenden Wortlaut:
„An den politischen uad wirtschaftliche» Verein der Deutschen in Slowenien. Maribor. I« Namen und als Vorsitzender des politischen Vereines „E»i»ost" und als eiaer der beiden parlamentarischen Vertreter der jugosla« wischen Bevölkerung in Italien sage ich Zhae« tiefgefühlten Dank für dte Resolution, die Sie mir mit der Zuschrift Ihre» geschätzten Aas» fchufses vom 4. d. M, übermittelten. Die Ber« sicheruug Ihrer Solidarität für unsere Minder« heit in Jatiea nehme ich aI8 eine wertvolle moralische U,terstützung für unsere ehrlich« Sache entgegen, die ebenso die Sache Ihrer Brüder in Südtirol ist. Ich anerkenne die all-gemeinen und edlen Beweggrund?; ich achte die besondere» Motive, die Sie zu dieser Resolution bestimmt haben. DeShalb gebe ich auch der Hoffnung Riurn, daß durch die vereinte Arbeit all jener, die hüben wie drüben guten Willens siad, alle» hinweggeräumt werde» wird, was unsere beiden Völker noch dort entzweit, wo fie da« Geschick zu gemeinsamem Leben zusammengeführt hat. Mit Stolz erfüllt mich das Be-wußtsein, daß — wen« wich die Anzeichen nicht trügen — mein Volk und fei» Staat doch uicht die letzten auf jenem Wege fein werde», der zu« wahren Friede» und zur Brüderlichkeit unter de» Völker» führt.
In vorzüglicher Hochachtung ergebener Dr. Jostp Wilfan. Triest, am 21. Dezember 192b.
Meue Aayrordnung.
Mit Neujahr 1926 tritt für Jugoslawien eine neue Fahrorduung in Kraft, welcher zufolge rechts zu fahren, rechts auszuweichen u»d link» vorzufahren ist. Diese Bestimmung klingt ebenso klar ali einfach. « Daß wir aber im Zeitalter der Kraftwagen stehen, bewirkt, daß dieselbe von einschneidendster Be« deutung in Bezug auf Menschenleben und Sachwerte wird. Würde es sich wie ehedem nur um Pferde« fuhrwerk handeln, so wäre es mit einigen Ciram-borgen i« der ersten Zeit, hervorgerufen durch un-geschickte oder gedankenlose Kutscher, abgetan. Im Zeitalter des Auto» stehe» wir aber durch diese Verordnung vor einer Periode der schwersten Ge« fahren. Die Verordnung al« solche soll damit durchau« nicht kritisiert werden, dea sie m u ß t« einmal kommen. Schon feit langem, seil dem Anfange eine« nennen«« werten internationalen Autoverkehres, also schon in österreichischen Zeiten, wäre es ein unbedingte» Gebot gewesen, die Fahrorvnung derjenigen der Majorität der europäischen Staaten anzup äffen Von altersher fuhr mau in Deutschland, Italien, Schw.iz, Frank-reich u. f. w. recht», nnr in England und in der österreichisch-ungarischen Monarchie link». Da der zwischenstaatliche Autoverkehr mit Eaglaad kaum i» Frage kam, bildete Oesterreich. Ungarn dte Ausnahme, was vom Standpunkte der allgemeine» Sicherheit ein schwerer und auch allerort» gerügter Fehler war. Mit dieser Bestimmung Hit fich Jag»-flawien der Mehrheit der europäischen Staate« in richtiger Weise angefchlosse». Sehr wü,Ich:r»sw ert wäre es jedoch gewesen, wenn man bi» zu «tue« Eiav.rstänDai» mit Oesterreich, Ungarn und der Tschechoslowakei gewartet hätte, da der Straßenverkehr mit diese» S:aaien, »>e fich kaum «ehr la »ge derselben Maßaahse entziehe» werde» köaae», doch unzweifelhaft weit größer ist al» der »it dem Nach-barstaate Z alien. Die allmähliche, etappenweise Aenderung aber vervielfacht »ad verlängert die Ge« phreripcriode ins Uagemeffene. Ei ist j» offensichtlich, daß bei dem Tempo, welches die AutoZ allgemein einhalte» zu müffen glaube», uad in welch em fie auch ungestraft verkehre» dürfe», ei» schnelles Ausweichen »chiuisch, ja unbewußt geschehen maß. Muß der Lenker erst nachdenke», aas welche Seite er aus. weichen soll, dan» kann die S^astrophe auch scho
«
Nummer
geschehen sei». Da« Einfahien in ein La»d mit on bei« Fahrord»u»g erfordert somit eine u»an«gesetz e Lo-zentrierung der Gdavien d«aus. im gegebenea Moment blitzschnell daS gerade Gegenteil defi n zu tun. wo« mau durch Jahce automatisch auch bl tzsch»ell zu tun gezwungen »ar. Daß do« Fkhlen dieser Getanlenkonzentrierung Elend über Z«ie»sche« und ganze Familien — von schwindelnd hohe» Sachschaden abgesehen — zu bringen geeignet ist ist ebenso Uar. »d 1. Zäuner muß der vou J'aluu kommende Fahrer fich merken, da« er vo» Po?oj«a birSt. Zlj entgegen der früheren Ordnung weiter so fahren muß wie iu Italien: ab Et. Ilj in Oesterreich wieder link«, beim Uebertritt iuch Deutichland recht«, in Ungarn und d'r Tschechostowakei »Uta Uns« usw. Der chaotische Zustand wird durch die fehlende Einvernahme mit »e» übrigen Nach-solgestaalen iu Permanenz erklärt nur mit dem Unterschied, daß d« Gieaze de« Chao« nach Norden und Osten ve> schoben erschein'. Mit jeder weiteren Aenderung wird die gefahrvolle Schwierigkeit fich au anderen Grerzen wiederholev. Daß die diverse» Automobil«klub« fich u>ch' mit aller «rast für eine gleichzeitige gimeinfeme Regelung in allen Nachfolgestaaten erngesetzt haben, legt die Frage nahe: Wa « ihnen eigentlich wichtiger schirr?
Da« Gefahrenmoment ist deshalb ein io außer-ordentliche« und nicht so leicht wiederzufiadende«, weil dos strenge Festhalten am Ses.tz nicht die geringste Sicherheit bietet, wenn der G-g-npart nicht da« gleiche tut. Wenn i» Bahnverk.hr jeder ausnahmslos seine Pflicht tut. ist, von unvo-herae. sihenev Ele»ei»iorer«igvisien abgefthen, ein Unglück eigentlich ausgeschlossen. Dmchaus uicht so im Straßenverkihr. Wie «in sehr routinierter «utolenker kürzlich richtig bemeikte, muß der auf der korrekten Seile fahrende Chauffeur, wenn er da« Gtgenaulo auf der falschen Seite sich evtgegenrasen sieh», „kalt de» Tode in« Auge schauen'. Weich, er im l.tzten Moment, um sich zu reiten, nach der falschen Seite au« und bemerkt der Gegenpol« im seldeu l-tz'en Moment sein eigen,« Unrecht und weicht gleichfall«, wenn auch richtig, au« — so ist die verderben, bringende Katastrophe geschehen. Die Tatbestanttius-»ohme aber wird ergeben, daß der ans der richtigen Seite Fahrende, der fich im letzten Moment retien wollte, der Schuldtragende ist, denn er ist tatsächlich »ach der falsche» Seite auSgew ichen. Ist er oder sein Begleiter mit dem L« aber au«g«> wichen oder vorgefahren wird. Di« Städte allein be deuten die Schule sür deu lävd-lichen Fuhiwerler, tro ihm di« neu« Fahroidvung lx Wirten kann. An Lunde ireusen w»d auch iv Zikuvsl oeßer «ine» zusältig potiruckierenden Geiidai» kein Olga» vorhend-n Hin, dv« über die neue Fahiordvuvg möcht. Du« 'o sehr beliebte Be-gleiten tt« Fuhigespavili« 5 $'■«• 6 Schiitle weit liukt von dimieiten g'herd, osi no» tczu mit über eine« Teil der Straß« giholuuer, Zügeln, w>rd nicht mhr l» Putze sei». G>ht der Sucht zu Fi-s», 1v muß e dl>s auf der richte» S«>te ^e ch hen. Da« so^enannie Sattelpserd m Fuhrwerk, welche« bisher — ds« nur »uvler stützt" vot d'w u> setzen einen Zü^el — eine Ar» von G«dt»l«r > e war, müßt« nun noch recht« kvwmen B n üf»en total um-
lern n. Durch urgizdhii« G > » se'ner rechte» Hand rrhevde Peitsche. Der nur »ehr ouj die rich.e
Seite verpflanzte L«nker müßte wohl oder übel die Z'Ichen mlt der linken Hand gebe» oder auf ein verständai« feiner Pflegebesohlenen verzichten müssen. BiSnun wußte d«r denkende Pferdeknecht oder Fahrer eine« leichten zweispännige» Fuhrwerke«, daß daS nicht autosichere Pferd Unk« zu fpavnen ist. «r sollte »un beherzigen, daß e« auf die rech'« Seite g'bör». Ebenso müßte der rech:« auf dem «atfchbock sitzende Fahrer n cht vergessen, daß rück-sichtlich der entgegenfahrenden Wage» er nach link« viel weniger Auge»maß haben wird al« früher »ach recht«.
Die Welisima Ford wußte genau, warum sie den Thausfeursttz nach rech:« vnclez'e. Bei konv-xen Straßen, wo die Gesahr »eS Schleudern« vorhaniea, muß'« srüher der Radichuh rech:« eingele?« werden, nunmehr aber link», da er nie auf der „Schleuder-fette* wirken darf. Die Neueruig bietet aber auch
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fallen. Daß unsere verehrlichen Behörde» e« allen Grenzorgane» zur strenge» Pflcht machen müssen, in unser La»d eiofahrende fremd« Wagen-lenker aus die geänderte Fahrordnuug aufmerkfo» zu machen, versteh» fich wohl von selbst.
Wenn diese Ausführungen, auf fruchtbare« Boden fallead, auch nur ein Unglück v-rhüten, fo haben ste ihre Aufgabe erfüllt.
Alfred Robmanit.
Politische Rundschau.
|{!(ino. Ein 13»Mlkiardenöudget.
Auf der Sitzung de« Finanzari«schuss'« vo»
sür die Fußgänger in belebteren Städten »in« große. ^>>-Dezember wmde mit der Be> Handlung de« Dlaai«. auch erst durch längere Gewohnheit zn bewältigende | ,k«6onn«P. Da« ganze Budget,
Schwierigkeit. Der nicht gedankenlofe Fuß-gänger steht beim Ueberschretten einer stärker be-sohrenen Sttaße ganz automatisch bet der ersten Halste der Straße nach vou recht«, bei der zweiten Hälsle nach den von link« kommende»
Fuhrwerken, namentlich Auio«. Auch der Fußgänger müßt« ab 1. Jänner da« genaue Gegenteil de« b>.«.
herigen tun, wenn er gesichert sein will. Der Praktiker jedoch weiß, daß von all diesen logisch gebotenen Abweichungen von in Generationen überlieferten Gk-wohnheüen die wenigsten werten befolgt w-rden uod dadurch wächst wieder da« Gesahrenmoment.
«citisch wird die Sache meist nur. wenn et»
Auto in Frage kommt. Den Lestern der Lrasiwajen ann aber nicht eudriaglich genug vorgestellt werden,
welche Summe gespanntester Aufmerksamkeit in deu vächnea Wochen zu den normalen Beran»wortung«
gefühl hiuzmreteu »uß, bi« die neue Fahrordnung »aerstaatlich uod zwiichenstaatlich eingelebt ist. Es kommen «in bi« zwii sehr gefährliche Monate, in welchen der Beruf de» gewissenhaften Chauffeur« nicht deueidenkwert sein wlrd, da er, wie erwähnt, stet«
mit «ivem saljchfahrenden Gegenpart rechnen muß.
Mau ziehe doch eine Parallele zwischen dem Maschin-führ« eine« EilzugeS und einem Ehaufieur. Ersterer beginnt feinen Beruf al« Heizer, avanziert da»» zu«
Maschinsührer für Lastzüge — darin für Personen-züge — und erst wenn er diese Etappen alle tadel.
da« noch nicht definitiv zusammenges'tz? ist, allo noch Erhöhungen erwarten läßt, si.ht ungefähr 13 Milliarden Dinar an Äa«,,aben vor. Da» Fioanzmint-stereria« erwartet, daß di« direkten Steuern 1687 MQionea Dinar, also um 494 Millio.1t» mehr al« i» vergangene» Budgetjahr, abwerfen werde», die indirekten Steuern 3646 Millionen, um 39S Millionen mehr, die Monopolverwallung 8426 (90 Millionen m-hr), die staatliche» Ui>t«rneh»uliqen 4821 (1455) und vergebene andere Einnahmkqrellen 129 Mil-lionen Dinar (um 47 M-lüonen Mih ). Der felbft-ständige Demokrat Dr. S ö^ov kriliUerte deionders scharf die Ausgaben de« Außenministerium«, dessen DilpositionSsond auf 100 Millionen Dinar arge-wachsen ist. Er verlangte eine «ootrolle diese« Fonve« dm ch den Parlament «Präsidenten und ein Mitglied de« FinonzcuSschusse«, wir sie im alten Serbien ge-bandhabt wurde. Auch die Geh aller der eirzelue« Gesaudten seien zu ho», weil sie außer freier Wohnung, Automobil und anderen Zulagen 1.200.000 Dinar jährlicher Einnahmen hätten.
Rekonstruktion des Kabinetts.
Die oppositionellen Blätter berichten die ganze Zeit her mit hartiiöckiger Beständigkeit, daß da« Labinet» RR gehörig wanke uud in kürzester Zeit fern Riicklriit zu erwarten fei. AuS all diesen G--»üchten hat sich »?ährevd der katholisch?» Feiertage
Io« bestände», konmt ein Teil der bewöhrten Führer die Tatsache h-rauSgeschäl,, daß Herr Pa«c den b*».
auf die Eilzugtmasäiine. Man bedenke weiter, daß eS die angelobte Pflcht ein,« ganze» SlabcS von omil'chev Organen ist, über die Sicherheit de« dem Maschinsührer anvertrauten ZageS ihrerseits zu wache». Bei alledem braucht ew Maschiuführer nie-mal« „auszuweichen^, niemals ei» Schleudern, nie-mal« ein zu rafche« Bumsen zu befürchten. Man vergleiche damit die Aufgab« deS ganz auf sich selbst angewiesenen ChanffemS m itnem riur 70>S>lometer-tempo! De» Sha»ffeur verichaffc ei«e etwa zwei-Kündig« Fah Prüfung di» Führerschein. Bi« vor kurze» »rar aber meines Wissen« für Molo^yllisten nicht einmal ditse Piüfung erforderlich. Der Sil-zug aber hat dem Auto gegenüber noch feine vor« geschriebene Max malgeschwindigkeit.
Zu all dem kommt, daß „Alloholvergiftuugen" bei diversen Auiolenknn leider gar nicht so Seilen«« siftd, während dieser bei einem Maschinfühter kon-statte,te Zustand, trotzdem er einen geprüften H^ijer ständig zur Seite ho«, mit R'cht den sofo-tigeu Stellenverlust ncch ftä> zieh». Speziell diesbezüglich wäre nun wohl keine Maßregel dr«konisch genug.
Menschenleben sind seil dem Weltkrieg billig geworden, da« erfuhr wo» am besten auS de» schauer» erregenden Statistik«» der große» amerikanischen S>ö»te, di« so oh vti öfs.vll cht n er den, daß man geradezu in die adeni«ue»l che Auvohme erveS „»thu Wettstreite«" gedrängt w>rd l
Unsere btcvev Cti>.uffkvre ober nög'v in der nächst loninenden Ze» sich ihrer euorme» Ber-avtrv'turg und t ttxhil ch r chi leichte» Aufgude voller denn je bewußt fein. Urd dv« umso mehr, a'« «ur zwei frruti sahier.de Lenker S.cherheii ver« dütge»'. i
Zum Schisse ist oder eine Antwort auf die Frage p>bo>'r: WaS ist zu tun, rm ko« leider unleugtar, H«f»h»ei »omeut der nichsteo Zeit >u reduzieret ? Da'aus g«d> es nur «ine Ailwori: wenigster« durch d'» P>rnai Jonuer es a!S eine Ehrenpflicht jede« (Ihjrff.ruö oder M. >0«y!li ste» anzusehen : auf off, ver Strecke 50 tt >v w e t e r, u v r H ch > > t» «>, Kurven aber 20 Kilrmer v'ck zn überschreite». Wu.» wen diesen ,Z > v >tufi' »i» di» Elend uer^leiedi, welchiS durch Ai.»vung>i!cke über ganze Familun hereinbricht, dürfie d>« Wahl u cht ge.r fs schwer
herigen veikehrimwister Radojev c verabschiedet«, ohn« daß dieser, wie e« Uebung tst, um seine Demiff'on eingekommen wäre, seinem Nachfolger wurde der bisherige Nckerbauministcr Srsta Milet c ernannt. Ack-rbauminister würd« der Abg. Basa Jovanov i, ei» Beograder A»vokat. De» ^Hrvat" zufolge soll fich der verabschiedete B'rkehrSminister Radojev i einem Jouraliste» gegenüber folgendermaßen aus-gelassen habe»: .Ich werde Dinge av« Tage«licht fördern, daß alle politischen Areife erschauern werde». Ich wollte die Interessen einer gewissen Ei qae nicht desriedize» und daran brach ich »ir da« Genick. Mit Dr. N't iid hatte ich gelegentlich So« fl>kte, er hat »ich gestürzt, aber darüber soll noch i» Llub ein Wort gesprochen werden." Ja gewissen politischen Sceise» glaubt man, daß der Außen»intfter Dr. Ntt l\i die Erbschaft Pas t' übernehme» und schon in Kürz« mit der Bildung einer nenen Regierung, Voraussicht-l'ch einer Wahl,eqierunp, betraut werde» dürfte. Selbst»« ständlich ist da« eine ziemlich müßige jkom» brnatio», bei welcher auch der Wunsch der Opposition Pate steht.
Aus dem Winifierrat.
In der S tzung de« Ministerrate« vo» L8. De-»ember würd« »<» Postmtnifter ein fttebit vo« 13 Mill oiten Dinar zw ck« Arsch-ffung von Tele» geephevstangin in Zagr-d und Slow-nien bewilligt, ver neue Bnk.hr «minifter berichtet», daß der S aat »>e Flußfch'ffahrt mit 1. Jänner 1926 «n di« eigene Regie übernehme» werde, auch wolle er alle Beschlüsse seii efi Vorgänger« in dir Tat rmi-tze». D»r«w« ist «isich'lich, daß der abgedankte Be>keh»»«in>ster Redo« j,v 6 nicht über die Frage d-S Sch ff^hrti y^vckai« ^«stolpert ist und daß diese Frage, von der fich die t"Mok,atisch cSme,y?i Naplo" veröffe»>lichte i» seiner We>hnachisnum»er eine» Sensar>or«crnkel, demzufolge ew groyer Teil »>r ungarischen G nl y daran denk,, uns rem ftü ig d e S"pha, «kivne auf^niktz n Dieie Nachnch» muß ua itclich mit aller Reserve aufgenommen werd«».
Seite 6
Cillier Zeitung
Nummer 1
Ausland.
phantastische Nachrichten über ein vor-bereitetes Attentat auf König Alexander.
In Wien war a» 29. Dezember ein Gerücht verbreitet, vas von einem beabsichtigte» Attentat auf König Alexander wissen wollte. E« stützte sich auf auf die Aussage» de« 28 jährigen «hemalig«n Bank-beamlen Han« Goeber-Gerol», ver schon de« öfteren falsche Berichte über geheime politisch? Scetgntss«, Verschwörungen usw. produziert hatte, in der Hoffnung, auf diese Weise zu Geld zu kommen. In diesem Falle berichtete er der jugoslawischen Gesandtschaft in Wien, daß er zufolge seiner freundschafiltchen Be> zithuaq«» zu dem Korrespondenten be« Mailänder „ Secolo" Attilio Tamaro Zeuge einer geheimen Besprechung war, auf der dte Einzelheiten de« Attentat« festgelegt wurden. Die Wiener Polizei ist über-zeugt, daß Go'ber-Terol» die ganze Geschicht« erfunden habe, um eine Belohnung zu bekommen. Der Man» ist al« internatioualer Hochstapler und Schwindler bekannt.
Wiederherstellung unserer diplomatischen Beziehungen mit Mßland?
Am 25. Dezember weilte der türkische Außen-minister Radschi B y aus seiner Reise nach Paii« eine» Tag in Beograd, wo er mit unserem Außen-minister verhandelte. Die Beograder „Polit k>" be-richtet über diese Zusammenkunft: Gelegentlich der Abschließu»^ di« DefenfiovertrageS zwischen Rußland und der Türkei ersuchte der VolkSkommiffäc für Aeußere« Tjchilfcheriv de» Minister Radscht Bey, er möge bei unserer Regierung da« Terrain für die Wiederherstellung guter Beziehungen zwischen Ruß land und Jugoslawien sondtereu. Ruoschi Bey hat nun die Wünsche Tschilscherin« dem Außenminister Dr. Kincd mitgeteilt und in diplomatischen Kreisen wird behaupt«, daß unsere Regierung bereit fei, Sowjetrußland ohne weitere Formalität«» anzuerkennen uod die diplomatischen Berbindunge» wieder aufzunehmen, wie sie vor dem Krieg« bestanden.
Aus JJtaöt und faul.
Unsere nächste Folge erscheint weqeu de« Feiertage« (Nevjahr) am Donnerstag, dem 7. Jänner. Die ausfallende Sonvtag«nu»mer ist au« technische» Grü»den mit der Neujahr«nummer zu einer Doppel-folge von 12 Seiten zusanxxenqezogea worden.
Todesfall. Am 29 Dezember ist in Eelje Herr Andrea« Mihelif, langjähriger Schuldiener an der Landeibürgerfchule in Eelje, im Alter von 77 Jahre» gestorben. Da« Begräbnis findet am 31. De-zember um 4 Uhr nachmittag« am städtischen Fried» hos statt.
Todesfall. Ja Eelje ist am 23. Dezember Frau Therefe Wouk geb. Nslli gestorben. Die Ver-storbene war die Witwe «ach de« Kaufma»» Wouk au« Hrast»ik.
Todesfall. Ja Brezee ist F^ulein Helene Wogrivtz io hohem Alter gestorben. Die Dahingeschiedene hatte der Jugend i» BnZ ce französischen Sprachunterricht erteilt.
Todesfall. Ja Ljabljana starb am 24. De-zember der allgemein bekannte Arzt Dr. Robert Proisinagg im hohen Aller von 84 Jahre». Der verstorbene war ob seiner MilbtStigkett und seine« edle» Charakter« i» alle» «reisen der Ljubljanarr Bevölkerung äußerst beliebt. Besonder« die Arme» »erden ihn schwer vermissen.
Todesfall. Ja Boze» in Tirol ist am Samstag Herr Andreas Gaßner. Miteigentümer der große» Texolstrma Glanzmaun & Gaßner in T>ji, im Alter von 79 Jahre» gestorben. An dem Leiche», begäagoi«, da« i» Bludenz stattfand, nahm auch eine Anordnung de« Gemeinderate« T'j'i unter Führung de« Bürgermeister« Herr» Loaiar teil.
Todesfall. Am 20. Dezember starb in Wien Herr Anton Neubrunner, ehemaliger Holelbrsttzer, Gemeinderat und GenosfenschaftSvorsteher der Gast-Wirte i» Eelje, im Alter vo» 61 Jahre».
Evangelische Gemeinde tn Eelje. Der Sylvestergotte«d!enst findet am 31. Dezemder um 6 Uhr abend«, der Reujahr«golteSdieast am 1. Jänner um 10 Uhr vormittags io der Ehristu«-(hecht statt, von Sonntag, dem 3. Jänner, an werden die Gottesdienste wieder um 10 Uhr im Gemeindefaale be« Pfarrhaus«« abgehalten werbe».
Promotion. Herr Rudolf Punzengruber au« Crua (Mj s?a dolioa) wurde im Dezember an der Karl Fravzen« Universität i» Graz zum Doktor der Philofoph'e promoviert.
AIS Liebesgabe der deutschen Bewohne? von «elfe hat der Cillier Männergesang» vereio der Witwe de« verstorbenen Herr» Feldkarate» Peric einen Betrag von 8400 Dinar Überreicht, welcher im Wege einer Sammlung ausgebracht wurde.
Dantsagnng- Die Familie de« verstorbene» Jereja Rasailo P.-nä dankt dem hierortlge« „Ge-sangSverein" herzlichst für das bewiesene Beileid sowie für da« ausgiebige Weihnachtsgeschenk.
Weihnachtsdank. Für die WeihnachtSbe. icherung, welche der evangelisch? Feaaeaoerei« am 20. und 21. Dezember veranstaltet Hute, waren auS allen Kreisen der Bevölkerung eine überaus reiche Menge von Siben und Spende» dargereicht worden. Für alle Geld'penden und alle Naturalgabea > N hl, Zucker, Kaffee. Gebäck. Seife, neue und alte Kleider, Wäsche und Schuhe, den Ehristdaum, Kerzen, Pi-Pier u?w> »sw.) möch'e der eoinzeli'ch: F aaeno^rein auch auf diesem W:ge allen gütigen Sp.ndern den wärmsten Dank auSipreche». Rar durch diese weit« herzige Teilnahm: an v-m LiebeSwerke war ei möglnch, so viele» Armen ohne Uuerfchied der Nttioa und Konfeisioa b-izusthen.
Die Kciseurgeschäste tn Eelje siad am Nevjabr«iag den ganzen T,g ae ch'offen.
Uebersiedlung. Die Ktnzleien der Kohlen-werk«gesellschast Bcezno—yuiajimi übersiedeln zu Neujahr 1926 «ach R'.i ca, Gemeinde So. Kri« of. Ja die bisherige« Kanzleien in LaZto übersiedelt die Gendarmerie in Laiko.
Soldatengrüße au« Mazedonien Au« Koöine ftina un« unter de» Diw» vom 26. Dezember 1925 eine Karte zu mit de» Ersuche», die nachfolgenden S»ldatengrüße zu veiöff:ntl>chea: Fcöhliche Weihnachten uad ein Prosit Neujahr senden wir unterfertigten Soldaten deS Jif. R g. Nr. 23 in ftocine an der bulgarischen Grenze in unsere Heimat. R-eos: M^x Gigerl, Radolf T'raik (Narenberg), Bikioc Na»estnig (Soctina), H llmath Brinner (Mata). Josef Gradelnig (Rionic«) August Breznik (Slovenjgradkc), Joa» Potoinik (Luzenici). Kaplar Theodor Albu» (Syrmien).
Der Verein de» StaatSpensioniften und Penfiontstinnen für Slowenien, derzeit tn Eelje (draitro drzuvnih upokojencev in upokojenk za Slovenijo, sedaj r Celju) zegann an ©teile tu« bisherigen „I. sploSno druityo jugo-ttlovanskih upokojeaoey v Ljubljani' mit 20. Dezember seine Tätigkeit im Sinne der ueuen Satzungen. Er hat den Zweck, die Rechte feiner Mitglieder zu wahren, deren Interessen za fördern, ihnen nS:igen-fall« moralische Unterstiitzung zu gewähr«», uad wird nach Maßgab« der Vereinsmittel auch «inmal im Monat« da« Blatt „Upokojenec" erscheinen lassen. Der Verein lädt durch seinen vorstand seine di«-herigen Mitglieder zur Werbung neuer Mitglieder ein, weil our dann, wen« die M tgliederzahl sich uamhift erhöht, die Möglichkeit besteht, die dem ver-eine gestellte Ausgabe günstig zu löse» und i-isbeson-der« die materielle Verbesserung »nferer Lage zu er-kämpfen, ver verein nimmt keine Rücksicht auf politische Parteizugehörigkeit, macht keinen Unterschieb in den Ressort», in denen der jetzige Pensionist oder dte Pensionist!« im aktiven Dienst- gestanden ist, Mischen Höheren »nd Niederen, alle Raheständler sind un« willkommen, all« wollen wir vertreten: maßgebend ist »ur, daß fie, unter welchem Titel immer, eine Versorgung au« der Staatskasse beziehen. Jeder noch nicht otganifi-rte Pensionist und jede solch« Pn-sionistin, jede Witwe und Waise »ach staatliche» Beamten und Pensionisten, alle sollt ihr im eigenste» Interesse unserem Vereine beitreten, deon »ur in der Eiaigkett liegt di« Mach!! DI« einmalig« Beitritt, gebühr bet(5 >t 3 Dinar. d«r Mitzlled«beitrng derzeit monatlich 2 Dinar, zahlbar haltjihciq im vorhinein im Jänner und Jali jede« Jahre«. Der Beitritt er-folgt iu Eelje durch persönliche Anmeldung bei eiuem verein«»itgliede, außerhalb von Eelje durch Erlag de« Betrage« von 15 Dinar auf «tn«» Posterlag-schein per 2b Para aus n»l«r Konto Nr. 12.450, lautend »och aus I. aploino draitYO jugoslovanskih upokojencev ▼ Ljubljani. Darum aas! staatliche Ruheftä,dler beiderlei Geschlechte«, mehret masseuhast unser« Reiheu. damit wir erstarken zu gemeinsamem Kamps und Sieg!
Für die Herrichtung der Straßen zum Lollhau« tn Eelje hat, wie der Ljab-Ijanaer „Jutro" berichtet, dte Genera!,ollsirektion in Beograd der G-meinde 624.901 Dinar zur ver« fügung gestellt. Dieser Betrag stellt die Prozent« dar, welch« die Städte von den in ihn«» erzielte» Zoll-beträten empfangen.
Ueber die Burgruine in Eelje be. richtet der „Jntro": Die Ruin» der alten Burg verfallen langsam, aber sicher, weil der Staat al«
Eigentümer nicht genügend Sorge für ihre Erhaltung tiägt. Jetzt hat die Stadtgemeiade i» E-lje Schritte unternommen, diese HPorilchen Denkmäler in Ihre» Besitz zu bekommen »nv sie vor der Vernichtung zu bewahren.
GeschästSeröffnunq. Ja H»af« der Ljab. Ijanska kceditaa dank» eröffnet die altrenommiert« Schuhst ma „Hamant?* vorausstch lich schon Mute Jänner >h-e hiesige Filiale. An eine« modernen za>!ck:r,tspr-ch:a»en Pirial wird bereit« gearbeitet und wird die geaaant« Firma wie in alle» in unlere» Saite bereiiS bestehenden Filiale» auch hier our ihr« bekannt soli»«n Fabrikat« zu «norm billig«» Pr«ise" v«rkauseu.
Bestreuen der Fnftwege. Die Verwendung von A|ch: zum Bestreuen der Faßivege ist fast überall verbv'en, weil die Asch: mit dem ichmelzenden Schnee oder Eise eine konzentriert« sehr ätzen»« Liug« bildet, di« da« L:d«r der Lchnhe zerfrißt und brüchig m acht. Auch Spritzst'ck« a^f Kleisecn köin«n vo « Filzen haben. Die Üerwenoung von A che za erwähntem Zvecke ivä e also hi»so t strenge zu verbieten, den» die Leute in Eelje müssen Schuhe und Kl-izer gerade so teuer bezahlen wte anderSwo. DaS einzig richtige Bestreuun^Smittel — Slgespäne — läßt sich in dea meisten Häusern süc den Winter ansammeln, ist bei den vielen Holzindustrien m C lje und Umgebung übrige«« auch sehr billig zu haben.
Der regelmäßige monatliche Bieh markt in Eelje ftifcrt um 4. Jänner statt.
Unterstetrtfcher WirtschaftSkalen« der !»?«. Im Verlage der »Jugograftja- (Frau, Prelog) in E?lje und gesruckl ooa der v^retn«buch' druck-rei „Clejz" ist ditser Tage der »Unierstetrische Wirtschaft« Kaieader 1926" erschienen. Damit »ft einem r»ch' dringenden BeSürfai« unserer deutschen Familien nach einem heimatlichen Jthrbach endlich abgeholfen. Der Kalender ist sehr gut ausgestattet »nd entspricht allen Anforderungen, die man an einen Kalender al« solche» stellen kuan, In hervor, ragendem Maße. Außerdem find hervorzuheben dte mit tinea ausgezeichnete» Bild der Burgruine und dem Wippen der Eillier Grafen eingeleiteten „Ge« schichtsd'lser au« Eelje*. die Anficht der Sta»t C lli im I ihr« 1750, verschiedene interessante Er-zähluage», gemeinnützig« Anleitung«», Fährer durch Eelje (Slraßenbejeichnungen ooa früher, von heute, Behörden, Schulen, Aivskateu, Aerzte. Apotheker, Handel«, uns Gewerbes »reffen), eine Beitreibung von Maribor usw. Alle» im allem verdient e« dieser neue deutsche Kalender unserer Heimat, in jede« Hau« aufgenommen zu wc:i»e», fo-vohl wegen seiner literarischen An«ttaN»ng, a $ wegen seiner gemeinnützigen und übeisichlSreich«« Wink«. N cht zuletzt werde» die zahlreiche» Inserat« unf«rer ausgezeichneten hei« mischen Firmen die Leser intereflieren.
Wichtig für Ausländer. Im Sinne der letzten Verordnung über Die Beschäftigung au«lfta bischer Arbeiter in Jagoslawien haben alle jene an«, ländisch'n Arbeiter, die vor d«m 14. Juni 1922 hier beschäftigt waren, bt« längst«»« 28. Februar um di« Bestätigung, daß auf fi« die Bestimmaage» be« Arbeiterschutzgesetz?« keine Anwendung finden, bezw um die Bewilligung ihre« fernere» BerbUibe »« anzusuchen.
Leonttö und Pribl««vi<;> Die bekannte Afflr« zwischen dem Ehef der selbständigen Demo« traten Svetozar Pribiceviö und dem Direktor der Oijana Dr. Leontiö war am 29. Dezember aus der S tzang be« Exetutivau«schufse« der Oijnaa >» Zagreb Gegenstand einer vielstüadige» erregten An«, etnandersetzung. Dr. Leoutiö warde von 11 Mit. gliedern da« vertraue» au«gtsp oche», während 3 gegen ihn stimmten. Für ihn stimmten «. a. die Direkiorwmlmitglieber au« Lsubljana, Manbor n»d Spl't. Die mit Dr. Leoutiö Unzufriedene» fordern die Einberufung eine« außerordentlichen Kongress«« der Orjuua. Wie e« jedoch d«» «»schein hat, ist die Stelluag Dr. Leontit' nicht erschüttert. Ja Slo-wenun haden fich, offenbar etwa« voreilig, bloß bi« O ganifationen von Mur«ka Sodota und Ma-reoberg gegen Dr. Leontti und für Pnbi! v 6 au«-gksproche».
Der „HochverratSprozeß ' des Abg. Dr. Wilfan tn Pifino. Der Abg. Dr. Jostp
W.lfan t« Tuest wurde kürzlich vo« italienische« Parlament d«m Gericht au«gelief«rt d. h. für diifea Fall seiner Immunität entkleidet, weil er angeblich mit Dr. Siaager und Dr. Vratov'ü zusammen am 2. August iu Uikka i» Jstrien «in« Versammlung einberufen und dort anfrührerische Reden gehalten habe. Der Polizeikommiffär Ehio^zola, der bei der Gcrlch'S^elhindlung in Ptst»o al«Hauptzeug« auftrat, hatt« in feiner Aozeig« sogar b«haupt«t, baß die serbische Hynne gesungen worden f«i. Dr. Wilfan
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Cillier Zeitung
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wie« nach, daß er erst am 31. Juli von Wie» zurückgekehrt sei. am 1. Auzuft ia Triest U"d a« 2. August »it semer Familie in Grljario geweilt, ol o an dieser Berfammluog nicht teilgenommen habe. Dr. Staoger sagte an», daß er »war am 'S. August mit seinen Freunden einen Autstaz nach U Itt gemacht, selbst aber nicht» verschuldet habe, weffe» er angeklagt sei. Trotzdem alle Z'llgen die Aussagen der Angeklagten b-stätigten, wurde dte Verhandlung vertagt, damit der EirabiniereMammina, der angeblich Ohre»zeu^e der Vcriommlung war, einvernommen werde.
DaS Horoskop Europa«. Die Astro logen. Sterndeuter. n?h«en bekanntlich sür da» Sch ck alsleseo in dad«a von Sternen, also von W.lieuköip r» u-.d Sonoen, dazukomme». stch um da» Sch ck al unsere» Sand-kö.rchei» im Wel-all, der E »e kümmern zu sollen, liest man di- P ophrzeiungen der versch edenen S:ern-deuter — man kann e< schließlich w e all » andere wirklich nicht w-sfen l — immer wieder mit In-tensse. JB un sie sch'.«,ßi ch auch nicht tinj itnff ;n brauchen, de» BolkStxrmögee», humanistische B st eduaaen. 1942 Sieg Deutschland» in einem Kriege. 1947 Bündnis mit Oesterreich, Japzn und Ehina, Eifol^e in der »olontalpolitik. Die Blütezeit endet im Jahre 1966. ff«v. Da» Land wird feinen Mach besitz über fein« heutig« Grenzen hinaus m Südeuropa und am Miitelmeer erweitern. Die Tschechoslowakei hat «in« zehn-jährig« Sri,« zu erwart««, di« 19Z9 in «in«r Revolution ihren Höhepunkt erreichen wird. 1953 treten Koatmuoisteu in die R-gierung ein. Du» Jahr
1963 «öffnet eine Glanzperiode, in der die Tschecho» slowakei em mächtiger Siaat wird. Belgien wird zwischen 1970 und 1975 aufgelöst und einem an-deren Lande »inorrletb». Holland wir» 1934 von einer Katastrophe beiiosf;». Finnland geht 1923, Lettland 1934 der Selbständigkeit verlustig. Rumänien, 1930 von einer R«valutton bedioht, verfällt 1950 »er Bernich ung Portugal» Erde ist fflr da« Iah? 1935 zu erwarten. Dte Schweiz wird ihre £ hstäntuf-it roch v el- I ihr« bewah-r«n, aber für di« Z-it 1972 b>S 1995 ist «tn« «schlitternd« Kathaftrovt»« zu erwarten.
Kleine Nachrichten aus Slowenien.
In der Nähe von Stara 9h» bei Ljubljana wurde am 26. Dezember da» Skelett de» ermordeten Trkik au» Dobrunje gefunden; al« Mörder wurde ein ge wisser Franc Kop'ivec verhaftet. — Am 21. Dezember ermordete der 13 jährige Jane, Skovljinec au» Dolnje Stopice den 16-jährigen «lbia AiSto au« LeSkovac bei Krsto; der Mörder flächtet« in die Wälder. —> Im städtischen »rmenhiu« in Ptuj starb dieser Tage der pensionierte Lande«gericht«rat Ivan Klobucae. — In 6t. Pavel pri Peeboldu staib am 29. Dezember Frau Maiia Marine. Malter de« Holzhändler« Herrn Ernst Marine in Eelje. — Da« Holzmagaztn dc» Hänller« »unstl in Dol. Logatee warde dieser Tage durch den Wind umgeworfen; unter de» Trümmern fand der Arbeiter Aloi« Novak den Tod. — Der pensionierte P ofcfsor Anton ZoZt ist reaktiviert und dem Gym« nasium in Tuzla zugeteilt worden. — Im Bergwerk Seriell Radnik in Serbien gab stch der sloa»er>ifche Aibeiter Karl Dezelak au» Sv. Lcnart hei Lasko selbst den Tod, indem er eine Dynamilpalrone auf seiner linken Biustseite zur Exploflon brachte. — Ja Etrkovec bei PrazeiSka raufte» am Siefanitag die Bauernburschen, wobei ein eben vom Militär «urückg kommener sitzerSsobn getötet wurde. — Die Ljubljanaer Druckerei M^x Hrovatin Ist au» dem Leeein ausgetreten, wcS-halb aUe Arbeiter im Sinne de« Tarifvertrage» die Arbeit niederlegten. — Ja Maribor begann am Montag, 4. Jänner, die dreitägige politische Schule der selbständigen Demokraten im Äastharse Pec >tk; die 50 Hörer sind vauernburschen, Sewn betreibe»»« (9) und einige Lehrer; vortrugen die Herren Dc. Pi vko, Dr. Lipolv, Spindlcr. Dr «oderman, Dc. Rei«man, Direktor Levicar, Dr. Rapö. die L-hrer Skale und Robnik, Dir. Detela, Jalci Novrk und Redakteur Ojim. — Auf der lesen in Maribor finge» die Kleider der 12-jährige» Alolsia Korea, al« fie den «essel in der S-bweineküche de» Bestd-r» R-t hei,ie. Feuer; da« da« Mädchen starb im Krankenhaus in Manbor aa den ttlittenen Nrandwunden. — Am Stefaaitag fände» spielende Kinder den in Celje stadtbekannte» B ttler Michael Kolar tot in seinem Wohaverschlage auf; der Arzt konstatierte, daß der Mann schon 10 Tage tot gewese» sein mußte; wahrscheinlich ist er bei der lchten große» Kälte unter Mitwirkung genossene» Alkohol« — er zog stch nackt au« — erfroren. — Am 17. Jänner wird Abg. Svetozar Pribtcevi^ i» Ljabljana elne große Versammlung abhalte», auf der er über die gegen» bärtige kritisch« Situation unserer Janenpolitik be» richten wird. — Der zu 5 I ihren Kerker verurteilt« Pferdeditb Ivan B rglez ia Maribor führte «ine» Hungerstr U von 12 Tagen durch.
Verolelfältigungen vo, Preislisten, Z r-kularen. N^e». Z >chauag«a usa». köa»r» am besten auf de» „Opalo^raph" - Vervielfältiger mit S!a»-plall« hnv^rgedracht werde». Alleinvertrieb der Ofordert ehestens «inen eldbau, bevor nicht eine große WirlschaftSkatast opi« eintritt. ES ist auch «in Fiog«ze>g für dt« dazu berufene» Kr«if« d« Staat»s«rwzltU!>g und für all« Abgeordneten ohn« ll lersch ed d«r P t'l«I, fich «it diif«m soziale»
Problem zu beschäftige», bevor «» nicht zu spät wir''. «ünschmSwert wär«, daß die Geldinstitute ab R njahc den varlehe»Sz»»Sfiiß aus 8"/, er» mäßigen und sukzesfive aus d«» BorkriegSzustavd ftstjetzeu würden, dann lö toten die Erw«bSkreise wieder aufatme». D e Äcldinftitule hingegen werd«» sich wieder «tl dem BorkriegSgewinn begnügen müssen, jedoch den 3 fachen Umsatz erzielen. Die B bänden, di« Abgesrwete» uod die allgemeine O ff nllichkeit ist heute mehr denn je verpst chlet, fich m » der Wirtfchafttpolitik intenfivir zu besassen, was aber selten der Fall ist, da wenig guter Wille und Interesse htefür herrsche». Bezüglich der zu hohen B st-uernng gibt e« nur ein radikale« Mittel u. zw. dte sofortige Einbriigung eineS daS ganze Reich umfassenden einheitlichen Sleuergesetze«; die Regierung Hai aber auS uiS nich! bekannte« Grinden nicht Luk, eS der Skupschtina schon vorzulegen, ob» wohl e« »ach Blätteimeldunzen schon im vierten E nwmf fertiggestellt fein soll.
Mag da« Gesetz autfatten wie imnnr, für unS wü »c e« in allen Fällen besser fein als das alte österreichische Steuergesetz mit den vielen neuen Zu-ichläzen. Wir werden dann ia dnt neu angeglieder« te» Provinz«», namentlich ia Slovenien. bedeutend weniger uid in Alt Serble» wird mai etwa« «ehr bezahl«» müsfrn; «» wird dann «in gerechter Ans-gleich der jetzigen Eienerzts'tze stattfinde», da e« it» Jrqosl,wir« bekanntlich sechs velschi«de»e Steuer» gesktzjibungen gibt. Die Einbringung de« neuen S ererglf.tz'» ist allen anderen Gefetzeivorlagen unbedingt oorzuzieh««, da dann der wettere Aufbau unserer j tz« niederliegenden Wirtschaft i« ganzen Reich und besonder» in Slomenien beginnen würde. Wie wir gemeldet hab«», würd« d:r Gesetz;atwnrf üder die Aukgleichurg der Steuern von drr Regie» rang >m Pcioz'pe bereit« genehmigt und vot den Mtnist-rn unterzeichnet. Bon dem frühere» Entwurf unterscheidet fich der neue nur in wenige» Punkten. E3 wurde» daran bloß einige unwesentliche Sende-rungen vocgerommen. E» ist zu erwarten, daß dieser Entwurf bald vor da« Prrlameat gelangen wird, da fich der M-ntilerprasiient anläßlich der Au«einandersetzt»gen zwischen dem Finanzminister und den radikalen Abgeordneten an« der Wsiwodina selbst für die baldige Einbringung diese« Gesetze« ausgesprochen hat. Durch daS Inkrafttreten diese« G s tz:», über dessen Zei>pr»kt stch heute allerdings «och nicht« B-stimmte» sagen läßt, würd« die Ua« gleichheit, die heute in der Besteuerung zwischen den einz-lnen Proamze» nnd zwischen den einzelnen S euersudjelle» in den verschiedenen Provinzen besteh', abgefchaff werben.
DaS »eue Gesetz fleht zwei Lteuerarlen vor, u. auf Oi»j kte und aus daS Arjamteinkomm-n. Eine Vermögenssteuer, wie fi« bi« jetzt tn einzelne» Provinzen bestanden hat, gibt «« nach drm neue» G-setz nicht. Da» neue Steuersy'tem stellt eine Verschmelzung de« serbischen und de« in der Woiwodm« geltenden ungarischen Steuersystems dar und komwt im W-ien de« tn Slowenir» und Dal«alien g«l-trnden österreichische» Steuersystem nahe. Nach be«, wa« man über den Zuhält deS neuen Gesetzeot» würfe« erfahren konnte, wir» Bosnien nach de« neue» G-Utze über die direkten Steuern um 15 biß 20 Prozent a» direkten Staat»stenern weniger zahle» al» bisher. Slowenien wird im ganzen gleichfalls weniger zahlen alS bisher; die Steuerleistung der Woiwodina wird hingegen auch nach de« neue» G-fetz unzefähr die gleiche bleiben wie gegenwärtig, nur wird diese gleich«äßiger uod gerechter verteilt fei». Die Hanptfache ist. daß nach de« neuen Gesetz die g genwä tig in der Wojwodina unerträglichen Be» lastungen durch di« Komual»- und Gt»«io»«zuschläge ermäßigt werden. E« ist nicht anSgeschloff«», daß dt« Woiwodina in dem Fall«, al« die G.'«eindeu«l»ge» auf da« richtige Miß gebracht werde», «ehr zahle» wird alt bisher. Für Serbien wird durch das neue Gesetz «in« BestcuilUng de« Bauernhofe« eingeführt, we«»eg-n fich bet einigen Abgeordneten de« radikalen Klub« bereit« «in« Verstimmung gegen diese» Entwurf bemerkbar gemacht hat. Ez ist natürlich von größter Wichtigkeit, wieviel durch daß neue Gesctz der Staatskasse eingebracht wird. Soviel «an diesbezüglich erfahre» konnt«, rechn«« «an auf Grund de« neuen Entwnrfet mit «in«m Einkommen von 2 Milliarde» Dinar. Dabei würde» natürlich die bisherigen außerordentlichen Zuschläge wtgfallen uad »ur die n«u« direkte Steuer au«geworfea uod ei»-gehoben »erden.
Vo» der Einführung de« neuen St«urrg«fetzeH, durch da» die Last«» gemäß der Stnrnkraft auf progressiver Grundlage verteilt und die Steuern nach den Einkommerquellen bemessen werde», erwartet man klvt Ermäßigung der hohen indirekten Steuern,
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Cillier Zeitung
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die den ftonfumenUn unaerech« belaste«, unsozial find und Handel und Industrie sowie jede Tätigkeit er» fchveren. Natürlich würd« dadurch auch das E>>» kommen von dem >u«> und Einfuhrzoll zum Teil
wegfallen, da> Mehr au« den Micfien Steuern würde dielen Ruisall j'doch mehr al« hinlänglich d«ck:n. Z» übrigen ist man. im Segenfotz ,u den bitherigev Anschauungen, vielfach ver Anficht, daß die Er-
Mäßigung der hohen Einfuhrzölle die Aolleinn-Hmeu 'her noch erhöhen al« vermindern würde, da fich dadurch dir verbrauch und t>a«it auch die Einfuhr vergrößern würd«».
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1 Der Doppelgänger des Herrn Emil Schnepfe.
Roman von Karl Lchiiler.
Amerikanisches Copyright by Robert Lutz in Stuttgart 1916.
1.
„Guten Tag. H-rr Emil SchnepfeI"
Die Stimme war bärbtißig. Ihr gemüilicher Ton klang nicht ganz echt. Da« runde, role G-ficht, da» zu der wohlbeleibten Gestalt gehöre, hatte in den «uzen uad um die Mundlinie unter dem schwarzen Schnurr-bart etwa» höchst Energisches. Die Hand aber, die stch auf Dorival« Arm legt«, griff auf einmal mit eiiernem Griff zu —
„Donnerwetter!" sagt» Dorival und riß fich mit einem kurzen Ruck loZ.
„Sachte, man sachte!" mahnte die Stimme. „Mach keine Zicken, Männeken, sonst . . ."
Da fand Dorival endlich die nötigen Worte. Er fing kräftig an, wurde kräftiger nach den ersten zwei Sätz?a, und endete stark mit dem stärksten Macht-Mitteln der deutschen Sprache.
„Jut gebrüllt!" sagte di« Stimmt beifällig. „Sehr jut. Alle Hochachtung, Aber nu' Schluß mit dte Mätz -chen.' Die harte Hand schlug den Rock zurück, „Siehst« die Mark«? Kriminalpolizei. Ste find verhaftet, Emil Schnepfe. WaS war da« übrigens für ein Nime, unter dem Sie fich soeben scherzeshalber vorgestelllt haben ?'
.Ich bin der Freiherr Dorival von Armbrüiter."
„Sehr jut! 'n fchö-ier Nim«, Schnepfen. Aber Geschäft i« Geschäft: Wollen Sie nun freundlichst den kleinen Spaziergang nach dem Polizeipräsidium gut« willig mit mir mach«» oder soll ick Ihnen mit eisernen Armbändern verzieren!"
„Mann, S e irren stch!«
„Ick irre mir nie!"
„Ich sag« Ihnen, Sie fallet furch,bar 'rein!"
"Ich bin Kummer und Elend gewöbit, Schnepf» chen. Auto, sagen Sie? Warum nicht! Wenn Ste Zeld baden . . ."
Dorival lieh die Geldtasche aussvringen.
„Jut! Fahren wir Auto!"
Worauf der Kriminalschutzmann Meyer II und der Freiherr von Armbrüster an der Eck« unter den Linden und Friedrichstraße «ia Äuto bestiegen und nach wenigen Minuten auf dem Alexrnderplatz landeten . . .
Dorival war heilSfroh.
Nun war er wenigstens unter Dach und Fach und »rauchte nicht mehr zu befürchten, in der Obhut de« Kriminalschutzmanns Mey:r II «-kannten zu be> gegaen. In fünf Minuten würd« die dumme Ver» wechilung ja aufgeklärt sein. Sein Humor regte stch. Glatt verbaftetl „Guten Tag, Herr Emil Schnepfe!*' Ulkige Sache! Wa« war wohl dieser Herr Emil SchnepfeP Raubmörder? hm, mit Raubmördern macht man kein« Witz«. Taschendieb? Ja, wahrscheinlich Ta schendieb.' Er lachte leise vor stch hin —
„H er wird nicht gelacht, Emil Schnepfe!" befahl der Krimtnalwachtmetster in scharfem Ton.
Dorival zuckte die Achseln — aber nur innerlich, im Gefühl, den« als früherer Offizier wußte er ganz genau, daß diese Meyer« II und diese Kriminalwacht-meister ganz gehörige Vorräte an Grobheit befitzen mußten — und dankte seinem Schöpfer, daß er nicht io Wirklichkeit der Herr Emil Schnepfe war. Da« schien mit allerlei Peinlichkeiten verbunden zu fein. Er lacht« also nicht mehr, zuckte auch nicht wirklich mit den Achseln, sondern bat uur sehr höflich um möglichst schleunig« Erledigung, damit dt« unangenthm« Ver-wechilunz aufgeklärt werden könne —
„Maul halte», Schnepfe!" sagte der Wacht-meist-r.
.Lümmel!* sagte Dorival — furchtbar leise »ur zu stch selber.
Und ärgerte stch, daß er den Wachtmeister um diese schleunig« Erledigung gebeten hatte. Mit untergeordneten Polizeibeamten halte man stch in solchen Fällen selbstverständlich nicht herumzustreiten, sondern ruhig zu warten, bi« man vor die richtig« Schmied« geführt warte. Dorival wartete also. Zwei geschlagene Stunden lang. Auf einer Holzbank. In GeselUchaft von mehreren Damen und Herren, die eingentümltch aussahen und ihn eigentümlich ansahen. WeShalb er
alle anderthalb Minuten leise, aber umso inniger vor fich hinsagte:
„Pfui Deibel I"
Endlich kam Meyer II.
„LoS, Schnepfe!"
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„EiNweder —" schrie der Polizeikommissar, „Sie stnd — oder .. . nun, wir erleben ja Sonderbarkeiten genug im Beruf. Meyer, telephonieren Sie I Herr von Armbrüster, nehmen Sie, bitte, Platz. Aber wehe Ihnen, wenn . . ."
Ein« Stunde später stand d«r Freiherr von Arm» brüstet vor dem Spiegel im Wohnzimmer setneS Jung» gesellenh«tmS ia der Alsenstraße und ^betrachtete stch.
„Fabelhaft!" brummte er.
Sein Freund, der Rittmeister von Umbach, j säst im Klubsessel, rauchte eine Zigarette uad lachte.
„Einfach fabelhaft!"
„Richtige? Gaunergestcht!" meinte Umbach.
„Da hat man fich nun «tng«bildet, ein ganz netter Kerl zu sein, sozusagen, äußerlich, und nun ist man auf einmal ein Herr Schnepf«, pfui Deibel, will sagen, 'n Gauner, 'a Hochstapler — heiliger Bimbam, ich fahr auS der Haut . . ."
„Tu' das ja nicht!" meinte der Rittmeister. .Wer weiß, wa» dann unter der Haut zum Vorschein kommt. Womöglich 'n Lustmörder! Uad nun, mein Sohn, darfst du mir einen Kognak geben — klingle 'mal . .
„Umbringen könnte ich den Kerl!" schrie vo»
rival.
„DaS würde nur beweisen, daß du wirklich ei» Verbrecher bist!'
„Mach' keine Witze."
„Ich würde mir an deiner Stelle 'n Vsllbart stehen lassen," lachte der Rittmeister.
„Fällt mir nicht im Traum ein I" schrie Dorival. Er hatte einen schönen Mund und wußte da«. „Uebri» gen«, mein Doppelgänger scheint stch einer gewissen Berühmtheit bei der Polizei zu erfreuen. Höchst gerissener Junge, den ste schon lange vergeblich suchen. Legt stch hochklingenbe Namen bei. gibt stch alt ehemahligen preußischer, Kavallericoffizier auS, und legt in den vornehmen Hotel« die lieben Leute link« und recht« herein. Fabelhaft. Na, er steht ja gut an« — *
„Junge l S«i nicht eitel!"
„Hm—m ... Na, Prost, Umbach l Scheußlich«« Gefühl, Na ja. Kanu ntfchl dafür. Sache ist auch er» lebigt."
„Profit! Ach nein, meia Sohn," sagte der Ritt» meister langsam und feierlich, „die — Sache — ist durchaus nicht — erledigt . . .!*
„Wieso? Ist doch alles glatt wie Oell Polizei hat stch entschuldigt —"
„Weil dir trotzdem jede» Tag eine neue Bechaf« tuag droht. Da« ist doch klar. Dein famoler Herr Schnepfe wird natürlich eifrigst gesucht und du kannst darauf wetten, daß sämtlich« Poliz-ibeamte bei» Bild —"
.Mensch l I"
,— na, sein Bild bei fich tragen. Man steht dich, erkennt dich, verhaftet dich . . ."
.Mensch! I"
.— und an deiner Stell« würd« ich vorläufig strikt zu Hause bleiben und vor allem alle Bergo ü» guogSlokale meiden. Wa« übrigen« sehr gesund sei» soll."
„Nee! Nee, mein Lieber! Da« Sesundsein der Ver-gnüzungSlostgkett hab ich drüben auf dem einsame» Bergwerk zwischen den gelben Salgengestchtern genug» sam ausprobiert. Danke gehorsamst. Gehst du mit ia« Metropole, Umbach?"
.Wenn e« sein muß."
„ES muß sein. Auf tn den Kampf — da — di — da—radada . . ."
Und der Chronist muß hier mit Bedauern kon» stat'eren, daß der Rittmeister von Umbach und der Freiherr von Armbrüster um acht Uhr morgen« nach Hause kamen. Wa« auch für Berliner Verhältnisse nicht gerade solide war . . .
von neun Uhr vormittag« bi« zwölf Uhr vor» mittag« träumte Dorival, der Herr EmU Schnepfe zu sein. Der Traum endete mit seiner Hinrichtung durch da« Fallbeil. E« war ein furchtbarer Traum.
(Fortsetzung folgt.)
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der am 24. Dezember im 84. Lebensjahre verschieden ist.
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Die irdische Hülle wurde am 25. Dezember am Umgebungsfriedhofe beigesetzt.
Die heilige Seelenmesse wird Dienstag, den 29. Dezember, um 7 Uhr früh in der Marienkirche gelesen werden.
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spreche ich allen Freunden und Bekannten meinen tiefstgefühlten Dank für die innige Teilnahme aus, die sie während der Krankheit der teuren Verblichenen sowie bei deren Beerdigung bekundeten.
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