(Poitnina plaiana t gotovini.) «rschewt wöchentlich zweimal: TonnerStag nnd Sonntag frith. Gchristleiturg und Verwaltung: Preternova uliea Nr. 5. Telephon »l. — Antündigunoen weiden in der Verwaltung gegen Berechnung billigster Gebühren entgegengenommen. Bezugspreise: Für da« Inland vierteljährig Tin SS—, halbjährig Tin 50*—, ganziühnq Din 100-—. Für da« Ausland entsprechend« Erhöhung. — Einzelne Nummern Din r—. Nummer 191 Donnerstag, den tt. März 1924 49. Jahrgang Hheunis und ^oincare. Bor ewigen Togen brachten mehrere Blätter die Meldung, daß der französische Ministerpräsident Poircare zurückgetreten sei. Diese Nachricht hat sich bisher nicht bestätigt; richtig ist bloß, daß die französische Regierung bei einer Abstimmung im Senats eine Niederlage erlitten hat, wenngleich hiebet die Vertrauensfrage nicht gestellt worden war. Wenn al'o auch Poircare big zur Stunde noch nicht gestützt ist, so muß seine Stellung doch als erschüttert angesehen und sein Rücktritt als durchaus im Bereich der Mög-lichkeit liegend bezeichnet werden, umsomlhr, als sein Brüssellcr Kolleze Theunis wegen der Ablehnung des französisch - belgischen Wirtschaftsvertrages durch die Kammer ihm als Opfer der verfehlten ReparalionS« politi! bereit» vorangegangen ist. SS scheint sich gegenwärtig in den Staaten der großen Entente eine Wandlung zu vollziehen, die auf den weiteren Gang der europäischen Ereignisse nicht ohn» Wirkung bleiben dürste. W»r behaupten wollie, daß zu dieser Wendung die englische Arbeiterregierung den Anstoß gegeben habe, würde die Dinge allerdings nur oberflächlich beurteilen. Die Ursache liegt tiefer, ste liegt in der Verhinderung und Siiruog des Wieder-ausbaue» der europäischen Wirlichast, in der Ber« kennung und Mißachtung der wirtschaftlichen Zu. samwenhärge aus dem Kontinent, in der falschen Spekulation, daß der Wohlstand des eigenen Lande» gesördert weide, wenn der Nachbar bis zum Weiß-bluten ausgepreßt wird. Deutlicher als alle War»-nungen von neutraler und befreundeter Seite hat der andauern»? Sturz de« belgischen und französischen Franken, die Fehlerhaftigkeit der ReparaiiontPolitik, des RuhreinsalleS und de» Siparatistenrummei» be< wiesen. TheuniS und Poivcare suchen freilich die Gründe diese» WirtschastSversalll» in äußeren Ur- BeifejKt,zen. Bon Mma RN. ttarlin, Peking. Dritter Teil der WeUum?eglung. — Im ferne» Osten. XXVI. Ein Tauchen in die Vergangenheit. >. vielleicht ärgert e« manche meiner Leser, wa« mir Kid täte, aber ich kaun nicht über «in Land schreiben, wenn ich nicht auch überzeugt bin, daß dem Leser die Geschichte de« Volke» b«kannt ist, denn unsere (Segen-«art ist ja nur die Frucht oder Mißfrucht unserer Vergangenheit. der Volksvergangenheit wie der eigenen. Außerdem liegt ein eigenartiger Zauber im Aufwühlen von Dingen, die lange, lange gewesen, von denen man nur Bruchstücke findet in der «unst, dcr Wissenschaft, der Sprache, den Sitten und vor allem dem Denken «ine» Volke« und daher möchte ich, und sei'» auch nur in meinen kurzen ungeschickten Worten, ei« Bild ent-werfen von Chinas ungeheurer Vergangenheit, au» der die Helden und weit mehr die Gelehrten, die Dichter und Weltweiten wie unzeidrechliche Säulen hervor-treten, »ennt man erst die Keschichie eine« Menschen oder einer Nation, so bcuiteilt man milder vorhandene Schwächen und fühlt Anteil statt Gleichgüliigkeit. Tarau« entsteht Freundschaft und diese verbietet Haß und »rieg. So steigt die Menschhilt allmählich auf — — — Langsam, sehr langsam nur. D>m allgemeinen Glauben gemäß war P'an Ku da» Erzeugnis der beiden Urelemente „Sin", de» weib- sachen: in der Tücke deS Auslande», bei den Eng-ländern und Amerikanern, bei den Italienern und vor allem bei den Deutschen. Sie wollen eben nicht sehen, oder nicht zugeben, daß der Welikrieg mit seinen Auswirkungen nicht nur die besiegten Staaten, sondern auch die Sieger getroffen hat und daß d>e Entzündung der ttriegifackel, an der ja kein Land und kein Staatsmann die alleinige Schuld trägt, sich an Freund und Gegner grimmig rächt. Eine grausame Gerechtigkeit der Geschichte sügt e», daß jene Männer, die durch ihren imperialistischen Wahnwitz an der heutigen Verelendung Europas die Hauptschuld tragen, nun die Fehler ihrer Politik nicht nur mit de» Niedergang de» Lande», sondern auch mit der Zerrüttung ihre« Nervensystems bezahlen müssen. Gleichwohl ist nicht vorweg anzunehmen, daß der Rücktritt Theurii«,' und Poircare» eine stetig? G -sundung der europäischen Wirtschaft nach sich ziehe» würde. Denn diese beiden Männer sind durchaus nicht die «stremsten Elemente in ihren Länder», sie gelten in den Auge« vieler ihrer Mitbürger noch immer als zu schlapp. Wenn daher gemäßigtere Männer ariS Ruder kämen, die eine entgegenkommendere Haltung gegenüber Deutschland bekunden sollten, da« Schicksal ihrer Länder aber loch nicht aushalten könnten, so würde wahrscheinlich die M hr-heit der Bevölkerung die Ursache de» weiteren Ver fall? in der Aenderung der bisherigen Politik er blicken und neuerdings Vertreter der schärfste-, Tona-t mit der Führung der StaatSgeschäste betrauen. Bom Standpunkte der Gesundung der europäischen Ver Hältnisse wäre demnach zu wünschen, daß TheuniS und vor allem Poircare die Verantwortung für ihre unglückselige Politik weiter «ragen, bi» sich an ihnen das Schicksal erfüllt. ltchen, und »Dang", de» männlichen, svergl. mit dem ja» panischen In und Ao). Er soll sehr klein gewesen sein und zirei Hörner getragen habe». Er arbeitete an dem Weltall tm ganzen 18.000 Jahre, formte Sonne, Mond und Sterne, legte den leuchtenden Stiom de« Himmel», die Milchstraße, an und während er die« tat wuch« er von Tag zu Tag AI« nun seine Arbeit voll endet war, starb er, auf daß die Welt leben möge. Sein jtcpf wurde ,u Bergen, sein Atem der W'nd und die Wolken, feine Slimme der Donner, die Glieder die vier Ecken der Erde, sein Blut die Flüsse, sein Fleisch der Boden, sein Bart die Sternbilder, sein» Hau« und sein Haar die Gräser und Mume und seine Krochen und Zähne Felsen uud Edelsteine; sein Schweiß war der Regen und die Infekte« auf thm die Menschen. So weit die Schöpfung. Die Geschichte dieser In-fekten, die Menschen geworden waren, geht in Shina weiter a>« bet den meisten Völkern zurück und dennoch finden wir die ersten Spuren erst um 3000 vor Christi. Zu jener Zeit lebten die Chinesen schon im heutigen Lüdchtna, waren dahin wahrscheinlich, wie die letzten AuSgraburgen zeigen, au« dim uralaliaischen Hochland gekrmmt«. doch tasten sie die lctzle« Z«i fou:< auch innerhalb d,r Radikalen Partei ein Mann gesunden hrbe, der fetat Stimme zur warnenden Kiiiik erhebt. Zur Sache übergehend, schildert Dr. Moser sodann in scharf geprägten Ausführungen die Herr-schende Verwirrung in unserer ganzen Steuergesetzgebung, die durch die bisher nicht durchgesägte Ausgleichung der Slemrgesetzgetung hervorgerufen wurde. Da seit der Gründung des Staate? bereits sechs Jahre vergangen sind, so hätte man der Notwendigkeit einer Regelung schon einmal Rechnung tragen können. Die Regierung hat aber in dieser Hinsicht garnicht» unternommen, obwohl Unrecht hälfe vermieden werden können. Da» ganze unzweck-mäßige und verworrene Vorgehen bei den Steuer-vorschreibungen sei schärfsten» zu tadeln. Wie bei den diiekten Steuern sei auch btirn Toxengesetz die Unklarheit groß. Die zu diesem Gesetz erlassene Durch-führungSverordnung lasse bie Möglichkeit zu verschiedenen entgegevgesitzien Auslegungen offen. Die MintsterirnwerdendeShalb mit unzähligen Anfragen überschwemmt, wo» nicht notwendig rc&'C, wenn da» Gesetz und die Ber» ordnung dazu klar abgesaßt worden wäre. Bei allen Arten von Steuern gebe e» M ßstände und Unregel-mäßiakeiien. die sich schon auS »er technischen Seile ihre Durchführung ergeben müssen. Durch die Ber-längeru«g der Hallpflicht sür nichibezahlie Steuern von drei aus acht Jah:e werde, wenn man sie wie bieh r so weiter vertängert, sogar die kommende Gc-neration nicht mehr davor sicher sein, daß sie die Steuern. die einmal nicht eingetrieben wurden, werde nachbezahlen müssen. Dr. Moser kommt sodann aus den bekannten Hatzselder Steuerskandal zu sprechen und Kaiser», trat in China die Sintflut ein und viele Mylhen an jene» schreckliche Ereignis kreisen noch heule im Volke, Kaiser Shun, der gegen 2L0Ü v. Chr. te> gierte, war eine» der 24 Beispiele bewunderungswürdiger Linde«liebe und AI wurde der „Große" genannt. Wenig wissen wir von jenen Togen. Die Webe-kunst entwickelte stch, Töpferei war bekannt, die Bilder-schrift in deo Anfängen, noch hier0i,lyphenähe.ltcher al» beute. Myihen erzählten von den Göttern in den Stern» bildern und den Vorgängen tm Himmel, aber der immer nüchierne Geist der Chinesen ließ ein glühende» Auf» flackern der Einbildungskraft nicht zu. Während der Hfia Dynastie wurde Ho Nan Fu die Haupistadt und da« Feudatalter entwtckelte sich. E» war gefährlich allein zu bleiben; der Kleine schloß stch an den Stärkeren und dieser wieder an einen Größeren. Dieser beschützte ste nun alle gegen gemeinsame Feinde. Und nun kommen wir zum glänzendsten Jahr-hundert vor Chitsti, in dem überall auf Eiden der sorschende Geist endlich goldene Früchte trug. Zu Eph-su« lehrte Her-clitu«, in Indien verlaß G->u!ama seinen Thron und alle Prachi, um in der Einsamkeit den Weg zu finden, der die leidende Menschheit zum Aufstieg und zur Erlösung führen sollte; tn Babylon predigte begeistert Jsaia« und in China erklärte erst Las Tle feine Lehre von Tao, dem Ewige«, au« dem alle gekommen und ln da« alle und alle« zurück sollte, Tao---da« jede Bewegung der Ameise belebte Geite 2 weist nach, daß in Hatzfelb al« Stcuerbem>sfungS> gr»nblage aanz willkürlich viel höhn« Summen alS sonstwo ge o^w^n wurden. Der Dcuifche Adgevrd netenklud hak »tm Finanzminister bewiesen, daß in Hatzfel» diesbezüglich ganz unverantwortlich votg«> u«gtn wurde, inid hat dargelegt, d,ß dort für da» Jahr 1918 als «Kinkvmmendurchschnitt 908 Kronen anqenommrn, während dieser > n anderen industriellen S t z i 1e u mit nur 300 Kronen bemessen wurde, wodurch die ganze Willkür der Besteuerung deutlich beleuchtet wird. Die Einwohner von Hatzscl» werden so direkt cezwungen, H,'« über Kopf thre Hibe zu verkauf««, ri„ nur den Sleuersorderungen nachlommen zu können. Die Sleuerb-mesfungSkommi'slon ist so zi-.sa»»angesetzt, daß von den fünf Mitglieder«, die sie zählt, nxr «im« au« Hatzfeld ist und diese« u chl einmal w t»er Sage war. die Serhäitnifse z , beurteilen. AIS endlich der Fincuzminist-r aus Bot stellung de« Deut-ichen Ab^eordnetrnkiubS eine AppellaitonSkommission nach Hatzield entsendete, erachtete d «s« ti al« ih-« cberste Pstcht, den früher gemachten Unfug zu de-stätigen. Dr. Mo^er geht sodann ans einzelne Fragen ein, die schon längst du:ch den Fina?zminister häiten ge regelt wenden sollen. Da ist die «»«Zahlung de« laut Friedensvertrag vom Staate übernommenen Anteil« an den Bor» krieg s schu l d en der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie, eine Frage, die entgegen den Bestimmunzen de« FciedenSvertrageS auch Heu?« noch nicht geregelt ist. Weiter« die Au«, zahlung des bei der Markierung der «ronetinoteu zurückbehaltenen 20pro-zentigen Abzüge«, wodurch gerade die arme Bevölkerung am meisten geschädigt worden ist, die da« Geld zu Hause Halle, während die Millionäre, d e ihr Geld in den Banken liegen bezw. in Waren cder Li'genschasten angelegt halten, keinen Schaden erlitten. Auch sür die Auszahlung der öfter-reichisch-ungarischen KriegSanleih« fei ti schon höchste Zelt. Auch hiebei seien die wirt schaftlich schwachen Schichten der Bevölkerung am schwersten getroffn, worden, vor allem die Minder-jährigen, deren Geld zur Zeichnung der KrieMnleihe verwendet werden muhte, die Rentner und kleinen Sparer. Solange diese Frage nicht gelöst sei, werde da« Mißtrauen gegen die Finanzver-waltung des Staate« nicht beseitigt werden können. Redner bespricht sodann da« durch den Fivanz-minister in seiner Darstellung mit Stolz hervorge-hebere Gleichgewicht im Staatshaushalt und weist nach, daß diese« nur scheinbar sei und auf dem Papiere stehe, da aus der Auögadeskit« deö Budget« viele Posten gar nicht eingestellt sind, wie u. a. die durch da« neue Beamtengefetz bedeutend erhöhten Beamtengehälter, die verichtedeven Zahlungsrückstände für regulierte und nicht regulierte Pensionisten, Rückstände der Staat«lieserungen und staatlichen Bauten. Die Bolkswirtschaft, führt Dr. Moser weiter au«, sei bei unS ganz vernachläifizt, wodurch etz soweit gekommen ist. daß in unserem Ägrar» staate Mehl nnd Fett an« Amerika ver-gg___ und die jede« Eiern und später Eonfuciu« seine Wei«-heit»iegela, die einem so praktischen. aber nüchternem Volk« b.sser jusagen mußten al» die schwerer fa bliche und mit über finnlichen Dingen sich befassende Lhre Lro Tse« oder der Buddha Gaulama», denn Eonfuciu« erkannte da« SeheimniSroll«, Ucb«,sinnliche wohl an, verlor stch ober nicht In Betrachtungen über da« lln-ersorschliche, sondern stellte ein« Reihe von Regeln zu sammen, die jeder beobachten sollte; der Kaiser gegen leine Untertanen und st« gegen Ihn: der Dater gegen den Sohn, der Sohn gegen die Eltern und die Bürger untereinander. Er toarV, der die schöne Wei«hcit»rcgcl auSsprach: — „Eckte« Wohlwollen ist Höflichkeit." In der Tat kann ein Mann nie unhöflich lein, der ernstlich bestrebt ist, stch um anderer Willen ju vergessen. Die Eh'm Dynastie wie« einen Napoleon auf — Herrschsüchte, mutig, willentstark und die Hauplfladt wurde nach Hsi An F« verlegt. Al« nach seinen langen Kriegen und RaubjSgrn endlich Friede geschlossen wurde, da verblieb ihm eine ungeheure Meng« von Soldaten, die alle an» Plündern gewöhnt nn» ju friedlichem Leben untauglich waren. Au« diesem Grunde lieh er von ihnen die groß« Mauer um China baue», die ein Wunderwerk geblieben ist. Wer nicht gehorchte oder nicht fleißig Hand anlegte, wuive niedergemetzelt und wohl kein Meter entstand ohne Menschenopfer. Dieser FelrHerr namens Ehin Shch Huang Ti veischmol, aje kleineren Staaten ju einem Kaiserreich und nannte stch „Erhabener R'gent". fillltt ZK'.tvnq kauft wird. Die LandrSprvduktenindustrie ist dadurch fast an den Rand des Abgrunde« gebracht worden. Die Gesahr der Arbeit«losenvermeh-rung werd« immer größer, die Regierung habe sich j doch trotz »ahlreicher Utimata au« wirt-schaftlichen Kreisen noch zu keinem Schritte entschlossen. Da» einfachste Mittel, um diesem Nebel abzuhelfen, wäre die Abschaffung de« Ausfuhrzolles, wodurch unsere Industrie aus ausländischen Märk en konkurrenzfähig gemacht würde. Bei der Fleischindustrie fei ti soweit gekom nitXi, das? die Tschechoslowakei und Oesterreich unser h einführen, daß Ficisch verarbeiten und dann noch erfolgreich mit unserer eigenen JidujUie aus ausländisch » Mäiken konkurriere» können. Dr. Moser beleuchtet sodann, aus die Frage ^er Robot übirg'hend, die ganze Rückständigkett und Zchävlichleii dieser E nrich'u -g Da in K oerien, Siawonien, wie auch im Banal und in de.' B tt'chka die alten Straßen- und AlbitLab'ösuilgSsteuer», bezw. die Komitalöbaazuschläze noch nicht aufgehoben sind, so wird in d'eicu Staatsgebieten eine doppelte ©euer gezahlt. Die Robot beträgt viel-fach bis zu 100 Prozent aller übrigen direkte» Steuern, w^rd überall and-rs gchandhavt und nirgends so bemessen rote sie ursprünglich vorgesehen war. UrberoU herrsch' dabei »ie größte Ungesetzlichkeit. Di- M ßw rifchast geht soweit, daß man die Bürger nicht nur zum Straßenbau, sondern auch zum Schn eeschauseln und Straßenreiui-gen heranzieht, wa» im klare» Widerspruch zur gesetzlichen Regelung steht. Z n der Batschka und im Bauat wird dazu doppelte Arbeitspflicht vorgeschrieben, zuerst die persönliche, außerdem aber noch die Arbeitspflicht mit Pferd und Wagen, fotnß also der Burger zweimal dieses zweifelhafte BergnüM haben kann. An solchen Beispielen für Ungesetzlichkeiten und M ß-b äuche gebe ei, eine solche Menge, daß Reftner sich mit der Auszählung nicht weiter aushalten kann. Dr. Moser schildert nunmehr die ganzen ande, ten Mdersi-wigketten, die sich au« dieser Einrichtung ergeben und geht sodann zu einer audsährlichen und eingehenden Kritik der BeihSltnisse In unserer Ber-waltung über, welche allseit» lebhaftem Interesse Ifgegnet und auch bei den vpposiiionellen Parteien Zustimmung fiadn. D>e Radikale Partei habe seinerzeit aus ihre Frhne die Forderung nach Selbstverwaltung geschrieben, welche Foe» deruug sie heute nicht nur nicht mehr aufrecht er-hält, sondern da» ihr zugrundeliegende Prinzip sogar unterdrück.. Dies« Setbsiv^rwaltung muß, fordert Dr. Moser, die Grundlage und Stütze der Staats« ver Wallung fein und muß besonder« in den Gemeinden unverzüglich dnrchgefübrt werden. Unsere ganze Ge-mkiitdlviriralning müsse verbessert werden, da daS Beramwortlichk-NSgesüht der Vertreter bedeutend er« höht würde, weint sie sich im Gegensatze zu den jetzt ernannten Funktionären dem ganzen Bolle gegenüber veraniwörtlich sühlteo. Die Selbstverwaltung muß in den Gemeinde», iu den Kreisen und Ber» waltungSgebietendurchgeführtwerden, da« Bolk muß feine Selbstbestimmung in die Hand nehmen, von der Durchführung der Sell>stverwallung ist die gite Entwicklung b:r ganzen Staatsverwaltung abhängig. Dr. Moser windet sich sodann zur Beschreibung der durch eine unqual sizierte und unfähige Beamtenschaft hervorgerufenen Unsicherheit tm Lande zu, kritisiert da» schlecht« Funktionieren de« Ber-waltunzSappirate« und alle übrigen dadurch heraus, beschworen«» Mißftändc. B-i der Abstellung der Beamtenschaft werd« «beu nicht auf Fähigkeiten ge-seheu, sondern auf die Parieizugehörigkei» und Be-täligung in der Agitation für die PiUet. Da« Ber-antwort!,chkeilSgefühl der Beamtenschaft fei so tief gesunken, daß aus die Erledigung von Ein-gaben im best«» Fall« eine halb« Ewig-keit gewartet werde« muß, daß eS aber gewöhnlich damit so aussehe, als r»b drei« Eingabe« sparlo« verschwunden wären. Für seine Behauptungen führt Dr. Moser zahlreiche ,chiazende Beispiel« «it. Auch die Zujiäave >m Ministerium sür «grar. reform fiaden die schärfste Beruiteilung di« Redners, besonders die dort zum P:inz:p erhobene Unterscheidung zwischen der Mehrheit der Staat«bevölk«rung und den nationalen Minderheiten. Die Agrarreform höbe den deutschen BollSzenosse-t ohne Rücksicht aus Gesetz und Lorschnst willkürlich Liind abgenommen, Minder-jährigen und Witwen kaltblütig ihre Habe beschlag-nahmt und Leuten, di« schon fast fünfzig Zahre da« Land eine« Großgrundbesitzers ordneten und be- Kummer IS «beiletev, welche« datro ihnen iplter zufallen sollte bie Früchte dieser Arbeit vo:e>tyaltea der »e-q^ündung, daß sie eb^u ketneSerbet», Kroaten vder Slowe v tu seien. E» scheint, sagt Dc. Moser weiter, daß Gesetze nur au» Papier gemacht werden oder darum, um die» oder jene« verbiete« zu tiaaa. Die« sehe man besonder« dei der Durchführung de» Beamtengesetze«. Trotz der gesetzlichen Bestimmungen seien viele Gchälter noch heut« Hcht ordnungsgemäß ausgezahlt und die vorgesehenen Pensionen noch immer ri'ch! fUsfig gemacht worden. R-dner z'jhlt noch «in« Menge von Beispielen auf, u» darzutun, daß da« Gesetz tatsächlich nur auf »«m Papier l'«st«h«. anschaulicher Weise entwirft hierauf Dr. Moser «in Bld über den Stand drr Bildung«- und Kultureinrichtungen d«r deutschen Bevölkerung und erklär», daß die herrschendem Zuklände nur dasselbe G fühl der U»-z-tfriedenheit hervorrusen kö inen. Die Lehrer» schaft werde mit der Fordernag nach allen möglichen Q^alifikationSnach» weilen schikaniert, *»ie d«utschen Pa. rallelklassen haben entweder keinen deutsch«« Lehrrr oder wenn sie schon höchsten« einige solch- haben, so kann, wa« noch schlimmer ist. der Direktor sicher kein Wort Deutsch. Ü berdies werden auch di« Schüler mit alle» miglicheu Mitteln drangsaliert. Dr. Moser führt zahlreiche Beispiele über die Unterdrückung der deutschen Bevölkerung an und sagt, daß trotz der Ansicht einer staatsrechtlichen Au'oriltl w(e e« U «iversiiälSpeofesfor Slobodan Zovano»«! (Beograd) ist. der oen Minderheiten da» Recht auf freien Gebrauch ihrer Sprach« zu-erkannte, dies«» R^cht be! unS überall entweder tos den Behörden oder von unverantwort-lichen Elementen mit Füßen getreten wird. Zum Schlüsse seiner anderthalbstündigen Rede erklärt Dr. Moser, »aß e« lern Deut chen Abgeordneten» klub unmöglich sei. in der jetzigen Führung der SlaatSqeschäsee diejenige Richtung zn erkennen, die auf die Erreichung der allgemeinen Gleichderechii^uag der Bürger und auf die Berücksichtigung der Rechte der breitesten Schichten der Bevölkerung hinausgehe. Deshalb und wegen der vielen Mßstände u id Us-gerechligkeiten in der Verwaltung werd« der deutsche Abgeor»n«tenklub nicht in der Lage fein, in der Geaeraldebat« e für da« Budget zu stimmen. (Leifall.) Politische Rundschau. Inümd- Annahme der Konvention für den Hosen von Saloniki. Am SS. Februar begann die Stupschtrna die Spezialdebatte über da« B idget und zwar wurde al« erste« daS Budget, »er Obersten Staatsverwaltung in Verhandlung gezogen. Dazu sprachen die Abgeordneten Ekulj (Kler.). Agatanov < (De»^) und Laj'f (Land.) Die Ausführungen aller drei Redner gipfelten hauptsächlich in Angriffen gegen d'« radikale Regierung. JnSdesoader« Adg. Ägaianvviö griff die Regierung heftig an und erklärte si« al» Ursache der Korruption,V-rordnungund Ungerechtigkeit, di« im Land« herrschen. Daraus wurde d,« Sitzung geschloffen. Nachmittag trat die Skupschtina zur Beratung der Konvention über die Freihafen?»»« veniion in Saloniki zusammen. Abg. Mita Dimi» t'ijkv i! (Rad.) legte al« Berichterstatter die Be» deutung der Konvention für unser« Wirtschaft nnd den Handel dar und gab der Hoffnung Ausdruck, daß ste einstimmig werde angenv»««» werd«. Ra-men» de« Demokratischen Klub» erklärte Abg. Dr. Zurja H amen kovlö, daß fein Klub für vie Konvent?»«» stimmen werde. Da sich niemand »ehr zu Warte meldet«, ergriff Außenminister Dr. Rtiröt da« Wvrt. u« auf einige Aukführunzen de» Bouetmrr« zu antworten, worauf d>« Konvention mit 140 Stimme« einstimmig angenommen wurde. Dasselbe Resultat ergab auch di« Abstimmung über die Einzelheiten, woraus die Sitzung geschloffen wurde. Die BudgetspezialdebtNte. Zn der Parlamenttsitzang am 1. März unter» breit.ten der Berkeh««- und »er Innenminister der Nationalversammlung den Gesetzentwurf über da« Uederunkommen bezüglich der administrativen und technischen Reorganisation der Südbahnstreck-n kaut der Konvention bezüglich deS Transitverkehr! und der Kommunikationen auf den Strecken der Süd» 19 «Beste 8 bahngesellschast Donau Save-Adria sowie auch über den Abiauf M Privatvermözers urid de« Ber-»ügen« der Fond« der SitdbahngeseVschast. Di? Ätinister beantragen die Dringlichkeit dieses Gcip projekeS. Buch der Ausschuß über die defiril'veAd-grenzung mit Rumänien uuteidreitet seinen Bericht. AlS erster Redner in der Budgetspezialdebatte ergreift im Namen »er MoSlim« da« Wort Abgeordneter Hussein Äiiif, der Punkt um Punkt die vndgetposten über die Zentralverwaliunq fritiftert. AlS zwetter Redner spricht der gewesene Finanzministcr Dr. Sosta Sumanu»>, d.r auf G.u«d der Posten dieses SapirelÄ die Irrealität de« ganzen Budgetent'vurse« darlegt. Die in da« Nudlet nich? aufgenommenen Verpflichtungen aus diesen Posten betragen 750 M Honen, die aus berei« G.s tz gewordenen Proj.tteu oder solchen, die jtzt zur Annahme gelangen, resultieren. Re»ner b spricht auch d e mißliche Verwaltung der tztaa Sdomäue Belj». DaS einen Wrt von drei Milliarden Dinar b,tragende Ä»t soll nach dem Regier«? gsproj^kt« mit SO Milloven verwaltet werde«, wa« unmöglich trscheine. Ein ruhiger Tag im Parlament. Ja der S tzung der Nallonalvcrsammlung am 3. März wurde nach Erledigung der Fo maltiäien znr Dringlichkeiisdebatt« über die J^letp-llation Grisogono« un» Genossen über die HandelSvertrag«-v rhanblungen m»t Italien m Bezug aus Dalmatien geschritten. Nachdem bei der Arstmwung die g»> ii-gente Anzahl von Abgeordneten nicht im Saole an. wesend war, wird die Znterpillation den vsryeschrie-denen AmtS»eg n bmen. Zn Einlaufe besän» sich auch doS Memorandum der O ganlsatio» „Eü-h u oder Tod'. Hieraus wurde zur Spezialbudgetdebatte geschritten, über welche der radikale Abgeordnete Mlletic, der Bauernbündler Mo^kovljev'e, der De» mokral Gsorgjev c der Brrichterstatter der Majorität Malsimovit und Fmanzminitter Dr. Stojitiriooiö sprachen. Die Sitzung wurde hieraus geschlossen. Der Dschemlet auf dem Scheidewege. Für DonnerStai, din l5. d. M, wurde die Interpellation d s Dschemiet über da« Blalbad dcr Behöben in Südsetb'en aus die Tage^ordounz »er Skvpschtina getetz'. Für die Interpellation herrscht allgemein großes I-lietesie, weil davon d-e weiter« Haltung de« D>chemict gegenüber der Regierung udhängr Der Dfch'.mtrt drohi, du« ec v?n fcrt Re-g'erung ^drücken w?rde, wenn nicht olle se.ue For« dirungea ersüllt werden. Ans dirs« Wttx würde di« Regierung ihre letzte Stütze sür die Mehrheit ver» «inren, »och nimm« man al« sicher an, daß efl dazu nicht kommen werde, da die R^ierung in der kürzesten Zeit mit dem Dfchemiet Verhandlungen einleiten will. Zn der Frage der obigen Interpellation kann sie kerne Konzession«!! machen, da die« «ine starke Prinzpienjrage ist, »der die Radikalen hoffen, daß e« zu ei?er Äsung kommen werde, w?il der Dschemlet viel Grund da«, in seiner Haltung gegenüber der Regierung vorsichtig z » fein. Vor einem Kriege zwischen Jugoslawien und Bulgarien? Wie der Berliner Lok^lanz«ig«r «els«t, find in London alarmierend« Nachricht«» über di? Loge am Balkan eingetroffen. Min spricht über die be» vorstehende SriegSertlärung Jugoslawien« an Bul» Marien. Ueber eine Million jugoslawischer Truppe« feien an der bulg irischen Grenze konzentriert. In Londoner Lreise» spricht man, d,ß Jugoslawien bloß aus einen neuen (S.nfüll der bulgarischen Komitadschi wartet, um ans da« bulgarische Territorium ei«, marschieren zu können Die griechische Regierung ist besorg«, da^ Jugoslawien unter irgend einem Bor-wand Saloniki be'etzen wird, um aus diese Weise zu einem nationalen Hasen zu kommen. König Ale» xander sei bestreb', an« Jugoslawien den mtichi,Asten Staat aus dem Ballan zu schaffen. E.ne Aendeiuug der Beogradcr Regierung sei die einzige Möglichkeit, emen neuen Balkankeitg zu verhindern. Ministerrat. In seiner letzten S-tzung beschäftigte sich der Ministerrat mit der wneren Lage. Laut «iner Meldung der Breme wurde insbesondere über dir Zagrebe? Lersammlung der Radi^partei gefproch n. Da dies« schon so oft erklärt nnd beschlossen hat, nach Be»grad tommen zu wollen, h.i« die Regierung auch die neuerlich entgegengenommene Nachlicht, daß die Radieianer »ach Beogrrd kommen, mit einer gewissen Reserve enigegengenomm-ti, ab«? i-n«e,h,n di« Aenderungen beip ochen, di« entstehen würden, fall« die Rad^aner wirllich in» Parlament kommen. Die Regie, ung glaubt, daß chr trotzt« gelingen werde, da« Budget im P >r'amente durchzubringen, da die Mandate der R> ordnen höchstens erst am 1. April veri. fi<' werden könnten. Wenn «« aber drnnoch der Opposition grlin^rn sollte, die Regierung zu stürzen, ko w»d ihr wohl nichts andere» üd'i, bleiben, al« Niuovhten vorzunehmen. Die Wahlen würde der «»ficht der Münster noch wieder die Radikale Partei vornehmen. Die Radikale Partei rechnet damit, daß ter rpp7siil0'ielle Block keineisal!« di« Regierung iidernehincn kann. Selbst im Falle, daß die Oppo-stiionrparteien ein» ArbeitSrezierung kreieren und im Parlament« arbeiten wollten, kö:>nte die Radikale Partei nur gewinnen, da die fbali'.ioi mit Radic nud 5p tho der Popularität der demokratischen Partei tiur schaden kö>nte. _ Kurze Aachrichlen. Die deutsche tkandidatenliit« für di« Wahlrn in die italt«nische Sammer ist seruggestcllt: Listenführer ist D.-. Karl Tmzl; Dr. Sternbach ist Sand bat des Pustei' und Eifackiale?, Mu^elter v rir>tl d,e Weinbauern. — Die La^e iu Tiiicheulaud hat sich verschärft; die Moiarchisteo habe», zohtreich: An-Hänger gesund'v; man erwanet schon täglich die Ausrufung »er Militärdikta'ur. — Der deutsche OrtSschulrat in I >lau ist ausgelö!l worden. — Die Sinder, di« der amerikanische Präsident üti colet bet feinet H.mordunz aetragen hat, sind bei einer B:r« steigerung um 1300 PzunS verkauft worden. — I» Zürich ist die D.v!se Budapest gestrichen worden. — Die BisatzuncSb>hörd/n im Rheirlrnd« forderten ein« auf mrhr a?« 600.t)00 G?i»»ark veranschlagte Siitrne für schw:re Ariiilerie ia Born an; server verlangen di« Franzosen eine Saieene sür die Tel«, ^rapbenkompagnlr und drohen im Fille der Ber-Weigerung mit der Veichlagnahme der Bonner Uri-v'rsiiä». — Engsand w>rd Rußland nur S edii« ge» wädr?n, wenn Rußland i-ör- S ar'S und Privat» schulden an Englan) an« der Vo-kriegs. «ud auS der SriegSzeit anerkenne. — Mox Linder un» seine F:au st d i» Wien au e'nec Be>onalvergisiung er-k.onkt. — Im Ha»buigcr H>sen sind die Zu-5e Aufhebung der 36p?vzen!igen W:r>abga^e von ailea au^ Deutschland »ingisüh ten Waren vorsieh'. — Während sich die Arbeiterschaft der Haniburger Elseniudnstri« mit der C nsühru-'g der neunstündige» Arbei'Szeit einverstanveti erklär», galten die Arbeiter auf den Werften am Achlstündent.ig fest. — D e sozial»«-no-kratische Partei hat Nooke alS Reichstag»ka«di»a!en oufgest.llk. — Ameiika beschäftigt sich eben mit de > Bedingungen, unier denen es beeelt wär«, auf einer internatlonclen Wirt!chafttkons«renz venr«t«n za sein. — Die belgische Sam«er ha: «1 85 g gen 79 Stimmen daS französisch belgische Wicishasteab-koomen abgelehrt; iusolgedtss-n hat die Regierung >hre Demission gegeben. — Ji Kreisen de« unno. tisch.n HochadelS ist eine Hilfsaktion für dir könig-lich« Familie in Gange; b:8 j tzl find mehrere hu„. deet Meterzentner Wnzen gesammelt worden, die schließlich in G:!d umgeietz? werden sollen. — In Mix so haben die Rigiernugstruppen Über dir Auf-ständischen «inen g>oß?n Lieg erfochten. — In der rumänischen Sammer kam es anläßlich der Debatte über die Staatedürgerschaft zu wüsten P>ügelei«n, weil der ungarische Abgeordnete Sandor erklärt hatte, der iu Verhandlung stehende Gesetzentwurf r>erletze ten Fric»«nSvkr»ag. — Ein« religiös« Sekte in Teheran verlangt et« Ausrufung Persiens zur Republik. — Seil Sonntag herrsch: im Sustcn» qebiet« bei Fiume schwerer Borasturm. — Ansang« März werden von Spezia aus da« italienische La-nonenboot .Eiauninr" und «m Torp.'dvbovt zu einer Fahrt Ausfuhren, di: üder So«stauti»opel. Sonstanza, Rustschuk nach Beo^rad und Budap st süh-ea soll; von fcort wi>d da? To p »oboot nach Pveßburg, Wien, Pnssau und Regen«burg sahren. — Die Italiener besetzten d e Oafe von Ghadame» an der Westgrenze von Tripolis; si: beherrschen dadmch die Mü-dung der gropen vom T'chadsee zum Mittelmeer führenden Sarawanenstraße. — Prin ztssin Louis« von Belgien, voimaltg« Prinzessin von ^»chfen-Sodurg nnd Gotha, ist am Sa«»tag, dem l. M&iz m W'etdaden infolge «iner Herzlähmung plötzlich gestorden. — In «iner Sitzung de« Au«-schaff.« der Studentenschast i-> Berlin wurde «in Antrag aus den Nawrru« claufuS für di« jüdischen Stndiereuden mit SV gegen 23 Stimmen ang«nom«»n. Aus Slsdl und ?and. Todesfälle. Au« Sevnica wird berichte«: Am 26. Februar starb hier di« Gattin *«« hiesigen Advokaten Dr. Jefenko. Der unerwartete Tod der herzensguten und allgemein beliebten Dome erweckte allgemeine Teilnahme. — Aus Sloven«ka Bistrica wird berichtet: Am Dienitag, dem 86. Februar, verschied hier Herr Franz Lederer. Steuerexekutor, >m 74 L>benit sich vor allem der Bürgermeister Herr Daniel O»erzu vet dient gemacht. Das l. Vundes-lSymnastum in Graz — 350 Jahre alt. Am 12. November 1573 würd« tn Äroz eine Lateinschule gegründet, die Bor» Sängerin dei heutigen I. Bunde» > Gymnasium« am Tumm lpl .tz, deren Schicksale der bekannte Historiker Peinlich gelegentlich der 300 Jahrseier 1874 in einer eigenen Abhandlung ausführlich dargestellt hat. Unter Beteiligung aller B-.vöIkerung«schichteu von Graz, ja d?« ganz«., Landes, ward: dies« Jahihundertfeter im Sommer 1874 festlich begangen. Seit dem ist wieder ein halb.« Jahrhundert verstrichen und dies« altehr-würdige Anstalt rüstet sich, da« 350. Jihr ihre« Bestandes nicht sang« und klanglos vorübergehen zu I .sien. Im Lehekö-p-r df« Gymnasium« hat stch hiezu e!n vorbereitender Ausschuß gebildet, der die Bor» arbeiten zur Gedenkfeier »urchführt, die, einer alten Sitte emiprech-nd gegen Schluß de« Schuljahre« stat fr iden soll. Liebenswürdigerweise bat Hosrat Lan,e«schuli»>sp!klor Dr. Sarl Rosenberg als einstiger Schüler der Anstalt den Ehrenvorsitz übernommen. Ehemalige Schüler werden schon jetzt ersucht, ihre An» ichristen mit Atiiithrung ihrer Studienzeit der Direkiiou '"s l. Bunde«.Gymnasiums in Graz, Bürgergosse 1b, bekannt zu gebe». Ein Zwischenfall beim Maskenkräni-chen des Gonobitzer IL. G. V. Aus Sovjice wtrd deriqtet: Am 1. Äär^ d. I veranstaltet« der Goe.obitzer Männergefangverkio «in M^Skenkränzchen, de» nur geladen« Gäste Zatriit hatten. Da» Sränzchen war äußerst gut besucht und ist trotz de« im folgenden geschilderten Zmischenfalle« sehr ange» nrhn verlausen. Um halb zwei Uhr früb kamen einig« Mitglieder der „O.juaa", u. zw. kgl. Bezirtt-ticra^zt S.'nda. G-richtSkanzliit Boikmo und L.hrer Majer mtt — hört und stau tt! — zwei L.hrer innen, <« ist di»« Hrl. Rav c von der hiesigen Knabenschule nnd Ftl. Zmardelka von der Schule zu Prihova, ungerusr-r und un«lngelad«n in die Vergnügung», räumlichkeiten in der Absicht, hl« Unterhaltung zu stö-en. Da all«« gut« Zur,den, die Lokale zu ver» lassen, nicht« hals, wurden di« Lrut« kurzerhand entse^nt, wobei sich di« beiden Damen ihren Begleitern ebenbürtig erwiesen. Sonderbarerweise gingen sodanu einige von den G:uanLten zur hiesig«» Gendarmerie und verlangten, daß die Sperrstunde um 3 Uhr srüh püi ktllch eingehalten werden müsse. Wirklich erschien schon vor 3 Uhr ein Gendarm im Dienst« und überwachte die Schließung ix Unterhaltung. Wir fragtn nun die kgl. B«zirkSH>ruptmon»schaft m Sons er, ob dies« der Geudarmrrie den Auftrag er» teilte, d?e Sperr«anve zu überwachen — »a« nach unserer Anficht Sache der OetSpolizei ist — und ob die Tätigkeit dieser vom Staute crngrsteLten und gewiß auch von unseren Stenergel^m» bezahlte» Beamten und Lehrer darin gipfelt, deutsche Ui,»er» Haltungen zu stören. Es kann darau« «rsrhen werde«, wohin l« führt, roern fünf Angestellte de« Staate» sich derartige ArSich Stangen izufchaldeu ?o»m?n lassen und solchen L hrkrn und L.-Hrerinnni die Er» ziehung der Sinder anvertraut wird. Nicht eine neue deutsche, sondern eine slowenische Druckerei. Unter dieser Ueberschrist berichtet „Slov. N^ro»" au« Maiibor: Sogar tn ernst zu nehmenden slowenischen Preisen wur»e behauptet, daß e« den Deut chen trotz der siowenrfchm Protiste gelungen ist, et»« neue Druckerei zu eröffne», nur daß sie d>e> au« Vorsicht in der Särntnerttraße und nicht, wie beabsichtigt, in der Alexanderstraße errichteten. Mau sprach von einer heimlichen nicht-I'.chen Uebersährung der Maschinen und andere» Material«. Wie festgestellt wurde, ist an diese» Mu»< Weitn nur soviel wihr, daß in der Särntnerstroße dieser Tage tatsächlich ein« neue Druckerei errichtet *ttti 4 tllliec «tttaoy niwr 19 wurde, aber diese Druckerei ist slowenische» Eigentum, u. zw. der Sunstgesellschaft „?Zba*. die auch dieser Tage schon den Betrieb ausgenommen Hit. Di« Druckerei, di« sür künstlerisch« Reklame unk kommerziell« Drucksorten eingerichtet ist, wird in Kürze mit den neuesten Maschir.«n ergänzt werken. — Wir müssen die Errichtung dieser Druckerei aus da» herz-lichste begrüßen, da nun Bivgrad den Bluff von der «irischastlichen Unnotwendigkkit neuer Druckereien in Maribor mit bestem Willen nicht »ehr wird glauben können Ja, ja: Quod licet Jovi . . . Ein Opfer des slowenischen Faschismus. Unter dieser U-berschrist bcüdjut die Mar-burger .BolkSliimme": Die slowenischen Faschisten hielten vorige« Jahr ein Fest in Slov. B'Ilrica ab Dir Bevölkerung wurde von kiesen Leuten über-fallen. Ja ker Stadt wurde geschossen wie in Wild» West und aus allen Ecken und Enden sind Fenster-^Heiden elngehaut worden. I» Hotel Neuhold ver-suchten einige Gä'te die Tür« zuzumachen, um sich vor den .Tiürmern" zu wehren, wa» ihnrn jedoch nicht gelungen ist. Durch di« nicht ganz versperrie Tür hat ein Faschist („Oijuna') eine ?o, 50 I.; Ba,bara Biodnik, Dienstbote au? Um ,. Ee!je, 57 I.; Ladov ka Zidar, Lehrerin au» Sv. Lenard, Ll I ; Franzi^ka Jc»t, Winzerin au» Umg. Celje, 60 I.; ÄgneS Posjave ö k, AuSzüglerin au» Smartno v R. bot., 70 I.; (Ricilia Eluviak, Arbeiter»gattin au» Platqadl ce, 42 I.; LtauiilauS Roaisak, Lind au« Teharj«; Juliana Petek, Kind au» P«tro?te, 2 I.; Andreas Kojnik, Winzer au» Oplotnica, 64 I. ; Josef Kadivnik, Gemetnd«armer au» Brezje, 59 I.; Mirko Blaha, Tischlergehilfe au» Eelj«, 27 I.; Franz Solob, Tischlergehilse auS Novccerkev, 29 I.; Elisabeth Funda, Taglöhnerin au» BraSlodce, 69 I.; Leopold F dlcr, Hilfsarbeiter au» ^kofjivaS, 17 3.; Josef Zupar c, FadrikSarbeitertkind au» Teharje, S I.; Georg Rupnik, Fabrik»arbeiter au» Umg. Celje. 66 I.; Rudolf Borian, Besitzer au» Dobrna. 49 I.; Aloi» Bezgoviik, Maler»kind au» Umg. Ci!je, 2'/, I.; Sa l Medoed Fleischer, gehrlf« au« Frankolovo, 32 I.; Maria Jazbec, Ja« wohnerin au» Zidaniv-ost, 63 I.; Maihia»Pzv^nik, Maurer au» Äcjnik, 63 I.; Thoma» Paj, Klein-befitzer au» Blc.nka. 90 I.; Zlalica Tk^v«. Post-beamtenSkiud au» Umg. Eelj«, 2 I.; Jofefin« Li« pd.iil, Tischler»lochler au« Dobrna, HJ.; Alexanker Lkornik, BentzerSkind au» Zasem, 9 Tage; Maria Lukanc, Gemeindearme au» Teharje, 50 I. Macho die p. t. Damen von Celje und Umgebung aus meinen erstklassigen S « «I zur Anfertigung von Kostümen, Mänteln, sowie Mantelkleidern aufmerksam. Neuest» Modeblätter eingetroffen. Erstklassige Arbeit. Eleganter Schnitt. Tadellosen Sitz sowio aufmerksame Bedienung zusichernd, zeichnet Hochachtungsvoll 1. lvacic, ?retai ulica 10, II. Stick. Kontorist der slowenischen u. deutschen Sprache Tollkommen mächtig, sowie in allen Kanzleiarbeiten versiert, acceptiert Franz Matheis nas]., Brezice ob Savi. Gesucht wird Mädchen für Alles oder eine "NVitwe für alle häuslichen Arbeiten; die aueb kochen kann wird bevorzugt. Offerte sind zu richten an Ruzica Stern, Tovarnik (Srijem). Gesucht für Maribor ein tüchtiges Fräulein als Stütze perfekt im Haushalt und Küche. 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Gefuiiden Boitn Feuerwehr-Krltn*chen im Hotel Union wurde in der Damen-Garderobe eineilberne» Armband gefunden. Dia Verluittrl^erin kann dasselbe ia der Lvderhandlung bei Herrn Joh. Jellens, PreiernoT« ulica 19, abholen. •«••••MM ••••••••••••$•£• Warnung. Wir warnen zum wiederholten Male jedermann ohne unsere mündliche oder schriftliche Einwilligung auf die Namen „Vtnzenz Janic, Amalie Janic, Karl Janic-Erben" Geld oder Geldeswerl zu borgen noch auf eine eventuelle Erbschaft zu verleihen; wir werden auf keinen Fall solche an uns gestellte Forderungen honorieren. Celje -%alec, am 1. März 1924. Amalie Janii, Private. Males Janiü, Inhaber der Firma Vinxenz Jaaid. erhält man raschest zu massigen Preisen in der Verelnsbnctl-druekerei „Celeja" In Celje, PreSernova nl. 5. 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