^N -N2^V Mr Aunst^ Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. "?, Ä^^2^<2^3?<2» ^ / AH. Freitag am JA. Juli Ä^4V. M<^ ° Von dieser Zeilschrilt erschein es Vlcilles ist m ?!>,bach aa,>!jä!>ri>> ^ «^-»^ iolbiadrix » n. Durch d,e t.s. 'P»7/u."'°'c«u?e'^ rt. ö, M., »ud wird balb,»br>>, uorau» l,e,aitt. Alle f. t. Postämier am R»»n, Ni. >uu, im erste» N>i>s'l«!>lciii jVlmintniuzl ge­nannt, erstrecken sich 20 Meilen weit an beiden Ufern des Hudson ; ihre höchste Spitze ist 1Z«Z Fuß über der-Mee­resstäche, und so wie an den Ufern des Rheins die alten Burgen an die Ritterzeit mahnen, so rufen diese Gebirge dem Americaner Ereignisse von dem größten Interesse aus dem Freiheitskrieg in's Gedächtniß. Jeder Gipfel erin­nert an eine besondere Begebenheit und der Name Wa­shington s wird bei jeder Gelegenheit noch immer mit vielem Interesse ausgesprochen. I n West-Poini , einem 53 Meilen von New-Ior k entfernten Städtchen, ist die militärische Academie der Vereinigten Staaten, welche 1802 erbaut wurde. Gewöhnlich werden hier gegen 210 Cadetten für die Armee der Vereinigten Staaten und zu üuzineer» erzogen, und können 4 Jahre in dieser trefflichen Anstalt verbleiben. Ich verließ endlich das Verdeck und eilte hinab in die Cajüre der i^äw», welche sich bereits sämmtlich eines gu­ten Schlummers erfreuten. Die Vorhänge der Apparte­ments waren alle aufgezogen, und die in der Mitte der Decke angebrachte Lampe schien nur noch auf meine An­kunft zu warten, indem sie von Zeit zu Zeit schwach auf­loderte. Die Aufgeregtheit meines Gemüthes von den vie­len neuen Eindrücken, das Schnarchen der zahlreichen Ge­sellschaft und die Unruhe meines nächsten Schlafcompag­nons, einer ältlichen Frau, machten es mir unmöglich, meine Augen auch nur einen Augenblick zu schließen. Als letztere dieses gewahr wurde, frug sie mich jeden Augenblick, ob das Boot anhielte, da sie mich sodann verlassen müßte. Welche Geduldsprobe ich durch eine Antwort zu erleiden haben würde, wußte ich nicht, denn jetzt stellte sie sich im Hut, Mantel und mit einem großen Korb am Arm vor mein Bett und fing an, ihre ganze Lebensgeschichce zu er­zählen, worin sie glücklicherweise durch das Anhalten des Bootes bald unterbrochen wurde. Ich wußte noch immer nicht, wer sie war, bis sie mir beim Abschied sehr sinnig die Hand drückte, mit dem Bemerken, sie hoffte mich doch wiederzusehen, denn sie sei die Besitzerin des ersten l'l,!>l><: enmmun l«»i,-i« — öffentlichen Gasthofes — in Cair o bei Cattskill , welches aber oeßwegen kein eunimuu wäre, und da würde ich doch bcstimntt bei ihr einkehren. Ich war 95 herzlich froh, dieses nächtlichen Poltergeistes entledigt zu sein, und genoß noch einige Zeit der Ruhe, von India­nern, Sclaven, wilden Thieren und Urwäldern träumend, bis mich der Lärm der Ladies in der Cajüce aufweckte. Meine Effecten waren schnell geordnet, und nach einer halben Stunde stiegen wir gegen ? Uhr Morgens am 24. November in Albany glücklich an's Land. Die Stadt Albany , eine der ältesten holländischen Ansiedelungen, ist äußerst romantisch in der Nähe des Hudson auf einem Hügel gelegen, dessen Spitze von dem Capitol gekrönt wird. Sie wurde schon im Jahre 1812 unter dem Namen New-Qrange von den Holländern gegründet, und erst nach der Besitznahme der Engländer im Jahre 1864 erhielt sie den Namen Albany , und zwar nach dem Herzoge von Jork und Albany. Seit der Beendigung des N!>»n>pi!»i». und Lris-Canals (im Jahre 1823), welcher letztere hier seinen Anfang nimmt, hat die Stadt sowohl an Handel als an Bevölkerung bedeutend zugenommen, und ihre jetzige Einwohnerzahl beträgt 30.000 Seelen. Sehr auffallend ist es, daß, so wie in New-Jor k die Bevölkerung immer den zehnten Theil jener des Staates gleichen Namens ausmacht, die hiesige immer den zehnten Theil der Bevölkerung der'Stadt New-Ior k be­tragt. Vor 40 Jahren wurde der Sitz der Staatsregie­rung von New-Mork nach Albany verlegt, und gegen­wärtig denkt man schon wieder daran, ihn nach Utica zu übertragen, weil diese Stadt mehr im Centrum des Staa­tes sich befindet, und weil es überhaupt ein Grundsatz in America ist, den Sitz der Regierung so weit als mög­lich von den reichen Hauptstädten zu entfernen, um sie dem Einfiusie des Reichchums, so wie des Pöbels weniger zu­gänglich zu machen. Da man uns auf dem Schiffe allgemein Oonzr^ü-Nall als das beste Gasthaus empfohlen hatte, so nahmen wir dort unsere Wohnung, und erfreuten uns daselbst einer sehr freien Aussicht auf den schönen »ynnro und die ganze Stadc. Zu den angenehmsten Erinnerungen, die sich an meine Reise in America knüpfen, gehört jene meines kurzen Aufenthaltes in Albany , wozu die Bekanntschaft des da­maligen Staats^Controlleurs Herrn A. C. Flagg und sei­ner Familie Vieles beitrug. Herr Flag g hat eine sehr liebenswürdige Frau, zwei erwachsene sehr gebildete Töch­ter und einen kleinern Sohn. Bei ihnen versammelte sich jeden Abend eine ausgewählte Gesellschaft, bei der auch wir, die wir in demselben Hause wohnten, nicht fehlen durften. Hier lernten wir auch den damaligen Gouverneur Maren , so wie den Präsidenten der Commercial-Bank, Herrn Ecastus Corni g kennen, dessen Bekanntschaft meinem Manne sehr viel für seinen Zweck nützte. Ich war oft erstaunt zu hören, mit wie viel Kenntniß und Interesse die Damen von der Politik ihres Landes sprachen; wenn aber die Herren mit ihren Canälen und Eisenbahnen gar nicht fertig werden konnten, so musicirten wir, oder unter­hielten uns auf eine andere Weift. I n Begleitung der Familie Flag g besuchten wir das in unserer Nähe befindliche CHpitol, die Hibau? leiual« Hc»<,«n!5 und mehre andere Anstalten. I n den Sitzungs sälen des ersteren waren Porcraits und Büsten von berühm­ten Männern des Landes, und die Staatsbibliothek enthält eine schöne Sammlung von Gesetzbüchern. Das Capitol hat einen sehr schönen jonischen Portikus von weißem Mar» mor, und kostete dem Staat über 120.000 Dollars. Die hiesige Damenlehranstalt, «l'mnnik HcllLem>nIz »6 cenz»­iinn vetermn 8cript<>riiin« das merkwürdige Paradoxon aufgestellt, und mit großem Scharfsinn «erlheidigt, daß nickt nur die meisten der für all gehaltenen Münzen neuern Ursprungs, sondern auch die Schriflen sä'mmt« licher alten Kirchen« und Profan-Scribenlen, mit Ausnahme der Werke des Cicero,»der Naturgeschichte des Plinius, der Äcorgica Virgil's lind der Salnrcn und Episteln des Horaz , »on München des 13. Jahr« hundcrtes «erfaßt, und untergeschoben seien. Nach ihm ist Virgil' s »Aeneidc« das Machwerk eines Vcnedictiners jener Zeit, der allegorisch die Reise des heiligen Petrus nach Rom habe beschreiben wollen, die eingessoch­tene Beschreibung des Brandes von Troja aber beziehe sich auf die Zcrsio« rung Jerusalems und auf den Sieg des Christcnthums über das Iudcnlhum. Nach der Bekanntmachung dieser Ansichten ward er zu,» öffentlichen Wi­derruf seiner Irrlhmner aufgefordert, wozu er sich auch verstand; indessen waren alle Widerlegungen nicht geeignet, ihn »on der Unstatthaftiateit sei» ner skeptischen Sätze zu überzeugen. Bemerkenswert!» sind die Worte die« ses hochbetagten Mannes i »Herr, ich danke dir, daß du mir den menschli­chen Mauben genommen, und dafür den göttliche» gegeben hast." des Joseph Vlasnik.