Ar. 110. Donnerstag am 6. Deremtier 1877. II, Jahrgang Cillitt Jcituiuv Pränumcrations-Bedingungen. Für Eilli: Mit Poft-»loMtiidi Versendung: »tmtiiatri« .. i.so turrtclj&littii ..>.>» • • • *•- , H»,d,ichnA . . . 8.»M #omjatjng. » . Ä»r»;zithr»q . . . I lammt Auftrll»»» Einzelne Nummern 7 kr. Erscheint jeden Donnerstag »ni» Sonntag Morgens. Inssrsts Wki-iien sngenommsn in dn SiDedelion bin „Siilier .-teil»»?". Hce» rnizaftc R». « tBuch»rilcke«ci v»n «»»w«rl« »edmen Znleeale für fct< ..üalrt «X: R M»Is« in Kirn, »»d aUc» dtdenle»»en Ct仫* do» S«xl>»«n», I«s. »>en-inch l» Gr»z, !l. Lvveiit und Sioitn t ioap. in Otttt. A. «Ulla. Leiinnj« - »zenliil i» r«ii»»ch. ch- --------Hl Bom Kriegsschtlupkatze. Officiell wird au« Bogot, 1. und 2. Dec., berichtet: Nach Einnahme der Prawczer Position verließen die Türken Nowatschin, Skriwen und Orhanie und zogen sich zum Passe bei Wratschetsch zurück. Aus Etrovol zoqen sich dir Türkeu auf den Schandornik'schen Paß bei Arabkana zurück. Die ganze Strecke zwischen den Flüssen Joker und Ogost wurde von den Türken gesäubert. Russische Abtheilungen besetzten Belovrob und Ve wat>chowo am Ogonflusse, fliegende Eolonnen wurden gegen Berkowat« und Belgradschik ge-sandt. — Am 28., 20. und 30. November fanden bei dem Cory« des Großfürsten-Thronfolger« un-bedeutende Scharmützel statt, wobei eine Lerschie-duag der türkischen Truppen von Solenit gegen Rustschuk bemerkbar war. Dieser Tage fand bei Giurgewo ein Geschützkampf statt, wobei durch eine türkische Bombe ein russischer Pulverteller in die Lust gesprengt wurde. Ungesähr vor einem Monate besetzte eine Abtheilung Türken au« Si-listria eine alte russische Jöfltterie auf dem linken Ufer der Donau unv besetzten dieselbe stark. Äm 29. November versuchten die Türken da« erste Mal au« dieser Redoute auszurücken, jedoch erfolg-lo«. Unter verstärktem Feuer au« der Festung und vom Monitor übersetzte» die Türken aus Sili-stria 500 Mann die Donau und atlaquirteu den Wald bei dem Dorfe Manuku westlich von Kalarasch. Nach einem dreistündigen Kampfe schlug das Omsker Regiment den Angrifs ab. Ebenso haben Sum'sche Hußaren einen dreimaligen Angrifs der Tscher-kessen gbgeschlagen. Die Türken hinterließen viele Todte und zogen sich in die Red oute zurück. Der Verlust der Russen beträgt zwei Todte und zwölf Verwundete. Die Türken verließen ohne Kampf die starke Befestigung bei Wratschesch und Lutakowo und zogen sich auf der Straße nach Orhanie und Lutiwo gegen Sofia zurück. General Elli« besetzte am 21». November die von den Türken verlassenen Positionen, verfolgte die Türken am 30. Nov. bi« Araiikonak jenseit« des Engpässe«. Ein Detachement de« General» Arnoldi-TscherkeSky besetzte am 30. Nov. Kriwina am Gibrafluffe und Kutil» witza, ebenso die von Lompalanka nach Berkowatz führende Straße in anhaltender Fühlung mit dem rumänischen Detachement in Lompalanka und mit dem russischen Detachement in Wreza. Belgrad, 3. Dec. Wegen der Concentri-rung türkischer Truppen an der Drina wurde die Milizbrigade von Schabatz-Valjevo dorthin beordert. Der Senator Bjclymarkovusch wurde zum Gene-ral und Commandanten de« Moravacorp« ernannt. Hesterreichischer 'Reichsrath. Da« Abge ordnetenhau« nahm da» Bankstatut mit Ausnahme des.Artikel« 102 an. Die Berathung desselben wurde bi« zur Debatte über die Paragraph! 1 und 2 de« Ueberein-kommen« vertagt. Ein Amcndemeut de« Abg. Menger zum Artikel 110 wurde behufs einer präciseren Fassung desselben an den Ausschuß vcr-wiesen. Die Statuten der Pypolhekaccreditabthei-lung der Bank wurde ohne Debatte angenommen. In der Debatte über da« Ueber einkommen zwischen beiden Finanzministern einerseil« und der Bank anderseit« beantragt der Abg. Dürnberger die Zurückweisung de« Artikel« 1 an den An«> schuß, um die Frage des Beitrages beider Reich»-Hälften zur Tilgung der Achtzig-Millionenschuld endgillig zu lösen. Dieser Antrag, welchem auch der Finanzminister zustimmt, wurde einstimmig angenommen. Eine Interpellation des Abg. Roser und Genossen beantwortend, erklärt der Handelsminister, daß er die officielle Nachricht er-haften habe, die Pariser Ausstellung werde an dem früher bestimmten Tage eröffnet werden. Die französische Regierung sei fest entschlossen, alle» ausländischen Ausstellern gegenüber den eingegan-geilen Verbindlichkeiten nachzukommen. Die neuen Schulgesetze. < Fortsetzung.) Wir bemerkten unlängst, daß die neuen Schal-gesetzt in mancherlei Hinsicht einer, den Erfahrungen und der Praxis angemessenen Umänderung zu un-terziehen wären. ES ist die» bereit« ein vielseitiger Wunsch, und wir zweifeln nicht daran, daß schon in der nächsten Landtag»- eventuell Reichsrath«-session die«fall« eine Anregung geschieht, wie e« schon im Jahre 1873 zu Gör; der Fall war. E« sind wohl in erster Linie die Bezirk«-schulbehörden hiezu berufen, jene Anträge bei den LandeSstellen einzubringen, welche geeignet sind, insbesondere in unsere LandtSgtsetze möglichst Klar-heil und waS noch richtiger. Durchführbarkeit zu bringen, den» die Bezirksschulbehörden sind in die kleinsten Detail« hierüber im Reinen, welche Gesetze sid) bisher in ihrer gegenwärtige» Forin be-währen, welche einer Aenderung bedürfen oder ob hie und dort nicht etwa noch neue Gesetze zu schaffen wären, die dem Zwecke entsprechen. Wir wolle» auch keineswegs den Schulbe- Feuilleton. „Herrn Knolle s Arantfayrt." Humoristische Original-Novelle von E. F. o. Srulschreiber. (I. Fortsetzung.) Hätte mich hier nicht die Furcht vor Herrn Knolle « Zorn zurückgehalten; ich hätte laut auf-lachen müssen: Ich kannte Ernst Knolle schon als kleinen Knaben in seinem Spenzer und hatte eine besondere Vorliebe für den kleinen Kerl gehabt. Der Junge hatte sich stet« vertrauung«voll an mich angeschlossen, so daß wir trojj de» Unter-schiede» der Jahre wirkliche Freunde waren. Die-se« Verhältniß hatte auch fortgedauert, als Ernst auf die Hochschule ging, um Medizin zu studiren. Wir correspondirten fleißig und als vor drei Jahren der junge Doctor eine vorteilhafte Anstellung in der Residenzstadt M ... erhielt, da freute sich Niemand mehr über sein Glück wie ich. Wie er mich von allen wichtigen Vorkomm-nisien seine» Lebens stet« unterrichtete — ja die« mit weil mehr Beruhigung that, als bei seinem Vater — so hatte er mir a»ch vor ohngesähr einem halben Jahre in etwas überschwenglichen AuSdrückeo von einem jungen Mädchen geschrieben. Die ganze Epistel war ersichtlich unter der Con-vexbrille eine« Verliebten versaßt und endete damit, daß er sich hoch und theuer beschwor, das Mädchen heim-zuführen. Unten stand in einem Postscriptum : „Ich schreibe gleichzeitig an Vater, um ihn so peu ä peu vorzubereiten. Sie wissen, man muß bei ihm Alle« pianissimo anfangen, bi« er in Schwung kommt. Erwähnen Sie vor der Hand nicht« gegen ihn, bi« er selbst ansängt; dann aber feien Sie mein Fürsprecher — denn das sage ich Ihnen: da« Mädchen muß mein werden!" Ich hatte also den Wunsch meine« jungen Freundes berücksichtiget und gegen Knolle -ien. keine Silbe geäußert, da ich die ganze Ge-schichte kenne. Ich halte bei ihm schon unzählige Mal die Erfahrung gemacht, daß man Alle« ver-darb, wenn man mil der Änir in'« HauS fiel. Man konnte ihn am besten mit jenem bekannten Dukaten ans dem Kartenblatt vergleichen. Nimmt man das Blatt schön langsam weg. so bleibt der Dukaten gemächlich oben liegen uud man kann ihn hinbringen wo man will. Gibt man der Unterlage dagegen einen Stüber, so daß dieselbe wegschnellt, so macht sich gleich da« Beharrungsvermögen und die Faulheit geltend: Der Dukaten sucht sich tro-tzig seinen eigenen Weg nach unten. Ebenso war e« mit Herrn Knolle; wollte man ihn zu irgend etwas herumkriegen, so mußte man zehn Meilen davon anfangen und wie die Katze um den heißen Brei allmählich näher schleichen;, rückte man ihm jedoch ohne Präludium auf den Leib, so hülle man eher den Brocken von seinem Platze, als ihn von seiner Stelle gebracht. Ich kannte diese Eigenschaft sehr wohl, und als mich einmal ei» prachtvolles Weichfelrohr, welches er besaß, lüstern machte, fing ich bei der indischen Wittwenoerbrennung an, und in dreiviertel Stunden war da« Rohr mein. — Um inzwischen wieder auf die Geschichte zu komme», so hatte Herr Knolle, nachdem er Enst'S Brief erhalten und ohne mir ein Wort zu sage», nach M ... geschrieben und Erkundigungen ein-gezogen, die aber sehr dunkel ausgefallen waren und ihn in die größte Bestürzung versetzt hatte». Sein Eorre«pondent, ein echter Städter, hatte das Ding auf die leichte Achsel genommen und zurückgeschrieben, daß e« allgemein heiße, Herr Ernst Knolle sei im Begriff eine äußerst reizende jugend-liche Soubrette zu heiraten, daß er jedoch nicht er-fahren habe, wie sie heiße, »och sonst etwa« Nähe-re« wisse. Hierauf folgte ein äußerst fulminanter Brie' von «vn. an jun., gespickt mit Enterbung und sonstigen väterlichen Donnerkeilen, worauf der Doctor, der nun sein letzte« Pulver verschießen wollte, jenen Brief mit der fürchterlichen Drohung schrieb, welche Herrn Knolle antrieb mei»en ar-mcn Lehnstuhl zu Schande» zu sitzen. Uebrigen« verschnupfte r« mich ein wenig, daß mir Ernst nicht reinen Wein eingeschenkt hatte; jedenfalls mochte er deuten, daß meine Grundsätze zu pedantisch feien, um seine Verbindung mit einer HSrden in irgend einer Hinsicht vorgreifen, sondern nur den Wunsch auSsprechen, daß dieselben unsere Ansichten gelexenheitlich wenn auch nur theilweise verwerthen mögen. E« ist bei unserer Lande«schulbehörde bereit» die Umänderung der Schul« und Unterricht»ordnung vom 20. August 1870 einer eingehenden Berathung unterzogen worden und »hat auch die dieSjührige LandeSlehrer-Lonferenz so manche Anträge ein-gebracht. Die» verdient vollste Anerkennung. Bon großem Nutzen aber wäre ferner» eine Pracisirung de» III. Absätze» de» SchulaufsichtSgesetzt« vom g. Februar 1809. Dieser Absatz handelt nämlich von der BezirkSschulbehörde. E« siod darin die Pflichten der letzteren wohl angeführt — wir ver-mißen aber darin die Feststellung einer Execution«-gewalt für den BezirkSschulrath. Er hat nämlich da» Recht dem Ortsschulrathe Aufträge zu erthei-len, dessen Wirksamkeit zu überwachen. E« ist aber gesetzlich nicht sixirt, welche Mittel der Bezirk»-schulbehörde zur Bersügung stehen, daß sie ihre Anordnungen, wenn nöthig oder wenn nicht ander» möglich, zwangsweise durchzuführen vermögen. E« soll nicht gesagt sein, daß die OrtSschulbehörden nicht» thun aber e» gibt am flachen Lande doch Vertreter der Schule, die nicht selten gegen Alle« stimmen, wa« von der vorgesetzten Behörde kommt. In solchen Fällen sollte der Bezirkvschulrath strenge zu Werke gehen. Wie sollte er die« ? Er kann höchsten« Berichte binnen 48 Stunden, „sogleich", „allsogleich* „augenblicklich" oder „schleunigst" und „mit Postwendung" abverlangen, aber manche halsstarrige Localschulbehörde will diese Amtssprache nicht recht verstehen. Wird ein Pönale dictirt, so kann« der BezirkSschulrath nicht einbringen, — hat keine Exekutivgewalt. Der zweite Absatz eben diese« Gesetze«, welcher über OrtSschulräthe handelt, enthält ollerding« den Paßu«, daß Berwei« gerung der Thätigkeit im OrtSschulräthe mit einer Geldbuße bi« zu 100 fl. zu bestrafen sei — aber der BezirkSschulrath kann keine Executivgewalt ausüben und e» bleibt bei der Androhung ! Eben — dieser Absatz sollte noch eine Ergänzung darin er-halten, daß der Gemeindevorstand nie Obmann sein tars, denn die Erfahrung hat bisher gelehrt, daß der Gemeindevorstand oft gegen die Schule gesinnt ist au» dem einfachen Grunde, weil er Schulkosten aus der Gemeindecasse zahlen muß. Die dann gefaßten Beschlüsse der Onsschulbehörde sind meist einseitig und viele werd«» nicht durch-geführt zum Schaden der Schule. Ganz leise muß aber dem Allen beigefügt werden, daß es denn doch auch am Platze wäre, wenn sowohl dem Orts- als auch dem Bezirksschulrats auSgebreitetere Rechte rücksichtlich der Lehrer-Ernennung und in manch anderer Bezieh-ung eingeräumt würden. (Fortsetzung folgt.) Schauspielerin zu billigen. Hier hieß e« vorsichtig sein um nicht zwischen zwei Stühlen durchzufallen, und eine Menge Gedanken schoßen mir durch den Kopf, wie ich mich eigentlich stellen sollte. Herr Knolle sah mich unterdessen erwartung«-voll an; ich mußte also jedensall« irgend eine Antwort geben. „Hm, hm !" machte ich. „Was hm?" — „Hm. verteufelt dumme Geschichte, da« I Wa« gedenken Sie zu thun 'i" — „Hin will ich, so schnell mich Pferd und Wagen fortbringen, und dem heiratstollen Jungen in'« Gewissen reden. Sie geben doch zu, daß ^ ich eine so unchristliche Verbindung hindern muß?" —, So? ist da» Mädchen jüdisch?" — „Den T.....ist sie — : Schauspie- lerin, und damit wissen Sie genug!" — »Run aber, sie kann ja doch trotzdem eine ganz respektable Person sein?" Bei diesen Worten rückte Herr Anolle so gewaltig mit dem Sessel herum, daß ich au« Furcht vor einer neuen Niederlage eiligst schwieg. — „Respektabelschrie er — „so eine bemalte, singende Figur '. Pfui T----? Ich sage Ihnen, Herr, ich weiß wa« respektabel ist!" Und zur Bekräftigung seiner Meinung schlug er in meinen wackeligen Schreibtisch hinein, daß Kleine Chronik. Ciüi, 5. December Ernennungen > Da« f. k. Oberlandes, gericht hat die Rechtspractikanten Herrn Johann Rehatschek und Herrn Albin Scharnagl zu Auskultanten für Steiermark ernannt. (Der Lehrerverein in Cilli) hält morgen den 6. December feine neunte dießjährige ordentliche Monat«versammlung mit nachstehendem Programme ab. 1. Protokoll. 2. Mittheilungen der Berein«leitung. 3. Forsetznng der DiScusston über die Benützung der heimatlichen Umgebung beim geografischen und naturgeschichtlichen Unter-richte. (Referent Herr Lopan) 4. Da« Rechnen mit Dezimalzahlen. «Spezielle Methodik.) 5. Anträge. (Theater.» Direktor Löcs von Wara«. diner Theater veranstaltet mit seiner Gesellschaft Dienstag den 11. d. M. im hiesigen Stadt-Theater seine erste Operetten-Vorstellung. Wir haben bereit» der Vortrefflichkeit dieser Gesellschaft er-wähnt und fügen nur noch bei, daß die Musik au» 16 Mann von der WaraSdiner-Stadt-Eapelle bestehe» wird. Epidemie.) In den Gemeinde» Lasche und St. B a r t l m ä, Bezirk Gonobitz ist die DyphteritiS epidemisch ausgetreten und sind 42 Per-sonen erkrankt unv davon 14 bereits der krank-heil erlegen. , Vorsichtsmaßregeln) Wie uns au» Laufen geschrieben wird, so haben sich in neuerer Zeit abermals Zeichen ergeben, welche schließ«, ließe», daß der Geist des Uebermuthes und der Bosheit roher Burschen auf irgend eine Weise neuerdings und zwar bald zum AuSbruche kommen dürfte. Doch Dank der Umsicht und Vorkehrungen, weiche der Herr Bezirkshauptwann in der ener-gifchesten Weise, besonder« am Vorabend de« bei un« so gefürchtet«! laveri Abend« getroffen hat, erfüllten sich die gehegten Befürchtungen nicht, und dürfte auch der ruhige Theil der Bevölkerung von Ausschreitungen für die Zukunft verschont bleiben, weil auch in dieser Beziehung vorgesorgt worden ist; denn auf Anordung de« Bezirk«-hauptmann« sind von Cilli, Franz, Praßberg und Oberburg je zwei Mann zur Aufrechthaltung der Sicherheit nach Laufen bestimmt worden. (Eine dunkle Geschichte.) Der Grund-besitzer Josef Kolar in ZaloZe vernahm Abend« de« 30. November in der Gegend de« unweit vor seinem Hause vorüberfließenden Bache« „LvZnic" ein Aechzen. Er ging mit einer Laterne nachsehen und fand in dem hochangeschwollenen Bache einen Menschen mit den Wellen ringen. Schnell ent-schlössen sprang er in den Bach, rettete den Un-bekannten vom Tode de« Ertrinken« und trug ihn nach seiner Wohnung. Nachdem der Gerettete, in der Tintennapf hoch auf sprang vor Schreck. Ich wandte daher ganz schüchtern ein: — „Wir wollen darüber nicht streiten, Herr Anolle. Man muß jedenfalls irgend Etwa« unter-nehmen; ich kenne Ernst, und wenn Sie sich nich-rühren, so bleibt Ihnen die Alternative Ihren Sohn als Schauspieler, oder eine Schauspielerin al« Schwiegertochter zu sehen?" — „Ja. hier heißt'« nun handeln!" rief er energisch, und al« ob ihn seine eigenen Worte zu ungewohnter Thatkraft angespornt, sprang er auf und packte mich an den Schultern: — „Sie müssen mit. Herr Treuhart!* — „Ich?" rief ich ganz verdutzt — „wo-hin?" — „In die Residenz! Sie müssen dem Jungen den Kopf waschen; er hielt immer große Stücke auf Sie!" — „Aber, bedenken Sie doch die Zeit; er ist ja wohlbestellter Doctor der Medizin!" „Macht Alle« nichts, Sie müßen mit! Ich weiß, Sie haben hier nicht« zu versäumen, also reden Sie nicht weiter!" Ich krazte mir, wie e« meine Gewohnheit ist, wenn ich bedenklich bin, die Rase. In die Residenz - hm. ja, ich wäre längst gerne wieder einmal hingegangen, aber, aber, der nervus reram, da« Geld! So oft mich die Versuchung packte, zog ich geschwind meine lange, gehückelte Börse, welchen er den Weingartbesitzer Mathäu« Vosttaf von PoSvin erkannte, zum Bewußtsein gelangte, erzählte dieser, daß er vom «rdrä-Markte in Eilli, wo er eine Kuh gekauft und wieder verkauft habe, heimging und von zwei Männern überfallen wurde, welche ihn mit der Erklärung, daß sie das Recht hätten, alljährlich einen Menschen ermorden zu dürfen, aus einem Fläschhen riechen ließen, wodurch er betäubt wurde, und nach lem Wieder-erwachen mit seinen An-reifern rang, die ihn schließlich in den Bach warfen. Wa? hier Fantasie und Wahrheit sei. werden wohl die Erhebungen aufhellen. Pettai», i- Dec. (Cng-fcon.) Sonntag den 2. d M. brannte in Stadtberg bei Pellau eine hölzerne keusche vollkommen nieder. — Dienstag den 4. d. M ist da« Haus de» Koletnii zu Markeldorf bei Pettau ein Raub der flammen geworden Dieser Brand war der dritte, welchen Koletnik heuer traf. Beide Brände sollen — wie gesprochen wird. — gelegt worden sein. — Vor einigen Tagen wurden in Pellau zwei Personen in Haft genommen, welche mehrere falsche Eingulden-Noten verausgaben wollten; diejelden iaugnen jedoch, dir Fabrikanten dieser Falfiftcate »tt fein. Da auch die gepflogene fHausdurchsuchung keine derartigen Beweise an das Tageslicht brachte, welche daraus hindeuten würden, daß die Festgenommenen auch die Urheber der beanständeten Noten seien, so dürften dieselben — weil sie auch nicht eingeftehen wollen, von wem sie diese Noten erhielten, — bald wieder ihrer Hast entlassen werden. — Dieser Tage wurde in der tolo« ein Raub begangen Die Frucht diese« Raube» ivar ei» auf 7 fl. bewirtheter Winterrock. Der Thäter desindet sich bereits in Haft und hat auch schon seine That eingestanden. (Jllustrirte Jagdzcitnng .» Organ für Jagd, Fischerei und Naturkunde. Herausgegeben vom k. Oberförster H. Nitzsche. 5. Jahrgang. Nr. 5 enthält: Iagstreitigkeiteo von Fr. Frei-Herr von Droste-HülShoff. Iagdbilder au« der Ostindischen Inselwelt von H. von Elausewitz (mit Illustration). Der Wiener Wildpretmarkt. Die Hofjagd zu Letzllngen. Zum Fischereigese«. Von der Gemsenjagd. Eingestellte« Jagen auf Rothwild (mit Illustrationen» u. f. w. — Ver-lag von SchmidtGünther in Leipzig. Alle Buch-Handlungen und Postanstalten nehmen Adonne-meut« an. 3 M. halbjährlich. Aus dem Gerichtssaale. Urtheile, welche beim k. k. KreiSgcrichre Eilli vom 26. November bi« 1. Dezember «flössen sind. Am 26. Hochler Franz, öffentl. Gewaltthä-tigkett, 3 Monate schweren Kerker : Kaschier Franz öffentl. Gewaltthätigkeit 13. Falle«, f r e i g e f p r o-chen; Sauric Aloi«, öffentliche Gewaltthätigkeit 12. Falle«, 3 Monate schweren Kerker; Mer<>-nik Anton 4 Monate, Wutte Josef 18 Monate schweren Kerker, Diebstahl; Bu. er Franz, schwere über die stet« die beiden Ringe schlüpfen wollten, heran«. Dann sah ich die Geldbörse an. und sagte: Bleibe im Lande und nähre dich redlich! Die Leute erzählten immer die haarsträubendsten Geschichten von der jetzigen Theuerung in der Re-sidenz, so daß mich jedesmal ein Grausen über-fiel, wenn ich daran dachte! — Wie ich nun so dastand und grübelte, sah ich deutlich, wie die Ungeduld meinen Besuch fast verzehrte: er hob abwechselnd bald da« eine, bald da« andere seiner dicken Pedale in die Höhe und batte sich bereit« die Nägel von zwei Fingern bi« auf'« Blut abgebissen. — „Run" — rief er endlich — „machen Sie doch einmal; in einer halben Srunde geht die Post at$„ — „Wie, was — schon heute, gleich jetzt?" — „Na freilich, soll ich vielleicht nach der Hochzeit ankommen?" — „Hm, was soll ich thun; glauben Sie factisch, daß ich nothwendig bin?" — „Ja!" stieß er kurz herau« — „und nun, wenn Sie ein Freund fein wollen, so packen Sie jetzt Ihre Siebensachen I" — „Aber, mein Bester, ich bin ja zu Allem bereit, aber da, sehen Sie, hier..!" Dabei schlug ich mit der flachen Hand an die Hosentasche. (Fortsetzung folgt.) körperlich« Beschädigung 11 Monat Kerker; Maj-ger Pner, Diebstahl, 4 Monate schweren Kerker: Am 28. Hriber»eg Franz. Diebstahl. 3 Tage Arrest; Germie Caspar, Diebstahl, 2 Monate schweren Kerker; Volöic Paul, Diebstahl, 12 Monate. BolNe Antonia. Dicbstahlsiheilnehmung. 1 Monat schweren Kerker; lkrainig I»sef, Dieb-stahl. Am 29. Hridar Martin, Diebstahl. 2 Jahre schweren Kerker; Krajnz Anton, öffentl. Gewaltthätigkeit 13 Falle», 3 Monate schweren Kerker; Wergle» Ferdinand. Diebstahl, 4 Monate schweren Kerker, Eilitz Josef und Kurnig Josef, Diebstahl je zu 6 Monate schweren Kerker. Am l. Dezember. Schalaman Franz, Diebstahl, 8 Monate schweren Kerker; Strntz Maria. 3 Monate schweren Kerker, Hudobreznik MathäuS 6 Monate schweren Kerker, Diebstahl; Lamulh Anton, 2 Monate Kerker und Kal^ek Maria frei-gesprochen, schwere körpl. Beschädigung °, ®oc« nik Josef. Diebstahl. 2 Monate schweren Kerker. Hauptverbandlungen vom HJ. bi» 15. December. Montag 10. Belak Jakob recte Jeosenak. öffentl. Gewaltthätigkeit 5. Falle» ; Feichter Paul, Veruntreuung; Kottnik Dkartin, Diebstahl; Tern-jak Anton, Diebstahl; Mar^injak Franz, Dieb-stahl. Mittwoch 12. Sosec Martin. Dieb-stahl; Ciraj Anna und Brinou^ek Apollonia. D'ebstahlStheilnedmung; Godec Anton vulgo Janku. Diebstal,l«theilnehmung; Bregant Franz, st^were körperl. Beschädigung; Stefanie Franz. Betrug; Äolic Franz, schwere körpl. Beschädigung. Donnerstag 13. Appelverhandlungen. Sam« stag 15. 2i«fo Anton, öffentl. GewZlllhätigkeit; Pliber^ek Franz und Genossen, schwere körpl. Beschädigung; Rocker Franz, schwere körpl. Be-schädigung; Rächt Josesa und Georg. Betrug; KoreS Anna und Genoffen, schwere körpl. Be« schädigung; Muster Johann recte Papeö, Dieb-stahl. Eingesendet *) „Noviee" Rr. »8 bringt folgende Corresponden»: Au« Eilli 24. Rov. (Eine Bitte an Herrn Dr. Bleiwei«.) Ich kann nicht umhin, der „Rovice" zu klagen, wie sich manchmal bei uns die thier-ärztlichen Angelegenheiten verhalten, wenn irgend-welchen Besitzer da» Unglück trifft, daß ihm ein Thier erkrankt. Ich erlaube mir einen traurigen Borfall zu erzählen. Dem Herrn P. Krajnc, einem hiesigen Bürger ließ man vor einigen Monaten ein angeblich rotzige« Pferd vertilgen. Die ihm noch gebliebenen drei „rotzverdächtigen" Pferde sperrte man deswegen ein, und hält sie heute noch eingesperrt. Den Verlust dieser drei Pferde befürchtend, telegraftrte Herr Krajnc am 4. Oktober nach Laibach dem Herrn Dr. I. Bleiwei«, im Verhinderungsfälle dem Herrn P. Skale, Lehrer an der tierärztlichen Schule daselbst, er möge die contumazirten Pferde unter-suchen kommm. Da keiner der sehnlichst erwünschten Herren kommen konnte, fuhr der Besitzer au« Furcht, e« könnten ihm noch die 3 gebliebenen Pferde vertilgt werden, nach Verlauf der lötägigen Contumazzeit selbst nach Laibach; nun kam Herr Skale mit ihm nach Cilli. Dieser untersuchte alle drei Pferde genau, fand jedoch keines rotzverdäch-tig. Der Schimmel hatte nicht da« geringste Aeichen irgendwelcher Krankheit. Da« neben diesem stehende zweijährige Follen hatte eine Nasenschleim-hautenzündung und Kehlgang«-Drüsenanschwellung im hohen Grade, wa» bei jungen Pferden nicht selten vorkommt, und durchaus unschuldig ist. Diese beiden Pferde sind in einem Schupfen eingesperrt, durch welcheu ein kalter Luftzug geht. Das dritte, im Stalle eingesperrte Pferd zeigte durchaus nichts andere«, als einzelne Drüschen im Kehlgange, wie solche häufig bei Pferden vor-kommen, welche die KehlgangSdrüsenanschwellung bereits überstanden. Da« Resultat der Unter-suchung ließ Herr P. Skale in dem Protokolle des Stadtamte« Eilli mit dem vormerken, daß kein Pferd rotzverdächtig sei, daß daher nach seiner Meinung, da die gesetzliche 15tägige Frist bereit» verstrichen, beide Pferde au» der Eontumaz zu ent-lassen seien, der größeren Sicherheit wegen jedoch nach 8 Tagen noch einmal untersucht werden mögen, da« Follen in einen warmen Stall über» stellt werden müsse, weil e« sonst, ohnehin an der Verkühlung leidend, schwer «kranken könnte. Am 20. Oct. kam der k. k. LandcStdierarzt Dr. Klingan um die kontumazirten Pferde zu untersuchen. Wa» fand dieser? Er bestätigte da« Gutachten de« hiesigen Brzirts-Thierarztes Herrn Reidinger dahingehend: zwei Pferde feien rotzverdächtig da« Follen leide an einem verdorbenen Magen. Sämmtliche 3 Pferde haben nock l5 Tage in Eontumaz zu verbleiben. E« vergingen 15 Tage, aber keine Commission erschien um über den un-glücklichen Besitzer ein endgiltige« Urtheil zu fällen. Erst am 4. Nov. kam der Bezirk«-Thierarzt Rei-dinger mit den Herr.n Dr. Kocevar und Amts-vorstand Huth, welche beschlossen haben, daß da« Follen und die Stutte noch 14 Tage d. i. bi« zum 18. Rov. eingesperrt bleiben müssen — sie sind e« sonnach durch volle 8 Wochen — obgleich beide Pferde ebenso rein und gesund geblieben waren, wie sie Herr Skale am 5. October fand. Da« arme Follen, welche« im kalten Schupfen eingesperrt t'lieb, ist jetzt in Folge der hierin er-halteneii Verkühlung an allen 4 Füssen rachitisch. Am 20. d. M. kam wieder eine Commission. Wa« entschied sie nun? Ein Pferd darf zum Hausgebrauche verwendtt werden, die Stutte, noch immer verdächtig, wird i» einigen Tagen probe-weise eingespannt, daS Follen aber, lungenkrank, hat immer noch im Schupfen zu verbleiben! ! Der Besitzer und Andere die von Pferdekrank-heiten doch auch etwas verstehen, können noch heute beim Pferde und der Stutte keine Krank-heiten endecken, wie bereit« am 5. Oct. Herr Skale, und finden beim Follen nur eine schwere Verkühlung, die Folge seine« Aufenthalte« im kalten Schupfen, wie e« Herr Skale prophezeite. Daraus ist leicht zu ersehen, daß unsere Bürger wegen dieser endlosen, wunderbaren Eontumaz sehr un-willig find, und den unglücklichen Eigemhümer bedauern, der schon volle zwei Monate lang die Pferde nicht gebrauchen darf, und noch heute Ge-fahr läuft, da» kranke Follen zu verlieren. Da diese« Ereignih in der Stadt eine große Sensation macht, erlauben wir un« den Herrn Dr. Blei-wei«, der versöhnlich noch Cilli zu kommen ver-hindert war, zu fragen: „Wer hat die Krankheit der contumazirten Pferde richtig erkannt, der tfit-fige Bezirks-Thierarzt Reidinger, oder Herr Skale, der aus Laibach hieher gerufen wurde, die Pferde zu untersuchen ? Dürfen verdächtige Pferde, wenn sich bei ihnen nach dem Verlauf von 15 Tagen keine gefährliche Krankheit zeigt, noch immer in Eontumaz gehalten werden? Hat Herr Krajnc nicht das Recht eine Entschädigung zu ver-langen, da er die Pferde durch so viele Wochen nicht einspannen durfte, und ihm das Follen viel» leicht wegen feines Aufenthalte» im kalten Stalte noch gar verendet?" Wir werden dem Herrn Doktor dankbar fein, wenn er un» durch diese Fragen den Gachverhalt erklärt. 507 St. Kunigund am 2. December 1877. In der TonnnSlagSnummer d« „Cilli« Zeitung" las ich, daß am 1. Dezember eine V«sammlung de» Versasiungsvereine» stattfinden werde, und baß man umsomehr aus eine vollzählige Anwesenheit der Mitglied« zähle, al» es sich darum bandle den bisherigen Obmann de» Bereine», welcher diese Stelle niedergelegt hatte, zu bestimmen, seine Obmannsstelle noch fernerhin zu b« Neiden. Ich hatte daher nichts Eiligere» zu thun, als meine Pappenheim« anzuziehen und nach Cilli übn Stock und Stein, durch Dick und Dünn zu wand«n. Da ich mein Ziel schon vor 8 Uhr «reichte, so machte ich eine kleine Runde durch die verschiedenen Restaurationen von Cilli. Die „Krone" war schon zahlreich besucht, beim „Erzherzog Johann" war d« Männer G«sang»v«ein versammelt, beim Löwen tranken die Gäste Pilsener-und Taster«-Bi«. beim Ochsen drängten sich die Gäste um die Gottscheeer, und selbst das Koslerbier beim Ele-santen hatte seine Verehrer um sich gesammelt. Nach diesem Durchmarsch«, welcher selbstverständlich mit einem beträchtlichen Aufwand? an Zeit und Geld verbunden war. kehrte ich zum „weißen Ochsen" zurück und warf durch die Glasthüre de» Gartensalons einen prüfenden Blick in da? Bereinslocale. In demselben saßen bei-läufig Ä) Personen; die Berein»leitung war vollzählig, Herr Tisch »en. der Ordner des Hauses raschelte bereits in bedenklich« Weise mit den Papieren in d« Tasche, d« Redacteur der „Cilli« Zeitung" spitzte mit Osten-tation den vleistift, der Georgner vlauderte friedlich mit dem Poluler, neben dem glühenden Ösen rauchte «in Mitglied behaglich seine Pfeife in der Erwartung der Beschlußfähigkeit d«r Versammlung, der politische Com mistär, welcher sich nun zum wiederholten Male die leeren Wände de» Salon« anblicken mußte, sah merilich oft aus seinen Chronomet«, der Caffi« zählte fortwäh-rend die Anwefenden, bald von Osten nach Westen, bald von Westen nach Osten, während einig« angesehene Bürger nach den lebhasten Gestikulationen zu schließen, un-zweifelhaft politisirten, oder, weil der vielgereifte Wirt auch mitplauderte, von den allen oder jüngsten Reiseerlednisien sprachen. Ich konnte die» Stiles nur vermuten, d«nn meine Ohren sind noch nicht fprachdrahtlich zu deutich telephonisch eingerichel, um aus 20 Schritte und durch Glaswände zu hören Für Cilli wäre diese neue Erfin-dung von großem Nutzen; denn der Berfafsungsverein könnte ohne Mühe seine B«fammlungen stet» mit Be. schlußsähigkeit abhalten. Die verschiedenen Mitglieder könnten ganz gemächlich bei der Krone, Erzherzog Johann ic. :c. ihr Bier oder ihren gewohnten Wein trinken und dabei aus telephonischem Wege die Vortrüge des Hnrn Tisch oder ander« Mitglieder anhören: e» könnte dann einem Jeden auch ganz gleichgiltig sei», ob die Vortrage gesprochen oder gelesen w«den und Niemand hätte das Recht oder die Gelegenheit sich in Hinkunft üb« den Mangel an Theilname zu betlagen. Nach dieser Ad fchweisung kehre ich wieder zum Ochsen zurück. Ich er achtete nach dem Wahrgenommenen den Zeitpunkt zum Eintreten als gegeben, und setzte mich an einem der entlegendsten Tische nied«, doch so, daß ich die geführten Gespräch« leicht hören konnt« Es wurden von einem Mitglied« gnade die Ursachen der Theilnamslosigkeit der Cillier an dem PnsassungSleben nörtert. und die Schuld dem Umstände beigemessen, weil die Vnsamm-lungen schon tagelang vorher in der Zeitung un» mit telst Anschlagezettel publizirt wnden, anstatt daß ein B«r«insdiener die Mitglieder persönlich einladen würde. Ich mußte demManne recht geben. Wozu bedarf e», derPrefse der Anschlagzettel? Sind seitdem daSPulver und die Buch druckerei erfunden wurde, die Zeiten nicht immer schlechter, die Semmel klein«, die Steuern größer, da» Fleisch theurer geworden, waren früher nicht die Bäcker und Fleischhauer Millionär«, während si« jetzt nahezu Britin g«word«n sind, v«rlirrt d«r Bäcker nicht bei jeder Semmel 2 kr., der Fleischhau« bei jedem Ochsen 5 fi., so daß nur die Meng« es macht, w«nn « mit heil« Haut davon kommt. Ja da» tommt Alle» nur von dn verdammten Aufklärung. Haben wir vor dem Jahr« 1848 Schulden gehabt? nein! haben wir jetzt Schulden? 4 Milliarden! w« trägt die Schuld? die Presse! die Aufklärung, die Parlamente! Wie angenehm ist eS, wenn d« Bereinsdien« mit dem Bogen die Rund« macht, man trägt d«n Tag in den Kalender ein, an ivelchem die Beriammlung stattfindet, notirt genau den Anfang der Sitzung und kommt d« Tag und die Stunde, da eilt man um rechtzeitig in ein andere» Wirthshaus zu kommen und dort über den PerfaffungS-vnein loszuziehen. Die verdammten Zeitungen dagegen, wer hat denn Zeit sie zu lesen. Vormittag muß man bis 5 oder 10 Uhr schlafin, dann geht man auf ein Gabelfrüh-stück: »ach dem Mittagsefsen harren die Freund« ihre» Partners beim Tarol: um 4 odn i Uhr geht man den Kaffeehausstaub mU Bier herabjchwemmen; stugS schlagt eS 7 Uhr, schon harret uns« da» Nachtmal. welche» wir so rasch als möglich verschlingen um noch im Kreise d« Freunde einige heitne Stunden zuzubringen, kommen wir um ll od«r 12 Uhr ermüdet von d« Tagesarbeit nach Hause, dann wird un« Niemand ver-argen, wenn wir die Zeitung unwillig bei Seite schieben und schlafen Darum nur keinen unnöthigen Fort-schritt. Ein reines Glück ist e». daß die Regieruug selbst für den Rückschritt sorgt, denn die arme Bevölknung wird wieder zum Kienspan und SchnapS zurückkehren und selbst dn sächsische Blümchenkaffee wird als dn höchste Schlarafengenuß unseren Kaffeeschwestern in Erinnerung bleibe«/ Ob dann die BneinSversammlungen lebhafter besucht sein werden? Gewiß abn in andern Form, denn sie werden in Euppenanstalten umgewan delt sein, in welchen auf Kosten der Regierung den Steuerzahlern da« M>ttag»essen verabreicht wird, d«nn jegliche« Einkommen wird in den Staatssäckel fliesten und die Staatsbürger werden von Amtswegen verpflegt sein. (Interessant) ist die in der heutigen Nummer unserer Zeitung sich befindende Glück» An em Zreunde Schönere» und Willkommenere» schenken? Tenjenigeu in vorqerück-len Jahren vergegenwärtigt es glücklich verlebte Seiten: ei tröstet den unglücklich Liebenden; n klagt, lacht und hofft mit ihm: dem Leidenden, dem Kranken gewahrt eZ die angenehmste Zerstreuung; dem Einsamen ist es ein treuer Gesellschafter; ti erhöht die GemMhlichtejt der langen Winterabende im häutlichen Kreise u s w. H.'rvorheben möchten wir noch ganz besonder» die nur ju lohnende Idee vieler der Herren Wirthe, die fich ein solches Wert zur Unterhaltung ihrer Gäste an-geichaft. Die gemachte Ausgabe ha» dreselben; wie un« von mehrerenSeiten bestätigt wird, nicht gereut; ee erweist fich somit auch deren praktischer Nutzeii aus'» Evidenteste und möchten wir allen Herren Wirthen rathen, sich ohne Säumen ein Spielivert einzuschas-fen, da die Gäste stet» dahin wiederkehren, wo ihnen eine solche Unterhaltung geboten Wir bemerten »och, daß die Wahl der einzelnen Stücke eine sein durchdachte ift; die neuesten, sowie die beliebtesten älteren Opern, Operetten, Tänze und Lieder heiteren und ernsten Genres finden fich in den Heller' ichen Werken auf da» Schönste vereinigt. Kurz, wir können keinen aufrichtigeren und wolmeinenderen Wunsch an die aeneigten Leser und Leserinnen unseres Blattes aussprechen, als den, sich recht bald in den Besitz eine» Heller'schen Spielwerkes zu setzen! reichhaltige illu-stritte Preis - Eourante werden Iederman sranco zu-gesandt. i0f Wie wir vernehmen, werden von Händlern gewöhnlich andere Werke für Heller'fche angepriesen ; jede? seiner Werte und Dosen trägt seinen Namen: alle anderen find fremde auch diejenigen mit gestrichenem Namen. Wir rathen Jedermann, fich direct an da» Haus zu wenden. , •) Für Form und Inhalt ift die Redaction nicht verantwortlich Fremden - Verzeichnis. Vom 1. bi» 5. Dezember Hotel Erzherzog Johann Herr Adolf Vugrin ic, Reisender aus Wien. Hotel Elephant. Tie Herren: Lui» Scherer. Zuckerbäcker und Fer, dinand Scheidinger, Agent, beide aus Wien. Friedrich Luez Prosessor aus BreSlau. Johann Abram, Holzagent aus Trieft. Hotel O ch I e n. Die Herren: Eduard Weil, Kaufmann au» Prag. Joses Huber und Mar Schacher!, beide Kausmänner aus Wien. Wilhelm Fifcher, Ingenieur aus Marburg. Hotel goldenen Löwen. Herr AloiS Luigi, Poltssänger sammt Tochter aus Graz, Course der Wiener Börse vom 5. December 1877 Holdlcnk«...........74.ÖÜ Einheitliche Staatsschuld in Noten . . 63.60 n „in Silber . 6(>.iK) l^tiOtr Staat»-Anlehcn»losc .... 112.75 Bankactien........... 806.— Ereditactieu........... 208.50 London............119.30 Silber ............105.75 Rapoleond'or.......... 9.567, I. t. Münjducateu........ 5.64 100 Reichsmark ........58.85 Ankunft und ABfstfirt der Eis^.t-ßavnzüge in Eilli. Wien - Tricst: Ankunft Abfahrt Poftiug..................ll.26 11.34 Mittag. Schnellzug............... 3.34 3.40 Nachmttt. Gemischter Zug........... ä.A &.32 Abends St".... .............11 59 12.07 Nachts. Triest'Wien: Post zu ...............»••• ^23 C.37 Fktth- Gemischter Zug...........*.55 9.03 Dormitt. Schnellzug ............... 1-— 1-0® Ziachmit. Poi'zug................. 4.31 4.39 „ Vcruntw rtlicher Bedactenr Frauz Tiefenbncher. Kleine Anzeigen. Jede !» diese Rubrik eingeschaltete Annanra bis zu 3 Zeilen Raun wird mit 15 kr. berechnet. Anakünftc werden in der Expedition dieses Blatte« bereitwilligst und unentgeltlich ertheilt Oleger-Branntwein wird verkauft in Cilli. (iraier-" gasse Nr. ______503 3 Ein möbllrt«B Zimmer für 1 oder 2 Herren ist zu vergeben, Neugasse Kr. 8.___505 Mi ViaattartBii iann il.ikuseh in Cilli liefert. Ein junger, im Specerei-, Schnitt-, Eisen- und Nilrnber^ei'tache vollkommen erfahrener Commi* wünscht seinen gegenwärtigen Posten baldigst zu ändern. Selber wäre auch geneigt aufs Land zu gehen. &0* Haupt-Gewinn ö?. 375,000 Mark. (tlücks-Anzeige. Die Gewinne garuntirt d. Staat. Erste Ziehung: 12. u. 13.December Einladung- zur Betheiligung: an die Gewinn-Chancen der vom Staate Hamburg garantirten grossen Geld-Lotterie, in welcher über 8 31 illioneu >1 ark ■icher gewonnen werden mfliun. Die Gewinne dieser vortheilhaft<"n Geld- Lotterie, welche plangemAu nur 85,500 Lose enthält, sind folgende: nUmlioh 1 Gewinn ev. 315 OOO M.trk. speciell Mark ?»« ««« m.O—, WO.OOO . M.OOO,~59.>»», jo.ooo. 3«.owo. « mu> so.ooo ~ 25.000. 10 mal »0.000 und 15.000, »4 n1ä! HOOO und 10.000, »1 mal 8000, 6000 und 5000, 56 m l IO(HI. 8000 in I »50» 206 m 1 2400, 2000 inl 1500, 41» mal 1200 und lOOO. K64 mal 500, 30Q und »50. »S246 m..I 20Q. 175 150 13* ItT 120, 13*.?» i. .1 04 67 55, 50 40 und »0 Mark mnl kommen solche in wenigen Monaten in 7 Abtheilungen rur »irlieren Entscheidung. Die erste Gewinnnehnng ist amtlich auf den KS u. 13. December <1. J. festgestellt und kostet hieran das ganze Original-Los nur 3 fl. 40 kr. das halbe Original-Los nur I fl. 70 kr. das viertel Original-Los nur 85 kr. und werden diese vom Staate garantirten Ori- ginal-Loon« (keine verbotenen Promessen) gegen frankirte Kinsendung des Betrage» oder ge-gpn PostvorsehuKs --einst nach den entferntesten Gegenden von mir versandt. 453 Jeder der Bethätigten erhält von mir neben seinem Original - Lose auch den mit dem Staatswappen versehenen Original - Plan gratis nnd nach stattgehabter Ziehung sofort die amtliche Ziehungsliste unaufgefordert zugesandt. Die Auszahlung u. VmmiM der Gewiamelier erfolgt von mir direet an die Interessenten prompt und unter strengster Verschwiegenheit. Jede Bestellung kann man einfach auf eine Posteinzahlnngskarte oder per recom-miindirten Brief machen. Man wende sich daher mit den Auftrügen vertrauensvoll an Samuel lleckscher sen., Banquier und Wechsel-Comptoir in Hamburg. limlir'i rrtiirtiflll. 12. December b»4 >» ktr k»e,iich »tnMra #»!• Ist« litte mem ImMt ts »>a»c, JinnA bfD:tf fsl^rr, (V> s»ich< »tu» »er »ite.ipn m HrtiKhe >s>> li»wb»«tUi:>irii«itpr«l nur für wirkliche Leistungen getahlt. Privat-A'lreiwe: Director J. Wohlmann in Breslau. SchwerUtMsse Nr. ti (Deutschland). A<»4 4 Als Haushälterin bei eiuer Herrschall oder einem alleinstehenden Manne wird ein Platz gesucht._ Das Districts-Commissariat der t. k. priy. Wechsels. Grazer BranMaden-Ver-sicliernms-Mstait befindet sich in Cilli, Herrengasse 125. Die verlässlichnten Marktberichte. Subinia^ionen Personal- u. Werksnachrichten unter vielem 'Anderen bringt „dkh BKB«HAHWu, Wien, VIII„ Alserstrasäe 39. pränumeratlonsprel» vierteljährig fl. 3. Trifailer Kohlenwerks-Gesellschaft. Die Trifailer Kohlenwerks-Gesellschaft beabsichtigt, ihren Bedarf an nachstehenden Verbraiu'hsmaU'rialien: Eisen, Nägel. Drahtstifte, Bleche, Hölzer, Schmier- und Leuchtmaterlale, Bettntensilien, n. s. w. für das Jahr 1878 im schriftlichen Offertwege sicher zu stellen. Das gedruckte genaue Ver/.eichniss obiger Gegenstände mit den näheren Bedingungen ist vom Bureau der Gesellschaft WIEN, I , Wallnerstraase Nr. 9 506 oder von der technischen Direction in Trifail entgegen zu nehmen. Eigenthum, Druck und Verlag von Joliuun Kakusch .n CilÜ.