Ka^tstaZ den 16. UOril 1836. Ves Dichters Nebenslauf. The m a. Was ich soll — wer lös't mir diese Frage? Was ich kann — wer gönnt mir den Versuch? Was ich muß —vermag ich's ohne Klage? So viel Arbeit um ein Leichentuch.' <8r. Plattn. ) <^n der Dichtung reichbewegtes Leben Tritt der junge Säuger kühn hinaus; Tausend Blüthen ihm entgegenstreden, Und vi,: schönsten wählt cr sich zum Strauß) ^ Doch Genüge sie ihm nimmer gel'en, ' Den» sein Sehnen sprechen sie nicht aus; Und der Lipp' entschwebt die leise Klage: »Was ich soll — wer lös' t mir 0 ieseFrage? 2) In des Wissens ewig dunkle Tiefen Senkt der Jüngling seinen Geist hinab. Töue weckt er, welche lange schliefe«, Lockt verklung'ne Weisen aus dem Grab. Immer treibt es ihn zu größ'rem Werke, Aufwärts zieht ihn leiues Geistes Flug, Doch noch zagend prüft er scins Stärke: .,W a s ich kann— wer gönnt mir den 23 e l- s u ch '^« 3) Dichterruhm wird ihm für alle Zeiten, Doch auch Neid und Bosheit schweigen nicht, Diese können es ja nimmer leiden, Daß man dem Verdienste Kränze fiicht; Seiner Hcimath stille Flur zu meiden, Da-5 Verlangen mächtig in ihm spricht; Und d?ch seufzt ^ schwer am Scheidetage: »Was ich muß — vermag ich's ohne Klage?" 4) Fern im schönen, abcr saischsn Süden, Wo der Sehnsucht Nnf shn hingeführt, Hat der Tod der Dichtkunst hch're Vliithcn, Ach! zu früh mit eis'ger Hand berührt. Nuu ist ja gestillt fein rastlos Sehnen Durch des unerforschten Schicksals Spruch; Doch wir seufzen an der Gruft mit Thränen: „So viel Arbeit um ein Leichentuch!" — Emilie-v, Laßberg. Zu »n ' Lobe, und zur Würdigung 0er ^ Ackerbau - oder L andwirthsckaftsgesellschaften. . Sinter allen, wie immer Namen habenden Gesellschaften und Vereinen, gehören die Ackerbau - und Landwirthschaftsuereine unstreitig zu dcn edelsten Anstalten. Ihre Absichten sind edel und rein, ohne Vermischung mit irgend einem Eigennutze und Selbst« sucht. Der Zweck der landwirthschafclichcn Vereine ist göttlich: sie beabsichtigen vor allem die Verschönerung und Veredlung d-cr Erdoberfläche, wobei der Mensch auch in seiner Sittlichkeit stufenweise fortschreitet! Nach dem Willen des Schöpfers bestreben sie sich, der Mutter Erde — dem Boden den größtmöglichsten Nutzen mittelbar und unmittelbar abzugewinnen, und hclftn durch ihr uneigennütziges Bemühen dem schlichten Land-mannc, der aus Unerfahrung und Unkenntniß einer r»i« lionellern Bearbeitung des Bodens nicht selten Mangel leidet, nach und nach zu einer bessern Existenz; nutzen ' dadurch dem allgemeinen Wohle — dem Staale. — 62 — ^ Dee lanbwirthschaftllche Verein wird für seine Bemühung nicht bezMt, nicht besoldet; arbeitet am allerwenigsten für sein eigenes Interesse; erntet für sein Bestreben —'von guten Menschen nur — Dank; muß oft seine Vereinigung und Fortbestehen durch ei-gcne Geldmittel begründen, ohne seine Mitglieder zu irgend einem Veitrage zu verpflichten, oder deßhalb Sammlungen zu veranstalten. . . . Daher verdienen die landwirthschaftlichen Vereine/ oder Ackerbau-gesellsch asten, für ihr wohlthätiges, uneigennütziges Wirken alle Unterstützung von den Staaten; und glücklich derjenige Staat, der ihnen solche Unterstützung im vollen Maße angedeihen läßt. Der Aternelchiimnel unv seine VUmwer. (Fortsetzung) Es scheint vielleicht vermessen, selbst gestützt auf so erhabene Wahrheiten, in die Absichten eindringen zu wollen, die die Vorsehung mit dieser Abweichung von dem uns bisher Bekannten, welches das Höchst- des Schöpfungsplanes zu seyn schien, hätte verbinden können, und doch fühlen wir uns dazu versucht. Zum Theile nämlich sind aus den bisher beobachteten Vahn-siücken der Sternsatelliten und den darauf verwendeten Zeiten die ganzen Umlausszeiten dieser Sonnen um Sonnen bereits bekannt, und finden sich darnach nfcvon sehr bedeutender Dauer. So ist die Umlaufszeit des Sterns 61 im Schwan auf ^52 Jahre, des Sterns ^ in der I ung frau auf5l2 Jahre berechnet u. s. w.; und höchst wahrscheinlich wird es einer vervollkommne« ten Astronomie durch Messung noch kleinerer Winkel-beniegungcn einstmals gelingen, Umläufe von viel lan« gerer Dauer auszumitteln. Da aber ein solcher Umlauf des Stcrnsatelliten um den Centtalstern, gleichwie der Umlauf eines Planeten um die Sonne, die dortige Dauer des Jahres bestimmt, wovon alle Lebenscinrich-tungen der Bewohner des betreffenden Weltkörpcrs abhängig sind, so läßt sich aus einer Verlängerung dieser Iahresdauer auf eine Vermannigfaltigung der Lebensformen schließen. Zur Bestätigung dieser Hypothese, daß es höchst wahrscheinlich Sternsatelliten mit außerordentlich langen Umlaufsperioden gebe, dient der Umstand, daß unter den heut bekannten Doppelgcstirnen, deren Zahl doch schon über 6000 angewachsen ist, bis jetzt gleichwohl nur l2 aufgefunden worden sind, deren Umlaufsbewcgung schnell genug ist, um darauf'eine Vahnbesiimmung zu begründen. Man ersieht aber hieraus zugleich, wie unendlich viel einer künftigen Astronomie noch zu thun'bleibt', und 'daß m.n'i Unrc'cht hat, zu glauben, diese erhabene Wissenschaft ha'de, dcr gethanenen Riesenschritte ohncrachtet, bereits den Cul« minationspunct erreicht. Es wird einst eine Astronomie geben, welche sich zu der heutigen verhält, wie diese zur Ptolomäischen, abgesehen von den factischen Irrthll« mern der letzteren. Die wichtigste Aufgabe einer solchen vervollkommneten Astronomie aber wird die Ve« stimmung der absoluten Entfernung dieser Doppelsterne im Besonderen, gleichwie der Fixsterne im Allgemeinen, von der Erde bleiben, worüber wir oben nur eine Andeutung gegeben haben und woraus wir hier noch einmal ausführlicher zurück kommen müssen. In der That wissen wir in dieser Beziehung mit Bestimmtheit eigentlich noch weiter nichts, als daß der nächste aller Fixsterne, wofür man, nur seines besonders glänzenden Aussehens wegen, und also auch ohne weitere triftige Gründe, gewöhnlich den Sirius anzunehmen pflegt, wahrscheinlich nicht weniger als vier Villionen Meilen, oder 20,000 Sonnenweiten von uns entfernt ist; aber ob weiter? und wie viel wei« ter? bleibt bei dem heutigen Zustande der Astronomie noch vollkommen unentschieden. Die Fernröhren können uns darüber nichts lehren, indem selbst die scheinbar größten Fixsterne, wenn wir sie durch dieselben betrachten, sämmtlich nur als gleich untheilbare Puncte, und zwar desto kleiner und reiner erscheinen, je vortrefflicher die Instrumente sind *). Vor Wahrnehmung wirklicher Verschiedenheiten in dcn Größen der Fixsterne durch unsere jetzigen Fernrohren, und darauf etwa zu bauenden Schlüssen über entsprechende Verschiedenheit der Entfernungen, und Ableitung einer absoluten Entfernung der Fixsterne, kann also für den Augenblick noch gar nicht die Ncde seyn. Der größere oder mindere Glanz dicser Himmelskörper, ihre scheinbare bedeutendere ober geringcce Größe, wie sie sich dem ununterstützten, bloßen Aug? darstellt, konnten lediglich auf ihre verschiedene Licht, ^ stärke bezogen werden; wieviel Einfluß die Entfernung ^ darauf haben dürfte, wissen wir, wie gesagt, durchaus nicht. Welche Basis sollten wir auch Behufs dn, Messung so ungeheurer Entfernungen anwenden? Der ganze Durchmesser der Erde, welcher noch zur Bestim» mung d, sicirnna dieser Gestirne blos; von ihrem Glänze, oder ibrer Lichtstärke spreche». Der stärkere oder schwächere Vmtrü.t, den sie auf unser Auge mache», ist der alleinige Gründ. o«t Vengalen?) vom Jänner 1835, enthält nachstehenden Auszug eines Schreibens vom Lieutenant Folcp vom 25. November 183^: »Auf meiner Neisc im vergangenen Mai nach Madras, sah ich einen höchst sonderbaren. Fisch, den kein Seemann an Bord je gesehen hatte. obgleich einige von.den Offizieren sowohl als der Mann-schaft schon auf dem Wallsi'schfang gewesen waren. Er hatte die Größe eines Walisisches, seine Gestalt, war aber sehr verschieden, und seine Haut schön gesteckt, wie die eines Leoparden." Er kam während einer Windstille hart unter das Hintertheil des Schiffes, und wir hatten volle Gelegenheit ihn zu sehen. Er halte emc große Rückenflosse, die er mit Heftigkeit hin und - 6?» her bewegte, als wir ihn durch große Steine zornig machten, die wir unbesonnen genug auf ihn warfen, denn er besaß hinreichende Stärke, uni das Steuerruder und die Stove zu zerbrechen. Mehrere Fische, wie es scheint Dornhays, etwas eine Elle und darüber lang, scherzten um das Ungeheuer her, schwammen in sein Maul hinein und heraus nach Gefallen. Seine Gestalt ist ungefähr folgende: der Mund sehr groß, die Rückenflosse schwarz oder dunkelbraun, der Körper mit braunen Flecken bedeckt, wie das Fell eines Leopar. den, der Kopf eidechsenartig. Sollte es nicht der Ple-thiosaurus (der Verfasser des Briefes wollte wohl sagen: Ichthyosaurus, Fischeidechse) seyn, oder eine Art dieses Fisches, der, wie man weiß, früher im Wasser des Meeres existirte? — Ich halte es für angemessen, Ihnen die Namen der Herren zu nennen, welche mit mir dieses außerordentliche Thier betrachte:«». (Folgen die Namen.) Capitän Tingate und der Herr Smel-lie sind alte Seemänner, haben jedoch nie diesen oder einen ähnlichen Fisch gesehen. Ein gleicher Fall war es mit einigen europäischen Seeleuten, die sich an Bord befanden. In den Beschreibungen von Elephantenjagden in Ceylon ist öfters von einem „bösen Elephanten-(roäua elopliant) die Nebe, als einer besondern na-turhistorischen Merkwürdigkeit. Ein einzelner Elephant ist von der Heerde völlig verbannt, dle nicht duldet, daß er ihr nahe komme und sich unter sie mische. Es läßt sich keine Ursache dafür angeben, gewiß ist aber, dasi dieß Thier jedesmal wilder und unbändiger ist, als die übrigen. Er greift Menschen an, und bietet Gefahren Trotz, denen alle übrigen durch die Flucht zu entgehen suchen würden. Ob seine wilde Gemüthsart die Ursache odcr die Folge seiner Ausschließung ist, weiß man nicht; wer aber Leib und Leben liebt, muß sich von diesem Thiere entfernt halten. M i s c e l l e n. Am Fafchingmontag ereignete sich folgender komische Vorfall am Eingang des Gehölzes von Vmcen-nes bei Paris i Zwei junge Leute hatten sich am Aben« de vorher beleidiget und gefordert. Der Erste derselben erschien zur bestimmten Stunde mit seinen Sekundanten anf dem bezeichneten Platze; aber der Zweite ließ lange auf sich warten. Endlich, nach einer Stunde, rollte ein schwerfälliger Wagen heran, und heraussticgcn: Ein Bajazzo, ein Pantülon und ein Pierot. — «Was soll diese Mummerei?"' fuhr der Erste den Va-jazzo an, in welchem er seinen Gegner erkannte. «Keine Mummerei, mein Herr,« entgcgncte der Bajazzo; »aber meine Sccundanten waren auf der Maskerade, ich mußte sie dort aufsuchen; auch wollte ich die letzte Nacht, welche ich vielleicht noch ;u leben hatte, lustig zubringen. Der Tag überraschte uns bei einem fröhlichen Souper, und wir hatten kaum Zeit, uns, so wie wir waren, in den Fiacker zuwerfen, um nicht gar zu spät zu kommen. Lassen Sie uns daher schnell zur Sache kommen.«—Mit diesen Worten ergriff er den Degen, und stellte sich in Positur. Aber der Erste konnte sich bei dem komischen Anblick seines Gegners des Lachens nicht entHallen, warf den Degen weg, bekannte sein Unrecht, und bot dem Va« jazzo die Hand zur Versöhnung, der sich das gern gefallen ließ. Zu Seldin will neulich ein, wie's scheint, ct^ was schußlicher Herr Sohn seinen verschwitzten Rockkragen in aller Eile reinigen, fahrt daher mit der Bür« ste in einen Topf, der am Feuer stehet, um die Bürste mit heißem Wasser anzufeuchten, und reibt dann mit Seife den Schmutz tüchtig ein. Da sieht die Mama mit Schrecken, der Sohn hat mit ihrem Hafergrütze schleim, der ihr verordnet ist, vorweg seinen Nockkra« gen eingerieben. Zum Glück war's nicht die einzige Hafergrütze auf, der Welt, und auch dem Rockkragen bekam das Mittel so gut, als ob's ihm vorgeschrieben gewesen wäre; denn als es trocken war, erhielt er sei' lie vollkommene gesunde schwarze Farbe lvieder, und der befriedigte Erfinder empfiehlt nun Hafergrütze allen, denen im Kragen siizt, was sie gern loS würden. Nur Haare muß er lassen, wie der Kragen auch. Ein Lord hat sich neulich etne Wassermühle erbauen lassen, in der Gestalt eines auf dem Nück?'i liegenden Mannes. Der Eigenthümer wohnt im Kopfe, die Augen des Niesen sind die Fenster der Mühle, scine Nasenlöcher die Nauchfänge. Im Bauche des Goli.uh ist der Mechanismus der Mühle; die Räderwerke und Walzen sind mithin seine Eingeweide. In Gestalt einer Flasche ergießt ein Kanal sein Wasser in den Mund- ' des Kolosses und setzt die Maschine in Bewegung. Wenn einmal,die Eisenbahnen .qanz Europa durchziehen werden, wie wird es da um die gewöhnlichen socialen Verhältn!sse stehen? Dann wird z. V. ein gekränkter Liebhaber an seine Geliebte schreiben: „Wenn Du meinen Brief erhältst, bin ich am Ende der Welt.« Die Geliebte wird ihm antworten: »Ich gebe Dir 11 Minuten Zeit, um wieder zu kommen, oder Deine Stelle ist besetzt.« ttlvsscttllr: Fr. b'av. Keinrich. Verleger: Ggnal Al. EMer v. Aleinmilur.