Mein Schutzengel der treue Wegweiser z u m himmlischen Vaterlande. Meß-, Beicht-, ConununioyF^-.. Indachts - m,- Gcsangbrk^ Zus-.mm-ng°»E KAtGL LSZLA- , xi - Mit Genehmigung des Hochwürdigstcn fürftbischöflichen Laibachcr Ordinariats. Lailmch, 1857. Zu haben beim Verfasser, und Buchbinder Nltschmann, t. Dieses spricht Gott, der Herr: Siehe, ich will meinen Engel senden, welcher Dir Vor¬ gehen, dich auf Leni Wege bewahren, und dich in den Ort, welchen ich dir bereitet habe, führen soll," r, Mos, »3, sv s. Hütet euch, daß ihr keinen von diesen Kleinen »er¬ achtet ; denn ich sage euch: Ihre Engel im Him¬ mel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters, d er im Himmel ist," Matth, 18, t», z. Seinen Engeln hat er deinethalben be¬ fohlen, dich zu behüten aufallcn deinen Wegen, Auf den Hande» werden sic dich tragen, daß nicht etwa an einen Stein stoße dein Fuß," Ps »o, lt, is Inhalt. Erster Theil. Seite. Morgengebet. 1 Gebet vor dem Unterrichte . S Gebet nach dem Unterrichte. 6 Gute Meinungen bei den gewöhnlichen Ver¬ richtungen des Tages . 6 Abendgebet. , 11 Die h. Messe, wie sie der Priester am Al¬ täre betet. 16 Zweite Mcßandacht, zur Ehre der seligsten Jungfrau Maria. 42 Beichtandacht. Vor der h. Beicht.57 Nach der h. Beicht. 76 C o m m u n i o n - A n d a ch t. Vor der h. Communion. 82 Nach der h. Communion.83 Andachten auf die vornehmsten Sonn- und Festtage des katholi¬ schen Kirchenjahres. In der Adventzeit.104 Am h- Weihnachtsfeste.106 Am letzten Abende des Jahres .... 108 Am Neujahrstage . 110 Seite. Am Feste des h. Namens Jesu . . . . 113 In der h. Fastenzeit . .115 Am h. Ostersonntage.116 Am Feste der Himmelfahrt Jesu .... 118 Am h. Psingstseste.119 Andachten und Gebete zur seligsten Jungfrau Maria. Am Feste der unbefleckten Empfängniß . . 121 Am Feste Mariä Geburt.123 Am Feste Maria Versündigung .... 124 Am Feste Mariä Lichtmeß.126 Am Feste Mariä Himmelfahrt .... 127 Einige Gebete zur Ehre der sel. Jungfrau Maria, mit deren Ver¬ richtung Ablässe verbunden sind. 1. Der Engel des Herrn.129 2. Gegrüßet seist Du, Königin .... 130 3. Unter Deinen Schutz und Schirm . . 131 4. Gegrüßet seist Du, erhabene Königin . 131 5. Gedenke, o mildeste Jungfrau .... 132 6. Gebet zur schmerzhaften Mutter Gottes . 133 7. Die lauretanische Litanei.133 Am Feste des h. Josef ....... 138 Am Feste des h. Aloisius . . . . 139 Litanei zu Ehren des h. Aloifius . . . 141 Gebet zum h. Schutzengel.143 Am Geburts- und Namenstage .... 144 Erneuerung des Tausgelübdes .... 145 Litanei zu allen Heiligen.146 Hebung der drei göttlichen Tugenden . . 155 Zweiter Theil. Kirchenlieder. Seite. Zur Anrufung des h. Geistes II! Zur Danksagung IV Deutsches und lateinisches Segenlied . . I. 2 Acht Mestgesänge .... 3. 7. 1t. 15. 19 23. 27. 30. Predigtlied . 34 Vor und nach dem Unterrichte ... 35. 36 Lieder an verschiedenen Zeiten des Kirchenjahres: Zwei Advcntlieder 36. 39 Drei Weihnachtslieder 41. 43. 44 Drei Fastenlieder 46. 48. 49 Drei Osterlieder 51. 52. 54 Zwei Pfingstlieder 55. 56 Vier Frohnleichnamslieder . . 57. 60. 62. 63 Sehnsucht nach Jejus 46 Communionlied.67 Erneuerung des Taufbundes 67 Jesus, Dir lebe ich 68 Gelobt sei Jesus Christus 69 Das Gebet 71 Zwanzig Marienlieder . von 72 bis 98 Drei Lieder zu Ehren des H.Aloifius 98. 99. 102 Ambrosianischer Lobgesang 103 Katholischer Gruß. Gelobt sei Jesus Christus! fi. In Ewigkeit! Amen. Vorrede. Gott der Herr hat sich gewürdiget, jedem Christen einen Engel als getreuen Führer anzuweisen, und will, daß er uns nie aus den Augen lasse, stets mit uns sei, uns beschütze und bewahre, uns helfe und vertheidige und uns so zu sagen, auf seinen Händen trage. (2. Mos. 23, 20. Ps. 90, 11.) Dies aber hat Gott deßhalb so geordnet, daß wir unter seinem Schutz und Schirm durch seine Lei¬ tung und heiligen Einsprechungen das Gute aus¬ üben und uns des Himmels gewisser machen. Wenn wir nun Gott dafür danken sollen, daß er uns einen Engel zum Beschützer gab, so müssen wir auch gegen diesen Engel Ehrfurcht, Andacht und Vertrauen haben, indem wir uns seiner öfters erinnern, und seinen Beistand mit dem bekannten Gebete anrufen: Engel Gottes, mein Beschützer! welchem mich die ewige Liebe empfoh¬ len; erleuchte, beschütze, regiere und leite mich! Amen. Um die Gläubigen immer mehr anzueifem, ihre Zuflucht zum h. Schutzengel zu nehmen, Hut Pius V. am 2. Okt. 1795 allen Gläubigen jedesmal einen Ablaß von 100 Tagen verliehen, so ost sie mit reumüthigen Herzen und mit Andacht das obige Gebet beten; — denen aber, welche dies das ganze Jahr hindurch Früh und Abends chun, wird am h. Schutzengelfest (2. Okt. oder am 1. Sonntage ün September), wenn sie an einem dieser Tage beichten, commu- niziren, eine Kirche oder öffentliche Kapelle besu¬ chen, und ans die Meinung des heiligen Vaters, des Papstes, beten, ein vollkommener Ablaß verliehen. Pius VH. hat aber dann mit Dekret vom 15. Mai 182l auch noch allen Gläubigen, welche wenigstens einmal des Tages durch einen ganzen Monat dieses Gebet verrichten, einen vollkom¬ menen Ablaß für jeden so zurückgelegten Mo¬ nat verliehen, und zwar an jenem Tage desselben, an dem sie die h. Sakramente empsangen, eine Kirche besuchen und auf die Meinung Sr. Heilig¬ keit des Papstes beten. — Diese Ablässe können auch den armen Seelen im Fegefeuer zugcwendet werden. Laibach am Schutzengelscfte 1858. Der Verfasser. Morgengebet. ^ch habe saust geruhet, mein Gott und Bester! Am gestrigen Abende war ich müde und matt, und jetzt bin ich wieder neu gestärkt und lebendig. Ich sehnte mich nach Ruhe uud Schlaf, und ich habe Ruhe und Schlaf gefunden. Biele Kranke und Bekümmerte, ach, konnten nicht schlafen, und ich, ich habe so sanft geschlafen! Ich danke Dir, guter himmlischer Vater, für Schlaf und Ruhe und für das neue Leben, zu dem ich wieder er¬ wacht bin. Mir scheint die Sonne wieder, und mir lächeln meine Eltern wieder freundlich entge¬ gen, wenn ich in ihre Arme eile. Du hast mir das Leben erhalten; ich konnte es mir nicht erhal¬ ten, ich wußte im Schlafe gar nichts von mir. Du hast mir meine Eltern erhalten; Du hast mir und ihnen Schlaf und Ruhe beschert; Du'hast Deine freundliche Sonne wieder über uns Alle aufgehen lassen. In danke Dir herzlich dafür. 1 2 Ich will diesen neu erlebten Tag recht gut zubringen. Ich will ost an Dich denken, der Du uns erhältst und so viel Gutes gibst. Ich will meinen Eltern gehorsam sein und ihnen viele Freude machen; ich will nut meinen Geschwistern einig und friedlich leben; ich will keinem Menschen und keinem Thiere etwas zu Leide thun; ich will gerne in die Schule oder an die Arbeit gehen, und fleißig lernen; ich will nach geendigter Schul¬ zeit solche Arbeiten verrichten, welche ich schon verrichten kann; ich will im Essen und Trinken mäßig und bei meinen Spielen nicht ausgelassen, sondern vorsichtig, züchtig und ehrbar sein. Das will ich thun, damit ich Dein gutes Kind bin, mein himmlischer Vater. Gib mir Deinen heiligen Geist, der mich zum Guten er¬ leuchtet und stärkt. Erhalte mich, meine Eltern, Geschwister und Lehrer gesund! Gib allen Men¬ schen, was sie an Leib und Seele bedürfen. Manche sind arm, manche sind krank, manche sind wegen eines andern Nebels betrübt, und wei¬ nen; o, hilf ihnen, beruhige, tröste sie. Die, welche Boses thun wollen, halte vom Bösen zurück; und die, welche sterben, oder schon gestorben sind, nimm zu Dir in Deinen Himmel. Mein Herz ist voll; — Du bist mein Va¬ ter, ich bin Dein Kind. Deiner Vaterliebe und Fürsorge empfehle ich meinen Leib und meine Seele. Ich will ganz Dein sein! Amen. 3 Gebet zu Maria. Seligste Jungfrau ! Du Mutter Jesu und meine mächtige Fürsprecherin! Ich empfehle mich Deinem mütterlichen Schutze und flüchte mich mit vollem Vertrauen unter Deine mildreiche Barm¬ herzigkeit. O gütigste Mutter! sei meine Zuflucht in allen Anliegen; mein Trost in allen Wieder- wärtigkeiten. und meine Mittlerin bei Deinem gebenedeiten Sohne heute und alle Tage meines Lebens, besonders aber in der Stunde ineineS Absterbens. Der fromme Christ opfert sich täglich oft der seligsten Jungfrau Maria auf, besonders ruft er sie gern in Versuchungen an: 1. O meine Herrin! o meine Mutter Dir schenke ich mich ganz, und damit ich mich Dir als ganz ergeben zeige, weihe ich Dir heute meine Augen, meine Ohren, meinen Mund, mein Herz, mich ganz und gar. Und weil ich nun so Dein bin, o gute Mutter, so bewahre mich, beschütze mich als Deine Sache und Dein Cigenthum! Kürzere Amuuttum^. 2. O meine Herrin! o meine Mutter! ge¬ denke, daß ich Dein bin. Bewahre mich, beschütze mich als Deine Sache und Dein Eigenthum! 1 4 Pius IX. erthcilt mit Dekret vom 5. Aug. 1851 allen Christgläubigen, welche das oben stehende 1. Gebet Morgens und Abends nach dem abgebetcten englischen Gruß verrichten, einen Ablaß von 100 Tagen einmal im Tage; — wer aber einen Monat täglich diese Andacht macht, erhält den vollkommenen Ablaß an demje¬ nigen Tage des Monates, an welchem er nach reumüthigcr Beicht und würdiger Communion eine Kirche oder Kapelle besuchet, und auf die Meinung des Papstes betet. — Ferner erhält Jedermann, der in irgend einer Versuchung die kürzere 2. Anmuthung mit renmüthigem Herzen betet, einen Ablaß von 40 Tagen. — Diese Ablässe können auch den armen Seelen im Fegefeuer zngewcndet werden. Gebet zum h. Schutzengel. Heiliger Schutzengel, mein liebreicher Füh¬ rer, erlange mir die Gnade, deinen heilsamen Einsprcchungcn nachzufolgcn und alle meine Tritte so cinzurichten, daß ich von dem Wege der Ge¬ bote Gottes nicht abweichc. Gebet zum h. Aamenspatron. Schütze mich auch — glorwnrdiger Pa¬ tron , heiliger N... und bitte für mich, aus daß 5 ich hier auf Erden meinem Gott diene, wie du ihm gedient hast, und endlich auch nut dir in dem Himmel Ihn ewig lobe und preise. Amen. Hier bedenke, wie du dich den Tag hin¬ durch vor dem Laster hüten wollest, welches du abzulegen gesonnen bist: t. Mache einen festen Vorsatz, cs zu meiden; 2. siehe vor, in welche Gelegenheiten, dich darin zu versündigen, du etwa gerathen könntest, und nimm dir vor, dich alsdann mit möglichstem Fleiße zu hüten;.g. be¬ gehre von Gott die Gnade, dieses Alles wohl zu halten. Solltest du aber ungeachtet dieser Vor¬ sorge und beständiger Wachsamkeit dich etwa doch verfehlen, so lasse den Muth nicht sinken, sondern erhebe dein Herz sogleich zu Gott und bitte ihn um Verzeihung, lege dir selbst eine kleine Buße auf, und fasse einen neuen Vorsatz, künftig viel behutsamer zu sein. Gebet vor dem Unterrichte. Komm' heiliger Geist! erfülle die Herzen dei¬ ner Gläubigen, und entzünde in denselben das Feuer Deiner Liebe! Id. Der Du durch die Verschiedenheit aller Spra¬ chen die Völker zur Einheit des Glaubens ver¬ sammelt hast. Xft Sende Deinen Geist und sie werden neu geschaffen werden: k. Und Du wirst die Gestalt der Erde erneuern! 6 O Gott , der Du die Herzen der Gläubi¬ gen durch die Erleuchtung des h. Geistes gelehrt hast, gib uns, daß wir in demselben Geiste das Wahre verstehen und seiner Tröstungen uns freuen mögen! Durch Jesus Christus, unser» Herrn! Amen, Nach dm Unterrichte. Gütigster Gott! wir danken Dir für die im Unterrichte erhaltene Lehre; gib, wir bitten Diä>, daß wir dieselbe im Herzen immer treu behalten, unsere Pflichten pünktlich erfüllen und Deiner unendlichen Liebe würdig werden. Durch Jesnm Christum unfern Herr». Amen. Vater unser. Gegrüßet seist Du Maria. Gute Meinungen, oder itnye Erhebungen de« Herren« bei bm gewöhnlichen Verrichtungen und uerschirdenrn Gelegenheiten des Eugen. 1. Gleich Morgens beim Erwachen sollst du im Herzen denken, oder sprechen: „O Herr, Deine Liebe wünsche ich und sonst Nichts! Ich will immer leben in Dir und für Dich!" S. Beim Ankleide» kannst du sagen: „Herr, kleide meine Seele mit heiligen Tugenden!" 7 Z. Beim Auskleiden oder Wechseln der Kleider: „Ach, Herr! entkleide meine Seele von der Sünde und gib mir ein neues Herz, damit ich Dich mehr liebe, als bisher." 4. Ehe du das Zimmer verlassest, knie nieder und sage: „Dieser ist vielleicht der letzte Gang mei¬ nes Lebens, den mir die Güte Gvttes schenkt zur Tilgung meiner Sünden und um mir das Paradies zu verdienen." „Ach, Herr, ich will gegenwärtigen Tag ganz zu Deiner Ehre verleben; doch ich kann nichts aus mir selbst, Aber alles vermag ich in Dir und mit Dir. Mein Jesus! Mein Haupt zu Deinen Füßen; und nie mehr eine Sünde in meiner Seele." 5. Beim Ausgange aus dem Hause: „Mein Schutzengel bewache meine Augen und mein ganzes Selbst, damit'ich dem Herrn stets treu verbleibe." 6. Vor dem Beginne des Lernens: „Mein Jesus! hilf mir, damit ich Alles nur zu Deiner Ehre lerne." 7. Beim Kirchengange: „Meine Seele! du begibst dich jetzt in das Haus Gottes, wo Alles Reinheit und Heilig¬ keit sein muß: ferne bleibet ihr Gedanken der Erde, während ich eintrcte in die königliche Burg des Himmels." 8. Wenn du zu Tische gehest: 8 „Vater der Erbarmungen, während Du meinen Leib nährst, nähre meine Seele mit Deiner Gnade!" g. Wenn du zu Bette gehest: „Dies ist die Ruhestätte für den Körper; wann wird wohl der selige Augenblick kommen, wo mein Geist ruhen wird in Gott?" 10. Bevor du zu beten anfängst: „Gedenke, o Seele! daß du jetzt mit dem Könige der Könige sprechen willst, und mit dem Herrn der Herrn. t l. Wenn du in irgend was immer für einen Fehler verfällst, so sage schnell: . „Herr! ich habe gesündiget; — Du aber, o Herr, verzeihe gnädigst!" Das Gebet. Her Famltt'iterin: Herr, gib mir das Wasser Deiner Gnade, daß es auslösche in mir den Durst nach allem Irdischen. Lcs ZMsichigm: Herr, wenn Du willst, kannst Du mich reinigen. Z» Wnptmminer: Herr, ich bin nicht würdig, daß Du ein- 9 gehst unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, und meine Seele wird gesund sein, Her Kmmnnmn: O Jesus, Sohn Davids, erbarme Dich meiner! Meine Seele ist arg gequält vom Teu¬ fel. Herr, hilf mir! Der Martha und Marin: Herr, den Du liebst, sieh, er ist krank. Zleo Milden non Zrricha: Jesu, Sohn David's, erbarme Dich mei¬ ner, mache, daß ich sehe! Kes Zliirns: Herr, meine Seele ist in Gefahr; o komm Du zu ihrer Rettung, und sic wird leben. Iles Zastnrra: O Gott, sei mir Sünder gnädig! Des verlornen Sohnes: Himmlischer Vater, ich habe gesündiget gegen Himmel und gegen Dich; ich bin nicht mehr würdig, Dein Sohn zu heißen! Her Zanger: Herr, lehre uns beten! 10 Ler Apostel im Kimme: Herr, rette uns! Wir gehen zu Grunde! Herseliieu Apostel: Herr, vermehre in uns den Glauben! Hes l>. Petrus: Herr, ich bin nicht würdig, daß Du bei mir bist, denn ich bin ein sündiger Mensch! Desselben: Herr, Du weißt es, daß ich Dich liebe; — ja, Herr, ich liebe Dich! — Du, o Herr, weißt Alles: Du weißt also auch, ob ich Dich liebe! Her allrrrrligstru Jungfrau Maria: Meine Seele verherrlicht den Herrn, und frohlockt in Gott, meinem Heiland. Jesu Ohristi im Garten: Mein Vater! Wenn es möglich ist, ent¬ ferne diesen bittern Kelch von mir; aber nicht mein Wille geschehe, sondern der Deine. Jesu Gljmtr am Nreuzr. Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was ste thun! Vater, in Deine Hände befehle ich meinen Geist! ti Ars h. Allmd: Mein Gott, hilf mir; eile, o Herr, mir zu Hilfe! Les h. Ingllstm: Herr, gib mir das, was Du befiehlst; und befehle, was Du willst! Mein Gott! Mache, daß ich mich erkenne, um mich zu verachten. Ars h. Philippas Neri za Maria: Jungfrau Maria, Mutter Gottes, bitte Jesum für mich! oder: Jungfrau Maria, Mutter Gottes, bitte Jesum, Deinen Sohn, für mich armen Sünder! Abendgebet. Ailit Gebet habe ich den heutigen Tag angefan¬ gen, und mit Gebet will ich ihn auch endigen. Es wäre nicht recht, es wäre undankbar, wenn ich dieses nicht thäte; denn wie viel Gutes hast Du mir, o himmlischer Vater! auch diesen Tag hindurch gethan. Ich war gesund; ich hatte 12 Speise und Trank, Kleidung und Obdach. Ich erhielt neue Beweise der Liebe von meinen Wern, Lehrern und andern guten Menschen; ich freute mich der schönen Werke in der Natur. Ohne ein Unglück erlitten zu haben, und ohne Sorge und Kummer lege ich mich wieder zur Ruhe. Herzlich danke ich Dir, o Vater der Liebel für alle diese Deine Wohlthaten. Wie habe ich diesen Tag gelebt? Habe ich nichts Böses gethan? Nichts, wodurch ich mich Deiner vielen Wohltbaten unwert gemacht habe? Machte ich meinen Eltern Freude? — Liebte ich meine Geschwister? — War ich aufmerksam auf den Unterricht meiner Lehrer? — War ich andäch¬ tig in der Kirche? — eingezogcn, still und ge¬ sittet auf der Straße? — Habe ich die Wahrheit nicht verletzt, auch sonst nichts Unanständiges ge¬ redet, zugeschaut oder angehört? — Sagt mir mein Gewissen nicht: das hättest du unterlassen, das thun, und jenes besser thun sollen? — — Verzeihe, barmherziger Vater! die Fehler, welche Dein Kind begangen hat. Ich will morgen mit mehr Vorsicht, und mehr Aufmerksamkeit auf mich wandeln. Nun lege ich mich schlafen. Beschere mir einen ruhigen und sanften Schlaf; wache Du, wenn sich mein Auge schließt; sei der Beschützer aller Menschen; lindere die Schmerzen der Kran¬ ken; trockne die Thräncn der Betrübten; stille die Seufzer der Bekümmerten; hemme das Böse, 13 welches Menschen, die Deiner vergessen, zur Nacht¬ zeit thun wolle»; laß die Sterbenden selig voll¬ enden. Vater! ach! ohne Dich wäre die Finsterniß der Nacht furchtbar; aber da Du wachest und sorgest, so wird auch die Finsterniß zum Segen. Wache und sorge also für Deine Kinder! Amen. Acte auch für Lebende und Abgestorbene. Gib, o Herr! Deinen göttlichen Segen allen meinen Verwandten und Bekannten, Gut- thätern, Freunden und Feinden. Schütze auch meine geistlichen und weltlichen Vorgesetzten; stehe den armen Gefangenen, Betrübten, Reisenden, Kranken und Sterbenden bei; bekehre die Sünder und alle Irrgläubigen; erleuchte die Heiden und Ungläubigen. O Gott der Barmherzigkeit! sei auch gnä¬ dig den im Fegefeuer leidenden Seelen. Endige ihre Schmerzen und führe Alle, für welche ich zu beten schuldig Lin, in die ewige Ruhe und zu den himmlischen Freuden. Amen. Vater unser... Gegrüßet... Ich glaube... Empfehlung an Christo, Maria und den Heiligen. O gekreuzigter Jesu! ach, strecke doch jetzt Deine von Blut triefenden, und mit rauhen Nä- 14 grln durchlöcherten Hände aus, und segne mich und die Meinigen. Laß daraus über uns fließen Deine heiligmachende Gnade und unser ewiges Heil. O Jesu! o für mich am Kreuze schmerzlich sterbender Jesu! ich bitte Dich durch Dein Kreuz und Leiden; ich bitte Dich durch Dein zum bitter¬ sten Tode geneigtes Haupt, wende von mir und den Meinigen gnädig ab alle Gefahr zu sündi¬ gen, alles Unglück, besonders einen unbußserti- gen Tod. O Maria! o gebenedeiteste Jungfrau und seligste Mutter! Eröffne Deinen mütterlichen Schooß; unter Deinen Schutz und Schirm fliehen wir elende Kinder Evas. O aller liebreichste Mutter! Dir empfehle ich mich und die Meini¬ gen diese Nacht; ach, laß nicht zu, daß deinen Kindern etwas Uebles widerfahre. — O ihr h eilige»Schutz en gel und meine heiligen Patrone N. N , euch ist die Wachsamkeit anbefohlen, wann eure Pflegekinder schlafen; deß- halb bebütet uns vor einem bösen, schnellen Tode, vor Sünde, Schande und aller Noth. Jetzt ist es Zeit zu ruhen, o liebster Jesu! nimm an den Nachtgruß in Deine Wunden (küsse die h. fünf Wunden)! schließe aus die Ocffnung Deiner Seite, diesen Zufluchtsort der frommen Christen und die Ruhestätte aller gläubigen und liebenden Seelen. Darein verschließe ich mich mit Leib und Seele! Da will ich sicher ruhen und sanft einschlafen: unterdessen soll die Pulsader 15 nichts anderes schlagen, als: Jesns, Maria, Josef! Das Herz soll stets athmen: Dir lebe ich, o Jesu! Dir sterbe ich, o Jesu! Amen. Gebet zum h. Schutzengel. Heiliger Engel, treuer Freund und Ge¬ fährte auf dieser Lebensweise, von meinem Vater im Himmel mir bestimmt zum Schutze: Dank sei Dir gesagt aus dem Grunde meines Herzens für alle Liebe »nd Sorgfalt, mit der Du mich um¬ schlungen und über mich gewacht hast; o verlasse mich nie auf diesem schwankenden Lebenspfade, wo tausend Gefahren mich umringen; — sondern bewahre und unterstütze mich, wie bisher also, daß ich nicht unterliege. Schütze mich gegen alle Gefahren des Leibes und der Seele. Erlange mir Gnade, daß ich stets gottesfürchtig wandle; stehe mir bei in Leiden; mache mich siegreich in Ver¬ suchungen zum Bösen, stärke mich im letzten Kampfe, und wenn einst meine Seele entflieht aus der Hülle des Staubes, dann trage sie hin zu Gott, und lasse sie in Ihm einen gnädigen Richter sinden, auf daß ich einst gemeinschaftlich mit Dir der ewigen Anschauung Gottes gewürdiget werde. Amen. 16 I. Die heilige Messe, wie sie der Priester am Altäre betet. bedeutet'. Priester; — D. bedeutet: Diener.) Staffclgebet. Psalm 4S. P. und D. ^m Nanien des Vaters, und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen. P. Ich will hintreten zum Altäre Gottes. D. Zu Gott, der meine Jugend erfreut. P. Schaffe mir Recht, v Gott! und entscheide meinen Handel wider das unheilige Volk; von dem ungerechten und arglistigen Manne rette mich! D. Denn Du, o Gott, bist meine Stärke; warum hast Du mich verworfen nnd warum gehe ich traurig einher, da mein Feind mich quälet? P. Sende mir Dein Licht und Deine Wahrheit; sie werden mich leiten, und führen auf Deinen heiligen Berg und in Deine Hütten. Anmerkung. Die mit » bezeichnete» Gebete sind nach den kirchlichen Zeiten und Festen verschieden; die hier aufgcnommenen sind aus der Messe vom heiligsten Altarssakramente; die übrige» Gebete sind in allen h. Messen gleich. 17 D. Und ich werde kommen zn Gottes Altar, zn Gott, der meine Jugend erfreut, P, Ich werde Dich loben auf der Harfe,'« Gott, mein Gott! Warum bist du traurig, meine Seele, und warum betrübst du mich? D. Hoffe auf Gott; denn ich werde ihm noch danken; er ist das Heil meines Angesichtes und mein Gott! P. Ehre sei dem Vater, dem Sohne und dem h. Geiste. D. Wie im Anfänge, jetzt und allezeit und zu ewigen Zeiten. Amen. P. Ich will hintretcn zum Altäre Gottes. D. Zu Gott, der meine Irgend erfreut. P. -f Unsere "Hilfe im Rainen des Herrn. D. f Der Himmel und Erde erschaffen hat. Allgemeines Sündellbekenntniß. P. Ich bekenne Gott, dem Allmächtigen, der hei¬ ligen, allzeit reinen Jungfrau Maria, dem heiligen Erzengel Michael, dem heiligen Jo¬ hannes dem Täufer, den heiligen Aposteln Pe¬ trus und Paulus, allen Heiligen und euch, Brüder! daß ich viel gesündigt habe mit Gedanken, Worten und Werken; slovkt er dreimal a» die Prust) meine Schuld meine Schuld, meine größte Schuld! — Darum bitte ich die heilige, allzeit reine Jungfrau Maria, den heiligen Erzengel Michael, den heiligen k> 18 Johannes den Täufer, die heiligen Apostel Pe¬ trus und Paulus, alle Heiligen und euch, Brüder! zu beten für mich bei dem Herrn, unserm Gott. D. Es erbarme sich deiner der allmächtige Gott, er verzeihe dir deine Sünden und führe dich zum ewigen Leben! P. Amen. D. Ich bekenne u. s. w. wie öden, nur sagt er statt: euch Brüder das erstemal: „Dir Vater," das zwcitcmal: „Dich, Vater." P. Es erbarme sich euer der allmächtige Gott, er verzeihe euch eure Sünden nnd führe euch zum ewigen Leben. D. Amen. P. Nachlassung, Lossprechung und Verzeihung un¬ serer Sünden verleihe uns der allmächtige und barmherzige Herr! D. Amen. P. Wende Dich o Gott, zu uns, und Du wirst uns neu beleben. D. Und Dein Volk wird sich in Dir erfreuen. P. Erzeige uns, o Herr, Deine Barmherzigkeit. D. Und Dein Heil verleihe uns! P. Herr, erhöre mein Gebet! D. Und laß mein Rufen zu Dir kommen! P. Der Herr sei nut euch! D. Und mit deinem Geiste. P. Lasset uns beten! (Auf den Stufen hinauf gehend.) 19 P. Ninini von uns, «Herr, unsere Miffetha- ten, damit wir würdig werden in das Atterheiligste mit reinem Herzen einzugehen, durch Christum, unfern Herrn. Amen. Wir flehen zu Dir, o Herr , dnrch die Verdienste Deiner Heiligen, deren Reliquien hier ruhen (er küßt den Altar) und aller Heiligen, daß Du mir alle meine Sünden verzeihen wollest. Amen. Eingang (Introitus). (Auf der Epistelse.ite.) * Psalm 8V. Gespeiset hat er sie mit fet¬ tem Weizen; Alleluja! Gesättiget hat er sie mit Honig aus dem Felsen; Alleluja, Alleluja, Alleluja! Frohlocket Gott unserm Helfer! Singet Jubellieder dem Gott Jakobs! Ehre sei dem Va¬ ter... Gespeiset hat er u. s. w. bis frohlocket. (In der Mitte des Altarcs.) P. Herr, erbarme Dich unser! D. Herr, erbarme Dich unser! P. Herr, erbarme Dich un¬ ser! D. Ehriste, erbarme Dich unser! P. Christe, erbarme Dich unser' D. Christe, erbarme Dich unser! P. Herr, erbarme Dich unser! D. Herr, erbarme Dich unser! P. Herr, erbarme Dich unser! - ' 2* 20 t»k«I>iri» k» I»««. Ehre sei Gort in der Höhe, und Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind. Wir loben Dich! Wir preisen Dich! Wir beten Dich an. Wir verherrlichen Dich. Wir danken Dir wegen Deiner großen Herrlich¬ keit. Herr, Gott, König des Himmels! Gott allmächtiger Vater! Herr, cingeborner Sohn, Jesus Christus. Herr, Gott, Lamm Gottes, Sohn des Vaters! Der Du hinwegnimmst die Sünden der Welt, nimm auf unser Flehen! Der Du sitzest zur Rechten des Vaters, erbarme Dich unser! Denn Du allein bist der Heilige, Du allein der Herr, Du allein der Höchste, Jesus Ehrrstus, mit dem heiligen Geiste in der Herrlichkeit Gottes des Vaters. Amen. (Der Priester wendet sich zum Volke 0 P. Der Herr sei mit euch! D. Und mit deinem Geiste. Kollekte. WllSilt uns dltru. (Auf der Epistclscitc.) * O Gott, der Du uns unter dem wun¬ derbaren Sakramente ein Denkmal Deines Leidens hinterlassen hast, verleihe, wir bitten Dich, daß wir die heiligen Geheimnisse Deines Leibes und 21 Blutes so verehren, daß wir die Frucht Deiner Erlösung ohne Unterlaß in uns empfinden mö¬ gen; der Du lebst und regierest mit Gott dem Vater in Einigkeit des heiligen Geistes, von Ewig¬ keit zu Ewigkeit! D. Amen, * Lesung aus der Epistel (dem Briefe) des h. Apostels Paulus an die Korinther (I. kl, 23 — 29), „Brüder! Ich habe von dem Herrn empfangen, was ich euch überliefert habe. Der Herr Jesus nahm in der Nacht, in welcher er verrathen wurde, das Brod, dankte, brach es und sprach: Nehmet hin und esset, das ist mein Leib, der für euch wird hingegeben werden. Die¬ ses thuet zu meinem Andenken! Desgleichen nahm er nach dem Nachtmahle auch den Kelch und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blute, Thuet dies, so ost ihr trinket, zu meinem Andenken, Den sc oft ihr dieses Brod esset, und diesen Kelch trinket, sollet ihr den Tod des Herrn verkündigen, bis er kommt. Wer nun unwürdig dieses Brod ißt, oder den Kelch des Herrn trinkt, der ist schuldig des Leibes und Blutes des , Herrn, Es Prüfe sich aber der Mensch selbst, und so esse er von diesem Brode und trinke aus diesem Kelche, Denn wer unwürdig ißt und trinkt, der ißt und trinkt sich das Gericht, indem er den Leib des Herrn nicht unterscheidet," D, Dank sei Gott, 22 Graduale. P. * Aller Augen warten auf Dich, o Herr! und Du gibst ihnen Speise zur rechten Zeit; Du öffnest Deine Hand, und erfüllst Alles, was da lebt, mit Segen. Alleluja! Mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise, und mein Blut ist wahrhaft ein Trank. Wer mein Fleisch ißt, und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und Ich in ihm. Vor dem Evangelium. (Der Pricilcr betel in der Mitte des AltarcS.) Reinige mein Herz und meine Lippen, allmächtiger Gott! Wie Du einst die Lippen des Profeten JsaiaS mit einer glühenden Kohle gerei- niget hast, so würdige Dich, auch mich nach Deiner huldvollen Erbarumng zu reinigen, damit ich Dein heiliges Evangelium würdig zu verkün¬ digen vermöge, durch Jesum Christum, unsern Herrn. Amen. Es gefalle Dir, o Herr! mich zu segnen. Der Herr sei in meinem Herzen und auf meinen Lippen, daß ich würdig und geziemend sein Evangelium verkünde. Amen. 23 Evangelium. (Der Priester auf der Evangclienfeitc.) P. Der Herr sei mit euch! D. Und mit deinem Geiste. P. Vernehmet die folgenden Worte des heiligen Evangeliums nach Johannes (Matthäus, — Markus, — Lukas), D. Ehre sei Dir, « Herr! P. * (Ich. 5 , 56 — 59.) „In derselbenZeit sprach Jesus zu den Schaaren der Juden: Mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise, und mein Blut ist wahrhaft ein Trank. Wer mein Fleisch rßt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich in ihm. Gleichwie mich der lebendige Vater ge¬ sandt hat und ich um des Vaters willen lebe, so wird auch der, welcher mich ißt, um meinet¬ willen leben. Das ist das Brod, welches vom Himmel herabgekommen ist; nicht wie das Manna, das eure Väter gegessen haben und gestorben sind; wer dieses Brod ißt, wird ewig leben." D. Lob sei Dir, Christus. Credo. Ich glaube an Einen Gott, den allmäch¬ tigen Vater, Schöpfer des Himmels und der Erde, aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge. Und an den Einen Herrn Jesum Christum, den 24 eingebornen Sohn Gottes, aus deni Vater ge¬ zeugt von Ewigkeit, Gott von Gott, Licht von Licht, wahrer Gott voni wahren Gott, erzeugt nicht erschaffen, Eines Wesens mit dem Bater, durch den Alles ist. erschaffen worden. Er ist we¬ gen uns Menschen und um unsers Heiles willen vom Himmel herabgesticgcn („ier kniet der Priester nieder^: und hat durch den heiligen Geist Fleisch angenommen von Maria, der Jungfrau und ist Mensch geworden. Er ist auch für uns gekreuzigct worden unter PontiuS Pilatus, hat gelitten und ist begraben worden. Am dritten Tage ist er wieder auferstanden der heiligen Schrift gemäß, ist aufgefahren in den Himmel, sitzet zur Rechten des Vaters, und wird mit Herrlichkeit wieder kommen, zn richten die Lebendigen und die Todten, und seines Reiches wird kein Ende sein. — Ich glaube an den Geist, den Herrn und Lebendigmacher, der vom Vater und Sohne ausgeht, der mit dem Vater und dem Sohne zugleich angebetet und verherrlicht wird, der geredet hat durch die Profcten. — Ich glaube an Eine heilige, allgemeine und aposto¬ lische Kirche. Ich bekenne ein- Taufe zur Verge¬ bung der Sünden, und erwarte die Auferstehung der Todten, und ein ewiges zukünftiges Leben. Amen. (Der Priester zum Volke gewendet P. Der Herr sei mit euch! D. Und mit deinem Geiste. 25 Offertorium. P. Lasset uns beten: ' Die Priester des Herm opfern Gott Rauchwerk und Brod; darum sollen sie ihrem Gott geheiligt sein, und seinen Namen nicht entweihen. Alleluja! Aufopferung des Brodes. Nimm auf, o heiliger Vater, allmächtiger ewiger Gott! dieses unbefleckte Opfer, welches ich, Dein unwürdiger Diener, Dir, meinem lebendi¬ gen und wahren Gott, darbringe für nieine un¬ zähligen Sünden, Beleidigungen und Versäumnisse, auch für alle Umstehenden, so wie für alle Christ¬ gläubigen, Lebendige und Abgestorbene, daß es mir und ihnen zum Heile gereiche in's ewige Leben. Amen. (DaS Wasser segnend spricht der Priester:) O Gott! der Du die Würde der menschli¬ chen Natur so wunderbar geschaffen, und noch wunderbarer wieder erneuert bast, laß uns durch das Geheimniß dieses Wassers und Weines an der Göttlichkeit desjenigen Theil nehmen, der sich gcwürdiget hat, unserer Menschheit theilhaftig zu werden. Jesus Christus, Dein Sohn, unser Herr, welcher mit Dir lebt und regiert von Ewig¬ keit zu Ewigkeit. Amen. 26 Aufopferung ves Kelches. Wir opfern Dir, o Herr! den Kelch des Heiles, und flehen Deine Güte an, daß er im Angesichte Deiner göttlichen Majestät für unser und der ganzen Welt Heil mit lieblichem Wohl- geruche aufsteigen möge. Amen. Der Priester segnet beide Opfcrgabcn. Im Geiste der Demut!) und mit zerknirsch¬ tem Herzen möchten wir von Dir, o Herr! aus¬ genommen werden; und möge unser Opfer vor Deinem Angesichte heute so vollbracht werden, daß es Dir, o Herr und Gott! gefällig sei. Komm Heiligmacher, allmächtiger, ewiger Gott! und segne dieses Opfer, welches zur Ehre Deines heiligen Namens zubercitet ist. Zur Händewaschung. Unter den Unschuldigen wasche ich meine Hände, und gehe um Deinen Altar, o Herr! um zu hören Lobgesänge, und alle Deine Wunder- thaten zu erzählen. Herr! ich liebe die Zierde Deines Hauses und den Ort, wo Deine Herrlich¬ keit thronet. Raffe nicht, o Gott, mit Ruchlosen meine Seele, nicht mit Blutgierigen mein Leben hin! Ungerechtigkeit ist in ihren Händen, und ihre Rechte von Geschenken voll. Ich aber wandle in meiner Unschuld dahin: errette mich und er- 27 barme Dich meiner! Mein Fuß stand auf rechtem Wege; in den Versammlungen will ich, Herr! Dich preisen. Ehre sei dem Vater, und dem Sohne und dem heiligen Geiste; wie es war im Anfänge, jetzt und stets und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. (In der Mitte des Altares.) Nimm, heilige Dreieinigkeit! dieses Opfer gnädig an, welches wir Dir darbringen zum An¬ denken an das Leiden, die Auferstehung und Him¬ melfahrt unsers Herrn Jesu Christi, und zur Ehre der seligsten, allzeit reinen Jungfrau Maria, des seligen Johannes des Täufers und der heiligen Apostel, Petrus und Paulus, dieser und aller Heiligen, daß cs ihnen zur Ehre, uns aber zum Heile gedeihe, und Jene für uns im Himmel bitten mögen, deren Andenken wir auf Erden feiern, durch denselben Jesum Christum, unfern Herrn. Amen. (Der Priester zum Volke gewendet.) P. Betet, Brüder, daß mein und euer Opfer bei Gott, dem allmächtigen Vater, wohl¬ gefällig werde. D. Der Herr . nehme dieses Opfer von deinen Händen gnädig an, zum Lobe und zur Ehre seines Namens, wie auch zu unserni Heile und zum Heile seiner ganzen heiligen Kirche. P. Amen. 28 Sccrctll lstsilr» Krdrt). * Wir bitten Dich, o Herr! verleihe gnä¬ diglich Deiner Kirche die Gaben der Einigkeit und des Friedens, welche in den dargebrachten Opfergaben auf gcheinmißvolle Weise bezeichnet werden, durch unfern Herrn, Jesum Christum, Deinen Sohn, welcher mit Dir lebt und regiert in Einigkeit des heiligen Geistes, Gott Weiters spricht oder singt der Priester laut : P. Von Ewigkeit zu Ewigkeit, D, Amen, P, Der Herr sei mit euch! D. Und mit deinem Geiste, P. Empor die Herzen! D. Wir haben sie zum Herrn erhoben, P, Lasset uns danken dem Herrn, unserm Gott! D, Es ist geziemend und recht. Präfation. P, " In Wahrheit, es ist geziemend und recht, billig und heilsam, daß wir allezeit und überall Dir danken, heiliger Herr! allmächtiger Vater! ewiger Gott! denn durch das Gehcimniß des Fleisch gewordenen Wortes hat den Augen unsers Geistes ein neues Licht Deiner Klarheit geleuchtet, daß, indem wir auf unsichtbare Weise Gott erkennen, wir durch ihn zur Liebe der sicht- 29 baren Dinge hingezogcn werden. Darum fingen wir mit den Engeln und Erzengeln, mit den Thronen und Herrschaften, und mit der ganzen Schaar des himmlischen Heeres den Lobgesang Deiner Herrlichkeit, und rufen unaufhörlich: Sanktus: Heilig, heilig, heilig, bist Du, o Herr, Gott Sabaoth! Himmel und Erde find voll von Deiner Herrlichkeit ! Hosanna in der Höhe! Hoch¬ gelobt sei! der da kommet im Namen des Herrn! Hosanna in der Höhe! (?aN0N (stille W-sse>, oder: Bor der Wandlung. Dich also, gütigster Vater! bitten wir in Dcmuth und flehen zu Dir, durch Jcsum Chri¬ stuni, Deinen Sohu, unfern Herrn, Du wollest qnadigst aufnchmen und segnen diese Gaben, diese Geschenke, diese heiligen und unbefleckten Opfer, welche wir Dir darbriugen, besonders für Deine heilige katholische Kirche, welche Du aus dem ganzen Erdkreise in Frieden erhalten, beschützen, in Einigkeit bewahren und regieren wollest, mit Deinem Dieucr, unscrm Papste N., unserm Bi¬ schöfe N., unscrm Kaiser N. — und allen Recht- 30 gläubigen und Bekenncrn des katholischen und apostolischen Glaubens. Gedenke, o Herr! Deiner Diener und Die- nerinen! — (Gedenke der Lebendigen.) — Und aller Anwesenden, deren Glaube und Andacht Dir bekannt ist, für welche wir Dir opfern, oder die Dir selbst dieses Lobopfer darbringen, für sich und alle die Ihrigen, zur Erlösung ihrer Seelen, in der Hoffnung, daß es zu ihrer Wohlfahrt ge¬ reiche und die Dir, dem ewigen, lebendigen und wahren Gott, ihr Gelübde entrichten. Wir nehmen Theil an der Gemeinschaft der Heiligen, und feiern mit Ehrfurcht das An¬ denken , vorerst der glorreich allezeit reinen Jung- frau Maria, der Gebärerin nnserö Gottes und Herrn Jesu Christi, wie auch Deiner seligen Apostel und Martirer Petrus und Paulus, An¬ dreas, Jakobus, Johannes, Thomas, Jakobus, Philippus, Bartholomäus, Matthäus, Simon und Thaddäus, des Linus, Kletus, Klemens, Lystus, Kornelius, Cyprianus, Laurentius, Chrisogonus, Johannes und Paulus, Kosmas und Damianus, und aller Deiner Heilige». Laß uns um ihrer Verdienste und Mürbitte willen in Allem Deinen Schutz und Deine mächtige Hilfe angedeihen, durch denselben Jesum Christum, unfern Herrn. Amen. Ueber die vpfcrgabcn die Hände kältend spricht der Priester: So nimm denn dieses Opfer von uns, Dei- 31 nen Dienern und non Deiner ganzen Familie, wir bitten Dich, o Herr, gnädig an; leite unsere Lebenstage in Deinem Frieden; bewahre uns vor der ewigen Verdammniß und laß uns der Herde Deiner Auserwählten beigezählt werden, durch Jesum Christum, unfern Herrn, Amen. Wenn der Priester über die Hostie und über den Kelch die l). Kreujzeichcn macht, so spricht er: Wir bitten Dich, o Gott! laß dieses Opfer in Allem gesegnet, Dir geweiht, angenehm, an¬ gemessen und wohlgefällig sein, daß uns werde der Leib und das Blut Deines geliebten Sohnes, unsers Herrn Jesu Christi, Unmittelbar vor der Wandlung des Brodes: der am Tage vor seinem Leiden das Brod in seine heiligen und ehrwürdigen Hände nahm, die Augen zu Dir, o Gott, seinem allmächtigen Bater, gegen Himmel erhob, Dir dankte, das Brod segnete, brach, seinen Jüngern gab und sprach: Nehmet hin und esset Alle davon: (Wandlung des BrodcS.) „Denn dies ist mein Leib." Unmittelbar vor der Wandlung des Weines: Aus gleiche Weise nahm er nach dem Abendmahle auch diesen herrlichen Kelch in seine 32 heiligen und ehrwürdigen Hände, dankte Dir wie¬ der, segnete ihn, gab ihn seinen Jüngern und sprach: Nehmet hin und trinket Alle daraus: (Wandlung des Weines.) „denn dies ist der Kelch meines Blutes, „des neuen und ewigen Bundes, ein „Gehcininiß des Glaubens, welches für „euch und für Viele wird Vergüssen „werden zur Vergebung der Sünden." „So ost ihr dieses thuct, thuct es zu „meinem Andenken!" Anbetung während der Wulldillllg. Gelobt und gcbcncdeit sei ohne End' Das heiligste und göttlichste Sakrament! Pius VII. verlieh (7. Dez. 18lli) einen Ablaß von 100 Tagen Allen, welche bei Anhörung der h. Messe während der Wandlung andäch¬ tig und reumüthig Jcsum im heiligsten Sa¬ kramente mit obigem Lobgcbcte anbeten. Aach der Wandlung. Darum gedenken wir, Deine Diener, o Herr! und Dein heiliges Volk an desselben Christus, 33 Deines Sohnes, unsers Herrn, beseligendes Lei¬ den, an seine Anserstehnng aus dem Grabe, und an seine glorreiche Himmelfahrt und opfern Dei¬ ner erhabenen Majestät von Deinen Gaben und Geschenken ein reines Opfer, ein heiliges Opfer, ein unbeflecktes Opfer, das heilige Brod des ewigen Lebens, und den Kelch des ewig dauern¬ den Heiles, Sieh' auf beide mit dem Blicke Deiner Huld und Gnade, und laß sie Dir gefällig sein, wie Du Dich gewürdiget hast, mit Wohlgefallen anzunchmen die Gaben Deines gerechten Dieners Sibel, das Opfer unsers Patriarchen Abraham, wie auch das hochheilige Opfer und die unbe¬ fleckte Opfergabe, welche Dir Dein hoher Priester Melchisedech dargebracht hat. In tiefster Deinuth flehen wir zu Dir, allmächtiger Gott! laß diese Opfergabcn durch die Hände Deines heiligen Engels zu Deinem erhabe¬ nen Altäre vor das Angesicht Deiner göttlichen Majestät emporgetragen werden, damit wir Alle, die wir an diesem Altäre theilnehmen, und den allerhciligsten Leib und das Blut Deines Sohnes genießen werden, mit allem himmlischen Segen und mit Gnade erfüllt werden, durch denselben Jesum Christum, unfern Herrn. Amen. Gedächtniß für die Verstorbenen. Gedenke auch, o Herr! Deiner Diener und Dienerinen N. N., die uns vorangcgangen 3 34 sind mit dene Zeichen des Glaubens, und nun im Schlummer des Friedens ruhen. (Hier nenne bicicailicu, tue welche du dir vor- genommen hast, oder schuldig bist, zu beten.) Wir bitten Dich, o Herr! laß sic und Alle, die in Christus ruhen, an den Ort der Erquickung, des Lichtes und des Friedens gelan¬ gen, durch denselben Jesum Christum, unfern Herrn. Amen. Auch uns Sündern, Deinen Dienern, die wir auf die Menge Deiner Erbarmungen hoffen, verleihe gnädig einen Antheil an dem seligen Nm- gange mit Deinen heiligen Aposteln und Marti- rern, Johannes, StefanuS, Mathias, Barnabas, Ignatius, Alerander, Marzellinus, Petrus, Feli¬ zitas, Perpetua, Agatha, Luzia, Agnes, Cacilia, Anastasia, und allen Deinen Heiligen. Nimm uns, wir bitten Dich, in ihre Gesellschaft auf, nicht nach dem Masse unsers Verdienstes, sondern um Deiner Barmherzigkeit willen, durch Christum, unfern Herrn, durch welchen Du, »Herr! jederzeit all' dieses Gute erschaffest, heiligest, be¬ lebest, segnest und uns mittheilest. Durch Ihn, und mit Ihm, und in Ihm ist Dir, Gott, dem allmächtigen Vater, in Einigkeit des heiligen Geistes alle Ehre und Herrlichkeit. P. Von Ewigkeit zu Ewigkeit. D. Amen. Vater unser. P. Lasset uns beten: Durch heilsame Ge- 35 bete ermuntert und durch göttlichen Unterricht be¬ lehrt , getrauen wir uns zu sagen: Vater unser, der Du bist im Himmel! Geheiliget werde Dein Name. Zukomme uns Dein Reich. Dein Wille geschehe, wie im Him¬ mel, also auch auf Erden. Gib uns heute unser tägliches Brod. Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. P. Und führe uns nicht in Versuchung. D. Sondern erlöse uns von dem Nebel. P. Amen. Erlöse uns, wir bitten Dich, o Herr! von allen Nebeln, vergangenen, gegenwärtigen und zu¬ künftigen; und auf die Fürbitte der seligen und glorreichen, allzeit reinen Jungfrau und GotteS- gebärerin Maria, Deiner seligen Apostel Pe¬ trus und Paulus und Andreas und aller Heiligen, tzib uns nach Deiner Gnade den Frie¬ den in unfern Tagen, daß wir durch Deine erbarmungsvolle Hilfe unterstützt, von der Sünde immer frei, nnd von aller Verwirrung sicher bleiben , Die Hostie über den Kelch brechend : durch denselben Jesum Christum, Deinen Sohn, unsern Herrn, der mit Dir lebt und regiert in Einigkeit des heiligen Geistes, Gott P. Von Ewigkeit zu Ewigkeit. D. Amen. Z0 36 P. Der Friede Les Herrn sei allezeit mit euch! D. Und mit Deinem Geiste! Einen kleinen Tyeil der Hostie in den Kelch Men lassend: Die Vermischung und Segnung des Leibes und Blutes unsers Herrn Jesu Christi gereiche uns, die wir sie genießen, zum ewigen Leben. Amen. K^rrri-, I»« i. O Du Lamm Gottes, welches Du hin¬ wegnimmst die Sünden der Welt; erbarme Dich unser! O Du Lamm Gottes, welches Du hin- weguimmst die Sünden der Welr; erbarme Dich unser! O Du Lamm Gottes, welches Du hin¬ wegnimmst die Sünden der Welt; schenke uns den Frieden. Dor der Kommunion. Herr Jesus Christus, der Du zu den Apo¬ steln gesagt hast: „Ich hinterlasse euch den Frieden, meinen Frieden gebe ich euch!" Sieh nicht auf meine Sünden, sondern auf den Glauben Deiner Kirche, und erhalte sie nach Deinem Willen in Frieden und Einigkeit, der Du lebst und regierst, Gott von Ewigkeit zu Ewig¬ keit Amen. Herr Jesus Christus, Sohn des lebendigen 37 Gortes, der Du nach dem Willen des Vaters unter Mitwirkung des heiligen Geistes, durch Deinen Tod der Welt das Leben gegeben hast, erlöse mich durch diesen Deinen hochheiligen Leib und Dein hochheiliges Blut von allen meinen Sünden und von allen Nebeln! Gib, daß ich Deinen Geboten stets nachlebe, nnd laß mich nie¬ mals von Dir geschieden werden, der Du lebst und regierst mit Gott in Einigkeit des h, Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Herr Jesus Christus! Der Genuß Deines Leibes, den ich Unwürdiger zu empfangen vor¬ habe, gereiche mir nicht zum Gerichte und zur Verdammung; laß ihn vielmehr nach Deiner Güte mir zum Schutze der Seele und des Leibes und zum Heilmittel dienen, der Du lebst und regierst mit Gott Vater, in Einigkeit des h. Gei¬ stes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Communion. Das Brod des Himmels will ich empfan¬ gen, und den Namen des Herrn anrufen. O Herr! ich bin nicht würdig, daß Du eingehst unter mein Dach, sondern sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund. (Dreimal.) Der Leib unsers Herrn Jesu Christi bewahre meine Seele zum ewi¬ gen Leben. Amen. 38 Was kann ich dem Herrn geben für Alles, was er mir erwiesen hat? — Den Kelch des Heiles will ich nehmen, und den Namen des Herrn anrnfen. Lobpreisend will ich den Herrn anrufen und ich werde von meinen Feinden ge¬ rettet sein. Das Blut Unsers Herrn Jesu Christi bewahre meine Seele zum ewi¬ gen Leben. Was wir mit dem Munde genoffen haben, o Herr! wollen wir mit reinem Herzen bewahren, und die zeitliche Gabe werde uns zum ewigen Heilmittel. Deinen Leib, o Herr! den ich genoffen, und Dein Blut, das ich getrunken, laß mein In¬ nerstes durchdringen, und verleihe, daß in mir, den die heiligen und reinen Sakramente erquicken, kein Flecken der Sünde zurück bleibe, der Du lebst und Agierest von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Commnnion - Gebet. (An der Epistclscitc.) ' So ost ihr dieses Brod essen und diesen Kelch trinken werdet, sollt ihr den Tod des Herrn verkünden, bis er kommt; wer daher unwürdig dieses Brod genieße, oder den Kelch des Herrn unwürdig trinkt, der wird sich an dem Leibe und Blute des Herrn versündigen. (I. Kor. 11. 26.) 39 (Gegen das Bolk gewendet.) P. Der Herr sei mit euch! D. Und mit deinem Geiste. Nachcommuniou- Gebet. (An der Epistelseitc.) , Lasset uns beten: * Laß uns, wir bitten Dich, o Herr! durch den ewigen Genuß Deiner Gottheit erfüllt werden, den der zeitliche Genuß Deines kostbare» Leibes und Blutts Vorbildes, der Du lebst und regierst mit Gott dem Vater in Einigkeit des heiligen Geistes P. Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit! D. Amen. (Gegen das Bolk gewendet:) P. Der Herr sei mit euch! D. Und mit Deinem Geiste. P. Gehet, die Messe ist vollendet. D. Gott sei Dank. (Bei Messen in blauer Farbe.) P. Lasset uns den Herrn Preisen! D. Gott sei Dank. (Zn den Messen für die Verstorbenen in schwarzer Farbe.) P. Sie mögen in Frieden ruhen. D. Amen. 40 (I» der Osterwoche.) P. Gehet, das Opfer ist vollbracht; Alleluja! Alleluja! D. Gott sei Dank; Alleluja! Alleluja! (In der Mitte gegen den Altar gebeugt.) Laß Dir, o heiligste Dreieinigkeit! die Hul¬ digung meiner Unterwürfigkeit gefallen und ver¬ leihe, daß das Opfer, welches ich Unwürdiger vor den Augen Deiner Majestät verrichtet habe, Dir angenehm sei, mir aber und Allen, für welche ich es dargebracht, durch Deine Erbarmung zur Versöhnung gereiche, durch Christum, unfern Herrn. Amen. Es segne euch der allmächtige Gott (Der Priester segnet das Bolk, weiter sprechend:) P. der Vater, der Sohn und der heilige Geist. D. Amen. Letztes Evangelium. P. Der Herr sei mit euch! D. Und mit deinem Geiste. P. Anfang des h. Evangeliums nach Johannes, (l, 1 — 14.) D. Ehre sei Dir, o Herr! P. Im Anfänge war das Wort und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort. Dieses war im Anfänge bei Gott. Alles ist durch 41 dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. In Ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Men¬ schen; und das Licht leuchtete in der Finsterniß, aber die Finsterniß hat es nicht begriffen. ES war ein Mensch von Gott gesandt, der hieß Johannes. Dieser kam zum Zeugnisse, um Zeugniß zu geben vom Lichte, auf daß Alle durch ihn glauben sollten. Er war nicht das Licht, sondern er sollte von dem Lichte Zeugniß geben. Es war dieses das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, welcher in diese Welt kommt. Er war in der Welt, und die Welt ist durch Ihn gemacht wor¬ den; aber die Welt hat Ihn nicht erkannt. Er kam in sein Eigenthum und die Seinigen nahmen Ihn nicht auf. Alien aber, die Ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, denen nämlich, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blute, nicht aus dem Willen des Flei¬ sches, nicht aus dem Willen des Mannes, son¬ dern aus Gott geboren sind. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns ge¬ wohnt; und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit, als des Eingebornen vom Bater, voll der Gnade und Wahrheit. D. Gott sei Dank! 42 Zweite Meßandacht. Zur Ehre der seligsten Jungfrau Maria. . Vorbemtungsgebrt. V mein liebenswürdigster Jesus, der Du für mich so Vieles gelitten, für mich das allerheiligste Sa¬ krament des Altars eingesetzt hast, und sogar noch eines so entsetzlichen, so schmerzhaften und schmach¬ vollen Todes sterben wolltest; gib mir die Gnade, daß ich diese Deine Liebe recht ost betrachte , be¬ sonders aber in gegenwärtiger Stunde, in der ich nun dem hochheiligen Opfer der Messe beiwohne, das Du uns zu einem immerwährenden Anden¬ ken Deiner Liebe hinterlassen hast, und in wel¬ chem Du auf unfern Altären unblutiger Weise erneuerst, was Du einstens blutiger Weise auf dem Kaloaria-Berge am Kreuzcsstamme für uns dargebracht hast. — O Maria, daß ich nun mit der Andacht, mit dem lebendigen Glauben, mit der Ehrfurcht und allen den heiligen Gefühlen dieser allerheiligsten Handlung beiwohnen könnte, 43 mit denen Du unter dem Kreuze standest und Deinen göttlichen Sohn für uns arme Sünder selbst auch Gott, dem himmlischen Vater, zum Opfer brachtest. Sieh' o heilige, o liebenswür¬ dige Jungfrau! ich wende mich an Dich und bitte Dich, daß Du mir doch die Gnade erflehen und bcistehen möchtest, dieser heiligen Messe so bcizu- wohncn, wie Du dem Opfertodc Jesu beigcstandcn bist. Durch Dich und den Priester am Altäre bringe ich also Jesum, das unbefleckte Lamm, dem himmlischen Vater zum Opfer dar, um seine göttliche Majestät, seine Güte und Erbarmungen, seine Glorie und Herrlichkeit zu loben, zu preisen und zu verherrlichen. Ich bringe dieses Opfer dar zur Anbetung der aller¬ heiligsten Dreieinigkeit, Aber auch zum Danke bringe ich es dar, zum innigsten Danke für alle die unendlichen Wohtthaten, die ich und alle Menschen von Gott empfangen haben, be¬ sonders für diese (hier nenne die, für die ru be¬ sonders ju danken sebuidig bist). Ich bringe dieses heilige Opfer ferner noch dar als ein Sühn¬ opfer für alle die begangenen Sünden und Miffethaten, durch welche Gottes erhabene Maje¬ stät beleidiget worden ist, besonders aber noch für meine Sünden, deren ich so viele und so schwere begangen habe, und deren Schuld und Strafe ich durch dieses Opfer, wenn ich dieselben rcumüthig gebeichtet habe, auszutilgcn und abzutragen hoffe. Ich bringe aber auch dieses heilige Opfer Gott 44 als ein Bit töpfer dar, um für mich und Alle, für die ich zu beten schuldig bin, die noth- wendigen Gnaden zu erflehen, besonders diese: (nenne die, welche du am nothwcndigstcn Nns» In dieser Absicht will ich also dieser heiligen Messe beiwohnen, und, so andächtig ich nur kann, sie anhören, Las Staflrlgebet. O Maria, welch' eine Betrübniß muß wohl Dein liebevolles Herz durchdrungen haben, als Jesus von Dir Abschied nahm, und als Du Ihn mit dem schweren Kreuze belastet am Fuße des Berges, auf welchem er geopfert werden sollte, zur Erde niedersinken sähest! Ach, meine Mutter! meine eigenen Sünden haben Ihm die Last des Kreuzes erschwert; auch meiner Sünden wegen ist Christus zu Boden gesunken, O daß ich nun, von Reue und Schmerz durchdrungen, mit dem Priester am Fuße des Allares stehend, meine Sünden erkennen und verabscheuen möchte, um mit einem, wenn auch nicht reinen, doch reumüthigen Herzen dieser heiligen Handlung bei¬ wohnen zu können. Wie gerne, o meine Mutter! wollte ich nun Dich zu diesem heiligen Opfer be¬ gleiten, und mit Dir unten an; Kreuze stehen, an dem Jesus sich für mich Gott zum Opfer brachte. Ich will, da ich nun in Gedanken den Priester zum Altar begleite, mich Dir beigesellen, 45 und nun nut Dir Jesum bis oben auf den heili¬ gen Berg begleiten, um, wenn es möglich wäre, mich selbst auch Gott zu einem Opfer darzubrin- gcn. Heilige Maria! hilf mir nach und bitte nun Jesum, Deinen Sohn, daß er mir doch gestatte, Ihn zu diesem heiligen Opfer zu beglei¬ ten , und diesem unblutigen Opfer so beizuwoh¬ nen, wie Du, der Lieblingsjünger Johannes, die bußfertige Magdalena und alle frommen Seelen dem blutigen Opfer beiwohnten. Am Rlsrie rleison. Herr, erbarme Dich unser! Christe, er¬ barme Dich unser! Herr, erbarme Dich unser! Am Gloria. „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens find!" So sang die himmlische Engelschaar, als Jesus, der eingeborne Sohn Gottes, aus Maria, der reinsten Jungfrau geboren, aus der Erde erschienen ist. So möchte auch ich mit den En¬ geln des Himmels singen, da noch in dieser Stunde Jesus neuerdings vom Himmel kommen, und unter den geheimnißvollcn Gestalten des Bro- des und Weines unter uns erscheinen wird. Wir loben Dich, wir preisen Dich, wir beten Dich an, 46 wir sagen Dir Dank wegen Deiner großen Glo¬ rie und Herrlichkeit, o dreieiniger Gott! daß Dich doch alle Geschöpfe erkennen und verherrli¬ chen, und durch diese Erkenntnis; und Verehrung zum wahren Frieden gelangen möchten. Lasset am drtm. O Gott, der Du in Deiner Huld den jungfräulichen Schoost Mariens zur Wohnung Deines Eingcborncn auserwählt hast; wir bitten Dich, daß wir durch ihre Vertheidignng beschützt und durch ihre Fürbitte unterstützt, Deiner gna¬ denreichen Verheißungen theiihaftig werden mögen, durch Jesum Christum, unfern Herrn! Amen. Am Opiates (Aus Jesus Struch 24.) „Bei Alten sah ich mich um, wo ich woh¬ nen konnte; da wollte ich bleiben unter dem Erbe des Herrn. Dann gebot mir der Schöpfer aller Dinge, der mich schuf, der in meiner Hütte wohnte, und sprach zu mir: In Jakob sollst Du wohnen und in Israel Dein Erbe haben, und in meinen Auserwählten Wurzel schlagen. Und so bekam ich eine feste Wohnung auf Sion, in der heiligen Stadt einen Ruheort, und so herrschte 47 ich zu Jerusalem; ich faßte Wurzel bei einem geehrten Volke; bei dem Antheile meines Gottes, der sein Erbe ist, in der Gemeinde der Heiligen ist mein Aufenthalt. Ich wuchs wie eine Ceder auf dem Libanon und wie eine Cypreffe auf dem Berge Sion; ich wuchs wie eine Palme zu Cades und wie eine Rosenstaude zu Jericho; ich wuchs wie ein schöner Oelbaum auf dem Felde, und wie ein Ahorn beim Wasser auf den Plätzen. Ich verbreitete einen Wohlgeruch wie Zimmet und duftender Balsam; ich gab einen so lieblichen Ge¬ ruch, wie die auserlesenste Myrrhe." Graduale. Selig bist Du, o Jungfrau! die Du den Herrn, den Schöpfer der Welt, getragen hast. Ihn gebarst Du, der Dich erschuf, und verbleibst Jungfrau ewiglich! Aum Loaugelinm. (Nach dem Evangelium kes h. Joh. 2, I — ti.) Zur selben Zeit war eine Hochzeit gehalten zu Cana in Gakiläa, und die Mutter Jesu war dabei. Auch Jesus und seine Jünger waren zur Hochzeit geladen. Und als es am Weine gebrach, sagte die Mutter Jesu zu Ihm: Sie haben keine» Wein. Jesus aber sprach zu ihr: Meine Stunde 48 ist noch nicht gekommen. Da sagte seine Mutter zu den Dienern: Was er euch sagen wird, das thuet. Jesus aber sprach: Füllet die dastehenden sechs steinernen Wafferkrüge mit Wasser; — und sie füllten sie bis oben. Und Jesus sprach zu ihnen: Schöpfst nun, und bringet es dem Speise- meister. Es war aber das Wasser in den köst¬ lichsten Wein verwandelt. Diesen Anfang der Wunder machte Jesus zu Cana in Galiläa, und er offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an Ihn. Zmv Orrbo. Auch ich, mein Herr und Gott! will an Dich glauben, weil ich noch viel mehr und viel größere Wunder gesehen habe, als Deine Jünger zu Cana. Ich glaube an Dich, als an die ewige, untrügliche Wahrheit. Ich glaube aber auch alles das, was Du durch Deine Propheteu und Apo¬ stel, was Du in eigener Person uns gcoffenbart hast. Ich glaube aber auch an eine einige, hei¬ lige, katholische und apostolische Kirche, die da ist die römisch-katholische. Was diese, Deine Kirche, uns zu glauben vorstellt, will ich so annehmen, glauben und bekennen, als wenn es Du persön¬ lich mir mitgetheilt hättest. Mit diesem Glauben will ich leben und sterben. Amen. 49 Aur Opferung. Sieh' o Maria! nun opfert der Priester Brod und Wein, wie einst der Priester Melchi- sedech, Gott dem himmlischen Vater auf, welches aber bald durch die Allmacht Gottes in den wah¬ ren Leib und das wahre Blut Deines allerheilig¬ sten Sohnes Jesus umgewandclt werden soll. O daß auch ich mich selbst, alle meine Gedanken, alle meine Gefühle, alle meine Wünsche und An¬ liegen Gott zum Opfer bringen könnte; ich lege mich, o allergnädigste Fran, ganz in Deine für- bittenden Hände, ich übergebe Dir alle meine Sorgen und Anliegen, ich empfehle Dir die Mei¬ nigen Alle. Bringe das Alles dem Hohenpriester, Deinem Sohne Jesus, auch zu einem Opfer dar. Wenn Du cs ihm darbringst, wie kann er eS verschmähen? O daß auch ich ans einem sinnli¬ chen in einen geistigen, aus einem sündhaften in einen Gott wohlgefälligen, aus einem so unvoll¬ kommenen in einen vollkommenen Menschen möchte umgewandelt werden, wie dieses Brod in den allerhciligsten Leib und dieser Wein in das kost¬ bare Blut Jesu Christi umgewandclt werden wird! Zur Prükation. Laßt unsere Herzen zu Gott erheben! Laßt uns Gott Dank sagen aus ganzem Herze»! Denn 4 50 nichts ist so billig und recht, so nothwendig und nützlich, als immer und überall Gott erkenntlich und dankbar zu sein. Nichts ist so billig und recht, nothwendig und heilsam, als Dich, o Herr! hei¬ liger Vater, allmächtiger, ewiger Gott, durch Maria, die allzeit unbefleckte Jungfrau, unauf¬ hörlich zu Preisen, zu loben und zu verherrlichen; durch Maria, welche Deinen Eingebornen vom heiligen Geiste selbst empfing, und die Würde und den Glanz der Jungfräulichkeit beibehaltend, der Welt das ewige Licht gebar: Jesum Chri¬ stum, unfern Herrn, durch dessen Majestät Dich die Engel loben, die Erzengel, die Cherubim und Serafim und der ganze himmlische Hof, in ewiger Entzückung Deiner göttlichen schleierlosen An¬ schauung versenkt, ohne Unterlaß Dir süße Lob¬ gesänge anstimmen und unaufhörlich ausrufen: Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Gott der Heerschaaren; voll sind Himmel und Erde Deiner Herrlichkeit! Hosanna in der Höhe! Aniii Lanlln, (Stille Messe,) O Gott der Erbarmungen, in Demuth finken wir auf unser Angesicht nieder und bitten Dich, segne diese heiligen Opsergaben, die wir und die ganze heilige Kirche Dir darbringen; 51 lenke sie in Frieden, und mache, daß Dein göttli¬ cher Name auf dem ganzen Erdkreise geheiliget werde. Gedenke auch, o Herr! des Oberhauptes Deiner heiligen Kirche, des heiligen Vaters N.., unsers hochwürdigsteil Bischofes N.., unsers apo¬ stolischen Kaisers N.., aller geistlichen und welt¬ lichen Vorgesetzten, und aller unserer Brüder und Schwestern; die in Deinem Glauben und Deiner Liebe leben, besonders aber derjenigen, für die wir zu beten schuldig sind, die sich in unser Ge¬ bet empfohlen, oder die wir irgendwie betrübt haben, namentlich Deiner Diener und Dienerinen N N. und verleihe uns allen die Gesundheit des Leibes, den Frieden der Seele, Deine Gnade und das ewige Leben. Erhöre, o Herr, unser dcmüthiges Gebet, mit welchem sich die ganze heilige triumphlrende Kirche vereinigt, deren Fürbitte und Verdienste wir Deiner göttlichen Majestät auf gleiche Weise darbringen, und deren Gedächtnis wir in Andacht verehren, insbesondere der glorreichen Jungfrau und Gottcsgebärerin Maria, durch die wir die Frucht des ewigen Lebens empfangen haben; fer¬ ner des heiligen Josef, Deiner seligen Apostel, Martircr und Bekenner, die einst gleich uns in dieser Sterblichkeit wandelten und nun in der ewigen Glorie mit Dir und bei Dir sich erfreuen. Nimm ihre milden Fürbitten huldreich auf, und zähle uns ihnen bei, die Deiner göttlichen Ma- 4» 52 jcstät ewige Lobgefänge singen durch Jesum Chri¬ stum, unfern Herrn! Amen. Air Mndlimg. O welch' ein Wunder der Allmacht und Güte Gottes! Noch nicht zufrieden, für uns, arme Erdenwürmer die menschliche Natur ange¬ nommen zu haben und am Kreuze gestorben zu sein, willst Du auch noch, v mein Jesus, unter den Gestalten des BrodeS und des Weines sogar Deine allerhciligstc Menschheit verbergen, und neuerdings Dich dem himmlischen Vater für uns zum Opfer bringen. O gütigster, o barmherzig¬ ster Jesus, daß auch ich mich so zn einen! Opfer Dir darbrächte, mich so vollkommen Dir heiligen könnte! Jesus, Dir lebe ich! Jesus, Dir sterbe ich! Jesus, Dein bin ich todt und lebendig! Nach der Wandlung. O allerheiligstes Opfer! Brod des Lebens und Kelch des ewigen Heiles, wir beten Dich in tiefster Dcmuth unscrS Herzens an, Preisen Deine Barmherzigkeit und danken Dir aus ganzer Tiefe unserer Seele für Deine abermalige Herablassung, in welcher Du dem ewigen Vater für unsere Sünden dich aufopfcrtcst!, O heiligster Vater! blicke herab auf Dci- 53 nen cingeborneu Sohn , an dem Du Dein Wohl¬ gefallen hast und sei um seinetwillen uns gnädig. Führe auch durch Ihn unsere Brüder und Schwestern, insbesondere Deine Diener und Die- nerinen N. N., die in Deinen! Frieden entschliefen, in die Ruhe des ewigen Lebens und nimm sie in Deine Glorie ans, auf daß sie mit allen Deinen Heiligen ohne Unterlaß Dich lieben und ver¬ herrlichen. -Verleihe auch uns Sündern, Deinen Die¬ nern, die wir auf die unversiegbare Fülle Deiner Barmherzigkeit hoffen, nach diesem Leben Antheil an der ewigen Herrlichkeit Deiner Apostel, Marti- rer, Bekenner und Jungfrauen, und laß uns zu Deiner glorreichen Anschauung gciangcn, durch Jesum Christum, unfern Herrn! Amen. Amn Pater mater. Laß uns, o Herr! mit dem Priester, Dei¬ nen! Diener, das Gebet, das uns Jesus selbst gelehrt hat, nun auch mit aller Andacht wiederho¬ len, und mit kindlich demüthigcm Herzen sprechen: „Vater unser, der Du bist w. Am Igmis Zki. Ja, wahrhaft bist Du, o Jesus, das Lamm Gottes, welches hinweg nimmt die Sun- 54 den der Welt. Du blst das fleckenlose Osterlamm, das unsere Sünden am Kreuze trug, und durch Deinen Tod deren Schuld und Strafe büßtest. O mein Jesus, der Du Deinen Aposteln gesagt hast: „Meinen Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch" — sieh doch nicht auf meine Sünden, sondern auf den Glauben und das Vertrauen Deiner Kirche; und wolle sie nach Deinem Wohlgefallen in Frieden erhalten und alle Glieder innigst mit einander vereinigen. O Jesus, mein Herr und Gott! Du Sohn des lebendigen Gottes, und zugleich auch der Jungfrau Maria; der Du nach dem Willen Dei¬ nes Vaters, mit der Mitwirkung des heiligen Geistes, durch Deinen Tod der Welt das Leben gabst; befreie mich durch Deinen allerheiligsten Leib und Dein kostbares Blut Von allen meinen Sünden, Fehlern und Nebeln; und mache, daß ich Deinen Geboten allezeit ergeben und niemals von Dir mehr getrennt werde! 8nr Lomnmmlm. O mein Jesus! wie darf ich es wagen, auch nur geistlicher Weise Dich zu empfangen? Sieh', ich bin ja nicht würdig, daß Du eingehst unter mein Dach, sprich nur Ein Wort, und meine Seele wird gesund. Aber welch' ein Ver¬ langen habe ich dessen ungeachtet, Dich dennoch 55 zu empfangen! — O Maria! die Du den Stall zu Betlehem nicht verschmahetest und Deinen allerheiligsten Sohn sogar auf Stroh in eine Krippe legtest, verschmähe auch mein armes, tu- gcndleeres Herz nicht, und würdige, und erbarme Dich meiner, Jesum, Deinen Sohn, in dasselbe hinein zu legen. (Erwecke nun ein lebendiges Verlangen, mit dem Priester wahrhaft zu communiciren, und mache dann deine Danksagung für die in dieser geistigen Communion erhaltenen Gnaden.) An den letzten Gebeten des Priesters. O Gott! welch' großen Dank soll ich Dir nicht für die Gnaden erstatten, die Du mir durch dieses allerheiligste Opfer in überreichem Maße zuffießen ließest f Wie vermag ich aber dieses zu thun? O Maria! hilf Du mir danken. Bringe neuerdings Deinen vielgeliebten, göttlichen Sohn Gottes, dem Geber aller Gnaden, als ein Opfer des Dankes dar. Sieh', in Deine Hände, und in Dein mütterlich liebevolles Herz lege ich die Gnaden, die ich nun durch dieses Opfer der hei¬ ligen Messe erhalten, und bitte Dich, Du wollest mir noch die Gnade erbitten, für diese Gnaden recht dankbar zu sein, sie durch gute. Verwendung, gleich den Talenten im Evangelium, immer mehr 56 zu vermehren, und wie Du zur Ehre meines Gottes setbe zu verwenden. Amn Segen des Priesters. O Herr und göttlicher Lehrmeister Jesus! der Du noch vor Deiner Heimkehr zum Vater Deine Apostel und Jünger gesegnet hast, erhebe auch über uns, Deine Kinder, Deine segnenden Hände, und laß uns nicht von hinnen kehren, ohne auch Deinen väterlichen Segen uns ertheilt zu haben. Aus letzte Olmugeiinm. (Siehe Seite 4ü.) 57 Beichtandacht. Gine kneze, »brk heilsame Betrnchtnng, »m den Grist dre Lnssr ni -ich zn erwecken. (Vom ehrwürdigen Johann Erasset.) 1. Der verlorne Sohn ist ein Bild des Sünders, der das Haus Gottes, seines Vaters verläßt, um sich allen Ausschweifungen zu über¬ lassen. Er entfernte sich aus der Gegenwart Gottes und entsagte den Ansprüchen auf die gött¬ liche Freundschaft und Kindschaft. Ferner ver¬ schwendete er in seiner Zügellosigkeit alle Gnade», die ihm Gott verliehen hat. Dies habe auch ich gethan, als ich Gott verließ. Ferne wandelte ich aus seiner Gegewart, und sagte von seiner Leitung mich los. Alle Schätze der Gnade und Verdienste, die ich erlangt hatte, verschwendete ich. — O wer gibt niir Thränen diesen Verlust zu beweinen! Welch' große Rechenschaft wird Gott von mir fordern, wenn seine Barmherzigkeit mir nicht hilft! 2. Bedenke, o Christ! die unglückliche Lage, in die jener verlorne Sohn gericth, als er 58 seine Habe verschwendet hatte und plötzlich eine große Hungersnoth entstand, die ihn zwang, Dienste bei einem Herrn zu nehmen, Lessen Schweine er hüten mußte. So elend war er, und so sehr quälte ihn der Hunger, daß er sogar das Futter gern gegessen hätte, weiches man den Schweinen verwarf; allein Niemand gab es ihm. Wie kräftig ist hier der Stand der Seele geschildert, die ihren Gott verließ; denn da es ihr an allem himmlischen Troste gebricht, da die göttlichen Sakramente sie nicht mehr nähren, nimmt sic Dienste bei ihrem Feinde, der ihr Schweine zu hüten und zu weiden gibt, nämlich thicrische Leidenschaften, die sie in seinem Dienste stillt. Gerne möchte die edle und geistige Seele mit sinnlichen Lüsten sich ersättigen; doch nimmer mehr vermag sic dies; denn nicht dieses ist ihre Nahrung. O welch' bitterer Wechsel, welch' ein tiefes Elend! Der Mensch, nach dem Bilde Gottes er¬ schaffen, ward ähnlich dem unvernünftigen Thicre, graset gleich den Thieren und wälzt gleich Schwei¬ nen sich im Schlamme. Was thust du, meine Seele? — was suchst du? — was verlangst du? — Glaubst du, daß solche schändliche Lüste dich sättigen werden? — Nahrung für Thiere ist dies; — eine Seele, die fähig ist, Gott selbst zu erfassen, kann auch nur durch Gott allein gesättiget werden. 59 3. Als der unglückselige verlorne Sohn sah, wie kläglich sein Zustand war, kehrte er in sich selbst zurück, und rief seufzend aus: „Ach, wie viele Taglöhner im Hause meines Vaters haben Brod im Ueberfluffe, und ich — der Sohn eines so reichen Vaters — muß hier Hungers sterben! Auf denn, fest ist mein Entschluß, ver¬ lassen will ich dieses Land, und zu meinem Vater zurückkehren. Sprechen will ich zu ihm: „Vater, ich habe gesündiget gegen den Himmel und vor dir, und ich bin es nicht Werth, dein Kind ge¬ nannt zu werden: laß püch aus Gnade wie einen deiner Taglöhner sein!" Er sprach's und stand so¬ gleich auf, und machte sich ungesäumt auf den Weg.— Also wirkt die Trübsal dahin, daß wir in uns selbst heimkehren. Immer besucht Gott durch seine Gnade die Seelen, die er mit Trübsal hcim- sucht. Er erleuchtet ihren Verstand, rührt ihren Willen, zeigt ihnen das tiefe Elend, wohin die Sünde führt und spricht in ihrer Betrübniß- zu ihrem Herzen: Sieb' nun, was es heißt, mich beleidigen! Was hast du nun gewonnen, daß du mich verlassen hast? — Was für Freuden hast du nun von Geschöpfen? — Hast du je Ruhe ge¬ funden, seit du meiner väterlichen Leitung dich entrissen hast? — War es billig, daß du so schändlicher, so kurzer und verächtlicher Lüste we¬ gen deinen Gott verließest, dem Himmel entsagtest, meine Gnade und die Ruhe des Gewissens ver- 60 lorest? — Kehre zurück, mein Sohn, kehre zurück zu deinem Beiter! Und dies sollst denn auch du, Sünder, nach dem Beispiele des verlornen Sohnes thun. Ohne zu zöger», sollst du zu deiner Bekehrung schreiten; denn sonst geht die Gnade vorüber, und der Borsatz erkaltet. Gott, der heute dich ruft, thut cs vielleicht morgen nicht wieder; sicherlich wirst du aber morgen schwerer, als heute dich bekehre». 4. Kaum sieht der Vater den verlornen Sohn von Weitem, so geht er, von Mitleid ge¬ rührt, ihm entgegen, küßt und umarmt ihn und gibt ihm nicht Zeit, sich zu entschuldigen. Er läßt ihm alsdann ein neues Kleid «»ziehen, steckt ihm einen Ring an den Finger und befiehlt, das ge¬ mästete Kalb zu einem festlichen Gastmahle zu schlachten. Also nimmt Gott den Sünder auf, der zur Buße zurückkehrt. Er kommt ihr» zuvor, und gibt ihm den Kuß des Friedens, vergißt seiner Miffethaten, nimmt ihn auf's Neue in seine Gnade ans, erfüllt sein Herz mit dem süßen Tröste, Und alle heiligen Engel nehmen Theil an seiner Freude. Gebet vor der Deicht. Heiliger, gerechter Gott, wenn ich mein Herz und mein Leben mit Deinem Gesetze ver- 61 gleiche, so bemerke' ich Abweichungen ohne Zahl. Ich bin ein Sünder, ein großer Sünder; Thor- heilen, Schwachheiten, Verschuldungen und Fehl¬ tritte aller Art belasten meine Seele. Ich hänge noch so sehr an der Welt und ihrer Eitelkeit, und trachte so wenig nach dem Reiche Gottes und nach dem Einen Nothwendigen. Ja, ich liebe Dich, mein einziges, höchstes Gut, so wenig, daß ich Dir vielmehr gar ost einen geringen, zeitlichen Vortheil, eine kurze sinnliche Lust vorziehe und Deine heiligsten Gebote übertrete. Ich thuc täg¬ lich, was ich nicht thun soll, und unterlasse, was meine Pflicht wäre. Ich rede so viel Unnützes, Liebloses und Sündhaftes, wie nie in den Mund eines wahren Christen kommen sollte. Ich ver¬ weile oft nut ,meinen Gedanken bei Dingen, bei denen ich leinen Augenblick verweilen, und ver¬ gesse darüber das, was mir unvergeßlich sein sollte, Dich, o mein Gott, Deine Allwissenheit und Güte, Dein heiliges Gesetz, und meine Be¬ stimmung nnd Pflicht. Mein Herz ist voll thö- richter, eitler, ost schändlicher Wunsche, Begierden und Absichten, die ich keinem Vertrauten sagen dürste, ja, die ich mich schämen würde, einem wohlgesitteten Menschen zu gestehen; denn Genuß erniedriget und entehret. Ich bin ein Sünder, ach, ein großer Sünder! nnd Loch denke ich so selten ernsthaft ge¬ nug an meine Verschuldungen. Meine Eigenliebe, mein Stolz, meine Flatterhaftigkeit halten mich 62 von der ernsten Betrachtung meines tiefen Ver¬ derbens ab, und bedecken den Abgrund, an dem ich stehe, damit mein Gewissen nicht erwache und mich zur Bnße treibe. So lebe ich denn fort¬ während in einem heimlichen Verständnisse mit der Sünde und mein schwaches Herz will nicht daran, die ganze Schändlichkeit und Verkehrtheit eines solchen Verständnisses einzusehen. O, ich Verblendeter, ich Treuloser, ich kann mich ja unmöglich bessern, wenn ich nicht klar einsehe, wie verderblich für mich und wie schändlich in Deinen Augen, o Gott, die Sünde ist. Darum wende ich mich nun gläubig zu Dir, o Du ewi¬ ges Licht, erleuchte meinen verfinsterten Verstand und erwärme mein kaltes Herz: erlöse mich aus dem Zustande der Lauigkeit; wecke mich ans dem TodeSschlafe der Gewissenslosigkeit, daß ich vor dir, Allwissender, streng und unparteiisch mein Gewis¬ sen erforsche, meine Sünden bekenne und bereue, und endlich mich einmal von Grund aus bessere. Ja, ich muß einmal, o mein Gott, ganz und auf eine dauerhafte Weise mich zu Dir be¬ kehren. Wie ost habe ich nun schon das heilige Sakrament der Buße empfangen, und immer fiel ich wieder in meine alten, oder in neue und noch größere Sünden zurück. Es fehlte mir also am wahren Bußgciste; ich rottete meine böse» Gewohnheiten nicht von der Wurzel aus; ich floh die Gelegenheiten nicht; kurz, ich wollte der Welt und ihren bösen Gelüsten nicht Abschied 63 geben, um mit ungetheilter Seele Dich zu lieben und Dir allein zu dienen. Deswegen wurden die verdächtigen, kaum halb aufrichtigen Vorsätze so leicht wieder vergessen und gebrochen; deswegen unterlag ich wieder den geringsten Reizungen, und sank so von Jahr zu Jahr, von Tiefe zu Tiefe, in's sinnliche, irdische Leben, so daß ich nach so vielen Scheinbußen bald Ursache habe, an einer jemaligen aufrichtigen und vollständigen Bekehrung zu zweifeln. Während dessen, o ewige, grundlose Barmherzigkeit! fährst Du fort, mich mit Wohlthaten zu überhäufen, erhältst mich, Unwürdigen, fortwährend am Leben und siehst langmüthig zu, ob ich nicht doch einmal in mich gehen und einsehen werde, was mir zum Heile dient. — O der Schändlichkeit, o des schwarzen Un¬ dankes! Verdiente ich etwas anderes, als von Dir verlassen und verworfen zu werden? Ich lebe täglich und stündlich von Deiner Erbarmung, und vergelte hienieden die Gaben Deiner Liebe unaus¬ gesetzt mit Beleidigungen über Beleidigungen. Ich genieße sie nach meiner Willkühr und vergeude sie wohl auch mit dem sträflichen Leichtsinne, als hätte ich Dir nie darüber Rechenschaft zu geben; ja, als wären sie von mir selbst, und nicht von Dir. So ging mir die Eitelkeit dieser Welt über mein höchstes Gut, die Erde über den Himmel, die Zeit über die Ewigkeit! — Wie lange, o mein Gott, wird Deine Geduld mit mir noch 64 dauern? Vielleicht hast Du in diesem Augen¬ blicke Deine Hand schon gegen mich aufgehoben; vielleicht ist diese die letzte Beicht, in der Du noch so väterlich warnend und liebreich einladend, zu meinem Herzen sprichst. Liebreichster Vater, Von diesem Augenblicke an will ich Dich nicht länger mehr versuchen und mich der augenscheinlichen Gefahr aussctzen, der Verstockung preisgegeben zu werden. Ich will nicht mit Gewalt Dein Gericht über mich herab¬ rufen, und in Deiner Ungnade jener ewigen Nacht entgegen gehen, wo sich nichts mehr wirken läßt, und Jedermann nur erntet, was er gesäet hat. Heute will ich mich aufmachen und mit dem ver¬ lornen Sohne ins Vaterhaus auf immer zn- rückkehrcn. Wenn ich mit denselben Gefühlen der Reue und Zerknirschung, mit demselben gebesser¬ ten Sinne vor Dir, o Gott', erscheine, so wirst Du mir auch dieselbe gnädige Aufnahme angc- deihen lassen. Verleihe mir darum die Gnade der tiefsten Betrnbniß über meine Verirrungen und Miffethatcn: laß mich mein ganzes Elend recht erkennen; laß mich cS in seiner Quelle auf- findcn und diese dann auf immer verschließen. Gcwijsenserftrschlliig. Gott, heiliger Geist! Du Quelle alles Lichtes und aller Erkenntniß! Geist der Wahrheit 65 und der Liebe! Leite einen Strahl Deiner göttli¬ chen Gnade auf mich sündhaftes Erdenkind; er¬ leuchte meinen schwachen Verstand, damit ich strenge Rechenschaft über meinen bisherigen Le¬ benswandel mit mir selbst halten und einsehen möge, wie und wie oft ich gegen Gottes heiligen Willen gehandelt, wie oft ich Böses gcthan und das Gute unterlassen habe? Ohne Eigenliebe will ich in mein Inner¬ stes dringen, und alle Entschuldigungen meiner Sünden Niederschlagen; keines meiner Vergehen will ich übersehen, und wenn ich dieselben nach ihrer -mrizen Vcrabscheuungswürdigkeit erkannt habe, oann will, ich sie aber auch durch thätige Buße mit zerknirschtem Herzen bereuen. Dazu aber, ist mir, o göttlicher Geist, Dein heiliger Beistand höchst nothwendig; denn ohne denselben vermag ich nichts. Verleihe deßhalb meiner Seele einen Strahl Deines himmlischen Lichtes, damit ich er¬ kennen möge, wie vielfach ich nsich mit Gedan¬ ken, Worten und Werken gegen meinen Gott, gegen meinen Nächsten und gegen mich selbst verfehlt habe: l. Wie erfüllte ich die Pflichten gegen meinen Gott? Dachte ich oft und gerne an seine Allge¬ genwart, und habe ich mich beflissen, Ihn und sein göttliches Wort immer besser kennen zu lernen? Hielt ich seine heiligen Gebote und die 5 66 Gesetze seiner Kirche? Verrichtete ich meine schul¬ digen Gebete, und wie habe ich gebetet? Wie brachte ich die Sonn- und Feiertage zu? Wohnte ich auch dem heiligen Meßopfer, der Predigt und dem nachmittägigen Gottesdienste bei? Habe ich den Namen Gottes und andere heiligen Worte nicht unehrerbietig ausgesprochen, nicht falsch oder ohne Noth geschworen, nicht geflucht? Habe ich die göttlichen Wahrheiten nicht bezweifelt oder gcläugnet? War ich nicht klein¬ gläubig gegen Gott, und habe ich nicht wider Ihn gemurrt? Dankte ich meinem Gott auch für die dielen Wohlthaten, und that lch Alles aus Liebe zu ihm? II. Wie verhielt ich mich gegen meinen Nächsten? Zeigte ich gegen denselben keinen Argwohn, Neid, Haß, Verachtung, Rache und Schaden¬ freude ? Habe ich Niemanden belogen, beleidigt, be¬ trogen, mißhandelt, besebädigt, verleumdet oder unterdrückt? Habe ich Niemanden au seiner Ge¬ sundheit, an seinem Vermögen und Eigenthum Schaden verursacht oder verursachen wolle» ? Habe ich das Gestohlene oder Gefundene dem Eigen- thüuier zurückgestellt? Habe ich mich nicht fremder Sünden theil- haftig gemacht, Niemanden zur Sünde gereizt, — veranlaßt, — auch kein Aergerniß gegeben? 67 Wie erfüllte ich die Pflichten gegen meine Eltern, Geschwister, verwandte, Vorgesetzte und Untergebene? War ich,gegen Jederman gefällig, dienst¬ fertig , aufrichtig und mitleidig? III. Welcher Sünden gegen mich selbst bin ich mir bewußt? Was war der Gegenstand meiner Gedan¬ ken und Wünsche? Wie erfüllte ich die Pflichten meines Standes und Berufes? Wie verhielt ich mich im Glücke, wie im Unglücke, wie in Freuden, wie in Leiden? War ich nicht ungeduldig, zornig, hoffärtig, eitel und unmäßig? Habe ich nicht freiwillig meiner Ge¬ sundheit geschadet oder schaden wollen? Lebe ich in keiner sündhaften Gewohnheit? Habe ich Nichts gedacht, geredet, zugclafsen oder gethan, was gegen die Ehrbarkeit und Reinheit des Herzens ist? Habe ich niebt wissentlich und vorsätzlich, oder bloß aus Schwachheit und Ueber- eilung gesündigt? Welches Vergehen muß ich am meisten beweinen? Erkannte und bereucte ich meine Sünden gleich wieder und habe ich auch die rechten Mittel zu meiner Besserung angewendet? Worüber mußt du dich zuerst und vor¬ züglich vor dem Stellvertreter Gottes im Beicht¬ stühle anklagen? 5 * 68 . u '». N. ' Gebet nach der Gewilsensersorschnng. Ich bin nun, o mein Gott! mit mir selbst zu Gericht gegangen, und glaube alle meine Sün¬ den in G.edauken, Worten und Werke» und be¬ sonders die Quelle., meines Nebels erkannt zu haben.; aber das Herz des Menschen ist ein tiefer Abgrund, und nur Du erforschest cs ganz. Wie Manches wird mir mein Wcltsinn ganz verheim¬ lichen, wie Vieles die Eigenliebe in mir entschul¬ digen? Habe darum, v gütigster Gott, Geduld nut meiner Schwachheit und laß den guten Willen für das Werk in Deinen Augen gelten! Tilge Du alle meine Gebrechen, die mir bewu߬ ten sowohl, als die noch nicht genug erkannten, und heile mich durch Deine unendliche Barmher¬ zigkeit und durch die unendlichen Verdienste Jesu Christi, uieincs göttlichen Erlösers! Eben weil Du in mein Herz siehst, so kennst Du auch den Schmerz desselben, wovon es wegen meines so vielfältigen Undankes für Deine große Liebe und Laugmuth erfüllt ist. Du kennst meine aufrichtigen Vorsätze vollkommener Besserung; Du weißt, v Gott! daß ich nicht allein die Sünde selbst, sondern auch alle Gele¬ genheiten vazu verabscheuen und meiden will; eben so habe ich mir fest vorgenommen, das durch meine Sünden angerichtete Nebel wieder so viel als möglich gut zu machen und auch alles zu 69 entfernen, was mich zur wiederholt«! Untreue gegen Dich verleiten könnte. Ja, v mein Gott und Herr! es reuet mich im Grunde meines Herzens, daß ich Dich, das allerhöchste und liebenswürdigste Gut, meinen be¬ sten Vater beleidigt und Deine Freundschaft ver¬ loren habe. Bon ganzem Herzen verabscheue ich alle meine Sünden, und nehme mir ernstlich und kräftig vor, mit Deiner Gnade mich zu bessern, nicht mehr zu sündigen, und Dich nie mehr zu verlassen. " Nür Dich allein sucht jetzt mein Herz! Alles, was Du willst, will ich nicht anders, als nach Deinem Willen und deinetwegen lieben. Diese Liebe wird mich mit Deiner Gnade vor jedem Rückfalle bewahren. Vermehre, o Vater der Liebe! diese heilige Liebe in mir, und gib, daß nichts mehr, weder meine eigene Gebrechlich¬ keit, noch das k?öse Beschiel der Welt, weder Glück noch Unglück,, .weder Leben noch Tod, mich von Deiner Liebe scheiden mögen! Mein einziges Verlangen, meine Freude und mein Trost sei nunmehr Dein > heiliger Wille, Dein göttliches Gesetz. Und nun komme ich zu Dir göttlicher Heiland, Jesus Christus, sichend um Gnade und Vergebung. Wie der verlorne Sohn sich auf¬ machte und zum Vater ging, so komme ich nun zu Dir, o Du barmherziger Erlöser von Sünde und Tod, und bekenne mit zerknirschter Seel« 70 vor Dir und Deinem Stellvertreter — dem Prie¬ ster, meine Sünden und Vergehungen, um der Lossprechung theilhaftig zu werden. Gib mir, o Du huldreicher Begnadiget:! der Du Deinen Kreuzigern ihre Sünden vergabst, Deinen göttlichen Beistand, daß ich vor dem Priester, Deinem Stellvertreter, ein reumüthiges Bekenntniß aller meincd, seit der letzten gültigen Beicht begangenen Sünden ablege, daß ich seiner väterlichen Leitung mich völlig überlasse, seine Ermahnungen treu befolge, und aus seinem Munde Dein Wort der Begnadigung vernehme: „Sei getrost, mein Sohn! deine Sünden sind dir vergeben!" Amen... Amen,.. Licbesrcue j« dem jieiligsteil Herzen Zesii. (Bor der h, Beicht,) Zch habe gesündiget vor Dir und in dem Himmel, allerhciligstes Herz! Ach, wie schmerzlich habe ich Dich mein ganzes Leben hindurch be¬ trübt; wie oft, vom ersten Augenblicke meines Lebens bis auf diese Stunde, wie oft und vielmal habe ich Dich beleidiget und dnrch meine Sünden so schwer und tief verwundet — ach, jede Sünde war ein neuer Stich in dieses Dein zartes, un¬ schuldiges Herz! Welch' ein Undank, welch' eine unverdiente Grausamkeit von nzir! Es ist Dein 71 Herz, ni ein Jesus! ach, und ich habe es durch meine Schuld zerrissen, Dein so zartes, unschul¬ diges, süßes Herz! Warum habe ich dies ge- than? — Dieses Herz hat mich geliebt bis in den Tod — es ist das Herz meines Erlösers. — Wie viele, viele Gnaden hat mir Deine Liebe, o Jesus! mein ganzes Leben lang durch dieses Herz gespendet, wer kann sic alle zählen? Jeder Athem- zug , den ich schöpfe, ist eine Gnade Deiner Langmuth und Erbarniung, die mich fortan erhält in der Erwartung, daß ich doch noch ein¬ mal anfangen werde, Dir, wie ich sollte, zu dienen; und ach, heiligstes Herz! ich werde immer schlechter und vermehre mit jedem Tage meine Schuld. — Wie oft habe ich nicht seit meiner letzten Beicht Dich wieder beleidiget in Gedanken — Worten — Begierden — Werken — Unterlassungen? — Wenn ich mein ganzes früheres Leben be¬ denke, alle Sünden meines Lebens; ach, zu wel¬ chem Mörder Deines Herzens hat mich die Sünde gemacht! Doch, von nun an soll cs wirklich anders werden: Ich will mich ausmachen mit dem verlornen Sohne, und gerührt durch Deinen An¬ blick, zerknirscht im innersten Herzensschmerz über meine Bosheit, will ich zu Gott, meinem Vater, wievcrkchrcn. Du hast Dein Herz ja für uns Alle aufgeschlossen, — auch für mich, und für uns Alle am heiligen Kreuze Verzeihung erfleht, — auch für mich gebetet!-Ach, mein Jesus l 72 könnte ich doch mit Deinen Thränen meine Sün¬ den beweinen und benetzen, mit Deinem Schmerz sie bereuen, und so mit Deinem Blute jede Ma¬ kel der Schuld aus meinem Herzen waschen, — Jesus! ach, mein Jesus! Nein, wenn es auch keinen Himmel und keine Hölle gäbe, genug, daß Du es bist, göttliches Herz! das durch jede Sünde verwundet wird; genug für mich, daß ich in Ewigkeit nicht mehr sündigen will; nein, o Gott, mein höchstes Gut! lieber will ich wich für Dich zerreissen lassen, als daß ich Dich je mehr durch eine schwere Sünde beleidige, oder auch nur durch die geringste läßliche Sünde Dich' je mehr frei¬ willig betrübe. Nein, süßes, theures, heiligstes Herz! vollkommen — vollkommen, ernstlich will ich mich von heute an bessern, will zu den Füßen des Priesters an Gottes Statt hinsinken, und meine Schuld aufrichtig, offen, voll Reue beken¬ nen, Es ist ja dieses Gnadcnsakrament, das Sa¬ krament meiner Erlösung und Wiederversöhnung durch Dich, Ach, wie viele Schmerzen, Thränen und Blut hat Dich, göttliches Herz, diese Stunde gekostet! Jede Beicht gilt den ganzen Preis Dei¬ nes Todes. Jede, auch diese meine heutige Beicht, sie kostet den ganzen Preis Deines Blutes; ach, so hat denn Dein Auge vom heiligen Kreuze herab sterbend und blutend mich heute im Geiste angeblickt, und hier geschaut an dieser heiligen Stätte, wo ich nun durch Deine Macht befreit werden soll von -allen meinen Sünden! O daß 73 ich doch auch recht würdig dieses Sakrament der Lossprechung empfangen könnte! Jetzt :also wird meine Seele vor Deinem Angesichte gerichtet im Richterstuhle der Buße, jetzt, in dieser Stunde — dieses Gericht entscheid det über mein letztes Gericht: was hier versöhnt ist^ das ist dann auf ewig von mir hinweg genommen; denn Du, der Du die ewige Wahrheit bist, hast es selbst gesagt: „Alles, was ihr auf Erden löset, soll auch imHimmel gelöset sein." — Wenn ich dereinst vor Deinem Angesichte erschei¬ ne, da richtet Dein Urtheil über diese meine Beicht und über alle Beichten meines Lebens; und so bin ich denn nun wirklich vor Deinem Gerichte! Welch' heiliger Schauer sollte mich, wenn ich dies bedenke, bis in das Mark -und Bein durch¬ zucken ! Aber, welch' ein Glück auch! Mein Ge¬ richt ist nur ein Gericht seiner Barmherzigkeit! Ach, möge mich im Augenblicke der heiligen Beicht dieser Gedanke ganz durchdringen. Gerade so will ich nun beichten, als wenn es das letzte Mal meines Lebens wäre. Jedes Wort des Prie¬ sters will ich so hören, als wäre es Deine Stimme, mein Jesus! die an mein Herz und an meine Seele spricht. So möge die Salbung Deiner Gnade jedes seiner Worte an mir heiligen! Im Augenblicke der Absolution werde ich dann mit Maria Magdalena im Geiste zu den Füßen des heiligen Kreuzes.hinsinken, als wäre 74 ich wirklich am Kalvarienberg unter dem Kreuze; ich will mir da vorstellen, als träufle Dein heili¬ ges Blut auf mich herab anö Deinen offenen, heiligen fünf Wunden! — So will ich dann voll Schmerz, Reue und Liebe zum Himmel mein Auge erheben, und Dich mein Jesus! als Leiche schauend, Dein offenes Herz! — will ich zu Gott, meinem und Deinem Vater, ausrufen: „Ach, ewiger, himmlisch gütigster Vater! ich bin nicht würdig, paß ich mehr Dein Kind heiße, denn ich habe gesündigt im Himmel und vor Dir! Doch, weil Jesus, Dein eingeborner Sohn, für mich verblutet hat, schreie ich zu Dir, o Gott! — Barmherzigkeit! Gnade!!" — Wenn dann der Priester mich loSsprechcnd das Kreuzzeichcn über mich macht, dann will ich mir denken, als sei nun der Augenblick, wo die Lanze Dein Herz durch¬ stochen hat. Möge dann auf sei« Wort in der Kraft der heiligen Lossprechung Dein Herz sich über mich eröffnen; — möge dann Dein heiligstes Herzensblut mein Herz uud meine Seele ganz durchfließen, aus daß ich völlig voü Sünden rein ein wahres Kind Gottes sein und ewig bleiben möge! Ach, Jesus! lasse Dein Blut doch heute an mir nicht verloren sein, darum bitte ich Dich durch allen Schmerz, den Dein Herz für mich gelitten hat, Du, meine gekreuzigte Liebe, — Jesus! — Jesus! — Jesus! — Amen! (Nun beichte deine Sünden —, rcuniü- thig — offenherzig — demüthig. — Ich erinnere 75 dich an das, was du ohnehin als gut unterrichte¬ tes Kind der Kirche wissen wirst, nämlich: Alle schweren Sünden ist man verbunden der Zahl und Gattung nach genau zu beichten, sonst ist die Beicht ungültig. — Cs ist aber doch sehr heilsam, auch die läßlichen Sünden zu beichten, und schwere Versuchungen dem Beichtvater zu ent¬ decken. Das thun alle wahrhaft frommen Seelen, und so sollst auch du cs thun.) / Gebet iilich der Deicht. Durch die Verdienste Jesu Christi und durch die Kraft des heiligen Sakramentes der Buße bin ich nun von meinen Sünden losgespro¬ chen und von Dir, v Heiligster! gerechtfertigt worden. Meine arme, verwundete Seele ist nun geheilt Und mit nc.n belebter Zuversicht darf ich Dich, o mein Gott! wieder Vater nennen. O mein Vater! gnädig und barmherzig und von großer Güte bist Du wohl! O mein Vater! So preise denn meine Seele, den Herrn, und Alles", was in mir ist, erhebe seinen heiligen Namen. Preise, meine Seele! den Herrn, und ver¬ giß nie seiner Gnaden und Wohlthaten. Er ist's, der deine Sünden dir vergeben; er, der alle deine Krankheiten geheilt hat. Er hat vom Untergänge dich gerettet; er krönt dich mit Barmherzigkeit und Erbarmung. 76 Er sättigte dein Verlangen nach Gerech¬ tigkeit, ja seine Güte verjüngt dich gleich einem jungen Adler. . Ja, v Herr, gnädig bist Du und barm¬ herzig , langmüthig und von unsterblicher Güte. Du zürnest nicht immerfort über uns; nicht ewig drohest Du uns mit der Strafe. Du behandelst uns nicht nach dem Ver¬ dienste unserer Sünden; Du vergibst uns nicht nach der Menge unserer Mifsethaten. So weit der Himmel über die Erde erha¬ ben ist, so weit erstreckt sich Deine Barmherzigkeit über Alle, die Dich fürchten. So fern der Morgen vom Abende ist, so weit hast Du meine Mifsethaten von mir entfernst Wie sich ein Vater über seine Kinder er¬ barmt, so erbarmtest Du Dich über mich; denn Du kennst . meine Schwäche und die Hinfälligkeit meines Wesens, Du bist stets eingedenk, daß wir nur Staub sind; der Mensch, sein Leben ist wie Gras, hinwelkend wie eine Feldblume. Haucht nur ein Lüftchen sie an, so ist sie dahin; man kennt nicht mehr die Stätte, wo sie geblühet hat. Aber Deine Barmherzigkeit währet ewig; ewig verherrlicht sie sich an Allen, die Dich fürch¬ ten und Deine Gebote halten. Preise den Herrn, meine Seele, preise ewig seine Güte und Erbarmung! 77 Feierlich habe ich es angelobt, o Gott, und Du Herzenskenner weißt es, wie aufrichtig ich mein Versprechen zu erfüllen entschloffeu bin; ich habe es Dir angelobt, von nun an die Gesetze Deiner Gerechtigkeit Mit Sorgfalt und Treue zu beobachten, und Dich, meinen liebenswürdigen Vater, mit keiner Sünde mehr zu beleidigen. Ach, wie wate es auch möglich, daß ich Dich je wieder beleidigte, nachdem Du mich so großer Gnaden gewürdiget hast! Nimmermehr will ich durch eine vorsätzliche Sünde Deiner Gnade mich unwürdig machen. Ich will wachen über meine Begierden und Nei¬ gungen, und wandeln vor Deinem heiligen Auge, in Dcmuth und Selbstverläugnung, als ein treuer Nachfolger Christi. Aber, o Herr, vor dem mein ganzes Herz offen ist; Du kennst auch meine Hinfälligkeit und Schwäche; Du weißt, wie nnstät und veränder¬ lich mein Wille ist. Ach, wie ost schon habe ich die nämlichen Vorsätze gemacht, und sie dennoch nicht gehalten! Wie Liu ich so unvermögend, aus nur selbst das geringste Gute zu denken» und cs auszuüben! All' unsere Kraft kommt von Dir, Du gibst Beides — das Wollen und das Voll¬ bringen des Guten. Darum bitte ich Dich im Namen und durch die Verdienste meines göttlichen Erlösers, Jesn Christi, stärke und befestige meinen Wille» durch die allvermögende Kraft Deiner Gnade; 78 gib mir einen so beharrlichen Eifer in der Voll¬ ziehung Deines heiligen Willens, daß nichts mehr von Deiner heiligen Liebe mich trenne, daß ich im Besitze Deiner Gnade und Freundschaft bis an'ö Ende meines Lebens verharre. Freund und Begnadiger aller renniüthigen Sünder, Jesus Christus, der Du in die Welt gekommen bist, zu suchen und selig zu machen, was verloren war! Du weißt es, welchen Ge¬ fahren und Anfechtungen ich in dem uothwendigen Verkehre mit einer Weit, die ihren Gott so we¬ nig kennt und liebt, stets ausgesetzt bin. O Du treuer Hirt, stehe mir bei unter den vielfältigen Versuchungen; wäche über mich; ermahne, führe und stärke mich, daß ich nimmermehr in das Elend der Sünde zurückfalie, aus welchem Deine Erbarmung mich heute errettet hat. Heilige Maria, ihr lieben Heiligen Gottes alle, bittet für mich am Tkrone des Allerhöchsten un, die Gnade der Beharrlichkeit in. Guten, da¬ mit ich einst, nach meinem Hinscheiden aus diesem Leben, seine Güte und Barmherzigkeit ewig nut euch im Himmel loben und preisen möge! Amen. Dankst, g n »g nach der Bricht dem tieilißstril Nrrzen Jesu. Göttliches Herz! ich bin Dir wieder ver¬ söhnt! ach, welch' ein süßes, heiliges Bewußtsein! 79 Jnnigst durchdrungen vom Dank für diese unend¬ liche Gnade sinke ich nieder vor Dir. O wie könnte ick Worte finden, Dir genügend zu dan¬ ken! Die Sünde! die Sünde, dieses einzig größte Nebel ist von mir hinweg genommen. Diese zentner- und höllenschwcre, drückende Last. O wie mein Herz sich nun so leicht fühlt, ge¬ stärkt und erquickt durch die Heiligung Deiner Gnade. Ja, die Erbarmuiß Deiner Güte, Dein heiliges Blut, süßes, mitleidiges Herz, hat sich über mich ergossen, und mich rein gewaschen von meinen Sünden Nun bete die heilige Buße, die dir auf- gegeben ward, mit besonderer Andacht, als wenn Du mit dem Munde und dem Herzen Jesu selbst beten würdest; denn das Bußgebet ist das allerkrafligste, das es gibt; cs hat seine Kraft und Verdienst unmittelbar durch das unendliche Verdienst Jesu Christi. Bete es gleichsam in die Wunde des göttlichen Herzens hinein, aus daß es so völlig versöhnend vor das Angesicht Gottes dringen möge; dann bete also: O'weich' ein Trost! ich darf nun wieder mit reinem, ganz gehei'igtem Herzen Dich, o Gott, in einen Vater, Dich, o Jesu! mei¬ nen Bräutigam, und Dich, o heiliger Geist! meine einzige Liebe nennen! — Nach sol¬ chen Beweisen Deiner Liebe und Erbarmung für mich, wie sollte ich Dich nicht wieder lieben in 80 den mächtigsten Flammen der Liebe, und nicht einzig dahin trachten, von nun an eifrigst Dir zu dienen ohne die mindeste freiwillige Schuld und Sünde. Mit Dir versöhnt bin ich nun in der Freundschaft Gottes, aller Engel und Hei¬ ligen, der ganze Himmel ist für mich wieder auf¬ geschlossen! O, nicht die geringste Sünde soll mir dieses Glück, diesen Trost, dieses heilige Be¬ wusstsein je mehr rauben können! Und das ist's, worauf es nur ankömmt, und woraus ich ge¬ gründete Hoffnung fassen darf, daß ich würdig gebeichtet habe; nämlich, wenn ich nun wirklich anders und besser werde, als ich war. Nun denn, so soll es sein; ich habe es mir vor der heiligen Beicht kräftig vorgenommcn, und nehme es mir nun von Neuem noch einmal kräftig vor. Von nun an will und werde ich mit Deiner Gnade den Weg der Heiligkeit und Gerechtigkeit mit allem Eifer wandeln, so wie Dein Anblick es mich lehret, heiligstes Herz! Es strahlet vor mir im Glanze aller Tugenden, die mich Gott wohlgefällig und Dir ähnlich machen sollen. Dein Verdienst und Deine Gnade hat mir die Wieder¬ versöhnung gebracht, sie flößt nun auch in mich den Geist der Entschlossenheit, des Eifers, der Treue, der Beharrlichkeit für Alles, was ich Dir so heilig versprochen habe, und was Dein Blut im heiligen Sakramente der Buße versiegelt hat. — Aus mir freilich bin ich zu schwach — doch durch Dich und Deine Hilfe vermag ich 81 Alles — Alles. Möge denn diese Beicht der Anfang sein meiner wahrhaften Bekehrung zu Dir, o Gott! und der Beginn meiner Heiligung, daß ich nun ohne Aufenthalt Weiler und weiter in allen Tugenden fortschreite. Jeder Pulsschlag meines Herzens möge Dir für diese und jede an¬ dere Gnade danken, die Deine Güte mir bisher gewährt hat. Gib doch, mein Jesus! daß jede künftige Beicht mir nun dazu diene, nicht nur meine Sünden aus meiner Seele zu waschen, denn ich will ja nimmermehr sündigen, sondern nur dazu, um mich desto mehr in Schmerz über meine nicht begangenen Sünden mit Dir zu ver¬ söhnen — zu heiligen, daß so das Licht der Gnade in mir sich stets mehre, bis ich einst das letzte Mal durch die Lossprechung des Priesters Dir versöhnt werde. Sei mir dann gnädig beim Gerichte, und gib, daß diese meine heilige Beicht, und jede künftige bis auf meine letzte, mir wirk¬ lich znr vollen Versöhnung und Sicherheit des Heiles sei durch den Schutz und die Gnade Dei¬ nes Herzens, o mein Jesus! Amen. Vater unser... Gegrüßet... Ich glaube... 6 82 Commrmion - Andacht. Gedanken ;nr Hrfäedrrnng der Ändaclit am EiHr des Herrn. Um Gott anschanen zu können, wird ein reines Herz erfordert; wie viel mehr, um an seinem heiligen Tische ausgenommen zu werden. — Sei rein, sei demüthig und friedfertig, damit Jesus bei dir wohnen könne. Wer Jesum genießen will, kann nicht zu¬ gleich die Welt genießen, sondern muß der Welt absterben. Du hörst so ost über die Verschlimmerung der Welt jammern. Wohlan, weißt du, welches das kräftigste Mittel dagegen ist? — die h. Kom¬ munion. Sie gewährt Sammlung des Geistes, Erhebung desselben über das Irdische, Befesti¬ gung ini Glauben, Stärkung in der Hoffnung, Erweiterung der Liebe, Beruhigung, Trost und 83 Zufriedenheit selbst in Leiden, Widerwärtigkeiten und allen Drangsalen des Lebens. Zwei Punkte im Leben der Menschen sind Won unaussprechlicher Wichtigkeit: Der Zeitpunkt des her an nah enden Todes, denn da soll der Mensch vor seinem Richter erscheinen; — und der Zeitpunkt der heiligen Commu- nion, denn da will der Mensch seinen Richter bei sich beherbergen. Bei dem Gerichte offenbart Jesus seine strenge, unerbittliche Gerechtigkeit; bei dem Abendmahle das Uebermaß seiner Liebe. Die beste Vorbereitung zum Erscheinen vor dem gött¬ lichen Richter ist — die gute Aufnahme dieses Richters in der heiligen Communion. Genieße daher dieses geheimnißvolle Engelsbrod mit einer solchen Vorbereitung, als seie es deine letzte Weg¬ zehrung. Jeder Communiontag sei für dich ein Zeitpunkt, wo du dir selbst abstirbst, um nur für Jesus und i» Jesus zu leben. Männlich ernst ruft er in schweren Leiden; Lieblich sanft bei ungehofften Freuden; Laut auf der Versuchung glattem Pfade; Leise bei des heiligen Mnhl's Gefühl der Gnade: „Freund und Jünger! liebst du mich?" — Möchte doch dein Herz, o Christ, Möchte doch dein ganzes Leben Ihm die frohe Antwort geben: „Herr, Du weißt, ich liebe Dich!" 60 81 Wenn du zum heiligen Abendmahte gehst, so bedenke, daß der Herr aller Herrn dort ge¬ genwärtig sei; denn er ist dort wahrhaft gegen¬ wärtig und sieht und erkennt, was in jedes Menschen Herzen ist. Vor der heiligen Communion. Darbemtmigsgebet. Jesus Christus, Sohn des lebendigen Got¬ tes, Heil aller Menschen, getreuer Hirt meiner Seele! Du hast einst gesagt: „Ich bin das leben¬ dige Brod, ich, der ich' vom Himmel herab ge¬ kommen bin. Wer von Rešem Brode essen wird, der wird ewig leben. DelS Brod, das ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich für das Leben der Welt g:ben werde. Wahrlich! ich sage euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht essen, und sein Blut 'nicht trinken werdet, so werdet ihr das Leben nicht in euch haben. Wer aber mein Fleisch ißt, und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben und ich werde ihn auf- erwcckcn am jüngsten Tage; denn mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise und mein Blut ist wahr¬ haft ein Trank. Wer mein Fleisch ißt, und mein Blut trinkt, der bteibt in mir und ich in ihm." (Joh. 5, 5l - 56.) Siehe, liebevollster Heiland! ich komme 85 jetzt zu Deinem heiligen Tische, zu dem Du uns Alle so liebreich eingeladen hast, und bitte Dich demüthig und vertrauungsvoll, entflamme mein Herz zur innigen Andacht; erleuchte mich mit den Gaben des heiligen Geistes; erwecke in mir einen geistigen Hunger und Durst nach dem wahren, lebendigen Himmelsbrvd, welches Du uns in dem heiligsten Geheimnisse des Mares hinterlassen hast, damit ich nach Dir mich sehne, wie der Hirsch sich sehnt nach einer frischen Wafferquelle. Bor Allem aber durchdringe mein Herz mit einer wahren, aufrichtigen Reue über meine Sünden und lege mir an das rechte hoch¬ zeitliche Kleid der Gerechtigkeit, damit ich nicht ein unwürdiger Gast sei und mir den Tod und das Gericht hinein esse. — Du selbst, o göttlicher Menschenfreund! hast jr gesagt: „Die Starken und Gesunden bedürfen keines Arztes, sondern nur die Schwachen und Kranken. — Acb, ich fühle mich krank und schwach; komm', ° komm' zu mir, Du Arzt meiner Seele; erquicke mich und nimm sie hinweg von mir die Sünden, die so schwer auf mir lasten. Allerbarmer! suche mich Verlornen, reinige mich Unreinen, erleuchte mich Blinden, mache reich mich Armen, erfülle mich ganz mit Deinem heiligen Geiste, damit ich mit lebendigem Glau¬ ben, mit zuversichtlicher Hoffnung, mit innigster Liebe und mit tiefster Anbetung das Brod des Lebens empfange, und mit Dir mich auf's Neue 86 vereinige, wie Du Eins bist mit dem Vater und dem heiligen Geiste in Ewigkeit. Amen. Glaube. Ich glaube an Dich, v Jesu! Du bist der Sohn Gottes, den der Vater vom Himmel ge¬ sandt und dahin gegeben hat zum Heile der Welt. Du bist der Lehrer, den wir hören; Du bist das Beispiel, dem wir Nachfolgen sollen. Du bist unser Erlöser, der aus Liebe für uns am Kreuze starb. Du bist das wahre, lebendige Himmels- brod, welches die Seele nährt und stärkt zum himmlischen, göttlichen Leben. Du bist unser Mittler, der unter den Gestalten des Brodcs und Weines mit Leib und Seele, mit Gottheit und Menschheit wahrhaft, wirklich und wesentlich zu¬ gegen ist. Du bist der hohe Priester, der uns in dem heiligen Sakramente die Wunder seines Segens ausspendct. Voll dieses heiligen Glaubens an Dich, o Du ewige Wahrheit! will ich Dich jetzt empfangen. H o ff n u n g. Ich hoffe auf Dich, o Jesu! ich möchte Deine heilige Lehre gern befolgen, Dein göttliches Beispiel nachahme», rein und frei werden von allen Sünden, heilig leben, wie Du, und ewig selig sein in Dir. Allein ohne Dich kann und 87 vermag ich nichts. Auf Dich nur hoffe ich, Er¬ barm»! Du willst uns ja alles Gute verleihen und uns das ewige Leben geben; denn Du selbst, o gütigster Heiland! hast gesagt: „Wer von die¬ sem Brode ißt, wird leben in Ewigkeit!" In dieser seligen Hoffnung will ich leben und sterben. Liebe. Wie sollte ich Dich auch nicht lieben, o Du liebenswürdigster Jesu! Du hast Dich selbst für uns geopfert, Du liebtest uns bis in den Ä-d; Du gabst für uns Dein Leben, Du gicbst Dich uns selbst zur Speise und zum Tranke; Du ladest uns noch immer zum Hochzcitmahle des göttlichen Lammes freundlich ein. O Du ewige, unendliche Liebe! ich liebe Dich von gan¬ zem Herzen, von ganzer Seele und aus allen meinen Kräften; Dir weihe ich mein ganzes Le¬ ben; Dir lebe und Dir sterbe ich; den Nächsten aber will ich lieben, wie mich selbst. Daran soll man erkennen, daß ich Dein Jünger bin, weil ich alle Menschen als, meine Brüder und Miterben Deines Reiches liebe, so wie Du für uns Aste gestorben bist, und uns Alle mit dem Brode des Lebens nährest, stärkest und beseligest. - In dieser Liebe will ich leben und sterben. O Jesu! könnte ich Dich doch recht würdig em¬ pfangen. — Verzeihe mir meine Sünden, stärke 88 meine guten Vorsätze und hilf mir, daß ich Gott immer mehr gefallen und Dir immer ähnlicher werden möge. Nichts soll mich vom Guten ent¬ fernen, nichts von Deiner großen Liebe scheiden; Dein will ich bleiben in alle Ewigkeit! Ach, ich sündiger Mensch! ich fühle, daß ich Deiner Liebe, Deiner Gnade und Herrlichkeit nicht würdig bin; nur Deine Barmherzigkeit kann mich würdig machen. Ein Wort der Begnadi¬ gung von Dir — und meine Seele wird gesund; sprich cs denn aus, o göttlicher Erlöser! das lebendige Wort der Seligkeit: „Sei getrost, mein Sohn, Dein Glaube hat Dir geholfen !" Gebet zu dem heiligsten Herzen Jesu. (Vor der heiligen Communion.) Ach, liebeflammendes Herz meines Erlö¬ sers! so bin ich denn wirklich so glücklich, Dich selbst wesentlich zu empfangen, und in mein eigenes Herz einschließcn zu dürfen. — Dich soll ich empfangen, o Jesu! Dich, der Du mein Gott — und Heiland bist! Dich, der Du die Welt und mich aus Nichts erschaffen hast; Dich, der Du die ganze Welt erhältst: Dich meinen großen Gott und Heiland, jenes aller¬ heiligste Fleisch und Blut, das mich erlöset hat, das darf ich genießen — Dein eigenes Herz, Dein süßes, liebenswürdiges, göttliches Herz, 89 diesen Q>M aller Gnaden, diesen Brunnen aller Seligkeit; dieses Herz, das mir den Himmel er¬ öffnet hat, und mir nun in meinem eigenen Herzen durch seine wesentliche Gegenwart einen solchen Himmel des Trostes und der Liebe auf- schließt! — O wie bin ich so glücklich, daß mich um dieses Glück Wohl alle Engel im Himmel beneiden dürfen! Du, Du selbst, verklärt am Himmels¬ throne; Du, der König der Herrlichkeit und aller Seligkeit; Du, den alle heiligen Engel als ihren Gott und Herrn mit solcher Ehrfurcht anbeten, Du verwandelst all' Deine Glorie in die unschein¬ bare Gestalt dieses Sakramentes Deiner Liebe, aus Liebe zu mir; — so strahlet im allerheilig¬ sten Sakramente mir Dein licbeflammendes Herz entgegen. Nicht im Bilde, nicht in der Vorstel¬ lung bloß, nein, Du bist es wirklich selbst. Ach, bedenke es doch, meine Seele! Jesus kommt wirk¬ lich jetzt zu dir; in wenig Augenblicken hast du dieses höchste Glück, nicht nur, wie Maria Mag¬ dalena, zu seinen Füßen hinzustnken, sondern du sollst in deinem eigenen. Herzen das Seinige verschließen. O, wenn Du, mein süßester Jesus! das allerheiligste Sakrament bloß in einer einzi¬ gen Kirche der Welt eingesetzt hättest, und sonst nirgends, o wie würde ich da seufzen; ach, wenn ich doch so glücklich wäre, in jene Kirche zu kommen, wo mein Jesus wesentlich auf dem Altäre ist; wenn ich La vor Ihm hinflnken und 90 Ihn anketen dürste, o wie inbrünstig würde ich da beten, und wie himmlisch glücklich wäre ich, wenn ich Ihn dann selbst empfangen dürste, Ihn selbst — meinen Jesus — meinen Gott und Heiland! Nun diM, dieses Glück habe ich ja heute wirklich! Ach, meine Seele! Jesus ist hier im allerheiligsten Sakramente, hier auf dem Altäre, hier ist Jesus wahrhaft und wesentlich, und Er ist hier für dich, du darfst Ihn heute noch genießen! O welch' ein namenloses Glück für mich! — Wenn nur der Glaube recht lebendig in mir wäre, müßte ich nicht in sehnsuchtsvollstem Verlangen nach Dir zerfließen? — Aber ach! süßes Herz, liebenswürdigster Heiland! wie werde ich daun würdig sein einer so großen Gnade? — ich elendes, armseliges Geschöpf, — ich Wurm des Staubes, dcv ich meiner vielen Sünden we¬ gen schon lange verdient habe, in den Staub getreten, und in dem Feuer der Holle begraben zu sein. Wie werde ich es denn wagen dürfen, meinen Mund zu öffnen, Dich zu empfangen in meiner großen und größten Unwürdigkeit? — Dich, die reinste, himmlische Liebe in mein Herz aufzunehmen? Ach freilich, mein Gott und Hei¬ land! ich bin nicht würdig, daß Du eingehst in mein Herz; ich bin nicht würdig, daß Dein aller- heiligstes Herz in dem meinigen ruhe — ich, ein so schwaches Geschöpf aus Nichts, und Du, der Sohn des lebendigen Gottes! 91 Doch, weil Deine Gnade mich dazu be¬ reitet hat, wie ich hoffe, und weil der süße Ruf Deiner Stimme, o Jesu! mich dazu mit solchem Verlangen einladet, so will ich mich Dir nähern, und Dir mein ganzes Herz eröffnen, um so nach Möglichkeit Dich würdigst zu genießen. O, mit so großem Liebesdurst und Hunger dürstet und verlangt meine Seele nach Dir! Das ist auch der Ruf Deiner Stimme, o Jesu! aus diesem Sakramente der Liebe an meine Seele. Mit Verlangen hat Dich ja verlangt, dieses Osterlamm mit uns zu essen. Auch mit nur! — O könnte ich doch durch diese heilige Communion so ganz das Herz des himmlischen Vaters erfreuen, dessen vielgeliebter Sohn Du bist, und der Du Dich mir zumHeile als Opfer hingegeben; könnte ich doch so ganz Dich erfreuen, göttlicher Sohn! der Du es selbst bist. O könnte ich durch meine schwache Andacht in dieser Communion Dir alle jene Unbilden ersetzen, die Du vom Anbeginn an in diesem Sakramente Deiner Liebe vom Hasse der Bösen je erfahren hast. Könnte ich endlich so ganz vollkommen Dich erfreuen, göttlicher Geist! durch den Jesus empfangen ward, dieses reine, heiligste Herz in dem Schooße der reinsten Jungfrau. O überschatte auch mich nun mit Deiner Gnade, wenn ich es nun wie Maria in meinem eigenen Herzen empfangen werde. Ach, ja, heiligstes, süßes Herz! könnte ich doch auch Dich nut jener Andacht und Liebe empfangen, so 92 wie Maria, die reinste Himmelskönigin, Dich auf Erden in der heiligen Communion empfangen hat. So, Herr! so möchte auch ich Dich empfangen, wie die Heiligen Gottes Dich in diesem heiligen Sakramente empfangen haben. Ach, könnte ich doch heute so communiciren, wie der heilige Aloisius, wie ein heiliger Franz Lavier, wie eine heilige Katharina, Theresia! — Wenigstens meinem Verlangen nach will und wünsche ich nun mit der Liebe und Andacht aller Heiligen Dich zu empfangen, Ihr aber, ihr heiligen Engel alle! umgebet mich in jenem hei¬ ligsten Augenblicke, wenn ich Jesum genieße, be¬ sonders du, mein heiliger Schutzengel! sei du mir zur Seite und stütze mich. Ziere aber auch Du, o Jesu! mein Herz mit den Tugenden Deines eigenen Herzens, und so möge Deine Gnade und Dein Verdienst in mir ersetzen, was mir in meiner Armseligkeit mangelt, Dich würdigst zu empfangen. Nun Du, den meine Seele liebt, komme und erfreue nach, göttliches, himmlisch-reines , süßes, liebeflammendes Herz! Komme mein Jesus, Du mein Leben, meine Seligkeit; Du, das aller¬ höchste Gut! Du, mein Gott und mein Alles! Ach, mit deni Liebesverlangen aller liebenden Herzen seufze ich mit den Worten des Psalmes: „Wie der Hirsch nach der Quelle, so lechzt meine Seele nach Dir!" — Ach, Jesu! Du mein Gott und König, mein Heiland 93 und Erlöser, Du Bräutigam meiner Seele! komme und schenke Dich mir und stille den bren¬ nenden Durst meines Herzens, das im Verlangen der Sehnsucht und Liebe nach Dir verschmachtet. Ja, komme, komme mein Jesus, komme bald! Sei getrost, christliche Seele, ich komme gleich. (Nun gehe Deinem lieben Heiland entgegen und sprich noch bevor er zu dir kommt:) Der allmächtige Gott erbarme sich meiner. Er vergebe mir meine Sünden, und führe mich zum ewigen Leben. Amen. Der allmächtige und barmherzige Gott verleihe mir seine Hnld und gänzliche Losspre¬ chung und Nachlassung meiner Sünden! Amen. Sehet das Lamm Gottes, welches hinwcg- nimmt die Sünden der Welt! O Herr! ich bin nicht würdig, daß Du eingehst unter mein Dach, sondern sprich nur ein Wort, so wird meine Seele gesund! (Dreimal.) Nach der heiligen Communion. Anleitung, wie dn die Ait nach der h. Laimm,- iiiaii am Mjlichstm nemradca kannst. Wenn du Jesum in der heiligen Kommu¬ nion bereits empfangen hast, sodann benütze dein 94 Glück, o christliche Seele! ziehe dich, wenn du kannst, an einen mehr einsamen Platz in der Kirche zurück, und überlasse dich ganz den Gna¬ denwirkungen Jesu in deiner Seele, denn als¬ dann ist die auserwählie Zeit der Gnade da, die glückseligste, segensreichste Zeit deines Lebens, die Zeit der geistlichen Ruhe in den Armen Christi, die Zeit himmlischer Freuden und Süßigkeiten, wie eS denen bekannt ist, die mit vollem Eifer diese Zeit des Heiles für ihre Seelen benützen. Du kannst dir, nachdem du die heilige Comnumion empfangen hast, vorstellen, als ruhetcst du mit Maria Magdalena zu den Füßen des Erlösers und als hörtest du mit ihr, was seine Liebe in dein Herz spricht. Wundere dich im Stillen, daß ein Gott zu dir kommt und auf solche Weise sich mit dir vereiniget; merke bloß in stiller Anbetung auf die allerheiligste Gegenwart Jesu in deinem Herzen und — liebe, liebe so innig und feurig, wie du nur kannst, aber auch so still und ruhig, als nur möglich, daß du dich ganz nur den Liebesanmuthungen für Jesus hingibst, so wie seine Gnade dich zieht, als ruhetcst du, wie ein heiliger Johannes, wirklich in seinen Armen, an seinem Herzen, So liebe und bete anfänglich in völliger Stille bloß nur mit dem Herzen ohne Worte; wenn du aber dann Jesus mit Worten anreden willst, so rede zu ihm nur vom Heile deiner Seele, von dem Verlangen, heilig zu leben und 95 einst selig zu sterben. Rebe mit ihm, wie ein Berurtheilter mit seinem Richter, der ihn befreien kann und befreien will; schmiege dich, wie das Verlorne und wiedergefundene Schaf an deinen guten Hirten; rede, wie ein Freund mit seinem innigsten Freunde, wie eine vertrauliche Schwester mit ihrem Bruder. Ruhe mit Maria Magdalena zu den Füßen des Herrn oder mit dem Jünger der Liebe an seiner göttlichen Brust, an seinem göttlich liebenden Herzen. Dein Herz soll da sein wie . ein Schwamm, durch die heilige Commuuion getaucht in das Meer der ewigen Liebe, um dich ganz vollzüiau- qen mit Liebe, mit den Tugenden und mit den Verdiensten Jesu Christi. So vereinige dich mit Jesu durch die heilige Conimunion und benütze diese kostbarsten Augenblicke deines Lebens. Wie leicht und wie viel kannst du von Jesus zu dieser Zeit erlangen! Vertraue ihm alle Angelegenhei¬ ten deines Lebens, jedoch nur mit stillem Seufzen des Herzens. So bete, liebe, danke, Preise. Verhalte dich wie cln Gärtner, welcher sich ganz ruhig verhält, wenn ein sanfter Regen seine Pflanzen befeuchtet. Wenn du aber verspürst, daß dieser fruchtbare Regen der Gnaden aufhört zu fließen in dein Herz, und fremde Gedanken sich cinmischen wollen, alsdann nimm du dies Büchlein in die Hände, bedenke und führe dir wohl zu Gemüthe, was du liesest. Uebrigens lasse dir wohl gesagt sein, daß 96 du nach jeder heiligen Comnumion eine halbe Stunde zur Danksagung verwendest, wenn du nur kannst. Je mehr, desto besser; denn die Augenblicke nach der heiligen Comnumion sind wirklich die kostbarsten deines Lebens. A n b e tu n g. Was soll ich nun dem Herrn erwiedern für alle Wohlthaten, die er mir erwiesen hat? Lobe, meine Seele! den Herrn, und Alles, was in mir ist, preise seinen heiligen Namen. Heilig, heilig, heilig ist der Herr, mein Gott! Ich bete Dich an, o Jesu! Du bist jetzt in mir; Du, mein Erlöser, mein Freund, mein Wohlthäter; Du mein Herr und mein Gott! O, wie innig freue ich mich; o, wie herzlich danke ich Dir! Herr Jesu Christe! ich bete Dich an. Aufopferung. Ich opfere mich Dir ganz auf; Du hast Dich jetzt mir ganz geschenkt; auch ich will von nun an ganz Dir angehören! Mein ganzes Leben soll Dir gewidmet, Dir allein geheiligt sein. Nimm mich ganz zu Deinem Eigenthume hin. Laß mich ein Herz und einen Sinn mit Dir sein. Gib, daß ich Dich nimmermehr aus dem Herzen verliere, daß ich Dir treu bleibe bis in den Tod! — 97 Vorsatz. Ich verspreche es Dir nun, o Jesu! aus kindlicher Liebe zu Dir will ich Alles glauben, was Du gelehrt hast; dem Vater im Himmel will ich gehorsam sein, und alle Menschen lieben, wie Brüder und Schwestern. Mit Lust und Freude will ich Deinen heiligen Willen erfüllen, Deinem schonen Beispiel« folgen und alle Sünden mehr scheuen und fürchten, als Tod und Strafe. Bitte. Göttlicher Erlöser! erhöre meine Bitte. Laß mich stets Dein Tempel sein; bewahre mein Herz vor Verführung; behüte mich vor jeder Sünde; tröste mich in allen Leiden; stärke mich in der Versuchung. Du allein kannst mir jede Last leicht und süß machen. Auch für meine lieben Eltern, Geschwi¬ ster, Freunde und Wohlthäter, Lehrer und Beicht¬ vater, für unser liebes Vaterland, für geistliche und weltliche Obrigkeiten, für alle, besonders für die verstockten Sünder, für die Nn - und Irrgläu¬ bigen, für alle Menschen, auch für meine Feinde, für Kranke und Sterbende, für Lebendige und Abgestorbene bitte ich Dich. Gib ihnen das Gute, was sie bedürfen. Laß uns alle Eins werden mit Dir, mit dem Vater und mit dem heiligen Geiste in ewiger Liebe! Amen. 7 98 Danksagung nach der heilige« «Vommmiis« zmn heiligsten Herzen Jesu. O Dank Dir, ewige Liebe! die Du Dich gewürdiget hast, Dich auf so zärtlich innige Weise einem Geschöpfe mitzutheilen, das Du aus Nichts erschaffen hast. Sei mir zu tausend Male und unzählbar gegrüßt im Gruß und Jubclruf aller Engel und Heiligen. — Ach, Du seligstes Unter¬ pfand meiner Unsterblichkeit und jener Freuden, die kein menschliches Herz je geahnt hat, und die es mir nun gestattet ist in Deiner Vereinigung, wie im Vorgeschmäcke des Himmels, zu kosten. So will ich denn nun mit der Sprache meines Herzens Dich, o Jesu! meine einzige Liebe in dieser seligsten Umarmung des Lebens grüßen, die mich nun durch deine heiligste Gegenwart so süß und innigst erquickt. In stiller Anbetung und in Liebesanmuthungen meines Herzens will ich nun diese Deine wahrhafte und wesentliche Gegenwart genießen, diese innigste Verehrung Deiner Liebe. Du, o Herr! mein Gott und Hei¬ land! Du ruhest nun wirklich in meinem Herzen. Jesus ist bei mir, — Jesus ist wirklich bei mir und in mir, — Jesus — die Sehnsucht aller Profeten, die Freude aller heiligen Engel. — Jesus, mein Erlöser! o daß Alles, was in mir ist, Dich anbcte, Dich liebe, benedeie! Könnten 99 doch alle meine Gedanken, Wünsche und Verlan¬ gen nur in Dich überffießen und mein ganzes Herz Eins mit dem Deinigen werden, daß es von nun an nichts suche, nichts verlange, nichts denke, nichts liebe, als Dich! Du hast Dich ganz und Völlig mir geschenkt und bist nun we¬ sentlich in meinem Herzen-, muß ich daher nicht mit den Worten der Braut im hohen Liede aus¬ rufen: „3ch habe gesunden, den meine Seele liebt — ich will ihn nicht mehr entlassen," Nein, nichts soll mich mehr von Dir trennen, mein Jesus! in Ewigkeit nicht; denn ich verlange sonst nichts, als Dich, und was könnte ich außer Dir noch mehr verlangen? Du bist ja der ailerreichste, schönste, herrlichste, liebenswürdigste, zärtlichste Bräutigam meiner Seele, O ja, mein Geliebter ist mein und ich bin ganz sein, — Jesuö ist ganz mein und ich bin ganz sein. Ja, ganz Dein bin ich, o mein Jesus! ganz Dein und will e§ sein und ewig bleiben, ES liegt in Deiner Macht, mein Jesus! daß dies wirklich so sei. Du bist ja wahrhaftig der Sohn des lebendigen Gottes, und nichts ist Dir unmöglich, süßester Bräutigam meiner Seele! Ich bin nun so nähe bei Dir; ach, höre mein so inniges Flehen, blicke mich an mit dem Blicke Deiner Gnade und vermähle mich in der Ver¬ einigung dieser Communion untrennbar Deinem Herzen. Gib, daß ich von nun an Dir in ewi- 7* 100 ger, unverbrüchlicher Treue stets nahe bleibe und heiligmäßig diene. Wie ein Bettler, der vor Hunger stirbt, um einen Brotsamen bittet; wie ein Verschmachtender um einen Tropfen La¬ bung; — so seufze ich in diesem Augenblicke nach den Gnadenwirknngen Deiner Liebe! Ach, stoße sie gnädig in mein Herz. In der Sehnsucht aller meiner Gefühle rufe ich zu Dir: Herr! vor Dir ist all' mein Verlangen und das Seufzen meines Herzens ist Dir nicht unbekannt. Dein Herz ist ein so zartes, mitleidiges, liebentzündetes Herz, wie könntest Du mich daher so seufzen Horen, ohne Dich zu mir zu neigen und Dich mir völlig mitzutheilen? Denn ach, mein Herr und Gott! ich setze Dir ja kein Hinderniß; nein, Alles in mir verlangt nach Dir. Nimm hin, o Herr! so seufze ich mit dem heiligen Ignatius; nimm hin, o Herr! alle meine Freiheit, nimm meinen Ver¬ stand und Willen und Alles, was ich habe, nur einzig Deine Liebe schenke mir dafür, und ich bin reich genug und verlange sonst durchaus nichts mehr; nein, nichts mehr, als Dich, mein Jesus! O, hätte ich auch die Gluth nnd Liebe der heili¬ gen Scrasinen, nie würde ich Dir doch für diese übergroße Gnade genug danken können. Könnte ich doch wenigstens nur Worte der Liebe und des Dankes an Dich reden, wie heilige Seelen sie an Dich gerichtet haben, wenn sie so glücklich wa¬ ren, Dich zu empfangen. Ach, in welche Flam¬ men der Liebe hat sich da oft ihr Herz entzündet 101 und welche Andacht ihre Seelen durchdrungen, daß für sie so ost alles Bewußtsein ihrer Sinne verschwunden in solcher Vereinigung. O daß mein Antheil doch auch bei Dir sei mit den Heiligen. Darum, so wie ich mit allem Verlangen und aller Vorbereitung der Heiligen Dich zu empfan¬ gen gewünscht habe; so seufze, rufe und flehe ich nun auch mit der Innigkeit, Kraft und Liebe ihres Rufens und Seufzens zu Dir und danke Dir mit dem Danke aller Engel und Heiligen, daß Du Dich gewürdiget hast, mich, das aller¬ unwürdigste Geschöpf mit der Gegenwart Deiner allerheiligsten Gottheit und Menschheit auf eine so übersüße und selige Weise Heimzusuchen. Darum Dank Dir, mein Jesus! für die höchste Gnade; Dank Dir, daß Du dieses Sakrament der Liebe auf Erden eingesetzt hast. Dank Dir für alle die unzählbaren heiligen Communionen, die je in der ganzen Welt zu Deinem Lobe und Preise ge¬ spendet worden sind; für jede Gnade, die Du je einer Seele in diesem Sakramente erwiesen hast, danke ich Dir viel tausendmal. Besonders danke ich Dir für diese meine heutige Communion und daß ich den Trost habe, Dich so ost zu genießen. O, daß Deine Gnade an mir nur nicht fruchtlos bliebe, und daß ich Dir doch heute und durch das ganze Leben hindurch beweisen könnte, daß ich Dir ganz vereinigt sei. Mein Gott! wenn ich bedenke, jede heilige Communion, wenn ich sie vollends zu meinem Heile benützte, könnte mich 102 mit Einem Male heilig machen. Nun denn, mein Jesus! gib, daß diese heilige Commnnion mich völlig mit Dir vereinige. Mit Deinem Ver¬ stände möchte ich von nun an denken, mein Je¬ sus! mit Deinen Augen sehen, mit Deinen Ohren hören, mit Deiner Zunge reden, mit Deinen Händen arbeiten, mit Deinem Herzen Gott und den Nächsten lieben. Du hast ja in dieser heili¬ gen Commnnion mir Deinen ganzen Leib ge¬ schenkt, Deine Gottheit und Menschheit, und so lebe denn von nun an auch ganz in mir, daß ich mit dem Apostel werde sprechen können: „Ich lebe, aber nicht ich, sondern Christus lebt in mir," — in allen meinen Gedanken, Wünschen, Worten und Verlangen. So möge dann diese und jede Commnnion Deines Sakramentes nur zur Commnnion des Lebens werden, bis einst dasselbe sich schließt. Möge dann in der letzte» Stunde Dein heiligstes Herz in diesem Geheimniß Deiner Liebe in dem meinigen ruhen, bis mein Auge bricht, auf daß ich dann gerufen werde zur Hochzeit des Lam¬ mes, das Du bist als Bräutigam aller gottlie- bendcn Seelen. O Jesu! erhöre mich, stärke mich, heilige mich, rette mich und segne alle Kräfte meiner Stele, damit ich nichts denke, rede oder thue, als nur alles zu Deiner größern Ehre. In dieser Meinung nenne ich nun zum Schluffe noch mit lebendigem Glauben, festestem Vertrauen und innigster Liebe Deinen hochhei- 103 ligsten, süßesten Namen: Jesus! — Jesus! — Jesus! Amen! Amen! Amen! Gebet vor dem Bilde des Gekreuzigten. Sieh, o mein gütigster und liebreichster Jesu! vor Deinem allerheiligslen. Angesichte liege ich auf den Knien, und bitte Dich aus dem inner¬ sten Grunde meiner Seele, Du wollest mir lebhaft in mein Herz einprägen die Gesinnungen des Glaubens, der Hoffnung und der Liebe, einer wahren Reue über- meine Sünden und des festen Vorsatzes, Dich nie mehr zu beleidigen; indem ich mit ungethcilter Liebe, mit innigstem Mitlei¬ den Deine heiligen fünf Wunden betrachte, und im Geiste erwäge, was der heilige Profet David von Dir, o mein Jesu! gesprochen hat: „Sie haben meine Hände und Füße durch¬ bohrt, sie zählten alle meine Gebeine." Ps. 21, 17. 18. Jeder, der vorstehendes Gebet nach verrich¬ teter Beicht und Cvmmunion mit reumüthigem Herzen und mit Andacht verrichtet, und nebstbei für das allgemeine Anliegen der h. Kirche betet, gewinnt einen vollkommenen Ablaß. (Kle¬ mens VIII., Benedikt XIV., Pius VII. ig. April 1821.) Dieser Ablaß kann auch den Seelen im Fegefeuer zugewendet werden. (Leo XII. 17. Sept. 1825.) —— 104 Andachten mf die vornehmsten Sonn- nnd I'csttngr des Kotholischen Kirchenjahres. I. Weihnachtsfestkreis. l. Freudenreicher Theil des Rosen¬ kranzes. Glaube... Vater unser... Drei Gegrüßet, jedes mit einem der drei folgenden Zusätze: 1. Der in uns den Glauben vermehrt. 2. Der in uns die, Hoffnung stärkt. 3. Der in uns die Liebe entzündet. 1. Den Du, o Jungfrau i vom h. Geiste em¬ pfangen hast. 2. Den Du, o Jungfrau! zu Elisabet getra¬ gen hast. 3. Den Du, o Jungfrau! geboren hast. 4. Den Du, ? Jungfrau! im Tempel aufge¬ opfert hast. 8. Den Du, o Jungfrau! im Tempel gefun¬ den hast. 105 Adventgcbet. (Vom heiligen Bernardus.) Höret es, ihr Himmel, und vernimm es, o Erde, und vor allen Geschöpfen staune und juble, o sündhafter Mensch! denn die Kunde deines Heiles lautet: Jesus Christus, der Sohn Gottes von Ewigkeit, wird zu Betlehem in Judäa geboren werden! Was konnte Wohl vom Himmel herab Erfreulicheres und Erhebenderes uns verkündet werden? Hat je die Welt etwas Aehnliches ver¬ nommen? Und wer bliebe so steinernen Gemü- thes, daß er nicht tief gerührt sein sollte — bei einer solchen Botschaft? O Geburt Jesu, des Gottmenschen, unsers Erlösers, von unverletzter Heiligkeit, wie uner¬ gründlich bist Du selbst den Engeln des Himmels! O Geburt unsers Erlösers, wie wunderbar bist Du! Ein Engel verkündete Dich; der heilige Geist kommt hernieder und überschattet die seligste Jungfrau Maria, und das Wort ist Fleisch ge¬ worden, um unter uns zu wohnen. Wachet denn auf, ihr Alle, die ihr im Staube lieget und lobpreiset die Geburt Jesu, diese fruchtbare Herablassung der Majestät Gottes! Eilet Ihm, dem Kinde zu Betlehem, anbetend entgegen; er kommt zu uns ja mit Heil, mit Salben der Gnade und mit Herrlichkeit! 106 Frohlocket ihm entgegen; denn nicht ohne Heil kommt Jesus ans diese Welt, und nicht ohne Salbung Christus, und nicht ohne Herrlichkeit der Sohn Gottes; denn er selbst ist unser Heil und er selbst ist die Herrlichkeit, zu welcher er uns berufen will! Athmet denn auf, ihr seither Verlornen! denn es kommt Jesus zu suchen nnd selig zu machen, was verloren war! Athmet auf, ihr Kranken und geneset; denn es kommt Christus, welcher Diejenigen, die betrübten Herzens sind, durch die Salbe der Barmherzigkeit heil werden läßt! Athmet auf, ihr Alle, die ihr nach der Herrlichkeit Gottes sehnsüchtig trachtet; denn es steigt der Eingeborne Gottes zu euch hernieder, um euch zu Mitcrben seines Reiches zn machen! O heile mich denn auch, o mein Jesus! denn ich stehe zu Dir, weil Du mich heilen wirst; und mache mich selig mit der Salbe Dei¬ ner Gnade und verherrliche mich, und ich werde erfüllt sein von Deiner unendlichen Herrlichkeit! Amen. Am hochheiligen Wcihnachtsftste. (Vom heiligen Augustin.) Frohlocken wir alle im Herrn, unserm Gott, der für uns,ein Kind geworden, damit wir arme Sünder — von ihn» wieder an Kindes- 107 statt angenommen — Kinder des Lichtes und des seligen Lebens würden! Geboren ist Jcsns Christus als Gott vom Vater, und als Mensch von Maria, der reinsten Lilie Nazareths; als Gott von der Ewigkeit des Vaters, und als Mensch von der unbefleckten Jungfrau. '. Jesus Christus, der Gottmensch, das neu- gcborne Kind, ward in die Krippe Vetlchems gelegt; und sie ward die erste Wiege Gottes zu unserm Heil; und der Lenker des Himmels und der Erde hielt eö nicht unter seiner Würde, in einem so engen Raume sich einzuschließen, um nur uns die Pforten des ewigen Lebens weit aufzuschließen! Jubeln wir also dem Christkinde stets mit den Engeln entgegen: „Ehre sei Gott in der Höhe!" — denn jene sind seine Boten, wir aber sind seine Heerde; Jesus erfüllt im Himmel die Tafel ihrer Seligkeit, und auf Erden für uns die ärmliche Krippe; und damit auch der Mensch das Brod der Engel speisen könne, ist der Schö¬ pfer der Engel — Mensch geworden! Huldigen wir dcyi Christuskinde stets mit allen heiligen Engeln; denn jene lobpreisen Jesus, weil sie im Lande des ewigen Lebens in ihm leben, und wir sollen ihn lobpreisen, weil wir uns im Lande des Glaubens an ihn befinden; jene im Lande der Liebe, und wir im Lande der Bitten; jene im Lande des 108 Erkennens, und wir im Lande des Su¬ chens; jene schon innerhalb der Pforte des Lebens, und wir noch im Lande des Anklopfens! O des Heiles für uns in der wunderbaren Barmherzigkeit des Christkindes! Denn der Mensch hat gesündiget und ist ein Schuldbelasteter gewor¬ den und der Gottmensch ist aus dem unverletzten Schooße der Jungfrau geboren worden, auf daß der Schuldige befreit würde; der Meusch also fiel, und Gott selbst stieg zu ihm seinem Ebenbilde herab, um ihn wieder zu erheben; und der Mensch fiel durch seinen Stolz, und Gott kam zu ihm in der Huld seiner Gnade hernieder! - O.mein Jesus, laste mich Dich lieben mein Leben lang; denn wie groß und wie beseligend ist Deine Süßigkeit, o Herr, welche Du denjenigen aufbewahrt hast, welche Dich fürchten! Amen. Im letzten Abende des Jahres. Ernstliche Gedanken-an dir Einigkeit. (Vom peil. Franz o. Sales.) Laste mich, o mein gütiger Gott, stets der unaufhaltsamen Flucht der Zeit eingedenk sein, und auch der vielleicht baldigen Herankunft der Ewigkeit, damit ich mich aus meinen Sünden erhebe und Dir diene, und meine Besserung mit 109 Deiner Hilfe bewirke, so lange es für mich hier- nieden noch Tag sein wird! Ja, sie fliegen da¬ hin diese vergänglichen Jahre! Ihre Monate lösen sich in Wochen, ihre Wochen in Tage und ihre Tage in Stunden und ihre Stunden in Augen¬ blicke auf, welche gleichsam wie Schaum zerrin¬ nen; und indem sie ihre Zeit ab wind en, winden sie zugleich auch mein sterbliches Leben ab; und indeni sie endigen, führen sie auch niir das Ende meiner irdischen Tage herbei, und für mich be¬ ginnt dann die Ewigkeit, deren dunkles oder lichtes Loos dein Urtheilsspruch, o Gott! bestim¬ men wird — nach meinen Werken; denn hienieden umwebst Du mich mit Deiner Barmher¬ zigkeit, dort oben aber vergiltst Du mir nach Deiner Gerechtigkeit! Wahrlich, ich kann die große Ewigkeit nicht ohne großes Entzücken be¬ trachten, wenn ich die Seligkeit der dort Ver¬ klärten erwäge, welche, weit sic in der Ewigkeit erblüht, auch nie mehr welken wird; aber wahr¬ lich, ich kann auch nicht ohne schauervolles Ent¬ setzen die große Ewigkeit betrachten, wenn ich die furchtbare Strafe der Verdammten erwäge, welche, weil auch sie in der Ewigkeit gegeben wird, durch alle Ewigkeit quälen und martern wird! Und doch soll nicht aus Furcht vor diesen ewigen Qualen meine Seele zu Dir zurückkehren, o mein Gott! und nicht aus diesem Grunde soll sie mit den Dornen heiliger Bußübungen sich umflechten, sondern aus pflichtschuldigster Liebe und Dank- 110 barkeit zu Dir, der Du mein Herr und mein Gott; und die ewige Liebe, und in dieser Liebe — mein erbarmuNgsreichstcr Wohlthäter bist! Und wie trübselig mich die Erfahrung macht, daß ich so viele Sünden gegen Dich beging, eben so wonneselig macht mich auch die Zuversicht, daß Du mich nicht verwerfen wirst, wenn ich durch eine aufrichtige Buße wieder Dein Dir wohlge¬ fälliges Kind geworden bin! Schenke mir deßhalb jetzt noch einen heiligen Augenblick, daß ich mein Gewissen recht erforschen, und dann Alles von mir verübte Böse recht bereuen könne, um im neuen Jahre und dann bis zur Schwelle der Ewigkeit, Dein getreuer Diener zu verbleiben! (Nun erforsche sorgfältig und ernstlich dein Gewissen über deine Lebensweise im verflossenen Jahre und erwecke aufrichtige Reue darüber.) Am Ncnjahrstasie. Besonderes Gebet nm alles Heilsame. (Nach dem heil. Alfonö v. Llguori.) O Gott, himmlischer Vater! Dein einge- borncr Sohn gab uns die tröstliche Verheißung, daß Du uns mit allen Gnaden beschenken werdest, um welche wir Dich in seinem Namen anfiehen. Deßhalb bitte ich Dich im Namen Jesu und um 111 seiner Verdienste Willen für mich und alle Men¬ schen »m alle mir heilsamen Gnaden! O mein Gott! ich bitte Dich, verleihe mir einen lebendigen Glauben an alle Lehren, welche Deine heilige katholische Kirche verkündet; erleuchte mir den Verstand, damit ich immer mehr die Eitelkeit alles Irdischen erkenne. O mein Gott! ich bitte Dich um ein un¬ wandelbares Vertrauen auf Deine große Barmherzigkeit, daß ich durch die Verdienste Dei¬ nes eingeborneu Sohnes Jesu Ehristi, meines Erlösers, und die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau Maria und meines h. Schutzengels Verzeihung meiner Sünden und dereinst die ewige Seligkeit erlangen möge! O mein Gott! ich bitte Dich um eine große und lebendige Liebe zu Dir, welche mich alsbald von allen sündhaften Dingen dieser Welt, und von der schnöden Eigenliebe ganz ab- zulvsen vermag; auf daß meine Liebe Dir allein erglühe und nach nichts Anderem strebe und ziele, als nach Deiner Verehrung und Verherrlichung! O mein Gott! ich bitte Dich, beschenke mich mit der aufrichtigsten Ergebung in Deinen heiligsten Willen, auf daß ich alle Leiden und Krankheiten, und auch ein jegliches Kreuz, wel¬ ches Deine väterliche Hand mir auferlegt, mit aller Freudigkeit meines Herzens aufnehme i' Ich opfere mich Dir gänzlich auf, und stelle Dir all' das Meinige zur Verfügung; nur bitte ich Dich 112 um die Gnade, daß ich allen Deinen Geboten nachlebc! Besonders flehe ich Dich an, Du wol¬ lest mir in der Stunde meines AbstcrbenS zu Hilfe eilen, damit ich in Deine Hände meine Seele anshauche! O mein Gott! ich bitte Dich gleichfalls um eine vollkommene Reue über alle meine Sünden! — O mein Gott! ich bitte Dich, gib mir auch den wahren Geist der Demuth und der Sanftmuth, auf daß ich jetzt und immer alle Verachtung und alles Unrecht, welches mir die Menschen erweisen sollten, mit Geduld und Fried¬ fertigkeit, ja sogar in Freuden aufnehme aus Liebe zu meinem Herrn und Heiland. Entflamme mich auch zur aufrichtigsten Nächstenliebe! O mein Gott! ich bitte Dich, ertheile mir die lilienhafte Reinigkeit des Leibes und genügende Kraft, daß ich künftighin allen Versu¬ chungen wider die Ehrbarkeit ernstlich und sieg¬ reich widerstehe und mich allzeit zu Dir, liebreich¬ ster Vater, zur allerseligsten Jungfrau Maria und zu meinem h. Schutzengel mich hinflüchte und gerettet werde. — Gib mir auch eine heiße Liebe und Andacht zu dem allcrheiligsten Sakramente des Altarcs, damit ich es allzeit würdig und auch oft empfange. Und zu diesen herrlichen Gaben bedenke mich noch mit der Gnade der Beharrlichkeit in Deinem glückseligen Dienste. O mein Gott! ich empfehle Deiner Huld 113 und Gnade auch die im Reinigungsorte leiden¬ den Seelen, und alle meine Lehrer, Verwandten, Freunde und Wohlthäter, und gleichfalls auch alle meine Feinde und Verfolger. O mein Gott, ziehe uns Alle zu Dir empor, aber namentlich mich, der ich von allen Sündern seither der Un¬ dankbarste gegen Dich gewesen bin, damit ich gereinigt durch Deine Huld im Himmel dereinst ewiges Lob singen möge durch die Verdienste Deines eingebornen Sohnes und durch die Für¬ bitte der allerseligsten Jungfrau Maria! Amen. Am Feste des heil. Namens Jesu. Orbrt um dir Heiligung drs MWii Namens Irsu. (Vom l). Ludwig v. Granada.) Dein Name, o mein Erlöser Jesus Chri¬ stus, ist ein glorreicher Name, ein süßer und lieblicher Name, ein Name voll unend¬ licher Kraft und würdigst aller Verehrung! O Name, den Gott selbst ersann, der vom Him¬ mel zur Erde gebracht, der vom Engel ausge¬ sprochen wurde und allen Zeiten crsehnlich ist! Vor dem Glanze dieses Namens flieht der böse Feind und zittern alle finstern Gewalten! die Kraft dieses Namens besiegt die Finsterniß, schlägt die Heere der höllischen Geister in die Flucht, überwindet die Versuchungen, spendet Trost den Betrübten und erfüllt die Sünder mit Hoffnung und Vertrauen. 8 114 Deßhalb werde auch überall geheiliget Dein Name, Du bist ja mein Heil, o mein Jesus! Mag, wer da will, nach anderen Heile und nach andern Gütern sich sehnen, Zeitliches dem Ewigen verziehen und den Tod des Leibes höher achten, als den Tod der Seele; — mich verlangt nur nach Deinem Segen und zu Dir allein will ich meine Seele führen! Heile denn, o Herr! die Wunden meines Geistes! Erlöse mich von mei¬ nen Sünden! Befreie mich von allen bösen Nei¬ gungen! Vertheidige mich gegen alle Gewalt des bösen Feindes! Vor Allem aber behüte mich vor Deinem Mißfallen, vor Deiner Ungnade und vor dem ewigen Tode. Es erfreue sich, wer da will, der Herrschaft über Länder und Meere; ich aber will mich in Dir, meinem Herrn, erfreuen und o Jesus, in Dir — meinem Heile, frohlocken! Aus ganzem Herzen wünsche ich deßhalb, o mein Gott, daß Dein heiliger Name auf der ganzen Erde geheiligt werde und daß alle Zungen und Völker, Deinen heiligen Namen preisen und benedeien! Dies sei meine erste und vorzüglichste Bitte, dies mein erster Gedanke, dies das Ziel und die Sehnsucht all' meines Strebens! (Heute und diese. ganze Woche sollst du den vollkommenen Ablaß gewinnen; bete auf die Meinung der h. Kirche; wohne dem Hoch¬ amte bei und empfange die h. Sakramente der Buße und des Altars.) 115 II. Osterftstkreis. II. Schmerzenreicher Thcil des Rosen¬ kranzes- Ich glaube... Vater unser... Drei Gcgrüßet seist Du Maria mit folgenden Zusätzen: 1. Der uns das Ged ächt» iß stärkt. 2. Der uns den Verstand erleuchtet. 3. Der uns den Willen bewegt. 1. Der für uns Blut geschwitzt hat. 2. Der für nnö ist gegeißelt worden. 3. Der für uns mit Dörnern ist gekrönt worden. 4. Der für uns das schwere Kreuz getragen hat. 5. Der für uns ist gekreuzigt worden. Gebet in der heiligen Fastenzeit. O Gott und Erlöser des menschlichen Ge¬ schlechtes ! der Du die vierzigtägige Fasten durch Deine heilige Kirche eingesetzt hast, damit wir aruie sündige Menschen durch den Abbruch der Speisen das unbändige Fleisch kreuzigen, durch die Buße unser Herz reinigen, unser Gemüth zu den himmlischen Begierden erheben und Dein bit¬ teres Leiden und Sterben betrachten; gib, daß ich 8* 116 diese heilige Zeit in der Buße und Abtödtung meines sündhaften Lebens zubringe; daß ich Deine bittern Schmerzen, Deine Angst und Betrübniß, die an Dir verübte grausame Marter und den schmählichen Tod des Kreuzes stets vor Augen habe. Amen. Frommer Gruß zu den heiligen fünf Wunden. (Von der heil. Mechtildis.) Seid gegrüßt, o ihr heilduftenden Wunden Jesu Christi — mit der Allmacht des Vaters, der euch eröffnen ließ! — Seid gegrüßt mit der Weis¬ heit des eingebornen Sohnes Gottes, der euch an sich erduldete! — Und seid auch gegrüßt, mit dem Erbarmen des heiligen Geistes, der in euch das Wort unserer Erlösung vollbracht hat! Amen. Anmerkung. Bete in der h. Fastenzeit öfters auch das Gebet vor dem Bilde des Gekreuzigten. Siehe Seite 103. Am Ostersonntage. m. Glorreicher Theil des Rosen¬ kranzes (Vom ONcrmorgcn bis zum Advent.) Ich glaube... Vater unser... Drei Gegrüßet seist Du Maria mit folgenden Zusätzen: 1. Der uns unsere Gedanken leitet. 117 2. Der uns unsere Worte leitet. 3. Der uns unsere Handlungen leitet. 1. Der vom Tode anferstanden ist. 2. Der in den Himmel aufgefahren ist. 3. Der uns den h. Geist gesendet hat. 4. Der Dich, o Jungfrau! in den Himmel aus¬ genommen hat. 5. Der Dich, o Jungfrau! im Himmel gekrönt hat. Andacht zum auscrstandentn Heiland. Glorreicher Heiland! Dank sei Dir für den Sieg, den Du uns gegeben; nun ist der alten Schlange der Kopf zertreten, dem Tode, der Stachel und der Hölle der Sieg genommen! Dank, tausend Dank Dir dafür, mein Erlöser! Alleluja! Deine Auferstehung ist das Siegel auch meiner Auferstehung und mein Leben; denn wer an Dich glaubt, der wird leben, wenn er auch schon gestorben ist. Und jeder, der lebt und an Dich glaubt, der wird ewig nicht sterben. Alleluja! Mit allen Engeln, Heiligen und Auser¬ wählten bete ich Dich an in der Herrlichkeit Dei¬ ner Auferstehung, zu deren würdigen Verehrung ich mich heute mit der Kirche so freudig vereinige. Reiche nur Deine rechte Hand und führe mich aus dem Grabe meiner Lauigkeit heraus, worin 118 meine Seele so lange schlummert, und erwecke mich zu einem neuen Leben in Dir, aufzustehen vom Tode der Sünde und bei Dir zu bleiben. Frohlocke, meine Seele! Deinem Heilande, Du bist nun erlös't! Lobe Ihn und bete an seine Huld; Unsterblichkeit hat Dir Dein Heiland ver¬ liehen, selige Wonne, Frieden und Freude hat er Dir für die ganze Ewigkeit bereitet. Alleluja! Alleluja! Alleluja! Am Feste der Himmelfahrt Christi. Ehre, Preis und Anbetung sei Dir, Got¬ tes Sohn! an diesem Tage Deines glorreichen Triumphes. Du hast nun vollendet unsere Erlö¬ sung, versöhnt die sündhafte Menschheit mit Gott und uns allen die Kindschaft Gottes verdient. Aus Liebe zu uns hast Du die Herrlich¬ keit des Vaters verlassen, hast Knechtesgestalt angenommen, und bist Deinem himmlischen Vater gehorsam geworden bis zum Tode, ja bis zum Tode am Kreuze! Am heutigen Tage bist Du nuu wieder znrückgekehrt in Deine ewigen Woh¬ nungen, hast triumvhirt über Tod und Hölle und alle ihre Macht. Du sitzest jetzt zur rechten Got¬ tes, auf dem Throne Deiner Herrlichkeit, umge¬ ben von den Chören der Engel und Heiligen; von diesem Orte Deiner Herrlichkeit wirst Du einst wieder kommen, zu richten die Lebendigen 119 und die Todten. O, bereite auch mir eine Woh¬ nung bei Dir! O Jesu, meine Liebe! bald, recht bald ist mein Ziel erreicht, meine Pilgerfahrt vollendet; und ich, ein Kind Deines Vaters, Dein Miterbe, möge gelangen in mein wahres Heimatland, wo Du in der Herrlichkeit Deines Vaters lebst und regierest in Einigkeit des heiligen Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Hl. Pfingstfestkreis. Am hochheiligen Psingjlfeste. Gebet znm heiligen Geiste. Dank sei Dir, o heiliger Geist! daß Du nach der Verheißung unsers Herrn und Heilandes am heutigen Tage die Herzen der Gläubigen erfüllt, und über die versammelten Apostel und Jünger in sichtbarer Gestalt herabgekommen bist! Dank sei Dir, daß Du am heutigen Tage die Jünger des Herrn ausgerüstet mit Deinen Gaben und gebildet hast zu Lehrern der Welt; damit durch sie die Gestalt der Erd- umgeschaffen und Ein Hirt und Ein Schasstall aller Gläubigen werde; welch' ein Wunder! Unwissende Fi- 120 scher werden die Lehrer der ganzen Welt, die da lehren in allen Sprachen, um die Völker zur Einheit des Glaubens zu vereinigen; furcht¬ same Menschen werden zu muthigen Helden, welche Ketten und Bande, Kerker und selbst den Martertod nicht scheuen; schwache Männer wer¬ den zu Wunderthätern, daß die ganze Welt er¬ staunt! Durch Deine Kraft verkündeten sie die Lehre vom Kreuze überall, tauften die Gläubigen im Namen des dreieinigen Gottes, verbreiteten Lich* in der Finsterniß des Heidenthumes, und ge- wan"en die Seelen für das ewige Leben. Besonders danke ich Dir, göttlicher Geist, daß Du -uch mich in die Zahl der Gläubigen aufgerw in n und durch die heilige Taufe mir die Kindschart Gottes ertheilt hast. Kom i, o heiliger Geist! erfülle unsere Herzen mit. dem Feuer Deiner göttlichen Liebe, beleuchte uns den Psad des Lebens , sei uns Licht und Rat.,, sei uns Führer in'S himmlische Vaterland! Amen. Andachten und Gebete seligsten Jaugkrari Maria. 121 Am Feste der unbesteckten Cmpsniigniß Maria. > (Am 8. Dezember.) V heiligste und unbefleckte Jungfrau und Muster meines Gottes! in heiliger Freude vereinigt aflch« heute mein Herz mit der ganzen katholischen Kirche, mit allen seligen Geistern, umaDich zu ehren und zu Preisen, die der ewige Vater vor allen Zeiten zur Mutter seines Sohne ' erkoren und deßhalb mit aller Fülle der Reimtzkeit und Heiligkeit begabt hat. Du bist eine auscrwählte Lilie, ein Spiegel ohne Makel, die fleckenlose Braut des heiligen Geistes, an der die Erbsim keinen Antheil gehabt, die Du dem altenWrc l , dem Feinde des menschlichen Geschlechts,- , Haupt zertreten; Du in Deiner unbefleckten Kernigkeit die Zierde der Kirche und die Hoffnung ql'er reumü- thigen Sünder ! O, so flehe heute n Gnaden vom Throne Deiner unaussprechlichen Glorie auf mich armen Sünder herab, der ich den Glanz Deiner, mit ewigem Ruhme gekrönten Reinheit 122 in Deniuth verehre! O süßeste, liebenswürdigste, unbefleckte Jungfrau! blicke mit den Augen Dei¬ ner Barmherzigkeit hernieder auf die Wunden meiner armen Seele; habe Mitleid mit mir; heile mich und ziehe auch mein elendes Herz zu Dir, durch Dich aber wieder zu Gott hin, Maria, die Du vom ersten Augenblicke Deines Lebens an ganz rein und schön vor den Augen Gottes er¬ schienen bist, erbarme Dich meiner, der ich in Sünden geboren, zum Bösen geneigt bin, und das in der Taufe erhaltene Kleid der Unschuld von Jugend auf unzählige Mal befleckt habe, und nun ein strenges Gericht befürchten muß, wenn nicht Deine liebvolle Fürbitte den Zorn des gerechten Richters von mir abwendet, O erhöre an diesem Tage Deiner unbe¬ fleckten, glorreichen Empfängniß mein demüthiges Gebet! sei meine Fürsprecherin bei Gott; und erwirke mir die Gnade, nach Deinem Beispiele die Unschuld zu bewahren, die Sünde zu Haffen und von nun an von Tugend zu Tugend vor¬ wärts zu schreiten. Amen. Gebenedeit sei die heiligste und unbefleckte Empfängniß der seligsten Jungfrau Maria! (IVO Tage Ablaß erhält jedesmal, wer diese Begrüßung mit reumüthigen Herzen andäch¬ tig spricht. Pius VI. 21. Nov. 1783.) 123 Am Feste Mariä Gebart. (Am 8. September.) Sei gegrüßt, o liebreiche Morgenröthe un¬ serer Erlösung, süßeste Jungfrau! deren Geburt die Welt mit Freude erfüllt hat, indem sie einer lichten Pupurwolke gleich den Aufgang der Sonne der Gerechtigkeit verkündigte, die aus Dir hervor¬ gegangen. Von Dtr steht schon im Anfänge der heiligen Bücher geschrieben, Du werdest der alten Schlange den Kopf zertreten; von Dir weissagten die Profeten; nach Dir als der Jungfrau, die den Emanuel uns geben sollte, seufzte die ganze Vorwelt; Deine Geburt begrüßten die alten Pa¬ triarchen und Gerechten in der Vvrhölle, und sie ist bis auf heute, und wird es bis an's Ende der Zeiten sein ein Fest heiliger Freude sür Alle, die durch die gebenedeite Frucht Deines Lei¬ bes erlöset und zum ewigen Leben wiedergeboren werden. Nimm uns also unter Deinen Schutz, wenn Feinde uns verfolgen, stehe uns in der Stunde unsers Todes bei; denn Du hast Gnade gefunden bei Gott, jene Gnade, die Eva durch ihren Un¬ gehorsam verloren; Du bist, wie die heilige Kirche Dich nennt, die Himmelspforte, durch die wir zu Jesus kommen, der alle Deine Bitten freudig erhört und keinen verloren gehen läßt, für den Du bei Ihm bittest. O heilige Jungfrau! erstehe an diesem Tage, der durch Deine gnadenreiche 124 Geburt verherrlicht ist, Allen, dis in Andacht zu Dir flehen, so große Erkenntnis, und so brennende Liebe Gottes, daß fie aus Sündern in Heilige umgewandelt, von allen irdischen Neigungen los¬ geschält und ganz von Liebe zu Gott entzündet werden. Bewirke uns dies, o Königin! aus Liebe zu dem Gott, der Dich so mächtig, so erhaben, so barmherzig gemacht hat. Amen. Am Feste Maria Verkündigung. (Am r». März.) In süßer Freude, o heilige Gbttesgebäre- rin! wiederholen wir heute den Gruß des Erz¬ engels: „Gegrüßet seist Du voll der Gnade; der Herr ist mit Dir!" Denn er ist ein Vorzeichen unserer Erlösung, die der Allerhöchste durch Dich, o auserwählte Jungfrau in Israel! uns verliehen hat. In stiller, freudiger Erwartung dringen wir im Geiste in Dein einsames Kämmerlein, wo Du Dein liebeflammendes Herz vor dem Ewigen er¬ gossen, und um das Heil der Welt, um die Erfüllung seiner uralten Verheißungen Ihn an- geflehet hast, nicht ahnend, daß dieselben in Dir vollbracht werden sollten. „Du hast bei Gott Gnade gefunden." Gnade hast Du gefunden bei Gott dem Vater, zu dem das Opfer Deiner Keuschheit, Deiner vollkommenen Ergebung in seinen göttlichen Wil- 125 lm und d» reiche Blüthe Deiner heiligen und vollendeten Tugenden als ein Opfer des lieblich¬ sten Wohlgeruches ernporgesticgetl war. Gnade hast Du gefunden bei Gott dem Sohne, der Deinen reinsten Schooß zum Brautgemache sich erkoren, um daselbst mit der menschlichen Natur sich zu vermählen. Gnade hast Du gefunden bei dem heiligen Geiste, dessen göttlichen Einge¬ bungen Du in so großer Treue entsprochen hattest, daß er die ganze Fülle der Gnade in Deine hei¬ lige Seele ergossen hat, um Dich zur Mutter Gottes vorzubereiten. So bitte denn, o Gnadenvolle, Du unter allen Weibern Gesegnete' bitte für mich, daß auch ich an, dieser Fülle Theil nehmen möge, und mache, daß Dein Sohn mein Herz zu seiner Wohnung wähle, wie er Dich zu seiner Mutter auscrwählt hat! O unbesieckte, heilige Jungfrau! die Du keinen andern Willen kanntest, als den Willen Deines Gottes, und schnell und vollkommen den¬ selben zu erfüllen Dir angelegen sein ließest; o erwerbe auch uns einen so bereitwilligen Gehor¬ sam, daß wir den erkannten göttlichen Willen jederzeit in Allem, und mit reiner Absicht und unbedingt vollbringen, und als treue Diener Got¬ tes eiust erfunden werden mögen. Amen. 126 Am Feste Mariä Reinigung oder Maria Lichtmeß. (Am 2. Februar.) O Jungfrau der Jungfrauen, unbefleckte Gottesmutter! Bei Deiner Geburt auf keine Weise verunreiniget, warst Du auch dem Gesetze der Reinigung nicht unterworfen; indessen unterwirfst Du Dich demselben heute freiwillig und stellst Dich unter die Weiber, die der Reinigung bedürfen. Welches Beispiel von Gehorsam und Dernnth gibst Du mir, dem die Gebote und Anordnungen der Kirche eine schwere Last, jede Demüthigung unerträglich sein wollen! wie sehr beschämt mich Dein Betragen! Allein von heute an, will ich, Deinem Beispiele folgend, die Gebote Gottes und der Kirche treuer und auch im Kleinsten befolgen. Du, die Reinste und Heiligste unter allen Ge¬ schöpfen, nimmst kein Bedenken, Dich mit Deinem Kinde auf den Armen ganz demüthig an jenen Ort des Tempels zu verfügen, wohin sich andere der Reinigung bedürftige Weiber begeben mußten. Ich bin ein unreiner Sünder, voll Armseligkeiten, Mängel und Fehler; fürchte aber nichts so sehr, als daß ich für das erkannt werden mochte, was ich bin, — und bekümmere mich wenig darum, wie ich vor Gott stehe, wenn ich nur die Hoch¬ achtung der Menschen bcibehaltc! Welche Thor- heit! Doch nimmer soll es so bleiben! Von 127 heute an Witt ich, o meine Königin! gleich wie Du, mein armes Herz Gott aufopfern. Da ich aber mit vollem Grund befürchten muß, er werde dies Opfer nicht annehmen, wenn er es so von Sünden befleckt und entstellt erblickt, so bringe ich mich mit all' meinem Elende Dir dar, und schenke mich, o Maria, ganz und gar Dir, damit Du mich, als ob ich Dir angehöre, dem ewigen Va¬ ter und Deinen, göttlichen Sohne zum Opfer darbringest! Bitte Gott, daß er um der Verdienste Jesu Christi Witten, daß er aus Liebe zu Dir mich als sein Eigenthum annehmen und bewahren wolle. Amen. Am Feste Maria Himmelfahrt. (Am IS. August.) Mit inniger Freude erheben wir Augen und Hände zu Dir, o große Himmelskönigin und Freude des himmlischen Jerusalems! an diesem Tage, an welchem Du von deni Thale dieser irdischen Wunsche emporstiegcst, schön wie der Mond, auserwählt wie die Sonne, schrecklich wie ein wohlgeordnetes Kriegsheer, und Deinen glor¬ reichen Einzug in die ewige Gottesstadt hieltest an dem die heiligen Engel Dich als ihre Königin begrüßten, die Schaaren der Patriarchen und Profeten, die heiligen Könige und Fürsten, und alle Gerechten Dir entgegen kamen, und der Kö¬ nig der Könige selbst im Jubel Dich in die himm- 128 lischs Burg einsührte, und auf den glanzvollen Thron feiner Herrlichkeit erhob! Mit den Augen unsers Geistes folgen wir Dir, o gebenedeite Jungfrau! erfreuen uns Deiner unaussprechli¬ chen Glorie, und vereinigen unsere schwachen Stimmen mit den Lodgesängen, die heute alle himmlischen Geister zu Deiner großen Verherr¬ lichung fingen. Hoch glänzest Du in den himmlischen Höhen, und erfreuest Dich ohne Unterlaß bei Deinem göttlichen Sohne, der mit ewigen Freuden Dir vergilt, was Du seiner hohen heiligen Mensch¬ heit getdan, und was Du in stammender Liebe Deines Herzens um Ihn gelitten hast. Mit un¬ versiegbaren unsterblichen Freuden wurden alle Deine Leiden und der blühende Flor der wunder¬ baren Tugenden, die Du einst in diesem Thrä- nenthale geübt hast, gekrönt. O, erhebe unsere Herzen zu diesem Jubel der Ewigkeit, ergieße einen Strahl des himmlischen Lichtes in unsere Seelen, auf daß wir erkennen, wie nichtig alle vergänglichen Freuden dieser Erde sind, und daß alle Leiden dieses Lebens in keinen: Verhältnisse zu der unsterblichen Glorie der Kinder Gottes stehen, die ewig im Schooße des himmlischen Va¬ ters ruhen und von dem Strome göttlicher Freu¬ den getränkt werden. —— 129 Einige Gebete zur Ehre Mariens, mit derril Vemchimg Mii.M oerdmidm rind. 1. Der Engel des Herr». (Morgens, Mittags und Abends, wenn die Kirche mit der Glocke das Zeichen zum Gebete gibt.) Der Engel des Herrn brachte Maria die Botschaft, und sie empfing vom h. Geiste. — Gegrüßet seist -c. Sich, ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe nach Deinem Worte. Gegrüßet seist -c. Und das Wort ist Fleisch geworden, und hat unter uns gewohnt. Gegrüßet seist ec. -V. Bitt für uns, o heilige Gottesgebärerin! U. Auf daß wir theilhastig werden der Verheißun¬ gen Christi. (Benedikt XIII. verleiht unter 14. Sept. 17L4 vollkommenen Ablaß jenen Christgläu¬ bigen, welche bei dem Morgens, Mittags und Abends gegebenen Glockenzeichen alle Tage kniend den Engel des Herrn beten, Einmal in jedem Monate unter den gewöhnlichen Bedingungen;*) *) Anmerkung. Unter den gewöhnlichen Bedingungen wird der würdige Empfang 9 130 dann einen Ablaß von 100 Tagen für jedesmal, als der Engel des Herrn mit wahrhaft reu- müthigem Herzen gebetet wird. Diese Ablässe gel¬ ten auch im Jubeljahre. Benedikt Xlll. 10. Jan. 1725. Benedikt XlV. Clemens XIV. Leo XII.) 2. Morgens. Gegrüßet seist Du, Königin, Mutter der Barmherzigkeit, des Lebens Süßigkeit und unsere Hoffnung, sei gegrüßt! Zu Dir schreien wir elende Kinder Eva; zu Dir seufzen wir Weinende und Trauernde in diesem Thale der Zähren. Eja, unsere Fürsprecherin! wende Deine barmherzigen Augen zu uns, und nach diesem Elende zeige uns Jesunl, die gebenedeite Frucht Deines Leibes. O gütige, v milde, o süße Jungfrau Maria! Mach' mich würdig, Dich zu loben, o heilige Jungfrau! st'. Verleihe mir Kraft wider meine Feinde. Gebenedeit sei Gott in seinen Heiligen! st. Amen. der h. Sakramente der Buße und des Altars, und das Gebet auf die Meinung der Kirche oder des Papstes ver¬ standen. 131 3. Abends. Unter Deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottcsgebärerin! Verschmähe nicht unser Gebet in unfern Nöthen, sondern erlöse uns allezeit von allen Gefahren, o Du glorwür- dige und gebenedeite Jungfrau. Unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin! Versöhne uns mit Deinem Sohne, empfehle uns Deinem Sohne, stelle uns Deinem Sohne vor. Amen. H". Mach' mich würdig re. Wie oben. (Pius VI. 5. April 1786 verleiht der ein¬ maligen Verrichtung obiger zwei Gebete jeden Tag einen Ablaß von 100 Tagen; für jeden Sonn¬ tag einen Ablaß von 7 Jahren L80 Tagen; jenen aber, welche sie alle Tage verrichten, an zwei Sonntagen jeden Monates unter den gewöhnlichen Bedingungen den vollkommenen Ablaß. Dies auch an Marienfesten, am Feste aller Hei¬ ligen und am Sterbebette.) 4. Gebet. Gegrüßet seift Du, erhabenste Königin des Friedens, heiligste Mutter Gottes, durch das ge¬ heiligteste Herz Jesu, Deines Sohnes, des Fürsten des Friedens, mache, daß sein Zorn ruhe, und er über uns herrsche in Frieden. Gedenke, o mil¬ deste Jungfrau Maria, es ist nie noch erhört worden, daß Einer, der nm Deine Fürbitte an- 9* 132 suchte- je sei verlassen worden. Von solchem Ver¬ trauen beseelt- komme ich zu Dir. Verschmähe doch, o Mutter des Wortes, meine Worte nicht, sondern Höre sie gnädig an, und erhöre sie, v milde, o gütige, o süße Jungfrau Maria! (Wer vorstehendes Gebet mit Liebesreue im Herzen und andächtig betet, erhält einen Ablaß von 3 0l) Tagen; wer es aber täglich verrichtet, kann unter den gewöhnlichen Bedingungen an einem beliebigen Tage des Monates des volt- ko mm en en Ablasses theilhaftig werden. Pius IX. L3. Sept. 1846.) 5. Gebet des h. Dcrnhurd. Gedenke, o mildeste Jungfrau Maria- es sei zu keiner Zeit noch erhört worden, daß ein Mensch, der zu Deinem Schutze Zuflucht nahm, Deine Hilfe anflehete, um Deine Fürbitte ansuchte, je wäre verlassen worden. Von solch' festem Ver¬ trauen beseelt, eile ich zu Dir, Jungfrau der Jungfrauen und Mutter, zu Dir komme ich, vor Dir stelle ich Sünder mich seufzend hin; wolle, o Mutter des Wortes, meine Worte nicht ver¬ schmähen, sondern höre sie gnädig an und erhöre mich. Amen. (Ablässe auf dieses Gebet, wie auf das vor¬ hergehende. Pius IX. LS. Juli 1846 und 11. De¬ zember 1846.) 133 6. Gebet zur schmerzhaften Mutter Gottes. Gegrüßet seist Du Maria , Voll der Schmer¬ zen, der Gekreuzigte ist mit Dir; Du bist bcwei- nenswerth unter den Weibern, und beweinenswerth ist die Frucht Deines Leibes: Jesus. — Heilige Maria, Mutter des Gekreuzigten: erlange Thrä- nen uns Kreuzigern Deines Sohnes, jetzt und in der Stunde unsers Absterbens. Amen. (Einen Ablaß von 100 Tagen erhält jedesmal, wer vorstehendes Gebetlein mit Liebes¬ reue im Herzen zu Ehren der schmerzhaften Mut¬ ter Gottes verrichtet. Pius IX. 23. Dez. 1847.) 7. Lanretanische Litanei. Anmerkung. Wer die lauretanische Litanei andäch¬ tig abbetct, erhält jedesmal 300 Tage Ablaß; wer sie täglich betet, macht sich unter den ge¬ wöhnlichen Bedingungen an den 3 gebotenen Festtagen der seligsten Jungfrau des vollkom¬ menen Ablasses theilhaftig. Pius VII. 30. Sept. 1817. Herr, erbarme Dich unser I Christe, erbarme Dich unser i Herr, erbarme Dich unser! Christe, höre uns! Christe, erhöre uns! 134 Gott Vater vom Himmel, Gott Sohn, Erlöser der Welt, Gott heiliger Geist, Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, erbarme Dich unser! Heilige Maria, Heilige Gottesgebärerin, Heilige Jungfrau aller Jungfrauen, Mutter Christi, Mutter der göttlichen Gnade, Dn reinste Mutter, Du keuscheste Mutter, Dn unbefleckte Mutter, Du ungeschwächte Mutter, Du liebenswürdige Mutter, Du wunderbare Mutter, Du Mutter des Schöpfers, Du Mutter des Erlösers, Du weiseste Jungfrau, Du ehrwürdige Jungfrau, Du mächtige Jungfrau, Dn gütige Jungfrau, Du getreue Jungfrau, Du Spiegel- der Gerechtigkeit, Du Sitz der Weisheit, Du Ursache unserer Freude, Du geistliches Gefäß, Du ehrwürdiges Gefäß, Du vortreffliches Gefäß der Andacht, Du geistliche Rose, bitt für uns! 135 Du Thurm Davids, Du elfenbeinerner Thurm, Du goldenes Haus, Du Arche des Bundes, Du Pforte des Himmels, Du Morgenstern, Du Heil der Kranken, Du Zuflucht der Sünder, Du Trösterin der Betrübten, Du Hilfe der Christen, Du Königin der Engel, Du Königin der Patriarchen, Du Königin der Profeten, Du Königin der Apostel, Du Königin der Martirer, Du Königin der Bekenner, Du Königin der Jungfrauen, Du Königin aller Heiligen, Du Königin ohne Makel der Erbsünde em- / Pfangen, O Du Lamm Gottes, welches Du hinwegnimmst die Sünden der Welt; verschone uns, o Herr! O Du Lamm Gcttes, welches Du hinwegnimmst die Sünden der Welt; erhöre uns, o Herr! O Du Lamm Gottes, welches Du hinwegnimmst die Sünden der Welt; erbarme Dich unser o Herr! Christ?, höre uns! Christe, erhöre uns! Vater unser.. . Gegrüßet .,. bitt für uns! 136 Gebet jnm hochmiirdigsteil Gute, (wenn es zur Anbetung ausgesetzt ist). Du hast ihnen Brot vom Himmel gegeben. It. Das alle Annehmlichkeiten in sich enthält. Lasset uns beten. O Gott! der Du unter dem wunderbaren Sakramente das Andenken Deines Leidens hinter¬ lassen hast: wir bitten Dich, verleihe, daß wir die heiligen Geheimnisse Deines Leibes und Blutes so verehren, daß wir die Frucht Deiner Erlösung ohne Unterlaß in uns empfinden mögen. Unter Deinen Schutz und Schirm fliehen wir, o heilige Gottesgebärerin! Verschmähe nicht unser Gebet tn unsern Nöthen, sondern erlöse uns jederzeit von allen Gefahren, o Du glorreiche und gebenedeite Jungfrau, unsere Frau, unsere Mittlerin, unsere Fürsprecherin! versöhne uns mit Deinem Sohne, empfiehl uns Deinem Sohne, stelle uns Deinem Sohne vor. Bitt für uns, o heilige Gottesgebärerin, hi. Daß wir würdig werden der Verheißungen Ehristi. Wir bitten Dich, o Herr, Du wollest Deine Gnade in unsere Herzen cingicßen, damit wir, die wir durch die Botschaft des Engels die Menschwerdung Ehristi Deines Sohnes erkannt haben, durch sein Leiden und Kreuz zur Herrlich¬ keit der Auferstehung gcführet werden. Bitt für uns, o heiliger Joses! ist'. Daß wir würdig werden der Verheißungen Christi. 137 Wir bitten Dich, o Herr! Laß uns durch die Verdienste des Bräutigams Deiner heiligsten Gebärerin geholfen werde; damit wir das, was wir durch uns zu erhalten nicht vermögen, durch seine Fürbitte erlangen. Sei gegrüßet, o Königin, Du Mutter der Barmherzigkeit, unser Leben, unsere Süßigkeit und unsere Hoffnung, sei gegrüßet! Zu Dir ru¬ fen wir elende Kinder Eva, zu Dir rufen wir trauernd und weinend in diesem Thale der Zähren. Nun denn, unsere Fürsprecherin! wende uns Deine barmherzigen Augen zu, und nach diesem Elende zeige uns Jesum, die gebenedeite Frucht Deines Leibes, o gütige, o milde, o süße Jungfrau Maria! V. Bitt für uns, o heilige Gottcsgcbärerin! fb. Daß wir würdig werden der Verheißungen Christi. Allmächtiger, ewiger Gott! der Du den Leib und die Seele der glorreichen Jungfrau und Mutter Maria zu einer würdigen Wohnung Dei¬ nes Sohnes durch die Mitwirkung des heiligen Geistes vorbereitet hast; verleihe uns, daß wir, die wir uns des Andenkens au sie erfreuen, durch Ihre milde Fürbitte von allen bevorstehenden Uebcln und von dein ewigen Tode befreiet werden; durch denselben Christuni, unfern Herrn. Amen. (Hierauf folgen die Gebete, wie nach der Litanei von allen Heiligen. Seite 150.) Vaterunser. Gegrüßet. (Fünfmal,) Ehre sei dem Vater rc. —— 138 Gebet zum h. Joses. (Am im seligen Entzücken des Wohlthuns, in der Sorge für ihre leibliche, wie für ihre geistige Wohlfahrt. Nicht weniger strebte dein Geist him¬ melwärts in der eigenen Heiligung, übtest die strengen Werke der Buße da, wo du nicht gesün- diget hattest, wo also nichts abzubüssen war; und wie dein Leben eine Nachahmung des Heilandes war, .so auch dein Tod zur seligen Verklärung in Gott. Bitte für mich, heiliger AloisiuS, damit ich dich nachahme in der Reinigung und Heili¬ gung, im wahren Bußgeiste, da ich dich in der Unschuld und Reinheit des Lebens nicht nachge¬ ahmt habe. 3. Mauri jii Ohren des hriiigrn Ainisius. Herr, erbarme Dich unser! Christe, erbarme Dich unser! Herr, erbarme Dich unser! Christe, höre uns! Christe, erhöre uns! l4l Gott Vater im Himmel, > Gott Sohn, Erlöser der Welt, erbarme Dich Gott heiliger Geist, . . l unser! Heiligste Dreifaltigkeit, ein einiger > Gott, Heilige Mariä, Heiliger Aloisius, Du englischer Jüngling, Du Bewahrer der Taufunschuld, Du Vorbild der Keuschheit, Du strenger Büßer, Du Muster der Demuth, Du Liebhaber der Armuth, Du Freund des Gebetes, Du Opser der Nächstenliebe, Du eifriger Anbeter des allerheil. Sakramentes, Du Pflegekind Mariä, Du Patron der Jugend, Du Spiegel der Geistlichen, Du Zierde der Gesellschaft Jesu, Du verborgener Martirer, > Du Beschützer der Rcinigkeit, Du Rathgeber in der Standeswahl, Du Beispiel der Beharrlichkeit, Heiliger Aloisius, Daß wir in heiliger Furcht jede Sünde fliehen, Daß wir in vollkommener Keuschheit des Lei¬ bes und der Seele Gott dienen, Daß wir den Geist der Buße und Zerknir- ! schung erlangen, / 142 Daß wir die Welt und ihre Eitelkeit fliehen l und verachten lernen, l Daß wir vom Eifer des Gebetes erfüllt werden, Daß wir stets in der Gegenwart Gottes / wandeln, k As Daß wir das Brod der Engel mit würdiger s Vorbereitung und Danksagung oft em- Pfangen, i' - Daß wir treue Verehrer und Schutzkinder der i 2 seligsten Jungfrau werden, i Daß wir in der Liebe Gottes und des Räch- s sten immer zunehmen, Daß wir im Guten bis ans Ende verharren, O Du Lamm Gottes, welches Du hinwegnimmst die Sünden der Welt; verschone uns, o Herr! O Du Lamm Gottes, welches Du hinwcgnimmst die Sünden der Welt; erhöre uns, o Herr! O Du Lamm Gottes, welches Dn^hinwegniiumst die Sünden der Welt, erbarme Dich unser, o Herr! Ehriste, höre uns! Christe, erhöre uns. Bitt für uns, o heiliger Aloistus! H.'. Auf daß wir theilhaftig werden der Verheißun¬ gen Christi. Gebet O heiliger Aloistus! englischer Jüngling! ich, dein unwürdigster Verehrer, empfehle dir besonders die Keuschheit meiner Seele und meines 143 Leibes. Ich bitte dich, bei deiner englischen Stei¬ nigkeit , du wollest mich dem unbefleckten Lamme Christo Jesu und seiner heiligsten Mutter, der Jungfrau aller Jungfrauen, empfehlen, und vor jeder schweren Sünde mich bewahren. Laß nicht zu, daß ich mich mit irgend einer Makel der Un¬ lauterkeit beflecke, sondern, wenn du mich in der Versuchung oder Gefahr zu sündigen erblickst, entferne von meinem Herzen alle unreinen Ge¬ danken und Begierden; erwecke in mir das An¬ denken an die Ewigkeit und den gekreuzigten Jesus; drücke das Gefühl der heiligen Furcht Gottes tief meiner Seele ein; erwärme mich mit der göttli¬ chen Liebe, damit ich, dir nachgefolgb auf Erden, verdienen möge, mit dir mich Gottes zu erfreuen im Himmel. Amen. Vater unser... Gegrüßet seist Du... (Für dieses Gebet sammt Einem Vater unser und Ave Maria hat Papst Pius VII. mit Dekret v. 6. März 1802 einen Ablaß von 100 Tagen verliehen.) Andacht znm heiligen Zchohengcl. Heiliger Schutzengel, treuer Freund und Gefährte auf meiner Pilgerreise! ich ehre und liebe in dir denjenigen, der mir von meinem himmlischen Vater zu meinem Schutze gegeben ist; ich danke dir für alle Liebe und Sorgfalt, womit du mich bisher bewacht und für mein See- 144 lenheil gesorgt hast; sei auch in Zukunft mein Beschützer durch die Kraft, die Gott dir verliehen hat; beschütze mich in allen Gefahren des Leibes und der Seele; erlange mir durch deine Fürbitte auch die Gnade, daß ich stets in der Furcht des Herrn wandle, gegen alle Feinde meines Heiles muthig kämpfe, und endlich durch deinen Beistand zur ewigen Seligkeit gelangen möge. Andacht zum heiligen Aanmispatron. Am Geburts- und Namenstage. 1. Anruillttg. Heiliger Namenspatron N., du mein be¬ sonderer Beschützer und Fürsprecher am Throne Gottes' erbitte mir die Gnade, deine Tugenden hienieden Nachnahmen; stehe mir bei in Versu¬ chungen, damit ich, wie du, siege wider die Welt, Fleisch und Satan, und einst zur ewigen An¬ schauung Gottes gelange. 2. AumntZlllilg. In der heiligen Taufe erhieltest du, mein Christi den Namen eines Heiligen, zum Anden¬ ken, daß du der Macht des Satans durch das Bad der Wiedergeburt entrissen wurdest und ein¬ getreten seist in die Gemeinschaft der Heiligen und Nuserwählten Gottes. Zugleich erinnert dich dieser Name, daß du unter dem besondern Schutze 145 dieses Heiligen stehest und dich seiner Fürbitte zu erfreuen habest. Vorzüglich aber ermahnt dich dein Name, daß du wie dein heiliger Namenspa¬ tron leben sollest, um einst in seiuir Gemeinschaft, in der geistigen Verbindung mit Gott sterben zu können. Darum vergiß deines Versprechens nicht, welches du am Taufsteine, die brennende.Kerze in der Hand, abgelegt hast: 3. Lmrmrnng des GanKmides. Ich glaube an Gott' den Vater, Sohn und heiligen Geist. — Ich glaube an Jesum Chri¬ stum, den eingebornen Sohn Gottes, der Gott und Mensch zugleich ist, der das menschliche Ge¬ schlecht durch sein Leiden und Sterben erlöset hat. -— Ich glaube Alles, was Gott geoffenbart, was Jesus Christus und feine heiligen Apostel gelehrt haben, und was die katholische Kirche, als deren Glied ich zu sein und zu ster¬ ben verlange, zu glauben vorstellt. — Ich widersage von ganzem Herzen dem Teufel, seiner Hoffart und allen seinen Werken. — Ich wider¬ sage auch allen Sünden, der Pracht und allen verführerische» Lehren der Welt. — Ich bin ent¬ schlossen, ein christliches Leben zu führen. — Gott stärke mich in meinem Vorsatze durch seine all¬ mächtige Gnade. Amen. 10 146 Litanei von alten Heiligen Gottea. (An Sonntagen und bei Bittgängen.) Herr, erbarme Dich unser! Christe, erbarme Dich unser! Herr, erbarme Dich unser! Christe, höre uns! Christe, erhöre uns! Gott Vater vom Himmel, Gott Sohn, Erlöser der Welt, Gott heiliger Geist, Heilige Dreifaltigkeit, ein einiger Gott, Heilige Maria, Heilige Gottesgebärerin, Heilige Jungfrau aller Jungfrauen, l » Hciiigcr Michael, /1'" " Heiliger Gabriel, t Heiliger Rafael» Alle heiligen Engel und Erzengel, Alle heiligen Chöre der seligen Geister, Heiliger Johannes der Täufer, bitt für uns! Heiliger Josef, bitt für uns! Alle heiligen Patriarchen und Profeten, bittet für uns! Heiliger Petrus, Heiliger Paulus, Heiliger Andreas, Heiliger Jakobus, erbarme Dich unser! bittet für uns! e bitt für uns! 147 Heiliger Johannes, Heiliger Thomas, Heiliger Jakobus, Heiliger Philippus, Heiliger Bartholomäus, Heiliger Matthäus, Heiliger Simon, Heiliger Thaddäus , Heiliger Mathias, Heiliger Barnabas, Heiliger Lukas, Heiliger Markus, Alle heiligen Apostel und Evangelisten, l Alle heiligen Jünger des Herrn, , Alle heiligen unschuldigen Kinder, s Heiliger Stefan, l Heiliger Laurenz, bitt für uns! Heiliger Vinzenz, ) Heiliger Fabian und Sebastian, > Heiliger Johannes und Paulus, ! bittet für Heiliger Kosmas und Damian, t uns! Heiliger Gervas und Protas, ' Alle heiligen Martirer, bittet für uns! Heiliger Silvester, l Heiliger Gregorius, 1 Heiliger Ambrosius, i Heiliger Augustinus, > bitt für uns! Heiliger Hieronimus, l Heiliger Martinus, l Heiliger Nikolaus, bitt für uns! 10 148 Alle heiligen Bischöfe und Bekenner, bittet für uns! Alle heiligen Kirchenlehrer, bittet für uns! Heiliger Antonius, > Heiliger Penedikt, / Heiliger Bernhard, ! bitt für uns! Heiliger Dominikus, Heiliger Franziskus, ! Alle heiligen Priester und Leviten, bittet für uns! Alle heiligen Mönche und Einsiedler, bittet für uns! Heilige Maria Magdalena, i Heilige Agatha,. I Heilige Luzia, I Heilige Agnes, > bitt für uns! Heilige Cacilia, I Heilige Katharina, 1 Heilige Anastasia, Alle heiligen Jungfrauen und Witwen, bittet für uns! Alle Heiligen Gottes, bittet für uns! Sei uns gnädig! verschone uns, o Herr! Sei uns gnädig! erhöre uns, o Herr! Von allem Nebel, Von aller Sünde, Von deinem Zorne, Von der Geißel des Erdbebens, Von dem zähen, unversehenen Tode, Von den Nachstellungen des Teufels, Vom Zorne, Haffe und allem bösen Willen, Vom Geiste der Unlauterkeit, Vom Blitze und Ungcwitter, Bon der Pest, vom Hunger und Kriege, erlöse uns, o Herr! 149 Vom ewigen Tode, Durch das Geheinmiß Deiner heil. Mensch¬ werdung, Durch Deine Ankunft, Durch Deine Geburt, Durch Deine Taufe und Dein heil. Fasten, Durch Dein Kreuz und Leiden, Durch Deinen Tod und Deine Begräbnis, Durch Deine heilige Auferstehung, Durch Deine wunderbare Himmelfahrt, Durch die Ankunft des heil. Geistes des Trösters, Am Tage des Gerichtes Wir armen Sünder, Daß Du uns verschonest, Daß Du uns verzeihest, Daß Du uns zur wahren Buße bringen wollest, Daß Du die heilige Kirche regieren und er¬ halten wollest, Daß Du den obersten Hirten und alleStände der Kirche in Deiner heiligen Religion er¬ halten wollest, Daß Du die Feinde der heiligen Kirche de- müthigen wollest, Daß Du den christlichen Königen und Fürsten Frieden und wahre Einigkeit verleihen wollest, Daß Du dem ganzen christlichen Bolke Frie-' den und Einigkeit verleihen wollest Daß Du uns in Deinein heiligen Dienste stärken und erhalten wollest, erlöse uns, o Herr! wir bitten Dich, höre uns! 150 Daß Du unsere Gemüther zu himmlischen t Begierden erhebest, > Daß DU alle unsere Gutthäter mit den ewi- s gen Gütern belohnest, I? Daß Du unsere, unserer Brüder, Freunde I und Gutthäter Seelen vor der ewigen Ver- s 8 dammniß bewahrest,. / Daß Du die Früchte der Erde geben und I erhalten wollest, I Daß Du allen abgestorbenen Christgläubigen > die ewige Ruhe verleihen wollest, Z, Du Sohn Gottes, / " O Du Lamm Gottes, welches Du hinwegnimmst die Sünden der Welt; verschone uns, o Herr! O Du Lamm Gottes, welches Du hinwegnimmst die Sünden der Welt; erhöre uns, o Herr! O Dn Lamm Gottes, welches Du hintvegnimmst die Sünden der Welt; erbarme Dich unser, o Herr! Christs, höre uns! Christs, erhöre uns! Herr, erbarme Dich unser! Christs, erbarme Dich unser! Herr, erbarme Dich unser! Vater unser... Und führe uns nicht in Versuchung ; P. Sondern erlöse uns von dem Uebel. 151 Grdrt M hmhwiirdWtlir Gut. (Wenn cs ausgesetzt ist.) Du hast ihnen Brod vom Himmel gegeben, L. Das alle Annehmlichkeit in sich enthält. Lasset uns beten. O Gott, der Du unter dem wunderbaren Sakramente das Andenken Deines Leidens hinter¬ lassen hast: wir bitten Dich, verleihe, daß wir die heiligen Geheimnisse Deines Leibes und Mu¬ tes so verehren, daß wir hie Frucht Deiner Erlö¬ sung ohne Unterlaß in uns empfinden mögen. Gebet für allgemeine Anliegen der ganzen Christenheit. Allmächtiger, ewiger Gott, himmlhcher Vater! sieh' an mit den Augen Deiner endlosen Barmherzigkeit unfern Jammer, unser Elend und unsere Noth. Erbarme Dich aller Rechtgläubigen, für welche Dein eingeborncr Sohn, unser Herr und Heiland, Jesus Christus, in die Hände der Sünder freiwillig gekommen ist, und sein kostba¬ res Blut am Stamme des heiligen Kreuzes ver¬ gossen hat. Durch diesen Herrn Jesum wende ab, gnädigster Vater, die wohlverdiente Strafe, ge¬ genwärtige und zukünftige Gefahren, schädliche Empörungen, Kriege, Theuerung, Krankheiten und betrübte elende Zeiten. 152 Erleuchte und stärke in allem Guten geist¬ liche und weltliche Obrigkeiten und Regenten, damit sie Alles befördern, was zu Deiner göttli¬ chen Ehre, zu unserem Heile und zum allgemeinen Frieden und zur Wohlfahrt der Christenheit ge¬ deihen mag. ' Verleihe uns, o Gott des Friedens! wakre Vereinigung im Glauben, ohne alle Spaltung und Zertrennung. Bekehre unsere Herzen zur walren Buße und Besserung unseres Lebens. Entzünde in uns das Feuer Deiner Liebe. Gib uns Hun¬ ger und Eifer zu aller Gerechtigkeit, damir wir als gehorsame Kinder im Leben und Sterben Dir angenehm und wohlgefällig seien. Wir bitten Dich auch, wie Du willst, o Gott! daß wir bitten sollen, für unsere Freunde und Feinde, für Gesunde und Kranke, für alle betrübte und elende Christen, für Lebende und Abgestorbene. Dir, o Herr! sei empfohlen all unser Thun und Lassen, unser Handel und Wandel, unser Leben und Sterben. Laß uns Deine Gna¬ den schon hier genießen, und einst dort mit allen AuSerwählten erlangen, damit wir in ewiger Freude und Seligkeit Dich loben und ehren mögen. Allmächtiger, ewiger Gott! erbarme Dich Deines Dieners N-, unsers. obersten Hirten und Deines Statthalters auf Erden, und leite ihn nach Deiner Milde auf dem Wege des ewigen Heiles; 153 damit er durch Deine Hilfe, was Dir gefällt, begehre, und kräftig vollbringe. O Jesu, Fürst der Hirten und Bischof unserer Seelen! wir bitten Dich, erfülle unseren Bischof N. mit Deinem Geiste. Gib ihm einen lebhaften Glauben, eine unerschütterliche Hoffnung, eine thätige Liebe, himmlische Weisheit und uner¬ schrockenen Muth. Mache ihn zu einem Hirten nach Deinem Herzen, der uns so leite, daß wir bei Deiner Ankunft zum Gerichte, welches Du über den Hirten und die Heerde halten wirst, seine Freude seien und er die unverwelkliche Krone des ewigen Lebens erlange. O Gott, Du Beschützer aller Reiche und besonders des christlichen Kaiserthums, verleihe Deinem Diener unserem Kaiser N., daß er Deine siegreiche Macht erkenne und verehre, damit, weil er durch Deine Anordnung Landesfürst geworden ist, er auch durch Deine Hilfe allezeit mächtig sei. Allmächtiger, ewiger Gott, der Du herr¬ schest über die Lebenden und Todten, und Dich aller erbarmest, welche Du aus ihrem Glauben und Wirken für die Deinen erkennest, wir bitten Dich demüthig, daß die, für welche zu beten wir uns vorgcnommen haben, die entweder noch in dieser Welt am Leben, oder davon abgeschieden sind, durch Deine unendliche Güte, aus die Für¬ bitte aller Deiner Heiligen Verzeihung aller ihrer Sünden erlangen. Durch unseren Herrn Jesum Christum, Deinen Sohn, der mit Dir lebt und 154 regieret in Einigkeit des heil. Geistes, Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. Vater unser. Gegrüßet. (Fünfmal.) Ehre sei dem Vater. Ucbung der drei göttliche» Tugenden. 1. Ulbmg des Olmbens. Ich glaube an Dich, wahrer dreieiniger Gott, Vater, Sohn und heiliger Geist, der Du Alles erschaffen hast, der Du Alles erhältst und regierest, der Du das Gute belohnst und das Böse bestrafst. Ich glaube, daß der Sohn Gottes Mensch geworden ist, um uns durch seinen Tod am Kreuze zu erlösen, und daß der heilige Geist durch seine Gnade uns heiliget. Ich glaube und bekenne Alles, was Jesus Christus gelehrt hat, was die Apostel geprediget haben, und was die heilige, römische, katholische Kirche uns zu glau¬ ben vorstellet. Dieses Alles glaube ich, weil Du cs, o Gott, geoffenbaret hast, der Du die ewige Wahrheit und unendliche Weisheit bist, welcher weder betriegen, noch betrogen werden kann. O Gott! vermehre meinen Glauben.. 2. Mmg der Hoffnung. Ich hoffe und vertraue auf Deine unend¬ liche Güte und Barmherzigkeit, o Gott, daß Du 155 mir durch die unendlichen Verdienste Deines ein- gebornen Sohnes Jesus Christus in diesem Leben die Erkenntniß, wahre Reue und Verzeihung mei¬ ner Sünden ertheilen, nach dem Tode aber die ewige Seligkeit geben, und verleihen wirst, Dich von Angesicht zu Angesicht zu sehen, und zu lieben, und ohne Ende zu genießen. Auch hoffe von Dir die nöchige» Mittel, Alles dieses zu erlangen. Ich hoffe es von Dir, weil Du es versprochen hast, der Du allmächtig, getreu, un¬ endlich gütig und barmherzig bist. O Gott! stärke meine Hoffnung. 3. Uelwng der Tiebe. O mein Gott! ich liebe Dich aus meinem ganzen Herzen über Alles, weil Du das höchste Gut, weil Du unendlich vollkommen, und aller Liebe würdig bist; auch darum liebe ich Dich, weil Du gegen mich ,und alle Geschöpfe höchst gütig bist. Ich wünsche von ganzem Herzen, daß ich Dich eben so lieben möchte, wie Dich Deine treuesten Diener lieben und geliebt haben; mit derer Liebe vereinige ich meine unvollkommene Liebe, — vermehre sie in mir, o gütigster Herr! immer mehr und mehr. — Weil ich Dich nun aufrichtig und innigst zu lieben wünsche, und es zu thun mich ernstlich bestrebe; so ist cs mir von Herzen leid, daß ich Dich, mein höchstes Gut, welches ich über Alles liebe, meinen Schö¬ pfer, Erlöser und Heiligmacher erzürnt habe; es 156 schmerzet mich, daß ich gesündigt, daß ich Dich, meinen besten Vater, meinen allmächtigen Herrn und gerechten Richter, beleidiget habe. — Ich nehme mir ernstlich vor, alle Sünden sammt allen bösen Gelegenheiten zu meiden, die began¬ genen Misscthaten mehr und mehr zu bereuen, die Bosheit der Sünde öfters zu betrachten, und niemals wider Deinen heiligsten Willen zu han¬ deln; nimm mich wieder zu Deinem Kinde auf, und gib mir die Gnade zur Erfüllung dieses mei¬ nes Vorsatzes. Darum bitte ich Dich durch die unendlichen Verdienste Deines göttlichen Sohnes, unsers Herrn und Erlösers Jesu Christi. Amen. (Wer durch einen Monat die drei göttlichen Tugenden, betet, gewinnt einen vollkomme¬ nen Ablaß an jenem Tage des Monates, wo er die gewöhnlichen Bedingungen erfüllt. Für das einmalige andächtige ALbeten derselben aber er¬ hält man einen Ablaß von 7 Jah ren und LOO Tagen. Benedikt XIII. 15. Jän. 17L8. Bene¬ luks XIV. 28. Jan. 1750.) Losungswort des Katholiken. Alles zur größern Ehre Gottes und der seligsten Jungfrau Maria. M Theil. irHenkieder^ „Jünglinge und Jungfrauen, Jung und Alt, lobet und preiset den Namen des Herrn!" Psalm 148, ir. „Redet mit einander in Psalmen und Lobgcsängcn und geistlichen Liedern, singet und jubelt den Herrn in euerm Herzen." Paut. Efes. 5, is. „Singet mit der Zunge, singet mit deni Herzen, singet mit dem Leben." Augustiü. III Kur Anrufung des h. Geistes. (Z B. im Beginne des Schuljahre« oder zur Eröff¬ nung der Excrzizicn — geistlichen Ucbungen.) Der Priester stimmt an: „Veni sunete Spiritus," und betet das Weitere. Unterdessen singt der Chor ein Lied zu Ehren des h. Geistes (Sieh'Seite 35, oder 55, oder 56.) Nach ALstngung dieses Liedes singt: Der Priester: kimitts 8piritum tuum, et oreu- buntur. Der Chor: k-t renovnbis streiem terrue. Der Priester: Oremus. Leu«, gui eoräu, Kste- lium snneti Spiritus iltustrutions doeuisti: du nobis in eudem Špiritu reotu supere, et de esus semper oonsolutiane xuudere. per Dominum nostrnm -trsom DNristum ülium tuum, gui tveum vivit et rexnut in unitate esusäem Spi¬ ritus soneti Deus, per vmniu suvoula. sue- onlorum. Der Chor: t^mon. IV Kur Danksagung kür rmpkaiigeill MMMn OMr. (Am Schluffe des Schuljahres, oder der Ererzizien.) Der Priester stimmt an: „"De Daum Inuänmns« und betet das Weitere, Unterdessen singt der Chor den Ambrosiani¬ schen Lobgesang. (Sieh Seite 103 oder 1Z8.) Rach Absingung dieses Liedes singt: Der Priester: Lenestienmus Dntrem et Dilium eum snnoto Kpiritu. (Zur österlichen Zeit fügt er noch hinzu.) Der Chor: Dinustemus et superexnltemus eum in sneeuiu. (Zur österlichen Zeit wird nochhinzugescyt.) Der Priester: Domine exausti orntionem meam. Der Chor: M oinnmr mens u-ck te venint. Der Priester: Dominus vobisoum. Der Chor: M eum 8xiritu tu». Der Priester: Dremus: Deus, eusus miseri- oorstine non est numerus, et bonitatis inüni- tus ost tliesuurus: püssimno musests-ti tune pro oollntis stonis Anutins s,Wmus, tunm semper vlementinm oxornntes; ut, gui petentibus po- stulntu eonoeckis, eosäem non stoserens n«! prnemin kntura st i spon ns. Der Christum Do¬ minum »ostrum. Der Chor: ^men. Der Priester: Divinum nuxilium mnnent semper nobisoum. Der Chor: ^mon. I. l. DeuWes 8egeMed. Dor dem h. Segen. Wir ehren Dich, lebendiges Engelsbrod, Und wahrer Mensch zugleich, o großer Himrnels- gott. Heilig, heilig, heilig, Heilig, über heilig Ist Jesus Christus ohne End', In dem heiligsten Sakrament! Noch dem h. Segen. Verlaß uns nicht, o Herr! Jesus, Du süßester, Jesus, Du süßester, Verlaß uns nicht, v Herr! 1 2 Gelobet allezeit Sei der süßeste Name Jesus Und der Name Maria! 2. Lateinisches 8egeatied. Lum .1. ji. Segen. Anlltum erxo 8sernmevtum Veneremur oernui: Lt niitic^uum llovumentum iVovo vereint ritni: krsestet ülle« supplementum 8ei>8num llvstvetui. Lom S. h. Segen. Oeiütori, xvnitoquv I>nus et ^ubitntio, 8nlus, llonar, virtU8 «juvstue, 8it, et lleneäivtio: I'rueellvnti nb utro^ue l)oin>>nr 8it Inullntio. 3 II. M eß g e sä n g e. 3. Erstes MesMd. Amn Nhrik. Hier liegt vor Deiner Majestät Im Staub' die Christenschaar, Das Herz zu Dir, o Gott! erhöht, Die Augen zum Altar. Schenk' uns, o Vater! Deine Huld, Vergib uns unsre Sündenschuld. O Gott! von Deinem Angesicht Verstoß uns arme Sünder nicht. Verstoß uns nicht, Verstoß uns Sünder nicht. Anm Gloria. Gott soll gepriesen werden, Sein Nam' gebenedeit Im Himmel und aus Erden, Jetzt und in Ewigkeit. Lob, Ruhm und Dank und Ehre Sei der Dreieinigkeit; 1 K 4 Die ganze Welt vermehre Gott Deine Herrlichkeit. Anm Ovlmgriillm. Aus Gottes Munde gehet Das Evangelium! Auf diesem Grunde stehet Das wahre Christcnthum. Gott selbst ist's, der uns lehret, Der Weis- und Wahrheit ist; Der seine Lehren höret. Wie glücklich ist der Christ! Znm lLndll. Allmächtiger! vor Dir im Staube Bekennt Dich Deine Kreatur. O Gott und Vater! ja ich glaube An Dich, Du Schöpfer der Natur; Auch an den Sohn, der ausgegangen, Von Dir geboren ewig war. Den, von dem heil'gen Geist empfangen, Die reinste Jungfrau uns gebar. 8um GArrtarinm. Nimm an, o Herr! die Gaben Aus Deines Priesters Hand; Wir, die gesündigt haben, Weih'n Dir dieß Liebespfand. 5 Für Sünder hier auf Erden, In Aengsten, Kreuz und Noch , Soll dieß ein Opfer werden Von Wein und reinem Brot. Aum Simkins. 1. Singt: Heilig, heilig, heilig Ist unser Herr und Gort! Singt mit den Engeln: Heilig Bist Du, Gott Sabaoth: Im Himmel und auf Erden Soll Deine Herrlichkeit Gelobt, gepriesen werden, Jetzt und in Ewigkeit. 2. Wir singen froh zusammen, Von ganzer Seel' erfreut;. Der kommt in's Herrn Namen, Der sei gebenedeit! Hosanna in der Höhe! Gepriesen sei der Herr! Dem großen Gott geschehe Sein Lob von Meer zu Meer. Nach der Wandlung. 1. Sieh', Vater! von dem höchsten Throne, Sieh' gnädig her auf den Altar! 6 Wir bringen Dir in Deinem Sohne Ein wohlgefällig's Opfer dar. Wir fleh'« durch ihn, wir, Deine Kinder, Und stellen Dir sein Leiden Lor: Er starb aus Liebe für uns. Sünder, Noch hebt er's Kreuz für uns empor. L. Er hat für uns sich dargegebm Für alle Menschen insgesammt; Beim Vater, daß wir ewig leben, Vertritt er jetzt das Mittleramt. O Jesu, höre unsre Bitte, Steh' unsrer Schwachheit immer bei, Auf daß Dein Leiden, Deine Güte An uns niemals verloren sei. Am LammMilm. O Herr! ich bin nicht würdig, Zu Deinem Tisch zu geh'« ; Du aber mach mich würdig, Erhör' mein ländlich Fleh'n. O stille mein Verlangen, Du Seelen-Bräutigam! Im Geist Dich zu empfangen, Dich wahres Osterlamm! Amil Nrschlnw. Nun ist das Lamm geschlachtet, Das Opfer ist vollbracht: 7 Wir haben jetzt betrachtet, Gott! Deine Lieb' und Macht. Du bist bei uns zugegen; Aus Deinem Gnadenmeer Ström' uns Dein Vatersegen Durch dieses Opfer her. 4. Zweite MMed. 8nm Introitus. Wir werfen uns darnieder Vor Dir, Gott Sabaoth! Erhöre ikns're Lieder, Da wir nach dem Gebot Dir dieses Opfer bringen: Verleihe nun, daß wir Es andachtsvoll besingen, Und Wohlgefallen Dir. Anm Gloria. Gott Vater Dir gehöret: Lob, Ruhm und Dank und Ehr'! Was uns're Ruhe störet, Verstatte nimmermehr; 8 Auf Erden laß uns grünen Den Frieden jederzeit, Daß wir Dir fröhlich dienen, Von Furcht und Angst befreit. Zum Oulmgeiimir. Aus Gottes Munde gehet Das Evangelium; Auf diesem Grunde stehet Das wahre Christenthum. Gott selber hat'S gelchret, Der nicht betriegen kann: Wohl dem, der's> gerne höret, Und es nimmt willig an. 8um Lrrdo. Wir glauben und bekennen, Daß ans höchst weisem Rath Gott, den wir Vater nennen. Die Meli erschaffen hat. Von ihm ist ausgegangen Sein Sohn, der Jesus heißt, Der ward als Mensch empfangen Durch Gott den heil'gen Geist. Anm Offertorium. Herr! laß doch diese Gaben Dir wohlgefällig sein, 9 Dre wir .geopfert, haben: Es ist zwar Brot und Wein, Doch wird's verwandelt werden In Christi Fleisch und Blut; Das ist uns hier aus Erden Und den Verstorbnen gut. Aum Sanlüns. Laßt uns gen Himmel schwingen, Zum Helfer in der Noth, Und dreimal heilig singen, Dem Herrn Gott Sabaoth. Herr! Himmel und auch Erde Sind voll von Deinem Ruhm! Hilf, daß bekehret werde Das blinde Heidcnthmn. Nach der Wandlung. Hier bet' ich auf den Knie'n, Verborg'ner Gott! Dich an; Ich will mich nicht bemühen, Das, was Du hier gethan, Durch Sinne zu begreifen: Dein Wort muß mir allein, Um hier nicht auszuschwcifen, Der Grund des Glaubens sein. 10 Hmn Agims Zn. Erfreut euch fromme Seelen, Em Wunder ist gescheh'»; Der Herr will sich verhehlen, Kein Auge kann ihn seh'«; In Brots - und Wcinsgestalten Ist Jesu Fleisch und Blut Auf dem Altar enthalten, Dieß größte Seelengut, Mn Segen des Priesters. Da wir nunmehr gehöret Die Messe, wie man soll, So sei auch Gott geehret, Er mach' uns segenövoll, Und lass' es sich gefallen, Was wir allhier gethan: Er bleibe bei uns Allen, So find wir wohl daran. 11 5. Dritteg MMed. ^um IntkllitllS. Vater ! Du empfingst mit Wohlgefallen Abels fromme Opfergluth, Denn er gab die beste Frucht von allen: Sein Gemüth war rein und gut. O befrei' uns Gott von Schuld und Fehle, Andacht ström' in unser Her;, Daß der Opferhauch der reinen Seele Sich erhebe himmelwärts. Kgm. Ew'ger Richter! sieh' mit Hulderbarmen Auf das sündige Geschlecht, Wäge väterlich die Schuld der Armen, Gnade lass' ergehn vor Recht. Mögen uns die hohen Thaten frommen, Die Dein liebster Sohn vollbracht, Der zu uns, ein Bruder, ist gekommen, Er der hohe Gott der Macht. Gloria. ' Seiner Ankunft klang's in Hiwmelstonen: „Ehre Gott in seinen Höh'n; 12 Sel'gen Frieden allen Erdensöhnen, Die des Himmels Wink vcrsteh'n." Lasst uns hoch das Lied des Dank's erheben, Stimmen in den Jubelpreis, Daß Du uns den Göttlichen gegeben, Mit dem milden Friedenskreis. Am» Luangrlwm. Was dreieinig ob den Sternen waltet, Nannte uns sein heil'ger Mund, Er hat uns ein ewig' Heil entfaltet, Deinen Willen gab er kund: „Liebt den Vater!" rief er oft und wieder, „Wie er ewig euch geliebt, Liebet euch wie Kinder und wie Brüder, Selig, wer dem Feind vergibt." Alim M'ntllrmni. O daß bald die Kinder aller Erden Ein'te Deiner Kirche Band, Daß sie innigst unsre Brüder werden , Näher Deinem Sohn verwandt! Aber uns laß Deinem Worte leben, Das bedeutender uns klingt, Denn Du wägst, o Herr, was Du gegeben, Und was jeder wiederbringt. 13 Am Sankins. 1. Nur wem dies Gelübde, tief empfundeu, Aus dem inner« Herzen drang, Stimm' es au sein preisend Lied, verbunden Mit der Engel Hochgesang, Die an Deines Sternenthrones Stufen Die beglückte Schöpfung seh'n, Heilig, heilig! tief anbetend rufen, Und in Andachtsgluth vergeh',!. 2. Herr der Welt! Du kamst vom Sternenthrone, Zeigtest Dich dem Menschenbltck, Gönnest noch dem spät'sten Erdensohne Deines Leibes Himmelsglück. In den milden Brot- und Wcingesialten, Die Dein Priester segnend weih't, Lebst Du Gott, uns nährend zu erhalten, Jetzo und in Ewigkeit. Nach kur Wandlung. l. Ja, Du wohnst in diesen Wunderzeichen', Sieger über Schuld und Tod, Du, den Erd' und Himmel nicht umreichen, Unser hochgelobter Gott! Mit Vertrauen füllt uns Deine Nähe, Deinen Argen flehen wir; Wend' es ab', der Brüder schweres Wehe, Frieden komme uns von Dir. 2. Auch die Lieben, die vorangegangen, Und nach Deiner Gnade glüh'n, Laß zu Deinem Sterncnhans gelangen, Wo die ew'gen Freuden blüh'n. Selig, die dem Gottesmahl sich nahen, Durch die Gnade rein von Schuld, Selig, die den heil'gen Leib empfahen, Seiner ew'gen Liebe Huld. 8. Laff't uns um ein Herz zum Himmel beten, Solcher hohen Gnade Werth, Eng' vereint laff't uns die Bahn betreten, Die der Meister uns gelehrt. Laff't uns nach Erkenntniß rastlos ringen, Die erleuchtend Heil verschafft, Uns zu reiner'm Tugendbild zu schwingen, Uebe sich die junge Kraft. 4. Uebe jeder gleich in frommer Feier Irgend eine fromme That, Daß er den Gelübden treu und treuer, Wandle auf der Tugend Pfad. 15 Doch kann nimmer ohne Dich gelingen, Was auch gut in uns erwacht, Darum gib zum Wollen auch Vollbringen, Eiv'ger, heil'ger Gott der Macht! 6. Mettes MesMd. Eingang. Vater, deine Kinder treten In Dein Haus voll Demuth ein, Dich im Geiste anzubeten, Ihre Fehler zu bereu'«. Wir bekennen uns're Sünden, Besserung geloben wir; Laß uns Gnade vor Dir finden, Nie verstoße uns von Dir. Gloria. Ehre sei Gott in den Höhe«, Friede allen Menschen hier, Die den Weg des Heiles gehen! Tief im Staube liegen wir, Deine Größe anzubeten, Schöpfer, Dank sei Dir und Ruhm, Du erlaubst uns einzutreten Huldreichst in dein Heiligthum. 16 Ooongrlmm. Laß't uns unser Haupt erheben, Frohe Botschaft kommt uns an, Gottes Reich, es nah't, bringt Leben; Jrrthum flieht und Trug rind Wahn. Deine Wahrheit laß uns hören, Wahrheit führt zur Tugend ein. Nichts beglückt als deine Lehren Und der Tugend Hochverein. Gredo. Fühlend unsers Geistes Schranken, Seufzen wir nach höher'm Licht! In den, Glauben nicht zu wanken, Sei uns ewig hcil'ge Pflicht, Laß den Geist sich nicht verlieren, Stärke, Herr, erkämpf' er sich; Laß die Welt uns nicht verführen, Wir vertrauen kühn auf Dich. GMunfl. Frucht der Aehren und der Reben Wollen wir Dir, Himmclsgast, Zum Versöhnungsopfer geben, Wie Dn uns verordnet hast. 17 Freudig Dir die Gaben weihen! EH' wir opfern, wollen wir Unfern Brüdern erst verzeihen; Gut sei unser Herz vor Dir. Kmiktus. Lasset unsre Herzen dringin Zu dem großen Schöpfer hin; Jubelnd ihm das Opfer bringen, Glühend danken, Preisen Ihn! Nah' an seines Thrones Stufen Lasset auch in jeder Noch Künftig uns zum Vater rufe», Unserm gnadenreichen Gott. Vmdinng. Anzubeten Dich im Staube, Liegen Deine Kinder da: Nicht der Sinne Trug, der Glaube Führt uns Deiner Gottheit nah'. Laß uns ganz in Dich versenken; Gott ist hier, wir beten an — Feiernd Jesu Angedenken, Thun wir jetzt, was er gethan. Vater miscr. Weltenvater! Hochgepriesen Sei Dein Name, und Dein Reich, 2 18 Auf das Jesus uns gewiesen, Komm' zu uns, es soll sogleich Von uns, was Du willst, geschehen. Gib uns unser täglich Brot! Sei uns gnädig, wenn wir flehen, Steh' uns bei in jeder Noch. Lmummiimi. Unsers Herzens heil'ge Triebe Weih'n wir alle., Heiland, Dir. Die Beweise Deiner Liebe Fühlen wir ja täglich hier. Du hist nns're Seelcnspcise, Du nur stählest unfern Muth, Daß wir auf der Erdcnreise Dich erreichen, höchstes Gut. Segen. Vater, gib uns Deinen Segen, Daß gestärkt von Dir wir geh'n; Huldreich kamst Du uns entgegen, Lächl' uns stets von Deinen Höh'n. Unser Opfer ist vollendet, Großer Gott, wir danken Dir! Du hast reichlich ausgespendet Allen Deine Gnaden hier. 7. Mistes MeMd. Lmgang. 19 Jesus rief zu sich die Seinen, Wer von uns wollt' nicht erscheinen, Da, wo er zugegen ist? Laßt uns froh die Messe feiern, Und die Gegenwart erneuern, Unsers Lehrers Jesu Christ, kex. Heil'ger Lehrer wahrer Tugend, Ach, vergib die Sünd' der Jugend, Die wir gegen Dich begeh'n. Sieh', wir wollen, rein von Sünden, Nur für's Gute Lieb' empfinden, Um gerecht vor Dir zu steh'n. kox. Mrm. Hoch sollst Du gepriesen werden, Gott im Himmel und auf Erden; Denn Du bist der große Gott, Vater aller Menschenkinder, Freund der Guten, Trost der Sünder, Bist Du Retter in der Noch. kex. 2* 20 Olllmgümm. Gott! wir danken für die Lehren, Die wir als Dein Wort verehren, Von dem Himmel uns gebracht; Unser einziges Bestreben Sei nach Deiner Lehr' zu leben, Die uns ewig glücklich macht. Uex. Oretw. Voll, o Gott! von Deinem Worte Halten wir an jedem Orte Deine Lehr' für heilig, wahr; Bringen, daß wir Dich erkennen, Dich, Gott, unfern Vater nennen, Heiße DankeSopfcr dar. kox. Offertorium. Was wir sind und was wir haben, Sind, o Vater! Deine Gaben, Und wer dankt genug dafür? Uns're Kräfte, unser Leben, Alles, was Du uns gegeben, Bringen wir zum Opfer Dir. kex. Blick', o Vater! auf uns nieder, Höre Deiner Kinder Lieder, Uns're Freude bringt sie Dir. 21 O! die Lehre, die wir haben, Ist die größte Deiner Gaben, Macht uns glücklich dort und hier. kep. Fan Kim. Laßt die Stimmen hoch erklingen, Laßt uns heilig, heilig singen, Heilig bist Du, großer Gott! Laß zum Himmel uns erschwingen, Laß durch Tugend uns erringen, Einst zu schau'n Gott Sabaoth. kvp. Nach der WaMmg. Laßt uns betend niedersten, Wir gedenken Jesu Tod, Laßt des Dankes Lied erschallen, Jesus bleibt bei uns im Brod. Was kann Jesu Liebe gleichen, Der aus Liebe für uns starb, Sterbend uns das Heil erwarb, kex. Seine Lehre uns zu geben, Aller Menschen höchstes Gut, Opfert Jesus auch sein Leben Und vergießt am Kreuz sein Blut. Was kann Jesu Liebe gleichen, u. s. w. 22 Agnus Hei. Opfernd wollen wir Dir weihen Unsers Ledens Schmerz und Noth, Du Lamm Gottes magst verleihen Uns Gehorsam bis zum Tod. Was kann Jesu Liebe gleichen, u. s. w. Jesus wollte für uns sterben, Aber immer bei uns sein; Setzte sterbend seinen Erben Sich und seine Lehre ein. Was kann Jesu Liebe gleichen, u. s. w. tkMNMMNM. Laß uns Deinen Leib genießen, Herr! und'kehre bei uns ein, Laß den Quell' der Gnade fließen In das Herz von Sünden rein. Was kann Jesu Liebe gleichen, u. s. w. Fegen. Ewig laßt uns Jesu denken, Nie vergessen seine Lehr'; Jesus uns're Liebe schenken, Stets befördern seine Ehr'. Was kann Jesu Liebe gleichen, u. s. w. 23 8. Sechste ZUMed. Gmgaiig. Eott und Vater! wir erscheinen Demuthsvoll vor Deinem Thron, Uns're Fehler zu beweinen Und zu opfern Deinen Sohn; Sein Gedächtniß zu erneuen, Der voll Liebe selbst zum Tod, Uns vom Tode zu befreien, Allerbarmend sich erbot. Gloria. Schwinge Seele von der Erde Zu dem Höchsten Dich empor; Daß dein Lob gefällig werde, Stimme in der Engel Chor: „Ehre sei Gott in der Höhe, Friede auf dem Erdcnkreis!" Alles, was wir thun, geschehe, Herr, zu Deinem Lob und Preis. Gmnigrlmm. Jesu Wort ist Licht und Wahrheit, Lehret, bessert, tröstet, stärkt; Zeigt den Weg des Heils mit Klarheit Jedem, der auf selbes merkt. 24 Möge Jesu! Deine Lehre Tönen durch die ganze Welt, Daß der Völker Zahl sich mehre Die sie gläubig hört und hält. Orrdo. Gott und Schöpfer wir bekennen Treu, wie uns der Glaube lehrt, Dich, den wir den Vater nennen, Der die Welt erschuf und nährt; Und den Sohn, der zu erlösen, Starb für uns am Kreuzesstamm; Auch den Geist von gleichem Wesen, Der gesandt, als Tröster kam. Mrrtormm. Vater! lass' Dir Wohlgefallen Unser Opfer und Gebet; Gnade und Vergebung Allen Sei durch Deinen Sohn erfleht: Wir erkennen unsre Blöße, Reue fleht um Deim Huld; Nur solch' eines Opfers Größe Tilgt vor Dir die schwere Schuld. Reine Herzen sind die Gaben, Deren sich Dein Äug' erfreut; Dir sei Alles, was wir haben, Auch die Herzen ganz geweiht. 25 Nimm gefällig unser Streben Auf des Heiles steiler Bahn; Schmerz und Freuden, Tod und Leben, Nimm uns ganz zum Opfer an. Sauktus. Ehre, Ruhm und Dank ertönet Am geheiligten Altar Ihm, der liebend uns versöhnet, Opfer selbst und Mittler war. Kniet hin, Ihn anzubeten, Preis't den Gottmensch, uns so nah, Den am Kreuz auf seinen Höhen Golgotha einst sterben sah. Nach der Wandlung. Ehrfurchtsvoll gebeugt im Staube Bet' ich Dich, o Jesu! an. Du bist hier, o Herr! ich glaube, Was das Äug' nicht sehen kann. Diese Brod- und Weinsgcstalten Hüllen ein Dein Fleisch und Blut; Nur das Herz kann stch's entfalten, Welche Wunder Liebe thut! lkamnmniml. Dieß Geheimniß hoch zu ehren, Wie Dein Mund es selbst befahl, 36 Und damit den Geist zu nähren, Rufst Du uns zum Liebesmahl. Ach, Laß rein wir im Gewissen Dieses wahre Himmelsbrot Würdig wären zu genießen, Und zu künden Deinen Tod. Nur ein Wort aus Deinem Munde, Herr! ach nur der Gnade Wort Heilet meiner Seele Wunde, Macht mich selig hier und dort. — O daß diese Himmelsspeise Löse dieses Lebens Band, Mich geleite auf der Reise In das sel'ge Vaterland. Beschluss. Hilf! daß wir um jenes Leben Himmelreiner Seligkeit Eifrig stets uns hier bestreben, Treu besteh'« die Prüfungszeit; Alles thun, Gott! Deinetwegen, Was Dein Wort zu thun uns heißt. Stärke uns durch Deinen Segen, Vater, Sohn und hcil'ger Geist! 27 9. 8iMnles Meßlied. Kqrir. Vater Du, in Himmclsauen, Höre Deiner Kinder Fleh'n! Dir, Du Heil'gcr, wir vertrauen, Ob um uns die Stürme grauen: Nimmer werden wir vergeh'n. Vater Du, der Gnaden Quelle, Du bist ewig unser Hort! Wer Dich liebt, der schauet Helle Durch des Lebens wilde Welle Bis zum sichern Ruhrort. Vater Du, vernimm die Lieder, Die Dir singen Preis und Ruhm! Blicke huldvoll auf uns nieder! Einst erheben wir Dich wieder Froh in Deinem Heiligthum. Gloria. Dir, Vater in der Höhe, Sei Ehr' und Lob geweiht; Was Du gebcust, geschehe, Auf Erden jeder Zeit, 28 Du lenkst die Menschen alle, Willst ihre Wohlfahrt nur. Last, daß ich Dir gefalle, Mich folgen Deiner Spur! Lreda. Gott Schöpfer Himmels und der Erden! Der uns erschuf, ernährt, erhält; Damit wir gut und selig werden, Versetzest Du uns in diese Welt! Gib, daß wir Dich stets mehr erkennen, Uns Deiner Macht und Güte freu'n, Mit Ehrfurcht Deinen Namen nennen, Und Deine frommen Kinder sein! Opferung. Engel Gottes! eure Hände Tragen diese Opferspende, Vor des höchsten Vater Thron; Daß er mild zu uns sich wende Und sein Gnadenlicht uns sende, Durch den eingebornen Sohn. Herz und Sinn, und was wir haben, Legen wir zu diesen Gaben, Dir, o Gott! als Opfer ein: Gib dafür uns Deine Gnade, Gib uns Licht aus unserm Pfade, Gib uns wahren Opfersinn. 29 AllnKtllS. Laßt di« Stimmen hoch erklingen, Laßt uns heilig, heilig singen! Heilig bist Du, großer Gott! Laßt zum Himmel uns erschwingen, Laßt durch Tugend uns erringen, Einst zu schau'n Gott Sabaoth. Nach der MMmg. Seht den Leib dahin gegeben, Für die Welt im Kreuzestod, Aus den Wunden strömet Leben, Dem kein Untergang mehr droht. Unsre Liebe, unsern Retter, Der so viel für uns gcthan, Beten wir im Staube an. Seht das Blut für uns vergossen Unterpfand des höchsten Huld; Wie es dort am Kreuz geflossen, Löscht es hier noch unsre Schuld. Unsre Liebe, unfern Retter, u. s. w. Ach, für uns wird noch auf's Neue, Jesu liebend Herz durchbohrt; Lieb' um Liebe, Treu' um Treue, Sei das große Losungswort. Unsre Liebe, unsern Retter, u. s. w. 30 Lmnmmiim. O große Liebe, deines gleichen Ist in der Schöpfung Gottes nicht; Kein Lobgesang kann sie erreichen, Nicht Sprachen, die der Himmel spricht. O daß auch wir von Liebe brennten, Zu Dir, o Herr, in Brotsgestalt! Ach, daß wir besser danken könnten! Die wärmsten Herzen sind zu kalt. Dieß sei der Dank für Deine Liebe, Dir unverbrüchlich treu zu sein. Und uns aus reinem, heil'gcm Triebe, Wie Du, der Tugend ganz zu weih'n. 10. Achtes ZllesMd. Eingang. Wohin soll ich mich wenden, Wenn Gram und Schmerz mich drücken? Wem künd' ich mein Entzücken, Wenn freudig pocht mein Herz? — 31 Zu Dir, zu Dir, o Vater, Komm ich in Freud' und Leiden; Du sendest ja die Freuden, . Du heilest jeden Schmerz. Gloria. Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe! Singet der Himmlischen selige Schaar. Ehre, Ehre sei Gott in der Höhe! Stammeln auch wir, die die Erde gebar. Staunen nur kann ich, und staunend mich freu'n; Vater der Welten! Doch stimm' ich mit ein! Ehre sei Gott in der Höhe! OllMWimM. Noch lag die Schöpfung formlos da, Nach heiligem Bericht; Da sprach der Herr: Es werde Licht! Er sprach's, und es ward Licht! Und Leb.n regt und reget sich, Und Ordnung tritt hervor; — Und überall tönt Preis und Dank empor. Gredo. Der Mensch auch lag in Geisteönacht, Erstarrt von dunklem Wahn; Der Heiland kam, und es ward Licht! Und Heller Tag bricht an; 32 Und seiner Lehre heil'ger Strahl Weckt Leben nah' und fern; Und alle Herzen pochen Dank, Und preisen Gott den Herrn, Mrrtmom. Du gabst, o Herr! mir Sein und Leben, Und Deiner Lehre himmlisch' Licht; Was kann dafür ich Staub Dir geben? Nur danken kann ich, mehr doch nicht, Wohl mir! Du willst für Deine Liebe Ja nichts, als wieder Lieb' allein; Und Liebe, dankerfüllte Liebe Soll meines Lebens Wonne sein. SllMns. Heilig, heilig, heilig, Heilig ist der Herr! — Heilig, heilig, heilig, Heilig ist nur Er! — Er, der nie begonnen, Er, der immer war; — Ewig ist und waltet, Sein wird immerdar! — 33 Nach der Mndimg. Betrachtend Deine Huld und Güte, O mein Erlöser, gegen wich, Seh' ich beim letzten Abendmahle, Im Kreise Deiner Theuern Dich. Du brichst das Brot, Du reichst den Becher, Du sprichst: Es ist mein Leib, mein Blut; Nehm't hin und denket meiner Liebe, Wenn opfernd iht ein Gleiches thut! ZMs Dri. Mein Heiland, Herr und Meister, Dein Mund, so segenreich, Sprach einst das Wort des Heiles: Der Friede sei mit Euch! O Lamm, das opfernd tilgte Der Menschheit schwere Schuld, Send' uns auch Deinen Frieden Durch Deine Gnad' und Huld. Argen. Herr! Du hast mein Fleh'» vernommen: Selig pocht's in meiner Brust. In die Welt hinaus, ins Leben Folgt mir nun des Himmels Lust. Dort auch bist ja Du mir nahe, Ueberall und jederzeit. 3 34 Aller Orten ist Dein Tempel, Wo das Herz sich fromm Dir weih't. Segne Herr, mich und die Meinen! Segne unfern Lebensgang! Alles unser Thun und Wirken, Sei ein frommer Lobgesang. III. n. Predigltied. In Gott des Vaters und des Sohn's Und seines Geistes Namen, Sprechet hier am Fuße seines Throns, O Christen! sreudig: Amen; Sprech't: Amen, und bereitet euch, Nach eures Meisters Lehren, Den Vater in den, Himmelreich Mit Bitten zu verehren. O Vater unser, der Du bist Im Himmel und auf Erden, Dein Name, der so liebvoll ist, Soll stets geheiligt werden; Dein Reich vom Anbeginn der Welt, Bereitet allen Frommen, Das laß, wenn dieser Staub zerfällt, Für uns auch einstens kommen. 35 So wie auf jeden Wink von Dir Die Himmelsgeister sehen, So soll auch unter Menschen hier Dein Wille stets geschehen. Das Brot, das unsre Seele nährt, Um Dir, o Gott zu leben, Auch jenes, was der Leib begehrt, Sei täglich uns gegeben. Vergib uns, Vater! jede Schuld, Die wir vor Dir bereuen, So wie wir Alles mit Geduld Den Schuldigem verzeihen; Ersticke, wenn Versuchung droht, In uns des Bösen Samen; Erlös uns jetzt und einst, o Gott! Von allem Uebel, Amen. 12. Mr dem Mlerrichle. Heil'ger Geist, komm' zu verbreiten Ueber uns Dein Gnadenlicht, Daß wir immer weiter schreiten Im Erlernen unsrer Pflicht! Mache uns zum Lernen Lust, Hilf, daß wir in unsrer Brust Das Erlernte wohl behalten, Und im Guten nie erkalten. 3* 36 Rach dein Unterrichte. O Gott, segne diese Lehren, Welche unsrer Lehrer Mund Deinen Kindern machte kund, Uns zum Heil und Dir zu Ehren; Präge sie durch Deinen Geist Tief ins Herz, daß wir ün Leben Äets zu handeln uns bestreben, Wie es Dein Gebot uns heißt. , r-Db- IV. 13. Erstes Maria sei gegrüßcr, Du lichter Morgenstern, Der Glanz, der Dich umfließet Verkündet uns den Herrn, Von jeder Makel rein, Sollst Du zum Menschenheile Des Höchsten Mutter sein. Dein Gott , zu Dir gewendet, Ertheilet den Befehl; Es eilt, von Ihm gesendet, Der Engel Gabriel, 37 Er spricht: O gnadenvoll, Gesegnet unter Weibern! Der Herr bedenkt Dein Wohl. Dieß konntest Du nicht fassen Und batest ihn dabei, Dich recht versteh'» zu taffen, Was diese Botschaft sei?,— . Maria zitt're nicht, Denn Du hast Gnad' gefunden Vor Gottes Angesicht. Er will, Du sollst empfangen, Gebären einen, Sohn, Er wird durch Ihn gelangen Auf Davids Vater-Thron; Des Höchsten Sohn zugleich, Und Jesus soll Er heißen, Unendlich ist Sein Reich. Wie soll denn dies geschehen? Ich kenne keinen Mann. — O Jungfrau, Du wirst sehen, Was Gottes Allmacht kann. Er sendet Seinen Geist, Der wird Dich überschatten Damit Du Mutter seist. In ihren alten Tagen Kann auch Elisabeth 38 Von seinen Wundern sagen, Die nun gesegnet geht. Sie hieß zwar unfruchtbar! Doch Dem ist nichts unmöglich, Der sein wird, ist und war. Da sprachst Du tief geneiget: Ich bin des Höchsten Magd; Was du mir angezeiget, Das sei, wie du gesagt! O freudenvolles Wort! Der Bote Gottes eilte Mit seinem Auftrag fort. Von Seines Vaters Freuden Kam jetzt das Wort herab, Für Sünder hier zu leiden. Zu suchen Tod und Grab. Es wählte Deinen Leib, Mit Fleische sich zu kleiden, Gebenedcites Weib. Den Schatz, den Du empfangen, O bring' ihn bald zur Welt! Wir wadten mit Verlangen; Denn Er ist jener Held, Der unsre Bande bricht Und aus des Todes Schatten Uns rufet in das Licht. 39 Dies Lied sei Dir gesungen, Des Heils Gebärerin! Mit Dir ergeb'nen Zungen, Mit Dir ergeb'nem Sinn; Dein hochgelobtes Pfand Führ' uns auf Deinen Fürspruch Hinauf in's Vaterland. t4. Zweites LkweMed. Thauet Himmel den Gerechten! Wolken regnet Ihn herab; Also rief in langen Nächten Einst die Welt, ein weites Grab. Zn von Gott gestraften Gründen Herrschte Satan, Tod und Sünden. Fest verschlossen war das Thor Zu des Heiles Erb' empor. Doch der Vater ließ sich rühren, Daß Er uns zu retten sann, Und den Rathschluß auszuführen, Trug der Sohn sich freudig an. Gabriel flog schnell hernieder, Kehrte mit der Antwort wieder: Sieh! ich bin die Magd des Herrn, Was er will, erfüll' ich gern. 40 Dein Gehorsam ist mein Leben, Jungfrau, demuthsvoll und keusch; Gottes Geist wird Dich beschweben. Und des Vaters Wort wird Fleisch. Menschen! betet an im Staube! Weh' der Holl' und ihrem Raube! Aber Adamskindern wohl , Weil ein Heiland kommen soll. Einen Zuruf hör' ich schallen: Brüder, wacht vom Schlummer auf! Denn es nah't das Heil uns Allen, Nacht ist weg, der. Tag im Laus. O! dann fort mit allen Thaten, Die die Nacht zur Mutter hatten; Künftig ziehe Jedermann Nur des Lichtes Waffen an. Laßt uns wie am Tage wandeln , Nicht in Fraß und Trunkenheit, Nicht nach Fleischbegierden handeln, Weit verbannt sei Zank und Neid; Jenem gänzlich nachzuarten, Dessen Ankunft wir erwarten, Dieses ist nun iins're Pflicht, So wie sein Apostel spricht. Welterlöser! ich erfülle Deines treuen Knechtes Rath; 41 Komm' m meines Fleisches Hültk, Wie dein Bot' verkündet hat. Komm' nnd bringe mir den Frieden, Menschen ist er nnr beschieden, Die von gutem Willen find: Komm', ich bin es, göttlich'S Kind! 15. Erstes MeMachtslied. Dies ist der Tag von Gott gemacht, Ich will mich herzlich freuen; Auch mich hat heut' der Herr bedacht, Ich will ihm Lieder weihen. Das Heil, das aus der Jungfrau Schooß Heut' allen Adamskindern sproß, Ist auch für mich geboren. Vor Seiner Krippe sink ich dann Nnd bete meinen Heiland an, In Wonne ganz verloren. In meiner Bildung liegt Er hier, Den keine Namen nennen. O Gott! o Kind, gelang' es mir, Die Gntthat ganz zu kenne»;. Du steigest von dem Thron herab, Den Dir mit Sich Dein Vater gab, Um hier für mich zu leiden. 42 Du wähltest, mir zu nützen, hem', Für Ueberfluß die,Dürftigkeit, Den Stall für Himmelsfreuden. Du weinst, mein Jesu! sei gegrüßt O gnadenreiche Zähre! Sei mir mit Ehrfurcht aufgeküßt, O Tropfen aus dem Meere, Das einstens blutig strömen soll, Für mein und aller Sünder Wohl! Sei auch für mich geweinet. Erwärme kalter Christen Herz, Das ihres Heilands ersten Schmerz Nicht zu empfinden scheinet. Das meine soll dein Wohnplatz sein, Geliebtestcr aus allen! Es soll wie neugeschaffen, rein, Von Engeltricben wallen. Komm' aus der Krippe, komm' zu mir! Bring' echte Frömmigkeit mit Dir, Und wahre Christensttten. O, noch nicht Richter, noch ein Kind, Dies macht mich hoffen; — Kinder sind Ja leichter zu erbitten. Du kehrest einst in Majestät, Vom Engelheer' umringet, Wenn diese Welt in Trümmer geht, Der Staub aus Gräbern dringet; 43 Dann muß auch ich hin in's Gericht, Allweiser! vor Dein Angesicht, Mit Furcht und Angst durchdrungen. O sprich dann: Ich erkenne dich, Du hast vor meiner Krippe mich Mit Inbrunst einst besungen. 16. Zweites weihuachtstied. Stille Nacht, heilige Nacht! Alles schläft, einsam wacht Nur das traute hochheilige Paar. Holder Knabe im lockigen Haar, Schlafe in süßester Ruh'! Stille Nacht! heilige Nacht! Gottes Sohn, o wie lacht Liebe aus Deinem göttlichen Mund, Da uns schlägt die rettende Stund', Jesus in deiner Geburt! Stille Nacht! heilige Nacht! Die der Welt Heil gebracht, Aus des Himmels goldenen Höh'n Uns der Gnaden Fülle läßt seh'n, Jesum in Menschengestalt! 44 Stille Nacht! heilige, Nacht! Wo sich heut' alle Macht Väterlicher Liebe ergoß, Und als Brüder huldvoll umschloß Jesus die Volker der Welk Stille Nacht! heilige Nacht! Lange schon uns bedacht, Als der Herr vom Zorne befreit, In der Väter urgranen Zeit Aller Welt Schonung verhieß. Stille Nacht! heilige Nacht! Hirten erst kund gemacht Durch den Engel; Alleluja! Tönet es laut bei fern und nah', Zesus, der Retter ist da! 17. Drittes Mihimchistied. Heiligste Nacht! heiligste Nacht! Finsterniß weichet, es strahlet hienieden Lieblich und Prächtig vom Himmel ein Licht; Engel erscheinen, verkünden den Frieden; Frieden den Menschen, wer freuet sich nicht? Komm't ihr Christen, o kommet geschwind! Seh't da die Hirten, wie eilig sie sind! 45 Eilt mit nach Davids Stadt, Dm Gott verheißen hat, Liegt dort als Kind, Göttliches Kind! Göttliches Kind! Du der gottseligen Väter Verlangen, Zweig, der der Wurzel von Jesse entsprießt, Laß Dich mit inniger Liebe umfangen, Sei uns nut herzlicher Demuth gegrüßt! Göttlicher Heiland, der Gläubigen Haupt! Was uns der Sündenfall Adams geraubt, Schenket uns Deine Huld, Sie tilgt die Sündenschuld Jedem, her glaubt, Sünder bedenk't! Sünder bedenk't! Zitternd vor Kälte, in Windeln gebunden Liegt hier der, große, gewaltige-Gott! Ach, und dieß Kind söll noch einstens voll Wunden Leiden am Kreuze den schmählichsten Tod! Höret, wie liebreich es klaget und spricht: „Sündige Seele, erweich' ich dich nicht? Sieh' her, wie lieb' ich dich, Du aber kreuzigst mich, Mich liebst Du nicht!" Liebvollcs Kind! Liebvolles Kind! Reu' und Zerknirschung dir bring' ich zur Gabe; Suche bei Dir nur mein Leben und Heil. Jesu, Dich lieb' ich; o, wenn ich Dich habe, 46 Hab' ich de» besten, den göttlichen Theil. Außer Dir soll mich nun nichts mehr erfren'n, Denn ich verlange vereinigt zu sein Rur mit Dir, Göttlicher! Du bist mein Gott und Herr, Und Ich bin dein! 1,8. Erste8 ckaflmtied. Laß mich Deine Leiden singen, Dir des Mitleids Opfer bringen, Unverschuld'tes Gotteslamin, Das von mir die Sünden nahm, Jesu drücke Deine Schmerzen Tief in aller Christen Herzen, Laß niir Deines Todes Pein Trost in meinem Tode sein, Jn's Gericht für Menschen treten, Zum erzürnten Vater beten, Seh' ich Dich mit Blut bedeckt, Auf dem Oelberg hingestreckt. Jesu drücke Deine Schmerzen u. s. w. Dich zu binden und zu schlagen, Zu beschimpfen und zn Plagen, 47 Nahet sich der Feinde Schaar, Und Du gibst Dich willig dar. Jesu drücke Deine Schmerzen u. s. w. Von den Richtern, die Dich Haffen, Wilden Kriegern überlassen, Strömet Dein unschuldig Blut Unter frecher Geißelwuth. Jesu drücke Deine Schmerzen u. s. w. Unter lautem Spott und Hohne, Seh' ich eine Dodnenkrone, Die, mein Heiland, scharf gespitzt, Deine Stirne schmerzlich ritzt. Jesu drücke Deine Schmerzen u. s. w. Wundervoll, erblaßt, entkräftet, An das Opferholz geheftet, Seh' ich, wie ein Gottmensch stirbt, Und den Sündern Heil erwirbt. Jesu drücke Deine Schmerzen u. s. w. Heiland, meine Miffethatcn Haben Dich verkauft, verrathen, Dich gegeißelt und gekrönt, An dem Kreuze Dich verhöhnt. Ach, es reuet mich vom Herzen, Laß, mein Heiland, Deine Schmerzen, Deines Mittlers Todespein Nicht an mir verloren sein. 48 19. Zweites /ajtentied. Ach, steh'Ihn dulden, bluten, sterben, Und fing' ihm, Seele, deinen frommen Dank, Dem'Sohne Gottes, der den herben, Den bittern Kelch des Leidens für dich trank; Wo ist ein Freund, der je, was Er gethan, Der, so wie Er, für Sünder sterben kann? Was fühltest Du in jenen Stunden, O Herr, da sterbend Du am Kreuze hingst? Wie quoll das Blut aus Deinen Wunden, EH' Du in's Heiligste al« Mittler gingst? Dies Blut ruft aller Welt ermunternd zu, Daß Gott sie liebt, und liebster Jesu Du! Ja, mir zum Trost und Dir zur Ehre Gereicht Dein ganzer Kampf, Dein Kreuzestod; Bestätigt ist nun Deine Lehre; Ich baue fest daraus in jeder Roth, Unschuldig littest Du, doch Preis und Ruhm Ist auch im Kampf der Unschuld Eigenthum. Dein Beispiel, Jefu, soll mich lehren, Der Unschuld und der Tugend mich zu weih'n; Gern will ich Deine Stimme hören, Und Dir, auch wenn ich leide, folgsam sein. Es drängt, o Herr, mich Dankbarkeit dazu, Denn, wer verdient sie mehr von mir, als Du? 49 Nie will ich mich an Feinden rächen, Auch dies lern' ich an Deinem Kreuze hier; Nie Gottes Führung widersprechen, Wär' gleich mein Weg auch noch so dunkel mir, Auf Dornen gingst Du selbst zum Ziele hin; Ich folge Dir, weil ich Dein Jünger bin. Nimm hin den Dank für Deine Leiden, Den Dank, den Dir die treu'ste Liebe bringt; Bis einst dort in des Himmels Freuden, O Herr, Dich würdiger mein Lied besingt; Dann stimmen alle Engel mit mir ein, Und werden Zeugen meines Dankes sein. 20. Drittes ttasteiltted. <3n jener letzten der Nächte, Da ich am Oelberg gebetet, Ward ich vom Blutschwciß gcröthet, Goß ihn in Strömen für dich! Weh' und wer weiß , ob wohl je, Du auch nur denkest an mich! Laß' es die Engel, dir sagen, Wie viele Streiche und Wunden An eine Säule gebunden Schweigend Ich litte für dich. Weh' und wer weiß, u. s. w. 4 50 Da Ich als König verspottet, Schmerzlich mit Dvrnen gekrönet, Angespie'n ward und verhöhnet, Dacht Ich nur immer an dich. Weh' und wer weiß, u. s. w. Schmählich zum Tode verdammet, Hart mit der Kreuzlast beschweret, Blutig vom Dcrnkranz versehret, Schleppt' Ich zum Berg mich für dich. Weh' und wer weiß, u. s. w. Ach, an das Kreuzholz geheftet, Nägel in Armen und Beinen, In einem Meere vön Peinen Wollte Ich sterben für dich. Weh' und wer wxiß, u. s. w. Sterbend noch steht' ich zum Bater, Dir deine Schuld zu erlassen; Selbst meine Mutter dir lassen Wollt Ich als Mutter für dich. Weh' und wer weiß, u. s. w. Was blieb zu thun mir noch übrig, Wenn Ich aus Lieb' ohne Schranken Selber Mich gab ohne Wanken, Ganz Mich dahin gab für dich. Weh' und wer weiß, u. s. w. 51 21. Erstes ostertted. Ker Heiland ist erstanden, Befreit von Todesbanden, Der als ein wahres Osterlamm Für mich den Tod zu leiden kam. Alleluja! Nun ist der Mensch gerettet Und Satan angekettet. Der Tod hat keinen Stachel mehr , Der Stein ist weg, das Grab ist leer. Alleluja I Der Sieger führt die Schaaren, Die lang gefangen waren, In Seines Vaters Reich empor, Das Adam sich und mir verlor. Alleluja! O, wie die Wunden prangen, Die Er für mich empfangen, Wie schallt der Engel Siegsgesang Dem Starken, der den Tod bezwang. Alleluja! Mein Glaube darf nicht wanken, O tröstlicher Gedanken! Ich werde durch Sein Aufersteh'n Gleich Ihm aus nieinem Grabe geh'n. Alleluja! Die Nacht, die mich dort decket, Bis mich der Engel wecket, 4» 52 Ist kurz; dann ruft mein H/iland mich Jn's Reich, wo Niemand stirbt, zu Sich. Alleluja! O Meer der Seligkeiten, Den Ort mir zu bereiten, Ging mein Erlöser hin vor mir. Erstandener! ich folge Dir. Alleluja! Ja, durch ein neues Leden! Will ich zur Höhe streben. Wo Du mit Deinem Vater thronst, Und jede gute That belohnst. Alleluja! Dann werd' ich im Gerichte Vor Deinem Angesichte Von Deinem Blute glänzend steh'n, Und zu des Lammes Hochzeit geh'«. Alleluja! 22. ZiimteF Mertied. §as Grab ist leer, der Held erwacht, Der Heiland ist erstanden, Da sieht man Seiner Gottheit Macht, Sie macht den Tod zu Schanden; Ihm kann kein Siegel, Grab, noch Stein, Kein Felsen widersteh'«, Schließt ihn der Unglaub' selber ein, Er wird ihn siegreich seh'«. Alleluja. 53 Seh't Christen, wie der Gottes Sohn, Der Hölle Ueberwinder, Sich schwingt vom Kreuz' zum höchsten Thron, Als Mittler für uns Sünder, Es drückt dem theuern Seelenkauf Der Herr, der Wunder that, Der Urkund' heut' das Siegel auf, Wie Er's versprochen hat, Alleluja, Heut' wird der Christen Glaub' gestützt, Durch Seiner Allmacht Werke, Und weil Er zu der Rechten sitzt, Gibt Er den Jüngern Stärke: Der Jünger sieht die Göttlichkeit Der Lehre und der Macht, Und geht mit Unerschrockenheit Zum Martertod, und lacht, Alleluja, Der unsre Schuld zu tilgen kam, Den Kreuzes-Tod zu leiden, Er, unser wahres Osterlamm, Verspricht des Himmels Freuden; Er wünscht uns heute Fried' und Ruh' Mit Menschen und mit Gott: Liebreich ruft er den Kindern zu, Zu halten Sein Gebot. Alleluja. Du auferstand'ner Menschenfreund! Stärk' uns zum Tugendüben, Daß Christenherzen stets vereint Dich und den Nächsten lieben; 54 Laß' Frieden, Lieb' und Einigkeit, In Deiner Kirche seh'»; Laß' uns durch Dich zur Himmelsfreud', Einst glorreich aufcrsteh'n. Alleluja, 23. Drittes Dsterlied. Er ist erstanden, von des TodeSbandcn, Die Freude zieht durch's gold'ne Morgenthor. Es schallt der Siegesruf nach allen Landen: Er ging lebendig aus der Gruft hervor, Alleluja. Er ist erstanden, der aus tausend Wunden, Sein göttlich Herz um uns verblutend starb. And duldend still von Todesschmerz umwunden. Des Heiles neue Hoffnung uns erwarb. Alleluja. Durch alle Länder hin muß diese Wahrheit Von Meeresstrand zum fernsten Dtrande zieh'n. Vor Seiner Gotteslehre ew'ger Klarheit Das Truggeschlecht der Nacht und Sünde flieh'n. Alleluja. Erlöset ist die Welt, verkläret wieder, Vom Gottesglanzc der Religion. Zur Erde zog Er uns den Himmel nieder, Die Erde näher Seines Vaters Thron. Alleluja. 55 24. Ek-stes WuMed. Aomin', Schöpfer Geist vom HimiNklssaal Mit Deiner Gnade lichtem Strahl; Komm' in das Herz als süßer Gast, Das Du für Dich geschaffen hast. Du, Welcher unser Tröster heißt, Des Herrn Geschenk bist Du, o Geist! Ein Quell des Lebens, Liebe, Glut, Und Geistes-Salbung, Kraft und Muth. Ein Sicbenqucll an Gnadenkraft, Der Finger Deß, der abwärts schafft, Der Rede Spender; Geist! Du bist Der Trost, der uns verheißen ist. Erleucht' die Sinn' mit lichtem Schein, Gieß' uns in's Herz die Liebe ein; Den schwachen Leib, o kräft'gc ihn Zm schweren Kampf, in heißen Müh'n. Verscheuch' die Feinde allzumal, Schenk' uns des Friedens milden Strahl! Gehst Du als Führer uns voran, Dann ficht uns nimmer Böses an. Den Vater auf dem ew'gen Thron Lehr' uns erkennen, und den Sohn; 56 Geist! der aus Beiden strömt, an Dich Laß' fest uns glauben ewiglich. Dem Vater, der den Sohn uns gab, Der neubelcbt entstieg dem Grab, Dem Sohn', und Dir sei Lob geweiht, O heil'ger Geist, in Ewigkeit. Amen 25. Zweites MwMed. Aoinui, heiliger Geist, auf uns herab! Dein Trost erhellt eins Leiden und Grab; Von Dir kommt Weisheit, Licht und Rath, Kommt Lust und Kraft zur guten That. Komm , heiliger Geist, auf uns herab. Komm, heiliger Geist, mit Gottes Kraft, Die in uns neue Herzen schafft, Erfülle uns mit heil'gem Sinn, Führ' uns zum Quell des Lebens hin^ Komm, heiliger Geist, auf uns herab. Komm, heiliger Geist, des Wortes Licht, Entflamme uns für Wahrheit und Pflicht, Mach' uns durch Deines Priesters Mund Den Rathschluß Deiner Weisheit kund! Komm, heiliger Geist, auf uns herab. 57 26. Erstes -frohiMchuamsNed. O Engel Gottes, eilt hernieder, Und menget euch in unsre Lieder , Der Tag ist festlich uns und euch! Das Himmelsbrod, das wir heut' ehren, Mit dem sich unsre Seelen nähren Dies Brot macht Mensch und Engel gleich, O kommt, so wie ihr einst im Saale, Bei Jesu letztem Abendmahle, Erstaunungsvoll zugegen war't: Ihr sähet dort das Brot Ihn brechen, Ihr hörtet Ihn mit Liebe sprechen: Dies nehm't vor Meiner Himmelfahrt! Dies ist Mein Leib, den wist Ich schenken, Es sei zu Meinem Angedenken, So oft ihr, Freunde, dieses thut; So oft ihr dies Geheimniß handelt, Wird Brot und Wein, wie jetzt verwandelt In Eures Meisters Fleisch und Blut. O Abgrund unbegriff'ner Güte! War's nicht genug, in einer Hütte Für uns das Licht der Welt zu seh'n? Die Zeit von mehr als dreißig Jahren Verachtet, arm und in Gefahren Mit Undankbaren umzugeh'n? 58 Die Kranken nicht genug zu heilen, Trost, Rath Gesunken zn crtheilen, Der Weisheit Lehrer uns zu sein? Für uns in frecher Henker Händen Das Leben und die Quak zu enden, Uns von der Hölle zu befrei'»? O nein, cs wallen neue Triebe Der ewig uns verheiß'nen Liebe In unsers Heilands treuer Brust; Die lehren ihn das Mittel finden, Sich uns noch enger zu verbinden, Bei Menschenkindern sucht Er Lust. Er läßt bis an das End' der Zeiten Bei uns Sich einen Sitz bereiten, Uns Seine Neigung darzuthun. Der Gottheit Schimmer einzuhalteu, Verhüllt Er sich in Brotsgcstalten, Und will in Mlscrn Herzen ruh'n. O Christen! laßt unö Blumen pflücken, Und Tempel und Altäre schmücken; Das Rauchfaß hauche süßen Dust, Die Priesterschaft im Feierkleide Verkündige der Kirche Freude, Die Glocke schalle froh zur Luft! Laß't uns mit Dank und Jnbelliedern Der Liebe Wunderwerk erwidern, Dem dieser Tag geheiligt ist. 59 Preis, Ehre Dir im Sakramente, Nach dem sich einst die Vorwelt sehnte, Der Dn zu ans gekommen bist. Laß't, heilig, heilig, heiligt schallen Dem Menschenfreunde, der »or Allen Bei Seinem Christenvolkc wohnt! Dem Lamme, das in Broteshnlle Mit aller Seiner Gnadenfnlle Auf unfern PrachtaltLren thront. Dn bist es, Herr, Gott uns'rer Väter, Du Brot der Starken, unser Retter. Du bist'S in Deines Priesters Hand! Wir fallen, beten an im Staube, Das Äug' ist blind, doch steht der Glaube, Dein Wort ist ihm ein Unterpfand. Erbarmcr! laß uns nichr erröthen, Wenn wir in Leibs- und Scelcnnöthen, Zu Deinem Tabernakel flieh'». Laß heut' und immer Deinen Segen, Laß Fürst und Volk auf ihren Wegen Vor Dir in Deinem Frieden zieh'n! Sei iiets ans dieser Lebensreise Geprüfter Christen.Seelenspcise, Gebencdeites Himmelsbrot! 60 Und dann in Deinem Friedenskuffe In Deinem seligen Genüsse Vollend' uns einstens unser Tod! 27. Zmeüi'8 FrvhiMchMmstied. Deinem Heiland, Deinem Lehrer, Deinem Hirten und Ernährer, Sion! stimm' ein Loblied an; Preis' nach Kräften Seine Würde, Da kein Lobspruch, keine Zierde Seiner Würde gleichen kann. Denn dies Brot sollst Du erheben, Weil es lebt, und gibt das Leben, Das man heut' uns Christen weisst. Dieses Brot, mit dem im Saale Christus bei dem Abendmahle Seine Jünger selbst gespeist! Laut soll unser Lob erschallen, Und das Herz in Freude wallen; Denn der Tag hat sich genah't, Wo der Herr zum Tisch der Gnaden Uns zum ersten Mal geladen, Und dies Brot geopfert hat. 61 Durch das Lamm, das wir erhalten, Wird hier der Genuß des alten Osterlammes abgethan; Und der Wahrheit muß das Zeichen, Wie die Nacht dem Lichte weichen; Hier fängt nun das neue an. Was von Jesus dort geschehen Und wir so, wie Er begehen, Mahnet uns an Seinen Tod; Als ein Opfer Ihn zu ehren, Nach der Vorschrift Seiner Lehren, Opfern wir Ihm Wein und Brot. Doch, wie uns der Glaube lehret, Wird das Brot in Fleisch verkehret, Und in Christi Blut der Wein. Wenn auch Geist und Äug' nicht sehen, Wie denn dieses soll geschehen, Sieht's doch fest der Glaube ein. Unter zweierlei Gestalten Sind sehr große Ding' enthalten, Deren sie nur Zeichen sind; Blut und Fleisch sind Trank und Speise, Da sich doch in beider Weise, Christus unzertheilt befiud't. Wer bei diesem Gastmähl weilet, Nimmt Ihn ganz und unzertheilet, Unzerbrochen, unversehrt; 62 Emer kommt und Tausend kommen, Keiner hat doch mehr genommen, Und Er bleibt doch unversehrt. Fromme kommen, Böse kommen, Und sie haben Ihn genommen, Die zum Leben, die zum Tod. Bösen würd' er Straf' und Hölle, Frommen ihres Heiles Quelle.— Wie verschieden wirkt dies' Brot! 28. Drittes FroMeichnamstied. Aomm, o fromme Ehristenschaar, Wirf dich nieder am Altar ; Denn es stellt in Brotsgestalten Sich Dein Heiland dar. Hier ist Jesu Fleisch und Blut, Hier das allerhöchste Gut. Keine Seele geht verloren Unter Seiner Hut. Sei geehrt, gebencdeit, Trost in Widerwärtigkeit! Allen, die sich Dir vertrauen, Wahre Sicherheit! 63 Gib uns Segen, großer Gott! Wundervolles Himmelsbrot! Hilf den Deinen und bewahre Sie vor aller Noth. Gib uns wahre Buß' und Reu', Mach' uns von den Sünden frei: Daß nach Glauben, Hoffen, Lieben Unser Trachten sei. ^st nun nns're Pflicht gethan, Und vollend't des Lebens Bahn: O, dann nimm zu Deinen Freuden Unsre Seele an. Sei gelobt, gebencdeit, Heiligste Dreifaltigkeit! Jesu Preis im Sakramente Bis an's End' der Zeit! 29. vierte FrohiMchnlimslked. Himmelsau, licht und blau! Wie viel zählst du Sternlein? So vielmal sei gelobt das Sakrament! Gotteswelt, wohl bestellt! Wie viel zählst du Stäublein? So vielmal sei gelobt das Sakrament! 46 Sommerfeld! uns auch meld', Wie viel zählst du Gräslein? So vielmal sei gelobt das Sakrament! Dunkler Wald, grün gestalt'! Wie viel zählst du Zweiglein? So vielmal sei gelobt das Sakrament! Tiefes Meer, weit umher! Wie viel zählst du Tröpflein? So vielmal sei gelobt das Sakrament! Sonnenschein, klar und rein! Wie viel zählst dn Fünklein So vielmal sei gelobt das Sakrament! Ewigkeit, lange Zeit! Wie viel zählst du Stündlein? So vielmal sei gelobt das Sakrament V. 30. 8ehnsucht nach Jesus. Wann kommest Du mein Heiland, Wann kommest Du mein Herr? Ich wünsche Dich zu schauen, Ja stündlich immer mehr. 65 Sieh', wie ich uw Dich weine, Ich bitte Dich erscheine; Wann kommest Du mein Jesus, Wann kommst Du, Göttlicher! Wann kommest Du mein Heiland In jenen« Prachtgewand > In welchem Dich der Himmel Am Auffahrtstage fand? - O könnt' ich Dich erspähen, Wie Dich die Engel sehen! Wann kommest Du mein Heiland In jener Wunderpracht, Die alle Engelschaaren Vor Freude staunen macht? Ich dürst' und hung're immer Nach Deiner Schönheit Schimmer. Wann kommest Du mein Heiland? In Deiner Herrlichkeit, Die allen wahrhaft Frommen Den Glanz de» Sonn' verleiht? Wann werden Deine Strahlen Mich also überfallen? Wann kommest Du mein Heiland? Mir ist so schwer um Dich; O lasse Dich erbitten, O hilf und heile mich! 5 66 Du kannst mich ja leicht heilen, Wann Du zu mir willst eilen. So komm doch bald mein Heiland Komm bald, « Göttlicher! Wann Du noch länger wartest. Mag ich nicht leben mehr; Denn selbst die größten Freuden Sind ohne Dich nur Leiden. So komm doch bald mein Jesus, So komm, Du Göttlicher! Und willst mir hier nicht werden, So rufe mich nur ab! Ich scheu', zu Dir zu kommen, Auch nicht das dunkle Grab. Gern' leid' ich Todespeinen, Wann sie mich Dir vereinen. Ja, mach' cs so mein Heiland, Ruf' mich zu Dir nur ab. Doch- — wann es mich Dir lieber Und wohlgefäll'ger macht, Daß ich noch länger bleibe In dieser Erde Nacht, O Herr! so sei Dein Wille Für mich des Trostes Fülle. Nur Du bleib' bei mir, Jesus! O Herr, Du Göttlicher! 67 3l. Lo mm MW Med. 2ci uns gesegnet heilige Stunde, Die uns dem Blinde Jesu vereinet; Preiset den Herrn, preiset den Herrn, Er in den Höhen ist uns nicht fern, Kindliches Flehen höret er gern. Komm denn, o Je.su! komm und geleite Deine geweihte Heerde zum Leben; Freundlicher Hirt, freundlicher Hirt, Laß, wenn dem Throne einst wir uns nah'«, Alle die Krone freudig empfah'n. 32. Emeuerung de8 TauMMes. Mit dem Herzen, mit dem Munde, Schwören wir in dieser Stunde Jesu ewig treu zu sein; Nimmer werde je gebrochen, Was wir Jesu heut' versprochen: Ewig treu uns Ihm zu weih'n. Ja, wir wollen Ihm nur leben, Der Sich für uns hingegeben, Ganz für uns geopfert hat; 5» 68 Gott, der Alles weiß und richtet, Hört, wozu wir uns verpflichtet, Liebt das Wort nicht ohne That. 33. Iesm, Dir teöe ich! Jesu! Dir lebe ich, Jesu! Dir sterbe ich, Jesu! Dein bin ich Im Leben und im Tod. Jesu! Dir wache ich, Jesu! Dir schlafe ich, Jesu! Dein bin ich Im Wachen, schlafend auch. Jesu! Dir denke ich, Jesu! Dir träume ich, Jesu! Dein bin ich Beim Denken und im Traum'. Jesu! Mr rede ich, Jesu! Dir schweige ich, Jesu! Dein bin ich Beim Reden, schweigend auch. Jesu! Dir singe ich, Jesu! Dir weine ich, Jesu! Dein bin ich Beim Singen, weinend auch. 69 Jesu! Dir arbeit' ich, Jesu! Dir ruhe ich, Jesu! Dein bin ich In Arbeit, und in Ruh'. Jesu! Dein bin ich stets, Jesu! Dein bleib ich stets, Jesu! Dein bin ick In Zeit und Ewigkeit. 34. MM sei Jesus Christus. Wach' ich früh Morgens auf So sag! .ich bald darauf: Gelobt sei Jesus Christus.. Alsdann zieh'ich mich an, Und fang' zu beten an: Gelobt sei Jesus' Christus. Geh' ich zur Kirch' hinein , Sv soll mein Erstes sein: Gelobt sei Jesus Christus. Es thcilt in diesem Haus, Gott Seine Gnaden aus. Gelobt sei Jesus Clmstus. 70 Wenn ich gesündigt hab', Bitt' ich's mit Thränen ab: Gelobt sei JesüS Christus. Sei groß auch meine Schuld, So tilgt sie Deine Huld. Gelobt sei Jesus Christus. Er gibt nach wahrer Buß' Mir dann den FricdenSküß. Gelobt sei Jesus Christus. Beim heil'gen Sakrament Erschalle ohne End: Gelobt sei Jesus Christus. Durch gute Werk' allein, Will er gepriesen fein. Gelobt sei Jesus Christus. In Arbeit, Müh' und Streit, Jetzt und in Ewigkeit: Gelobt sei Jesus Christus. Schickt Gott mir gute Zeit, Ruf' ich mit Dankbarkeit: Gelobt sei Jesus Christus. Und trifft ein Unglück mich. So singe hoffend ich: Gelobt sei Jesus Christus. 71 Und leg' ich mich zur Ruh', So ruf' ich immer zu: Gelobt sei Jesus Christus. So singend schlaf' ich ein, In Gott dem Vater mein ; Gelobt sei-Jesus Christus. Bim Ihm ich Alles hab', Ihm sing' ich bis in's Grab: Gelobt sei Jesus Christus. Ich lad' Erd', Himmel ein, Daß sie mit stimmen ein: Gelobt sei Jesus Christus. 35. V,i8 ZeOel. Leise, leise fromme Weise Schwing' Dich auf zum Sternenkreise! Fromm, erschalle, feiernd walle Mein Gebet zur Himmelshalle! Zu Dir wende ich die Hände Herr ohn' Anfang und ohn' Ende. In Gefahren, mich zu wahren Sende Deine Engelschaaren! 72 vi- Marionlieder. 36. 8nt»e Ziegma. Gegrüßet seist Du Königin! o Maria! Der Menschen Schirm und Helferin! o Maria! Freu't euch ihr, Cherubim! Lobsingt ihr, Seraphim! Preiset eure Königin! Salve, Salve, Salve Regina! O Mutter der Barmherzigkeit! o Maria! Des Lebens Freud' und Süßigkeit! o Maria! Wir Kinder Eva's seufzen hier! v Maria! Und blicken trauernd auf zu Dir! o Maria! Im leidenvollen Jammerthal, o Maria! Die Thränen fließen sonder Zahl, o Maria! O mildeste Fürsprecherin, o Maria! Nimm gnädig unser Flehen hin! o Maria! Barmherzig von des Himmels Höh', o Maria! Dein Äug' hernieder auf uns seh'! o Maria! 73 Zeig' uns nach diesem Lebens-Streit, o Maria! Den Sohn, den Herrn der Herrlichkeit!, o Maria! 37. L-vs Naris Ltella. Stern im Lebensnt.eere, Mutter voll der Ehre! Durch Dich ward des Himmels Heil, Uns in Deinem Sohn zu Theil. Mutter! wir stehen, bitt' für uns, Und Deinem Sohn empfehle uns. O Jungfrau Maria! Fleh' den Sündern Frieden, Bünden. Licht hienieden; Schütz' uns in Gefahr und Noth, Segen flehe uns von Gott. Auf der Tugend Wegen Führ' uns Gott entgegen. Laß uns schuldlos, fromm und rein Stets nach Deinem Bilde sein. 38. 8onne und Muine. Wie eine Blume sich kehret zum Sonnenlicht, So kehrt sich zu Dir mein Angesicht; Mein Angesicht kehrt sich, Maria! zu Dir, O Mutter! ach habe Erbarmen mit mir. 74 Habe Erbarmen, Maria! mit meiner Noth, Die quälend Dein armes Kind bedroht; Erbarme Dich meiner im bitteren Schmerz, Nnd flehe zu Jesu, zum göttlichen Herz! Schickt Er mir Leiden und schickt Er nur Trost und Lust, Ihn preiset ergeben des Kindes Brust; Ihn preiset die Seele, und hofft und vertraut, Wie Jericho's Ros« zum Sonnenlicht schaut. 39. M die Himmekkölligm. Erhab'nc Himmelskönigin, Am Throne unsre Mittlerin ! Begnadigte, die sich der Herr Zur reinen Mutter auserkor. Sich heiligte von Anbeginn; Sieh auf uns, holde Mittlerin! Des Geistes cingewechte Braut, Auf die der Herr mit Liebe schaut, Durch Gottes unerforschte Kraft Des Ewigen Gebärerin; Sei unsre Mutter für und für, In Demuth flehen wir zu Dir. 75 O Du, die heilig , rein und groß, Das Heil'ge trug im heii'gen Schooß! O Du, die Ihren Gott und Herrn, Das Heil, die Hoffnung aller Welt, Mit zartem Mutterarm umschlang, Hör' Deiner Kinder Preisgesang. * 40. MmeiME. Es blüht der Blumen eine Auf ewig grüner Au! Wie diese blühet keine So weit der Himmel blati. Wenn ein Betrübter weinet, Getröstet ist sein Schmerz; Wenn ihm die Blume scheinet Jn's leidcnvolle Herz. Und wer vom Feind' verwundet Zum Tode niedersinkt, Von Ihrem Dust gesundet, Wenn er ihn gläubig trinkt. Die Blume, die ich meine, Sie ist euch wohl bekannt, Die Fleckenlose, Reine, Maria wird genannt. 76 Mari,a Us die süße , Die Lilie auserwählt, Die ich von Herzen grüße, Die sich der Geist vermählt, Maria ist's die Reine, Die also lieblich blüht, Daß in so lichtem Scheine Der Roseif keine glüht. Erfreue, süße Blüthe, Der Erde finst're Grustz Erblühe im Gemüthe Mit Deinem Himmelsduft, Und Heiligkeit und Frieden Verleihe, unsrer Brust, Und nach dem Tod hienieden Des Himmels ew'ge Lust, 4l. Das Md. Ein Bild ist mir in's Herz gegraben, Ein Bild so schön und wundermild; Ein Sinnbild aller guten Gaben: Es ist der Gottesmutter Bild, In guten und in bösen Tagen Will ich dies Bild im Herzen tragen. 77 Ich sah's am Nande meiner Wiege, Auf meiner ersten Pilgerfahrt, Und dort schon hatten seine Züge Mir Gottes Schönheit offenbart. Dort lernt' ich meine Mutter lieben, Hab' mich als Knecht Ihr unterschrieben. Ich sah das Bild im stillen Haine, Wo einsam die Kapelle steht; Dort sprach ich oft beim Lampenscheine Mein einfach kindlich Nachtgebet. Nur Gott weiß, was in jenen Stunden, Mein schwer geprüftes Herz empfunden. Ich sah das Bild aus Gold gegossen, Hoch über einem Marmorbau; Im Wolkenraum von Glanz umflossen, Stand herrlich unsre liebe Frau, Ein Heller Stern aus dunkler Wolke, Sanft lächelnd dem getreuen Volke. Wie tobt das Meer in wilder Brandung! Dort schwankt ein Schiss am Felsenstrand; Jetzt, nach umsonst versuchter Landung, Erhebt der Steuermann die Hand: Er blickt zum Bild ani Felsen droben, Und plötzlich schweigt des Sturmes Toben. Ich sah das Bild in welken Händen Auf kummervollem Todtenbett. 78 Des Pilgers Leben sollte enden, Der letzte schwere Seufzer weht. Er drückt das Bild an seine Lippe , Und sanfter glänzt des Todes Hippe. Ja, wo ich je ein Herz gefunden, Dem diese Welt nur Kummer gab, Das nichts gekannt als Schmerz, als Wunde, Und nichts mehr hoffet, als das Grab: Da hab' ich auch dies Bild erblicket, Und Gram und Unmuth war ersticket. Dies liebe Wunderbildnist winket Mir Trost im Leben und im Tod. Dann, wann der dunkle Vorhang sinket Und glänzt das große Morgenroth, Dann hoff' ich in den Himinelsauen Dich, o Maria.' selbst zu schauen. 42. Die Mutter der RetrMeu. Aus dem Vaterhaus vertrieben Zu den Bächen Babylons , Fern der Heimat, fern den Lieben, Knechte fremden Siegerhohns, Rufen weinend wir Voll Klagen, Wir, die Kinder, hart geschlagen. 79 Tief in Schmerzen, tief in Leiden, Seufzen unsre Herzen bang, Bei den stillen Trauerweiden Schweigt der Harfen froher Klang; Ach, an Deinem Mutterherzcn Lasse ruhen unsre Schmerzen! Höre, Mutter, deine Kinder, Höre ihren Klaggesang, Ihren Kummer mach' gelinder, Mutter! die das Schwert durchdrang; Stille Ihren Schmerz, den bangen, Mutter! die das Kreuz umfangen. Unsres Males Blüthen sproßen Aus dem finstern Grabesstaub; Hat die Knospe fick erschlossen, ' Wird sie bald des Todes Raub; Denn der Abend sieht verblühet, Was im Morgenlicht erglühet. Ach, wie Viele, die hienieden Innig liebte unser Herz, Sind für immer hingeschieden, Ließen uns der Sehnsucht Schmerz! Tröste sie in jenem Leben, Mache, Mutter ! uns ergeben. Ach, wie Viele, die wir lieben, Haben trostlos diese Nacht, 80 Von den Schmerzen aufgerieben Bitter weinend durchgewacht! Stärke sie in diesem Leben, Mache, Mutter! uns ergeben. Einsam, von dem Sturm verschlagen, Irret hungernd manches Kind; Seine Seufzer, seine Klagen Uebertäubt der wilde Wind: Führe die verirrten Armen In die Heimath »oll Erbarmen. Laß auch uns zur Heimath wallen, In das alte Vaterhaus; Breite Deinen Kindern allen Dort die Mutterarme aus: Daß sie nach des Lebens Mühen Dir am Herzen ewig blühen. 43. Die Mniter des barmherzigen. O Mutter des Barmherzigen, Maria, sei gegrüßet! Wenn wir Dich Gott vertrauen seh'n, Wird jedes Leid versüßet. Sieh! gleich Verbannten seufzen wir Im dunklen Thal der Thränen hier. 81 O wende Du Dein Angesicht Auf uns vom Lichtgefilde! Den Tugendpfad hell' uns ein Licht Aus Deinem Äug', o Milde! Vor Sünde warn' uns sanft Dein Blick, Wenn die Verführung lockt zurück! In aller Trübsal, Angst und Noth Zeig' uns das Bild des Sohnes, Verklart im hehren Morgenroth, Vom Land des Tugendlohnes! Strahl' uns noch Trost im Tode zu, O süße, milde Mutter Du! 44. Zum Herzea Maria. Maria voll Gnaden! Dein Herz ich verehr', Kein Leid kann mir schaden! Wenn ich Dich verehr'! Dies Herz steht mir offen, Ich schließ' mich hinein, Will Hilfe da hoffen, In Freud' und in Pein. O Herz ich verehre Nach Möglichkeit Dich, Die Liebe vermehre, Das bitten wir Dich! 6 82 Mei» Herz kann nicht finden Die Ruh' in der Welt; Du reinste von Sünden, Du Lilienfeld! Die Welt mir verleide Durch heilsamen Schmerz, Von Jesu nicht scheide Mein zagendes Herz. Dein Herz war geduldig In Leid ohne Klag'; Es war ganz unschuldig Und doch voller Plag'; In Kämpfen und Streiten Erbitte mir Huld, In bitteren Zeiten, Maria! Geduld! O Herz! o mein Leben! O Hoffnung, o Freud! Von Demuth umgeben, Im Kreuz und im Leid. O daß ich sie liebte In Demuth, wie Du, In Sanftmuth mich übte, Maria! wie Du. Dein Herz, das in Flammen Der Liebe verging, Mit Jesu zusammen Gekreuziget hing. 83 O daß sich vermehrte Die Lieb' immerdar, Die Herzen verzehrte Am Kreuzes - Altar ! Ein Tempel der Weisheit, Der herrlichste Thron; Ein Tempel der Keuschheit Vom göttlichen Sohn. Ein Herz voller Schmerzen, Und doch voller Ruh', O Herz aller Herzen, Wie lieblich bist Du! Dein Herz, das behüte Das mein' allezeit. Erzeige mir Güte Im härtesten Streit. Dein Herz ich erwähle Zur Wohnung für mich; Den Leib und die Seele Empfehl' ich durch Dich. 45. Die Mükölügm. Maria, Maienkönigin! Dich will der Mai begrüßen; O segne seinen Anbegin, Und uns zu Deinen Füßen! 6 * 84 Maria, Dir befehlen wir, Was grünt und blüht auf Erden; O laß es eine Himmclszier In Gottes Garten werden! Behüte uns niit treuem Fleiß, O Königin der Frauen, Die Herzensblüthen lilienweiß Auf grünen Maiesauen. Vor allen sind's der Blümlein drei, Die laß kein Sturni entlauben: Die Hoffnung grün und sorgenfrei, Die Liebe und den Glauben. O laß die Blumen um und um Zn allen Herzen sprossen, Und mache sie zum Heiligthum, D'rin sich der Mai erschlossen. Die Seelen kalt und glaubcnSarm Die mit Verzweiflung ringen, Die stummen mache liebeswarm, Damit sie freudig singen. Damit sie gleich der Nachtigall Im Liede sich erschwingen, Und mit der Freude hellstem Schall Dir Maienliedcr singen. 85 46. Die Mime. W Palme sonnenklare! O Myrthe zart und mild! O Rose wunderbare Auf Jericho's Gefild! O laß den Dust den süßen. Maria! o Maria! O laß den Dust den süßen. In unsre Herzen fließen! O Blüthe Du von Jeffc! Platan' an Wassers Saum! Du Zions Bergcipreffe! Geweihter Friedensbaum! Erquicke uns im Schatten, Maria! o Maria! Erquicke uns im Schatten, Wenn durstig wir ermatten. O Mutter schmerzensreiche! Die nicht das Kreuz verließ! Als seine heil'ge Leiche Der scharfe Speer durchstieß: O laß dm Schmerz uns theilen, Maria! o Maria! O laß den Schmerz uns theilen Bon Sunden uns zu heilen. 86 O Mutter freudenreiche! Die gnadcnvoll belohnt, Verklärt im Himmelreiche Bei ihrem Gotte thront! O laß die Lust zu Heilen, Maria! o Maria! O laß die Luft zu Heilen!, Uns ewig bei Dir weilen! 47. Das Met. Die Hoffnung sank wie ein Blatt vom Baum, Das Glück zerrann wie ein Morgcntraum; Verhallt ist die Freude wie Glockenklang, Die Harfe trauert, die Saite sprang. Zu Dir erschallt unser Klagelaut, O Mutter, o Jungfrau, o Gottesbraut! O Mutter! o Jungfrau, o Gottesbraut! O Arch', von Gott uns zum Heil erbaut! O Quelle der Freuden, der Kranken Heil, O nimm aus der Wunde den scharfen Pfeil! Du gingst auf dem Wege der Schmerzen uns vor, Und blicktest ergeben zum Himmel empor. Du blicktest zum Himmel voll Zuversicht, Verzagtest durchbohret von Schmerzen nicht; 87 O schenke uns Flügel und lenke den Flug, Wohin die Liebe Dich selber trug, Vom nichtigen Staub, vom stürmischen Strand Zum Lichte, zum Frieden, zum Heimatland. 48. Die Römgin des Sieges. Maria vom Siege, wir rufen Dich heute, Als Kinder vor Deinem Altäre vereint; O kämpfe für uns im erschrecklichen Streite, Zertrete den Schädel dem höllischen Feind. O gib, daß die Seele im Streit nicht erliege. Und zeige Dich uns, als Maria vom Siege! Es kommen in Schaaren die Feinde gezogen, Sie packen mit gräßlichen Waffen uns an; Es rauschen, es brausen die stürmischen Wogen, O hilf! es versinkt der gebrechliche Kahn. Es drohet der Stolz mit verachtendem Blicke, Es drohet der Haß mit dem blutigen Dolch; Dort leget der Neid die verborgenen Stricke, Dort locket die Wollust, der giftige Molch. Und hinter der Feinde entsetzlichen Reihen, Erscheint ein Gerippe, das fürchterlich droht. O Mutter des Lebens, Maria, befreie Die flehenden Kinder vor plötzlichem Tod! 88 Du hast überwunden und Gnade gefunden, Der Herr ist mit Dir und verbleibe mit Dir. So helfe auch uns in den bittersten Stunden, Und bitte für uns in des Kampfes Gewirr. Du Heldin der Schlachten, Maria, bewahre Im Leben und Tod diese stehende Schaar; Dann bringen wir oft noch vor Deinem Altäre Die Kränze des Danks und der Liebe Dir dar. 49- Die MedenskimüM. Jungfrau, die die Palmen Sanften Friedens streust, O vernimm die Psalmen Uns'rer Dankbarkeit! Nimm, o Mutter, süße, Nach dem harten Streit, Nimm die tausend Grüße, Die Dein Volk Dir weihst. Als wir heiß gebetet, Als kein Sternlcin schien, Hast Du uns gerettet, Friedenskönigin! D'rurn wir nicht vergessen Dich in Ewigkeit, Reinste Mutter Dessen, Der die Welt befreit. 89 Hast Ihn ja geboren, In der großen Nacht, Der aus Himmels Thoren Frieden uns gebracht. Der zum Lebenssiege Mit dem Tode rang, Und ob dessen Wiege Schon der Friede klang. Mög't ihr Völker toben, Euer Plan mißlingt, Wenn die Mutter droben Ihre Palme schwingt. Will Sie uns nur zeigen Ihren lieben Sohn, Muß die Holte schweigen, Schweigen muß ihr Hohn. Jungfrau, so empfange Nnsers Dankes Preis, Den aus Hcrzcnsdrange Spendet unser Kreis. Zeige bei dem Sohne, Was die Mutter kann, Ja, vor Seinem Throne Nimm Dich unser an! 90 50. Miß alt Maria. O Hochgebcnedeite, Von keiner Sünd' entweihte, Maria sei gegrüßt! Dir glühen uns're Triebe, Die Du der schönsten Liebe Erhab'ne Mutter bist. Wie ruht auf Deinen Armen, O Mutter voll Erbarmen! Dein Jesus sanft und mild! Sein Äug', wie Deines, blicket Auf uns. O wie entzücket Dies himmelsvolle Bild. Dein Kind winkt allen Frommen, Durch Dich zu Ihm zu kommen Sie hören Deine Stimm', Hör't, was uns Jesus lehret, Thu't, was von Ihm ihr höret, Und folgst in Liebe Ihm. Wie ist Dein Wort voll Milde! Ja, hier vor Deinem Bilde Sei der Entschluß gefaßt: Wir wollen Jesum lieben, Und Seine Lehren üben, Wie Du geübt fie hast. 91 Wenn Deines Sohnes Willen Wir immer treu erfüllen, Dann liebst uns, Mutter, Du. Und führest, wenn wir sterben, Als Seines Reiches Erben, Uns Deinem Sohne zu. 5l. Mailied. Die Nachtigallen singen, Der Mai ist froh erwacht, D'rum wollen wir Dir bringen, Was uns der Mai gebracht, Und hier zu Deinen Füßen Mit Blumen Dich begrüßen, Maria, Maria, Maria! O Jungfrau, Dein Erbarmen Verschmäht die Blumen nicht, Die Dir die Hand des Armen Zum Kranze liebend flicht; Du hörst den Ruf der Schmerzen, D'rum rufen wir von Herzen, Maria, Maria, Maria! Wir bringen Dir die Blüthen Für unser Herz als Pfand, 92 O wolle uns behüten Mit treuer Mutterhand, Daß wir in Deinem Schooße Erblühen, gleich der Rose Maria, Maria, Maria! O Du, in Gottes Garten Als Gärtnerin bestellt, Beschirm' uns von den harten Gefahren dieser Welt, Daß uns der Feind nicht schade, Im Schatten Deiner Gnade, Maria, Maria, Maria! Maria, Gnadenbronne, Bethaue unser Herz, Du klare Himmelssonne, Verkläre Lust und Schmerz, Und laß uns, wenn wir sterben, Den Himmelsgarten erben, Maria, Maria, Maria! Und wenn auf Deinen Auen Der Himmelsmai dann blüht O Jungfrau der Jungfrauen! Sei gnadenvoll bemüht, Daß wir nut Maienzweigen Dann singen in dem Reigen, Maria, Maria, Maria! 93 52. Maria Hits! Salve Regina, Reinste aus Allen! An Dir die Sünde niemals je war. Da wir in Adam Alle gefallen, Warst nur allein Du außer Gefahr. Daß wir von Sünden rein Wenigst' im Todbett' sein, Hilf uns Maria, Maria hilf! Niemand hat jemals zu Dir geschrieen, Den Du, o Jungfrau! nicht hast erhört. Dies ist's, warum wir Alle hier knieen, All's zu erlangen, was man begehrt. Ruf, wer da rufen kann, Maria also an: Hilf uns Maria, Maria hilf! Tausend und Tausend haben gefunden Hilfe und Tröstung, und noch vielmehr In Leibsgebrechen, in Scclenwunden; Der Brunn der Gnaden ist niemals leer. Ruf, wer da rufen kann, Maria also an: Hilf uns Maria! Maria hilf! O wie viel' wären zu Grund' gegangen, O wie viel' würden zur Linken fteh'n, Wenn Du nicht hättest sie aufgefangen, Da sie schon sollten fast untergeh'n. Reich' nns auch Deine Hand' Jetzt und im letzten End'! Hilf unö Maria, Maria hilf! Aus diesem Leben, wann wir einst scheiden, Nimm uns Maria in Deinen Schutz. Wann schon der Feind uns auf allen Seiten Suchet zu stürzen, biet' Du ihm Trutz. Streck' uns die milde Hand, Füh'r uns in's Vaterland; Hilf uns Maria, Maria hilf! Salve Regina! wir Dich begrüßen, Salve Regina, Jungfrau gar mild! Wir fleh'n zu Dir, ja Alle zur Süßen: Sei uns're Hoffnung, sei unser Schild, So daß wir nimmermehr Sündigen, wie vorher, Hilf uns Maria, Maria hilf! 53. Rosenkranztteü. Es glänzt kein Licht im Sternensaal So hell, als wie der Sonne Strahl, Und unter Blumen glänzt hervor Der Rose schönster Purpurflor. Du aller Rosen Königin! Sei mir gegrüßt mit Herz und Sinn. 95 Ein Meisterstück aus Gottes Hand Gepflanzt, gepflegt im heil'gen Land, Gefielst Du schon von Ewigkeit Der heiligsten Dreifaltigkeit. Erblüht ini Garten Nazareth, Dort, wo der Engel grüßend steht, Und spricht: Es sei Dir keine gleich; Er nennt Dich Rose gnadenreich. Des Himmels und der Erde Pracht Aus dieser milden Rose lacht, Maria! Du entzückst mich ganz. Dir flecht' ich einen Rosenkranz. Den gold'nen heil'gen Rosenkranz, Umstrahlt von Deinem Tugendglanz, Bon Engelsgrüßen wind' ich Dir, Ach, nimm ihn gnädig an von mir! Der schöne Kranz er wird besteh'n, Bis einst die Welt zu Grund wird geh'n; Die Tugend ist den Rosen gleich Hier dornenvoll, dort freudenreich. Die Freude, Glorie und den Schmerz, Die flecht' ich um Dein Mutterherz, Und in den Kranz recht tief hinein Soll meine Lieb' gebunden sein! 96 So will ich täglich kränzen Dich, Bis Du im Tod bekränzest mich, Und mit dem Kranz der Seligkeit Sich einst mein Herz in Gott erfreut. 54. Mana, Römgm der Engel. Wir grüßen Dich heute mit frohem Sinn Maria! der Engel Königin; Dich führten die Engel im Erdenthal, Dir dienen die Engel im Himmelssaal. Sei d'rum uns gegrüßt mit frohem Sinn, Maria! der Engel Königin. Maria! Dich grüßte der Engel Mund Die Seligste auf dem Erdenrund; Du reine, Dn heilige Himmelsbraut, Von göttlicher Gnade so reich bcthaut, O, blicke auch gnädig ans uns hin, Maria! der Engel Königin. Maria! Dir sangen bei Flötenklang Die Engel den himmlischen Lobgcsang, Da in dem Stalle auf Deinem Schooß Der König der Engel lag nackt und bloß, D'rum singen wir heut' und immerhin: Maria der Engel Königin. 97 Und als Du an Kummer und Schmerz so reich Am Grabe wandeltest still und bleich: Da war es ein Engel im Lichtgewand, Der leuchtend auf seinem Grabe stand; O führe auch uns zum Lichte hin, Maria! der Engel Königin. Und als Dir die Stimme des Bräutigams rief, Und milde Dein Äug' im Herrn entschlief: Da kamen die Engel im Jubelchor Und trugen Dich leuchtend zu Gott empor, Und sangen Dir, wie im Anbeginn: Maria! der Engel Königin. Maria! gesell' uns zur Engelschaar, Die Dich umschwebet so licht und klar, O Mutter der Gnaden, Maria Du! Gesell' uns den leuchtenden Engeln zu. Dann fingen wir Dir mit frohem Schn: Maria! der Engel Königin. 55. -Maria kitt' sirr aas. V Du heiligste, v Du seligste, Liebste Jungfrau Maria! Heißgeliebte himmlische, Unbefleckte, rechtste! Bitt' o Maria! O bitt' für uns! 7 98 O Du gütigste, o Du mildeste Süße Jungfrau Maria! Wunderschöne, liebliche, Wunderbare, freundliche! O Du weiseste, v Du zarteste, Du, o Mutter, Maria! Mutter voll der Gnaden, Ohne Erbesschaden! O Du glücklichste, o Du freudigste, Liebe Mucker Maria! O Du Christenhelferin, Sei für uns Fürsprecherin! VII. 56. H. KloPus. H.. Aloisius! ich will Dich Preisen, O großer Fürst im Himmelreich! Wer kann Dir würdig Ehr' erweisen; Du warst an Unschuld Engeln gleich. Wir fliehen zu Dir, Aloisius Und weihen unsre Herzen Dir: Aloisius, Aloisius! Ach schenk' uns liebend auch Dein Herz! 99 Der Höchste hatte Dich erkoren, Daß Du nur Ihm sollst eigen sein; Du hast die Unschuld nie verloren, Du bliebst von Sünden allzeit rein. Du hast die ganze Welt verachtet, Weil ihre Freuden eitel sind; Hast nach dem Jenseits nur getrachtet, Und himmlisch war Dein Herz gesinnt. Am Kreuze Jesus zu betrachten. Ihn anzubeten am Altar; Mit Jesu seine Mutter ehren, War Deines Herzens größte Freud'. Doch, ach, der reine Jüngling büßet, Verzehret sich in bitt'rer Reu'. Nicht Thränen nur, sein Blut vergießet, Der fast war ganz von Sünden frei. Wie Muß vielmehr ich, Sünder, büßen, Gonzaga! ich muß Büßer sein, Wenn ich dereinst will Gott genießen, O flöße Du mir Reue ein! 57, L. Schönstes Vorbild jeder Tugend, Sei Aloisius gegrüßt, Der Du schon in zarter Jugend Hoch begnadigt worden bist. 7» 100 O wie glänzte seit der Taufe Hell an Dir der Unschuld Kleid! Und im ganzen Lebenslaufe Ward es nie von Dir entweiht. Einem Seraph gleich entzücket, Fand'st Du Dich am Tische ein, Wo uns Jesus selbst beglücket, Uns'will Gast und Speise sein. O wie glühte Dein Verlangen Nach dem wahren Himmelsbrod! Fromm und oft — Ihn zu empfangen Deinen hier vcrbvrg'nen Gott. Kindlich zart war Deine Liebe Zu der Himmelskönigin ; Du gabst ihr aus reinstem Triebe Dein Gelübd' zum Opfer hin: Allzeit rein nnd keusch zu leben. Wie ihr Beispiel Dir gezeigt. Du bleibst ihr als Sohn ergeben, Sie als Mutter Dir geneigt. Früh hast Du den Kampf vollendet, Zu dem Lohne rief Dich Gott, Den Er allen reichlich spendet, Die getreu sind bis zum Tod. Laß't mich''riefst Dn, freudig eilen, Hin in's schone Vaterhaus! Nicht inshr mag ich hier verweilen, Gern zieh' ich von hinnen aus. 101 Bitt' für uns, wenn die Gefahren Droh'» von Hölle, Welt und Fleisch, Daß die Treue wir bewahren, Daß wir bleiben fromm und. keusch; Bitt', daß wir nur Gutes üben, Uns vor jeder Sünde scheu'», Daß wir allzeit, hier und drüben, Mögen Gottes Kinder sein. Bitt, daß wir der Sünden Menge, Uns'rer Seele wahren Tod, Tilgen durch der Buße Strenge, Wie es Jesus uns gebot; ' Daß Er uns stets frei von Sünden, Und zum Leben neu erweckt Möge an dem Tische finden, Den sein Allmachtswovt gedeckt. Wenn auch wir zur Jungfrau stehen, Wie Du kindlich fromm gcthan, Nimmt auch sie, wie Dir geschehen, Mild sich unsrer Nöthen an. Bald vergeht dies kurze Leben Und der Erde schönster Tand! Ist es gut vollbracht, dann schweben Wir hinauf in's Vaterland. Wo Du stehst am Gottes Throne In der auserwählten Schaar, Reicht der Herr auch uns die Krone, Sie, die nimmer welket, dar; 102 In der Engel hohen Weisen, Wollen wir mit Dir erfreut Den Dreieinigen dann Preisen Durch die ganze Ewigkeit. 58. 6. Himmel, staun't in Menschen Hülle Eine Seele engelrein. Freu' dich Erd' in deiner Fülle Des Triumph's auf Erd' erreicht. All' sein Leben, all' sein Handeln Ist der Unschuld ernstes Bild, So wie selbst die Engel wandeln, Wenn ein Körper sie umhüllt. Nie kann so die Lilie prangen, Wenn im Sonnenlicht sie strahlt, Wenn im Äug', und Stirn und Wangen Sich der Unschuld Friede mahlt. Keusche Sitten und Geberden, Jungfräuliche Reinigkeit, Sind der Reinen Schmuck auf Erden, Und des Himmels Augenweid'. Von der Liebe fast verzehret Brennt das Herz in voller Gluth, Immer wird die Flamm' vermehret, Denn er liebt das höchste Gut. 103 Steiget Wünsche, steig't Gedanken Mit der Liebesflamm' vereint; Diese Lieb' hat keine Schranken, Wie der Gott, dem sie sich schenkt. VIII. 59. ümbrosiaiüscher- Lobgesaug. Großer Gott, wir loben Dich, Herr, wir preisen Deine Stärke, Vor Dir beugt die Erde sich Und bewundert Deine Werke, Wie Du warst vor aller Zeit, So bleibst Du in Ewigkeit. Alles, was Dich preisen kann, Cherubim und Seraphiyen Stimmen Dir ein Loblied an; Alle Engel, die Dir dienen, Rufen Dir stets ohne Ruh' Heilig, heilig, heilig zu. Heilig! Herr Gott Sabaoth, Heilig! Herr der Kriegesheere, Starker Helfer in der Noch! Himmel, Erde, Luft und Meere Sind erfüllt von Deinen» Ruhm, Alles sist Dein Eigenthuni. 104 Der Apostel Christi Chor, Der Propheten große Menge, Schickt zu Deineni Thron empor Neue Kob- und Dankgesänge.; Der Blutzeugen große Schaar Lobt und preis't Dich immerdar. Auf dem ganzen Erdenkreis Loben Große und auch Kleine, Dich, Gott Vater? Dir zmn Preis Singt die heilige Gemeine; Sie ehrt auch auf Deinem Thron Deinen cingebornen Sohn. Sie verehrt den heil'gen Geist, M Welcher uns mit seinen Lehren Und mit Tröste kräftig speist, Der, o König voller Ehren! Der mit Dir, Herr Jesu Christ, Und dem Vater ewig ist. Herr, erbarm', erbarme Dich, Uebcr uns, Herr! sei Dein Segen; Deine Güte zeige sich, So wie wir zu hoffen Pstegem Auf Dich hoffen wir allein, Laß uns nicht verloren sein. Svete pesmi. Stran. Pred in po žegnu.105 Štiri pesmi pri sv. maši 106. 109. 112. 116 Dve pred pridigo.119. 120 Pesmi o raznih cerkvenih časih: Adventna.122 Dve postni .124. 125 Velikonočna.127 Dve o sv. ftešnjim Telesu . . . 128. 130 Pred sv. Obhajilam .131 Po sv. Obhajilu.132 Jezus v sv. zakramentu.132 Hrepenenje po Jezusu.133 Vesela pesem Jezusu.134 Dobri pastir.136 Nar slajši Serce .137 Petnajst pesem v počešenje Marije De¬ vice . od 138 do 157 Sveti Alojzi.157 Zahvalna.158 Srucf poit 3. $ub. aJHHijs in 8aifxu^. 105 » 1 . 1. Pred žegnam (blagoslovam). V 1 Oiastimo Te. živ! kruh angeljski! O pravi Človek skup ino li o g nebeški! Sveto, sveto, sveto , Sveto, čez vse sveto Jezusa ltešnje Telo V svctimu zakramentu. Po žegnu (blagoslovu). Nikdar nas ne zapusti, O Jezus vse sladkosti! Soscbno na zadnji cas Modi, Jezus! Ti pri nas. Častito vsak cas bodi Presladko ime Jezus, Ino ime Marija! 106 II. 2. Pri sveti maši. I. Kirie. (rVed Bogam pokleknimo, Povzdignimo serce; V nebesa zdaj pošljimo Vse misli in želje. Ta dar presvete maše Sprejmi od nas. o Bog! Naj zbriše grehe naše, Naj varje nas nadlog. Gloria. Bogu bod’ čast in hvala! Na zemlji mir ljudem; K’ je milost Božja dala Rešenje vsim stvarem. Bog! hvalo ti pojemo, Prišel si greh odvzet; Ti slavo, čast dajemo; Ti sam, o Bog! si svet. Evangeli. Bog sam nam oznanujc V življenje srečno pot, Temoto razsvetljuje, Nas varje grešnih zmot. Kristjani, poslušajmo, Kaj Jezus nas uči; Po njem se vsi ravnajmo , De vsak sveto živi. Vera. To verjem, Bog nebeški ! De ti si Stvarnik moj; Odrešil rod človeški Je Sin edini tvoj; Svet’ Duh pri nas prebiva Od Jezusa poslan; Pomoč njegovo vživa, Na svetu vsak kristjan. Darovanje. Sprejmi Bog, Oče večni! Od nas prečisti dar, Ga grešniki nesrečni Damo na tvoj altar; Za svoje hudobije, In eeliga sveta; Naj nam jih čisto zmijc, Nam tvojo milost da. Sanklus. Svet, svet, svet Bog nebeški, Oblast imaš čez vse! Ves svet in rod človeški Ti hvalo, čast daje. Naj vedno hvaljen hode! Cešen in povikšan, Odrešit vse narode Od Boga nam poslan. Po Povzdigovanji. 0 angeljci, hitite , In pridite z nebes! Z nam’ sveti, kruli molite! Ni več kruh, Bog je res. Počutkam vsim telesa, Je Jezus tukaj skrit; DeV skorej šli v nebesa (Ja gledat in častit. Zaviivanje. Moj Jezus! tebe vziti Iz serca jez želim; Pa k teb’ ne morem priti, Ker tolikrat grešim. Operi dušo mojo. Slabosti njene veš; Pokaži milost svojo, De v duhu v mene greš. Konec. Svet dar smo dokončali. Odpeli čast Bogu ; Očetu darovali Njegoviga Sinu. Mertvim in živim sprava Za grehe naj bo to; Naj nam bo vsim zastava De pridemo v nebo. 3. Pri sveti maši. Kine. $red tabo na kolenih. 0 Bog, te molimo. In polni želj ognjenih K tebi zdihujemo. Daritev svete maše Si daj, o Bog, dopast’, In zdihovatijc naše Povikšaj tvojo čast! Gloria. Čast, hvala in hvaležnost Je tvoja bla in bo 5 Nepokoj in betpžnost, 0 Bog! odverhi jo. Daj nam miru in tebe, Bog! vedno deržat’ sc 5 V teb’ iskati tebe, Vesel’ častiti te. Evangeli. ’Z ust Božjih se iz-liaja Svet evangelijum, V serce se nam vsaja. Nam razsvetljuje um. Bog govori, Bog večin, Per Bogu ni laži, O srečin, trikrat srečin , Kater’ se ga derži. Kredo. Bog Oče, mi spoznamo, De vse je tvoja stvar, Kar je in kar imamo , Dobrote tvoje dar; Od tebe. Oče, ide Sin rojstva večniga, Spočetje njega pride Od Duha svetiga. Darovanje. Naj, Bog, dopade tebi, Kar ti darujemo; Scer kruh je sam na sebi In vino zgolj samo; Pa ’z kruha in iz vina Bo kmalo, kar zdaj ni, Edin’ga tvoj’ga Sina Telo in prava kri. Sanktus. Povzdignimo, kristjani, Vsi svojo pesem zdaj, Zapojmo skupej zbrani: Svet, svet na vekomaj V nebesih in na zemlji Se vidi njega moč; Nevercam, Bog! pojemlji O vzcm’ jim uma noč! Po povzdigovanji. Molimo klečijoči Boga zakritiga, Oko ga ne razloči, Pa vera znat’ ga da. Zdaj tukaj brez pogleda, 0 Bog te vidimo. Zadosti je beseda. De tebe vidimo. Zaviivanje. Vel’k čudež se odkriva, Vel’k čudež se godi, Gospod se zde j vživa, Tud’ vera ’ma oči. Podoba je seer vina, Podoba kruha vsa, Ne vid’ se nič spremina, Telo in kri je pa. lle missa esl. Ker smo zdaj mašo sveto Spodobno slišali, Povz’mimo čast, odpeto In hvalo z angelci. Dopade naj mu djanje Opravljen’ga dani, Zvirk gnade bod’ darvanje, Nam dolžna, čast Bogu. 4. Pri sveti maši. III. Ktrie. trVed štolam tvoje milosti, Tvoj verni Ijud kleči: In tebe, Bog, v ponižnosti Svojiga serca časti. Štor’ milost tim, kater žele V solzah oprat’ lastne dolge. Odpusti Oče grešnikam. In skaži se dobrotljiv nam, Dobrot — ljiv ,— nam, Dobrotljiv skaži se nam. Gloria. Čast bod’ na visokosti Bogu na vekomaj, In mir po širokosti Na zemlji bod’ vselej. V ponižnosti pojemo Teb’ hvalo, trojni Bog! Od tebe zgol prejmemo Rešenje iz nadlog. Kr. angeli. Iz tvojih ust izide Svet’ evangelium, Na dno leto se snide Vsih kristjanov um; Modrost nas sama viža, Resnica nas uči: • ts. Kdor se pod njo poniža, Ta srečno prav živi. Kredo. Gospod, pred tabo s trepetanjem Te tvoja verna stvar spozna! In verje z živim spoštovanjem Na tebe praviga Boga ; ftfS Tud’ verje v tvoj’ga ljuVga Sina, Spočefga od svefga Buha, Ko Jesova ga korenina vdj V deviškim cvetji je scvetla. Darovanje. Tvoj mašnik zdaj daruje, Gospod , lete dari, 8 Z njim tud’ tvoj ljud zdihuje, In s sercam kvišk’ puhti. Cist kruh je ino vino Za grehe naše dar, K’ tvojiga Sina spomino Je obložen altar. Sankt us. Poj: Sveti, Sveti, Sveti Je Bog in naš Gospod, Z angelci pojte: Sveti Si ti, Bog Sabaot. V nebesih in na zemlji Vso hvalo, čast vselej Stvari, Bog! svojih jemlji Zdaj, ’no na vekomaj. Veseli vkup pojemo Iz serca ccliga, Živo ga vsi sprejmemo Njega svoj’ga Boga. Ko nam v imenu pride Gospoda našiga, Ves svet se k časti snide Sinu njegoviga. Po povzdigovanji. Poglej, o Oče, z visokosti Ves milostljiv na ta altar! 115 Ti na-nj postavhno po dolžnosti Zdaj Telli dopadljivi dar: Ta dar je sam tvoj Sin edini, Iz zgol ljubezni darovan: Za nas prisojen nmornini Strašno na križi bil zaklan. Obhajilo. Gospod! jest nisim vredin, Deb’ Tebe dans zavžil, Al reci, de bom vredin Ter bodem zopet živ. V duhu Tebe prejeti Iz serca jest želim, Daj , Ženin naš presveti, De gnado zadobitn. Per koncu svete maše. Ta ofer smo končali, Ta dar je. Bog, tvoj Sin: Mi smo vsi skup spoznali Tvojih darov spomin. Skoz njega smo prejeli Rešenje z naših vez. Zdaj zadnjič nam dodeli Svoj žegen iz nebes. ' > cX3^- 8 * 116 5, Pri sveti maši. IV. Kirie. Kog, pred tvojim vcličastvam Molimo iz pralia te; S svoje milosti bogastvani Se ozri v nas grešnike. Ofer naš naj ti dopade Jagnje je brez madeža: Jezus, vir nebeške gnade, Ki odjemlje greli sveta. (iloria. Čast Bogu na visokosti! Sveto je njegovo ime; Po stvarjenja širokosti Naj ga vse stvari častč. Hodi hvaljen! bodi moljen! Večni, trOjedini Bog! V tvojo večno čast odvoljen, Naj ti služi zemlje krog. Evangeli. Evangeli je resnica, Varuje nas grešnih zmot; Nam je luč, nam je vodnica Skoz življenja temno pot. Nauk večniga življenja Ti, o Jezus! sam imaš; Luč modrosti, razsvetljenja. Učenik, nam vernim daš. Kredo. Verujem v Doga Očeta, Neba, zemlje stvarnika; V Sina, odreš’nika sveta, Ino v Duha svetiga. Verjem tudi vse resnice, Ktere Jezus je učil; Ce se prav deržim pravice, Hom v nebesih ga. častil. O/fertori. Večni Oče vse dobrote! Mil’ poglej na ta altar, Za breskončne grehov zmote Ti damo prijetin dar. Svet’ga kruha ino vina 'Dar ponižno darovan, To je ofer tvoj’ga Sina Za žive in mertve dan. Sanktus. Z angelci na glas pojemo Sveto pesem, o Gospod! Vse češenje ti dajemo: Svet, svet, svet, Bog Sabaot! De b’ za tvojo čast se vneli, Nam, o Bog, dobrotljiv daj! Bomo tvojo hvalo peli Tu in tam, na vekomaj. Benedilclus. Bodi moljeno, češeno! Rešnje Jezusa Telo ! Nam v zveličanje rojeno , In na križi ofrano. Bodi moljena častita, Jezusova rešnja Kri! Ki za naš greli si prelita, In za grehe vsih ljudi. Agms Dei. Mili Jezus! Božje Jagnje! Nosiš grešnikov dolge, Naj se tvoja milost nagne, Svoj svet mir mi daj v serce: De se sklenem z vernim duham V Zakramentu zdaj s teboj; Poživljen z nebeškim kruliam Bodem živ in mertev tvoj, Ite missa est. Zegnaj, Bog, nas trojedini, 7t močno . milostno roko , V greha in skušnjav dolini Varuj nas nesreče z njo. S svojo milostjo ostani Vselej, o Gospod, pri nas; Kon’c življenja nas ohrani, Nam odkri svoj svet obraz. III. 6. Pred pridigo. 5) Jezus, duša moja Je žejna slišat’ te, Ker le beseda tvoja Resnica večna je; Oznani nam povelje Življenja večniga, Besedo, k’ nam veselje, Neskončno srečo da. Tvoj nauk nam tamoto Duš naših razsvetli, In pameti slepoto 7j resnico razjasni. Slep človek sam od sebe Ne ve, kaj je hudo, In dobriga brez tebe Spoznal nikol’ ne bo. Beseda tvoja kaže V nebesa pravo pot; Ce naša pamet laže, Nas ona varje zmot. Le ona da spoznanje, De vidimo svetost, Odverne grešno djanje, Podpira nam slabost. O de b’ beseda tvoja Ne vtihnila nikdar. O daj, de duša moja Prejema ta tvoj dar; Daj v križih, daj v skušnjavah, V skerbeh nam Bog, ga daj, Nas veseli v težavah, Nas pelje v sveti raj. --'DG— Vera, upanje in ljubezen. V Z ivn verjem, terdno upam, Serčno ljubit’ te želim. Daj mi, Bog, tvoj glas sprejeti, Zmotam pa serce zapreti; Sej iz rok ljubezni tvoje Je prišlo življenje moje. Vero, upanje povikšaj, De v ljubezni ves gorim. Tri peršone so v skrivnosti, Le en Bog v svoj svetosti, V bistvu so moči enake, Čudne dela so od vsake. V tebe, Oče, na višavah Bom zaupal v težavah; Tvoja roka me podpcra, Če inc svet, pekel zatera. Jezus, tvoje odrešenje. Naj me varje v pogubljenje, Je nebesa odklenilo, Upanje nam uterdilo. Ti me, sveti Duh, podperaj, Strah v sercu mi zateraj; De sc vterjen ne preganem, Živ ud Jezusov ostanem. Tebi hočem zvest ostati. Svet naj žuga me končati, Le do tebe čem hiteti, In z veselim sercam peti: Ljubi Oče! tebe ljubim, Tebe ljubit’ hrepenim. Kadar ura mi odbije In me tamni grob zakrije, Ko trohljivost ž’vot razderc Naj se v mojim sercu bere Ljubi Oče, tebe ljubim, Tebe ljubit’ hrepenim. a v. 8. Adventna. \Pi, oblaki, ga rosite! Ali zemlja naj ga da Ve nebesa ga pošljite. Skor Zveličarja sveta! Milo so ljudje zdihvali, V grehih in v tami ječali; Bog je bil zemljo preklel, Greh nebo človeku vzel. Oče se nebeški vsmili, Vidi tol’ko bolečin; De bi se ljudje rešili, Se ponudi Božji Sin; D’vico Gabriel pozdravi, In Marija čista pravi: Lej, pokorno je serce , Kar Gospod mi zapove! Zgodba sveta in vesela Nam odklene vsim nebo: Lej, Devica, je spočela, In Beseda je mesč! Pred Gospoda pokleknimo, Njega milost zahvalimo. Blagor tebi, grešni svet! Jezus pride greh odvzet. Bratje! dosti je že spanja, Glas nebeški kliče nas, Dan se bliža, noč odganja, Zdaj prihaja srečni čas. Odverzimo vso hudobo, Oblecimo pa svetlobo, De preide grehov noč, In nas vodi Božja moč. Ne živimo več pregrešno, Svet apostel nas uči. Ne nečisto, ne požrešno, Nevošljivost naj beži; Naj se vsak pred njim poniža, I{ter’ga prihod se nam bliža, De bo s čistim sercain vsak Le Zveličarju enak. O Zveličar! pridi skorcj, De se spolni, kar želim, O pernesi moč od zgorej , De sc čisto spokorim, Ti pernesi mir nebeški, De ga vživa duh človeški ) Daj, de pridem sodnji dan Med ovce. na desno stran. 9. Postna. I. ffam na vertu oljske gore Izveličar naš kleči, Smertna.žalost ga premore, Oh, kervavi pot poti. In le hujši so težave, Vidi strašno Golgato; Le učencov trudne glave V terdnim spanj’ počivajo. Že sovražni trop prihriije, Iškarjot ga sam pelji. Jezusa hinavc kušuje In sovražnikam izdi. „Kaj vi išcte“ — jim reče. Straha vsi popadajo; On še jim pa branit’ neee: Rabeljni ga zvežejo. Iz ljubezni do Očeta, In do grešnih nas ljudi, Za dolgove vsiga sveta Božje Jagnje v smert hiti. Togote se trinogavci Krotki Jezus le molči. Ljudstvo šuntajo hinavci: Križaj, križaj ga! kriči. Nejevernih na sodniši Ga nedolžniga spoznd, Judovstvo pa na dvoriš! Se vtolažiti ne da. „Jez ne najdem —Ponei vpije—, „De bi smerti vredin bil.“ „Naj nad nas pa se razlije, — Kliče ljudstvo, —Njega kril 41 10. Postna. II. ®aj, mi, Jezus, de žalujem’, Smert, terpljenje objokujem, IC’ si ga Jagnje, ti prestal, Grehe zbrisal, milost dal. Jezus daj, de tvoje rane Nas presunejo kristjane, To terpljenje prebritko Nam pomoč naj v smerti bo. 126 Nas odrešit’ sinert si zvolil, Pred Očetam trikrat molil , Si kervavi pot potil, Kelh terpljenja čisto spil. Tolovaji Te obdali, Tc zvezali in peljali, Uklenili ti roke, Ktere celi svet derže. Trinogi so te sodili, Križaj ga, hudobni vpili, Tepli, bili, de se kri Iz bolečih ran cedi. Ternje bode čelo tvoje, Za velike grehe moje, Tebi, Jezus, Kralj sveta! Zeslo , terst, se v roke da! Oh! na križ so te razpeli, In na križi te še kleli! Oh, za nas si tolk’ terpel! In za naše grehe umeri. Naši grehi so te zdali, Tebe, Jezus, zasramvali; Za naš greh tepen si bil, In na križi kri prelil. Daj nam tebe le iskati „ Svoje grehe objokvati. De se tvoja rešil ja kri Kdaj nad nami ne zgubi. 11. Velikonočna. Zveličar naš je vstal iz groba! Vesel prepevaj, o kristjan! Premagana je vsa hudoba! Dans je rešenja tvoj’ga dan. Poterta je pekla oblast! O poj kristjan. hvaležno čast! Alleluja, alleluja! Kje, smert, je zdaj premaga tvoja In tvoje ojstro želo, kje? Veselo upa duša moja. Življenje večno čaka nje. Moj Jezus je od mertvih vstal'. Kraljestvo Smert i pokončal. Alleluja, alleluja! Prešlo te je. o grob , strašenje, Vsejano v tebe je telo, De bo poklicano v življenje, Kjer več trohnenja zanj ne bo; De trupla prah ino pepel Spet oživi častit vesel. Alleluja, alleluja! 128 O sreče dan, o dan veseli, Ki ga je storil nam Gospod! De b’ njemu večno hvalo peli! Odrešen je človeški rod! Odpert stoji nam paradiž, In vrata vanj je sveti križ. Alleluja, alleluja! Iz groba grehov, duša, vstani, V novo življenje z Jezusam , Odrešena serčno se brani Premaganim sovražnikam. V ljubezni sveti zvesta stoj Zveličarju hvaležna poj: Alleluja, alleluja! '^'cX3 v “' 12. Sveto Rešuje Telo. I. Cvetice ve, ki noč in dan cvetete Pred Jezusam, o trikrat blagor vam! Očesec vele dokler ne zaprete Se, srečne, pred ne ločite od tam; O de bi mogel jez, kjer ve merjete, Na vaši stopnji bit’ pred Jezusam , De bi pred Njim za njega dal življenje, Ki dal je sebe v moje odrešenje! Tud’ blagor vam, ve svetlobele sveče! Tam gorite Zveličarju na čast; 129 O (le bi jez deležin bi! te sreče Goreti zanj, vtopljen v nebeško slast, De bi, enako vam, serce goreče Povžilo v meni se Gospodu v last, Bi jez zamenjal z vami stopnjo svojo! Doseglo kaj bi srečo radost mojo? Bod’ slava Tebi, blažena posoda! Ki v tebi On prebiva, ljubi moj, Vdeljena ti je prečastna osoda, Kot Božji liram se svetiš pred menoj; O, ko bi služba, v se hranit’ Gospoda, Mi dana bila le en dan — nocoj! Ves gorel bi, ljubezni se povžival, Ker bi ljubezni plamen v men’ prebival. Al vender kelh, in sveče, in cvetice! v O kol’ko srečniši sim jez, kot vi! Ge pride k meni zvest pastir ovčice, Mi vziti svoje da meso in kri; Ge v Jezusu prejmem nebes slaščice , In v sercu mojim Kristus sam živi, Takrat medlim, merjeni moči ognjene, Ker se Zveličar moj sam z manoj sklene. O duša, kakor vešica sc sukaj Okol’ te luči neprenehama, Od vere in ljubezni živi tukej, Ogrevaj se v svetlobi Ljubiga. 9 In kadar se ti da prejeti, ukaj, S Teboj mu poje truma angeljska; Objemi ga, terdo sc ga okleni, Ter prosi: Daj ljubezen, Jezus, meni! '- y cO- 13. Sveto Rešnje Telo. II. P ridi molit, o kristjan ! Od ljubezni svete vžgan, Kjer je Jezus v Zakramentu Iz ljubezni dan. Tukej so svete reči; Jezusa Telo in Kri; Duša. ktera Njega vživa, Se ne pogubi. Hod’ česen, Odrešenik! V nadlogah pomočnik, Svojini vernim, tebi zvestim Varli in učenik. Spokorjenja daj solze, Grehov zbriši nam dolge; Vera, upanje, ljubezen Naj v nas gore. Kadar umerje telo, Vzemi dušo Ti v nebo, De se bomo veselili Vekomaj s tebd. 131 V. 14. Pred sv. Obhajilam. $o odpcrle se nebesa; Glej! že kralj nebeški gre, Duša! vzdigni se s telesa! In nasiti si želje. Truma angelov se zbira, Tam na altarji moli ga; Tam studenec gnad izvira. Glej tam svoj’ga Ljubiga. Oh ne čakaj, Jezus mili! Pridi, pridi, ljubi moj! Prosim, naglo se usmili Mene, skleni se z menoj! Res Gospod, de nisim vredin. De pod mojo streho greš. Kak’ pa Tebe sim potrcbin, To nar boljši sam Ti veš. Saj ne morem več živeti. Ge ne prideš, o Gospod! Tebe serčno čem objeti, De! popred ne grem odtod! Torej Jezus ljubeznjivi. Pridi in nasiti me! De v ljubezni ncvgasljivi Večno s Tabo sklenem se! 9 * 132 15. Po sv. Obhajilu. Zdaj. o duša moja pevaj, Jezus tvoj — Je s teboj. Zdaj zročuj. — Zdaj zdihuj, In v ljubezni se, ogrevaj! Zdaj vesela glas zaženi: Jezus moj! — Res si moj! In kot zdej, — Vekomej Prosim; moraš biti v meni! Tako dolgo bom prosila : Jezus moj! — Bod’ z menoj! De s Teboj, — Ljubi moj! Po nebesih bom hodila! —— 16. Jezus v sv. Zakramentu. Oj Jezus, o sladak spomin, Veselje serčnih globočin; Čez med in pa sladice vse Prič’jočnost Tvoja sladka je. Ni moč zapeti lepšiga . Ne slišati prijetniš’ga, In slajši misli tudi ni. Kot si naš, Jezus mili, Ti. Spokornim Ti si upanje Pravičnim pa veselje vse; Kak’ dober tem. k’ Te išejo, Oh, kaj še tem, k’ Te najdejo! Naš jezik je ne dopove Tud čerka ne, sladkosti te; Le kdor si skusi, ve in zna, Kaj je ljubiti Jezusa. 50 lačni še, ki Te jedo. Jih žeja še, ki Te pij d; 51 ne žele nič ljubšiga. Kot Tebe, mil’ga Jezusa, — Veselje bodi, Jezus, nam Ki boš plačilo naše tam, Ti bodi naše slave vir Zveličanje , nebeški mir ! 17. Hrepenenje po Jezusu. 5) kam Gospod, •— Gre Tvoja pot! Kam stopnje Te peljajo? Se že mraci, — Sc dan temni, In zvezde že njigljajo. Zveličar moj! — Pi*i nien’ obstoj Te cem pod streho vzeti $ Hes hišica — Je srotica. Pa željna Te sprejeti. 134 Straši me noč, — Sovražna moč, Gospod pri men’ ostani! Kjer Ti stojiš, — Noč razsvitliš, Strahovi so pregnani. Vkup bodeva — Večerjala, O sreča ne’zrečena ! /iv kruh mi bo — Tvoje Telo; Men’ duša oživljena. Pri men’ obstoj — Preljubi moj! Ki v limbarjih prebivaš , S cvetlicami — Posteljem Ti Serce, de v njem prebivaš. 18. Vesela pesem Jezusu. 0) Jezus, ves moj blagor Ti! Ljubezen sladka čez moči! Serce po Tebi vse gori, Ko v tebi le sc zveseli. Ne zmaga zlato solnce te, Ti umakne mila luna se, Prijazna zarja zad ti je, In tudi svitle zvezdice. 135 Tak čisto lilje ne cveto, Ne blage rože tak lepo, Duha violce ne dajo, Ne drugo cvetje tak’ ljubo. Tak sladka ni nobena stvar, Ni tol’ko drag nikaki dar, Tak mil prijate] ni nikdar, Kot sere Ti. mili gospodar. Ti dušo mojo sam živiš. Seboj v ljubezni zaročiš; Mi toljko radost dodeliš, Serce obilno zveseliš. O ljubi ženin sladki cvet! Si drajši mi ko celi svet, Za Te vse slasti štejem v smert, In raji križ izvolim spet. Po Tebi le so želje vse Ki zame v smert izdal si se; Porosi s svojo gnado me, Ker s sercam, z ustmi prosim Te. Serca veselje ti sladko Ki si me ljubil tak’ močno, Ko iz-teče mi življenje to, Me pelji v večni mir, v nebo. -OCN- 136 19. Dobri pastir. T?i, o Jezus serčno mili, Naš pastir nar boljši si! Kak bi vcndcr ne ljubili Zvesto te 'z 'vsili moči? Doli k nam si sc ponižal, In ovčic iskat prišel; Ljud nezdušni te je križal, Za naš greh si smert tcrpel. Kak’ uboge me ovčice Tebi to vernile bi? — Svoje damo ti dušice V duhu čiste vdanosti. Zvesto bomo poslušali Tvojih ust presladki glas , Tvojo voljo spolnovali Radi bomo vsaki čas. Oh prijetno je hoditi, Pasti v Tvoji čedi se! Kak’ je sladko Ti slediti In ljubiti večno Te! Pasi nas, o Jezus mili V cvetji svojiga medu; Daj, da bi sladkosti pili Pri studencu večnimu. 137 20. Nar slajši Serce. S erce nar ljubeznjivši V nebesih in na sveti, Kdo da mi grešnim’ sinu, Od Tebe pesem peti ? — 0 Jezus Tvoje sladko Serce Naj ljubijo časte Vse ljudstva, vsi jeziki. Vse angeljske verstč. Ti Serce si ponižno. Oh daj spoznat’ mi Tebe, De Tebe vsak čas išem, Ne išem samo sebe. Ti Serce si vse čisto Nad belo lil’jo belo, O deb’ tud’ moje serce V nedolžnost’ obelelo. O Serce, sladko Serce ! Z roso nebes napajaš Pravične in nedolžne, Zveličanje jim dajaš. O Serce, dobro Serce! Vse grešne k sebi vabiš Vse hudo, kar so slor’li, Poboljšanim pozabiš. O Serce, milo Serce ! Zakaj te sin ne ljubi? 138 Serce mu vžgi v ljubezni, Nikar ga ne pogubi! 0 Serce nar sladkejši! Mi vsi v stotere glase Te hvalimo. častimo Zdaj in na večne čase. 21. Češena si Marija. K o v jasnim pasu primiglja Ze zvezdica daničica, Se čuje milo že zvonjenje, Marii čast in počešenje In zlato zoro vse časti: „Čcšena si Marija ti!“ Ko višej sije solnčice, Vzdiguje se, na poldne gre, Se čuje zopet nam zvonjenje ; Marii čast in počešenje; — Čez hrib in plan sc oglasi: „Češena si Marija ti !“ 139 In kadar solnčice ljubo Nam za goro žari slovo, Se glasno čuje še zvonjenje Marii čast in počešenje; — V v večernim hladu se glasi: „Cešena si Marija ti!“ „Cešena si Marija ti!“ Naj se glasi do 'krajev dni , Naj vedno čnje se zvonjenje Marii čast in počešenje; — Nebo in zemlja naj glasi: „Češena si Marija ti!“ 22. Počešenje Marii Devici. I. ® devica, bod’,češena! Ti kraljica vsih nebes; Ti si vsim nam vir življenja Ti si sladka, mila vsa. Svit blišobe te obdaja, Solnčno sije tvoj obraz. Vsa lepota svet’ga raja Služi tebi v večni kras. Vender tvoj obraz je mili, Mile tvoje so oči; Vse, kar tebe bi prosili Nas poslušaš — Mati ti! Si ponižna in premila, Si nam dobra vsaki čas, Si nam Mati, kot si bila Še na zemlji kdaj pri nas. Glej na zemlji nas sirote, Glej, nas revne grešnike. De od zlega, pros’, in zmote Ljubi Jezus, reši vse! O Devica, bod’ češena! Bod’ češena vekomej! Taka mati ni nobena. Kot si bila ti vselej! Vsi častite, vsi hvalite Mater Božjo, čisto stvar: Nje svetosti, visokosti Ne presežete nikdar. Torej pojmo, ne obstojmo, Povzdignimo slednji čas Čast Marije, de razlije Svojo milost zdej čez nas.' 23. Češena. y> Rešena kraljica! « Češena mi bod’; O čista Devica! Češena mi bod’. 141 Ki tebi Marija! Na goro hitim, Per tebi Marija! Jest biti želim. Pa nekaj , predraga ! Nazaj me dcrži! O I)’ vica preblaga! Oh! greh me teži. Sim daleč zabredel Od tebe, moj up! Globoko je vjedel Pregrehe me strup! Pomagaj , Marija! O, prosi za me! Pomagaj, Marija! J)e pridem do te! Vse upanje svoje Postavim na te Le Dete, ti svoje Poprosi za me! Kaj ne, o Devica! De upati znam; De tebe, kraljica! Za mater imam ? Saj ti si, Devica! Preljuba usa 142 Si nam pomočnica, Kot nekdaj si bla. Zatorej, Marija ! Oešena mi bod’! Na veke Marija! Oešena mi bod’ ! -' 03 '- 24. Slava Marii. I. Tfebc, Marija! želim poslaviti, Šopek cvetlični prinesem ti v dar, Sklenil sim zvesto te vselej ljubiti, 0 , ne zaverzi darilca nikdar. Zgornji veršiček je limbarček beli, Čistiga serca podoba naj bo! Čistost darujem na duši ti celi, Daj mi storiti po sklepu scrčno 1 Druga cvetlica, violica mala, Lepa podoba ponižnosti je; S seream ponižnim, kot ti si kazala, Tako obljubim posnemati te! Tretja cvetlica, kot iskra žareča , V šopku tak’ svitlo naproti miglja, Tako zdaj klije ljubezen goreča K tebi, o Mati! iz moj’ga serca ! Vse, kar premorem, darujem veselo, Tebi, ki Mati vse milosti si; 143 Oh, kako rado pač serce bi pelo Slavo ti večno iz cele močil V sreči, nesreči in britki težavi Tebe, o Mati, bom zmiraj častil, Upam pa tudi, de v rajski blišavi S tabo tam gori se bom veselil 1 25. Slava Marii. II. tfebi Marija, o Mati premila! Rad bi jez pesmico novo zapel; Rad bi razlil ti vse sfcrčne čutila, Revše ne vem le, kako bi začel ? Veš, o Marija, kako čem začeti? Sel bom na griček in tam bom začel: »Slava Marii, oj slava prelepi!“ Tak’, o Marija, bom tebi zapel. Klical bom tamkaj na griči krog sebe, Klical bom brate, naj z mano pojo; Klical bom sestre, naj slavijo Tebe, Mladi in stari naj slavo ženo. Divje zverine naj tebe častijo, Voda po grapi naj tebi Šumija, Tički preljubi naj ti žvergolijo, Veterc po gojzdu naj tebi pihlja. Hribje, planine, gorice, doline. Travniki, logi, široko polje. Gojzdi, ravnine in sterme meline, Vsi naj te z mano, o Mati! časte. Naj se razlega po silni daljavi, Naj se odmeva in vedno glasi, Krog in okrogi po zračni višavi „Slava Marii!“ naj večno doni. 26. Salve Regina. y? (Rešena bodi, o kraljica, Nebes in zemlje ti gospa 1 Mogočna usmiljena Devica, Vsa čista in brez madeža! Marija, k tebi vboge reve, Mi zapušeni vpijemo, Objokani otroci Eve V dolini solz zdihujemo. Cešena bod’ presveta Mati, O Mati božje milosti! Tako te smemo imerrvali Ker porodnica Božja si. Cešena — naše bod’ življenje! Življenje počastimo te, Častito tebi to češenje, Ko mater’ Jezusovi, gre. Cešena bodi brez števila Velikrat naša ti sladkost! Češena pomočnica mila In upanje v naši slabost’! Oči prijazno v nas oberni, O sladka in dobrotljiva! Prihodnje zlege nam odverni, Po smert’ pokaž’ nam Jezusa! -^cX3— 27. Čisto spočeti Devici. I. Hna zvezda prikazala S temnili je oblakov se; Lepši kot danica zala, Lepši kakor zvezde vse. Cio stvarjenja kras nar veči Nje lepoti ni enak, Solnca žar svetlo goreči, Je prot’ Nji le temen mrak. Glej, Marija imenuje Zvezda se izvoljena. Ktcre prihod oznanuje Srečin dan zveličanja. Ta je zarja lepa tista, K’ sveti v krasu rajskim se; Bolj kot zlato solnce cista, Lepši kakor zvezde vse. Solnce nekdaj ni svetilo, Zvezd na nebu tud’ ni b’lo $ 10 ' 146 Pride čas in spremenilo V prah se nični vse bo to; Njena pa lepota zala Vsih preseže časov tek, Je vse veke presijala, In cvetla bo 'z veka v vek. Preden Oče trikrat sveti Vstvaril je nezmerni krog, Niso bli še časi šteti, Bla je večnost le in Bog; Preden vodam je tečaje, Preden luč je zemlji dal, In postavil morju graje, Še nebes obok ni stal: Ti, Devica, si presveta Bila že izvoljena. Bila v Večnimu spočeta Cista vsa brez madeža. — Kadar delati naravi Je podstavo bn začel. Kadar sive na višavi, Je oblake gor pripel: Ko nezmerni so svetovi Nastopili daljno pot. Ko besedi se njegovi Vse gibalo je povsod: Takrat ti pri Njem si bila, /j njim ravnala si že vse 147 V Njem se vedno veselila ln pred Njim igrala se. Blagoslov je ves Gospodov Se nad-Tc obilno zlil, Blagoslov pa vsili narodov Spet iz Tebe je priklil: Torej vse te srečno števa, O velika ti Gospa! Tvoja slava se odmeva Po okrajnah vsili sveta. —cX3^- 28. Devici čisto spočeti. II. P)aj mi vredno počastiti Tvoje sveto spočetje, Kjer si ti začela biti Božja stvar čez druge vse. O Marija počešena Ti kraljica angelov! Ti, človeštvu dodeljena Vir rešenja grešnikov. Od začetka bila zbrana V mater sveto usmiljeno, V spočetji že obdarvana Z Božjih gnad obilnostjo. Hči Boga Očeta zvesta, D’vica čistiga rodd, 10* 148 Svetiga Duha nevesta Mati božjiga Simi. Kakor jutranja danica Zvezd svetlobo zatemni, Tvoja čistost, o Devica, Zmaga vrednost vsili stvari. Kakor limbar sred osata Te je vstvaril večni Bog: Sama čista, gnad bogata Si zmed Evinih otrok. O Devica čista, sveta. Mati ti brez madeža! Bodi tebi hvala peta Vedna nepreneliama; Naša tukej v solz dolini Od nevrednih grešnikov. Tam v nebeški visočini Od zveličanih duhov. 29. Ljubezen do Marije. I. V} eš, o Marija ! Moje veselje! Veš moje želje? Ljubil bi te; Zmiraj pri tebi Hotel bi stati; Ljubljena Mati, Zverzi me ne! Kaj pa ti hočeš, Moja Kraljica, Sladka Devica! De ti podam? Druzi«a nimam, Prosim pohlevno , Vzem’ serce revno, Rad ti ga dam. Pa ti, Kraljica, Si ga že vzela. In si ga vnela, Za te gori. Mati preblaga! Ti ga ohrani. H udi mu vbrani, Reši ga ti! •^cX3^' 30. Ljubezen do Marije. II. Tfisto gospo in devico jest ljubim, Kterc serce je v ljubezni goreče , Ljubi vse duše po nji hrepeneče, Desi nevredne; jih čertit’ na zna. V svetih nebesih je ona kraljica Vender se milostljiva približuje 150 Vsakima, kteri v ljubezni zdihuje, Njeno nebeško lepoto časti. Ta tako lepa in čista devica, Ktero je sam Bog, preljubo in zvesto, Zvolil si mater in hčer in nevesto, Ta mi je vnela in vzela serce. 0, de bi mogel jest kdaj doživeti, De bi Marijo vse serca ljubile; Slišal, de bi vse trume častile Sveto in sladko Marije ime! De bi se pela po zemlje pokrajnah Razlegajo« se vsih sere harmonija: Živi! oj živi Devica Marija! Živi tud’ Jezus, k’ jo ljubi tako! - x cX3^' 31. Čast Marije. 0) Marija! lepši cvet, Ko je kdaj imel ga svet, Od Boga zmed vsih si zbrana, Mati milosti nam dana, De pred Jezusam stojiš, Grešnikam pomoč deliš. 151 Sveta Mati vsih dobrot! Spomni se nas, revnih srot, V sercu maternim nas nosi In pred Bogam za nas prosi; On z veseljem vse stori. Kar ga prosiš, Mati, ti. Nam pomoč, Marija, daj , De poboljšamo se zdaj; Prosi Božjiga sodnika, Njega milost je velika, De nam on odpustil bo, Storil milostno sodbo. Grešnik! grehe objokuj Vredno zanje zadostuj; Če se bomo spokorili, Ino Jezusa ljubili, Bo Marija zadnji čas Milost sklicala čez nas. 32. Slava Marije. Njar bolj blaga, mila draga, Si Marija dVica Ti, In čistejši, in svetejši Ni bilo nikol’ stvari. Tvoje obličje, lepotičje, Je zgol milost in sladkost, 152 Ni človeško , je nebeško , Zmaga angeljsko svetlost. Dopadljive, ljubeznjive Zvezde očesa tvoje so; Kakor pšiee vse sladčice Naše serca ranijo. Brez števila duš rešila Si sovražniku iz rok ; Pridi k meni, in me deni V trumo rešenih otrok. O, častimo ga, hvalimo K’ nam je tako mater zbral, Ga ljubimo , ga molimo, K’ je vso čast Marii dal. ^ 30 - 33.* Smert Marije. Zapojmo! častimo Hčer sveto nevesto , In mater vso zvesto Presvcfga Boga! Oh živi Marija Marija, oj živi! Oj živi Marija! In Bog. k’ nam jo da. 153 Odločena mati Od Sina v daljavi Ko limbar v gos a vi Med nami je bla. Se z Bogam skleniti V nebo hrepenela In serčno želela De srnert bi prišla. Nebeška kraljica! Oh, prosi tara zame, De m’ v sercu se vname Ljubezen sladka. -^D3 S ~- 34. Marija v nebo vzeta. loj duh iz telesa, Z Marijo v nebesa, Povzdigni se ti. Gospa je postala, Bo tam kraljevala. Kjer Sin nje živi. Brez nje jest na sveti Ne morem živeti, Veselja več ni. 154 Oh. hudo ločenje , Kdo da mi življenje? Kdo pomoč deli? Če tud’ se ločila, Je mati premila, Nas ne zapusti. Je mati skerbljiva, Gospa ljube/.njiva, /a nas govori. '- 03 v - 35. Lavretanske litanije. Gospod, usmili se nas ! Kriste, usmili se nas! Gospod, usmili se nas! Kriste , sliši nas ! Kriste, usliši nas! Oče nebeški, vsigamogoeni Bog. Sin, vsiga sveta rešnji Bog, Sveti Duh, resnični Bog, Sveta Trojica en sam Bog, Sveta Marija, ] Sveta Mati Božja, ( za nas Sveta devic Devica. (Boga prosi! Mati Kristusova, ' usmili se nas 155 Mati milosti Božje , Mati preeista, Mati brez madeža, Mati nedolžna , Mati nar bolj sveta, Mati lj ulj ez njiva, Mati prečudna, Mati našiga Stvarnika, Mati našiga Odrešenika. Devica nar modrejši, Devica častitljiva, Devica hvale vredna, Devica mogočna, Devica usmiljena, Devica verna, Podoba pravice, Sedež modrosti Božje, Začetik našiga veselja, Posoda duhovna, Posoda časti vredna. Posoda vse svetosti, Skrivnostna roža , Turn kralja Davida, Turn slonokosteni, Hiša zlata, Skrinja miru in sprave, Trata nebeške, Zgodnja danica, Zdravje bolnikov, Perbežališe grešnikov, za nas Boga prosi! 156 Tolažnica žalostnih, Pomoč kristjanov, Kraljica angeljev, Kraljica očakov, Kraljica prerokov, Kraljica aposteljnov, Kraljica marternikov, Kralj i ca s p o z n o vavc o v, Kraljica devic, Kraljica vsih svetnikov, Kraljica, brez madeža izvirniga greha spočeta. Jagnje Božje, ki grehe sveta odjemlješ, zanesi nam, o (iospod 1 Jagnje Božje, ki grehe sveta odjemlješ, usliši nas, o Gospod ! Jagnje Božje, ki grehe sveta odjemlješ, usmili se nas, o Gospod! Kriste , sliši nas! Kriste, usliši nas Petim lavretanskim litanijam se namest: „sa nas Boga prosi!“ odpeva tako le: Oh Ti, Marija , sladko ime! K Tebi zdihuje moje serce! Roža duhovna, — Milosti polna! Prosi, Marija, za grešnike vse! 157 ali pa: Sveta Mati Božja, prosi Boga za nas ! Hvaljen bodi Jezus zdej in na večni čas! Le prosi, le prosi, Marija, za nas! •—— VII. 36. Sy. Alojzi. Sačudite se, nebesa Prahu umerjočimu, V glorji čistiga telesa Angelu nebeškima! On v besedi, misli, deli Je podoba čistosti; Cisteji bi ne živeli V prahu trupla angeli. Limbar beli solnca vneti, Kralj cvetličja je vsiga; Vender mir v obličji sveti Lepši je Alojzija! Ciste misli in živetje, J)’viška tud’ bojazljivost, Zemlje so nar lepši cvetje So nebeščanov sladkost. Kaj [lomenijo te rane, Kaj rudeča rožna kri; Oh, ljubezen, lej neznane ! Dete mlado pokori Se za grehe, ki storilo, Jih še nikdar ni bilo; Truplo deva v sužno silo, Tepe z lastno ga roko. Šale prazne popustite, Kaj vam lišp je mar sveta, Nad Alojzjem se čudite, Oh, gori le za Boga! Lej pogumno verze krone, In škcrljat kraljevi v prah; Mu obeta bolji trone, V družbi svetih božjih to. tih, 37. Zahvalna. H; val a bod’ Gospod Bogu! Vse stvari ga zdaj molite Stvarnika, dobrotnika In Očeta ga častite! Kerub, Seraf mu pojo. Hvali zemlja in nebo. Sveti, sveti, svet’ Gospod! Vse je polno tvoje hvale; Trume »voljenih, o Bog! Večno čast ti bodo gnale; Vsi svetniki te časte, Vsi pravični te slave. Cešcn bodi trojni Bog! Oče, Sin in ti Duh sveti! Cerkve tvoje nauk ves Moramo zvesto verjeti; Jezus Kristus, božji Sin, Je zapustil ga v spomin. O preljub’ Zveličar naš! Kolka je ljubezen tvoja! V grehe sim bil zakopan, Revna je bla duša moja, Ti pa prideš k nam na svet, Smert, pekel in greh zatret. Večni Bog in kralj nebes Se poniža brat nam biti; Nam živi in nam vmerje, Nam nebesa zaslužiti; Njega sveta režnja kri Nas očisti vse ljudi. Svoje ljudstvo srečno stur’, Zdaj in vselej nas obvari; 160 Obdaruj in povikšuj In zveličaj svoje stvari; Hvalo bomo peli ti Tukaj in v večnosti. Milostljiv nam bodi dans, Pota v grehe nam zagradi; Sveti in preljubi Bog! Daj, de stor’mo dobro radi. V tebe upamo vsak čas, De ne boš zavergel nas. v