Freytag den 12. Jänner 1827. ____^ Tyrol. ^'us dem Oberpusterthale, den 28. December. Die biechericze Winterszeit hat uns bereits zwey ?^ahl eine Ungewöhnliche Menge S.chne« gebracht, wodurch am 16. r. M. am Nienznerbache bey HöUcnstein, zwischen Tob-lach und Ampczzo, ew.e Schneelavine entstand, die vier mil Holzfuhren beschäftigte Ampezzaner begrub, ohne daß die angestrengtesten durch drey Tage fortgesetzten Be, Mühungen st« retten konnten. DieKälte ist gegenwärtig nicht so streng, wie sie in den ersten Tagendes Novem» bers war. nachdem der erste Schnee gefallen. Man furch, tot für die Wintersaaten, weicht schon im Herbste wegen der anhaltenden Trockne sich nicht am schönsten zeigten, und jetzt bey der gelinden Witterung durch die Feldmäuse lciden dürften. Die Getreidpreise sind auch bey unZ et» was gestiegen, jedoch nicht in dem Grade, wie vcn Manchen andern Gegenden berichtetwird. Schruns, den 17. Dec. 1826. (Verspätet.) Am i5. d.M- verspürte manim ganzen Thale Montafon um 9 Mr Nachts zwey heftige Erderschütterungen, welche schnell auf einander folgen. Die Richtung der Stöße ging von Norden nach Süden. Ungeachtet die Erschütterungen so h stig waren, daß die Bewohner slch aus den Häusern aus das offene Feld flüchteten, hatten dicftlden duch eem Unglück zur Folge. (B. v. T.) Preußen. D>e Berliner Blätter enthalten folgende Berichte Über das Vefin «a Sr. M^jfslät dcä Nonigs: Vierzehnter Verichr. St. Majestät haven die Nacht abwechselnd geruhet. Den'Tag üvtt ist daä Befinden guc gewesen.« Berlin den Z:^. D c mder 1L26. AdendZ? Uhr. ,5^ufeland.Nicb il. Büttner, v. Gräfe.« F .. »fß«h nter V e r> ch t. ,Se. Majestär haben dlcN^chl ^'wechselnd gtschlofen u nd noch ruhiger als die v^nge zugedracht. Auch der Tag v.rsioß ohne Beschwerden." ^Vel-lin, den 29. December 182s. Abends 7 Uhr." »9 uselan 0. Wie 0 el. I. Dü t t n «r- v. G la f«." Pa'pstli cheStaat-en. Nom, den «3. Dec. Jr. einer S'tzu'.ig derh. Con« gregation des Ritus wurde die Vtrehrung der seligen Imclda Lambertini, einer Dominicaner Nonne zuBolo« gna, gut geheißen , und die Identität des gefundenen h. Leichnams des VcnautiuS, Bischofs von Fabriano und MateUca, anerkannt. Rußland. Das IournHldeSaintPett«eburg vom «o. December enthält folgenden K r i e g s°D eri ch t yon de« Armee von Georgien vem ;5. (27.) November: »Der Geneial'AdjutantP a s kewitsch meldete i-us dem von ihm am Flusse Tscbiraken besetzten Lager unterm Z.(i5.) November, laß er mit einem Theil des von ihm.bt« fehligten DttafchtMtnts eine Bewegung hinter d«m Ara« xes ln der ?ibslcht unternommen hatte, die Perser zu hin« dern, starke Truppencolps g«gen daö Commando de« Obersten Mitfckinei, der im ChanatSchirwan operirt. abzusenden, auch um die feindlichen Streifpaitheyln von den Ufern des A,axes zu entfernen, die oes RaubcS we» genunerwarteteAngnffe a^fdieGränzdörfer unterneh. men.Nächsti)em, daß ditst Operation den doppeli beab» sichtigten Zweck erreichen ließ. gewährte sie den unfrigen «uch eine bestimmte Auökunft über die Lag« und Starke des Feindes, worüber wir lange nur unzuverlässig« Nach« richten gehabt hatten. Am «2. October (4. Nov.) durch» watete ein russisches Tluppencorpz bey derDorfschoft M«. raljan den Araxis; 0er Strom war an diesem Orte bey einer unbede«ttnden Tlese glgen 5o Faden breit. Di« Bataillone des Kisten Jäger«, des ?ten Carabinier »und dtg Schirwansch:n I"fanttr,e.Reginnnts, wurden über denselben auf Dragoner« und Kofatenpf«t»ndt Zahl Familien in der Nah« umherirre, ward der Generalmajor Schaholsky zu ihnen adveordett, mit einem Theil Kosaken Und tartarischer Neiterey. 2» doth l>em ihm geleistelenWi« derstande 4lnd dem für di« Operationen seiner Truppen höchstschwierigenTerrainTrotz,brachte die nomad'sirenden FamilienzumDetaschementsdas unterdessen ?Wersle rvei« ter bis zumFlüßchenKülentar-Bulak gerückt w«r- Am 9. war derMaior Polatoffzu einer gleichen Unreenehmung «bcommandirt. In eineiSchlucht bey dem FlüßchlnDera« wurt auf den Ftind steßend, verrned »rdenselben ; seine Truppen nahmen 0enVchirw laug.Bey Hofe war große Cour, und in allen Kirchen ertönten Dantgebetbe und Lobgesäüg?. — AuS Ore«' burg «««nimmt man («2. November), daß der Chan'der Bucharey glstorbe,,, und sein ältester Sohn ihm in 0er Regierung gefolgt sey. D^r vc>m Chan von K h ioa an un> fera Hof abgefertigte Gesandte ill in Saralsch^off am Ural angelsnat,«! dringt zwey Elephanten und sieben Pferde a!« Geschenks für den Kaiser mis. ___ Man erfährt über Constanlinopel, daß Feindscligsciten zwischen dem Pasch«?sn Bagdad und einem arad'schcn Stamm aus» gebrochen sind, welcher die Gegend zwischen Bagdad und Bassora bewohnt; die Stadt Vassora ist von dcnSchif« sen des Iman's von Mascate dloc?irt, wclcbem feit drey Jahren «in« gewisse Abgabe nicht entrichtet worden ist. Der Iman schickte slch zur Belagerung der Stadt an. Os m anisch es Reich. Der öllllt. Veodachte« vom 6. Jänner enthalt uu» ter dee Aufschrift.' ,C on st an l > n 0 p e l den z5. De» cembee- Folgende«: Am 27. November Morgens ist der Kapuda n>P a, sch«, am Bord seines Adnnral»Schiffes , nebst 26 an« de?n Kriegs ' Fahrzeugen von verschiedener Größe, von den Dardanellen hie» «ingettosser,, unv zwischen der Spitze des Serails und dem großhe rrlichtn Landsitze Be« schlcktasch vor Anker gegangen. Wenige Stunden nach feine« Ankunft erhielt er einen Desuch vom Gr 0 ßwesir, welcher sich, ohn« Gefolge, in der Tlocht eines Bin Va» fchi (Obersten) d«r neuen Truppen, an Vord des Admi» ral'Schiffs verfügt«, wo er von den auf europäischen Fuß exercirten und gelltldetenMalin«« Soldaten mit m>> litcltifchen 3hr«n empfangen ward«. Eü scheint, daß die« sei Besuch auf die h«y de« Schlsssmannschaft, nahmentlich ^ hey den Tschauschen(Qssicieren) und Kaliondschi's (Gal, lionenschiffern)vorzunehmtndn«n Sturz vom Pferde lticht beschädiget, ift aberbtrotSvon diesem UnfaUe wieder hergtsttUt. Der Vau der drey gro. ßen Casetnen von Scutari, Ramis«Tschiftlik, obtlhalb der Vorstadt E j u h, und Daud »Pascha, schrcitti. ungeachtet der ungünstigen Jahreszeit, rasch Voran Diese, durchaus von Stein aufgeführten Gebau» de. welche durch ihre isolirte Lage nicht nur dem Zwecke derVerwahrung vor Feuers« und Pestgefahren, sondern auch jenem der Ahfonderung der Soldaten von den Stadtbewohnern entsprechen. dürften nach ihrer Vollen» dung zusammen mehr als 18,00a Mann fassen. Zu den merkwürdigsten Verordnungen, welche, seit den in der innern Verwaltung vorgenommenen Rcfor» wen, tlschjenen sind, gehört der F e lM a n, der hcnits vor einig«« Zeit hinsichtlich derS rb fch a ft e n dermo« hammedanischen und nicht mohammedanischen Unteltha» nen der Pforte, und der Abschaffung der Confis» cation desV e r m ö g e nsd t lse l d e n erlassen wor. den ist. In diesem Ferman heißt es: «Die Iamtscharen hätten sich durch ihre Kühnheit und Insubordination zu allen möglichen Ausschweifungen verleiten lassen, und durch ihre ühettpannl,n Forderungen den Staatsschah erschöpft; sie seven dadurch ein Hinderniß gewesen, daß d!S jetzt mcht Alles kach einem angemessenen Gang« habe geordnet werden sönnen. Unter 0en Unordnungen, d>« daraus entsprangen, sey das Übel der ftscülifchen Con» fiction und dei ElbfchaftZ'Inyentaritt,, alsnothwen» d'ge Folgt zur Deciung deb. durch die an d,e Ianitscharen rerfchtvendlten Summen, tm Staatsschatz entstandenen Dlfictt« s hllvolZegangtn ; jetzt aber, nachdemdurch Ab» schsffung der Ianitscharen und gänzliche Vertilgung ihres Nahmens di« Mögl>chkeiteingetrtten,dlt Rtgierung Sr. Hoheit von jentm Fltcken rein zu waschen, lauteten die Befehle und Weisungen des Oroßheren dahin: »daß, .wti!. 0«m Himmci fty Dank, die hohe Pforte und alle ,Muselmänner,on nun an gegen die Gewaltthätigkeiten .hesflgtcr M'I>; (der Ianitsch«««) geschützt sind, auch »die Vergeudung d<» ösfcntliHenSchatzes aufhören solle; _» daß man sich hit,fühlo, untlt dem Beystände Gottes, "in allen Dingen an die Beobachtung des unbefleckte« ..Gisitze» halt«; —daß man sich in allen Fallen nicht im ^Geringsten von dem Buche Gottes und den von seinen» Propheten beobachtete Gebräuchen entferne, und daß ^vor Allem, von dieftmTage an, das verderbliche S y st «W *y,r Confiecallonen aufgegeben werde, so daß *dtym Tode eines Wesirs, P^fcha'SMt zwey Noßschwei, "ftn, Minister« und anderer Beamten der hohen Pforte "oder ieder andern bedeutenden Person zu Constantino» "pel, oder anderwärts als eines Ayan, Woiwoden , Mu» "tesselim, Handelsmannes, m!t Einem Worte: jedes Mu» "selmannes od.', Raaja's. wer sie immer seyn mögen, ^dieGesammt.Erbschoft dliselben, sie seygroßoder klein, all ihr Vermögen und Oige nthum unter ihren hinterlasse« "nen Waisen und Erben, wie Gott uns die Verpflichtung "auferlegt hat, getheilt werde, und daß sich weder der F«« Is Wesire, Pascha'g mit zweyNoßschweifen, Mutesseli« »me» Woi'.voden, Anans , Militärs und andere Vehör» »den sollen keinen Aspe« fordern, und sich bey deiley »Erbschafts' Angelegenheiten in nichts mischen. Es sind »demzufolge besondere Fermang an jede der dreyMili» »tar-Divisionen in Rumelien sowohl als Anatolicn er« «lassen wokden, um selbe vo« diefel unwiderruflichen ^WiUensmciinlng Sr. Hoheit, welcher man sich genau ^zu fügen HZt. in ^enntnißzu setzen ; zu gleichem Zwecke ^stnd Bujulul>)l'< (Nesirä »Befehle) an die KabiaZktie ^(Landes« und Heeres»N'chter) von Rumelien undAna» »tolien, an den Kadi von ConNantinopel uno Scucaei , ^an die Mufettische (Aufsehe« der frommen Stiftungen) »der beyden heiligen Städte, und der Privat« Gärten ,Sr. Hoheit ergangen. Alle diejenigen, wtlHe «s an» »geht, haden sich daher genau nach diesem, auf die Ge< „recht'gkeit gestützten, großherrlichcn Willen zurichten, ^und darauf zu sehett, daß derselbe streng vollzogen, ,und jede Übertretung desselben verhindert werde." An dem nahmUchen Tage, (6. P.M.) an welchem der Kapudan'P afch a dem G r oFw esir seinen ftyerli» chen Besuch bey der Pforte abstattete, ward auch de« zum Mihmandar sVegleilungS l Commissar) oes Hieher be« stimmten taistrl. rusfischenGesandten Hrn. von Rib < au« Pierre ernannte Chef des Saims (größern LehcnZ' träger) Hassan Bei, mit dem Ehren > Nastan beklci» det. Derselbe hat am i2. d. M. die Neise nach R u ss» sch u ck angetreten. Einein der Nacht vom 17. d.M. indem Dorfe K u» rudschesma am europäischen Ufer desBosphorus aus, gebrochen« Feuersbrunst l:ateinige Landhäuser, und nah» WtnNich das d«ä (bekanntlich im Lauf« dieses Sommers hingerichteten) israelitischen Wechslers Schaptfchl in Asche gelegt. Fremden-Anzeige. Angekommen den 6. Jänner 1827. Hr. Henry BaiMe, englischer Capitän, u. Älexan» der Begbie, englischer Edelmann, beyde von zWien nach Triest. Den 9. Hr. Ignaz v. Cutter, k. ?. Vancal.Admi» niss. Assessor, von Triest nach Gräh. — Hr. Ioh.Gott» fried Willenthal, Geschäftsführer der Großhandlung Vingler ei, Sohn. von Wien nach Triest. — Hr. Doml« nico Winterer, HandlungS»Bevollmächtigter, vyrf Mai» land nach Wien. (5ouls v^in 5. Iäanec M^b. Mittelpreis. Staatsschuldverschreibungen zu 3 v. H.lm CM.) 88 23.Z2 detto detto zu 2 i^v.H.sin CM.) 442M Darl. mit Verlos. v.J. 1820 für 100 ss. (in CM.),53 ij^ ' detto velto i»2t für ,o«ss. (>,n CM.) 1,7 1^2 Wien.StadtiBancs'Obl. ^u «i.>2 v.H. (in CM.) /,4 71» ObUganoneli V^r ^ll^em.ul^d unqar. Hoftaiumer zu2 1^2 v.H. (inE.M) 4