Z!r. 59. Z>on»crstag am 24. just 1879. IV. Jahrgang. Cillier Pranumerations-8edingungen. Suf : Mit Post- n>l>n«. fanmt .SiiftcOui« t^in;elnr Nummer» 7 kr. . . . VCl Itlll'MIIH • rij . 1-60 . . i.eo I • • * ?' ^albjöhr,^ . . . Z.»o ' * b' Oan^jckhrig . . . »».40 Erscheint jeden Donnerstag uni> Sonntag Morgens. lnsyrst«, we-ff*n angenommen t« », «ld»ifa b 1 Jui. it»n- r«>ch '» ®«!. A. Cwtlit uns «Mte. & ck«»!i. in Wit«. a Willi . jciaittj» . ftjttUar in t> Mait. Politische Rundschau. Qitii, 23. Juli. Sonntag fand unter dem Vorsitze Er. Majestät des Kaiser» ein gemeinsamer Minikterralh statt, an dem die Minister v. Scremayer, Baron Preti«, Koloman v. Ti«za, Graf Szapary unv auch Gras Taaffe theitnahmcn. Gegenstand per Be-rathung waren Eisenbahn-Angelegenheiten. Der kroatische Landtag hat bisher das Cultus-und einen Theil des Iustizbudget» erledigt. Im Landnmhlbeziike Suczaiva - Kimpolung-Radautz wurde der Landesvertheisigungsminister Baron Horst in »cn ReichSrath gewählt. Dr. Eduard Gregr sprach in der letzten jung» czechischen Eludsitznng die Ueberzeugung a>,S, daß der Eintritt der czechifchen Abgeordneten in den Reichsrath et folgen werte. In Breslau ist am Freitag ver Kandidat der Socialdemokraten, der frühere Gerber und spätere Schriftsteller Hasenclever, mehrjähriger Präsident teS allgemeinen deutschen Arbeiterverein« Lassate'schcr Richtung, zum ReichStagSabgeordneten an Stelle de» verstorbenen ebenfalls focialdemo-kralischen Abgeordiielen Reinder« gewählt worden. In den Parte>verhält»isseu des deutschen Reich«« tagS tritt somit durch diese Wahl keine Aenderung ein, und doch hat dieselbe eine eminent praktische Bedeutung. Hasenclever erhielt 7589 Stimmen, sein Gegner, der Candidat der liberalen Parteien, Iustizrath Leonhard in Berlin, für den auch die nicht Künstlerisch gesinnten Mitglieder de» frei-konservative, „Reuen Wahlverein«" eingetreten sind, bloß 6390. Die Stimmen für den letzteren find im Verhältniß zu der in »origer Woche statt-gehabteu ersten Wahl nur um 716, diejenigen für Hasenclever um 2185 gestiegen. Au» Belgien kommen Nachrichten, die auf ! die Loyalität der Ultramontanen dort, wo ihre Wünsche nicht befriedigt werden, sonderbare Streifliqter fallen lassen. Es ist bekannt, daß in Brüssel in der Nähe de» königlichen Palastes Placate angeheftet gefunden worden feien mit der Aufforderung, den König, weil er da« lidelate Unterricht«gesetz bestätigt habe, j« tödten. Run ist am Freitag, wie der „Etoile delge" in Brüssel meldet, ein gewisser Lanhamme, der früher der clericalen Partei als Wahlagent ge« dient hat, unter der Beschuldigung verhaftet worden, solche v»n der Polizei s nsirtc Placate mit Drohungen gegen da» reden des «önig« ange. schlagen oder anzuschlagen versucht zu l aben. Van-hamme sei der Anschuldigung geständig, und habe in Folge dessen in dem Iesuitencollegium in der Ursnlinerinenstraße eine gerichtliche Hau» durch suchung stattgefunden. Dieser Meldung vom Freitag Abend folgte am Sonnabend ein Tele-gramm au» Brüssel, in dem es heißt: Es be-stätigt sich, daß der verhaftete Ban hamme eiuge» standen habe, Placate mit Drohungen gegen da« Leben de» König« angeschlagen zu haden. Z gleich hat verselbe Personen aus dem Iesuilencoll.gium in der Urfulinerinenstraße beschuldigt, ihm die Placate und Geld zugestellt zu haben. Es hat in Folge dessen eine zweite gerichtliche HauSvurch. suchung in dem Iesuitencollegium stattgefunden, bei welcher ein jesuitischer Bibliothekar verhaftn wurde. In den neuesten Mittheilungen au« Süd« afrika wird die Nachricht, daß Celewayo zum Frieden geneigt fei, aufrecht erhalten. Nach Mel-düngen, die in London au» der Eapstadt eiage-gangen sind und die bis zum l. d. reichen, war Umfiut-vagna am 26. Juni im Fort Na», um Friet»n«vorschI. wenig oder gar nichi ge-dient sein kann, zeichnen sich neben der streng wissenschaftlichen Behandlung, du,ch sine ge-fällige formgewandte Sprache au«, die auch fach-unkundige Leser anzuregen geeignet ist. — Den weiteren Theil de« Jahresberichte« bilden Schul-nachrichten, denen wir Nachstehende« entnehmen. Am k. k. Obergymiiastum wirkten außer dein Direktor Dr. Franz Svoboda. sieben k. k. P o-fcsioren, vier k. k. Gymnasiallehrer, ein Supplent, und je ein Lehrer für Zeichne,,, Turnen und Gesang. Die Schülerzahl am Cnde te» zweiten Semester« betrug 218, darunter 3 Privat- und ein außerordentlicher Schüler. Cin VorzugSze, gn»; erhielten 15, ein Zeugniß erster Klasse 152, ei» Zeugniß zweiter Klasse 20 und ein Zeugniß dritter Klasse 7 Schüler. Der Nationalität nach war lie Anstalt von 110 Deutschen, 104 Slovenen. 2 Italienern, 1 Magyaren und 1 Kroate» besuch.'. Vom Schulgelde befreit waren 71 Schüler, 30 genossen Stipendien. Der Chronik entnehmen wir den Tod de« Professor« Anton HluSctf, so wie den je eine« Schüler« der 1. II. VI. und VIII. Classe. Ferner einen Bericht über die höchst solene Gymnasial-Feier zu Ehren der silbernen Hochzeit de« Kaisupares an, 24. April d. I. De» Schluß de« Programme« bilden die LocationSverzeichnisse der Schüler an den einzelnen Classen. (Die Maturitätsprüfung' am hie. sigen Obergymnasium begann Sonnabend den ly. d. und wurde Montag den 21. Iu'i beendet. Derselbe» unterzogen sich 13 Schüler, von denen 3 da« Zeugniß der Reife mit Auszeichnung und 9 da« Zeugniß der Reife erhielten. Ein Schüler wvrde auf 2 Monate reprobirt. (Bürgerschule.) Wie wir dem Jahres berichte entnehmen war diese Anstalt am Schlüsse de- Jahr»« von 125 «cbülern baucht, davon er-hielten 21 die Vorzug»klasse.^ 77 die erste Fort-gang«klasse, 20 ein Zeugnis zweiter und 7 ein Zeugniß dritter Klaffe. 15 traten vor der Prüfung au«. Der Nationalität nach waren 75 Schüler Deutsche. 64 Slovenen. 1 Kco^te. 1 Italiener und 1 Franzose. Der Unter-richt leitetm inclusive de« Direktors Luiogiu« Dirmhirn sieben Lehrer. Die wöchentliche Anzahl der Unie.richtsstunden für jeden Jahrgang betrug 38. Die Lehrmittel der Anstalt wurden duich Austausch, sowie durch Ankäufe und Gesch »ke wesent» lich vermehrt. Der dem Untpondent, seine vermeintlich humoristisch sein sollende Stylnbung iin „Stov. Narod". Der gelehrte Herr, der, wenn die Chiffre Dr. —a—. am Schlüsse nicht ebenfalls eine Einbildung fein soll, auf den Titel Doctor hört, vergißt wieder, daß ein offenes Schreiben auch e ne offene Unterschrift verlange. Möglich, daß er „Und wenn sie reuffirte?" „Sie wird aber nicht reussireu, dafür laffen wich sorgen. Ich werde eine negative ^Claque be-Sie sorgen, im Nothsalle sogar au« der Versenkung Feuer schreien um die Gastin, die mir eine An-fängerin zu sein scheint in Verlegenheit zu dringen und — „Da« wollten Sie thun Lauer?" „O noch mehr, wissen Sie denn nicht, daß ich Sie liebe, daß ich Sie anbete, daß ich jede Kränkung die Sie erdulden doppelt schwer fühle. Der Augenblick mag für meiu Geständniß wohl wenig geeignet sein, allein e« mußte gestammelt werden, mögen Sie mich auch entrüstet zurückweisen." Lauer haue diese Worte mit tiefer Innigkeit ge-sprechen nnd umschlang jetzt die verwirrte Collegin, welche die glühenden KÜss« fast unbewußt er-widerte. Ein leise« P»chen an der Thüre, verscheuchte den süßen Taumel. E» war der Theaterdiener, der die neuen Rollen brachte. Mit sprachlosem Befremden nahm Fräulein R. die Rolle der Griseldi» au» Halm« gleich-namiger Comödie entgegen. „Wie komme ich denn zu dieser Parthit," fragte sie fast ungläubig den Theaterdiener. „Weil wie ich höre Fräulein S. erst nächste Woche vom Urlaube zurückkehrt", entgegnete dieser. „Aber die Gastin!" „Mein Gott, da« ist ja noch eine blutige Anfängerin, die, wie ich den Intendanten sagen hörte wohl für ein zweite« oder dritte» Fach ge-nügen dürfte," bemerkte der Theaterdiener. „Wa« sagen Sie nun Herr Lauer zu dem m«dulation»fähiqen prächtigen Organe, zu dem tiefen Empfinden und natürlichen Feuer," rief spottend Fräulein R. „Daß ich mit Blindheit geschlagen war, daß die Sorge für Sie, daß die Liebe . . . „Lchon gut, schon gut," flüsterte glücklich und zufrieden Frl. R., während der Theaterdiener seiner Wege ging. Da« Debüt, der so viel besprochenen und gefürchteten Gastin fand nun am nächsten Tage statt und ging s« ziemlich klonglo» vorüber. Aber eine neue Ueberraschung harrte der Hofschauspieler, al» zierliche Karten die Verlobung Lauer» mit Fräulein R. anzeigten. Weniger über-rascht mochten sie sein, al» einen Monat später sich die Kunde verbreitete, d«ß die Verlobung rückgängig geworden sei, denn Theaterliebe ist höchst wandelbar. von der I?ee befangen sei. daß ein einziger Laut genüge, um wie bei gcwiffen Thi reit, den Urheber soso> t zu erkennen. Wir wollen g gen dieses sein Selbstbewußtsein »'chls weiter ein >>«ndt«. so- dem wir billigen e« um so midr, da wir einem gebildeten Menschen solch schleussige» Gestmiere doch nicht zumuthen. (Untersteirische Bader) In Neubau» bei Cilli sind bioher 540. in Lauer lirumi 1070 Bidegäste eingetroffen. (Pontebabahn Eröffnung) Die Bahnstrecke Ehiusaforte-Ponteba wird über ministe-rielle Weisung am 25. Juli eröffnet unw dem Verkehre übergeben irerdcn. Ansstellunq in Adelsberg) Die von der krainischen LandwirthschafiSgeiellschaft Heuer für Innerkrain in Aussitt genommene Rindvieh Ausstellung uno Prämiirung wird, einem Beschlusse de« CentralauS,chuffc« zufolge, am 6. Oktober in A>el«berg stattfinden. Hagel.) Am 18. Iu'i zwisten 2 und 4 Uhr Nachmittag« hat ein Hagelwetter d e Feldsrüchte und Weinernte in den Ortschaften öereZkova, Setzka Beltaravn und Teruovije in der Gemeinde Neu» kirchen zu zwei Drittel vernichtet. (Blitzschlag.) A-» 18. Juli 3 Uhr Nach-mittag schlug der Blitz in da« Wirtschlfttgebäude des Markus Ieki in Neukirchen uns zündete. Da» besag'e Wirtschaftsgedäude, da« Wohnhau^, die Sch veinestallung so wie sämmtliche ^uttervorrathe, Einrichtungsstücke. Leben«mittel und 3 Schweine ivurden hiebei ein Raub der Flamme». Der Beschä-d gte war nicht affekurirt. — Zu Sedu» bei Rann hat der Blitz in den Thurm der Kirche gtschlagtN und bedeutendeu Schrde» verursacht. (Vereitelter Ochsendiebstabl.) Am 17. d. M. gegen 11 Uyr Xachcs wurren dem Psarrer Lor> »z Aenker in Kalobje au» dem un-versperriea Stalle ein Paar vierjährige Ochsen im Werthe von 230 fl. durch unbekannte Thäler entwendet. Die Strolche ließen jedoch, al» ibnen der Knecht Johann Planko, welcher von St. Ge-orgen ju.ückkehrtt woselbst er die Einkäufe für den Pfarrer besorgt hatte, begegnete, d>ie Heute fahren und ergriffen die Flucht nach dem Walde. i Polizeibericht,) Am 17. d. M. zwischen 8 und 12 Uyr Vormittag« wurde bei der Keusch-Irin Maria Berhonig in Berce, Geaieinde Do erna mittelst Eindrücken einer Fensterscheibe in« Zimmer eingebrochen und Silbergeld, so wie andere Effecten entwendet. Buntes. «Wieder ein Millionen Diebskahl in Rußland.) In der Oclo»er Gegenseitigen Creditbank wurde, irre die dortigen Blätter melden, dieser Tage von einer RevisionS-Commission »er Abgang von mehr al« einer Million Rubel ent-deckt. Da« gesawmle Verwaltung« Personal der Bank wurde in Folge deffen verhaftet, uns hat sich bei der Untersuchung herau,gestellt, daß sämmtliche Beamte der Anstalt an der Defrauda-tion betheiligt waren. (Drakonische Strafe.) Au« Helsingfor« meldet da« „Tagbladed", daß in Abo vor einigen Tagen eine Person, die eine alte Matte im Werthe von fünf Pfennig gestohlen hatte, zu lebenslang-licher Gefangnißstrafe verurtheitt wurde. In ginn-land gelten heutigen Tage» noch die g«nz veralteten provinziellen Gesetze, die, namentlich wa« Dieb-stahl anbetrifft, Strafen von unerhörter Strenge festsetzen. Ein solch' barbarische« Verbiet im 19. Jahrhunderte verdiente die Intervention der europäischen Mächte hervorzurufen. (Ueber das Schloß Johannisberg,) deffen angeblich:? Verkauf kürzlich berichtet wurve, geht der „«. Ztg." eine interessante Correspondenz au» Mainz zu. au« welcher ersichtlich ist. daß von einem verkauf de« Gute« gar nicht die Rede sei» kann. Da« einträgliche Weingut steht nicht im Besitz, sondern nur in der Rutznießumg der fürstlich Metternich'sche» Familie. Da« um« Jahr 1716 an die Fürst-Abtei Fulda sür 75.000 rheinische Gulden verkaufte Besitzthum. weiche« sich damal« in Folge de« Übeln ökonomischen Stande» de» auf »em Berge (damal« noch „Bischofverg") erbauten Kloster« seit beinahe einem Jahrhundert wegen eine« Vorschüsse« von 30,000 Thl. in her Pfandschaft de« Hause« Hubert v. Blcymann in Cöln befand, gelangte nach der Secularisation der Klöster 1802 als Entschädigung an Oranien-Nassau. 1807 schenkte es Napoleon dem Marschall Kellermann, der den Johanni«berg bi« 1813 besag. in welchem Jahre er wieder in Nassauilchen Besitz kam. so lange, bi» ihn der Wiener Eongreß im Jahre 1815 (Art. 15 der Wiener Schlußakte) dem österreichischen - Kathed^alkirche in Albino ernannt. Die Besitznahme von der KKche wird nächsten« schon unter großer Feierlichkeit und in Gegenwar' de« sudurbicarischen Bischof« von Albano. Cardinal Hohen lohe, stattfind-n." (Eine russische Nihilistin ) Welchen entsetzlichen Einfluß die abscheulichen Lehren de« Nibilismu« a»«üben. in welcher Weise sie die Moral untergraben, zeigt ein Sittenbild. welche« dieser Tage vor dem Kiewer Strafgericht der Procurator entrollte. Dort hatte sich eine sehr hübsche und junge Nihilistin, Jdalia Poltbeim, zu verantworten. Der Procurator klagt die Genannte an. daß ihr »die nihilistische Verschwörung befohlen" habe, die Geliebte eine« 80jäh»igen. reichen Gut«-besitzer« im Kur«ker Gouvernement mit der au«-dnlcklichen Weisung zu werden, damit sie nach Erlangung de« Vertrauen« feiten« de« Letzteren diesen vergifte und hierauf zu Gunsten der gemein« samen Sache seine Capitalien raube. Die Angeklagte hat sich ihrer Aufgabt buchstäblich entledigt und da» Verbrechen blieb unei Jahre hindurch unent deckt. Später wurde derselben Poliheim der Auf» trag ertheilt. Geliebte eine« gewissen Lorinofs «u werden, weil dieser nur unter dieser Bedingung der Verschwörung beizutreten sich bereit erklärte. Schließlich erging an die Angeklagte der Befehl, sich ve« Nacht« in die Wachstube de« Kiewer Ge-fängnisfe« zu begeben und dort durch ihre Reize die Wachsamkeit der Wache, welche au« zwanzig Soldaten bestand, einzuschläfern, um dadurch die Flucht von drei politischen Verbrechern zu ermög lichen. Da« Wagniß, nämlich da« Zubringen der Nacht auf der Wachstube, bezahlte die Angeklagte mit zweimonatlicher schwerer Krankheit, aber auch diesmal hat sie den ihr zu Theil gewordenen Auftrag erfüllt. Od dieser Verbrechen — sagt der Piocurotor — wurde sie zur Heldin, zur russischen Jean d'Arc proclamirt!" — Da ist es allerding« nicht zu verwundern, wenn die russifcheRegiernng mit allen Mitteln so entsetzliche« Treiben zu bekämpfen bemüht 'st. Aus dcm Gtrichtssaale. Samstag 19. Juli. (Diebstahl.) Vor« säender L.-G.-R. L e v i z h n i k. öffentlicher An» klager St. A.-S. Wagner. Vertheidiger Dr. Higer«perger. Der erst 18jährige Hand-luugscommi« Fra^z Ticheruelitsch. welch r beim K«ufmani?e I. N. Stkppan in 'Marburg bedienstet war, stand unter der Anklage, daß er seinem ge» nannten Dienstherrn Geld und insbesondere aber Schnittwaaren im Äesammlwerthe von meHr al«300 fl. stahl und dieselben theil« für sich ver. wendete, theil« verkaufte, theil« auch unter seine Kameraden verschenkte Unmittelbar vor der Ent> deck» 'g hat Franz Tsch.'rnelitfch nach seinem eigenen Gestuidnisse von den seinem Dienstherrn entwendeten Waaren ein Qiantum im tLerihe von circa 100 fl. In die Drau geworfen. Auf Grund de« Veroicte« der ^eschworenca wurde der jugendliche Verbrecher nach dem niederem Straf» satze des § 178 St.G. zu Kmonatlichei» schweren und verschästen Keiker veruriheilt. Montag 21. Juli. (Versuchte Ver« leitung zum Gattenmord.) Vorsitzender L. G. R. v. Schrey, Ar klüger St.-A.-S. Wagner, Vertheidiger für Gertraud Petrooie ^ r. H > g e r o p e r g e r, für Martin Hren Dr. S ch » r li i. — Gertraud Petrooie, Keuschlerin im Bezirke Pettau, rvel^e von ihrem Ehegatten Johann Petrovic gerichtlich geschieden ist. ist ange» klagt, daß sie den bei ihr wohnenden Schuster Martin Hren, mit dcm sie ein Liebe«verhältniß unteihielt, bewogen habe. Jemanden zu suchen, der ihren Ehegatten gegen eine Entlohnung au« dem Wege schaffe, daß in Folge dieser Aufforderung Martin Hren an seinen Schwager Josef Genter wirklich da« Ansinnen stellte, er möge ten Johann Petroviö gelegentlich e> schlagen (zaklati) uno werde hiefür von der Gertrud Petrovic eine Belohnung von 10 fl. und Erlaß der Zinsen eine« der Lty tercn schuldigen Kapitalv von 200 fl. erhalten. Durch die bei der Verhandlung abgehörten Zeugen wurde nicht nur der durch Gertraud Petrooie und Martin Hren gegen Johann Petrovic geplan t Mordanschlag bestätigt, sondern auch schon frühere von Gertraud Petrooie gegen ihren Cbcgatten wiederholt ausgesprochene gefährliche Bedrohungen als neue 1lmstfcr.de vorgebracht, weshalb der öffentliche «»klüger auch bezüglich de« Verbrechen« der gefährlichen Bedrohung eine ,^rage an die G.'-jchrvorene» begehrte. Nach lebhaften Debatten zwischen dem öffentliche» Ankläger und den beiden Vertheidigern und dem sehr eingehend und objectiv gehaltenen Resume des Vorsitzenden bejahten die Geschworenen alle an sie gestellten Fragen und c« wnrde Gertraui Petrovic zu lOjährigem und Martin Hren zu 6jährigem schweren Kerker ver-urtheilt. Dienstag 22. Juli. (Unmenschliche R v h h e i t.) Unter dcm Vorsitze de« K.-G.-P. Hofrath H e i n r i ch e r wurde über die vom St.-A.-S. R e i t t e r ver'retene Anklagt wider den 31jäh'igen Bergknappe» ion Trifail, Bartlmä Zoksn, dessen Vertheidigung Dr. Schurbi südrte, wegen Verbrechen« des Todtschlage« durchgeführt. Der Sachverhalt ist folgender: Der Bergknappe Bartlmä Zokan begegnet» in seinem weinseligen Zustande am 15. Juni d. I. auf der Straße >» Trifail dem 60jährigen haldblingen dortigen Ort«, armen Franz Widmar, Nr einen kleinen Handwagen zog. Zokan in einer nach seiner Art guten Laune wollte sich einen Jux machen, der darin bestand, daß er den Wagen de« schwachen Wanne« mehrmal« umwarf und theil reise zertrümmern, worüber ihm Letzterer Vorwürfe machte. Hierüber erzürnt, ergriff er eine Wagenteiste und schlug mit unmenschlicher Rohheit auf den halbblinde» allen Bettler lo«, bi« Valentin Gostiunear und Vinzenz Jäger zu Hilfe eilten und den wüthenden Zokan, er auf sie beide lo«gehen wollte, derartig prügelten, d«ß er selbst schwere Verletzungen davontrug. Franz Widmar ist am 19. Juni an Gehirnlähmung in Folge der bei seiner Mißhandlung erlittenen Zer-»ümmerung de« Eeitenwandbeine« gestorben. Die Verantwortung de« Bartlmä Zokan ging dahin, daß er sich an den ganzen Vorfall wegen feine« großen Ransche« nicht ;u erinnern wisse, obgleich seinem Gtdächln.sse die ihm selbst widerfahrene arge Züchtigung nicht entschwunden fei. Der Gerichtshof vcrurtheilte iyn nach dem Verbiete der Geschworenen trotz seiner theilweisen Vergeßlich? it zur Strafe de» schweren Kerker« in der Dau?r von vier Jahren. (Nothzucht.) Der 47 Jihre alte Knecht Sebastian Markuschek von Obergegentkal wurde bei der am 22. Juli durchgeführten Haupt» Verhandlung wegen de« an der 13jährigen Grün'« besitzerstvchler Rosaiia Mauthner begangenen V r-brechen« der Nothzucht zu 6jährigem schweren Kerker verurtheilt. Mittwoch 23. Juli. (Einbrecher.) Boe. sitzender L.-G.-R. Levizhnik, öffentlicher A -kläaer St A >L Wagner, Venheidigrr Dr. Schurbi. Der 36 Jahre alte Gastwinl, Friedrich B o d n e r unterhielt mit »er 32 Jahre alten Taglöhner«gattin Anna Krainz in Ma . bürg ein unlautere« Verhältniß und beide fühtl.u einen lustiaen Lebenswandel, wozu sie sich d e Mittel mit Hilfe von guten Freunden aabmen, n .' sie solche fanden. Schon im November 1875 mußten die Näbterin Theresia Gregl, nun vereh:. Maritschniq und ihre Schwester Elisabeth Grei in St. Loren,en mit ihrem Eigcnihume herhalten, die Vergnügungen de« leichtsinnigen LieoeSpaar.» t,i bestreiken, da diele« in Gt,tll,chatl andner Genossen den beiden Frauen in ter Nacht vom 4. auf den 5. November 1875 nach Au«wiegung de« Fenstergitter« au« dem versperrten Zimmer Effecten nnd Beätiosen im Gesammtwerthe von mehr nl« 80 fl. entwendeten, welchem viebstahte noch in derselben Natt ein iwe>ter bei dem Grundbesitzer Johann Daniel an Kleidung«stücki'n und Geld zusau»en pr. 100 fl. folgte. Wa« -n dem Zeiträume vom 5. Novcm^er 1875 bi« 1. September 1877 geschehen, konnte nicht erui« werden, wohl aber der Einbruch und Dicdstahl an Lederwaaren pr. 450 fl. 50 kr. bei dem V: derermeister ftranz HSdl in Mahrenberg, wie auch der beim Grundbesitzer Anton Mirz in Großnolz verübte Kub^iebstahl. Hierauf folgten in schneller Reih« Diebstahl auf Diebstahl u. z. am 23. Ok» tober 1878 bei der Margarethe Wimmer und bei J„li Trunkl in Rottenberg, w» Widder uns Schafe entwendet wurden, während am 28. No« vember 1878 au« dem Schlafzimmer te« Wirthe» Jakob Karni.'nik in Rottenberg Gold». Silber-und Papierg'ld im Betrage von . 26«°> fl.. dann Kleiduna«stücke und andere Effecten iu> Werthe von 8 fl. gestoblen worden. Am 24. und 25. Okiv! er 1878 kamen dem Wegmache? Simon Slu. gestraft, ersterer aber im gemeindeämtlichen Zeugnisse al« ein raffinirter Spitzbube und verwegerier Mensch und al« ein dem fremden Eigenthum? ge-fährliche« Individuum bezeichnet. — Da bei Schluß de« Blatte« die Verhandlung noch fort-dauerte, so werden wir da« Resultat derselben >n der nächsten Nnmmer bekannt geben. Fremden - Verzeichniß. Vom 19. bis 23. Juli. H »le I Sc,Herzog Johann Robert Schmidt, Privat. Berlin. — Anna schar i, LigrasenS-Gauin, Karl Ritter v Hohinner, t. t. Landes-schuli«h«n ist aber eine Angelegenheit, die ich nicht d u l d « n werde. T h a t s a ch e i st, daß meine Ehe nach Erfüllung aller Bestimmungen der österreichischen Ehegesetzgebung in Oesterreich am 29. November 1875 durch meinen kompetenten Seelsorger den Herrn Archimandriten und Professor Dr. Agathangelo« LeontopuloS vollkommen gesetzlich und giltig vollzogen worden ist, worüber Sie sich di« voll« Gewißheit auS Tom. V. Fol 16 der TrauungSprotokoll« d«n zr. o. Pfarrkirche am alten Fleischmarkt zu Wien verschaffen können•) Seit 5 Jahren wirk« ich unabläßlich bei solche» öffentlichen Ang«l«genheiten mit. welche ge«ignet stnd die Produktion zu heben und die Belastung der Bevölkerung zu vermindern. Ich wirkt« in dieser Richtung, ich darf ei ohn« Selbstüberhebung aussprechen, selbstlos und ohn« j«mal» «in« Würdigung mriner Thätigkeit ge-sucht oder gefunden zu !>aben, Ta nun ein Theil dieses Wirkens auch der Redaction der Cillier Zeitung nicht ganz unbekannt sein kann, und da die Zahl der Männer bei uns keine übergroße ist, welch« es d«r Mühe werth finden sich solchen Ausgaben zu widmen; so durfte ich wol erwarten, daß ich da, wo ich zum e r st e n M a l e auch meinen politischenStandpunkt kenn-zeichnete jener Olieltioität begegnen werde aus die ein Jeder Anspruch hat. Hugo R. v. Berks Reisenstein 16. Juli 1879. •) Wir haben uns von der Richtigkeit obiger Taten durch Einblick in den Trauschein selbst überzeugt und wollen nur bemerken, daß wir auch die Giltigkett und Gesetzlichkeit der Ehe nie angezweifelt haben. ßonrse der Wiener Morse vom 23. Juli 187». .20'/, f. t. Münzducaten........ 5.50 100 Reichsmark.........56.70 Zwei Lehrjungen ZSS.TfVfS: and MaschinenschloHserei des Florf> I itfjrr. 302 2 j mit schöner Ansticht II 7. 281 Die besten uad billigsten Handdreschmaschinen b«i D. RÄKUSCH, Eiseüanilou Cilli Im raxeryuHHV. Illustrirte Preislisten gratis und franco. 307 ZnKunft llnd Wfatjrt der Kifen-öaynzüge in Hissi. W i e n«T r i e st: Ankunft Abfahrt Postzug..................11.26 11.34 Mittag Schnellzug............... 3.42 3.48 Nach mit t Gemischter Zug...........5.23 5.32 Abends Postzug..................11.59 12.07 NachtS. Triest » Wicn: Postzug .................. 6L9 6.37 Früh. 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