Mittwoch den t. März l87S. IV Zahrilnig »i« .«,lb»r,er S«ituii°» «rsch-int ledea «.»„itag^ Mittwoch imd ftr-itag. Pr-ist — ftr Mardurg: ganzjShrig « fi>, h-lbjihria » oi«r««liähri, 1 ß. »0 ki: fgr ö»st«I>n>, Ms Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendnng: ganzjährig 3 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig z fl. JnsertionSgebtthr g pr. Seile. Kit Witderhcrstrllliog der Mrtall-währvvg aiid die Voikswirthschast. O Die vankfrage hat auch die Wiederherstellung der Metallwährung zur öffentlichen Verhandlung gebracht. Gegner dieser Wiederherstellung behaupten: da» Dißagio sei ein Schutz der heimischen Produktion und müsse die dauernde Beseitigung desselben die Konkurrenzfähigkeit Oesterreich Un-garn» dem Auslände gegenüber beeinträchtigen. Alls dem Kongreß österreichischer Volkswirthe hat man jedoch ziffermäßig nachgewiesen, daß der Schutz für die heimische Produktion nicht im Bestände des Agio Überhaupt zu suchen sei und daß er nur vorübergehend in jenen Zeiten sich geltend mache, wo da« Disagio sich in steigender Richtung bewege, während umgekehrt in den Tagen de» fallenden Silberagio» die Produktion nicht geschützt, sondern unmittelbar benachtheiligt werde. Vermöge der eigenartigen Produktion»' und Arbeitsverhältnisse der Monarchie haben aber für die Länge der Zeit die schädlichen Wirkungen de» Di»agio» die gün-sUgen weitau» übertroffen, so daß die Konkur« renzfähigkeit durch die Schwankungen de» No-tenwerthe» nicht gestiegen, sondern in Wahrheit gesunken. Die Mehrheit jene» Kongresse», welche doch au» Vertheidigern de» Zollschutze» bestand, hat darum auch erklärt: da» Di»agio benachtheilige die heimische Produktion. Die Ginwendung, durch» Verschwinden der StaatSnoten müßte der Zin»fuß erhöht werden, läßt sich schlagend widerlegen mit dem Hinwei», daß der Zinsfuß nicht von der Menge der Zir» kulation»mittel abhängt, sondern von der Menge de» im Lande vorhandenen Kapital» und daß durch die Wiederherstellung der Metallwährung die Einwanderung fremden Kapital» in die Monarchie begünstigt werden muß. Andere behaupten endlich, daß die Wiederherstellung der Metallwährung nicht von Dauer sein könne, so lange die österreichisch«ungarische Handelsbilanz nicht aktiv sei, da in diesem Falle die in Zirkulation gesetzten Edelmetalle nach dem Auslande strömen müßten. England beweist aber das Gegentheil. England hat trotz passiver Handelsbilanz es gar wohl verstanden, seine Metallwährung ausrecht zu erhalten und hat von einer dauernden Tendenz des Edelmetalls, aus seinen Grenzen abzufließen, nicht das Geringste verspürt. Edelmetalle strömen in jenes Land, wo ihre Kaufkraft eben die größte ist und sie strömen aus jenem Lande ab, wo ihre Kaufkraft stch durch irgend welche Ereignisse verringert hat. Nach erfolgter Wiederherstellung der Metallwährung könnten also die Edelmetalle aus Oesterreich-Ungarn nur so lange abströmen, als dieselben hier in verhältnißmäßig größeren Mengen vorhanden wären, denn im Auslande. Zur Geschichte des Tages. Einhundert fünfundvierzig Mitglieder des Abgeordnetenhauses haben für den Handelsvertrag mit Rumänien gestimmt — gegen dreiundsiebzig, welche nein gesagt. Dieser Vertrag ist zwar ein Verstoß gegen die grundgesetzlich verbriefte Gleichberechtigung und werden auch die Interessen des Gewerbefleißes und des Handels nicht so gewahrt, wie beide es dringend erheischen — und trotzdem eine so rasche Wandlung in der Ueberzeugung der Abgeordneten ? Die Angst vor der Kabinetsfrage war eben mächtiger, als die Rücksicht auf Staatsbürgerrecht und Volkswirthschaft. Die Wiederaufnahme der Barzahlungen ist ein Mittel zur Belebung des geschäftlichen Verkehrs! — Diese maßgebliche Meinung spricht die Newyorker Handelskammer aus, die bedeutendste in den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die Hartgeld-Partei erlangt dadurch eine wesentliche Stärkung. Mit den Karlist en geht es zu Ende wegen Mangels an Geld utld Kämpftrn. Wenn aber die hoffnungsvolle Jugend wieder herangewachsen und die Freunde der Inquisition und des Bourbonenthrones sich finanziell erholt, dann werden auch im Baskenlande wie-der neue Streiter um diese Fahne sich schaaren. Die Regierwirthschaft in Madrid ist auch nicht geeignet, aus Fanatikern Menschen zu bilden. Zttarbuli.ier Berichte. Sitzung des Gemcmdcrathes vom 24. Febr. (Schluß.) Am 4. Nov. 1875 hat bekanntlich der Gemeinderath beschlossen, zur Unterbringung des Militärs auf dem städtischen Grunde neben der Franj-Joseph-Kaserne eine Baraks aus Riet^el-wänden fiir 3i)N Mann zu errichten und sollte die Bausektion Plan und Koslellüberschiag vor» legen. Herr Max Baron Rast erstattet nun Bericht. Die Sektion beantragt, ein Gebäude aus festem Mauerwerk auszusül)ren. Die Kosten würden auf 19,689 fl. 8 kr. berechnet — 1^00 fl. mehr, als eine Barake ailS Riegelwänden er» fordert. Vorläufig würde nur die Einrichtung getroffen, 150 Mann aufzunehmen. Herr Joh. Girstmayr beantragt, es möge einstweilen der »W I e u i r r e t o n. Kit schwrrstt Schuld. Bon dem Welfasser der neuen deutschen Zeitbilder. (Fortsej^ttttg.) Mit flammenden Blicken stand ein junger Mann zwischen ihr und dem Franzosen. Es war ein junger Advokat des Distriktstribunals, der ihr östers, und wie oft geflissentlich, begegnet war, der aber inuner nur stumm und ehrerbietig sie zu grüßen gewagt hatte. Der Offizier sah ihn wüthend an. „Mein Herr, Sie wagen es —" „Sie einen Eleilden zu nennen, mein Herr, und Äe aufzufordern, sofort diese Dame zu verlassen." „Mein Herr, Sie verdielien Züchtigung." Der Franzose war bewaffnet, er faßte den Griff seines Degens. Der junge Advokat war ohne jede Waffe. Desto größer und edler war sein Muth. „Mein Herr," sagte er ruhig, „Sie sind von mir beleidigt, ich habe Sie einen Elenden genannt. Ich bin ein Mann von Ehre. Sind auch Sie es, so wissen Sie, welche Genugthu- ung Sie von mir zu sordern haben. Sollten Sie es nicht wissen, so weis; Ihr Offizierkorps Ehre und Feigheit von einander zil unterscheiden." Der Franzose knirschte mit den Zähnen, aber er ging. Man muß es den Franzosen ailch jener Zeit lasseil: keine Frechheit, kein Hohn, keine Gewalt war für sie in Deutschland gegen Deutsche frech und enipöreild genng, daß sie davon hätten abstehen sollen; jener Sitte des Duelles, die Muth und konventionelle Ehre von ihnen forderten, entzogen sie sich selten, durste namenttich dtr Offizier, wenn sein Korps davol» erfuhr, sich nie entziehen. Der Advokat brachte das junge Mädcheil nach Hause. „Sie müssen sich mit deni Vtenschen schlagen? fragte sie ihn entsetzt. „Möchte es mir gelingen, den französischen Uebermuth zu züchtigen!" „Aber wenn er der Sieger bleibt, wenn er Sie —" Sie konnte das Wort, das sie ailf den Lippen hatte, nicht aussprechen. Sie zitterte heftiger als vorher an der Seite des Franzoseit. „Mein Fräulein." erwiderte er ihr r»lt)ig, aber im Tone tiefer Trauer, „falle ich, so l)at fast ein gütige« Schicksal mich betroffen. Sie sind Polin, keine Deutsche —" „O, mein Herr —" rief das Mädchen. Er hatte die Worte nicht gehört. „Sie," fuhr er fort, „fühlen das Elend, die Schmach nicht, unter denen Dentschland seufzt." „O doch," lnußte da» Madchen ihil noch-inals unterbrechen. „Wohlan, so müssen Sie auch den Druck suhlen, der auf jedes Deutschen Brust lastet, die Schmach, die ihil zu vernichten droht." Sie waren an der Wohnung des Mädchens angelangt. Ein anderer Gedanke erfllllte auf einlnal ihr Inneres „Mein Vater!" rief sie Mit neuem Entsetzen. „Wenn er es erfährt!" „Ich werde von meiner Seite Alles aus-bieten, daß er nichts erfälirt. Leben Sie wohl." Sie hatte in ihrer Angst ihren Pank vergessen. Sie wollte ihm solchen zurufen, aber er war schon fort. Ein (Aeflchl wie der Schuld des Undankes brannte in ihrein Herzen. Fast heißer brannte sie noch der Händedruck, mit dem er rasch von ihr geschieden war. Am andern Mittag erhielt sie die Nach« richt, daß der Advokat Rohden den Adjutanten des Obersten int Duell erschossen dabe. Ueber die Veiaulasfuiig de.^ Duells hatte man nur erfahren, daß die Beiden ain Abende vorher bei einein zufälligen Vi^gegnen in einen heftigen Streit gerali)en seien. Das Dliell l)alte am frühen Ä)!orgen stattgeftnlden. Vorher hatte ganze Bau unterbleiben. Der Gemeinderath habe die Bequartierung vor einigen Iahren geregelt und habe jetzt kein weitere« Bedürfinß, da bereit» Raum für ö00 Mann geschaffen sei. Vorm Erlasse de» neuen Bequartierung»gesetzea soll kein Kasernenbau ausgeführt werden. Diesem Antrage wird beigestimmt, nach« dem noch die Herren Marco, Dr. Neiser, Ludwig Bitterl von Teisenberg daslir, Max Baron Rast dagegen gesprochen. — Der Sonderausschuß zur Prüfung der Gemeinderechnung für 1874, bestehend au» den Herren: Albensberg. Franz Bindlechner und Dr. Schmiderer, läßt durch Grsteren Bericht erstatten über da» Ergebniß. Der Ausschuß hat die Rechnung geprüft und richtig befunden; er bealttragt, dieselbe zu genehmigen und dem Kassier Herrn Joseph Wagner für die genaueste und gewissenhafteste Besorgung der Kassafüh-rung und des Rechnungswesens die vollste AN' erkeunung von Seite der Gemeindevertretung auszusprechen. Herr Franz Bindlechner berichtet als Mit« glied dieses Ausschusies über die Rechnung des Bürgerspitals und stellt den Antrag, diese zu genehmigen. Beide Anträge werden zum Beschluß erhoben. — Nach dem Wunsche des Herrn Bürger« Meisters wird dem Sonderausschüsse für diese Mühewaltung der Dank de» Gemeinderathe» einstimmig ausgesprochen. — Betreff» der Vertilgung herrenloser Hunde wird nachstehende» Protokoll genehmigt: 1. Die Streifungen haben wöchentlich dreimal zu geschehen und ist von der Vornahme einer solchen der Leiter der Sicherheit»wache anl Vor-abende behufs Beistellung der nöthigen Affistenz zu verständigen. 2. Eingefange Hunde sind, wenn solche nicht wuthverdächtig, erst nach Verlauf von 43 Stunden zu vertilgen. Den Eigen-thümern werden Hunde, welche nicht wuthoer» dächtig sind, gegen Vorweisung der Olnttung über die bezahlte Steuer und Erlag einer Taxe von 2 fl. pr. Stück als Ersatz für die FÜtte-rungs- und Aufbewahrungskosten ausgefolgt. 3. Außer den regelmäßigen Gtreifungen werden im Auftrage des StadtratheS im Bedarfsfalle außerordentliche Streifungen durch den Wasenmeister vorgenommen. Die eingefangenen Hun^ den werden sofort in einem Wagen verwahrt. Diesen hat der Wasenmeifter unentgeltlich bei« zustellen. Als herrenlose Hunde gelten jene, die keine Marke tragen. Die jährliche Entlohnung des Wasenmeisters beläuft sich auf 300 fl. Die neugeregelte Thätigkeit des Wafenmeister» beginnt am 10. März. außer den zunächst Betheiligten, Niemand etwas davon gewußt. Der Oberst des Regiments war in mancher Beziehung ein Ehrennlann, der seine nachsichtige Schwäche gegen seinen Neffen sich oft zum Vorwurfe gemacht hatte. Er ver« bot seinen Offizieren auf das Strengste, für den Tod ihres Kameraden an dem Advokaten Noh-deit irgend Rache zu nehmen. Die Urfache des Duells erfuhr längere Zeit auch ferner Niemand. Das juuge Mädchen nahm keine Stunde in der Stadt mehr. Sie vermied es mehr als ftüher, sich außer dem Haufe zu zeigen. Man sah sie fast nur in Begleitung ihres Vaters. Nur zweimal war sie feitdem dem jungen Adoo« katen begegnet, der ihr Retter gewesen war. Er hatte sie stumm und ehrerbietig gegrüßt, wie früher. Aber sie hatte seinen Gruß erwidert. Ihr Vater hatte finster das Gesicht abgewandt, freüich wie immer, wenn ihm Jemand begegnete. — Beinahe ein Jahr war seit dem Duell vergangen. Elvire Krajewska war mit ihrem Vater spazieren gegangen. Sie verließ fast nur mit ihm das Haus. (Fortsetzung folgt.) Diese Anträge werden genehmigt. Berichterstatter Herr Max Baron Rast. Die Einführung de» neuen Gewichtes hat eine Umrechnung de» Tarife» auch für die Heuwage nothwendig gemacht. Die Sektion legt durch Herrn Max Baron Rast den Entwurf nun vor und wird dieser nach dem Antrage des Berichterstatter» provisorisch angenommen. — Der Bürgermeister Herr Dr. Reiser berichtet über deil Friedhof in St. Magdalena. Es sei kein Platz mehr für die Aufnahme der Leichen vorhanden. Au» Gesundheitsgründen müsse der Friedhof verlegt werden und werden bereits Verhandlungen über den Allkauf eine» entfprechenden Grundstücke« gepflogen. Der Gegenstand sei aber so dringender Natur, daß vorläufig 200 bis 300 Geviertklafter angekauft werden müssen, um für ein halbes Jahr noch auszureichen. Die Vertretung wolle die Ermächtigung geben. Herr Max Baron Rast meint, es wäre vielleicht durch Schachtgräber der Ueberfüllung abzuhelfen und beantragt, ein Grundstück nicht zu erwerben, sondern Schachtgräber anzulegen. Der Herr Bürgermeister entgegnet, daß die Ausführung nicht möglich sei, da man überall auf noch nicht verweste Leichen stoße und auch das Grabmachen zu theuer käme; e» sei darum besser, ein Grundstück anzukaufen und auf die bisherige Weise zu beerdigen. Herr Johann Girstmayr glaubt, 200 Klst. würden nicht ausreichen und mögen deßhalb 300 angekauft werden. Die Anlegung von Schachtgräbern empfehle stch für Alle, die im Spital sterben oder für welche ein eigener Platz nicht gekauft werden könne. Herr Marco beantragt, dem Herrn Bürgermeister die verlangte Ermächtigung zu er-theilen und die Unterhandlungen behufs Anlegung eines neuen Friedhofe» forl^ufetzen. Diesem Antrage wird entsprochen. (Volk» schule.) An der HiesigerrGolk»-schule für Knaben ist Herr Karl Schmiedl al» Unterlehrer angestellt worden. sFeuerwehr in Ma rburg.) Der Reinertrag de» Tanzkränzchens, zum Besten des UnterstützungSfondeS für verllnglückte Wehr-Männer gewidmet, beläuft sich auf 66 fl. 74 kr. (Gauners Ende.j Der Gemeindevorsteher von St. Peter, Johann Flucher, sein älterer Lohi» und der Inwohner Franz Roiko trafen eines Morgens nach 4 Uhr auf der Straße nach St. Martin den gerichtsbekannten Gauner Johann Mertschnik und seinen Freund Anton Ferlitsch. Da letztere im verdächtigenden Besitze von Lebensmitteln sich defanden, so wur-den sie angehalten. Mertschnik schoß hieranf gegen Franz Roiko eine Pistole ab, traf jedoch nicht. Johann Flncher entriß dein Thäter die Waffe und übergab dieselbe den, Frailz Noiko. Dieser sÄug dem Gauner mit dem Pistolen-schaste wiederholt auf den Kopf. Die Verletzungen waren derart, daß ungeachtet ärztlicher Hilfe Mertschnik noch an demselben Tage starb. (Sch'adenfeue r.) In Altenmarkt bei Windisch-Graz ist die sogenannte Schniderschitz-Keusche abgebrannt. Dieses Feuer soll durch Unvorsichtigkeit entstanden sein. (Ein Stich ins Gesicht.) Samstag um 5 Uhr Nachnliltag wollten die Rosweiner und Frauheimer Musikkapellen, welche auf Seite der Verfassungspartei gespielt, l)eimfahren. Vor dem GastlMuse „zur Stadt Triest" befanden sich vier Gegner und warfen Schneeballen und Steine nach den Musikern. Jin Wortstreile über diese« Beilehmen erklärte sich auch der Gaslhausbesitzer Herr Repnik dagegeil; zu Thätlichkeiten kain es dort aber nicht^ Bald darauf begab sich Herr Repnik in das Zieserl'-sche Wirthshau» ; benn Eintritte in das Gastzimmer erhielt er plätzlich voil D., einem der erwähnten Gegner, einen Messerstich in das linke Auge. D., Schreiber bei Herrn Dr. Do-millkusch, wurde verhastet und zuln Stadtamte geführt, von diesem aber sogleich freigegeben. Die strafgerichtliche Untersuchung ist bereits eingeleitet. (F afchi n g S l ust.) Im heurigen Fasching wurden vom Stadtamte Marburg 49 Bewilligungen von Tanzkränzchen und Bällen ertheilt und beträgt die Gebühr 127 fl. 56'/2kr. (Aus der evangel. Gemeinde.) Wie wir'aus verläßlicher Quelle vernehmen, hat Herr Dr.Kolatschek in den jüngsten Tag eil einen Rus als Pfarrer von der 2000 Seelen zähleilden, delltschen evangelischen Gemeinde in Schlaining (Ungarn) erhalten. Theater ^ Samstag den 26. Febr. „Die G a l-loschen des Glück»", Zauberposse mit Gesang in 3 Aktell nach Otto Grindt uild Dr. E. Jacobson. — An ein Stück, dessen Titel ein dramatischer Freibrief ist, i,l welchem die treibende Mafchine, als sich tbare» Zeichen der Zauberei, ein Paar Filzpantoffeln sind, wird Nie-lnand die kritische Sonde anlegen. Daß darin weder eill Handeln noch eine Handlung, weder eine That noch eiile Thätigkeit dargestellt wird, ist im Voraus zugegeben; daß aber aus diesem Nichts ein glänzendes Sprühfeuerwerk von Witz aufgebaut erscheint, muß uns freuen. Mit Scherz und Laune ist eine tüchtige Menge zündenden Lachstoffe» durcheinander gemengt; Jedermalln kann sei»« Eintrittskreuzer sorglos einsetzen, es komlnen dabei viele gute Treffe r heraus. Wie bei den Freltdengelagen der alten Egypter Särge aufgestellt warsn, so wird hier zur Erhöhung de» Vergnügen» der Adel, das Parlameilt, der auf den Pfefferinseln beliebte Absollltismus, die dortige Regierung» wirthschaft weidlich verspottet. Wir sind versucht, da» Stück eine satyrisch-politische Posse zu nenn en. Ursprünglich kam dieselbe in Berlin heran», später hat sie Schlesinger für Ungarn zurecht gelegt und nun sehen wir dieselbe, von einem uns unbekannten Bearbeiter für Oesterreich schlagend gemacht. Da Publikum erkannte in den „Galloschen des Glücks" einen trefflichen Zauber-Spiegel uild nahm das Stück, welches in alle»! Theilen vorzüglich dargestellt wllrde, äußerst beifällig auf. Unsere trefflichen Kolniker Lignory und Keller zeigten sich von ihrer bestell Seite; doch auch Herr Jchheiser, die Daineil Durinollt, Mikoll^, Berger und Breier verdieilen allSgezeichncte Erwähnung. Sonntag den 27. Februar. „Lumpac i-VagabunduS". Der Faschingsonntag, dieser höchste Feiertag aller lustigen Leute, verlangt sein Recht; ohne „Lninpaci-Vagabllndn's" ist eln gutes Faschings-Repertoir gar nicht denkbar. Wen entzücken nicht die sprudelilden Couplets, wer hörte nicht mit Wonlle die berühnite „Edllard u»ld Kunigunde"? lvelche anfängt nlit „Eduard und Kuliigmlde, Kililiguilde lind Eduard" und dainit schließt: „Kunigunde uild Eduard, Eduard lmd Kunigullde". Ilnd trotz dieses Reichthulns und Wechsels der Gcd^ulfen, trotz der Thränen, die der „Ti schle r" dabei vergießt, kann man sich nicht enthalten, vor Lachen zu bersten. Man weiß, welche kc^stbare Sache es ist, sich die Milz zu erschuttnil; luir solche Dumluheiten können dies tiewirken; — deßhalb unseren Dairk siir die herrliche Vallad^: „Edllard uildKunigunde, Kunigunde undEdnnrd". ch ch ch Hellte bleibt daS Tl)^'(lter geschlossen, ^^iorgen den 2. März hat eine« der verwendbarsten Mitglieder llnserer Operette, die Sängerin Frau Antonie Dietz ihr Benefize. Zur Auffttl)rung gelangt Offenbachs reizcnde Operette ^Pa riser Leben", welche süglich als Novität ailgeseheil »Verden kann, iveil dtejUl'e seit denl Jahre l!^72 hier nicht mehr gegebeil lvurde. Das Stück wurde in allen Theilen sorgfältig neu einstu-dirt uild ist zu hoffet,, daß die Wiederaufführung dieser seinerzeit hier sehr beliebteil Operette lebhaften Anklalig finden ivird. Letzt« Vost Das Uebereinkommen, betreff,ud die Trennung des SüdbahnvetzeS ist von der Ge» neraloersammlnng einstimmig angenommen worden. Bei Aurin — zwischen Novi und Prie-dor — stnd nach tapferster Gegenwehr die Türken von den Aufstiindifchen zurüctgeschla-gen worden. Don Carlos hat sich nach Frankreich geflüchtet. Vom Vrazer Thitrschohorrtin. Der Ausschuß desselben hat an die Stelle des von der Filial-Vorstehnng zurückgetretenen Herrn Anton Hoinigg, daß um den Tierschu^ sich bereits mehrfach und in er-sprießlicher Weise verdient gemachte Mitglied Herrn Heinr. ^rappek, Photograph in Marburg, zum Filial-Vorsteher daselbst ernannt. Dies wird mit dem hiemit bekannt gegeben, daß sowohl die derzeitigen, als auch die dem Bereine beitretenden neuen ?. 1. Mitglik»»er ihre Vereinsbeiträge an den neuen Herrn Ailial-Vorsieher, u. zw. statutenmäßig in Vorhinein direkte entrichten zu wollen gebeten werden. Ueber die geleistete Einzahlung wird vom Herrn Filial« Vorsteher die Jahreskarte ausgefolgt. (197 Vom ThierschuhvereinS-AuSschusse Graz, am 18. Februar 1376. Anton Schmidt. Präsident. K. Paquet, Sekretär. llnnergesllng VM verein Äaröurg- Mittwoch den 1. März 1876,8 Uhr AbeiidS im Lagino 8pvi8vsaalv: MUixesvilw»»»." s Herrenabend — »ur für Mitglieder. Kohschützen-Gtselischllfl. Freitag den 3. März 1876 findet daS SvI>I>»»»»8okIvi»»vn statt. Jene Herren, die noch kein Best gegeben haben, werden er-sucht, sllbeS bis dahin bei Herrn Er hart abzugeben. (214 6» Größte Auswahl in Gemüse-, Feld«, Gras» same« und Kleearten, ferner mehrere Gattungen ansläudtjcher Erdäpfel, sowie ein großes Sortiment von Blumensamen aus der beiühmten Gräfl. H. AttemS'schen Samenkalturstation in St. Peter bei Graz, empfiehlt M. Zkvrckaj», 224 am Sofien- und am Burgplajz. Ausschreibung. Bei der Marburger AuShilfskasse ist dil Stelle eines BuchführerS zu besetzen. Gefordert wird Vertramsein mit in dieses Fach einschlagende Schrcibgeschäfte. geläufiges Rechnen und schöne Schrift. Die Bezüge sind monatlich auf 20 fl. ö. W. normirt. Allfällige Gesuche sind gel^örig belegt bis 15. März zu Händen des Obmannes Herrn Joh. Pichs einzusenden. (218 Marburg den 28. Februar 1876. Wege» Räumung des La^»erS SchulMliarcil- Vurgplatz Nr. 2 Marburg. Ich mache hiemit die Anz^i^e, daß ich zu bedeutend herabgefetzten Preisen Scbuhwa^'ren für Herren, Damen und Kinder, von der Fabrik /^nton KIoin8vku8toi' lXIarburg ausverkaufe. Um zahlieichen Zuspruch biitet 216) Achtungtvoll .k. Svltrlt«. Heute Mittwoch den 1. März: (223 Silrmxsvllwsus bei Adolf Fritz, Magdalena-Borftadt. killiK; vvrltitufpn «iinl: Lins Vsl-tkvim-Lassa 4 Line Kanllutk-l!a88a vsr. 6 ^edrnuellt, xut erkalten c/67' c/sT' 6^67' vs^eT'T'. ck? L()5 KZl'ntnesAÄSse Xr. Lll. Zu verkaufen eine Weingart-Realität, ein? halbe Stunde von Marburg entfernt. (208 Auskunft im Comptoir d. Bl. Weingarten-Verkauf. Ein schöner Weingarten in Gaitiera bei Ober St. Kunigund, bkstehend aus 4 Joch Rebgrund, 5 Joch Waldung, 2 2och Feld nibst Baumgalten und Hutweide, im Ganzen 15 Joch ; best bearbeilet, hoch gelegen, vor Frost geschilpt, besonders guter Wein; dazu ein HauS mit 3 Zimmern, 2 Küchen. Weinpresse. 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Februar das chastyaus zum Lamm Nr. 70 in der Draugaffe eröffnet habe und mir alle Mühe geben werde, dos verchrte Publikum auf das Beste prompt und billig zu bedienen. Gutes Märzen-Bier, echten alten Saurit-scher und neuen Luttenberger Wein; verschiedene Gabelfrühstücke. 195 MtttagS-Abonuement im Hause und über die Gasse. Zu recht zahlreichem Besuche ladet höflichst ein mit Achtung Johann Fluhar _in Marburg. Dampf- il.Wan«enbai> in der Kürntner-VlirAadt täglich von 7 Uhr Früh bis 7 Uhr Abends. 156_ _ Alois Schmiederer. Mehrere Hundert (169 weiche Sessel sind zu verkaufen. Nähere» im Comptoir d. Bl. A« kauf-« gesucht: Alte, jedoch gut erhaltene 219 Thülen und Fenster. A« Verkaufen: 800 MeKtN Haiden 1874er, bei Geschästs-Verkauf. Wegen schwerer Krankheit verkaufe ich mein gemischtes Waaremeschaft. Dasselbe bestkht auS durchwegs frischer Waare, ist gänzlich sbuldenfrei, assekurirt. auf daS neue Maß und Gewicht bestens eingerichtet und kann sogleich übernommen werden. Näheres im Verlag dieses BlatteS oder bei mlr selbst. (225 GamS bei Marburg. Iguaz Nusterer. In» „Äir siliä ^etLt fvixende ^Veintz^attunAvn aus v. 8vkrsm>'s Vkoinlianlilllng im ^ussvksnlce: 1875er 8t. toterer . . I^itvr 2ll kr. I872vr.loksnnesdei'xer. „ 32 !. kei allen Veltausstellilnzeii prZimiirt. Unsere »nerkaullt Iiszton, aivliSmtliv!i limontirton vkoima.!- unä ?ak6lvg.g.K6ll (6es xeset^Iivti n»oli uns böi>»»»töi> 8/8t0M8 ?s!t20I') kerner »Ue Lorten AI»»»« ullä Vvvt«l»tv sinä aus80l>lio8slioli nur von iloi' un8 liii'ton fi^m» Lruek (?o. prsg, t6c;n7.6itunß^, eins tiillixv Voltrs-^usj^alie von „Victoria" t)Sirv. ^IIsu« unä xisdt in ^väLr^ummor äsn vollvtknäixen Innalt einer .^rlieits-^ummsr äsr dvidon ^vitun^on visclsr. lüxpelütlvn litZi' Vietvfltt 46, l^üt^o^strasse in I^erün ^V. ^11s kueklianälull^sii und ?08tg.mter 6ss In- unä ^^uslanäss uslimen j8ävr2vii ösZtLlluii^en ont^exen uuä livt'vln aut Verlmlz^en prot)onummvrn gratis. (N0 MW Till l^indttlosts Ehepaar wünscht eine HanSmeisterstelte zu übernehmen. Adresse in der Redaktion d. B. (222 Als Meier od. Schaffer wird ein Dienstposten gesucht. (215 Näheres im Comptoir d. Bl. Vir »kW M MUeW MM. vurok 2V lskro vrprodt l Anathenn-Präparate von Dr ^ larburx iu ^potkvlls, tioi Uvrro XüQlss, Xxotkvics -u ^»riakilf, l)«i UsrrQ Sl. ALoriö anä in rsuskw^nn» l^llN8tkavlikum geeigneten Falles mir da» gefälschte Srzeilg. ulß per Pvst aus meine Kosten zu überseudeu, mit An-gäbe des Verkäufer», nm gegen den Aälfcher gerichtlich einschreiten zu können. 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Verantwortliche Redaktiou. Druck und Verlag van Eduard Ianschit» in Narburo. Z.N.StG.