M «8. Di«stl»g an» O. I»«ui »848. I l l y r i r n. Hai bach, am 5. Juni. Die neulich in unserem Samstagsblatte gebrachte kurze Nachricht über die Gefangennahme von 2000 Mann und Eroberung von ll feindlichen Kanonen am Curtatone, bestä tigt sich zu unferer größten Freude vollkommen, wie die Leser aus dein nachfolgenden Armee-Bulle-t i n Nr. l:l, . <. M., vorgetragen und zur weiter» Vorlage an den Reichstag vorbereitet werden. 2) Nachdem der ständische verstärkte Ausschuß vom h. Ministerium drö Innern ermächtiget worden war, über die Frage: in welcher Art künstig bei dcn Provinzial-Landtagen die Intelligenz, die In dusirie, die lu'cbt adelichen Gutsbesitzer und der Bauernstand, welche bisher keine eigene Vertretung hatten, zu vertreten ware — zu berathen und einen Beschluß zu fassen, so ist beschlossen worden, den nächsten ^rovinzial Landtag prooiforisch in der Art zu bilden, daß (ähnlich mit jenem in Steier mark) die Landtags Versammlung aus 3 Theilen zu bestehen habe, nämlich aus >8 Gliedern der bis her landcagsfähigen und der nicht adelichen Guts bcsitzer, mit Einschluß dcr geistlichen Bank, dann aus 14 Gliedern der Städte und Märkte, del Montan-Industrie und der Intelligenz, endlich aus »8 lmterthänigen Grundbesitzern aus der gan zcn Provinz, welche sämmtliche Landtagsmitglieder aus ihrer Mitte durch sich selbst zu wählen seyn werden, worüber die ausführliche!» Modalitäten be sonders entworfen und den Interessenten werden bekannt gegeben werden. 3) Eine von einem Mitgliede des verstärkten Nur gerausschusses gelieferte Ausarbeitung über dlVkünf tigc Municipal ^crsassung der Städte, Märkte Und Landgemeinden wurde vorläufig zur Erörterung einem eigenen Comit<> zugewiesen, um sonach beim verstärkten ständischen Ausschusse vorbcrathen, als dann beim Provinzial'Landtage vorgetragen, und endlich an den Reichstag geleitet werden zu können. 4. Ueber einen Antrag des hiesigen LycealLehrkörpers sür Errichtung einer Universität in Laibach, wird sich vom ständischen Ausschusse für die volle Anerkennung der Zweckmäßigkeit und Nothwendigkeit dieses Antrages mit dem Beifügen ausgesprochen, daß die dermaligen finanziellen Verhältnisse der Stände Krams denselben eine Beitragslcistung zu ! den dießsälligen Kosten nicht gestatten. Oeffeutlicher Dank Bei dem am 30. v. M zur Feier des Na menSfcstcs AUcrhöchstseiner Majestät vom hierortigcn slovenischen Vereine veranlaßten Concerte ha< sich der dem Na t ion a lga r d e. Fon d e gewidmete Reinertrag mit 9. p. Oberstlieutenant und Garde-Commandant. NZien und die Provinzen Das Verhältniß der Provinzen zur Stadt Wien ist bis zu rinem gewissen Grade cin oppositionelles geworden. Diese Opposition kann man in zwei Classen theilen: die eine Classe ist die des Adels, und Veamtenstandes; sie ist die beim Umschwünge der Dinge am meisten betheiligte, und nach jedem Mittel zur Rettung ihrer alten Existenz haschende. Wie in Wien, so auch in den Provinzen, ist sie der natürliche und zum Widerstände berechtigte Feind der Ne. sonn; es wäre albern, von ihr zu verlangen, sie sollte sich mit gemüthlicher Resignation ihre Ober-Herrlichkeit nehmen lassen. Denn nie ging die Suprematie freiwillig aus einer Hand in die andere, sie mußte immer abgerungen und gewonnen werden. Daß diese Classe in den Provinzialstadten einflußreicher, und die Resoimpartei einschüchternder austreten kann als in Wien, ist klar, wenn man bemerkt, daß Adel und Beamte in Städten zweiter und dritter Größe seil Jahrhunderten sür die Träger der Nildung und staatlichen Macht gelten, und daß diese tief wurzelnde Anschauungsweise durch die Dialectik und Beredsamkeit von erst kurze Zeit wirkenden, den Adels« und Beamtencultus bekämpfenden Journalen unmöglich schon verwischt, annullirt seyn kann. Es fehlt in Provinzialstädlen größten Theils an jenen geistig und materiell unabhängigen Menschen, die Muth und Einsicht haben, den noch immer die Gewalt und die öffentliche Meinung sür sich besitzenden Corporationen nur besonnen und gemäßigt die Stirne zu bieten; der noch furchtsame Wille kann den lange gekrümmten Rücken nicht urplötzlich gerade machen; es ist sür beide Theile kein Leichtes, sich in die Formen des neuen Benehmens zu finden; es ist schwer, den Herrn, schwer den Diener zu vergessen: kurz ich möchte die Sachlage in unseren Provinzialstädten eine spannende Verlegenheit nennen, die nur hie und da kampflustige Augenblicke hat, dann aber gleich wieder in die alte, zuwartende, schwüle Unbehaglichkcit zurücksinkt. Die freie Presse kann diesem provinziel-politischen Asthma keine Lust geben, denn wer soll schreiben? Der Adel, der Beamte, der Bürger'i Wer von allen denen hat sich bisher um Journalistik in der Art gekümmert, um jetzt in ihr ein Mittel zur Bekämpfung der Gegeninteressrn suchen zu können? Man füblt sich in der Mündlichkeit genirt, mit offener Brust in die Tagsfragcn einzugehen, viel weniger steht das aufschriftlichem Wege zu erwarten. ^<>l-^>lu «nun«»!!. Die freie Presse ist uns Leuten der Provinz ^eine unheimliche Waffe, und zwar aus zwei Gründen . erstens: weil wir sie nicht recht zu handhaben verstehen, zweitens: weil wir fürchten, wir könnten uns, wenn wir sie recht fassen, daran schneiden. Es ist leicht, in Wien ganz offen zu schreiben, weil ich überzeugt seyn kann, ich sinde für jede Meinung eine Partei, die mir ihren Schild vorhält; aber anders ist es bei uns! - Wir haben ein strenges Preßgesetz, das ist dcr Provinzialgeist, der sich nicht wie ein Wisch verbrennen läßt, sondern dcr respectirt seyn will, und dcn, wenn man ihn ignoriren möchte, der Feind des Fortschrittes immer als unübersteigliche Bar. ncade vorschieben kann. Wie cin mürrischer alter Mann >M er mit Nachsicht behandelt seyn, und nur Ge? Hl6 duld wird ih^n gewisse verfolgte Idem cms dem Kopfe zli reden verstehe». Eine zweite Elasse der Oppositionellen sind die gegen das Tollkühne der Wicnerwirthschast cingmom »uencn Besonnenen, und zwar sind diese Männer Feinde derselben, ohne dem Adel oder der Bureaucratic anzugehören, weil sie im stürmischen Zuwcrkgehen der Wiener den Schiffbruch der Monarchie ahnen, und weil sich ihre Pietät sür Oesterreich, wie natür-lich, empört fühlt. Uns Provinzlern ist, ich weiß nicht ob zufällig, oder doch ein wenig absichtlich zugebracht worden, daß die Nädcr der politischen Tcu-fclsmühle in Wien nur Ausländer, Juden und Studenten bewegen; daß man der Regierung Alles ab.- und dem guten Bürgern AlleS aufzwingt; mit ei-nem Worte, daß unser Aller Hab und Gut Gefahr läuft, durch einen Studenten- und Litteratenjux verloren zu gehen! Da wir Leute aus der Prooinz keine Schwärmer für den (Kommunismus, und gewohnt sind, nach gewissen Seiten hin zu horchen und zu glauben, so konnten wir unmöglich zu dem großen Wiener Schauspiel applaudiren. Zu allem Ucbersiusse endlich ließ der Kaiser, oder eigentlich Graf Bom brllcs, einspannen!! Jetzt riß unsere Geduld. Nach Wien flog der Fehde, Handschuh und nach Innsbruck war man so gütig, in AUer Namen eine Adresse zu sckicken; so geschah es in Gratz, so in Laibach, Kla qmsurt und Salzburg. Aber weiß Gott, wie und warum der Separatismus, dieser böse Geist des Iahrhundcrtcs, auch hier wieder sein Gugucks-Ei hineingelegt? Die Adressen gebaren Gegcnadresscn und man lächelt hie und da den, barricadcnbauendcn Wien freundschaftlich entgegen So sehr uns sympathische Bande an das Schicksal des Kaisers knüpfen, so lebendig regt sich in uns sür die große, unglückliche Stadt eine gemischte, unklare Empfindung, die täglich weniger Mißachtung, lind immer mehr zur Bewunderung für ihren Muth und ihre Aufopferungsfähigkeit wird. Nur zwei Umstände sind es, die den Ausbruch der Sympathien für Wien niederhalten; erstens: man sieht dort nur Bestrebungen sür die deutsche Sache mit grimmigen Seitenblicken, besonders aus die Sla-vcnintercssen; zweitens: suhlen sich die Provinzen in sofern verletzt, als man in den Wiener Maßyahmcn ihr Gutachten übcrftüßig findet. Könnten wir uns aber bis zu der Einsicht er. heben, daß jeder Schritt Terrains, den die Wiener Stürmer in ihrer einseitig deutschen Richtung den Feinden der constitutionellcn Freiheit abgewinnen, zu. gleich ein Gewinn für unsere Sache ist, so würden wir sie, von diesem Augenblicke an, auch für die Vor. kämpfer unserer Interessen erkennen müssen. Und wie uahe liegt nicht diese Ansicht? Die Dcutschthümelei der Märzbelden ist und wird eine unpractischcNeben, sache bleiben, die brauchbaren Resultate aber, die wir ilmen zu verdanken haben, erwachsen aus der konsequenten und erfolgreichen Bekämpfung des alten Systems: und das ist der Boden, auf dem sie jetzt noch stehen, wie im März; noch sind sie dieselben, uocl) kämpfen sie für dieselbe Sache gegen denselben Feind, und nur die geschickte Hand reactionärer Es. camoteurs wußte die Scheidewand nationellcr Befürchtungen zwischen sie und uns hinein zu changircn! Was den zweiten Punct betrifft, nämlich: unser Vcrurthciltseyn zu der .Nolle des alten Chorus, der, ohne mit zu agircn, nur Reflerioiien über die Großthaten Anderer machen durste, — so ist dicse Lage wahrlich keine befriedigende und behäbige, mehr noch, unser konstitutionelles Bewußtseyn empört sich gegen die Adoption von Errungenschaften, in denen wir Männer der Provinz nur Antheil seyen, ob mit eigenen Augen, oder durch eigens dazu geschlissene, uns vorgehaltene Glaser, das gehört nicht hierher. Auch in den März. Revolutionen hatten wir unsere Hand mchtmit im Spiele, aber wir nahmen mit Freudcnthrä-nen das Errungene «„, und das Gefühl, daS wir sue die März-Männer hegten, war der schöne Neid um den Vorzug großer Thaten! Anders erschienen uns die Mai. Helden. BW s^„ ,-„ ^,„„ statische Dränger, die vergessen haben, daß auch eil, Stück- cl>en Oesterreichs außer den Schlagbäumen Wienö liegt, die sich als Monopolisten der Freiheit aus ihre Barricadcn stellen und da meinen, wir Leute aus den Provinzen würden sie für unsere Herren halten, weil sie auf umgestürzten Karren stehen. So raisonnirt der Geist der Provinzen! Aber ick frage diesen klugen, besonnenen Geist, ob seine Tactik, ein provin-zionelles Gutachten einholen zu müssen, immer an, wcndbar ist? Schnell fliegt die Gelegenheit, und wer sich erst einen Erlaubnißschein zum Angrisse holen wollte, wenn ihn ei.ie Gefahr überfällt, der müßte oft ein Opfer seiner Loyalität werden. Warum hatten wir gegen das eigenmächtige Auftreten Wiens im März nichts einzuwenden? und jetzt, ist denn die Sache, um die es sich handelt, eine andere gcwo» den? ist's nicht vielmehr die nothwendige Konsequenz, was man neuerdings für sich und uns errungen? Muß man in einem Staate, wie in miscrkm, wo die einbüßende Partei noch lange leben, und folglich noch lange nicht vergessen wird, was sie verloren, nicht die entschiedensten Garantien der schwachen Freiheit haben? und uns will das nicht einleuchten? sind denn unsere Augen seit zehn Wochen andere gewor-den? Gewissermaßen, ja, damals sahen wir mit uw sercn Sinnen unbefangen und wahr, wir jubelten lind waren einverstanden; seitdem aber sind viele Dinge durch unsere Seele geflogen; Sorgen, schlaflose Nächte, schlechte Geschäfte, die glatte Zunge des Bösen, alles dieß hat uns die Lust an d.er Freiheit verbittert. Mißmuth und die List der Gegner halten uns entstellende Brillen vor, und endlich die Ent fcrnung des Kaisers schoß uns einen Pfeil in den empfindlichsten Fleck! — Muth, ihr Fortschrittsmän. ner der Provinzen, noch ist nichts verloren, als die gute Laune. — Es war bei allen Revolutionen das Schicksal der Provinzen dasselbe; die sich bekämpfenden Korporationen benutzten sie stets zu ihren Fluchtstä'ttcn, wohin sie, geschlagen sich warfen, wo sie neuen Halt suchten, und von wo aus sie wieder verjüngt am Kampsplatze erschienen. So in England, so in Frankreich, so in» mittelalterlichen Italien, Die ^ Politik der Provinzen war immer eine schwankende und unselbstständige. Das Alte steht dort fester und länger, und das Neue findet weniger muthigc und geübte Hände; — so sind sie anfänglich bedachtsam, zusehend, konservativ — sie sind Uhren, die später gehen, aber sie rücken doch auch vor. Und hat ein Mal ihre Stunde geschlagen, dann ist ihr Geist so schwungvoll, so licht, so urkrästig, wie jener, der Me-tropolen; ja die Freiheit spiegelt sich idealer in dem ruhigen Gemüthe des Landbewohners, als in dem ehrgeizigen des Großstädters. Auch die Provinzen Oesterreichs, in denen jetzt die banquerottc Partei der Retrograden mehr als je mit dein schlichten Geiste der Bewohner liebäugelt, müssen sich durch die Schlingen und Fallgruben, die man ihnen mit Proclamations- und Adressenblumen überdeckt legt, zur Erkenntniß des 15. Mai emporarbeiten; sie müssen ihn in ihrer Art ergänzen helsen. Und das soll und wird kommen, wie sich die Stimme von der Höhe aus dem Thale wieberholt. Der hochherzige Kaiser, der einzige Unfreie im freien großen Oesterreich, wird von den Bergen, wo die Freiheit wohnt, befreit zu.-rückkehrcn in sein leeres Haus, und die Provinzen, ich fange an es zu hoffen, werden sich in constilutio-ncllcm Einvernehmen um seinen Thron stellen. Das ist die heilige Petition unscrer Herzen an den obersten Lenker politischer Geschicke, die gewiß beifällig jede Hand unterzeichnen wird. Lalbach am 4. Juni l848. !),-. «!<»! l'ull. G r k l ä r u u g. Gestern erschienen der Hr. l)? Hradcczky, der Hausbesitzer Hr. Fröhlich, und der Bergwerks-Inspector Hr. Sunko in meiner Wohnung und machten, angeblich als Abgeordnete eines großen Theiles der Bewohner Laibachs, mir bekannt, daß die Stadt Laibach und die ganze Provinz Krain die Ansichten und Gesinnungen, welche alls meinem, in der „Laibacher Zeitung" von, 3. Juni 184« erschie nenen Aufsätze: »Die Reaction" hervorleuchten, keineswegs theilen, und daß allgemein befürchtet werde, dieser Aufsatz möchte von den Wienern, welchen wir Alle soviel verdanken, als der Ausspruch ei-ncr Partei in Laibach oder Krain angesehen werden. Hierdurch finde ich mich zu der Erklärung veranlaßt, daß ich den fraglichen Aufsatz bloß als den Ausdruck meiner eigenen subjcctivcn Ueberzeugung , auf welche Niemand einen persönlichen Einfluß genommen hat, der Oesscntlichkcit übergeben habe. Ich bin nicht der Mann, der aus irgend einem Grunde fremden Einflüsterungen in einer Sache huldigen möcbte, worin jeder rechtliche Staatsbürger nach sorgfältiger Prüfung der Verhältnisse frei und unbeirrt sich seine Bahn vorzeichnen soll. Zugleich muß ich aber auch auf meine Ehre, die, Gott sey Dank! unbescholten ist, die Versicherung aussprcchcn, daß Niemand sül- die Wiener eine freund-schaftlicherc Gesinnung hegen kann, als eben ich, obgleich ich das dortige Treiben tadeln muß Ich spreche offen und meine es redlich mit allen meinen Mitbürgern, selbst mit meinen etwaigen Feinden, und bin den republikanischen Bestrebungen einzig und allein aus dem Grunde abhold, weil sie nach meiner innigen Ueberzeugung uns bloß das größte irdische Unglück, den Bürgerkrieg,und nur den auswärtigen Feinden der Monarchie einen wirklichen Nutzen bringen werden. Selbstsüchtige Zwecke liegen meinen Bemühungen m'cht zum Grunde; der Selbstsüchtige hat nicht den Muth, die Wahrheit offen auszusprechcn, wenn er sich dadurch Feinde zuziehen kann. Nur der Uneigennützige begreift die volle Wahrheit des schönen Satzes: „Das Leben ist der Güter Höchstes nicht, der Uebel größtes aber ist die Schul d." Da ich übrigens in Erfahrung brachte, daß einige Worte in meinem Aufsätze dahin gedeutet wordeil seyen, als hätte ich die Wiener Professoren beschimpfen wollen, so musi ich noch bemerken, daß Niemand diesen Sinn in meinen Worten finden kann, der den Aufsatz aufmerksam liest. Die Herren Professoren in Wien selbst werden recht gut einsehen, daß meine bildlichen Worte nicht auf sie, sondern bloß alls die Urheber der Volksaufwiegelung Bezug haben. Wer auch nur die geringste Kenntniß von mei< ncm Charakter hat, wird mich für unfähig halten, einem der allgemeinsten Achtung so würdigen Stande nahe zu treten, dem ich selbst meine sittliche und wis-scnschastlichc Bildung verdanke. Laibach am s. Juni 1848. *) F. K. T heim er. W i e n. Mit Allerhöchstem Cabincttsschreibcn vom 22. Mai haben Se, k. k. Majestät aus den Antrag des Ministerrathes den Feldmarschall. Lieutenant Grafen Hoyl's, über sein Ansuchen, von dem Obcr.Eom-mando der National-Garde in Gnaden zu cltthcben geruhet. Nach dem Antrage des Ausschusses der Bürger, National Garde und Studenten, hat der inten-uuiufche Minister des Innern, über Einvernehmen und im Einverständnisse des Kriegsministcriums, dem Obersten v. Pannasch das Obcrcommando der Na-tional-Garde provisorisch übertragen, Se. Majestät, der Kaiser, haben mit Allerhöchster Entschließung, «ll.'ail'>,cl'er Z.ilu»«'- sind.'t sich. dl,s,r jülU'!> Aililel ^ge»»!»!', v»'l>""' loßl, den Oef^llrn - Ol'!>lam<0l!fficiali>n. Hr>l» Franz Tft<>' »>«,l, zu lnlt.i, , lüxftig il,,fnt> ,in !,»ü»>r.6 Blalc i»r k>"° iisssnllichunq ttir sei ix !nd!U!5„el!rn .'luli^t.'" und lf>"' Politik «»fsuchv» j» woll,» l.» coy old Kordl'H 417 ^ch^nhals, d^iiü i.en, (Ä M. Woylgemuth und Grasen Elam. Das Ritterkreuz dieses Ordens: Dem Obersten Baron Z o ^ c l v^n Raiser Jäger Rcgimentc; den H.niptlcuten Baron Kaas vom Gcneral-Quar-tiermeistcrstabe; Plochcl von Reisinger Infanterie; Adam Kortz von Erzherzog Sigimmd Infanterie; Nezni," ek,vom Slnincr Gränz - Regimcnte, und dem Artillerie- Obcrlieutenant Trenkler. Ferner das geistliche Verb icnstkrcuz dem Regiments - Eaplane Turinsky von Paumgartten Infanterie, und die kleine goldene Civil-Ehren-Med aillc am Bande den beiden Unter ärzten Wink cl Hof er vom l0. Jäger - Bataillon, und Schneditz vom Kaiser Jäger-Regimente. und endlich acht goldene und zwanzig silberne Tapfcrkeits - M cdaillen sür diejenige Mann-schaft vom Feldwebel abwärts, welche der F. M.Graf Radetzky als die Würdigsten erkennen wird. Auch haben Se. Majestät sich allcrgnädigst bewogen gesunden, allen übrigen vom F. M. Grasen Nadetzly rühmend erwähnten Generalen, Stabs und Ober-Officieren, dann Stabspartcicn, und der Mannschaft vom Feldwebel abwärts, welche zum Theile schon in der »Wiener Zeitung« vom 5. Mai l, I. namhaft gemacht wurden, die Allerhöchste Zu-friedclchcit über ihr anerkennnngswürdigeö Wohlvcr. halten zu bczeigen. . Indem das Kriegs-Ministerium dies/Allerhöchste Würdigung der besonderen Verdienstlichktit ge--nanntcr Individuen zur allgemeinen Kenntniß bringt, und sich vorbehält, auch die für die Aliszeichnungen im Gefechte von Sta, Lucia beantragten Belohnn», gen nach crfolgter Allerhöchster Genehmigung kund zu machen, erbittet es sich unter Einem von Sr. Maje-stat, dem Kaiser, die Ermächtigung für den F M, Grafen Nadctzky, nach jcdcr Waffcnthat im Allerhöchsten Ätamen Belohnungen an Unter-Officicre und Gemeine ertheilen zu dürfen; zu welchem Behufe das Kriegs-Ministerium in Anhoffmmg der Allerhöchsten Genehmigung im vorhinein die Uebersendung einer Anzahl goldener und silberner Tapserkeits-Medaillen an den genannten Eommandirenden der k. k. Armee in Italien bereits veranlaßt hat. Auf den Antrag des Kriegs-Mimstels und mit der Zustimmung des Minister-Rathes wird statt der beabsichtigt gewesenen Ausstelking der zweiten Landwehr.-Bataillone, wodurch ein großer Theil von Familienvätern dem Erwerbe und Unterhalt ihrer An gehörigen hätte entzogen werden müssen, nunmehr bei sämmtlichen 35 deutsch-conscribirtcn Infanterie-Regimentern die Errichtung von Kimen .-Neserve. Bataillonen Statt finden, welche vor der Hand zum Dienst im Inlande bestimmt sind, und wobei nicht nur cinc große Zahl erwerbloscr, jedoch zum Militär.-Dienste vollkommen geeigneter Männer eine angemessene Unterkunft finden, sondern auch dem allerhöchsten Willen gemäß mindestens die Halste der Stellen den pensionirten Officieren bei vorausgesetzter Tauglichkeil zugewendet werden soll. Ebenso werden bei den sämmtlichen Feldjäger Bataillons und dem Kaiserjäqcr-Regimcllte, und zwar bei jedem der ersteren eine Depot-Eompagnie, bei den, letzteren aber eine Depot ^ .Division errichtet und bei der Cavallerie gleichfalls eine Reserve-Escadron per Regiment ausgestellt. Die „Ocsterreichisch Dcntsche Zeitung" vom 3». V. M. meldet Nachstehendes: In der Getreidemarkt Kaserne brach unter dem dort liegenden italienischen Grenadierbataillon gestern Nachmittags eine Meuterei "us, in deren Folge das ganze Bataillon entwaffnet Wurde. Den Anlaß gab die Weigerung mehrerer Eor Porale, die Stockstrase an zwei Soldaten zu vollziehen. Das „Abendblatt zur Gratzer Zeitung" vom 30. v. M. berichtet aus Wien, v. 28. Mai: Unser interimisti' scher Miniver, Graf Pillersdors, macht sich dnrch seine constitutionclle Handlungsweise von Tag zu Tag vellebter, und man verehrt in ihm einen freisinnigen Mann, dem es zurrst gelungen, sich aus der Zopf-sörmigteit ftiner ^r^ngcr und Eollegen lünauszu-schnellen. Das Volt" bezeigte ihm gestern Abends 7 llhr seine Smupatl>' und Anerkennung seines volks-tluimliclcn Strcbens durch eine solenne Serenade, bei welcher sich der Männcrgcsangvcrein, Nationalgar-den, Studenten und Arbeiter mit Enthusiasmus beteiligten und vor des Ministers Wohnung: „Was ist des Deutschen Vaterland!« dann die Volkshymne und unter dem Klirren der Waffen der Garden, und oon Schaufeln und Krampen der Arbeiter den Ra^ gotzimarsch vortrugen. Dabei wurde dem Minister unter ocm Schwingen zahlreicher Fahnen und unzähliger Hüte ein oftmaliges Lebehoch in allen Sprachen gebracht. Wien. Es wurden in neuerer Zeit von dem ober sten Gerichtshofe mehrere nach Vorschrift des Straf» a/fetzes geschöpfte Todesurthcile über nicht politische Verbrechen ohne Antrag auf Begnadigung, zu welchem sich weder in der That, noch dcm Thäter ein gesetzlicher Anhaltspunct hätte finden lassen, der hoch stcn Sanction unterlegt. Das Justizministerium hat in den Anträgen darüber zwar anerkannt, daß an nnd' für sich das Walten der gesetzlichen Strenge ge gen solche Verbrecher (Raubmörder) vollkommen gerechtfertigt wäre, zugleich aber alo Grundsatz ausge-sprochen, daß 2c. Majestät sich nicht geneigt sinden dürsten, derzeit und bis die constitutionelle, gesetzge-bcndc Gewalt über die Beibehaltung oder Abstellung oer Todesstrafe entschieden haben wird, ein Todcsur-theil vollstrecken zu lassen. Sc. Majestät haben auch, in Ihrer Milde die sen Grundsatz billigend, von dem schönen Rechte der Begnadigung Gebrauch zu machen, und die Bcstim-inung der zeitlichen Strafe dem obersten Gerichtshöfe zu überlassen befunden. Sommaruga. Durch die constitutionelle «Prager Zeitung" vom lN. Mai gelangte das Ministerium zur Kenntniß, oaß sich in Prag eine provisorische Regierung für Böhmen gebildet habe. Sobald diese Nachricht durch eine amtliche Anzeige bestätiget wurde, sand sich das Ministcrum be wogen, Sr. Majestät, dein Kaiser, das Ungesetzliche oicscs Vorganges vorzustellen, um jeden» Einschreiten einer Deputation sür die Anertcmning dieses Schrittes zu begegnen. Zugleich erklärte der Minister des Innern in cincin Erlasse an den Landes - Ehes in Böhmen den ganzen Act für illegal und ungiltig, und forderte den-jclbcn auf, diesem Vorgange unter seiner Vcrantwor-lung keine Folge zu geben. Gleichzeitig wuroe an alle Länder-Ehefs die nachstehende Weisung erlassen: »Nach heute eingegangenen Nachrichten hat sich in Prag eine provisorische Regierung unter der Vor-aussctzung gebildet, daß der Verkehr mit dem verantwortlichen Ministerium in Wie>> durch die hiesigen Ereignisse unterbrochen sey. während die Lage der Dinge schleunige, den Wirkungskreis der bestehenden Behörden weit überschreitende Verfügungen nothwendig mache, und es sind zwei Mitglieder dieses vel> antwottlichcn Regicrungsralhcs sogleich nach Innsbruck abgesendet worden, um die Allerhöchste Genchmi zglmg dieser Maßregel einzuholen." »Ich finde mich veranlaßt, hiervon Euer Excel-lenz mit dem Beifügen Nachricht zu gebeil, daß ich in einem an den Gubernial Präsidenten in Böhmen gerichteten Erlasse jcncn Schritt für ganz illegal, in feiner Veranlassung unbegründet, in seinen Folgen höchst bedenklich und den Absichten Seiner Majestät geradezu entgegen, sonach aber sür null und nicht g erkläre. Ich fordere zugleich den dortigen Gubernial Präsidenten auf, jener illegalen Verfügung bis zut Entscheidung Seiner Majestät keine Folge zn geben, und den Anordnungen des Ministeriums genau nach. zukommen, so wie ich denselben sür alle Folgen und Nachtheile verantwortlich mache, welche aus jenem ungesetzlichen Vorgänge entstanden sind oder entstehen können, und dicse Verantwortlichkeit auf alle Jene aus dehne, welche an dem dießialligen Beschlusse Theil genommen haben. Endlicl) severe ich den Guber-mal Präsidenten auf, >ür oen Fall, als er sich den noch an. den be,^genm Besluü gebunden halten glaube, das Präsidium der 3a,!5esstelle und die Leitung des Landes dem dorii^l, Vice-Präsidenten zu übergeben " »Ich muß mit dieser Mittheilung die nachdrückliche Aufforderung verbinden, im Falle ähnlicher Zu. mnthungen sich jeder ungesetzlichen Eonstituirung zu enthalten, jeden Versuch dazu zn vereiteln, und unter Ihrer schweren Verantwortung jeden Schritt zu ver-meiden, welcher in diesem wichtigen Momente die Einheit der Regierung schwächen, und sie in jener Krastcntwicklung hindern könnte, welche die Ehre, das Wohl und der Bestand der Monarchie mehr als je in der größten Ansdchnung unerläßlich fordert." Die „Abcndbeil. zur Wiener Zeitung" oom 3. Juni schreibt Folgendes: Wie wir vernehmen, ver-fügt sich wirklich das ganze diplomatische Eorps über ausdrückliche Einladung an das Hostager nach Inns brnck. Da sich der Minister der auswärtigen Angelegenheiten nicht um die Person des Kaisers befindet, so kann diese Berufung mit den internationalen Verhältnissen Oesterreichs nicht zusammenhängen. Eben so wenig sind die Zeiten und Verhältnisse der Art, daß anzunehmen wäre, es handle sich darum, das kaiserliche Hoflager durch diese diplomatische Umgebung lediglich zu drapiren. Man glaubt daher von vielen Seiten, daß ein die persönliche Stellung Sr. Majestät betreffender Schritt zu gewärtigen sey, welcher, obwohl nicht unbegreiflich, doch, wenn er sich bestätigen sollte, die Herzen aller getreuen Oestcrreicher mit ticsem Schmerze erfüllen würde. Wien, 2. Juni. Der Ausschuß sür Sicherheit. Ruhe, Ordnung und Wahrung der Volksrcchte hat beschlossen, eine Deputation an Ee. Majestät zu schicken, um denselben zur Nückkehr zu bewegen, und alle Korporationen der Residenz, jo wie die anwesende Deputation der Brünner Nationalgarde zur Theilnahme ausgefordert. Bas Domkapitel, die Land-stände und mehrere andere Korporationen haben bereits zugesagt, und dürste diese Gesandtschaft eine der imposantesten werden, da auch die auf der Reiseroute liegenden Orte zum Anschlüsse ausgefordert werden sollen. Aus Innsbruck wird vom l. Juni geschrieben, daß Se. Majestät, der Kaiser, sein Hofiager baldigst wieder nach Nieder Oesterreich verlegen und sich nach Persenbeug (ein kaiserliches Lustschloß in Obcröstcr-reich begeben wolle. Dicse erfreuliche Nachricht kommt aus guter Quelle. Drei militärische Räthsel: i. Warum hat man am Isonzo abgewartet, bis Udinc und Palma sich verproviantiren, verbarricadircn und Artilleristen aus Piemont bekommen konnten, da Anfangs in bergan-M Provinz Friaul keine Freiscbaar nnd kein Mann feindliches Militär stand? 2. Warum hat der Eon,-lnandant jenes Armeccorps, als er sich endlich in Bewegung setzte, nicht aisogleich den Weg über Bel luno und Vicenza eingeschlagen, von wo er nicht weiter als nach Treviso hatte? >'i, Warum hat er nicht spater noch rasch diese Bewegung gemacht, bevor die römischen und neapolitanischen Truppen Zeit hatten, aus den entferntesten Puncten Italiens herbei zu strömen und unserer mit Ungeduld einem Haupt-schlag entgegensehenden Armee Hilldernisse in den Weg zu legeu/ Dicse :l Hauptfragen möge das Ministerium des Krieges sich von dem Befehlshaber des li Ar-meecorpü beantworten lassen (und noch verschiedene andere von minderem Belang); denn so viel Einsicht wird man bei ihm doch voraussetzen, um die drin. gende Nothwendigkeit aufzufassen, unserem tapferen Marschall am Mincio mit der möglichsten Eile zu Hilfe zu kommen, um ihn vor Allem in den Stand z'u fetzen, Peschiera und vielleicht Mantua augenblicklich zu entsetzen. S t e i e r m a r k. Friedberg in St eicr mark, 25. Mai. Am 22. und 2!l. Mai d. I, erschienen in den ent-legenen Ortschaften der politischen Bezirke Thalberq, Friedberg und Bärnega, republikanische Emissäre, wel- 4R8 clü.' die VlUl^ril c^tcchisivten, wa6 ne t>cn Hcllschaf' t^',1 zal)lm, wi? dicse ^crfalircn. »v.i^ der Wille der I^rnercn ^cistluigru sey und wie sie von deii.^cn'sch^ftode.-aottcil behandelt werdcn. M^>l spielte die Hcnen, war schön gckk'ioet, liefj eine ziemliche .'^arsch^t tucrrcn »old las aus Fliigschiiftei», daß der Bauer frei sey, und allster der Grundsteuer zu reiner Ücistung verpflichtet werden kann. Man möge nu» scst zusaminen-halten, die Herren müssen fallen. Die Neuheit der Erscheinung sesseltc die Landleutc so sehr, daß sie nicht oline Theilnahlne zuhörten, teine Miene zur Adwci-slinq niachten und den Vorfall erst den andern Tag den BsM6odrigkcilcn anzeigten. Wie man "diese Bauern aufklärte, was diese Leute nach den Wiener-Ereignissen am 15. und l7. Mai d. I. im Schilde führen, sammelten sie sich freiwillig zu Patrouillen, durchzogen alle Strecken bis zu den Alnchütten ,des Wechsels, wo am 2l. Mai d. I. dei 200 Landlcute zusammen^ trafen. Alle belebt nur Ein ^>inn des Festhaltens am Kaiserhause; wer es wagen würde, nur Einen Stein von der Feste der österreichischen Drastic zur Lockerung des Thrones wegzunehmen, aus den fallen alle Waffen des Sttirervolles, welches lebt und stirbt für seinen Monarchen, für den allguten Ferdinand!^ Loml'lN-d.-Vcnctianischos Königreich. Die „Abendbcil. zur Wien. Ztg.« vom 3. Juni . meldet-. Eben eingehende Nachrichten aus Eonegliano vom l. d. melden, dasi F. M, L. Welden an die-sein Tage in Person gegen Treviso vorgerückt sey und einen Angriff machen wolle. Die Ora'nzcr sind über die Ermordung der Kranken und Blessirtcn in X^illasranca in Wuth entbrannt, wozu sie der Tags-hcsehl des Generals noch mehr aneifertc, und ziehen mit freudigem Eifer vorwärts. — Ueber Bclluno ist ein Courier aus Verona eingetroffen, nach wel-chenl der Marschall noch am 27. Mai Abends mit l'.6.000 Mann seine Operationen aus der Straße nach Mantua.begann, während F, M- L. d'Asprc gc-gen Vi cc n za oprrirte. Es sandcn bis zum 2l). glan-zende Gefechte Statt, und der Marschall soll im Nucken Earl A lbert's stehen. Das Leibregiment dieses treulosen Königs ist während dieser Gefechte ganz aufge.-rieben worocn. — Ueber Tarvis ist ein Eourier hier her geeill-, der aussagt, die Picmontesen seyen in vol-lem'Rückzüge. Der Armecbcricht des Marschalls über diese neuesten Bewegungen wird stündlich erwartet.— Das „Journal des österreichischen Lloyd" vom Z. Juni bringt nachstehenden Bericht vom Kriegsschauplätze : In Patina haben die Bomben cinc große Zerstörung in der Stadt bewirkt und mehrmals gezündet. Dicse Festung ist uoch enger ccrnirt lind wird wohl demnächst durch Hunger bezwungen seyn. Schon I^m verlangt die dejiele ^la>je 0er .Bewohner ichn lichst zu eapituliren , allein die niederen Schichten d-s Volten, N'eiche feil vierzehn ^agen eine vorige Anarchie herbeigeführt haben, siud lilit den Hemden Tiup.-pen sür fernern Widerstand, obgleich es schon gänzlich an frischem Fleisch, ebenso an Salz und selbst an Wein fehlt. Von Trcviso hören wir, daß sich das päpstliche Militär von dort entfernt und nach Viccnza gezogen habe, und auch hier würden die Bcwohner sich gcrn ergeben, wenn sie nicht durch die dorr arg hausende Besatzung von etwa :;000 Erociati und »00 Soldaten daran verhindert würden. Endlich wclß man vom dritten Armcceorps, daß es nur bei Viccnza von päpstlichen Truppen angegriffen, die aber sogleich durch einige Eauallcrie und Artillerie bis an die Mauern der Stadt zurückgedrängt wurden, worauf sich das Em'ps unangefochten mit der Armee des FM. Rade tz k y in Verona vereinigt hat. Am ^>l. war das Hauptquartier des Reserve-corps unter Feldmarschall »Lieutenant Baron Weldcn in Eonegliano. Von dem bei Priula bestehenden Brückenkopf war die Brigade Fürst Franz Lichtcnstein nach Spre« siano vorgerückt und halte die Vorposten über Ronei, Villerba gegen Monttbelluno. In allen Dörsern ist die weiße Fahne ausgczo-gen, und unter dem Schutze unserer Posten bearbei ten die von den elenden Eindringlingen geschreckten Landleute ihre Felder wieder. In ^icenza und Padua standen theils päpst-liche, theils neapolitanische Truppe»«. Königreich beider Sicilien. Neapel. Zur Beleuchtung der letzten Ercig nisse kann der Inhalt folgender Depesche dienen, wel^ che in Paris anlangte: Die Reaction hat hier gesiegt, Ferdinand l>. ist wieder absoluter König von Nea. pel. Die Deputirtcnranullcr ist aufgelöst, die meisten Mitglieder derselben haben sich an Bord der französischen Flotte geflüchtet. Eine Volksbewegung, unterstützt von der Nationalgarde, die den Rücktritt dco Ministeriums verlangte, gab den Vorwand. Die Truppen, im verein mit den gegen den Mittelstand fanatisirtcn Lazzaroni, griffen die Nationalgardc an, der Kampf dauerte sechs Stunden; wie mörderifch cr war, beweist der Umstand, daß die Truppen allein 400 Todte zählten. Von der Arlillerie unterstützt, waren sie zulcyt Sieger; alleBarricaden wurden genommen lind zerstört. Nach dem Siege überließ der König seinen Soldaten die Stadt zur Plünderung; vom 15. Mai Abends bis zum 1K. Vormittags II Uhr wütheten Mord, Brand, Plünderung, Schändung in der unglücklichen Stadt. Von der ganzen Reihe prachtvoller Palläste am Molo stehen nur noch die naclieil Mauern; oas ^iiüstenuin gab sogleich seine EnNassung; Botticelli und Earati erhielten den Auf--lrag, ein neues Kabinett zu bilden. D^r König ließ überall die dreifarbige italienische Fahne abnehmen und sie durch die neapolitanische ersetzen. Am Ki. um l l Uhr Vormittags legte sich der Admiral Baudin mit der ganzen französischen Flotte alif halbe Kanonenschusiweite vor dem königl. Pallaste vor Anker, uiio lies: zugleich durch einen Offizier dem Könige ganz kurz melden: Wenn binnen zwei Stunden die Plünderung nicht eingestellt, und den dadurch beschädigten französischen Untcrtha-ncn vollständige Entschädigung und Genugthuung geworden sey, so werde er das Feuer gegen den königlichen Pallast eröffnen. — Bei Abgang der Depesche war diese Frist noch nicht abgelaufen. Die „Neue Zeit" vom I. Juni meldet aus Neapel: Nach Berichten, welche in Wien ankamen, ist es in Neapel zu einer fürchterlich blutigen Eontre. Devolution gekommen, wobei das Militär und die Schlveizcrtruppen unterlegen sind, und die ganze tö.-nigliche Familie todt geblieben seyn soll.— Daß die Provinzen gegen die Hauptstadt rückten, war bekannt, die obige Nachricht ist also nicht unmöglich, wenn auch vielleicht nicht in der ganzen Ausdehnung wahr. Die »Abcndbcilagc zur allgemeinen österreichischen Zeitung" vom 2. Juni berichtet aus Neapel ll). Mai. Die Schweizer waren es, welche den Laz. zaroni das Beispiel zur Plünderung gaben. Von Nationalgarden ist keine Spur mehr; die nicht erschossen sind, besüU.'n sich in Gefangenschaft. Die ersten nach der Festung abgeführten li) Gefangenen wurden er.-schössen. Viele Menschen sindct man jetzt in Brunnen, in die sie gestürzt wurden. Der Verlust an Men.-schenlcben ist unglaublich; bis zum 10'. Mittags waren 1777 Leichen, darunter 150 Soldaten, auf den Kirchhof gebracht Die Reaction hat triumphirt; der Terrorismus den höchsten Grad erreicht. In wenigen Tagen aber dürften wir schon von dem Falle des Königs berichten. C'6 hat sich rin Wahl-Comite gebildet, lim Ver-ttaue„5inamn'r sin- den eisten österreichische!! Reichstag m Wien offciulich voi',;l!schlaa,e!i. — Die Velsammllm-gen werden im Hause Nr. 20 in der Theatergasse, 2. Slock, in der Wohnung des l)i-. Ad. Merk, gehalten , wo sowohl die allfälligeii Hen-rn Candidate,, sich namhaft machen, al) auch dießsallige Vorschlage aba/-' geben werden wolle,,. Zuschriften erbittet ma» sich po^ tosrei. — Laibach am 5. Juni 18^8. Nsthgedruuttene wiederholte Grklsimmg Bei dem Umstände, als das Hauptblatt der „Laibachcr Zeitung" nur politischen Zeitintcresscn'gewidmet seyn muß, und die l^. "5. Abnehmer dieses Vlatttc, nicht mir polemischen, oder Privatansichtcn und Prwatintcressc behandelnden Artikeln behelligt werden können, finden wir uns veranlaßt, hier die Erklärung abzugeben, daß — da cs Jedermann unbenommen bleibt, seine Meinungen, Ansichten u. durch den Druck zu veröffentlichen, betreffenden Aufsätze, dann Angriffe, Vertheidigungen lc. künftig in Extra-Blattern oder Beila- gen gegen Entrichtung dcr Inscrtionsgebühren Ausnahme finden, im Haupt blatte abcr nur politische Tagesfragen und Neuigkeiten, so wie das allgemeine Interesse der Provinz oder des Vaterlandes betreffende Artikel erscheinen sollen. Laibach am 5. Juni 1848. ' Die Redaction, uud der Verlag der »Laibacher Zeitung." Verleger: Itt«. sll. Obler v. K l e i n m a y r. — Verantwortlicher Ncdaclcur: Leopold Ko v d e sch. ' U! !),»>: ?i !, a,ek om men s l' lllld Abgci'e, ,1 e n. Den 2. Ilin, l845>. Hr. Michael G>af r. Strasioldo, von W>ci, »ach l^ö,.,./-— Hr. Ioham, Giaf o. Gtiaszeldo, k. k. p.»s. Obe,st, vo>, G.ai) »ach Göi'i.. — Hl' Iac>.'b M.'st'o», l. t, Tiil'llüalö - Plasidciit, vo» I'ui^'rlick liach Trieft. Am 3. Hr. Iaim's Gla!?am; — H>'- Nobeil BlNli; d^:e elu;l. Edclk'lltc; — Hl'. ^ec,»l>, eli^I. Cl>p,tä>,, — l,»'d Hi'. Hagcnt. <'l,gl L>ellte»a>lt - Cü, l.'iiel; alle i "Ol, Tlirst »ach S.U^'iii^. —- F»'"" So» p!)>e Apl^'im, k. ruf. Gencralg Ormahli", ro» Tuest „ach Wle». — Hr. F^'d'lch Wü,lliölci, l". r. Fl-ü.n^'l'^ch^Colnmiss.n', vo» W,el, mich Tü^st- Ali, ^,. H>'. Joseph Maltbicllel', Doctor, voi, Cl'!^l^"a»o «ach Wic», — H^. N«Slnoiido, Atwocat, uoil 6)mz »ach Wien. — Hr. Felil ^i^.'li,!..»!,, b. r. Beamte, — u. Hr. Micho.l Na»;i, Pxoat; l'eide voi, Tilest nach Wien. — H». Fializ Boll, H.nid luiigsageiit, vo«i Wie» »ach Fimue. Anzeige. Die zunl Besten deö Musikfondeö d.'r National' Varde angekündele musikalische Mchmittags-Unter-l)altung wird, wenn es die Witterung zuläßt, am Psillftstmolltag, d.i. den l2.Iuni d.I., im Coliseum Statt finden. Die Musik wird um 3 Uhr beginnen. Für die bereits eingegangenen Spenden zum Vllick6hafen wird mit dem Bemerken der innigste Dank dargebracht, daß dao Verzeichniß der Ge-winnste erst in ein Paar Tagen, bis alle gütigen Beiträge eingegangen sind, verfaßt werden könne; wefchalb um Abgabe solcher Spenden in der Handling deö Herrn A. L. Seeger bis längstens Mittwoch den 7. Juni die Bitte gestellt wird. In der Handlung des sclig. I o s. Ellll lft frisch angekommen: Beste Vcroncser Salami, Grmzer Schinken, Neavolilancr Macaroni, Welße und gcl^e Fidillln, Blgoli della Regina, Schubioti, Stern- und Hadcrnudl, Feinstes Provcnceröl, Frische Sardellen.