Deutsche Macht (Arüker „Eissier Zeitung^). —— ---- — —-- •«t^rtn jede» Xennrrffaf »nl €.att»itj norgtai und ko»et fit «illi mit £«*efl«n« «• H«»s matutlM) fl. —M, vierte,Mri«, fi. tzald^d'tg fl. 3.-. Bnyjichritz « Mtt Po»verw»duu, viertelt tihrl, %. l.K» taldUftn« U. %M, gan^tt« t. t^o. Die einzeln« Nummer 7 kr. Iuserote »ach l*ri|; bei öftere» V»«de?hal»»«e» «»tsprechevdee «adatl. «»,»« r« »ehme» Aaserate filr «»Kr vlatt alle dede»tende» liiiKriu^tUniRri W 3i» uod I»«la»des «u Nedaetto» Herre»g. u. Ilbmlnidratlon Herre»>. G. Hprechlwnde» det Redacteurs täglich, mit AsSnah«e der Haun- »«fr Feiertage, von t— II Dtji Lor- »»b 5—4 übt Na^vtttagß. — Ne«laa»atia»ea imtafm. — Wanulcnptf werde» »übt ,»rA«5a«^r. 87. Cilli, Donnerstag, den 30. Octobcr 1884. IX. Jahrgang. Tes Feiertages wegen erscheint die nächste Nummer bereits samstag Mittag. Wöse Anzeichen. Im Carenreiche beginnt es mächtig zu gähren. Nach Berichten, welche in den letzten Tafle» von dort eintrafen, herrscht in allen Schichten der Bevölkerung eine Erbitterung, wie solche bei den an Dejpotenlaunen gewöhn-len russischen Unterthanen bisher noch nie wahr-genommen wurde. Eine theilweist Erklärung dieses plötzlichen Ausbruches der Verzweiflung findet man in den Anordnungen der gegenwär-tigen russischen Regierung, welche überall die schuödeste Gewalt in ganz unnöthiger Weise zur Anwendung bringt. Nachdem jede litzrale Regung in der TageSpresse vernichlet und diese letztere sast aus die erste Stufe ihrer bereits durchgemachten Entwicklung zurückgeschraubt worden war. wurde nun ein Bücherverbot er-lassen, nach welchem alle Populärwissenschaft-lichen Bücher, ja selbst die früheren Jahrgänge harmlosester Monatsschriften. aus dem Verkehr gezogen wurden, so daß die öffentlichen Leih-bidliotheken nur noch Bücher, wie z. B. die Märchen von Tausend und Einer Nacht an das Publicum verabfolgen dürfen. Verhängnißvoll scheinen für Rußland die Studenten-Unruhen auf der Universität Kiew werden zu wollen. Die Regierung ließ sich in ihrer Wuth gegen ein paar Dutzend aufrühren-scher Studenten — welche sich durch ihre Gewaltthätigkeiten, wie das Einwerfen der Fen-fterscheiben in der Rectorswohnung, selbst hin-reichend gerichtet haben — zu einer Maßregel hinreißen, die allerdings dem Minister nur von den schlimmsten Feinden der Regierung ange- Mittelalterliche Anweisungen zu einem ankündigen Essen. Der Anstand ist im Leben eine so wichtige Sache und zugleich dem Menschen so wenig an-geboren, daß frühzeitig das Bedürfniß empfunden wurde, kurze Anweisungen zu besitzen, wie man sich in den wichtigsten Lagen des geselligen Lebens zu verhalten habe. Und so haben wir denn schon aus dem dreizehnten Jahrhundert in verschiedenen Sprachen auf eine Reihe von Büchlein. die unsern Anstandslehren und Com-plimennerbüchlein entsprechen. Sie lasten sich ohne Noth unter die beiden Categorien „Hun-ger" und „Liebe" bringen; die einen geben Anleitung, mit Anstand zu essen, die andern, mit Erfolg zu minnen. Aus Schriften der er-sten Art giebt ein Feuilleton der „N. Zürich. Ztg " interessante Mittheilungen. Zunächst sind die Wiener und des TannhäuserS Tischzucht zu erwähnen, di-, wie sich daS von selbst versteht, zum großen Theil dieselben Anweisungen und Verbote enthalten. Da« Wiener Büchlein räth zunächst, sich vor dem Essen die Nägel zu be° schneiden, „damit man sich mit denselben nicht schände", und den Gürtel zu weiten, um nicht wie ein Gauch dazusitzen. Beim Brodschneiden soll man das Brod nicht an die Brust drücken, wie kranke Weiber thun. Mit Schüsseln darf man nicht saufen, über die Schüssel nicht den Kopf halten und wie die Schweine schmatzen. Von rathen werden konnte. Die Kiewer Hochschule wurde geschlossen, ihre Studentenschaft aus die Straße gesetzt und den übrigen russischen Uni-versitaten untersagt, irgend einen der Kiewer Studenten behuss Fortsetzung seiner Studien aufzunehmen. Eine solche einschneidende Maß-regel ist selbst in dem unverwöhnten Rußland bisher nicht vorgekommen. Tausende von Fa-milien und deren Angehörige, welche mit dem Schicksal der studirenden Jugend aus das Engste liirt sind, sowie diese Jugend selbst, schauen verzweiflungsvoll darein und ballen die Fäuste. Selbst dem phlegmatischen russischen Kaufmanns-stände geht dies schwerwiegende Ereigniß sehr nahe. — ES sollte indeß noch schlimmer kom-men. Die Studenten-Unruhen in Kiew blieben nicht vereinzelt, und die harte Handlungsweise der Regierung mußte naturgemäß das Mitleid der übrigen, nicht betroffenen Universitäten hervorrufen. Thatsächlich ließ daS Uebel auch nicht lange aus sich warten, und am 14. d. brachen nun Studenten-Unruhen an der Mos-kauer Universität auS. Nun ist «S auch mit der berühmten Loyalität der „weißen Earen-stadt" vorbei! Das sichtliche Bestreben der Regierung, die öffentliche Meinung gegen sich aufzubringen ist bei den äußersten Eonsequenzen angelangt: es gährt im ganzen Lande an allen Ecken und Enden. Charakteristisch bei dieser be^auerswerthen Sachlage ist es, daß die Regierung sich der von ihr selbst geschaffenen Erbitterung keines-wegs unbewußt ist, sie glaubt aber, des gan-zen Uebels mir Hil'e der Polizei Herr zu wer-den. Dem entsprechend wird denn auch in Ruß-land in diesem Augenblicke eine Polizeimacht entwickelt, die jeder Beschreibung spottet. Alle nur irgend disponiblen Kräfte aus den ver-schiedensten Ressorts werden zum Polizeidienst den Brodschnitten soll man nicht abbeißen und sie dann in die Schüssel zurückstoßen. „Einige sind gar so gefräßig, daß sie auf ihren Mund nicht aufpassen und sich gar in die Hand beißen." In daS Tischtuch zu schneitzen ist uuanftändig, wie sich über den Tisch zu legen, oder sich zu-rück^ulehnen. Den Mund soll man wischen, bevor man trinkt, ihn aber nicht zu lange im Becher lassen, auch nicht in den Trank blasen. Auch ist eS nicht sein, ein Bein anzunagen und es dann wieder in die gemeinsame Schüssel zu legen. Wer gern Salz und Sens ißt, soll die Finger nicht in die betreffenden Fässer hinein-stecken; niemand soll Salz mit bloßer Hand reichen und mit dem Finger in die Eier langen. Des TannhäuIerS Hofzucht beginnt etwas idealer. Vor dem Essen soll man beten und bei demselben der Armen nicht vergessen. Vom Ueberessen kommt viel Noth um Fastnacht und um die Ostertage; manch' tausend sind vom | Essen todt, die sich den Magen verdarben. Thöricht ist, wer sein Brod versalzt, um sein Gewand zu vetrinken. Aber wer wenig in den Mund schiebt und großen Hunger hat, lebt auch nicht lange. Französische Anleitungen, sich beim Essen anständig zu benehmen, sind ebenfalls vorhan-den. Sie beschäftigen sich weniger mit den An-fangSgründen. Eine Stelle des berühmten „Roman de la Rose" handelt von den Pflichten herangezogen, namentlich wimmelt es überall von Geheimpolizisten, und nicht nur die Haupt-städte. sondern auch die abgelegensten Orte in der Provinz erfreuen sich plötzlich einer noch nichl dagewesenen Anzahl von Polizisten, Gen-darmen u. s. w. Eine besondere Aufmerksam-feit wird dem Verkehre zugewendet, so daß vornehmlich diejenigen Orte, welche als Knoten-punkte ter Eisenbahnen und anderer Verkehrs-wege dienen, stark mit geheimer Polizei und Gendarmerie besetzt sind. So liegen in jüngster Zeit die Verhältnisse in tem russischen Reiche; es drängt sich daher auch naturgemäß die Frage auf: Wie wird nun die« Alles enden? Es mangelt nicht an Pessi-misten, welche behaupten, Rußland befände sich nunmehr unmittelbar vor einer Revolution. Und so Mancher sieht wohlgemuth einer ge-wallsamen Umwälzung entgegen, weil er von derselben nach der Analogie anderer Staaten eine allgemeine Aufbesserung der Dinae hofft. Die allernächste Zukunft des russischen Staates erscheint unbedingt gefahrvoll und Un-glück verheißend, denn unter den obwaltenden Umständen ist das Schlimmste zu befürchten, u. zw. ein Classenkampf, der alle Schrecken der euro-päifchcn Revolutionen hinter sich lassen würde, und was noch viel schlimmer ist: dieser Kamps, dieses entsetzlich: Blutbad, welches zum Aus-druch gelangen kann, würde dem Lande und seiner kulturhistorischen Entwicklung nicht den geringsten Vortheil bringen. Vielleicht könnte dem Riesenreiche noch geholfen werden, wenn sich die Krone ihrer gegenwärtigen Rathgeber, welche Despotismus und Tyrannei auf ihre Fahne geschrieben haben, entledigen wollte. Allein vorläufig hat eS nicht den schwachen Widerschein einer Hoffnung, daß das Regiment Tolstoi, w lches nun seit fast drei Jahren mit der HauSftau. „Zu Tische schickt es sich, ein anständiges Gesicht zu machen. Auf alle Be-dürfnisse soll sie Acht geben; bevor sie sich setzt, lasse sie sich im Saale sehen; jedem gebe sie zu verstehen, daß sie mit Leib u>-d Seele bei der Arbeit sei. Hat sie sich gesetzt, so sei sie Allen behilflich ; sie schneide vor und reiche Brod umher: sie bediene den Herrn, mit dem sie aus der gleichen Schüssel ist. In der Sauce be-schmutze sie ihre Finger nichl bis zum Gelenk; allzu große Stücke häufe sie nicht im Munde an; sie esse bloß mit der Spitze d»r Zähne; den Bissen bringe sie vorsichtig an die Lippen, daß kein Tropfen ihr auf den Busen falle. Auch soll sie sein trinken, daß sie nichts ver-schütte; leicht könnte man sie für eine Schlem-merin halten. Den Becher berühre sie nicht, so lange sie ein Stück im Munde hat; fi« soll den Mund wischen, damit kein Fett inS Glas komme; Flecken >m Glase sind weder artig noch schön. Sie soll in kleinen Zügen schlürfen, und nicht gierig auf ein Mal einen Becher aus-trinken. Den Becher stecke sie nicht allzu tief in den Schlund, wie die Ammen thun. Sie Hütte sich wohl, sich zu berauschen; für ein berauschtes Weib giebt es kein Geheimniß. Am Am Tische soll sie auch nicht schlafen; viel Un-ziemliches macht man im Schlafe, und wenn man fällt, kann man sich den Kopf zerschlagen oder Arm und Bein brechen." In einem für Damen bestimmten Anstand'S- „N««tfche weltlichen Ministerium nicht ein: aber er glaubt offenbar dem dieser Centralbehörde gebührenden Respect Genüge zu thun, wenn er von der» selben bittlich — man höre und staune — verlangt. sie solle über Rohrweck eine angemessene Strafe wegen eine» Vergehen» verhängen, welche» nach der Entfcheidung de» f. f. Landtsschul-rathe» der Beklagte gar nicht begangen hat. Glaubt denn Herr Bischof Rudigier selbst an die Möglichkeit einer solchen Unthat de» Ministeriums für Cultus und Unterricht ? Wir bezweifeln e» Wie hochmüthig er auch auf die „Wendung zum Bessern" pochen mag, welche unter dem Cabinet Taaffe eingetreten ist, an die Möglichkeit einer so tiefen Erniedrigung des Ministers eines Kaiser», dessen Ahnfrau die unsterbliche Maria Theresia war, kann und darf er doch nicht gliube». glaubt er auch nicht. Welchen Zweck hat aber dann der Appell de« Herrn Bischof» an den Herrn Minist« Baron Conrad 'l Wohl keinen andern a l » einenConflict zu provociren. Herr Bischof Rudigier ist wahrlich ein zu gescheiter Mann, als daß er nicht einsehe, der Herr ÜDli< nister sei schlechterdings nicht in der Lage, die ihm anvertraute „gute Hinterlage" der Staat»-gewalt mit unrühmlicher Feigheit preiszugeben. Er weiß nur zu gut. daß er durch seine ver» letzende Zumulhung den Herrn Minister, dem sicherlich Nicht» ferner liegt als die Absicht eine» Culturkampfe». in die für denselben traurige Nothwendigkeit versetzt, den Kampf für da» staatliche Aussichtsrecht über da« Schulwesen aufzunehmen. Und darum ist e» ihm eben zu thu». Herr Franz Josef Rudigier will den Conflict, den Cullurkampf. Was ist ihm Hekuba ? X'uni'vu« vt# ftUi • • •« v 1 ••»•••f.« 4) ••" fn»fl %»••*»•« hätte er sich sicherlich zufrieden gegeben, mit der demüthigen Rechtfertigung de« von ihm verfol »ten, gehetzten Lehrer». Da er aber den Conflict will, muß er, vielleicht schweren Herzen», da« unglückliche Opfer zelotischer Parforcejagd weiter verfolgen. Herr Rohrweck ist, wie er mit Recht be-merkt, in seinem Briefe so weit gegangen, al» er ohne Verletzung der Standesehre gehen konnte. Ja. wir sind überzeugt, daß es Heißsporne unter den Lehrern gibt, welche behaupten wer-den, er sei schon zu weit gegangen. Aber e» hat ihm Nichts geholfen. Der Herr Bischof führt fort, ihn in einer Weise zu bedrohen, die jedem andern Staatsbürger, der nicht das Glück hat. Bischof zu fein, unabwendbar einen Er-pressungSproceß auf den Hal» ziehen würde/) § s des öfterr St -G.-B lautet wörtlich: De« Verbrechens der öffentlichen KewaltthSiigkit 1834 „Im Falle der Erfolglosigkeit diese» Schrittes (d. h. wenn Herr v. Conrad sich nicht erniedrigt zum Schergen des Herrn Bischof«) — schreibt er an Herrn Rohrweck — würde ich sofort mit der Excommunication gegen Sie vorgehen." Herr Rudigier droht wiederum gegen einen österreichisch'n Staatsbürger vorzugehen, falls eine Eventualität nicht eintritt, die herde'zu-führen der Bedrohte gar nicht in der Lage ist. Herr Rohrweck kann eben, selbst wenn er wollte, den Herrn Unterrichtsminister nicht bewegen, eine angemessene Strafe wider ihn zu verhängen, und wir begreifen darum, daß er nunmehr einen hilfesuchenden SchmerzenSschrei auSstößt. Herr Rohrweck schreibt: „Jetzt bin ich mit meinen Schritten dem Herrn Bischof gegenüber zu Ende und hoffe, daß mich da» Gesetz, nach dem auch der Niedrigergestellte nicht recht- und schutzlos gegenüber dem Hoch-gestellten ist. schützen wird. Ich habe nach approbirten Büchern gelehrt, daher kann man nicht mich für den Inhalt dieser Bücher ver-antwortlich machen und mir Kirchenstrafen an-drohen deswegen, weil ich im Sinne der empfohlenen Bücher unterrichtete. Wird feine gerecht« Hoffnung in Erfüllung gehen? Wir wagen es nicht, diese Frage zu bejahen; denn das Organ des Herrn Bischof« Rudigier, das „Linzer Volksblatt", kündigt be-reit« einen Kreuzzug gegen den Herrn Mini-ster v. Conrad an. Die Nichtbeantwortung der Interpellation der Clericalen Seitens des Herrn Statthalter« Baron Weber wird von dem streitbaren Herrn Bischof al» ein Affront empfunden und sein Organ erklärt, „daß die Halt^g der Regierung in der Affaire Roh-weck oic cicncaicn mpuvvivii«i«ii u ij « t vt*U mittelbar ober unmittelbar, schriftlich oder mündlich oder aus ander« AN. m i t oder ohne Angabe 'einet Namens. Jemanden mit einer Berleyung an Körper. Freiheit. Ehre oder Eigenthum in der Absicht tx. droht, um von dem Bedrohten eine Leistung. Dul-dunq oder Unterlanung zu «riwingen. wenn die Drohung geeignet ist. dem Bedrohten mit Rücksicht aus die Verhältnisse und die persönlich- Beschaffenheit de«' selben, oder aus die Wichtigkeit de» angedrohten Uebel» gegrün dete Besorgnisse einzuflühen. ohne U». terfchied, ob die erwähnten Uebel gegen den Be-drohten selbst, dessen Familie oder Verwand», oder gegen andere unter seinen Schuh gestellte Personen gerichtet find, und ob die Drohung einen Erfolg gehabt hat oder nicht 2 willkürlicher Strmqe die Masten im Banne zu halten sucht, — entfernt werd«. Schule und Kirche. Der Herr Bischof Rudigier ist ein wahrrr Principien-Kunstreiter. Er führt aus seinem Princip der Unterordnung der Staat»- unter die Gewalt des Papste» die erstaunlichsten — um uns der Sprache de» CircuS zu bedienen — Evolutionen au». Sein jüngster Brief an den Lehrer Rohrweck z. B. ist eine echte Meister-leistung. D«r arm« Lehrer Rohrweck spielt in demselben kaum mehr eine Rolle. Seine Person dient nur noch al» Vorwand für den eigent-lichtn Zweck der Evolution, das „Nehmen deS Hindernisses" des weltlichen OberaufsichtSrechteS über die Schule. Angesichts einer so bedeuiung»-vollen Absicht ist Herr Bischof Rudigier be-greiflicherweise außer Stande, da» überaus ent-gegenkommende Verhalten des Herrn Rohrweck zu berücksichtigen. Zwar findet der Herr Bischof ein gewisses Gefallen an dem demuthSvollen Tone des Britfes, den Herr Rohrweck an ihn gerichtet ha», und er hat denn auch in der Generalversammlung deS katholischen Volksvereines diese» Briefes in lobender Wdse Erwähnung gethan; aber Herr Rohrweck macht sich in dem Briefe der Sünde schuldig, sich auf die Ent-scheidung der ihm vorgesetzten LandeSschulbe-hörde zu berufen, und dies allein genügt, um seine sonstige Demuth werthlos zu machen. Herr Bischof Rudigier erklärt Jedermann al» jedes katholische» Bewußtsein« bar. dem die Jncom-petenz des k k. Landesschulralhes in dem vor-liegenden Falle nicht klar ist. Folgerichtig verweist der Herr Bischof den Q »H*»» «I« t I * I | (4) 1» H Mm. ..«Oitiiii — tu «» mm , n Min A«»,,»!«» I«M« t Metropolit) oder auch sogleich an die drille (den Papst) appelliren wollen, so kann und will ich dagegen nicht das Mindeste einwenden." Herr Rohrweck wird also angewiesen, den kirchlichen Jnstanzenzug zu betreten. Thut er e» nicht, so wird e» der Herr Bischos thun, wir man es glauben könnte. Und doch ist die» nicht der Fall. Herr Bischof Rudigier, welcher es Herrn Rohrweck so arg verdenkt, daß der-selbe die Kompetenz der ihm vörgesetzten weit-lichen Schulbehörde anerkennt, schlägt einen ganz anderen Weg ein, al» es der ist, den er Herrn Rohrweck empfiehlt. Er geht vom wett-lichen k. k. LandeSjchulratd an das vorläufig gleichfalls noch weltliche Ministerium für Cultus und Unterricht. Allerdings die Competenz zu entscheiden, ob sich Herr Rohrweck glaubensge-fährlicher Handlungen schuldig gemacht habe, räumt Herr Rudigier auch dem zur Zeit noch buche werden fürS Essen folgende Regeln gege-ben: „Beim Esten sollt ihr euch hüten, viel zu lachen, viel zu reden. Wenn ihr mit einem An-deren zusammen eßt, so wendet die schönsten Stücke gegen ihn, und wählt sie nicht für euch selbst. In Schlemmerei giebt e« kein gute« Stück: entweder ist e« zu groß oder zu heiß; an einem zu großen kann man ersticken und an einem zu heißen kann man sich verbrennen. Wenn ihr trinkt, wischt vorher den Mund, da-mit dem Folgenden der Wein nicht verfettet werde. Augen und Nasen sollt ihr nicht am Tische abputzen und eure Hände nicht zu sehr beschmier«». In «inem fremdrn Hause seid nicht freigiebig; das ist keine Kunst, mit anderer Leute Gut verschwenderisch zu sein. Anderer Leute Essen sollt ihr nicht tadeln; gefällt «» euch nicht, so läßt «» liegen." Der ausführlichst« hierher gehörige Trac-tat dürste die Schrift de« Bonvesin da Riva sein, der im dreizehnten Jahrhundert im mai-ländischen Dialecte eine AnHandlung von den „fünfzig Höfischkeiten oder Hübschkeilen beim Esten" verfaßte. Die fünfzig Lehren, denen je eine Strophe gewidmet ist, sind folgende: Gedenke, wenn du zu Tische gehst, de« bedürftigen Armen Beim Händewaschen halte Maß mit dem Waffer, namentlich im Winter. Lause nicht \o schnell al« möglich zu Tisch, um einen Platz zu nehmen, von dem du nachher verjagt wirft. Bevor du issest, segne die Speise. Bei Tisch sei fröhlich und frisch, nicht grämlich und sorgenvoll; sitze gerade, lehne dich nicht an und lege nicht ein Bein auf« ander; stütze auch nicht die Ellbogen auf den Tisch. Iß we-der zu wenig noch zu viel; das schadet der Seele und dem Leib. Stopfe nicht zu viel in den Mund und iß nicht in Hast; wenn man dich anredet, hast du sonst Mühe zu anworten. Sprich während des Essens nicht zu viel, sonst fliegen dir die Brocken auS dem Munde. Wenn du Durft hast, verschlucke die Speise, wische den Mund und trinke. Reiche nicht einem an-deren den Becher, wenn er nicht achtgiebt, stell« ihn vielmkhr auf d«n Tisch ; wenn er ihn braucht, ■•vird er ihn schon nehmen. Faste den Becher mit beiden Händen, um keinen Wein zu ver-schütten. Reicht dir Jemand den Becher und du willst nicht trinken, so gieb idn weiter und weise ihn nicht zurück. Selbst wenn der Wein gut ist, trinke nicht zu viel; da« ist dreifach schädlich; es schadet dem Leibe, es schadet der Seele und e« ist schade um den Wein. Wenn Jemand kommt, stehe nicht vom Tische auf. »m ihn zu begrüßen. Wenn Du mit dem Löffel issest, so schlürfe und schmatze nicht wie ein Vieh. Wenn du dich schneuzest oder hustest, wende dich zur Seite, damit der Unrath nicht auf den Tisch fahre. Fleifch esse man nicht wie Brod, felbst wenn man Fleisch oder Eier oder Käse liebt, vergeude man die Speise nicht. Tadle die Gerichte nicht wie die Leute dir sa« gen: „Da« ist schlecht gekocht, daS ist versalzen". Paffe auf deinen Teller auf; auf dem Fleisch» teller fahre nicht herum, um auszulesen. Das Brod schneide nicht auf allen Seiten an; tauch« kein Brod in den W«in; «r ist nicht zum Fi-scheu da. Zieh di« Schüssel, au« der du mit deinem Gefährten issest, nicht auf dein« Seit«, sondern laß si« hübsch fein in der Mitte. Wer mit «in«r Dame auf einem gemeinsamen Teller ißt, soll ihr da« Fleisch vorschneiden. Wenn dein guter Freund an deinem Tische ißt, schneide ihm die besten Stücke herau« ; reize ihn aber nicht, sich ihm Esten oder Trinken zu übern eh-men. Wenn du mit einem großen Manne zu-sammen issest, enthalte dich zu Essen während er trinkt. Wer bedient sei reinlich und spucke nicht wäh-rend de« Essens ; da« erregt Ekel. Wer sich schn«u-zen will. schneuz« sich mit den Fußtüchern, nicht mit den Fingern. Dein« Hände seien rein; fahre mit denselben nicht in die Ohren od«r irgendwo hin. wo Unrath ist. Streichle, so lange du am Tische sitzest, weder Katze noch Hund; fahre auch mit den Fingern nicht in den Zäh-nen herum, um sie nachher abzulocken. Red« nicht mit vollem Mund«. So lang« dein Ä«-fährte den Becher am Munde hat. verlang« nicht darnach. Erzähle keine unangeneh-men Neuigk«it«n. um den Leuten den Appetit zu verderben, mache auch keinen Lärm und suche keinen Streit. Wenn dich irgend etwa« beim Essen schmerzt, suche den Schmelz zu verbtißen. 1884 den wir nicht trauern. Er hat durch seine Hal-tung gegenüber der Liechtenstein'schen Schul-Novelle das Schicksal verdient, das ihm die Cleri alen bereiten. Aber der arme Rohrweck ? Wundfchau. [Ofstciösc Presse.) Man schreibt uns ausOlmütz: „Zwar lautet die Hauptregel des Ofsiciösenthum». „Westen Brot du issest, dessen Lied mupt du singen"; aber da» Lied, welche« die hiesige Taaffe'sche osficiöse „Reue Zeit" singt, ist so widerlich häßlich, das; wir dillig Anstand nehmen, eS als das Lied des Brotgeber», deS Herrn Grafen Taaffe nämlich, anzusehen Immerhin wirst jedoch die unsau-bere Affaire, in welcher der Reporter und Redacteur des Taaffe'sche» osficiösen Blattes «ine traurige Rolle spielen und für deren Wahr-heit ei» achtbarer Familienvater v o r G e r i ch t eintreten will. ein. wie wir vorsichtig sagen wollen, eigenthümliches Licht auf den Kreis der Persönlichkeiten, au« denen das herrschende System seine journalistischen Anwälte recrutire» muß. Nach der Darstellung. welche Herr Kritz, der Vater einer beim hiesigen Theater engagir-ten Opernsängerin, in einem „Eingesendet" in dem freisinnigen „Mährischen Tageblatt" ver-öfsentlicht hat. soll nämlich der Mitarbeiter Körner von der ossiciöie i „Neuen Zeit" wäh° rend seiner Abwesenheit in seine Wohnung ge-kommen sein und ihn daselbst erwartet haben. „Als ich kam — erzählt Herr Kritz — sagte Herr Körner zu mir: „Nehmen Sie nur so-gleich 6 Ducaten und tchicken Sie dieselben Herrn Meister (Redacteur der „Neuen Zeit"); dieser muß etwas davon dem Recensenten geben. Thun Sie das nichl. so werden Sie eine bittere Recension bekommen. Damit Sie nichl glauben, ka« mt v«««- nmt>. rnnncn c»ic -a uuvü 4".. . ... -JJi. Wltdt ♦ Qunuiutu, 1UIC 'wie WUUIH, WUV IWVIVU» >vU dann schon unter uns abmachen." Meine Ant> won darauf war einzig und allein die, daß ich kein Geld habe. So der Sachverhalk, den Herr Kritz veröffentlichte. Der der Revolverei beschuldigte Herr Körner behauptet nun freilich, es sei dies nicht wahr, aber Herr Kritz, dem mit einer Ehrenbeleibigungsklage gedroht wird, erklärt, er sehe der gerichtlichen Verhandlung mit aller Ruhe entgegen. Ob Herr Körner bereit» die Klage eingereicht hat, ist bisher nicht bekannt. Unter allen Umständen ist in Scandal zu groß, als daß Herr Graf Taaffe die Vertuschung destelben zulasten dürfte. Zkutfchland. [In der braun>chweig-fchen Angelegenheit^ ist dem Bunde»-rathe ein vom 23. d. datirtes Schreiben Siehst du auf dem Teller irgend etwas Unreinliche», ein Haar oder eine Fliege, erzähle es dem An-dern nicht. Faste den Becher unten und lege den Daumen nicht auf den Rand desselben. Fülle weder Schüffel noch Becher allzusehr; so lange dein Freuno ißt, iß auch, damit er nicht au» falscher Scham vom Essen abstehe. Ver-sorge dein Messer nicht vor dem Andern in der Scheide. Wenn du gegessen hast, lobe Jesum Christum, wasche deine Hände und trinke einen tüchtigen Schluck." Amerikanische Zeitungen. Humoreske von Mark Twain. „Da» Klima de» Südens wird Ihre Ge-sundheit wieder völlig kräftigen," hatte mir mein Arzt gesagt. Dem zufolge reiste ich nach Teanessee, woselbst ich einen Redacteurposten bei der Zeitung „Der Morgenruhm und da» Kriegsgeschrei von Johnson-Connty" annahm. Bei der Ankunft im Redactionszimmer fand ich den Chef-Redacteur auf einem wackligen Stuhle sitzend, seine Füße ruhten auf einem alten Tische von Tannenholz. In der entgegen-gesetzten Ecke des Zimmer» war ein zweiter Tisch und ein noch schlechterer Stuhl, der völlig unter einem Haufen Zeitungen und Manuskripten verschwand. Ein Ofen, besten Thür > ur in einer nothdürftigen A»g?l hing, vervollständigte da» Mobiliar de» Redactionsbureaus. Der Chef-Redacteur trug einen langschößigen schwar- „$tM< Wach.-- de» Reichskanzler» zugegangen, in wel-chem im Auftrage de» Kaiser» der Antrag ge-stellt wird, die von dem Regentschaftsrathe zu bestellenden Bundesraths-Bevollmächtigten als die Bundesrathsvertreter BraunschweigS anzu-erkennen. Gleichzeitig theilte Fürst BiSmark dem Bundesrathe mit. daß während der Regent-schast der Kaiser die militärischen Reservat-rechte deS Herzog» ausüben werde. Es wird versichert, daß die maßgebenden Stellen seit linger Zeit völlig einig über die Schritte wa-ren, welche beim Ableben des Herzogs von Braunschweig im Interesse des Reiches und Preußens geboten sind, und daß sich die ge-planten Maßregeln, fast könnte man sagen „programmgemäß", von Punkt zu Punkt ent-wickeln werden. Israukreich. fN e u e C r e d i t «.] In den Ausschüssen der französischen Deputirtenkammer geht eS hoch her. Im Finanz-Ausschuß rollen dir Millionen. Größere Ausgaben für die Armee sind an der Tagesordnung, und die Credite für Oftasien wollen kein Ende nehmen. Gleichwohl denkt die Regierung nicht daran, neue Steuern bei den Kammern zu beantragen, wa» wohl in Anbetracht der Kammerwahlen im_ nächsten Frühjahre geschehen dürfte. Wie vorsichtig eine liberale Regierung mit Zollerhöhung aus Nah-rungsmittel vorzugehen habe, hat der Minister-Präsident einer Deputation der Nord-Departe-ments gesagt, welche gekommen war. um im Hinblick auf die deutschen Kornzölle eine Ge-treidezoll-Erhöhung zu befürworten. Selbstver-ständlich ausweichend. Mit China will es nicht von der Stelle rücken. Die Opposition möchte ein schnelles Vorwärtsschreiten auf der kriegen-schen Bahn, während die Regierungspartei wei-ses Maßhalten empfiehlt. Inzwischen ist der neue Botschafter Chinas in Berlin eingetroffen, Mlltt VI« ."Vfclyv¥»w UUUUfutlHril M»U i»«IH «»» England [Die neue Parlament«-{c f f i o n.J Am verflossenen Donnerstage trat da» Parlament zu einer folgenschweren Session zusammen. Selbstverständlich bildet das A und Z der bevorstehenden Session die Reformbill. Die beiden gegenüberstehenden Parteien werden bis zum letzten Augenblick für ihre bisherige Stellungnahme eintcztea. Salisbury. der Führer der Conseroativen im Oberhause, versichert nach wie vor, entschiedener Gegner der Au»-dehnung der Wahlberechtigung und Vermeh-rung der Wahlkreis« zu sein, während die libe« rale Regierungsmehrheit im Unterhause an eine Concession absolut nicht denkt. Gladstone hat die Parnelliten gewonnen für die Reform-bill, weßhalb er den Generalsecretär für Jr- zen Rock, glänzend gtwichste Stiesel, ein steif-gestärktes Hemd mit Stehkragen, einen mächtigen Siegelring und eine farbige Halsbinde, deren Zipfel auf seine "reite Brust niederfielen. Er rauchte eine Cigarre und rieb sich bei meinem Eintritt den Kopf, al» schiene er sich auf einen ihm entfallen«» Ausdruck zu besinnen; kurz, er sah so finster drein, als ob er einen sehr schweren Leitartikel in Vorbereitung hätte. „Nehmen Sie die Tauschexemplare, welche man uns zuschickt," sagte er, „sehen Sie die-selben durch und schreiben Sj« nachher einen Artikel „Preßstimmen aus Tennessee", in welchen, Sie alles Interessante, was Sie gesunden, zu-sammenftellen." Ich that, wie mir geheißen, und brachte folgenden Artikel zu Staude: Preß st im men auSTennessee. „Die Redacteure deS „Halbwöchentli l en Erdbeben" hegen wegen der Ballyhacke-Eisen-bahnen einige Befürchtungen. Sie haben dazu keine Veranlassung, denn die Gesellschaft kann unmöglich von einer Berührung von Buzzardville Abstand nehmen. Vielmehr wird sie die letztere Stadt als wichtiges Handelsemporium betrachten müssen. Unsere verehrten Collegen vom „Halb-wöchentlichen Erdbeben" werden gewiß mit aus-richtigem Vergnügen dieser Berichtigung Raum gönnen." „John W. Blossom Esq., der umsichtige Redacteur des „Donnerkeil und des Schlacht-ruf für Freiheit" in HigginSville, kam gestern 3 land durch einen entgegenkommenden Politiker ersetzte. Inzwischen ist auch ein kleiner Peer»-schub erfolgt, um die Conseroativen im Ober-hause gefügiger zu machen. Min wird jetzt den N ichrichten von jenseits deS Canal» mit Spannung entgegensehen. Belgien [E i n neues Ministeriums Aus Brüssel meldete der Telegraph daS Zustandekommen einer neuen Mini-st e r l i st e, welche von Herrn B e r n a r t dem König vorgelegt worden ist und vielleicht schon genehmigt sein dürfte. Die zwei Heißsporne des früheren Cabineis Malou, Jacobs und W o e st e, sind mit Malou selbst zurückgehe» ten. Dieser wird als Premier und Finanzmini-ster durch Herrn B e r n a e r t ersetzt, der wie-derum im Departement des Handel» und der Landwirthschaft Herrn de Bruyn al» Nach -folger erhält. De Thonifsen, eine sehr ge-mäßigte und auch in den Reihen der Liberalen geschätzte Persönlichkeit, wird statt de» Herrn Jacobs Minister des Innern und des Unter-richt», de V o l d e r folgt Herrn Woeste im Justizministerium nach. Di« Herren de M o-r e a u, Van den Peereboom und General P o n t u s behalten die Portefeuilles des Aus-wältigen, der Eisenbahnen und des Krieges. Die Lösung der Krisis durch die königliche Sanc-tion dürfte unmittelbar bevorstehen. Ueber dieVor-geschichte dieser jedenfalls bedeutungsvollen Um-Wandlung theilt der Brüsseler Correspondent der „Vossifchen Zeitung" mit, daß der König bei Herrn Malou zunächst auf den Rücktritt der Herren Jacobs und Woeste bestanden habe. Daraufhin habe Herr Malou eine Ver-jammlung seiner parlamentarischen Parteigenoß sei» einberufen, welche zur Folge hatte, daß der Minister sich sofort nach beendeter Versamm-lung zum König begab, um ihm die Demission t<»A »» CT.. f. I ... 1 «-» AL» ff)««lÄuMit »»,,< r0k hi/ ilni itaff rvmayfct uno »•'« -»fi* > - *♦•«» . » — mern und Ausschreibung von Neuwahlen, in Anbetracht des Umstandes, daß die unbestrittene Majorität der beiden Häuser aus Anhängern de» Cabinets Malou-JacobS besteht, noch nicht in unmittelbarer Sicht. Horrelpondenzen. Rann, 28. October. (O.-C.) sZ u st ä n d e in der Pfarre P i s ch e tz.j Bei der Pfarrs> pfründe Pischey bestand ei ist die Weinmost-und Getreide-Collectur für den jeweiligen Seelsorger. Dieselbe wurde jedoch vor einigen Jahren von den Collecturverpflichteten aby«-löst. D«r Herr Pfarrer b zieht nun dafür eine Rente. Nichts desto weniger führte der gegen- in unserer Stadt an und stieg im Hot«l Van Buren ab." „Unser College vom „Morgengeheul von Mudsprings" irrt, wenn er meint, die Wahl von Werter's sei bereit« ein Factum; er wird dies auch vor der Kenntnißnahme dieser unserer Bemerkung «insehen und finden, daß «r durch falsche Nachrichten getäuscht ward." „Wir vornehmen mit Vergnügen, daß die Stadt BlatherSville mit einer New-Dorker Ge-sellschaft wegen der Steinpflasterung ihrer jetzt freilich recht unwegsamen Straßen, nach dem System Nicholfon. in Verhandlung getreten ist. „Du» tägliche Hurrah von BlatherSville" beweist sehr geschickt die Nützlichkeit jene» Unter-nehmens und erwartet voll Zuversicht den glücklichen Abschluß der Verhandlungen." Ich reicht« meine Arb?it dem Chefredac-teur hin, damit er sie durchsehen, verbessern, oder in den Papierkorb befördern möge. Kaum hatte er einen Blick darauf geworfen, so sagte mir schon der finstere Ausdruck seine» Gesichts, daß ihm mein Artikel nicht gefiele. Nach kurzem Lesen stand er auf und schrie: „Alle W«tter. glauben Sie. daß ich jen«s Gesinde! so zart behandle, oder glauben Sie. meine Abonnenten begnüge» sich mit solcher Wassersuppe? Geben Sie mir die Blätter!" Ich reichte ihm die Zeitungen; er strich und änderte in meinem Aufsatze mit wüthendem Eifer. Als er im besten Zuge war, unterbrach ein durch das offene 4 wattige Herr^ Pfarrer die Natural-Collectur wieder ei». Seine Mostbuttenträger belästigen daher mit vieler Zudringlichkeit die Weingart» besitzet. Wird nun de» Mostcollectanten die vor Jahren erfolgte Ablösung vorgehalten, so erklären dieselben, daß die Weinmostabgabe nur ein Entgelt für die vom Herrn Pfarrer verrichteten und gesuugenen sogenannten Wetter-messen sei. Die Bauern, obzwar darüber un-willig, leiste» doch den verlangten Tribut, weil sie dadurch verschiedenen Unannehmlichkeiten vorzubeugen glauben, zumol der .£>m Pfarrer in der Gemeinde-Vertretung und bei der Vor-schuß Cafse als nationaler Streiter das große Wort führt. Den Bauern von Pifchetz wäre eS daher sehr erwünscht, wenn die politische Be-Horde von dieser extraordinäre» Collectur Kennt-niß erhielte und dieselbe abstellte. Schönstem, 26. Oct. (O.-C.) sNach-klänge zum letzten Ausfluge der S a n n t h a l e r F a l k e n.f Wie die „Deutsche Wacht" schon gemeldet hatte, fand im September ein Ausflug des .,8»vi»slli 80K0I" nach Wöllan statt, bei dem es an Brandreden nicht fehlte. Als dann die rothbehemdeten Herren mit ihrem Starosta I. Lipold den Markl ver-ließen, wurden sie durch einen Sleinwurf von unbekannter Hand, der ein Mitglied verwundete, aufgeschreckt. Der betreffende Attentäter, ver» muthlich ein Ba ernbursche anS der Umgebung Wöllan«, konnte nichl sofort eruirt werden. Dieser Umstand und wohl auch die an diesem Tage ge»,achte Erfahrung, daß man in Wöllan in nationale» Angelegenheit,,, ziemlich nü hlern denke nnd die hohe Ehre des' SokolbesucheS nicht genug zu würdigen wisse, brachte den Starosta Lipold in ei»e nicht geringe Erbitterung. die sich ntnnentlich gegen die Gendarmerie Luf, ».achte. Herr Lipold erklärte wiederholt öffentlich, daß die Genoarmen. welch« zur Auf-rechthaltung d«r Ruhe und Ordnung nach Woll in dirigirt worden waren, vollgetrunken gewesen s«ien und für die Deutschen agilirt hätten. Und als er dann mit seiner Suite durch Schonstein suhr, ljtß er vor der dortigen Gendarmeriecaserne halten und macht« dem Postensüh,er d,e Anzeige, daß die beiden Gendarmen, welche nach Wölla» entsendet wor-den waren, delrunkei, gew sen seien, wobei er mit stolzem Selbstgefühl bemerkte: ..Dies sage ich. Josef Lipold und tafle für die Änzeige." Am 23. d. hatte sich nun der Starosta der Sann-thaler Falken vor dem Bezirksgerichte Schön-stein wegen Uedertrelung der Ehrenbeleidigung zu verantworten. Selbstredend fiel die Verant-wortung. trotzdem der geistreiche Notar Kacik die Vertheidigung sührte, während als staats-anwaltschaftlrcher Funktionär Herr Christian Fenster gezielter Flintenschuß die Ruhe im Ziinmer. „Ha", rief der Chefredakteur, „das ,st John Smith, der Schufl vom „Moralischen Vulcan^, ich erwartete ihn schon gestern", da-bei griff er in seinen Gürtel und zog seinen Marine-Revolver. Er feuerte, und verwundete Smith gerade in demselben Augenblicke am Schenkel, als dieser zum zweiten Male zielte. Smith'S Schuß traf einen Fremden dieser war aber leider ich selbst, ich verlor freilich nur einen Finger. Der Chefredacteur kehrte ruhig an seine Arbeit zurück; er hatt- sie noch nichl beendigt, als «ine Handgranale, von Außen herein geschleudert, den Ofen in tausend Stücke zerschmettert. Die Granate richtete sonst keinen großen Schaden an, nur schlug mir ein Splitter des eisernen Ofens zwei Vorderzähne entzwei. „Der Ofen ist völlig hin", sagt« mein gefühl-voller Chefredacteur. Uebrigen« kenne ich den Thäler und werde diese unbedeutende Kleinig-keil nächstens mit ihm ordnen. Hier ist übrigens die Umarbeitung Ihres Artikels, so müssen sie zukünftig schreiben." Damit überreichte er mir mein Manuskript, welches ich vor lauter Strichen kaun, wieder erkannte. ES lautete in der neuen Gestalt: Preß st i mm en aus Tennesse e. „Die ProfessionSbettler, welche „das halb-wöchentliche Erdbeben" redigiren, suchten Zweifels-ohne einem edl n und ritterlichen Volke zu imponiren, indem sie ihm die gröbsten und ge- „Z>t«lsche Nacht" Kern fungirte. ziemlich kläglich aus. Nach d r durch den Auskultanten Herrn v. Sokol um-sichtig geleiteten Verhandlung, bei der 1!« Zeu-gen einvernommen wurden, von denen bis auf den Gemeindediener Anton Stigel aus Praß-berg kein Einziger etwas Nachtheiliges über die beiden Gendarmen, Titularführer Pototsch-nigg und Werdnik, aussagen konnte,' wurde Herr Josef Lipold »ach Jj 202 St.-G. zu acht Tagen Hausarrest und zum Kostenersatze verurtheilt. Bemerkt sei auch, d,ß gegen den Gemeindediener Stigel sofort die Strafunter-suchung wegen Meineides cingeleitel wurde. Sauerbrunn 26. Oktober (Orig.« Corr.) [Betheiligung armer Schüler.] Am 30. August d. I. wurde allhier eine Tombola arangirt, deren Reinerträgniß per 126 fl. 60 kr. zu Gunsten armer Schulkind.r für Bekleidung und Anschaffung von Schulrequisiten gewidmet wurde. Die Gewinnfte wurd'n gratis von den opferwillig en Sauerbrunnern, selbstverständlich nur deutsch?» und deutschfreundlichen, beigestellt. Bei dieser Tombola hat sich lrotz des humanen Zweckes weder die Geistlichkeil, noch die Lehrer» schafl betheiliqtt, sondern am selben Tage als Gegendemonstration in einer obskuren Kneipe, bei Musik und Tanz sich unterhalten, wobei uus-re Lebrer durch Vorträg? nationaler Gesangs-piecen das herrliche Fest verschönten. Daß der betreffende Wirth an einem Tage, als eine Toinbola für so humanitäre Zwecke veranlaßt wurde, a's Gegendemonstralio» in seinem Locale ein nationales Fest abhalte» ließ, darf nicht Wunder nehmen. Aber von den Lehrern, abge» sehen von ihren bekannten nationalen Schrullen, ist die demonstrative Betheiligung bei einer solchen Kneiperei denn doch mehr als taktlos! — Nebst obigem bei der Toinbola erzielten Betrag, spendeten Curgäste zum gleichen Zwecke -«0 fl. und kommen nun 167 fl. 60 kr., sowie weitere 100 fl., welche in Aussicht gestellt wurden, zur Vertheilung, welche einem fünfglied-rigen Comitö übertragen wurde, das auch an den OrtSschnlr th und die Schulleitung die Aufforderuug ergehen ließ, die l'ezü gliche 1 An« träge — nämlich Namhaftmachung bedürftiger Kiuder — bis 30. d. M. zu stellen, damit das Comite nach Maßgabe des vorliandenen Cassabestandes, die Beschaffung von Kleider», Schuhen und Schulrequisiten rechtzeitig ver n-lassen kann.— Dem amerikanischen Billenbesitzer und neuesten österreichischen Staatsbürger wur. den in der Nicht am 30. September d. I. von unbekannten Thätern an seiner erhabenen Behausung mehrere GlaStafeln eingeschlagen; wenn wir auch derartige excessive Thaten verdammen, können wir doch nicht begreifen, wie dieser österreichisch-amerikanische Staatsdürger meinsten Lügen hinsichtlich der ruhmwürdigsten Schöpfung des l9. Jahrhunderts aufbinden. Wir reden von der Eisenbahn von Ballyhacke. Der Einfall, daß Buzzardville keine Berücknchli-gung erführe, konnte nur in so verschrobenen Gehirnen oder, besser gesagt, Gehirnüberbleibseln keimen. Jene hallen klüger gehandelt, wenn sie dies« Lüge verschluckt hätten, sie hätten ihren stets gekrümmten Rücken dann jene Hiebe er-spart, welche ihnen jetzt nach Verdienst zu Theil werden dürften." „Der Esel Blossom vom „Donnerkeil und Schlachtruf für Freiheit" in HigginSviile ist heute in unserer Stadt im Hotel Van Buren abgestiegen, woselbst er wie ein Schwamm säuft." „Die absonderliche» Bandilen vom „Mor-gengehtul von MudspringS" behaupten in ihrer gewohnten Verlogenheit, daß van Werter nicht gewählt sei. Der göttliche Beruf des Journalisten bestimmt denselben zur Verbreitung der Wahrheil, zur Verscheuchung der Irrthümer; er soll durch seine Belehrungen die Moral und die öffentliche Gesittung kräftigen, er foll die Menschheit edler, tugendhafter, barmherziger, vollkommener, mit einem Worte, glücklicher machen. Jene herzlosen Schufte erniedrigen aber unseren hehren Beruf, indem sie fortwährend falsche Gerüchte, Verleumdungen und Ehren-kränkungen geflissentlich verbreiten." »BlatherSville erhält eine Neupflasterung 1884 dazu kommt, gegen die jetzige Gemeinde ver-tretung. angeblich, weil sie ihm keinen Schutz zur persönlichen Sicherheit gewährt, bei der BezirkShauptmannschaft Klage zu führen. E4 ist doch ein unmögliches Begehren, daß die Lo-calpolizeibehörde während der Nacht jedes ein-zeliw Haus bewachen läßt; umsoweniger als ähnliche Ausschreitungen hier noch nicht vorge-kommen sind. — Unser bewährten inlerprela-lionSsüchlige hochwürdige Abgeordnete Bo/ldar Raic wird sich jedenfalls die Gelegenheit nichl entgehen lassen, in Reichsrache seine Slenror-stimme zu erheben, daß Slovenen ( t) im slovenischen Reiche vor den Deutschen (Denn selbstverständlich können nur solche die That verübt haben) nicht mehr sicher sind. — Trotzdem im südsleier. Revolver 50 fl. als Prämie zur Eruirung d«t oder deS Thalers ausgesetzt wurden, führle dies noch immer nicht zur Ent-deckuna ! Lichtcuwald, am 26. Octobkr. (O. * C.) ^Agitation gegen die deutsche Schul e.j Der B«ginn des Schuljahres bot unseren Ober- und Unlerpcrvaken hinreichend Gelegenheit zu eifriger Hetzlhäligkeit. Gall eS ja doch der deutschen Schule den Todesstoß zu versetzen ! Doch ach ! Der Liede Müh' war ver-geblich, denn lroy aller Anstrengunilen. lrotz beispielloser Frechheit entschwanden alle peroa-tischen Hoffnungen. Es wär« langweilige Wie-holung. wollten wir einzelne Fälle der zu Tage getretenen Schlauheit gedenken aber, wer» wir auch davon absehen, so sino wir nu »nehr doch genöthigt, öffentlich Notiz zu nehmen von der Thätigkeit eines Mannes, de^en nationale Sei-lensprüng« w,r bisher unberücksichtigt 'lifßen, theils ihrer Harmlosigkeit und Lächerlichkeit we« gen. theils, weil der altersschwache Mann uns dauerte und wir vielleicht seine» Versicherungen nationaler Unlhäligkeit zu viel Glauben ent-gegenbrachten. Wir meinen en Oberlehrer Tho-maS Dernjac. — Gelegentlich der Schuldeschreibung that der Mann schon sei» Möglich-stes, die Schülerzahl der deutschen Schule zn verringern. W.r haben darüber geschwiegen und ebenso auch, als er eines Müllers 10jährigen Knaben vierzehnjährig — also der Schulpflicht entwachsen — erklären wollte. Ein Schleier mitleidigen Vergesfens hätte diese Thaten be-deckt, wenn Herr Ternjac nicht noch jetzt El-lern, deren Kinder die deutsche Schule besuchen, zu überreden uud durch alle möglichenVersprechun-gen zu einen, Ueberlrilt zu bewegen suchle. „Jetzt wird's bei uns besser werden", ist seine Entgegnung, wenn ihm ein Vater Vorwürfe macht, daß sein Knabe nichts gelernt. Dadurch besitzen wir das köstliche Geständnis, daß an der öffentlichen Schule bisher das „Richtigste" nach Nicholjon'schem System; ei» Gefängniß und ein Armenhaus wären für jenes Nest aber eher an» Platze. Zs ist fürwahr ein toller Ein-fall, eine Stadt (?!) zu pflastern, die nur aus zwei Schnapsfabriken, einer Schmiedewerkställe und aus der Fabrikationsstätte jenes Senf-pflaslers, das sich „DaS täglich« Hurrah" sch«lle» läßt, besteht. Das kriechende Gewürm Buckaer, der Herausgeber des „Hurrah", erhebt in dieser unwichtigen Angelegenheit sein gewohntes laute« EselSgeschrei und bildet sich dabei ein. er be-urtheilte d,e Sache vernünftig." „Aus diese Art muß man hier zu Lande schreiben," rief mein Chefredacteur. „Nur stets recht gepfeffert und immer gerade aufs Ziel los." In demselben Augenblick kam ein Back-stein durch das Fenster geflogen und traf mich heftig in den Rücken, obgleich ich rasch aus der Schußweite sprang. „Wahrscheinlich kam er vom Obersten," sagle m in Mitarbeiter, „ich erwarte ihn schon seit zwei Tagen; er ist da. nun machl sich Alles." Gleich daraus trat der Oberst auch wirklich ein, er hi« l ein«» g«-spannten Revolver in der Hand. „Habe ich die Ehre," fragte er. „den Feiglmg zu spreche», welcher dieses Schmutzblatt hcrauSgiebt?" „Gewiß, bitte, nehmen Sie Platz, mein Herr; aber fallen Sie nicht, der Stuhl hal nur drei Beine," antwortete der Chefredakteur. „Ich weiß fchou, daß ich die Ehre habe, mit dem berüchtigten Lumpen Oberst Blatherskild zu 1884 nichl geleistet wurde! Seine Versicherung dem zürnenden Vater gegenüber »den Buben selbst gehörig zu unterrichten" zieht aber bei un« nicht, denn sosort müssen mir erinnern, daß > jener Schüler, den er vor langer» langer Zeit durch vier Jahre „gehörig" unterrichtete, bei seiner Aus»abm?prusuug in die damalige dritte Classe in C lf> aus „Teutsch" einen „Zweier" erhielt. Daß aus jenem Schüler doch was „Rechtes" wuroe, ist. wie bei manchem andere», nicht Herrn Dernjac » Verdienst, wie «i in seiner Selbstgefälligkeit so gerne behauptet. Wir be-gnügen un* h ute mit diesen wenigen Zeilen, müssen aber versichern, daß wir mit „Un-angenehmerem" herausrücken würden, wenn H«rr Dernjac nicht aufhörte. sich um sie deutsche ■Schute zu kümmern. Hoffentlich ist rr noch ge«ug geistig frisch, dies einzusehe». Kleine Eyronik. [Weltausstellung i » A n t w e r» p«tt.j DaS ExecutivComttö für die Wellaus-stelluug in Antwerpen im Jahre 1885 hat beschlossen de» 5nmcldungstcrm>n fit? die Beschickung derselben bis zum 15. November zu verlängern. fD u r ch st i ch d e s S i »i p l o n. > Aus Bern wird berichtet, daß der große Erfolg des Nrlberg-TunnelS Frankreich veranlaßt hat, de» schweizer BundeSrath über die Durchstechung deS Sitnplon» zu sondiren. Solcher Tunnel würde die französische» Bahnen in den Stand >etzen, mit dec St. Gotthard-Bahn zu concur-tuen. Italien soll dem Projekte günstig gesummt sein. [Russische Zustand e.[ Aus St. Petersburg. 15. October. wird geschrieben: In einer der letzten Sitzungen des St. Petersbur-ger Magistrat« und der Commission für öffentliche Gesundheitspflege erklärte Professor Bot-kin, Leibarzt des Kaiser« und eine der ersten medicinischen Autoritäteu Rußlands: Wenn nun das erschrecklich große Verhältniß der Sterblichkeit in unseren Hospitälern betrachtet und die Ursache derselben zu ergründen sucht, so lomml man zu dem Resultat, daß die Kranken hauptsächlich vor Hunger sterben, denn für den Unterhalt jeteS Kranken ist die Summe vsn 1 i bis 14 Kopeken f26 bis 28 Pfennig) festgesetzt — also «in Betrag, für den man nicht einmal ein Pfund Rindfleisch zur Suppe saufen kann. Dazu kommt aber noch, daß die Krankenpflegerinnen, welche einen ganz elenden Lohn bekommen, die Kranken an dieser Huuger-kost noch bestehlen. Die Thatsache, daß die Lekonomen der Hospitäler sich vin den Erspar- sprechen." „Ganz recht, mein Herr," rief der Lberft, „wir haben eine k eine Abrechnung mit einander. Haben Sie Muße, d n» ordnen wir dieselbe alsbald." „Ich hätte zwar einen wichti-gen Artikel über die fortschreitend« moralische und geistige Entwickelung Amerikas zu schreiben," sprach mein Chef, „aber daS eilt nicht. Fangen wir an!" Im selben Augenblicke knackten be-reit» die Hähne der beiden Revolver, meinem Mitarbeiter ward eine Stirnlocke versengt, mich ober traf die Kugel des Obersten in die Wade. Beide Gegner feuerten von Neuem, trafen sich aber nicht, dafür verwundeten sie mich am Arm; die folgenden Schüsse, welche sie wech-selten, verwundeten sie selbst nur leicht, mich aber desto empfindlicher an der Hand. Ich be-merkte ihnen hierauf, daß ich, um sie nicht in ihren Privatangelegenheiten zu stören, unter-dessen einen kleinen Spaziergang machen wolle, sie baten mich aber höflich, nur ruhig Platz zu halten, indem ich sie durchaus in nichts be-hinderte. Während de« Wiederladens ihrer Re-volver unterhielten sie sich gemüthlich von den Ernten und von den Wahlen; ich verband inzwischen meine Wunden. Bei einem der nächsten Schüsse ward der Oberst schwer verwundet; er entschuldigte sich, daß er uns dringender Ge-schaffe halber verlassen müßte, und fragte uns beim Abschied um die Adresse eine« Leichen-bestaners. Um drei Uhr entfernte sich der Chef-redacteur °, wie er mir sagte, hätte er Gäste zu Tische geladen. Er bat mich vor dem Weg- „pnttsche Bacht." nissen, die sie an der Krankenkost machen. Ver-mögen zusammenscharren erwähnte der kaiserliche Leibarzt darum nicht, weil diese« Factum ohnedies Allen bekannt genug ist. [V e r z e i hu ng.s Der Ex-Jesuit P. Curci. dessen gegen den Vaticau gerichtete Schristen in den letzten Jahren großes Aufsehen erregten, hat seine Roll? ausgespielt. Er hat zu den !>üße» des Papstes Abbitte gethan und erlangt. Jetzt wohnt der 75jährige -reis wieder in Florenz u»d der „Corriere" meint, daß er wie-der in den Orden der Jesuiten aufgenommen worden ist. [Die schnellsten Eisenbahn-z ü g ej sind nach einer genauen Berechnung nach Abzug der Aufeuthaltszeit auf den Unter-wegSstation«» : London—Erster pr. St. 84 Kilom London—Presto» „ „ 77 „ Hannover—Köl»(Expreßz.) „ „ 70*3 „ Berlin—Minden „ „ »58*8 „ Berlin—Breslau „ „ 67*5 „ Berlin—Hamburg „ „ 65 „ Salzburg—Wien „ „ 55 „ Stitttgart.Simbach (Orient;.) „ „ 52-5 „ Die „Annalen für Gewerbe und Bauwesen", welche» wir diese Berechnung entnehmen, mei-nen, daß die Engländer bessere Betriebsmittel, bess re Kohlen und besseren Oberbau haben. Ein amerik nisches Blatt erörtert, daß bei Ver-besserung der Feuerung der Locomotive man eS leicht auf 100 Kilometer per Stunde bringen könne. Jetzt wurde auf unsinnigste Weise der Brennstoff verschwendet. Wir halten das über-mäßige Jagen überhaupt nicht für nothwen-dig. weder ans dem Wasser, noch auf dem Lande. [DaS stärkste Licht der W e l t.] Der Leuchtthurm in der Helenenthor-Einfahrt de« HafenS von New-?)ork wurde am II. d., Abends, durch Elektricität nach dem Brttfh-System erleuchtet. Es wurden dazu neun Lam-pen von je 6000 Kerzenkraft verwendet. DaS Licht wird als das mächtigste in der Welt be-tr ichtet. [Wege n «in « r B i r n e.j Großes Aufsehen erregte in London eine Gerichtsverhand-lung, die sich dieser Tage vor dem Hofe von Westminster abspielte. AlS Angeklagter erschien eiit junger Mensch von etwa 25 Jahren unter der Beschuldigung des Diebstahls. Der Sachverhalt war folgender: John Benborn, der Sohn eines Beamten der englischen Bank war seit fünf Jahren in dfcin.Fruit and vegetable departement of the Arrny and Navy stores* al» CommiS beschäftigt. Der junge Äann. der gehen, die Correctnrabzüge zu lesen und an seiner Stelle die „Kundschaft" zu empfangen. „JoneS," so sprach er, „ist nach drei Uhr hier; prügeln Sie ihn durch. Später finde« sich viel-leicht Gillespur ein ; werfen Sie ihn zum Fenster hinau«; Ferguson kommt um vier, den tödten Sie einfach. Haben Sie noch etwas Znt, dann schreiben Sie einen scharfen Artikel Über »ufere Polizei. Die Ochsenziemer liegen unter dem Tische, die Schußwaffen im Schiebsache, Charpie und Verbandzeug in dem Kästchen in der Ecke. Wenn sich ein Unfall ereignen sollte, so gehen Sie zum Chirurgen Dr. Lancet. der im Erd-geschoß wohnt; er bedient un«, wofür wir seine GeschäftSanzeigen i»,entgeldlich aufnehmen. Und nun vergnügten Nachmittag, Herr College!" Er ging und ließ mich allein. In den folgenden drei Stunden gerieth ich au« einer Gefahr in die andere. Gillispur hatte mich zum Fenster hinausgeworfen. JoneS hatte nicht abgewarret, bis ich ihn prügelte, sondern seine Kraft und seine Fäuste an meinem armen Rücken erprobt: ein Unbekannter, auf dessen Ankunft ich nicht vorbereitet war, halte mir die Kleider in Fetzen zerrissen; endlich bedrohte mich eine Schaar Redacteure, welche mein College früher beleidigt hatte, mit Messern, Revolvern und anderen Waffen derart, daß mir im wahrsten Sinne de« Worte« Höre» und Sehen verging. Endlich kam der Chefredacteur gegen sechs Uhr im Ge-folge seiner besten und enthusiastischsten Freunde, welche im Redactionszimmer einen Scheinangriff 5 sich der Gunst aller feiner Vorgesetzten erfreute, ein jährliches Einkommen von 210 Pfund (2500 fi.) bezog und mit einem hübschen jungen Mädchen, der Tochter eines Majors, ver-lobt war, stand unter der Anklage, eine — Birne gegessen zu haben, die sich als Eigen-thu« der Gesellschaft uuter dem ih m zum Ver-kauf gegebene» Obstvorr.ith befand. Der Werth der Birne wurde aus ! Penny (1 Kreuzer) geschätzt Der Vertreter der Gesellschaft hob hervor, daß von den Angestellten' des Gefchäf-tes monatlich ungefähr für 200 Pf. (2400 fl.) Eßwaaren entwendet (d. h. unerlaubterweise verzehrt) würden. Die Gesellschaft sei also, um sich vor dem Untergange zu schützen, genöthigt, jeden Fall zur Anzeige zu bringen. Der Richter schloß sich dieser Auffassung an und ver-urtheilte den jungen M >nn zu vier Wochen Zwangsarbeit. [Nette E r b s ch a f t.] Ein armer Hau-sirer in San FranciSko, Namens John Jacobs, welcher sein Leben mit dem Verkaufe von Ci-garren fristete, erhielt kürzlich von Eng-land die N ichricht, daß ein don ge-storbener Verwandter ihm 3,500.000 Pfd. Sterling hinterlassen habe. — Jacobs verkauft keine Cigarren mehr! s A m e r i k a n i s ch e § Z e i t n n g S -w e s e n.| Das Rew-Dorker Blatt „The World" (Die Welt) hatte Grund, Sonntag den 5. Oc-tober, als einen besondere» Festtag zu feiern. Die Auflage deS Blattes überschritt an diesem Tage die Zahl von 115.000 Exemplaren. DaS Blatt erschien in zwölf Bogen Großfolio, hatte 71 Spalt.n Inserate und in diesen 2256 ver-schieden? Annoncen. [Ein galanter Brude r.s Nach Mel-dung englischer Blätter hat der Czar seiner Schwester, der Herzogin von Edinburgh, eine Kiste mit mehreren tausend Zobelfellen gesandt, welche die unglücklichen Verbannten in Sibirien sammeln mußten. Die Herzogin hat mit frei-gebiger Hand diese Felle an die Glieder ihrer Familie, sowie ihren Hofstaat vertheilt. Die „World" fügt ihrem Berichte hierüber die Be-merkung bei: „Thröuen lasse» keine Spuren auf Pelzwerk zurück, und so langte eS fehler-frei an." [Hunde- Anhänglichkeit.) Einen Beweis von seltener Anhänglichkeit und außer-ordentlicher Ausdauer lieferte neulich ein Jagd-Hund, welcher feiner Herrin unbemerkt in Bre-men zum Bahnhof gefolgt war und die Tour von Bremen bis Oldenburg neben dem Bahn-zuge in gleichem Tempo begleitet hat, um 'eine nicht wenig überraschte Herrin dort am Bahn-Hof freudig zu begrüßen. mit kriegerischen Evolutionen und mit blanken Waffe» ausführten. Als ich mit meinent Col-legen endlich allein war. lagen die blutig-m Zeugnisse jene« letzten Rencontres auf dem Fußboden des Zimmers zerstreut. Jener sprach : „Wenn Sie erst an unsere Bräuche gewöhnt sind, werden Ihnen dieselben gewiß gefallen." — „Entschuldigen Sie," entgegnete ich, „ich zweifle zwar nicht daran, daß ich nach einiger Uebung Ihren urwüchsigen Stil erreichen werd«, doch hat Ihre Schreibweise oft zu große Un-annehmlichkeiten im Gefolge? sie lenkt mehr Aufmerksamkeit auf einen Redacteur, alS mir wünschenswerth erscheint. Auch gefällt mir der mit meiner Stellung verknüpfte Empfang der „Kundschaft" Ihre« Blattes nicht. Zudem wird bei demselben nicht Jeder nach Verdienst be-lohnt. Ei» Herr zielt durch daS Fenster nach Ihnen und verstümmelt mich, eine für Ihren Ofen bestimmte Granate verwundet mich, einer Ihrer Freunde schießt sich mit Ihnen und Ihr« und seine Kugeln durchlöchern mir die Haut. Während Sie speisen, prügelt mich JoneS, Gillespur wirst mich zum Fenster hinaus und Tompjon reißt meine Kleider in Fetzen. Sie gefallen mir fchon, Herr College, aber die Gastfreundschaft in Süden ist mir zu freigebig, wie mir der Journalistenberuf in Tenessee über-Haupt zu bewegt erscheint." Mit diesen Worten schieden wir unter gegenseitigem Bedauern, und ich ging alsbald in daS Hospital, tun dort meine Wunden heilen zu lassen. b (DaS verhängnißvolle Telephon.) Herr P. hat in einer kleinen Provin» zialstadt ein Manufacturwaarengeschäft. Vor einiger Zeit reiste er nach Berlin, um sein La« ger zu vervollständigen. Nachdem er in einem bedeutenden EngroSgeschäst große Einkäufe ge-macht, wird er von dem Chef der Firma ein» geladen, bei ihm zu Mittag zu speisen. Herr P. nimmt dankend an. Nach Tisch führt der Hausherr seinen Gast ourch die elegante» Wohn-räume und zeigt ihm auch das Telephon, welches die Privatwohnung mit dem Lager ver-bindet. Herr P. hat noch nie ein solches In-strument gesehen,- der Gebrauch wird ihm er« klärt, und nun kann er der Versuchung nicht witderstehen, dasselbe praktisch zu probiren. Er tritt hcran und ruft: „Sind die Waaren für Herrn P. schon verpackt und expedirt?" So-fort erfolgt die Antwort zurück: „Nein, wir müssen uns noch näher erkundigen, — er soll ein fauler Kunde sein!" [6 i n „Choler a-K ranke rDer Kutscher Josef Schanz in Döbling bei Wien sollte auf Antrag eines Gläubigers gepfändet werden. Als nun an dem festgesetzten Tage die Pfändungscommission vor der Wohnung des Schanz erschien, rief die Frau den Mitgliedern der Commission zu: „Um Gottes Willen geh'n S' nicht hinein! Mein Mann hat die Cholera!" Da aber Pfändungscommissionen in der Regel keine Angst vor Epidemien an den Tag legen, drangen die Männer des Gesetzes ein und san-den statt deS Cholerakranken einen sehr gesun-den und robusten, aber überaus gewaltthätigen Mann, der die Commission mit einer Besen-stange attaquirte und den Herren das Erstechen in nächste Aussicht stellte. Schanz hatte sich heute wegen öffentlicher Gewaltthätigkeit zu verant-worten und wurde zu einer dreimonatlichen schweren Kerkerstrafe verurtheilt. sE S lebe die R e c l a m «!] Auf einem Friedhofe in Paris befindet sich folgende Grab-schrist: „Hier ruh« die tugendhafte Caroline, Gattin des Schlossermeisters Cobsre; das Gitter dieses Grabmals, «elcheS der besten der Frauen errichtet worden, stammt aus der Werkstatt ihres Mannes." sZäheS Leben.) In Cornwall, N.-A., wurde kürzlich in einem Stück Eis, welches der Schlächter Oweu S. Clark aus seinem Eiskeller halte heraufholen lassen, eine acht Zoll lange und fünf Zoll breite Schildkröte gefunden. Nach-dem das aus seiner eisigen Hülle befreite Thier mehrere Stunden in der Sonne gelegen hatte, beaann es ein Zeichen von Leben zu geben und jetzt kriecht die Kröte wieder munter umher. Das Einfrieren scheint der Schildkröte nicht im Geringsten geschadet zu haben. sEin hübscher Vergleich.) Lehrer: „Wenn auch die Sonne untergegangen ist, so leuchten doch die Spitzen der Berge im Abend-rothe noch fort, so wie — nun zieh« einen Ver-gleich, Carl." Carl: „So wi« . . . so wie — die Nase des Trinker» noch sortleuchtet, wenn auch der Wein schon ausgetrunken ist." I D i e „gebildete" Hausfrau.) Junge Frau: „Die Eier, die Du am letzten Freitag vom Markt mitbrachst, waren sehr klein, Marie; sage heute der Eierfrau, sie solle doch die Eier so lange im Neste liegen lassen, bis sie anständig groß genug sind!" ^Galgenhumor.) Während einer Ver-Handlung sagt der Vorsitzende zum Angeklag-ten: „Versuchen Sie nicht länger, den Dieb-stahl abzuleugnen. Man hat Sie dabei betros-fen, wie Sie die Uhr vom KaminsimS herab-nahmen. Was können Sie daraus zu Ihrer Rechtfertigung erwidern?" — „Hoher Herr Gerichtshof," entgegnete d-r Angeklagte, „ich habe sie nur aufziehen wollen!" Locales und Arovinciates. Cilli, 29. October. ^Evangelischer Gottesdienst.) Samstag, den 1. November, 10 Uhr Vormittags, wird in der hiesigen evangelischen Kirche das ReformationSfest mit Communion gefeiert. [Ein MißtrauenSvotu in.) Die Gemeinde-Vertretung von Sauerbrunn richtete ..Putsche Wacht." an den slovenischen Landtag- und Reichsraths-Abgeordneten Bozid.rr Raic, welcher bei der Dankeskundgebung für den gewesenen Landes-hauptmann Dr. Moriz von Kaiserfeld demon-strativ den Sitzungssaal verließ, ein Schreiben, worin e» unter Anderem heißt: „Sie haben dabei wahrscheinlich vergessen, daß sie »och einen steirischen Bezirk vertreten. Ueber Ihr« und Ihm College» Taktlosigkeit hat die ganz« g«bildete Welt ihr Urtheil gefällt. Der Ge-meinde-Ausschuß beschloß, Ihnen für diese un-qualisicirbare Demonstration ein Mißtrauens-votum zu ertheilen." sS t e n o g r a p h i e.j De? private Abend-curs für Herren tritt nächste Woche ins Leben. Damit »un alle diejenigen Herren, welche an demselben Theil zu nehmen gedenken und die schöne Kunst GabelSbergerS sich anei gne» wollen, in den Stand gesetzt werden, ihre Wünsche, na-mentlich bezüglich der Tage und Stunden für die Uebungen zum Ausdrucke und zur Gellung zu bringen, werden dieselben ohne Rücksicht da-rauf, ob sie bisher zur Theilnahme an diesem Curse sich bereits gemeldet haben oder nicht in ihrem eigenen Interesse ersucht, sich' zu einer Besprechung morgen Freitag abends l/i 9 Uhr im Salon des Hotels „Erzherzog Johann" voll-zählig einzusinden. [C o n c « r t - N a ch x i ch t. l Die unter Hans von Bülo w's Leitung stehende Ul e i-ninger Hofcapelle, deren Tournee durch Deutschland wahren Triumphzügen glich, wird am 26. und 28. November 1884, Abends 7 Uhr. im großen Saal der Jndustrie-Hallein Graz zwei Symphonie-Concerte veranstalten unter solistischer Mitwirkung Hans von B ü l o w's und Dr. I o h a n n e s B r a h m'S Vormerkungen auf Adonnements-Karten für beide Concerte werden bereits entgegen genom-men in Herrn Carl Tendler's k. k. Hof - Kunst-und Musikalien-Handlung. Graz, Herrengasse 7. sD e n u » c« ation österr. Richter.) DaS südsteirische Peroakenorgan für General-und Speciel-Denunciation begleitet in seiner Nummer vom 22. d. M. die in schlecht ver« hülltem Mißbehagen gebrachte Nachricht von der Freisprechung des unter Intervention von Citalnica-Koryphäen fälschlicher Weise sogar dem Strafgerichtdenuncirte» k. k. Gerichts-adjuncten in St. Marein bei Erlachstein Herrn Dr. Victor Wagner mit nachfolgendem, unge-scheut ausgesprochenen Denunciationseingeständ-niß, das unter einem auch mit einer wenigstens indirekten, perfiden Verdächtigung des Richters, welcher über den beregten Straffall selbst»er-ständlich auf Grund der Zeugenaussagen unpar-teiiich urtheilte, begleitet ist: „Es wäre zu empfehlen, wenn Herr Zambolo mit Bezug auf § 270 St. P. O. verlangt hätte, die Anord-nung der stenographischen Aufzeichnung aller Aussagen der Zeugen, leS Richters :c., um eventuell die dieSfälligen Protokolle zu ver-öffentlichen und dem Justizmini-sterium vorzulegen. UebrigenS dürft« dies nachgeholt werden, nachdem Dr. Wagner wenen Ehrenbeleidigung klagt, weil diese Affaire in Blättern (nämlich in Revolverblättern) er-wähnt wurde." Der betreffende VerhandlungS-richler möge über diese Jnsamie, die zu com-nientiren überflüssig erscheint. daS Urtheil ge-tröst dem anständigen Publicuui überlassen, welches sich trotz der angeblichen Unterdrückung der slovenischen Presse längst daran gewöhnt hat, von letzterer alle nicht in den Kram de: slovenischen Schreier passenden Strafrechts-spräche als parteiisch und ungerecht bezeichnet zu sehen. Müssen sich die k. k. Gerichtsbehörden und Richter dergleichen gemeine Beschuldigungen und Verdächtigungen ruhig gefallen lassen, oder sind ihnen solche gleichgiltig? UebrigenS sind wir überzeugt, daß dergleichen Denun-ciationsdrohungen von Leuten, die in Beziehung auf unser Strafgesetz stets den „passiven" Theil bilden, — dem „activen" Richter Herrn Doctor Wagner keinerlei schlaflose Nächte verursachen, und mög« sich L«tzterer mit dem Bewußtsein trösten: „Einmal wird abgerechnet." jS ch ö n e Höflichkeit.) Den Spruch „si »ulutaris resaluta" scheint, wie man unS aus Ltchtenwald schreibt, der dortige Lehrer 1884 K. der slovenischen Volksschule nicht zu kennen, denn alS ihn vor einigen Tagen Schüler der deutschen Schule grüßten, gebrauchte er die ge-miß wenig schmeichelhaften Worte : „Da komme» die deutschen Trotteln." sV e r u n g l ü ck t.) Der 60jährige Glas-macher Franz Krainer begab sich am 23. d. in seine unheizbare Dachstube. Da eS den alten kränklichen Manne sehr fröstelte, so brachte ihm seine Gattin eine» Topf mit glühenden Kohlen, an denen er sich wärmte und sich sodann zur Ruhe begab. Bald jedoch betäubten ihn die ausströmenden Kohlengase. Er vermocht« indeß noch rechtzeitig auszustehen und sich zur Thüre zu schleppen; als er jedoch letztere öffnete, machte er in seiner Betäubung einen Fehltritt und stürzte über die Treppe auf das Ziegelpflaster herab, wobei er sich an der linken Schläfen-gegend lebensgefährlich verwundete. sK i n d e S m o r d.) Wir brachten in un-serer letzten Nummer eine Notiz, daß die Ja-wohnerin A. Roßmann aus St. Loreuzen we-gen KindeSwkglegung dem hiesigen Krrisge-richte eingeliefert wurde. Heute erfahren wir nun, daß die Genannte ihr Kind sofort nach der Geburt, und zwar noch lebend in die Erde verscharrt habe. sT o d t s ch l a g.) Der GrundbesitzerSsohn Georg Helz aus »ralofzen (St. Leonhard.) stand zur Magd Johanna Sodez in einem intimen Verhältniß, das nicht ohn« Folgen blieb. Als nun am 21. d. die Genannte ihn ersuchte, ihr für das zu gewärtigende Kind eine Unterstützung zu geben, versetzte er ihr mit einer Wagnerhacke einen Hieb, an dessen Folgen die Unglückliche sofort starb. # ♦ s? ur K a t arr h - S a is o n.) Wenn die Schwalben heimwärts ziehen, die Blätter fallen und der Vögel Sang verstummt, dann beginn» «» zu husten an allen Enden und Ecken, im Salon, auf der Straße, im Kaffeehaus, im Theater und in der Kirche. Alles und Alle husten, eS ist die große Katarrh-Saison. Ist eS schon sehr gefährlich, den Husten „anstehen" zu laßen, so ist es doch noch gefährlicher, ihn mit Mitteln bannen zu wollen, die trotz aller markt-schreierischer Ankündigung nur den Appetit ver-legen, die Verdauung beeinträchtigen. M a t t o n i 'S „G i e ß h ü b l e r". allein oder mit Zucker versetzt oder m t einem Drin-theil heißer Milch, wird mit Vorliebe in Krankheiten der Lunge, bei bronchialer Verschleimung, Husten, Htiserkeit, „rauhem Hals" von allen Specialisten in Lungenleiden und besonders von den Kinderärzten empfohlen. (Sprudel). Merarisches. ^D rutsche Wochenschrift,) Organ für die gemeinsamen nationalen Interessen Oesterreichs und Deutschlands, Herausgegeben von Dr. Heinrich Friedjung, Wien, I. Tein-faltstraße 11. Inhalt vonNr. 43, 26. Oct. 1884: Die Corruption und ihre Gegner. Von H. Fr. — Gesellschaftliche Studien. Von Gustav Freiherrn v»»n Schreiner. — Ein deutscher Denker über Oesterreich. — Der Kern de« Antrages Kvicala Von Dr. Thurnwald. — Socialpolitische Rundschau XXV. — Sechstes Verzeichnis; der eingelaufenen Beträge für den Separatabdruck der Rede Gregr's. — Feuilleton : Die Enstehung der deutschen Oper. Von Dr. Ludwig Nohl. — Literatur. Theater und Kunst: Rococo und Reklame. (Zur Geschichte des Wiener ZinShauseS.) Von Siegmund Feld-mann. — Von den Wiener Theatern. Bon Müller-Gutenbrunn. — Novelle: Das Kind seiner Frau. (Schluß.) — Bücherschau. — Probenummern gratis und franko. — Der katholische Aushitfs-Perein und die deutschen grauen in gift. (Schluß.) Ist eS ja doch eine Thatsache, daß der Gründer dieses Vereine« vor mehreren Jahren sich die Hände reibend äußerte; noch 10 Jahre und in Cilli wird keine deutsche Mädchen-schule existiren. Darauf war es ja vom Anbe- 1884 ginne abgesehen, zuerst die Slovenisirung der Umgebung, dann die der Stadt mit Hilfe der deutschen Frauen. Daß die Schulschwestern mit den Tendenzen der VereinSleitung einverstanden sind, unterliegt wohl keinem Zweifel, denn die Mädchenschule der genannte» Congregation ist ja förmlich der Versammlungsort der nationalen . Geistlichkeit, und sehr häufig sieht man die Schulschwestern in die hiesige Caplanei wandern. Honiiy soit qui mal y pense! Wir glauben nämlich, daß diese Zusam-menkünste lediglich aus politischen Zwecken ge-schehen, und wird dies« Ansicht noch dadurch unterstützt, daß die Hetze gegen den Herrn Abt wohl nur zum kleinen Tdeile dem Johann Likarzur Last zu schreiben sein dürfte, denn das Ma-teriale haben offenbar jene gesammelt, welche in der Mädchenschule Zutritt haben, und daher Gelegenheit hatte», unter diese die Cinladun-gen an die Bauern zu vertheilen, und sicherlich ist auch auf Anregung dieser Herren für einen günstigen Ausgang der Wahlen in ver genannten Schule gebetet worden. Für diese Schule haben deutsche Frauen Geld, für diese Schule haben sie Propaganda gemacht, für diesen Verein, welcher nur anti-deutsche Tendenzen v rfolg», wollen sie Opfer bringen. Solche» vermögen nur deutsche Frauen zu thun; die Frau eine« slovenischen Partei-inaumS, wenn selbst nicht national-clerical ge-sinnt, würde, wir sind vollkommen überzeugt, mit Entrüstung die Zumuthung zurückweisen, für den deutschen Schulverein auch nur einen Kreuzer zu geben, und unsere deutschen Frauen h>ben nicht nur ihr Geld in den slovenischen Schulverein von Cilli gegeben, ,c. Es ist selbst-verständlich, daß nicht alle Frauen so verblen-det waren, und ebenso selbstverständlich, M di« Frauen, welche eS gethan haben, irregeführt wurden; dennoch bleibt eS eine Thatsache, daß gelegentlich der Bestrebun-gen. eine Damenortsgruppe des deutschen Schul-Vereines in Cilli zu gründen, denjenigen Per-sonen, welche sich zu diesrm Zwecke an die deutschen Frauen von Cilli wendeten, mehrfach erwidert wurde, wir zahlen ja ohnehin schon so viel zur Unterstützung der Schulkinder an den katholischen Aushilfsverein in Cilli. Wir find überzeugt, daß nicht eine dieser Frauen es wußte, daß dieser Verein antideutsche Tendenzen verfolge. Und nun erübrigt uns noch ein Wort über jene AgitationSmittel, welche von Seite unserer Gegner bei den letzten GemeinderathS-wählen in der Umgehung Cilli so wirk am an-gewendet wurden. Man behauptet, daß die Deutschen und ihre Anhänger in der Umgebung daS Gerücht verbreiten. He. Gnaden, der Fürstbischof werde, axnn die Wahlen slovemsch ausfallen, die Schen» kvng von 14.100 fl. widerrufen. ES ist nicht» so albern, daß eS nicht seine Gläubigen finden würde. ES ist doch gewiß unlogisch zu behaupten, daß der Herr Fürstbischof eine Schenkung wider-rufen werde, wenn die Wahlen in seinem Sinne ausfallen werden. Dagegen ist es allerdings zweifellos, daß mit Hilfe der slovenischen Ma> Mlät des Gemeinderathes, im Falle di« Wah-len zu Gunsten der Nationalen ausgefallen wären, der Gemeinde-Umgebung Cilli die Er-Haltung der Mädchenschule sowohl, als die Re-muneration der Schulschwestern, und die Zoh-lung der Steuern neu ausgelastet worden wären, der.n eS wurden schon in der früheren Gemein-devertretung dießfdllige Versuche gemacht. Ein Verein, der sich nicht scheu», zur Förde-nrng seiner antideutschen Tendenzen an den steirischen Landtag Petitionen zu richten, hätte ianz sicher es nicht verabsäumt, einer gefügigen iemeindevertretung nahezulegen, die Lasten der Mädchenschule auf sich zu nehmen ; saßen ja doch in der früheren Gemeindevertretung Umgebung Cilli zwei fanatische Deutschenhasser, welche gleichzeitig Ausschußmitglieder des genannten slootmschen SchuloereineS sind, und als willen-lose Werkzeuge des ObmanneS dieses Vereines zu allen Opfern bereit war », welche nicht ihren säckel, sondern den der Gemeinde Um- .PNttfch- Wacht.' gebung Cilli treffen würden. Daß dies« Kosten jährlich nahezu 1000 Gulden oder mehr be» tragen, ist zweifellos. Endlich glauben wir. daß der flovenische Schulverein in Cilli gar nicht legitimirt war, die Eingangs erwähnte Petition an den steirischen Landtag zu richten, denn die Privatmädchenschule der Umgebung Cilli ist ein Eigenthum der Congregation der Schulschwestern in Marburg und in zweiter Linie des Bis-thumes Lavant; eS wären daher auch nur diese Eigenthümer legitimirt gewesen, eine Petition zu überreichen. Wir aber glauben, daß zur Erhaltung von Privatschulen mit exclusiv nationaler Tendenz der steirische Landtag niemals berechtigt ist, sein Geld herzugeben, und können nur bedauern, daß der LandeSschulrath in Graz aus Unkenntniß der Sachlage beim LandeSansschuffe eine Subvention dieser natio-nalen Anstalt befürwortete. Deutsche Frauen von Cilli, die Ihr als Mitglieder dem katho-lischen AuShilfsverein für die Schulfchwestern in Cilli angehört, unterstützt nicht fernerhin einen Verein, an dessen Spitze nnsere heftigsten politischen ^ Gegner, die Capläne von Cilli, Professor Zolgar und die Grundbesitzer aus der Umgebung Cilli Franz Lipou^eg und Carl Sol) stehen. Wenn Ihr die Schuljugend der Unigebung Cilli unterstütz«« wollet, so wendet Euch an solche Männer, welche Euch reinen Wein einschenken werden, da« sind der Gemeinde-Vorsteher der Umgebung Cilli. oder die Ob-männer der Ortsgruppen Cilli und Umgebung die Herren Dr. Carl Higersperaer und Adolf Lutz. Nehmet Euch ein Beispiel an den Frauen unserer politischen Gegner und seid Ein« in der politischen Gesinnung Euerer Ehegatten. Hingesendet.*) Zur Marktordnung. »Heilige Ordnung, segensreiche Himmels-tochter" murmelte ich still vor mich hin, als ich zum ersten Male an einem Wochenmarkts--tage in Cilli in kunterbuntem Durcheinander die mit Obst und Gemüse beladenen Wagen am Hauptplatze aufgefahren sah. ES stzeint eben, daß jeder Besitzer eines mit genannten Markt« waaren beladenen Fuhrwerkes seinen Wagen dort aufstellen darf, wo es ihm eben beliebt. Daß durch eine solche Willkür jede freie Comniunication am Hauptplutze behindert wird, ist wohl einleuchtend. Diesem Uebelstande, der von den Käufern lebhast empfunden wird, kann eine geregelte Marktordnung leicht abhelfen. Die Wägen brauchten nur so aufzufahren, daß ihre Hinterräder zu beiden Seiten de» oberen Platzes yegen die Häuser zu stehen kämen. Durch diese Art der Ausstellung würden sie eine Gasse bilden, den Zutritt leicht gestatten und auch de» allgemeinen Wagenverkehr nicht hem-men. Sollte indeß die Absperrung für den allge-meinen Wagenverkehr aufrecht erhalten bleiben, so würde sich die Ausstellung über die Breite des Platze» empfehlen u. zw. so, daß die erste Reihe von der Ecke der Herrengasse bis zur Bildsäule zu stehen käme, hinter derselben aber in Entfernung einer Wagenstange die zweite Reihe u. s. w. aufgestellt und die Wagen-stangen ausgehoben würden. Leere Wagen, auch solche, welche ihre Waaren abgeladen haben, dürfen am Platze nicht belassen werden. Ihre Besitzer sind zu verhalten, sie dort unterzu-bringen, wo sie die Pferde eingestellt haben. Die Verkäufer vou Schweinen in Körben, welche zerstreut am Marktplatze stehen, sind ebenfalls zu verhalten, den ihnen angewiesenen Platz ein-lunehmen. Ein Polizeimann hätte für die Auf» stellung zu sorgen, den Wagenbesitzern die Plätze anzuweisen und weiter» das AuSheben der Wagen stangen und die Fortschaffung der leeren Wogen zu überwachen. Da der Hauptp'atz ohnedies für den Andrang der Verkäufer zu klein ist. so möge es gestattet werde», daß z. B. Geflügel- und Eierhändler in der Grazer« gaffe vom Cafe „Mercur" ab Aufstellung nehmen können. Ueber die Ecke des Costuschen Hauses und gegen den Brunnen zu, sollten *) Für Form und Inhalt ist die Redaction nicht verantwortlich. 7 wegen de» von vier Seiten stattfindenden Passentenzuge« und auch weil der Brunnen zu jeder Zeit frei zugänglich gehalten werden muß. keine Verkäufer sich postiren dürfen. Carl Groß. 6-rrespondenz der Redaction. Abonnevt in Neußaus Die betreffende Curliste ist u»S nicht zugekommen. = Echter ■■ ?MEDICINISCMjl«ALlw? nach Analyse der k. k. Versuchsstation für Weine in Klostorneuburg ein wlir jfuler, echter Haltt***, als hervorragendes Htilrknnpsmittel fllr Schwächliche. Kranke, Reconv«Io«cente , Kinder etc.. gegen IMutarniuth und Magenachwitche von vorzüglicher Wirkung. In und '/, Original-Fluchen und unter ge»etg-lich deponirter Schutzmarke der SPANISCHEN WEINHANOLUNG VINADOR WIEN HAMBURG zu Original-Preiten a fl. 8.50 und fl. 1.30. Feiner diverse hochfeine AInländer-Weine in Original-Flächen und zu Original-Preisen bei den Herren: Aloig Walland, IMicatessen-Handlung, Carl Petriiek, Conditor, in Cilli; Hugo Eliasch, Apotheker, und Franz Kaiser, Weinhandlung in Pettan; Robert Brauner, Restaurateur in bad Neubau». ü24_12 Damenhüte, atetn nur haut noiiieautra, von fl. 1.30 an. als auch in reichster Ausstattung, ebenso Kinder-hiite verfertiget und hÄlt reiche Auswahl T. X3Ierscli.:m.aaan, Modistin Wien. Cilli. Postgaame Nru 20. Auch wird modernisirt. | Filialdcpöt in Sauerbrunn. k. k. priv. passen für jede Hand, ermüden nicht den Schreibenden, gleiten sanft und angenehm auch über das rauheste Papier. Zu littbeu l»«»i JOH. RAKUSCH, Herrengasse Nr. 6. 500 Gulden zahle ich dein, der beim Gebrauch von Rüsler's Kahn-IfluiidiiBKNcr k Flaiohe 35 kr. jemals wieder Zahnschinerzen bekommt, oder aus dem Munde riecht. H- TstcHlcr, Apotheker, W. Rösler's Neffe Nachfolger Wien I., RfKlemnffttftasae 4. Nur echt In CiUl bet J. Kupferschmld, Apotheker. „Deutsche Nacht." 1884 riunzenhubn: Grkss di Gott! Stangelmaier. Stangelmaier: Mit wein habe ich die Ehre? Plunzenhuber: Geh. huit«l-\virtl«". Slanyflmaier: So? Speist man dort richti so guat? PlunsetJiuher: Jft «gezeichnet! sag" i Dir, schmackhaft f und billig. Komm', geh' m» jetzt glei' hin, heut' giebt's guate Selch- uml Bratwurst und ein patentes Weindl. 701—1 Paradeiser Most, per l.ltrr l# kr., ist von heute an im Ausschanke im Güsthfcuse ,,zur grünen Wiese". 7*0— 3 Anzeige. Ich beehre mich, den P. T. Gästen zur Kenntnis* zu bringen, dass ich in dem alt renomtnirten Gasthose „zum Mohren" • verschiedene Gattungen Weine um Lager und 2um Ausschanke habe, als: a) sehr guten schwarzen Tiroler ä Liter 48 kr. b) „ „ Kolloser Tischwein 40 „ c) „ „ Sauritscher 1883er „ 28 „ d) „ „ Kirchstättner (Heirifeo) „ 20 „ auch andere echte stcirische Weine. Weitere werden bei mir auch warme und kalte Speisen verabreicht und gurantire ich in jeder Beziehung für die beste Qualität, reelle und promptere Bedienung. — Endlich werden P. T. Abonnenten in gleicher Weise die billigsten Preise zugesprochen. Cilli, 25. Getober 1Ö84. Hochachtend zeichne 753—t -Ajato». Skrterao, Gastgeber. Ein starker, jnnger, verwendbarer ist sogleich billig zu verkaufen. Näheres Cilli, Grazergasse Nr. Wam vermietlieii: Zwei Zimmer mit Sparhcrdktiche vorn 1. November. 10 Minuten ausser der Stadt Anfrage in der Expedition. 75V—1 i;ill KIltCN W irthsgesehäft an solide Leute »-«gleich. — Näheres in der Admini stration dieses Blatte». 768—2 720—3 Filzwaaren-Lager Bahnhofgame 162, empfiehlt neueste und feinste ttartr- und l.offrMAilr«'. toi f/jy«ftniiften. Woll-Einlagen, nach System Professor G. Jäger, die ich schon längst fähre, können in jeden Hut hineingegeben werden ! einzeln 15 kr , sowie die in allen Zeitungen annoncirten leichten Bürgerhüte Knock about von 1 fl. 40 kr. aufwärts. Hasenfelle, in nassem wie trockenem Zustande, Prima 35 kr., werden gekauft.. 757— Musik Zeitung „Das Grchester". Neu erschienenes Fachblatt l. Ranges. Verlag von I. G. Seeling, Dresden-?!. Ritterftraßr 1^. 760—1 Bitt« Probe-Nummer gratis zu verlangen. Georg Fr. Brenner, lün Hopfen-Commissions-Geschäft Nürnberg:, besorgt Vorknul von Hopfen zu billigster Bedienung. Altrenoniailrle Firma! An die deutschen Frauen von Cilli! Das gefertigte Comite erlaubt sich die deutschen Frauen von Cilli darauf aufmerksam zu machen, dass der „Katholische Frauenverein", welcher ausschliesslich nur zu dem Zwecke der Unterstützung der Kranken und verschämten Armen besteht, mit dem in der „Deutschen Wacht" vielbesprochenen „Kath. Aushilfsvereine" nicht identisch ist. 766-^-1 ZDas Comite des „kath. Frauenvereines4 für verschämt« Arme. 745—8 Die Hnnxlrl der Bezirksvertretung Cilli befindet «ich Bahn hofgasse (Wolf sches Haus), I. Stock. zeigt hiemit an. dass er mit Heutigem seine Urlaubsreife antritt und wird ihn während dieser Zeit in amtlichen Angelegenheiten Herr Bezirksamt Dr. Schneditz vertreten. Die Rückkunft wird späterhin angezeigt werden. 792—1 Cilli, au. Getober 1864. Mit Gegenwärtigem erlaube ich mir einem P. T, Publicurn die höfliche Anzeige zu machen, da»» ich soeben von meiner Einkaufsreise ans Wien zurück gekommen bin. In Folge günstiger Einkäufe bin ich in der angenehmen Lage, in Damen- & Kinderhüten das Neueste und Feinste, 7.U stuMMorMt billigen Prcinon bieten zu können. Gleichzeitig empfehle ich mich für alle in 'Us Modefach einschlagenden Arbeiten, als: Modernl-slrung etc. etc. Hochachtungsvoll «Julie Nabukoschegg. Modistin. 739—3 Hoiior^-asse XTx. U.O. Lambert Chiba's Witwe Cilli, Grazergasse 88, empfiehlt ihr grosses I.ager zur Herbst- Jt Wtnter-Saison, als: feine Hüte in allen Farben und Formen, in weicher und steifer Fa^on. — Nonfpol-Miitzen, Lodenhüte und Knock-about nach System Professor G. Jäger. rilzssehulie für Herren. Damen und Kinder in bester Qualität und schöner Ausführung. Unter Zusicherung möglichst billiger .Preise und solider Bedienung zeichnet achtungsvoll Lambert Chiba's Witwe. _VJ*. Miauenseile werden gekauft. 754-2 Stets am Lager: Neuestes in Papiereonfection in prächtiger Ausstattung bei JOHANN RAKUSCH. Die Möbel-Niederlage Graz, Franzensplatz Nr.1 und 2 9m- vl*-a-vlN dein Laiidmtheafer, ~W& empfiehlt ihr grosses Lager von completen Mrlilns- und KprlNezImmer-Carnltiiren au* Nnsa- nnd Eichenholz. Salon-Kästen. Credenzen mit und ohne Marmorplatten. Spiegeln, Karnieaeen. Reiche Auswahl von Halon-Garnitnren von 90 ti. aufwärt«, Schlaf-Divans, Ottomanen and Rahebetten. Uebernahme aller Tapezier-Arbeiten eigener Erzeugung billigst. Ausstattungen nnd Möblirungen von Land- und Badehäuseni werden prompt nnd billiget ausgeführt. Hochachtungsvoll 584-52 3\T. Kollndorfer. Eigenthum, Druck und Verlag von Johann Rakusch in Cilli. Verantwortlicher Redacteur Max Beaoxzi.