Donnerstag den 22, März i«38. TM i e n. ^-^c. k. k. Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 20. Februar d. I., die Lehrkanzel der practifchen Medicin an der Universität zu Innsbruck, dem Professor der Geburtshilfe am Lyceum zu Laibach, Dr. Ignaz Laschan, allergnädigst zu verleihen geruhet. (W. Z.) Ungarn. Die P reßburger Zeitung meldet aus Ofen vom 9. März: »Das schreckliche Ereigniß, welchem die Bewohner der an der Donau gelegenen Häuser mit der ängstlichsten Vesorgniß seit mehreren Wochen entgegensahen, ist eingetreten. Die Donau hat am 5. d. M. das Ufer auf der Ofner Seite überschritten, und, da sie zusehends anwuchs, wurden alsbald die Wasserstadt, Landstraße, Neustifl, Altofcn und Nai-zenstadt unter Wasser gesetzt. Viele Familien mußten ihre Quartiere verlassen, und andere der ÜberWwem-Mung minder ausgesetzte Wohnungen beziehen. In den Gassen der benannten Vorstädte und des Krön-Marktflecken Altofen wird die Verbindung durch Kähne aufrecht erhalten. Heute athmen die Schwerb,drängten schon etwas freier, denn der Eisstoß rückte in der verflossenen Nacht eine bedeutende Strecke, und dcr Wasserstand der Donau ist heute merklich niedriger. Somit gewinnt die Hoffnung bereits Raum, von der harten Bedrängniß bald erlöst zu werden. (Ost. V.) K a r v i n i e n. Sassarl, den 20. Februar. Jenseits der rei-zenbtn Gegend von Lagulentu, in einem kleinen blühenden Thale,, Valdi Ponusu genannt, ereignete sich in der Nacht vom 2. dieses ein merkwürdiges Natureltigniß. An cincm sanftcn Abhänge dieses Thales standen Hunderle von Oliven: und andern Fruchtbäumen, kin Eigenthum der Gebrüder Sanna. In besagter Nacht wurden dieselben durch eine Art vulkanischen Ausbruches gänzlich zerstört. Der Bo. den erhob sich auf einem Flächenraume von 500 Quadratschritten,' Erdreich, Steine und Fruchtbäume wurden mit schrecklichem Krachen weit weg geschleudert,- es erschienen neue Massen und ein Thell des ehemaligen Terrains verschwand in breiten Klüften und gähnenden Spalten, die durch die Gewalt der Explosion aufgerissen worden waren. Dieses Phä» nomcn verursachte eine so heftige Erberschütterung, daß man die Glocken in den Kirchchürmen der Nachbarschaft von selbst läuten hör^. (B. v. T.) D t a I i e n. Rom, I.März. Unsre Campagna bietet gegen» wärtig einen traurigen Anblick dar, da durch den noch immer stark fallenden Regen alle Niederungen unter Wasser gesetzt sind. Auch ist man für die diesjährige Ernte nicht ohne Sorgen, da bereits an vielen Stellen eine, an manchen Orten sogar zwei Aussagten verloren gegangen sind. Alle Bäche sind gleich Strömen angeschwollen; die Flüsse haben ihr Vctt verlassen, und vernichten manche Mühen und Hoffnungen des Landmannes. Hier in der Stadt stehen alle niedrig gelegenen Straßen unter Wasser, und die Behörde ist thätig, die armen Leute in ihren Wohnungen mit den nöthigen Lebensmittcln zu versehen. Der heilige Vater hat Kirchtngcbcche gegcn dieses Unwetter angeordnet, und Sündenvergebung allen denjenigen bewilligt, welche diese Gebete vorschriftmäßig besuchen. — Die Berichte aus dem König--reiche Neapel lauten noch betrübender, da dort ausier dem Regen noch Orcane Alles verwüsten, was dieser verschont. Indessen haben wir noch immer keine 94 Kälte gehabt, und allc Bäume stehen in schönster Blülhc. (Mg. Z.) V r e u ß e n. Cleve, ^. März. Es hat sich nach offiziellen Nachrichten bestätigt, daß etwa loMinuten oderhalb NeeS, auf dem rechten Rhcinuftr, auf eine Viertelstunde.Entfernung, drei Deichdurchbrüche entstanden sind, wodurch mehr denn siebenzig Städte und Dör« fer unter Wasser stehen oder konimen, indem die Flnthen sich bis bei Zütphen in den Asselstrom ergießen. (Prg. Z.) M i e v e r l a n V e. Amsterdam, ?. März. Die Arnheim'sche Courand theilt folgenden Auszug eines Schreibens aus Deulmchem (an der alten Assel) vom 2. dieses Monats mit: „Wir erlebten hier gestcrn einen schrecklichen Tag. Schon am frühen Morgen verkündigte uns das bauten der Nothglocken, daß in den 3lheindeichen ein Durchbruch Statt gefunden habe, und wir uns auf eine Überschwemmung vorbereiten müiitcn. Nachmittags um 2 Uhr begann auch wirklick der Eisgang, und zwar mit solcher Heftigkeit, daß dadurch die schöne Brücke unserer Etadc, ein Geschenk von König Ludwig, weggerissen wurde, und bald unsere ganze Umgegend unter Wasser stand. Durch Umschlagen einer Ache verlor heule Nachmittag tiner unserer Mitbürger das Lcben. (Prg. Z.) Schweden unv Korwcgm» Stockholm, 2h. Februar. Über die furcht-l'l Carminati mit einem Theile der Centrums-Armee am 16. Februat in dem Thale von llro einen Vortheil über die überlegene Bande Forcadclls u. A. erfochten. Eine Folge hiervon ist die Befreiung der Plana von Castellon, welche bisher dcn Plünderungin der Factiosos Preis gegeben war. — Cabrera soll die Belagerung von Gandesa in Stid ? Cölalc-nien aufgegeben haben, nachdem sein 35 größtes Geschütz, das die Scmigcn El Amoroso nannten, gesprungen war. — Zu Cordova wurde am 15., zwischen 5 und 6 Uhr Morgens, ein leichtes Erdbeben verspürt. (W. Z>) Madrid, 28. Fcbr. Don Basilio h"t den General Laureano Sanz auf das vollkommenste irre zu führen gcivußt. Er lockte ihn nach sich in das Gcdirge von Segura, und machte dann, nachdem Sanz mit seinen Truppen in der steilsten Gegend derselben angekommen war, und in den von Basilio ausgeplünderten Ortschaften vergeblich Lebensrnittel zu erlangen suchte, einen raschen Marsch nach dem Süden zu, so daß er schon am 18. in Huescar eintraf. Von hier aus vertheilte er feine Mannschaft in den Flecken Orca, Galera, Castril und Castillejar (Provinz Granada), wahrend die Truppen der Königinn 15 Loguas uon ihm entfernt waren. In Huescar entwaffnete Don Vasilio die Nationalmilizen, fügte iyncn adcr sonst kciu Leid zu. — Dcr Gras Mirasol, Generalcommandant von Toledo lind Ciudad Neal, tam am 22. in Toledo an, hob den Belagerungszustand jener Provinz auf, und versprach allen Factiosen, die sich binnen acht Tagcn eiusiellcn würden, Amnestie. Diese Maßregeln stehen freilich mil den von Flinter in geradem Widerspruch, und letzterer wird unter solchen Vcrhältnijsln schwerlich in jener Stadt dlcibcn wollen. — In Folge der unaufhörlichen Regengüsse ist der Guadalquivir bei Sevilla auogcttccen, und durch die entstandene Überschwemmung ist cine Menge Volks brodlos geworden. Hierüder ist es in jener S-adc zu unruhigen Auftritten gekommen. Auch hier in Madrid haben wir im Verlaufe von zwei Monaten kaum den Himmel gesehen,^ indem unerschöpfliche Regengüsse auf uns herabströmen. Dagegen ist der Thermometer bis jetzt nur ein cinzigesmal bis auf den Gcfcierpuncc gefallen, während der sirengste Winter in andern Ländern des südlichen Europa's herrscht. (Mg. Z.) Paris, 7.März. Die „Quotidienue" versichert, die Ankunft General Vourmonts und seines Soynes im Hauptquartier de3 Don Carlos sey jetzt außer nllem Zweifel; unter dem Commando dieses Generals würden Goni und 10,000 Mann stehen, mit welchen er gegen Alt-Castilien in der Richtung von Valla-dolib und Salamanca agiren solle, während der Infant Don Sebastian und Guergue in Arragonien einfallen und auf der Hccrcslinie gegen Madrid vor.-dringen würden,- Don Carlos selbst mit Gomez und Merino würde mit einem dritten Corps übcr Osma und Segovia auf Madrid ziehen, und Cabrcra übir Cuenca nach eben diesem Puncte marschiren. Dieser Plan wäre aus dem Auslande zugeschickt worden.(Pr.Z.,> Das Journal des Debars vom 8. MlN; erklärt das Gerücht, als wären General Bourmom und beglaubigte Agenten der nordischen Mächte im Hauptquartier des Don Carlos angelangt, für durch-aus grundlos. »Hr. v. Vourmont," fügt es bei, »hat Rom, wo er in friedlicher Zurückgczogenheit lebt, nicht verlassen. Jeden Falls werde er nimmermehr seinen Namen bei den Bürgerkriegen der Halbinsel detheiligen, übcr welche er satlsame Erfahrungen besitzt. Auch glauben wir nicht, daß irgend Jemand in Europa dem Don Carlos den gefährlichen Rath ertheilen würde, den General Bourmont in seine Umgebung zu berufen, indem dadurch seine Verlegenheiten nur vermehrt würden, und der Kampf (gegenüber von Frankreich) einen ganz neuen Charakter erhielte. Was die angeblichen Bothschaster drr großen Continental-Mächte betrifft, so sind es preußische und holländische Offiziere, welche förmlich den Dienst in ihrer Heimath ausgegeben haben, um ihr Glück bei dem Prätendenten zu versuchen. Die Hauptfach-lichsten von ihnen sind: Oberst Kaiserling, Graf LichnVwski und Boron Nahden. Hr. v. Vaerst (dessen Rückkunft nach Paris bereits erfolgt ist), welcher zu einem diplomatischen Agenten der preußischen Nrgie-rung gemacht wurde, ist nichts mehr und nichts weniger als der Haupt-Redacteur der Brctl^ier Zeitung, dessen Absicht es war, das Lager und den Hof des Don Carlos zu sehen.« (V5. Z.) Telegraphische Depesche, Bay on ne, 3. März, 7 Uhr Morgens. Ein außerordentlicher Courrier meldet, daß am 4., vor Sonnenaufgang, die Faction Cabanero in Saragossa eingerückt ist, und die Haupt-puncte besetzt hat. Die Nationalgarde hat sich aber versammelt und die Carlisten verjagt, welche 120 Todte und 700 Gefangene verloren haben. (Allg.Z.) Der Moniteur vom 10. dieses Monats ent-hält folgende telegraphische Depesche aus Waponne vom 9. März 7 Uhr Morgens: »Ein Courricr hat die Nachricht gebracht, daß am 4. vor Tagesanbruch die Faction Cabainro im Saragossa eingerückt ist und die vorzüglichsten Puncte besetzt hati aber die Na-tionalgarde hat sich gesammelt und die Carlistcn ver^ tricbcn, welche 120 Todte und 7 00 Gefangene verloren haben." — Die Quotidienne begleitet obig« Depesche mit folgenden Bemerkungen: „Wenn wir diese Nachricht zuerst erhalten hätten, so würden wir Aiistand genommen haben, sie zu geben, denn es ließ nicht wohl annehmcn, daß Cabanero mit btr geringen Zahl von Truppen, die, er rmlcr sci'nen 96 Befehlen hat/ im Stande gewesen seyn sollte, sich einer so bedeutenden Stadt, wie Saragossa, zu bemächtigen oder auch nur einen Überfall zu versuchen. Wir glauben daher gerne , daß dieser carlistische Chef, »vie der Telegraph versichert, zurückgetrieben worden ist. Wir halten es für überflüssig, hinzuzufügen, daß uns die Zahl der Todten und Gefangenen übertrieben zu seyn scheint; (Zabanero konnte keine 2000 Mann unter seinem Commando haben und es ist nicht wahrscheinlich, daß er die Hälfte davon verloren hat. — Man schreibt uns aus Vayonne vom 6>, daß Espartero den General Nibero mir einer Division von 8000 Mann in der Richtung nach Vrivicsca detaschirt hat. Vuerens hat Miranda mit einer gleich starken Truppenzahl besetzt. Diese Bewegungen haben zum Zwecke, die Linie von Burgos nach Aranda de Duero zu decken und die carlistischen Expeditionen, welch« den Übergang über den Ebro b Februar ein Mann, Namens Cooper, der, wie vor ihm bereits drei oder vier Andere, an der Einbildung krank ist, die Königinn Victoria sei seine Braut, und binnen kurzem werde er mit ihr Hochzeit halten. »Hat sie es euch versprochen?« — >>O ja! sie schreibt mir Briefe, und ich antworte ihr. Gestern schickte sie mir 1000 Pfund Stelling.« Der Mann fügte bei, er habe nichts dagegen, bis Ende März, wo die Konigl'nn nach Brighton kommen werde, ins Krankenhaus zu gehen, doch wünsche er nicht, daß sie etwas davon erfahre. Auch möge man ihm bis dahin einen bessern Nock besorgen. Cooper ward ins Spital gebracht. (Ost, V.) Gn manisch es Neich. Con sta ntinop el, 44. Februar. An der Flotte wird thätig gearbeitet. Ahmed Pascha leitet diese Arbeiten i er ist also wieder in Gunst, und man glaubt, daß er abermals den Oberbefehl bcr Flotte erhalten werde, wenn sie in See geht. Man will behaupten, dieß werde bei dem Eintritt« der bessern Jahreszeit geschehen. Admiral Noufsin scheint sogar davon überzeugt; er hat dem Admiral GalloiS befohlen, sich nicht zu entfernen. Dieser liegt bei Smyrna, wo auch vicr englische Krigsschiffe sich ein-gefunden haben. Es soll abermals der Versuch gemacht werden, die französische Negierung zu vermögen, entweder das Gebiet von Algier zu räumen, oder eine Geldcnl» schädigung zu leisten. Zu diesem Ende begibt sich Redschid Pascha nach Paris; er soll dort so lange verweilen, bis er ein glückliches Resultat «rreicht hat, was die Pforte sich um so mehr verspricht, als sie auf die guten Dienste des englischen Ministeriums rechnet. Redschid wird sich nach Italien einschiffen, über Neapel und Rom nach Paris gehen, und bei dieser Gelegenheit dem heiligen Vater seine Ehrfurcht bezeigen, was von der seltsamen Entwicklung der religiösen Begriffe der Muselmänner zeugt. In Turin wird er sich kurze Zeit aufhalten, um Handels-wleressen zu reguliren, die unlängst zwischen der Pforte und Sardinien zur Sprache kamen. Dann wird er Lyon berühren, wo er von dem Fabrikwesen Einsicht nehmen soll. (Allg. Z.) V c r s i e n. Constantinopel, l4. Febr. Aus Persien hat ein Tartar Nachrichten, und zwar aus Tauris bis zum 6. Jänner und aus Teheran bis zum 2. Jänner, hieher überbracht. Diesen zufolge befand sich der Schah an der Spitze seiner Armee unter den Mauern von Herat, und hatte sich bereits eini.nr Vorwerke bemächtigt. Trotz dem sind die Einwohner zum kräftigsten Widerstand entschlossen, und haben auf die erste Aufforderung zur Übergabe erklärt, daß sie sich eher unter den Ruinen begraben. als die Stadt überliefern werden. Man ist auf weitere Nachrichten sehr gespannt. (Allg. Z.) Redacteur: ^sr. Vav Oein, ich. Vrrlcgrr: Sgnat 2l Vulcr u. ltle«nmav5.