Wahlsxnichi ______________ OB« rolr tegel)rcn vsn tut Rutünft Revnmi Daß Brot und Arbeit uns oeröftet stehen, Sufi unser« Kinder in der Lchule lernen Und uujnt (Etctfe nicht mehr betteln «ehen. /,4 Uhr nachmittags, “ '<■”'*- ■ „r ... Jnsertionspreis: ' Sic kiyspaltige Millimeterzeile oder deren Raum 14 Heller, ' Bei Iahresauftrag Rabatt. j$txl6]cif)tHch ....... .. • . , • * • 2*88 Ganzjährlich.................... ,;V .".W. , 5'76 Für das Deutsche Reich ganzjährlich 32tft. 6'—. Für das übrige Ausland ganzjährlich 9 Franken.. Erscheint jeden 1., 10. und 20. im Monat. Staatsbahnmmai. Die Verfchlechtcrungsmaßnahmen der Staatsbahnverwaltung. Nach der glorreichen Gründerperiode, in der der alte Ofenheim mit treuherziger Offenheit verkündete, daß man mit Sittensprüchlein keine Eisenbahnen baut, ist jetzt eiitc andere Zeit über unsere Staatsbahnverwaltung gekommen, in der sich die skrupellose Moral von damals zu der Erkenntnis erweiterte, oaß man mit Sittensprüchlein auch keine Eisenbahnen verwaltet und saniert. Und in der Tat, mit Sittensprüchlein hat sich unsere Eisenbahnverwaltung nie abgegeben. Bei dein Ban der Eisenbahnen stand die kapitalistische Gewissenlosigkeit Gevatter, und ihr Walten, das den Steuerträgern seither viele Millionen kostete, wurde während der ganzen unrühmlichen Verstaatlichungsperiode höchstens gemildert durch jeuen Grad bureaukratischen Unverstandes, der in diesem Land nötig ist, um auf der Rangstufenleiter der staatlichen Verwaltung emporzukommen. Und so ist das, was jetzt auf den österreichischen Staatsbahnen geschieht, eigentlich nur die Fortsetzung einer alten Tradition, die freilich um so schmerzlicher empfnyden wird, weil die Wirkungen das Personal direkt und unmittelbar verspürt. Seit Jahren vernahm man in der Öffentlichkeit von den großen Sanierungsplänen, mit denen angeblich die Negierung die finanzielle Lage unserer Staatsbahnen ordnen wollte, und die Mitglieder der diversen Studienkommissionen, die über eine bessere ökonomische Betriebsführung nach-denken sollten, mögen über dem gedankenschweren Hinbrüten manches Paar Hosen durchgewetzt haben, bis der große Plan fertig war, mit dem jetzt auf Kosten des Personals hereingebracht werden soll, was durch jahrelange Unfähigkeit und Schlamperei in der staatlichen Verwaltung vertan und verschleudert wurde. Denn von einem anderen Reformplan, mit welchem der Drache Defizit besigt werden soll, merkt man bis jetzt nichts, als lediglich von einer systematisch betriebenen Verschlechterung in den Arbeits- und Entlohnungsverhältnissen der Arbeiter und der Bediensteten, die offenbar deshalb, weil wir in der Aera der staatlichen Sozialpolitik leben, das Karnikel sein sollen, an welchem die Kunst der bureaukratischen Staatsbahnverwaltung aufs neue erprobt werden soll. Wie das Rezept beschaffen ist, nach welchem unsere Staatsbahnverwaltung vergeht, das haben wir bereits ausführlich an jenen Verschlechterungen nach-gewiesen, mit denen man bei den Aermsten im Staatsbahnbetrieb, bei den Arbeitern, den Anfang gemacht hat. Daß seinerzeit der Eisenbahnminister selbst sich zu dem Bekenntnis emporschwingen mußte, daß die Lage der Lohnarbeiter einer Aufbesserung bedürfe, ist wohl der stärkste Beweis dafür, wie dringend in dieser Zeit der furchtbaren Teuerung gerade hier eine Hilfe war, die diesen Aermsten unter den Armen in Wirklichkeit auch durch die Zuwendung von 10-1 Millionen gebracht werden sollte, welcher Betrag bekanntlich für die Arbeiter in Aussicht genommen war. Und was hat man in Wirklichkeit getan? Man hat in einer Reihe von Direktionsbezirkcn durch die Einführung der dreijährigen Vorrückungsfristen die . Lohnvorrückungen gegen früher verschlechtert, und durch eine Zirlaaenwirtschaft das Lohneinkommen verkürzt, und man hat weiter die Arbeitszeiten bei den Oberbauarbeitern während der Wintermonate verlängert, und man scheute sich auch weiterhin nicht, dieselben Verschlechterungen in Bezug auf die Stabilisierung eintreten zu lassen. Man hat also, wenn man die Wirkungen der Maßnahmen für die Arbeiter in ihrer Totalität betrachtet, einfach die Lage der Arbeiter verschlechtert, und zwar so, daß sich daraus notwendigerweise Ersparungen für den Staatsbahnbetrieb ziffermäßig Nachweisen lasten, was gewiß für den Geist bezeichnend ist, der in dieser ganz besonderen Art staatlicher S 'alpolitik steckt. Es ist von den sozialdemokratische!. Abgeordneten mit Recht von der Regierung darüber Aufschluß verlangt worden, wie die 10-1 Millionen für die Arbeiter aufgeteilt wurden, aber bis heute ist die Regierung die Antwort bent Parlament und der Deffentlichkcit. schuldig. Und dieses Schweigen in einer so wichtigen Frage zeigt wohl deutlich, daß man begründete Ursache hat, die verlangte Aufklärung vorzuenthalten, und daß man mit dein Zweifel vollauf im Recht ist, dem man darüber hegt, ob die beschlossenen 10-1 Millionen ihrem Zwecke überhaupt zugeführt wurden. Im übrigen zeigt freilich die ganze Art, wie heute die Regierung bei den staatlichen Eisenbahnen Personalpolitik betreibt, nur zu deutlich, daß die Methode, aus Kosten des ganzen Personals die Staatsbahnen zu sanieren, wohl vorbereitetes System ist. Wir haben kürzlich die Normen mitgeteilt, unter denen zum Beispiel für den Magazins- und Verschubdieust Ersparnisprämien eingeführt werden sollen. Auch darin zeigt sich mit aller Schärfe, wie die staatliche Sozialpolitik beschaffen ist. Man will im Maga-zins- und Verschubdieust durch ren Anreiz, der in jedem Prämiensystem steckt, die Leistungsfähigkeit und damit den ökonomischen Nützungseffekt steigern. Von dein höheren Ertrag, der sich daraus über den früheren normalen Gewinn hinaus berechnen läßt, gibt man einen Teil dem beteiligten Personal in Form der sogenannten Ersparnisprämie, während gleichzeitig an Dem Mehrertrag auch die Staatsbahnverwaltung partizipiert. Genau besehen, handelt es sich also um eine Leistungsprämie, die mit einer Art Gewinnbeteiligung kombiniert erscheint. Die Sache sieht natürlich sehr harmlos aus, und die Staatsbahnverwaltung wird natürlich bei der nächsten Gelegenheit nicht ermangeln, darauf hinzuweisen, daß es sich sogar um ein ethisches Prinzip handelt, wenn man den höheren Fleiß auch entsprechend „belohnt". Aber zur richtigen Beleuchtung der k. k. Staatsbahnmoral muß wohl heute schon die Frage gestellt werden, wie eigentlich die Staatsbahnverwaltung dazu kommt, einen Teil des auf solche Weise nur durch höhere Kräfteauspannung des Personals zustande gebrachten Mehrwerts für sich zu behalten? Gerade der Umstand, daß es sich hiebei um einen über den früheren nomalen Unternehmergewinn hinausreichenden Mehrgewin n handelt, zeigt eben mit aller Deutlichkeit das ga'nze Wesen der kapitalistischen Mehrwerthäufung auf. Erwägt man weiterhin noch, daß dabei durch eine höhere Leistungsfähigkeit bei der Verschubrnanipulation auch eine bessere Ausnützung des Wagenparks zustande gebracht wird, so liegt es auf der Hand, daß sich der faktische Mehrgewinn der Bahnverwaltung noch über die Quote erhöhen würde, der ihr aus dem Anteil an der Leistungsprämie zugute kommt. Daß freilich diese geplante höhere Ausnützung der Arbeitskraft gerade im Verschubdieust eine geradezu unabsehbare Gefahrenquelle in sich schließt, das wird bei diesem allerneuesten Schwindel wohlweislich verschwiegen. Wie das Prämiensystem durch die damit bewirkte und teilweise bis zur völligen Erschlaffung führende Kräfteauspannung der Arbeiter in anderen Industriezweigen die Unfallziffer beeinflußt, das ist in der sozialpolitischen Literatur genügsam aufgezeigt worden, >und wir werden noch ein an-ocresmal Gelegenheit haben, über dieses spezielle Kapitel zu reden. Daß diese Gefahr aber gerade beim Eisenbahnverkehr auf. der Hand liegt, ist so klar, daß das, was man im Verschubdieust vor hat, geradezu als Frivolität bezeichnet werden muß, die um so drastischer erkennbar wird, wenn man weiß, wie man heute vor keinem Mittel zurückscheut, um sich der Unfallsrentner auf bequeme Art zu entledigen. Aber der Anreiz, durch ein raffiniertes System noch einen Extraprofit für sich heransznschlagen, wirkt offenbar auf den Staat so stark, daß er auch nicht vor der Vermehrung der Unfallsrentner zurückschreckt, deren Rechte er später, weil er sie als eine Belastung empfindet,, in der moralwidrigsten Weise beschneidet. Man wird also nach all dem zugeben, daß die österreichische Staatsbahnmaral von einer ganz besonderen Beschaffenheit ist. Si? setzt sich über jedwedes sittliche Bedenken hinweg, und von keinen Skrupeln und Zweifeln wird sie geplagt, wenn es gilt, einen höheren Profit ans den Knochen des niederen Personals herauszuschlagen. Sie weiß sich von allen sentimentalen Gefühlsregungen und von jeden abstrakten Rechtlichkeitsbegriffen frei zu halten, und kennt nur die Umwertung der Menschenkraft in die toten Ziffern der Bilanz. Das ist der Kapitalismus, raffgierig und raubluftig, der da vorbildlich vom Staat dem privaten Ausbeuter gezeigt wird. Er kann sich sehen lassen!___________________ Ae floral des Kapitalismus. E8 kann bekanntlich nichts Moralischeres geben, als es der Kapitalismus nach den Versicherungen.seiner interessierten oder gedungenen Lobredner ist. In allen Lagen, in allen Fallen des geschäftlichen und sozialen Lebens beweist er dies. Er ist ein Muster dör Loyalität, ein Muster der Vertragstreue nicht minder; er hat sich für die Behandlung der Arbeiterschaft die sittlichsten Grundsätze zurechtgelegt, an denen nur der Neid oder die Böswillig-feit der Gewerkschaftsorganisationen und der Sozialdemokratie zu nörgeln vermögen und wagen. Die Arbeiterschaft hat sich noch nie, seit sie zum Klassenbewußtsein, zum Bewußtsein ihrer selbst gekommen ist, durch diese Lobhudeleien irremachen lassen. Pfaff, Professor, Anwalt, Künstler, Arzt, Dirne, alle und alles hat sich der Kapitalismus unterjocht, und seine Moral hat er ihnen allen, der ganzen kapitalistischen Gesellschaft aufgedrängt. So ist es geschehen, daß ihnen moralisch, sittlich vorkommt, was die Arbeiterklasse, der einzigen, der die kapitalistische Moral nichts antun konnte, verwerflich, elend vorkommt. Denn nur die Arbeiteklasse hat sich von der kapitalistischen Moral freizuhalten gewußt, hat sich ihre eigenen Ideale geschaffen, hat Recht und Rechtschaffenheit, Ehrlichkeit und Offenheit zu den Grundpfeilern und Eckpfeilern ihrer Moral gemacht, deren hervorragendste Eigenschaften die Solidarität, die Wahrhaftigkeit und der Ernst sind. In den lebten Tagen haben wir nun eine mtgemem ergötzliche Episode erlebt, bei der die ganze Verlogenheit und Verkommenheit der sogenannten Moral des Kapitalismus aufgedeckt wurde. Es wurde dabei eigentlich nichts Neues bekannt, nichts, was die Arbeiterschaft nicht schon seit je gewußt hätte. Es waren das vielmehr nur Beweise,i allerdings durchschlagende Beweise für die ganzen alten Erfahrungen. Es war nur eine neuerliche Bestätigung, daß der Kapitalismus eine, sagen wir, ggnz eigene Moral hat, die bestimmt und zusammengesetzt wird aus Rücksichten auf den Profit. Doch das ist der Arbeiterschaft alles NUr zu gut bekaiint, als daß es irgendwie besondere Aufmerksamkeit wecken könnte. Das Beharren auf der Moral der Profitsucht, auf dem heiligsten Glaubensbekenntnis der kapitalistischen Klassen, auf dem „Geschäft ist Geschäft", fällt nicht mehr auf. Auffallend wäre, wenn die Bourgeoisie anders dächte und handelte. Je höher die, Prozente, desto geringer die Rücksichtnahme auf die allgemeine Moral. Mit der Kraft eines Naturgesetzes geradezu strebt das Kapital nach höchstem Profit und weiß alle Hindernisse, alle Bedenken aus dem Wege zu schaffen. Menschlichkeit; Nächstenliebe, Vaterlandsliebe, und wie alle die schönen, glitzernden Worte heißen mögen, mit- denen man die Proleten zu betören versucht, sie alle schwinden in ihr Nichts, sowie der Profit bedroht erscheint. ! So hat es sich auch jetzt abgespielt. In der deutschen Rüstungsindustrie ist ein gewaltiger Skandal auf'1 gedeckt worden, in der Industrie des -aufs höchste cttV wickelten, nämlich des modernen Nationalismus. Auf' gedeckt von einem internationalen Sozialdemokraten. Das war eben das für die Kapitalisten Schmerzlichste. Seit einigen Jahren wußte eingestandenermaßen der Kriegsminister in Deutschland von dem Skandal, daß eine der größten und zugleich die nationalste Firma, Krupp, in Berlin eigens dafür Angestellte hat und gut zählt, daß Der „Eisenbahner" erscheint in einer Nnslage von 50.000 Exenrvlaren. sie ihr von untergeordneten Beamten des Ministeriums G e h e i m n i s s e für Geld und gute Worte erwerben, damit die Firma leichter die Konkurrenz ans dem Felde schlagen kann. Er tat aber nichts zur Bereinigung dieser Sache, anscheinend hielt auch er es für eine zulässigeMethode, des kapitalistischen Lebens: Geschäft ist Geschäft. So mußten denn patriotische und nationale Herzen den entsetzlichen Schmerz erleben, daß ein Sozialdemokrat, daß Genosse Liebknecht int deutschen Reichstag das Strafgericht ; gegen die kapitalistische Methode einleitete, ohne daß ihm auch nur ein einziger Patriot hätte widersprechen können. Daß die Enthüllungen über den wahren Charakter des Nationalismus und der ganzen kapitalistischen Moral gerade bei der Rüstungsindustrie ihren Anfang genommen haben, ist kein Zufall. Diese Industrie gehört augenblicklich zu den hervorragendsten Betätigungen des Kapitalismus. Das Morden ist eben ein sehr einträgliches Geschäft. Wir leben in kriegsschwangeren Zeiten. Das ist auch ein Werk des Kapitalismus, der auf diesem Gebiete sehr bald sein Interesse wahrgenommen hat und es nunmehr sehr fleißig pflegt. Vor kurzer Zeit ist die sozialdemokratische Literatur um ein glänzendes Werk aus der Feder der Genossin Luxemburg bereichert worden. Es ist dies eine ökonomische Erklärung des Imperialismus als Erscheinung in der Akkumulation (Anhäufung. Ansammlung) des Kapitals. Und in diesem trefflichen Buche lesen wir einen besonders heute beachtenswerten Abschnitt über den Militarismus als Gebiet der Kapitalakkumulation, als Quelle der kapitalistischen Bereicherung. In der Geschichte, heißt es darin, des Kapitals übt der Militarismus eine ganz bestimmte Funktion aus. Er begleitet die Schritte der Akkumulation in allen ihren geschichtlichen Phasen. Er spielt die entscheidende Rolle bei der Eroberung der Neuen Welt und der Gewürzländer Indiens, später bei der Eroberung der modernen Kolonien, Zerstörung der sozialen Verbände der primitiven Gesellschaften und Aneignung ihrer Produktionsmittel, bei der Erzwingung des Warenhandels in Ländern, deren soziale Struktur der Warenwirtschaft hinderlich ist, bei der gewaltsamen Proletarisierung der Eingeborenen und der Erzwingung der Lohnarbeit in den Kolonien, bei der Bildung und Ausdehnung von Interessensphären des europäischen Kapitals in außereuropäischen Gebieten, endlich als Mittel des Konkurrenzkampfes der kapitalistischen Länder untereinander um Gebiete nichtkapitalistischer Kultur. Dazu kommt noch eine andere wichtige Funktion. Der Militarismus erscheint auch rein ökonomisch für das Kapital als ein Mittel ersten Ranges zur Realisierung des Mehrwertes, das heißt als ein Gebiet der Akkumulation (Bereicherung). Nun dient ja bekanntlich die Rüstungsindustrie der Vaterlandsverteidigung und der Kriegführung überhaupt, ist also eine höchst „natiönale" Betätigung. Dies trifft in einem solchen Grade zu, daß man nunmehr fast allgemein die Begriffe national und kapitalistisch verwechselt. Früher hat also der Kapitalismus im Militarismus einen Bundesgenossen gesehen, dessen Hilfe ihm sehr wertvoll war. Heute gebraucht er ihn als Sklaven, der dazu bestimmt ist, dem Kapitalismus Profite zu verschaffen. Der Militarismus, der den Kapitalismus großmachen half, ist nunmehr dem Kapitalismus selbst ein Aus-beutungsobjekt geworden. Und die Profite des Kapitalismus aus dem Militarismus ■ sind wahrlich nicht klein. Man braucht sich nur die heurigen Dividenden der Rüstungsindustrieunternehmungen anzusehen. Wo der Kapitalismus sich noch nicht unverhüllt und allein bortraut, da schickt er nun den zweiten treuen Diener, den Nationalismus. Bis jetzt wenigstens hat sich der Kapitalismus gehütet, seine Schande blank herumlaufen zu lassen. Und nun hat Liebknecht ihm die letzte Hülle weggenommen. Er hat aufgezeigt, wie tiefgehend die Entrüstung der nationalen Presse über die vaterlandsfeindliche Arbeiterschaft ist, die kein Verständnis für die Rüstungen aufbringen kann. Liebknecht hat die Oeffcntlichkeit aufgeklärt, wie es da zugeht. Eine der größten deutschen Rüstungs-fabriken läßt in der französischen Presse einen Hetzartikel los mit unwahren Berichten über angebliche französische Rüstungen. Dieser Artikel wird pünktlich — bestellte Arbeit muß pünktlich sein — in den deutschen Blättern wiedergegeben, natürlich als Aufmunterung zur wirklichen Nachahmung der unwahren französischen Rüstungen! Und dann gibt es einen offiziellen Aufschwung des Patriotismus, und die W a f f e n f a b r i k e n können ihre Dividenden erhöhen. Zum erstenmal ist es jetzt dem Genossen Liebknecht gelungen, die Methode auf* Zudecken. Jetzt sieht die ganze Welt, daß kapitalistische Moral es zuläßt, den Frieden und Wohlstand der Völker, auch des eigenen, ohneweiters zu gefährden, damit man größeren Profit einheimsen kann. Und siehe da, kaum hat der internationale Sozialdemokrat seinem Volke — und wie ein englisches Blatt sagte — der Demokratie in Deutschland, Frankreich und England ein Dokument in die Hand gegeben, das allen den Weg der Rettung zeigt, kamen ähnliche Enthüllungen aus Frankreich, aus England, aus Italien. Da kann nicht mehr von einer zufälligen Schlechtigkeit gesprochen werden, sondern das liegt im Wesen des Kapitalismus, das ist die Moral des patriotischen Kapitalismus. Aber noch schärfer als in dieser wunderbar moralischen Art, sich Aufträge zu verschaffen, zeigt sich die ab-grundlose Skrupellosigkeit der Rüstungsindustrie — wir wiederholen, der angeblich p a t r i o t i s ch e st e n, nationalsten — in ihrer Zusammensetzung _ und in ihrer Tätigkeit. Die Rüstungsindustrie, sagte Liebknecht mit Recht, ist international. Jawohl, das ist sie. Sie liefert dem eigenen Vaterland, natürlich für entsprechenden Preis, die Waffen zur Verteidigung. Wir haben ja jetzt gerade erfahren, daß sogar Versuche unternommen werden, ein internationales Kartell der großen englischen, deutschen, französischen und österreichischen Waffcnfabriken zu schaffen, das die Lieferungen für die verschiedenen Nationen nach einem bestimmten Plan unter feine Mitglieder verteilen sollte. Und auch jetzt sehen wir, daß diese nationalen Fabriken mit Freude — natürlich zum entsprechenden Preise, böse Zungen behaupten, sogar billiger als dem eigenen Vaterland — auch dem Feinde Waffen liefern, mit denen das _ eigene Vaterland bekämpft wird. Wir haben in Oesterreich doch erst vor einigen Wochen gehört, daß die Skoda-Werke in Rußland eine Fabrik errichten; das ist docki ein kleiner Beweis für die Nichtigkeit der eben gesagten Meinung. Und noch viel interessanter ist die Zusammensetzung der Gesellschaften, denen die Rüstungsfabriken gehören. In der deutschen Dillinger Hütte wird zum Beispiel noch bei der Generalversammlung der Aktionäre französisch gesprochen. Man bedenke: eine deutsche Rüstungsfabrik mit französischer Geschäftssprache! Das ist doch wahrlich ein Todesstoß für die Lüge vom Patriotismus und Nationalismus des Kapitalismus! Da wurde uns wieder einmal die Moral der kapitalistischen Gesellschaft aufgezeigt. Diese so angefäulte Moral ist ein untrügliches Zeichen des notwendigen Unterganges dieser Gesellschaftsordnung. Und an uns ist es, diese Tatsachen, welche die Moral des Kapitalismus so klar erkennen lassen, der Arbeiterschaft immer wieder darzulegen, um ihr zu zeigen, daß der Kampf gegen den Kapitalismus auch ein Kampf um die s i t t l i ch e Gesundung der Menschheit ist. Bonden östeneichischenLolalbahnen. Geplante und bereits in Durchführung begriffene Verschlechterungen bei den im Staatsbetrieb befindliche» Lokalbahnen. Vor uns liegt die Beilage A zum Erlaß des k. k. Eisenbahnministeriums, Z. 4517 ex 1913, welche die Zusammenstellung der in der Sitzung vom 4. November >1911 von den Vertretern der Lokalbahnen vorgebrachten Mängel und Wünsche betreffs Verbilligung des Lokal-bahndetriebes enthält. Aus dieser Beilage geht klar hervor, wie in nächster Zeit bei den im Staatsbetrieb befindlichen Lokalbahnen zum Schaden des dort beschäftigten Personals gespart werden wird. Ein Teil der im folgenden besprochenen Maßnahmen wird bereits derzeit zur Durchführung gebracht. Das Gesamtpersonal der Lokalbahnen hat daher mit tiefeiugreifendenVerschlechterungen seiner Rechte und Bezüge zu rechnen. Es liegt ..ns natürlich fern, zu behaupten, daß Er-sparungen nicht notwendig oder daß sie nicht gemacht werden sollen. Wir sind im Gegenteil sehr dafür, daß gespart wird und wir behaupten, daß bei den im Staats-betrieb stehenden Lokalbahnen viele Millionen von Kronen alljährlich zu ersparen sind. Wir wollen also fest-stellen, daß wir nicht gegen Ersparnisse sind, sondern nur gegen die Art und Weise, wie und wo von seiten der Staatsbahnverwaltung gespart wird. Die folgend angeführten Sparmethoden bedeuten vor .allem für einen großen Teil des Personals eine rechtswidrigeWcgnahmeerworbenerund gewährleisteter Rechte. Sie beinhalten ferner die N i ch t e i n h a l t u n g g e g e b e n e r Z u g e st ä n d-nisse. Sie bilden eine große Gefahr für dre SicherheitdesLokalbahnbetriebes, für die körperliche Sicherheit des den Dienst auf den Lokalbahnen versehenden Personals. Sie bedinge» weiter einen bedeutenden Ausfall an Lohn und Verdienst, kurz, alle diese Maßnahmen sind, wenn sie zur Gänze durchgeführt werden, schwere Schädigungen der Interessen des Personals und der Staatsbahnverwaltung. Folgende Verschlechterungen sollen durchgefuhrt werde»: . „ „ .,. 1. Die Anstellung von Bahnrichtern soll nicht mehr stattfinden, an ihrer Stelle sollen Vorarbeiter im ^ag-lohn zur Verwendung gelangen. 2. Die Bestellung von Streckenwachtern soll unterbleiben; an ihrer Stelle sollen dem Arbeiterstand ange-hörige Streckenbegeher verwendet werden, deren Zahl durch Zuweisung längerer Strecken zu vermindern ist. 3. Der Normalstand der Bahnerhaltungsarbeiter soll für das ganze Jahr auf den in der Winterperiode erforderlichen Bedarf eingeschränkt werden. Für die Durchführung aller größeren Erhaltungsarbeiten sollen Aushilfsarbeiter ausgenommen werden; diese Erhaltungsarbeiten sollen in jener Zeitperiode durchgeführt werden, in welcher die Beschaffung der Arbeitskraft zu billigen Bedingungen möglich ist. 4. An Stelle der Stationsmeister sollen Stattons-aufscher und Wächterkassiere als Stationsleitec rc. verwendet werden. 5. An Stelle der Kondukteure sollen Bremser (Arbeiter im Fahrdienst) eingestellt werden. 6. Unterbeamte (Oberkondukteure) sollen auf Lokal, bahnen überhaupt nicht mehr in Verwendung genommen werden. Feuilleton. Regenwetter. Von Ferdinand B c r n t (Nachdruck verboten.) In einem der kleinen Häuser vor der Stadt saß Thomas Sauerbrey, ein alter Junggeselle, am Fenster und starrte in den grauen Tag hinaus. Es regnete unaufhörlich, cS regnete seit Tagen, seit Wochen. Und jeden Abend, wenn Thomas Sauerbrch in sein Bett kroch, dachte er: Morgen wird cs schön Wetter geben, denn nun hat cs allgenug geregnet. Aber iveun er am nächsten Morgen die Augen aufschlug und sein kahles Haupt ein wenig aus dem Polster hob, um gegen das noch nachtgraue Fenster hinzulauschen, dann härte er, wie cS draußen unter der Dachtraufe plätscherte. Und sobald cs lichter ward, sah er, daß silberne Perlen an den Scheiben hingen, genau wie gestern und vor-gestern und wer weiß vor wie langer Zeit. Und wenn er seine Mageren Beine aus dem Bette schob, dann spürte er, wie ihm die Kälte daran heraufkroch bis zum Bauche, und es fröstelte ihn genau wie gestern und vorgestern und wer iveiß vor wie langer Zeit. Es war im Hochsommer, aber Thomas hatte längst Vergessen, an welchem Tage es zu regnen angefaugw. Zuletzt fiel das Grau der Regentage so schwer auf seine Seele, daß es ihm die fixe Idee beibrachte: cs hätte immer geregnet, während seines ganzen Lebens, in einem fort. So ein Schwachkopf war er. Jetzt saß er am Fenster, in sich zusammengesunken, mit gekrümmtem Leibe, und schaute aus runden, lauschenden Augen hinaus in die Landschaft. Wie verwaschen sah das alles aus! Die abgemähten Wiesen vor dem Hause, darauf das Heu in runde Haufen zusammcngeschichtet lag, zeigten ein fauliges Notgrau; der Weg, der sich durchs Wiesenland bog, tvar ein einziges bewegliches Band grausilberner Wellen, soviel Wasser stand darauf, und die sonst blütenweißen Firstseiten der Arbeiterhäuschen am Wegrand sahen aus wie nasse, schmutzige Wäsche, so durchfeuchtet waren sic. Trostlos und blind schauten die Fenster aus diesen Häusern, stumpf und kalkgrau wölbte sich der Himmel über sie. Die grünen Wipfel der Bäume aber, die über die blauen Schieferdächer emporschauten, bogen sich im wütenden Wind, der brummend an Thomas Sauerbreys Stüblein vorüberfuhr. Und so sah der alte Junggeselle jeden lieben Tag das eintönige Bild. Sonst war Spazierengehen seine einzige Arbeit — er konnte sichs leisten, er lebte von feinen Renten — nun war es das ZumfensterhinauSschauen. ................ Anfangs belustigte es ihn etwas. Er beobachtete die Fußgänger, die in die Stadt muhten oder aus der Stadt kamen, wie sie über den glitschigen Weg mehr sprangen als gingen, den zahlreichen Pfützen ausweichend, wobei ihre aufgespannten Schirme gleich geblähten Schiffssegeln vom Winde hin- und Hergetrieben wurden. Am meisten Freude machten ihm die Kinder, die an seinem Fenster vorbei in die Schule mutzten. Da wichen nur wenige den Pfützen aus, denn sie gingen fast alle barfuß, trotz der Kälte, und jenen, die Schuhe anhatten, schien es gerade ein Hauptvergnügen, in dem tiefsten Strahen-kot zu waten. Ging der Wind sehr stark, so war cs ein hastiges Trippeln und Trappeln unter großen Regendächern, unter denen die kleinen Menschen bis zur Hälfte verschwanden. Manchmal leistete sich der Wind den Scherz, das Dach eines Schirmes nach aufwärts zu biegen, und dann hielt sich Thomas Sauerbrey die Seiten und knurrte in sich hinein, denn ordentlich zu lachen vermochte er nicht. Er sah, wie ein Dutzend Hände über den bedrohten Rcgenschützcr herficlen, um ihn in die herkömmliche Form zu bringen, was nicht selten mißlang. Dann stolzierte wohl so ein kleiner Knirps mit der Tulpe einher, den Kopf hochgereckt, weil er sich als Mittelpunkt eines allgemeinen, heiteren Interesses sah. Neben den Kindern waren auch die Frauen ein Gegenstand von Thomas Sauerbrcys sturm- und regentätiger Unterhaltung. Denn was auch immer von diesen ihm seltsamen Geschöpfen an schönen Tagen in'langen Kleidern züchtig und ehrbar an seinem Fenster vorüberwandeln mochte, das verlor in Sturm und Regen alle festen Grundsätze und zeigte Sachen — Sachen, wie sie Thomas Sauerbrcy nur selten in seinem armen, ereignislosen Leben zu sehen bekam. Er sammelte sogar tiefgründige Erfahrungen einer bestimmten Art und stellte unumstößlich fest, daß sich Charakter und Vornehmheit des weiblichen Geschlechts am sichersten in dein*auspräge, was es an den Beinen trage. Was fein und ehrbar war, ir,.g gebrochene Farben: Strümpfe in Grau, Bxaun und Schwarz. Was auf den Häscherblick der Männer rechnete, trug aufregendes Lila, oder auch die Farbe sündigen Fleisches. Wer nicht mit Schätzen wucherte, zeigte seine Gleichgültigkeit wahllos in allen möglichen und unmöglichen Tönen. Bäuerinnen trugen am liebsten grobgestricktes Zeug aus flammendroter Wolle und was aller Würde und Vornehmheit hohnlachte, wie Milchfrauen und Hökerinnen, das hatte die Beine nackt in derben und schiefgetretenen Schuhen stecken. Nicht selten peitschte der Sturm die Kleider hoch, dann erhaschte der Lauerblick des Alten wohl auch ein Stückchen einer nicht immer spitzenbesetzten Hose und wo diese fehlte, da — wandte Thomas Sauerbrey züchtiglich die Augen weg. Einmal geschah daS einem jungen, frischen Bauernmädchen und da — zu seiner Ehre sei es gesagt — floh Thomas Sauerbrch schamglühend vom Fenster und mied cS drei Tage lang. Und es regnete weiter, weiter. Tag und Nacht immer dieses eintönige Pochen und Klatschen auf den Steinen vor dem Hause. Und Thomas, der unermüdlich lauschte, lauschen muhte von einem unüberwindlichen Drang getrieben, ihm war es schließlich, als hämmere der Regen nicht mehr draußen an den Scheiben, sondern drin in seiner Stube, auf seinem Kopf und zuletzt in seinem Gehirn und höhle dort ein Loch, ein tiefes, glattes Loch, und er spürte, wie aus diesem alles herausflvtz, was es Helles und Schöne» in seiner Erinnerung gab. Bis nichts mehr übrig hlicb als ein müdes Grau, ein bleicher Nebel voll quälender Schatten. Er kroch immer mehr in sich zusammen, so daß sein Kinn beinahe auf seine dürren Beine zu liegen kam und sein Rücken wie ein Sägebogen aussah. So saß er von Morgen bis Abend und spähte mit seinen großen grauen Augen aus dem Fenster. Wenn man ihn ansah, mußte man an eine große Katze denken, die auf ein Mäuslcin lauscht und sich zum Sprunge duckt. Thomas Sauerbrcy aber lauerte auf einen Sonnenblick, und wäre auch nur ein einziger in sein graues Dasein gefallen, er hätte aufgejubelt, wäre in der Stube herumgesprungen und wäre wieder ein vernünftiger Mensch gewesen. So aber . . « „Aber Herr Thomas," sagte seine Haushälterin, wenn sie ihm das Essen auf das Tiscksthen am Fenster stellte, „was schauen Sie immer so weinerlich? Ich würde doch ein bißchen hinausgehen, in die Stadt, ins Cafe! . « “ ,Bci dem Wetter?" Er zeigte eine bleiche, Vorwurfs-volle Miene; „ich komme so nicht aus dem Kartarrh heraus!“ Da stellte ihm die Frau, die auch schon bei Jahren war. die übliche heiße Limonade auf den Tisch und ging mit einem leisen Seufzer davon, in der sichersten Ueberzeugung, daß dem eigensinnigen Alten nicht zu helfen sei. So saß er totcinsam auf seinem Stübchen. Der unaufhörliche Regen hatte zuletzt alles Interesse für das, was draußen vorging, in ihm totgeplätschert. Er knurrte nicht mehr über umgestülpte Schirme, er schaute auch gar nicht mehr hin, wenn Frauenröcke emporflogen und mochten sie gleich der Karoline Nctlbeck gehören, die bekanntermaßen das umfänglichste Milchweib der ganzen Umgebung war. Allmählich aber war in dem trostlosen Grau seiner Seele eine Sehnsucht aufgewacht, die sein ganzes Innere verzehrte, die ihn ans Fenster bannte mit den unzerreißbaren Fäden eines gewaltigen Willens: ein Stückchen Sonne wollte er sehen! Nur ein Stückchen Sonne!. ,, ^-.Sorgtzt dMh hgtz der oEis?nhah«eE aM vom MendentJBj&ftfom t. Die Fahrtaggelder für das Zugbegleitungs- und Lokonwtivpersonal fallen abgcschafft und die Stunden-und Kilometergelder eingeführt werden. Das sind nur die einschneidendsten und Hauptfach, lichsten Verschlechterungen, die durchgeführt werden sollen. Es sind aber nicht alle. Denn die Durchführung dieser Maßnahinen bringt naturgemäß eine Reihe weiterer Verschlechterungen mit sich, die erst in der Folge sichtbar und fühlbar werden. Außerdem dürften dies nicht alle geplanten Aendcrungen sein, denn wir haben nur einen Teil der in Betracht kommenden Erlässe zur Kenntnis bekommen.* Wir wollen nun feststellen, ob diese Maßnahmen Pom Standpunkt der Staatsbahnverwaltung gerechtfertigt sind, ob sie geeignet erscheinen, dem Betrieb zulässige und zuträgliche Ersparnisse zu erzielen und inwiefern die dem Personal gewährleisteten Rechte und Begünstigungen dabei verletzt werden. Die Nichtan stc llu ng v o n Bah nrichter n wird von der Staatsbahnvecwaltung damit begründet, daß früher die Arbeitcrpcirtien von Vorarbeitern und Visierern geleitet wurden, die selbst in der Partie mitarbeiteten. während der stabilisierte Bahnrichter lediglich Aufsichtsorgan sei. Wenn man diese Begründung liest, frägt man sich unwillkürlich, warum Bahnrichter überhaupt jemals eingeführt wurden. Man wäre fast versucht zu glauben, daß die Staatsbahnverwaltung die Bahnrichter seinerzeit nur deshalb angestellt hat, um einigen Menschen Titel und Amt zu geben. Wir wissen aber das Gegenteil, nämlich, daß die Bahnrichter lediglich deshalb eingeführt wurden, weil die Betriebsergebnisse diese Einführung gebieterisch forderten. Der Bahnrichter hat eben nicht nur, wie der Krämergeist der jetzigen Staatsbahn. Verwaltung zu meinen scheint, dafür zu sorgen, daß die Arbeiterpartie arbeitet, er hat viel höhere und verantwortungsvollere Dienste zu leisten. Er ist vor allem für die Sicherheit des Verkehres und für die Sicherheit des Lebens der Arbeiter verantwortlich. Und weil der Vorarbeiter, der mit der Partie gemeinsam arbeitet, der Schwellen auswechselt, Nägel einschlägt, Geleise hebt 2c. nicht zugleich die Taschenuhr, Signale, Züge und Bahn-wagen beobachten kann, darum hat man dem Vorarbeiter den Bahnrichter übergeordnet, damit ein Mensch da ist, der vor allein den präzisen Automaten für die Sicherung des Zugsverkehres abzugeben hat. Damit ist aber auch schon der Beweis für die Notwendigkeit des Bahnrichters ■ gegeben. Die Verkehrsdichte ist auf den Lokalbahnen nicht geringer, sondern doppelt so intensiv geworden als zur Zeit, wo Bahnrichter eingestellt wurden. Wenn nie Unglücksfälle und Karambolagen gewesen wären, welche die Notwendigkeit des Bahnrichters als spezielles Aufsichtsorgan neben dem Vorarbeiter in Form von schweren Verlusten an Menschenleben und Materialschaden und Millionen Kronen Entschädigungen aufgezeigt hätten, so wären eben die Bahnrichter nicht beigestellt worden. Aber diese Tatsachen, die leider immer an Stelle menschlicher Erkenntnis gebieterisch Notwendigkeiten aufzeigen, bestehen auch heute und es hat demzufolge das reisende und verfrachtende Publikum das Recht, von der Bahnverwaltung den notwendigen Schutz und die Sicherung ihres Lebens und seiner Güter in entsprechendem Ausmaß zu verlangen. Aber auch die Arbeiter haben das natürliche und gesetzliche Recht, daß ihr Leben und ihre geraden Glieder bei der Arbeit in genügendem Maße geschützt werden. Daß dies alles möglich werde, dazu ist die Anwesenheit eines Aufsichtsorganes in der Gestalt hes Bahnrichters notwendig. Die Staatsbehanverlvaltung wird nach bekannten Mustern einwenden, daß diese ge- forderte Funktion ebensogut ein zu diesem Zwecke abge-richtetet und geprüfter Arbeiter versehen könne. Wozu bemerkt werden muß, daß, abgesehen von dem Umstand, daß hiedurch eine Ersparnis nicht erzielt wird, weil auch Arbeiter für diese höhere Dienstleistung entsprechend be-zahlt werden müssen, der Mangel an Stabilität der Ar-beiter bei den niedrigen Löhnen dieses Argument von vornherein widerlegt. Wir sehen also, daß diese Aende-rung alles andere, als der Staatsbahnverwaltung eine Ersparnis bringen wird. Sie wird im Gegenteil infolge der durch mangelnde Aufsichtsorgane herbeigeführten Schaden bedeutende Mehraüslagen haben. Dazu werden die Rechte der am Lokalbahnverkehr interessierten Be-völkerung und der Arbeiter schwer geschädigt, eine Angelegenheit, für die sich auch unsere Staatsanwälte lebhaft interessieren müßten. Daß es geschieht, dafür werden wir Sorge tragen. , Die Auflassung der S t r e ck e» w ä ch t e r und die Verlängerung der den Strecken-begeh ern zu gewiesenen Strecken. In dieser Frage treffen alle Erwägungen, die wir in puncto der Sicherheit des Verkehrs im vorhergehenden Punkt an-geführt haben, gleichfalls zu. Der Mangel an Strecken-Wächtern, insbesondere auf frequenten Wegübersetznngen, ist wiederholt im Gerichtssaal gebrandmarkt worden. Nun sollen auch noch die wenigen vorhandenen Wächter verschwinden. Auch mit der Frage der Verwendung von Arbeitern an Stelle der Wächter ist es dasselbe, wie bei den Bahnrichtern. Ein Arbeiter, der ständig Wächter- oder Streckenbegeherdienste versehen muß, wird naturgemäß um den gewöhnlichen Arbeitslohn nicht zu haben sein. Er wird, wenn schon nicht gleich, so doch im Laufe der Zeit höheren Lohn beanspruchen.. Wird derselbe nicht ge-währt, so wird der Arbeiter eben anderwärts höher ent-lohnte Arbeit suchen und finden. Damit entfällt aber die wichtigste Voraussetzung für die entsprechende Abwicklung des Wächter- und Streckenbegeherdienstes, die Sla-bilität des Arbeiters. Denn mir diese gewährleistet die Fähigkeit für eine bi riedigende Dienstleistung auf solchen verantwortlichen Dienstposten. Nicht die Kenntnis der Instruktionen und nicht der abgelegte Diensteid allein bilden die Gewähr für Können und Fähigkeit, sondern langjährige Praxis auf dem gleichen Dienstposten. Diese Erkenntnis hat sich auch seinerzeit die Staatsbahnverwaltung angeeignet, das heißt Betriebsergebnisse und -Ereignisse zwangen^ihr diese Erkenntnis ans. Und nur deshalb wurden an Stelle von Taglohnarbeitern definitiv entlohnte Bedienstete zum Wächterdienst angestellt. Dazu kommt, daß der Staat und jeder Unternehmer kein Recht auf Ausbeutung hat, sondern vielmehr die Pflicht hat, ständig zu leistende Dienste mit einer gesicherten Existenzmöglichkeit zu entlohnen. Wir können auch in dieser Frage feststellen, daß keinerlei Ersparnisse zu erzielen sind, dafür aber Mehrkosten, die durch nicht entsprechende Sicherung des Betriebes fast automatisch eintreten werden, 5)i.e. Reduzierung der Anzahl der Arbeiter bei d er Sa Ij net Haltung bedeutet ebenfalls Mehrkosten an Stelle von Ersparnissen. Mit dem geringen stabilen Arbeiterstand kann natürlich keine einzige nennenswerte Erhaltungsarbeit entsprechend gemacht werden. Am Papier läßt sich natürlich die Aufnahme von billigen Arbeitskräften zu Aushilfen sehr einfach darlegen. Die Verhältnisse sind aber anders. Die Staatsbahnverwal-tugg scheint da noch immer nicht daran zu glauben, daß der Zuzug der Arbeiter zur Industrie im ständigen Wachsen begriffen ist, daß die Industrie höhere Löhne zahlt und insbesondere in Zukunft zahlen wird müssen und es demzufolge mit der Aufnahme von billigen Arbeitskräften Denn nachdem er lange, lange Zeit gcgrübclt und ge. forscht, konnte er sich plötzlich nicht mehr erinnern, welcher Art ihr Licht war, wie groß sie sei, wie es aussah, wenn ihre Strahlen aus grauen Wolken brachen, aus eben diesen kalk-grauen Regenwolken, die seit Wochen den Himmel bedeckten. Die Sonne! Die Sonne! Und eines Tages, da ihm die Haushälterin eben die heiße Limonade auf den Tisch gestellt hatte und gehen wollte, ihren täglichen Seufzer auf den Lippen, da wandte ihr Thomas sein bleiches Antlitz zu und seine dünne Greisenstimme zitterte, während er geheimnisvoll fragte.; „Lina, habt Ihr sie schon einmal gesehen?" Die Frau schaute verständnislos, „Die Sonne," hauchte der Alte, „ich meine die Sonne!" „Was?" schrie die Haushälterin. Und sie fragte einige Male. Dann drang sie auf ihn ein, rüttelte und schüttelte ihn jammervoll und schrie: „Herr! Herr! Nun müht Ihr einmal weg da vom Fenster und müßt hinaus unter Leute; sonst, bei Gott, Herr — Ihr schnappt noch über. Die Sonne! I du mein gütiger Heiland! So was sieht man doch alle Tage! , » ." Das bestritt nun Thomas Saucrbreh, erklärte heftig, es gäbe keine Sonne in der Welt und er könnte sich nicht erinnern, jemals eine gesehen zu haben. „Aber Herr Sauerbceh!" schrie Lina dazwischen. Da wurde er böse, ganz böse, nannte sie mit schriller, /ich übcrschlagender Stimme eine Gans, bis sie endlich, hochrot vor Aufregung und ganz außer sich/ zur Tür hinausstob, draußen noch lange fortjammernd und immer wiederholend: „Er ist verrückt! Ganz verrückt ist er!" ~ Es war eine große Not in ihr. Aber sie behielt es für sich, behandelte ihren Herrn nur noch vorsichtiger und liebevoller und da sie nach vielen vergeblichen Versuchen Bemerkte, daß er von seiner Narrheit nicht abzubringcn sei, erklärte nun auch sie, sie habe während ihres ganzen Lebens keine Sonne gesehen... Draußen aber ging der Wind und warf die Tropfen unaufhörlich an die Scheiben. Und Thomas Sauerbrey lugte nur noch schärfer nach dem großen Tagesgestirn aus und Lachte, wenn er cs einmal sehen würde, nur ein einziges Mal, er würde wieder gesund sein und jung, wie neugeboren.. Seine Sehnsucht ward immer mächtiger. Aber es hörte nicht auf zu regnen. Und allmählich starb auch die Sehnsucht in ihm. Er redete nicht mehr mit der Hause-hätten» von ihr, der Große»/ die er nicht sehen durfte; er saß da, ganz stumm und tot. Einmal raffte er sich empor und' ging in die Stadt. Die alte Frau schaute ihm nach, sah, wie seine dünnen Sperlings- beine, die unter dem großen Schirmdach wehmütig hervorzappelten, über dir Pfützen hinwegzugelangen suchten, was komisch anzuschen war, förmlich lächerlich, so, als ob es eben nur ein lebendiges Regendach wäre, das da gegen die Stadt zuhüpfe, vom Winde lustig hin- und bergeworfen. Und manchmal drohte es umzukippen. Lina frohlockte, denn nun dachte, sie, wenn er in die Stadt gehe, komme er auf andere Gedanken. Ganz glücklich war sic. Gegen Abend kam Thomas Saucrbreh zurück. Er war schrecklich durchnäßt, es rieselte nur so von ihm. Als Lina ihm e nassen Kleider auSzog, suchte er etwas. vor ihr zu verbergen. Ein kleines, unscheinschbares Päckchen. Sie dachte, er habe ein schönes Geschenk für sic, worüber sie sich, heimlich freute, als sie ihm frische Wäsche brachte, ihn abriev, ihm alle Liebe antat, deren ihr altes Herz fähig war. Dann riet sie ihm, gleich ins Bett zu gehen. Er wehrte sich dagegen. Er war überhaupt so merkwürdig, sprach nichts, seine Blicke huschten unruhig durch die Stube. „Heut' geht ein anderer Wind, Herr," tröstete sie ihn. „Ihr werdet sehen, morgen hat es zu regnen aufgehört und dann « > i dann . , Sie lächelte geheimnisvoll, .vielversprechend, dabei zogen sich um ihre Mundwinkel hundert feine Fältchen, was sie so schön machte. Da kam cs aus ihm heraus, förmlich rauh, hart und trostlos: „Es wird nicht mehr aufhören, zu regnen, nie — nie!" Lina lächelte sieghaft: „O, die schönen Tage.kommen noch!" „Gute Nacht!" sagte Thomas Sauerbrcy ungnädig. Am anderen Morgen hob Frau Lina in ihrem einsamen Stübchen ihr graues Haupt aus den Kissen und lauschte gegen die Fenster. Draußen plätscherte cs, eintönig, beharrlich wie gestern und vorgestern und wer weiß vor wie langer Zeit. Da drehte sie sich enttäuscht auf die andere Seite, und schlief in Kummer und Not von neuem ein. Und schlief länger als gewöhnlich. Als sie dann nach einem leisen Pochen an der Tür, worauf sie keine Antwort erhielt, zu ihrem Herrn ins Zimmer trat, prallte sie erschrocken zurück. Am inneren Fensterrahmen hing eine lange, dunkle Gestalt. Und als sie näher trat, sah sie, daß es Thomas Sauerhrey war. Sein bleiches, stilles Antlitz war noch von einem Hauch der Sehnsucht überrieselt, die ihn zwantz, nach der Sonne auszuschauen. Nach wie vor lauschte er aus dem Fenster. Und dann — dann kamen schöne Tage « ,. nichts sein wird. Allerdings rechnet die Staatsbahnberwal-tung dabei hauptsächlich auf das ländliche Proletariat. Sie ubersieht, aber auch da, daß die ländlichen Proletarier immer mehr organisiert werden und daß die Zeit nicht ra“äu fent ist, wo sic keinen einzigen Arbeiter mehr als billlge Aushilfskraft bekommen wird. Oder will sie viel-leicht trotzder gemachten Erfahrungen behaupten, daß die aus dein Luden des Reiches herbeigezogencn Arbeiter billige Kräfte sind. Diese werden bekanntlich allgemein höher entlohnt, als die Einheimischen, weil sie um den billigen Lohn einfach nicht zu haben sind. Wozu noch kommt, daß die Ergebnisie der Leistungen bei Ausyilfsarbeitern naturgemäß nie die sein können, wie bei stabilen Arbeitern, da ihnen die Praxis fehlt. Also wieder nur Ersparnisse am Papier, dafür Mehrauslagen in Wirklichkeit. * Beseitigung der Stationsm erster und' Stationsaufseher. Die Dienstleistungen dieser Bediensteten sind bekanntlich Beamtendienste, die in der ganzen Welt von jedem verständigen Unternehmer als solche bezahlt werden. Die Ausübung des Verkehrsdienstes, des kommerziellen und des Kassendienstes erfordert als Voraussetzung einen bestimmten Grad von Intelligenz, -Dienstesfrendigkeit und vor allem, ivas den Kassendienst anbelangt, eine gute, finanziell gesicherte Existenz. Daß der Stationsleiter nicht Beamter, Kassier, Wächter, Magazins- und Stationsarbeiter, Portier zugleich sein kann oder fein will, tvie cs sich die Staatsbahnverwaltung wünscht, ist auch vom Standpunkt der Verkehrs- und Betriebsinteressen selbstverständlich. Und ein Mann mit 900 Kr. Gehalt, mit zahlreicher Familie, die nach Brot ruft, wird schließlich trotz des besten Leumunds den Griff in die Kasse tun, weil er eben nicht anders kann. Wie ein so mit Sorgen beladener Wächter mit kleinem Gehalt den schwierigen Verkehrsdienst leisten soll, wie er bei dem quälenden Gedanken an die materiellen Bedürfnisse nie etwas übersehen, nie einen Fehlgriff tun soll, das muß erst gezeigt werden. Beweisen doch die zahlreichen Fälle, wo Beamte, die gewiß höher entlohnt sind, bei Gericht an-geblagt erscheinen, zur Genüge, daß derartige Dienste nur von entsprechend entlohnten Bediensteten anstandslos ver- N richtet werden können. Wir haben es daher auch in diesem Falle'mit einer Maßnahme zu tun, die nach zahlreichen Erfahrungen statt Ersparnisse, Mehrausgaben bedingt. Die N ichtv erw en dun g von Unterbeamten und von definitiven Dienern, insbesondere beim Zugbegleitungspersonal, bedeutet vor allem die Nichteinhaltung eines dem Personal gemachten Zugeständnisses. Im Oktober 1908 erklärte das Eisenbahnministerium schriftlich, daß eine . Erhöhung der Postennormierung derart erfolgen wird, daß ») jeder Zugsführer, der die Gehaltstufe von 1200 Kronen erreicht, die Unterbeamtenprüfung mit Erfolg ab-' gelegt hat und mindestens zwei Jahre als Zngssührer in Verwendung steht, zum Oberkondukteur ernannt wird, daß b) das prozentuale Verhältnis zwischen Dienern und Unterbeamten so geregelt wird, daß die ans Unterbeamtenposten verwendeten Diener bei Erreichung des Gehalts von 1200 Kr. zu Unterbeamten ernannt, und c) die auf Dienerposten verwendeten Arbeiter nach Erfüllung der vorgeschriebenen Bedingungen definitiv angestellt werden. Diese Zugeständnisse werden' durch die in Rede stehende Maßnahme nicht cingehalten, mit einigen Federstrichen werden dem Personal gewährte Verbesserungen einfach aus der Welt geschafft. Ob ein solches Vorgehen Ersparnisse erzielen läßt, möchten wir ernstlich bezweifeln. Vor allein darf nicht vergessen werden, daß sich das Personal, und zwar das G e sam tp er so n a l, inf eigenen Interesse derartige Verschlechterungen nicht gefallen läßt. Die Zeiten sind vorüber, wo solcher Wortbruch und derartige Gewaltakte ruhig hingenommen wurden. Der Abwehrkampf des Personals wird der Staatsbahnverwaltung mehr an Mehrauslagen kosten, als sie in hundert Jahren durch diese Maßnahmen ersparen kann. Dasselbe ist bezüglich der Wegnahme der Fahrtaggelder für das Zugbegleitung §- und Lokomotiwpersoiial zu -sagen. Die Fahrgebühren bilden im Sinne der Bestimmungen der Dienstpragmatik und des Gebührenregulativs den Ersatz für die diesem Personal bei der Ausübung des Fahrdienstes erwachsenden Mehrauslagen. Nachdem diese Bediensteten mit dem Kilometer- und Stundengeld naturgemäß nicht annähernd ihr Auslangen finden konnten, wurden die Fahrtaggelder eingeführt. Sie bilden zwar auch keinen entsprechenden Ersatz für die bei den Dienstfahrten notwendigen Auslagen, aber ihre Wegnahme hat eine schwere Schädigung des Fahrpersonals zur Folge. Es bedeutet die Wegnahme eines erworbenen Rechtes, eine Verschlechterung, die sich wieder das Gesamtpersonal nicht ruhig gefallen'lassen kann. Auch hier gilt das vorhin Gesagte. Alle die Acnderungen werden der Staatsbahnverwaltung statt Ersparnisse Mehrkosten verursachen. Sie liegen also nicht im Interesse des Staates, sie schädigen ihn vielmehr, sie setzen sein Altsehen herab, sie zwingen den Staatsbürger, der davon betroffen tvird, zum energischen Abwehrkampf. Dafür wird auf der anderen Seite, wo gespart werden könnte, nicht gespart. Die zahllosen Kommissionen, die ungeheure Summen verschlingen, werden noch immer gepflogen. Salonwagen, Verbandskarten, Freikarten der Offiziere, Fahrpreis- und Frachtermäßigungen für die Reichsten aller Reichen, Nichtstuer in allen Höheren und höchsten Aemtern bilden noch immer die im-ausgeschöpften Quellen für viele Millionen Ersparnisse im Lokalbahnbetrieb. Mer da, wo im Interesse des Staates, -der 'Allgemeinheit gespart werden könnte, wird nicht gespart. Gerade in dieser Frage zeigt sich so recht deutlich die. heuchlerische Unmoral der Staatsbahnverwaltung. Sparen auf Kosten des armen Teufels, der ohnehin am Hungertuch nagt, sparen zum Schaden des Staates, zum Schaden der Allgemeinheit, dafür Millionen und MiO lionen hinauswerfen zur Ermöglichung von Pflanz und Nichtstun. Und da wundem sich die Machthaber dieses Staates, wenn die arbeitende Menschheit zu diesem von ihnen betätigten „Wohlwollen und Entgegenkommen kein Vertrauen hat. Da faseln die Macher noch von „tendenziöses! Entstellungen", wenn man ihnen die Unzufriedenheit und die Erregung des Personals vor Augen hält, BekuM vttv LöMe, ln Micken dep ..EisenMmev" anMegt! Jas Grazer Lagerhaus der k. 1. Etaatrbahnen. Wenn diese Zeilen in Druck erscheinen, hat vielleicht schon eine Angelegenheit zuungunsten der Staatsbahnverwaltung ihren Abschluß gefunden,' deren ganzer Verlauf typisch für unseren Staatsbahnverwaltungsjammer ist. Nichtsdestoweniger werden wir uns aber bemühe», unsere Leser ausreichend über diese interessante Geschichte, sie betrifft das Grazer Lagerhaus der Staatsbahn, zu informieren. Der Bestand eines Lagerhauses ist ohne Zweifel für Graz ein Bedürfnis, die k. k. Staatsbahncn besitzen ein derartiges Lagerhaus bei ihren Bahnanlagen in Graz und es wäre daher nichts natürlicher gewesen, als daß sich dieses Lagerhaus, als ein Bindeglied zwischen dem Handel und dem Verkehre, nach beiden Seiten hin als nützliche Einrichtung erwiesen hätte. Auf den Gefilden der österreichischen Staatsbahnverwaltung scheint aber das beste Kraut nicht gedeihen zu wollen. Der Betrieb des Lagerhauses in Graz rentiert sich der Staatsbahnvcrwaltung nicht und man ist nun daran, dasselbe zu verpachten und zwar unter recht auffälligen Umständen. Die Verpachtung geschieht knapp nach einer Erhöhung des Lagcrhaustarifes. Die Wirkungen dieser Erhöhungen auf das Gebarungsergebnis des Lagerhauses werden nicht abgewariet werden und die Erhöhung schafft dem Pächter wesentlich günstigere Betriebsbedingungen, als sie während der Zeit der Ejgenregie bestanden haben. Ein weiterer recht eigentümlicher Umstand bei dieser Angelegenheit ist folgender. Der gegenwärtige Verwalter des Staatsbahnlagerhauses, Oberoffizial Israel Stampf, setzt alle Hebel in Bewegung, itnt die Verpachtung des Lagerhauses au ein Konsortium von Getreide-und Mehlspekulanten durchzusetzen, zu dem er nach seiner Pensionierung im Staatsbahndienst übertreten will, um das Lagerhaus weiter zu verwalten. Dadurch ist er daran geradezu interessiert, daß sich der Staats-bahnverwaltung der Lagerhausbetrieb nicht rentiere, weil ja hievon die Verpachtung abhängig ist. Die Ursachen der Unrentabilität des Grazer Lagerhauses in Staatsbahnregie sind leicht zu ergründen. Wie überall im Staatsbahnbetrieb, ist auch im Grazer Lagerhaus die Verwaltung eine kostspielige. Auf neun Arbeiter kommen vier Vorgesetzte, ein Unterbeamter und drei Beamte. Im Privatbetrieb würde zweifellos ein Magazineur und eine Kanzleikraft genügen. Dabei ist der Verwalter, dessen Funktion ein Assistent versehen könnte, Oberoffizial. Dazu kommt die Wirtschaft des Stampf selbst. Riesige Kellereien, die vor seiner Amtsführung immer vollgelagert waren, stehen leer. Stampf hat sich mit der Verwaltung der Grazer Verzehrungssteuer zerstritten, die Folge davon sind die leeren Kellereien. So muß an der Person des Israel Stampf die Betriebsmöglichkeit dieses Staatsbahnlagerhauses zugrunde gehen. Wir zweifeln nicht daran, das derselbe Israel Stampf einen tüchtigen, umsichtige» Geschäftsmann abaeben würde und daß er geschäftliche Erfolge aufzuweisen hätte, wenn das Lagerhaus auf seine Rechnung oder auf Rechnung seines Konsortiums .geführt würde. ii,ö ...... Wie der Bestand eines Lagerhauses für Graz zweifellos eine Notwendigkeit ist, ist auch dessen Rentabilität unter gesunden Verwaltungszuständen nicht bczweifelbar. Für die Beurteilung der Rentabilität eines solchen sind uns folgende Umstände maßgebend. Unter der Wirtschaft des Stampf und trotz der Wirtschaft desselben waren doch immer 1200 Waggons Waren jährlich im Lagerhaus eingelagert und eine Rentabilitätsberechnung auf Grund des neuen Tarifs ergibt einen voraussichtlich namhaften Ueberschuß, wobei die Möglichkeit der Verringerung d?r Verwaltungskosten noch nicht mit in Kalkulation gezogen ist. Daß in der Geschäftswelt von Graz die Rentabilität eines Lagerhauses nicht anders beurteilt wird, beweisen die Projekte betreffs Gründung von Konkurrenzlage» häusern, zu bereit Realisierung au chzum Teil Geldmittel zur Verstigung gestanden wären. Neben dem Konsortium, das hinter dem Israel Stampf steht, bewirbt sich jetzt, da die Grazer Lagerhausfrage durch die Verpachtungs-absichteu der Staatsbahnverwaltung in ein anderes Stadiuin getreten ist, auch eine Vereinigung von Inter-essenten, an die die Grazer Stadtgemeinde angeschlossen ist, um diese Pachtung, und diese Bewerbungen um das Lagerhaus der k. k. Staatsbahnen sind ein untrüglicher Beweis von dessen Rentabilität, und zwar um so mehr, als Israel Stampf genau über den wahren Wert des Lagerhausgeschäftes informiert ist. I s r a e l S t a m p f, der als Verwalter des Lagerhauses Graz in Staatsbahn regte das Auslangen nicht finden konnte oder nicht finden wollte, will aIs Pächter auf seine Rechnung kommen können. Das läßt tief Blicken! Der k. f. Staatsbahndirektion Villach kann der Vorwurf nicht erspart werden, daß sie es nicht versuchte, durch einen Wechsel in der Person des Verwalters des Grazer Lagerhauses andere Zustände herbeizusiihrcn. Israel Stampf scheint den Regierungsrat Lind-ebne r, den Inspektor A m i n g e r, Vorstand der Abteilung des kommerziellen Dienstes, und den Grazer Stationsvorstand Müller für seinen Plan gewonnen zu haben. Er wäre sckion pensioniert und Pächter des Lagerhauses, wenn dadurch nicht der Ausbruch eines Skandals in Graz gedroht hätte. Um Pensionierung hatte Stampf bereits angesucht. Inwieweit man sich dem Konsortium, das hinter Stampf steht, zur Verpachtung bereits verpflichtete, wissen wir nicht, es geht aber das nicht unbegründete Gerücht herum, dieses Konsortium beanspruche 100.000 Kr. Schadenersatz von der Staats« bahnverwaltung für den Fall, als der Pacht anderweitig vergeben werde. Recht bezeichnend für die Machinationen mit diesem Lagerhaus • ist folgendes: Im August des Vorjahres wurde der Posten, den Stampf inne hat, für Beamte der IX. und VIII. Dienstklasse zur Besetzung ausgeschrieben. Wietbohl es an Bewerbern um diesen Posten nicht gefehlt haben wird, blieb der Posten unbesetzt. Die Sache mit der Verpachtung des Lagerhauses an das Konsortium von Getreide- und Mehlspekulanten war eben noch nicht perfekt. Hier ist deutlich erkennbar, wie sich den persönlichen Bedürfnissen des Israel Stampf die Staatsbahndirektion Villach unterordnet. Stampf wird jedenfalls die Mittel und' Wege kennen, sich jene Personen gefügig zu machen, auf die es in dienstlicher Beziehung bei dieser Sache ankommt. Israel Stampf ist keine unbekannte Figur auf den österreichischen Staatsbahnen, wiewohl er vor eine kleinere Aufgabe gestellt ist, als seine großen Vorfahren, die ganze Staatsbahnlinien vcrschepperten. Die Zeiten, in denen man ungestraft und unbehelligt Teile des Staatsbahnbetriebcs verschachern konnte, sind aber schon vorüber. Das Grazer Lagerhaus ist auch in Staatsbahnregie lebensfähig, allerdings nicht unter Israel Stampf scher Verwaltung. Trägt die Staatsbahnverwaltung durch eine entsprechende Ausgestaltung (Kühlanlagen) allen an ein Lagerhaus in Graz gestellten berechtigten Anforderungen Rechnung, beseitigt sie sich auch für alle Zeit jede Konkurrenz, die ihr sonst in Graz auf diesem Gebiete erstehen kann. Die Staatsbahnverwaltung kann bei einer einwandfreien Verwaltung unzweifelhaft eine günstige Verzinsung ihrer Investitionen erreichen. Vom Standpunkt der Grazer Konsumenten und von dem der Bediensteten des Lagerhauses ist die kontrollierbare Betriebsfiihrung in Staatsbahnregie jeder Verpachtung vorzuzichen. Auch vom Standpunkt der Grazer Geschäftswelt gebührt der Staatsbahntegie bciweitem der Vorzug gegen die Verpachtung an ungarische Getreide- und Mehlspekulanten, welchen mit der Lagerhausverpachtung nahezu ein Monopol auf den Getreide- und Mehlgroßhandcl für Graz eingeräumt, wird. Wenn Israel Stampf nichtsdestoweniger seine Absichten _ durchsetzt, hat hiefür die Staatsbahndirektion Villach die Verantwortung zu tragen, und es soll ihr nicht leicht gemacht werden, diese Sache zu rechtfertigen._______________________ Sie gelbe Srganisatlon bei der Aussig-Teblitzer Ksenbabn. Ein Erinncrungsblatt aus der Geschichte des Reichsbiuides deutscher Eisenbahner. Man schreibt uns aus Nordböhmen: In den Aussiger bürgerlichen deutschnationalen Zeitungen ist in der letzten Zeit ein Artikel erschienen, welcher die zehnjährige Tätigkeit und Erfolge des Reichsbundes deutscher Eisenbahner zergliedert und aus der Feder des Herrn K r o y stammt. Ob Herr Kroy, der übrigens schon in sehr vielen Versammlungen von seinen Parteigenossen verleugnet und abgelehnt wurde, die geeignete Person ist, um der Gegenwart die welterschütternde Begebenheit des zehnjährigen Bestandes bckanntzugeben, wollen wir hier nicht näher untersuchen. Wir wollen uns lediglich mit der Mutter des Reichsbundes, der Auffig-Teplitzer Eisenbahngesellschaft, befassen und an der Hand von Tatsachen den ganzen Eisenbahnern von Oesterreich aufzeigen, _ welch frivoles Spiel der Reichsbund bei der A. T. E. mit den Bediensteten gespielt hat und zu was die tonangebenden Mitglieder des Reichsbundes fähig sind. Es ist ja allen Eisenbahnern bekannt, daß die Bahn-Verwaltung bei der A. T. E. schon seit jeher jede freie Regung unter ihrem Personal unterdrückte und es haben sich die einzelnen Verwaltungen und Direktoren sehr wenig unterschieden in dieser Beziehung. Die Direktoren bei der A. T. E. haben es verstanden und traditionell übernommen, durch die Einführung des Spitzelsystems und Förderung des Kastengeistes sowie durch die blinde Verfolgung eines jeden freien Gedankens unter dem Personal eine stete Angst und Unsicherheit in der Existenz und dadurch wieder ein zufriednes Personal zu erhalten. Diese Methode ging von Direktor Schiveigert auf den Direktor Rosche und von diesem wieder auf den berühmten Enderes über. Als nun die Anfänge der Organisation auch bei der A. T. E. gemacht wurden, hatten die überzeugten Bediensteten gleich von allem Anfang an wohl die schwierigsten Kämpfe zu bestehen, Kämpfe, die sich allerdings bis aus den heutigen Tag fortsetzten. Trotz alledem ging es mit der Organisation flott vorwärts, wenn auch Opfer um Opfer gefallen ist, und wäre unsere Organisation nicht aufgelöst worden, so hätte man damals ganz gewiß für alle Zeiten mit diesen Zuständen brechen müssen. Es ist bezeichnend, daß gerade die Gründung des christlichsozialen Verkchrsbundes mit dieser Auflösung zusammenfällt, und, die denkenden Eisenbahner in Nord-höhnten wußten ja auch gleich, wie ihre Kollegen in Wtett, was diese Gründung zu bedeuten hatte. Die Aktionäre der A. T. E., welche übrigens als Privatgeschäft noch die Großindustrie betreiben (ä la Wolfrum u. s. w.), wären doch mit Blindheit geschlagen gewesen, wenn sie nicht das, was man in Niederösterretch christlich nennen kamt, hier auf nationalem Gebiete zustandegebracht hätten. Daß in Nordböhmen mit dem Schlagwort christlich nichts zu holen war, wußten sie 3U °l Nmt kreißte in Töplitz der Schloßberg und die A. T. E. gebar eine Maus, den Reichsbund deutscher Eisenbahner mit Herrn Kroy an der Spitze. Der Reichsbund erstreckte seine Tätigkeit anfangs nur auf die A. T. E., und es war die Hauptäufgabe des damaligen „Deutschen Eisenbahners", die sozialdemokratisch gesinnten Eisenbahner zu beschimpfen. Man kann eine Folge des „Deutschen Eisenbahner" von damals um die andere lesen und man wird nichts darin über die A,T. E. finden, dafi'tr aber Verleumdung und Niedertracht Zeile für Zeile. Die Herreit Beamten, gute Freunde des Herrn Kroy und willfährige Werkzeuge der Direktion, trieben nun alles in den Reichsbund, und man weiß ja zur Genüge, was da ein Beamter alles machen kann. Unsere Vertrauensmänner wurden damals entlassen, versetzt, kurz es brach fiir unsere Genossen eine schwere Zeit herein. Herr Kroy tauchte bald da, bald dort auf, er sprach in Versammlungen über Deutschtum und über die schlechten Verhältnisse bei der B. E. V., der k. k. Staatsbahn u. s. w., aber nur nicht über die Verhältnisse der A. T. E. und über seine eigene Haltung der A. T. E.-Direktion gegenüber. Jedenfalls war das zu gefährlich, er hätte dabei immerhin etwas riskieren müssen. Mittlerweile kam das Jahr 1905 und die passive Resistenz bei 'der k. k. Staats» bahn. Der Reichsbund, der damals sich ebenfalls Geltung verschaffen wollte und sich viel mehr Kraft zuschrieb als er in Wirklichkeit hatte, war mit uns koaliert. Nachdem im Eisenbahnministerium scheinbar genügende Versprechungen gemacht wurden, war der Kampf bei der k. k. Staatsbahn beendet, es fehlten nur noch die Zugeständnisse bei den Privatbahneu. Zur selben Zeit tagte in Wien der Gewerkschaftskongreß (15. Dezember) und die Folge war, daß aus allen Gegenden Oesterreichs auch Eisenbahner zusammengekommen waren, so auch Genosse Schiller von der A. T. E. Am Abend wurde beraten, natürlich nur von den Eisenbahnern, was man zu tun habe, um die Verhandlungen mit den Privatbahnen durchzuführen. Es wurde der Be- ' schlich gefaßt, daß die Genossen Dr. Ellenbogen,'Tomschik, Glaser u. s. w. im Eisenbahnministerium vorsprechen sollten und die .Frage zu stellen haben, wann die Privatbahnen eigentlich gewillt sein werden, mit dem Personal zu verhandeln. Zur großen Ucberraschung erfuhr man dort, daß die Privatbahnen überhaupt nicht verhandeln wollten. Die nächste Folge von dieser Enthüllung war, daß man dazu Stellung nehmen mußte und die koalierten Vereine, den Reichsbund und die Icdnota davon verständigte. Am nächsten Tag fand abends um 8 Uhr im blauen Freihaus in der Gumpendorferstraße eine gemeinsame Sitzung des Rechtsschutzvereines, des Reichsbundes und der Jednota statt. Während der Beratungen stand Herr Kroy auf und schimpfte'lästerlich auf die Verwaltung der A. T. E. Als Herr Kroy mit seiner Rede zu Ende war, meldete sich Genosse Schiller zum Wort. Herr Kroy hatte ja damals keine Ahnung, daß von der A. T. E. noch einer in Wien sei, und forderte den Herrn Kroy auf, wenn er nach Hause kommen wird, gemeinsam mit dem Rechtsschutzverein vorzugehen, um so auf diese Art für das Personal der A.-T. E. ein menschenwürdiges Dasein zu erringen. Das Versprechen hat Herr Kroy damals gegeben. Gleich darauf wurde in Aussig eine Eisenbähnerversammlung einberufen und dazu der Reichsbund sowie Herr Kroy persönlich cingeladen. Die Versammlung war damals von Hunderten von Eisenbahnern besucht, nur Herr Kroy fehlte, er fand es in seiner unerforschlichen Weisheit viel wichtiger, in einem Dorfe bei Aussig eine Eisenbahnerversammlung vom deutschpolitischen Arbeiterbund einberufen zu lassen, noch dazu zur selben Stunde. In der Kroyversammlung waren wohlgezählte 18 Personen, davon acht von der A. T. E. Einige Tage später sollte dann die gemeinsame Besprechung der Vertrauensmänner beider Organisationen stattsindcn. Die Zusammenkunft wurde im Cafe Wien in Aussig verabredet. Von dem Rechtsschutzverein war Genosse Duschek aus Wien anwesend. Die Vertrauensmänner könnten heute noch warten, Herr Kroy erschien nicht, trotzdem er dienstfrei hatte. Später fanden dann die Verhandlungen im Eisenbahnministerium statt. Zu diesen Verhandlungen mußten beide Organisationen ihre Vertrauensmänner ernennen, welche dann vom Ministerium einberufen wurden. Als nun die Verhandlungen im Mini-stcrium begannen, da waren zwar die Vertrauensmänner des Rechtsschutzvereines am Platze, ebenso der Vertreter des Reichsbundes Herr Prediger, aber von den Reichsbundlern der A.T. E. als Vertrauensmänner niemand. Einer der erschienen war, ist nicht als Vertrauensmann gewählt worden, er war so ehrlich, um einzugestehen, daß er nur deshalb nach Wien gefahren sei, um von der Reputation des Reichs-Bundes noch etwas zu retten. Man hat' den Mann an den Verhandlungen teilnehmen lassen, trotzdem er eigentlich keine Berechtigung dazu hatte. Man wurde damals nicht einig und es wurde eine zweite Verhandlung anberaumt, welche am 2. Jänner 1906 begann. Bei dieser zweiten Verhandlung war vom Reichsbund überhaupt niemand da, von Herrn Kroy gar nicht zu reden. Jedenfalls war der deutsche Mannesmut so groy, daß man cs nicht wagen durfte, nach Wien zu fahren. In Wirklichkeit war es der A. T. E. darum zu tun, das Eisen-bähnministerium zu blamieren, die Zufriedenheit ihres Personals zu dokumentieren und zu diesem Zwecke wollte mein von Seite der A.T. E. nicht haben, daß die Bedien-steten nach Wien fahren. Es sollten im Ministerium die Vertreter der Organisation mit dem Ministerialvertreter allein dastchen. Und zu diesem Schritte hatte der Reichs« Bimd, respektive seine Mitglieder der A. T. E. durch das Verhalten des Herrn Kroy der Direktion der A. T. E. hilfreich die Hand geboten. Damals wäre wirklich etwas zu holen gewesen bet der A.-T. E. und dank dem Reichsbuude waren die Zugeständnisse der A.-T. E. mager genug. Allerdings, wenn der Reichsbund damals in den Kampf getreten wäre, so wäre das eine große Undankbarkeit gegen die Ä. T. E. gewesen. Mittlerweile wurde nun Herr Kroy Reichsrats-abgeordneter und nachdem ihm das Mandat lieber wie der Bahndienst war, ist er von der A. T. E. aus-geschieden. Uebcr seine verstaatlichte Uebcrnahme der Oe. N. W. B. ist ja genug geschrieben worden, dieser Sprung war ein Meisterstück. Im Jahre 1907 gab es bei den Privatbahnen wieder Kampf und auch bei der A. T. E. gingen die^organisierten Eisenbahner daran, Forderungen zu stellen. Herr Kroy tauchte auch wieder auf und predigte den Kampf. Er, der vor zwei Jahren als im Dienste stehend dem Kampf feige ausgekniffen ist, wollte jetzt, ohne Forderungen überreicht zu haben, ohne alle Vorbereitungen das Personal der A.T. E. in den Kampf jagen. Nur dem ziel-bewußten Eingreifen der ehrlich organisierten Eisenbahner war es zuzuschreiben, daß nicht ein Unglück über einzelne Personen hereingebrochen ist. Die Forderungen welche vom Rechtsschutzverein überreicht wurden, sind am 20. Oktober 1907, dem Endtermin, beantwortet und zum großen Teile bewilligt worden. Bemerkt muß hier werden, daß damals die A. T. E. ziemlich tief in den Sack greifen mußte, es > wurde für alle definitiv angestellten ein außertourliches Avancement, ohne Beeinträchtigung des nächsten Avancements, für alle Professionisten eine Zulage von täglich 30, fiir Arbeiter eine solche von 20 H. bewilligt. Die Erholungsurlaube wurden geregelt, die Personalkommission u. s. w. eingeführt. Für Herrn Kroy war halt damals ein Kampf nicht so gefährlich und als er in der Versammlung am 20. Oktober 1907 zurückgewiesen wurde, beschimpfte er dann später als immuner Abgeordneter, die Genossen .Kohl und Schiller in einer anderen deutschnationalen Versammlung als Lumpen. Wie gesagt, war Herr Kroy damals für den Kampf und erachtete diesen als einziges Mittel und einige Monate später stellt' derselbe Kroy diese Henkeranträge im Parlament, um einen Kampf in Zukunft unmöglich M machen. Die Personalkommissionswahlen wurden bei der A. T. E. durchgeführt und der Reichsbund hatte in den Sektionen der Unterbeamten und Diener die große Majorität. So wie es der Gründer des Reichsbundes im Parlament macht und aus Hatz gegen alles stimmt, was von den Sozialdemokraten beantragt wird, genau so haben es die deutschnationalen Personalkommissionsmitglieder der A.-T. E. getan. Unsere Genossen beantragten zum Beispiel Ausdehnung des Pensionsgenusses von 50 Prozent Ouar-tiergeld auch auf die Witwen und Waisen. Dieser Antrag wurde abgelehnt. Das besagt alles. Die Folgen machten sich auch bald bemerkbar, das Personal der A. T. E. wurde dank diesem Verhalten der Reichsbündler um ein Vermögen gebracht, denn wenn zwei sich streiten, lacht der dritte und dieser dritte war die Vahnverwaltung. Die Mitglieder des Reichsbundes singen an zu rebellieren und waren mit der Tätigkeit der Personalkommission nicht einverstanden, und so mußten Mittel und Wege gefunden werden, um diesem Zustand ein Ende zu machen. Es kam nun eine Annäherung zwischen unseren Genossen und dem Reichsbund zustande und man gelobte sich, gemeinsam vorzugehen. Am 20. Dezember 1910 wurde in Teplitz eine gemeinsame Versammlung abgehalten, welche einen würdigen Verlauf nahm und man wollte die im Frühjahr' kommende Personalkommissionssitzung als Anfang zu einer Lohnbewegung nehmen. Vor der Sitzung wurde eine gemeinsame Besprechung abgehalten und man gelobte sich gegenseitig, alle Anträge einstimmig anzunehmen. In der Sitzung selbst kam es aber anders. Genosse Kohl beantragte unter anderem auch die Aufhebung des § 42 der Dienstordnung und begründete seinen Antrag. Der Vorsitzende sprach sich gegen die Annahme dieses Antrages aus und als es zur Abstimmung kam, stimmte wohl Genosse Kohl für seinen Antrag, alle Reichsbündler aber nicht. Genosse Kohl meinte, es müsse ein Irrtum vorliegen und verlangte eine neuerliche Abstimmung, welche dasselbe Resultat zeigte. So ist deutscher Mannesmut und Treue beschaffen! Die Versammlung am 20. Dezember 1910 brachte dem Generaldirektor Endercs die Ueberzeugung bei, daß sein Personal im Momente der Einigkeit gefährlich werden könne, daher war sein Bestreben, das Personal der A. T. E. in einen Verein zu bringen, der keiner Zentralorganisation angehört, sehr leicht begreiflich. Daß dabei nur der Rechtsschutzverein und der Reichsbund in Betracht kommen konnte, muß auch hier erwähnt werden. Es zeigte sich aber auch gerade bei diesen Versuchen des Herrn Enderes zu allererst, wo der Zentralorganisationsgedanke Wurzel gefaßt hatte und wo nicht, beim Rechtsschutzverein oder beim Reichsbund. Vor allererst wurden die Vertrauensmänner des Rechtsschutzvereines zu den einzelnen Vorgesetzten ins Bureau gerufen und diesen Leuten der Wert eines Vereines nur für die Bediensteten der A. T. E. nahegelegt. Man meinte jedenfalls oben, wenn wir nur die Sozialdemokraten bekommen, die Reichsbündler kommen schon von' selbst. Dieser Plan scheiterte an dem Widerstand der Vertrauensmänner. Nun wollte man Gewalt ausüben und die Vertrauensmänner zu Erklärungen pressen. Auch das ging nicht. Die sozialdemokratischen Bediensteten lehnten dankend ab. Nun geschah das Niederträchtigste, was man je erlebte: Die Funktionäre des Rcichsbundes nahmen die Direktion in Schutz, als man sich gegen derartige Erpressungen zur Wehr setzte. Das vom Reichsbund gewählte ehemalige Personalkommissionsmitglied und dann gleich nach dieser Tat zum Unterbeamten errnannte Herr Richter, hatte am 18. Juni 1911 in Aussig eine Versammlung mit folgender Tagesordnung einberufen: „Die jüngsten Vorkommnisse bei der A. T. E. und Stellungnahme gegen die grundlosen, ungerechtfertigten Angriffe auf unseren verehrten Herrn Generaldirektor." Was man in dieser Versammlung beschlossen hatte und auch durchführte, mußte dem Reichsbund Vorbehalten bleiben, es ist dies ein Schandfleck der deutschnationalen Arbeiterbewegung und wird es bleiben. War es nicht der Obmann der Ortsgruppe Aussig des Reichsbundes deutscher Eisenbahner, Herr Eberl, der an der Spitze einer Deputation von Bundesmitgliedern zur Direktion gegangen ist, um Stellung zu nehmen gegen — den „Deutschen Eisenbahner", weil dieser das bestätigte, was wir in unserem Fachblatt schrieben? Und so kam der „Unterhosenverein" zustande, der den Sozialdemokraten bei der A. T. E. den Garaus machen sollte, in Wirklichkeit aber den Reichsbund zu Grabe gebracht hat. Und wer sind oder besser gesagt, was waren die Gründer des Unterhosenvereines? Waren die Herren Klötzer, Schade, Paul, Bettler, Sasum, Taft, Neumann, Hotzner, Blumentritt oder Mayer.und Rcha aus Brüx oder Chwala aus Lobositz, welche alle die Hauptstützen des Unterhosenvereines sind, nicht die besten und eifrigsten Agitatoren des Reichsbundes? Und heute? Heute hat man ganz nach der Art des Herrn Gründers Kroy, den Reichsbund links liegen gelassen und alle diese radikalen Deutschen sind von Enderes Gnaden Untcrhosenritter geworden. Man sieht und hört nichts mehr von: Reichsbund bei der A. T- E., dort wo seine Wiege stand, von wo er ausgezogen ist, allerdings schon mit rostigein Säbel, um die ganze Welt zu erobern, ist er selbst ausgestorben. Hat doch neulich in Teplitz ein Herr in der Versammlung oder Sauferei des Unterhosenvereines erklärt, man werde alle jene, welche direktionsfeindlich sind, bekämpfen bis aufs Messer. Was die ehrlichen Bediensteten, welche diese Lumperei nicht mitmachen wollen, zu leiden 'haben, ist ja schon des öfteren bekanntgegeben worden. Hat man doch erst wieder am 6. Mai einen gemaßregelt, weil er sich erlaubte, am 1. Mai, seinem dienstfreien Tag, die Mai-Versammlung zu besuchen. Das sagt alles. Mit allen möglichen Versprechungen hat man die Bediensteten in den gelben Verein gelockt. Selbst Oberinspektoren haben sich herbeigelassen und versprachen, einen jeden Wunsch zu erfüllen, man hat dadurch die Aktionsunfähigkeit des Personals zustandegebracht, weil die Einigkeit verloren war. Gegenwärtig glaubt sich die Direktion stark genug, um niemand mehr etwas zu geben und nun erklärt derselbe Agitator und Inspektor: „Wenn die Bediensteten geglaubt haben, durch Beitritt zu diesem Verein einen Anspruch auf ein außertourliches Avancement erworben zu haben, so wäre es besser gewesen, man hätte sich nicht erst angemeldet." Diesen Standpunkt hat man früher nicht eingenommen. Es hat in dieser Beziehung so mancher akademisch gebildete Mann die Bediensteten angelogen, und unterstützt haben diese Herren von der Direktion nur die Funktionäre des Reichsbundes. Herr Enderes hat nun Ruhe, er braucht seinem Personal nichts zu geben, er kann Ersparnisse erzielen und dadurch die spätere Einlösungssumme bei einer Verstaatlichung künstlich in die Höhe treiben, weil die Gelben nichts zu fordern haben und die Sozialdemokraten unter den gegenwärtigen Umständen gar keine Ursache haben, eine Aenderung herbeizuführen, trotzdem gerade diese am schwersten darunter leiden. Wenn die Reichsbündler im Jahre 1911 ausgehalten, nicht die Flinte ins Korn geworfen hätten und Herrn Enderes nicht in den Hintern gekrochen wären, so könnte das gesamte Personal bei der A. T. E. anders dastehen. Für all das Weh, welches über das Personal der A. T. E. herein-gebrochen ist. kann man nur die Macher des Reichsbundes verantwortlich machen. Umgeben mit dem Glorienschein der drei Buchstaben A.-T. E., begeht nun der Reichsbund sein zehnjähriges Gründungsfest, und diese getreu der Wahrheit niedergelegten Begebenheiten, ein Stück Geschichte des Reichsbundes, innig verknüpft mit der A. T. E., sollen allen Eisenbahnern von ganz Oesterreich zeigen, wie weit es kommen kann, wenn man solchen Leuten sein Schicksal in die Hände legt. ___________________ J. Loli. Sie Erledigung bo* Autrageu der Personalkommission der Direktion für die k. k. Linien der Staatseiscnüahngescllschast. Sektion Unter beamte. Die Direktion für die k. f. Linien der St. E. G. hat bei der am 5. November 1912 abgehaltenen Personalkommissionssitzung zu den von der Personalkommission gestellten Anträgen Erledigungen bekanntgegeben. Bei mehreren Anträgen, die zumeist lokale Angelegenheiten betreffen, wur'ie eine Stattgebung derselben in Aussicht gestellt. Einige Angelegenheiten befinden sich im Projektsoder Erhebung istadium. Der im „Eisenbahner" verfügbare Raum gestattet nicht, die ganze Begründung der Ablehnungen der anderin Anträge wiederzugeben, doch werden die Personalkommissionsmitglieder bei ihren mündlichen Berichten in Versammlungen ausführlich auf jede einzelne Angelegenheit eingehen. Es wurde die Erfüllung folgender Anträge in Aussicht gestellt: Die Erhöhung des MaximalauSrnaßes für Are n n-st off bezug betreffend wird eine baldige Verlautbarung der Neuregelung dieses Ausmaßes in Aussicht gestellt, es werden die noch nicht heizbar eingerichteten Magazins-m e i ft e r k a b i n e n der Station Prag sukzessive heizbar eingerichtet, für die Kaserne in Bruck a. d. Leitha werden die verlangten Bettdecken angeschafft werden, die Anbringung von Schutztüren für die Lokomotivserie» 131 und 132 wird in das Präliminare für 1914 ausgenommen, ebenso die von Patents ch in ictuascn für Lokomotivserie 131, mit der Anbringung von Schalldämpfern wurde im Jahre 1912 begonnen und wird in den Jahren 1913 und 1914 fortgesetzt werden, ein O rie n t i c r u » g s b eh e l f zur Orientierung der Werkmeister über den Wagenpark wird nach der zu gewärtigenden Umnumerierung des Gesamtwagenparkes der k. k. Staatsbahnen ausgegehen werden. Die Abstellung der Kanzleimißstände für die Magazinsmeister der Werkstätte Bub na betreffend wird mitgeteilt, datz die Erbauung eines neuen Materialmagazins samt Kanzleiräumen in Bubna im Zuge sei. Bezüglich Einleitung der Wasserleitung in B r u ck - A b z w e i g u u g wird ein Projekt verfaßt werde». Aufwendungen für die bestehenden Kasernräumlichkeiteu in Bruck a. d. Leitha-Abzweigung können nicht mehr empfohlen werden, da sur dort bereits im Präliminare 1913 der Neubau eines Wohn- und Kasernengebäudes angesprochen wurde. In der Kaserne in Aussig wird voraussichtlich im laufenden Jahre elektrische Beleuchtung eingeführt. Betreffs der Beschwerde über die zeitraubende Kohlenausrüstung in Bubna wird lmtgeteut, daß bereits ein Projekt einer Bckohluugsanlagc für Bubna im Eisenbahnministerium erliege. Die Herstellung einer Ausputzgrube in Lobositz befindet sich'im Projektstadium und wird baldigst durchgeführt /werden können. , ■ Erhebungen werden eingeleitet oder sind im Zuge.: Bezüglich des Antrages auf Ivoprozentiges Quartiergeld für Groß-Schwcchat, des Antrages aus öOprozeutiges Quartielgeld für Chotzen und PrelouL, des Antrages auf 70prozentiges Quartiergeld für G r o tz - M e f e r i t s ch und die Errichtung von Bädern in mehreren Stationen betreffend. Bezüglich des Antrages, den zurückgebliebenen Unter« beamten einen Härteansgleich einzuräumen, führt die Direktion für die Linien der St. E. G. aus, daß sie bereits eineu entsprechenden Antrag dem Eisenbahnministerium unterbreitet habe, der bis jetzt nicht erledigt sei. Betreffs der Entlastung der Werkmeister von schriftlichen Arbeiten verweist die Direktion auf ihre bereits abgegebene Aeußerung, nach welcher Werk- und Maschinenmeister nur zu den notwendigsten schriftlichen Arbeite» herangezogen werden. Die beantragte Erlassung eines Zirkulars, damit Batterien nur durch geschulte Bedienstete gereinigt werden, wird als nicht erforderlich bezeichnet, da diese Reinigung nach der Anschauung der Direktion ohnehin durch geschulte Kräfte erfolge. In gleicher Weise erklärt die Direktion auf die Beantragung von Anordnungerl zur Vermeidung von Lokomotivfahrten in verkehrter Stellung, daß derartige Fahrten ohnehin nach Tunlichkeit vermieden werden. Die verlangte ausnahmslose Beistellung von Dienstwagen oder heizbaren Personenwagen für die Zugsführer und Manipulanten betreffend erklärt die Direktion, daß mit der steigenden Vermehrung des Standes von Dienstwagen baldigst kein Anlaß zu diesbezüglichen Beschwerden sein werde. Eine andere Unterbringung der Zugsführer und Manipulanten als in Dienstwagen und heizbaren Personenwagen geschehe nur ausnahmsweise und nur für kurze Strecken. Die Verabfolgung voii Handtüchern an das Zugspersonal in den Kasernen wurde als außerhalb der Kompetenz der Direktion liegend bezeichnet. Eine günstige oder ungünstige Auslegung der Vorschriften für die Berechnung der Tantiemen im Werk-ft ä t t e n d i e n st zugunsten der Aushilfswerkmeister sei ausgeschlossen, da die Berechnung genau feststeht. Betreffs der für die Neservcbahnmeister bei kurze» Sustitutionen erbetene Erlaubnis zur Benützung der nicht belegten Betriebs-z immer zur vorübergehende» Uebernachtung wird darauf verwiese», daß für deren Benützung die Bestimmungen des ZirkularS 94, Band IV, maßgebend seien. Bei einer Vermehrung der Betriebszimmer wird diesbezüglich Borsorge getroffen werden. Bezüglich des Antrages, den Ansuchen von Schnellzugsfreifahrscheinen mehr Wohlwollen entgegenzubriugen, wird erklärt, daß die vorgebrachten Gründe immer gewürdigt werben. Zur Zeit der Reisesaison müssen die für diese Zeit vom Eisenbahnmiuisierium in dieser Angelegenheit ausgegebenen Weisungen genauest eingehalten werden. Die Erledigung des Antrages, an Stelle von Remunerationen Ersparnisprämien zu gewähreu, falle in die j Kompetenz des Eisenbahnministeriums, das derartige Maßnahmen plant. Der Antrag, die auf normierten Posten bienstverfehen* den provisorischen 25 c d i c n |t e t c tt definitiv zu ernennen, wird dahin beantwortet, daß auf die Gcsamtnormie-ruug Rücksicht» genommen werden müsse. Wegen der Verse tz u n n von überzähligem Personal zum kommerziellen Dienst wird erklärt, daß hei Ausgleichung der Normierung die Verwendung des überzähligen Personals auf unbesetzten Posten aus ökonomischen Gründen unvermeidlich fei. t Abgelehnt wurden folgende Anträge: Jenen Bahnmeister n, auf deren Strecken größere Arbeiten, durchgeführt werden, einen schreibkündigen Arbeiter _ beizu-' geben, und in jenen Stationen, wo das ganze Jahr hindurch eine große Materialbewegung zu verzeichnen ist, einen Magazinsdienerposten zu kreieren, ferner: die Anträge, den in den Kanzleien der Bahnerhaltnngssektionen beschäftigten Unter-beamten die Uniform nicht in natura auszufolgen, sondern dafür ein Geldpauschale zu gewähren und die an der Gehalts* grenze stehenden M a g a z i n s m e i st e r und Kanzlisten zu Offizianten zu ernennen. Letztere Ablehnung erfolgte mit Hinweis auf den überkomplctten Stand au Offizianten. Der Antrag auf Auszahlung der Lokomotivführcr-L,eh r-l i n g s p r ä in i e an das in Betracht kommende Lokomotiv-perfonal wurde mit der Begründung, daß die Einrichtung der Lokomotivführcrlchrlinge aufgelassen sei, gleichfalls abgelehnt. Abgelehnt wurde ferner der Antrag auf Zuweisung _ der Zugschranken in st andhaltung an die Bahnmeister. Die Bestellung eines Mannes zur Heizung der Oesen in der Brücker Kaserne wird von der Direktion als unnötig erachtet. Als unerfüllbar wurden nachstehende Anträge bezeichnet: Der Antrag, daß bei den O b e r k o n i> u k t e it t e.» der Ablegungsterinin der Zugsführerprüfung bestimmend für den Rang sei» solle. Die Ablehnung erfolgte unter Berufung auf die vom Eiscnbah»i»inisterium diesbezüglich festgesetzte» Bestimmungen. Ferner der Antrag auf Gleichstellung des Zugbegleituiigsperfonals von Wien und Stadlau jenem von Prag und anderen Stationen in der Qualifikation. Eine Aufteilung der Klassifikationsgrade nach einem gleichen Prozentausmaß bei allen Dienststellen wird als untunlich bezeichnet. Der beantragte Umbau der Magazins m e ister-k abinen für Frachtgut in der Station Prag wird aus Platzgründen als unmöglich bezeichnet. Da die Anwendung von Braunkohle als Heizmaterial vom/Eisenbahnministerium für alle Diensträume vorgeschrieben sei, könne dem Antrag, zur Heizung der Brücker Kaserne preußische Nußkohle zu verwenden, nicht stattgegeben werden. Der Antrag, alle regelmäßigen Züge des Lok omo11v-Personals des Heizhauses Bubna in die j urnnsse aufzunehmen, wird aus ökonomischen Gründen abgelehnt. Aus gleichen Gründe» wird die Abschaffung des V c r* fchubes vor der Abfahrt des ZugeS in Pardubitz abgelehnt. Betreffs der von diesem Personal verlangten Ausstellung von Vorsignalen bei sämtlichen Streckenblocksignalen wird erklärt, das Eisenbahnministerium hätte diese Aufstellung nicht verlangt, es müsse mit diesem diesbezüglich erst das Einvernehmen gepflogen werden. Betreffs der verlangten g c-rechten Heranziehung der Lokomotivführer in Bubna zum P e r s o n en z n g s d i e n st wird daraur verwiesen, daß hiefür die Qualifikation maßgebend fci._ Bet gleicher Qualifikation entscheide der Rang. Dem Uebelstand betreffs der sich immer zur Zeit des starken Verkehres ci«-stellenden langen Fahrt zwischen Lieben und Bubna sei gegenwärtig nicht abzuhelfen. Betreffs -iefern ug besserer Kohle für das Personal und die Lokomotiven in Bubna wird darauf verwiese», das; die Zuweisung der Kohlenforte durch das Eifenbahnministeriu», erfolge. '^,e erbetene Aenderung der Honorierung bet S dm 11 er zügc liege nicht in der Kompetenz der Direktion. Bezüglich des Antrages auf Aufstellung einer Heizha u S-bcrcitschaft in Bubna wird darauf verwiegen, daß eine Zugsbereitschaft bestehe, diese könne aber die Lokoinotiven nicht übernehmen. Notwendige Ablösungen feie», beim Drenst-vorstand anzusprechen. Von der Anordnung, nach welcher die .'( a ch tb etti 1-schaft im Heizhaus Prag-St. E. G. das Vornet*ctt der Garnituren zu besorgen hat, könne an8 ökonomischen Gründen nicht abgegange» werden. A c. n d c r u » g c it i m Zugscharakter gegenüber der Fahrordnung können vci der Verrechnung nicht Platz greifen. . Die A nsragc n, wann der Zent r a 1 a u s , ch u b für Penonalangclegenlicitcn einberufen werde und inwieweit die Verfügungen betreffs Versprachen von Bediensteten tm Eisenbahnministerium sich auch auf Personalkommislionsmitglieder beziehe, wurden dem Eisenbabnministcrium vorgelegt. Ans den präzisen Antrag, im Amtsblatt die .Inzahl der bei de» einzelne» Dienststelle» normierten Unter* beamten ft eilen bekanntgeben zu wollen, aut-Wortct die Direktion ausweichend dahin, daß Dom Lticntiahtv ministerium nur die Gesamtstände normiert seien.___________ Inland. Dic Demagogie fängt wieder tiuit vorn an. , Am 15. Mai har das österreichische Abgeordnetenhaus seine Tagungen wieder ausgenommen. Und sofort am ersten Sitzungstag — so meldet es die christlich-soziale Presse — hat Abgeordneter Kemetter.den 17 Millionen-Antrag sur die E i s en bah. ner wieder e i n g e b r a ch t. Man muß diese Tatsache feststellen, weil der alte Schwindel vom letztenmal wieder von vorn anfängt. Genau so wie früher, stellen sie ihre Anträge im Plenum des Hauses, die natürlich niemals zur Verhandlung kommen. Das ist auch gar nicht beabsichtigt. Wäre das der Fall, dann hätte der Antrag ebeii im Budgetausschuß gestellt werden müssen, wo aber bekanntlich der Antrag To ms ch ik n i eb er g c stimmt wurde. Aber der Herr Kemetter weiß schon, was er von seinen Berkehrsbündlern zu halten hat! * • Wie «tan in Oesterreich VerkehrZpolitik betreibt. Seit vielen Jahren warten fast alle Krvnländer auf Lokalbahnen, deren Bau von einer Legislaturperiode des Parlaments auf die andere verschoben wird. Mittlerweile wird die Lokalbahnvorlage immer umfangreicher,, kommen doch jedes Jahr neue Projekte zur Ausarbeitung. Daß der Bau dieser Bahnen, die'- gegenwärtig eine Investition von 260 Millionen Kronen erfordern würden, eine dringende volkswirtschaftliche Notwendigkeit ist, unterliegt keinem Zweifel. Ist es doch der Mangel an Bahnen, der die industrielle Entwicklung ganzer Länder unterbindet. Aber in Oesterreich kehrt man sich nicht an volkswirtschaftliche Notwendigkeiten. Den österreichischen Regierungen sind die Bahnvorlagen seit jeher nur ein Politikum gewesen. Man benützt sie immer als Vorspann für neue Steuerprojekte. Sind die Steuern bewilligt, bleibt alles schön beim Alten. Zu den alten Bahn-Projekten kommen neue, und will die Regierung abermals die Steuerschraube anziehen, bleiben ihr immer die Lokalbahnvorlagen als Hinweis für die Notwendigkeit der neuen Steuern. So war es immer und so wird es bleiben. „Anläßlich der Verhandlungen, die zwischen der Regierung und den Führern der parlamentarischen Gruppen über die Lokalbahnvorlage gepflogen worden sind, ist von den Vertretern der Staatsverwaltung erklärt worden, daß der Bau der Lokalbahnen von der Aufbringung der notwendigen Mittel durch neue Steuern abhängt. Wenn die innerpolitische Läge sich in absehbarer Zeit nicht ändern sollte, wären die Aussichten für die Erlangung der erforderlichen Bedeckung nur gering und in diesem Falle toirde auch die Lokalbahnfrage zurück-ge ft eilt werden müssen. Sie hätte die größte Aktion auf dem Gebiet des Lokalbahnwesens gebildet, da sie den Bau neuer Bahnen für etwa 260 Millionen in Aussicht nimmt." So läßt die Regierung durch ihre Preßorgane melden und das Bürgertum aller Zungen läßt sich nach wie vor diese Fopperei gefallen. Oesterreichs größter Feind ist die Armut, schrieb die „Neue Freie Presse" in ihrer Psingstnummer. Ganz richtig, wenn auch das Börsenblatt hiebei nicht an die Armut der besitzlosen Massen denkt. Versieht es dieser Staat nicht, die wirtschaftlichen Interessen seiner Völker zu fördern, dann wird sein letztes Stündlein bald gekommen sein. Die Verkehrspolitik unserer Staatsmänner ist daher in Wirklichkeit Hochverrat im der Monarchie. Aber auch Hochverrat an den Lebensinteressen der arbeitenden Bevölkerung, an dem sich das Bürgertum bisher freiwillig zum Mitschuldigen gemacht hat. Die Gewinne der Agrarier. Wie die Gewinne der Agrarier seit dem Inkraft- treten des Zolltarifs von 1906 gestiegen sind, ist aus dem soeben veröffentlichten Statistischen Jahrbuch des Ackerbauministeriums deutlich zu ersehen. Es betrug demnach der Preis eines Zentners marktfähiger Ware: 190« 1913 Kronen Weizen r & •. u » ; s 1. 16-14 22'03 Roggen n Gerste ü Hafer c . Mais r. ■. 13-64 . 14'75 . 14-40 . -. 14'88 lg'24 18-69 18^76 19-21 Multipliziert man die Größe der Ernie mit den durchschnittlich erzielten Preisen, so erhält man den Gesamtwert. der Ernte. Er betrug: Millionen Äroneit 1906 , s r. . . . . 1192-4 1907 . . ■ ....... 1447-9 1908 .. , ... . . , , 1514‘4 1909 1668-8 1910 « . . . . - 1337'4 1911 1600-9 1912 ................ . 1745-6 , Seit dem Beginn der Wirksamkeit des neuen Zolltarifs ist also der Geldwert der Ernte um mehr als die Hälfte gestiegen! Der jährliche Mehrgewinn der Agrarier beträgt 500 bis 600 Millionen Kronen! Das ist so viel, als ob der Staat den Agrariern ein Kapital von 12.500 bis 15.000 Millionen Kronen geschenkt hätte und es ihnen zu vier Prozent verzinsen würde! Um den Betrag von 12.500 bis 15.000 Millionen Kronen ist daher heute das agrarische Grundeigentum mehr wert als vor sieben Jahren I W Eine Darstellung der österreichische» Gewerkschaften. Der Landesgerichtsrat Kulemann hat im Jahre 1900 ein Buch „Die Gewerkschaftsbewegung" heraus-aegeben, in dem der Versuch unternommen wurde, die Entwicklung der Gewerkschaften und der Unternehmer- Organisationen aller Länder darzustellen. In der vor kurzem erschienenen zweiten Auslage wurden die Anlage und der Titel des Werkes geändert. Das von Leonhard Slmion in Berlin verlegte Werk heißt jetzt: „Die Berufsvereine". Es ist auf sechs Bände angeschwollen, von denen drei die Arbeiter- und die Unternelnnerorganisationen im Deutschen Reiche, drei die Organisationen aller anderen Länder darstellen. Im fünften Bande sind 140 Seiten der Darstellung der österreichischen Organisationen gewidmet. Sie beginnt mit einigen Angaben aus der Geographie und Statistik Oesterreichs. Dann folgt ein Abriß der Geschichte Oesterreichs: aus viereinhalb Seiten von Rudolf von Habsburg bis zum Grafen Stürgkh! Zur Kennzeichnung des Historikers Kulemann genügt eine Stichprobe. Er erzählt zuni Beispiel, daß die Regierungen Windischgrätz und Badem „Versöhnungsministerien" gewesen seien, eingesetzt zu dem Zwecke, um die Nationen auszugleichen — eine Darstellung, die dadurch erleichtert wird, daß Kulemann von Taaffe, Windischgrätz und Badxni erzählt, ohne die Taasfesche Wahlreform, die Badenischen Sprachenverordnungen, die deutsche Obstruktion gegen sie zu erwähnen! Einigen Angaben über Verfassung, Arbeiterrecht und wirtschaftliche Verhältnisse in Oesterreich folgt dann eine Geschichte der Sozialdemokratie. Im ganzen ein Auszug aus der Geschichte der österreichischen Gewerkschaftsbewegung von Julius Deutsch. Mitten hinein die verblüffendsten Angaben! So erfahren wir zum Beispiel, daß wir im Jahre 1894 einen Massenstreik für das Wahlrecht durchgeführt haben, der allerdings nur geringen Umfang erlangt Hab.': Das Zentralorgan der österreichischen Gesamtpartei sei der „Kampf"! Und dergleichen mehr. Dabei ist diese Darstellung nicht nur fehlerhaft, sondern auch durch die löbliche Tendenz bestimmt, alle ausländischen Sozialdemokraten den reichs-deutschen Genossen als uachahmungswürdige Musterknaben vorzuhalten. So wird zum Beispiel erzählt, daß in dem,Streit zwischen Radikalen und Revisionisten in Oesterreich die Revisionisten gesiegt hätten, und zwar habe Adler „mit „Hilfe seiner bedeutenden Geldmittel die Radikalen förmlich zertreten". Wonach sich wohl jede Kritik dieser gewissenhaften Geschichtschreibung erübrigt! Dann folgt endlich die Darstellung der Gewerkjchasten. Von einer wirklichen Geschichte der Gewerkschaften ist keine Rede. Wir erfahren nichts von der Umbildung der Organi- sationen, von Streiks und Aussperrungen, von der Veränderung der Kampfbedingungen, von der Entwicklung des Unterstützungswescns, von der Wandlung der Gedanken und Stimmungen. Kulemann begnügt sich damit, ein paar Dutzend von Beschlüssen der Gewerkschaftskongresse aneinander zu reihen. Auch die christlichen und die deutschnationalen Organisationen werden behandelt. Die deutsch-gelben Auch-Organisationen werden von Herrn Ertl selbst dargestellt, weshalb jede Erörterung des Wertes dieser Darstellung überflüssig ist. Die Frage nach dem Wesen dieser Organisationen taucht Kulemann gar nicht auf, obwohl er doch nur die Sozialpolitische Chronik des „Archivs für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik" hätte einsehen müssen, um zu erfahren, daß auch ein bürgerlicher Gelehrter die christlichen und die deutschnationalen Organisationen in Oesterreich bei unbefangener Prüfung als „Gelbe" erkennen muß! Die tschechischen national-sozialen Organisationen werden überhaupt nicht behandelt, obwohl sie doch weit stärker sind als die deutsch- und christlich-gelben. Ebenso gründlich ist die Darstellung der Unternehmerorganisationen. Kulemann kennt nur die Hauptstelle industrieller Arbeitgeberorganisationen und den Arbeitgeberhauptverband. Von der besonderen Rolle, die der Neunkirchner und der Reichenberger Scharfmacherverband in der Geschichte der österreichischen Arbeitskämpfe gespielt haben, erfährt der Leser nichts. Der Reichsverband der Baugewerbetreibenden, besten Taktik doch das Bild unserer gewerkschaftlichen Kümpfe wesentlich verändert hat, wird überhaupt nicht erwähnt. Die Literaturangaben am Schluß sind kläglich dürftig; von den Darstellungen der Gewerkschaftsbewegung in den einzelnen Berufen wird nicht eine genannt! Nach alldem begreift man wohl, daß wir nach der Durchsicht des Kapitels über Oesterreich kein Bedürfnis, hatten, uns Kulemanns Führung durch die Organisationen der anderen Länder anzuvertrauen. Sein Buch mag als Nachschlagewerk für größere Redaktionen und Sekretariate mangels eines besseren nicht ganz unnütz sein; aber vor einer unkritischen Verwendung dieser oberflächlichen, flüchtigen, von Fehlern strotzenden Kompilation muß gewarnt werden. * Auch eilte militaristische Aktion. Das Organ des österreichischen Kriegsministeriums, die „Militärische Rundschau", wird jetzt als Tagblatt herausgegeben. Wahrscheinlich soll sich darin, der Unmut des Generalstabs über die friedliche Beilegung der Skutari-Frage austoben. Das scheint man auch im Ministerium des Aeußern zu fürchten, denn das offiziöse „Fremdenblatt" legt mächtig gegen das neueste militaristische Großunternehmen los und deutet dabei sogar an, daß dqs Kriegsministcrium seinen Lieferanten u. s. w. „Kriegssteuern" zugunsten seiner Presse auserlcge! Aber eigentlich ist es doch gerechtfertigt, daß die Rüstungs-interessenten auch die Rüstungspropaganda bezahlen! * Die deutschnationalen „Arbeiterführer" gegen den Nationalverl'nnd. Der Führer der glorreichen „Deutschen Arbeiterpartei", Abgeordneter K n i rs ch, macht bekanntlich jetzt in Opposition gegen den Nationalverband, um der politischen Diskreditierung zu entgehen, obwohl er Hospitant des Deutschen Nationalverbandes ist und obwohl, er ihn immer unterstützte, wenn cs sich um Taten und nicht um bloße Worte handelte. Was der feine Herr in Oberleutensdorf begonnen hat, das setzte er in Dux fort; dort ließ er folgende Resolution annehmen: „Die in der Turnhalle in Dux tagende Versammlung aller deutschfreiheitlicheu Parteien spricht dem Abgeordneten Knirsch vollstes Vertrauen und Tank für seine Tätigkeit aus. Die bisherige Politik dcS Deutschen Nationalverbandes in nationaler und freiheitlicher Hinsicht findet nicht die Befriedigung der deutschen Wählerschaft der Stadt Dux und diese erwartet deshalb, daß im Deutschen Nationalverband endlich eine entschiedenere Haltung in dieser, sowie in allen wirtschaftlichen Fragen, welche die Interessen der gesamten arbeitenden Stände berühren, Platz greift." Aber in Wahrheit gehen die Deutschgelben nicht nur mit dem Deutschen Nationalverband Hand in Hand. Einer ihrer bekanntesten Führer, der Abgeordnete Seidl, hielt in einer Versammlung in Wien, in bet er gemeinsam mit . bem christlichsoizalen Bürgermeister Dr. W e i s k i r ch n e r sprach, eine Rebe, in der er — wie die „Ostdeutsche Runschau" berichtet — betonte, er fer mit offenkundiger Freude der Einladung zur Versammlung gefolgt, weil er s cho n seit langem dem Komprom iß gedanken z wische n Deuts ch-nationalen und C h r i st l i ch s o z i a l e n i n Wort ii n d Schrift Ausdruck, verleihe. Es wäre allen Deutschen wohler, wenn sie auf die N a t ü r» lichkeit dieses Bündnisses schon früher gekommen wären. So spricht der Führer einer Partei, die den Sozialdemokraten vorwirft, daß sie nicht antiklerikal sind, weil sie den demagogischen und gemeingefährlichen Schwindel gegen die Jesuiten im Deutschen Reichstag nicht mit machen. Aber, er kann sich das unbesorgt leisten. In Wien hat er keine Anhänger, die „Ostdeutsche, Rundschau" und die klerikalen Wiener Blätter, die seine Reden ausführlich wieder gaben, werden von den deutschnationalen Arbeitern nicht gelesen und bic gelben Blatter schweigen sich über die frommen Reben ihrer Führer aus. Seidl geht Arm in Arm mit dem Weiskirchner, aber die „Deutsche Arbeiter Partei" ist trotzdem — antiklerikal! Ausland. Eine ernste Bewegung der italienischen Eisenbahnet. Durch ihr unqualisizierbares Verhalten hat, die Generaldirektion der italienischen Staatsbahnen einen ernsten Konflikt mit dem Personal heraufbeschworen. Das letzte Gesetz über die Rechtsstellung der Eisenbahner räumte dein Personal das Recht ein, Vertreter der einzelnen Kategorien in einen Ausschuß zu entsenden, in dem die Interessen des Betriebes und des Personals beraten werde« sollen. Dieser Ausschuß, den man das „Parlamentino ferroviario" nennt, soll zweimal jährlich einberufen werden. Durch dieses Vertretersvstem suchte man das Personal dafür zu entschädigen, daß dasselbe Gesetz nominell die Streikfreiheit aufhob, indem es das gemeinsame Verlassen des Dienstes mit Disziplinarstrafen bedrohte. Nun hat aber die Generaldirektion das „Parlamentino" sechzehn volle Monate hindurch nicht einberufen, und als die Vertreter endlich zusammentraten, fanden sie, daß auf der Tagesordnung ihre schriftlich dargelegten Forderungen unberücksichtigt geblieben waren und daß der Gesetzentwurf über die Witwen, und Altersversicherung der Eisenbahner zu dessen Einzelheiten die Vertreter Vorschläge zu machen gewünscht hatten, bereits dem Parlament vorlag. Die Mehrheit der Vertreter der Eisenbahner protestierte gegen dieses Verhalten der Generaldirektion und verließ die Sitzung. In der Folge richteten zwei Eisenbahnbeamte, die Genossen Vanni und Pecoraro, ein Schreiben an den Generaldirektor, das in sehr heftiger Weise die Haltung der Direktion kritisierte. Dieses Schreiben nun hat der Generaldirektion Anlaß gegeben, ein Disziplinarverfahren gegen die beiden Beamten einzuleiten, was zweifellos eine unbillige Beschränkung des ihnen als Delegierten zustehenden Rechtes darstellt. Gegen dieses Vorgehen der Regierung, die sich durch die Erklärungen des Ministers Sacchi in der Kammer in allen Stücken mit der General-direküon solidarisch erklärt hat, nimmt nun das gesamte organisierte Personal Stellung und ist sogar bereit, durch den Streik das Recht ihrer Vertreter auf freie Kritik zu verteidigen. Das Verhalten der Regierung ist um so unkluger, als sie dadurch eine Einrichtung diskreditiert, die sicher mehr in ihrem Interesse als in dem des Personals geschaffen worden ist. Man vergesse nicht, daß unter den italienischen Eisenbahnern die syndikalistische Richtung die Oberhand hat. Diese hat natürlich jedes Vertretungssystem bekämpft, da sie auch im gewerkschaftlichen Leben die direkte Aktion der parlamentarischen voranstellt. Was die Regierung heute tut, läuft auf eine Bestätigung der syndikalistischen Auffassung hinaus. Um die Sache ganz toll zu machen, ist der Arbeitsmimster, der dieses Verhalten in der Kammer gegenüber einer Interpellation Turatis auf das schroffste vertreten hat. ein Radikaler: der Abgeordnete Sacchi. Giolitti hat sich wirklich in der Wahl seiner radikalen Mitarbeiter nicht vergriffen: erfindet sie zu jedem reaktionären Handlangerdienst bereit. * Börsenspekulationen des Königs von Montenegro. Dem „Börsen-Courier" wird aus London geschrieben: „In Citykreisen, die seinerzeit auch sehr genau über die Interessen englischer Kabinettsmitglieder an der amerikanischen Marconi-Gesellschast unterrichtet waren, spricht man über ausgedehnte Börsenspek u l ation e n, otc der König der Schwarzen Berge in Verbindung mit einer französischen Bank in Szene gesetzt habe. König Nikita soll kurz vor Ausbruch des Krieges, an eine Pariser Bank herangetreten sein, um ein Darlehen auf 250.000 Pfund Sterling zu erlangen, für das er 10 Prozent Zinsen offerierte. Diese Bank lieh die Summe dem König jeboch zu 3 Prozent, machte aber zur Bedingung, daß er einem Syndikat, bas die Bank gründete, kurz vor Ausbruch des Krieges das genaue Datum des, Beginns der Feindseligkeiten bekanntgeben würde. König Nikita sowohl, ab auch sein rühriger Vertreter in Paris, ein Herr Muich-Fob ich, sollen an dem Syndikat beteiligt sein. Dieses Syndikat soll nun während der letzten Monate M 1111 o n e n-gewinne eingeheimst haben, ganz apart davon soll aber Nikita auch auf eigene Rechnung m Budapest, Wien, Paris und London in Balkanwerten, Rio Tintos Canadian Pacifics und De Beers spekuliert „haben. Als die Situation im Balkan nun plötzlich eine günstige Wendung nahm, wurden die Pariser Spekulanten überrascht, da sie sich noch nicht genügend gedeckt hatten. Um dies zu ermöglichen, soll der König von Montenegro die Skutan-affäre auf btc Spitze getrieben haben. Diese Mitteilungen, die frühere, in der russischen Presse verbreitete Behcmp un-gen bestätigen, geben dem Balkankrieg eine neue häßliche Note. Während Tausende von Männern auf den Schlacht-feldern verbluteten, haben „königliche" Börsenjobber durch die Opfer ihre leeren Taschen füllen können. * Die Wirkung der Krupp-Enthüllungen in den Vereinigten Staaten. Aus N e u y o r k wird geschrieben: Die Enthüllungen über das Treiben der deutschen Kanonen- und Panzerplattenpatrioten haben nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen friedliebenden Kulturwelt ungeheures Aufsehen erregt. „Wieder ist der Weltfrieden" — so schreibt die Neuyorker „Evening Post", das angesehenste -bürgerliche Blatt Amerikas — „Schuldner der deutschen Sozialdemokratie. Dank ihrer haben wir jetzt das klarste Beispiel der unheiligen Allianz zwischen dem Kapitalismus (Big Business) und dem Militarismus vor uns. das je irgendwo ans Licht gekommen ist. Daß diese Allianz in, einem jeden Lande existiert, ist mehr oder weniger notorisch. Sogar auf dieser Seite des großen Wassers weiß man um das lebhafte Interesse, das 'bic Besitzer der Marinewerften, die Organisatoren von Schiffahrtstrusts und die Stahlfabrikanten, für die lärmende Flottenliga zeigen, genau Bescheid. Diese Liga verfügt über unbeschränkte Kapitalmittel und unterhalt Bureaus in Washington, wo ihre Leute dem, turzlichen Mett der Organisation durch die so antimilitaristischen Begrüßungsansprachen der Staatssekretärs Bryan und des Abgeordneten Fitzgerald so unangenehm überrascht wurden. Aber Dr. Liebknecht hat neues Licht geworfen auf den jüngsten Kriegsschrecken in Frankreich und Deutschland, und seine Enthüllungen sollten nicht nur in diesen beiden Ländern, sondern allüberall, wo Menschen zum Nachdenken über jenen schrecklichen Fluch der modernen Zeit, den bewaffneten Frieden, gekommen sind, flammende Entrüstung erregen." Die „Evening Post" ist beiläufig eines der nicht allzu zahlreichen amerikanischen Blätter ausgesprochen deutschfreundlicher Tendenz, das den Fortschritten deutschen Geisteslebens allwöchentlich Spalten und sogar ganze Seiten widmet. In demselben Sinne wie das führende Blatt der Gebildeten demokratischer Observanz äußert sich die gesamte amerikanische Presse, und es mag sein, daß Liebknechts Reichstagsrede sogar zur Unschädlichmachung der Kriegshetze in Amerika und Japan ihr Teil beitragen wird: regen sich doch wie in den obigen Ausführungen der „Evening Post" auch in manchen anderen amerikanischen Preßstimmen unter dem Eindruck jener Enthüllungen alte Erinnerungen an das Treiben amerikanischer Profit-Patrioten. Der Neuyorker „Globo" schreibt beispielsweise: „In diesem Lande wird, wenn der Bundeskongreß Neigung zeigt, die Ausgaben für den Militarismus zu reduzieren — mit dem japanischen Kriegsschrecken Parade gemacht. Auch unsere Panzerplattenfabrikanten und Schiffsbauer wollen Geld machen und sie fragen wenig danach, ob sie dabei die Welt in Brand setzen. In einer Art wirkt der Kapitalismus (Big Business) für den Frieden, in einer anderen Weise ist wenigstens eine Gruppe von Kapitalisten in der entgegengesetzten Richtung wirksam; sie sind die Hcmptschürer des Krieges und verfehle» nie, die verlöschende Flamme des Kriegsgeistes zu neuem Leben anzufachen, so oft sie völlig zu verglimmen scheint." In einigen Blättern wird im Zusammenhang mit der Besprechung der neuesten deutscheu Vorgänge die Forderung der Expropriierung aller privaten Waffen- und Kriegsmaterialfabriken ausgesprochen. * Grenzenloser Raubbau bei den amerikanischen Eisenbahnen. In den Vereinigten Staaten von Amerika sind die Eisenbahnen bekanntlich Eigentum der großen mächtigen Trusts. Sie treiben einen grenzenlosen Raubbau mit der Ware Arbeitskraft. Zahlreiche Unglücksfälle, die ihre Ursache in der unglaublich langen Arbeitszeit der Angestellten haben oder auf eine geradezu frevelhafte Vernachlässigung aller und auch nur der geringsten Schutzmatzregeln zurückzuführen sind, bilden eine tägliche Erscheinung. Leider war es bisher unmöglich, das schamlose Treiben der „reichen Räuber" an den Pranger der Öffentlichkeit zu schlagen, da sie mit ihrem Geldbeutel fast die gesamte Presse zu beeinflussen vermögen. Jetzt ist es nun zwischen den Eisenbahngesellschaften und dem Heizerverband zu Differenzen gekommen, die von dem Neuyorker Schiedsgericht beseitigt werden sollen. Die Aussagen der Heizer haben großes Aufsehen erregt, da selbst für Amerika derartige Zustände ungeheuerlich sind. Beschwerden über äußerst lange Arbeitszeit, Schwäche wegen Mangel an Nahrung, fortwährende Vermehrung des Arbeitsquantums, Ermattung durch zu große Hitze, aufgerissene Hände, versengte Kleider und stets mehr aufgebürdete Verantwortlichkeit. Das ist ungefähr ein Bild davon, wie diese Arbeiter ausgesaugt werden. Die überheizte Lokomotive spielt in den Aussagen eine große Rolle. Der Präsident des Verbandes sagte: „Unsere Seite wird beweisen, daß die überheizte Lokomotive das Arbeitsquantum des Heizers nicht vermindert, jedoch den Profit der Gesellschaft vermehrt." Ein Heizer der Eriebahn erklärte, daß er manchmal 10 bis 12 Stunden arbeite, ohne die geringste Gelegenheit zum Essen zu erhalten; wenn er dann endlich Gelegenheit zum Essen habe, dann sei er so ermattet gewesen, daß er keinen Bissen hinunterwürgen konnte, nur weil seine Frau eine gute Haushälterin sei, habe er die Möglichkeit, mit dem Lohn auszukommen. Einmal sei er von der Hitze überwältigt worden und ein anderer Heizer sei dermaßen von der Hitze auf der Lokomotive ermattet gewesen, daß er kurz darauf starb. Ein Heizex der Baltimore and Ohio-Bahn sagte: Durch das Bestreben der Gesellschaft, das 16 Stunden-Gesetz des unausgesetzten Dienstes zu befolgen, wnrden die Heizer verschiedentlich von ihren Posten auf lange Distanz von zu Hause abberufen und erhielten dafür keine Bezahlung für den Rückweg. Drei Fahrten habe er mitgemacht, in denen das 16 Stunden-Gesetz überschritten wurde. Einmal habe seine Arbeitszeit 22 Stunden betragen. Bei dieser ungeheuerlichen Arbeitszeit sind die Löhne für die Heizer noch nicht einmal so hoch wie die der Bauhandwerker, oft bekommen die Handlanger einen höheren Lohn. Der Hauptarzt des Verbandes macht gravierende Angaben über die häufigen Berufskrankheiten. Ganz besonders sind es Erkrankungen der Leber, des Herzens, des Nervensystems und der Augen. Letztere seien besonders gefährdet, oft sei sogar völlige Erblindung konstatiert worden. Die Vertreter der Eisenbahngesellschaften erklärten schließlich, sich von dem Schiedsgericht zurückziehen zu müssen, da sie höhere Löhne nicht zahlen könnten. Aber das Schiedsgericht erkannte diese Erklärung nicht an. Denn die Vertreter hatten ^ja bereits ihr Einverständnis zum Verhandeln vor dem Schiedsgericht gegeben und laut dem sogenannten Erdmanngesetz ist dann eine Zurückziehung nicht zulässig. Das Resultat muß abgewartet werden. * Hundert Tote bei einem Eisenbahnunfall. Bei dem Rücktransport der bulgarischen Armee von Saloniki nach Mazedonien hat sich ein schwerer Unglücksfall ereignet. Wie die „Times" aus Saloniki meldet, sind auf der Strecke zwischen Drama und Buk zwei bulgarische Militärzüge zusarnin en g estoß en, wobei 100 Soldaten getötet und 300 verletzt wurden. Aus dem Gerichtssaal. Marburg. (Ein angeklagter Lokomotivführer.) Am 17. November 1911 um 1 Uhr 30 Minuten nachts sollte auf dem Marüurger Hauptbahnhof der Schnell, zun Marburg-Franzensfeste zusammengestellt werden. Auf dem Geleise II standen der Kurswagen Budapest-Meran, in dem Frau Amalia Weih schlief, und ein Postambulanzwagen, in dem der Postoberoffizial Johann Pece arbeitete. Beide Wagen sollten in den Schnellzug Marburg-Franzensfeste ein» gereiht werden. Den Dienst hatte diesmal aushilfsweise, wie schon öfter, der 39 Jahre alte Lokomotivführer Martin Bibic zu besorgen. Als Bibic mit seiner 119 Topnen schweren Lokomotiove Nr. 1305 an die genannten Wagen ansuhr, um sie abzuholen, erfolgte ein so starker Anprall, daß Frau Weiß von ihrem Platze geschleudert und leicht verletzt wurde und Johann Pcce an die Wand geworfen und angeblich schwer verletzt wurde. Pece soll infolge des Anpralles eine vollständige Nervenzerrüttung erlitten haben und bleibend siech geworden sein. Bibic, wegen Vergehens gegen die körperliche Sicherheit nach den §§ 335 und 337 angeklagt, wird zur Last gelegt, die Signale „Langsam fahren!" und „Halt!" nicht beachtet zu haben und überhaupt zu schnell gefahren zu sein. Er verantwortete sich dahin, daß er der Meinung gewesen sei, die beiden Wagen stehen, wie er es gewohnt war, auf Geleise Ia und in einer Entfernung von etwa 300 Metern, so daß seine Geschwindigkeit eine entsprechende gewesen sei. Ms er des Irrtums gewahr wurde und die Warnungssianale erhixlt, habe er sofort gebremst, iedoch sei cs wegen der geringen Entfernung und weil die,Schienen zu nah waren, nicht mehr möglich gewesen, den Anprall ganz zu verhindern. Nach vieler Mühe gelingt es durch das Zeugenvcrhör fcstzustellcn, das; die verschiedenen Verfchubpartien tatsächlich verschieden arbeiten, wie cs ihnen eben bei der Hast, mit der verschoben werden muh, vorteilhaft erscheint. Auch ist cs in Marburg üblich, dem Lokomotivführer die Zugleine nicht nach Fertigstellung des ganzes Zuges, sondern schon beim Anhängen deS Dienstwagens zu übergeben, wodurch die Aufmerksamkeit des Lokomotivführers in kritischen Augenblicken abgelenkt werden kann, wie eS in diesem Falle gewesen ist. Da sich der Lokomotivführer beim Verschieben lediglich nur nach den erhaltenen Signalen zu richten hat und nicht festgestellt werden kann, ob die richtigen Signale und diese rechtzeitig gegeben wurden, so ist es für den unbefangenen Zuhörer nicht möglich, sich die Ucberzeugung von einer Schuld des Angeklagten zu verschaffen. Daran kann auch der Umstand nichts ändern, das; Bibic vor dem Untersuchungsrichter angegeben hat, er habe gemeint, der Kurs- und der Postambulanzwagen stehen auf dem Geleise, denn dieser Widersprach in der Verantwortung kann nur die Folge eines Mißverständnisses des Untersuchungsrichters sein. Auffallend ist noch der Umstand, dah der jetzt als schwerverletzt bezeichnte Postoberoffizial Johann Pece nach dem Anprall noch bis Klagcnfnrt Dienst gemacht hat. Der Verteidiger Dr. Tausch ans Wien gibt zu bedenken, ob nicht die schweren Folgen des kleinen Unfalls einer ganz abnormen Körperbeschaffenheit des Johann Pcce zuzuschreiben seien. Martin Bibic wird schuldig gesprochen und zu drei Wochen strengen Arrests verurteilt. Streiflichter. Von, Inhalt unserer Zeitung. Unter dieser Aufschrift lesen wir in der „Schweizerischen Metallarbe'tcrzeitung", dem flott geschriebenen Organ des Schweizerischen Metallarbeiter-Verbandes, eine Abhandlung, die fast wörtlich auch unsere Verhältnisse richtig beleuchtet. Wir erlauben uns daher, diesen Artikel auch unserer Lescrschaft etwas unbearbeitet vorzulegen: ..... Dagegen ist wohl einmal an der Zeit, über die Korrespondenzen zu sprechen und darüber eine Meinung zu äuhern. Woche für Woche gehen bei der Redaktion mehr oder-weniger umfangreiche Manuskriptsendungen eilt, die möglichst unverkürzt ausgenommen werden sollen. Handelt es sich um Sachen von allgemeinem Interesse, so nimmt man sie befriedigt zur Hand, hilft etwa dem Autor mit ein paar Strichen, sein Geisteskind präsentabel zu gestalten, und gibt es in die Setzerei. Manchmal allerdings ist es sehr schwierig, sich in dem Satzgewirr und Buchstabengestrüpp zurechtzufinden, und für seine Bemühungen, mit Schere und Stift eine Lichtung mit freiem Ausblick zu schaffen, erntet man schwarzen Undank, den man selbstverständlich resigniert einsteckt. Die Ansichten über Stil und Ton sind leider oft Bei Redaktion, Leserschaft und Korrespondent nicht die gleichen. Wenn der Redakteur gezwungen ist, ganze Satzkolonnen zusammenzustreichen, gibt es einen geharnischten Protest, weil mancher Korrespondent es als eine persönliche Beleidigung und einen nicht wieder gutzumachenden Schaden an der Bewegung betrachtet, wenn sein Artikel nicht unverkürzt erscheint. Es ist hier nicht der Ort, darüber zu sprechen, wie geschrieben werden soll, um den jeweiligen gewallten Zweck zu erreichen, das wäre ein Aufgabe-gebiet für die VolksbildungZkurse; wir wollen nur unsere Meinung dazu sagen, was geschrieben werden soll. Die Presse ist unser vornehmstes Propagandamittel. Sie dient uns dazu, Aufklärung in die Massen zu tragen, das Interesse für die Organisation wachzuerhalten und ein Bindeglied zwischen Verbandsleitung und Mitgliedern zu sein. Sie zur Lösung dieser ihrer Aufgaben immer mehr zu befähigen, das ist unser aller Wunsch. In diesem Zusammenhang sei nun ohne jede Empfindlichkeit festgestellt, daß wir das vorgestcckte Ziel noch nicht erreicht haben. Wenn die Zeitung dazu benützt wird, Mitzstäude in den Betrieben zu geißeln und die Forderungen der Arbeiter zu vertreten, so ist daS recht, doch gehört dazu mehr, als sich mancher cinbildet. Es ist zweierlei, ob ich eilten Artikel allgemeiner Natur schreibe oder ob ich mich mit einem ganz bestimmten Fall befasse. Im ersten Fall kann ich meiner Phantasie bis zu einem gewissen Grad die Zügel schießen lassen, im letzteren mutz ich mich strikte an die Tatsachen halten; ja cs kann ein Gebot der Disziplin und der Taktik sein, dah ich überhaupt nichts schreibe. In allen Fällen aber muh ich mich vor persönlichen Beschimpfungen hüten, denn die können der Sache, die ich vertrete, niemals nützen. Je sachlicher und je eindringlicher ich einen Fall schildere, desto größer ist die Wirkung. -Stilistische Schnörkel sind hiebei ganz überflüssig. Darum müssen wir uns bei jeder Einsendung, die wir auf die Leser loslassen wollen, fragen: Interessiert sie die Allgemeinheit? Nützt sie der Organisation? Wirkt sie propagandistisch? Hier stets das Richtige zu finden, hält oft schwer und eS sei auch zugegeben, das; wir gegenüber Einsendungen auch schon zu nachgiebig waren. Mit den vorstehenden Andeutungen ist das Thema natürlich noch lange nicht erschöpft und cs würde uns aufrichtig freuen, wenn auch ans der Leserschast heraus im Sinne einer freien Aussprache mobil gemacht würde* Wie Herr Ertl lügt. Wir haben in den letzten Nummern unseres Blattes nachgewiesen, wie dreist Herr Ertl lügt, indem wir aus dem Artikel „Taten und Warte" aus der Folge 10 des „Deutschen Eisenbahner", für dessen Angaben sich Herr Ertl persönlich verantwortlich hält, einige seiner faustdicken Lügen festnagelten. Derselbe Artikel enthält aber eine Reihe weiterer Lügen und Verdächtigungen, von denen wir wieder eine aufzeigen müssen, In demselben Artikel erklärt Herr Ertl: Am 2 0. Juli brachte der sozialdemokratische „Eisenbahner" jene Anträge, welche der Klub der sozialdemokratischen Abgeordneten im Parlament einbringeu wird. Nicht mit einem Worte war dabei von Anträgen zugunsten der Eisenbahner die Rede. Was ist wahr? Unser Blatt enthielt in der Nummer vom 20. August 1911 unter der Ueberschrift ..Parlamentsanfang" die Mitteilung, daß der Klub der deutschen sozialdemokratischen Abgeordneten beschlossen hat, einen Antrag auf Erhebung der Ministeranklage wegen des Verfassungsbruches durch Mißbrauch mit dem § 14, ferner einen Antrag wegen Aushebung -der mit 1 Juli 1911 verfügten Erhöhitng der Preise der Zigarren und Zigaretten, ferner eine Reihe von Anträgen und Interpellationen handelspolitischen Inhalts, unter anderem einen Antrag wegen der drohenden Milchverteuerung u. s, w, einzubringen. Das find also lauter Anträge, die auch zugunsten der Eisenbahner sind. Die Anträge gegen die Milchverteuerung und die Teuerung überhaupt, das Eintreten für die Ermäßigung der Zölle, die Einfuhr timt Fleisch u. f. w.'sind doch lauter Fragen, die auch die Eisenbahner sehr lebhaft interessieren. Der Herr wird doch den Eisenbahnern nicht einreden wollen, daß billige Lebensmittel zuungunsten der Eisenbahner sind, Ertl will den Eisenbahnern glaubhaft machen, daß unsere Abgeordneten bei der Parlamentseröffnung keinen Antrag auf Bewilligung der speziellen Forderungen der Eisenbahner stellten. Nun weih aber Herr Ertl genau so gut wie wir, daß in der sozialdemokratischen Fraktion dis eklige Demagogie, so wie sie die Mitglieder des Nationalverbandes betreiben, um den nationalen Eisenbahnern die Augen auszuwischen, nicht vorkommt. Er weih so gut wie wir, daß den sozialdemokratischen Abgeordneten für ihre Taktik die Beschlüsse unserer Organisationen bestimmend sind, und er weih daher auch, daß unsere Abgeordneten beim Parlamentsanfang Anträge betreffend die im Jahre 1911 zu erfüllenden Forderungen der Eisenbahner gar nicht cinliringert konnten, weil unsere Organisation erst in der am 8. September 1911 stattgefundenen ReichZkonfercnz endgültig die Anträge aufgestellt und beschlossen hat. Das alles weiß Herr Ertl sehr genau« aber ihm kommt es darauf an, den nationalen Eisenbahnern die Meinung vorzugaukeln, daß sich die sozialdemokratischen Abgeordneten um die Eisenbahner nicht gekümmert haben^ so wie das die nationalen Abgeordneten machen. Die Streckenwächter der Strecke Schwarzach-St. Beit bis Wörgl überreichten voriges Jahr an das k. k. Eisenbahn-minifterium gestempelte Gesuche mit der Bitte, den 16stün-digen Dicnst mit darauffolgender 16stündiger Ruhezeit zu gewähren. Aber die Staatsbahnverwaltung hält es nicht für nötig, den Dienst zu erleichtern, obwohl jetzt wieder der starke Zugsverkehr mit 40 regelmäßigen und 7 bis 10 Erfordernis-ziigen an der Tagesordnung ist und auch der Bau des zweiten Geleises begonnen hat. Dieser starke Verkehr bedingt für das Wächterpersonal viele Schwierigkeiten. Das Personal wird mit Erhaltungsarbeiten von einzelnen Vorgesetzten überbürdet, besonders aber durch den Turnus mit 16 Stunden Dienst und nur 12 Stunden Ruhe. Jeder Ablöse- oder Posten» Wächter muß vier Nächte und eine halbe Nacht hindurch Dienst machen. Und mit dem Dienstübergang steht es auch sehr schlecht. Die Ablösung der Wächter ist mit drei oder vier Posten verbunden. Die Ablöser müssen rennen wie Jagdhunde. Die Postenwächter müssen 16 Stunden Dienst machen. Mit den oben angeführten Daten baten die Streckenwächter der Strecke Schwarzach-St. Veit bis Wörgl die k. k. Staats* bahndirektion Innsbruck, sie möge den 16stündigen Dienst-iuntus mit nachfolgender 16stündiger Ruhezeit einführen, damit der Zugsverkehr nicht gefährdet wird. Vom christlichsozialen Verkehrsbiind. In Nr. 9 der „Ocstcrrcichisch-ungarischcn Eisenbahner°(Verkehrsbund-)Zei-tung" wurden die Sozialdemokraten wieder einmal gänzlich vernichtet. Bei der Zentralausschußsitzung, Sektion Unter« beamte, am 27. und 28. März sollen nämlich durch einen gestellten Antrag die UnterbeamteN geschädigt worden sein. Der Herr Rokosz aus Czeruowitz schreibt: „Aber auch zur Zusammenstellung der neun Anträge haben sich die sozialistischen Maulmacher als unfähig erwiesen, womit dokumentiert war, das; die Sozialdemokraten nur auf Gassen und Strahen Agitation betreiben können, aber geistige Arbeiten zu leisten nicht verstehen. (Gut gebellt, Herr Rokosz.) Siehabeunä m-l i ch einen Antrag auf A b f ch a f f u.n g der Gehalt-stufe von 1300 Krottett e i n g cb rächt, welcher vom Vorsitzenden mit d e W 33 etit e r I e it sogleich genehmigt wurde, daß h i e nt 11 d ie weiteren Ernennungen zu ltit t e r6 e n m t eu erst bei dcr G c-h a 11 st u s e von 1400 Krone.it stattfinden w e r< den! Sonach haben hie Antra st eller dem Eisen< b a h n m t tt i st e r i tt m einen sehr guten und de in Eisenbahn personal einen sehr schlechten Dienst g e l e i st e t, indem früher ein Bahnbediensteter mit 1200 Kr. zum Unterbeamten ernannt worden ist, und gegenwärtig erst beim Gehalt von 14 0 0 Kronen ernannt wird, nt j U h i it t ii der Dienerkategorie längere V o r ü k-kungsfristen mitzumachen haben wird! DieL ist die segensreiche Arbeit der Sozialdemokraten in den diesjährigen Zentralkommissionssitzungen der Unterbeamten." Aber, Herr Rokosz aus Czernowitz, Sie sind ja begriffsstutzig, aber der reinste konfus gewordene Antisemit, das ist doch zu viel. Erstens hat nämlich derVorsihende leider den Antrag nickt „sogleich genehmigt", sondern war dagegen. Das Protokoll wird ja die Sache klären. Nun zum Antrag selbst, durch welchen ja nicht die Erhöhung als Anfangsgehalt, sondern nur die Auslassung der Gehaltstufe von 1300 Kr. verlangt wurde. In der gleichen Nummer 9 des „Christlicken Eisenbahner" wird ganz der gleiche Antrag _ behandelt, denn Herr Rokosz aus Czernowitz, wenn die Sozi Antragsteller sind, als eine „Schädigung" der Unterbeamten bezeichnet. „Der hohe Landtag wolle beschließen: die Gehaltstufe 2 der Dicnstklasse VI des Unter-beamtengehaltschemas wird eliminiert. Bei den Unterbeamten der Gruppen B und 0 soll die Gehaltstufe VI/2 (1300 Kr.) eliminiert werden, wodurch die Gleichmäßigkeit mit dem Ge-haltschema dcr Gruppe A hcrgestcllt und eine um drei Jahre frühere Vorrückung in die nächsthöhere Gehaltstufe. erreicht wird." Wir hoffen zwar nicht, daß Hcrr Mokosz zur Erkenntnis seiner Blamage kommt, dazu ist er zu eingebildet, alle anderen Unterbeamten, «auch die Christlichsozialen werden aber den Antrag begreifen. Dann feine berühmten Reden im Zentralausschuß. Ein Mensch, der es zustande gebracht hat, in den Sitzungen eine Kategorie nach der anderen, Werkmeister, Bahnmeister, Offizianten, anzurempeln und anscheinend von dem Grundsatz ausgeht, nur die Kategorie sei wichtig, welcher der Hcrr Rokosz aus Czernowitz an gehört, wird nicht mehr ernst genommen und es hat ihn auch im Ausschuß niemand mehr ernst genommen. Die Unterbeamten in der Bukowina hätten als ZetttralausschuhmitgUed wohl einen Gescheiteren finden können. Aus den Amtsblättern. Erholungsurlaube für die Aushilfsunterbeamten ititu Aushilfsdiener. Zirkular Nr 83. An alle Dienststellen, Das k. k. Eisenbahnministerium hat mit Erlaß vom 10. April 1913, Z. 10.783/4, die Ermächtigung erteilt, auch den Aushilfsunterbeamten über ihr Ansuchen von Fall zu Fall einen Erholungsurlaub unter Fortbezug des Taglohnes in der im § 14 der Arbeitsordnungen für daS im Bau- und Bahnerhaltungsdienft, im StationS- und Fahrdienst und in' den Materialmagazinen beschäftigte Personal für die ständigen Arbeiter vorgesehenen Dauer zu bewilligen, fofente die in den Arbeitsordnungen für die Urlaubserteilung statuierten Voraussetzungen zutreffen« Diese Ermächtigung beschränkt sich nicht auf jene Dienstzweige, für welche die erwähnten Arbeitsordnungen erlassen wurden, sondern bezieht sich auf die Aushilfsunter-bcamten und AushilfSdicner sämtlicher Dienstzweige Wien,' am 18. April 1913. Z. 743—14/1. Der k. k. Staatsbahudirektor: KoIisko m. p, Erholungsurlaube für Obcrbauarbciter. K. I. Staatsbahndirektion Prag. Betreff: Erholungsurlaube der Oberbauarbeiter zu den von ihnen verlangten Jahreszeiten. Z. 746-III/1. Prag, am 15. April 1913. Dicnstb-f-hl an alle k. i. B a h n e r h a l t u n g s s c k t i o n e n und !. k. Betriebsleitungen. In der Sitzung deS ArbciterauöschusseS ddto. 20. Dezember 1912 wurde unter anderem der Wunsch ausgesprochen, das; den Oberbauarbcitcrn ihr Erholungsurlaub zu den von ihnen verlangten Jahreszeiten bewilligt werde Diesem Ansuchen kann wohl unter Berücksichtigung" der Bestimmungen der Arbeitsordnung nicht entsprochen werden. Die k. k. — werden jedoch angewiesen, den diesbezüglichen Wünschen der Arbeiterschaft nach Diensteszulässigkeit cntgcgcnzukomm.en und hiebei namentlich Privat- und Fa-milicnverhältnisse der betreffenden Oberbauarbeiter in wohlwollender Weise nach Tunlichkeit zu berücksichtigen. Für den k. k. Staatsbahndirektor: P o k o r n y m. p. Die BctcUlliig der Arbeiter der Nordbnhn mit Alt-schwellen. Die Nordbahndircktion hat nachstehenden Erlaß hcrauS-gegebcn: K. k. Nordbahndirektion. Wien, am 30. April 1013. Akt ad Nr. 88.931 ex 1912. An alle k. k. Bahnabteilungen, k. k. Bahnerhal-tungsscktioncn! In der Sitzung des ArbcitcrauSschusseS, Sektion I (Bau-und Bahnerhaltungsdienst) vom 26. Oktober 1912, wurde der Antrag eingebracht, daß die Arbeiter mit Altschwcllen in jenen Stationen beteilt werden, wo sie beschäftigt sind. Behufs allgemeiner Regelung der Betcilung des Personals mit Altschwcllen wird ungeordnet, daß zuerst die in Ngturalwohnungcn untcrgebrachten Diener, sodann die anderen Diener 'und ständigen und nicht ständigen Arbeiter mit Altschwellcn zu betcilen sind. Erst wenn diese Bediensteten befriedigt worden sind, können die Unterbeamten Und Beamten mit Altschwellcn bedacht werden. Die. zur Abgabe an das Personal bestimmten Altschwellcn müssen vorerst von der k. k. Bahnerhaltungssektion revidiert werden. Die Auswahl dieser Schwellen den Bahnmeistern zu überlassen, ist unstatthaft. Von der k. k. Nordbahndircktion:. In Vertretung: Ziffer rn. p. Korrespondenzen Wien (Heizhaus I.) Was sich zur Zeit des lieber-Hanges von der Winterfahrordnung zur Sommerfahrurdnung, respektive umgekehrt, bei den TurnuSbcsprechungcn alles ereignen kann, soll folgender Vorfall bezeugen: Die k. t. Staatsbahndirektion Wien legte für die Sommerfahrordnung in der Strecke Wien-Salzburg für die Lokoisiotiven, Serie 310, einen Turnus vor, der die monatliche Durchschnittsleistung von 8800 Kilometern festsctzt. Ab 1. Mai 1913 werden zwei Zugspaare, die Züge 1 und 9, beziehungsweise 2 und 10, von der Wiener Lokomotive bis Salzburg, respektive von Salzburg bis Wien, geführt. (Derzeit war Ma-schincnwcchsel in Linz.) Die Vertrauensmänner der Lokomotivführer wendeten nun ein, daß dieser Turnus etwas mörderisches und unverantwortliches an sich habe. Der Vertreter der k. k. Staatsbahndirektion erklärte jedoch, daß dieser Turnus gefahren werden müsse. Die Lokomotivführer erklärten nun diesen Turnus zu fahren, wenn sic bei Ankunft der Abendschnellzüge in Wien, desgleichen bei Ankunft des Zuges 0 in Salzburg abgelöst und ihücn das Ausrüsten der Lokomotiven vom Ablöscpersonal besorgt wird; ferner verlangten sie Verabfolgung besserer Kohle, denn mit dem jetzigen Brennmaterial sei eine Dienstleistung bis Salzburg und umgekehrt ausgeschlossen. (626 Kilometer.) Und nun zu den geplagten Heizern. Der Vertreter der k. k. Staatsbahndirektion erklärte weiter, daß mit Rücksicht auf die enorme Dienstleistung bei den Zügen 1 und 9, beziehungsweise 2 und 10 .der ständige Heizer der Lokomotive von einem in Regie vorausfahrcnden Wiener Heizer in Linz abgelöst wird, der bis Salzburg und retour bis Amstetten im Dienst, ab Amstetten in Regie bis Wien zu fahren hat. Der ständige Heizer bleibt in Linz und fährt bei der Rückfahrt von Linz bis Amstetten in Regie, ab Amstetten im Dienst' bis Wien. Nun kam der Brodncid in voller Wucht zum Ausdruck. Es waren nämlich von den acht Heizern, die derzeit mit der Serie 310 fahren, zwei' nicht gewählte bei der Turnusbesprcchung erschienen und motivierten ihr Erscheinen damit, indem sie gerade dienstfrei seien und erklärten, daß die Heizer dieser Serie keinen Ablöser wollen und diese Leistung von 626 Kilometer allein bewältigen können, nur möge ihnen ein Kohlenarbeitcr in der Strecke Linz-Attnang, beziehungsweise Linz-Amstetten, beigestellt werden. Dieser Erklärung schloß sich der eine gewählte Vertrauensmann an, wogegen der zweite gewählte den Antrag der gesamten Heizer befolgte und beantragte, mit Rücksicht auf die kolossale Dienstleistung von 8800 Kilometer per Monat, die Lokomotiven, Serien 310, ständig mit zwei Heizern zu besetzen. Nun begann unter der Führung des Lokomotivführers Herrn Josef Kirchbcrger (der nebenbei bemerkt, genau um 60 Jahre zu spät zur Welt gekommen ist), eine Kampagne gegen den Antrag des zweiten gewählten Vertrauensmannes, um den Antrag,'diese Serie mit zwei Heizern zu besehen, zu Falle zu bringen/ ebenso den Entschluß der k. k. Staatsbahndirektion, Abloseheizer beizustcllen, über den Haufen zu rennen. Es wurde nämlich jeder, der sich der Anschauung dieses Führers und dieser Heizer entgegenstelltc, als Haderlump und Schädiger der Heizerinteressen gcbrandmarkt. Als jedoch die Bemühungen des Herrn Kirchbcrger und seines Anhanges, die Ablöseheizer abzuschaffen, bei der k. k. Heizhausleitnug und der k. k. Staatsbähndirektion keinen Erfolg hatten, so verfiel der Nörgler und Erlöser der Lokomotivheizer Herr K i r ch< berger auf die Idee, wenigstens die Zahl von vier Ablöse. Heizern auf drei zu reduzieren und so legte er der k. k. Heiz- hausleitung einen Turnus für drei Mann vor, der selbstverständlich genehmigt wurde. lins sind die Gründe dieses Vorgehens des Herrn Kirchbcrger wohlbekannt, denn jeder ist sich selbst der Nächste, und der Gcldsack ist Herrn Kirchbcrger am allernächsten; der arme Mann lebt nämlich in dem Wahn, wenn die Serie 310 mit zwei Heizern besetzt würde, so könnte er um einen Teil seiner Prämie kommen. So die christliche Nächstenliebe eines Heizer Erlösers. Zum Schluß sei noch bemerkt, daß diejenigen Heizer, denen eine Monatsdienstleistung von über 8800 Kilometer noch zu wenig ist, fast durchgehend Mitglieder des Lokomativ- • heizcrvcreincs sind, die in allen Versammlungen und Konferenzen ihre durchgcführten Tursiusvcrbcsserungen (?) rühmen und anpreiscn, die sie seit dem Bestehen dieses separatistischen Vereines durchgeführt haben und so die Unwissenheit vieler Heizer dazu benützen, neue Mitglieder anzuwcrbcn. Darum Lokomotivführer, hinein in den Allgemeinen Rechtsschutz- und Gcwcrkschaftsverein, denn nur hier ist man seit Jahren bemüht, menschenwürdige Zustände und materielle Besserstellung für den Hcizerstand zu schaffen. Wien. (Nordbahn.) Unter dem Regime deS Herrn Oberinspektors PoIlak haben sich Verhältnisse im Heizhaus cingebüpgert, welche auf die Dauer, ohne das Ansehen der k. k. Staatsbahn zu schädigen, nicht geduldet werden können. Wir fühlen uns verpflichtet, dieselben zur Kenntnis der Vorgesetzten Behörde zu bringen. Zum Maitermin wurden Turnusse erstellt, die bei den Schnell- und Personenzügen niemals ein-gehalten werden können, da die nötigen Lokomotiven nicht vorhanden sind. ES besteht die Absicht, zu Pcrsoncnzügen Lokomotiven der Serie 111 zu verwenden. Diese Lokomotiven taugen u allem, nur zu einem Pcrsoncnzug nicht. Dieselben haben eine verläßlichen Spciseapparate, sind daher bctriebsunsichcr. Wir haben nicht die Absicht in die Luft zu fliegen oder die Bekanntschaft mit dem Staatsanwalt zu machen. Die Maschinen Serie 111 schlagen derart, daß man das Abreißen der diversen Rohre und der Tenderschläuche jederzeit zu gewärtigen hat. Wir machen die k. k. Generalinspektion als Aufsichtsbehörde darauf aufmerksam und ersuchen um kommissionclle Feststellung, ob man mit derartigen Lokomotiven die schweren Züge auf der Nordbahn anstandslos befördern kann oder nicht. Unserem Erachten obliegt doch der Bahnverwaltung die Pflicht, geeignete Lokomotiven für den Zug bcizustellen und nicht wie cs Ins jetzt geschieht, daß immer der Lokomotivführer'an allein schuld ist. Durch Umfragen bei dem Personal werden die Organe genug erfahren, was sonst noch für Zustände im Heizhaus sind und wollen wir dieselben vorläufig nicht veröffentlichen. In der Hoffnung, daß hier einmal Rcmedur geschaffen wird, wollen wir für diesmal schließen. Graz. (Staatsbahnhof.) Besseres kommt selten nach, sagte ein Lokomotivführer beim Abschiedsfest des früheren HcizhausleiterS R o j e r. Wie recht dieser Ausspruch ist, zeigt die allgemeine Unzufriedenheit deS Personals. Der derzeitige Vorstand Maschinenobcrkommissär Fritsch ist nur Techniker und findet es unter seiner Würde, sich um sein Personal zu kümmern. Bei dem geringsten Vergehen wird die strengste Strafe angewcndet, und mit dem Hinauswurf gedroht. Die Werkstättc wurde zum Asyl für untaugliche Unterbeamtc. So befinden sich jetzt 6 Werkführer, 1 Werk- und 2 Maschinenmeister, dort wo noch vor vier Jahren ein einziger Werkführer genügte. Daß das Personal nicht um einen einzigen Mann zugenommen hat, sondern im Gegenteil reduziert wurde, die hicrortigen Obcrwcrkmänner nicht den ihnen gebührenden Platz als Werkführer erreichen können, liegt hauptsächlich in den Händen des Herrn Vorstandes. Ob aber die so geschaffenen Wcrkführerposten normiert sind, müssen wir sehr bezweifeln, da im Villacher Direktionsbezirk nicht mehr die Orts- und Rangältesten normiert werden,_ sondern nur jene, die im ganzen Bezirk die Aeltesten sind, also eine richtige Normierung einzelner Orte jetzt ausgeschlossen erscheint. Weiters gibt der jetzige Turnus beredtes Zeugnis von dem scharfblickenden Techniker, der das Praktische nicht kennen will. Bei Erstellung desselben wurden wohl Führer sowie Heizer beigezogen, jedoch nur pro forma, damit das zucrkannte Recht nach außen hin gewahrt erscheint. ^ Der Turnus wurde nach eigenem Gutdünken, technisch vielleicht richtig, jedoch im Praktischen undurchführbar zusammengestellt. Wenn ein Zug sich auch nur um einige Minuten verspätet, was technisch nicht sein darf, so werden dadurch auch die anderen Züge verspätet, und die Führer sind gezwungen, aufs eigene Risiko die Verspätung hereinzuüringen, um die Anschlüsse nicht zu versäumen. Die Erstellung der Fahrordnungcn sollten daher von fachkundigen Personen gemacht werden, die alle Eventualitäten zu berücksichtigen wissen, damit das Personal nicht zu leiden hat. Um einzelne Wagen, die leicht ein anderer Zug mitführen, beziehungsweise -nehmen könnte, w'erden eigene Züge eingeleitet. Die Reserven müssen sich um jede Minute Vorschub streiten und verdient dabei ein Führer in Gielsdorf bei einer Dienstleistung von 17 Stunden Kr. 1 40, von den Heizern gar nicht zu sprechen. Der Dienst in Aspang scheint jedoch allen anderen die Krone aufzusetzen. Allerdings sind es zwei Führer, vereint mit dem dortigen Maschinenmeister, die den Dienst so wollen, um jene in Fehring zu unterdrücken. Weiß der Herr Vorstand nicht, wie lange das Personal Dienst machen darf? Ist cs ihm nicht bekannt, daß die Heizer aus das äußerste vom Maschinenmeister Lamprecht schikaniert werden, und es vorkommt, daß dicso nach 18stündigem Dienst und einer Ruhepause von vier Stunden aus dem Schlaf geweckt werden, um dann diesen oder jenen Teil der Maschine besser zu putzen, oder Gartenarbeiten sowie andere häusliche Verrichtungen für den Herrn Expositurleiter zu machen. Wir hoffen, daß diese Uebelstände beseitigt werden und das Per-sonal nicht unnütz schikaniert wird, da es noch Mittel und Wege gibt, um diesem abzuhelfcn. Dem Lokomotivpersonal rufen wir zu: Vereinigt euch mit allen anderen Bediensteten in der.Organisation, um durch ein geschlossenes, gemeinsames Zusammengehen einen Erfolg zu erreichen. Dleinbrück. (Heizhaus.) Der Dienstturnus für die Kohlenarbeiter im Heizhaus Stcinbrück wurde vom ' Heiz-hauschcf Herrn Lauter auf acht Mann reduziert. Als die Kohlenarbeiter Herrn Lauter in der höflichsten Form auf die Undurchführbarkeit dieses Turnusses aufmerksam machten, sagte Lauter: »Ihr müßt Blut schwitzen oder beider Arb citum fallen, daßihrcuchanLaut er erinnern könnt." Jenen Arbeitern, die bereits 15 bis 20 Jahre im Dienst der Gesellschaft arbeiten, antwortet Lauter: „Geht in Pension, der Oberinspektor wünscht es s d." Es muß jedem Bediensteten in Steinbrück sonderbar zu Mute werden, wenn er solche Reden vom Herrn Lauter hört. Herr Lauter soll nicht gar zu laut vom Pension-gehen sprechen, denn wenn die Maschinendirektion nur einige interessante Tatsachen aus der Dienstzeit dieses Herrn erfahren möchte, dann könnte es wohl Vorkommen, daß man in erster Linie dem Herrn Lauter den blauen Bogen zusendcn würde. Die guten Steinbrücker Bediensteten und Arbeiter haben volle zwölf Jahre ruhig zugeschaut und geschwiegen, doch wenn man die Arbeiter zum Aeußersten reizt, dann kann sehr leicht auch dem Ruhigsten die Geduld reißen. Der Gestank der geplatzten Blase könnte der Maschinendirektion und dem Herrn Oberinspektor Gründer zuwider werden und Herr Lauter wäre am längsten Heizhauschef gewesen. Staubing. (Stauding-Stramberger Lokalbahn.) Die Stauding-Stramberger Lokalbahn hat hier eine Anzahl von Personalhäusern mit einer Wasserleitung ausgestattet, welche eine ständige Ursache von Beschwerden und Zwistigkeiten bleiben dürfte. In den Zinshäusern für die Diener wird die Wasserleitung von Yfl Uhr früh bis 12 Uhr mittags und von 1 Uhr nachmittags bis 6 Uh r abends gesperrt. Somit ist diese brillante Wasserleitung täglich nur von 12 Uhr mittags bis 1 Uhr nachmittags, also ausgerechnet eine Stunde täglich, im faktischen Betrieb. In dieser kurzen Zeit von einer Stunde sollen sich täglich 14 Parteien, die im Hause wohnen, mit Wasser aus 24 Stunden im Vorhinein versorgen. Wie es da mit einem Schluck frischen Wassers in den Dicnerwohnungen auSsehcn muß, kann sich jeder lebhaft vor-stellcn. Will sich eine Partei den LuxuS eines Glases frischen WasserS erlauben, und geht vielleicht in die den Zinshäusern nahegelegenc Werkstätte, um dort ein Gläschen des köstlichen Wassers zu holen, so stellt sich wiederum der Maschinist entgegen und sagt: „Ho11 § euch das Wasser in der Nacht oderaus dem Mühlba ch." Besser ist cs mit dem Wasser in dem Beamtenwohnhaus, dort führt die Wasserleitung bis in die Küche und die Leitung wird auch nicht abgesperrt. Eine weitere Kalamität der Naturalwohnungen, ist die Reinigung und Instandhaltung. Durch volle 32 Jahre hat die Streckenleitung für bas Putzen und die Instandhaltung der Naturalwohnungen gesorgt. Im heurigen Frühjahr weigerten sich die Maurer und Maler, die Wohnungen herzurichten mit dem Bemerken: „Wir bekommen nichts für das Herrichten, macht es euch selbst." Wir sind neugierig was der Herr Streckenvorstand anordnen wird, um diese Uebelstände zu beheben. Klagenfnrt. (Don einem k. k. Bahnmeister.) Es gibt eine Reihe von Beamten, die von sich die hohe Meinung haben, zu jeder Niederträchtigkeit gegenüber den Angestellten' das ungestrafte Recht zu haben. Während sie. eZ verstehen, auf der einen Seite beide Augen über Verfehlungen ihrer Zuträger zuzudrücken, huldigen sie der Anschauung, anderen dafür daö Leben dadurch verbittern zu müssen, daß sie die-selben ein um das andermal zur Anzeige bringen und ihnen beständig auflauern. Ein mit diesen Eigenschaften vollauf gesegneter Mensch ist der Bahnmeister Baumgartner. Abgesehen von der üblen Gewohnheit, beständig zu schimpfen und zu schreien, versteht er es, wie selten einer, seine Untergebenen zu schikanieren. In allen Lagen seines nervösen Daseins braucht er beständig einen Blitzableiter, den er auch leicht bei seinen Untergebenen findet. So war beim Posten Nr. 6 eine Schranke fehlerhaft, was ihm mehrmals, ohne Erfolg, gemeldet wurde. Als nun der Arbeiter Kopeinig dort Dienst tat und die fehlerhafte Schranke beim Passieren eines Zuges ■ nicht schließen konnte, trotzdem ihm der Bahnrichter Wetschnig zu Hilfe kam, wurde er angezeigt und mit einem vollen Taglohn bestraft. Statt nun an die BahnerhaltungSsektion eine. Eingabe zu richten, damit der Arbeiter nicht bestraft wird, schwieg Baumgartner, um nicht auf seine Schlamperei aufmerksam zu machen. Besser, der Arbeiter wird, unschuldiger« weise materiell und moralisch geschädigt. — Kürzlich ist das-selbe einem anderen Wächter passiert. Wir sind nun neugierig, ob der Wächter, der seit 22 Jahren straffrei seinen Dienst versieht, oder ob Baumgartner bestraft wirö._ — Der Bahnmeister kann auch anders, hat stets zweierlei Maß bei sich, Als sein Liebling E. mehrere Züge verschlief, was menschlich verständlich ist. schwieg Baumgartners Freundlichkeit. Wie aber auf Posten Nr. 8 der Arbeiter Hartl zwei Zuge verschlief, bekam er Baumgartners Gerechtigkeit in vollem Aus-maß zu verspüren. Abzug eines vollen Taglohnes und Sus-pendierung vom Dienste auf ein Jahr, war die Strafe. Dieses zweierlei Maß wirkt aber empörend, wenn man erfahrt, daß der Arbeiter H. nach eigener Aussage etwa zehnmal den Zug verschlief, ohne bestraft geworden zu sein. Warum dieser Unterschied? — Mit besonderer Vorliebe scheint Baumgartner den Wächter Wurzer zu verfolgen, bei dem er sich gleich nach der Versetzung nach seiner eigenen Art vorstellte und unvergeßlich machte. Sofort fand er eine Reihe Beanstandungen. Und weil Wurzer nach seiner Meinung, die Schranke, die schon seit einem halben Jahre nicht funktionierte, nicht ordnungsgemäß bediene, setzte es eine. Anzeige, die Wurzer eine Rüge einbrachte. Bald folgten wieder zwei Anzeigen, wegen vorschriftswidrigen Verlassens des Domizils, obwohl Wurzer vorschriftsmäßig davon Meldung machte. Dann erfolgte eine solche wegen unrichtiger Datierung, was ihm eine Strafe von 6 Kr., neben einem Prämienverlust von 3 Kr. cinürachte. Da diese Anzeige ganz zu Unrecht erfolgte, die Strafe dem Wächter ziemlich hart traf, war er vor Aufregung momentan dienstuntauglich. Nun glaubte Baumgartner die Gelegenheit wahrnchmcn zu müssen, Wurzer wegen Simulation eventuell anzeigen zu können. Er führte Wurzer sofort zum Bahnarzt, der aber die Aufregung, nach Anhörung des Sachverhaltes, ganz natürlich fand. — Wäre es unter solchen Umstanden nicht angebracht, wenn die Bahnerhaltungssektion dem Bahn-meister Baumgartner das zweierlei Maß aus der Hand nehme, ihn gründlich darüber belehre, daß er in seinem Dienste unparteiisch vorzugehen und seine Untergebenen nicht zu quälen hat. Gerechtigkeit soll er üben, und nur Diensttüchtigkeit gelten lassen, nicht aber nach Parteitüchtigkeit schielen, Ohrenbläsern gehorchen und ihnen auf Kosten der Verkehrssicherheit alleS verzeihen, um dafür andere zu Unrecht zur Anzeige *u bringen. Meran. (Sozialpolitisches vom Meraner StaatSbahnhof.) Der Mai ist ins Land gezogen und mit ihm auch die jährlich wiederkchrende Aenderung der Fahrordnung, welche quch eine Aenderung der Diensteinteilung der Zugsbegleiter bedingt. Sie ist auch in Meran emgetroffen, aber in welcher Form, dies soll heute Gegenstand dieses Artikels sein. Eine Dicnsteintcilung haben die Meraner GüterzugS-und Verstärkungskondukteurc, die man schon nicht einmal moderne Sklaverei nennen kann, sondern sie bringt diese Leute, die das zweifelhafte Glück haben, gezwungen zu sein, nach dieser Diensteinteilung Dienst zu machen, in eine Lage, die sich nicht einmal die Sklaven des' Mittelalters gewünscht haben würden. Uneingeweihte werden sich denken, das sei übertrieben, diese Leute werden doch auch eine gesetzlich festgelegte Dienst-und Ruhezeit haben. Freilich haben wir sie; aber nur auf dem Papier. Auf der mit 1. Mai heraogelangten Diensteinteilung fehlt sie sogar am Papier; wahrscheinlich hat man sie während der Erstellung dieser Diensteinteilung verlegt, sonst wäre es doch unmöglich, daß sich die Macher einer Übertretung der gesetzlichen Bestimmungen schuldig machen würden; oder sollte es wirklich währ sein, daß man dadurch auch Tantiemen erhöht, und dies der Grund zu dieser Rücksichtslosigkeit sein? Gott sprach, als er die Welt erschuf: „Sechs Tage sollst du arbeiten, den siebenten sollst du ruhen!" Er sprach dies aber nicht zu den Meraner Güterzugskondukteuren, die würden zufrieden sein, wenn er sagte: „Alle 30 Tage sollst du ruhen", obwohl die Vorschrift sagt, daß alle Monat ein 24stündiger freier Tag zu gewähren ist. So sehen sich die Menschen, welche die Worte, die Gott sprach, sehr beherzigen und wirklich jeden siebenten Tag von ihrer schweren Arbeit ruhen, ganz kalt darüber hinweg und scheinen von einer derartigen Vorschrift gar nichts zu wissen. Welch trauriges Dasein so ein Sklave bcS geflügelten Rades führen mutz, kann sich jeder leicht denken. Alle Tage von früh bis abends Dienst, kein freier Tag. Gran in Grau erscheint ihm die Zukunft, höchstens eine Krankheit oder gar der Tod können ihn von dieser Tretmühle erlösen, wenn er nicht früher ins Irrenhaus kommt. Immer dieser nerven-zerrüttcnde, physisch und moralisch degenerierende Dienst und wieder Dienst! Kein Lichtblick scheint ihm entgegen, dem er zustreben könnte. Immerfort, täglich, schnell, schnell, denn die Peitsche» genannt Ordnungsstrafe, ist unermüdlich, und daß sic Arbeit hat, diese Peitsche, dafür sorgen genug Menschen, die ausgeruht sind und an Zahl denen, für welche die Peitsche bestimmt ist. nicht viel nachstehen. Wir wollen uns heute mit dem Angeführten begnügen, stellen jedoch weitere Details in Aussicht. Möge dieser Verzweiflungsschrei der Meraner Güterzugs- und Verstürkungs-kondnkteure, die gewünschte Aufmerksamkeit der maßgebenden Behörden nach sich ziehen! Kritzendorf. (Maifeier.) Eine schöne Maifeier veranstaltete die Ortsgruppe Kritzendorf im Einvernehmen mit der politischen Sektion. Eröffnet wurde die Feier mit Vorträgen des Arbciter-^änncrgcscingvereines „Stahlklang" (Simmering,, welcher im Verlauf des Festes noch einige sehr wirkungsvolle Chöre meisterhaft und Begeisterung auslöscnd vortrug. Von der Zentrale erschien Genosse Adolf Müller, der über „Die Bedeutung des l. Mai und die Eisenbahner", und Genosse Hauschka (Landesparteivertretung), der über den „1. Mai und die Arbeiter-schaf t" referierte. Sodann folgten noch einige humoristische und Gcsangsvorträge, worauf schließlich programmgemäß das Tanzkränzchen begann, das bis um Mitternacht ausgedehnt wurde. Der Besuch war für Kritzendorf großartig, darob die Bürgerlichen, ganz konsterniert waren. Entsetzt äußerte man sich, daß es in Kritzendorf bereits so weit gekommen sei, eine Maifeier zu haben. Unsere Genossen aber blicken froh in die Zukunft, denn selbst in den schwärzesten Winkeln beginnt sichs zu regen. Der Anfang ist gemacht — Kritzendorf wird alle Jahre und wohl immer eine größere und schönere Maifeier haben. Tannwald-Zchumburq. Einen schweren Verlust hat die Ortsgruppe durch den Tod des Kondukteurs Genosse« Franz Michel erlittet). Genosse Michel war ein allgemein beliebter Kollege. An seinem Leichenbegängnis beteiligten sich der Herr Vorstand und die Beamten von Eisenbrod und Sworow sowie eine große Anzahl von Bediensteten in Uniform. Kollege M i ch c l hinterläßt eine Witwe mit vier unversorgten Kindern. Allen jenen, die sich an dem Leichenbegängnis beteiligt haben, wird auf diesem Wege der herzlichste Dank ausgesprochen. iRöge dem so früh Dahingeschicdencn die Erde leicht werden! Kanitz-Ekbenschütz. Von dort wird uns geschrieben: Bahnmeister Emil F i e b i n g e r, stationiert in Kaniv-Eibcn-schüh II, ist für die Geschenke sehr empfänglich, und sich derjenige, der ordentlich schmiert, bei ihm alles erlauben. (Siehe Florian S m c j I a I.) ^ Derselbe denunziert dem Bahnmeister alle Begebenheiten, die unter den Wächtern und Oberbau-urbeitern Vorkommen. . ®'.cfer Bahnmeister ist zeitweise dem Trünke ergeben und m diesem Zustand ein roher Mensch. Herrisch von Statut aus veranlagt, läßt er zu», Beispiel den Wächter N e S p u z e I in dienstfreier Zeit —_ nach 18stündigem Dienste — wegen 6anz belangloser Unterschriften wecken. Frau N e s p u z e k, die dem Bahnmeister mitteilte, ihr Mann schlase bereits, gab er zur Antwort: „Wenn ich ihn in dienstfreier Zeit auch dreimal brauche, dann muß er immer aufstehen." Der Bahnmeister spielt im Wirtshaus mit seinen eigenen Arbeitern Karten. Entsteht ein Streit, so wird der Bahnmeister Beim Kragen genommen und hinausaeworsen. Nächsten Tag will er den Arbeiter entlassen, als Revanche für den Hinauswurf. iFall: Arbeiter Kvasnicka in Mährisch-Branitz. Selber steht noch heute im Bahndienst.'' Die dem Bahnmeister zugewiesenc Strecke ist vernachlässigt. »eil zwei Jahren befinden sich in Kilometer 1401 Ins 140;2(3, in Kilometer 187 bis 188 verfaulte Schwellen, uc trotz der iacldung der Wächter nicht aus^ewechselt werden. toetdet! die Wächter, weil die Nägel in faulen Schwelle,, ,elbstverständlich nicht halten, mit Geldstrafen belegt., schwellen werden an Bauern verkauft, dann kommen erjt die Wächter. — Die Wächtersfrctuen bemühen sich schon seit zivei Jahren um die ihnen gebührenden Monturen laut Instruktion XV, Seite 61. Bo», Bahnmeister wird nichts getan, alles Bitten ist bei diesem Menschen umsonst. ES wäre wünschenswert, wenn sich die Vorgesetzte Dienststelle etwas mehr um die dienstliche Tätigkeit des Bahnmeisters Fiebinger kümmern würde. iManftto. iTodcäsall.) Am 19. April starb unser treues und langjähriges Mitglied Genosse Thomas KubeS. Der Verstorbene war ein überzeugter Genosse, der jederzeit und bei jeder Gelegenheit für seine Organisation eintrat. _iiie Mitglieder der Ortsgruppe werden dem Dahingcschie-denen stets ein treues Angedenken bewahren. Siomotnu. (K. k. Staats bahne n.) Wie die Straf. Befugnis von den Dienstvorständen gehandhabt und in Ermangelung iedes Gerechtigkeitssinnes (jegen mißliebige Unter. 8r “i® .^Wendung gebracht wird, zeigt folgender Fall. Am 1. Mar hatte der Kondukteur E. das Unglück, erst kurz vor der Abfahrt des Zuges 108?, mit dem er zu fahren hatte, nt Dienst zu kommen. Er war daher, ohttc erst die Aufmerksamkeit des dicusthabenden Beamten auf sein Erscheinen zu lenken, gezwungen, den Zug. wenn er nicht zurückbleiben wollte, gleich zu besteigen. Für Herrn Adjunkten Steiner der m der Meinung war. E. sei zum Dienst nicht erschienen, war dies eine willkommene Gelegenheit, um selbe» eines aufs Zeug zu flicken. Anders läßt sich sein Vorgehen nicht erklären, -statt sich zu Erkundigen, ob E. zum Dienst erschien, erstattete er beim Herrn Adjunkten Grcivoner, welcher vorläufig den Dienst des Stationsvorstandes versieht, die Anzeige. Dieser ließ nach einigen Tagen E. zu sich rufen und bestrafte diesen, ohne ihn zu befragen und Gelegenheit zur Rechtfertigung zu geben, wegen Nichterscheinens im Dienste, mit einer Krone. Wobei er sich noch auf beit humanen Votgeselsten hinaus, spielte, da er erklärte, wenn er dies der Direktion anzeigen wurde, E. eme noch härtere Strafe zu erwarten hätte. Diese Strafe bedeutet einen Akt der Ungerechtigkeit und Willkür. Werter muß erwähnt werden, daß durch das späte Erscheinen des E. nicht die geringste Beeinflussung des Verkehrs zu verzeichnen war und auch keine Wagen zurückgeblieben sind, dagegen muffen wir sagen, daß E. schon durch mehrere Jahre stets eine Stunde, vor Abfahrt des Zuges in Dienst kommt, um die schriftlichen Arbeiten zu verrichten, trotzdem er nur 30 Minuten bezahlt erhält. Da Herr Greivoner sagte, daß er nur mit Rücksicht auf die gute Dienstleistung von einer Anzeige bei der Direktion /absieht, müssen wir erklären, daß gerade wir es wollen, daß dieses ihr zur Kemitiiis gebracht wird, und wir stellen an die Direktion das Ersuchen, diesen Fall untersuchen zu lassen, damit sie zur Ueberzeugung kommt, wie die Dienstborstnnde ihre Strafgewalt mißbrauchen. . ■ fiomofmt. (Eisenbahnerelend.) Wer einmal Gelegenheit hatte, den Jahresabschluß unserer Organisation zu studieren, dürfte zur Erkenntnis gelangt sein, daß große Summest zu Unterstützungszwccken ausgegeben werden, um das Elend in Eisenbahnerkreisen nur einigermaßen zu mildern. So werden von der Ortsgruppe Komotau allein jährlich zixka 2000 Kr. für Unterstützungszwecke ausgegeben. ohne daß in der Presse sowie Bei den gegnerischen Organisationen durch Namensnennung zu Agitationszwecken auch nuur eine Erwähnung gemacht wurde. Traurig ist es, wenn ein Eisenbahner durch Krankheit oder sonstiges Mißgeschick die Hilfe seiner Organisation in Anspruch nehmen muß. Wenn jedoch ein Arbeiter in gesunden Tagen trotz ehrlicher und mühevoller Arbeit nicht imstande ist, sein Leben fortzubringen, dann sollte in jedem die Erkenntnis über diese fluchwürdige Gesellschaftsform reifen. Wir lassen hier ein Gesuch eines braven Oberbanarbeiters sprechen, welcher sich an seine Organisation um Hilfe wendet. A n die geehrte OrtSgr Uppen leitu ng in $tontotau. Werte Genossen! In eine große, unliebsame Notlage geraten, weiß ich mir keilten anderen Ausweg, als mit der Bitte an die geehrte Ortsgruppenleitung heranzutreten, mir eine kleine Unterstützung zu gewähren. Als Oberbauarbeiter verdiene ich höchstens 60 Kr. monatlich, und wenn Regentage cintreten noch weniger. Davon gehen die Abzüge für Krankenkasse und Pensionssonds ab. Kostgeld muß ich 40 bis 45 Kr. entrichten, so daß mir zur Erhaltung meiner Kleider nur einige Heller bleiben. Nachdem ich, es ist eine Schande und tut mir herzlich leid, cs mitzuteilen, keine Fußbekleidung habe und momentan meine Mittel nicht reichen, sä würde ich eine geehrte Ortsgruppe ersuchen, mit eine kleine Unterstützung gewähren zu wollen, damit ich nicht barfuß in den Dienst gehen muß. Meine Beiträge habe ich immer gezahlt und eine geehrte Ortsgruppe noch nicht belästigt. Mit Parteigruß N. N. Ein Kommentar hiezu ist überflüssig. Die Dividende der Aktionäre ist ins Ungeheure gestiegen, die Nutznießer unserer Arbeit in den Bädern machen sich das Leben so angenehm wie möglich. Während der voruberfahrende D-Zug diese Menschen an ihren Bestimmungsort bringt, ist der Oberbau» arbeitet gezwungen, barfuß seinen dienstlichen Verrichtungen aus der Strecke nachzukommcn. Wir fragen jene eitlen Toten, welche noch an das nationale oder christliche Gefühl der Verwaltung glauben, ob das Elend noch nicht groß genug ist, um zu erkennen, daß nur durch den festen Zusammenschluß aller Arbeiter dieses fluchwürdige System der heutigen Gesellschaftsform beseitigt werden kann; oder soll auch der deutsche Arbeiter wie seine unglücklichen Brüder im Süden in Erdhöhlen wohnen? Göding. Eine Sehenswürdigkeit in der hiesigen Station ist der Dienstraum, den der Signalmeister nach langjährigem Bitten endlich erhalten hat. ES ist dies ein alter Abort, in dem nun ein k. k. Signalmeister seinen Dienst verrichten und die teuren Inventar» und Matetialgegenstände ausbewahren soll. — Wir laden alle Eisenbahner, insbesondere die Herren der Fachgruppe für Signalwesen ein, diesen neuen Dienst-raunt zu besichtigen. Die Aufschrifttafel „Für Herren" und „Für Damen" befindet sich natürlich leider nicht mehr dort. Wittmannsdorf. . (K. k. S t a a t s b a h n. T utitu s» Angelegenheiten.) Die Stecken Leobersdors-St. Pölten sowie Wittinansdorf-Sollenau-Ebenfiirth werden im Stundengeld, die Strecke Leobersdorf-Gutenstejn (37 Kilometer) wird jedoch im Fahrtaggeld geführt (der Zugsfuhter und Manipulant je Kr. 2Y0, der Kondukteur Kr. 180). Der Turnus besteht im Sommer' aus zehn, im Winter au6 acht Personenzugspartien. Nun hat daö Zugspersonal auch Heuer so wie vorigen Sommer das Malheur, anständig bei der Nase ßcfi'chrt zu werden. Zug 2044 und Zug 2011 sollen turnusmäßig eingeführt werden und würde jeder dieser Züge nach den Bestiwmungcn des Dienstbefehls in den Rayon eines FahrtaggeldeS fallen. Nun sind die im Fahrtaggeld entlohnten Zugsbegleiter gegenüber dem Stundengeld im Verhältnis zur faktischen Dienstleistung ohnehin die Geprellten. Aber diese zwei Touren, welche für daS Personal günstig wären, die müssen im Stundengeld geführt werden. Im Mai und Juni 1912 wurden diese zwei Züge jeder zu einem Fahrtaggeld geschrieben. Im Juli 1912 kam der sattsam bekannte Turuus-künstler, Herr Adjunkt Prinz, und machte einigen Tunuis-vertrauensincinnern gegenüber die zynische Bemerkung: „Wißt ihr, warum ich da bin?" „Nein!" war die Antwort. „Ich bin d?s-lpegcit gekommen: Ihr habt zwar nach den Bestimmungen über Fahrtaggeld recht, aber diese zwei Touren stellen sich viel zu hoch, ihr werdet uns hier heraußeu Kavaliere — auf Grund dessen müßt ihr euch Zug 2044 und 201.1 int Stundengeld schreiben." Heuer haben wir dasselbe Pech, da eö auch im Turnus vorgemerkt erscheint. Nun glauben wir, wenn schon eine Strecke pauschaliert ist, so sollen doch sämtliche Züge im Pauschale geführt werden. Wir verlangen nicht etwa zwei Fahrtaggelder, da wir nicht über kurz oder lang Kavaliere sein wollen, nein, wir stellen nur die bescheidene, gerechtfertigte Forderung, uns für die Züge 2044 und 2011 ein Fab r t aggcld z u bewilligen. Beispielsweise zahlt der Zugsführer täglich beim Güterzug im Verhältnis zum Stundengeld nicht weniger als Kr. 1’28, dcr Kondukteur 54 H. drauf. Mit 300 multipliziert, erhalten wir beim Güterzug daS nette Sümmchen von 1032 Kr. jährlich, welches dem Personal abgezwickt wird. Jetzt bleiben noch die Personenzüge, welche auch ein schöne» Sümmchen abwerscn- Und da will man das Personal noch beschummeln, die Züge 2044 und ,2011 sollen int Stundengeld geführt werden? Höher geht's doch nicht mehr. Innsbruck. (Südbah n.) Unter den Zugsbegleitern in Innsbruck Südbahn macht sich dcr Oberkondukteur Loingcr, Agitator für die gelbe Organisation, genannt „Reichst,und deutscher-Eisenbahner", sehr unangenehm fühlbar. Nicht etwa deswegen, weil er für diese Organisation agitiert, sondern weil cr seine dienstliche Stellung als Obcrkondukteur dazn mißbraucht, um untergeordnete Kondukteure im Dienste zu schikanieren. So hat dieser Obcrkondukteur am 12. d. M. bei Zug 87 dem Kondukteur A. eine offene Vorwärtsbremse angewiesen, die noch dazu defekt war, so daß der Kondukteur sehr leicht hätte verunglücken können. Es war nämlich die eiserne Stange beim Schutzgeländer abgebrochen. Der Kondukteur A. meldete dies dem Loinge.r, der aber darauf bestand, daß A. diese offene, fehlerhafte Vorwärtsbremse B e i strö m ende m Regen besetze, obwohl zusei Wagen davor eine geschlossene Gzl-Bretnse und drei Wagen weiter zurück ein beladener Wagen mit geschlossener Bremshütie der Oe. N. W. B. im Zuge waren, die nicht besetzt wäre n. Jahre hindurch kämpfen die organisierten Zugsbegleiter, um, ein strenges Verbot zu erwirken, daß offene Vorwärtsbremsen Überhaupt nicht besetzt werden sollen, und haben die Vorgesetzten bisher so viel menschliches Empfinden gezeigt, daß ab Innsbruck und Franzensfeste wegen der vielen Tunnels keine offene Vorwärtsbremse besetzt zu werden braucht, wenn nur rechtzeitig das Umkehten derselben verlangt wird. Siehe Ergänzungheft! Siehe Anhang! Dem Obcrkondukteur Loing er blieb cs Vorbehalten, aus purer Rachsucht und Gehässigkeit eine von allen Zugbegleitern als eminente Wohltat empfundene Maßregel unwirksam zu machen. Wenn er diese Bremse gebraucht hätte, so brauchte cr nur dem diensthabenden Herrn Beamten zu melden und der, obwohl nie selbst auf der Bremse gefahren, wird so viel menschliches Empfinden haben — besonders bei einem solchen Hundewetter — daß er sofort die Bremse um* drehcn lassen wird. L o i n g c r hat cs natürlich schon ver gcssen. daß cr auch einmal aus der Bremse gefahren ist und daß er geflucht wie ein Lchsentreibcr ans dem Achentalc wenn ihn eine solche Bremse getroffen hatte. Heute ist er Uuterbeaniter mit 120 Kilogramm Gewicht DaS ist aber auch sein größtes Verdienst, denn nach seiner geistigen Fähigkeiten gehört cr noch immer zu seinem früheren Troß ins Achental. Welch besonderes Geisteskind Loing er ist, wird wohl auch der Herr Ingenieur Suske schon erkannt haben, so wie ihn alle einsichtigen Beamten uni, Bediensteten mit Ausnahme derjenigen, die auch der SchnapS-flasche gern huldigen, bereits seit langem vollständig mißachten. So hat er sich auch bei diesem Zug wieder unsterblich blamiert und dürfte ihn die Direktion vielleicht diesbezüglich zur Rechenschaft ziehen. Als sich der Kondukteur A. in Mattei krank melden mußte, wollte er den Kondukteur dadurch in Strafe bringen, daß er Brutto (fünf Wage») abstellte. Hinterher stellte sich heraus, daß dieser Geistestiese nur die unbesetzt gelassene Bremse des Oe. N. W. B.-Wagens hätte Besetzen brauchen, und er hätte ohne Belastungsreduktion die Fahrt fortsetzen können. Die Erhebung wird übrigens diese Tatsache konstatieren und hernach den wahren Schuldigen treffen. Die Zngsbcglcitet könne sich ein Bild machen, wie es aussehen würde, wenn diese Lcinger o tutti quanti mit ihrem gelben Söldlingvetein einen größeren Einfluß besitzen würden. • Mährisch-Schönbetg. Am 13. Mai starb Obcrfortbui'icur Franz Winter an beit Folgen bcs im August 1912 in Heinrichsthal erlittenen Unfalls. Franz Winter war ein stiller unb verträglicher Kollege sowie ein treues Mitglied unserer Organisation. Wir werben1 dem Verstorbenen jeder? zeit ein treues Augebenken bewahren. Czernowitz. In Ezernowitz haben wir eine Militär-rampc, wo alljährlich eine riesige Menge von Gütern ver-labcit wird. Die Bediensteten haben bereits zu wiederholten Malen um die Aufstellung einer Holzbude Bei dieser Rampe ersucht, um wenigstens die schriftlichen Arbeiten an einem geschützten Ort verrichten zu können. Sogar der Leiter bes Bahnbetriebsamtes hat sich mehrmals bic Mühe genommen, bie Betriebsleitung barauf aufmerksam zu machen, daß bei Gewitter, starkem Frost oder Schneesall die Arbeiter nicht den geringsten Schutz unb ltnterstnnb haben. Leider alles vergebens. Die prompte Antwort auf alle diesbezüglichen Beschwerden heißt stets — kein Gelb. Da erinnern wir im3, baß vor zwei Jahren eine- sogenannte Umlabebühne hergerichtet würbe, bereu Herstellung bedeutende Kosten verursacht haben soll. Bis heute ist diese UmlabebühnL nicht benützt worden und dürfte auch niemals benützt werden. Wenn nun reichlich Geld für eine überflüssige Umladebühne vorhanden war, so dürften schließlich die Paar Kronen für eine Holzbube als Aufenthalt für die Bediensteten auch noch aufzutreiben fein. Versamrnlungsberichte. Wien. (A spangbah n.) Freitag den 16. Mai fand am Rcnnweg in H. Fuchs Lokalitäten eine Versammlung bet Mitglieber ber Bctricbskrankcnkasse ber E. W. A. statt, in ber die gewählten Ausschußmitglieder ihre Tätigkeit», berichte für bic bereits abgelaufene FunktionSperiobe erstattet hatten. Die Berichte würben von der Versammlung zur Kenntnis genommen und ben AuSschußmitglidern ein einhelliges Vertrauen votiert. Ein Bitd der Freunderlwirlschaft entrollten die zahlreichen gegen den Dr. Mathee erhobenen Beschwerben unb deckte» den S-ttinpi -ipitü >gcscllschaft/ während h'cmifjc R i tz von der Jschler Lokalbahn seinen Bericht als Delegierter der BerussgenossensÄiastlichen Unfallversicherungs-anstalt brachte; sodann besprach Genosse DuLek in längerer Rede die Statutenänderung des Pensionsfonds der Lokalbahnen und munterte die Anwesenden zu einer rührigen Organisationsarbeit auf. V Knadeii-Brunnersdorf. Am 4. Mai fand in Pürstein eine 'Versammlung statt, wo Genosse Puchar aus Prag über den Provisionsfonds bei der B. E. B. referierte. Franzensfeste. (Z u g s b e g I e i t e r b e r s a in m l u n g.) -Sonntag den 27. April 1943, 8 Uhr abends, tagte in Franzens-feste eine Zngsbcglciterbesprechung, die von Kollegen aus Villach, Lienz, Bozen und Innsbruck stark besucht war und in der Genosse Auinger aus Villach seinen Bericht als gewähltes Mitglied der Personalkommission über die am H. April stattgefundene Sitzung erstattete. Aus seinem sehr instruktiv gehaltenen Vortrag sei kurz folgendes festaehalten: Bei der Vorbesprechung am 13. April seien die Per-sonalkonnnissionsiuitglieder üoereingekommen, vom Präsidium zu verlangen, ob die Bahnverwaltung einer Tagesordnung zustimmen wolle, die eine Beantwortung der seit 1908, beziehungsweise 1911 ausgestellten Forderungen beinhaltet. Unsere Vertreter stellten sich auf den Standpunkt, daß cs f keinen Zweck Halle, die Forderungen fortwährend zu wieder-holen, inen» die Verwaltung doch nicht darauf eingehen wolle. Nachdem der Vorsitzende, Direktor Praschniker, die Per-sonakvertreter unter allerlei Ausflüchten auf spätere Zeit vertrösten wollte, kamen die Personalkommissionsmitglieder überein, die Verhandlung auf de» 15. Mai 1913 zu vertagen, an welchem Tage die Beantwortung folgender Fragen verlangt wurde: 1. -ob die Bahnverwaltung die 1908, beziehungsweise 1911 überreichten Forderungen anerkenne; 2. ob die Bahn-Verwaltung diejenigen Forderungen, die bei der f. k. Staats-bah» erfüllt worden sind (anderthalbfache Dienstzcitanrechnung in die Pension und Härtenausgleich durch Gewährung von Schenkungsjahren für alle mit 600 und 720 Kr. angcstellte Kollegen), der ehesten Durchführung zuführen wolle; 3. ob das Präsidium der Personalkommission diese Forderungen bei der Verwaltung befürworten wolle. Die Beantwortung dieser drei Punkte erfolgte durch den ersten Vorsitzenden, administrativen Direktor Tr. Fall, welcher sehr unbestimmte und ausweichende Antworten auf die einzelnen Punkte gab, wobei er das Geständnis machte, daß die Verwaltung vergangenes Jahr ß Millionen Kronen zur Aufbesserung des / Personals verwendete, was unsere Vertreter zur Erklärung veranlagte, daß, mit Ausnahme der Ouartiergelderhöhuug und eines ungenügenden SärtenauSgleicheS, die älteren Diener, das Zugbegeitnngspersonal, leer ausgegangen sind. Mit Rücksicht auf die ungenügende Beantwortung erklärten unsere Vertreter, die Verhandlung abzubrechen und den Wählern die Entscheidung anheimzuftellen. Kollegen! Sie Hobe» nun zu entscheiden, ob Sie sich noch weiter mit gewundenen Versprechungen abspeisen lassen wollen, oder ob Sie durch schleunige» Ausbau einer mächtigen Organisation sich den nötigen. Rückhalt verschaffen wollen. Die Perfonal-rommissionsmitglieder wollen nicht länger die Sündenböcke für die paffive Resistenz der Verwaltung unseren dringenden Forderungen gegenüber abgeben und überlassen es den Zngs-begleiteru, ob dieselben nicht endlich zur Einsicht kommen, daß ohne geschlossene Organisation kein nennenswerter Fortschritt erzielt werden kann. Aus den Organisationen. Wien-Penzing. Am R. Mai fand in Ribisch's Gasthaus, XI II, Reindlgasse II, eine Vertranensmännerverfammlung der Wächter und Blocksignaldiener des Direktionsbezirkes Wien statt, zu der die Vertrauensmänner sämtlicher Linien erschienen waren. In dieser Versammlung brachte Genosse ©ommer» f e l d den Bericht über die am 17., 18. und 19. März jtattge-fundeiifu Sitzungen der Zentralpersonalkommifsion. Genosse f rand st e tt e r.de» Bericht über die Sitzung der Personal-tommission. Beiden Genossen wurde für ihre Ausführungen und für ihre Vertretung der Interessen der Bediensteten der Dank ausgesprochen und das einstimmige Vertrauen votiert. Wien XXI, Jedlesee. Sonntag den 13. April fand im Vereinstotal die Generalversammlung der Ortsgruppe Jedlesee statt. Nach Entgegennahme der Berichte der Funktionäre und Erteilung des Absolutoriums wurde zur Neuwahl geschritten Gewählt wurden die Genossen Alois Beck, Obmann; Josef Schuster, Kassier, Gustav Zeininger, Stellvertreter; , Leopold W c j w a r, Schriftführer, -Leopold Schwarzen-br»nit er, Stellvertreter; Ludwig Mutsch und Leopold . K a r l, Bibliothekare; Franz Tschelout, Abraham S o b e l, ^dolf Langer, Ausschüsse. Ju die Kontrolle die Genossen Rudolf S t u r m und Johann N e p a m u tz k y. Des weiteren wurde beschlossen, die Vercinsabeude jeden ersten Samstag im Monat-abzuhalten. Die Einzahlungen finden statt: am .vauptzahluuastag, dann jeden ersten und dritten Samstag im Monat. Im Verhinderungsfall des Genossen Beck bei Vorkommnissen wurde eine engere Exekutive eingesetzt, und zwar: sür die Werkstätte die Genossen S ch u st e r und Langer, für das definitive Personal Genosse Sobel. Deutsch-Wagram. Am 27. April 1913 wurde eine außerordentliche Generalversammlung zur Koustituierung Der Ortsgruppe abgehalten. Bei der Wahl in die Ortsgruppenleitung wurden folgende Gnossen einstimmig gewählt: Franz D e u ß-n e r, Hagergasse 436, Obmann, Rudolf Drescher, Stellvertreter; Nikolaus Steiger, Kassier, Josef Wolf, Stellvertreter ; Karl Tilke, Schriftführer, Rudolf D o l l e r i a n, Stellvertreter; Franz Ban m hause r, Bibliothekar; Andreas S ch m i tz l lind Josef Ba n o w i t s ch, Revisoren; Raimund Stromwer, Johan» Stark und Michael Kubeska, Subkassicre; Josef.Kunerth, Subkassier für die Hilfswerk-statte; Michael Tänbl, Subkassier für die Station. Den werten Genossen uiid Genossinnen diene zur Kenntnis, daß ab 1. Juni 1913 die Bibliothek wegen Registrierung gesperrt wird und die Wiedereröffnung derselben auf diesem Wege bekannt-gegeben wird. Neulengbach. Den 4. Mai 1913 fand die ganzjährige <Äcncrnlver,anllNluiig der Zahlstelle Neulengbach Itatt. Bei der Neuwahl wurden folgende Geiiosse» in den Ausschuß gewählt: Karl Bernnek, Werkmann, Obmann, Alois Lun kl, Stellvertreter; Franz Sal mutter. Kassier, Jo-bauu H o l b l i n g e r, Anton M i r t h, Subkassiere; Josef ,0 1 aha und Rudolf Herzig, Schriftführer; Florian Zell-I, o t e r und Franz F e h r i n g e r, Kontrollore; Franz W a g-n e r, Karl S ch ü tz, Karl Binderhofer, Lorenz Z i l l n e r, Josef Hölblinger, Ferdinand Selberherr, Franz Schlosse v, Alois Wagner, Anton D e i r, Vinzenz H a a g in a n n, Franz Kittel, Ausschüsse. Nach der Wahl erhielt Genosse H a r t m a n ii ans Wien das Wort,, welcher einen ausführlichen Bericht über die Unfallversicherung brachte. Zuschriften in Geldaiigelcgeiiheite» sind an Genosse» yranz Sal mutt er. Ebersberg N r. 64 und Zuschriften in allen anderen Vereins an gelegen h e i t e n an Genossen Karl Bernnek, Straß N r. .13, zu richten. Gl.-iggnit?. Bei der am fi. Mai abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genosse» in den Ausschuß gewählt: Josef Wolf, Obmann, Karl Schütter und Franz Grub ich, Stellvertreter; Leopold Platzer, Kassier, Franz Birkner nnd Georg Gr über, Stellvertreter; Franz Steif, Schriftführer, Otto Hoskowetz und Anton Bibi, Stellvertreter; Josef Tu m a, Bibliothekar, Peter Ring-hofer nnd Josef Gr atze r, Stellvertreter; Julius R a m-ser, Kontrollor, Ferdinand Feigl und Florian Wnltsch, Stellvertreter; als Subkassicre für die Strecke: Rudolf Urb an für Eichberg; Franz König für Payerbach; Josef Freiler für Potschach; für die Station: Franz B i t t n e r; für Heizhaits: Karl B r a n d st ä t t e r.; für Zugsbegleiter: Franz Schober. Alle Zuschriften sind zu richten an Josef Wolf, Gloggnitz, Ze i lei a, 1/37. LeoberSdorf. Jene Mitglieder, die sich mit den Monats-beitragen im Rückstand befinden, werden aufgefordert, ehestens ihre Beiträge nachzuzahlen, da sonst gegen die resticrenden Mitglieder nach den Statuten vorgegangen ivird. Die Beiträge für den Hinterblicbeueuunterstützuugsfouds sind allmonatlich im Vorhinein zu entrichten. Ardning. Am 8. Mai fand die Generalversammlung der Zahlstelle statt. Gewählt wurden folgende Genossen: Josef L e ch ii e r, Zahlftellcnleiter, Hermann G r o ß w i n d h a g e r, Stellvertreter; Johann Rosen au er und Thomas Pils, Kontrollore. Neumarkt-Kallham. Bci der am 4. Mai abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: Johann P a u s ch i tz, Obmann; G. Webe r. Kassier; R a m in e r und Mösl, Subkassiere; Trawöger und Spitzt, Kontrolle. Hartberg. Bei der am 4. Mai ftattgefundenen Generalversammlung wurden^ nachstehende Genossen in de» Ausschuß gewählt: Adam Zemann, Obmann, Franz Rath, Stellvertreter; Markus Köck, Kassier, Wenzel Archer, Stellvertreter; Michael S p ö r k, Schriftführer; Alois Kohl. Kontrolle. Zuschriften in Vereinsaiigelegenheiten sind an* Genossen Adam Zemann, Oberkondukteur, Hartberg, in Geldangelegenheiten an Genossen Markus Köck, K o n d u U teur, Hartber g, zu richten. Attnang. „Bri der am 13. April abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: Ferdinand Kohlbacher, Obmann, Heinrich Dorn er, Stellvertreter; Johann Petritfch. Kassier, Joses Gabriel, Stellvertreter; Hubert B a ch l e ch n e r, Schriftführer, Josef Jung tot r t h, Stellvertreter; Johann Fischer, Bibliothekar, Hanauer, Stellvertreter; K as b e r ge r und As b o ck, Revisoren; F eit ch-tiiiger, Roither und Tobe r, Ausschüsse. Zuschriften in Vereinsaiigelegenheiten sind an Ferdinand Kohlbacher' in A ttNang Nr. 00 zu adressieren. Niirschan. Bei der am 4. Mai abgehaltenen General-versammlnng wurden folgende Genossen gewählt: Adalbert Hane r, Obmann, Franz Vaclav, Stellvertreter; Ladislaus Novotny, Schriftführer, Wenzel Husak, Stellvertreter; Josef Matousek, Kassier; Jakob Schober, Ferdinand W o l f, Matthias S t o r k a n und Wenzel K a r p i f e k, Ausschuß. Als Subkasficr für die Strecke Staab-Stankau wurde Genosse Georg 1$ ad a, Bahnwächter, aufgestellt. Jglau. Das Vereinslokal befindet sich von nun ab Hohlweg 17, im Gasthaus des Herrn Anton Bartl. Die MonatSversammlnng findet wie bisher jeden ersten Moiitag im Monat, die Ansschußsitzung jeden zweiten Montag im Monat statt. Gleichzeitig findet an diesen Tagen vorher Einzahlung der Mitgliedsbeiträge und Ausgabe von Bibliotheksbüchern statt. Crger. Die Mitglieder werden ersucht, die MonatSver-sammlungen stets pünktlich und zahlreich zu besuchen. Ebenso empfehlen wir, die reichhaltige Bibliothek besser in Anspruch zu nehmen. Gleichzeitig erlauben wir uns, auf diesem Wege dem nach Komotan versetzten Genossen Franz Dietz ein herzliches Lebewohl nachzurufen. Alt-Paka. Alle Mitglieder werden ersucht, ihre Mitgliedsbücher zum Zwecke der Revision entweder dem Genossen Marti a n in B s l a (Haltestelle) oder dem Genossen S t o l i n, Obcrvcrschieber in Alt-Paka, zu übergeben. Die Beiträge aus der Strecke Alt-Paka-Ostromer übernimmt Genosse Wenzel S t u ch l i k, Kondukteur in Alt-Paka. Komotau. Der Kassier der Ortsgruppe Geoffe Hugo S t ii tz wohnt ab 1. Juni Kapelle nyasse 3;8;0 in O b e r-d o r f, wohin alle Geldsendungen zu richte« sind. Weiskirchlitz. Es diene den werten Genosse» zur Kenntnis, daß in der am 27. April 1913 in Rosenlal stattgcfnndenen Versammlung Genosse Anton Kühne l für Rosental-Graupen als Vertrauensmann gewählt wurde. Gleichzeitig wird be-kanntgegedcn, daß Sonntag den 1. Jnni, Punkt 10 Uhr vormittags, eine Oberbanarbeiterversammlung im Gasthans „zur Morgensonne" in Weiskirchlitz für die Stationen Rofental, Graupen, Teplitz, Waldtor und Kosten stattfindet. Anschließend findet die Monatsverfammlung statt. Die Genossen werden ersucht, für beide Versammlungen nach Kräften zu agitieren. Marburg. (Jubiläum.) Am 30. April fand im Vereinsheim zn Ehren des Genossen M a l o v a t s ch i k eine Fest-feier statt, wo Landtagsabgeordneter Genosse H o r w a t c k die Festrede hielt? Der Festredner widmete dem Jubilar herzliche Worte der Anerkennung als Berufskollege und treuen Mitglied der. Organisation. Zum Zeichen der Kollegialität wurde ihm von seiten der Abteilungskollegen und der Ortsgruppe ein Geschenk überreicht. Der Jubilar dankte gerührt für die überraschende Ehrung. Anschließend an die Festfeier wurde ein gemütlicher Abend arrangiert, wo alle, die daran teilnahmen, befriedigt sein konnten. Marburg II. Zur Einkassierung der Beiträge wurden ■folgende Subkassicre bestimmt: Wenzel H lawa t s ch c k, Ober-kondukteur; Konrad Hasenhüttl, Franz Tomez, Emil Giesel, Ferdinand I a u s ch n i k, Franz Fischer, sämtlich Kondukteurzugsführer; Ludwig, Scheden i g, Platzmeister; Franz Potot^chnik, Verfchubaufschcr; Franz So witsch, Kontrollwächter; Alois S ch n i d a r i t s ch, Joscf S c n c k o-w i t s ch. Tarvis. Sämtliche in der Strcckc Törl-Poiitafel Wohuendeu Mitglieder werde» aufgefordert, ihre Mitgliedsbücher behufs Kontrolle a» die Genoffen Ticfenbacher oder Liamig bis längstens 1. Juni 1913 abzugcben. Verschiedenes. Eilt FrühlingSgedicht. In der von Pfarrer N g u m a n n herausgegebenen „Hilfe" finden wir folgendes prächtige Gedicht von Max Jnngntkcl: D o r f g (i f f Ci Die Frühlingsgasse kriecht durchs Dorf Im güldnen Kleid ans Sonnenschein. Die Fenster reißen die Augen auf. Und der Lenzwird stolpert hinterdrein. Ein Birkenmädchen strählt ihr Haar, Die Stare zanken vom Dach. Ich schreibe mit frühlingsfrohcr Hand Die Lieder der Lerchen nach. Lüeratur. „Ter Kamps". Sozialdemokratische Monatsschrift. VI. Jahrgang. 8. Heft. — Otto Bauer: Nach dem Balkankrieg.—Hermann Wendel (Berlin): Fünfzig Jahre Sozial-demokratie. — Oswald Hillcbrand (Karlsbad): Die erste sozialdemokralische Organisation in Oesterreich. — S. <3 c in. kowsky: Wiederbelebung des russischen Proletariats. — Adolf Braun (Nürnberg): Konzentrierung der Unternchmermacht. — Karl Cermak lTeplitz): Partei, Gewerkschaft und Ge-nossenschaft. — Wilhelm Ellenbogen: Richard Wagner und das Proletariat. Eingesendet. (Für diese Rubri! übernimmt die Redaltion teilte Verantwortung.) Zu 4 Heller eine Tasse Kaffee mit Milch und Zucker sollte jedermann, selbst der Aennste, sich und seiner Familie vergönnen! — Dieser ist im Winter der beste Magen-w ä r m c rjuid im Sommer, kalt genossen, der b e st e Dur st-stiller. Solchen billigen Kaffee bereitet mau in einfacher Weise aus Francks „Enrilo" Kaffee-Ersatz; derselbe erfreut sich bereits in den weitesten Kreisen großer Beliebtheit und Anerkennung. Unterlassen Sic cs nicht, einen Versuch mit Francks „E n r 11 o" zu machen, sich von dem hervorragend kaffer» ähnlichen Geschmack und der beispiellosen Billigkeit im Verbrauch zu überzeugen..Fraucks „En ri l o" ist überall erhältlich. ÄvbeiLsr - Schrvrinnrvereiii iit Wien. Infolge der günstigen Witterung ist es dem Arbeiter-Schwimmverein ermöglicht, schon im Mai mit der Badesaiso» am Ärbeiter-LLran-baH zu beginnen, welches sich im alten Donaubett hinter der Militärschießstätte befindet. Nachdem sich das Bad im Vorjahr räumlich ungenügend erwiesen hat, wurde der Winter dazu benützt, um die höchst notwendigen Vergrößerungen vorzunehmen. Der ganze Komplex wurde um etwa 1600 Quadrat, meter erweitert, durch die Verlegung^ der Wirtschafts- uni RcjtaiiratioiiSräumc wird der ganze istrnnd den Badegästen freigcgcßert; eine bedeutende Vermehrung der Kleiderkasten ist eingetreten, so daß selbst beim stärksten Andrang alle Besucher Platz finden. Durch die Errichtung einer Milchtrinkhalle wurde wohl vielen Wünschen entgegengekommen. Die Eintrittspreise wurden in derselben Höhe wie im Vorjabr (30 H. für vierstündige Badezeit) festgesetzt. Zutritt habe» nur Mitglieder des Arbeiter-Schwimmvereines, Mitglieder können alle Arbeiter und Arbeiterinnen werden, welche organisiert sind. Die Einschreibgebühr Beträgt 60 H., Jahresbeitrag 3 Kr., welcher innerhalb dreier Monate erleg! werden muß. — Das Strandbad ist vom Praterstern mit der Straßenbahn (ÜSoqck 16 und 25, Haltestelle Schießstätte) zu erreichen. Mitteilungen der Zentrale. Vettvaltungskomitecsitzung vom 9. Mai 1913. —> Entgegennahme des Berichtes über den Bau und den Betrieb des Eisenbahnerheims; Einholung der Gutachten der geladenen Experten über die Betriebsführung des Gast-ünd Kaffeehauses. — Erledigung des vorliegenden Einlaufes. — Verwaltungskomitecsitznng vom 14. Mai 1913. — Entgegennahme der laufenden Berichte über den Bau und die Betriebsführung des Eifenbahnerheims. — Berichte des Administrators über den Stand der Mitglieder und der Einnahme» in den abgelaufenen Monaten des Jahres 1913. — Erledigung des vorliegenden Einlaufes. Versammlungsanzeigen. In nachstehenden Orten finden Versammlungen statt: Turnau. Am 25. Mai um 8 Uhr abends im Vereinslokal in Ohrazeme. , __ ,, Rudig. Am 25. Mai im Gasthaus „zum Morgenstern (Ausschußsitznng). ' V . Eggenburg. Am 25. Mai um 'Ai Uhr nachmittags tt* Stranskys Gasthaus. Mährisch-Ostrau-Oberfurt. Am 27. Mai um %8 Uhl abends im Hotel „Eiche" Generalversammlung. Tarvis. Am 1. Jnni um 2 Uhr nachmittags in Florians Gasthaus in Grünwald. Prerau. Am 1. Juni um 2 llhr nachmittags im Hotel „Austria" Besprechung der Sigitalmeister Mährens. Nürschitn. Am 1. Juni um 3 Uhr nachmittags öffentliche Vereinsversamnilung. Brüx. Am 1. Juni im Eass Franxaise. Oderberg. Am 3. Juni mit 'A 8 Uhr abends im Hotel „Austria1' Generalversammlung. Bischofrhofen. Am 3. Juni um 5 Uhr nachmittags in Haids Gasthaus Wächter- und Blocksignaldienerversammlung, Lobostztz. Die Monatsversammlungen finden jeden ersten Soniüag int Monat im Gasthaus „zur Traube"' statt. Sprechsaal. Die juristische Sprechstunde, bei welcher die Brreinsanwülte unentgeltliche Rechtsauskünftc für die Mitglieder des Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerk-schaftsvercines erteile», findet jeden Dienstag von 6 bis 7 Uhr abends im Rcchtsbnrenu, ätiien V, Zentagasse 5, 1. Stock, Tür Nr. 17, statt, Die Zcntralleitung. Sigitalmeister Mährens! Am Sonntag den 1. Juni um 2 Uhr nachmittags findet im Hotel „Austria" in Prerau eine Besprechung statt. Signalmeister, Achtung! Am 22. Mai l. I. um 2 Uhr nachmittags findet in Prag II, Restaurant Bi gal Skt,, Jerusalemgasse, eine Plenarversammlung aller Signalmeister von Böhmen statt. Tagesordnung: l, Bericht der Deputationsmitglieder beim Eiseu-bahnministerium. Bericht über die Wiener Plenarversammlung der ehemaligen Mitglieder des aufgelösten „Fachvercines", 2. Revision der Sigualmeisterforderuuge». Kollege»! Diese Versammlung ist äußerst wichtig für die weitere Führung unserer Aktionen. Es soll niemand aus unserer Kategorie bei dieser Versammlung fehlen! Wer nicht selber kommen I a n n, der schicke bestimmt seinen Kollegen! An die Blocksignaldiener und Wächter des Direktionsbezirkes Wien. , Anläßlich einer Anfrage der Personalkommission bei der am 28. März 1913 stattgefundenen Sitzung der Personal-kümmission der k. k. Staatsbahndirektion Wien wurde von seiten des Vorsitzenden, Herrn Staatsbahndirektorstellvertreters Hofrat Dr. Schmitz, folgende Zusage abgegeben: Wächter und Blocksignaldiener der Stationen der Hauptstrecke erhalten Substituten, wenn die Krankheit eines solchen Bediensteten länger als fünf Tage andauert. Nach den fünf Tagen ist somit ein Substitut zu stellen. Für Wächter und Blocksignaldiener der Wiener Stadtbahn und Verbindungsbahn ist, wenn die Krankheit eines solchen Bediensteten länger als drei Tage midaucri, ein Substitut nach den drei Tagen zu stellen. Offene Anfragen. An die k. k. Direktion für die Linien der Staats-eisenbahn in Wien. Zu wiederholten Malen haben die Bediensteten der Station Grußbach-Schönair auf das Treiben des Kanzlisten Bretschneider aufmerksam gemacht und bei der Vorgesetzten Dienststelle um Abhilfe gebeten. Bis heute besteht die Schlamperei weiter und ist auch gegenwärtig auf keine Aende-rung in dieser peinlichen Angelegenheit zu rechnen. Im Herbst vorigen Jahres haben die Bediensteten um Legitimationen für sich und ihre Angehörigen angesucht. Die Geldbeträge und die Photographien wurden wie immer rechtzeitig in der Kanzlei des Vorstandes an den Kanzlisten Bretschneider abgegeben. Viele von den Bittstellern haben keine Legitimation erhalten, da angeblich, wie gewöhnlich, die Geldbeträge samt den Photographien spurlos verschwunden sein sollen. Da sich nun dieser für das Personal unverständliche Vorfall alljährlich wiederholt, so Bitten die Bediensteten der Station Grußbach. Schönau, die k. k. Direktion möge endlich Eingreifen, um das Personal vor weiterem Schaden und Aufregungen zu behüten. An die k. k. Nordbahndirektion in Wien. Die Lokomotivführer und Anwärter der k. k. Nordbahn in Wien erlauben sich an die k. I. Direktion die höfliche Anfrage zu richten, ob der Rangstatus im Heizhaus Wien nicht cingehalten zu werden braucht, da die Protektion im Heizhaus Wien maßgebend ist. An die k. k. Nordbahndirektion in Wien. Die Hausmeister der Nordbahnzinshäuser in Prerau haben am 6. September 1912 ein mit 11 Kr. gestempeltes Gesuch behufs Erhöhung der Hausmeistergebühren beim hiesigen Stationsvorstand überreicht und haben bis heute noch keine Antwort erhalten. Sie ersuchen daher, die k. k. Nordbahn-virektion möge ihnen bekanntgeben, ob sie auf eine Erhöhung der Hausmeistergebühren zu hoffen haben oder nicht. An die löbliche Generaldirektion der Buschtiehrader Eisenbahn. Die Bahnwächter der Sektion Karlsbad haben im September 1912 ein Gesuch um Diensterleichterung bei der Bahn, erhaltungssektion Karlsbad eingebracht. Da bis heute weder eine Erledigung des Ansuchens, noch eine Erleichterung im Wächterdienst erfolgt ist, so bitten die Gesuchsteller um eine freundliche Auskunft über den Verbleib ihres Ansuchens. An die Verkehrsdirektion der k. k. priv. Südbahn-Gesell-schast in Wien. Die Magazinsmeister und Aufseher der Station Graz haben schon vor längerer Zeit eine Eingabe um Erhöhung ihrer Bedienstetenanteile sowie um Postenvermehrung in der Station im Dienstwege eingebracht. Es sind zwar Erhebungen durch ein Direktionsorgan gepflogen worden, wobei man es jedoch nicht der Mühe wert fand, auch die Bittsteller zu be-fragen. Da bis heute noch keine Erledigung erfolgte, mittlerweile der Herr Direktionsfunktionär angeblich gestorben sein soll, erlauben sich die Bittsteller die höfliche Anfrage zu richten, ob eine neuerliche Erhebung, zu der auch Magazins-meister und Aufseher beigezogen werden, in die Wege geleitet wird. Die Magazinsmeister und Magazinsaufseher der Station Graz. Briefkasten der Redaktion. , Pension XIV. 1. Ja. 2. Ja. — Mitgliedsnummer 618. Sie irren. Sie haben bisher noch keinen Härtenausgleich gehabt. Ob Sie Anspruch auf zwei Härtenausgleiche haben, ist noch unentschieden. JedensMs rücken Sie in die 1200 Kr. am 1. Jänner 1014 vor. (358/s. M. 913.) — Triest-Freihafen. In dieser Form nicht verwendbar. Wir würden durch die Veröffentlichung dem Genossen V. nur schaden. — Klagenfurt. Wir haben die Korrespondenz wegen Ueberfetzung des Assistenten Metzer an die Genossen nach Innsbruck gesendet. Für Den Inhalt der In- 1 lerate Übernimmt die Redaktion und Administration keine wie Immer geartete Ver-o o antwortung. o n Für de* Inhalt der laierate übernimmt die Redaktion und Administration keine wie Immer geartete Ver-e o antwortung. o e '£ MÄ66I Würfel ä 5 h (fertige Rindsuppe) sind die besten! Verlangen Sie Muster unserer Frühjahrs- u. Sommer-Neuhelten für Kleider und Blusen: Crflpe de Chine, Eollenne, Volle, Foulard, Messnllnc, Mouisellne, I 120 cm breit, von Kr. 1,20 an per Meter, in schwarz, weiss, einfarbig und bunt, sowie gestickte Blusen und Roben in Batist, Wolle, Leinen und Seide, Wir verkaufen nur garantiert solide Seidenstoffe direkt an Private franko und schon ver-_______zollt in die Wohnung.) Doppeltes Briefporto.) 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J .1 i in 1 r\ f rr t rt»* Vfll' Kine der grössten Entdeckungen, 'nfach o __________________, die in letzter Zeit gemacht wurden, bestellt in einer ganz einfachen Methode zur Kräftigung der Nerven und Auffrischung dos Blutes, die den Körner widerstandsfähig gegen jede Schwäche macht. Eine Methode, die ganz einfach anzuwenden ist. Es wird keine Medizin, keine Salbe, keine Einreibung, kein Apparat oder sogenannte Heilgymnastik gebraucht, sondern es ist eine ganz einfache, der Natur abgelauschfco Sache. Aerzto und Professoren naben sich lobend darüber geäussert und verwenden diese Methode schon zum Wohlo der Menschheit. Ich bin der Meinung, dass diese Methode eine grosse Bedeutung für die Menschheit hat. Lesen Sie eine der vielen Anerkennungen, welche täglich bei dem Erfinder oingehen. LV 4 Sohr geehrter Herr! Ich kann es nicht übers Herz bringen, die freudige Mitteilung zu unterlassen, welche, wie iCh.gl.WJbe, irach Sie angenehm berühren wird. Wie ich schon in meinen! ersten RchfoibeA ertfIhnte, waren von den Aerzten meine Tage bereits gezählt. Ich litt an Blutspucken, sclirpek-; liclrnr Nervosität, Neurasthenie und schlechter Verdauung der Speisen und da sah ich o n, dass cs mit mir zu Ende gehen werde. Ich ging zu mehreren Aerzten, um mein Leben zu retten, aber umsonst. Als ich in den Zeitungen Berichte las, wie gut Ihre Methode auf den menschlichen Organismus wirkt, wendete ich mich an Sie mit der Bitte, dass Sie mir nähere Mitteilungen zugehen lassen möchten. Ich befolgte Ihro Anweisungen mit gutem Erfolg und werde diese weiter fortsetzon. Schon nach einigen Tagen hörte ich auf, Blut zu spucken, konnte essen und fühlte mich joden Tag besser. Ich hedaure nur, dass ich mich nicht vorher photographieren liess, wie ich damals aussah, als meine Tage bereits gezählt waren, und wie ich heute anssehe. Ich empfehle mich Ihnen bestens und wünsche, dass Sie dieses Schreiben mit meinem vollen Namen znr Veröffentlichung bringen. Hochachtungsvoll Prior Dragioevio. Diese Zeilen sind dem Erfinder von diesem angesehenen geistlichen Herrn unaufgefordert und freiwillig zugegangen, obgleich er den Schreiber nie gekannt oder gesehen hat. , . ... , Der Erfinder hat ein Buch in einfacher, leicht, fasslicher weise geschrieben, welches vorläufig, um die Methode einzufUhren, völlig gratis versandt wird. • . . _ Wenn Sie diese Methode eine Zeitlang befolgen, werden Sie gesund und kräftig worden, gesunde Nerven und frisches Blut naben. Wenn Sio diese Methode alle Jahre eine Zeitlang befolgen, werden Sie sich körperlich und geistig frisch erhalten. Lassen Sie sich das sehr interessante und lehrreiche Buclr sofort senden, ehe die Gratisexemplare vergriffen sind. 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Jedermann ist deshalb verpflichtet, seinem Körper, aber vor allem feinen Nerven die nötige Spannkraft zu erhalten, um den vielseitigen Anforderungen des menschlichen Lebens in jeder Lage, gerecht zu werden. Der Arbeiter, der T o u r i st, der S p o r t s m a lt n, der Soldat sowie auch der an den «Schreibtisch gefesselte Kaufmann und Gelehrte bedarf einer solchen Auffrischung und Stählung seiner körperlichen und geistigen Kräfte und hat den bisherigen Mangel eines derartigen Mittels sicher schon bitter empfunden. Ein solches Mittel ist nun in dem so sehr beliebten Präparat Herkulcs-Kola gefunden worden. Den Afrikareisenden ist es schon vor Jahrzehnten aufgefallen, mit welch spielender Leichtigkeit die Einge- Trinken a Sie gern / eohtenKognak, ® ff. Liköre, Bier, ® Limonadenu s, w. Eie erhalte» von mir ohne irgendwelche Verbindlichkeit ein Bnch mit Rezepten zur Nachbildung dieser Getränke und 1 Flasche Likör gratis gegen Portovergütung von 30 d in Marke». MaxNoa,kön.Ho1ll3fnrant V. 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