'* •tötn» , ,a. a:.» » gotuvmi. Deutsche Zeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — »«Matt»»,, »wienwoa »lica 5, Te!epho« «r.21 (iittemban) i «ezug,preis, fflt da» Snlanti: vierteljährig 40 Di«. halbjährig 80 Di», ga->,-SSjfSintiflnBfltB »erden in der »er»alt»ng f* »Migstei! Getkhren ««tgegengenommen f jährig ISO Din. giir da« Vaeland »«tsprechende SrhShung. itinzelnummer Di» l.Sv Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer Kl { Telje, Donnerstag, den 30. Juli 1831 56. Jahrgang „Gras Zeppelin" aus der Nordpolreise Das Luftschiff „Graf Zeppelin" ist anl strahl lenden Morgen des vorigen Freitag zu seiner Polarfahrt aufgestiegen. Eine halbe Stunde vor dem Start hatte der Kommandant des Luftschiffes, Dr. Hugo Eckener, noch einmal Gelegenheit ge> nommen, ein paar sehr ernste Worte an das deutsche Volk zu richten. Das Luftschiff lägt Deutschland in Not und Bedrängnis zurück. An Hugo Eckener ist in den letzten Tagen mehrmals die Anfrage gerichtet worden, ob die Nollage Deutschlands nicht besser eine Verschiebung der Fahrt auf bessere Zeiten empfehle. Eckener glaubte sich dem deutschen Volke gegenüber rechtfertigen zu müssen. Eine ehr-liche, überzeugende Rechtfertigungsrede, die mit dem Hinweis endete, daß 75 Prozent Erpeditionskosten vom Ausland und 25 Prozent von den Brief-markensammlern der Welt getragen werden. Reichsmittel haben die Herren aus Friedrichshafe» über-Haupt nicht in Anspruch genommen. Die Nordpolerpedition des Luftschiffes geht in Etappen vor sich. Von dem Berliner Flughafen Etaaken aus wurde Leningrad angesteuert, das gewissermaßen die Basis der wissenschaftlichen Er« pedition bleiben soll. Von dort geht die Fahrt über Archangelsk und Nowaja Semlja nach der Arktis. Unbekannte Gebiete, Eilande in Schnee und Eis werden hier überflogen. Die geographischen, metheo-ro'.ogischen und hydrologischen Geheimnisse dieser Polarzonen sollen endlich gelüftet werden. Für sieben Tage führt das Luftschiff Betriebsstoff mit sich. Es kann sich also wohl eine ausgedehnte Spazierfahrt über die Polargegenden gestalten. Lebensmittel sind sür drei Monate an Bord genommen worden. Es fehlt also an nichts. Der Kommandant des Luft-schiffes und Professor Samoilowitsch, der Leiter der wissenschaftlichen Erpedition, sind guter Dinge. Ob das Luftschiff in der Arktis eine Zwischen-landung vornehmen wird, hängt von den Um-ständen ab. Es ist jedenfalls in der Lage, überall und selbst unter schwierigen Verhältnissen, aus dem Wasser oder auf dem Eis niederzugehen. In der Nahe von Franz Iosefsland hofft Hugo Eckener den russischen Eisbrecher „Malygin", der Robile an Bord führt, zu treffen. Nordpolerforschung von der Luft und von der See aus! Die Börse Die regelmäßige Zusammenkunft von Kaufleuten und Handelsvermittlern nennt man „Börse" und im Laufe der Zeit hat man sich angewöhnt, auch den Ort dieser Zusammenkünfte so zu nennen. Dieses Treffen der Kaufleute untereinander hat sich folge richtig eingebürgert, als der Handel und die Geschäfte einen solchen Umfang annahmen, daß der Klein-verkauf zu umständlich wurde 2n der Börse werden nun die Waren sozusagen vertreten in Wechseln. Effekten usw. Das besondere Merkmal der Börse aber ist, daß diese Zusammenkünfte nur stattfinden unier Kaufleuten selbst, Bankiers, Versicherung^-Unternehmern, Reedern, Großhändlern und anderen oder ihren Vertretern. Die Notwendigkeit dieser Einrichtung zeigte sich schon früh. Die Geschichte der Börse geht zurück bis ins Altertum. Ällerdiags wechselten zu allen Zeiten die Umstände und die Gesetze, unter denen di* Börse tagte. Im alten Rom scheint man in der Bnsitcha zusammengetommcn zu \&n. In Jerusalem diente zeitweilig der im Mittelpunkt des Verkehrs gelegene Tempel den Kaufleuten und Wechslern zur Erledigung ihrer Geschäfte. Genaue Angaben über die Man hat den Zeitpunkt der Erpedition getadelt. Der Juli sei, so sagt man bei den Fachleuten, nicht der geeignete Monat, um Forschungsarbeiten in der Arktis vorzunehmen. Bodennebel erschwert zu dieser Zeit die Sicht und gerade zu den geo-graphischen Forschungen braucht man klares Wetter. Eckener hat im Einvernehmen mit Professor Samoi-lowitsch dennoch die Fahrt angetreten. Er wird trotz allem, was gegen den Antritt der Reise sprach, die Ueberzeugung gewonnen haben, daß der wissen-schaftliche Zweck der Expedition auch jetzt erreicht werden kann. Die Nordpolfahrt des Zeppelin-Luftschiffes ist eine wissenschaftliche Erpedition und kein Sensations-unternehmen. Es kommt den Erpeditionsteilnehmern gar nicht darauf an, den Nordpol wirklich zu überfliegen. Was man unter allen Umständen in der Arktis vornehmen will, das sind Messungen, Ver-inesiungen, Beobachtungen, Peilungen. Die wissen-schaftlichen Teilnehmer der Erpedition werden während des Polflugs alle Hände voll zu tun haben. Wissenschaftlicher Träger der Erpedition ist die „Aeroarktis", die Internationale Gesellschaft zur Erforschung der Arktis mit Luftfahrzeugen. Die Pläne zu dieser Gesellschaft gehen auf den deutschen Kriegsluftschiffführer Hauptmann a. D. Bruns zurück, der bereits 1911) mit ihnen hervortrat. Unter besonders tätiger Mithilfe Nansens konnte dann im Herbst 1924 eine Ttudiengesellschaft zur Erforschung der Arktis mit Luftschiffen ins Leben gerufen werden. Eckener erhielt damals von den Arktis-planen der Gesellschaft natürlich sofort Kenntnis. Er glaubte aber zunächst nicht daran, daß man mit Luftschiffen du: arktischen Zonen gründlich erforschen könnte. Es kostete den Leuten der Aeroarktis einige Mühe, das Reichsverkehrsministerium und dann bald darauf auch Hugo Eckener für ihre Pläne zu gewinnen. AIs man endlich die Zusage der zu-ständigen Stellen hatte, wurden sofort die Vorbe-reitungen zu der Nordpolfahrt des Luftschiffes „Graf Zeppelin" begonnen. Gelehrte aller Nationen beteiligten sich an den Vorarbeiten. Mit Wissenschaft-licher Gründlichkeit ging man ans Werk. Nichts ließ man unversucht, um eine reibungslose Durch-führung der Polarerpedition zu sichern. Die Polarfahrt des Luftschiffes „Graf Zep-pelin" war ursprünglich bereits für das Frühjahr 1930 in Aussicht genommen. Damals traten plötzlich unüberwindliche Schwierigkeiten auf. Mit der Be° damals üblichen Bräuche sind uns nur in geringem Umfang erhalten. Die ersten gesetzlich organisierten Börsen wurden in Frankreich eröffnet, und zwar in Lyon und Toulouse im Jahre 1546. In wenigen Jahren werden also die Börsianer ein 400-jähriges Jubiläum zu feiern bekommen. Paris erhielt erst 290 Jahre später eine Börse, mußte sich aber räumlich einschränken, der heulige Börsenpalast wurde erst 1824 eröffnet. England, das immer ein recht selbständiges Privatleben führt, ließ sich vom Staat keine Vorschriften machen, sondern gründete verschiedene Börsen in allgemein zugäng-lichen Lokalen des Stadtinneren, der City. In Deutschland zeigte sich zuerst für Hamburg die Nützlichkeit einer Börse, dort wurde bereits im 16. Jahrhundert eine Art Börse geschaffen. Zwei Jahrhunderte später folgte dann Frankfurt a. M., Leipzig und Berlin. Die Börsengesetze sind in fast allen Ländern verschieden. Ueberall ober bestehen sie. Gründung und Organisation erfolgt in Deutschland durch den Staat, ebenfalls in Oesterreich und Frankreich. Dagegen sind die Börlc^.Euglands und Amerikas fast Privatunternehmen zu nennen. Die ersten festen Börsengesetze in Deutschland wurden 1896 erlassen. satzung des Luftschiffes mußten langwierige Ver-Handlungen angeknüpft werden. Als diese endlich zum Ziele führten, fand sich keine Verficht-rungsgesellschaft, die für die Versicherungs-summe geradestehen wollte. Es gab im vorigen Jahre genug Schwarzseher, die nicht mehr an die Möglichkeit eine Nordpolfahrt mit Hilfe des Zep-pelin-Luflfchiffes glaubten. Erst als im Herbst 1930 Hugo Eckener das Präsidium der Aeroarktis über-nahm, nahmen die Rordpolpläne in Friedrichshafen festere Gestalt an. Von nun an wurde alles ver-sucht, um die umfangreichen Vorbereitungen recht-zeitig zu einem glücklichen Ende zu führen. Es ist klar, daß an dem Luftschiff gewisse Umbauten vor-genommen werden mußten. An den Motoren selbst, die sich auf zahlreichen Fahrten glänzend bewährt hatten, änderte man nichts. Dafür mußte man Ge-frierschutzvorrichtungen für das Kühlwasser und Hunderte von empfindlichen wissenschaftlichen 2n-slrumenlen einbauen. Die Gewichtsverteilung berei-lete dem Führer des Lustschiffes ernste Sorgen. Um Raum zu sparen, haben die Teilnehmer der Erpedition in Friedrichshafen bereits in Polar-kleidung das Lustschiff bestiegen. Zahlreiche Werk-stättenfahrten über den Bodensee gaben Dr. Hugo Eckener die Gewißheit, daß in der Arktis alles aufs beste klappen würde. Die Motoren des Luftschiffes surren. Eckener hat die schwerste Fahrt seines Lebens angetreten. Das deutsche Volk wünscht ihm und seinen Mit-fahrern glückliche Fahrt! Politische Rundschau Inland Bischof Dr. Philipp Popp bestätigt Mit Ukas S. M. des Königs und auf Vor-schlag des Justizministers ist niit Zustimmung des Ministerpräsidenten der Bischof der deutschen evan-gelischen Kirche des Königreiches Jugoflawien Dr. Philipp Popp bestätigt worden. Das neue Postgesetz S. M. der König hat am 25. Juli das neue Gesetz über Post. Telegraph und Telephon unter-schrieben, das, den Anforderungen der modernen Zeit angepaßt, für den ganzen Staat einheitliche Sie ordneten die Festsetzung der Preise, das Kom-missions- und Maklerwesen, die Zulassung von Wertpapieren und andere organisatorische Dinge. Streng sind die Vorschriften für den Börsenbesuch. Ein Börsenvorstand leitet die BörsenpoliLei: Bör-senehrengericht und Börsenschiedsgericht sorgen für sachverständige Erledigung aller Streitigkeiten. Die Organisation der französischen Börsen beruht auf dem Eode de Eommerce. Ihre Gründung und Ver-waltung liegt in den Händen der Handelskammer des Platzes. Zur Regelung der inneren Angelegen-heiten wird eine Korporation von Börsenagenten herangezogen. Die englischen Börsen geben sich ihre Statuten jede selbst, da sie ja vom Staat unab-hängig sind. Die Ausnahme in den Börsenverein ist bedingt von drei mehrjährigen Mitgliedern, die mit einer Bürgerschaft von ungeWr 19.009 Mark für ihren Schützling haften. Während der Besuch der Börse auf dem Kontinent jedem ermöglicht werden kann, ist in England die Bör!e nur für Milglieder da. Das Geschäft mit zinsbringenden Wertpapieren, das heute die Börsen hauptsächlich beschäftigt, hatte noch anfangs des vorigen Jahrhunderts Verhältnis-mäßig geringen Umfang, Wenn auch olle anderen Gebiete des Börsenhandelsplatzes weiter bestehen, öeite 2 Deatsche Zet»>«g Nummer 61 Geltung haben wird. Verschärft werden in diesem Gesetz die Vorschriften über das Postgeheimnis, ferner über die Verantwortlichkeit für den Schaden, der einerseits durch die Post, anderseits von Pri-vaten an deren Einrichtungen verursacht wird. Der Staat entsagt dem ausschließlichen Recht auf den Transport und überhaupt auf den Postverkehr mit Zeitungen, Zeitschriften u. dgl. Hinfort werden die Zeilunqsunternehmungen ihre Blätter auch im eige-nen Wirtungskreise versenden können. Ebenso ist den Privaten der Bau von Telephon- und Tele- Sraphenlinien für ihre Zwecke erlaubt, der Staat ehält sich zur Kontrolle nur das Recht der vor-herigen Genehmigung und der Aufsicht vor. Die Fragen, die sich auf die Radioempfangs- und Sendestationen beziehen, werden mit besonderem Gesetz geregelt werden. Grundsätzlich ist niemand von der Zahlung der Post«, Telegraphen- und Telephongebühren befreit, auch nicht der Staat. Ausgenommen sind bloß amtliche Mitteilungen der Post-, Telegraphen- und Telephoneinrichtungen, dringende Mitteilungen der Staats- und Gemeinde-ämter im Fall des Kriege», der Mobilisierung, von Bränden, Überschwemmungen, Erdbeben, Epidemien und ähnlichen größeren Unglücksfällen, meteorologische und seismographische Berichte, dringende Mitteilungen des Roten Kreuzes an staatliche Behörden und an seine Unterausschüsse, dies jedoch nur im Kriegs-oder Mobilisierungsfall. Alle bisherigen Be-freiungen werden mit Ingeltungtreten dieses Gesetzes aufgehoben. Durchführungsvorschriften für die Liquidierung der Agrarreform Die „Sluzbene Rooine" vom 23. Juli ver-ösfentlichten die Durchführungsverordnungen über die Liquidierung der Agrarreform. Aus jener Ver-Ordnung, die sich auf die Enteignung der Wald-großbesitze im Draubanat bezieht, geht hervor, das; der Einreichungstermin der Ansuchen um Wald-beteilung bis 18. August läuft, d. h. vom Ingeltung-treten dieser Vorschrift an (nicht aber des Gesetzes), wodurch die Frist verlängert erscheint. Eine andere Borschrift regett die Durchführung der Enteignung. Darnach werden ambulante Kommissionen ausgestellt, deren jeder ein vom Ackerbauminister ernannter juristischer Beamter vorsitzt und deren Mitglieder ein Geometer und ein landwirtschaftlicher Fachmann sind. Als Beratungsorgan für die Kommission dienen in den einzelnen Gemeinden die zu diesem Zweck aufgestellten Agrarausschüsse, denen je ein Gemeinde-rat, der Obmann einer in der Gemeinde bestehenden landwirtschaftlichen Genossenschaft und je ein Bauer aus jedem interessierten Dorf der betreffenden Ge-meinde angehört. Ausland Besuch der angelsächsischen Staats-männer in Berlin Zu Beginn dieser Woche weilten der amen-konische Staatssekretär des Äußern Sttmjon, der englische Ministerpräsident Macdonald und Außen-minister Henderson in Berlin, wo sie auf das herz-lichste empfangen wurden. Auf einem Bankett er-klärte Ministerpräsident Atacdonald in seiner Rede, daß die englischen Staatsmänner nach Deutschland so ist die Bärse heutzutage doch in der Hauptsache ein Handelsplatz von Effekten. Das hängt aufs engste mit dem ausgebreiteten Aktienwesen und der wachsenden Bedürftigkeit nach Krediten zusammen. Durch die Vielsettigkett und Ausdehnung der ein-zelnen Zweige gibt es an verschiedenen Orten Spe-«albörsen. In Leipzig eine Buchhändlerbörse, in Berlin eine Produktenbörse, in London eine Ge-treide-, eine Steinkohlen-, eine Seeversicherungsbörse, in New Pork außer der Hauptbörse eine für Pe-troleum, eine andere für Baumwolle und so weiter. „Sogenannte" Börsen eiistieren natürlich in vielen größeren Städten, das heißt, Orte an denen Ge-schaste vermittelt werden. Bekannt sind die Modell-börsen und die Kinobörsen, an denen Stellungslose eine Gelegenheit suchen, Arbeit zu kommen. Doch ist dieser Börsenbegrifs natürlich ganz unsachlich. Die Bezeichnung der Börse als ..Wirtschafts-barometer" ist gewissermaßen recht treffend. Die Kaufkraft eines Landes, sein Kredit im Ausland, Arbeitslust, Angebot und Nachfrage sind für die Statistik einwandfrei an der Börse zu ermitteln. Daß die Stimmung der Börse manchmal nervös ist, unsicher pendelt — besonders in Krisen-zeiten — das hat diese Organisation ebenfalls mit gekommen seien, um der Wett zu zeigen, daß sie Vertrauen zu Deutschland haben. Sie bewunderten Deutschland, wie es seine Schwierigkeiten zu be-wälttgen versuche. Ein freies Deutschland sei für die gesamte Zivilisation eine Notwendigkeit. Was ge-wesen sei, müsse dem Vergessen einheimfallen. Die neue Generation gehöre der internationalen Gemein-samkeit an und müsse von jeder Feindschaft und jedem Mißtrauen befreit werden. Nur auf diesem Wege sei eine dauernde Lösung der jetzigen poli-tischen und wirtschaftlichen Krise möglich. Natürlich fanden während des Aufenthalts der angelsächsischen Staatsmänner in Berlin zahlreiche Besprechungen zwischen ihnen und den führenden deutschen Staats-männern statt. Die Gäste wurden auch vom Reichs-Präsidenten v. Hindenburg empfangen. Französische Erklärung der europäischen Situation Herr Pertinar schrieb anläßlich der Staats-männeroersammlungen der letzten Zeit im „Echo de Paris" nachfolgenden Satz nieder: „Der charak-teristische Zug der Verhandlungen über die deutschen Angelegenheiten ist die vereinte Anstrengung der Engländer und Amerikaner, uns zu verhindern, den finanziellen und wirtschaftlichen Zusammenbruch des Deutschen Reiches für die Zwecke der französischen Politik auszunützen." Die „Deutsche Allgemeine Zeitung" hält einen Ausgleich zwischen Deutschland und Frankreich, der jetzt eine Kapitulation Deutsch-lands bedeuten würde, für eine vollendete Un-Möglichkeit. Es würden vielleicht zwanüg Jahre ver-gehen, ehe Deutschland ein denkbarer Verhandlung?» Partner in dieser Richtung sein werde. Der Geldstrom aus London nach Paris Am 24. Juli wurden wieder 10.000 kg Gold im Wert von 5,200.000 Pfund Sterling in sieben Flugzeugen von London nach Paris abgezogen. Im Lauf der letzten Woche allein ist di« Golddeckung der englischen Bank um 26 Millionen Pfund ge-schmälert worden. Dieses ganze Gold ging nach Paris. Vor einem französisch-russischen Abkommen Die Anbahnung einer französisch-russischen Zu-sammenarbeit, die bereits vor einigen Wochen mit dem Besuch einer russischen Handelskommission in Paris ihren Anfang nahm, hat wettere Fortschritte gemacht. Nach neuerlichen Meldungen über den Stand der Verhandlungen haben sich die beiden Regierungen zu gegenseitigen Zugeständnissen bereit erklärt. Die Franzosen haben die Veordnung über die Einschränkung der Einfuhr russischer Waren auf-gehoben und gleichzeitig hat die russische Regierung die als Gegenmaßnahme verhängte Sperre über französische Waren rückgängig gemacht. Damit sind die bestehenden Hindemisse aus dem Wege geräumt und die beiden Regierungen haben sich gegenseitig ihren guten Willen gezeigt. Auch über die Form des zukünftigen Handelsverkehrs zwischen Rußland und Frankreich liegen bereits bestimmte vorläufige Vereinbarungen vor. Eine russische Handelskommisfion wird in Paris die Verhandlungen fortsetzen und zum endgültigen Abschluß bringen. Neben dem dem Barometer gemein, das aufgeregt schwankt, wenn ein Tornado im Anzüge ist, wenn Gefahr droht. Aufgabe des Führers ist es dann, aus den Anzeichen nach den Ergebnissen einer langen Er-fahning die Gefahr abzuschätzen und Vorsichtsmaß-nahmen zu treffen. Auszuschalten aus der Wirtschaft eines Landes ist die Börse nicht. Sie ermöglicht unter geringstem Aufwand von Kosten und Umständen die Ausgleichung von Angebot und Nachfrage. Sie hat eine eminente Bedeutung für die Volkswirtschaft. Daß von Unberufenen spekuliert wird, daß von Unverantwortlichen leichtsinnig beraten wird, daß Geschäfte mit dem Geld um des Geldes willen gemacht werden — das ist eine Nebener-scheinung, die trotz aller Gesetze bei allen großen Organisationen möglich gemacht wird. Daß im Großen und Unglück daraus entsteht — ein Schwarzer Freitag! — ist das Ergebnis einer sich auflösenden, hemmungslosen Zeit. Und so ist die Börse auch hierbei ein Wirtschaftsbarometer. Aus-geglichene Epochen haben ein mhiges Barometer. Bei Zeiten wie den unseren ist es kein Wunder, wenn das Barometer, auf Sturm und Gefahr weist. Handelsvertrag ist auch der Abschluß eines söge« nannten Nichtangriffspaktes in Erwägung gezogen, der seine Rückwirkungen auf das Verhältnis Ruß-land-Polen haben wird. Berücksichtigt man bei der Beurteilung dieser französsich-russischen Abmachungen die gegenwärtige Lage der politischen Verhältnisse Europas, so wird man sagen können, daß die Haupt-triebhaft zu diesem Abkommen bei Frankreich liegt. Die Franzosen sehen sich seit der Rnse Macdonalds nach Washington im Jahre 1929 einer geschlossenen Front der beiden angelsächsischen Mächte gegenüber und haben außerdem noch mtt der ständigen Gegner-schaft Italiens zu rechnen. Die einzige Möglichkett einer politischen Rückendeckung bietet nach allem nur noch Rukland. Die Bolschewisten greifen die gün-stigen Angebote der Franzosen auf, weil sie die Spaltung der ..kapitalistischen Mächte" als ein Plus für sich buchen. Eine andere Frage ist die, ob die Franzosen auf die Dauer gut daran tun, alles auf die Karte der bolschewistischen Sphinx zu setzen. Aus Stadt und Land „Graf Zeppelin" fährt auf den Nord» pol. Das deutsche Luftschiff „Graf Zeppelin" ist am 24. Juli um 9 Uhr vormittags in Friedrichs-Hafen zu seiner sechstägigen Polarreise aufgestiegen. Bevor die Teilnehmer der Expedition das Schiff betraten, hielten sie kurze Ansprachen durch das Radio, die in Deutschland, Oesterreich und der Schweiz übertragen wurden. Dr. Eckener erklärte u. a.: „Es war eine Lieblingsidee des Grafen Zeppelin, sein Luftschiff einmal im Dienste wissen-schaftlicher Forschung verwendet zu sehen und be-sonders das unzugängliche Gebiet der Arktis schien ihm der Erforschung durch das Luftschiff vorbehalten zu sein. Wir wollen versuchen, den Gedanken des Grafen Zeppelin zur Dur führung zu bringen. Ich bedauere lebhaft, daß die Fahrt in einer so überaus ernsten Zeit stattfindet, wo das deutsche Volk um sein Geschick, ich möchte sagen, um sein nacktes Dasein ringt, aber vor drei Wochen, als der Ernst unserer Lage uns schlagartig bekannt wurde, waren die Vorbereitungen schon so weit gediehen, daß sie nicht mehr abgebrochen werden konnten. Es waren schon Gelehrte aus Amerika und aus dem sonstigen Ausland unterwegs nach Friedrichshafen. Deshalb müssen wir das begonnene Werk .zu Ende führen. Die Kosten der Fahrt trägt, wie bei der Nordame-rika- und Südamerikafahrt, nicht das Reich und das Volk, sondern zu 75, Prozent das Ausland und zu 25 Prozent die Philatelisten in oller Welt." Am 28. Juli um 19 Uhr 30 Minuten führte der „Graf Zeppelin" bei der Hooker-Jnsel eine Wasser-landung aus, wobei Post mit dem russischen Eis-brecher „Malyqin" ausgetauscht wurde. Sodann setzte das Lustschiff seine Fahrt nach Franz-Josef-Land fort. Das Luftschiff flog in einer Höhe von 1500 Metern; die Temperatur betrug -f 4", der Gegenwind 12 Meter in der Sekunde. Französische Flieger in Beograd. Am 25. Juli vormittags kam eine Anzahl von franzö-fischen Militärflugzeugen unter Führung des Ge-nerals Goyes in Beograd an. Unter den Fliegern befinden sich auch der Ozeanflieger Eostes und der Saharaflieger Arachard. Vorschrift über den Beamtenpenfion» fond. Der Finanzminister hat auf Grund des neuen Beamtengejetzes die Vorschrift über den Be-amtenpensionsfond erlassen, der von der Staatlichen Hypothekenbank verwaltet werden wird. In diesen Fond fließen: 1. ein einmonatlicher Gehalt der Minister, Banusse, Beamten und aller Angestellten des Staates, die pensionsberechtigt sind; 2. eine einmonatiiche Differenz zwischen den neuen und bis-herigen Bezügen der Angestellten bei der Vorrückung im Dienste; 3. monatliche Beiträge (laut Gesetz 5»/, des Grundgehalts); 4. die Zinsen des Penfionska-pitals; 5. geldliche Disziplinarstrafen. Die Saison in Bled ist heuer etwas schwächer als im Vorjahre. Am 22. Juli befanden sich dort 2424 Sommerfrischler gegen 2650 im Jahre 1930. Bis zum 20. Juli waren in Bled 1918 Oesterreicher, 1821 Reichsdeutsche, 1274 Tsche-choslowaken, 3142 Jugoslawen. 65 Engländer, 39 Amerikaner, 20 Holländer, 17 Franzosen, 98 Italiener, 17 Griechen, 70 Polen, 20 Rumänen. 14 Russen, 21 Schweizer, 12 Schweden, 333 Magyaren, 9 Dänen, 7 Belgier und 6 Türken. Schreckliches Flugzeugunglück! in Bul-garien. In der Nähe der bulgarischen Stadt Jambola stürzte dieser Tage ein Flugzeug der Li-nie Konstantinopel-Bukarest infolge Motorerplosion brennend ab. D« türkische Pilot und der französisch« Nummer 61 Deutsche Zeitung Set» 3 Angeregt durch die rege Nachfrage nach unseren WANDEREP- AUTOMOBILEN 6/30 PS und 10/50 PS, Modell 1931, haben wir den Verkauf in Jugoslavien neu organisiert und die bestens bekannte Firma Dolenc &Tönnies, Autoprodajna Druzba zo. z Ljubljana, Dvorakova 3, Telef. 27-62 mit dem Alleinverkauf unsererWagen im Draubanat betraut. Die Firma Dolenc & Tönnies verfügt über einen von uns geschulten Autofachmann und ein Lager von Original-Wanderer-Ersatzteilen. Wanderer Werke A.-G., Schönau bei Chemnltz. Mechaniker sowie die Reisenden, zwei Engländer, eine Engländerin und ein Norweger, verbrannten. Der Waldbrand, der an der Stelle des Absturzes infolge Eiplosion des Ben«nreseroirs entstand, konnte lange nicht gelöscht werden. Bei Lergiftungstrschrinuvgen, hervorgerufen durch verdorben« Nahrungsmittel. bildet die sofortige Anwendung bti natürlichen .. ?ra«»>tosef"'Büler,vasscr« ein wesentliche» ßUfSmittd. Zahlreiche «erzie nxnbtn das Hrauz Zosef-Wasier auch bei hochgradigen ÄSrungS- und ZerseK»n««-Vorgängen im Magendarmtanal mit günstigem Erfolg an. Das Zrauz>tasesBit»er wasier ist in Apotheken. Drogmen und ^zezernhandlungen erhältlich. Celje Bei dem „Lustigen Wochenend" des Männergesangvereines am Samstag, dem I. August l. I., in sämtlichen Räumen des Hotels Skoberne stehen den Besuchern große Ueberraschungen bevor, sowohl in der Dekoration als auch in den einzelnen Darbietungen, so daß der verheißungsvolle Titel des Abends seinem Namen auch alle Ehre machen dürste. Nach dem lebhaften Interesse, welches schon jetzt für das am Samstag um 7 Uhr abends beginnende Preiskegelschieben herrscht, zu schließen, wird ein lustiger Wettbewerb um „viel Holz" statt-finden und eine besondere „Hetz" werden. Weiters haben die Frauen der Vereinsmitglieder den Verein mit verschiedenen Süßigkeiten überrascht, so daß ganz auserlesene Torten und sonstige Bäckereien und vorzügliches Gefrorenes zu haben sein werden. Daß das vorzügliche Hausorchester des Vereines mit einem besonderen Programme aufwarten wird, ist selbstverständlich. Auch wird sich das beliebte Solo-quarteU in den Dienst des Vereines stellen, daher die notwendig« Wochenendstimmung gesichert ist. Es wird nochmals darauf aufmerksam gemrchl. daß die Veranstaltung bei jedem Wetter stattfindet und keinerlei separate Einladungen ausgegeben werden. Es ist jeder Freund des Vereines herzlich will-kommen! Kulturbundesortsgruppengründung in Celje. Ebenso wie in Maribor wurde auch in Eelje am vergangenen Montag abends eine Ortsgruppe des Schwäbisch - Deutschen Kulturbundes gegründet. Transferierung. Der Kommandant des hiesigen 39. Infanterieregiments Herr Oberst Vo-jislav Kostic ist zum Gehilfen des Kommandanten der Offiziersschule in Sarajevo und gleichzeitig zum Vortragenden an dieser Anstalt für aktive Infanterie-vffiziere ernannt worden. An seiner Stelle übernahm das Regimentskommando am 24. Juli Herr Oberst Mihajlo Golubovic, bisheriger Gehilfe des Komman> danten der 1. Infanterieregiments in Vranja. Herr Oberst Kostic erfreute sich uneingeschränkter Beliebtheit in allen Kreisen unserer Bevölkerung, die ihn lehr ungern Abschied nehmen sieht und ihm aus seinem weiteren Wege alles Beste wünscht. Notarsernennung. Auf die Stelle des verstorbenen Notars Herrn August Drukar in Celje wurde Herr Dr. Ivan Stojan ernannt, bisher Notar in Ljutomer. Man sucht den Berbinduugsgang zwischen der Burg und der Stadt. Be-kanntlich besteht eine Sage, wonach von der Burg auf dem Schloßberg herab unter der Sann durch ein Verbindungsgang zur Stadt bestanden habe. Der Museumsverein hat nun dieser Tage auf dem Burghof am Schloßberg mit Grabungsarbeiten be-gönnen, durch die dieser Gang gefunden werden soll. Die hiesigen Bäcker wieder angeklagt. Bekanntlich wurden die Bäcker aus Celje und Um-gebung vor kurzem von der Anklage der Ueber-schreitung der Marimalbrotpreise freigesprochen, welches Urteil auch vom Kreisgericht bestätigt worden ist. Run wurden sie wieder angeklagt, und nvar diesmal wegen Preistreiberei. Auf der Ver-Handlung, die am 24. Juli stattfand, erklärten die Angeklaoten, daß ihre Kalkulationen richtig waren und daß von einer Preistreiberei keine Rede sein könne. Die Verhandlung wurde auf unbestimmte Zeit vertagt. Der Telephonbetrieb in unserer Stadt gibt immer mehr zu berechtigten Klagen Anlaß. Häusig werden die Verbindungen schwer erreicht, dann reden andere Stimmen in das Gespräch hin-ein. dann wieder hört der eine Partner sehr schlecht oder auch beide zusammen. Wir nehmen an, daß diese und andere Uebelstände in dem Alter der An-läge ihren Grund haben. Da die Telephonteilnehmer aber die berechtigte Forderung stellen können, für die hohen Telephongebühren auch ein einwanfreies Telephon zu haben, wird man wohl über kurz oder lang an die Behebung der Mängel schreiten müssen. Im anderen Fall« wird es dahin kommen, daß in unserer Stadt der Telephonbeliiev überhaupt aus-geschaltet werden wird. Eine ideale Lösung wäre eine automatische Telephonzentrale. Nun glauben wir ja nicht, daß wir eine solche in der gleichen Weise bekommen könnten wie andere größere Städte, x. B. Maribor. Da aber in der heutigen Zeit die Telephon-teilnehme^ besonders jene der Kaufmannschaft, aus dieses Verständigungsmittel nicht mehr verzichten können, wäre es vielleicht möglich, sie zu einer Beitragleistung zu den Kosten einer automatischen Zentrale heranzubekommen. Die völlige Erneuerung der jetzigen Einrichtung, die ganz offenbar immer notwendiger wird, würde sicherlich nicht viel weniger kosten als eine ganz moderne Ausgestaltung. Jeden-falls steht die Sache gegenwärtig so, daß das Telephonieren viel Zeitverlust und Aerger verursacht, mit einem Wort zu einer Qual geworden ist, be-sonders für Leute, die berufshalber viel mit dem Telephon zu tun haben. Baldige Abhilfe tut hier wahrhastig sehr not. Unsere Sannbäder. Lange bevor noch anderswo die Freibäder in Luft und Sonne in „Mode" gekommen waren, es also „Gänsehäufel" und mit riesigen Kosten erbaute Bäder gab, haben die Bewohner unserer Stadt die Bäder in denkbar günstiger Form gehabt. Die gütige Natur hat uns unsere schöne Sann gegeben, deren rasch fließendes Wasser mit seiner Massageioirkung, mit wenigen Schritten erreichbar, die idealste ' Badegelegenheit darstellt. Das heißt, richtiger gesagt, darstellen könnte. Während andere Städte mit schweren Millionen Geldkosten sich ihre Bäder Herrichten mußten, um dann doch nur stehendes trübes Wasser in Bassins dafür zu haben, ist uns vor die Nase ein Bad hingestellt, dessen klare Sauberkeit kaum zu überbieten ist. Es scheint aber eine Regel des menschlichen Lebens zu sein, daß das, was einem umsonst geboten wird, keine große Schätzung findet bzw. daß man nichts dazu tut, es zu erhalten und noch besser zu machen. Wir sind überzeugt davon, daß unsere Stadt, wenn sie nicht an der Sann läge, bereits viel Geld ausgegeben hätte, um der Bevölkerung ein Bad zu bieten. Dazu kommt noch, daß es gerade die Sann ist, die uns die Fremden und ihr Geld herbeizieht. Man sollte glauben können, daß der Vorzug, den uns die Sann gegen-über anderen Städten gibt, dankbar anerkannt und auf Grund dieses natürlichen Vorsprunges irgtndetwas — mit geringen Kosten — gemacht würde, um unserer Stadt den alten Ruf als Ba-destadt zu erhalten. Nun geschieht aber in dieser Beziehung gar nichts. Niemand wird behaupten können, daß der Zustand unserer heutigen Bäder — wir sprechen hier nicht von den Kabineneinrichtungen, sondern vom eigentlichen Bad im Flußbett — zufriedenstellend ist. Das Flußbett ist voll von Steinen, Geröll und zum Tell auch von Scherben, so daß schon beträchtliche Verletzungen von Badegästen vorgekommen sind. Von Schwimmen kann kaum «ine Rede mehr sein, weil nach einigen Tempis schon da» Knie an einen Stein anschlägt. Wir sind der Meinung, daß hier mit Verhältnis-mäßig kleinen Kosten Abhilfe geschaffen werden könnte. In der allen Zeit hat man beim Bade das Flußbett ausgebaggert. Jetzt geschieht dies schon die ganzen Jahre her nicht mehr. Man müßte wieder mit der Ausbaggerung beginnen. Man müßte so klug sein, «ine natürliche Gelegenheit, wie sie kaum eine zweite Stadt so günstig besitzt, zu verbessern, im Interesse der Bevölkerung und der Sommergäste. Man soll sich nicht täuschen: land-schastliche Reize gibt es auch anderswo genug, aber es gibt nicht die wunderbaren Sannbäder der Sonnstadt. Diese sind es in erster Linie, die den fremden Sommergästen den Entschluß leicht madjen, ihre Ferien bei uns zu verleben. Verliert sich der Ruf dieser Bäder, weil nichts für sie geschieht und das Baden in der Sann nicht nur nicht angenehm, sondern für die Gliedmassen geradezu gefährlich wird, dann ist auch die Hauptanziehung unserer Stadt verschwunden. Die Herrichtung der Sannbäder, die glücklicherweise nicht mit der Tatsache von Millionen-ausgaben, wie etwa in Maribor, verbunden ist, sollte eine ernste Sorge der maßgebenden Faktoren sein. Es gehört sehr wenig dazu, diese Bäder wieder in die Reihe der schönsten und erquicklichsten des ganzen Landes zurückzuversetzen: alljährlich vor Beginn der Saison ein wenig Baggerarbeit, das ist alles. Im Autobus vergessene Gegenstände. Im Autobus, der auf der Strecke Celje -Rog. Sla-tina verkehrt, ist eine dort vergessene Aktentasche gefunden worden. Auf der Strecke Celje-Vransko fand der Chauffeur im Autobus einen Regenschirm. Die Eigentümer dieser Gegenstände sollen sich in der Kanzlei des städtischen Autobusunternehmens (Magistrat II. Stock, linker Hoftrakt) melden. Ein reicher Bettler. Am 23. Juli fiel der 81-jährige Gemeindearme Anton Verdev aus Velika Piresica, der im Sanntal eine bekannte Bettlergestalt war, beim Uebernachten in Zalec von einer Harpfe ziemlich tief herunter, so daß er sich das Rückgrat brach und sich überdies am Kopfe schwer verletzte. Er wurde in das Allg. Kranken-haus nach Celje überführt, wo er indessen noch am selben Tage starb. Die Ueberraschung der Gendarmerie war nicht gering, als sie nach dem Unglück in einem dem Bettler gehörenden Bündel mehrere Tausend Dinar Geld fand. Auch im Krankenhaus entdeckte man unter dem Hemd des Alten noch einige Tau-sendn. Selbstmordversuch. Am vergangenen Frei-tag früh fand Herr General i. R.Schöbinger auf seinem Spaziergang am Reiterberg oberhalb des Stadwarks die kaum 19-jährige arbeitslose Arbeiterin Maria V., wie sie neben einer Bank auf dem Boden liegend sich in Krämpfen wand. Er verständigte durch eine Frau die Rettungsabtellung der Frw. Feuerwehr, die dann die junge Lebensmüde mit ihrem Rettungsauto in das Allg. Krankenhaus brachte. Sie hatte eine ziemliche Menge von Essig-säure getrunken, aber dank der raschen Hilfe wurde sie bald außer Lebensgefahr gebracht. Aus dem Umgebungsgemeinderat. Auf der Gemeinderatsitzung der Umgebungsgemeinde Celje am vergangenen Freitag wurde eingangs beschlossen, daß die Umgebungsgemeinde um Zu-teilung von Wald im Sinne des Gesetzes über die Liquidierung der Agrarreform ansuchen werd«. — In den Heimatsverband wurden aufgenommen: der Fabriksvorarbeiter Jakob Rajöek in Gaberje, der Arbeiter Anton Dimec in Breg, die Arbeiterin Maria Dornik in Gaberje, der Oekonom Jakob Zidansek in Medlog, der Schneidermeister Jakob Majhen in Lisce, der Zimmermann Alexander (sforc in Dobrooa, Anton und Stephanie Kaviic in Gaberje, Franz Margetti in Zaoodna, der Besitzer Anton Lajler in Dobrova, der Besitzer Srtte 4 Deutsche Zeitnnq Nummer KI Leknell und sicher oilt Ihr Kraftrad auf Continental-Reifen dahin. Die starken Profilblöcke ermöglichen rasches Anfahren u. Bremsen, geben sicheren Halt in den Kurven. föntinentd Ia\T\\wGarage Haselbach, Celje. Josef Podrgajs in Zagrad, der Arbeiter Alois Kresnik in Gaberje und der Amtsdiener Johann Otorepec in Gaberie. Drei Ansuchen um die 'Aufnahme in den Heimatsverband wurden abgelehnt, drei Gesuchstellern wurde die Aufnahme für den Fall der Erlangung unserer Staatsbürgerschaft zu-gesichert. — Anstelle des verstorbenen Gemeinderates Herrn Fr. Pograjc wurde Hm Vizebürgermeister Vinko ctulovcc zum Gemeindekassier gewählt. — Dem Mutterheim in Beograd wurde eine Unter-stützung von 100 Din bewilligt. — Der Antrag des GR Brumen, die Umgebungsgemeinde solle einen eigenen Sttaßensprengwagen anschaffen, wurde dem Finanzschutz überwiesen. Polizeinachrichten. Dieser Tage kam ein Mann in die Bahnhofreftauration in Celje und lieh sich nach dem Genutz eines Viertels Wein von der Kellnerin, die die Banknote nicht weiter ansah, aus einen Hundertdinarschein herausgeben. Erst bei der abendlichen Abrechnung stellte der Restaurateur fest, daß die Banknote ein Los des Frw. Feuerwehr in Terklje bei Kranj war, die solche Lose ge-legenllich der Enthüllung der Gedenktafel für den verstorbenen Obmann des Jugoslawischen Feuer» wehrverbandes Barle im Jahre 1928 herausgegeben hatte. Den Schwindler sucht die Polizei. — Der 26-jährige Parkettenarbeiter Ferdinand O. hatte vom Straßenmeister in Levec 200 Din Jerausgelodt unter dem Borwand, daß ihn dessen Sohn mit der Bitte schicke, ihm das Geld für diesen auszufolgen. Später stellte sich Heraue, daß der Sohn das Geld nie bekommen hatte, und der Straßenmeister lies, den Ferdinand O. am Sonntag aus der Straße in Celje verhaften. TNnzüge nach J/scrss in 2 & Stunden p, jtfesko, Qeije Todesfall. Am Montag ist im Allg. Kran-kenhaus infolge Altersschwäche die 84-jährige Ge-fangenaufsehcrswitwe Frau Lucie Krajnc aus Celje gestorben. Die Greisin war am 2. Juli in ihrem Zimmer hergestürzt und hatte sich den rechten Arm gebrochen. Maribor Gründung der Ortsgruppe „Maribor" des „Schwäbisch-Deutschen Kulturbundes". Die von der Regierung genehmigten Satzungen des „Schwäbisch-Deutsdjen Kulturbundes", dessen Sitz sich bekanntlich in? ovisad befindet, beinhalten unter anderem auch, daß in iedem Orte des Staates, in dem sich mehr als 20 Mitglieder befinden, eine Ortsgruppe gegründet werden kann. Da sich in Maribor genügend Mitglieder gemeldet hatten, ord> nete die Bundesleitung die Gründung der Orts» aruppe Maribor an. Gleichzeitig mit diesem Auf-trage wurde von Seile der Bundesleitung hievon der Bonus des Draubanates in Ljubljana ver-ständigt. Montag um 9 Uhr abends fand dah«r im rückwärtigen Salon des Hotels Halbwidl die gründende Versammlung statt. Nach einigen einlei-ienden Worten des Einberufers Herrn Rechts-anwatts Dr. Leo Gozani bat dieser Herrn Rechts-anwalt Dr. Lothar Mühleisen als ältestes Mitglied der versammelten Kullurbundsmitglieder, den Vorsitz zu übernehmen. Herr Dr. Miihleisen wies an der Hand der Satzungen auf die Wichtigkeit des Kultur-bundes hin und dankte den Erschienenen für den durch ihr Erscheinen bekundeten Kulturwillen. Aus dem daraufhin vorgenommenen Wahlgange gingen als einstimmig gewählt hervor: Obmann Herr Dr. Lothar Mühleiien, Obmannstellvertteter Herr Julius Pfrimer, Schriftführer die Herren Dr. Leo Gozani und Tini Nonner, Säckelwarte die Herren Dr. Hermann Wiesthaler und Rudolf Fischbach, Rechnungsprüfer und Stellvertreter die Herren Dr. Hans Schmiderer, Schlossermeister Johann Sirak, P'po Peteln und Viktor Hausmaninger. In den Ausschuh wurden ferner noch folgende Damen und Herren gewählt: Frau Grete Schmiderer, Frau Irene Baron, Frau Grete Mayer, Herr Senior Johann Varon und Herr Kapell-meister Adolf Siege. Nachdem der Wahlgang vor-genommen worden war, dankte Dr. Mühleisen für das Vertrauen und erklärte, die auf ihn gefallene Wohl anzunehmen. Hierauf stellte Dr. Mühleisen den Antrag, an S. M. den König eine Ergeben-heits- und Dankdepcsche va senden, weiters beantragte er, an den Ministerpräsidenten Herrn General Pera Zwkovic eine Dankdepesche zu richten. Beide Anttäge wurden einstimmig angenommen. Die Versammelten hörten stehend die Verlesung beider Telegramme an. Die Gründung der Orts-gruppe wurde allgemein freudig begrüßt und wir alle hoffen, daß bi«je Gründung dazu beitragen wird, das kulturelle Leben der deutschen Mmderheit in Maribor wieder neu zu beleben. Evangelischer Gottesdienst. Sonntag, den 2. August, findet um 10 Uhr vormittags im Lutherhause in Ptuj ein evangelischer Predigt-gottesdienst statt. An diesem Tage entfällt der Gottesdienst in Mari bor. Tobsuchtsanfall. Samstag waren die Kanz-leiräume einer hiesigen Fabrik der Schauplatz wüster Ausschreitungen. Der dort beschäftigte Kanzlei-diener hatte eine Woche vorher 1000 Din unter-schlagen. Als er am Samstag nun wieder von der Bank Gelder abgeholt hatte, fehlten abermals 1000 Din. Auf die Frage, wo denn das Geld hingekommen sei, begann der gute Mann zu toben und entwickelte dabei, obwohl er einarmig ist, eine unglaubliche Zerstörungswut. Er ergriff ein Beil und zertrümmerte außer der Kanzleieinrichtung und den Fenstern auch eine dort befindliche Schreibma-schine. Jeden, der sich ihm zu nähern versuchte, be-drohte er mit dem Beil. Bei dem blindwütigen Herumschlagen verletzte er auch sich selbst am Halse. Selbstverständlich ging niemand dem mit einem Beil bewaffneten Tobenden in die Nähe, da man dabei nur unnütz sein Leben aufs Spiel gesetzt hätte. Als um die Gendarmerie telephoniert würde, entfloh der Tobsüchtige, nachdem er noch vorher ein sunkel-nagelneues Fahrrad mit dem Beil demoliert hatte. Die Gendarmerie verfolgte ihn auf Fahrrädern und konnte ihn schließlich in den umliegenden Aeckern stellen. In dem Moment, als es für ihn kein Ent-rinnen mehr gab, täuschte er einen Ohnmacht?-anfall vor. Die Gendarmeric veranlaßte feinen Ab-transport. Pwj Eigentümlicher Unfall. Am 24. Juli um die Mittagszeit fiel Frau Kunigunde Horvatic aus Spuhlje in der Nähe des ehemaligen städtischen Gaswerkes in die Drau. Die des Sd)wimmens unkundige etwa 73 Jahre alte Frau rief vergeblich um Hilse und wurde so durch die hochgehenden Fluten des Stromes entführt. Erst ungefähr 6 Kilometer stromabwärts hörten Bauern die Rufe und zogen die Verunglückte ans Land. Die zu Hilfe gerufene Rettungsabteiwng unserer Feuerwehr erschien alsbald mit dem Rettungsauto und überstellte die durch das auf dieser ausgiebigen Schwimm-partie reichlich genossene Flußwasser arg mitgenom-mene Greisin in das hiesige Krankenhaus. Wodurch Frau Horvatic vor dem Ertrinken bewahrt worden ist, ist nod? rätselhaft, da die gewaltige Strecke kaum von den besten hiesigen Schwimmern zurück-gelegt wird. Brand in Jurovci. Am 24. Juli um 19 Uhr wurde die hiesige Feuerwehr zu einem Groß-seuer nach Jurovci zu Hilfe gerufen. Wenige Mi-nuten nach dem Alarm fuhr der Autolöschzug nach der 10 km außerhalb der Stadt befindlichen Brand-stätte ab. Beim Eintreffen dortselbst fand man vier den Besitzern Murkk Franz und Purg Franz ge-hörige Gebäude in hellen Flammen. Nach Ent-Wicklung einer 580 Meter langen Schlauchleitung vom Drann-Fluße aus gelang es bald, die Gefahr von den Nachbarn abzuwenden und das Feuer zu lokalisieren, jedoch beanspruchte dessen völlige Aus-tilgung nach 3 weitere Stunden angestrengter Arbeit. Außer der Feuerwehr von Pluj war auch jene von Sv. Vid unter der Führung des Pod-starosta Muzek am Brandplatze erschienen. Sport Athletik 2. K.: 3. K. Olimp 4 : 2 (2:0). Das am Sonntag, dem 25. Juli, in Celje durch-geführte Freundichaftsspiel zeigte beide Mannschaften mit Umstellungen und Erstellungen von Reserven, die noch nicht ihre wirkliche Form finden konnten. In der zweiten Halbzeit wurde der Sturm der Athletiker durchschlagskräftiger und diese konnten das gegnerische Tor des östent belagern. In diesem Zeit-abschnitt bot die Verteidigung des S. K. Olimp sehr gute Abwehrarbeit, wodurch den Athletikern so mancher schon sichere Treffer vereitelt wurde. Das Spiel wurde vom Schiedsrichter Herrn Svetek in objektiver und einwandfreier Weise geleitet. — Das Vorspiel bestritten die Reserven obiger Mannschaften, das Athletik mit 5:0 (3:0) gewinnen konnte. Schiedsrichter Herr SeitI leitete das Spiel gut. Z.S.K. Hermes Ljubljana : T.K. Celje l : 0 <0: 0). Hermes konnte nach hartem Kampfe als knapper Sieger hervorgehen. Das Spiel wurde vom Schiedsrichter Herrn Stoklas geleitet. Freundschaftsspiel zwischen Hrastnik und Athletik. Sonntag, den 2. August, um 16.30 findet am Sportplatz Felsenkeller ein Freundschafts-spiel zwischen Hrastnik und den Athletikern statt. Die Mannschaft der Hrastniker konnte vor kurzem den Athletikern auf eigenem Boden ein unentichie-denes Spiel von 4:4 auszwingen. Aus diesem Grunde gewinnt dieses Spiel an Interesse, da wir annehmen, daß Athletik das Ergebnis dieses letzten Spiels zu verbessern trachten wird. 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