Verwaltung: NathavSgasse Rr 5 Xctotoa Ri. »l, lottratUiu ve,ug«dt»i»gu»«en Dinch »u P»st - ...» SU »•nttttu . ... K * to Gaiu 9 . . . . K 12'M fit i i n < mtt w« Hau«: OTaaatlttt ....Kl*— MmdiiWa . . . I «•— H»ldt«iri» ....««-. . . . r 1»-fflir» A»«la»» nhtdka I» Oie ®t»34»jrtütt« t Bin »UHtft!« 8tjfe»»BBgl-«#rtil&T»a ®nä! t-t e»cn- a. 0«tn-: litt im 11—M Stil iHta. I Brrttn miM uanlilt «*. i iucmn r.itc Wtufflfctljt. laillklgaagen n> Mt (ktaulmi mm knaasi t>rr dillizn fcB-I *fcl"* »rtiSim tatjeata. läOubftMIunjrn axtla«. ! U.t-a&x ©oitt" «tf»e»af I jta fOdcoH itct |W«KteKre-ltDnM M.900. ?r. 41 | Minis Schicklalültundl'. Xif italienische Kammer hat am 20. Mai daS kiezsvollmachtSgesetz für die Regierung mit 407 jrcn 74 Stimmen angenommen. Der Krieg scheint duiU beschlossene Sache zu sein und eS wird sich $ ant roch um die Form handeln, mit der Italien ta Lrieg ?inleitet. Nach dem Abkommen, den es m dem Dreiverbande geschlossen hat, muß es jp&tjtan» am 25. Mai gegen Oesterreich losschlage». Sin liegt allerdings gar kein Anlaß vor, um Erreich den Krieg zu erklären. Die Kündigung kt Dreibundvertrages, die seitens Italien gegenüber Ocherreich ersolgt ist, wurde von uns nicht zur fcmtius? genommen, da der Vertrag bis 1S20 in hiliiglcit ist und seine Kündigung erst ein Jahr vor Mein Ablause möglich ist. Man wartet angeblich i» Italien daraus, daß Oesterreich die Feindselig-!aln> eröffne. Eine weitere Erklärung der italienischen ilqieruug seit der Kainmersitzuug ist nicht ersolgt. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung, das amt« icht Blatt des deutschen ReichkcmzlerS veröffentlicht «n zusammensassenden Aussatz über alle die jrtigntiK, die der Kündigung des Dreibundver-vorangegangen sind und weist ebenso über-wie treffend nach, daß süc Italien nicht !u geringste Veranlassung vorliegt, aus dem Drei-kette vorzeitig auszuscheiden. Daß Oesterreich Italien von dem Ultimatum in Serbien nicht vorher verständigt ha», kann umso «»iger eine Verletzung des Dreibundvertrages dar-jkSot, als ja Oesterreich ausdrücklich erklärte, auf an Getielzuwachs in diesem Falle überhaupt nicht crtznzehen. Die Empfindlichkeit Italiens in diesem t«f:e ist umso weniger begründet, als ja Italien mläxlich der Kriegserklärung an die Türkei auch »otber Oesterreich nicht verständigt hat. Die Nord-teutsche Allgemeine erinnert dann, daß Italien wegen da erwähnten Nichtverständigung erklärte nur wohl» voUtnbc Neutralität beobachten zu können, daß in-zrischen die Kriegshetze, die vom Dreiverbande auS jlschirt wurde, immer mehr an Boden gewonnen nni) LompensationSforderungen geweckt habe. So bobe die italienische Regierung, nachdem Oesterreich-Hr-^arn Ende März ein Angebot gemacht habe und Abtretung der italienischen Gebiete von Südtirvl m 11. April zugesichert hat, folgende Forderungen I in Oesterreich gestellt: Absolute Preiigab« des Trentino auf Grund \c i» Jahre 1811 festgesetzten Grenzen, d. h. mit Kischluß bei weit außerhalb deS italienischen Sprach-Mte» liegenden urdeutschen Bozen; Grenzberichti-liiiiz jugunsten Italiens am Jfonzo mit Einschluß »i Wjr} und GradiSla und Monfaleone; Umwand-linzTriefiS mit seinem bis an dieJfonzogrenze vor-jkschobwen Hinterland nebst Capo d'Zstria und Pi-ms in einen unabhängigen Freistaat; Abtretung w Tursolari-Inselgruppe mit Lissa, Lesina. Curzol«, %jta, Brazza und Meleda. Alle diese Abtretungen sollten sofort vollzogen und die auS den abgetretenen iänWteiltn stammenden Angehörigen der Armee und Ttitine sofort entrissen werden. Ferner beanspruchte Mien volle Souveränität über Valona und Saseno Hilli, Samflslß den 22. Wai 1915. mit dem Hinterland und völliges Desinteressement Oesterreich Ungarns in Albanien. Hingegen bot Jta-lim eine Pauschalsumme von 200 Millionen Franken als Ablösung oller Lasten an und übernahm die Verpflichtung, während der ganzen Dauer deS Krieges neutral zu bleiben. Aus die Geltendmachung von weiteren Kompensationiforderungen auS dem Artikel 7 des DreibundvertragcS wollte es für die Dauer des Krieges verzichten und erwartete von Oesterreich Un-garn den gleichen Verzicht in bezug auf die italienische Besetzung der Inseln deS Dodekanes. Trotzdem diese Forderungen weit über daS Maß besten hinausgingen, was Italien zur Befriedigung seiner nationalen Bestrebungen verlangen konnte, wurden die Verhandlungen nicht abgebrochen, Oester-reich versuchte Italien zur Herabsetzung feiner For-dernngen zu bewegen. Trotzdem gab der italienische Botschafter in Wiea am 5. Mai unerwartet die Er-klärung ab. daß Italien den Dreibundver trag mit Oesterreichs Ungarn als durch dessen Vorgehen gegen Serbien im Vorjahre als gebrochen ansehe. Gleich-zeitig «klärte der Botschafter, daß er alle bis dahin von seiner Regierung gemachten Anbote zurückziehe. Oesterreich machte dann noch am 10. Mai einen AuSzleichSvorschlaz, welcher, wie Reichskanzler Beeth-mann-Hohlweg im deutschen Reichstage mitteilte, fol« gende Anbote enthielt: 1. Abtretung jener Teile von Tirol, die von Italienern bewohnt werden. 2. Abtretung deS westlichen JsonzvuferS, soweit eS von Italienern bewohnt wird, einschließlich der Stadt Gradiika. 3. Die Stadt Trieft wird eine freie Stadt und erhält neben der italienischen Universität eine städti-sche Verwaltung, weicht den italienischen Eharakier der Stadt sichert. 4. Anerkennung der italienischen Souveränität über Galona und das dazu gehörige Interessengebiet. 5. Erklärung Oesterreichs, daß cS in Albanien kein politisches Interesse dabe. 6. Besondere Berücksichtigung der nationalen Interessen der italienischen Staatsbürger in Oester« reich. 7. Amnestie siir die militärischen und politischen Verbrechen jener, die auS den in Oesterreich ver-bleibenden italienischen Gebieten stammen. b. Wohlwollende Wahrnehmung weiterer Wün-sche in allen Fragen, welche aus diesen Verhandlungen entstehen. 9. Beim Abschluß dieses Vertrages werde Oester-reich feierlich die erwähnten Abtretungen erklären. 10. Einsetzung einer gemischten Kommission für die Durchführung der Einzelheiten. 11. Nach Abschluß dieser Vereinbarung werden sich die österreichischen Soldaten, die aus den abzu-tretende« Gebieten stammen, nicht mehr am Krieg« beteiligen. Man muß sagen, daß diese Angebote, gelinde gesagt, viel zu weit gehend sind und die Norddeutsche Allgemeine Zeitung hat recht, wenn sie sagt, daß d'.e italienische Regierung, wenn sie zu den Waffen gegen den bisherigen Bundesgenossen riese, die» un-ter Bruch von Treue und Glauben um Machlzu-wachs tun würde, der dem italienischen Volke mit 40. Jahrgang. allen möglichen Garantien freiwillig und ohne Blu'-vergießen dargeboten worden war. Es ist heute nicht der Zeitpunkt, um diesen Ereignissen gegenüber daS auskochende Blut sprechen zu lassen, aber daS eine kann sestgestellt wcrden, daß in der gesamten Be»ölkerung Oesterreich» und Deutschlands eine Empörung herrscht, die bei allen den künstigen Ereignissen, die ans nnS noch heran-stürmen sollten, sich in äußerster Entschlossenheit und in einer zum Letzten gespannten Opferwilligkeit geltend machen wird. Schuh drs Iniurrlichm ÖflMattDrö im und nach dem Kritge. Die Hauptleitung deS Vereines Südmark hat sich in letzter Zeit wiederholt auch mit der Frage der Erhaltung des bäuerlichen Besitzstandes beichäs-tigt und ist zur Ueberzeugung gelangt, daß rechtzeitig verschiedene Schutzmaßnahmen von Seiten der Be-hörden, der landwirtschaftlichen Vereinigungen, Geld-anstalten, Gemeinden und überhaupt der Oeffentlich-keil getroffen werden sollten, um eine Schädigung des deutschen Bauernstandes noch zur Zeit de» Kriege» beionder» aber nach Beendigung desselben zu ver-hindern. Die Gefahr, die jetzt dem deutschen Bauern-stände droht, ist eine doppelte: einerseits werden so-wohl Guterschlächter als auch Großgrundbesitzer in rein deutschen Gegenden darauf ausgehen, Liegen-schasten, veren Besitzer auf dem Schlachtfelde gefallen sind, infolge häufigen Mangels sonstiger Erben zu erwerben, was wirtschaftlich von großem Schaden wäre. Es ist ja bekannt, daß die von Großgrund-besitzern — zumeist zu Jogdzwecken — aufgekauften bäuerlichen Liegenschaften einen weitaus geringeren wirtschaftlichen Ertrag abwerfen als ein deutscher Bauer daraus erzielen kann, daß aber auch die Güterschlächterei volkswirtschaftlich höchst verderblich wirkt, da auf diese Weife nicht nur lebensfähige Bauernwirlfchaften in oft schädlicher Weise zerschla-gen, sondern auch Grund und Voden verteuert werden. Anderseits droht aber auch eine völkische Gejährdung von außen, indem landfremde Slawen, die ohnehin schon seit langem die deutschen Sprachgebiete an vielen Stellen in gesahrdrohender Weise überfluten, neuerdings in größeren Mengen sich im deutschen Ge-biete seßhast machen und vielleicht auch den Fall mancher hartbedrängten Gemeinde herbeiführen würde. Bei der stärkeren Vermehrung und der größeren Ge-nügsamkeit dl» Slawentum« ist trotz der gegenwär-tigen Kriegslage das Bestehen einer derartigen völ-kifchen Gesahr nicht zu bezweifeln. Im Deutschen Reiche sin» von Behörden bereits verschiedene Anordnungen zum Schutze des bäuer-lichen Besitzstande», soweit e« sich um Liegenschasten von auf dem Schlachtseide gesallenen Besitzern, die keine Erben hinterlassen, handelt, getroffen worden, während in Oesterreich bis auf einige behördliche Anregung?» in dieser Hinsicht noch uichtS geschehen ist. Hier in dieser brennenden wirtschaftlichen und völkischen Leben«srage einzugreifen, ist Aufgabe nicht nur der Behörden, sondern auch der ganzen Oeffent-lichkeit, inSbesonder» der Gemeinden, Aeldanstalten nnd landwirtschaftlichen Bereine. Bor den Gefahren der Güterschlächterei und der Bauernlegung muß vor allem ein erhöhter Schutz der Behörden erwartet werden, während sich um die völkische Erhaltung de» deutschen Besitzstände», vor allem um die Abwehr volk»fre»der Grundkänser die Geldanstalten, Raiss» eisenvereine, landwirtschastlichen Genossenschaften und Gemeinden bemühen sollten. Seite 2 Wie der gegenwärtige Weltkrieg allenthalben aus die Hebung dei Gemein- und Opsersinne» und völkischen ZusammengehörigkeitSgesühleS überhaupt erhebend und erziehlich einwirkt, so möge die mit dem Krirg« verbundene völkische Not unser Volk und seine berufenen führenden Männer und Körperschas-ten besonder« zum Schutze unserer wichtigsten Nähr-und Wehrqurll«, de« Bauernstände«, gerüstet finden. Der Weltkrieg. Die Amerikaner und die Lufitania. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat in ihrer an die deutsche Regierung gerichteten Note, be-treffend die Versenkung der „Lusitania', die Ansicht geäußert, daß der Versuch, den englischen Handel durch Unterseeboote einzuschränken, praktisch unmög-lich sei, weil dadurch die Loyalität. Vernunft und Menschlichkeit verletz» und alle Grundsätze de« Krieges umgestürzt würden. Diese Aeußerung der UaionSregierung kann nur als eine Ansich», nicht aber als eine Feststellung ge-wertet werden, weil sie durch keinen Hinweis auf bestimmte Verträge begründet wird. Maßgebend für die ganze Rechtslage sind die Erklärung der deutschen Stegierung über die Verschärfung de« Unterseeboot-kriege« und die Haltung England« hiezu, sowie die Erklärung Wilscns und BryanS auf die deutschen Klagen wegen der amerikanischen Waffenlieferungen. Vorausgeschickt muß allerding« werden, daß die ame» rikanische Regierung keine Gründe der Vernunft, Menschlichkeit und Loyalität inS Feld zu führen wußte, als die englische Regierung die Aushunge» rung Deutschlands und Oesterreich Ungarns ankün-digte, eine Neuerung, durch die die Grundsätze de« Krieges ebenso umgestürzt wurden wie durch die Un-terseedlokade, die doch nur eine Folge der englischen Maßregel war. Bevor Deutschland die Unterseeblok-kade verschärfte, hatte sie der englischen Regierung «ngebo'en, von dieser Maßrrgtl abzusehen, fall« England die LebenSmittelzufuhr nach Deutschland nicht mehr unterbinde. England lehnte jedoch ab und verschärfte noch seine Blcckademaßregeln. Nach der Lage der Dinge ist da« Unterfeebot die einzige Waffe, die Deutschland zur Verfügung steht, um England zu blockieren und Deutschland wurde durch Englands AushungerungSpolitik gezwungen, von die-fer Waffe Gebrauch zu machen. Verantwortlich ist also England. Soweit die Bereinigten Staaten bis» her hiezu Stellung genommen hallen, handelte e« sich um die Sicherheit amerikanischer, also neuiraler Schiffe und Waren, die nicht Bannwaren sind. AIS nun die deutsche Regierung in Washington wegen der amerikanischcn Waffenlieferungen an England vorstellig wurde, wurde von amerikanischer Seite die grundsätzliche Erklärung abgegeben: daS Recht deS fteien Handels ist ein Recht der Neutralen; in den Bereinigten Staaten sei man bereit, an Deutschland ebenso zu liefern wie an England; wenn jedoch die Lieferungen nach Deutschland nicht möglich seien, so tragen nicht die Vereinigten Staaten die Schuld daran, sondern die Verhältnisse, die England es er-möglichen, die Zufuhren nach Deutschland zu ver-hindern. Die Regierung der Vereinigten Staate« hatte damit uneingeschrinkt das Recht Deutschlands aner-sannt, auch seinerseits die Zufuhren nach England zu verhindern, und zwar auch aus amerikanischcn Schiffen. Im Falle der „Lusitania" handelt e« sich aber um ein englische« Schiff, um Kriegsmaterial, da« für England bestimmt war, und schließlich um ein englische« Schiff, da« als bewaffneter Kreuzer benützt wurde, also zur englischen Kriegsmarine ge-hörte. DaS alle? berechtigte Deutschland, die „Lusi-tania" zu zerstören, und zwar ohne jede vorauSge-gangene Warnung. DaS sich amerikanische Staat«-bürger auf dem Schiffe befanden, ändert daran nichts, denn es war ihnen bekannt, daß die „Lusitania" ein englisches Schiff war, daß eS KriegSbedarf nach England führte und mithin einem Angriff ausgesetzt war. Ueberdies wurde aber von deutscher Seite wie-verholt öffentlich vor ler Benützung der .Lusitania" vor ihrer kritischen Aussahn gewarnt. Die Vereinigten Staaten haben also keine Be rechtigung. wegen der Vernichtung eines englischen Kriegsschiffes und englischen Kriez«materialS zu kla-gen, aber auch kein Recht, Genugtuung wegen der «it der „Lusitania" untergegangenen Amerikaner zu fordern. Würde man den Standpunkt der amerika-nifchen Regierung anerkennen, fo ergäbe sich daraus, daß auch französische oder englische seste Plätze, in denen «in amerikanischer Staatsbürger wohnt, nicht angegriffen werden dürsten. Allerdings ist im Falle der „Lusitania' ein Verbrechen begangen worden, allein der Verbrecher war England, indem «S, um einen bewaffneten Kreuzer und feine KriegSladung zu decken, neutrale Passagiere auf die „Lusitania" nahm. England handelte damit genau so wie Ruß-land, al« «S, um die angreifenden eigenen Linien vor dem österreichischen Feuer zu schützen, Weiber und Kinder vor den Sturmkolonnen einhertreiben ließ. Die Vereinigten Staaten haben also allen Grund, sich in England, aber nicht in Berlin zu beschweren. Die Kämpfe in Galizien. Berichte auS dem österreichischen Hauptquartier: 19. Mai. Die auf das östliche Sanufer vorgedrungenen verbündeten Truppen warfen gestern starke ruffische Kräfte, die sich nordöstlich JaroSlau neuerdings gestellt hatten, bis über die Lubaczowka zurück. Sieniawa wurde erobert, der Uebergang über den San auch dort erzwungen, hierbei 7000 Gefangene gemacht, acht Geschütze erbeutet. In den Morgenstunden versuchte feindliche Gegenangriffe wurden blutig zurückgeschlagen. Unsere Angriffskolon-nen erstürmten nördlich Sambor mehrere Höhenstel-lungen der Russen und eroberten vom Feinde hart-näckig verteidigte Ortschasten. f 20. Mai. Oestlich Jaroslau und Sieniawa wurden starke ruffische Angriffe unter schweren Ver-lusten leS FeindeS zurückgeschlagen. Die verbünbet-i Truppen haben nach Osten und Südosten ... » gewonnen. Zn den Kämpfen am oberen Dnjestr trn ?c 5600 Gefangene. Die Russen amrden in einem • ° schnitte nördlich Sambor aus ihrer Hauplverte gungSstellung geworfen, «ine Ortschaft zehn Kito-meter südwestlich MoSciska erstürmt. An der Pruth-lini« ist die Situation unverändert. Nördlich Kolo-mea brachte ein kurzer Gegenstoß 1400 Gefangene ein. Di« deutschen Berichte. 19. Mai. Die Russen versuchten gestern, das weitere Borschreiten unserer über den San (nördlich PrzemySl) vorgedrungenen Truppen durch Gegen-angriff aufzuhallen. All« diese Angriffe scheiterten unter schweren Verlusten für den Feind. Eine äuS Hannoveranern und Oldenburgern bestehende Divi-sion hat in den letzten beidrn Tagen bei den Kamp« fen um den Sanübergang 7000 Gefangene gemacht sowie vier Geschütze und 2« Maschinengewehre er-beutet. Zwischen Pilica und oberer Weichsel sowie südöstlich von PrzemySl werden die Kämpfe fort-gesetzt. 20. Mai. Unsere über den San nördlich Prze-mySl vorgedrungenen Truppen wurden gestern nach-mittags erneut von den Russen in verzweifelten Stürmen angegriffen. Der Feind wurde überall unier sehr erheblichen Verlusten zurückgeworfen. Heute früh gingen wir anf einem Hügel zum Ge-genstoß über und stürmten die Stellungen des Geg» nerS, der eiligst flieht. In Nordwestruhland. Die oberste deutsch« Heeresleitung meldet unter dem 19. Mai: Auf der Linie Shagori—Frauenburg sind gestern stärkere feindliche Kräfte angetreten. Nördlich und südlich des Njemen dauern die Kämpfe weiter an. 20. Mai. Mit den auf der Linie Shagori— Frauenburg im Vormarsch gemeldeten stärkeren feind-lichen Kräften ist eS zu keiner GesechtSberührung ge-kommen. An der Dubiffa wurden russische Angriffe abgeschlagen; 900 Gefangene und zwei Maschinen-gewehre blieben in unserer Hand. Gestern griffen wir nördlich Podubis an. nahmen die Höhe 105 und machten weitere 500 Gefangene. Die südlich deS Njemen vordringenden ruffischen Kräfte wurden bei Grycckabuda — Syntowty—Szaki völlig geschlagen. Die Reste des Feinde« flohen in östlicher Richtung in die Wälder. Kleinere Abteilungen halten noch Suiki. Die blutigen Verluste der Russen waren sehr schwer. Die Zahl dc Gesungenen erhöhte sich deshalb nur auf 2200; ferner wurden vier Maschienengewehre erbeutet. Gegen Frankreich. Großes Hauptquartier 19. Mai. Nördlich von Apern nahmen die Kämpfe auf dem östlichen Kanal-«fer etnen für uns günstigen verlauf. Südlich von Neuve-Chapetle setzten die Engländer unter starkem Artillerieseuer an einzelnen Stellen zu neuem An-grifse an; sie wurden überall abgewiesen. Aus der Lorettohöhe nahmen wir einige feindliche Gräben und erbeuteten dabei zwei Maschinengewehre. Ein starker französischer Anzriff gegen den südlichen Teil von 'Nummer 41 Neuville brach unter schwersten Verlusten für de» Feind in unserem F«uer zusammen. Im Priemn, walde versuchten die Franzosen um Mitternacht Mi» zubrechen, wurden aber durch unser Artilleriefei« niedergehalten. 20. Mai. Trübes unsichtiges W-tter h?m«» gestern in Flandern und Nordostfrankreich die Geiech'i-tätigkeit. Auf der Lorettohöhe machten wir kleine 5»rt> schritte. Bei Ablain wurde ein nächtlicher feindlich« Vorstoß im Nahkampf abgewiesen. Zwischen und Mosel war der Artillerickampf besonder» heilig. Gegen Morgen gingen dir Franzosen östlich Zilly i» breiter Front zum Angriffe vor, der überal, M Teile in erbittertem Handgemenge, von unS adge> wiesen wurde. Der Kampf um die Dardanellen. 18. Mai. Da» türkische Hauptquartier teilt mit: An der Dardanellenfront hat sich gestern Laufe nichts geändert. Feindliche Kriegsschiffe beschaffe» ut der Ferne unsere in der Umgebung de» Eiigmgt» in die Meerenge gelegenen Batterien. Der Pmizn> kreuzer „Albion" wurde von einem unserer GeschO getroffen. Unsere Flieger vollführten erfolgreiche Fltze über Sedil Bahr. An den übrigen Front hat sich nicht» von Bi-deutung ereignrt. 19. Mai. An der Dardanellenfront hat auch gestern keine 11 Wo« zu Lande stattgesunden. Am 17 > ü-"g unsere gedeckte Rüftea» sittttetie ein >nc 'cs mzerschiff, seinen Ailkey»latz u verlasse 5 ' morgenS beschossen diePlu> schiffe „Sharu.. ctel" und „Henry IV" iora« tui feindliche. Torpedovootzerstörer unser« Infanterie, stellungen im rumelischen Hektar, zogen sich aber «r dem Feuer unserer anatolischen Batterien Nachmittags erneuerten die Panzerschiffe »Zmpla-cable" und „Lord Nelson- den Versuch, wurden jta gleichzeitig verjagt. 200 vom „Lord Nelion" adj«' gkben« Schüsse schlugen infolge ungenauen Ziel-nj ins Waffer. Unsere Verluste sind gering'üziz. «ir den anderen Kriegsschauplätzen nichts von Bcdeuiiuiz, Letzte Nachrichten. Oesterreichischer Kriegsbericht. 21. Mai. Amtlich wird veilautbart: !«e Kämpse an der Front in Mittelgalizien dauern 'ort. Die in der Sanstrecke abwärt» Sieniawa noch a« westlichen Flußufer haltenden russischen Abteilung wurden über den Fluß zurückgeworfen. Oestlich Za> roslau wiesen die verbündeten Truppen vereitizeilt Vorstöße feindlicher stärkerer Kräf:e blutig ab. 5>e Gefanqenenzahl nimmt weiter zu. In den heftigen Machtkämpfen erstürmte» un-fere Truppen öst.ich Drobobycz «in« russische öfi-lung und eroberten den Ort Neu?orf. Hiebei wurden 1800 Gefangene gemacht. Die russische Gegenoffensive über den ZzM in Ostgalizien kam an der Pruthlinie zum siehli. Die feindlichen Durchbruchsversuche bei Koüwh sind gescheitert. Alle Angriffe gegen diesen Brückn-köpf wurden unter schwersten Verlusten deS Feind« abgeschlagen. In den Kämpfen im Berglaad« »i Kielce. die stellenweise noch andauern, sind bilsrr 4000 Gefangene gemacht. Seit 16. Mai ist die He-famtfumme der Gefangenen um wertere 20.000 Mann gestiegen; sie beträgt seit 2. Mai 194000 Mann. Deutscher Kriegsbericht. Westlicher Kriegsschauplatz. Großes Hauptquartier, 21. Mai. Nördlich von Jpcrn griffen farbige Franzosen nachtS unsere Lotungen östlich des Kanals an. Der Kamps ist dort noch im Gange. Ein am späten Abend beginn«)« Angriff der Engländer südlich Neuve Chapelle « Gegend Ouinque Rue brach in unserem Feuer sammen. Nordöstlich ArraS schössen wir bei FreSiq ein feindliches Flugzeug herunter. Ein weiterer im den Franzosen g«st«rn nachmittags im Walde M» Ailly angesetzter Angriff scheitert« unter erhebt Verlusten für den Feind, der einige KriegSgesaaze« in unserer Hand ließ. Oestlicher Kriegsschauplatz. In der Gegtnd von Szaivle fanden nur Kri« nere Gefechte statt. An der Dubissa gelangte uns« Angriff östlich Podubil bi» Betygola; er brachte nr» weitere 1500 Gesängen« ein. Auch östlich Rilotjij« cie und Zemiguola wurden die Russen über Fluß zurückgeworfen. Weiter südlich steht der Die Reste der südlich de» Njemen geschlazenei r>s-sifchen Kräfte setzten ihre Flucht in der >ücH:jn| Korane fort. Ruwmer 41 Südöstlicher Kriegsschauplatz. Die Leg« der de»tschen Truppen ist unverändert. Oestlich Jaroilau wurden gestern Gegangene zemacht, die nicht mil Gewehren, sondern nur mit tichenkeulen ausgerüstet waren. Von der Armee de» Generalobersten von Mackensen und den übrigen, im verbände des österreichisch, ungarische» Heere« kämp-senden deutschen Truppen wurden seit dem I. Mai 104.1)00 Gesangene gemacht und 72 Geschütze, so» wie 253 Maschinengewehre erbeutet. Diese Zahlen sind in den bereits veröffentlichten Gesamtzahlen enthalten. Der Krieg in der Türkei Mitteilungen de» türkischen Haupt-quartier»: An der Dardanellensront wurden am 19. d. froh die befestigten Positionen deS Feinde» in Ari Burnu angegriffen. Dank der unglaublichen Tapfer-!nt unserer Truppen wurde da» vorgesteckte Ziel «if dem rechten und linken Flügel erreicht und der Feind au» seinen vorgeschobenen Stellungen gewor-seit. Im Zentrum sind wir bi« zu den feindlichen Lerschanzungen herangekommen und haben den lin» lm Flügel besetzt. Wir nahmen einen Teil der feind-lichen Schützengräben und erbeuteten zwei Maschi-Kvgewehre. Nachmittag» versuchte der Feind unter dem Schutze seiner schisse Gegenangriffe gegen unseren rechten Flügel, wurde aber unter schweren Verlusten uf se'ner Seite zurückgeschlagen. Unsere Flieger leisteten während des Angriffe» wertvolle Auskla-nmgSdienlte. Im Süden wurden die Gegenangriffe de» Feinde» bei Sedil Bahr in der Nacht vom 18. auf 19. d. leicht abgeschlagen. Die feindlichen Schiffe vor dem Meereingang wechselten wie ge-«ähnlich Schüsse mit vorgeschobenen Batterien. Hier-lxi wurde da« Panzerschiff „Charlemagne" von einem Geschoß getroffen. Die Artilleriestellungen und fcrä Lager de» Feinde» in Sedil Bahr werden von Miseren Küstenbatterien wirksam beschossen, so daß der Feind gezwungen wurde, mil seiner Artillerie-ftellung zu weichen. Neue Beute der U-Boote. Nach dem Reuterbüro ist der Fischdampser „Chrisolot" von einem deutschen Unterseeboot 40 Meilen von Kinnaird» Head versenkt worden. Die Besatzung wurde gerettet. Ein dänischer Segler lan» bete die Besatzung de» Trawler .Lucerne". Dieser morde von einem deutschen Unterseeboot in die Luft gesprengt, al» er sich am 20. d. 40 Meilen von iiattraii-Head befand. Aus den Vrrmngtcn Stauten. Der .Wiener Deutschen Korrespondenz* wird aus New j)otf vom 1. Mai geschrieben: Die Bereinigten Staaten haben nunmehr auch ihre Nationalitätensrage. Der Krieg hat zwischen de» Völkern der Union eine tiefe Kluft aufgerissen Die Roiwendigkeit der Neutralität der Bereinigten Staaten war von vornherein gegeben, allein die englische Par-tei suchte sie dem Dreiverbände nutzbar zu machen, imd das rief einen Gegendruck hervor, der immer starker wird. Abgesehen von den Slawen, die in ihrer Stellungnahme zum Kriege gespalten sind, sind Teutsche, Magyaren und Iren für die Zentralwächte, Engländer und Romanen sür den Dreiverband. Eine klvZi-.ahrve machen nur die Milliardäre und die Häupter der »rohen Bankhäuser, die, wo immer ihre Wiege auch gestanden sein wag, sür England wirken, dessen Interessen auch kie Herren Och» (New-Dorker „Time") >wd Reich (Sun) vertreten. Bis Februar waren die Blätter sast auSschließ-lich auf Nachrichten und Darstellungen aus englischen und französischen Quellen angewiesen; seit der Zeit »ehren iich die unparteiischen Bei ichte, die die Oessent-Weit natürlich in daS größte Erstaunen setzen, da man Deutschland und Oesterreich-Ungarn schon be-siegt glaubte und sich nur wunderte, daß der Krieg damit noch nicht zu Ende sei. Dank der unermüdlichen Arbeit einer Reihe von Männern organisiert sich aber «n Tag zu Tag das Interesse sür die Zentral-mächte immer krästiger. Die „New-Aorker Staat«-zeitung" bringt jeden Tag einen englischen Aussatz über die KriegSlage und Tausende, die der deutschen Eprache nicht mächtig {sind, kaufen das Blatt nur. um diesen Bericht zu lesen. Eine äußerst rege Tätig-tizkeit entwickel die beiden Vorsitzenden der Ort«-gruspe New' J)ort des Alldeutschen Verbände», Doktor Penische Wacht Grosse und Dr. Reuß, und sie ist umso erfolgreicher, al» die beiden Herren die deutschen Interessen in äußerst taktvoller Weise wahrnehmen. Weniper gilt da» von dem von Herrn Viereck in englischer Sprache herausgegebenen Wochenblatt .Fatherland", da» zu stark propagandistisch gehalten ist, um in die Tiefe wirken zu können. Außerordentliche Verdienste er-wirbt sich dagegen der Vorsitzende der Gesellschast .Die Wahrheit", Jeremia O'Leary. der Führer der irischen Nationalisten in New-Aort. Er hält fast täglich Vorträge über den Krieg und zeigt in Licht-bildern die Lügen und Fälschungen der Dreiverband-presse Kein englische» Blait erwähnt diese Vortrüge, alle verschweigen sie und trotzdem ist der Andrang so groß, daß O'Leary Doppelversawmlungen abhalten mug. Den größten Eindruck haben hier die außer-ordentlichen Leistungen Oesterreich-UngarnS gemacht und man ist geradezu verblüfft davon, daß Oester-reich Ungarn sowohl militärisch al» auch wirtschaft-lich sich al« stärker erweist als Frankreich. — Leute, die über die Verhältnisse in England und Frankreich sehr wohl unterrichtet sind, teilen mir mit, daß Frank, reich schon seit Monaten nur mehr mit Hilfe Eng-land» seine Beamten und Ossiziere bezahlen könne, da das Geld alle» nach Rußland und Südamerika abgeflossen sei. Als die eigentlichen Kriegsanstifter bezeichnet man hier die konservative unionistiiche Oppv-sition im englischen Unterhaus«. BiS zum 3. August habe daS liberale Kabinett noch geschwankt, und erst an diesem Tage habe es sich unter dem Drucke der unionisliichcn Parteiführer Bonar Law und LanSdowne zum Kriege entschlossen. Aus Stadt und Zank». Bom Postverkehrsdienste. Der Postaffi-stent Karl Ocko wurde auf fein Ansuchen von Ju-denburg nach Cilli übersetzt. Kriegsverwundet. Der hiesige Kausmann Robert Z a n g g er, der bekanntlich als Kommandant einer Maschinengewehrabteilung am nördlichen Krieg»-schauplatze weilt, ist laut einer vorgestern hier ein-gelangten Drahtnachricht nicht unerheblich verwundet worden. Wie wir erfahren, wird Herr Robert Zangger nach Cilli gebracht werden. Für Kriegsfürsorgezwecke spendete die Beamten- nnd Dieuerschast des Kreis- und Bezirk»-gerichtes und der Staatsanwaltschaft in Cilli 5 K. Danksagung. Der Ausschuß zur Veranstaltung de» am lß. Mai stattgesundenen Wohltätigkeil»-abends sagt hiemit allen jenen, die, sei es durch gütige Mitwirkung oder sonstige werktätige Beihilfe da,an teilgenommen haben, innigsten Dank. Zur Ausspeisung der Armen. Da» am 16. Mai stattgesundene WohltätigkeitSkonzert warf ein Reinerträgnis von 600 K ab, das für die Aus-speisung der Armen gewidmet wurde. Für den glei» chen Zweck spendeten die Beamten- und Dienerschaft des Kreis- und Bezirksgerichtes und der Staat»-auwaltschast in Cilli 68 Kronen. Militarmufik im Stadtpark. Montag von 11 bis '/,! Uhr findet bei günstiger Witterung das dritte WohltätigkeitSkonzert der Musikabteilung deS Ersatzbataillons de» 87. Jns.-Reg. im Stadt-parke statt. Eintritt 20 Heller, Kinder unter 10 Jahren frei. Das zweite WohltätigkeitSkonzert der Militärmufik. Die Einnahme gelegentlich des zweiten Wohltätigkeitskonzertes der Musikabtei-lung deS Ersatzbataillons des Infanterieregimentes N»\ 87 im Betrage von 122 33 K wurde dem Lande»- und Frauenhilfsverein vom Roten Kreuz für Stcicrmark in Graz zugeschickt. Schuloereinsspenden aus dem Bezirke Cilli. Gaberje, Ortsgruppe S.T. 39 16 K; Spende des Herrn Koroschetz zum Andenken an seinen im Kriege gestorbenen Sohn 15 K; Ortsgruppe Hrast-nigg Spende 3 K; Gedenkspenden: Bettq Gollitsch 2 K; Othmar Praschak 60 K; Frieda Leiller, Leh-rerin in Hrastnigg 5 K; Fr. Dolnicar in Trisail 5 Kronen. Evangelische Gemeinde Infolge Erkran-kung de» Herrn Pfarrer May findet ein Gottes-dienst nur am Psingstsonntag und zwar um 10 Uhr vormittag» mit anschließender Feier de» heiligen Abendmahles statt. Die Einsegnung der Konfirmau-ten wird am nächsten Sonntag ersolgen. Anstelle eines Kranzes sür die verstor-bene Frau Marie S e n i tz a spendete Frau Marie Peer 10 Kronen für Zwecke des Roten Kreuze». Gesunden wurde eine Geldnote, die beim Stadtamte gegen Nachweisung de» Eigentumsrechte» vom Verlustträger behoben werden kann. Seite 3 vierte k. k. österreichische Klassen-Lotterie. Lose zu der am 8. und 10. Juni statt-findenden Ziehung sind erhältlich bei der f. f. priv. Böhmischen Unionbank, Filiale Cilli. K. k. freiwillige Schützen. In allen Teilen de» Lande» zeigt >ich lebhafte» Interesse sür die Formation der k. k. freiwilligen Schützen. Au» allen Gesellschaftskreisen treten fortlaufe»» Männer aller LebeaSalter in die Reihen dieser Abteilungen, die sich bere:t» wie ein geschlossenes Netz über da» Land erstrecken. AuS eigenem, vom vaterländischen Geiste beseelten Antriebe werden in vielen Orten Stimmen laut, um die Errichtung solcher Abteilungen in die Wege zu leiten. Alle Soldaten wollen in die-ser ernsten Zeit ihre Kenntnisse aus militärischem Gebiete nutzbringend für das Baterland verwerten. Jünglinge sehnen sich darnach in die Reihen der Kriegsscharen treten zu dürfen und Männer aus allen Standesgruppe», die sonst durch ihre Arbeit im Wirt-schast»leben on die heimatliche Scholle gebunden sind, treten ebenfalls vor. um aktiv mitzuwirken an der Errichtung neuer Formationen der k. k. freiwilligen Schützen. Auch materielle Förderung wird in danken»-irerter Weise geleistet; so erlegte vor einigen Tagen »amen» oer fürstbischöflichen Gutsverwaltung Sekkau, Herr Franz Zweytick, sürstbischöflicher Verwalter bei der Bezirkshauplmannichaft Leibnitz den Betrag von 100 St zur Bildung einer Schützensormation impo-litischen Bezirke Leibnitz. Die für die heilige Sache des Vaterlandes ungeschwächt begeisterte Stimmung unserer Bevölkerung würde in den Gebieten unserer Feinde sicher manche Vorstellung ändern, wenn mau dort von diesen Verhältnissen bei uns Kenntnis hätte. Die neuerlichen Musterungen im Land-bezirke. Die neuerlichen Musterungen der in den Jahren 1878 bi» 189", dann 1892 bis 1894 ge-borenen Landsturmpflichtige» deS politischen Bezirke» Cilli. findet in Gaberje bei Cilli (Landwehrkaserne) jedesmal um 8 Uhr srüh wie folgt statt: Am Dien»-tag den 2b. Mai sür die Gerne nde Cilli Umgebung. Am Mittwoch den 26. Mai für die Gemeinden Bi-fchofdorf, Doberna, Gutendorf, Großpirefchitz. Ka-lobje, St. Lorenzen o. P., St. Martin i. R.-T., St. Peter i. S.-T., Sachfenfeld, Svetina und Tu-chern. Am Donnerstag den 27. Mai für die Ge-meinden St. Georgen Markt, St. Georgen Umge-bung, Greis, Hochenegg, Neukirchen, St. Paul, Ple-trowitsch, Siernstein, Trennenberg und Weixcldors. Am Freitag den 28. Mai sür die Gemeinden Sankt Hemma, Lcmberg, St. Martin Markt, St. Marein Umgebung, NeSwiich, St Peter i. P.-T, Ponigl, Roginskagorca, St. Stesan, Sibika. Süßenberg, Süßenßeim, Schleinitz, Tinsko und St. Beit. Am Samstag den 29. Mai sür die Gemeinden Dol, Gairach, Mariagraz und Et. Kristos. Am Sonntag den 30. Mai sür die Gemeinden Laak, St. Leon-hard, St. Ruperti, Trisail und Tüsfer. Am Montag den 31. Mai für die Gemeinden Burgdorf, Franz, Fraßlau, Et. Georgen a. T., Gomilsko, Heilenstein, St. Hieronimi, Mariariek und Prekop. Weilers wird kundgemacht, daß sür sämtliche Gemeinden de» Ge-richlSbezirkes Oberburg die Musterung im Markte Praßberg mit dem Beginne um 8 Uhr früh, wie folgt stattfindet: Am Mittwoch den 2. Juni für die Gemeinden Laufen, Neustift, Oberburg, Riez und Sulzbach. Am Donnerstag den 3. Juni sür die Ge-meinden Kokarje, Leutsch, Praßberg Markt, Praßberg Umgebung und Wotschna, Am SamStag den 5. Juni findet im Orte Trisail (Gasthaus Fort«) die Muste-rung sür die in den Kohlenwerken zu Trifail und am Sonnt.ig den 6. Juni gleichfalls im Orte Tri-fail (Gasthau» Forte) die Musterung sür die in den Kohlenwerken zu Hrastnigg beschäftigten, nicht be-eideten heimischen und sremden landsturmpflichtigen Arbeiter obiger Geburtsjahre, jedesmal um 8 Uhr srüh statt. Hiebei wird bemerkt, daß gemäß der Ein-berusungSkundmachung „K" u. a. jene nicht zu er-scheinen haben, welche mindesten» seit I.April 1915, bei den landsturmpflichligen Körperschaften seit 26. Ok» tobcr 1914, auch ohne Waffe, Landsturmdienste leisten, insolange sie in diesem Verhältnisse stehen. ES haben lonach z. B. landsturmpflichtige Arbeiter im Bergbaue und Köhlenwerke bei der Musterung nicht zu er-scheinen, wenn sie mindesten» seit 1. April 1915 Lanbsturmdienste, auch ohne Wasse, leisten, so lange dies der Fall ist, und insofern? sie den Landsturm-eid abgelegt haben. Auch die Nachmusterungen zu den srüheren Musterungen werden gelegentlich der gegen-wältigen Musterung durchführt. Jene Landsturm-Pflichtige, die schon am Bortage ihrer Musterung m Cilli eintreffen sollten, steht für die Nächtign»? die Trainremise der erwähnten Landwehrkaserne zur Ver-sügung. Die Vorführung geschieht gemeindeweise durch den Gemeindevorsteher oder dessen Stellvertreter. Die-jenigen, die zu dieser neuerlichen Musterung nicht er- und augerdem mugte gegen solche nach > 4 des wt* feyes vom 28. Juni 1890, R.-G.Bl. Nr. 137 die Strafanzeige an da» Landwehrgericht erstattet werden. Kartoffelverkauf der Stadtgemeinde Cilli. Vom Dienstag den 25. bi» einschließlich Samstag den 29. d. werden im Hose dcS Hause« Kaiser Wilhelmstraße 29 (Bonlewpelli) von der Sti^tgemeinde Cilli rund LO.tXX) Kilogramm Speise» und Saalkartosseln zum Preise von 13 Heller sür ein Kilogramm abgegeben. Der Verkauf ersolgt nur »»rmittags zwischen 9 und 11 Uhr. Der Kausprei» ist bei Uebernahme bar zu erlegen. Sacke bezw. Be« hälter sind mitzubringen. An mittellose Personen werden die Kartoffeln bei rücksichiSwürdigen Ver-hältniffen auch zu niedrigerem Preise abgegeben. Diesbezügliche Anspruch- sind beim Stadtamte gel> tend ui machen. Biehausfuhrdeschränkung. Die Bezirk», hauplmanmchast Nanu hat angeordnet, daß nur jenen Händlern die Au»suhr von Vieh au» dem politischen Bezirke gestattet ist. welche sich mit einer Legitimation der BezirkShauptmannschast Rann oder einer Militär» behörde ausweisen können. Die akademische Landsmannschaft Carniola, die bereits scch» gefallene Bundesbrüder betrauert, erhielt von ihrem a. B. Philister Franz Eisenzopf. der als Kadett de» 27. Jnianlerie Regi. mente» im Felde steht, da» folgende Gedicht: ,.Carniola' ihren vor dem Feinde gefallenen Alten Herren. Und wieder kam die Trauerbinde! Sie machte trübe» Ahnen wahr, Sie schlug un» eine tiefe Wunde, Sie strich die Besten unsrer Schar. Des Schlachtengotte» dunkles Walten Tras unsern Bruderbund in» Mark. Es riß von uns die jungen „Alten", So lebensfroh, so schasfensstark. Ein stürmisch Land hat sie geboren. Wo sich bekämpft der Böller Flut. Drum haben sie, zum Kamps erkoren. Für unsre Ziele nie geruht. Und nie geruht im hehren Streben. Für deutsche Kunst und Wissenschaft. Es war ein kurze», volle» Leben, Ein Bild von unsres Bolke» Krast. Blau ist der Grund am Burschenbande, Das eure Brust al» Zier umschlang, — So schlugt ihr, treu dem Vaterlande, Den letzten, schweren Ehrengang. Ihr gabt, getreu den deulschen Farben, Getrea dem alten Burschenmut, Gelreu den stolzen Burschennarben Für Bolt und Heimat euer Blut. Saisoneröffnung im Kurort Rohitsch-Sauerbrunn. Mehr denn je haben die Kurorte in unserer bewegten Zeit die Ausgabe zu erfüllen, den Ruhe- und Erholungsbedürftigen eine Zuflucht zu gewähren, den Leidenden Heilung und Genesung zu verschassen und gerade in dieser großen Zeit haben auch die Kurorte diese schöne und edle Ausgabe über« nommen. So wurde auch der Kurort Robitsch-Sauer-brunn im Mai als eine Zufluchl»stätte der leidenden Menschheit wieder erössnet. Hat hier die Natur zum Nutzen der Kranken wahre Wunderwerke geschaffen, die durch menschlichen Fleiß und rastlose Arbeit auS-gebaut und vervollkommnet wurden, so ist die An-nähme berechtigt, daß der Kurort seine alte Zugkraft auch diesmal beweisen wird. Die kurörtlichen und hygienischen Einrichtungen sind von Fachautoritäten al» mustergiltig hingestellt vorden und werden ihren unschätzbaren Wert gerade in unserer bewegten Aeit auf da« beste bewähren. Die weltberühmten Trink-kuren, die modernen Bäder, die herrliche frische Lust, das vorzügliche Trinkivasser sind die Grundbebiu-gungen für eine glüliche Kur. Den Zeitverhälinissen Rechnung tragend hat die Kurdirektion im Einver-nehme» mit den Gastwirtschaften Borsorge getrossen, daß die Verpflegung der Kurgäste keine Störung erleidet. Der Kurort ist mit Mehl und Brot versorgt, zwei Fleischhauer-ien liefern da« erforderliche Fleisch. Die glückliche Lage de» Kurorte» in Mille einer em-sigen Landbevölkerung ermöglicht die leichtere und ausreichende Versorgung deS Kurortes mit Fleisch, Geflügel, Eier, Milch, Gemüse, Obst usw. Die Ver. bindung mit der Hauptlinie der Südbahn Wien— Trieft ist bei der Anschlußstation Grobelno gesichert, dagegen mußte der Wagen- und Autoverkehr Polt-schach — Rohitsch - Sauerbrunn wegen Mangel an Pserden bezw. Benzin für diese» Jahr eingestellt werden. Der Zuzug der Gäste beginnt bereit» rege zu werden und verspricht eine lebhafte Saison. Aagoiatt entyait soigenoen, aus London, i*. wai datierten, zensurierten Bericht: „Der Ausschuß der Südslawen richtet an da» britische Volk und an da» Parlament einen Aufruf, in dem es heißt, daß Ser den. Kroaten und Slowenen, die jetzt unter den ver-schiedensten Herrschern leben, so in den serbischen, kroatischen und österreichisch - ungarischen Gebieten, danach streben, einen einheitlichen, unabhängigen Staat zu bilden. Die Kundgebung spricht sich ebenso, wie bereit» die vorangeqangenen Kundgebungen zeigen, dagegen au», daß Teile des südslawischen Gebieie» an ein andere» Land (also Italien) übertrage« würden. Die Kundgebung macht dann allerhand Bersprechun» gen, wie herrlich sich diese» südslawische Reich dann ausnehmen wurde, wie eS alle Häjen dem Handel in bisher ungekannter Weise öffnen würde usw." Sammelt Kriegsbriefmarken! Das KriegSfürsorqeaml des KriegSministcrium» in Graz, Sporgasse 29, ersucht, die jetzt in Umlauf befindlichen Kriegsbriefmarken zu sammeln und demselben al» Spende einzusenden. Die Marken sollen unverletzt und möglichst auS dem Umschlag ausgeschnitten sein. Der Erlös aus dem Vertrieb dieser Kriegsdries-marken wird KriegSfürsorgezwecken zugeführt und er-geht daher sowohl an die geehrte Kausmannschast als anch an Private das höfl'che Ersuchen, diese KriegS-briesmarken, welche sonst in den Papierkorb wander», zu sammeln, dem KriegSsürsorgeamte Graz, Spor-gasse 29, einzusenden und dadurch da» Klicg«sür< sorgewesen auch weiterhin fördern zu helfen. Bei einigem Fleiß läßt sich darin viel erzielen und mit dem Ertrage manche Träne stillen. Zubereitung des Kriegsbrotes. Abends Dampsel setzen: Für je ein Kilo Brormehl wird l/A Liter lauwarmes Wasser bereitet, darin zwei Deka Preßhese oder Sauerteig ausgelöst und mit etwas Mehl D«mpfel gesetzt. — Morgen» kneten. 21/, Slunden vor dem Backen wird da« übrige Mehl mit dem Dampsel gemischt, Salz zugesetzt und da» ganze unter Beimengung von '/» Liter lauwarmem Wasser 20 Minuten lang tüchtig geknetet, bis der Teig ein glattes Aussehen erhält. Der Teig soll 2 Stunden gehen und 1*/, Slunden langsam backe». Schönsteiner Auflaus. 12 Deka Mai» gries in einen halben Liter Milch einkochen (in die Milch vorerst 4 Deka Butter geben), dann 5 Deka Zucker und von einer Zitrone Saft und Schale hin-eingeben, dann verrühren mit 4 Dolter» und Schnee von 4 Eiern, in Dunst kochen, jedoch soll da« Wasser nicht stark sieden. Nachdem er angerichtet, mit Obstsaft übergießen. Offizielle gigarettenpapiere und gi garettenhlllsen. Der große Absatz in diesen bei-den Artikeln, welcher seil Kriegsausbruch noch we» sentiich gestiegen ist, hat da» KriegshilsSbüio des k. k. Ministeriums de» Innern veranlaßt, eine eigene, die offizielle Marke für Zigarettenpapiere und Zigarettenhülse» zu schaffen, welche jetzt in allen Trafiken Oesterreichs eingeführt und erhältlich fei» wird. Diese offizielle» Zigarettenpapiere und Zigarettenhülsen sind mil dem Abzeichen des goldenen Adlers mit dem roten Kreuz im Felde versehen und werden aus den, besten derzeit erzeugten Papier in eleganter Ausstat-tung sorgsältigst hergestellt. Der DetailverkausepreiS ist nicht höher als jener der bekannlen guten Marken in diesen Artikeln. Der Käufer der offiziellen Zigarettenpapiere und -Hülsen unterstützt also ohne irge.idwelch« Mehrausgabe patriotische Zwecke. Ins-besondere für Liebesgaben und alle Sendungen an unsere Soldaten im Felde sollte ausschließlich nur mehr die offizielle Marke gekauft werden. Wir emp« fehlen diese Papiere «nd die Südmarkhülsen. Der Krieg. Gedauken und Bilder aus großer Zeit, gesammelt und herausgegeben von Erwin von Janischfeld. Geh. 2 K. A. Hanlebens Verlag in Wien. Zum ersten Male vielleicht in dieser großen ehernen und einigenden Zeit ein Buch, daS aus sich selbst geworden ist, das werden mußte und das Schlüsse ziehen läßl, wie die dem Kriege und seinen Folgen entsprechende Kunst, Lileratur und Politik, beschaffen sein wird. Erwin von Janischseld, Camilla Gerzhofer und Mell« Mars, wohl drei der inleres-sanieren unter den Jungwienern, haben eine Ein-ladung zur Mitarbeit ergehen lasse» an alle jene, die eiwas zu sagen haben. Einzigartige Menschen haben sich »a vereinigt und ein Buch «st geworden au« eiuem Guß und durchwehl von dem einzigen Ge-danken der Größe. Die Publizisten im Felde, die Kampflyriker des Hinterlandes, Bühnenkünstlerinnen und Künstler, Vertreter der deutschen Parteien de» Österreich! chen Abgeordnetenhauses haben sich einge-funden, jeder hat etwas Ganze», etwas Individuelles zu sagen und das Buch ist zu einem Sammelwerk über den Krieg von beispielgebender Art geworden. van» 4 uno vertag $ririrriaj yinineifier, Leipzig. Jeder Band 2 Mark. Franz Moll ist in seine» Volkslieder», w«» Lautenbegleitung anlangt, der naivste und eben dadurch herzerquickend. Er verliert sich in seineu Sätze» nicht in Künstelei, er bleibt beim BolkSmäßigen, auch beim Guitarezupsen. Un» e» lassen sich die Lieder seiner Sammlung auch gar nicht ander» vorstellen. Die herben, frischen, kecke» Weisen, die er zum großen Teile selber gesammelt und ausgeschliebe» hat, sind prächtige Dokumente österreichischer Volkskunst. Die WeihnachlSlieder, die Moll bringt, gehören zu dem Innigsten, wa» die Lautenliteratur auszuweisen hat. Bäuerliche Holz-schnittmanier, so könnte man alle diese Lieder charak-terisieren. Die neuen zwei Bände, die die neueste Bortrag»ordnung diese» LautenkünstlerS bringen, sind lange und sehnsüchtig erwartet worden. Nun sind sie da, und eS begrüßen einen alle die lieben, allen öe-kannten, Volkslieder, die uns nie fremd gewesen sind, wenn wir auch meinten, sie zum erstenmale zu höre». BolkSpoeste und Volkskunst wird hier klar und le« bendig, erfrischt, wie ein silberheller Quell, der un-seren Wanderschrilt mit freudigem Hemurmel be-gleitet. Urkrästig ist der Witz in manchen dieser Lie-der. derb die Form, eckig das Gefüge und dabei doch lieblich in Wort und Ton. Eine der schönsten Gab« der Lautenlileraiur sind diese zwei neuen Hefte «m Dr. Franz Moll und vielleicht gerade u.l» Oester-reicher» besonder» an» Herz gewachsen. Denn e« ist heimische Volkskunst, die da zu un« spricht und ihre Zauber ausübt. Die beiden Hefte sind in gleicher Weise wie die srühere» Bände von Dr. Franz Moll» Lieder gediegen und geschmackvoll ausgestattet. RoilitSClier Mineralwässer Tempel • Styria • Donati - Quelle Rein natürliche Füllung. Voraflgliche Heilwisser gegen: Magen-Darmleiden *-***»* fHBiohlra! (Rihr, Dysenterie, Typkii) — Harnsäure „ Zuckerkrankheit ■■«■iiersoigr«! Leberleiden Vertretung für Stei«rmark: Ludwig Appl, Oru. Wie die englischen Soldaten an de» Krieg gewöhnt werden. Die Befehlshaber des englischen Heere» habe» ein sehr verwickelte» System ausgeklügelt, um die neu angeworbenen Äl-baten „gradweise mil den Deutschen besannt ja machen*. Bevor ei» neues Bataillon in die Fk»er> linie an der Front gebracht wird, soll e» allmählich daran gewöhnt werden, sich feindlichem Feuer ans-gesetzt zu sühlen Zu diesem Zweck werden die einzelnen Kompanien der Reihe nach zur Verbessern»; der Schützengräben oder zur Anlegung neuer ver> wendet und das ununterbrochene Gelöse der Grana« ten und sonstigen Geschosse wird ihnen bei dieser Arbeit nach und nach ein »ertraute» (Geräusch. Dann muffen sie einen Tag oder zwei in den Reserve-Schützengräben tubringen, um das Leben dann kennen zu lerne» und zu spüren, was es bedeutet, heftigerem Feuer ausgesetzt sein. Schließlich werde» sie in die vordere Front gebracht, aber — um des Neulingen Vertrauen zu verleihen — werde» sie mit älteren Truppe» vermischt und zwar mit der Wirkung: .daß deren ruhige, kaltblütige An die Neulinge wunderbar stärkt'. — Es besteht ein str un» recht erfreulicher Gegensatz zwischen dieser?or-sichtigen Gewöhnung der englischen Söldlinge an den Feind und der Todesverachtung, mit der unsere jungen Kriegsfreiwilligen, kaum fertig ausgebildet und eben erst den vahnzug aus der Heimat emi'tie-gen, unter pratriotischen Gesängen zu heldenmütize» Angriff vorgehe» . . . Ein bemerkenswerte» Beutestück. Eine mit dem Schweißlnch der heiligen Veriniki geschmückte Georgssahne des russischen 106. Z»s«> terieregiments ist jetzt in der Herrscherhalle dei Zeughaust» in Berlin neben den anderen erbeuteten russische», französischen und belgischen Feldjeiche» ausgestellt worden. In der letzten Masnrensch^ck enlbrannte um diese» Feldzeichen ein schwerer Raaijr. Der Fahnenjchaft wurde ohne Tuch, Fahnenbi»!»« und Stütze den Russen entrissen. Der Zusall rollte eS, daß die fehlenden Stücke vor einiger Zeit bei einem in Gefangenschaft geratenen russische» So!' baten in seiner Uniform eingenäht aufgefunden mummimpu WM IW ibiiüii IIPUI ^ sitz! bat. Eine hübsche Antwort, «eiche den deut, fchen Geist und die heutige Zeit kennzeichnet, gab kürzlich ein als Landsturmrek-ut zum Heere eingezogener VaterlandSveNeidiger. In einer kleinen Stadt Mitteldeutschlands sind die sür die neuzubil-denden Reiterregimenter ausgemusterten Landsturm-rekruten angetreten, um nach ihrer zukünftigen Gar-nikon abzufahren. Die Namen sind verlesen. e« ist alles in Ordnung. Da geht der diensttuende Offi-zier noch einmal die Front entlang und findet zu seinem Erstaunen einen Mann, dessen eines Bein deutlich sichtbar kürzer ist. al« das andere. „Aber Mann", redet ihn der Offizier an. wie konnten Sie denn genommen werden, Sie haben ja ein langes und ein kurzes Bein! — »Ach, Herr Hauptmann." war die treuherzige Antwort, „da» sieht m'r doch «ich, wemmer uff'n Färde sitzt!" — Da hat er recht, dreindauen wird er schon können. Dir Tapserkeiismedaille sür eine Frau. Frau Anna Temus ist „Menage-Matrosin", das ist der Fachausdruck für die im Dienste der Donan-DampfschiffabrlSges-llschaft stehenden weibli-chen Personcn, Deren Amt et ist, daS Essen der Bemannung und der Reisenden deS Schiffes zu be« sorgen. Anna Temus war also Menage-Matrosin aus einem Laftschiffe. Nun ereignete cS sich, daß der Feind, das Rote Kreuz nicht respektierend, auf daS Schisf schoß und sowohl die Bemannung als auch die im Schiff untergebrachten Verwundete« schweb-ten in Lebensgefahr. Inmitten des Kugelregens aber blieb Anna Temu« standhaft aus ihrem Platze, und ungeachtet der Gefahr sorgte sie weiter für daS leib-liche Wohl der Berwundeten. Anna TemuS, die un-ter so kritischen Umständen voll und ganz ihre Pflicht erfüllte, wurde für dieses tapfere Verhalten mit dem silbernen Berdienstkreuz am Bande der Tapserkeilsmedaille ausgezeichnet. Die Vorladungen deS Todes. Napo« leon I. hatte stets große Angst, von einem Schlag-aosalle getrosten zu werden und besragte eines Ta-Als seinen Leibarzt Corviiait eingehend über daS West» und die Gefährlichkeit solcher Anfälle. „Eire,' enlgegnete der Arzt, .jeder Schlagfluß birgt stete die Gefahr deS TodcS in sich. Allein, der vernich-tende Anfall hat in der Regel zwei Vorläufer, denn kS ist selten, daß die Natur zu Boden schlägt, ohne vorher zu mahnen. Ein erster Anfall, beinahe immer leicht, ist eine kostensreie Vorladung de« Todes. Ein zweiter, stärkerer, ist eine Vorladung mit Kosten, lind der dritte endlich ist ein Verhaftungsbefehl, bei dem der Tod den GerichtSbeamten markiert." — Napoleon entging btkanntlich dem vo» ihm gefürch-ttten Schicksal. Doktor Corvisart selbst aber lieferte den 'Beweis fi'r die Wahrheit feiner Behauptung: er starb am dritten Schlaganialle. Bienengift gegen Rheuma. Bei allen Bienenzucht betreibenden Völkern ist die Ansicht ver-breitet, daß der Bienenstich eine heilende Wirkung >nt zu geben, wo solche Krieg «waisen sind, damit ich die an mich gerichteten Ansragen be-sriedigend beantwoiten kann. Paul Pogattchnigg, k. k. Postkontrollor, Wien 7., Zieglergasse 83. HeUchtssual. Cilli, 20. Mai. Ein würdiger Nachfolger Der 20 Jahre alte Max Jelenc war seit dem 20. März 1915 beim Arzte Dr. Johann Riebl alS Hausburiche bedienst?» und lernte während dieser Zeit den siühercn, wegen eines Gelddiebstahles entlassenen Diener de» Dr. Riebl, den wiederholt ab-gestrasten Franz Filipic kennen, der sich ihm in auffallender Weise aufdrängte Nach Angabe des Jelenc redete ihm Filipic wiederholt zu, er möge feinem Dienstgeber Geld entwenden und beschrieb ihm auch den Ort, wo Dr. Rieds sein Geld zu ver-wahren pflegte. Er spiegelte ihm auch vor, daß er selbst für seinen Diebstahl keine Strase bekommen habe. Am 12. April 1915 begleitete Filipic den Jelenc wieder aus eiem Dienstgange, redete ihm zu, den Diebstahl tndlich auszusühren und daS ganze Geld zu inhmen, wenn e» auch 400 K sein sollten und erklärte schließlich er werde vor dem Hotel „Post" auf ihn warten, sie würden dann gemeinsam nach Laibach flüchten. Tatsächlich benutzte jelenc an diesem Tage eine kurze Abwesenheit seines Dienst-gederS, um aus dessen O:dinanon«zimmer das ganze vnhandene Geld im Beirage »on 1650 K zu entwenden und damit zu flüchten. Filipic hatte sich schon vorher auS dem Staub gemacht, weil er offen-bar glaubte, daß Zelenc den Diebstahl wieder nicht ausführen werde. Beide wurden in Laidach verhaftet und hatten sich heute vor dem KreiSgerichte Eilli zu verantworten. Jelenc war der Tat geständig, be-hauptete aber, nur l026 K gestohlen *u haben. Es ist nicht ausgeschlossen, daß er einru Teil des gestohlenen Geldes auf der Flucht verloren habe. Fi-lipic gab zwar zu. den Jelenc öfters begleitet zu haben, leugnete jedoch, ihn zum Diebstahl verleitet zu haben. Mit Rücksicht darauf, daß Jelenc vor die» ser Tat unbescholten, Filipic aber wiederholt vorde-straft war und mit Rücksicht darauf, daß Jelenc, dem der Zutritt inS Ordinationszimmer verboten war, den Aufbewahrungsort des Geldes aus Eigenem of-fenbar nicht kannte, war der Verdacht der Mittäter-schaft deS Filipic hinreichend begründet, weshalb er auch zur Verantwo.tung gezogen wurde. Er wurde jedoch freigesprochen, während Max Jelenc zu sechS Monaten schweren Kerkers mit hartem Lager monat-lich verurteilt wurde. Entscheidung des Obersten Landwehr-gerichtes in Wien. Das Oberste Landwehrgericht in Wien hatte sich als Berusungsinstanz mit der vor dem Marbur-ger Landwehrgerichte gegen eine dalmatinische Ade-lige durchgesührten Verhandlung zu besassen. Do-brila von Bidovic ist die Tochter Bonaventura de Bidovic' auS Capocesto, »er feit Jahren einen Mil-lionenprozeß um die Lehen von Rogyznic und Eapo-cesto führt. Sie ist 23 Jahre alt, wurde in Primo-sten bei Sebenico gebocen und lebte als Private in Spalato. Bor dem Marburg« Kriegsgerichte stand sie unter der Anklage deS Verbrechens nach § 65a St -G. Am L8. Juli 1914 sang sie in Spalato zum Fenster hinau» daS Hetzlied „Hej Slovanje!" und dann stieß sie vor mehreren Leuten jene Rufe aus, die unter Anklage gestellt wurden. Gleichwer-tige Aeußerungen ließ sie sich zuschulden kommen, als ein mobilisiertes Bataillon mit rumänischer Mannschaft ausmarschierte. Dos Marburger Krieg#» gericht (Vorsitzender Major Gustav von Haydegg, Leiter Majorauditor I. Seeliger, Ankläger Oder« leutnantauditor «eorg v. Racic) verurteilte die Con« tessa, die deS Wortlautes der ihr zur Last gelegten Aeußerungen angesichts der Zeugenaussagen gestän-dig war, unter Einrechnung der Untersuchungshaft zu einem Jahre schweren KerkerS und zum Adels« Verlust. DaS Oberste Landwehrgericht in Wien hal nun das Urteil deS Marburger Kriegsgerichtes be» stätigt. In der Entscheidung heißt eS unter andern: Ihre ganze Handlungsweise bildet ein so traurig«» Bild von Verkommenheit, daß die Strenge des Gesetzes voll und ganz unbedingt am Platze ist. Denn gerade durch die Person der Täterin wird die Tat gefährlich. Etwas Ausreizendere« kann man sich nicht denken, als wenn eine durch Geburt und Ranz höherstehende Person sich derartiger Verbalverbrechen schuldig macht. Als mildernd wurde unter anderen angenommen die geringe Schulbildung der Covteffa und der Mißerfolg im Milliouenprozev um die ge-nannten Lehen. Schrifttum. „Im Felde da ist der Mann noch was wert". Das kernige Wort des Dichter« be-währt sich auch in dem gegenwärtigen Kriege. So mancher, der früher eine sehr friedliche Tätigkeit batte. ist nun berustn, als tapserer Krieger sein Vaterland zu schützen. In den Zeiten des Harrens und Wartens, die der Stellungskrieg mit sich bringt, kehren die Gedanken zurück zur Heimat und jeder sehnt sich nach einem anregenden Lesestoff, der über die Trennung von den Angehörigen hinwegtäuscht. Wer daher seinen Lieben im Felde eine anßerordent» liche Freude bereiten will, versäume nicht, sür sie ein Abonnement aus die wöchentlich einmal erschei» »enden „Meggendotier Blätter" zu veranlassen. Die vornehm redigierten, reich illustrierten „Meggendor-ser Blätter' haben es verstanden, sich durch gliin» zende Ausstattung und hochkünstlerische Leistungen die dauernde Gunst eines großen Lesepublitums zu erhalten. Besondere Beachtung verdient die seit Kriegsbeginn jeder Nummer beigeschlossene „Kriegs-Chronik", die die kriegerischen und politischen Ereig-nisfe in fesselnder Weise künstlerisch und literarisch lustig registriert. Aus die „Meggendorfer Blätter" kann jederzeit abonniert werden. Der Abonnements-betrag beträgt ohne Porto 3 60 K vikrteljährlich; jede« Postamt und jede Buchhandlung nimmt Be« stellnngen, auch auf einzelne Monate, an. MATTONTS BESTES ALTBEWÄHR FAMILIEN GETRÄNK EINZIG IN SEINER ANALYTISCHEN BESCHAFFENHEIT. GIESSHUBLER Seite 6 K^chche Wacht Rummer 41 Zu kaufen gesucht wird ein noch gutes brauchbares Damen-Fahrrad Gtfi. Offerte an Josefine Saverinik, St. Peter im Sainul. Einstöckiges Wohnhaus neoge baut. mit Gastwirtschaft Branntweir-schank, Trafik und Garten in einem deutschen Orte in unmittelbarer Nähe von CiII*, ilt preiswOrdif^ tu verkaufen. Daselbst und aneh Weitere drei Wohnhäuser mit ertrag fähiger Oekonomie verkSattioH. Auskunft erteilt die Realitätenverkebrsvermitt-lung der Stadtgemeinde Cilli (S-kret&r Hans Blechinger). Kundmachung. Nachdem die Vorschreibungen der verschiedenen Gemeindegebühren fertiggestellt sind, werden die Hausbesitzer ersucht, die Gebührenbüchel behufs Eintragung der Gemeindeumlagen, Zins-, Wasser- und Schulheller bei der Stadtkasse wärend der Amtsstunden vorzuweisen. Stadtamt Cilli, am 22. Mai 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich von JahornegR. Der Spar- und Yorschuss-Verein r. G. m. u. H. - in Cilli = übernimmt Neu- sowie Nacheinlagen, welche jederzeit wieder zur Gänze behoben werden können, zu 4 ®/4 °, o bei täglicher Verzinsung. Bei den bereits bestehenden Einlagen bleibt der Zinsfuss wie bisher ebenfalls mit 4'/*°/o aufrecht. Die Rentensteuer trägt die Anstalt. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlag-scheine kostenlos zur Verfügung. k(\i»iA<;iiu\<;. Es wird hiemit bekannt gemacht, dass die neuerliche Musterung der in den Jahren 1878 bis 1890, sowie der in den Jahren 1892 bis 1894 geborenen, in d»»r Stadt Cilli heimatberechtigten, sowie der in der Stadt Cilli wohnhaften fremdznhtändigea Landstnrmpflichtigen am Dienstag den 25. Mai 8 Uhr früh im Turnsaale der Landwehrkaserne in Cilli. Grazerstrasse, stattfindet. Das Landsturmlegitimationsblatt ist mitzubringen. STADTAMT CILLI, am 18. Mai 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornpgg- KUN DM ACHUNG. Auf Grund der Bestimmungen der Gesetze Tom 18. Mai 1894 L. Q. und V. BI. Nr. 41, tom 10. Oktober 1905 L. G. und V. BI. Nr. 105 und vom 20. Jänner 1914. L. G. und V. BI. Nr. 22 hat der steiermärkische Landesausschuss im Einvernehmen mit der k. k. steiermärkischen Statt-halterei der Stadtgomeinde Cilli für das Jahr 1915 die Bewilligung erteilt zur Einhebung: 1. einer 45 % Gemeindeumlage von der für die Stadt vorgeschriebenen Grund- und Hauszinssteuer; 2. einer 50% Gemeindeumlage von der für die Stadt vorgeschriebenen allgemeinen Erwerbsteuer; 3. einer 60% Gemeindeumlage von der in der Stadt den zur öffentlichen Rechnunglegung unterworfenen Unternehmungen vorgeschriebenen Erwerbsteuer, sowie von der vorgeschriebenen Rentensteuer; 4. einer Abgabe von 12 Hellern von jeder Krone des amtlich richtiggestellten Mietzinserträgnisses. Es gelangen auch für dieses Jahr 6 Heller von jeder Krone dw amtlich richtiggestellten Mietzinserträgnisse« zur Einhebung als Waswr-heller. Von diesen Gebühren sind die Zins-und Wasserheller 1/i jährig in vorhinein, die Gemeindeumlagen auf die Grund-, Hauszins-, Erwerb- und Rentensteuer '/«jährig im nachhinein zu entrichten, bei sonstiger Einhebung der gesetzlichen Verzugszinsen. Die Zahlung dieser Gemeindegebüren hat auch ohne erfolgte Vorschreibung regelmässig zu geschehen. Allfällige Rückstände sind von heute an binnen 14 Tagen bei der Stadtkasse einzuzahlen, widrigens die Stadtgemeinde von den ihr zustehenden Rechtsmitteln Gebrauch machen müsste. STADTAMT CILLI, am 15. Mai 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Ja born egg. r n eksorten Vereinsbuchdruckerei U---Celeia" Cilli lutert nu mapiflen Preue» ) Ausweis über bie im ftädt. Schlachthause in der Woche vom 10. Mai bis 16. Mai 1915 vorgenommenen Schlachtungen iowie die Menge und Gattung deS eingeführten FleiicheS. Name de» Fleischers Ztiedrich Johann Janjchrt Mattin Jungn Ludwiq . Knei Bernhard . ftoftdr SiuöniM . LeStosckie! Jakob Paysr Luise . . Pler^il Franz . Rebeuichegg yofef 6ellat ;>raiu . . Stelzer Joses . . Luppau Johann Swetll Johann . Umegg stuiwls . Sasttoirtc . . . tSrirme . . , . eauatanten »v». tmn> in annen eti «5 V & B -z -Z 2 « at) Eingeführtes Fleisch in Kilogram» ■s ■& Q g c B 5 £ <3 <3 « « B ■9 U> I '» s C3 J «5 - - 48 Alleinstehende nette, ältere Frao bittet am Hausmeisterposten oder Bedienung (kann kochen). Anfrage in der Verwaltung des Blattes. ZU»1 zu vergeben. Näheres in der Verwaltung d. BL Eiskasten ganz neu, grosse Werkstatthütte mit Glaswänden zu verkaufen bei M. PERNOVäEK, Tbeatergus« 5. «bmsrß. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. $«»8tagsfltUaflt »er „Deutschen Macht" in Lili. Nr. 21 ,Die Hüdmart" erscheint jeden Eonata» als unent^etiüche Beilag« für die Leser! . <\» f-h« „Deutschen Wacht". — öiiijeln ist „Die ©Abwart" nicht käuflich. ( lr/lO (Nachdruck verboten). Arüyllngstirausen. Novelle tte von T. v. Esche. Toni Hellen ging mit ihrem Verlobten, dem jungen Doktor Willi Stillfried, im Garten hin und her. «Nein", sagte sie, „Dein Freund Gerd Hansen läßt sich jetzt ja gar nicht bei uns scheu". „Ach der arme Kerl, den hat Deine Freundin, die schönt, eiskalte, herzlose Hertha, ans dcm Ge-wisse»'', meinte finster der jnrge Mann. „Sage nnr ntd,td aus Hertha", fuhr Toni hitzig auf. „Sie ist nicht herzlcS, sondern unglücklich, weil sie, die früher so reich war, seit ihres BaterS Tod so ganz verarmt ist und auf die Gnade ihits gti-zigcn Onkels angewiesen". «Darum braucht sie dem armen Kerl doch nicht das Herz zu brechen. Wenn sie sich mit diesem Kerl, dem Baron Stein vnlobt, dann — „Ach was, dann wird sie sehr unglücklich und darum müssen wir es verhindern", sagte Toni cner-gisch. „Ich schleppe sie, mag sie wvllcn oder nicht, mit aufs Land zum Besuch der Großmama, Du bringst Gerd Hansen mit, wetten, daß dann ihre Liebe auS dim TodcSschlase, in den sie versenkt ist, aufersteht?* „Jawohl, wetten!" Ich schenke Dir den Opal-schiruck, diu Tu Dir wünscht, wenn alles gut geht", versprach er. „Und ich Dir ein wunderschönes Rad", ver-sicherte Toni, „aber nun laß uns ins HauS gehen, ich habe kalte Füße". Wider alleS Erwarten gelang eS Toni leicht, die Freundin zum Mitreisen zu bewegen, und die jungen Mädchen wurden in dcm alten traulichen Herren« hause, wo sie so manche srohe Ferienzeit verbracht hatten, auf daS freudigste begrüßt. Sie fühlten sich denn auch schnell wieder heimisch, ihr Lachen scholl durch das ganze Haus und Hertha war so sanft, so fieuudlich und heiler, daß Toni die schönsten Hoffnungen für da« Gelingen ihres Planes hegte. Nur da» Wetter war nicht so, wie man es gern gehabt hätte. Der Frühling kam in diesem Jahre mit Brausen. Ein wilder Sturm tobte um daS alte Herrenhaus, segle über die Felder und knickte im Forste manche stolze Tanne. Trotzdem machte Toni sich am Sonnabend morgen bereit, ihren Verlobten von der Bahnstation, die eine halbe Stunde entfernt war, abzuholen. AIS sie auS. der Türe trat, kam Hertha daher, auch in Hut und Mantel. „Ach", sagte sie, »Du willst nach der Bahn, ich gehe mit". Toni wurde rot. .ES ist so schlechtes Wetter, Tu solllest lieber hier bleiben", stammelte sie verwirrt, aber Hertha lachte nur. „Du willst mich wohl nicht mithaben, was? Aber sei nur ohne Sorge, auf dem Rückwege werde ich mich seitwärts in die Büsche schlagen und euch allein lassen." Nun konnte Toni nichts mehr sagen, wenn sie sich nicht verraten wollte, aber sie zitterte innerlich und wünschte beinahe, ihr Willi brächte den Freund nicht mit Doch dieser Wunsch war eitel, als der Lug ein-fuhr, sah sie an einem der Fenster hinter dem Ge» sichte deS Verlobten auch das seines Freundes aus-tauchen, übrigens vergaß sie jetzt in der Freude deS Wiedersehens schnell alle Sorgen, warf sich dem Ge» liebten in die Arme und überließ die beiden anderen ihrer Ueberraschung. Dann ging man zusammen den Feldweg ent« lang. Willi und Toni vorne, ganz ineinander vertieft, und Hertha und ihr Begleiter ließen rücksichtsvoll einen möglichst großen Zwischenraum zwischen sich und den Liebenden. Zu Hause angelangt, als sich die Herren zu-rückgezogen hatten, warf Toni doch einen etwas ängst-lichen Blick auf die Freundin, aber die fchit» unbe-wegt. Sie ist doch ein EiSblock, dachte die kleine Braut ärgerlich. ©erb Hansen zeigte feine Gefühle offener. Wie ein eben eingesans.ener Tiger stürmte er in betn kleinen Zimmer, baS er mit seinem Freunde teilte, hin unb her, „WaS bedeutet da», wie jkommt sie hierher?" murmelte er vor sich hin, „und Montag ist baS große Fest, wo alle Welt erwartet, baß sie stch ver-loben wirb". „Alle Welt irrt sich eben", sagte Willi unb fuhr in seinen neuen Gehrock. „Du hast Dich auch geirrt. Sie ist nicht herzlos, sondern hat nur zu viel Herz und unter ber Eisdecke schlummert bei ihr ein Bulkau. Aber nun komm, aus in be» Kampf, Torero!" Unb Arm in Arm gingen sie hinunter zum Essen. # ft * ES war fein rechtesFrüh'ingSwctteram andern Tage. DerSluun heulte ums Haus und alle Augen-blicke prasselte ein Hagelschauer gegen bie Fenster. Die Lust war unheimlich düsler unb schwere, brohenb geballte Wolken zogen eilig am Himmel bahin. Im Hause und in den Herzen herrschte trotzdem frohe Stimmung. Die jungen Leute waren morgens in die Kirche gefahren, dann hatte man sich in bem altmodisch eingerichteten Zimmer der Grogmami zum Essen gesetzt. Wie traut und gemütlich war es! HerthaS schönes Gesicht nahm einen weichen unb sansten Ausdruck an und Gerd Hansen blickte auf sie unb fühlte mehr wie je, daß sie sür ihn bie Eine, Einzige sei, seines Herzens Glück unb Stern, unb wenn eS ihm nicht gelänge, sie zu erringen, baS Dasein ihm öde sein würbe, nicht wert, eS zu (eben. Die Tasel war reich mit Blumen geschmückt, eine Flasch? Champagner stand vor bem Hausherrn, Er goß jetzt bie Gläser voll. Willi ergriff seinS. „Auf baS, was wir lieben 1" sagte er laut b.'beut-ungSvoll. Nach bem Essen saß man in dem kleinen Wohnzimmer beisammen. Willi ergriff plitz'ich die Hanb ber Großmama und führte sie flüsternb hinaus, und nach einem Augenblick machte eSTot! mildem Groß-papa ebenso. EinLlin»er hätte etwa! merken müssen. Hertha saß denn auch ganz steif da, aber Gerd Hansen dachte nur baran, daß sie allein seien, endlich allein Wie ein Strom brachen bie Worte über seine Lippen. E v rgaz alleS, Stolz, Ucberlrgung, Zurückhaltung, er kniete vor bem stolzen Mädchen. Unb Hertha? Nur wenige Worte sagte sie, bann verließ sie mit hocherhobenem Haupte bas Zimmer, aus ber Treppe begegnete ihr Toni. „Unb sie ist boch ein EiSzapsen!" sagte Will ütend, als e r unb Toni sich wieder zusamm enfanden. „Der arme Gerd, wenn er sich nur nicht ein Lelb antut." „Nein, sie ist boch ein Vulkan", jammerte Toni. .Du hättest nur ben Blick sehen sollen, den sie mir zuwaif. Ach, hätte ich meine Finger nicht in biese Angelegenheit gesteckt!" Herlha hatte sich trotzig in ihrem Zimmer ein-geschlossen. «Ich lasse nicht mit mir spielen", bachte sie unb empsanb eine zornige Genugtuung bei bem Gebanfen, ben Plan ber anbern durchkreuzt zu haben. Doch war ihr bange und traurig zu Mute: wie langsam die Slunden bahinschlichen, könnte sie boch abreisen! Sie nahm ein Tuch unb schlich sich vorsichtig zum Hause hinaus. Der Sturm hatte nachgelassen und es wurde ihr besser in ber frischen Lust. Als sie ben nahen Wald erreicht hatte und unter den Tannen bahinschritt, kam ihr plötzlich eiligen LauseS Willi entgegen, er hielt einen Augenblick an und rief ihr zu: „Ein Unglück ist geschehen, Gerb Hansen ist die Schlucht am Walbbach hinabgestürzt und liegt bewußtlos drunten, ich gehe, um Hilse zu holen", und im Weitergehen knirschte er zwischen ben Zähnen hervor: „Daran sinb Sie schulb!" Er hätte eS nicht zu sagen brauchen, Hertha wußte eS auch so. Wie gejagt stürmte sie vorwärts, sie brach burch die Büsche, sprang über Gräben unb kletterte dann wie eine Katze ben schmalen, steilen Psab, ber ihr aus der Kindheit wohlbekannt war, in die dunkle, unheimliche Schlucht hinab. Wenige Augenblicke später kniete sie neben bem Manne, den sie vor ein paar Stunden in ihrem Hochmut, verblendet von Gier nach Reichtum unb Ansehen, so tätlich verletzt hatte. Sie schlang die Arme um ihn. „Gerb, Gerb", rief sie mit bebender Stimme unb brückte den Re« gungslofen an sich, „o, wache auf, wache noch einmal wieber auf!" Sie riß sich ben langen schweren Mantel von ben Schultern und hüllte ihn ba hinein, tauchte ihr Taschentuch in ben Walbbach, wusch ihm bie blutige Stirn unb rieb seine kalten Hänbe. Zu ihrer unaussprechlichen Freude schlug er auch die Augen auf. Er starrte sie wie eine Erscheinung an und fuhr zu-sammen, als sie zu sprechen anfing. „O Gerb, sannst Du mir verzeihen?" flüsterte sie. Er hob bie Hand unb legte sie auf ihren Munb. .AlleS, alles, Hertha", sagte er. .Ich war ein Tor, Dich zu begehren, so arm wie ich bin". O Gerb, Gerb, vergib mir boch", flehte Hertha. Tränen erstickten ihre Stimme. „Ich war verblendet, ich wußte nicht, waS ich tat. Mein Herz war tot, aber ti ist zu neuem Leben erwacht, meine Lieb» hatte ich eingesargt, doch sie ist auferstanden. Nie-mand soll sie hemmen, nicht» kann sie wieder unter» drücken und nicht» hinfort unS trennen. Ich fürchte die Armut nicht mehr, an Deiner Seile kann sie mich nicht schrecken'. Sie drückte ihn von neuem an sich. Nach einer Weile hörte sie Tritte und Stimmen, man näherte sich auf dcm Wege von unten her der Schlucht. Der erste, der auftauchte, war Willi, ein Wagen mit Decken und Kissen belegt, folgte ihm. Er staunte, als er Hertha erblickte, aber das kümmerte sie nicht, sie half den Verletzten aufheben und saß donn neben ihm im Wagen, sein Haupt auf ihrem Schoße. * • # Ächt Tage später, an einem wonnevollen Früh-lingstage, an dem die Sonne leuchtete, alles in Gär-ten, Flur und Feld sproßte und grünte und ein köstlich linder Wind wehte, überreichte Willi seiner Toni den versprochenen Opalschmuck. Sie strahlte vor Freude. l,.Und da» Rad bekommst.Du auch", sagte sie, „Großmama hat mir das Geld versprochen". „Wo ist denn unser Brautpaar?" sragte^Willi und Toni verzog schmollend den Mund. „Ach die, die sitzen in der Veranda und haben für nicht» Sinn, als für einander. Obgleich ihm nichts mehr fehlt, behauptet Hertha doch, er müsse noch ge-schont werden, aber sie will ihn nur für sich allein haben. „Ach, Kind", Willi gab seinem Bräutchen einen Kuß, „laß sie doch ihren LiebeSfrühling genießen, Kälte und Sturm haben sie ja genug gehabt." Vermischtes. Wie die Zeiten sich ändern. Ein Deut-scher, der sich beim Ausbruch de» rusfifch'türkischen Kriege» im Jahre 1887 in London aushielt, sendet einem Berliner Blatte in Erinnerung an die dama-lige Stimmung in England den Text eines Lied-chen« ein, da» ungeheuer volkstümlich war und bei jeder Gelegenheit gesungen wurde. E» hat einen be-sonderen Reij, diese Zeilen gerade jetzt zu lesen, da England verzweifelte Anstrengungen macht, für den „russischen Bären" Konstantinopel zu erobern. Sie lauten, frei in» Deutsche übersetzt: Wir sehnen nach dem Kamps un» nicht Doch soll eS sein — fürwahr! — Dann fehlt » un» an Soldaten nicht. An Schiffen uicht, noch an Bar. Wir haben den Russe« schon früher besiegt Und sagen'» ihm in» Gesicht: So lang noch Briten leben, kriegt Er Kcmstauünopel nicht. Der Oberstabsarzt und sein Duz» bruder. Die „ViNer Krieg«zeitung' enthält fol-gende» hübsche Geschichtchen. Neulich mußte ich meinen Burschen wechseln. Der Neuangekommene wurde von mir belehrt: „Also hör' mal, mein Sohn, nun^ tue e» Deinem Borgänger gleich; der hat da» Einheizen au» dcm ff verstanden. Darauf lege ich großen Wert, denn e» pseist einem höllisch in diese alte Bude herein. Wirst Du eS den schaffen können?" — „Jawohl, Herr Oberstabsarzt!• — „Du machst mir einen ganz vertrauenerweckenden Eindruck. Was bist Du denn in Zivil?" — „Professor der Philosophie an der Universität Rostock!" — „Hör' mal mein Sohn, das ist ja ausgezeichnet, da wollen wir gleich beim Du bleiben. Aber sage Du auch „Du" zu mir." — Der Ursprung derBezeichnung „Bataillon*. Die Stärke von Fußtruppen wird in militärischen Fachschriften gewöhnlich durch die Zahl der Bataillone ausgedrückt, nicht durch die der Re-gimenter. Der Grund hiefür liegt darin, weil sich das Fußvolk in den meisten Staaten außer in Re« gimenter auch noch in selbständige Bataillone (Jä-ger, Schützen und dergleichen) gliedert und die Re-gimenter auch nicht gleich stark sind: so gliedern sich die Jnfanterieregimenter mancher Staaten in zwei, baun in drei Feldbataillone, während in anderen Staaten ein Regiment deren vier zählt. Hingegen ist das Jnfanteriebataillon fast in allen Staaten eine taktische Einheit von undefähr derselben Stärke: rund 1000 Mann Gefechtsstand. Die Stärke einer Armee ist daher viel genauer angegeben, wenn man sag», sie zählt so und fvviele Bataillone, als wenn man die Zahl der Regimenter anführt. Obwohl die Bezeichnung „Bataillon" die französische Form eines romanischen Wortes ist, so stammt die Bezeichnung selbst vom spanischen Worte „bataglia", welches die Schlacht bedeutet, aber auch im Sinne „Schlacht. Hause" angewendet wurde. Schon in der Lands-knechtzeit finden wir im letzten Drittel deS achtzehn-ten Jahrhundert? den Ausdruck „Regiment-. Da» mals bürgerte sich aber auch schon der spanische Ausdruck „bataglia" ein und zwar bezeichnete man damals schon und auch noch während des dreißig-jährigen Krieges ein in der Schlachtordnung massiert stehendes Regiment mil diesem Namen. Doch wurde nicht eine bestimmte taktische Einheit oder Form al» „Schlachthaufe" oder „Bataglia" bezeichnet, sondern eine solche konnte sowohl nur aus Teilen eines Regimentes und auch aus mehreren Regimentern be-stehen. Erst in jener Periode, als der Sieger von St. Gotthard an der Raab (1064), der kaiserliche Feldmarschall Gras Monttcuccoli, einen großen Einfluß auf das Heerwesen ausübte, wurde das Jnfan-terieregiment, welches damals meist 10, manchmal aber auch 12 bis 16 Kompanien zählte, in Bataillone eingeteilt und zwar meist in deren zwei Ba-taillone, von denen jedes fünf oder mehr Kompanien zählte. Das Schicksal eines Flüchtling». Ganz abgemattet fand sich in Guskow bei Land»-berg an der Warthe ein vierzehnjähriger Knabe ein, der von Hartmannsdorf an der russischen Grenze zu seiner in LandSberg (Warthe) wohnhasten Groß- 4 mlittet zu Fuß uuterw-z« war. «r erzShlte unter Tränen, daß seine Eltern und Geschwister von den Russe» erschossen worden seien. Er selbst sei auf der Flucht mit vielen Bewohnern von diesen ge-trennt worden und habe die fürchterliche und weite Wanderung allein unternehmen miisfen. Der ver-weifte und heimatlose Knabe wurde mit Geld reich-lich versehet» und konnte nun den Schluß seiner großer Reise mit ver Eisenbahn ausführe«. Die Angst vor dem russischen Mordgesindel will aber bei ihm nicht weichen, sie quält ihn selbst im Schlafe noch, au» dcm er oft laut schreiend emporfährt. DaS .I nsanieristenherz". In der «Deutschen Medizinischen Wochenschrift" berichten die Assistenzärzte an der ersten mcdiztttischcn Uni» orrsitätiflintl der Berliner Caarite, Karl Maase und Hermann Zondek, über Herzbefunde bei Kriegsteilnehmern. Sie hatten Gelegenheit, die Herzen von 40 verwundeten gleich nach deren Ankunst röntgen-alogisch aufzunehmen und diese Aufnahmen unter den gleichen Bedingungen vier bis 10 Wochen später zu wiederholen. ES handelte sich dabei um Soldaten, die kurz nach sehr großen, strapazenreichen Märschen leicht verwundet ausgenommen waren. Die Marsch-leistungen beliefen sich im Durchschnitt auf etwa 40 bis 45 Kilometer täglich, bisweilen vier Wochen lang und darüber hinaus; in etwa 30 Tagen waren also etwa 1500 Kilometer zurückgelegl worden. Diese außerordentlichen Märsche, die ohne größere Ruhe-pausen, häusig ohne vorheriges Training und unter starken seelischen Anfügungen gemacht wurden, stellen au die Leistungsfähigkeit dcS Herzens An» sprüche, wie sie unter den Verhältnissen des Friedens kaum je praktisch vorkommen. Co zeigten die Herzen der Soldaten in einem sehr hohen Prozentsatz der Fälle ausfallend große Abweichungen votn normalen Umfang. Die Vergrößerung der Herzhöhlen erstreckte .sich in der Mehrzahl der Fälle auf alle Teile des Herzens, in andern Fällen war nur ein bestimmter Hcrztcil, besonders der rechte, betroffen. Nimmt man als DurchschnittSgrvße der Basis normaler Herzen bei Leuten von 175 Zentimeter Körperlänge ILZenti-meter, so wurde bei diesen Untersuchungen etwa 13,8 oder 14 Zentimeter als Mindestmaß, in einigen Fällen auch 16 Zentimeter und darüber gesunden. Der Unterschied zwischen diesen .Jnsanlerieherzen" und den Kavalleristen, besonders aber von Feld-artilleristen, war so aussallend, daß andere Ent-stehungSursachen als die außerordentlichen Marsch-leistuugen kaum in Bettacht kommen. Bis zu zehn Wochen nach den ersten Aufnahmen zeigte sich dabei keine wesentliche Rückbildung. Die Funktion der Herzen war im ganzen gut. Wenn «>tch die Patienten im Beginn über Beschwerden in der Herzgegend klagten, so besserten sich diese doch recht schnell ohne besondere Behandlung. Die Leute konnten bis aus wenige Ausnahmen, soweit nicht andere Gründe dagegen sprachen, als selddienstsähig entlassen werden. Die .Köchin" des deutschen Kaisers als englische Nachrichtenquelle. Unter»en törichten Albernheiten, mit denen die englische Presse ihre Leser von der .deutschen Absicht, Europa zu zerstören", zu überzeugen sucht, ist unzweifelhaft die schlimmste, ein Buch, daS soeben in England er- schienen ist, und da« nu» von der Presse als voll-gttliiger Bewci« für da« Streben der Dcuischcn nach der Weltherrschaft eifrig besprochen und zitiert wird. Verfasserin dieses Buches ist angeblich eine junge Engländerin von guter Herkunft, die — auS leicht zu verstehenden Gründen — ihren Namen nicht an-gibt. Diese Dame soll etwa vor fünf Jahren als Gouvernante bei zwei kleinen Prinzen im Alter von fünf und sechs Jahren aus einem königlichen deut« sehen Hause tätig gewesen sein. Diese prinzliche Fa« milie hab« einen Palast in Berlin besessen, eiuen anderen in einer kleineren Stadt Preußens, ein Lchloß im Schivarzwall» und ein anderes am Rhein, und hier will die Gouvernante ihre Tätigkeit ent-faltet haben. Das ganze Buch ist natürlich ein al-berner Schwindel von Ansang bis zu Ende, der aber jetzt von der englischen Presse mit Genuß ausgebeutet wird. Schon der Eintritt der angeblschen Gouvernante in das prinzliche HauS ist recht charakteristisch. Da-nach hätten die kleinen Prinzen ei» Spiel vor sich gehabt, das in einem vollständigen Modell der Stadt London mit allen Kirchen, Straßen und Gebäuden bestanden hätte. Darüber hätten sie kleine Zeppelin-Modelle fliegen lassen, und ein junger, preußi-scher Leutnant hätte Dafür gesorgt, daß bei diesem Spiel der nötige Haß in die Herzen der Kinder ge-gössen worden sei. Dann verzeichnet die Gouvernante noch interessante Gesprächemit oer „Köchin", woraus Einzelheiten aus dem Charakter des Kaisers mit-geteilt werden, die die Köchin der Gouvernante an-vertraut hätte. In diesem Stile ist daS ganze Buch gehalten. Die Gouvernante teilt auch dem auf» horchenden England mit, daß sie ganz genun erfahren habe, der deutsche Kronprinz sei nur deshalb nach Indien geschickt worden, um dort die einheimischen Fürsten aufzuhetzen. Daß man diesem Dienstboten-klatsch ernstliche Beachtung schenkt, deutet auf einen auch durch den Krieg nicht entschuldbaren geistigen Tiefstand, wie man ihn selbst von der englischen Presse nicht erwartet hätte. .Made in G e r man y" l Daß blinde Wut gegen das Deutsche nicht immer zu dem gewünschten Ziele sührt, hat kürzlich ein Angehöriger der engli» sche» Nation in einem Spezialsall zu feinem schmerzlichen Leidwesen erfahren. Der Fall ereignete sich dem „Daily Chronicle" zufolge an der Londoner Börse. Die Besucher der Börse bemerkten plötzlich, daß die Metallverschlüße an den Mappen, die die täglichen Meldungen der Börse enthalten, deutsches Erzeugnis sind. Diese Entdeckung erzeugte eine sehr erregte Diskussion, und ein allzu temperamentvoller Börsianer glaubte die Sache rasch aus der Welt zu schaffen, indem er die Metallverschlüsse einfach von den Mappen loSriß, zu Boden warf und mit Füßen trat. Das deutsche Metallerzeugnis war jedoch aus kräftigerem Material als die englische Schuhsohle dcS wütenden Börsianers, und so geschah eS, daß ein Stück dieser metallenen Verschlüsse den Deutschen-sresser derart verletzte, daß Blut anS der Wunde floß. ES ist nicht die erste und wird wohl auch nicht die letzte Wunde sein, die „Made ii» Germany" den Engländern zufügt. Rummer 41 DesHche Wacht Geite 7 Grösstes Spezialgeschäft Cillis in Fahrrädern und Nähmaschinen. Lage"* legerratlcr, Pncliräiler, WaflTenräder Fahrräder von Alleinverkauf! Alleinverkauf! 120 K aufwärts. Grosse Reparaturwerkstätten Singer-Nähmaschinen tod 65 K aufwärts. 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Z. 5568/-1 Kundmachung. An die Hausbesitzer der Stadt Cilli! Alle Mahnungen gegen eine Wasserverschwendung blieben ohne entsprechenden Erfolg und es musste festgestellt werden, dass in den verschiedenen Räumlichkeiten teils infolge Mangelhaftigkeit der Installation, teils aus Sorglosigkeit die Zapfstellen rinnen, wodurch mehr als nötig Wasser verbraucht wird. Da nun in der kommenden wärmeren Jahreszeit der regelmässige Wasserverbrauch ein bedeutender wird, dieser auch infolge der Erhöhung des Truppenstandes und der Aufstellung der Militärspitäler gestiegen ist, muss der Wasserverschwendung umsomehr gesteuert werden. Ich fordere deshalb alle Hausbesitzer, die ja in erster Linie die Verantwortung für einen geregelten Wasserverbrauch tragen, auf, die notwendigen Vorsorgen gegen eine Wasserverschwendung zu treffen, die Parteien zu verpflichten, die Zapfstellen verschlossen zu halten und alle Mängel der Verschlüsse zu beheben. Ich habe angeordnet, dass der städtische Wassermeister Nachschau bezüglich erfolgter Behebung der Anstände zu halten und sollten solche nicht beseitigt sein, die erforderlichen Arbeiten sofort auf Rechnung der Hausbesitzer vorzunehmen hat. Die Weigerung gegen die Vornahme der Arbeiten hätte zufolge § 17 der Wasserleitungsordnung die Absperrung der Wasserleitung bis zur Behebung des Anstandes zur Folge. Stadtamt Cilli, am 4. Mai 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. Vertreten durch :• Rudolf Blum & Sohn Dactideckongs- u. Spengler-Geschäft Aufträge nimmt entgegen: Peter Majdiö .Merkur* in Cilli. Ecke Carnerie- u. Hilariusstrasse. VortrefTlleh bewährt für di<- Hrlfger Im Vfli« nnd überhaupt für «Jedermann hat sich slü beste scbmerzstiilendB Einrelbuna bei ErkiltimgAB, Rheumatismas. Ulclit, InsturnxA, Hala , Brust- ud Ruckens'-hmerz n. ». w. Dr. RICHTERS cijsicl COBHt Anker-Limment. Kruste für Anker-Pain-Expellir. Fluch« K —•», rlo, *•—. 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