Mittheilungen des Musealvereines für Krain. Herausgegeben von dessen Ausschüsse. Fünfter Jahrgang. Zweite Abtheilung: Naturkundlicher Theil. Laibach 1892. Verlag des Musealvereines für Krain. Druck von lg. v. Kleinmayr <51 Fed. Bamberg in Laibach. Mycologia Carniolica, Ein Beitrag zur Pilzkunde des Alpenlandes. Von W. Voss. IV. Den Ascomyceten wurden zunächst jene niederen Pilze angeschlossen, in denen man die «Protosporenfrüchte der Ascomyceten» vermuthet. Für dieselben hat L. Fuckel den Namen «Fungi imperfecti», P. Saccardo hingegen die Bezeichnung «Fungi inferiores» vorgeschlagen; sie bilden einen Abschnitt der Pilzkunde, welcher vorläufig als unfertig anzusehen ist. Die Brüder Louis René und Charles Tulasne haben erkannt , dass eine Reihe früher als selbständig angesehener Pilze nur Vorläufer verschiedener Schlauchpilze seien, nur als Fruchtformen derselben anzusehen sind. Bei einer grossen Zahl ist jedoch die Zusammengehörigkeit noch unsicher, noch lange nicht festgestellt. Theils ist der Grund darin zu suchen, indem die aufeinander folgenden Fruchtformen der Schlauchpilze gewöhnlich nicht zusammen Vorkommen, sondern meist nur eine auf einmal gefunden wird — theils darin, dass bei vielen dieser Pilze entweder die Protosporen oder die schlauchbildenden Früchte sehr selten und nur unter bestimmten Lebensbedingungen gebildet werden. Im letzteren Falle haben die Protosporenfrüchte eine gewisse Selbständigkeit erlangt. Jedenfalls müssen sie so lange für selbständige Pilze angesehen werden, als es nicht gelungen ist, durch wiederholte Cul-turen die vermutheten schlauchbildenden Früchte daraus zu züchten. Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1892 — II. Ein vorsichtiges Zurückhalten wird hier meines Erachtens nützlicher sein und eher ans Ziel führen, als überhastete, oft ganz willkürliche Zusammenziehungen, umsomehr, als nach den neuesten Untersuchungen Oskar Rrefelds die Spermatien zahlreicher Pilze zur Keimung und Weiterentwicklung zu bringen sind, woraus sich alsdann ergibt, dass ihnen ein sexueller Wert, wie bisher angenommen, nicht zukommt. (Untersuchungen aus dem Gesammtgebiete der Mycologie, Heft IX.) Das Mycelium dieser Pilze entwickelt entweder P eri the -eien, d. h. anfangs geschlossene, später in verschiedenerWeise sich öffnende Behälter, welche Sporen an ihrer Innenseite auf Basidien bilden, oder verschieden gestaltete, an der freien Aussenseite die Sporen bildende Stromata (Stroma = Boden, Polster) oder Fruchtfäden, welche die Sporen an der Spitze oder an der Seite a'bgliedern. Bei den Perithecien unterscheidet man Spermogonien, deren meist kleine Sporen Spermatien genannt werden, und Pycnidien, deren gewöhnlich grosse Sporen Stylosporen heissen. Eine scharfe Trennung beider ist übrigens nicht möglich. Die Sporen, welche Stromata und Fruchtfäden bilden, heissen Conidien. Man unterscheidet daher : A. Ein Perithecium vorhanden : Excipulaceae, Cytosporaceae, Sphaeropsideae, Phyllostictaceae. B. Ein Perithecium fehlt. a) Mit Stroma: Melanconiaceae, Gymnomycetae. b) Mit Fruchtfäden : Hyphomycetae. Im Nachfolgenden habe ich nur jene Pilze angeführt, von denen ein Zusammenhang mit Ascomyceten unbekannt oder unsicher ist. Ebenso jene, wo der betreffende Schlauchpilz auf der angegebenen Unterlage im Gebiete noch nicht beobachtet wurde. In der Artbezeichnung folgte ich zumeist Saccardo’s «Sylloge Fungorum», III. und IV. Band. Auch in dieser Abtheilung ergaben sich einige neue Funde; theils noch unbeschriebene Pilze, theils unbekannte Nährpflanzen. Von den ersteren wäre Diplodina Eurhodo- dendri nennenswert, welche Rehni als Vorläufer von Cenan-gella Rhododendri anzusehen geneigt ist. Sodann Phyllosticta atrozonata auf Helleborus altifolius und H. viridis; Ph. car-niolica auf Daphne Blagayana ; Ascochyta Andromedae ; Septoria perularum an den Knospenschuppen des Birnbaumes, wodurch die Blütenknospen zum Absterben gebracht werden ; Cylindrosporium hamatum an Heracleum austriacum ; Marsonia Medicaginis an den Blättern der Luzerne; Cercospora acerina an den Keim- und ersten Laubblättern des Bergahorns; einige Ramularien und Ovularien. Von beachtenswerten Nährpflanzen hingegen sind erwähnenswert: Ornithogalum pyrenaicum mit Septoria ornitho-galea; Bellidiastrum Michelii mit Septoria bellidicola; Scabiosa Hladnikiana mit Septoria scabiosicola ; Doronicum austriacum mit Fusicladium Aronici ; Peucedanum Schottii mit Septoria Oreoselini, u. a. m. Den «Fungi inferiores» wurden einige sterile Pilzlager angeschlossen, und den Schluss dieser Arbeit bilden die Schleimpilze, deren Stellung im organischen Reiche noch immer eine fragliche ist. — Wenn ich die «Mycologia Car-niolica» beschliesse, so bin ich mir wohl bewusst, damit nur ein Bruchstück geboten zu haben. Dieses dürfte jedoch vorläufig genügen, um sich im allgemeinen ein Bild der hiesigen Pilzflora zu entwerfen. Mancherlei Ergänzungen werden nöthig sein, um diesem Bilde eine grössere Schärfe zu verleihen. I. Familie: Excipulaceae Sacc. Napfpilze, i. Excipula Corda. i. E. strigosa Corda, leones III., p. 29, Tab. V., Fig. 78. Exs. Kerner, Flora Austro-Hungarica 389. — An den welken Blattscheiden von : Molinia coerulea Mönch. In den Waldungen der Rosenbacherberge im Herbste nicht selten. 2. E. Heraclei' Rabenh. Deutsch! Krypt.-Flora I., p. 152. — Au der Unterseite welkender Blatter von : Heracleum Sphondylium L. Mitte August im Stadtwalde bei Laibach. 3. E. macrotricha B. et Br. Conf. Cooke, Handbook, p. 458. — An den abgestorbenen Stengeln von: Gentiana aselepiadea L. Im Herbste in den Waldungen der Rosenbacherberge. 4. E. fusispora B. et Br. Ann. N. H. Nr. 314. — Herdenweise an abgestorbenen Stengeln von : Clematis recta L. Im Herbste bei Radmannsdorf. — Vitalba L. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklacb. Lithospennum officinale L. Ebenda. 2. Psilospora Rabenhorst. 1. P. faginea Rabenh. Herb. myc. Editio II., Nr. 450.— Syn. Hysterium rugosum Fries. Auf der lebenden Rinde von : Fagus sylvatica L. Nicht selten und meist durch das ganze Jahr; so in den Waldungen des Golovcberges bei Laibach; im Ilovca-Walde; bei Veldes. 2. P. Quercus Rabenh. in Fuck., Symb. myc., p. 401. — Syn. Diachaena quercina Fries, pr. p. An der lebenden Rinde von : Quercus peduncolata Ehr. Auf dem Golovcberge. 3. Dinemasporium Léveillé. 1. D. hispidulum (Schrader in Journ. Bot. 1799. H., p. 64, als Peziza). Sacc. Michelia II., p. 281. — Syn. Polynema hispidula Fries. Auf dem faulenden Holze von : Castanea vesca Gärtn. Im Herbste bei Tivoli nächst Laibach. 2. D. decipiens (Notaris in Att. Accad. Tor. Ser. II. 10, p. 170, als Excipula). Sacc. Mich. II., p. 282. — An dem faulenden Holze von : Robinia Pseudacacia L. Auf dem Schlossberge bei Laibach. 3. D. Betulae (Fuck. in Enum. Fung. Nass., p. 64, als Excipula). Sacc. Sylloge fung. III., p. 686. — An entrindetem Holze von : Betula alba L. Im Herbste auf der Straža bei Veldes. 4. D. gramineum Lèv. Ann. sc. nat. 1846, p. 274. Var. strigulosum Karst. Hedw. 1884, p. 21. A typo recedit sporulis et setulis aliquantum minoribus, 10 —12: 2'5 —3 et 6 — 9 ji. An abgestorbenen Halmen von : Scirpus lacustris L. Im August am Seeufer bei Veldes. Die Fruchtkörper sind an der Aussenseite mit steifen ungetheilten, zugespitzten Borsten bekleidet, welche an der Basis schwarz, an den Spitzen bräunlich gefärbt sind. Die sichelförmigen hyalinen Sporen sind beiderseits abgerundet und an beiden Enden mit je einer hyalinen Wimper versehen. Saccardo verzeichnet wohl eine Dinemasporium-Art auf Scirpus-Halmen aus Argentinien, die jedoch mit unserem Pilze nicht zusammenfällt. Dinemasporium gramineum tritt sonst auf stärkeren Gräsern, wie Sorghum, Arando etc., auf. 4. Microsticta Desmazières. i. M. Pomi (Montagne in Ann. sc. nat. 1834, p. 347, als Labrella). Desm. Ibid 1849, p. 360. — An der Fruchtschale von: Pyrus Malus L. Im Herbste nicht selten. II. Familie: Cytosporaceae Fries. Ranken schneller. i. Cytospora Ehrenberg. 1. C. Rosarum Grev. in Bail, Syst. d. Pilze, p. 81, Tab. 14. — An dürren Zweigen von : Rosa arvensis Huds. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. 2. C. nivea (Hoffm.). Sacc. Mich. II., p. 264. — An dürrer Rinde von : Populus nigra L. In den Auen bei Stephansdorf nächst Laibach. (Status spermog. Valsae niveae.) 3 C. Salicis (Corda in Icon. IV., p. 80, Fig. 20, als Naema-spora). Rabenh., Deutschi. Krypt.-Flora I., p. 147. — An abgestorbenen, berindeten Zweigen von: Salix alba L. Im Stadtwalde bei Laibach ; bei Veldes ; auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. (Valsae salicinae spermogonium ; sieh auch bei dieser Art.) 4. C. Capreae Fuck. Symb. myc., p. 199. — An dürren Aesten von: Salix Caprea L. Im April bei Laibach. Ist nach Fuckel Fungus spermogonium zu Valsa Schweinizii Nke. 5. C. xanthosperma Fries, Syst. myc. II., p. 543. — An dürren Aesten von : Salix purpurea L. Ende März im Walde bei Rosenbach nächst Laibach. 6. C. decorticans Sacc. Syll. III., p. 266. — An trockenen Zweigen von: Carpinus Betulus L. Auf dem Ulrichsberge im März. — Valsae decorticantis status spermogonium ; Nitschke, Pyrenomycet. Germ., p. I94. 7. C. Platani Fuck. Enum. Fung. Nass., Nr. 334. — An dürren Aesten von : Platanus orientalis L. Bei Laibach im März. 8. C. Kunzei Sacc. Syll. fung. III., p. 270. — An abgestorbenen Zweigen von: Abies pectinata DC. Bei Laibach im November. Nach Fuckel Spermogonienpilz der Valsa Kunze'i Nke. 9. C. Laurocerasi Fuck. Enum. Fung. Nass. Nr. 437. — An der Oberseite welker Blätter von : Prunus Laurocerasus L. In Gärten Laibachs. 10. C. Corni West. Bull. Acad. r. de Belg. II., Ser. II. B. Nr. 76. — An dürren Aesten von : Cornus sanguinea L. Im Frühjahre bei Laibach. Gehört nach Fuckel zu Valsa fallax Nke. C. rubescens Fries, Syst. myc. II., p. 542. Sieh bei Valsa Sorbi. C. Pinastri Fries, ibid., p. 544. Sieh bei Valsa Friesii. Anmerkung. Rabenhorstia Tiliae Fries, suche bei Hercospora Tiliae. 2. Placosphaeria Saccardo. I. P. Galii Sacc. Syll. III., p. 245. -— An den lebenden Stengeln von : Galium Mollugo L. An Waldrändern bei Veldes. Ist Spermogonien-Pilz von Mazzantia Galii Mont., welche auf dieser Nährpflanze hier noch nicht beobachtet wurde. 2. P. Sedi Sacc. Michelia II., p. 115.— An den Stengeln von: Sedum Telephium L. In Gärten Laibachs stellenweise. (Spermo-gonium Dothidellae thoracellae Sacc.) 3. P. Onobrychidis (DC. in Mem. Mus. III., p. 324, als Rhy-tisma). Sacc. Michelia II., p. 283. — An den Blättern und Stengeln von : Lathyrus pratensis L. An Waldrändern bei Dobrova nächst Laibach und bei Schalkendorf unweit Veldes. 4. P. Campanulae (DC. in Mem. Mus. III., p. 323, als Xyloma). Bäumler, Beiträge z. Krypt.-Flora d. Pressburger Comit., p. 10. — Syn. Dothidea C. Fries; Phyllachora C. Fuckel. An den lebenden Blättern, Blattstielen und Stengeln von: Campanula glomerata L. Bei Laibach und an der «Straža» bei Veldes. — Trachelium L. In den Waldungen des Friedrichstein bei Gottschee. — Mort hi er meint, dass dieser Pilz in genetischer Beziehung zu Pyrenopeziza Campanulae Fuck. stehe. 3. Micropera Léveillé. i. M. Sorbi (Fries in Syst. myc. II., p. 494, als Sphaeria). Sacc. Mich. IL, p. 628. — Syn. M. Drupacearum Lèv. (in Sorbo). An dürren Zweigen von : Sorbus Aucuparia L. Auf dem Rosenbacherberge bei Laibach; bei Jauerburg in Oberkrain. Nach Fuckel (Symb., p. 268) der Pycnidienpilz zu Cenangium inconstans (Fr.). —- Sieh auch bei Dermatea Cerasi (Pers.) Not. III. Familie: Sphaeropsideae Léveillé. Kugelpilzchen. i. Phoma Fries. 1. Ph. ramealis Desm. Ann. sc. nat. 1850, XIV., p. 113. — An abgestorbenen Stengeln von : Evonymus europaeus L. Im December bei Laibach ; auf dem Schlossberge bei Veldes. 2. Ph. Cookei Pirotta, Fung, paras, d. Vitigni, p. 55. — An den Ranken von : Vitis vinifera L. In Weingärten bei Laibach im Frühjahre. 3. Ph. cryptica (Nits.) Sacc. Michelia I., p. 521. — An dürren Aesten von : Lonicera sp. Ende December in den Gartenanlagen Tivoli bei Laibach nicht selten. 4. Ph. Mirbellii (Fries in Linn. 1830, p. 548, als Sphaeria). Sacc. Mich. II., p. 90. — Syn. Sphaeropsis M. Lèv. An trockenen Blättern von : Buxus sempervirens I.. Bei Laibach im März; Pod wein bei Radmannsdorf und Grahovo nächst Zirknitz. Gewöhnlich in Gesellschaft mit Verticillium Buxi Auersw. et Fleischh. 5. Ph. Gentianae J. Kiihn, Hedwigia 1883, Nr. 1. — An halbwelker : Gentiana cibata L. Auf dem Veliki hrib bei Veldes; bei Vašek nächst Zirklach im September. Der Pilz bewohnt Stengel, Blätter, Kelche und erinnert im Aussehen an eine Puccinia. Doch gewahrt man bei genauerer Betrachtung alsbald die halbkugeligen, mit Scheitelloch versehenen Perithecien, deren Kern zahlreiche hyaline, ovale Spermatien enthält. 6. Ph. complanata (Tode in Fungi Mecklenburg. II., p. 21, als Sphaeria). Desm. Ann. sc. nat. 1851, p. 299. — An dürren Stengeln von : Heracleum Sphondylium L. Bei Lees im Juli. 7. Ph. conf. multipunctata Sacc. Mich. IL, p. 275. — An dürren Stengeln von : Lamium Orvaia L. Auf dem Ulrichsberge im Mai. 8. Ph. herbarum West. Exs. 965. — An abgestorbenen Stengeln von: Angelica sylvestris L. An Waldrändern bei Roseneck nächst Laibach. Arabis hirsuta Scop. Im Kankerthale und auf dem Grosskahlenberge. Artemisia vulgaris L. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. Bryonia alba L. Ebenda. Chaerophyllum (?) aromaticum L. In den Waldungen bei Tivoli. Clematis recta L. Auf dem Schlossberge bei Veldes und auf dem Ulrichsberge; bei Jauerburg und Assling. Phaseolus vulgaris L. Auf dem Ulrichsberge; bei Lees. Platanus orientalis L. In Gartenanlagen bei Laibach. Ricinus communis L. Ebenda. Sambucus nigra L. Bei Laibach, Krainburg und Grahovo. Selinum Carvifolia L. Um Roseneck bei Laibach. Urtica dioica L. Auf Schutthalden bei Laibach ; auf dem Ulrichsberge. Ferner an den Früchten von : Catalpa syringifolia Sims. In Alleen bei Laibach. 9. Ph. Leguminum West. Exs. 1135. — An den trockenen Hülsen von: Cytisus alpinus L. Auf dem Grosskahlen- und Ulrichsberge. Robinia Pseudacacia L. Bei Laibach nicht selten. 10. Ph. effusa Rob. in Desm. 22 Not., p. 8. — An der-Oberseite dürrer Blätter von : Helleborus altifolius Hayne. Zwischen Podnart und Birkendorf ; bei Vigaun ; im Korošica-Graben des Loiblthales. Oefter mit Asterina Hellebori Rehm. 11. Ph. Saxifragarum West. Not. VI., p. 23. — An dürren Blättern von: \ Saxifraga caesia L. Auf Felsen an der Veldeser Strasse hinter Lees im August. Spermatien oblong, beiderseits abgerundet, in der Mitte etwas eingeschnürt, hyalin, mit zwei Nuclei versehen, dreimal länger als breit. 12. Ph. lineolata Desm. 19. Not., p. 3. — An den Zapfenschuppen von : Abies Larix Lam. In den Anlagen bei Tivoli nächst Laibach. 13. Ph. samararum Desm. Crypt, d. Fr. Ed. II., p. 148. — An den Früchten von: Carpinus Betulus L. In den Tivoli-Anlagen. Fraxinus Ornus L. In der Pekel - Schlucht bei Franzdorf; auf dem Schlossberge bei Veldes. 14. Ph. Scrophulariae Fuck. Symb. myc., p. 112. — An den Stengeln von : Scrophularia nodosa L. Im December bei Laibach. 15. Ph. Rusci West. Bull. Acad. Belg. Ser. IL, Tab. 7, Nr. 5. — An den welkenden Cladodien von : Ruscus aculeatus L. Im botanischen Garten zu Laibach. Nach diesem Pilze erscheinen an den vollkommen welken Cladodien die Fruchtgehäuse der Leptosphaeria Rusci. 16. Ph. concentrica Desm. Ann. sc. nat. 1840, p. 189. — Syn. Coniothyrium concentricum Sacc. Var. Agaves. — An den Blättern von: Agave americana L. In Gartenanlagen nicht selten. 2. Sphaeropsis Léveillé. 1. Sph. Pinastri (Lev. in Ann. sc. nat. 1846, p. 282, als Phoma). Sacc. Sylloge fung. III., p. 300. — An den welken Nadeln von : Pinus sylvestris L. In den Waldungen der Rosenbacherberge. 2. Sph. Pinastri (Lèv.) Sacc. Var. Conorum Thuem.— An den Zapfenschuppen von: Abies excelsa DC. Gleichfalls auf dem Rosenbacherberge. Pinus sylvestris L. Ebenda. 3. Sph. Evonymi Desm. Crypt, d. France, Ser. III., Nr. 677. — An-abgewelkten Blättern von: Evonymus japonicus L. fil. In Gewächshäusern nicht selten. 4. Sph. Taxi Berk. Outlines of Fung., p. 316. — An dürren Nadeln von : Taxus baccata L. Im Juli in den Tivoli-Anlagen bei Laibach. 5. Sph. Visci (Solim, in Hedvvigia II., Not. 19, T. XIII., als Ceuthospora). Sacc. Mich. II., p. 115. — An welken Blättern und Zweigen von: Viscum album L. Auf dem Hügel «Straža» bei Veldes im August. 3. Leptothyrium Kunze et Schmidt. 1. L. Periclymeni (Desm. in 16. Not., p. 358, als Labrella). Sacc. Sylloge III., p. 626. — Syn. L. pictum Berk, et Br. Phyllosticta Vossii Thuem. in Voss, Matr. I., p. 48, Taf. L, Fig. 2, 3. Exsc. Thuemen, Mycotheca univ. 1893. An der Oberseite lebender Blätter von : Lonicera Caprifolium L. Bei Oberrosenbach und im Laibacher Stadtwalde; auf dem Grosskahlen- und Ulrichsberge. Lonicera Xylosteum L. Auf dem Schlossberge bei Veldes im Juli. 2. L. corylinum Fuck. Symb., p. 120. — An der Unterseite der Blätter von : Corylus Avellana L. Im Herbste bei Laibach nicht selten. 3. L. alneum (Lèv. in Ann. sc. nat. 1848, p. 252, als Melas-mia). Sacc. Michel. I., p. 202. — An welkenden Blättern von : Ainus glutinosa Gärtn. Bei Laibach nicht selten im Herbste. — incana DC. Ziemlich verbreitet im Jauerburger Gereuthe. 4. L. vulgare (Fries in Syst. myc. II., p. 599, als Lepto-stroma). Sacc. Michelia II., p. 113. -— An dürren Stengeln von : Aconitum paniculatum Lam. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. Actaea spicata L. Ebenda. Lunaria rediviva L. In der Pekel-Schlucht bei Franzdorf. 5. L. Scorodoniae (Lib. in Thuem. Mycotheca 1 576 als Lepto-stroma). Sacc. Sylloge III., p. 634. — An dürren Stengeln von: Teucrium Scorodonia L. Ende August in den Waldungen der Rosenbacherberge bei Laibach. L. litigiosum (Desm. in Ann. sc. nat. 1843, p. 338, als Leptostroma). Sacc. Mich. II., p. 113. Sieh bei Rhopographus Pteridis (Sow.). L. Castaneae (Spr. in Syst. Veg. IV., p. 538, als Leptostroma). Sacc. Mich. I., p. 261. — Syn. Xyloma geogra-phicum Pers. Sieh bei Coccomyces dentatus. L. quercinum (Lasch). Sacc. Mich. II., p. 113. Sieh bei Coccomyces dentatus. 4. Leptostroma Fries. 1. L. herbarum (Fries in Syst. myc. II., p. 599. als Sclerotium). Link, Handb. III., p. 345. — An dürren Stengeln von : Rudbeckia lanciniata L. Im Walde bei Unterrosenbach nächst Laibach. 2. L. nitidum Wahr. Fl. Crypt. Germ. II., p. 136. — An den Blättern von : Iris pseudacorus L. Im Juni in Wassergräben bei Laibach. 3. L. hysterioides Fries, Syst. myc. IL, p. 599. — An dürren Stengeln von : Laserpitium Siler L. Im Juni auf dem Hügel «Straža» bei Veldes. 4. L. juncina Fries, Syst. myc. II., p. 598. — An dürren Halmen von : Juncus effusus L. An sumpfigen Stellen des Save-Ufers bei Laibach. 5. L. Liriodendri (Kunze in litt, als Xyloma). Link, Handb. III., p. 345. —' Syn. Ecostroma L. Fries. Auf den Blättern von: Liriodendron Tulipifera L. Im Garten zu Lustthal bei Laase. L. filicinum Fries, Syst. myc. II., p. 599. Sieh bei Rhopographus Pteridis. L. virgultorum Sacc. Mich. IL, p. 350. Sieh bei Hypoderma virgultorum DC. L. Spiraea Fries, Syst. myc. IL, p. 599. Sieh ebenda. 5. Melasmia Léveillé. I. M. punctata Thuem. Mycoth. univ. 988. — An der Oberseite lebender Blätter von : Acer campestre L. Auf dem Schlossberge und an den Abhängen der Straža bei Veldes; bei Seebach. Im August häufig. M. acerina Lèv. Ann. sc. nat. 1846, p. 276. Sieh bei Rhytisma acerina Fries. 6. Zythia Fries. I. Z. Mercurialis (Lib. in Exs. Nr. 264 als Sphaeronema). Kickx, Flor. Crypt. Fland. I., p. 449. — An den Blättern und Blattstielen von : Mercurialis perennis L. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach im Juli. Die Fruchtgehäuse sind kugelig, anfangs gelb, dann rostfarben, endlich dunkelbraun gefärbt. Sie stehen einzeln oder gehäuft und entleeren auf Druck die zahlreichen länglich-eiförmigen, hyalinen Spermatien in Form eines Schleimkügelchens. Mit Unrecht zog Fuckel (Symb. myc., p. 74) diesen Pilz zu Synchytrium Mercurialis. 7. Aecidiolum Unger. 1. A. Convolvuli Sacc. Michelia I., p. 12. — An der Blattoberseite von : Convolvulus Sepium L. An Hecken bei Laibach im Juli. 2. A. Cirsii (Lasch als Sphaeronema). Sacc. 1. c., p. 12. — An den Blättern von: Cirsium arvense Scop. Auf wüsten Plätzen bei Laibach gemein. 3. A. colliculosum (Berk, als Myxosporium). Sacc. a) Aroniae. An Aronia rotundifolia Pers. Auf dem Krimberge und in der Išca-Schlucht; auf dem Grosskahlenberge und auf der Straža bei Veldes. b) Ariae. An Sorbus Aria Crantz. Auf den Dolomitbergen um Billichgraz ; bei St. Jakob ob Zwischenwässern; bei Jauerburg und Veldes. c) Aucupariae. An Sorbus Aucuparia L. Auf den Rosenbacherbergen bei Laibach ; bei Lees und Veldes im Mai. d) Mali. Auf Pyrus malus L. An denselben Orten, und zwar auf wilden und veredelten Bäumen. e) Pyri. Auf Pyrus communis L. Im Juni in Gärten zu Laibach und Veldes nicht selten. f) Cydoniae. Auf Cydonia vulgaris Pers. In Veldes. Bekanntlich entwickelt sich nach dem Erscheinen dieses Pilzes an der Blattunterseite ein Aecidium. Doch nicht selten unterbleibt die Bildung der Aecidienbecher. 4 A. exanthematicum Ung. Exanth. T. 3, Fig. 17—19. — An den Blättern von: Euphorbia Cyparissias L. Bei Laibach und durch ganz Oberkrain verbreitet. Euphorbia Esula L. Bei Selo nächst Zirknitz. — verrucosa Lam. Besonders im Stadtwalde bei Laibach, doch auch sonst im Gebiete nicht selten. 5. A. Tragopogonis Sacc. Mich. L, p. 11. — An den Blättern von : Tragopogon pratensis L. In den Umgebungen Laibachs alljährlich und nicht selten im April. 6. A. Tussilaginis Sacc. Mich. I., p. 242. — An den Blättern von : Tussilago Farfara L. An sonnigen Stellen des ganzen Save-Thaies im Frühjahre. NB. Ausser an diesen Pflanzen kommt Aecidiolum sp. noch an folgenden vor: Erythronium, Galanthus, Lilium carniolicum Brnh., Allium ursinum L., Abies excelsa DC., Cirsium palustre Scop., Lampsana foe-tida Lss., Symphytum tuberosum L., Vinca minor L., Thesium intermedium Schrad., Th. montanum Ehrh., Berberis, Evonymus europaeus L., Peucedanum Schottii Bss., Spiraea Ulmaria L. und Cytisus hirsutus L. 8. Discosia Libert. i. D. Artocreas (Tode in Fung. Mecklenburg. IL, p. 77, als Sphaeria). Fries, Summa Veget. Scand., p. 423. — An welken Blättern von : Betula alba L. Bei Laibach stellenweise im Herbste. Fagus sylvatica L. (D. faginea Lib.) Auf dem Friedrichstein bei Gottschee. Pyrola secunda L. Ebenda. Quercus pedunculata Ehrh. (D. quercicola Not.) Im Tivoliwalde bei Laibach. Rosa arvensis Huds. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. 9. Vermicularia Fries. 1. V. Dematium (Pers. in Synop., p. 88, als Sphaeria). Fries, Summa Veget. Scand., p. 420. — An dürren Stengeln von : Chaerophyllum sp. Im Frühjahre bei Tivoli nächst Laibach. 2. V. Melicae Fuck. Symb. myc., 3. Nachtrag, p. 81. — An dürren Blättern von : Melica nutans L. An sonnigen Stellen des Uranšica-Berges bei Laibach im Juni. 3. V. Liliacearum West. Fl. Bat. Fung. IL, p. 113. — An dürren Stengeln von : Hemerocallis fulva L. Ende September im Parke bei Tivoli. 10. Cicinnobolus Ehrenberg. I. C. Cesatii Bary,'Morph. u. Phys. der Pilze, p. 71. — In den Conidien und Perithecien von Oidium Tuckeri, Sphaero-theca Castagne!' und Erysiphe Umbelliferarum an den Blättern von : Chaerophyllum hirsutum L. In der Pokluka-Schlucht bei Göriach. Heracleum Sphondylium L. Bei Lees und Jauerburg. Humulus Lupulus L. Bei Kroisenegg nächst Laibach und bei Radmannsdorf. Vitis vinifera L. Bei Laibach und Rudolfswert. il. Darluca Castagne. i. D. Filum (Biv.) Cast. Catal. Plant. Marsd. Suppl., p. 53. Exs. Kerner, Flora exs. Austro - Hungarica, 1980. (In acervulis uredosporiferis Pucc. Mentirne Pers. in foliis vivis Saturejae montanae.) — Auf den Räschen von : Coleosporium Sonchi, Form. Tussilaginis. Bei Waitsch nächst Laibach. Puccinia Moliniae Tul. Iin Juli bei Kroisenegg. Uredo Menthae, Form. Saturejae montanae. Zwischen Neuming und Vitnach in der Wochein. Uredo Calaminthae, Form. C. officinalis. In der Wochein. — epitea, Form. Salicis viminalis. Bei Kroisenegg. — Poterii, Form. Sanguisorbae. Im botan. Garten zu Laibach. — pseudocyperi, Form. Caricis paniculatae. Bei Lustthal. Uromyces Laburni, Form. Cytisi alpini. Auf dem Grosskahlenberge. 12. Steganospora Saccardo. I. St. Typhoideum (Desm. in Ann. sc. nat. 1849 als Hender-sonia). Sacc. Sylloge III., p. 451.— Syn. Darluca T. Berk, et Br. An den trockenen Stengeln und Blättern von : Typha latifolia L. In Moorgräben bei Lave rea nächst Laibach im August. 13. Hendersonia Berkeley. 1. H. Fiedleri West, in Kickx, Fl. Crypt. Flandr. I., p. 389. — Syn. H. Corni Fuck. An dürren Zweigen von: Cornus mas L. Bei Lees und auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. — sanguinea L. In Anlagen bei Laibach. Die Sporen sind gestielt und besitzen drei Scheidewände, sind daher vierzeilig ; die oberen drei Fächer (Zellen) sind braun gefärbt, das untere hingegen farblos. — Wird als Fruchtform zu Leptosphaeria Fiedleri gebracht. 2. H. Sambuci Müll. Conf. Sacc. Sylloge III., p. 422. — An dürren Stengeln von : Sambucus nigra L. Bei Lees in Oberkrain. Die Stylosporen sind länglich-spindelförmig, olivengrün und besitzen i—3 Scheidewände. 3. H. foliorum Fuck. Symb. myc., p. 392. — An welken Blättern von: Quercus pedunculata Ehrh. Im October bei Laibach. Sorbus Aria Crantz. Auf dem Hügel «Straža» bei Veldes im Juli. Die Stylosporen des Pilzes auf Eichenblättern fand ich meist 4zellig, doch kommen auch 3-, selbst 2zellige vor. — Auf Sorbus sind die Stylosporen 4zellig und, mit Ausnahme der hyalinen Endzeile, gelblich gefärbt. (Jene von H. Torminalis Sacc. haben 6 Fächer oder Zellen.) 4. H. notha Sacc. et Br. Fung. Gail. Nr. 2239. — An der Unterseite der Nadeln von: Juniperus communis L. Bei Scheraunitz nächst Zirknitz im October. 5. H. lagenaria Sacc. Mich. L, p. 212. — An der Fruchtschale von: Cucurbita Lagenaria L. In einem Garten Laibachs. 6. H. arundinacea (Desm.) Sacc. Mich. L, p. 211. — An den Halmen und besonders an den Blattscheiden von : Phragmitis communis Trin. Im Herbste am See-Ufer bei Veldes. Gewöhnlich besitzen die Stylosporen 3 — 5 Scheidewände, doch fanden sich auch solche mit 6—7. 7. H. Phragmitis Desm. 22. Not., pag. 12. — An den welken Blattscheiden von: Phragmitis communis Trin. Am Ufer des Veldeser Sees im Juli. 8. H. quercina Sacc. Michelia I., p. 213. Nova Forma: Castaneae. Peritheciis ligno immersis, globosis, atris ; stylosporis cylindraceis vel oblongis, utrinque rotundatis, rectis vel leniter curvulis, olivaceo-fuscis, I —3 septatis. An entrindeten, faulenden Hölzern von : Castanea vesca Gärtn. Im Tivoliwalde bei Laibach im März. 14. Cryptostictis Fuckel. I. C. Lonicerae (Thuem. in Mycoth. univ. nat. 578 als Hen-dersonia). Sacc. Sylloge III., p. 444. — An dürren Zweigen von : Lonicera Caprifolium L. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach im Juni. Die Stylosporen haben 3 Scheidewände ; die mittleren Zellen sind braun, die Endzeilen hyalin und mit einer hyalinen Cilie versehen. Durch diese unterscheidet sich Cryptostictis von Hendersonia. Das Exs. Thuem. auf L. tatarica L. stimmt gut zu dem hiesigen Funde. 15. Diplodia Fries. 1. D. Ribis Sacc. Mich. I., p. 518. — An abgestorbenen Zweigen von : Ribes rubrum L. Im Mai auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. 2. D. mamillana Fries, Summa Veget. Scand., pag. 417. — An der Rinde von : Cornus sanguinea L. In Anlagen bei Laibach. 3. D. deflectens Karst., Hedwigia 1884, p. 18. — In den Rissen der Rinde dürrer Ranken von : Lonicera Caprifolium L. Auf dem Ulrichsberge im Mai. Kann der sehr blass - rauchgrauen (dilute fuligineus), mit einer Scheidewand versehenen und an dieser deutlich eingeschnürten Stylosporen wegen nicht als D. Lonicerae Fuck. angesehen werden. 4. D. Lonicerae Fuck. Symb. myc., p. 141. — An dürren Ranken von : Lonicera Caprifolium L. Gleichfalls auf dem Ulrichsberge ; ferner im Stadtwalde und auf dem Grosskahlenberge bei Laibach. Unterscheidet sich von der vorher genannten Art durch schwarzbraune, in der Scheidewand kaum eingeschnürte Sporen. 5. D. carpinea Thuem. Mycotheca univ. 1984. — An dürren Aesten von : Carpinus Betulus L. Im Februar bei Laibach. 6. D. faginea Fries, Summa Veget. Scand., p. 417. — An dürren Aesten von : Fagus sylvatica L. Im März bei Tivoli nächst Laibach. Sporen länglich, an den Enden abgerundet, 2zellig, bräunlich und durchscheinend. 7. D. sapinea Fuck. Symb. myc., p. 393. — An berindeten Aesten von: Pinus sylvestris L. Bei Unterrosenbach im Herbste. 8. D. pinea (Desm. in Ann. sc. nat. 1842, p. 14, als Sphaeria). Kickx, Flor. Crypt. Fland., p. 397. — An abgestorbenen Nadeln von: Pinus sylvestris L. Im Herbste bei Laibach. 9. D. caulicola Fuck. Symb. myc., p. 392, prox. — An dürren Stengeln von : Rumex crispus L. Bei Grahovo nächst Zirknitz. Fuck eis Diagnose ist etwas zu dürftig, um zu entscheiden, ob unsere Diplodia mit der von ihm auf Artemisia beobachteten identisch ist. Die Stylosporen auf Rumex sind oblong, 2zellig, dunkelbraun, in der Mitte mitunter eingeschnürt, 15 — 22 p. lahg und 9 — 11 breit. — Jugendliche Sporen sind sub-hyalin, später hellbraun und ungetheilt ; sie sitzen auf farblosen Sterigmen. Auf Rumex verzeichnet Saccard o keine Diplodia. 16. Diplodina Westendorp. i. D. Eurhododendri Voss, Verh. d. zool. bot. Gesell, in Wien, Jahrg. 1887, p. 229, Tab. V., Fig. 9. — An welken, leeren Fruchtkapseln von: Rhododendron (Eu-) hirsutum L. Im Bärenthale (Medvedji dol) bei Jauerburg, circa 1200 m. im August. Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1892 — II. 2 Peritheciis gregariis, erumpentibus, nigris, globosis, circa o-2—0'2$ mm Diam., mollis. — Sporiš oblongo-fusoideis, utrinque acutatis, rectis, uni-septatis, byalinis, valde numerosis, 9—13 : 2—3 ra. In Begleitung dieses Pilzes tritt nicht selten der Discomycet : Cenangella Rhododendri (Ces.) Relim auf. (Conf. Rehm, Discomycet., p. 230.) IV. Familie: Phyllostictaceae Fries. Blattfleckpilze. i. Phyllosticta Persoon. aj Bäume und Sträucher bewohnend. 1. Ph. Mespili Sacc. Michelia I., p. 159. — An der Oberseite der Blätter von : Mespilus germanica L. Im August in Gärten Laibachs. 2. Ph. prunicola Sacc. Mich. I., p. 157. -— An der Blattoberseite von : Prunus Avium L. Im August bei Veldes. Die Fruchtgehäuse sind punktförmig, glänzend schwarz; die hyalinen Spermatien eiförmig bis elliptisch. 3. Ph. Cytisi Desm. 14. Not., p. 43. —- An den Blättern von: Cytisus Laburnum L. Stellenweise bei Laibach im Herbste. 4. Ph. vulgaris Desm. Ann. sc. nat. 1849, P- 3S°- — An den Blättern von : Lonicera Xylosteum L. Auf den Rosenbacherbergen im Mai nicht selten. 5. Ph. Sambuci Desm. 14. Not., p. 34. — An welkenden Blättern von : Sambucus nigra L. Im Stadtwalde bei Laibach, doch spärlich. 6. Ph. hedericola Dur. et Mont. Syll. 279. — An den Blättern von : Hedera Helix L. Nicht selten bei Laibach und öfter mit Septoria Hederae ; auf dem Schlossberge bei Veldes. 7. Ph. cornicola Rabenh. in Klotzsch, Herb. myc. Nr. 454. — An den Blättern von : Cornus sanguinea L. In Anlagen lind an Waldesrändern bei Laibach. 8. Pli. Ligustri Sacc. Mich. I., p. 134. — An welken Blättern von: Ligustrum vulgare L. Im October bei Utik nächst Laibach ; auf dem Grosskahlenberge ; bei Franzdorf. 9. Ph. Berberidis Rabenh. Herb. myc. Nr. 1865. — An den Blättern von : Berberis vulgaris L. Bei Veldes nicht selten ; auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. 10. Ph. Nerii Westd. Exs. Nr. 963. — An den Blättern von: Nerium Oleander L. Erzeugt weisse, später graulich-weisse und braun umrandete Blattflecken. Die Spermatien sind eiförmig bis länglich, hyalin, mit oder ohne Tröpfchen. 11. Ph. carniolica Voss, Oesterr. botan. Zeitschr. 1883, p. 174. — An den Blättern von : Daphne Blagayana Freyer. An der Nordseite des Laurentiusberges bei Billichgraz im April. Peritheciis epiphyllis, minutissimis, atris, gregariis, conicis in macula expallescentia, plerumque marginali fusco-purpureo cincta. Spermatiis ovalis, cylindraceis vel pyriformis, simplicibus, 2—3 guttulatis, hyalinis, 4—6 p. longis, 2 latis. — Der Pilz reift auf den überwinterten Blättern und unterscheidet sich von Ph. Laureola Desm. durch die verschieden gestalteten, getropften Spermatien. 12. Ph. populina Sacc. Michelia I., p. 155. — An den Blättern von : Populus nigra L; Im August bei Lees in Oberkrain und auch bei Laibach nicht selten. 13. Ph. Quercus Sacc. u. Speg. Michelia I., p. 138. Auf dem Ulrichsberge im Herbste auf welkenden Eichenblättern. b) Kräuter bewohnend. 14. Ph. Calystegiae Sacc. Mich. L, p. 141. — An der Oberseite welker Blätter von: Convolvulus Sepium L. Um Schalkendorf bei Veldes im Herbste. 15. Ph. atrozonata Voss, Verh. d. zoolog. botan. Gesellsch. zu Wien, Jahrg. 1887, p. 230, Taf. V., Fig. 4. -— An welkenden und abgestorbenen Blättern von : Helleborus altifolius Hayne. Bei Veldes, in der Rothweinklamm (Strma stran) und bei Jauerburg nicht selten. Helleborus viridis L. Zwischen Podnart und Birkendorf. Maculis cinerei's in medio parte nigris, atro 3- vel 4-zonatis, orbi-culatis aut ellipticis, magnis, c. 1 cm Diam. vel 2—2-5 longis, 1*5 latis, epiphyllis. — Peritheciis gregariis, concentrice dispositis, minutis, puncti-formis, globosis, nigris, numerosis, 160—180 p. diam. — Spermatiis valde numerosis, eguttulatis vel 1—2 nucleatis, ellipticis aut ovoide'is, utrinque rotundatis, pallide olivacei's, pellucidis, 3 — 5*5 f* l°ng-> 2—3 ^at* 2* Dieser auffällige Pilz lebt auf den welkenden und ganz welken, wohl zweimal überwinterten Blättern und ruft grosse rundliche oder elliptische Blattflecke hervor. Ihre Farbe ist dunkelbraun, das Centrum schwarz. Um dieses ziehen mehrere schwarze Bänder oder Zonen. Auf diesen Flecken stehen zerstreut die Perithecien, wenige und meist leere in der Mitte, die meisten hingegen längs der Peripherie der Zonenstreifen geordnet. Die Flecken haben sich daher nach und nach von der Mitte aus vergrössert und das Mycel in verschiedenen Zeitabschnitten neue Perithecien gebildet. Nur mittelst Lupe sind die pustelförmigen schwarzen Fruchtgehäuse zu erkennen, welche auf Druck eine grosse Menge Sper-matien entleeren. Dieselben sind oval (eiförmig) oder elliptisch, verschieden gross, einzellig, lichtgrün, durchscheinend und ohne oder mit I — 2 deutlichen Tröpfchen versehen. Auf Helleborus viridis L. wurde auch die folgende Art beobachtet: Diese, Phyllosticta Helleborella Sacc., unterscheidet sich durch glänzend weisse, rothbraun berandete Blattflecken und oblong - eiförmige, beiderseits zugespitzte hyaline Spermatien, die doppelt so lang als breit sind (Spermatiis oblongo- ovoide'is, utrinque acutiusculis, 7:3p. guttulatis, hyalinis.) Bresadola, welcher den hier beschriebenen Pilz für eine gut zu unterscheidende Art ansieht, meint, denselben der olivenfärbigen Spermatien wegen besser bei der Gattung Coniothyrium unterzubringen. Meines Erachtens jedoch ist die Blattfleckbildung so jener mancher Phyllosticta-Arten ähnlich, dass er — in weiterer Berücksichtigung des Umstandes, dass die Phyllosticta-Spermatien nicht immer hyalin sind, sondern auch andere blasse oder lichte Farbentöne zeigen — wohl hier belassen werden kann. 16. Ph. Helleborella Sacc. Fungi veneti Ser. V., p. 301. •— An der Oberseite lebender und abwelkender Blätter von : Helleborus viridis L. Auf Hutweiden bei Auritz nächst Veldes im August; bei Vašek nächst Zirklach. 17. Ph. Epimedii Sacc. Mich. L, p. 149. — An den Blättern von : Epimedium alpinum L. Ende des Sommers im botanischen Garten zu Laibach. Dürfte voraussichtlich im Gottscheer Bezirke, wo die Nährpflanze sehr häufig ist, aufzufinden sein. 18. Ph. destructiva Desm. Ann. sc. nat. 1847, p. 29. — An den Blättern von : Althaea rosea L. In Gartenanlagen im Herbste nicht selten. 19. Ph. Dulcamara Sacc. Mich. I., p. 160. — An den Blättern von: Solanum Dulcamara L. Im Herbste bei Veldes und Asp; bei Strajne nächst Stein. 20. Ph. Cucurbitacearum Sacc. Mich. I., p. 145. — An den Blättern von: Cucurbita Melo L. Im Herbste nicht selten. — Pepo L. Bei Schalkendorf nächst Veldes; in den Umgebungen von Laibach häufig. Viele Blattflecke bleiben steril; die meisten tragen nur wenige, I—3, Perithecien. 21. Ph. lutetiana Sacc. Mich. I., p. 159. — An den Blättern von: Circaea lutetiana L. Im Juli in den Waldungen der Rosenbacherberge. 22. Ph. Plantaginis Sacc. Mich. I., p. 140. — An den Blättern von: Plantago major L. Bei Laibach im Herbste nicht selten. 23. Ph. Aronici Sacc. Sylloge III., p. 45. — An den Blättern von: Doronicum austriacum Jacq. Bei Kroisenegg nächst Laibach. Die Perithecien sitzen auf gelblichen Blattflecken, an deren Unterseite kurz vorher Fusicladium Aronici Sacc. fructificirte. Fuckel betrachtete diesen Hyphomyceten als Conidienform, die Phyllosticta als Spermatienpilz der zweifelhaften Sphaerella Aronici Fuck. ; darum zweifelhaft, weil die Schläuche bisher nicht beobachtet worden sind. 24. Ph. ruscicola Desm. 14. Not., p. 32. — An den Cladodien von : Ruscus Hypoglossum L. In Gesellschaft mit Leptosphaeria Rusci auf der Nordseite des Laurentiusberges bei Billichgraz im Frühjahre zur Blütezeit der Daphne Blagayana. (Leg. K. Deschmann.) 25. Ph. cruenta (Kunze) Kickx, Rech. p. serv. à la flore crypt, des Flandr. IV. Cent., p. 22. — Syn. Sphaeria cruenta Kunze; Depazea cruenta Fries; Ascospora cruenta Str. An den Blättern von : Convallaria multiflora L. Im Laibacher Stadtwalde ; bei Kaltenbrunn und Zirklach. Convallaria Polygonatum L. Am Gradašca - Ufer bei Laibach ; bei Veldes. 2. Ascochyta Libert. 1. A. Ligustri Sacc. et Sp. Mich. I., p. 165. — An den Blättern von: Ligustrum vulgare L. Ende November an Hecken bei Tivoli ; bei Utik. 2. A. Lantanae Sacc. Mich. I., p. 162. — An den Blättern von: Viburnum Lantana L. Auf dem Grosskahlenberge im September; bei Veldes. 3. A. Andromedae Voss, nov. spec. Maculis epiphyllis, 10 — 20 mm longis, 3 — 4 latis, griseo-fuscis, zona purpureo-nigra cincta; peritheciis minutis, punctiformibus, nigris, nitidis, pertusis; spermatiis hyalinis, oblongo-ellipticis, utrinque acutatis, unisep-tatis, saepe constrictis, ó'S—12 p. longis, 3 — 4 latis. Hab. in pag. sup. foliorum : Andromedae polifoliae L. In uliginosis prope Labacum. Die hier beschriebene Ascochyta findet sich zur Blütezeit der Nährpflanze, d. i. Anfang Mai, an den überwinterten Blättern und erzeugt an diesen I — 2 cm lange Flecken, die meist so breit als die Blattfläche sind. 4. A. limbalis Sacc. Mich. L, p. 161. — An den Blättern von : Buxus sempervirens L. In Bauerngärten bei Tazen nächst Laibach ; bei Lees und Veldes in Oberkrain. 5. A. Armoraciae Fuck. Symb. myc., p. 388. — An den Blättern von : Cochlearia Armoracia L. Im Herbste in Küchengärten nicht selten. 6. A. Potentillarum Sacc. Michelia I., p. 170. — An den Blättern von: Potentilla verna L. Auf dem Schlossberge von Laibach; auf dem Ulrichsberge bei Zirklaeh. Im Juli. Potentilla reptans L. An sandigen Plätzen bei Kaltenbrunn. 7. A. Nicotianae Pass. Crittog. d. Tabaco, Nr. 2. Conf. Sacc. Sylloge fung. III., p. 401. — An der Oberseite welkender Blätter von: Nicotiana Tabacum L. Anfangs September im botan. Garten. 3. Septoria Fries. a) Bäume und Sträucher bewohnend. 1. S. Citri Pass, in Thuem. Mycotheca univ. 495. — An der Oberseite der Blätter von : Citrus medica L. Im Juli in einem Hausgarten bei Weissenfels; im Schlossgarten zu Radmannsdorf. 2. S. Berberidis Niessl in Sacc. Michelia I., p. 177. — An den Blättern von: Berberis vulgaris L. Auf der Straža bei Veldes im September. 3. S. Rhamni-catharticae Ces. in Klotzsch, Herb. myc. 1956. Sacc. Mycotheca veneta 316, 546. — An den Blättern von : Rhamnus saxatilis L. Auf dem Grosskahlenberge und auf Hutweiden zwischen Lees und Veldes nicht selten. 4. S. curvata (Rabenh. in Braun, «Krankh. d. Pflanzen», p. 14, Tab. I, als Septosporium). Sacc. Sylloge III., p. 484. — An lebenden Blättern von : Robinia Pseudacacia L. Bei Laibach im Sommer oft häufig. 5. S. Rubi Westd. Exs. Nr. 938. — An der Oberseite lebender Blätter von: Rubus fruticosus L. Auf dem Ulrichsberge im Mai. Die rundlichen Blattflecken sind anfänglich braunroth, werden jedoch später bis auf die Randzone weiss. Die kleinen schwarzen Perithecien enthalten zahlreiche hyaline, fadenförmige, zwei bis mehrfach septirte Spermatien. 6. S. Cytisi Desm. 14. Not., p. 24. — An lebenden Blättern von : Cytisus alpinus L. Auf dem Grosskahlen- und Ulrichsberge ; in den Vorbergen der Ilovca um Wallenburg. Cytisus hirsutus L. Auf dem Grosskahlenberge und dem Schlossberge bei Veldes. Cytisus nigricans L. Gleichfalls auf dem Veldeser Schlossberge. 7. S. Crataegi Pass, in Thuem. Mycotheca 88. — An den Blättern von : Crataegus Oxyacantha L. Stellenweise an Hecken bei Laibach. 8. S. pyricola Desm. 18. Not. 7, p. 8. — Syn. S. Pyri Westd. An den lebenden Blättern von : Pyrus communis L. In Obstgärten oft recht häufig im September. '9. S. nigerrima Fuck. Symb. myc., p. 104. — An lebenden Blättern von : Pyrus communis L. Ende Juli in Obstgärten zu Lees; auf dem Ulrichsberge. Durch hyaline Spermatien von der vorigen, bei der dieselben olivengrün sind, unterschieden. 10. S. perularum (Thuem. in d. Wiener landw. Zeitung 1879, p. 276, als Cryptosporium). Sacc. Sylloge III., p. 487. — Auf den Knospenschuppen von : Pyrus communis L. In Obstgärten Laibachs epidemisch erschienen. Peritheciis subcuticularibus, minutissimis, vix visilibus, punctiformibus, nigris, gregariis, membranaceis, postremo apice apertis; spermatiis numerosis, fusiformibus, continuis, utrinque acutatis, arcuatis vel subrectis, hyalinis 12 —18 (saepius 16) p longis, 3*5 — 4 crassis. Die Pilzkrankheit wurde hier Anfangs Mai (1879) zum erstenmale, und zwar an verschiedenen Sorten beobachtet.1 Die befallenen Knospen 1 Dieselben sind: Kronprinz-Ferdinands-Birne, Mote, Broutta buona, Grosser franz. Katzenkopf, Mostbirne, Colmar, Diel’s Butterbirne, Salzburger blieben klein und vertrockneten. Die Ansatzstelle der Knospe sowie die unter der Rinde zunächst liegenden Holztheile waren geschwärzt. Stark befallene Zweige starben ab, solche, die weniger litten, setzten unter den beschädigten Knospen neue an. 11. S. Pruni-Mahaleb Therry in Roumg. Rev. myc. V., p. 178. — An der Unterseite lebender Blätter von: Prunus Padus L. Ende Juli bei Lees und im Möschnacher Walde in Oberkrain. Die Vegetation des Mycels ruft an der Oberseite der Blätter zahlreiche rothbraune, kleine Flecke hervor, die später zu grösseren zusammenfliessen. Die Fruchtgehäuse erscheinen reichlich an der Blattunterseite; sie sind braun, öffnen sich mit Scheitelloch und entleeren die zahlreichen Spermatien in Form weisser Ranken. Die Spermatien sind hyalin, lineal, beiderseits zugespitzt, verschieden gebogen, mit Nuclei versehen und 25 — 3omal länger als breit. Auf dieser Holzart war vorher keine Septoria bekannt, und die Therry’sche Art scheint mir am besten auf den hiesigen Fund zu passen. 12. S. pallens Sacc. Sylloge III., p. 489. — Syn. S. effusa Voss, Mat. II. Nr. 169. An lebenden und abwelkenden Blättern von: Prunus Avium L. Im September bei Stephansdorf nächst Laibach. Nach Fuckel’s Sy mb. myc., pag. 123, Fungus spermogonium zu Gno-monia erythrostoma. 13. S. Rosae-arvensis Sacc. Mich. I., p. 176. — An den Blättern von : Rosa arvensis Huds. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach im Juni. 14. S. Hederae Desm. Ann. sc. nat. 1843, p. 340. — An den Blättern von : Hedera Helix L. In Gärten Laibachs nicht selten ; auf dem Schlossberge bei Veldes. 15. S. cornicola Desm. Exsc. 342. — Syn. S. Corni Niessl. — Depazea cornicola DC. pr. p. An den welkenden Blättern von : Cornus sanguinea L. Im Herbste häufig bei Schalkendorf und Veldes. Die zahlreichen rundlichen, grauen und purpurn berandeten Blattflecke verleihen dem Laube des Hartriegels eine sehr auffallende Färbung. Birne, Parfum d’hiver und Fondante de Commisse. Most- und Salzburger Birne litten weniger, während von den übrigen manche Bäume fast kahl standen, hingegen einige gesunde Birnbäume reichlich mit Blüten bedeckt waren. 16. S. Xylostei Sacc. et Wint. Hedwigia 1883, p. 181. — An den Blättern von : Lonicera Xylosteum L. Bei Schalkendorf nächst Veldes ; auf dem Ulrichsberge. 17- S. Ribis Desm. Mem. Soc. des Sc. de Lille 1842. Sacc. Sylloge III., p. 491. — An den welken Blättern von: Ribes rubrum L. In Gärten bei Laibach nicht selten ; bei Veldes. 18. S. oleandrina Sacc. Fungi Veneti V., p. 205. — An den Blättern von : Nerium Oleander L. Bei Laibach im August. 19. S. Fagi Auersw. in Thuem. Fungi Austr. 1280. — An welken Blättern von : Fagus sylvatica L. Während des Frühjahres in den Waldungen des Golovcberges bei Laibach und der Ilovca bei Veldes. 20. S. castanicola Desm. Ann. sc. nat. 1847. Exs. Thuemen, Mycotheca universalis 1795. -— Im Herbste an welken Blättern von: Castanea vesca Gärtn. In den Waldungen bei Tivoli sowie in jenen des Golovcberges nicht selten im Spätherbste. 21. S. quercina Desm. 14. Not., p. 25. — An dürren Blättern von: Quercus pedunculata Ehrh. Mit der vorigen Art nicht selten. — sessiliflora Sm. Ebenso. bj Kräuter bewohnend. 22. S. Astragali Desm. Ann. sc. nat. 1843, p. 345. — An den Blättern von: Astragalus glycyphyllos L. Im Sommer an den Gehängen um Sonn-egg bei Laibach; häufig auf dem Schlossberge bei Veldes, auf dem Ulrichsberge, bei Stein und anderen Orten. 23. S. Viciae Westd. Exs. Nr. 1151. Conf. Passerini, Sep-toria Nr. 34. — An den lebenden Blättern von: Vicia Sepium L. Im Juli im Vratathale bei Mojstrana; bei Jauerburg. 24. S. Orobi Pass, in Rabenh. Fungi europ. Nr. 2256. — An den Blättern von : Orobus luteus L. Auf dem Friedrichsstein bei Gottschee im Juli. 25. S. orobina Sacc. Mich. I., p. 187. — An den Blättern von: Orobus vernus L. An den Abhängen der Ilovca bei Kuplenik nächst Veldes im September. 26. S. Gei Rob. et. Desm. Ann. sc. nat. 1843, p. 343. — An den Blättern von : Geuin urbanum L. Auf dem Schlossberge bei Veldes häufig; auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. 27. S. Oenontherae (Lasch in Klotzsch, Herb. myc. 369, als Depazea). West. Conf. Sacc. Sylloge III., p. 513. — An den Blättern von : Oenonthera biennis L. Im Stadtwalde bei Laibach. 28. S. Epilobii West, in Bull. Acad. Bruxelles 1852, XIX. 3, p. 120. — An den welkenden Blättern von: Epilobium sp. Im Mai bei Poženek nächst Zirklach. 29. S. lythrina Peck. Conf. Sacc. Sylloge III., p. 512. — An den Blättern von : Lythrum Salicaria L. Im August an Bächen bei Veldes ; bei St. Martin nächst Zirklach. 30. S. Euphorbiae Guep. Sacc. Sylloge III., p. 515. — An den Blättern von: Euphorbia angulata Jacq. An lichten Waldstellen des Vini vrh ob Franzdorf. Die Spermatien haben 3— 5 Scheidewände; sie sind gebogen oder gerade und hyalin. 31. S. Kalchbrenneri Sacc. Sylloge III., p. 515. — Syn. S. Euphorbiae Kalchb. in Hedwigia 1865, p. 158, nec Guepin. Conf. Rabenhorst, Fungi europaei 854, 2790. — An den Blättern von: Euphorbia amygdaloides L. (E. sylvatica Jacq.) Auf dem Ulrichsberge im April. Die ausgebleichten Blattflecken sind gewöhnlich schwarz be-randet und oft von einer rothen Zone der verfärbten Blattsubstanz umgeben. Auf breitblättrigen Euphorbien sind sie grösser und entwickeln zahlreiche Perithecien; an schmalblättrigen hingegen klein, doch zahlreich, aber sie entwickeln wenige, i—3 Fruchtgehäuse (z. B. an E. palustris). Die Spermatien sind ungetheilt. 32. S. Hyperici Desm. Ann. sc. nat. 1842, p. 110. — An den Blättern von : Hypericum perforatum L. Bei Zirklach. — quadrangulum L. Im Juli bei Koses nächst Laibach. 33. S. Carthusianorum West. Conf. Sacc. Sylloge III., p. 516. — An den Blättern von : Dianthus Carthusianorum L. An den Abhängen des Golovcberges gegen Kroisenegg nicht selten ; auf Bergwiesen bei St. Katharina ob Zwischenwässern. 34. S. Dianthi Desm. 17. Not., p. 20.— An den Blättern von: Dian thus barbatus L. Im Juli in Gärten nicht selten. — Caryophyllus L. Ebenda. 35- S. Saponariae (DC. in Flore frang. VI., p. 147, als De-pazea). Savi et Becc. Erb. critt. ital. 882. — Syn. Sep-toria Dianthi ß. Saponariae Desm. An den Blättern von : Saponaria officinalis L. An Strassenrändern bei Auritz nächst Veldes; im August reichlich und durch mehrere Jahre beobachtet. 36. S. dimera Sacc. Michelia II., p. 102. — An den grundständigen Blättern von: Silene nutans L. Mitte August an grasigen Stellen der Insel, genannt Inselwerth, im Veldeser See. Auf gelblich-braunen, purpurn berandeten, circa 3 — 5 mm im Durchmesser habenden Blattflecken sitzen oberseits zahlreiche, schwarze Fruchtgehäuse. Die Spermatien sind hyalin, cylindrisch, beiderseits abgerundet, gebogen; sie haben eine Scheidewand und messen 35—40 p. in der Länge, während die Breite 3 p. beträgt. (Demnach etwas länger und schmäler als bei Saccardo angegeben.) 37. S. Stellariae Rob. et Desm. 14. Not., p. 22. — An den Blättern von: Stellaria media L. Auf Felsen am Fusse des Grosskahlenberges im Frühjahre nicht 'selten. 38. S. Cerastii Rob. et Desm. 17. Not., p. 21. — An welken Blättern von : Cerastium triviale Link. Im Mai bei Roseneck nächst Laibach. 39. S. Scleranthi Desm. 24. Not., p. 9. — An welken Blättern von: Scleranthus annuus L. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach im September. Ich fand die Spermatien lineal, gerade oder bogig, nach beiden Enden verschmälert, hyalin, mit einer Scheidewand. Ihre Länge schwankt zwischen 24— 28 (z, daher ist sie etwas geringer als bei Desmazière. 40. S. Violae Westd. in Kickx, Flor, crypt. Fland. I., p. 434. — An den Blättern von : Viola palustris L. Auf dem Sphagnetum «Kostanjevica» bei Bevke im Juli. —. Spermatia filiformia, recta vel flexuosa, hyalina, obsolete guttulata. 41. S. Chelidonii Desm. Ann. sc. nat. 1842, p. 110. — Syn. Ascochyta Chelidonii Lib. — An der Unterseite lebender Blätter von : Chelidonium majus L. Im Gebiete ziemlich verbreitet; so auf dem Laibacher Schlossberge; auf dem Ulrichsberge; auf der Straža bei Veldes; an Gebüschen bei Lees. 42. S. Trollii Sacc. et Wint. Hedwigia 1883, p. 180. —■ An den Blättern von : Trollius europaeus L. Im Juni auf der Straža bei Veldes sowie bei Vižence nächst Ulrichsberg. 43. S. Lycoctoni Speg. Decad. Mycol. Nr. 118. — An welkenden Blättern von : Aconitum paniculatum L. Auf dem Ulrichsberge im August. 44. S. Anemones Desm. Exs. Nr. 940. — An welken Blättern von: Anemone nemorosa L. Bei Laibach im Juni gemein. — trifolia L. Auf der Straža bei Veldes im Juli. 45. S. Hepaticae Desm. Ann. sc. nat. 1843, p. 340. — Auf den Blättern von : Anemone Hepatica L. Auf dem Grosskahlen- und Ulrichsberge; in der Saveschlucht bei Zwischenwässern. 46. S. Ficariae Desm. Ann. sc. nat., II. Ser., XV. T., p. 135. — Syn. Depazea ficariaecola Lasch in Klotzsch, Herb, myc. 570. Conf. Winter in Fungi europaei Nr. 2791. An den lebenden Blättern von : Ranunculus Ficaria L. Auf Wiesenplätzen bei Laibach nicht selten ; auf dem Ulrichsberge im Mai. — Spermatiis filiformibus, continuis, hyalinis. 47. S. Clematidis Rob. in Ann. sc. nat. 1853, p. 43. — An den Blättern von: Clematis Vitalba L. Bei Laibach im Stadtwalde; bei Veldes. — Spermatien stabförmig mit 4 — 6 Scheidewänden, hyalin. 48. S. Clematidis-rectae Sacc. Fungi Veneti V., p. 205. — An den Blättern von : Clematis recta L. Auf der Straža und auf dem Schlossberge bei Veldes; auf dem Ulrichsberge. Sie unterscheidet sich von der vorigen durch wurmförmige, dreimal septirte Spermatien. 49. S. Sedi Westd. Exs. Nr. 943. — Syn. Ascochyta S. Lib. An den Blättern von: Sedum maximum Sutt. Auf dem Schlossberge bei Veldes; auf dem Ulrichsberge im Sommer. 50. S. Sisymbrii Ellis. Conf. Sacc. Sylloge III., p. 520. — An welkenden Blättern von : Sisymbrium officinale Scop. Auf dem Ulrichsberge im Juli. — Auf den welkenden, grundständigen Blättern bilden sich anfänglich graue, sodann weisse und braun berandete Blattflecken, an deren Oberseite schwarze, punktförmige Perithecien in grösserer Zahl nisten. Die hyalinen Spermatien sind ungetheilt (ob reif?), lineal, gebogen und beiderseits abgerundet. Ob der Pilz wirklich mit der amerikanischen Art zusammenfällt, kann ich wegen Mangels eines Originalexemplars nicht entscheiden. 51. S. Heraclei Desm. Exs. Nr. 534. —• Syn. Ascochyta H. Lib. An den Blättern von : Heracleum Sphondylium L. Im Sommer und Herbste bei Laibach. Die reifen Fruchtgehäuse entleeren die Spermatien in Form eines Schleimes, der auf der Blattfläche trocknet und dieselbe weiss fleckt. Die Spermatien sind fadenförmig, gebogen, an beiden Enden abgerundet, hyalin, anfänglich mit Nuclei, später mit vier Scheidewänden versehen. 52. S. Oreoselini (Lasch in Klotzsch, Herb. myc. Nr. 856, als Ascochyta). Sacc. Michelia I., p. 128. — An den Blättern von : Peucedanum Oreoselinum Mönch. Häufig auf der Straža bei Veldes. — Schottii Bss. Auf dem Schlossberge bei Veldes. Die Blattflecke an dieser neuen Nährpflanze sind reinweiss, rothbraun berandet. 53. S. Pastinacae Westd. Exs. Nr. 639. — An welkenden Blättern von : Pastinaca sativa L. Auf Schutthalden bei Veldes und bei Vašek nächst Zirklach im Herbste. 54. S. Podagrariae Lasch in Klotzsch, Herb. myc. Nr. 458. — Syn. Septoria Aegopodii Desm. Ascospora A. Thuem. Fungi austr. Nr. 149. An den lebenden Blättern von: Aegopodium Podagraria L. Auf dem Schlossberge bei Veldes. Auffallend ist der Pilz zur Zeit, wo die an der oberen Blattfläche eingesenkten Perithecien die Spermatien entleeren. Die noch grünen Blätter sind alsdann mit zahlreichen weissen Flecken bedeckt, deren Entstehung eben den massenhaft austretenden Spermatien und der sie umgebenden Schleimmasse zuzuschreiben ist. Später werden diese durch Thau oder Regen verwaschen. SS- S. Petroselini Desm. Exs. Nr. 674. — An grundständigen Blättern von : Petroselinum sativum Hoffm. Im botanischen Garten Laibachs im Herbste. 56. S. Visci Bresad. Hedwigia 1883, p. 180. — An den noch lebenden Blättern von: Viscuin album L. Im September auf der Straža bei Veldes. Die Nährpflanze der Mistelbüsche war Sorbus Aria Crantz. 57. S. Cyclaminis Dur. et Mont. Syll., p. 279. — An den Blättern von : Cyclamen europaeum L. Auf dem Morasthügel Babna gorica bei Laverca; bei Schalkendorf nächst Veldes; auf dem Ulrichsberge. 58. S. Lysimachiae Westd. Bull, de Bruxel. 1852, III., p. 120. — An den Blättern von : Lysimachia punctata L. Auf dem Rosenbacherberge bei Laibach im Herbste. Lysimachia vulgaris L. An feuchten Uferstellen bei Veldes. 59. S. Globulariae Sacc. Mich. I., p. 182. — An den Blättern von : Globularia vulgaris L. Im Planicathale bei Ratschach. Die dunkel umrandeten Blattflecken sind graulich - weiss ; die hyalinen Spermatien fadenförmig, gerade oder gebogen. 60. S. Verbenae Rob. et Desm. 14. Not., p. 19. —• An den Blättern von : Verbena officinalis L. Im botanischen Garten Laibachs; bei Veldes und in der Wochein; bei Zakal nächst Ulrichsberg. 61. S. Convolvuli Desm. Ann. sc. nat. 1842, p. 108. — An den Blättern von: Convolvulus arvensis L. Auf Brachen bei Laibach im Herbste. — Sepium L. An Gebüschen bei Schalkendorf nächst Veldes. 62. S. Passerinii Voss, Verhandl. d. zoolog, botan. Gesellsch. in Wien 1882, p. 97. — Syn. S. Lamii Pass, nec Sacc. An den Blättern von : Lamium purpureum L. Auf Schutthalden bei Laibach. — Septoria Passerinii Sacc. Sylloge IIL, p. 560 (1884), wird anders zu benennen sein. 63. S. Lamii Sacc. Mich. I., p. 180. — Syn. S. lamiicola Sacc. Sylloge III., p. 538. An den Blättern von: Lamium maculatum L. Im Herbste stellenweise bei Laibach. — Orvaia L. Bei Schalkendorf und Veldes; auf dem Ulrichsberge. Unterscheidet sich von der vorigen Art durch fadenförmige, hyaline und deutlich septirte Spermatien, was ich schon im Jahre 1882 hervorgehoben habe. 64. S. Galeopsidis West. Conf. Saccardo, Sylloge III., p. 539. — Syn. Ascochyta G. Lasch. An den Blättern von : Galeopsis versicolor Curt. Im Herbste in der Tivoliwaldung bei Laibach und im Osredek bei Zirklach. 65. S. Salviae Pass. Septoria Nr. 98. — An den Blättern von: Salvia pratensis L. Am Rande der Felder zwischen Lees und Radmannsdorf im August. Auf braunrothen, später ausgebleicliten Blattflecken die dunkel umrandet sind, stehen wenige Perithecien. Die Spermatien sind zahlreich, fadenförmig, granulös-hyalin. 66. S. Lycopi Pass. Hedwigia 1878, p. 60. Id. Rabenh. Fungi europaei Nr. 2358. — An den Blättern von: Lycopus europaeus L. Im November nicht selten in den Waldungen der Rosenbacherberge bei Laibach. 67. S. Vincetoxici (Schub, in Fic. Dresd. IL, p. 352, als De-pazea). Auersw. in Rabenh. Fungi europaei. — An den Blättern von: Vincetoxicum officinale Mnch. Anfang Juli im Kankerthale bei Krain-burg; an Gebüschen bei Schalkendorf nächst Veldes. — Ein wunderhübscher Blattfleckpilz, durch kreideweisse Färbung und braune Umrandung sofort kenntlich. Zahlreiche derartige Flecken sind über die obere, sonst noch grüne Blattfläche vertheilt und durch die kleinen Perithecien zierlich schwarz punktirt. In diesen finden sich reichlich fadenförmige, öfter gebogene, hyaline, anfänglich ungetheilte Spermatien vor. 68. S. Eupatorii Rob. et Desm. 21. Not., p. 6. — An den welken Blättern von : Eupatorium cannabinum L. Am westlichen Gehänge des Veldeser Thalkessels; bei Zakal zwischen Ulrichsberg und Stein. 69. S. Tussilaginis Westd. Exs. Nr. 640. — An den Blättern von: Tussilago Farfara L. Im Herbste wohl allgemein verbreitet. 70. S. Tanaceti Niessl, Mähr. Krypt.-Fl. II., p. 36. — An welken Blättern von: Tanacetum vulgare L. Bei Vrhovje nächst Zirklach im März. 71. S. Bidentis Sacc. Fungi Venet. V., p. 205. — An den Blättern von: Bidens tripartita L. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. 72. S. bellidicola Desm. et Rob. 21. Not., p. 7. Nova Forma: Bellidiastri. Spermatiis 40 — 65 p. longis. An den abwelkenden Blättern von : Bellidiastrum Michelii Cass. Im Konjski dol bei Strajne nächst Stein im August. — An der Oberseite der noch grünen Blattflächen finden sich anfänglich graue, später im Centrum weisse, rundliche, braun umrandete Blattflecken, die häufig unregelmässig zusammenfliessen. Auf denselben erscheinen zu Gruppen vereint halbkugelige, glänzend schwarze Perithecien, die auf Druck zahlreiche Spermatien entleeren. Dieselben sind hyalin, fadenförmig und verschieden gebogen. Nuclei oder Scheidewände waren zur Zeit nicht wahrzunehmen. Die Länge der Spermatien schwankt zwischen 40—65 p.. Sie sind daher länger als bei Septoria Bellidis Desm. et Rob. (35 p.), kürzer jedoch als bei Septoria bellidicola (80 —100). Daher möge der Pilz als besondere Form der letztgenannten Art, womit er sonst übereinstimmt, angesehen werden. Auf Bellidiastrum war vorher keine Septoria bekannt. 73. S. Virgaureae Desm. Ann. sc. nat. 1842, XVII., p. 109. — Syn. Ascochyta V. Lib. Exs. Not. 55. Auf den welkenden Blättern von: Solidago Virgaurea L. Im Herbste in den Waldungen der Rosenbacherberge bei Laibach; bei Veldes; auf dem Ulrichsberge. 74. S. soda Pass. Funghi Parmensi, Septoria Not. 74. — An den Blättern von : Chrysanthemum Leucanthemum L. Im Herbste auf dem Grosskahlen-berge bei Laibach ; bei Zirklach. 75. S. Lactucae Pass. Atti Soc. Crittog. Ital. IL, pag. 35. Conf. Thuemen, Mycotheca universalis 1295. ■— An abgewelkten Blättern von : Lactuca sativa L. Im August in Küchengärten zu Lees. Die befallenen Blätter sind auf weite Strecken bräunlich - grau verfärbt und tragen hier zahlreiche schwarze Perithecien, in welchen fadenförmige, hyaline, ungetheilte, gerade oder gekrümmte Spermatien enthalten sind. 76. S. Senecionis Westd. Bull. Acad. roy. Belge, T. XIX. — An den Blättern von : Senecio nemorensis L. An den Abhängen des Hirtenberges bei Zwischenwässern; auf dem Krimberge; bei Stein und in der Steiner Feistritz. 77. S. scabiosicola Desm. Ann. sc. nat. 1853, p. 96. — Syn. Ascochyta Scabiosae Rabenh. An den Blättern von 1 Knautia arvensis Duby. Bei Grahovo nächst Zirknitz; auf dem Ulrichsberge; auf Wiesen bei Tivoli; auf dem Grosskahlenberge und auf Wiesen des Schlossberges bei Veldes. Knautia sylvatica Duby. Zwischen Podnart und Neumarktl. Scabiosa Hladnikiana Host. Auf dem Kositzenberge am hohen Kulpa-Ufer ober Pölland und Gereuth in Unterkrain. (Herb. Val. Plemel.) 78. S. Cannabis (Lasch in Klotzsch, Herb. myc. 1059, als Ascochyta). Sacc. Sylloge IIP, p. 557. — Syn. S. cannabina Westd.; ? Spilospharea Cannabis Rabenh. Herb. myc. Ed. II. 559. An den Blättern von: Cannabis saliva L. Auf Feldern bei Kaltenbrunn nächst Laibach; bei Wocheiner-Vellach im September ziemlich reichlich. 79. S. Bromi Sacc. Mich. I., p. 194. — An überwinterten Blättern von: Bromus mollis L. Bei Laibach nicht selten. 80. S. Brachypodii Pass. Atti Soc. Crittog. Ital. V. 2., p. 45. — An abgewelkten Blättern von : Brachypodium sylvaticum P. B. In den Waldungen der Rosenbacherberge im Spätherbste. — Unterscheidet sich durch blassgelbe, undeutlich gefächerte, mit vielen Nuclei versehene Spermatien von S. sylvatica Pass., welche die gleiche Nährpflanze bewohnt und zur selben Zeit auftritt. 81. S. Phragmitis Sacc. Mich. I., p. 195. — An den Blättern von : Phragmites communis Trin. Am See-Ufer bei Veldes und auf sumpfigen Wiesen zwischen Lees und Vigaun. — Die ovalen Blattflecke sind braun umrandet; die Perithecien punktförmig und schwarz; die darin enthaltenen Spermatien hyalin, cylindrisch, zugespitzt, verschieden gebogen und mit wenigen Nuclei versehen. 82. S. graminis Desm. Ann. sc. nat. 1843, p. 339. — An den Blättern von: Bromus arvensis L. Auf Brachen bei Laibach im Herbste. — sterilis L. Ebenda. 83. S. macropoda Pass. Septoria Not. 141. — An den Blättern von: Poa compressa L. Auf dem Ulrichsberge im Juni. — Sporulis fili-formibus tenuissima rectis, arcuatis vel flexuosis, continuis, hyalinis. Sacc. Syll. IV., p. 5Ó2. Conf. Thuemen, Mycotheca univ. n. 593. 84. S. heterochroa Desm. Ann. sc. nat. 1847, P- 22• — An den Blättern von : Alisma Plantago L. Nicht selten in Gräben bei Laibach ; am See-Ufer bei Veldes. 85. S. Ornithogali Pass, in Thuem. Mycotheca 496. — An den Blättern von: Ornithogalum umbellatum L. Auf Wiesen bei Laibach im April. Die vom Pilze befallenen Blätter sind leicht an den abgewelkten Spitzen zu erkennen, die durch zahlreiche Perithecien schwarz punktirt erscheinen. Die Spermatien sind hyalin, gerade oder bogig, an beiden Enden etwas zugespitzt, fadenförmig und besitzen mehrere Scheidewände. Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1892 — II. 86. S. ornithogalea Oudem. Aanw. Flor. myc. Nederl. VI., p. 6. — An den lebenden Blättern von : Ornithogalum pyrenaicum L. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach im Juni. — Während die Perithecien der vorigen Art nur die abgewelkten Blattspitzen bewohnen, so finden sie sich bei dieser Art auf einem aus-gebleichten', länglichen, längs des Randes der Blattfläche verlaufenden Flecke. Die Wirtspflanze ist neu. 87. S. brunneola (Fr. in Systema myc. II., p. 526, als Sphaeria). Niessl, Mähr. Krypt., p. 35. — Syn. Ascospora b. Fuckel. An sehr welken Blättern von : Convallaria majalis L. Unter Gebüsch auf dem Hügel «Straža» bei Veldes und auf dem Ulrichsberge im August. 88. S. Gladioli Pass, in Rabenh. Fungi europ. Nr. 1956. Id. Funghi Parmensi, Septoria Not. 127. —An den Blättern von : Gladiolus palustris Gaud. Auf Wiesen im Laibacher Stadtwalde. 89. S. Gymnadeniae Thuem., Pilzfl. Sibiriens Nr. 817. — An den Blättern von: Gymnadenia conopea R. Br. Im Juni bei Strajne nächst Stein. — Unterscheidet sich von S. Orchidearum (mit stabförmigen , geraden und hyalinen Spermatien) durch bogenförmige hyaline Spermatien, die i—2 Scheidewände besitzen. Bisher nur aus Sibirien bekannt gewesen. 90. S.Orchidearum Westd. Exs.Nr.638.— An denBlättern von : Listerà ovata Rob. Bei St. Jakob ob Zwischenwässern; auf dem Ulrichsberge und bei Strajne nächst Stein. Orchis mascula L. Auf Wiesen des Grosskahlenberges im Juni. — pallens L. Auf dem Ulrichsberge im Mai. — Morio L. Um Vižence bei Zirklach im März. 4. Phleospora Wallroth. I. Ph. Oxyacanthae (Kunze et Schmidt in Myc. Hefte IL, p. 108, als Septoria). Wahr., Flora Germ. Nr. 1546. — An der Unterseite lebender Blätter von: Crataegus Oxyacantha L. Bei Veldes und Jauerburg ; auf dem Ulrichsberge. — Ausgezeichnet durch die vielen (8—12) Scheidewände der bogenförmigen, in der Mitte verdickten, hyalinen Spermatien. 2. Ph. Mori (Lèv. in Ann. sc. nat. 1846, V., p. 279, als Septoria). Sacc. Sylloge III., p. 577. — An den Blättern von: Morus alba L. Im Juni nicht selten in Gärten und Hecken bei Laibach; bei Michelstetten (Velesevo) nächst Zirklach. 3. Pli. Ulmi (Fries in Novit. Flor. Suec. V., p. 78, als Sep-toria). Wallr., Flora Germ. Nr. 1545. — An den Blättern von : Ulmus campestris L. In den Anlagen Tivoli bei Laibach; auf dem Grosskahlenberge und bei Veldes. Im September häufig. 5. Depazea Fries. Species sporulis ignotis, ergo dubiae. 1. D. areolata Fuck. Enum. Fung. Nass., p. 47. -— An lebenden Blättern von : Rubus fruticosus L. In den Waldungen der Rosenbacherberge bei Laibach. 2. D. Lamii Thuem. Fung. aust. 1192. — An den Blättern von : Lamium macuiatum L. Auf Schutt im Laibacher Stadtwalde. 3. D. tremulaecola DC. Flor, frang. VI. 1847. — An den Blättern von : Populus Tremula L. Im Sommer am Save-Ufer bei Gamling. 4. D. Convolvulicolae Fries, Syst. myc. II., p. 531. — An den Blättern von : Convolvulus arvensis L. Nicht selten auf Wiesen bei Laibach. 5. D. juglandina Fries, Syst. myc. IL, p. 621. — An den Blättern von: Juglans regia L. Nicht selten bei Laibach ; bei Lees und Schalken-dorf nächst Veldes. 6. D. polygonicola Lasch in Klotzsch, Herb. myc. Nr. 566. — An den Blättern von : Polygonum Fagopyrum L. Im Herbste bei Laibach und Lees; auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. Etwa zu Ascochyta Fagopyri Thuem. 7. D. Humuli Kirchner, Lotos 1856, p. 184. — An den Blättern von: Humulus Lupulus L. Im Herbste im Gebiete nicht selten. 8. D. stemmatea Fries, Syst. myc. IL, p. 528. — An den Blättern von : Vaccinium Vitis Idaea L. In den oberkrainischen Alpenthäleirn im Herbste ziemlich häufig. Ich fand sie an den Weissenfelser Seen, im Martu-lik-Graben bei Kronau und im Loiblthale; S. Robič auf der Kreuzeralpe.2 2 Im reifen Zustande wurde dieser Pilz in jüngster Zeit in Dr. Reh ms Ascomyceten als Mycosphaerella stemmatea (Fr.) Romell. ausgegeben. (Asco-mycet. 1041.) 9. D. Pirolae Ehrenb. Sylv. berol., p. 29. — An den Blättern von: Pirola secunda L. In Berg Waldungen bei Jauerburg in Oberkrain. — umbellata L. In schattigen Wäldern bei Göriach. 6. Asteromella Passerini et Thuemen. i. A. ovata Thuem. Mycotheca 1689. — An den Blättern von : Acer Pseudoplatanus L. Auf Hügeln bei Laibach im August. Teste B. v. Thuemen. 7. Asteroma Candolle. 1. A. Betulae Rob. in Desm. io. Not., p. 35. — An der Oberseite der Blätter von: Betula alba L. Im December nicht selten bei Laibach und häufig mit Sphaerella ditricha Fuck. 2. A. Padi Grev. Lond. Hort., p. 459. Conf. Saccardo, Syl-loge III., p. 201. — An der Oberseite welkender Blätter von : Prunus Padus L. Im Herbste bei Poženek nächst Zirklach. 3. A. Corni Desm. 10. Not., p. 33. — An welkenden Blättern von: Cornus sanguinea L. Im Laibacher Stadtwalde im Herbste. 4. A. Juncaginearum Rabenh. Deutschi. Krypt.-Fl. I., p. 14. — An den Stengeln von : Triglochin palustre L. Im August auf Sumpfwiesen bei Utik nächst Laibach; am See-Ufer bei Veldes. 8. Actinonema Fries. 1. A. Crataegi Pers. Myc. europ. I., p. 52. — An der Oberseite der Blätter von: Viburnum Opulus L. Im Herbste selten bei Tivoli. 2. A. Rosae (Lib. in Ann. Soc. Linn. 1826 als Asteroma). Fries, Summa Veget. Scand., p. 424. — An der Oberseite welkender Blätter von : Rosa centifolia L. Im Herbste in Gärten nicht selten. V. Familie: Melanconieae Berkeley. i. Gleosporium Desmazières et Montagne. 1. G. nervisequum (Fuck. in Symb. myc., p. 369, als Fusarium). Sacc. Michelia IL, p. 381. — An den Rippen welkender Blätter von : Platanus orientalis L. Bei Laibach im Sommer und Herbste häufig. 2. G. Carpini Desm. Ann. sc. nat. 1853, p. 214. — An welkenden Blättern von : Carpinus Betulus L. Im Herbste bei Laibach häufig. 3. G. Tremulae (Lib. in Exs. Nr. 161 als Leptothyrium). Pass, in Rabenh. Fungi europ. Nr. 1880 und Hedwigia 1874, p. 187. — An der Oberseite der Blätter von: Populus Tremula L. Im August am Fusswege zwischen Otoče und Brezje sowie im Möschnacher Walde in Oberkrain. Wird als Conidien-form von Linospora Tremulae (Pers.) Morth. angesehen. 4. G. Fuckelii Sacc. Michelia I., p. 218. — Syn. G. Fagi Fuck, non Desm. et Rob. An noch lebenden Blättern von: Fagus sylvatica L. Auf den Rosenbacherbergen bei Laibach. 5. G. ampelophagum (Pass.) Sacc. Mich. I., p. 217. — An - halbreifen Beeren der Sorte «Lugliatica» von: Vitis vinifera L. Bei Slap nächst Wippach. (Conf. Thuemen, Fungi pomicoli, pag. 63.) 6. G. Pisi Oudemans, Contrib. mycl. I., p. 19. — An den Hülsen von : Pisum sativum L. Im Herbste bei Laibach. 7. G. Phegopteridis Frank, Krankh. d. Pflanzen 1880, p. 61. — Syn. Fusidium Pteridis Kalchb. in Voss, Mat. II., Nr. 228. An den Wedeln von: Polypodium Phegopteris L. In den Waldungen der Rosenbacherberge bei Laibach; auf dem Golovc; auf der Crna prst in der Wochein; im Ilovcawalde bei Radmannsdorf und im Katharina-Thale bei Neumarktl. 2. Myxosporium Link. i. M. croceum (Pers. in Synop., p. 109, und Obs. myc. I., p. 81, als Naemaspora). Link, Spec, plant. Fungi II., p. 99. Corda, Icon I., p. 1, Fig. 6. An der Rinde von: Fagus sylvatica L. Im September in den Waldungen bei Ortenegg nächst Reifnitz; im Uovcawalde bei Radmannsdorf. Der Pilz bewohnt dürre Zweige und findet sich besonders an Klafterholz. Die safrangelben, aus dem Stroma hervortretenden, zierlich gewundenen Ranken lassen ihn sofort erkennen. 3. Naemaspora Persoon. i. N. microspora Desm. Ann. sc. nat. 1830, p. 271. — An der Rinde von: Quercus pedunculata Ehr. Bei Oberrosenbach im März. Soll der Conidienpilz von Diatrype Stigma sein. 4, Cylindrosporium Unger. 1. C. Ranunculi (Bonord., Handb.,T. 1, Fig. 7, als Fusidium). Sacc. Michelia I., p. 540. — An der Unterseite lebender Blätter von: Ranunculus Ficaria L. Im Sommer auf dem Laibacher Schlossberge ; auf Wiesen des Stadtwaldes und bei Tivoli. — Ist nach Schroeter das Conidienstadium von Entyloma Ranunculi. 2. C. niveum B. et Br. Annals a. Magaz. of Nat. Hist. «Notes of British Fungi» Nr. 1459. — An der Unterseite der Blätter von: Caltha palustris L. Auf Sumpfwiesen bei Laibach im Mai. 3. C. Padi Karst. Symb. ad Floram myc. fenn. XV., p. 159. — An der Unterseite der Blätter von : Prunus Padus L. Im August bei Lees in Oberkrain. 4. C. hamatum Bresadola nov. spec, in litt, ad me, ddto. 6. Jan. 1892. Epiphyllum ; acervulis subcutaneo-erumpentibus, applanatis, albis, ‘/2 — “/3 vim latis, in maculis brunneis, indeterminatis nidulantibus. Coni diis bacillari-fuscideis, hyalinis, rostrato-recurvis, vel falcatis aut flexuosis, demum uniseptatis, 45 — 60 : 3 — 4 p.. In foliis subvivis: Heraclei austriaci L. Carniolia superior. In pratiš alpinis montis «Črna prst» 1840 z« s. m. ; sub Ledine prope «Vel polje». 5. Melanconium Link. i. M. juglandinum Kunze, Fic. Fl. Dresd., p. 260. — An der Rinde von: Juglans regia L. Bei Stephansdorf nächst Laibach; um Auritz (Zagorke) bei Veldes im Herbste. 2. M. conglomeratum Link in Linné, Spec, plant, c. Will-denow VI. 2, p. 92. — An der Rinde abgestorbener Zweige von : Castanea vesca Gärtn. In den Waldungen der Rosen bacherberge. 3. M. ramulorum Corda, Icon. Fung. I., p. 2, Fig. 34. — An dürren, abgestorbenen Zweigen von : Carpinus Betulus L. Auf dem Schlossberge bei Laibach im März. 4. M. bicolor Nees, Syst. d. Pilze, p. 32, Fig. 27. — Gleichfalls an : Carpinus Betulus L. Im December bei Laibach in Gesellschaft mit Stilbospora augustata Cda., Thyrsidium hedericolum Dur. et Mont. F. Carpini, Pezicula Carpinea Tul. und Tremella sarcoides (Dicks.) 5. M. betulinum Schmidt u. Kunze, Crypt. Exs. Nr. 208. — An der Rinde dürrer Zweige und Aeste von : Betula alba L. Im Mai auf dem Moorgrunde bei Črna vas ; bei Lees in Oberkrain; auf der Straža bei Veldes. 6. M. ovatum (Pers. in Synopsis, p. 96, als Stilbospora). Link in Linné, Spec, plant. VI. 2, p. 90. — An trockenen Zweigen von : Quercus pedunculata Ehr. Im Frühjahre auf den Rosenbacherbergen bei Laibach. 7. M. sphaeroideum Link in Linné, Spec, plant. VI. 2, p. 92. — Syn. Stilbospora microsperma Moug. et Nesti. — An dürren Zweigen von: Ainus incana DC. Im August bei Wurzen (Podkoren) in Oberkrain. 8. M. sphaerospermum (Pers. in Synop., p. 97, als Stilbospora). Link in Linné, Spec, plant. VI. 2, p. 91. — An dürren Halmen von : Phragmites communis Trin. Bei Kaltenbrunn nächst Laibach. 6. Thyrsidium Montagne. 1. Th. hedericolum (Notaris in Micromycet. ital. III., p. 18, Fig. 10, als Myriocephalum). Dur. et Mont. Fl. Alg. I., p. 325. -— Syn. Myriocephalum densum Fuck. Var. Carpini. An dürren Zweigen von: Carpinus Betulus L. Bei Laibach im Spätherbste. 2. Th. botryosporium Mont. Syll., p. 310. — Syn. Myriocephalum laxum Fuck. — An abgestorbenen Zweigen von: Fagus sylvatica L. Anfangs Juli bei Zwischenwässern. 7. Didymosporium Nees. i. D. complanatum Nees, Syst. d. Pilze, p. 33, Fig. 29. — An dürren, abgestorbenen Zweigen von : Betula alba L. Im März bei Laibach nicht selten. 8. Marsonia Fischer. 1. M. Populi (Lib. in Fl. Ard., p. 257, als Leptothyrium). Sacc. Fungi italici Tab. 1062. —• Syn. Gleosporium Populi Mont, et Desm. An der Oberseite welkender Blätter von: Populus alba L. Im Herbste bei Laibach. — nigra L. Ebenda. 2. M. Daphnes (Desm. et Rob. in 10. Not., p. 22, als Sep-toria). Sacc. Fungi ital. Tab. 1063 et Michelia IL, p. 541. — Syn. Gleosporium Daphnes Oudem. ? Leptothyrium Mezerei Lib. An den welkenden Blättern von : Daphne Mezereum L. Ende August bei Vašek nächst Zirklach. Die Blätter der Nährpflanze sind zur angegebenen Zeit gelb geworden, bis auf mehr oder weniger zahlreiche, 2 — 3 mm im Durchmesser besitzende grüne Flecke. An der Unterseite dieser, seltener an der Oberseite, gewahrt man einzelne oder gruppenweise gestellte kleine Pusteln von gelblich-brauner Farbe. Diese Stromata bilden spindelförmige, beiderseits zugespitzte, etwas gebogene Conidien. Das Plasma ist granulirt und enthält 2 — 3 ziemlich grosse Nuclei'. Die Scheidewand der Conidien liegt nahe am unteren Ende derselben. Die von Saccardo im «Sylloge» mitgetheilte Sporengrösse 20 : 4—5 p. ist auch für die hiesigen Exemplare des Pilzes zutreffend. 3. M. Violae (Pass, in Micromycet. ital. Nr. 18 als Gleosporium). Sacc. Sylloge fung. III., p. 770. — An welken Blättern von: Viola biflora L. Am Rande der Eisgrube «Veternica» auf der Velika planina (ca. 1500 m), nordöstlich von Stein. — Die Conidien-pusteln sind braun und herdenweise auf der oberen, etwas verfärbten Blattfläche angeordnet. Die Conidien sind oblong, gerade oder gebogen, öfter sichelförmig, hyalin, innen granulös oder mit Nuclei versehen, anfänglich ungetheilt, später mit einer Scheidewand versehen. Die Länge überwiegt die grösste Breite wohl um das 3 — 4fache. 4. M. Delastrei (De Laer, in Mont. Cent. Cell. II., p. 345, als Gleosporium). Sacc. Michelia II., p. 119, et Fungi ital. Tab. 1066. — An den Blättern von: Lychnis diurna Sibth. Auf dem Ulrichsberge im Juli. 5. M. Juglandis (Lib. in Exs. Nr. 164 als Leptothyrium). Sacc. Fungi ital. Tab. 1095. — An den Blättern von: Juglans regia L. Bei Laibach und Veldes im Herbste. — Die Vegetation des Pilzes bewirkt die « Blattbräune » der Walnussbäume. 6. M. Potentillae (Desm. in Ann. sc. nat. 1847, VIII., p. 31, als Phyllosticta). Fisch, in Rabenh. Fungi europ. Nr. 1857. — Syn. Gleosporium Potentillae Oud.; non Gleosp. Fra-gariae (Lib.) Mont. Nova Forma: Fragariae. Conidiis oblongo-fusoideis, falcatis, apice subrostratis, in medio vel infra medium uniseptatis, hyalinis. An der Oberseite welkender Blätter von: Fragaria vesca L. Auf Hügeln bei Laibach und auf dem Ulrichsberge im Mai. 7. M. Medicaginis Voss, nov. spec. Maculis flavis, fusco marginatis, rotundatis vel ellipticis; acervulis sparsis, minutis, epi- et hypophyllis, scutiformis, atris ; conidiis elongatis vel oblongis, rectis aut curvatis, utrinque rotundatis, non raro lenissime constrictis. hyalinis, 2 — 4 guttulatis, primo continuis denique uniseptatis, 15 — 20 (X longis, 4*5 — 5*5 crassis. In foliis vivis: Medicaginis lupulinae L. Prope Labacum ; Majo. 9. Stilbospora Persoon. I. St. angustata Pers. Synop. Fung., p. 96. — An abgestorbenen Zweigen von : Carpinus Betulus L. Bei Laibach im August. (Stat. conidium Pseudo-valsae macrosporae.) 10. Coryneum Nees. 1. C. umbonatum Nees, Syst. d. Pilze, p. 34. — An dürren Aesten von: Carpinus Betulus L. Bei Laibach im Herbste. (Stat. conidium Pseudo-valsae umbonatae.) 2. C. pulvinatum Kunze et Schmidt, Myc. Hefte I., Tab. II., Fig. 19. An abgestorbenen Lindenzweigen (Tilia sp.) im Frühjahre bei Laibach. 3. C. Notarisanum Sacc. Sylloge III, p. 778. — Syn. C. disci-formis Corda nec Kunze. An dürren Zweigen von : Betula alba L. In den Anlagen Tivoli nächst Laibach im Frühjahre. 4. C. disciformis Kunze et Schmidt, Mycol. Hefte L, p. 76, Tab. II., Fig. 18. — An abgestorbenen Zweigen von: Quercus pedunculata Ehr. Bei Laibach nicht selten. ii. Asterosporium Kunze. I. A. Hoffmannii Kunze, Flora 1819, I., p. 225. -— Syn. Stilbospora asterospora Hoffm. An trockenen Aesten von : Fagus sylvatica L. Im Winter im Tivolivvalde und auf dem Golovc. 12. Pestalozzia Notaris. 1. P. funera Desm. in Ann. sc. nat. 1843, p. 235. •— An abgestorbenen Zweigen und dürren Blättern von : Thuja orientalis L. In den Anlagen bei Tivoli. — Conidien 5zellig, die mittleren Zellen braun, die Endzeilen hyalin und mit 2 — 5 gleichfalls hyalinen Borsten geziert. 2. P. conigena Lèv. Ann. sc. nat. 1846, V., p. 285. — An den Zapfenschuppen von: Abies excelsa DC. Auf dem Golovcberge bei Laibach im März. — pedinata DC. Ebenda. Pinus sylvestris L. In den Waldungen der Rosenbacherberge. 3. P. Guepini Desm. Ann. sc. nat. 1840, p. 182. — An den Blättern der: Camellia japonica L. In Gewächshäusern nicht selten. 4. P. seiridioides Sacc. Sylloge III., p. 799. — Syn. Cory-neum marginatum Hazsl. Seiridium marginatum Fuck. Symb. myc., p. 391, Tab. II., Fig. 31. An abgestorbenen Zweigen von: Rosa arvensis Huds. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. — repens Wib. Ebenda. — sp. Auf dem Schlossberge bei Veldes. — Die Form der Conidien stimmt gut mit Saccardo’s Beschreibung «teretifusoideis, 5-septatis, non constrictis; loculis 4 internioribus fuligineis, i-guttulatis, extimis conicis, hyalinis». Doch fand ich bei manchen Conidien die Einschnürung in den Scheidewänden deutlich wahrnehmbar, wodurch die vier inneren Sporenfächer mehr gerundet erscheinen. Solche Conidien sind der Zeichnung Fuckels ähnlich, die übrigens nicht besonders gelungen ist. VI. F amilie: Gymnomycetae Fries, pr. p. Nacktpilze. i. Isaria Persoon. 1. I. eleutheratorum Nees, Syst. d. Pilze, p. 86, Fig. 84. — An den Flügeldecken von : Leptura rubra-testacea Ros. Bei Jauerburg in Oberkrain. 2. I. arachnophila Ditmar in Sturm, Deutschi. Flora, 3. Abtheilung, I. Bd., p. 3, Tab. 55. Auf dem Cadaver einer kleinen Spinne im August bei Laibach. I. farinosa (Dicks.). Sieh bei Cordyceps militaris. I. umbrina Pers. Sieh bei Hypoxylon fragiforme. 2. Isariopsis Fresenius. 1. I. griseola Sacc. Michelia I., p. 273. — An der Unterseite der Blätter von : Phaseolus vulgaris L. Im September nicht selten bei Laibach; bei Veldes und Schalkendorf. 2. I. carnea Oudem. Mat. Fl. Myc. Neerl. IL, p. 50. — An den Blättern von; Lathyrus pratensis L. An Wegrändern bei Laibach; bei Veldes. 3. Graphiothecium Fuckel. I. G. phyllogenum (Desm. in 19. Not., p. 2, als Graphium). Sacc. Mich. II., p. 644. — An den Blättern cultivirter: Fragaria elatior Ehrh. Im Herbste in Gärten häufig. 4. Tubercularia Tode. I. T. vulgaris Tode, Fungi Meckl. I., p. 18, Tab. IV., Fig. 30. So wie überall im Herbste und Frühjahre im ganzen Gebiete sehr verbreitet auf dürren Aesten und Zweigen. Der Pilz wurde beobachtet an; Aesculus Hippocastanum L., A. rubicunda DC., Carpinus Betulus L., Celtis australis L., Corylus Avellana L., Crataegus Oxyacantha L., Ainus glutinosa L., Cytisus Laburnum L., C. nigricans L., Evonymus europaeus L., Gleditschia triacanthos L., Juglans regia L., Ligustrum vulgare L., Ne-gundo fraxinifolium Nutt., Prunus spinosa L., Pyrus communis L., Rhamnus Frangula L., Sambucus nigra L. und Sophora japonica L. Var. Betulae Wallr. An Betula alba L. Man sehe auch bei Nectria cinnabarina Fries. 2. T. Berberidis Thuem. Mycotheca univ. 696. — An dürren Aesten von: Berberis vulgaris L. Bei Laibach und auf dem Ulrichsberge nicht selten. — Könnte der Conidienpilz von Pleonectria Lamyi sein. 3. T. confluens Pers. Synop., p. 113. — An dürren Aesten von : Cytisus Laburnum L. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach im Herbste. Castanea vesca Gärtn. Bei Laibach nicht selten. Robinia Pseudacacia L. Ebenda. — Ist wohl nur eine Form der Tubercularia vulgaris. 4. T. sarmentorum Fries, Obs. I., p. 208. — An der Rinde dürrer Zweige von : Clematis Vitalba L. Im Stadtwalde bei Laibach. Hedera Helix L. Auf dem Grosskahlenberge ; bei Veldes. 5. Fusarium Link. 1. F. Solani (Mart, in Kartoffel-Epid. als Fusisporium). Sacc. Michelia II., p. 296. — An faulenden Knollen von : Solanum tuberosum L. Im Winter stellenweise. 2. F. strobilinum Corda, Icon. I., p. 4, Fig. 61. — An den Zapfenschuppen von: Abies excelsa DC. Im Frühjahre nicht selten im Tivoliwalde bei Laibach ; auf dem Ulrichsberge. 3. F. heterosporium Nees, Nova Acta, Cur. IX., p. 135. — In den Blüten von: Lolium perenne L. Auf Wiesen und an Wegen nicht selten. — Sieh auch bei Claviceps purpurea. Molinia coerulea Mönch. Im Herbste nicht selten im Tivoliwalde. Poa annua L. Im Herbste stellenweise; häufig mit Sclerotium Clavus. 4. F. roseum Link, Obs. I., p. 8. — An welkenden Hülsen von : Phaseolus vulgaris L. In Gemüsegärten nicht selten. An dem Hüllkelche faulender Blütenkörbchen von : Zinnia elegans Jacq. In Gärten. An abgestorbenen Zweigen von : Ailanthus glandulosa L. Bei Laibach. Vicia Faba L. Bei Grahovo nächst Zirknitz. 5- F. Kühnii (Fuck. in Symb. myc., p. 371, als Fusisporium). Sacc. Sylloge IV., p. 714. — Syn. Fusisporium devastans Kühn. Auf Rosskastanienrinde, verschiedene Moose und Flechten zerstörend. Vorzüglich im Frühjahre. 6. Pionnotes Fries. 1. P. sanguinea (Fries in Syst. Myc. III., p. 443, als Fusisporium). Sacc. Sylloge IV., p. 726. — An der Rinde von: Betula alba L. Bei Laibach. Auch an faulenden Früchten der Edelkastanie. 2. P. Betae (Desm.) Sacc. Sylloge IV., p. 726. — An faulenden Wurzeln von : Beta vulgaris L. Auf Feldern bei Laibach im Herbste. 7. Sphacelia Léveillé. 1. S. typhina (Pers.) Sacc. Michelia II., p. 297. — An den Blattscheiden von : Dactylis glomerata L. Im Sommer auf Schutthalden bei Lees in Oberkrain. — Status conidicus Epichloes typhinae (Pers.) Tul. 2. S. segetum Lèv. Mem. Soc. Linn. V., p. 578. Auf dem jugendlichen Sclerotium Clavus an den Blüten der Getreidearten im Sommer. — Status conidicus Clavicipitis purpureae. 8. Sphaceloma Bary. I. S. ampelinum Bary, Annalen d. Oenologie IV., p. 165. An Vitis vinifera L. Im Mai und Juni in den Weingärten um Rudolfswert (A. Ogulin). — Der Pilz verursacht an den Reben braune, später schwarze Flecken, eine Traubenkrankheit, die als «Brenner» bezeichnet wird. Die Landleute in Unterkrain nennen diese Rebenkrankheit «Palež». 9. Epicoccum Link. 1. E. purpurascens Ehrenb. Sylv. Berol. I., p. 12. — An abgestorbenen Blättern von: Zea Mays L. Bei Radmannsdorf, Lees und Veldes ; auf dem Ulrichsberge. In Gesellschaft dieses Pilzes findet sich meist Clodosporium her-barum Link und Aiternaria tenuis Nees. 2. E. neglectum Desm. Ann. sc. nat. XVII, p. 95. An abgestorbenen Blättern der gleichen Nährpflanze bei Radmannsdorf. io. Exosporium Link. i. E. Tiliae Link, Obs. I., p. 8, Tab. I., Fig. 8. — Syn. Hel-minthosporium T. Fries. — An abgestorbenen Aesten von : Tilia ulmifolia Scop. Auf den Rosenbacherbergen bei Laibach. ii. Illosporium Martius. i. I. roseum (Schreb.) Mart. Flor, crypt. Erlangens., p. 325. — Auf dem Lager von : Anaptychia ciliaris (L.) Körb. Auf dem Ulrichsberge und im Koro-šica-Graben der Steiner Feistritz. Parmelia parietina Ach. Stellenweise bei Laibach. — stellaris Ach. Ebenda. VII. Familie: Hyphomycetae Fries. Fadenpilze, i. Monilia Persoon. 1. M. fructigena Pers. Synops., p. 693. — Syn. Torula fructi-gena Pers. An faulenden Aepfeln und Birnen wohl überall gemein. 2. M. laxa (Wallr. in Flora crypt. Nr. 1574 als Oospora). Sacc. et Vogl. Sylloge IV., p. 35. — Syn. Oidium laxum Ehrenb. Nicht selten an der Fruchtschale reifer oder doch fast reifer Pflaumen (Prunus domestica L.). — Auch an reifen Früchten der Kornelkirsche (Cornus mas L.) bei Veldes beobachtet. 2. Oidium Fries. I. O. erysiphoides Fries, Syst. myc. III., p. 432. — An den Blättern von : Aposeris foetida Less. Am Teichufer bei Kroisenegg im Juni. Betonica officinalis L. Im botan. Garten; bei Tivoli. Cerinthe minor L. Im Reka-Graben bei Zirklach im October. Clematis viticella L. In Gärten Laibachs nicht selten. Clinopodium vulgare L. Im Katharina-Thale bei Neumarktl. Galium verum L. Bei Ravne auf dem Ulrichsberge. Knautia arvensis Coult. Auf Brachfeldern bei Lees in Oberkrain. Lamium purpureum L. Auf Feldern bei Kaltenbrunn im Herbste. Pisurn sativum I.. In Gemüsegärten bei Laibach. Prunella vulgaris L. Auf Wiesen bei Unterrosenbach. Salvia glutinosa L. In den Waldungen des Krimberges ; bei Jauer-burg in Oberkrain ; bei Veldes. Spiraea Ulmaria L. An Bächen bei Lees; Grahovo bei Zirknitz. — Es wurden hier nur jene Pflanzenarten namhaft gemacht, auf denen ich bisher keine Erysipheen-Früchte finden konnte. 2. O. Tuckeri Berk. Sieh bei Erysiphe, Anmerkung. 3. O. farinosum Cooke, Fungi britan. 345. Conf. v. Thuemen, Ueber einige besonders beachtenswerte, durch paras. Pilze hervorgerufene Krankheiten der Apfelbaumblätter, p. 6 u. f. — An den jüngeren Blättern von: Pyrus Malus L. In Obstgärten zu Lees. — Der Pilz bildet zarte, weisse Ueberziige an den jugendlichen Blättern und Blüten. 4. O. Verbenae Thuem. et Bolle, Contrib. fung. Litoral, austr. III., p. 6. — An den Blättern und Stengeln von : Verbena officinalis L. Im August am See-Ufer bei Veldes.3 3. Goniosporium Link. I. G. puccinioides (Kunze et Schmidt in Myc. Hefte II., p. 103, als Arthrinium). Link in Linné, Spec, plant. Fungi I., p. 45. — An dürren Halmen von: Schoenus nigricans L. An Quellen bei Veldes im August. — Die Form auf Schoenus unterscheidet sich von jener auf Carex durch etwas grössere Sporen. 4. Cladotrichium Corda. 1. C. microsporum Sacc. Fungi ital. Nr. 28. — An faulenden Stengeln von : Pteris aquilina L. Im März in den Waldungen der Rosenbacherberge. 2. C. maculosum Sacc. Mich. IL, p. 171. — Syn. Torula maculosa Speg. Decad. Myc. Nr. 85. An der Oberseite lebender Blätter von : Rhododendron Chamaecystus L. Am Fusse des Mangart ober den Weissenfelser Seen im Juni. (Herb. V. Plemel.) 5. Cladosporium Link. 1. C. herbarum (Pers. in Synop., p. 699, als Dematium). Link, Obs. Myc. II., p. 37. — An den Blättern von : 3 Trichoderma lignorum (Tode). Sieh bei Hypocrea rufa (Pers.) Fries. Betula alba L. In den Alleen bei Laibach im Herbste gemein. Catalpa syringifolia Sims. Ebenda; auch in Gärten. Cytisus alpinus L. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. — Laburnum L. In Gartenanlagen häufig. Delphinium formosum Host. In Gärten Grahovo’s bei Zirknitz. Epilobium augustifolium L. Auf der Mala planina in den Steiner Alpen. Fagus sylvatica L. In den Waldungen um Laibach sowie in jenen des Ulrichsberges nicht selten. Hyoscyamus niger L. Auf Schutthalden bei Laibach und Auritz nächst Veldes. Malachium aquaticum Fries. An Bächen bei Grahovo. Populus nigra L. Bei Laibach häufig; um Martenjak bei Zirknitz. Prunus Laurocerasus L. In Gewächshäusern nicht selten. Quercus sessiliflora Sm. In den Waldungen des Schischkaerberges bei Laibach. Rudbeckia laciniata L. Ebenda, besonders um Dreniks-Höhe. Rhus Cotinus L. An Felsen bei Steinbrück. (Leg. Prof. V. Konschegg.) Tilia platyphyllos Scop. In den Alleen bei Laibach gemein. Triticum vulgare Vili. An den Spelzen und Grannen nicht selten. Typha angustifolia L. Bei Teinitz nächst Stein; Brunndorf bei Laibach. Viola odorata L. Auf sonnigen Hügeln bei Laibach. An den Früchten von: Catalpa Syringifolia Sims. In Gärten Laibachs häufig. Cheiranthus Cheiri L. In Gärten Grahovo’s. Fraxinus excelsior L. Bei Laibach und Veldes im Herbste. ■ — Ornus L. In der Pekel-Schlucht bei Franzdorf. Nigella arvensis L. In Gärten nicht selten. Papaver somniferum L. Ebenda. Zea Mays L. Bei Lees in Oberkrain. — In regnerischen Herbstmonaten finden sich unter den geernteten Kolben häufig solche, in deren ausgehöhlten Samenkörnern der bezeichnete Pilz wuchert. Die Ursache ist unzweifelhaft eine Beschädigung durch äussere Gewalt, meistens ein Anfressen durch Vögel; die noch milchenden Körner überziehen sich sodann mit Cladosporium herbarum und anderen Fadenpilzen. Die Beschädigung beginnt von der Spitze des Kolbens, erstreckt sich meist auf alle Körner und reicht öfter über die Hälfte des Fruchtstandes. 2. C. Asteroma Fuck. Symb. myc., p. 355. — An der Oberseite der Blätter von: Populus Tremula L. Im Sommer nicht selten in den Waldungen der Rosenbacherberge. 3. C. aecidiicolum Thuem. Mycoth. univ. 373. — An den Gipfelblättern der von Aecidium Euphorbiae befallenen Stöcken der: Euphorbia verruca Lam. Im Mai nicht selten auf den Stadtwaldwiesen. 4. C. gramineum Link, Spec. Coniom. I., p. 42. — An dürren Blättern von : Molinia altissima Host. In den Waldungen der Rosenbacherberge. 3. C. Paeoniae Pass, in Thuem. Mycotheca univ. 670. — An den noch lebenden Blättern von: Paeonia officinalis L. Ende September im botanischen Garten. — tenuifolia L. Ebenda. 6. C. epiphyllum Nees, Syst. IL, 67. — An faulenden Blättern von : Castanea vesca Gärtn. Im Winter nicht selten im Tivoliwalde. Fraxinus excelsior L. In Alleen bei Laibach. Populus Tremula L. Ebenda. 7. C. fasciculare Fries, Syst. myc. III., p. 370. — An den Stengeln und Blättern von : Lilium bulbiferum L. Mitte September in Gärten. — Der Pilz erzeugt an den Blättern weisse, ovale oder rundliche Flecken, auf deren Ober- oder Unterseite die Räschen mit den Conidien auftreten. 8. C. fasciculatum Cda. Icon. I., p. 15, T. IV., Fig. 216. — An faulenden Halmen von : Scirpus lacustris L. Am Ufer des Veldeser und Zirknitzer Sees nicht selten. NB. Als Cladosporium? Polytrichorum hatReichardt in den Verhandlungen der k. k. zoolog.-botan. Gesellschaft in Wien, Jahrg. 1877, p. 844, einen Pilz beschrieben, der die Stämmchen der Widerthon-Arten mit einem dichten schwarzbraunen Filze überkleidet. Dieser kommt auch in der hiesigen Gegend vor und erstreckt sich auch auf andere, in der Nähe wachsende Moospflänzchen. — Besadola, welcher die Güte hatte, sowohl hiesige Exemplare als auch Proben der Reichardt’schen Originale zu untersuchen, bestimmte denselben als Thelephora crustacea Schum., welche Art kaum von Th. caesia Pers. verschieden ist. 6. Fumago Persoon. I. F. vagans Pers. Mycol. Europ. I., p. 9. — Syn. Cladosporium Fumago Link. Der «Russthau» erscheint im Sommer auf den grünen Blättern etc. der Pflanzen und be- Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1892 — II. deckt diese mit einer dicken, etwas spröden Kruste. Er wurde im Gebiete beobachtet an : Arnica montana L. Auf Hügeln bei Radmannsdorf. Carpinus Betulus L. Auf dem Schlossberge bei Laibach. Corylus Avellana L. In den Waldungen der Rosenbacherberge ; bei Radmannsdorf und Veldes. Citrus medica L. In Gewächshäusern nicht selten. Dianthus caesius Sm. Bei Grahovo nächst Zirknitz. Gentiana cruciata L. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. Helleborus viridis L. Ebenda. (Der Pilz bewohnt vorzüglich die trockenen Früchte.) Laurus nobilis L. In Ziergärten oft stark verbreitet. Nerium Oleander L. Ebenso. Populus Tremula L. An Waldesrändern bei Radmannsdorf. Quercus pedunculata Ehrh. Ebenda. Rubus caesius L. In den Waldungen der Rosenbacherberge. Teucrium Scorodonia L. Ebenda. Thuja orientalis L. In den Parkanlagen Tivoli bei Laibach. 7. Aiternaria Nees. I. A. tenuis Nees, System d. Pilze, p. 72, Fig. 68. — An dürren Zweigen von: Fraxinus excelsior L. Im Juli auf dem Schlossberge bei Veldes. Zea Mays L. Bei Radmannsdorf. (Bewohnt die Blätter gewöhnlich mit Epicoccum purpurascens und Cladosporium herbarum.) 8. Polythrincium Kunze et Schmidt. I. P. Trifolii Kunze, Mycol. Hefte I., p. 14. — An der Unterseite der Blätter von : Trifolium pratense L. Auf Wiesen bei Laibach nicht selten. — repens L. Ebenda; auch bei Jauerburg in Oberkrain. 9. Botrytis Michel. I. B. cinerea Pers. Synopsis fung., p. 690. Var. Sclerotiophila (Kunze) Sacc. Michelia II., p. 358. Auf Sclerotium durum Pers. An den Stengeln von : Artemisia, Galeopsis versicolor, Gentiana asclepiadea (= Sclerotium Dasystephanae Thuem.), Chaerophyllum und Heracleum. Bei Laibach nicht selten. 2. B. vulgaris Fries, Syst. Myc. HL, p. 398. — An faulenden Früchten von: Rosa centifolia L. Bei Zirklach. 3. B. acinorum Pers. Mycol. europ. I., p. 38. — An faulenden Früchten von : Vitis vinifera L. Bei Laibach nicht selten. 4. B. epigaea Link in Linné, Spec, plant. Fungi I., p. 53. — Syn. Polyactis epigaea Bonord. Auf feuchtem, etwas sandigem Boden in den Waldungen bei Laibach im Herbste nicht selten. (Hyphelia terrestris Fries in Voss, Mat. III., Nr. 23Ó; Conf. Saccardo, Sylloge IV., p. 136.) 10. Stachybotrys Corda. I. St. atta Corda, Icon. Fung. L, p. 21, Fig. 278. Auf feuchten Herbarpapieren schwarze, rundliche, vielfach zusammen-fliessende Flecke bildend. 11. Trichosporium Fries. I. T. calcigenum (Link in Linné, Spec, plant. Fungi L, p. 18, als Sporotrichium). Sacc. Sylloge IV., p. 295. Auf mit Kalk getünchten Wänden zarte, schwarze Flecke bildend. 12. Hadotrichium Fuckel. I. H. Phragmitis Fuck. Symb. myc., p. 221. — An faulenden Blättern von: Phragmites communis Trin. Im August an Sümpfen am Fusse des Krimberges; bei Lees und am Ufer des Veldeser Sees. — Wird als Conidienstadium der Scirrhia rimosa Nitschke angesehen. 13. Nematogonium Desmazière. I. N. aurantiacum Desm. Ann. sc. nat. 1834, Tab. II., Fig. 1. Auf der Rinde einer abgestorbenen Eiche (Quercus sessiliflora Sm.) im Herbste bei Laibach. 14. Verticillium Nees. i. V. agaricinum (Link in Ditm. Deutschi. Krypt.-Flora, T. 5 1, als Botrytis). Corda, Icon. II., p. 15, Fig. 68. An faulenden Agaricus- und Russula-Arten in den Waldungen der Rosenbaclierberge im Herbste. 2. V. Buxi Auersw. et Fleisch. Hedwigia 1867. p. 9 — Syn. Penicillium roseum Cooke, nec Link; Conf. Mat. II., Nr. 196. An der Unterseite welkender Blätter von: Buxus sempervirens L. An Hecken bei Oberrosenbach im März; bei Podwein nächst Radmannsdorf. Gewöhnlich in Gesellschaft mit Nectria Rousseliana. 15. Coniothecium Corda. I. C. betulinum Corda, leones L, p. 2, T. L, Fig. 25. — An abgestorbenen dürren Zweigen von : Betula alba L. Auf dem Hügel «Straža» bei Veldes im August. 16. Macrosporium Fries. 1. M. commune Rabenh. Fungi europ. Nr. 1360. — An den Blättern von : Viola odorata L. Auf Wiesen bei Laibach mit Cladosporium her-barum. 2. M. heteronemum (Desm. in 22. Not., p. 4, als Septonema). Sacc. Sylloge IV., p. 524. — An welkenden und abgestorbenen Blättern von: Sagittaria sagittifolia L. Ende September am Teichufer bei Kroisen-egg nächst Laibach. 3. M. Convallariae (Schum.) Fries, Syst. Myc. III., p. 373. •— An welken Blättern von : Convallaria Polygonatum L. An den Abhängen der Straža bei Veldes im August. — Die schwarzen Conidienräsclien heben sich scharf von der weiss gewordenen Blattfläche ab. 4 M. ramulorum Sacc. Fungi ital. Tab. 854. — An faulenden Stengeln von: Cytisus nigricans L. Auf dem Ulrichsberge im Frühjahre. 17. Mastigosporium Riess. I. M. album Riess in Fresenius, Beiträge, p. 56, Tab. VI., Fig- 37- — An den lebenden Blättern von : Aira caespitosa L. Auf Wiesen bei Laibach im Sommer. Alopecurus pratensis L. Ebenda. — Die weissen Pilzräschen brechen auf schwärzlich-braunen Blattflecken hervor und enthalten grosse, hyaline, vierzellige Conidien, welche an der Spitze drei hyaline Wimpern tragen. 18. Hirudinaria Cesati. 1. H. macrospora Ces. in Rabenh. Fungi europ. Nr. 981. — An den Blättern von : Crataegus Oxyacantha Jacq. An Hecken bei Unterrosenbach im Herbste. (Synonym ist Torula Hippocrepis und Hippocrepidium Oxya-canthae Sacc.) 2. H. Mespili Ces. Hedvvigia I., Taf. 14, Fig. G. — An den Blättern von : Mespilus germanica L. Bei Veldes in Gärten. — Bei der erstgenannten Art besitzen die Conidien 15—23, bei dieser nur 11 —14 Scheidewände. 19. Helminthosporium Link. 1. FI. velutinum Link, Obs. I., p. 8. — An abgestorbenen Aesten von : Salix aurita L. Auf dem Schischkaerberge bei Laibach. 2. H. Tiliae Fries, Syst. myc. III., p. 360. — An faulenden Zweigen von : Tilia platyphyllos Scop. Im Herbste bei Stephansdorf ; bei Zwischenwässern. 3. H. macrocarpum Grev. Scot. fung. T. 148. — Sacc. Fungi ital. T. 825. — An dürren Zweigen von: Cytisus nigricans L. Auf dem Ulrichsberge im Mai. Die Conidien haben meist 8 — io Scheidewände. 20. Clasterosporium Schweiniz. 1. C. Amygdalearum (Pass, in Thuem. Mycotheca 474 als Sporidesmium). Sacc. Michelia II., p. 557. — An den lebenden Blättern von : Prunus Avium L. Im Herbste bei Laibach. Ein Pilz, welcher eine auffallende Fleckung der Blätter verursacht. Die Blattflecken sind rund, bräunlich-gelb und purpurn berandet. An der Unterseite brechen kleine schwarze Räschen hervor mit spindeligen oder keulenförmigen, 4—5mal septirten bräunlichen oder russfarbigen Conidien. Nach der Fruchtbildung fallen die Blattflecke aus. Manche Blattflecke jedoch blieben steril. 2. C. vagum (Nees in Nova Acta Leopold. IX., p. 240, als Sporidesmium). Sacc. Sylloge IV., p. 383. Bildet an Zäunen und Pfählen aus Nadelholz schwarze, sammtartige Ueberzüge. Stellenweise bei Laibach. 2i. Cercospora Fresenius. a) Holzgewäclise bewohnend. 1. C. viticola (Ces. in Klotzsch, Herb. myc. 1877, als Clado-sporium). Sacc. Sylloge IV., p. 458. — Syn. Cladosporium ampelinum Pass. — An den Blättern von : Yitis vinifera L. Im August bei Laibach. (Rosenbacher Weingarten.) 2. C. Roesleri (Cattaneo in Boll. Comiz. agr. Vogherese 1876 als Cladosporium). Sacc. Fungi ital. Tab. 675. — An der Unterseite der Blätter von: Vitis vinifera L. Im August bei Laibach ; öfter mit Peronospora viticola Bary. 3. C. acerina Hartig, Untersuch, a. d. forstbot. Institute zu München I., p. 58. Conf. Thuemen, «Die Pilzkrankheit der Ahornkeimlingspflanzen s, im Centralblatte f. d. ge-sammte Forstwesen Oesterreichs, VI. Jahrg., Nr. 10. — An den Cotyledonen und den ersten Laubblättern von : Acer Pseudoplatanus L. Im Frühjahre in den Tivoli-Anlagen bei Laibach. Von hier stammen die Exemplare, an denen R. Hartig seine Untersuchungen anstellte. 4. C. depazeoides Sacc. Fungi veneti, Ser. V., p. 187. — An den Blättern von : Sambucus nigra L. Im Herbste bei Laibach häufig; bei Veldes und Lees; bei Wocheiner-Feistritz und Jauerburg; auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. b) Kräuter bewohnend. 5. C. radiata Fuck. Symb. myc., p. 354. — An den Blättern von : Trifolium coeruleum Viv. Mitte Juli im botanischen Garten. 6. C. Thalictri Thuem. Contrib. ad Flor. myc. Lusitan, p. 5. An den Blättern von: Thalictrum Jacquinianum Koch. Ende Juli im Walde bei Untertiefenbach im Gottscheer Bezirke. Die Conidien sind etwas kleiner als jene an portugiesischen Originalen. 7. C. Nasturtii Pass. Hedwigia 1877, p. 124. Icon., Voss, Matr. IV., Fig. 9. — An den Grundblättern von: Nasturtium sylvestre DC. Auf Brachfeldern bei Laibach nicht selten. Caespitibus epi- et hypophyllis in maculis rotundatis albis ; hyphis fasci-culatis, fuligineis; conidiis hyalinis, rectis vel curvatis, vertice augustatis basi rotundatis, 7 — 8 septatis. 90 —120 p. longis, 5 — 6 crassis. 8. C. Armoraciae Sacc. Fungi veneti, Ser. V., p. 188. — An der Unterseite lebender Blätter von: Cochlearia Armoracia L. In Kräutereien bei Laibach nicht selten. 9. C. Campi-Silii Speg. Michelia IL, p. 171. — An den. Blättern von : Impatiens Nolitangere L. Mitte August im Katharina-Thale bei Neu-marktl. Der Pilz erzeugt an den welkenden Blättern zahlreiche Flecken, die oberseits ausgebleicht und rothbraun umrandet, unten hingegen braun gefärbt sind. Die höckerigen, gebüschelten, olivengrün gefärbten Fruchtfäden brechen an der Unterseite der Blätter hervor und gliedern Coni-dien ab, wodurch die Blattflecke weiss bereift erscheinen. Die Conidien sind cylindrisch, nach oben schweifartig verschmälert, blassgrau (pallide fumosus) und besitzen 2— 3 Scheidewände. Von C. Impatientis Bäumler wohl verschieden. 10. C. Apii Fres., Beiträge, p. 91, Tab. XL, Fig. 46—54. — An den Blättern von : Myrrhis odorata Scop. An Gebüschen bei Veldes im Herbste; im botanischen Garten Laibachs. Pastinaca sativa L. Auf dem Laibacher Schlossberge. Torilis Anthriscus Gmel. In den Waldungen der Rosenbacherberge. 11. C. ferruginea Fuck. Symb. myc., p. 354- — An der Blattunterseite von: Artemisia vulgaris L. Im Juli auf Schutthalden des Kankerthaies bei Krainburg. 12. C. Mercurialis Pass, in Thuem. Mycotheca 783. — An den Blättern von : Mercurialis annua L. Um Vižence bei Zirklach. perennis L. Im Juli bei Weissenfels in Oberkrain; auf dem Friedrichssteine bei Gottschee. 13. C. dubia (Riess in Hedwigia 1854, I., als Ramularia). Winter, Hedw. 1883, p. 10. — Syn. C. Chenopodii P'res. An der Blattunterseite von : Chenopodium Bonus Henricus L. Bei den Alpenhütten unter der Črna prst in der Wochein ; in der Pokluka-Schlucht bei Kernica ziemlich häufig. — An Ch. urbicum L. bei Zirklach. 14. C. beticola Sacc. Fungi veneti V., p. 189. — An lebenden und welkenden Blättern von : Beta vulgaris L. Im October bei Laibach nicht selten ; auf dem Ulrichsberge. 15. C. Majanthemi Fuck. Symb. myc., p. 353. — An den Blättern von : Majanthemum bifolium DC. Mitte Mai stellenweise in den Waldungen der Rosenbacherberge bei Laibach; auf dem Ulrichsberge. 16. C. Paridis Eriks. Hedwigia 1883, p. 158. — An den Blättern von : Paris quadrifolia L. Am Rande der Eisgrube «Veternica» auf der Velika planina, ca. 1550;«, bei Stein. Nach Saccardo, Sylloge IV., p. 476, nur in Scandinavien beobachtet worden. Diese Art kommt jedoch auch in Deutschland vor, und ich besitze Proben von Striegau in Schlesien, welche Zimmermann aufgesammelt hat. Bäumler beobachtete den Pilz bei Schemnitz in Ungarn. 22. Heterosporium Klotzsch. I. H. echinulatum (Berk, in Gard. Chron. 1870, p. 382, als Helminthosporium). Cooke, Grevillea V., p. 123. — An welken Blättern von : Lychnis diurna Sibth. Auf dem Ulrichsberge im Mai. Auf dunklen, mehr oder weniger kreisrunden, circa I c?n breiten Flecken erheben sich, vorzüglich an der Blattunterseite, die rasenförmig auftretenden Büschel der Fruchthyphen. Die letzteren sind grau-bräunlich, gegliedert (septirt), gebogen und mit buckelartigen Knoten versehen, woran die Conidien sitzen. Diese sind cylindrisch-oblong, beiderseits abgerundet, rauch-bräunlich, mit zahlreichen Stacheln versehen und besitzen 2 — 3 Scheidewände. Sie sind gewöhnlich dreimal so lang als breit. Nach den Beobachtungen von Dr. P. Magnus verursacht dieser Fadenpilz eine gefahrdrohende Erkrankung der Gartennelken, deren Blätter oft reichlich befallen werden. Diese Nelkenkrankheit wurde mit epidemischem Charakter in Berlin und England beobachtet. (Vergleiche : «Ueber eine epidemische Erkrankung der Gartennelke» in den Sitzungsberichten der Gesellschaft naturforschender Freunde in Berlin, Jahrg. 1888, p. 181 —186.) 23. Passalora Fries. I. P. bacilligera Fries, Summa Veget. Scand., p. 500. — An der Unterseite welkender Blätter von : Ainus glutinosa Gärtn. Im November bei Laibach. 24. Napicladium Thuemen. I. N. arundinaceum (Corda in Icon. Fung. III. p. 10. Fig. 25, als Helminthosporium). Sacc. Sylloge IV., p. 482. An den Blättern von : Phragmites communis Trin. Im Juli an den Ufern des Veldeser Sees; auf Sumpfwiesen zwischen Lees undVigaun; bei Moistrana und Lengenfeld. 25. Fusicladium Bonorden. 1. F. dendriticum (Wallr. in Flor, crypt. Germ. IL, p. 169, als Cladosporium) Fuck. Symb. myc., p. 357. — An welkenden Blättern von : Pyrus Malus L. Bei Laibach, Lees und Schalkendorf nächst Veldes. Var. orbiculatum (Desm.). — An den Blättern von: Sorbus Aria Crantz. Auf dem Grosskahlenberge bei Laibach und auf der Straža bei Veldes. 2. F. pyrinum (Lib. in Exs. Nr. 188 als Helminthosporium). Fuck. Symbolae myc., p. 357. — An den Blättern von: Pyrus communis L. In Obstgärten zu Lees und Laibach. 3. F. depressum (B. et Br. in Ann. N. H. Nr. 514, Tab. V., Fig. 8, als Cladosporium). Sacc. Fungi ital. Tab. 783. — Syn. Passalora polythrincioides Fuck. An den welken Blättern von: Angelica sylvestris L. In den Waldungen bei Laibach im Herbste. Tommasinia verticillata Bert. Im Savethale ob Zwischenwässern und bei Tschernutsch im Juli. 4. F. Aronici Sacc. Michelia II., p. 171. Forma: Doronici. Conidiis 30 — 40 [X long., 8—ii crass. Exs. Thuemen, Mycotheca univ. 2072. — An der Unterseite lebender Blätter von: Doronicum austriacum Jacq. Bei Kroisenegg im Mai ; auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. Es ist dieses derselbe Pilz, den Fuckel als Conidien-form seiner ? Sphaerella Aronici bezeichnet hat. Später treten an der Oberseite der durch den Hyphomyceten gelblich gefärbten Blattflecke Spermogonien auf, deren auch Fuckel erwähnt. (Phyllosticta Aronici Sacc.) 5. F. Sorghi Frank, Krankheiten d. Pflanzen. — An den Blättern von : Sorghum vulgare Per». Ende September im Garten der Lehrer-Bildungsanstalt in Laibach. Der Pilz bewirkt die Bildung elliptischer, mit einem blut- oder braunrothen Rande umsäumter Flecken von sehr verschiedener Grösse. Auf der Unterseite des gelb-bräunlichen Mittelfeldes finden sich die Conidien, die einen staubartigen weissen Ueberzug veranlassen. 26. Botrichonema Cesati. 1. B. alpestre Ces. Erbar. Critt. Ital. Nr. 149. — Syn. Dac-tylium spirale Berk, et White. Scolicotrichium Ungeri Voss, Mat. IL, p. 32, Fig. 6. An der Unterseite lebender Blätter von : Polygonum viviparum L. Auf höheren Bergwiesen bei Lengenfeld ; auf den Jauerburger Gereuthwiesen; auf der Straža bei Veldes; an den Rändern der Eisgrube «Veternica» auf der Velika planina bei Stein. 2. B. ochraceum (Fuck. in Symb. myc., p. 357, als Scolicotrichium). Sacc. Sylloge IV., p. 186. — An der Unterseite lebender Blätter von : Phyteuma Spicatum L. Im August auf Wiesen bei Wocheiner Feistritz; an felsigen Gehängen im Pyramidenthale bei Sagor. 27. Didymaria Corda. 1. D. Ungeri Corda, Anleit. z. Stud. d. Mycol. Sacc. Fungi ital. Tab. 969. — Syn. Ramularia didymaUng. Exanthem, p. 169, Tab. IL, Fig. 10. Exs. Thuemen, Mycotheca univ. 2076. An der Unterseite lebender Blätter von: Ranunculus repens L. Auf Wiesen bei Laibach im Mai nicht selten. — lanuginosus L. Auf dem Laibacher Schtossberge. 2. D. Linariae Pass. Erb. Critt. Ital., Ser. II., Nr. 1494. — An den Blättern von : Linaria vulgaris Mili. Im Rekagraben bei Zirklach. 28. Cercosporella Saccardo. 1. C. Triboutiana Letendre et Sacc. Mise. Myc. Flor. gall. Nr. 2178. — An der Unterseite der Blätter von: Centaurea Jacea L. Im Herbste am Rande der Feldwege zwischen Radmannsdorf und Lees. Die Conidien brechen an der Unterseite ausgebleichter, nicht scharf berandeter Flecken hervor, die dadurch weiss bereift erscheinen. Sie sind hyalin, mit deutlichem, schweifartigem Anhängsel versehen, anfangs ungetheilt ; später bilden sich 2 — 3 gut wahrnehmbare Scheidewände aus. Die Gestalt der Conidien ist stabförmig, gerade oder gekrümmt, die Länge sehr verschieden. Letendre fand den Pilz auf Centaurea nigrescens. 2. C. cana Sacc. Michelia II., p. 364. — Syn. Cercospora cana Sacc. Mycotheca Veneta Nr. 593. Fusidium canum Pass, in Thuemen, Mycoth. univ. n. 378. An den welkenden Blättern von: Erigeron canadensis L. Im September auf Brachen bei Laibach ; auf dem Ulrichsberge und bei Strmec nächst Zirklach. 29. Septocylindrium Bonorden. 1. S. Bonordenii Sacc. Mich. IL, p. 122. — Syn. Cylindrium septatum Bon., Handb., p. 35, Fig. 16. An welkenden Blättern von: Galanthus nivalis L. Am Gradašca-Ufer im Laibacher Stadtwalde; Ende April. 2. S. Ranunculi Peck. Conf. Sacc. Sylloge IV., p. 223. — An der Oberseite welkender Blätter von: Ranunculus acris L. Auf Wiesen bei Auritz nächst Veldes im August. Die kreideweissen Sporenräschen entwickeln sich auf braunen Blattflecken, vorzüglich an deren Oberseite. Nach der Beschreibung lässt sich der hiesige Pilz von der amerikanischen Art kaum trennen. 30. Ramularia Unger. 1. R. sambucina Sacc. Mich. II., p. 551. Forma : Ebuli Sacc. in Linhart, Fungi hungarici Nr. 295. — An den Blättern von : Sambucus Ebulus L. Im August bei Veldes. 2. R. Uredinis (Voss in Mat. IL, p. 34, Fig. 8, 9, als Cylindro-sporium). Sacc. Sylloge Fung. IV., p. 199. — In den Uredoräschen der Melampsora populnea auf den Blättern von : Populus balsamifera L. Im Herbste bei Stephansdorf nächst Laibach. Caespitulis hypophyllis, minutis, sparsis, griseolo-albidis, Uredini semper adsociatis; conidiis valde variis, cylindraceis, ovoideis, obovatis, fusi-formibus, interdum uniseptatis sed plerumque continuis, raro guttulatis, rectis, rarissime arcuatis, hyalinis, 5*5 —14, plerumque 7 — 9 : 2—3*5 p. 3. R. aequivoca (Ces. in Klotzsch, Herb. myc. Nr. 597, als Fusisporium). Sacc. -— An der Unterseite lebender Blätter von : Ranunculus lanuginosus L. Auf dem Ulrichsberge im November. — repens L. Auf Wiesen des Moorgrundes bei Laibach. — sp. Bei Veldes im August. 4. R. Armoraciae Fuck. Symb., p. 361, Tab. L, Fig. 24. — An den Blättern von: Cochlearia Antioraria L. In Kräutereien bei Laibach. 5. R. lactea (Desm. in Ann. sc. nat. 1850, p. 109, als Fusi-sporium). Sacc. Michelia II., p. 549. — Syn. R. Violae Fuck. An den Blättern von: Viola canina Iv. Im Sommer bei Laibach nicht selten. — hirta L. Ebenda. 6. R. agrestis Sacc. Mich. II., p. 550. — An den Blättern von : Viola arvensis Murr. Conidia I— (rara) 3 septata. Auf Feldern zwischen Kronau und Wurzen im August; bei Veldes. 7. R. arvensis Sacc. Mich. II., p. 548. —- An den Blättern von: Potentilla recta L. Im botanischen Garten Laibachs. Ende August. — reptans L. Im Mai auf Brachen bei Laibach. 8. R. Ulmariae Cooke, Grev. IV., p. 109. — An den Blättern von : Spiraea Aruncus L. In den Waldungen der Rosenbacherberge häufig. Der Pilz verursacht rothbraune Fleckung der Blätter, später werden die Flecken bis auf den Rand weiss. 9. R. Geranii (West, in Bull. Brux. 1851, p. 413, als Fusi-dium). Fuck. Symb. myc., p. 361. — An den Blättern von : Geranium palustre L. Bei Theinitz nächst Stein im September. — Phaeum L. Bei Laibach nicht selten; auf dem Grosskahlen-berge, Veldeser Schlossberg und Ulrichsberg; bei Mojstrana und bei Neumarktl. Geranium pusillum L. Auf Schutthalden bei Laibach. 10. R. lychnicola Cooke, Grevillea XIV., p. 40. Var. Chalcedonica Voss. Conidiis , elongatis, obtusis, hyalinis, detmim uniseptatis, ad septum non —, vel constrictis, 17—26 : 5‘5 — 6'5. An der Unterseite lebender Blätter von : Lychnis chalcedonica I,. Im August in einem Garten zu Jauerburg, reichlich. — Cooke’s Art auf L. diurna hat kleinere und ungetheilte (ob reif?) Conidien. n. R. Adoxae (Rabenh. in Botan. Zeitschr. 1857, p. 430, als Fusidium). Karst. Fragment, myc. IV., p. 7. — An der Unterseite lebender Blätter von : Adoxa Moschatellina L. Reichlich bei Bischoflack im Mai; bei Strajne nächst Stein; im Kočna-Sattel ob Assling. 12. R. oreophila Sacc. Mich. II., p. 382. — An den Blättern von : Astrantia major L. Im alten Savebette bei Stožice nächst Laibach ; bei Schalkendorf nächst Veldes ; bei Tiefenbach im Gottscheer Bezirke. 13. R. Heraclei (Oudem. in Mat. Flor. myc. Neerl. IL, p. 50, als Cylindrosporium). Sacc. Fungi ital. Tab. 1008. — An den Blättern von : Heracleum Sphondylium L. In den Waldungen der Rosenbacherberge bei Laibach ; auf dem Friedrichstein bei Gottschee. 14. R. cylindroides Sacc. Mich. IL, p. 551. — Syn. Cylindrosporium concentricum Ung. pr. p. An der Unterseite der Blätter von : Pulmonaria officinalis L. Auf dem Grošskahlenberge. — styriaca Kern. In feuchten Schluchten des Golovc. 15. R. farinosa (Bon.) Sacc. Sylloge IV., p. 206. — An den Blättern von: Anchusa officinalis L. Im botanischen Garten. Symphytum officinale L. Auf Wiesen im Laibacher Stadtwalde. tuberosum L. Auf sonnigen Hügeln bei Gamling ; auf dem Ulrichsberge; bei Veldes. 16. R. Succisae Sacc. Mich. II., p. 551. — An den Blättern von: Knautia arvensis Coult. An Wegrändern zwischen Lees und Radmannsdorf im September. 17. R. Lampsanae (Desm.) Sacc. Mich. IL, p. 549. — Syn. Fusidium cylindricum Fuck. Cylindrium Cordae Sacc. Oidium fusisporioides Forma : L.ampsanae Desm. Cylindrosporium majus Ung.? An der Unterseite lebender Blätter von : Lactuca muralis Don. Bei Podwein, nördlich von Radmannsdorf. Lampsana communis L. Im Sommer bei Laibach nicht selten ; bei Zwischenwässern und Jauerburg. Taraxacum officinale Wigg. Auf Wiesen zwischen Görtschach und Zwischenwässern (Non R. Taraxaci Karst. Conf. Mat. V., Nr. 145); auf dem Ulrichsberge. 18. R. Doronici Pass, et Thuem. Mycotheca univ. 1966. — An den Blättern von : Doronicum austriacum L. Im Herbste bei Kroisenegg. — Pardalianches L. Im botanischen Garten. 19. R. macrospora Fres., Beiträge, p. 88, Tab. XI., Fig. 29—32. — An der Unterseite der Blätter von : Campanula glomerata L. Auf Bergwiesen bei Veldes und Jauerburg ; um Osredek bei Zirklach. Var. : Campanula Trachelii Sacc. Auf dem Utikerberge, nordwestlich von Laibach, im September. 20. R. Phyteumatis Sacc. et Wint. Michelia II., p. 548. — An den Blättern von : Phyteuma Michelii Brt. Bei Laibach in den Waldungen der Rosenbacherberge. Phyteuma orbiculare L. Um Vašek bei Zirklach. — Spicatum L. Auf dem Ulrichsberge. 21. R. Coleosporii Sacc. Mich. II., p. 170. Exs. Rabenhorst, Fungi europ. 3183 (auf Melampyrum sylvaticum) ; Thuemen, Mycotheca univ. 1875 (auf Senecio nemo-rensis L. var. Jacquinianus). — In den Coleosporium-Räschen verschiedener Pflanzen. So an : Campanula Trachelium L. Auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. Melampyrum nemorosum L. An Waldrändern bei Laibach und Veldes. — pratense L. Auf dem Ulrichsberge. — sylvaticum L. In den Waldungen bei Laibach. Petasites niveus Baumg. Zwischen Wocheiner-Vellach und Neuming. Senecio nemorensis L. Auf dem Golovc und Grosskahlenberge. Tussilago Farfara L. Auf Brachen bei Laibach; auf der Straža bei Veldes. 22. R. Scopoliae Voss, Oesterr. bot. Zeitschr. 1883, p. 174. Icon. Mat. IV., Tab. L, Fig. 4. — An den Blättern von: Scopolia carniolica Jacq. An den Abhängen des Vogelsberges bei Idria. Maculis irregularis fuscis; caespitulis hypophyllis effusis, griseis ; hyphis brevis; conidiis cylindraceis, simplicibus vel uniseptatis, hyalinis. 23. R. variabilis Fuck. Symb. myc., p. 361. ■— An den Blättern von : Digitalis purpurea L. Ende August im botanischen Garten. Verbascum phlomoides L. In der «Zaka» bei Veldes und bei Vitnach in der Wochein. 24. R. calcea (Desm. in Ann. sc. nat. 1842, p. 95, als Fusi-sporium). Cesati in Klotzsch, Herb. myc. 1681. — An den Blättern von: Glechoma hederacea L. Ende Mai nicht selten an Waldrändern bei Laibach; auf dem Ulrichsberge. 25. R. Lysimachiae Thuem. Fungi Austr. Nr. 1177. — An den Blättern von : Lysimachia vulgaris L. Auf dem Ulrichsberge; im Stadtwalde. 26. R. pratensis Sacc. Mich. IL, p. 550. — An den Blättern von : Rumex Acetosa L. Auf dem Laibacher Schlossberge und auf Wiesen bei Tivoli nicht selten. 27. R. Urticae Ces. in Fres., Beiträge, p. 89. — An den Blättern von ; Urtica dioica L. Im August auf dem Magdalenenberge bei Idria; bei Schalkendorf nächst Veldes.. 28. R. Parietariae Pass, in Rabenh. Fungi europ. 2066. — An den Blättern von : Parietaria officinalis L. Im Sommer bei Laibach und Lees nicht selten; auf dem Schlossberge bei Veldes. 29. R. Stellariae Rabenh. Fungi europ. 1466. — An den Blättern von : Stellaria nemorum L. An schattigen Waldplätzen des Hrastnica-thales bei Bischoflack im Juni. — Ein sehr vergänglicher Pilz, der das Blattparenchym aufbraucht, so dass nur die hyaline Oberhaut zurückbleibt. 30. R. montana Voss, nov. spec. Maculis griseis, primitus rotundis parvulis, demum totum folium occupantibus. Caespitibus gregariis, plerumque epiphyllis, foliis paginam superiorem totam obducentibus, pulveraceis, griseis. Hyphis hyalinis, paululum septatis, erectis ad apicem denticulatis, curvulisve, simplicibus. Conidiis clavatis vel fusiformis, primitus continuis, demum uniseptatis, rectis vel leniter curvatis, medio constrictis, cellula superiora latiore et apiculata, enucleatis, hyalinis, 29 — 44 p. long., 6 — 8 (cellula sup.) lat. In foliis vivis vel marcedis : Viciae Craccae L. In monte «Ulrichsberg» prope Zirklach; Augusto mens. (Leg. Simon Robič.) Die Räschen dieser Ramularia erscheinen anfänglich auf kleinen rundlichen, ausgebleichten Flecken, zumeist an der Oberseite des Blattes. Später fliessen die Blattflecke zusammen, und die Blätter sind nun von zahlreichen graulich-weissen Pilzräschen bedeckt. Die Conidien sind in der Länge sehr verschieden, gewöhnlich keulen- oder spindelförmig, selten cylindrisch. Die obere Zelle ist breiter als die untere — in einzelnen Fällen fast doppelt so breit — und am Scheitel etwas zugespitzt. In der Scheidewand, die so ziemlich in der Sporenmitte liegt, sind die Conidien etwas eingeschnürt. Saccardo verzeichnet in Sylloge IV. nur vier Ramularien, die auf Leguminosen schmarotzen ; später kam noch eine dazu. Sie unterscheiden sich nebst anderen Merkmalen schon durch die Sporengrösse von der hier beschriebenen neuen Art. Die Masse der Conidien sind bei : Ramularia Winteri Thuem. (auf Ononis spinosa) 20 — 26 : 5 — 7. — Galegae Sacc. 17 — 20:4 — 5. — Astragali Ellis et Howe 15 — 22 : 7 — 9. — Desmodii Cooke 12 — 24: 3*5—4. — Schulzen Bäuml. (auf Lotus corniculatus) 10 — 20 : 3 — 4. Von diesen Ramularien kommt nur R. Winteri in den Alpen (Zürich) vor. 31. Ovularia Saccardo. 1. O. pusilla (Ung. in Exanth., p. 169, Tab. IL, Fig. 12, als Ramularia). Sacc. Fungi ital. Tab. 970. — An der Unterseite grundständiger Blätter von : Alchemilla vulgaris L. Auf der Crna prst in der Wochein; auf den Jauerburger Gereuthwiesen und im Kočna-Sattel ober Alpen bei Assling. 2. O. Inulae Sacc. Fungi ital. Tab. 971. — An den Blättern von : Inula Conyza DC. Im Herbste bei Roseneck nächst Laibach; auf dem Ulrichsberge. 3. O. Vossiana (Thuem. in Symb. myc. Austr. III., Nr. 60, als Ramularia). Sacc. SyllogelV., p. 14t. Exs. Thuemen, Mycotheca 1769; Rabenh.-Winter, Fungi europ. 2889; A. Kerner, Flora exc. Austr.-Hung. 790. Icones, Voss, Mat. II., Fig. 7. — An der Unterseite lebender Blätter von : Cirsium oleraceum Scop. Bei Laibach (Stadtwald, Rosenbacherberge) im Herbste recht häufig; auf Wiesen bei Wocheiner-Vellach. 4. O. deusta (Fuck, in Symb. myc., p. 357, als Scolicotrichium). Sacc. Sylloge IV., p. 140. — An den Blättern von : Lathyrus pratensis L. An Waldrändern bei Laibach. 5. O. Virgaureae (Thuem. in Fungi Austr. Nr. 32 als Ramularia). Sacc. SyllogelV., p. 142. — An den Blättern von : Solidago Virgaurea L. Im Juli in den Waldungen der Rosenbacherberge; auf dem Friedrichstein bei Gottschee. 6. O. Veronicae (Fuck. in Symb. myc., p. 361, als Ramularia). Sacc. Sylloge IV., p. 143. — An der Unterseite der Blätter von : Veronica Buxbaumii Ten. Auf Brachen des Laibacher Feldes im Mai. — Chamaedrys L. Auf Wiesen bei Laibach ; auf dem Schlossberge bei Veldes. Veronica elatior Ehrh. Im botanischen Garten. 7. O. ovata (Fuck, in Symb. myc., p. 362, als Ramularia). Sacc. Fungi italici, T. 980. — Häufig an der Unterseite grundständiger Blätter von : Salvia pratensis L. Auf Babna Gorica bei Laverca ; auf Brachen bei Lees ; in der Zaka bei Veldes und bei Vitnach in der Wochein. 8. O. Lamii (Fuck. in Symb. myc., p. 361, als Ramularia). Sacc. Sylloge IV., p. 144. — An der Unterseite der Blätter von: Lamium album L. Bei Schalkendorf nächst Veldes reichlich. 9. O. Robičiana Voss, nov. spec. Caespitulis tenuis, albidis in macula flava, hypophyllis. Hyphis fasciculatis , flexuosis, brevis, hyalinis, simplicibus. Conidiis plerumque ovatis, utrinque rotundatis, continuis, hyalinis, io—n p. longis, 6 latis. In foliis vivis : Betonicae Alopecuri L. In monte «Straža» prope Veldes ; Augusto mens. Die grundständigen Blätter von Betonica Alopecurus zeigen im Herbste kleine gelbliche Flecken, die später braun werden und vertrocknen. Auf der Unterseite derselben finden sich sehr zarte weisse Flocken, die — von den Haargebilden der Blätter bedeckt — wenig auffällig sind. Sie werden von gebüschelten Fruchtfäden gebildet, die ziemlich kurz, etwas gebogen, hyalin und unverästelt sind. An den Enden oder an seitlichen Ausbuchtungen werden die Conidien gebildet. Diese letzteren sind eiförmig, beiderseits abgerundet, hyalin und ungeteilt. Der Pilz hat eine nur kurze Lebensdauer, und bald sind die Conidienanflüge durch Thau und Regen verwaschen. Ich widme diese Art meinem unermüdlichen Mitarbeiter, dem verdienstvollen Beobachter der Natur, Herrn Simon Robič, Pfarrer auf Ulrichsberg bei Zirklach. io. O. caduca Voss, nov. spec. Maculis rotundis vel ellipticis , primitus griseis demum flavis, fusco marginatis, nitidis. Hyphis hypophyllis, tenuis, paululo septatis, hyalinis. Conidiis continuis, oviformis vel cylindraceis, utrinque rotundatis, hyalinis ó — II p. long., 2—3 crass. In foliis vivis: Circaeae Lutetianae L. In sylvis prope Labacum. An den Blättern des Hexenkrautes findet man im Sommer, z. B. im Tivoliwalde bei Laibach, nicht selten Blattflecke von rundlicher, elliptischer oder unregelmässiger Gestalt ; anfänglich von grauer, dann gelber Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1892 — II. 5 Farbe mit röthlich - braunem Rande und glänzender Unterseite. Die Grösse dieser Flecke schwankt zwischen 3 — 8 mm im Durchmesser. Gewöhnlich werden die Flecke steril angetroffen, doch im Juli gelingt es, an der Unterseite der jüngeren graulichen Blattflecke sehr zarte weisse Anflüge zu finden, die von den gebildeten Conidien herrühren. Diese Conidien sind eiförmig oder cylindrisch, von verschiedener Grösse, und sie werden von hyalinen, einfachen, kurzen und spärlich septirten Fruchthyphen gebildet. Die Conidien - Räschen des Pilzes sind sehr vergänglich (caducus) und werden bald durch den reichlichen Thau oder Regen dieser Jahreszeit verwaschen. Man findet sie stets nur an den jüngeren graulichen — niemals an den älteren gelblichen Blattflecken. In Gesellschaft mit Ovularia caduca findet sich öfter Uredo Circaeae. il. O. obliqua (Cooke) Oudem. Hedwigia 1883, p. 85.— Syn. Peronospora o. Cooke; Ramularia obovata Fuck. ; Ovularia o. Sacc. An den Blättern von : Rumex crispus L. Bei Veldes im August. — obtusifolius L. Auf Wiesen bei Laibach im Mai nicht selten. Sepedonium chrysospermum Fries. (S. mycophilum Nees.) Sieh bei Hypomyces. 32. Asterophora Ditmar. i. A. agaricicola Corda, Icon. Fung. IV., p. 8, Fig. 24. — An den Hüten von : Nyctalis Asterophora Fries. Bei Utik und in den Waldungen der Rosenbacherberge im Herbste nicht selten. 33. Mycogone Link. 1. M. rosea Link, Obs. myc. I., p. 16. — Auf dem Hute und an den Lamellen von : Agaricus rubens Scop. Im September auf dem Golovcberge. 2. M. cervina Ditm. in Sturm, Deutschi. Fl. IV., Tab. 53. — Auf der Scheibe von : Peziza macropus Pers., Helvella lacunosa Afzl., H. crispa Fr. und H. elastica Bull. In den Waldungen der Rosenbacherberge im Herbste. 34. Trichothecium Link. i. T. roseum (Pers. in Synop., p. 231, als Trichoderma). Link, Obs. myc. I., p. 16, Fig. 27. An faulenden Fruchtschalen, Aesten, Blättern etc. von : Aesculus Hippocastanum L. Bei Laibach im Frühjahre. Quercus pedunculata Ehrh. Ebenda. T. agaricinum et T. candidum Bon. Sieh bei Hypomyces rosellus. 35. Sporotrichium Link. i. S. Fungorum Link in Linné, Spec, plant. Fungi I., p. 4. — An faulenden : Daldinia concentrica (Pers.). Im Laibacher Stadtwalde. 36. Fusidium Link. 1. F. coccineum Fuck. Symb. myc., p. 370. — An lebenden Blättern von: Veronica Chamaedrys L. Im Frühjahre auf dem Ulrichsberge bei Zirklach. 2. F. sulphureum Link, Spec. IL, p. 98. Bildet schwefelgelbe Raschen auf faulenden Kartoffeln während des Winters. 3. F. griseum Link, Obs. L, p. 6. — An dürren, abgefallenen Blättern von: Fagus sylvatica L. Im Herbste nicht selten in Wäldern des Golovc bei Laibach. 37. Coniosporium Link. 1. C. Fusidii (Fuck, in Symb. myc., p. 352, als Gymnospo-rium). Sacc. Sylloge IV., p. 248. — In den Conidien-Räschen von : Microstoma album (Desm.) Sacc. Forma : Quercus pedunculatae Ehrh. Bei Rosenbüchel nächst Laibach im September, selten. 2. C.Physciae(Kalchb. in Szep. Gomb. Jeg., p. 299, alsGymno-sporium). Sacc. Sylloge IV., p. 248. — Auf den Apo-thecien von : Physcia parietina (Ach.) Körb. Im December bei Laibach. 38. Byssocladium Link. I. B. fenestrale Link, Obs. II., p. 36. — Syn. Sporotrichium f. Ditmar. An der Innenseite unreiner Fensterscheiben bräunliche, strahlige Ueberzüge bildend. Im Sommer bei Laibach. 39. Hormiscium Kunze. i. H. stilbosporum (Corda in Sturm, Deutschi. Krypt.-FI., Tab. 46, und Icon. V., p. 99, Tab. 46, als Torula). Sacc. Sylloge IV., p. 264. — An dürren Aesten von: Salix Caprea L. Auf dem Schischkaberge bei Laibach im April. 40. Torula Persoon. 1. T. herbarum Link, Spec, plant. Fungi I., p. 128. — An den Früchten von : Brassica oleracea L. Auf Schutthalden bei Laibach. An den Blättern von : Viola odorata L. Bei Grahovo. An den Stengeln von: Malva sylvestris L. und Fraxinus Ornus L. Auf dem Ulrichsberge. Endlich auch auf ausgeflossenem Fichtenharze in den Waldungen bei Laibach nicht selten. 2. T. graminicola Corda in Sturm, Deutschl. Krypt. - Flora, 3. Abtli., II. Bändchen, p. 91, Tab. 42. — An trockenen Halmen von : Phragmites communis Trin. Im Stadtwalde bei Laibach. Sporen kugelig, durchscheinend, olivengrün. 3. T. chartarum Cord. Icon IV., p. 23, Tab. 6, Fig. 78. Auf feuchter Pappe. 4. T. spongicola Dufour in Roumg. Rev. Myc. V., p. 266. An Badeschwämmen. 5. T. Tuberculariae Nees, Act. Leop. IX., p. 247. Auf Tubercularia vulgaris Tode. T. Rhododendri Corda. Sieh bei Apiosporium Rhododendri Fuck. T. pinophila Chev. Sieh bei Apiosp. pinophilum (Nees.) Fuck. Dieser Fadenpilz befällt in höheren Gebirgslagen Krains oft reichlich die Nadeln und Zweige von Pinus Mughus Scop., der Krummholzkiefer. Anhang. Mycelia sterilia. Unfruchtbare Pilzlager, i. Sclerotium Tode. 1. S. pustula DC. Flor, frang. VI., p. 113. — An dürren Blättern von : Quercus sessiliflora Sm. Bei Laibach und auf dem Ulrichsberge. Erzeugt die Fruchtkörper der Peziza Candolleana Lèv. 2. S. nervale Fries, Syst. myc. IL, p. 260. Längs der Rippen faulender Blätter nicht selten. Bei Laibach an Castanea vesca Gärtn. und Robinia Pseudacacia L. ; auf dem Ulrichsberge an Betula alba L. und Rubus sp. 3. S. durum Pers. Synop. fung., p. 121. Ausser den bei Botrytis cinerea genannten Pflanzen wurde dieses Mycel noch an Dipsacus Sylvester Huds. bei Zirklach, an Chelidonium majus L., Lappa minor L., Cucurbita Pepo L. und Plantago major L. auf dem Ulrichsberge gefunden. 4. S. fulvum Fries, Syst. myc. IL, p. 255. Bei Laibach an faulenden Grasblättern nicht selten. 5. S. Brassicae Pers. Synop. fung., p. 122. Auf Kohlblättern bei Laibach im Winter. 6. S. Semen Tode, Fung. Meckl. II., p. 4, T. 4, Fig. 6. An faulenden Blättern und Stengeln verschiedener Pflanzen. So an Acer platanoides L. bei Laibach ; an Scrophularia canina L. auf der Kreuzeralpe bei Stein; an Scroph. vernalis L., Gentiana Cruciata L., Malva sylvestris L., Astragalus glycyphyllos L. und Ononis spinosa L. auf dem Ulrichsberge. Sieh auch bei Typhula variabilis, welche sich aus diesem Mycel etwickelt. S. complanatum Tode. Sieh bei Typhula complanata. S. crustuliforme Desm. Sieh bei Typhula erythropus. S. Clavus DC. Sieh bei Claviceps purpurea und C. microcephala. 2. Rhizomorpha Roth. I. R. obtruens Pers. Myc. europ. I., p. 55. An altem Gebälke im Braunkohlenbergwerke Sagor. 2. R. palmata Humb. Var. ochroleuca Thuem. in Voss, Mat. II., Nr. 328. Auf Holz und Mauerwerk in den Bergwerken Sagor und Idria. Rh. ramis dilatati?, multo-dichotome ramosis, ocliracea. 3. R. velutina Thuem. in Voss, Mat. II., Nr. 331. Im Kohlenbergwerke Sagor altes Gebälke und die Kohlenflötze auf weite Strecken überziehend. Rh. ramosa, teres modo in ramorum apice paululo dilatato-appla-nata, villoso-velutina, pulchre ochraceo-fulva, verrucis solitariis submagis ornata, intus homogena, isabellina. 4. R. verticillata (Humb.) Rabenh. Deutschi. Krypt.-Flor. I., p. 64. Im Bergwerke zu Sagor; in der Adelsberger Grotte (Dr. Welwitsch). 5. R. fontigena Reb. Flor. Neom., p. 392, T. 4, Fig. 19. Bei Laibach in alten hölzernen Wasserleitungsröhren. R. subcorticalis Pers. Sieh bei Agaricus melleus Vahl. R. subterranea Pers. Ebenda. 3. Spilocea Fries. I. S. pomi Fries, Syst. myc. III., p. 504. An reifen Aepfeln, vorzüglich während der Aufbewahrung in Kellern, graubraune, schwarz gesäumte Flecke bildend, in denen Saccardo das Mycelium von Cladosporium oder Fusicladium vermuthet. 4. Xylostroma Tode. i. X. corium Pers. Myc. europ. I., p. 93. Bei Laibach in hohlen Bäumen nicht selten. Die Form albescens bildet lang gestreckte, lederartige Ueberzüge auf dem Gebälke wenig begangener Stollen im Gewerke Sagor. In der Umgebung von Altenmarkt und Zirknitz wird dieses Pilzlager gleich Zunder benützt. X. corium ist die Mycelform verschiedener Pilze der Gattungen Stereum, Daedalea und Polyporus. 5. Ozonium Link. 1. O. stuposum Pers. Myc. europ. I., p. 87. Auf faulenden Holzstücken in der Adelsberger Grotte (Pokorny) und im Bergwerke Sagor. 2. O. parietinum Link, Spec. L, p. 139. Auf Cementüberzügen in den Braunkohlengruben bei Sagor. 3. O. candidum Mart., Flora Erlang., p. 358. Bei Laibach an faulenden Aesten und Blättern der Laubbäume im Herbste. O. auricomum Link. Sieh bei Polyporus odoratus. Ceratophora fribergensis Humb. Sieh bei Lenzites sepiaria. 6. Racodium Persoon. i. R. celiare (Scop, in Flora earn. IL, p. 411, als Byssus). Pers. Syn. fung., p. 701. Auf Weinfässern in Kellern nicht selten («Kellertuch»), Sehr selten entwickelt dieses Pilzlager Fruchtkörper , die von Fries als Zasmidium celiare beschrieben wurden. (Ich fand dieselben nicht.) 7. Rhizoctonia Candolle. i. R. Allii Graves in Duby, Bot. gali. IL, p. 867. Auf den Schalen überwinternder Küchenzwiebel (Allium Cepa L.) bei Laibach stellenweise. Etwa das meist steril auftretende Lager von Byssothecium sp. 8. Dematium Link. I. D. fructigenum Thuem. Fungi pomicoli, p. 133, Tab. III., Fig. 4. Bildet an nicht reif gewordenen Quittenfrüchten (Cydonia vulgaris Pers.) gelbbraune, filzige Ueberzüge. Bei Laibach im Herbste. — Ich zweifle, dass hier eine pilzliche Bildung vorliegt; die Haare des filzigen Ueberzuges gleichen makroskopisch und mikroskopisch fast vollkommen jenen, die an jüngeren Quittenfrüchten überhaupt Vorkommen. 9. Fibrillaria Persoon. 1. F. subterranea Pers. Myc. europ. I., p. 53. Im Bleibergwerke Littai. — An den Hölzern der Zimmerung finden sich schöne, reinweisse Stränge dieses Mycels, die fast 1 cm dick werden, etwa i m lang und wenig verzweigt sind. Pokorny beobachtete dieses Pilzlager sowohl in der Adelsberger Grotte als auch in jener zu Luegg. 2. F. xylotricha Pers. Myc. europ. I., p. 54. Bildet weisse Mycelfäden auf faulenden Zweigen und Aesten der Laub- und Nadelhölzer. Sie finden sich besonders auf sich zersetzenden, unter der Erde liegenden Holzfragmenten und gehen auf die Wurzeln anderer Gewächse über. Dieses Mycel bewirkt nach v. T hue men den Wurzelschimmel der Rebe, und davon lagen Proben aus dem Weingarten bei Rosenbach nächst Laibach vor. io. Hypha Persoon. 1. H. membranacea Pers. Myc. europ. I., p. 60. Auf Holz im Bergwerke Sagor. Häutig ausgebreitet, dicht gewebt, schneeweiss, ablösbar. Auch im Bergwerke Idria (Scop.). 2. H. papyracea Rabenh. Deutschi. Krypt.-Flora I., p. 60. Auf Holz im Bergwerke Sagor. Dünn, papierartig, dicht angewachsen. 3. H. flabellata Pers. Myc. europ. I., p. 63. Im Bergwerke Sagor. Bildet weisse, strahlige Ueberziige auf Holz und Mauerwerk. 4. H. argentea Pers. Myc. europ. I., p. 64. An den Pfosten der Zimmerung im Bergwerke Littai bildet dieses Mycelium faserig-häutige, oft über 20 c?n ausgedehnte Ueberzüge. Die weissen glänzenden Fäden gehen von einem Mittelpunkte strahlenförmig aus und sind in zahlreiche zarte Aeste getheilt, die an trockener Luft nicht zerfliessen. — In der Adelsberger Grotte durch Pokorny beobachtet. n. Lanosa Fries. I. L. nivalis Fries, Syst, myc., p. 317. Im Frühjahre, nach der Schneeschmelze, oft weit verbreitet und auf Rasenplätzen bei Laibach nicht selten ; dem Graswuchse schädlich. (Sieh auch: Deschmann, «Ueber das massenhafte Auftreten des Schneeschimmels in den Umgebungen Laibachs.» Mus.-Verein f. Krain, i. Jahrg. [i860], p. 281.) — Der Schneeschimmel ist nach Fu ekel das erste Entwicklungsstadium von Byssothecium circinans Fuck., des Wurzeltödters der Luzerne, welcher nach Kühn und Tu lasne auch verschiedene andere Pflanzen befällt und schädigt. 12. Nyctomyces Hartig. 1. N. candidus Hart., Krankheiten der Waldbäume. Im Holze abgestorbener Rothbuchen (Fagus sylvatica L.) auf der Mežakla bei Jauerburg und in den Vorbergen der Crna prst in der Wochein. Bewirkt die «Weissfäule» des Buchenholzes, und man erkannte darin das Mycel des unechten Feuerschwammes, Polyporus ignarius. 2. N. fuscus Hartig, 1. c. In den Waldungen Krains nicht selten. — Dieses Mycel, wohl von Polyporus sulphureus und Trametes radiciperda herrührend, bewirkt bei Laub- und Nadelhölzern die «Rothfäule» des Holzes. Derartiges Holz wird in einigen Gegenden Unterkrains und des angrenzenden Kroatiens gleich Zunder benützt. 13. Byssus Dillenius. 1. B. digitata Humb. Plant, subterr., p. 67. Auf Holz und Mauerwerk im Braunkohlenbergwerke Sagor. 2. B. speciosa Humb., 1. c., p. 66. Ebenda. 3. B. fioccosa Schreb. Flor, lip., p. 144. Ebenda ; auch im Gewerke Idria (Scop.). 4. B. penicillium Scop. Diss. ad hist. nat. I., p. 91 , Tab. 1, Fig. I, 2. Im Idrianer Bergwerke. 5. B. minima Scop., 1. c., p. 90, Tab. 2, Fig. 3. Ebenda. 14. Himantia Bulliard. 1. H. radians Pers. und 2. H. sulphurea Pers. In der Adelsberger Grotte von W el witsch beobachtet. Zweifelhafte Gebilde, wo letzteres nach Fries zu Thelephora gehört. E. Ordnung: Myxomycetes Wallroth. Schleimpilze.4 I. Familie: Enteridieae Rostafinski. i. Lycogala Fries. I. L. epidendron (Linné in Spec, plant. II. 1654 als Lyco-perdon). Fries, Syst. myc. II., p. 80. — Syn. Mucor Lycogala Scop, 4 Von De Bary Mycetozoa, Pilzthiere genannt. Auch Zopf betont (1884 und 1888), dass sie mit Pflanzen nichts zu thun haben, vielmehr thie-rische Wesen darstellen. An Tannen wurzeln bei Idria ; an alten Baumstrünken auf dem Laibacher Schlossberge; in den Waldungen der Rosenbacherberge und in jenen der Mežakla bei Jauerburg; auf dem Ulrichsberge. 2. Reticularia Bulliard. i. R. umbrina Fries, Syst. myc. III., p. 84. An alten Strünken im Savethale bei Zwischenwässern im Herbste. II. Familie: Calcareae Rostaf. i. Fuligo Haller. i. F. septica (Linné in Spec, plant. II. 1656 als Mucor). — Syn. Mucor Mucilago Scop. Aethalium septicum Fries. Var. «. Flava (Pers. in Synop., p. 161, als Art). Die Plasmodien und Fruchtkörper reichlich an faulenden Strünken sowohl in den Waldungen des Vini vrh bei Franzdorf als auch bei Veldes. Var. ß. Vaporarium (Pers. in Synop., p. 161, als Art). Auf Lohe reichlich im September bei Vigaun in Oberkrain. 2. Craterium Trentepohl. I. C. pedunculatum Trent, in Roth, Catalecta bot. II., p. 224. Auf modernden Eichen- und Buchenblättern in der Golovcwaldung bei Kroisenegg im Herbste; bei Jauerburg und Assling in Oberkrain. 3. Physarum Persoon. 1. P. leucophaeum Fries, Symb. Gastr., p. 24. Herdenweise auf zu Zäunen verwendeten Eichenästen bei Tivoli nächst Laibach im Herbste. 2. P. cinereum Pers. Synop., p. 170. — Syn. Didymium cinereum Fries. An der Rinde abgestorbener Baumstämme bei Veldes. 4. Didymium Schrader. I. D. testaceum Schrad. Nov. gen. plant., p. 25, Tab. V., Fig. I. Auf dem Golovcberge im August an welken Buchenblättern. (In Mat. IV., Nr. 214, als D. Libertianum.) 2. D. nigripes Fries, Syst. myc. III., p. 119. Herdenweise zwischen Laubmoosen am Grunde alter Stämme in den Waldungen der Rosenbacherberge. 3. D. squamulosum (Alb. und Schw. in Conspect., p. 88, als Diderma). Schroeter, Pilze, p. 122. — An abgestorbenen Stengeln von : Aconitum Napellus I.. Auf der Velika planina bei Stein. — Die Sporen sind hellviolett und glatt, die Peridie fast sitzend; demnach entsprechend der bei Schroeter aufgeführten Varietät Costatum. 5. Spumaria Persoon. i. S. alba DC. Flore frang. II., p. 261. Auf dem Erdboden und Grashalme, Blätter, Stengel überziehend; auf dem Grosskahlen- und Veldeser Schlossberge; bei Lees. 6. Diachea Fries. I. D. elegans Fries, Syst. myc. III., p. 156. Auf dem Schischkaberge bei Laibach an Moderholz, Moosen und dergleichen im Herbste. III. Familie: Amaurochaeteae Rostaf. 1. Stemonitis Gleditsch. I. St. fusca Roth, Flor. germ. L, p. 448. Im Sommer bei Laibach und Veldes nicht selten an Zäunen und Geländern. Var. Tubulina Alb. et Schw. Consp. Nr. 286. Ebenda. 2. Comatrichia Preuss. I. C. typhoides (Bulliard in Champ., p. 1x9, Tab. 477, als Trichia). Preuss, Syn. Mucor Stemonitis Scop. Stemonitis typhoides DC. Rasenförmig an Baumrinden und an Strünken nicht selten. 3. Brefeldia Rostaf. i. B. maxima (Fries in Syst. myc. III., p. 87, als Reticularia). Rostaf. Auf clem Schischkaberge im April, nicht häufig. IV. Familie: Calonemeae Rostaf. i. Perichaena Fries. i. P. strobilina (Alb. et Schw. in Conspect., p. 109, Tab. VI., Fig. 3, als Licea). Fries, Symb. Gastr., p. 11. — An den Zapfenschuppen von : Abies excelsa DC. Im Herbste bei St. Veit nächst Laibach; in den Waldungen der Rosenbacherberge; auf dem Wege von Zwischenwässern nach St. Katharina. 2. Arcyria Hill. 1. A. punicea Pers. Synop. fung., pag. 185. — Syn. PMucor clathroides Scop. An den Stämmen alter Buchen, zwischen Moosen und den Lamellen faulender Leuzites - Arten im Herbste. In den Waldungen der Rosenbacherberge nicht selten ; auf dem Ulrichsberge. 2. A. nutans (Bull, in Champ, frang., p. 122, Tab. 502, Fig. 3, als Trichia). Grev. Flor. Edinb., p. 455. — An modernden Strünken von : Abies excelsa DC. Auf dem Veliki hrib bei Veldes im August. 3. A. cinerea Pers. Synop. fung., p. 184. An faulenden Strünken bei Laibach. Die Plasmodien sind anfänglich weiss. dann grau. 3. Hemiarcyria Rostaf. 1. H. clavata (Pers. in Obs. II., p. 34, als Trichia). Rostaf An faulendem Fagus-Holze bei Tivoli nächst Laibach im Herbste. 2. H. Serpula (Scop. in Flora cara. IL, p. 493, Tab. 65, als Mucor). Rostaf An Baumrinden und an Strünken im Gebiete nicht selten. 3. H. rubiformis (Pers. in Disp. method., p. 54, Tab. IV., Fig. 3, als Trichia). Rostaf. An faulendem Holze und an Rinden im Laibacher Stadtwalde. 4. Trichia Haller. t. T. chrysosperma (Bull, in Champ., p. i3i,Tab. 417, Fig. 4, als Sphaerocarpus). DC. Flore frang. IL, p. 250. In den Waldungen der Rosenbacherberge an faulenden Pflanzen-theilen, mitunter auch auf lebende Gewächse, z. B. Vaccinium Myrtillus, übergehend ; auf dem Ulrichsberge ; bei Karnervellach. 2. T. pyriformis (Scop. in Flora earn. IL, p. 492, als Mucor). Karst. Mycol. Fennica IV., p. 138. — Syn. T. nigripes Pers.; T. varia var. nigripes Rostaf. Auf der Rinde von Tannen-Strünken bei Veldes. 5. Lachnobolus Fries. I. L. incarnatus (Alb. et Schw. in Consp., p. 109, Tab. X., Fig. 6, als Licea). — Syn. Perichaena incarnata Fries. An Balkenholz in der Adelsberger Grotte sehr selten. (Conf. Po-korny: «Zur Flora subterranea der Karsthöhlen.») V. Familie: Heterodermeae Rostaf. i. Dictydium Schrader. I. D. cernuum (Pers. in Synop. fung., p. 189, als Cribrarla). Schrad. Genera, p. 11. — Syn. D. umbilicatum Schrad. Herdenweise an faulenden Strünken der Laub- und Nadelhölzer bei Laibach im Juni. 2. Cribraria Schräder. I. C. vulgaris Schrad. in Gmelin, Syst. nat. nov. gen. L, p. 6, Tab. L, Fig. 5. An faulendem Tannenholze in den Waldungen bei Laibach. VI. Familie: Anemeae Rostaf. i. Tubulina Persoon. i. T. fragiformis (Nees in System d. Pilze, p. 107, als Licea). DC. Flore frang. IL, p. 250. Auf Moderholz im Korošica-Graben bei Stein im Juli; in der Waldung beim Rothweinerfall nächst Asp. VII. Familie: Ceratiaceae Rostaf. i. Ceratitium Albertini et Schweiniz. I. C. hynoides Alb. et Schw. Consp., p. 358. An faulenden Baumstämmen in den Waldungen bei Laibach zur Zeit der Herbstregen nicht selten. Als Gattung zweifelhaft: I. Plasmodiophora Woronin. 1. Alni (Wor. in Mem. de l’acad. St. Petersburg 1866 als Schinzia). Möller, Deutsche botan. Gesellsch. III., p. 102. — An den Wurzeln von : Ainus glutinosa Gärtn. In einer Schlucht des Golovcberges bei Kroisenegg. — Der Pilz verursacht an den frei im Wasser hängenden Faserwurzeln auffallende trauben- oder korallenförmige Anschwellungen, die etwa die Grösse einer Kirsche erreichen.5 2. P. Leguminosarum (Frank in «Krankh. d. Pflanzen» 1880, p. 653, als Schinzia). Conf. Kny, Botan. Verein d. Prov. Brandenburg 1878; Sitzungsberichte, p. 55. — An den Wurzeln von: Lotus corniculatus L. ß. pratensis. Auf Brachen bei Lees in Ober-krain. — Der Pilz verursacht in ähnlicher Weise wie der vorige an den Wurzeln einiger Leguminosen Verdickungen, welche die Grösse und Form eines Stecknadelkopfes besitzen. 5 Nach Frank sind die korallenartigen Auswüchse an Erlenwurzeln keine Pilzgallen, sondern Protoplasmakörper der Baumwurzeln, welche als Organe für transitorische Eiweissaufspeicherung in der Art wirken, dass sie im Frühlinge und Sommer Eiweiss aufspeichern, um dasselbe im Spätsommer für andere Bedürfnisse des Baumes abzugeben. Die Zahl der in «Mycologia Carniolica» namhaft gemachten Pilze ergibt sich aus folgender Uebersicht. (Die neue, von Saccardo vorgeschlagene Schreibweise der Ordnungen und Familien wurde mit Rücksicht auf die einheitliche Nomen-clatur dieser Arbeit nicht angewendet.) 6 Zahl der Zahl der Gattungen Arten Fungi superiores: Hypodermii '3 46 Phycomycetes 8 55 Basidiomycetes : Uredineae D '75 Tremellini 8 16 Hymenomycetes 40 384 Gasteromycetes I I 27 Ascomycetes : Gymnoasci I 9 Pyrenomycetes 78 260 Tuberaceae 2 4 Discomycetes 66 180 Fungi inferiores et Mycelia ........ IO9 463 Myxomycetes 21 30 374 1649 s 6 Dr. G. Becks «Uebersicht der bisher bekannten Kryptogamen Niederösterreichs» — Wien 1887 — zählt für dieses Gebiet an Myxomyceten und Pilzen 3Ó4 Gattungen mit 1685 Arten. Berichtigungen. I. Theil (Jahrgang 1889). Seite 286, Zeile 6 v. o., lies: «Algenpilze» statt «Alpenpilze». II. Theil (Jahrgang 1890). Seite 230, Zeile 16 v. o., lies: «pontischen» statt «pontnischen». » 230, » 15 v. u., lies: «pontische» statt «pontnische». » 292, » 2 v. u., lies: «Johanson» statt «Johannes». » 293, » 12 v. u , lies: «folgendes» statt «folgender». III. Theil (Jahrgang 1891, zweite Abtheilung). Seite I, Zeile 6 v. o., lies: «Discomycetes» statt «Disomycetes». » 57, » 24 v. o. — Dr. Rehm bringt Mollisia erythrostigma in der zweiten Auflage von Rabenhorsts Kryptogamen - Flora (I. Band, 3. Abtheilung, Seite 464) zur Gattung Calloria und ändert den Artnamen, da dieser schon von Montagne für einen ähnlichen Pilz verwendet wurde. Mollisia erythrostigma heisst daher künftig : Calloria erythrostigmoides Rehm. IV. Theil (Jahrgang 1892, zweite Abtheilung). Seite il, Zeile 13 v. u., lies: «laciniata» statt «lanciniata». » 16, » ó und ii v. o., lies: «Phragmites» statt «Phragmitis». Inhaltsverzeichnis. NB. Es beziehen sich die Zahlen nach den römischen Ziffern auf die betreffenden Seiten der einzelnen Jahrgänge, und zwar bedeutet I. den Jahrgang 1889, II. den Jahrgang 1890, III. den Jahrgang 1891, IV. den Jahrgang 1892. .Axhlya I. 297. Actinonema IV. 36. Aecidiolum IV. 12. Aecidium I. 344. Agaricus II. 279. Aleurodiscus II. 242. Aiternaria IV. 50. Anthostoma III. 28. Apiosporium II. 300. Arcyria IV. 76. Ascobolus III. 53. Ascochyta IV. 21. Ascophanus III. 52. Aspergillus II. 300. Asterina II. 301. Asteroma IV. 36. Asteromella IV. 36. Asterophora IV. 66. Asterosporium IV. 42. Auricularia II. 232. Boletus II. 2Ó2. Botrichonema IV. 58. Botrytis IV. 50. Bovista II. 291. Brefeldia IV. 76. Bremia I. 299. Bulgaria III. 51. Byssocladium IV. 67. Byssus IV. 73. Caeoma I. 343. Calloria III. 52. Calocera II. 231. Calyptospora I. 339. Cantharellus II. 270. Capnodium II. 301. Celidium III. 44. Cenangella III. 48. Cenangium III. 47. Ceratitium IV. 78. Ceratophora IV7. 71. Cercospora IV. 54. Cercosporella IV. 58. Ceriospora III. 24. Chlorosplenium III. 55. Chrysomyxa I. 341. Ciboria III. 63. Cicinnobolus IV. 14. Cladosporium IV. 47. Cladotrichium IV. 47. Clasterosporium IV. 53. Clathrus II. 289. Clavaria II. 235. Claviceps II. 305. Clavulina II. 235. Clithris III. 43. Coccomyces III. 41. Coccophacidium ITI. 42. Coleosporium I. 339. Coleroa III 3. Comatrichia IV. 75. Coniosporium IV7. 07. Coniothecium IV. 52. Coprinus II. 277. Cordyceps II. 306. Corticium II. 239. Cortinarius II. 275. Coryneum IV. 41. Craterellus II. 245. Craterium IV. 74. Cribaria IV. 77. Cronartium I. 342. Cruania III. 65. Crucibulum II. 292. Cryptoderris III. 24. Cryptomyces III. 44. Cryptospora III. 28. Cryptostictis IV. 16. Cucurbitaria III. 6. Cyathus II. 292. Cylindrosporium IV. 38, Cyphella II. 243. Cystopus I. 304. Cytospora IV. 5. Dacryomyces II. 231. Daedalea II. 249. Daldinia III. 32. Darluca IV. 14. Dasyscypha III. 62. Mittheilungen des Museal Vereines für Krain 1892 — II. 6 Dematium IV. 71. Depazea IV. 35. Dermatea III. 48. Diachea IV. 75. Diaporthe III. 25. Diatrype III. 30. Diatrypella III. 30. Dictydium IV. 77. Didymaria IV. 58. Didymella III. 13. Didymium IV. 74. Didymosphaeria III. 13. Didymosporiuin IV. 40. Dinemasporium IV. 4. Diplodia IV. 16. Diplodina IV. 17* Discosia IV. 13. Ditiola II. 231. Ditopella III. 24. Dothidea III. 35-Dothidelia III. 34. Elaphomyces III. 36. Empusa I. 296. Endophyllum I. 334. Entyloma I. 292. Epichloé II. 305. Epicoccum IV. 45. Erysiphe II. 295. Eurotium II. 300. Euryachora III. 35. Excipula IV. 3. Exobasidium II. 237. Exosporium IV. 46. Eibrillaria IV. Ji. Fistulina IL 2Ó2. Fuligo IV. 74. Fumago IV. 49. Fusarium IV. 44. Fusicladium IV. 57. Fusidium IV. 67. I Geäster II. 291. Geoglossum III. 68. Gibbera III. 6. Gibberella II. 302. Gleosporium IV. 37. Gnomonia III. 24. Gomphidius II. 275. Goniosporium IV. 47. Grandinia II. 245. Graphiothecium IV. 43. Guepinia II. 231. Gymnosporangium 1.334. Hadotrichium IV. 5 1. Heiminthosporium IV. 53. Helotium III. 53. Helvetia III. 69. Hemiarcyria IV. 76. Hendersonia IV. 15. Hercospora III. 29. Heterosphaeria III. 46. Heterosporium IV. 56. Himantia IV. 73. Hirudinaria IV. 53. Hormiscium IV. 68. Humaria III. 65. Hyalopeziza III. 61. Hydnum II. 246. Hygrophorus II. 273. Hypha IV. 72. Hypocrea II. 305. Hypoderma III. 38. Hypomyces II. 304. Hypospila III. 23. Hypoxylon III. 31. Hysterium III. 37. Hysterographium III. 37. Hysteropatella III. 51. Illosporium IV. 46. Irpex IL 24Ó. Isaria IV. 43. Isariopsis IV. 43. Eachnella III. 5 6. Lachnobolus IV. 77. Lachnum III. 5Ó. Lactarius II. 271. Laestadia III. 11. Lanosa IV. 72. Lasiobotrys II. 300. Lecanidion III. 5°-Lentinus II. 268. Lenzites II. 265. Leotia III. 68. Leptosphaeria III. 14. Leptospora III. 4. Leptostroma IV. 11. Leptothyrium IV. 10. Leucoloma III. 64. Linospora III. 23. Lophiostoma III. 5* Lophodermium III. 38. Lycogala IV. 73. Lycoperdon II. 290. IVIacrosporium IV. 52. Mamiania III. 25. Marasmius II. 268. Marsonia IV. 40. Massaria III. 21. Massarina III. 22. Mastigosporium IV. 52. Mazzantia III. 36. Melampsora I. 335. Melampsorella I. 338. Melanconis III. 29. Melanconium IV. 38. Melanomma III. 5. Melanopsamma III. 4. Melanotaenium I. 293. Melasmia IV. 12. Melaspilea III. 51-Melogramma III. 29. Merulius II. 248. Metasphaeria III. 20. Micropera IV. 7. Micropeziza III. 59. Microsphaeria II. 298. Microsticta IV. 5. Microstoma II. 238. Mitrula III. 68. Mollisia III. 5 6. Monilia IV. 46. Morchella III. 69. Mucor I. 297. Mycogone IV. 66. Myxosporium IV. 37. IVaemaspora IV. 38. Naematelia II. 232. Naevia III. 44. Napicladium IV. 56 Nectria II. 302. Nectriella II. 302. Nematogonium IV. 51. Niptera III. 59. Nummularia III. 31. Nyctalis II. 269. Nyctomyces IV. 72. Oidium IV. 46. Ombrophila III. 52. Ovularia IV. 64. Ozonium IV. 70. I-^anus II. 267. Passalora IV. 56. Paxillus II. 275. Penicillium II. 300. Perichr.ena IV. 76. Peronospora I. 300. Pestalozzia IV. 42. Peziza III. 66. Pezizella III. 61. Phacidium III. 40. Phallus II. 288. Phlebia II. 245. Phleospora IV. 34. Phoma IV. 7. Phragmidium I. 332. Phragmonaevia III. 45. Phyllachora III. 33. Phyllactinia II. 299. Phyllosticta IV. 18. Physalospora III. 12. Physarum IV. 74. Physoderma I. 295. Phytophthora I. 298. Pilobolus I. 297. Pionnotes IV. 45. Pirottaea III. 58. Pistillaria II. 234. Pithya III. 64. Placosphaeria IV. 6. Plasmodiophora IV. 78. Plasmopara I. 298. Pleonectria II. 302. Pleospora III. 20. Podosphaeria II. 295. Polyporus II. 250. Polysaccum II. 289. Polystigma II. 305. Polythrincium IV. 50. Poronia III. 32. Protomyces I. 295. Pseudopeziza III. 58. Pseudoplectania III. 66. Psilospora IV. 4. Puccinia I. 314. Pucciniastrum I. 338. Pyrenopeziza III. 60. C^uaternaria III. 29. I^.acođium IV. 71. Radulum II. 246. Ramularia IV. 59. Reticularia IV. 74. Rhizoctonia IV. 71. Rhizomorpha IV. 69. Rhizopogon II. 289. Rhopographus III. 36. Rhytisma III. 41. Rosellinia III. 4. Russula II. 270. v5**arcoscypha III. 66. Saprolegnia I. 297. Schizonella I. 292. Schizophyllum II. 267. Schizothyrium III. 41. Schizoxylon III. 46. Schroeteria I. 293. Scirrhia III. 35. Scleroderma II. 289. Scleroderris III. 47. Sclerotinia III. 55. Sclerotium IV. 69. Septocylindrium IV. 59. Septoria IV. 22. Solenia II. 244. Sordaria III. 3. Sorosporium I. 291. Spathularia III. 68. Sphacelia IV. 45. Sphaceloma IV. 45. Sphaerella III. 7. Sphaeropsis IV. 10. Sphaerotheca II. 294. Sphaerulina III. 12. Spilocea IV. 70. Sporormia III. 3. Sporotrichium IV. 67. Spumaria IV. 75. Stachyobotrys IV. 51. Steganospora IV. 15. Stemonitis IV. 75. Stereum II. 240. Stictis III. 45. Stictophacidium III. 42. Stigmatea III. 7-Stilbospora IV. 41. Strickeria III. 4. Synchytrium I. 269. TTapesia III. 6i. Taphrina II. 292. Thecopsora I. 338. Thelephora II. 242. Thyrsidiuin IV. 39. Tilletia I. 289. Tolyposporium I. 291. Torula IV. 68. Trematosphaeria III. 4. Tremella II. 233. Tremellodon II. 233. Trichia IV. 77-Trichopeziza III. 61. Trichosporium IV. 51. Trichotbecium IV. 66. Triphragmium I. 331. Trochila III. 44. Trom era III. 5°-Tryblidiopsis III. 46. Tuber III. 3Ó. Tubercularia IV. 43. Tuberculina I. 294. Tubulina IV. 78. Tulostoma II. 290. Tympanis III. 50. Typhula II. 234. Uncinula II. 299. Uredo I. 342. Urocystis I. 294. Uromyces I. 305. Ustilago I. 286. Ustulina III. 32. Valsa III. 26. Velutaria III. 61. Venturia III. 14. Vermicularia IV. 14. Verpa III. 68. Verticillium IV. 51. Vibrissea III. 67. XLerocarpus II. 242. Xylaria III. 33. Xylostroma IV. 70. Z/ythia IV. 12. Das Klima von Krain. Von Prof. Ferdinand Seidl. (Fortsetzung.) 9. Die Abweichungen vom normalen jährlichen Gange der Temperatur. Die Scheitelwerte der Temperatur. V ürde allein die Höhe des Sonnenstandes die Aende-rungen der Temperatur im Laufe des Jahres lenken, so müsste der Quecksilberfaden des Thermometers an einem Orte an demselben Datum und zur gleichen Stunde Jahr für Jahr denselben Wärmegrad anzeigen. Die Aufzeichnungen eines einzigen Jahres würden bereits den normalen Wärmegang für den betreffenden Ort feststellen. Das ist nun thatsächlich nicht der Fall. Durch den an verschiedenen Gebieten der Erdoberfläche wechselnden Wärme-Effect der Sonne werden fortwährend Störungen im Gleichgewichte der Atmosphäre hervorgerufen, die als sogenannte Cyclonen und Anticyclonen über Meere und Festländer fortschreiten und bald Erwärmung, bald Abkühlung bringen. Hiedurch wird der Stand des Thermometers bald über das Normale gehoben, bald unter dasselbe herabgedrückt, so dass der erwartete gesetzmässige Wert fast niemals eintrifft. Diese anscheinend regellosen Störungen oder Abweichungen (Anomalien) bilden den Gegenstand der nachfolgenden Untersuchung. Hiezu kann nur eine lange Beobachtungsreihe benutzt werden, in welcher das wechselvolle Spiel der anomalen Wärmebewegungen in hinreichendem Umfange zur Aufzeichnung gelangt ist. Da.die Störungen sehr selten local auftreten, sondern meist über Gebiete, die mehrmals grösser sind als Krain, in demselben Sinne sich geltend machen, so genügt es, für eine grundlegende Orientirung die wertvollen Beobachtungen Laibachs repräsentativ der Prüfung zu unterwerfen. Im normalen Gange würden die Tagesmittel der Temperatur Laibachs zwischen dem niedrigsten im Jänner (— 2 • 7) und den höchsten im Juli (19'9) einer Jahresschwankung von 22 ‘6° unterliegen, das Steigen und Sinken innerhalb eines Monates würde sich durchschnittlich auf den sechsten Theil dieses Betrages belaufen (Maximum: April —|— 5 ■ 3, November — 6 • 6°; Minimum : Jänner —)— 1 ‘ 1, Juli —]— O • 7). In Wirklichkeit schwanken die Tagesmittel sogar zur Zeit der Wendepunkte der Jahreswelle pro Monat zwischen sehr weiten Grenzen. Davon überzeugt uns in concisester Form die nachstehende Tabelle XIX. Sie wurde erhalten, indem zunächst durch Auszählen festgestellt wurde, wie oft in jedem Monate des 30jährigen Zeitraumes 1851 — 80 das Tagesmittel der Temperatur in das Intervall 26-o bis 26-g0, 25 o bis 25‘9 ... . 2*o bis 2-9, i’O bis 1-9, o-9 bis ero, —O’i bis — 1 ‘O, — I ■ I bis — 2*0° etc. entfiel. Als Tagestemperaturen sind die rohen Mittel der drei Beobachtungstermine (6 2, 10): 3 für den Zeitraum 1852—75 und (7, 2, 9) : 3 für 1876 — 80 angesehen worden; das Jahr 1851 wurde nach Klagenfurt interpolirt. Im ganzen gelangten 10950 Zahlenwerte zur Einordnung. Die Angaben in der Reaumurscala für 1851—71 wurden einzeln in Celsiusgrade umgewandelt. Die acht Schalttage des Februar blieben unberücksichtiget. Die zusammengehörigen Intervalle der gleichbenannten Monate wurden zusammengefasst und ihre Anzahl schliesslich auf 1000 bezogen. Dadurch wurde die verschiedene Länge der Monate ausgeschieden und die zu vergleichenden Häufigkeitszahlen wirklich allseitig unter einander vergleichbar gemacht. Nach dieser Reduction bedeuten sie zugleich die mathematische Wahrscheinlichkeit des Eintretens von Tagesmitteln der einzelnen Temperaturstufen. Unter solcher Bezeichnung sind sie auch in die Tabelle XIX eingetragen worden. Um den Einfluss der Tageszeiten überblicken zu können, wurde die Untersuchung in gleicher Weise auf die Beobachtungs- Negative Temperaturgruppen Positive Temperaturgruppen XLIXL. Laibach 1851 — 1880. Wahrscheinlichkeit (pro mille) der einzelnen Temperaturgruppen in den Tagesmitteln. siusgrade Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. 26—27 — — — — — I I 3 — * 25—20 — — — — — 2 13 12 — — — — 24—25 — — — — — 3 31 17 — — — — 23—24 — — — — 3 *9 52 33 — — — — 22—23 — — — — IO 40 102 ÓI 2 — — — 21—22 — — — — IO 68 98 87 IO — — — 20 21 — — — — h 87 155 111 IO — — — 19 — 20 — — — — 24 132 146* 127 52 — — — 18—lg — — — I 59 I27 “9 129* 77 4 — — 17—18 — — — 3 86 156* 108 147 102 '5 2 — 16 — 17 — — — 17 88 117 72 97 131 25 I — 15—16 — — — 40 95 90 Ó2 76 126 .56 2 — 14 — 15 — — — 56 I 12 56 22 47 136* 108 4 — 13—14 — — 2 7i 107* 43 I I 27 I l8 106 8 2 12—13 — — 2 90 99 35 4 14 67 91 17 I II —12 — — 18 IOI 73 14 3 5 öo 92 29 4 IO—II — 2 44 106 74 4 — 2 41 95* 32 9 9—IO 5 6 37 119* 40 I — I 30 73 .48 8 8-9 I I 12 48 89 38 2 — 2 23 ÓI 50 22 7-8 IO 14 74 70 33 I — — 8 67 56 23 6—7 IO 29 65 69 IÓ I — — 4 57 44 24 5—& '9 49 89 60 IO — — — 2 41 79 37 4—5 40 75 IO4 43 8' — — — I 34 82 38 3—4 33 88 106* 28 I — — — — 29 90* 49 2—3 70 118 8Ó 18 2 — — — — 2Ó 90 54 I 2 90 89 103 8 — — — — — 12 84 73 O 1 IO9 IOO 53 8 — — — — — 2 82 83 O— I 75 62* 55 4 — — — — — I 56 83 I—2 72 71 38 — — — — — — 2 40 73* 2—3 72* 52 40 — — — — — — O 36 74 3—4 68 45 16 — — — — — — O 20 42 4—5 64 3& 9 — — — — — — I 21 65 5—6 53 36 5 8 55 6-7 40 35 2 7 33 7-8 23 18 3 6 34 8—9 20 '4 2 2 24 9 —10 22 13 — — — — — — — — O 13 10 — u 27 7 I 17 ii —12 IÒ 12 I IO 12—13 h 5 8 13—14 IO 9 7 14—15 9 3 13 15—16 IO I 4 16—17 4 6 17—18 3 8 18—19 O — — — — — — — — — — 3 19—20 I O 20—21 I Negative Temperaturgruppen Positive Temperaturgruppen XIX. a. Laibach 1851 — 1870. Wahrscheinlichkeit (°/oo) der einzelnen Temperaturgruppen 6* morgens. Celsiusgrade Jänn. 23—24 22—23 21—22 20—21 19—20 18—19 17—18 10—17 15—16 14—15 13—14 12—13 11—12 IO—II 9—10 8-9 7-8 6—7 5—6 4—5 3—4 2—3 i—2 0— I O--1 1— 2 2— 3 3— 4 4— 5 5— 6 6— 7 7— 8 8— 9 9— 10 10—11 ii —12 12— 13 13— 14 14— 15 15— 16 16— 17 17— 18 18— 19 19— 20 20— 21 21— 22 22— 23 23— 24 3 3 4 7 8 •4 21 41 55 69 76 55 77 70 66 65* 52 43 44 44 34 17 17 19 25 19 7 4 8 8 8 8 3 4 3 Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. — — — — — I — — — — — — — — — 3 3 — — — — — — — — — 5 7 3 — — — — — — — I 12 IÒ 6 — — — — — — — 3 ■9 48 26 I — — — — — — 8 39 85 43 9 3 — — — — — 19 81 I4I >>5 >5 3 — — — — — 27 136 156 >37 29 5 3 — — — 3 32 >73 >53* >43 62 16 I — — — 9 94 144* >47 >44* 114 32 I — — — 11 98 125 IOO i >5 I 12 58 7 — — — '5 IO9 99 75 92 116 84 >9 — — 4 28 122 67 39 68 I 12 87 23 3 3 7 47 122* 33 IÒ 46 87* 79 24 5 3 13 ÓO 96 33 8 28 s9 102 36 5 9 25 87 ÓÒ 21 5 19 79 83 43 11 13 30 87 55 8 — IO 51 70* 52 18 15 33 88 49 I — 4 31 67 58 22 16 35 97* 33 I — I 24 Ó2 ÓO 24 23 59 79 22 — — — 21 45 71 32 34 Ó2 79 23 — — — 23 36 63 32 57 80 84 12 — — — >3 39 63* 38 78 I04 80 4 — — — 5 40 84 55 95 11,3* 63 4 — — — 3 29 84 92 66 “Š7 3t I — — — 3 22 5 > 72 79 81 »9 — — — — — 17 64 71 81* 60 15 — — — — — 12 48 77* 59 52 8 — — — — — 7 27 67 47 52 3 — — — — — 4 «9 58 63 24 4 — — — — — — 30 64 64 21 i — — — — — — 21 58 47 18 19 55 29 I I I I 43 23 7 — — — — — — — 4 24 23 I I — — — — — — — I I I 13 5 7 I I 12 3 4 12 IO I I 9 6 O 7 3 I 4 12 3 7 — — — — — — — — 4 3 5 3 5 3 — — I — — — — — — — — — 1 Negative Temperaturgruppen Positive Temperaturgruppen XX. I). Wahrscheinlichkeit (%o) der einzelnen Temperaturgruppen 2* nachmitt. lsiusgrade Jänn Febr. März! Aprili Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Dec. (34—35 33—34 — — — — — I 12 13 — — — — 32—33 — — — — — 5 22 13 — — — — 31—32 — — — — 3 8 24 19 — — — — 30—31 — — — — 8 17 30 21 I — — — 29—30 — — — — 9 32 49 42 5 — — — 28—29 — — — — 5 49 72 59 12 — — — 27—28 — — — — 23 52 81 67 17 — — — 26—27 — — — I 36 ÓI 91 77 27 — — — 25—2Ò — — — 3 3Q 87 123 96 39 I — — 24-25 — — — 4 39 96 100* 109* 41 3 — — 23—24 — — — 9 68 115 69 89* 53 4 — — 22—23 — — — 21 71 89* 71 83 90 13 — — 21—22 — — — 38 73 72 69 79 IO9 2 6 — — 20 21 — — — 63 81 63 58 56 IO9 39 — — I9—20 — — — 80 68* 59 36 55 102* 68 3 — 18—19 — — 6 71 81 ÓO 32 43 88 68 5 — 17—18 — — 4 63 68 37 23 2Ö 71 90 • 5 — ib—17 ' — — 6 66 Ó2 25 I I 17 62 92 9 — 15—16 — — 18 75 Ò0 29 8 13 57 86 17 — 14—15 — 2 30 74* 50 21 IO 4 48 83* 24 — 13—14 — 9 45 66 49 12 5 7 27 9i 33 4 12—13 — 18 53 67 33 5 3 4 17 71 36 7 I I —12 3 29 55 68 20 3 i 3 12 50 44 7 IO—II 10 39 ÓO 56 16 i — O 7 48 6o 9 9—10 10 45 70 38 *3 — — I I 41 66 33 8—9 12 45 80 32 12 — — — I 46 56 25 7—8 20 69 79* 28 9 — — — I 32 68 33 Ò—7 40 88 79 20 4 — — — — 18 73* 46 5—b 53 63 87 24 i — — — — IO 68 54 4—5 46 66 79 ió i — — — — 5 72 52 3—4 79 IOI* Ò2 5 — — — — — 5 70 64 2—3 108 86 54 3 — — — — — 3 74 61 I 2 IOI 61 48 3 — — — — — 3 69 73 O 1 81* 61 34 3 — — — — 4 49 103* O 1 69 34 23 — — — — — — O 39 80 1—2 78 38 I I — — — — — — I 25 82 2—3 70 37 6 — — — — — — O 19 78 3—4 48 32 5 — — — — — — 1 12 50 4—5 2Ó 25 4 3 32 5—6 25 18 I I 24 6—7 31 13 I — — — — — — — I 13 7-8 7 I 16 8-9 22 4 13 9—10 16 4 11 10— 11 12 Ó 8 11 —12 9 5 12—13 3 4 13—14 3 5 14—15 i 4 15—16 I XX. o. Wahrscheinlichkeit (%o) der einzelnen Temperaturgruppen io* abends. Celsiusgrade Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli j Aug. j Sept. Oct. Nov.| Dec. 25 — 2Ò — — — — — — 7 6 — — — — 24—25 — — — — — I 9 IO — — — — 23—24 — — — — — 4 36 23 — — — — 22—23 — — — — 3 «5 46 36 I — — — 2 1—22 — — — — 6 29 65 52 5 — — — 20—2 I — — — — 12 47 99 77 «3 I — — IQ 20 — — — I ió 93 125 94 «5 0 — — C 18—19 — — — I 27 93 I 30* 116 48 O — — 0) 17—18 — — — 4 49 120 142 135* 83 8 — — Dh 3 ió—17 — — — 5 82 «S3* I IÓ 12b I 12 20 — — bJ) 15—16 — — — «3 II4 152 84 103 131 3« 5 — 3 14—15 — — — 45 100 88 64 77 IO9 69 4 — Ih 13—14 I I 3 7 14—15 12 3 — — — — — — — — — 7 5 87 108 118 I I I 2'0 April 5-8 ■ 5-6 93 9'5 95 0-5 1*0 07 -O'I —0*2 98 75 11S 125 1 *9 27 Mai I TO 2O7 132 i4‘6 147 0-3 15 0'2 0*2 °'4 125 81 '25 118 117 2'5 Juni 15-8 23-5 iò-o 17-6 17’6 >'5 07 —0'2 -0-4 -0*2 17Ò "5 if>3 «59 • 56 44 Juli i6'8 25-6 17'3 20' I 20-2 I '2 0 9 -07 0-5 0-5 120 124 I42 1Ó4 163 4-6 Aug. 148 24-5 I 7’2 177 177 °'5 0-5 O'O -IO -I'O 144 IO9 139 151 149 44 Sept. 11-8 2O7 157 14-5 14-2 09 1*0 21 -0-5 -0Ó 120 IO9 131 140 142 4'2 Oct. 9'5 I7O 132 I4/O 14-2 i*6 2*0 4-1 3-4 3-8 102 95 123 I29 114 i'5 Nov. 09 2-0 °‘9 07 30 -■'5 -4-2 -2 5 -3'2 -o*6 9° 79 TOO 94 95 O'O sind die häufigsten Tageswärmen bis fast 30 höher als die entsprechenden arithmetischen Mittel, im grösseren Theil des Sommers dagegen sind sie bis zu i° niedriger, im Frühlinge und im Herbste hält in Bezug auf die Temperaturhäufigkeit der Charakter der vorangehenden Jahreszeit überwiegend an. Auffallend ist es, dass während des mittleren Sommermonates, des Juli, der Anstieg der Häufigkeitscurve länger ist, als der Abfall; es dürfte dies durch das Maximum der Gewitterfrequenz, welches in diesen Monat fällt, verursacht werden. Nicht wenig überrascht die Scheiteltemperatur des October; sie kommt derjenigen des September gleich ; da gleichzeitig der Mittelwert sowohl durch eine ganz bedeutend vermehrte Häufigkeit niedriger als auch durch die rasche Abnahme relativ hoher Tagestemperaturen beträchtlich tiefer ausfällt als im September, so resultirt als Differenz zwischen Scheitelwert und arithmetischem Mittel für October laut Tabelle XXI der Betrag 3 ■ 8°. Der vorherrschend sciroccale trübe Charakter dieses unseres Hauptregenmonates, der bereits in eine Jahres- zeit fällt, in welcher bei heiterem Himmel die Ausstrahlung überwiegt, findet in der besagten Differenz einen zutreffenden Ausdruck. Dieselben zwei Wettertypen wechseln im November miteinander ab. Die Tage mit grossem Wärme-Ueberschuss werden aber seltener. Doch ziehen sie durch ihre extremen Beträge das arithmetische Monatmittel von der häufigsten Temperatur hinweg auf die absteigende warme Seite der Häufigkeitscurve, woraufhin die Differenz S—A negativ wird. Die geringere Häufigkeit aber bedeutendere Grösse der bei heiterem Himmel und Bodennebel im Laibacher Becken auftretenden niederen Temperaturen zieht die arithmetischen Mittel der Wintermonate auf die kalte Seite der Wahrschein-lichkeitscurven beträchtlich herab. Infolge dessen verläuft die Curve der Monatsscheitelwerte im Winter viel flacher und oberhalb der Curve der Monatmittel, in der wärmeren Jahreshälfte aber befindet sie sich meist unterhalb der letzteren. Hiebei entfällt das Jahresminimum nicht wie bei den Monatmitteln auf Jänner, sondern auf December. Beachtenswert ist die Form der Häufigkeitscurven der einzelnen Monate. Der grossen Zersplitterung der Temperaturen während der Winterszeit entspricht die flache, viele Grade umfassende Gestalt der Curven ; gegen den Sommer hin werden Anstieg und Abfall steiler, die Temperaturen bewegen sich innerhalb eines enger begrenzten Spielraumes. Zugleich wird die Wahrscheinlichkeit der Scheiteltemperaturen grösser. Ihr Minimum erreicht dieselbe laut Tabelle XXI im December mit 86°/00; der November kommt ihm bereits sehr nahe; im Juni und Juli sind die häufigsten Temperaturen mit fast doppelt so grosser Wahrscheinlichkeit zu erwarten (i6o°/00). Die Zunahme der Wahrscheinlichkeit der Scheiteltemperaturen vom Winter zum Sommer ist jedoch keine con-tinuirliche. Sie sinkt im März und im Mai auf secundäre Minima (m, 117) herab, welche wieder fast die winterliche Unsicherheit der Temperaturen herbeiführen; auf Februar und April entfallen secundäre Maxima (ii8°/00) der Wahrscheinlichkeit der Scheitelwerte. Der Monat April hat demnach stabilere Wärmeverhältnisse als die benachbarten Frühlingsmonate. Die rascheste Zunahme jener Wahrscheinlichkeit findet vom Mai auf Juni, die schnellste Abnahme vom September auf October statt. Einen Masstab der Stabilität liefert auch die Secante, welche in der Ordinatenhöhe IOO°/00 die Häufigkeitscurven parallel zur Abscissenachse schneidet. Die letzte Colonne in Tabelle XXI besagt, über wieviel Grade dieselbe reicht. Im April z. B. haben die Temperaturen von 8‘9 bis li '6°, also ein Intervall von 2'7°, eine Häufigkeit von über ioo °/00, dasselbe gilt im October für die Temperaturen von I3’2 bis I4'7°> also für einen Umfang von nur i’5°-im Juli reicht diese Secante von 17-3 bis 21-4° und von 22 • i bis 22'6°, also über 4'6°, etc. Ergänzende Belehrungen bietet eine vergleichende Betrachtung der horizontalen Zahlenreihen der Tabelle XIX. April und October sind z. B. laut den Monatmitteln der Temperatur nur um o '7° verschieden (April 9'7, October 10‘4°), die vorherrschenden Temperaturen liegen jedoch 4'7° auseinander zu Gunsten des October und sind Tagesmittel von 14^—15° in diesem Monate fast doppelt so häufig als in jenem (108 : 56). Die Temperaturen über 19 und unter i° haben im Laufe des Jahres nur je ein Maximum ihrer Frequenz (Juli, December, Jänner), die zwischen gelegenen jedoch zwei in den Zwischenzeiten. Die wichtigsten Anhaltspunkte zur Beurtheilung des Verhaltens der Scheitel werte zu den Beobachtungsstunden im Verlaufe des Jahres liefert die Tabelle XXI, wie erwähnt, auf Grund der Tabellen XX a, b, c. Secundäre Scheitel wurden darin nicht berücksichtigt. Man entnimmt daraus zunächst, dass die vorherrschenden Temperaturen meist zu allen drei Terminen 6^, und 10h desselben Monates gleichsinnig über oder unter dem arithmetischen Mittel stehen. Ferner erkennt man, dass, nach der Wahrscheinlichkeit der Scheitelwerte zu urtheilen, die Variabilität der Temperaturen am meisten begünstigt ist zuzeiten der am wenigsten behinderten Ein- und Ausstrahlung, also zur Zeit des Temperaturminimums im Winter (nahe 6'<- vormittags) und deren Maximums im Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1892 — II. Sommer (nahe 2^ nachmittags). Gleichzeitig nimmt die Veränderlichkeit, wie bereits erwähnt, von der kalten zur warmen Jahreszeit ab. Der Abend sowie Frühling und Herbst vermitteln die Gegensätze. Mit diesen wenigen Bemerkungen soll die Betrachtung des jährlichen Verlaufes der Temperaturstufen von Monat zu Monat beschlossen werden. Es empfiehlt sich nun, den reellen Gang der Erscheinung schärfer darzustellen, indem man kürzere Zeitabschnitte wählt. Insbesondere soll untersucht werden, ob es einen oder mehrere Tage umfassende Abschnitte des Jahres gibt, an denen bestimmte Abweichungen der Tagesmittel der Temperatur von ihren Normalwerten jahraus jahrein oder doch mit besonderer Häufigkeit und Grösse sich einstellen. Namentlich interessiren Kälterückfälle während des normalen Steigens und die Wärmerückfälle während des zu erwartenden Sinkens der Temperatur in ihrem Gange vom sommerlichen Gipfel zum winterlichen Minimum. In dieser Absicht wurde direct aus den (auf wahre re-ducirten) Tagesmitteln der Jahre 1851 —1880 das 30jährige Gesammtmittel für jeden Tag des Durchschnittsjahres abgeleitet, und vereinigten sich so die einzelnen Jahrescurven zu einer Resultirenden. Es ergab sich die nachstehende Tabelle XXII. Die 30jährigen Tagesmittel schreiten zwar im Sinne des normalen, nach der Bessel'sehen Formel berechneten jährlichen Ganges der Luftwärme fort, doch zeigt die aus ihnen con-struirte Jahrescurve wegen mannigfaltiger Störungen noch vielfach einen unregelmässigen, zackigen Verlauf. In Anbetracht der grossen Veränderlichkeit der Tagesmittel desselben Datums wird man verzichten, Störungen, welche einzelne Tage betreffen, zu erkennen, und sich darauf beschränken, Anomalien, welche mehrere auf einander folgende Tage hindurch sich einzustellen pflegen, nachzuspüren. Man vereinigt am besten je fünf Tage zu sogenannten Pentaden und vergleicht die so erhaltenen «beobachteten Pentadenmittel» mit den normalen «berechneten». Die Differenzen Beobachtung—Rechnung sind in der folgenden Uebersicht XXIII zusammengestellt. Da XXII. Dreissigjährige Tagesmittel der Temperatur in Laibach nach den XXIII. Laibach 1851 —1880. Durchschnittliche Anomalie a der Pentadenmittel und Wahrscheinlichkeit (o/0) w einer negativen Anomalie. Pentade . . i n in IV v VI VII Jänner . . . I.—s- 0.—10. n—15. IÓ. — 20. 21.—25. 20,—30. a 0-7 O' I O • O — 0-5 0 6 — 0-2 w 43 49 48 47 35 35 Februar. . . 31— 4- 5-—9- IO. —14. 15-—19- 20.—24. 25.—i- a 03 O O O’ I — O1 I 0-2 °9 zv 43 39 48 45 39 32 März .... 2. — 6. 7-— ii- 12.—16. I 7.—21. 22, — 2Ò. 27—31- a °' S 0 6 — 0-5 — o'5 — 0'8 O- I w 38 39 Si 56 59 47 April .... i.—S- Ó.— IO. ii-—15- 16.—20. 21, —25. 2 6.—30. a °'5 07 O* I — 0-8 — 0 2 — 0-5 w 40 35 41 51 45 53 Mai I--5- 6. —10. II.—15. 16.—20. 21, —25. 26.—30. a I I — O ' 2 0-2 0-2 0*2 04 w 59 5« 43 39 46 46 Juni .... 31.~4- 5.-9. 10.—14. 15.—19. 20.—24. 25.-29. a 0-8 I 'O 0'4 — oi — 0-4 — 05 w 39 30 40 59 56 61 Juli 3°-—4- 5-—9- 10.—14. 15.—19. 20. — 24. 25.-29. a — 0-5 O I — 0-5 0-4 03 — O - I zv 58 52 56 44 43 45 August . . . 3°-—3- 4.-8. 9--13- 14.—18. 19.—23. 24.—28. 29.—2. a O ' 2 O' 2 — 0-4 O ' 2 — 0’ I O • I o'3 w 49 53 56 41 55 43 45 September . 3-—7- 8.— 12. I3-—17- 18.—22. 23.-27. 28.—2. a 0-3 O I — 0-4 O* I O O 0-6 ZV 44 52 55 49 51 46 October . . 3- 7- 8.— 12. 13.—17. 18.—22. 23.-27. 28.—1. a 00 — 0-4 O’ I 0-5 O I — 0-8 zv 41 48 47 39 46 59 November . 2.—6. 7.—n. 12.—16. 17.—2 1. 22.—26. 27. I. a — 1'4 — 0-8 — 04 O' I I • I 19 zv 65 55 5i> 56 44 37 December . 2. —Ó. 7.—ii. 12.— ib. 17. — 21. 22.—26. 27-—3i. a 0-3 — 0-4 O O 06 — 0-8 °' 3 zv 45 51 45 37 50 51 dieselbe Differenz ebenso gut aus häufigen kleinen wie aus seltenen extremen Abweichungen vom Normale resultiren kann, so muss auch die Häufigkeit der Anomalie berücksichtigt werden. Indem jedes Pentadenmittel aus 150 Tagesmitteln hervorgeht, so war es leicht, die Anzahl der unternormalen Mittel unter denselben in Procente umzuwandeln, um die Wahrscheinlichkeit negativer Anomalien innerhalb jeder fünftägigen Gruppe festzustellen. Diese Werte finden sich in den mit w bezeichneten Zeilen der Tabelle XXIII eingetragen. Am lehrreichsten würde für unsere Zwecke allerdings eine Tabelle sein, in welcher die Häufigkeit der Temperaturen nach Gruppen von je i° Umfang für die 73 Pentaden des Jahres, abgeleitet aus dem 30jährigen Zeiträume 1851 —1880, registrirt wäre. Eine solche wurde für die Tagesmittel in der That hergestellt, wird aber als zu umfangreich hier, nicht mitgetheilt. Deren wichtigste Ergebnisse sollen jedoch in die Discussion der Tabelle XXIII eingeflochten werden. Darnach gestaltete sich der allmähliche Auf- und Abstieg der Temperatur im Laufe des Jahres in dem bezeichneten Zeiträume in Laibach durchschnittlich und vorwiegend fol-gendermassen. In welch weiten Grenzen sich die Tagesmittel des Jänner bewegen, lehrt am besten die erste Colonne der Tabelle XX. Tagesmittel von circa o'6° erlangen durchschnittlich ein schwaches Uebergewicht über die sämmtlichen, weit zersplitterten Temperaturgruppen. In der ersten Hälfte des Monates sind jedoch tiefere Grade vorherrschend, und es fällt etwa in die zweite Pentade (6.—10.) durchschnittlich die grösste Winterkälte und das Jahresminimum der Scheitelwertcurve mit dem Betrage von — 4'5 °. Im letzten Drittel des Monates wird sowohl strenger Frost als auch sehr mildes, trübes Thau-wetter seltener, dafür treffen die vorwaltenden Tagestemperaturen von o‘7° mit doppelt so grosser Wahrscheinlichkeit ein wie die Scheitel werte der vorausgegangenen Tage; ihre Frequenz von i4°/0 erinnert ganz an die consolidirten Verhältnisse des Sommers. Laut Tabelle XXIII treten unternormale Mittel in den zwei letzten Jännerpentaden nur in 37 unter 100 Tagen auf. Die willkommene Wärmezunahme hält nicht lange an, doch reicht sie aus, die Erstlinge der Kinder Flora’s, die zarten Schneeglöckchen, aus der nur oberflächlich erwärmten Erde hervorzulocken an Stellen, die kurz zuvor noch von Schnee bedeckt waren.2 Alsbald macht sich ein Rückschlag geltend, und die erste Februarhälfte wird oft von einer über weite Gebiete Europa’s (Hermannstadt nach Reissenberger, Wien nach Hann, Norddeutschland nach Hellmann, Greenwich nach Glaisher) hereinbrechenden Kälteperiode heimgesucht. Nach Ueberwindung dieses Nachwinters beginnt die Temperatur zu steigen (circa 20. Februar) und erhebt sich meist stetig und rasch, bis etwa Mitte März (17. bis 26. März) Kälterückfälle in gesteigerter Häufigkeit eintreten. Ueberhaupt ist der März noch zu den rauhesten Monaten zu rechnen. (Vergi. Tabelle XIX und XX.) Immerhin kommen der höhere Sonnenstand sowie die anwachsende Tageslänge mehr und mehr zur Geltung, und Tagesmittel von 5 —10 0 werden dreimal häufiger als im Februar. Nacheinander erwachen die Frühlingsblüher: Der Haselstrauch stäubt schon zu Beginn des Märzes, gleichzeitig öffnen Leberblümchen und Veilchen ihre Blüten, gegen Ende des Monates schmücken bereits Windröschen und der feigenwurzelige Hahnenfuss die ergrünenden Wiesen, und der Blumenflor in den Aprikosenspalieren belebt aufs neue die Arbeitsfreudigkeit des Gärtners. Rapid steigert sich die Wärme zu Beginn des April, und echte Frühlingstemperaturen werden vorherrschend (9 —130 im Tagesmittel), in der Mitte des Monates tritt allerdings bei Trübung des Himmels oft ein Stillstand ein, doch erscheinen Mittel unter 5° immer seltener (xi °/0 gegenüber 62 °/0 der Tage im März). Die Natur vollendet ihr Frühlingsgewand, 2 Nach 12jährigen Beobachtungen K. Deschmanns und Stussiners fällt das erste Aufblühen des Schneeglöckchens in Laibach im Mittel auf den 12. Februar. K\ Fritsch, Mittel der phänologischen Beobachtungen. Jahrbuch der meteorol. Centralanstalt 1870. überall erwacht tausendfältiges neues Leben. Das untrüglichste Symbol des Lenzes : der Blütenschmuck der Obstbäume entzückt Herz und Auge. Es erblühen der Reihe nach : Pfirsich durchschnittlich am 9., Süss- und Sauerkirsche am 12. und 14., die Pflaume am 20., Birn- und Apfelbaum am 23. und 24. April [Karl Fritsch 1. c.). Das schnelle Vordringen der Wärme vom Süden Europa’s her zieht alsbald das Einbrechen kühler Luftströmungen aus höheren Breiten herbei, und da die Mitteltemperatur noch niedrig ist, so können bei starker Ausstrahlung der Wärme in heiteren Nächten ganz beträchtliche Abkühlungen entstehen und der eben entfalteten, noch zarten Vegetation empfindliche Frostschäden zufügen. Das ist die Kennzeichnung des Mai, dessen Kälterückfälle vom Volksmunde in Mitteleuropa insbesondere auf die gefürchtete Periode der «Eismänner» bezogen werden. Laut Tabelle XXIII ist die Wahrscheinlichkeit negativer Anomalien zu Beginn des Maimonates am grössten (60 °/0). nimmt gegen die Mitte hin ab (40 — 43%)’ um dann wieder etwas anzusteigen (47 %)• Genauer wird der Verlauf der Temperaturen erkennbar in der hier nicht mitgetheilten Häufigkeitstabelle der Tagesmittel. Er gestaltet sich darnach in folgender Weise: Von Anfang bis Ende des Monates nehmen höhere Tageswärmen an Frequenz zu, niedrige ab, doch nicht ganz gleichmässig. Die wahrscheinlichsten Tagesmittel im Zeiträume 1851 —1880 waren vom 1. bis 5. 13'O0, vom 6. bis IO. 13'3°, vom 11. bis 15., also während der Herrschaft der Eisheiligen, 15'3°, vom 16. bis 20. 16'2°, vom 21. bis 25. 15'3° und vom 26. bis 30. 17'5°. Darnach entfällt eine regelmässig wiederkehrende Temperaturerniedrigung auf die Mitte des Monates nicht. Es darf allerdings nicht übersehen werden, dass, wie bereits erwähnt, die Wärmeverhältnisse im Mai grösseren Schwankungen unterliegen wie im April und Juni. Zur Beurtheilung der Reifgefahr müssen übrigens die Morgentemperaturen allein in Betracht gezogen werden. In dieser Absicht wurde die folgende Tabelle zusammengestellt, welche die Häufigkeit der während 30 Jahren um 6 Uhr morgens im Mai beobachteten Temperaturen, geordnet nach Gruppen von je i°C und umgerechnet in Procente, für jede Pentade gesondert, mittheilt. (Eigentlich 6/l durch 25 Jahre 1851 —1875, jh 1876—1880.) XXIV. Laibach 1851 — 1880. Wahrscheinlichkeit (°/0) der einzelnen Temperaturgruppen im Mai, 6/l morgens. »c 1—5- 6.—10. II.—IS- 16.—20. 21. — 25. 26.—30. i.—30. 18 — — — — — 4 0-7 17 — — I I 2 2 °‘9 16 — I I 2 2 5 2 ' O IS I 3 2 s 3 8 3'5 14 — S 3 8 IO 15 7-0 13 3 3 6 IS 13 12 8-9 12 6 8 I I 16 i6 IO 1 I • I I I 8 IO 9 11 15 12 10-8 IO I I 13 12 12 12 IO irò 9 8 16 16 8 ó 5 9-7 8 13 9 14 5 4 6 8 3 7 16 9 11 3 7 3 8 0 6 13 5 8 3 3 3 59 5 8 4 2 3 I 3 3'7 4 3 4 2 3 2 i 2'3 3 4 6 3 2 3 i 3'o 2 2 4 — I I — I • 2 I I i i 3 — — °' 9 O — 2 — — — — o’3 O I — — — — — O1 I Darnach sind die häufigsten Morgentemperaturen in der ersten Pentade zwischen 7 ’O0 und 7'9°, in der letzten zwischen i4’O0 und 14'9°, das Fortschreiten derselben wird jedoch in der dritten sowie in der fünften Pentade unterbrochen. Reifgefahr in der Umgebung Laibachs, insbesondere auf dem Moraste, tritt bereits ein, wenn das geschützt in der Stadt aufgestellte Thermometer um 6 Uhr morgens noch 5—6° oberhalb Null steht, sehr selten gemäss den Aufzeichnungen K. Deschmanns sogar bei noch höherem Stande. Zählt man die Fälle, in denen die Temperatur unter 5'9° sank, in obiger Tabelle zusammen, so kommen auf die erste und zweite Pentade je 19, auf die dritte 8, auf die vierte, fünfte und sechste beziehungsweise 11 , 6 und 4 Fälle mit Reifgefahr unter je IOO Tagen der betreffenden Pentade, und in dem gesammten 30jährigen Zeiträume bestand eine solche io^mal, also in je 9 Maitagen einmal. Zum Glück begünstigt die sinkende Temperatur die Condensation der Luftfeuchtigkeit, und der nicht selten eintretende Nebel wendet die drohende Gefahr ab. Jedenfalls ersieht man, dass kein Grund besteht, die Maifröste in Krain mit den Eisheiligen des Kalenders in Verbindung zu setzen; ihre Häufigkeit nimmt vielmehr vom Anfang bis Ende des Mai beständig ab oder ist vom 11. bis 15. geringer, als unmittelbar vor- und nachher. Für die erstere Meinung spricht der Gang der Wahrscheinlichkeit von Temperaturen unter 6-9° laut obiger Tabelle : 31, 24, 16, 14, 9, 8. Aprilfröste sind jedenfalls häufiger, doch wirken sie nicht so verderblich, da zu ihrer Zeit die Vegetation meist weniger entwickelt ist. In der ersten Hälfte Juni steigert sich die Wärme rasch, um den 15. aber beginnt ein starker Rückgang, welcher im Zusammenhänge mit der Sommerregenzeit Mitteleuropa^ steht. Hohe Tagesmittel werden seltener, die Scheitel temperaturen sinken von 18 o° in der dritten bis auf i7-2° in der letzten Pentade herab, niedrige Wärmemittel nehmen an Frequenz zu, kommen jedoch unter 100 höchst selten. Im Juli findet durchschnittlich eine beständige Zunahme der mit einer Wahrscheinlichkeit von 14 —15 °/0 eintreffenden Scheitelwerte der Wärme statt, die häufigsten Tagesmittel beginnen mit 19'4° und beschliessen den Monat mit dem Jahresmaximum im Betrage von 20'4°; niedrige Mittel wärmen (bis auf 12 — 14 °, dreimal in 30 Jahren) erscheinen am seltensten zwischen 15. und 24. Juli. Anfangs August stürzt die Curve der Scheiteltemperaturen intensiv ab, bis 17-8° (ähnlich in Wien), um alsdann nach kurzem Anschwellen auf 19-2° (9. bis 13. August, in Deutschland vom 14. bis 18.) bis Ende September rasch und ziemlich gleichmässig zu 12'7° abzusinken. Die Regenzeit des October und die damit verbundene Trübung des Himmels halten den weiteren Niedergang ergiebig auf. Nun folgt der Gang der Temperatur zwei verschiedenen Typen, denn die Scheitelwertcurve spaltet sich um die Mitte October in zwei Zweige, welche erst Mitte November wieder Zusammentreffen. Der eine Ast steigt zunächst kurze Zeit an und bedeutet einen zweiten Wärmerückfall, es sind damit die schönen, heiteren Tage des Nachsommers von Mitteleuropa gekennzeichnet, in denen in Laibach sogar Wärmemittel von 13—140 das Uebergewicht erlangen. Zu Ende October beginnt ein jähes Absinken der Wärme, und schon um die Mitte November werden Tagesmittel von 30 vorherrschend. Der andere Ast führt in schroffem Absturze geradeaus von Mitte October an in einen frühen Vorwinter. Zu Ende November erfolgt ein dritter und letzter Wärmerückfall, der die vorherrschenden Tagesmittel von i'3° auf 2 ■ 5 0 hebt und mit einer überraschenden Wahrscheinlichkeit von 63 °/o positive Temperaturabweichungen schafft. Aehn-liches ist für Wien, Hermannstadt und Greenwich constatirt worden. Tagesmittel unter O0 stellen sich unterdessen, vom letzten Drittel October angefangen, immer häufiger ein und walten von den ersten Tagen des December an allen anderen Temperaturen vor. Hiemit ist aber der Mittelwinter eingezogen. Wieder spaltet sich die Scheitelwertcurve und repräsentirt in der Zeit etwa vom 14. December bis 23. Jänner zwei Typen des eigentlichen Winters. Entweder schwanken die Tagesmittel während eines mässigen Winters um den Nullpunkt, eher über als unter demselben , das Jahresminimum fällt mit einer Mittelwärme von etwa —o-2° zwischen den 5. und 15. Jänner; oder aber es tritt mit nicht geringerer Häufigkeit der Scheitelwerte eine rapide Steigerung der Kälte ein, die uns rasch das Jahres- minimum von —4 ’5° um den 3. Jänner heranführt. In den Monatscheitelwerten des December wie des Jänner prävalirt der erstere, gemässigte Wintertypus. Der andere Zweig erscheint als eine anomale, tiefe Einzackung der Jahrescurve der Scheitelwerte, ähnlich — doch viel intensiver — als der Kälterückfall des Juni. 10. Die Monats- und Jahresextreme der Temperatur. Man darf annehmen, dass die Vertheilung der verschiedenen Temperaturstufen um die Mittelwerte an sämmtlichen Thalstationen Krains der Hauptsache nach übereinstimmt mit der für Laibach geschilderten. Eine ins Einzelne gehende Untersuchung ist jedoch dermalen nicht möglich. Von besonderem Interesse aber ist es, wenigstens die Grenzwerte aufzusuchen, bis zu welchen die Temperaturen in den einzelnen Stationen durschschnittlich sowie in extremen Fällen langen. Um die äussersten Thermometerstände zu erhalten, müssten sie den Aufzeichnungen von Maximum —Minimumthermometern entnommen sein. In Krain besitzt jedoch nur Laibach ein solches, und es ist daselbst so ungünstig aufgestellt (an einer Mauer), dass seine Angaben nicht verwertet werden können. Man kann sich jedoch mit angenäherten Beträgen, den höchsten und tiefsten zu den üblichen Beobachtungsterminen (6 h, 2h, 10/l oder 7 h, 2 *, 9 *) aufgezeichneten Thermometerständen begnügen, zumal wenn man den Unterschied zwischen den so erhaltenen relativen und den wahren Extremen beurtheilen kann. Zu diesem Zwecke muss wieder Klagenfurt aushelfen, und kann es für unsere Thalstationen in vorläufig befriedigender Weise eintreten. Die Beobachtungen daselbst sind in jüngster Zeit, Dank dem unermüdlichen Eifer des um die Meteorologie Kärntens hochverdienten Oberbergrathes Herrn Ferd. Seeland, so vollständig geworden, dass sie in den meisten klimatologischen Fragen Rath schaffen können. Wenn man aus einer längeren Jahresreihe von Temperaturbeobachtungen eines Ortes die in jedem Monate zu den Beobachtungsterminen eingetretenen höchsten und tiefsten Thermometerstände auszieht und schliesslich die Mittel sämmt-licher Maxima und Minima für die gleichbenannten Monate bildet, so erhält man die Mittelwerte der relativen, auf die betreffenden Termine bezüglichen Monatsextreme und in analoger Weise die Jahresextreme. Die Angaben von Maximum — Minimumthermometern in gleicher Weise behandelt, liefern die Mittel der absoluten Extreme. Sie belehren, auf welche grösste und kleinste Temperaturen man sich in einer Gegend durchschnittlich gefasst machen muss. Nach diesen von Hann (Ueber die monatl. und jährlichen Temperaturschwankungen in Oesterreich-Ungarn, Sitzungsber. der kais. Akademie, math.-naturw. Classe 1881) angewendeten Grundsätzen sowie vielfach nach den Methoden desselben Autors wurde die nachstehende Untersuchung durchgeführt. Um den Einfluss der verschiedenen Beobachtungstermine zu erkennen, wurde zunächst folgende Tabelle abgeleitet. XXV. Klagenfurt, 8 Jahre; ausgeglichen («t + b -j- c) : 3. Darnach überragen die wahren Temperaturmaxima im December nur um O i° die relativen um 2^ erhaltenen, im Juni jedoch um i‘3°. Die Mittel der absoluten Minima sind naturgemäss durchwegs niedriger, als die um 7 h oder 6h wahrgenommenen, gegenüber letzteren im Jänner um o-7°> im Juni um i*2°, am wenigsten im September O'40, gegen jene im Jänner nur um er2°, im Juni um 1-9°. Da die siebente Stunde im Winter näher der kältesten Tageszeit ist (zwischen 7h und 8^) als die sechste, so sind die winterlichen Minima für 7h tiefer als diejenigen für 6^; umgekehrt verhält es-sich im Sommer, wie dies aus dem Zeichenwechsel in der letzten Zahlenreihe D der voranstehenden Tabelle ersichtlich ist. Der nicht unbedeutende negative Betrag und dessen lange Andauer (October bis März) dürften eine Eigenthtimlichkeit der ostalpinen Thal- und Beckenlagen sein. Obige Vergleichsgrössen dienten dazu, um die relativen Extreme sämmtlicher in Untersuchung gezogener krainischer Stationen, wofern sie nicht um yht 2h, gh beobachteten, auf diese Termine zu reduciren. Um sie direct vergleichbar zu machen, war noch die Reduction auf die Normalperiode 1851 —1880 erforderlich. Sie wurde nach der Methode der correspondirenden Differenzen durchgeführt, in gleicher Weise, wie es für die Monatmittel der Temperatur geschehen ist. Die Berechtigung zu solchem Vorgehen erhellt daraus, dass beiderlei Extreme von Laibach (30 Jahre), Rudolfswert (28 J.), Krainburg (15 J.), Stein (10 J.), Gottschee (10 J.) beträchtlich mehr variiren, als die Differenzen der letzteren vier Stationen gegen Laibach. Als Beleg für diese Behauptung dient die hier folgende Uebersicht, in welcher die Ergebnisse der Untersuchung der genannten einzelnen Stationen, bezw. Stationspaare, in je ein Resultat für die ganze Gruppe zusammengefasst erscheinen. XXVI. Thalstationen Krains. Veränderlichkeit a der Maxima, b der Minima der Temperatur. Dec. Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Jahr a 3-13 2 • 22 i-83 * 2-21 I • 7Ó * 2'34 I • 7Ó 1-36 * 1-66 167 1-78 2 ’ O9 i-04 b 4-69 4'75 4'39 3-4° i 67 * «■91 2 • OO I * 33 * 1-50 216 2'12 3'20 3'38 Veränderlichkeit der Differenzen a der Maxima, b der Minima. i'i7 O CO co o'95|i'07 * o'88!i -oo O ' 92 ro 00 O 0-75 * i -oo!o- 82 1 0-93 083 i '37 1 ' 75 i '47 i 28 1 o'73 i '02 * 1 I 'O7 O 00 O i 00 0-7011 -07 * 1 I * IO I 48 Nach diesen Bemerkungen folgen in Tabelle XXVII«, b und c die durchschnittlichen relativen Extreme, entnommen aus den Aufzeichnungen für 7 2 L 9h, beziehungsweise auf diese Stunden reducirt, und wo dies angegeben ist, auf die Normalperiode mittelst Laibach zurückgeführt. Hinzugefügt wurde noch die Angabe der höchsten und niedrigsten, im Beobachtungszeitraume zur Wahrnehmung gelangten Temperatur. Benützt wurden nur Stationen, welche mindestens 10 Jahre beobachteten, so dass wenigstens 10 höchste und ebensoviele niedrigste Werte für jeden Monat zur Mittelbildung und Reduction verwendet wurden. Die mit einem Sternchen versehenen Stationen sind der citirten Arbeit Hanns entnommen. Man ersieht, dass noch in fast 500 m Seehöhe die mittleren Jahresmaxima der Temperatur 300 überragen, und erscheinen dieselben in 800 m erst auf 290 herabgedrückt, in 2000 m absoluter Höhe auf 20 °. Die höchsten mittleren Wärmemaxima in Oesterreich-Ungarn kommen nach Hann in der grossen ungarischen Ebene und im Banat vor (34.* 5 bis 36-5°), «das untere Südtirol, speciell Trient, dürfte sich diesem Gebiete anreihen». Als absolut höchste Temperatur verzeichnete selbst Saifnitz — welches stellvertretend für Kronau das obere Savethal repräsentiren mag — binnen 28 Jahren einmal den Betrag von 32’8°, die noch etwas höher gelegene Station St. Magdalena gleichzeitig 31 'g0. Laibach erreichte 35 0 in 40 Jahren nicht, Klagenfurt verzeichnete sogar 36-5°; Agram 370. Nach Hann kommen in Böhmen. Mähren, Schlesien und Galizien überall gelegentlich 35 — 36 °C vor, die höchsten Temperaturen in Oesterreich-Ungarn weisen die grosse ungarische Ebene und das Banat auf (Pančova 40 °, August 1861). Einen sehr bedeutenden Spielraum besitzen selbst auf dem kleinen Gebiete unserer Tabelle die mittleren Jahres-minima der Temperatur. In dieser Beziehung repräsentiren Triest und Fiume mit durchschnittlich niedrigsten Jahres- Mittlere relative Maxima der Temperatur aus den Beobachtungsterminen 7*, 2*, gÄ. . Mittlere relative Minima der Temperatur aus den Beobachtungsterminen 7*, 2*, g*. * N3 1 d cr -O Februar 1870). Ueberraschend ist es zu erfahren, dass selbst weit im Westen und Süden des Kaiserreiches, in der Nähe eines überaus milden Klimagebietes, Temperaturen von — 30 bis —30‘6° verzeichnet wurden, und zwar in Klagenfurt. Tröpolach, Cilli und Gottschee. Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1892 — II. 8 Auskunft darüber, mit welcher Wahrscheinlichkeit an einer Station während der Zeit vom November bis März das Auftreten tiefer Kältegrade zu erwarten ist, gibt die folgende Tabelle XXVIII. Die mit einem Sternchen bezeichneten Orte sind des Vergleiches halber angeführt nach der gleichartigen Uebersicht Hanns. Die eingeklammerten Zahlen bedeuten die Zahl der Winter, auf welche sich die Rechnung stützt. XXVIII. Wahrscheinlichkeit (°/0) eines Temperaturminimums von 0 0 -5° - IO° - >5° - 20° - 250 1 Cm O 0 und darunter Klagenfurt* (30) 100 IOO IOO 90 57 20 3 Obirgipfel* (26) 100 IOO IOO IOO 74 27 O St. Magdalena (12) . . . 100 IOO 83 17 O O O Krainburg (19) 100 IOO IOO 63 21 O O Laibach (40) 100 IOO 95 63 30 2 O Agram* (20) ....... 100 IOO 85 45 5 O O Rudolfswert (28) 100 IOO 96 72 23 4 O Gottschee (17) 100 IOO IOO IOO 56 28 6 Triest* (30) 100 40 IO 0 O O O Wien * (20) 100 IOO 8s 55 5 O O ln Krainburg, Laibach und Rudolfswert hat man in 6 bis 7 unter 10 Jahren ein Minimum von — 15 0 zu erwarten, in Gottschee noch jedes Jahr (Wahrscheinlichkeit 100). Die erstgenannten Orte haben in jedem Decennium in zwei bis drei Wintern auf Minima von — 20 0 und darunter zu rechnen, Gottschee und Klagenfurt doppelt so häufig. In eben jenen Stationen sind Kältegrade von — 2 5 0 äusserst selten, in Gottschee, Klagenfurt und am Obirgipfel kommen sie noch zwei-bis dreimal in 10 Jahren vor. Minima von —300 sind auf dem Obir innerhalb 26 Jahren überhaupt nicht aufgetreten, wohl aber in den beiden anderen viel niedriger gelegenen Thalstationen. In Triest sind bereits Minima von — 5 0 nur viermal in 10 Jahren zu erwarten. Um einen Ueberblick über den jährlichen Gang der mittleren Temperaturextreme zu erhalten, ist es vortheilhaft, ähnlich gelegene Stationen womöglich zu Gruppenmitteln zu vereinigen, welche dann physikalisch-geographischen Typen entsprechen. In dieser Weise wurden aus den Stationen der Tabelle XXVII und der gleichartigen in der citirten Abhandlung Hanns folgende Gruppen gebildet : Kärntner Becken: Klagenfurt, St. Paul, Gottesthal, Tröpolach ; Oberkrainer Becken: Krainburg, Stein, Laibach; Gottscheer Mulde: Gottschee; Cillier Becken: Cilli; Südsteiermark: Tüffer, Pettau, Agram; Unterkrain: Rudolfswert, Gradatz-Tschernembl, Agram; Nordküste der Adria: Pola, Fiume, Triest; Obirgipfel. Der jährliche Gang der mittleren Extreme wurde für diese Gruppen dargestellt durch die Differenzen : Mittel der Maxima, beziehungsweise Minima — Jahrestemperatur. So gieng Tabelle XXIX hervor. Beide Theile der Tabelle lassen vor allem überaus deutlich die klimatische Bedeutung der Karstmauer erkennen. Während an der Küste durch die See gemilderte Temperaturextreme herrschen, trifft man sofort nach Ueberschreitung des Gebirgswalles verschärftere Gegensätze an. Doch werden beiderlei Extreme nicht in gleichem Masse gesteigert. Die Maxima des Sommers werden im alpinen Save- und Drau-gebiete um circa 5 0 höher als an der benachbarten Küste. Im Winter bleiben sogar die höchsten Wärmegrade an der Adria durchschnittlich so tief unter der Jahrestemperatur, wie im stark continentalen Becken von Kärnten, nämlich über 2°; in Unterkrain und Südsteiermark erreichen sie das Jahresmittel selbst im Jänner. Wie die Maxima im Winter, so zeigen die Minima im Sommer eine ziemlich gleichförmige Vertheilung in den Niederungen des ganzen, durch die Tabelle vertretenen Gebietes. Die grössere Mannigfaltigkeit kennzeichnet die XXIX. Jährlicher Gang der relativen Maxima A und Minima B. Kärntner Becken j Oberkrainer Becken Gottscheer Mulde Cillier Becken Südsteiermark Unterkrain Nordküste der Adria Obirgipfel Mittl. Seehöhe m 470 352 474 230 200 170 27 2047 A. December .... -0-8 -0-4 iS O l I * I °'9 - 0‘ 7 5'2 Jänner -2‘5 - 1-6 °'9 -°3 o-1 - O' I -2‘2 5'0 Februar I • 2 °'9 3'4 2-0 2 * 5 I '4 -12 4'9 März 7-0 5 8 7'6 6-5 71 6'7 i '9 5 ' I April i3'7 12'9 H'4 130 136 I2'8 7'i 8'2 Mai 18 4 17*0 182 179 18 0 IÓ-8 n '5 I2'6 Juni 21'4 20'5 22-0 20'8 20 9 20’4 151 iS '8 Juli 22'6 22 O 23 6 21'7 22*5 22 * I 174 i8'4 August 21 • 7 21:4 23-0 21 * I 21 • 6 20-9 16 9 18'7 September .... 17-8 17 ' i 18'5 169 17'7 16 ■ 9 13-2 15-8 October . . I2'8 12 • 2 13 ‘ 7 I2'4 13 0 12 • 2 8-4 13-0 November .... 4'6 5-1 6'7 5-8 6-1 5-6 2-6 6-7 Jahr 23'4 23 0 25-3 22 ■ 8 23'3 22'8 18'2 199 B. December .... -23-2 - 22'4 - 260 - 25-2 -22-1 - 22'4 - 15'4 - 175 Jänner - 26 s - 23-6 -270 - 27'9 -231 -23-4 - I7'4 - i8'7 Februar -23-1 -20 6 - 24 - 2 - 24 9 -20*4 - 20'7 - 15 » - i6'6 März -I7 2 -I7 O - r9'9 - 179 - 169 - 172 - I4-0 - i6-8 April -92 -9-8 - 12 ' I - I I 2 - I0'3 -102 -8-6 - ii '7 Mai / . -4-0 -4'9 - 6'4 - S'6 - 60 - 5'3 -4'2 - 6'7 Juni I O I • 2 - °'3 0'3 0 • I °'9 -02 -2*1 Juli 2'9 2'5 °'7 2 • I i'7 2 * 2 2 S o-1 August 1'4 08 -13 02 0-2 03 17 -o'S September .... -3-8 -43 - 64 — 5'2 - 4'7 -4'9 -13 -4'0 October -8-7 — 9'2 - I I 2 - io'5 ~ 9'4 -9'7 -70 -8'3 November .... - 161 -iS V7 -183 - 17 ■ 2 - iS'5 -158 - I2'S - 148 Jahr -29-0 - 20'2 - 3°'2 -3°-4 -25'7 - 26 5 - 188 — 21'7 Winterminima. Unter dem Einflüsse der warmen Adria und der sonnig gelegenen Ufer sowie unter dem Schutze der Steilküste, welche das Hereinbrechen der Kälte des Inlandes behindert oder doch nur Fallwinde erzeugt, welche auf ihrem Wege sich durch Compression erwärmen (vergi. Klima des Karstes, Mittheilungen des Musealvereines, III., 1890), unter all diesen günstigen Bedingungen werden die Winterminima an der Nordküste der Adria um 17 0 unter die Jahrestemperatur herabgedrückt. In den ganz nahen Hochmulden des Karstes sowie den benachbarten alpinen Thalbecken entwickelt sich ein streng continentaler Winter, welcher die äussersten Frostgrade durchschnittlich um 23—27 °, im Cillier Becken sogar um fast 28° unter die ohnehin erniedrigte Jahrestemperatur herabsetzt. Ein noch erstaunlicheres Beispiel abnormer Winterkälte führt Hann aus einer noch südlicheren Partie des dlna-rischen Küstengebirges an. (Gospić, 44‘/„“n. B., in Südkroatien, wenig nördlicher als Zara, 570 m Seehöhe, in einem dolinen-ähnlichen Bergkessel, Jahrestemperatur 8 • 5 °, mittleres Jahresminimum — 20‘8°, Differenz —29^3 °!) «Solche Temperaturgegensätze können nur deshalb so nahe nebeneinander liegen, weil eine hohe Gebirgskette den directen Luftaustausch zwischen dem Inlande und der Küste verhindert.» Hann 1. c. Eine ganz eigenartige Stellung nehmen in Bezug auf die Wärme-Extreme die Alpengipfel ein, wie das Beispiel des Obir es zeigt. Die Annäherung an die Verhältnisse des Küsten-(und Insel-) Klimas fällt nicht weniger auf, als die überraschend hohen winterlichen Maxima der Temperatur. Ganz besonders bemerkenswert ist es, dass sie wohl nicht durch die Sonnenstrahlung zustande kommen, sondern vielmehr durch aus der freien Höhe herabsinkende und hiebei gemäss den Forderungen der mechanischen Wärmetheorie an Temperatur zunehmende Luftmassen. (Sieh Hann, Ueber die Temperatur- und Luft-druckverhältn. auf dem Sonnblick, Sitzungsber. d. Akad. 1891. Ref. in Met. Zeitschr.) Aus Tabelle XXVII ergeben sich durch Bildung der Differenzen zwischen den beiderlei Extremen die durchschnitt- lichen äussersten Wärmeschwankungen, auf welche man sich gefasst zu machen hat. Diese Beträge können ebensowohl aus Tabelle XXIX abgeleitet werden. Auf diese letztere Art entstand die folgende Uebersicht XXX. Durchschnittliche äusserste Monat- und Jahresschwankungen der Temperatur. Kärntner Becken Oberkrainer Becken Gottscheer Mulde 1 Cillier Becken Südsteiermark Unterkrain Nordküste der Adria Obirgipfel December .... 22'3 22*0 27-5 25-3 23'3 23 ■ 3 14-7* 22 • 7 Jänner 23’9 22-0 27-9 26 ■ 6 233 23-3 15-2 23'7 Februar 24-2 21 ■ 5* 27 ■ 6 25-9 22' l* 22 • 1* 14'0* 21 • 5* März 24'4 22-8 27'S 24'4 23-9 23'9 15-9 21 -9 April 22*9 22 • 7 26-5 24*2 23-0 23 0 15-7 *9'9 Mai 22-3 21 * 9 24-6 23-5 22 • I 22 * I *5 7 *9'3 Juni 20-2 19'3* 22-3* 20 5 19-5* 19-5* 153 17-9* Juli 197* 195 22 g 19-6* 199 19'9 14-9* *8-3 August 20-3 20 Ó 24'3 20*9 20’0 20-6 ■5'2 19 • 2 September .... 21'6 21 ’4 24'9 22 • I 21-8 21-8 14-5* i9-8 October 21-5 21'4 24'9 22 9 219 21*9 ■5 '4 21-3 November .... 20 ■ 7* 20-8* 25-0 23-0 2t '4* 214* iS' i 21-5 Jahr 52-4 49'2 55'5 53-2 49'3 49'3 37-0 41 • 6 Im Laufe des Jahres treten die kleinsten Schwankungen (wie fast überall in Oesterreich-Ungarn) im Juni oder Juli ein, das Hauptmaximum fällt zumeist auf den März, ein secun-däres auf September und October. Fast alle Gruppen der obigen Tabelle bekommen noch ein Maximum der Wärmeschwankungen im Jänner, in Gottschee und Cilli wird dieses sogar das einzige im Laufe des Jahres (wie in Nordtirol). November und Februar zeichnen sich in den meisten Gruppen (wie in einem grossen Theile Oesterreich-Ungarns gemäss Hann) durch Minima der extremen Temperatur-Amplituden aus. Die Jahresschwankung der Luftwärme in Oesterreich-Ungarn liegt nach Hann zwischen den Grenzen 30'70 und 57'4°. Darnach ist Krain viel näher der oberen als der unteren Grenze. Gottschee und Cilli reihen sich unmittelbar an die äussersten Extreme im Nordosten und Osten des Reiches (sowieTamsweg SS '4°) an. Die grossen Sommerschwankungen von Gottschee dürften eine Wirkung der Plateaulage sein. Es erübrigt noch, die höchsten und niedrigsten Einzeltemperaturen anzuführen, die während längerer Beobachtungsreihen in den einzelnen Monaten zur Wahrnehmung gelangten. XXXI. Höchste und niedrigste beobachtete Temperatur. Jänn. Febr. März April § 'S 3 1—> 3 1—1 hi) 3 < D. t> cn O O > O ü O £ Decbr. 15 t—> h 7 12 H iS a I I 21 i6 10 IO 13 8 ■si 2 6-s 9 8 '3 6 9'5 10-5 II ’S 9 4-5 12 8'5 108 3 2-3 1-7 2 5-6 83 9-b 9'3 12 ' Ò 9-6 3‘3 4'7 4 74 4 2 iS 3 5‘S 4‘S SS 3'7 SS 2-8 3'7 ■'3 3’7 43 5 4'2 2-4 3‘2 2 i • 6 2 6 2 • b 2 • b 1-6 i-b 40 2-b 31 6 2'3 3'2 1 ‘9 2 0-3 °‘ 7 1-5 1-8 3'3 3'7 1-8 4-5 27 7 0-3 2 b I * I 0’ I 1 °'9 — — O* I 1*6 o* b 0-7 9 8 0’ 8 °' 7 2* I 0-7 ■ ■ 3 °'4 — o'5 o'S 15 °‘9 o-b 10 9 0-7 ° ■ 5 0-7 °'3 — — — °' 5 °' 5 — O* I 0-7 4 IO 0'9 °‘9 O' I 0-2 i • 2 ob 02 o'7 O- I — 0-4 07 b 11 — — 0-5 0-5 — — — i '3 ■'4 03 — 4 12 o'5 05 03 04 o’S 0 i — — — — 02 »'S 3 13 02 °'S 03 — — — — — O- I o'S 0-4 — 2 17 0-7 °'S 0-3 0*2 0-3 2 23 °"3 O- I — — — — — — — O I O 2 0'3 i L 3'5 4' I 3'4 2-8 29 2-8 2'3 2-7 31 3-8 3 '° 3-8 3-12 w 525 534 496 517 492 483 458 504 00 0 10 504 504 554 507 b. I iS 6 14 IO 15 18 20 23 11 IO iS 12 IÓ9 2 «•5 5'S 8 12-5 105 S 12 8 9'5 2 10' s Ó 98 3 3'° S 9'7 63 3 S 7 9'7 b 3‘ 7 S'3 33 67 4 2-5 3'3 iS 2-7 2’8 6-3 2-8 17 S‘7 3'3 2-7 4 7 40 5 4-Ó I 1-8 2-4 3-8 38 2 • b 3 28 3'4 i’4 4'4 35 6 I 2 ' Ó 2*2 19 7 1-8 4-7 3'5 1-8 1-7 13 o*8 24 7 02 iS I • I I • 2 2-7 O b 0-7 i • 8 I °'9 O' I 0 9 13 8 — — °" 5 iS I • I 0-7 os i ‘4 0 5 I 0 • 8 — S 9 — o’ 6 0-4 0-6 °'5 07 0*2 — — i '9 2 O* I 7 IO I ' 2 ° 9 ob o- I 0-0 °‘3 — — — O'Ö 0-4 °' 3 5 11 07 °' s 03 °‘S 2 12 — — — — 03 OS 0-2 — — — — — I 13 — 05 04 O- I — — — — — — — • I •4 0-5 0-9 ob — 2 iS 0-4 O- I — — — — — o'3 04 0 3 0‘ I 0-4 2 22 °'3 03 0 2 — — — — — — — — O 2 1 L 3 i 4-0 30 30 30 29 2 b 2'7 30 4'° 29 32 3 °3 7U 47S 46Ò S°4 483 Ln O cc 517 542 49Ò j 492 496 496 446 493 gelegt. Sie ist genau so eingerichtet wie Tabelle XXXIII. Die Erläuterung und weitere Verwendung dieser Zahlenreihen muss in Rücksicht auf den beschränkten Raum dem Leser überlassen bleiben, welcher die Aufklärung über diesen Gegenstand wünscht. Es entsteht schliesslich noch die Frage : Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit eines Wechsels im Sinne der Temperaturabweichung, d. i. eines Umschlages von einer positiven zu einer negativen Störung und umgekehrt, wenn dieselbe bereits eine Anzahl von Zeiteinheiten gedauert hat? Es ergab sich als: XXXVI. Wahrscheinlichkeit eines Wechsels (%o) nach I 2 3 4 5 6 7 8 9 IO Tagen 23S 2I9 205 1S7 183 184 151 140 155 122 I-S 6-10 11-15 16-20 21-25 26-30 31-3, 5 36-40 Tagen 206 150 134 146 107 143 072 I I I I 2 3 4 5 6 7 8 9 IO 11 Pentad. 337 327 333 293 333 381 2Ó5 295 256 344 286 I 2 3 4 5 6 7 Monaten 506 0 0 10 368 444 55° 440 400 Wenn es hienach 1, 2, 3 . . . Tage nacheinander zu kalt oder zu warm war, so erfolgt darauf ein Umschlag in das Gegentheil in beziehungsweise 238, 219, 205 . . . Fällen unter iooo; in dieser Weise ist die Tabelle bis zu einer Periodenlänge von 36—-40 Tagen fortgefuhrt. Es geht deutlich hervor , dass, je länger eine Periode zu kalter oder zu warmer Tage bereits gedauert hat, desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit eines Wechsels. Das gleiche Resultat ergibt die Untersuchung nicht allein für die Temperatur, sondern für alle Merkmale der Witterung. Je länger sich das Wetter bereits gleichartig erhalten hat, desto wahrscheinlicher ist es, dass es noch so bleibt. Die landläufige Hoffnung, mit welcher das Ende einer lang andauernden ungünstigen Witterung erwartet wird, wird demnach durch eine Untersuchung der thatsäch-lichen Verhältnisse auf Grund vorurtheilsfreier Beobachtungen und Aufzeichnungen als grundlos hingestellt; das gerade Gegen-theil ist wahr. Dass es trotzdem nicht immerfort zu kalt ist oder fortwährend regnet etc., hat seine Ursache darin, dass der Eintritt einer Periode constanter Witterung umsoweniger wahrscheinlich ist, je länger die Periode sein soll. Uebrigens ist laut obiger Tabelle nach 21 — 30 Tagen gleichen Temperaturcharakters immer noch eine Aenderung in 12 unter 100 Fällen zu erwarten, und nimmt die Wahrscheinlichkeit einer solchen von da an nur sehr langsam ab. Wählt man — wie in derselben Tabelle geschehen ist — statt der Tage als Zeiteinheiten Pentaden oder sogar Monate (für beides 40 Jahre, 1851 —1890, im Lustrum 1885—1890 April bis August 7 h wegen Strahlung corrigirt), so ergibt sich gleichfalls die mit dem Alter der Periode zunehmende Tendenz zur Fortdauer. Die Wahrscheinlichkeit eines Wechsels wird allerdings um so grösser, je grösser die Zeiteinheit genommen wird. Auch diese Thatsache wurde anderweitig (Paris, Berlin, Breslau, Hohenpeissenberg) erkannt. Von Interesse ist die Frage nach der Wahrscheinlichkeit, dass, wenn z. B. eine Pentade zu warm oder zu kalt war, die nächste oder die nächsten zwei oder die folgenden drei auch noch denselben Temperaturcharakter behalten. Hierüber gibt die Tabelle XXXVII Auskunft. (Die Zahlen derselben sind ausgeglichen worden nach der Formel: [A B C) : 3.) Gemäss dem ersten Abschnitte dieser Tabelle ist z. B. der Charakter der vierten Pentade des Februar (15. bis 19., sieh Tabelle XXIII) in 79 unter 100 Fällen auch noch in der folgenden fünften zu erwarten. Dagegen ist die Tendenz zur Fortdauer am schwächsten Anfang Juli, wo 55 Erhaltungen des Temperaturcharakters 45 Wechseln gegenüberstehen. Zwischen diesen Hauptgegensätzen des Beharrungsvermögens sind in der Tabelle secundäre Maxima und Minima deutlich zu erkennen. Die Fortdauer der Anomalie ist für zwei aufeinander folgende Pentaden durchaus gesicherter als der Umschlag, im Sommer weniger als im Winter; dies gilt auch noch für drei Pentaden im Winter und October, jedoch durchaus nicht XXXVII. Wahrscheinlichkeit (°/o) dafür, dass der Temperaturcharakter einer Pentade noch A in der nächstfolgenden, B in den zwei, C in den drei folgenden erhalten bleibe. Pentade i II m IV V VI VII Mittel A. Jänner 54 Ó2 69 73 6.9 70 66 Februar 72 72 76 70 79 74 75 März 74 7i 69 63 6o 57* 66 April 62 Ó2 64 65 67 6q 65* Mai 66* 68 68 70 69 71 69 Juni 72 69 Ó2 60 58 56 63 Tuli 55* 57 58 58 59 61 58* August 62 63 66 66 65 63 04 64 September 67 68 65 65* 67 72 67 October 73 75 78 75 75 73 75 November 69 67 °3 64 61* 66 65* December 73 78 77 B. 71 63 54* 69 Jänner 48 54 54 54 54 56 53 Februar 54 54 57 59 59 54 56 März 5° 45 44 38 33 31* 40* April 33 34 37 43 49 5° 41 Mai 5» 49 45 40* 40 48 46 Juni 49 46 39 39 32 30* 39 Juli 31* 35 35 34 34 35 34* August 36 39 40 42 41 42 43 40 September 46 44 40* 40 45 50 44 October 56 62 63 59 56 50 58 November 44 39 39* 42 44 5i 43* December 57 5« 53 c. 48 43* 44 5> Jänner 37 43 43 43 43 43 42 Februar 43 44 44 42 42 39 42 März . 37 35 28 22 18 17* 2Ó* April !9 21 25 31 34 38 28 Mai 37 35 28 25* 28 32 31 Juni 30 25 23 18 '5 14* 2 I Juli 18 18 18 18 l9 18 18* August . 18 21 26 29 26 25 28 24 September 28 24 21* 25 30 39 28 October 40 50 47 44 40 35 44 November 27 25 25* 29 33 39 30* December 45 44 39 32 2S* 31 36 Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1892 — II. mehr für einen längeren Zeitraum. Die Wahrscheinlichkeit der Fortdauer nimmt mit der Länge der Periode rasch ab (vergi. A, B, C der Tabelle); sehr bemerkenswert aber ist es zu sehen, dass die Maxima und Minima der Neigung zur Wiederkehr derselben Anomalie für kürzere sowie für längere Perioden (zwei bis vier Pentaden nach der Tabelle) auf die gleichen Zeitpunkte des Jahres gebunden sind. Um festzustellen, ob auch die Monate einander in gleicher Weise beeinflussen, wurde die Untersuchung auch auf diese ausgedehnt. Damit verlässlichere Resultate hervorgiengen, wurden sie aus den Beobachtungen nicht allein von Laibach, sondern von mehreren ähnlich gelegenen Stationen der südöstlichen Alpenthäler abgeleitet, und zwar: Laibach 1851 bis 1890, 40 Jahre; Rudolfswert-Gurkfeld 1858—1890, 33 Jahre; Agram 1856 —1885, 30 Jahre; Cilli 1851 —1883, 33 Jahre; Klagenfurt 1851 —1880, 30 Jahre; Saifnitz 1852—1885, 34 J. Es wurde somit das Materiale von 200 Beobachtungsjahren zusammengefasst. Es ergab sich als : XXXVIII. Wahrscheinlichkeit (%) der Fortdauer der Monatsanomalie. Jänner zu Februar Februar zu März März zu April April zu Mai Mai zu Juni Juni _ zu Juli Juli zu August August zu Septemb. September zu October October zu Novemb. November zu Decemb. December zu Jänner Südöstliche Alpenthäler 1853- to 00 00 M 1 200 Beobachtungsj ahre. 61 60 58 46 48 42 51 55 51 66 49 50 * * * * Europa, 1231 Beobachtungsjahre, nach Koppen. 57 63 Ó2 55 56 63 63 58 58 53 58 57 * * Demnach ist das Verhalten der südöstlichen Alpenthäler, wenigstens in dem Zeiträume 1853—1885, ziemlich abweichend von demjenigen, welches W. Koppen für Europa im allgemeinen gefunden hat. Es ist die Tendenz zur Erhaltung des Zeichens der Abweichung von Monat zu Monat in vielen Gegenden Europas fast durchwegs grösser als in unseren Alpenthälern. woselbst in mehreren Monaten die Wahrscheinlichkeitsziffer der Beharrung des Temperaturcharakters unter 50 herabgeht, denn dies bedeutet, dass Wechsel häufiger sind als Erhaltungen. Auch der jährliche Gang der Zahlen ist verschieden. In den südöstlichen Alpenthälern hat die Constanz der Witterung von Monat zu Monat zwei wohlausgeprägte Maxima: zu Ende des Winters und in der Mitte des Herbstes; man behält in 60 — 66 Fällen unter 100 recht, wenn man schliesst: wie der Jänner, so der Februar; wie der Februar, so der März ; wie der October, so der November. Das Hauptminimum der Erhaltungstendenz fällt in die erste Sommerhälfte; da sind Wechsel des Temperaturcharakters der aufeinander folgenden Monate das häufigere Vorkommen, und die relativ grösste Wahrscheinlichkeit hat der Schluss : wenn der Juni zu warm ist, so wird der Juli zu kalt sein, und wenn der Juni zu kalt ist, so wird der Juli zu warm sein ; immerhin hat in 42 unter 100 Fällen der Juli denselben Charakter wie der Juni. Die jährliche Periode der Constanz der Aufeinanderfolge von Monatsanomalien (Tabelle XXXVIII) scheint übereinzustimmen mit derjenigen, welche für zwei bis vier Pentaden (Tabelle XXXVII) abgeleitet wurde. Was hier auf Grund sorgfältiger, zahlenmässiger Beobachtungen erkannt wurde, das hat zum Theil auch die unklar aufgefasste Erfahrung des Volkes ergeben; nämlich, dass das Wetter zu gewissen Zeiten des Jahres ungewöhnlich veränderlich, zu anderen ungewöhnlich beständig ist. So entstand die Bedeutung der sogenannten Lostage. Das sind bekanntlich «solche, nach deren Witterung man diejenige der nächstfolgenden Zeit bestimmt, und zwar meist in dem Sinne, dass letztere mit der Witterung des Lostages übereinstimmen werde». «Die Untersuchungen Eisenlohrs über diesen Gegenstand haben für eine Anzahl solcher Lostage gezeigt, dass, namentlich wenn man die Regel auf den Charakter der ganzen Woche oder dergleichen, in welcher der Lostag liegt, ausdehnt, dieselbe sich als ganz begründet herausstellt.» Unsere Tabellen zeigen, l32 dass in den südöstlichen Alpenthälern eine solche Bestimmung am meisten Sicherheit hat: um das Ende Februar (40Märtyrer, 10. März), Anfangs Juni (Medardus, 8. Juni) und Mitte October. Um zu untersuchen, in welcher Weise der Temperaturcharakter eines noch längeren Zeitraumes, nämlich einer Jahreszeit, mit dem einer vorausgegangenen in gesetzmässigem Zusammenhänge stehe, wurden die Mittelwärmen der Jahreszeiten von Laibach, Rudolfswert-Gurkfeld, Klagenfurt und Saifnitz aus in Summa 135 Beobachtungsjahren bestimmt. Hiebei wurden, wie bei der Untersuchung der Monate, für die Stationen ausserhalb Krains die «Temperaturmittel aus der Periode 1851 —1885» von Hann (Jahrbuch der k. k. Centralanstalt für Meteorologie etc. 1885) zu Grunde gelegt. Es ergab sich als: Wahrscheinlichkeit einer Fortdauer der Temperatur-Anomalie : 0/ /0 vom Winter zum Frühling ... 54 » Frühling » Sommer . . . 52* » Sommer » Herbst .... 69 » Herbst » Winter .... 58 % vom Winter zum Sommer ... 58 » Frühling » Herbst . . . . 63 » Sommer » Winter .... 44 » Herbst » Frühling ... 44 Demnach besteht eine Neigung der Temperaturstörungen, sogar durch zwei aufeinander folgende Jahreszeiten sich zu erhalten. Ungleich sicherer, als bei den anderen Jahreszeiten, lässt sich der Charakter des Herbstes im voraus bestimmen, indem in 63 — 69 Fällen unter ioo der Herbst ebenso zu warm oder zu kalt ist, wie der vorausgegangene Frühling, beziehungsweise der Sommer. Auch zwischen dem Winter und dem nachfolgenden Sommer besteht eine beträchtliche Tendenz zur Gleichheit des Zeichens der Temperatur-Anomalie. Die sehr verbreitete Ansicht, dass ein kalter Winter gewöhnlich durch einen darauf folgenden warmen Sommer und ein kühler Sommer durch einen warmen Winter compensirt werde, widerspricht dem wirklichen Thatbestande. Zu denselben Resultaten gelangten auf Grund langjähriger Beobachtungsreihen Koppen, Hann und Hellmann sowie Eisenlohr. Schliesslich ist noch die Frage zu beantworten, ob und in welcher Art zu warme und zu kalte Jahre aufeinander folgen. Da die Abweichung der Jahrestemperaturen vom Normalstande über weite Gebiete in ziemlich gleichem Sinne und Ausmasse eintritt, so können Stationen eines geographisch und klimatisch zusammengehörigen Gebietes gleichzeitig in die Untersuchung einbezogen und zu einem Gruppenmittel, welches in unserem Falle die südöstlichen Alpenthäler repräsentirt, vereinigt werden. Es wurden folgende Stationen und Jahrgänge gewählt : Agram (1856 — 1890), Rudolfswert (1858—1884), Gurkfeld (1885 —1890), Laibach (1851 — 1890), Cilli (1849 — 1880), Graz (1851 — 1889), Klagenfurt (1848-1890, corrigirt), Saifnitz (1851 — 1887), Sachsenburg (1856—1888). Die Temperaturmittel wurden den Tabellen in Hanns «Temperaturverhältnisse der östlichen Alpenländer» und den «Jahrbüchern der Centralanstalt für Meteorologie in Wien» entnommen. Man findet die Abweichungen der Jahrestemperaturen der bezeichneten Stationsgruppe vom 30jährigen Mittel 1851 —1880 in nachstehender Uebersicht XL angegeben. XL. Südöstliche Alpenthäler. Abweichungen der Jahrestemperatur vom 30jährigen Mittel (1851 — 1880). b beobachtete, a ausgeglichene (je fünfjährige) Gruppenmittei. b a b a b a b a 851 -0*0 O’O 1861 0-3 0*5 00 -1-5 -0*1 1881 -0*7 -o*3 52 0-6 -0*1 62 °‘9 0*1 72 0*9 -o*3 82 °'5 -0-2 53 -o-i -O'I Ó3 i‘4 0*4 73 °’5 -o*3 83 -0*4 -0*1 54 -0*3 CTO 64 — 1*2 °"5 74 -0*4 -0*1 84 -0*2 0*1 55 -0-3 -o*i 65 o*5 0*4 75 -ii -0*3 85 0*2 -0*2 56 -O’I -0-3 66 o*7 0*4 76 -0*5 -0*3 86 0*2 -0-3 57' 0*1 —O’ I 67 o*6 o*7 77 0*1 -°‘5 87 -0*9 -0*4 58 -0-8 -O’I 68 1-3 0*4 78 0*0 -0*3 88 -o*8 -0*5 59 0-8 -0*1 69 o*4 0*0 79 -0*9 -0*3 89 -o*6 60 -07 O" I 70 -1*0 0*0 80 -0*1 -0*2 90 -0*4 Um Gesetzmässigkeiten besser übersehen zu können, wurden die beobachteten Gruppenmittel einer Ausgleichung behufs Ausscheidung zufälliger Einflüsse unterzogen. Jedem Jahre wurde nämlich statt der beobachteten, ihm angehörigen Wärme- abweichung diejenige zugeschrieben, welche sich als arithmetisches Mittel aus dieser, zusammengefasst mit den Abweichungen der zwei vorausgehenden und der zwei nachfolgenden Jahre, ergab. Der erste Blick auf die Tabelle lehrt, dass die Aufeinanderfolge der Jahrestemperaturen nicht eine zufällige ist, sondern dass sowohl zu warme wie auch zu kalte Jahre die Tendenz haben, zu mehreren nacheinander oder gruppenweise aufzutreten. Alsdann bemerkt man, dass die Jahre 1851 —1859 durchschnittlich um einen geringen Betrag zu kalt waren, hierauf folgte ein Decennium beträchtlich erhöhter Temperatur (ca. 0'5 °), seit etwa 1871 aber erscheint die Wärme fast durchwegs unter das Normale herabgedrückt. Ganz deutlich ist eine eigenthümliche wellenartige Schwankung : zuerst ein Ansteigen, bis circa 1867 der höchste Stand der Temperatur erreicht ward, seitdem ein zuerst regelmässiges, alsdann circa 1884 unterbrochenes Absinken der Temperatur. Ob die kälteste Zeit bereits überschritten ist und wir wieder einer warmen Periode entgegengehen, lässt sich aus obigen Daten nicht erkennen. In neuester Zeit beschäftigte sich Prof. E. Brückner mit der Frage der periodischen Klima-Aenderung und fand, dass eine solche von der mittleren Dauer von 35 Jahren bestehe und der ganzen Erde eigen sei. Die einzelnen Perioden pendeln allerdings zwischen 30 und 45 Jahren. Die Amplitude der Wärmeschwankung beträgt rund i° C. [Brückner, Klimaschwankungen 1891, Referat in Met. Ztschr.) Viel geringer ist der Einfluss der räthselhaften 1 ijährigen Sonnenfleckenperiode (Amplitude O'20). 12. Die Veränderlichkeit der Lufttemperatur von Tag zu Tag. Die unregelmässigen Störungen des normalen Ganges der meteorologischen Elemente führen die Volksauffassung zu dem Begriffe von der Veränderlichkeit des Wetters. Um die Veränderlichkeit der Temperatur, als eines hervorragenden Elementes unter den Witterungserscheinungen, in rationeller Weise mathematisch darzustellen, wählt man nach dem Vorgänge von Hann3 als Mass derselben die Grösse der Veränderung von einem Tagesmittel zum anderen. Bildet man die Differenzen der Mitteltemperaturen je zwei aufeinander folgender Tage eines Zeitabschnittes, z. B. eines Monates, und summirt sie ohne Rücksicht auf die Vorzeichen der Differenzen , also ohne zwischen Erwärmung und Erkaltung zu unterscheiden, um schliesslich die erhaltene Summe durch die Zahl der Monatstage zu dividiren, so bedeutet der Quotient die mittlere Veränderung der Temperatur von Tag zu Tag innerhalb jenes Monates oder kurz die mittlere Veränderlichkeit desselben. Die Mittel der Werte für die zwölf Monate geben die Veränderlichkeit des Jahres. Dem periodischen Steigen und Fallen der Temperatur während des Tages wird bei dieser Aufgabe dadurch zur Genüge Rechnung getragen, dass die Tagesmittel für eine und dieselbe Station stets auf die gleichen Beobachtungstermine sich gründen, ebenso müssen behufs Vergleichbarkeit zwischen mehreren Stationen eines Landes die Mittel wenigstens einander sehr nahe stehenden Beobachtungsstunden entnommen sein. Auch das regelmässige Auf- und Niederwogen der Temperatur im Laufe des Jahres hat einen Einfluss auf die Veränderlichkeit, wenn sie in obiger Weise gemessen wird. Derselbe ist jedoch so gering, dass er unbedenklich ausseracht gelassen werden kann. Ebenso können als Tagesmittel die arithmetischen Mittel der drei üblichen Beobachtungen ohneweiters gelten, da die hiedurch begangenen Fehler bei der Bildung der Differenzen verschwinden. 3 Hann, Untersuchungen über die Veränderlichkeit der Tagestemperatur, Sitzungsbericht der Wiener Akademie der Wissenschaften, 71. Band, 1875. Der Verfasser erhielt erst nach Vollendung dieses Capiteis (Novbr. 1890) Kenntnis von Hanns neuem Werke: Veränderlichkeit der Temperatur in Oesterreich, Denkschrift der Akademie in Wien 1891. Von den krainischen Stationen erschienen darin Laibach mit zehnjährigen und Rudolfswert mit fünfjährigen Werten. Diese überaus lehrreiche Abhandlung konnte leider nicht mehr benutzt werden. Nur die Angaben für Triest wurden ihr entlehnt. Nach den auseinandergesetzten Grundsätzen wurden zunächst die Normalwerte der Veränderlichkeit für die Monate und das Jahr aus der 25jährigen Beobachtungsreihe 1861 — 1885 für Laibach gebildet. Von Krainburg, Stein, Gottschee und Rudolfswert wurden 10jährige Mittel abgeleitet und auf die obige Reihe Laibachs reducirt. Für die übrigen Stationen wurden weniger Jahre verwendet, doch wurden die Resultate, wenn nur thunlich, durch correspondirende, ausgeglichene Differenzen auf eine der mehrjährigen Stationen und so indirect auf die 25jährigen Normalwerte Laibachs reducirt, um sie dadurch gesicherter und vergleichbarer zu machen. Da den Zahlenwerten für die einzelnen Monate und Jahre nicht nur eine theoretische, sondern auch eine praktische Bedeutung innewohnt, so sind dieselben für Laibach und Gottschee in der nachfolgenden Tabelle XLI mitgetheilt. Die in angegebener Weise erhaltenen Resultate für die meisten krainischen und einige benachbarte Stationen bietet Tabelle XLII. Wien, Pest und Mailand sind des Vergleiches halber beigegeben. Gemäss Hanns grundlegenden Untersuchungen ist auf der östlichen Halbkugel die grösste Veränderlichkeit mit etwa 30 in Westsibirien zu finden, von dort aus nimmt sie nach allen Richtungen hin ab, aber durchaus nicht in einfachem Verhältnis zur Entfernung von dieser Maximalregion. Die geringste Veränderlichkeit in Europa ist am Mittelmeere (Neapel i°) etablirt. Centraleuropa gehört demnach mit etwa 1 • 80 schon zu den günstig gelegenen Territorien. Aber auch hier finden sich zwischen verschiedenen Ländergebieten und in wechselnden topographischen Lagen bedeutende Unterschiede. In Norddeutschland nimmt, wie es Kremser (Abhandlungen des k. preussischen meteor. Institutes, I. Band, 1. Heft, 1888) gezeigt hat, die Veränderlichkeit vom Meere in den Continent hinein zu und desgleichen mit der Erhebung über den Meeresspiegel, oder richtiger mit der stärkeren verticalen Gliederung des Landes. Auf dem Wege von dem völlig maritim gelegenen Helgoland (i‘i°) wächst die Veränderlichkeit bis zur Schnee- XLI. Monat- und Jahresmittel der Veränderlichkeit der Temperatur. II Dec- Jänn. Febr. März J April Mai Juni Juli Aug. Sept, Oct. Nov, |j Jahr Laibach. 1861 1-7 2 * 2 1-8 ‘•3 1 • 8 i-g I’4 I • I 1-6 I • I 1 ■ 5 3' i 1-71 62 ‘•9 2'4 1-7 i'5 I • 6 1-5 ‘d 1'9 1-6 ■'3 «•5 I • 2 i ■ 62 63 2-3 1'5 1 '4 1-5 1-3 1 ' 5 1-5 i ' 7 1'3 1'3 1'5 i ■ 6 1'53 64 I • 2 2-8 2 • O 1-7 1-6 2 * I 1-8 I '4 1-8 I • Ó 1 '4 1'9 1-78 65 1-8 2'3 2 • I 1-8 i '3 i‘3 1 '9 1'3 t-8 1'3 I '7 I '4 1-67 66 1 ' 7 1-8 2-4 13 i -6 ' '7 1'4 1'3 I '4 I • 2 i '3 2-3 I • Ó2 67 2-8 2-5 1-5 2 • 2 2 • i 1'9 I '4 1'5 °'9 1 ' 5 i '4 2-4 i -84 68 2-3 2 • 2 1-6 i’5 13 0'9 I * 2 I • 2 1 -O I • I 1-7 t-8 i '48 69 I • 2 2- I 1-4 1 ‘4 i ‘6 1-7 1'9 I *o i *6 1 "3 1 ‘9 2 ‘ 3 i -62 70 2-7 1-8 2 • I i’5 i • 6 i *6 t-8 1'3 i • 2 i -6 i • 6 1'7 1-71 71 2 • 2 2 • I 2 * I 1-8 1-6 1-6 1 '9 2*2 I '4 I '4 I '4 I * 2 1-74 72 1-5 1-8 I • 2 1-8 I '4 I *2 1-7 i '3 I • Ó i '4 I • I 1-8 >•48 73 2*2 1-8 I • 6 i '3 1-7 1-5 i ' 8 1-6 I '4 1'3 I ‘ 2 1'7 1 ' 59 74 2*6 1'4 2 • I 1-8 i'3 1-6 1-8 1 '4 I * 2 I * I i '3 1-7 t -6i 75 2-4 3-1 2*2 i -6 t-8 1 ‘9 I -O I *2 1'3 1-7 1'5 2 • I 1-82 76 23 2-9 1-8 V9 1-7 2-4 I ' Ó I 1 2 1-6 1-6 1'3 2 ’ I 1-87 ,77 29 I ‘ I 2 ' I 1-8 ■'5 i * 6 I • 2 1'5 •'5 2 * I 1'4 2-0 i '73 78 2-5 2-8 I ‘ 2 2 O i *6 t-8 1-5 1'3 1'3 >3 i '7 1-8 1'73 79 33 1'9 1-4 1-7 I Ó 1-8 1-5 2'3 1'3 1'3 1-7 2- I i'S-3 8O 2'2 2'7 2* I 2*0 i • i J'9 1 ' 5 1 ’ 9 I * 2 °'9 2 • 6 2-0 1-84 81 1 ‘4 3-3 2-3 2-5 1-8 1 9 1 ■ 4 1-6 1-6 I -O 1 ' 5 i 8 i • 84 82 «'9 1 '4 1-4 1-3 I ’ 2 1-8 1-6 i • 6 t-8 I • 2 1'7 i '9 1 '57 83 I Ò 2*0 1'5 1'9 1-7 1-6 1'3 1-6 I * 2 I • I 1'3 1-8 1'55 84 2 • 8 2-7 1'9 i'3 I • I 2 • I ■ 4 i ' 7 I • 2 I ‘ O i ' 7 2-0 I '74 85 3'3 2 • I 1'9 2'2 I • 2 1-8 1 9 >'5 I • 2 «•3 i '7 i '3 ■'78 Mittel 2 • I9 2 19 179 1-71 1-52 I • 7O ' '54 150 i '40 1-32 1 54 1-88 i ■ 69 Gottschee. 1876 3'1 2'9 2'4 2-0 1 '9 2'4 i '4 1-6 1-6 17 i'5 2-8 I2 09 77 2'9 I • 2 3'1 29 1-8 i ' 7 2'3 «'9 !'9 2'4 (t-8) 2-0 213 78 2 " 9 39 2 • Ó 2-5 1-7 2-0 1-6 2*0 1'4 1'5 2 ' I 2 • I 217 79 4'° 3'3 1-7 2-0 ■;9 ■'5 2 • I 2-8 1-8 • '7 1 9 2 5 2 • 25 80 2-8 2'5 2-4 25 1 '4 2'2 1'7 1-6 i '7 I O 3° 1'9 2-09 81 2* I 3'7 2 • 2 32 2‘ I 2 • 2 2'0 t-8 1'9 t-8 2 • O > " 7 2-30 82 2 • 6 i-8 2 ‘ I i • Ó 1-6 15 2 • I 0'9) 1'9 1 ‘9 2 ‘ I 2'4 i -94 83 2 • 2 2'3 2 * O 2 • 8 «‘9 t-8 i'7 i ' 7 i ‘ 7 1'5 1 ' 7 2 O >'97 84 3'0 31 2’5 2-8 J '4 2 'O I 4 2 ' O 1'5 2 • I 2 • 2 ,2'5 219 85 3'9 2 • I 23 2'3 1-8 2-3 2'3 1 7 1 ■ 5 2 0 2'2 1-8 2 ■ 16 Mittel 2'95I2 68 2 33 2 46 1-75 196 1-86 I 9O i-69 i - 76 2 05 2-17 2' 13 XLII. Mittlere Veränderlichkeit der Temperatur von einem Tage zum anderen. Dec.|jän. j Feb. |März|Apr. | Mai |juni | Juli |Aug.jSept.| Oct. |Nov.|| Jahr Cel s iu's grade I. Klagenfurt . . 2*1 I 2-17 175 i 64 i'54 1-89 1-92 '79 '•37 1-37 '•37 ■'45 I7O 2. Kronau .... 1-79 i '81 ''35 1-61 1'57 1*92 177 1*02 '"49 1-26 1-32 '•59 i '59 3. Woch.-Feistritz . 2-09 196 I4O 1-36 1*20 1-50 1-37 r29 I '22 ''J9 I'42 r89 ''49 4. Veldes .... 1-63 1-69 1'53 '79 '•47 170 ''49 1-40 I'29 118 1*28 '•45 1-48 5. St. Katharina . 2‘OI 203 170 183 '74 2-05 1-82 1-69 '•5' '■43 i-6i 1-88 178 6. Krainburg . . >'99 2-01 1-65 i-6i '•47 172 '*57 1-52 '•39 1*26 1*42 1-69 i-6i 7. Stein 2' I I 2*09 171 1-66 '■5' 1-66 1-48 '•43 '•34 1*27 1-49 1*82 163 8. Laibach .... 2*19 2" 19 179 171 '52 170 '•54 1-50 1-40 1-32 '■54 rS8 1-69 9. Hötitsch . . . 1-86 1-86 ''54 00 IO 1-38 1-56 I4O 1-34 I24 I ‘20 1-40 1-63 i'5° 10. Gurkfeld . . . 2-03 2-01 1-83 i-8i 172 1*82 173 '•55 i'5i 1-44 '•55 1-68 173 11. Rudolfswert . 2-20 221 184 1-82 1-63 i‘8o i-6i 1-52 '•4' ''35 I'6l ''94 175 12. Gradatz-Tschern. 2-08 2-27 196 i’95 1-66 '•83 1-64 ‘•53 1*40 1*22 1-42 '73 171 13. Gottschee . . . 2'59 272 2'34 2'23 '•85 196 179 1-82 175 I72 '"94 2-28 2-o8 14. St. Magdalena. 2*10 1-90 2*00 ''99 2*04 176 1-69 '•83 1-64 179 1-47 2'00 '■85 15. Idria 2*12 2-00 i'5° i'3° ''3° i*6o i-6o 1*10 1-50 I '20 I'40 170 ''53 16. Adelsberg. . . 1-95 1-90 ''95 1-86 I7O 174 1*42 '•65 1-47 i "77 I'40 I72 171 17. Bazovica . . . '7' 1-68 1-56 '75 i-6i 170 '•65 1*42 1-52 1-47 '■59 I72 1Ó3 18. Triest 1-39 I'44 1-32 I '44 '•32 ''43 '■4' 1-26 1-36 I '2 I I '20 i-4o '•36 19. Mailand .... ''5 1-3 i‘3 1-2 '•4 '•4 i_5 ''4 1*2 II II I ‘2 '•3 20. Wien 2-0 21 2-0 1-8 '9 1-8 i'9 i'9 i'8 17 '•5 1-8 «'9 21. Pest 22 2'2 r9 22 1-8 2-1 i'9 2-1 1-8 17 1-6 * 1-6 ''9 Anmerkungen. I. Klagenfurt 10 J„ 1871-80. — 2. Kronau I J., redu-cirt nach Krainburg. — 3. Woch.-Feistritz 1 J. 9 M., red. n. Krainburg. — 4. Veldes 5 J., 1875-81, red. n. Krainburg. — 5. St. Katharina 2 J. 2 M., red. n. Krainb. — 6. Krainburg 10 J., Sept. 187 t bis Aug. 1881, red. n. Laibach. — 7. Stein 10 J., 1871-80, red. n. Laibach. — 8. Laibach 25 J., 1861-85. — 9. Hötitsch 5 J., 1883-87, red. n. Laibach; seit 1886 Sommerhalbjahr Laibachs nicht verwendbar. —• 10. Gurkfeld 6 J., 1885-90, Oct. bis März, red. n. Laibach; die anderen 3 Jahre n. Hötitsch. — 11. Rudolfswert 10 J., 1861-70, red. n.Laibach. — 12. Gradatz-Tsehernembl 5 J. 1 Gradatz 1872-76, red. n. Laibach; Tschernembl Oct. bis April 1883-87, red. n. Laibach und Gottschee. — 13. Gottschee IO J., 1876-85, red. n, Laibach. — 14. St. Magdalena 7 J., 1S54-60; Mai bis Oct. unsicher wegen Strahlung. — 15. Idria 1 J. 9 M., Sept. bis März red. n, Laibach. — 16. Adeisberg 3-8 J. — 17* Bazovica 3 J., 1S85-87, red. n. Triest. — 18.Triest 4 J., 1884-87, Differenz. 24 stünd. Tagesmittel des Thermographen, u. 10 J., 1871-80, n. Hann. — 19. Mailand 10 J., n. Hann. — 20. Wien desgleichen. — 21. Pest 10 J., n. Hegyfoky. koppe des Riesengebirges (=2'4°) auf einen Wert an, der an sibirische Verhältnisse erinnert (Irkutsk = 2 • 5 °). Durchmustert man die Jahresmittelwerte unserer Tabelle XLII, so erkennt man bald, dass auf dem durch sie vertretenen Gebiete im allgemeinen dieselben principiellen Momente massgebend sind, wie sie von Hann und Kremser anderweitig erkannt wurden. Die geringste Veränderlichkeit treffen wir auch hier am Meeresstrande an, indem sie in Triest einen mittleren Wert von i ’36° erreicht. Im Vergleiche zu Helgoland oder Neapel ist das ein immerhin beträchtlicher Wert. Er weist auf einen bedeutenden Einfluss von Seite des Hinterlandes hin. Die Stationen Bazovica (1'63 °), Adelsberg (1 "j\ °) und St. Magdalena (1'85 °) weisen die Zunahme der Veränderlichkeit mit der Entfernung vom Meere in horizontaler und verticaler Richtung in ausgezeichneter Weise nach. Die grösste Variabilität der Temperatur von einem Tage zum anderen hat von allen angeführten Orten Gottschee (2 • 08 °), sie kommt gleich derjenigen auf der baierischen Hochebene (2 • 1 °) und nahe dem Werte von Warschau (2'O0). Selbst in den niedrigsten, jedoch vom Meere durch die Karstmauer getrennten Theilen Unter-krains (Gradatz, Rudolfswert, Gurkfeld) finden wir eine Veränderlichkeit ( i ' 7 °), wie sie Adelsberg in viel bedeutenderer Höhe zukommt. Anderseits überrascht der relativ geringe Wert derselben Grösse (i-6°) für Stein und Krainburg in Oberkrain, die durch das noch continentaler gelegene Klagen-furt (i’7°) nur bestätigt wird. Weniger sicher bestimmt sind Idria, Kronau, Wocheiner-Feistritz und Veldes, theils wegen zu kurzer Beobachtungsreihe, theils wegen vielleicht ungünstiger Exposition des Thermometers. Nicht zu bezweifeln ist die auffallend geringe Veränderlichkeit von Hötitsch ( 1 ■ 5 °). Der Veldeser See wirkt jedenfalls auf die Wärme-Aenderungen seiner nächsten Umgebung mildernd ein. Für alle diese Orte ist unverkennbar der Schutz, welchen ein hohes Gebirge auf die in dasselbe eingefurchten schmalen Thäler ausübt. In ihnen findet zwar, zumal wenn sie ein beträchtliches Gefälle haben, ein ständiger Luftaustausch statt, doch ist er mehr von localem Charakter. Vorüberziehende umfangreichere Depressionen setzen die Luft geschützter Gebirgsthäler nicht so leicht in Bewegung, letztere sind daher dem raschen Anpralle von Winden entgegengesetzten Temperaturcharakters weniger ausgesetzt. Unterkrain besitzt eine freiere Lage und ist überdies ganz nahe der Zugsstrasse jener Depressionen, welche von der Adria ostwärts ziehen. Die vermittelnde Position von Laibach ist durch einen entsprechenden Wert der durchschnittlichen Variabilität gekennzeichnet (Krainburg = i ’63°, Laibach — 1 69°, Rudolfswert = i -75 °). Das arithmetische Mittel der Jahreswerte der Veränderlichkeit sämmtlicher krainischer Stationen obiger Tabelle ist 1'7°, also kleiner als das Mittel, welches für Centraleuropa von Kremser mit 1 ■ 8 °, von Hann mit 1 ■ 9 u angegeben wird. Es darf nicht übersehen werden, dass die Aenderungen der Temperatur auf den Organismus verschieden einwirken, je nachdem die Luft relativ feucht oder trocken ist. Bei hoher Feuchtigkeit wird eine geringe Abkühlung stark empfunden und schadet; in trockener Luft aber wirkt sie weder auf das Gefühl, noch wird sie von üblen Folgen begleitet. (G.v. Liebig.) Die kleinere Veränderlichkeit in Laibach ist bei der grösseren mittleren Feuchtigkeit (83 0/0) vielleicht ungünstiger, als die etwas grössere in Wien ( 1 • 9 °) bei geringerer Feuchtigkeit (72 °/0) und höherer Temperatur. Es ist klar, dass der hygienische Einfluss der Temperaturveränderlichkeit sich in erster Reihe auf die Zahl und Art der Erkrankungen geltend machen wird. Man wird jedoch überrascht, indem Kremser für die Provinzen des preussischen Staates findet, dass sich derselbe sogar auf die Sterblichkeit erstreckt. Durch Vergleich der Ergebnisse der amtlichen Sterbestatistik für den Zeitraum von 1872—1881 mit der gleichzeitigen Temperaturveränderlichkeit zeigt sich als unmittelbar abzulesendes, zahlenmässig festgestelltes Resultat, dass, «je grösser die Veränderlichkeit der Temperatur ist, desto grösser ist auch die Sterblichkeit in den verschiedenen preussischen Provinzen». Ob diese fast paradox scheinende Beziehung auch in Krain besteht, hat eine Prüfung von Seite der berufenen’ärztlichen Kreise zu entscheiden. Unsere Untersuchung bietet in den mitgetheilten Tabellen ein hinlängliches Material dazu. Die Veränderlichkeit der Temperatur ist nicht im ganzen Jahre dieselbe, sondern sie hat einen ausgeprägten jährlichen Gang. — Das Maximum fällt auf den Winter, und zwar ziemlich gleichmässig auf December und Jänner, der absolute Wert schwankt zwischen 1-7° (Veldes), 1-9° (Hö-titsch, Adelsberg, St. Magdalena) und 2'7° (Gottschee). Die geringsten Wärme-Aenderungen im Laufe des Jahres kommen im September vor und schwanken zwischen 1 '2° (Veldes, Hötitsch) und 1'80 (Gottschee , Adelsberg, St. Magdalena). Nach Hann ist in Mitteleuropa der Jänner der veränderlichste Monat, in Norddeutschland nach Kremser der December, hier fällt auch das absolute Minimum auf September, in Mitteleuropa im allgemeinen auf October. — Sehr bemerkenswert ist das secundäre Minimum der Veränderlichkeit im April in Europa und Asien und demgemäss auch im Gebiete unserer Tabelle. Die sprichwörtliche Veränderlichkeit des April kann sich also, wie Hami es bemerkt, nicht auf die Temperatur beziehen. Hierauf folgt überall eine rasche Steigerung der Variabilität, so dass ein secundäres Maximum im Mai oder Juni sich einstellt. So ist es auch in Krain, woselbst es auf den Monat Mai fällt. Dann sinkt die Veränderlichkeit bis September und ist bereits im November nahe der winterlichen Höhe. Vereinigt man die Monate zu Jahreszeiten, so gehört deshalb das Minimum zumeist dem Sommer an. Bemerkenswert ist es, dass an hochgelegenen Orten das Maximum des Mai demjenigen des Winters gar nicht nachsteht. Es ist erklärlich, dass zur Zeit, wo in den Niederungen bereits der Frühling eingezogen ist, während die Höhen noch die winterliche Hülle besitzen, die Disposition zu grossen Temperaturschwankungen eine gesteigerte wird. Am grössten muss dieselbe in Thalbecken im Winter sein, da sie einerseits von warmen Luftströmungen leichter erreicht werden, anderseits aber der Sitz extremer Winterkälte sind. In den Höhen treffen zu dieser Zeit kaum bedeutendere Gegensätze zusammen, wie später im Friihlinge. Eigenthümlich ist es, dass der Februar durchwegs durch seinen Wert der Veränderlichkeit viel mehr dem nachfolgenden als dem vorausgehenden Monat sich nähert. Nicht selten entfällt sogar ein drittes Minimum auf Februar mit im März nachfolgenden Maximum. Es ist klar, dass, sofern eine natürliche Beziehung zwischen der Temperaturveränderlichkeit und der Mortalität vorhanden ist, auch in Bezug auf den jährlichen Verlauf eine Uebereinstimmung sich zeigen muss. Dieselbe besteht in der That, wie Kremser 1. c. es für Preussen gefunden hat. Es gibt sich ein völliger Parallelismus der beiderlei Erscheinungen kund, wenn man beachtet, dass der tödliche Einfluss der Temperaturveränderlichkeit nicht sofort, sondern im Mittel nach zwei Monaten sich geltend macht. Die gleiche Uebereinstimmung konnte Reissenberger bezüglich Hermannstadts (Die klimatischen Verhältnisse von Hermannstadt, Archiv für sieben-bürgische Landeskunde, 22. Band) erkennen und sie sogar hinsichtlich einzelner ungewöhnlicher Vorkommnisse durchführen. Es ergab sich als Schlussfacit der Prüfung, «dass die Veränderlichkeit der Temperatur in der kälteren Jahreshälfte allerdings einen hervorragenden, vielleicht sogar dominirenden Einfluss auf die Sterblichkeit und Morbilität habe, in der wärmeren dagegen gegenüber anderen Ursachen beide nur wenig beeinflusse». Behufs näherer Charakteristik der Temperaturveränder-lichkeit sollen noch die Fragen beantwortet werden, welchen Schwankungen die Monatmittel derselben unterliegen, ferner welcher Grad von Sicherheit den oben mitgetheilten Durchschnittsgrössen zukommt, sowie ob und welchen Wert die Reduction auf dieselbe Beobachtungsperiode besitzt. Zur Beantwortung der ersten Frage sind in der nachfolgenden Tabelle XLIII die durchschnittlichen Schwankungen der Monat- und Jahresmittel der Temperaturveränderlichkeit mitgetheilt, und zwar für Laibach gemäss einer 25jährigen, für Krainburg, Stein, Rudolfswert und Gottschee gemäss je iojähriger Beobachtungsreihen. Den wahrscheinlichen Fehler der aus diesen abgeleiteten Mittel gibt die zweite Hälfte der nämlichen Tabelle an. XLIII. Mittlere Abweichung A und wahrscheinlicher Fehler B der Monat- und Jahresmittel der Temperaturveränderlichkeit. °C. Dec. Jän. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Jahr Laibach 25 J. . 10-48 0-45 0-30 0-20 A. 0-21 0-23 0*21 0-24 0*20 o-i8 0'20 0*29 0*10 Krainburg 10 J. 0-39 0-51 0-32 0-29 O'IÒ 0-29 0-30 0*20 0-15 0*22 0*24 OI9 o-o 7 Stein 10 J. . . 0-37 0-56 0-29 0-30 0*20 0*27 0-17 O'IÒ 0*21 0*22 0*29 0*21 0*07 Rudolfswert 10 J. 0-37 0-44 0-28 0-I9 0-30 0-32 0-23 0*2 I 016 0-13 0-13 o'4Ò 0*10 Gottschee 10 J. 0-45 0-7I 0-29 0*40 0‘I7 0'2Ò 0-30 0*22 0-15 0'28 0*27 0-31 0*09 B. Laibach 0*09 0-08 0*05 0-04 0-03 0*04 0-03 0*04 0-03 0*03 0-03 0-05 0*017 Krainburg . . . 0*11 0-14 0*09 o-o8 0-04 o’o8 008 0-05 0*04 O'OÒ C07 0*05 0*019 Stein 0*10 0-15 o’o8 o'o8 0-05 0-07 0*05 0*04 o-oò O'OÒ o-o8 o'oó OOI9 Rudolfswert . . 010 012 o-o8 0-05 o'o8 0-09 O'OÒ O'OÒ 0*04 0-03 0-03 012 0*027 Gottschee .... er 12 0*19 0-08 0*11 0*05 0*07 o-o8 0-08 0*04 0'o8 0*07 o-o8 0*024 Die Zahlen der vorstehenden Uebersicht verbürgen zunächst die Thatsache, dass die mittlere Anomalie der Veränderlichkeit der Temperatur wesentlich geringer ist als die der Monatmittel der letzteren selbst. Zehn Jahrgänge genügen, um das Jahresmittel der Veränderlichkeit bis auf einen wahrscheinlichen Fehler von 0'02 bis crc>30 genau zu erhalten, sowie dass selbst die Mittel der meisten Monate nur mehr mit einem Fehler von weniger als + er 1 0 behaftet erscheinen. Anderseits wird durch eine zweiundeinhalbmal so grosse Zahl von Jahrgängen für die Genauigkeit der resultirenden Mittel- werte nur wenig gewonnen. Ferner hat die mittlere Abweichung der Durchschnittswerte der Temperaturveränderlichkeit denselben jährlichen Gang wie die letztere selbst; je grösser die mittlere Variabilität eines Monates ist, in desto weiteren Grenzen schwankt sie auch, und umgekehrt. So erreichte innerhalb der 25 Jahre 1861—1885 die Veränderlichkeit der Temperatur von Tag zu Tag in Laibach während des Decembers und Jänners dreimal den durchschnittlichen Wert von 3 -3° (vergi. Tabelle XLI), war demnach grösser wie im normalen Wintermittel von Petersburg (3 - 2 °) in einer Nordbreite von 590 56' und kaum geringer wie im Winter von Irkutsk (3‘4°) in 52 0 17' n. B. und 1040 17' ö. L. von Greenwich, nahe der sibirischen Maximalregion der Veränderlichkeit. In eben denselben Monaten kann die Tagestemperatur Laibachs, wie es Mittelwerte von 1 • 1 bis 1 ■ 20 beweisen, gleichmässiger sich bewegen als im September, dem durchschnittlich beständigsten Monate. Die Veränderlichkeit dieses letzteren schwankt in viel engeren Grenzen, meist zwischen O'g und 1 '6°, einmal wurde I ‘7°, ein andermal sogar 2-1° erreicht (J. 1877). Die secundären Wendepunkte der mittleren Veränderlichkeitscurve, April und Mai, spiegeln sich in den Verhältnissen der durchschnittlichen Anomalie gleichfalls wieder; ihre Variabilität schwankt zwischen I I und 2*1°, beziehungsweise O'g und 2-4°. Es ist kaum nöthig zu bemerken, dass die Grösse des wahrscheinlichen Fehlers der Mittelwerte der Variabilität denselben jährlichen Gang hat wie die Anomalie. Je beträchtlicher der Mittelwert selbst, desto beträchtlicher auch dessen wahrscheinlicher Fehler und umgekehrt. Dies gilt nicht nur für verschiedene Zeitabschnitte derselben Station, sondern auch für den gleichen Zeitraum verschiedener Stationen. Deshalb finden wir auch bezüglich der in Rede stehenden Zahlenwerte Gottschee an letzter Stelle unter den angeführten Orten. Bildet man behufs Reduction auf eine Normalstation die Differenzen zwischen den einzelnen Monatmitteln der Veränderlichkeit der behandelten Orte gegenüber jener — in unserem Falle also gegen Laibach —, so haben diese Differenzen durchschnittlich eine geringere mittlere Abweichung als jene Mittel selbst. Dies weist folgende Uebersicht XLIV nach, in welcher die Differenzen Krainburg-Laibach, Stein-Laibach, Rudolfswert-Laibach, da sie ziemlich gleichartig sind, für jeden Monat und das Jahr in je einen Wert vereinigt wurden. In gleicher Weise wurde die mittlere Anomalie der Differenzen XLIV. Dec. Jän. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Jahr Mittlere Anomalie der Veränderlichkeit. Krainburg | Stein 1 ' ' ' Rudolfswert J 0-38 050 0-31 0*20 0-22 0'2g 0*23 OT9 0-17 0*l8jo*22jo*29 0*08 Mittlere Anomalie der Differenzen gegen Laibach. o*i8 o*i8 0*12 0*19 o-i 6 o‘i4 0*17 o-i 7 0*15 o'i8 o'i4 C17 o*oó Unterschied . . . 0’20 0*32 019 0*07 o*o 6 0*15 o'oö 0'02 0'02 O'OO 008 0*11 0*02 W; ihrsc hein lieh« :r F ehlei dir ectei Mi ttelw '•erte Krainburg | Stein > 10 J. 0*10 o*i 3 0*08 0-07 0*06 0*08 O'OÖ 0*05 O'OTO-O? 000 0*07 0'022 Rudolfswert J * * Gottschee io J. . 0-12 0-19 0*08 0*1 I 0*05 0*07 0*08 O'OÖ O'O4!0'O7 007 0*08 0'024 Laibach 25 J. . 0-09 0*08 C05 0-04 0*03 0*04 0*03 0-04 * 1 0*030*03 0*03 0'05 0'017 * * der Monat- und Jahresmittel der Veränderlichkeit gegen Laibach dargestellt. Man sieht, dass die Differenzen correspondirender iojähriger Mittel fast durchaus weniger schwankend sind als die Mittel selbst. Da sie einen gleichartigen jährlichen Gang haben wie diese Mittel, so können diese mit Hilfe der Differenzen mit um so grösserer Genauigkeit bestimmt werden, mit je grösserer Genauigkeit die Mittel der Veränderlichkeit selbst direct zu erhalten sind. Der wahrscheinliche Fehler iojähriger directer Monatmittel der Veränderlichkeit der Temperatur von Tag zu Tag schwankt für die Stationsgi uppe Krainburg-Stein - Rudolfs wert zwischen 0040 (August) und 0-13° (Jänner), für die 25jährigen Mittel Laibachs zwischen 0'03° (August, September, October) und o-09° (December, Jänner); der Fehler der reducirten Mittel obiger Stationsgruppe Mittheilungen des Musealvereines für Krain 1892 — II. 10 ist dagegen ziemlich gleichmässig für alle Monate auf 0 04" C herabgedrückt. Während durchschnittlich fünf bis sechs, für Jänner dreimal so viel Jahre noting sind, um die Monatmittel der Veränderlichkeit auf directem Wege bis auf O'i0 genau zu erhalten, werden dieselben mittelst der Methode correspon-dirender Differenzen gegen Laibach mit gleichem Genauigkeitsgrade für alle Monate aus nur zwei Jahrgängen erhalten. Für Gottschee ist der Vortheil unwesentlich kleiner. Für eine Prüfung, inwieweit diese Reductionsweise unter anderen Verhältnissen der Lage und Entfernung der Stationen mit Vortheil anwendbar ist, bietet das Beobachtungsnetz Krains nicht das genügende Materiale. Ihr Nutzen ist jedenfalls nicht so hoch zu schätzen, wie bei der Ableitung der Temperaturmittel selbst. Ihre Berechtigung an und für sich beweist, dass wohl im ganzen Lande Krain die Temperaturwechsel von Tag zu Tag im allgemeinen gleichartig sich vollziehen; die topographische Lage eines Ortes hat nur auf die Grösse derselben einigen Einfluss, sowie sie auch deren Eintritt etwas verzögern oder befördern kann. Dies lehren am besten die Grundtabellen, welche zum Studium der Temperaturänderungen von Tag zu Tag für die einzelnen Stationen nach deren Originalaufzeichnungen entworfen wurden, aber wegen ihres bedeutenden Umfanges hier nicht abgedruckt werden können. Bei vergleichender Betrachtung derselben können sogar auf grösseren Beobachtungsfehlern beruhende Einzeldifferenzen erkannt und durch wahrscheinlichere ersetzt werden. Die nachfolgende detaillirte Untersuchung wird dieses Resultat nur bestärken. Vor Beginn derselben suchen wir noch die Frage zu beantworten, ob die Temperatur in relativ zu warmen oder in den zu kalten Monaten veränderlicher sei. Vereinigt man die Veränderlichkeit von je zwei kältesten December-, Jänner-und P'ebruarmonaten der 25jährigen Reihe i86[ —1885 von Laibach, so zeigt sich als deren mittlere Variabilität 2'6°; vollführt man das gleiche mit sechs wärmsten Wintermonaten der gleichen Periode, so erhält man den Wert 1 '6°; demnach ist die Veränderlichkeit zu kalter Monate im Winter grösser als diejenige übermässig warmer Monate. Dies gilt von allen übrigen Jahreszeiten, wie die folgende Tabelle XLV es zeigt. XLV. Mittlere Veränderlichkeit. Laibach. 6 kälteste ó wärmste Monate Winter 2-6 1-6 Frühling 1-8 1 '4 Sommer 1-7 1'4 Herbst 1-8 I ' 4 Ebenso fand Hann für Wien und einen sehr weiten Umkreis, dass in jeder Jahreszeit zu kalte Monate eine grössere Veränderlichkeit haben als zu warme. Die eingehende Darstellung des Gegenstandes hat von den abstracten Mittelwerten, die, wie sich später zeigen wird, allerdings nicht nur die erste Orientirung unterstützen, zu deren reellen Componenten, den einzelnen Temperaturwechseln, überzugehen. Letztere sind es ja, welche auf die Organismen viel unmittelbarer einwirken. Es ist nicht gleichgiltig, ob die Mittelwerte der Temperaturänderungen sich aus zahlreichen kleinen Beträgen zusammensetzen oder durch abwechselnd gleichmässigen Verlauf und grosse Sprünge u. s. w. Besonders ist es das Vorkommen und die Häufigkeit beträchtlicher Schwankungen, nach denen vom ärztlichen Standpunkte das Klima beurtheilt wird. Daher theilen wir nach dem Vorgänge Hanns in den folgenden Tabellen XLVI a, b und c die Häufigkeit der Temperaturänderungen von bestimmter Grösse, geordnet nach Intervallen von 2 °, mit. Die hier angegebenen Werte bedeuten die durchschnittliche Anzahl solcher Tage in den einzelnen Monaten und im Jahre, welche Temperatur Wechsel von O — 2°, 2'1 — 40, 4- i — 6° u. s. w. aufweisen. XLVI. Häufigkeit einer Temperaturänderung von bestimmter Grösse. Celsiusgrade Dec. Jän. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. j Jahr Klagenfurt 10 Jahre, 1871 — 1880 O— 2 19-5 176 i9-i 22*0 22*4 19-4 197 21*9 24*2 247 24*2 22'Sl 256-0 2‘ I — 4 6-7 8-7 6-8 71 6-2 8-8 8-1 6-4 5'2 4-2 57 S'8 797 4-1—6 2-9 3’3 2*2 1 '4 0-8 2*1 2*1 1-9 1-3 °'9 o*8 J‘4 21*1 6-1—8 i'3 I I 0*2 0-4 0*2 o*6 0-3 0-3 0*2 o'3 O* I 0*2 5'2 8-1 —10 0-4 0*2 — 0*1 04 — Ol °'5 — 0*1 0*1 0*1 20 IO*I—12 0*2 — — — — — 0*1 — O* I — 0*1 — o-S 12*1 — 14 0*1 — — — 0*1 — — — — — — 0*2 Veldes 5 Jahre, 1875 -1881. O—2 19-6 20*0 22*0 208 23-0 20*2 23'4 22*4 25-6 23-9 24*0 21-8 2667 2*1 4 6-6 7-2 4'4 7 2 0*0 8-6 5-2 7-6 4-8 3-8 5'6 6-4 73'4 4-1—6 3-6 3'4 l'4 2*0 0-8 1*0 1*2 o*6 o*6 2*0 1*0 1-6 19*2 6-1—8 1*0 0-4 — 0-8 0-4 1*2 — 0*2 — °'4 0 2 0*2 48 8-1 —10 0*2 0*2 °'4 0*2 — — — 0*2 — — — — 1*2 IO*I —12 0 2 — 0*2 Krainburg 10 Jahre , 1871 — 1881 0 — 2 18-7 19-4 21*2 21-8 22-8 21-5 20*9 22' 5 23'5 230 247 21-4 261-4 2-1—4 6-9 7'i 5-2 6-9 S-6 7‘3 7-6 6-9 61 S'4 S'4 6-s 76-9 4-1—6 3'5 3-6 r3 1-6 1-4 1-8 i'3 i‘4 i'4 1*0 0-5 i*6 20*4 6-1—8 l’4 0-8 0*0 07 0*1 0-4 0*2 0*2 — 0*0 02 °‘4 5-6 8-1 —10 0-4 0*1 — — 0*1 — — — — — 0*1 0*1 o*8 10*1— 12 0*1 — — — — — — — — — 0*1 — 0*2 Stein 10 Jahre, 1871 — 1880. 0 — 2 17-9 19-8 21*0 21*1 231 22*0 22-5 23'9 25-5 23-8 237 2 1-6 265-8 2-1—4 7'3 7-1 5'3 7-6 58 7'5 6-6 57 47 49 6*2 5-6 74-1 4-1—6 37 2-7 i'3 1-7 °'9 1*2 0-7 1 ‘3 °'S ii o*6 2*2 17-9 6-i-S 1-3 1*2 o*6 0*0 — 0*2 0*1 O* I 0-3 0*2 0-3 0*0 5'5 8-1 —10 o*8 0*2 0*1 — 0*2 0*1 0*1 0*2 — — 0*2 — '9 Laibach 10 Jahre, 1871 — 1880. O —2 16-9 18-6 .9-i 21-3 22-6 22*4 22*1 23-3 237 23-2 23-1 20*2 256-5 21 4 8-3 81 6-s 7-6 5-9 70 6-4 6*2 6*2 55 6-s 7-2 81-4 4-1—6 3'3 2-7 2-3 t'4 I* I >'3 1*2 07 0-7 °'9 °‘9 1-6 18* i 6-1—8 1-6 IO 03 °'S °‘3 0*2 0*2 o*6 03 0-4 0*2 0-8 6-4 81 —10 0-7 o*6 — 0*2 0*1 — 0*1 0*2 0*1 — 0*1 0*2 2'3 10*1 —12 0*2 — — — — 0*1 — —V — — o* 1 — °'4 12*1 —14 — — 0*1 — — — — — — — O* I — 0*2 XL VI. 1b. Häufigkeit einer Temperaturänderung von bestimmter Grösse. CelsiusgradeJ Dec. Jänner Feb. März April Mai j Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Jahr Laibach 25 Jahre, 1861 -1885. O—2 i8-3 i8-o* i8-8 22-0 22’4 21-7* 22-8 23-8 23-8 24-3 22*9 20'0 257-9 2' I—4 7'9 8V3 67 7-0 6-3* r± 67 60 5-8 47* 6*2 6*8 8ot 4-1—6 3-2 3V3 2'3 I-4 09* 1*2 I I 06 1*0 0-7* !'4 2-4 19-6 6-1-8 I'O I I 0-4 0-4 0-4 0*2 o'3 0-4 03 0-2* 02 O'Ò 5'4 8-1 —10 04 °~4 0'04 0‘2 o-i* 0'2 0'04 0'2 0*04 o-o* O'I 0’2 19 IO'I— 12 O' I — — — — OO4 -- OO4 0*04 — O'I — °‘3 12- I— 14 — — 004 — — — — — — — O'I — O'I Hötitsch 5 Jahre, 1883 — 1887. 0 — 2 18-4 20-8 20'4 20-6 232 22’0 22’4 25-6 25'2 24-8 24*2 2 1-8 269-4 2-1—4 8-4 6-7 Ó'O 80 6*2 7-2 6-6 4-6 50 46 5-6 6-4 75-3 4-1—6 3’ 2 2’3 I'O 1-8 o*6 1*2 I'O 0-4 0-4 0’2 I'2 *‘4 147 6-1—8 o*6 0-8 0-6 °'4 — 0-6 — 0-4 0-4 0-4 — 0-4 4-6 81 —10 0-4 °'5 — — — — — — — — — — 0-9 IO’I —12 — — — 0*2 — — — — — — — — 0*2 Gurkfeld 5 1/2 Jahre, 1885 — 1890 O—2 I92 18-4 20-6 18-8 "9'9 22'2 1S-7 22-5 22'7 22'4 23-8 21’6 250-8 2-1—4 84 7-2 5-6 8-6 7-8 6-8 8-8 6 2 6-3 5-8 5'4 6-4I 82-8 4-1—6 2'2 3'4 i’4 2Ó 2*0 1-3 2'2 23 iS I'O i'4 1-6 22*9 6-1—8 I'O 1*2 0*6 0*6 0-8 07 0-3 0*2 0-3 O'Ó — 0-4 6-7 8-1 —10 — o'6 — 0-4 — — 0'2 — 0*2 0*2 — — 1-6 IO'I — 12 0*2 0*2 — — — — — — — — 0'2 — O'Ò 12*1 —14 — — - — — — — — — — 02 — 0*2 Rudolfswert to Jahre, 1861 — 1870. O — 2 196 20 O 188 21-6 20*0 220 220 24*0 24‘3 23-1 22'I 18-5 256-0 2-1—4 87 7'3 6-4 7-2 8-1 7'4 6-5 S'ó 57 5-6 6-9 8-3 837 4-1 —6 1-6 2 3 20 >'3 1*2 i'3 °‘9 I '2 0*0 13 I-3 2-4 17-6 6-1—8 °’9 0-9 °'S OÒ °'S 0*2 o'6 0*2 04 — 05 0-3 5-6 8t —10 0*2 04 °'3 0*2 0 2 O'I — — — — 0 I 0-4 >'9 IO>I —12 — O’ I — O' I 0 I O' I 0-4 GradatzsJ., 1872—1876 Tschernembl 5 J., October bis April 1883—1887. 0 — 2 174 18 8 19-1 19'7 208 19-8 20 6 24-0 238 23-0 22'4 216 251-2 21—4 8-8 76 5'4 T3 6-4 8-4 6-8 5-6 6*o 5'4 6-6 S-6 79'9 4-I—6 3‘ 30 20 2 7 2-4 2-4 2-4 i'4 o'8 I-4 i’9 2'0 2S-5 6-1 — 8 I'O I I I *2 °'9 0-4 0-4 O' 2 — 0-4 0*2 O'I 0-4 6-3 8-1 —10 04 0-4 0-4 ° '3 — — — — — — — 0'2 17 IO'I — 12 03 O'I O'I — — — — — — . — — O'I 0*0 I 2' I —14 — — — 0*1 — — — — — — — O-I 0-2 XLVI, c. Häufigkeit einer Temperaturänderung von bestimmter Grösse. Celsiusgrade Dec. Jän. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Jahr Gottschee 10 Jahre , 1876 — 1885. O—2 15-1 '5-9 15-8 17-3 20 O 18-7 I9*2 20*0 21*9 18-9 18-9 17-5 219*2 2*1—4 8-3 7'9 79 77 8*2 9-2 8-7 8-4 6-4 9-0 8*2 7-6 97*5 4'i— 6 4-0 37 2-7 37 1*1 2-4 1-8 i*6 2-4 I Ò 2-4 3-6 31-0 6-1—8 Ts 2'3 IO i'3 0*0 03 0-3 0-7 0*2 °'4 0 9 °*9 10*2 8-1 — io 1-5 0-7 0-4 1*0 0*1 0-4 — — Ol 0*1 0-4 — 4*7 10*1—12 0-3 0-3 °’4 0*1 — 1*1 12*1 —14 0-5 0*2 0-7 Adelsberg 3 bis 8 Jahre. 0—2 20*2 20*4 17 I 20*4 20*4 20 2 237 237 24*0 22 3 24*2 22*0 257-9 2*1—4 77 77 8-8 75 7-2 9-o 5'<> 5*2 6*o S» 0'2 5° 80-5 4-1—6 2’3 i*6 2*0 2*0 20 OÓ 1*0 1-8 1*0 i*3 o*5 2-3 18-4 6-1 -8 0-8 0-9 o'3 o*8 0*2 1*2 — 07 0-3 o*7 — 0-3 6*o 8-1 —10 — 0*1 0*2 0*2 O 2 — 0*2 — — 0-3 — 0-3 i*5 10*1—12 0-3 0*1 — — — — — — — °*3 0*2 — 0-9 12*1 —14 — 0*1 0*1 Bazovica 4 Jahre, April 1885 bis März 188g. 0—2 22-5 21-3 197 22-3 22*0 20'7 20*0 24 3 23-8 23-5 21-8 22-3 264-0 2-1—4 b-8 8-0 6-5 6-8 7-0 8*0 8-0 5*8 5*3 4*5 7-0 6-3 8o'o 4-1 —6 i'3 r3 rs i'5 0-8 17 2*0 IO i*5 18 2*0 1*0 I 7*2 6-1-8 — 0*2 0-8 07 0 2 0-7 — — 0*5 03 0*2 o*5 3*9 8-1 -10 0*2 0*2 — o*4 10*1—12 0*2 - 0*2 Triest IO Jahre, 1871 — 1880, nach Hann. 0-1*9 22-6 22*7 20*9 226 23-0 23-9 22'7 25-0 23 6 24*0 250 21-6 277-6 O' rr> 1 N 71 6-8 07 6-6 0*0 5-8 0*0 S*0 5*9 47 4-8 6-8 72-2 4-5-9 I I I#3 0-7 14 0*8 0-8 0-9 0-7 i-i 1*0 07 i*3 u 8 6—7-9 0*2 0*2 — 03 — 0*2 03 0*1 o*4 0*2 0*2 0*1 2*2 8—9-9 — — — 0*1 0*2 0-3 — 0*1 — 0*1 0*2 0*2 I 2 10—10*9 — — — — — — 0*1 0*1 — — 0*1 — 0-3 Um die Angaben der vorstehenden Tabellen übersichtlich zusammenzufassen und um gleichzeitig die verschiedene Länge der Monate zu eliminiren, wurde die Wahrscheinlichkeit einer Temperaturänderung zunächst von mehr als 2° berechnet. Man erfährt dadurch, an wie vielen unter IOO Tagen des betreffenden Monates und des Jahres Temperaturwechsel von dem bezeichneten Betrage durchschnittlich Vorkommen. XLVII. Wahrscheinlichkeit (°/o) einer Temperaturänderung von mehr als 20 C. Dec. Jäu. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Jahr Klagenfurt . . 37 43 32 29 25 37 36 29 22 18 22 25 30 * Veldes .... 37- 30 21 33 23 35 22 28 17 * 20 23 27 27 Krainburg . . 40 37 24 30 24 31 30 27 24 23 20 29 28 * * * Stein 42 3& 25 32 23 24 25 23 18 20 24 28 27 * — *• * Laibach io J. 45 40 32 31 25 27 26 25 24 23 2Ó 33 3° * * Laibach 25 J. 41 42 33 29 25 30 24 23 23 20 2Ó 33 29 * Hötitsch . . . 41 33 27 34 23 2q 25 '7 *9 17 22 27 2Ó * * Gurkfeld . . . 38 41 26 39 33 28 38 27 27 25 23 28 31 * * * Rudolfswert. . 37 36 33 30 33 29 27 23 22 * 23 29 30 Gradatz-Tschern. 44 39 32 36 31 36 31 23 23 23 28 28 31 * * * * Gottschee . . . 51 49 44 44 33 37 36 36 29 37 39 42 40 * * Adelsberg. . . 85 34 12 34 32 35 22 24 23 * 26 22 27 29 Bazovica . . 27 31 30 28 27 33 33 22 23 22 30 22 27 * * Triest 27 27 26 27 23 23 24 19 24 20 '9 28 24 * * Betrachtet man zunächst die auf den Jahresdurchschnitt bezüglichen Zahlen der Tabelle XLVII und berücksichtigt, dass die Ergänzung derselben zu IOO die Wahrscheinlichkeit von Temperaturänderungen, welche weniger als 2° betragen, bedeutet, so ersieht man, dass man durchschnittlich in allen angeführten Orten an etwa 70 °/0 aller Tage kleinere Wärmewechsel von einem Tage zum folgenden zu erwarten hat als 2°; grössere Wechsel erfolgen nur an etwa 30 °/u der Tage eines Jahres. Am meisten begünstigt ist auch hier die Stadt Triest, welche im Mittel von zehn daraufhin untersuchten Jahren nur 24 °/0 Temperaturwechsel von mehr als 2° aufweist. Freilich mildert die Grosstadt selbst einigermassen die Wärme-Aenderungen. Am wenigsten günstig verhält sich wieder Gottschee (40 °/0 über 2 °). Ordnet man die Stationen nach dem Betrage der Wahrscheinlichkeit von Temperaturänderungen, die 2 0 überschreiten, so ergibt sich im allgemeinen dieselbe Reihenfolge, wie in Bezug auf die Grösse der mittleren Veränderlichkeit, d. h., je beträchtlicher diese ist, desto häufiger sind auch Schwankungen von mehr als 2°. Dasselbe Resultat fanden Hann und Kremser bei ihren Untersuchungen. Es hat Giltigkeit für die Schwankungen aller Intervalle über 2°. Des Vergleiches halber führen wir noch die Wahrscheinlichkeit einer Temperaturänderung von mehr als 2° für den Jahresdurchschnitt folgender Orte an: Mailand 22, Wien 37, Pest 37, München 42, Hermannstadt 35. Dem gegenüber figuriren die krainischen Thalstationen mit einem Betrage von 27—31, sie sind also offenbar eines besonderen Schutzes theil-haftig. Dieser ist weniger in dem mildernden Einflüsse der Adria zu suchen, da der Betrag von Unterkrain (30—31) gegen Oberkrain (27—28) hin abnimmt, als vielmehr in dem Gebirge (Karst, Karawanken), welches als natürliche Schutzmauer gegen Luftströmungen wirkt, die ohne dieselbe zu häufigen schroffen Temperaturwechseln Anlass geben würden. Die ausgesprochene Beckenlage, wie sie Laibach (30) und Klagenfurt (30, im gleichen Decennium) besitzen, ver-grössert wieder die Neigung zu ausgiebigeren Temperaturschwankungen durch Begünstigung der Aus- und Einstrahlung in stagnirenden Luftmassen. Die Zunahme der Wahrscheinlichkeit für beträchtlichere Wärmewechsel bei wachsender horizontaler und verticaler Entfernung vom Meere unter übrigens ähnlichen Verhältnissen bezeugen sehr deutlich die Stationen Triest (24), Bazovica (27), Adelsberg (29). Der Einfluss des Veldeser Sees ist naturgemäss nicht so bedeutend, um sogar, unterstützt durch eine die Extreme abstumpfende Thermometeraufstellung, die Wahrscheinlichkeitszahl der Wärmewechsel, welche 2° überschreiten, merklich herabzudrücken. Die Wahrscheinlichkeit einer Temperaturänderung über 2 0 zeigt gemäss der Tabelle XLVII eine deutliche jährliche Perio-dicität. Das Hauptmaximum im December und Jänner sowie das Hauptminimum, welches allem Anscheine nach dem September angehört, fallen geradeso wie das secundäre Maximum im Mai und das zugehörige Minimum im April übereinstimmend auf die gleichen Zeitabschnitte, welche, wie oben dargelegt wurde, für den jährlichen Gang der mittleren Veränderlichkeit kennzeichnende Wendepunkte sind. Ueberdies jedoch wird in dieser Tabelle ein drittes Minimum im Februar, dem gleich darauf das zugehörige Maximum im März folgt, an vielen Stationen kenntlich, nur nicht an den eigentlichen Beckenstationen Laibach und Klagenfurt. Diese unerwartete Complication ist übrigens schon in dem Gange der Monatmittel der durchschnittlichen Veränderlichkeit angedeutet, bei manchen höher gelegenen Thalstationen ganz deutlich, bei anderen dadurch, dass sich das Februarmittel viel mehr demjenigen des nachfolgenden, als dem des vorausgehenden Monates nähert. Es werden hiemit die schönen gleichmässig wiederkehrenden Wintertage des Februar gekennzeichnet, welcher, da er zugleich der an Niederschlägen ärmste Monat des ganzen Jahres ist, sich als der schönste Abschnitt der kalten Jahreszeit kundgibt. Wie die Verhältnisse am Karste sich gestalten, kann auf Grund des spärlichen Materiales, auf welchem die diesbezüglichen Angaben der Tabelle basiren, kein bestimmtes Urtheil gefällt werden. Zur Zeit des winterlichen Maximums ist die Wahrscheinlichkeit von Temperaturwechseln über 2° mit etwa 40 beziffert, demnach doppelt so gross, wie während des Hauptminimums zu Beginn des Herbstes, wo sie auf 20 geschätzt werden kann. Die Wendepunkte zu Ende des Winters und im Frühling sind nicht durch so bedeutende Beträge geschieden, wie die Tabelle XL VII es lehrt. Der Sommer hat durchaus eine geringere Häufigkeit der grösseren Wärmeschwankungen als der Winter. (Oberkrain: Winter 33, Sommer 24; Laibach: Winter 39, Sommer 23; Unterkrain: Winter 35, Sommer 24.) Auf dem europäischen Continente fällt nach Hann von Paris bis Warschau das zweite Minimum von Wechseln über 2 0 auf den Monat März, das zugehörige Maximum auf April, Winter und Sommer haben nahe gleiche Häufigkeit der grösseren Temperaturschwankungen , in Russland und Westsibirien verhalten sich die secundären Wendepunkte, desgleichen Winter und Sommer, wie sie oben für Krain dargestellt wurden. Die tertiären Wendepunkte der krainischen Stationen haben Hann und Kremser bei ihren Untersuchungen nirgends vorgefunden. Dagegen scheint der jährliche Gang der Wahrscheinlichkeit für Wärmeschwankungen über 2 ", welcher von Hegyfoky für Pest aus dem Decennium 1873—1882 abgeleitet wurde (Met. Zeitschr. XVIII. 1883), jene auffallende Complication anzudeuten (December 39, Jänner 41, Februar 41, März 45, April 32, Mai 45, Juni 37, Juli 40, August 35, September 29, October 27, November 30). (Für Aenderungen von mehr als 40 besteht in Pest die Wahrscheinlichkeit: Jänner 16, Februar 9, März 15, April 9, Mai 12, Juni 10.) In den Mittelwerten der Veränderlichkeit für Pest (sieh Tabelle XLII) ist die Eigentliümlichkeit klar ausgeprägt. Wenn wir noch in Bezug auf den absoluten Betrag der Wahrscheinlichkeit für Tempera tur Wechsel von mehr als 2 0 Umschau halten, so zeigt sich, dass beispielsweise Laibachs Hauptmaximum (42) gleichgestellt ist dem von Wien (42) und Leipzig (43) und viel begünstigter ist als München (51) oder Warschau (50) (Hann). Hinsichtlich des Hauptminimums besitzen alle erwähnten Orte eine höhere Wahrscheinlichkeitszahl als Laibach (23) (Wien 30, Leipzig 29, München 29, Warschau 33). Für Hermannstadt betragen die Extreme nach Reissenberger 46 und 20, für Mailand 24 und 14 (Hann). Die folgende Tabelle zeigt die Wahrscheinlichkeit einer Temperaturänderung von mehr als 4° an. Sie wurde berechnet für Klagenfurt, Laibach und Gottschee sowie für die Gruppe «Oberkrain» der gleichartigen Stationen Krainburg, Stein, Veldes und für «Unterkrain», unter welcher Bezeichnung das Mittel von Rudolfswert, Gradatz und Gurkfeld (mit Rücksicht auf die Beobachtungsdauer) zusammengefasst wurde. Für den Karst ist provisorisch das Mittel von Adelsberg und Bazovica angenommen worden. XLVIII. Wahrscheinlichkeit (°/0) einer Temperaturänderung von mehr als 40 C. Man erkennt zunächst, wie rasch die grösseren Temperaturschwankungen an Häufigkeit abnehmen. Solche von mehr als 40 kommen in den Niederungen Krains nur mehr an etwa 8 unter 100 Tagen vor, im besonders geschützten Hötitsch nur an 5—6, in Gottschee jedoch an 13 Tagen, in Adelsberg an 8, in Bazovica an 6, in Triest an 3—4 Tagen. Es ist auch ersichtlich, dass die Häufigkeit von Temperaturwechseln, die 40 überschreiten, nahe proportional ist der Grösse der mittleren Veränderlichkeit, ganz in der Art, wie es Hann in seiner mehrfach erwähnten grundlegenden Untersuchung gefunden hat. Ein jährlicher Gang tritt auch in dieser Tabelle, und zwar in gleichem Sinne hervor, wie in der früheren. In Wien sind Temperatursprünge von mehr als 40 im Jahresdurchschnitte etwas häufiger als bei uns, indem die Wahrscheinlichkeit derselben mit 10 sich beziffert, Gottschee stimmt auch hierin mit den Verhältnissen auf der rauhen baierischen Hochebene überein (München 13), Mailand (3) ist Triest gleich- gestellt. Im Winter sind Temperatursprünge von dem hier betrachteten Betrage in Wien ebenso häufig wie in Laibach, in den Sommermonaten sind sie jedoch in der Reichshauptstadt häufiger (9), desgleichen in Klagenfurt. Diese Beziehung gewinnt an Interesse, wenn man erwägt, dass viele jener beträchtlichen Wärmewechsel sich an Gewitter knüpfen; man könnte an eine Verschiedenheit im Charakter dieser selbst denken, um sich die Erscheinung zu erklären. Temperaturänderungen von mehr als 6° sind schon so selten, dass es genügt, die Häufigkeit derselben für das Jahr sowie die kältere und wärmere Jahreshälfte anzugeben. Dies thut die hier angeschlossene Tabelle XLIX. In derselben sind nebst den 25jährigen Daten Laibachs die 10jährigen, mit Krain-burg und Stein correspondirenden eingeklammert beigefügt. XLIX. Häufigkeit der Temperaturänderungen von mehr als 60 C. October bis März April bis September Jahr Klagenfurt 4-6 34 8 'O Veldes 3-8 2-4 Ó ‘ 2 Krainburg 5 '° I * Ó 6-6 Stein S'9 1-5 7'4 Laibach (6-7) 5 4 (2-6) 2'5 (9’3) 7'7 Rudolfsvvert 5'7 2 • 2 7‘9 Gradatz-Tschernembl ..... 72 1-6 8 8 Gottschee 135 3-2 16-7 Adelsberg- 4'6 3/9 00 Ln Bazovica 2-8 i'7 4'5 Triest 1-8 >'9 3'7 Für Wien gelten nach Hann diesbezüglich die Zahlen : Winterhalbjahr 5 • 1, Sommerhalbjahr 4-6, Jahr 9 -7. Im übrigen bedarf die Tabelle keiner Erläuterung. Aenderungen von einem Tagesmittel zum nächstfolgenden im Betrage von mehr als 80 kommen vor jährlich in Klagenfurt an 27 Tagen, in Veldes an 1'4, Krainburg 1-o, Stein i'9, Laibach 2’3, Rudolfswert 2‘3, Gradatz-Tscher-nembl 2 5, Gottschee 6'5 und in Adelsberg an 2'5 Tagen. Die Zahl der Tage mit Temperatursprüngen über 10 0 ist im Jahre: Klagenfurt er7, Veldes-Krainburg er2, Stein ero, Laibach er 4, Rudolfswert O ■ 4, Gradatz-Tschernembl o • 8, Gottschee i • 8, Adelsberg 1 o. Sprünge von 12 —14 0 sind die grössten, welche in Krain verzeichnet wurden, jedoch nicht an allen mehrjährigen Stationen. In Laibach ereigneten sich solche binnen 25 Jahren dreimal, in Gradatz-Tschernembl binnen 10 Jahren zweimal, in Gottschee im gleichen Zeiträume siebenmal. Sie gehören alle der kälteren Jahreshälfte an. Temperaturänderungen von mehr als 10 0 in den Tagesmitteln kommen nach Hann in den Tropen und noch im grössten Theile der Subtropenzone gar nicht mehr vor. In der sibirischen und nordamerikanischen Maximumregion gibt es aber immerhin jährlich noch 10—20 Tage mit so grossen Temperaturschwankungen. In einzelnen Fällen kommen dort selbst solche über 25 0 vor. Auf dem analytischen Wege fortschreitend, sollte jetzt unsere Untersuchung die Temperaturänderungen von Tag zu Tag nach ihrem Vorzeichen trennen und sowohl die Erkaltungen wie die Erwärmungen von den Gesichtspunkten aus behandeln, welche die bisherige allgemeine Prüfung geleitet hatten. Um jedoch die Untersuchung nicht zu weitschweifig werden zu lassen, möge es genügen, nur die grösseren plötzlichen Erkaltungen aufzusuchen. Von ärztlicher Seite ist bis jetzt noch nicht ein Grenzintervall namhaft gemacht worden, von welchem an gewisse Krankheitserscheinungen, z. B. katarrhalische Affectionen der Athmungsorgane durch Temperaturrückfälle, veranlasst werden. Hann hat die Häufigkeit der Wärme-Erniedrigungen von 50 und mehr, insofern sie zwischen zwei sich folgenden Tagen eintreten, in seiner erwähnten grundlegenden Untersuchung in eine eigene Tabelle zusammengestellt, und wir folgen diesem Beispiele. Da der Zeitraum von 10 Jahren zu kurz ist. um für dieses Element verlässliche Mittelwerte zu liefern, haben wir in der nachfolgenden Tabelle L die Stationen Krainburg (io Jahre), Stein (io J.), Laibach (25—30 J.), Hötitsch (5 J.), Gurkfeld (6 J.), Rudolfswert (10 J.), Gradatz-Tschernembl (5 bis 10 J.) zusammengefasst unter der Bezeichnung «Niederungen Krains», so dass das Mittel aus 70—80 Jahren gezogen werden Mittlere Häufigkeit einer Erkaltung von 5 0 und mehr. u V Q Jänn. Febr. März April 'rt s Juni 3 Aug. O, V C/3 Octob. > O £ Jahr Niederungen Krains 1 * 4 I 1 2 0-7 * 0-8 0-7 I • I 0-8 0*8 0-7 0-8 * 0-7 0-8 10-4 Gottschee 2 • 2 2'S i'4 ♦ 2' I o*8 * ‘•3 08 1-4 I ' I (D Ò * i '3 1-6 17-1 konnte. Hinzugefügt sind die gleichartigen Ergebnisse zehnjähriger Aufzeichnungen von Gottschee. Ueberdies bemerken wir, dass durchschnittlich in einem Jahre die Mitteltemperatur gegen den Vortag um 50 und darüber herabgedrückt wird in Krainburg-Stein an 9 , in Rudolfswert an 10, in Laibach (und Klagenfurt) an 11, in Gottschee an 17 Tagen, desgleichen nach Hann in Wien an 12, in München an 16 Tagen. Dieselben vertheilen sich auf die einzelnen Monate derart, dass eine Periodicität zustande kommt, welche ganz übereinstimmt mit jener der Wahrscheinlichkeit von Temperaturwechseln, die ohne Unterschied des Vorzeichens 2° überschreiten. Die Wendepunkte in Tabelle L sind nach Zahl und Zeit die gleichen4 wie in Tabelle XLVII. Beachtenswert ist, dass die Häufigkeit grosser Erkaltungen von Juni bis November nahezu dieselbe ist, um dann plötzlich sich zu verdoppeln. Für die Jahreszeiten wird demnach die Häufigkeit des in Rede 4 Es wäre zu prüfen , ob die Sterblichkeit nicht etwa speciell mit den grossen Temperaturdepressionen in Beziehung stehe ; bei der relativ geringen Zahl der verursachenden Fälle wäre nicht nur die Untersuchung, sondern — bei einem positiven Ergebnis — auch die Prophyllaxe erleichtert. stehenden Elementes in den Niederungen Krains wie folgt: Winter 3 • 3 (Laibach 3 • 8), Frühling 2 ■ 5 , Sommer 2 • 1, Herbst 2*1; in Wien (nach Hann) dagegen: Winter 3'o, Frühling 2‘5, Sommer 3'4, Herbst 2'6. Besondere Beachtung verdient das ausgeprägte Maximum grosser Erkaltungen im Mai. Da die Häufigkeit derselben im vorhergehenden sowie im nachfolgenden Monate geringer, und zwar um ziemlich den gleichen Betrag vermindert ist, so müssen wir uns vorstellen, dass — einen stetigen Verlauf der Erscheinung vorausgesetzt — die Häufigkeit der Kälterückfälle, vom April angefangen, die erste Hälfte des Mai ansteigt, in der zweiten dagegen wieder absinkt, daher in der Mitte des Monates gipfelt. Dieser Gedankengang begegnet der Volksauffassung von der Herrschaft der «Eisheiligen», mit dem Unterschiede aber, dass hier nur von Erniedrigungen der Temperatur von einem Tage zum anderen, nicht von Reiftemperaturen die Rede ist (vgl. Tab. XXIV). Es wurden daher für die Stationen Veldes, Krainburg, Stein, Laibach, Hötitsch, Gurkfeld, Rudolfswert und Gradatz die Mai-Erkaltungen von 50 und darüber aus den Grundtabellen ausgeschrieben, und zwar geordnet nach Pentaden. Es ergab sich, dass in der That in Krain ihre Häufigkeit in der ersten Hälfte des Monates ansteigt, in der dritten Pentade gipfelt und dann wieder sich vermindert, wie folgende Tabelle LI als unmittelbares Ergebnis der Untersuchung es zeigt. LI. Anzahl der in 75 Beobachtungsjahren im Mai vorgekommenen Erkaltungen von 50 und darüber. " 1-5- 6.-10. 11-15. 16.-20. 21.-25. 26.-30. Niederungen Krains . 4 12 17 h 11 IO «Wenn man den Einfluss der raschen Erkaltungen auf den menschlichen Organismus z. B. in Betracht ziehen will, darf man» — wie Hann 1. c. bemerkt — «natürlich nicht vergessen, dass er abhängig ist von der vorausgehenden Temperatur selbst.» Demnach sind gleiche Schwankungen im Sommer und Winter in sanitärer Beziehung gewiss nicht äquivalent. Es ist für das Klima eines Ortes auch nicht gleichgiltig, wie oft Erwärmungen und Erkaltungen von einem Tage zum anderen wechseln, oder mit anderen Worten, mit welcher Häufigkeit Temperaturumschläge erfolgen. Bei der Erhebung derselben ist es, wie Hann es begründet, rationell, nicht jeden, auch den geringsten Repuls in der Wärmebewegung als einen Umschlag zu zählen, sondern etwa nur dann, wenn die Summe der zwei sich folgenden Differenzen ohne Rücksicht auf das Vorzeichen den Betrag von 2° erreicht oder überschreitet. Durch diese Art der Zählung wurden die Daten erhalten, nach welchen in der nachfolgenden Tabelle LII die mathematische Wahrscheinlichkeit des Eintrittes der in Rede stehenden Ereignisse berechnet wurde. Es zeigte sich hiebei, dass die correspondirenden Zahlenwerte für Laibach (20 Jahre), Krainburg (to Jahre) und Rudolfswert (10 Jahre) so sehr iiber-einstimmen, dass sie vereinigt werden konnten zu 40jährigen Mitteln, welche ganz gut für die Niederungen Krains gelten können. Gottschee (10 Jahre) erscheint wieder besonders dargestellt. Im Mittel aus allen Monaten ist die Wahrscheinlichkeit eines Temperaturumschlages von 2° und darüber in LII. Wahrscheinlichkeit (o/0) eines Temperaturumschlages von 2° und darüber. Dec. c G Febr. März April rt s Juni 3 1—1 Aug. Sept. jOctob. Nov. Jahr Niederungen Krains 33 31 31 33 30 33 33 32 30 28 29 33 3* * ♦ * Gottschee 39 32 37 33 39 40 44 41 38 39 36 37 38 den Niederungen Krains (31) etwas geringer als in Wien (36), in Gottschee (38) jedoch nahezu so gross wie in München (39). Der jährliche Gang ist in den Mitteln der Stationsgruppe genau derselbe, welcher für die Wahrscheinlichkeit grösserer Temperaturänderungen überhaupt, sowie für bedeutende Erkaltungen festgestellt wurde. Die Extreme weisen allerdings nur unbeträchtliche Unterschiede auf. Beachtenswert ist es, dass das Jahreszeitenmaximum auf den Sommer entfällt — besonders deutlich für Gottschee — und dass der Monat November in Bezug auf die Häufigkeit der Temperaturumschläge mit dem December wetteifert, welchem in den Niederungen März und Mai sowie Juni gleichkommen. Würde man auch die kleineren Temperaturumschläge, insoferne sie nur o11 0 überschreiten, zählen, so ergäbe sich für Laibach aus io Jahren folgende Wahrscheinlichkeit für dieselben nach den einzelnen Jahreszeiten: Winter 43, Frühling 44, Sommer 45, Herbst 44. Die Wahrscheinlichkeit eines Umschlages der Temperaturänderung ist demnach das ganze Jahr hindurch kleiner als die der Fortdauer. Die Erhaltungstendenz des jeweiligen Witterungscharakters ist dadurch wieder deutlich nachgewiesen. (Vergi. Cap. 11.) Von Interesse ist es noch zu erfahren, in welchem Verhältnisse die Häufigkeit positiver Temperaturänderungen zu jener der negativen steht. Die folgende Tabelle LIII belehrt darüber. LIII. Verhältnis der Häufigkeit der Erwärmungen zu jener der Erkaltungen. |J Dec. Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Jahr Laibach 094 I OO I • 12 i 30 1-46 1-70 1 -64 .■58 1-48 i ■ h 0-97 I -07, 1-28 Europa 0-79 * I 'OO 1-05 i * 16 i 19 1-39 1-25 1-15 i -06 I 'OO 0-87 0-87 I • oó Es überrascht zu sehen, dass im Jahresdurchschnitte die Erwärmungen häufiger sind als die Erkaltungen. Das Verhältnis beider ist 128 : ioo, für Laibach (10 Jahre) demnach günstiger als in der Städtegruppe Oxford, Paris, München, Wien, Leipzig, welche unter der Bezeichnung «Europa» nach Hann in obiger Tabelle vergleichshalber angeführt erscheint; daselbst kommen auf IOO Erkaltungen nur 106 Erwärmungen. Die Ursache der Verschiedenheit liegt in dem continentalen Mittheilungen des Museal Vereines für Krain 1892 — II. 11 Charakter des Laibacher Klimas; infolge dessen nimmt daselbst die Zahl der Erwärmungen und auch der Erkaltungen noch zu, während sie in der bezeichneten Städtegruppe bereits sinkt. Daher fällt in Laibach das Maximum der angegebenen Verhältniszahlen, wenn man sie zu Jahreszeitenmitteln vereinigt, auf den Sommer, das Minimum auf den Winter, in «Europa» dagegen auf den Frühling, beziehungsweise Herbst. Das monatliche Maximum gehört freilich auch in Laibach, als Repräsentanten der Niederungen Krains, einem Frühlingsmonate, dem Mai, das Minimum einem Herbstmonate, dem October an ; die absolut niedrigste Anzahl der Erwärmungen zeichnet jedoch den December aus. Man kann mit Hilfe obiger Verhältniszahlen nach Formeln, welche Hann 1. c. gelehrt hat, die mittlere Grösse der Erwärmungen und Erkaltungen rechnen. Das Ergebnis für Laibach enthält folgende Tabelle LIV. LIV. Mittlere Grösse a der Erwärmungen und b der Erkaltungen in Laibach. Dec. Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli J Aug. Sept. Oct. Nov. Jahr 2'44 2-17 i ■ 77 1'75 1 ' 39 1-42 a. 1'31 I•32 j I' 10 1'J6 1-38 1 ■ 53 11 ■ 56 b. 2-38 2 12 1'77 1-88 i • 67 2 * IO i-8i 2•02 j i 85 i -67 i • 64 2-15 j >'92 Unterschied a — b. O'OÓ o'o5 OOO -0-13 -0'28 -068 -0-50 -070-075 -0-51 —0*20 -0-Ó2 -0-36 Nur im Monate Februar sind beiderlei Temperaturwechsel gleichbedeutend, im Frühlinge, im Sommer und im Herbste jedoch sind die Erkaltungen grösser als die Erwärmungen. Da sie zugleich seltener sind als die letzteren, wie die vorausgehende Tabelle nachweist, so treten sie in den bezeichneten Jahreszeiten rascher und intensiver ein und gehen rascher vorüber als die Erwärmungen. Sonderbar ist es, dass die positiven Temperaturwechsel gerade im Winter die negativen an Grösse übertreffen oder ihnen wenigstens gleich sind. In Bezug auf den jährlichen Gang schliesst sich die Grösse der Erwärmungen und Erkaltungen ziemlich eng an die mittlere Veränderlichkeit an. Ihren grössten Wert erreichen beide im December, ihren kleinsten am Anfänge des Herbstes; ein secundäres Maximum tritt im Mai ein, jedoch für die Erkaltungen in viel bedeutenderem Ausmasse als für die Erwärmungen. Jene sind also im Winter (December) am intensivsten und häufigsten , im Mai aber allerdings am seltensten, dafür jedoch beträchtlich intensiver als die Erwärmungen. In den Monat Mai fällt demnach nicht nur die Zeit der kräftigsten Wärmezunahme gemäss dem periodischen jährlichen Temperaturgange, sondern auch die Zeit der zugleich intensivsten und raschest vorü bergehenden Kälterückfälle. Der Monat April zeichnet sich durch ein Minimum von beiderlei Temperaturwechseln aus. Diese Verhältnisse sind für andere Gebiete von Hann und Kremser constatirt worden. Von Interesse ist es noch zu bemerken, dass die Temperatursteigerungen vom Mai zum Juni rasch abnehmen, die Erkaltungen sind dagegen noch im Juli kaum geringer als im Mai. Das sind offenbar Wirkungen der Juniregenzeit Krains sowie der grössten Gewitterhäufigkeit des Juli. Eine sonderbare Stellung scheint dem November zugewiesen zu sein : die Grösse der Erkaltungen ist bereits eine winterliche, deren Frequenz ist noch eine herbstliche. Die durchschnittliche Grösse der Erwärmungen und Erkaltungen differirt in Mitteleuropa nur wenig von dem Betrage der mittleren Veränderlichkeit. Da zugleich der jährliche Gang dieser Elemente übereinstimmt, so möge es genügen, nur die Verhältnisse eines Ortes der Untersuchung zugeführt zu haben. Dagegen mögen noch die Mittel der maximalen Erwärmungen und Erkaltungen, welche in mehrjährigen Beobachtungsreihen vorgekommen sind, verglichen werden. Die Erhebungen wurden in der Weise gemacht, dass die grösste positive Temperaturänderung von einem Tage zum anderen eines jeden Monates und Jahres herausgeschrieben und dann das Mittel der gleichbenannten Monate und der Jahresextreme gebildet wurde. Desgleichen wurde mit den grössten Erkaltungen verfahren. Veldes (5 Jahre) wurde nach Krainburg reducirt; für die übrigen Stationen sind die bereits bezeich-neten Jahresreihen verwendet worden. Die Ergebnisse theilt Tabelle LV mit. In derselben sind in der als «Mittel» über-schriebenen Colonne die Durchschnitte, genommen aus den voranstehenden zwölf Monaten, angeführt. Diese Mittel sowie die mittleren Jahresextreme — die positiven (a) wie auch die negativen (b) — folgen einander, wie eine vergleichende Betrachtung ergibt, im allgemeinen in derselben Progression, wie die Werte der mittler en Veränderlichkeit; je beträchtlicher diese ist, desto grössere maximale Erwärmungen und Erkaltungen zwischen zwei sich folgenden Tagen sind an dem betreffenden Orte durchschnittlich zu erwarten. Der jährliche Gang der beiderlei in Rede stehenden Elemente wurde für Oberkrain (Gruppe 2 — 6) am Schlüsse der Tabelle besonders dargestellt. Man ersieht, dass die grössten Temperatursprünge in ihrer jährlichen Periode völlig von derjenigen der mittleren Veränderlichkeit beherrscht werden. Sie üben wohl auch einen beträchtlichen Einfluss auf die letztere selbst aus. Die Hauptphasen der Doppelwelle sind übereinstimmend. Die grössten Steigerungen sowie Erniedrigungen treten im December ein, die geringsten im September. Die secundären (und tertiären) Wendepunkte sind aus dem vorliegenden Materiale an verwendeten Beobachtungen für dieses sehr variable Element naturgemäss nicht mit Bestimmtheit feststellbar, erscheinen jedoch angedeutet. Die abweichende Stellung von Rudolfswert dürfte auf eine nicht ganz günstige Exposition des Thermometers hin- weisen. LV. Mittelwerte für die in den einzelnen Monaten und Jahren vorgekommenen a positiven und b negativen Maximalsprünge. Q Jänn. |Febr. 1 März ! April s Juni 3 j Aug. a V C/3 O O j Nov. ”5 i3 s Jahr I. Klagenfurt 6-8 ò~9 48 * a. £3 37 * 4 3 47 4-0 3'° 3-0 3-8 4-8 4-6 8'3 2. Veldes £2 4 7 47 ££ 4-4 £6 4'3 3'3 3'3 3'1 3'5 3'9 4'2 7'1 3. Krainburg 6^9 57 4'5 * ±1 37 £2 3 9 3-6 3‘5 3'3 36 4-8 4'4 8-1 4. Stein ZU 6-8 4‘9 4-8 3-9 3'9 3'9 3'4 3'3 3'° 37 5'2 4'5 7’9 5. Laibach io Jahre . 12. 6-6 0-0 S’> 3‘5 3-6 4'1 3'2 2-9 2-9 4'l 5'4 4 & 8-9 Laibach 25 fall re . 0-4 j£4 5'3 4'5 3-6 3'6 £8 3'4 2'9 3*1 4-0 5'4 4'4 8-4 6. Hötitsch 5’9 67 4*0 5'4 37 3'5 £7 3'3 30 2'0 2'9 5-6 42 8-1 7. Rudolfswert ..... 5’2 6’2 55 47 40 3-8 3-6 3‘5 3'° 4'° 44 5'2 4'4 87 8. Gradatz-Tschernembl £2 12 6-5 6'3 46 5'3 39 3'4 37 37 3-6 5’9 5-1 10*1 9. Gottschee 10-0 8-4 7'3 6-8 4'3 47 47 4'5 4‘3 4’2 5’9 6'3 6*o 12*2 10. Adelsberg 6-9 7_5 S'6 5 4 £S 45 39 3'6 3'4 3'5 5'9 5'° 8-3 b. I. Klagenfurt 6-2 57 4*2 5’2 6-8 6-3 6-1 6'6 57 4‘9 47 4-6 5'6 97 2. Veldes . .* 67 5-6 4'9 5-i £5 5'° 47 5’o 4' 5 5'2 5’2 5*5 5'3 7'5 3. Krainburg <£3 5'4 47 * 5'1 li 5-2 47 51 4-6 * 5-2 5’° 5'4 5'4 7-9 4. Stein 5-8 5'° 5-1 5'o £_2 5° 5‘2 5’2 4-8 * 5’i 5'3 5'4 8-4 5. Laibach 10 Jahre . 5'9 6-1 6-8 6-3 5° 5'6 5'o 5-4 4-6 * 6-6 6-4 57 9-2 8. Gradatz-Tschernembl 12 Ó’O £2 5‘9 5’i 4-8 57 4-0 4’9 47 4-8 5'4 5'5 9-2 9. Gottschee 77 7‘4 6-9 £6 60 6'5 5'° 69 5-8 5'8 * 7’4 ó’ó 6-7 IO'O 10. Adelsberg 11 47 « £3 4'6 4-63-8 5 ‘,5 ^ 4 6 V 4-3 4-6 79 a. Gruppe 2 — Ó...............Il ò'4-|ò-X |4-'«|4'S|3^8|3'9|3'9|3'4|3j;o|3 °|3'6[5'i||4'4-|| 8-o b. Gruppe 2 — 6...............j| 6-2 5'715'0;5‘4!5‘3[5 aj+'S15'3]5’» 4’915'415‘5 5’4:j 8-2 — i * .—I : * :— i » I ! Il II Ob der Gang der negativen Maxima im Winter von Gradatz-Tschernembl so, wie er sich aus io Jahren ergibt, in der That reell ist, bedarf erst der Bestätigung durch weitere Beobachtungen. Auffallend ist das Juniminimum, welches die meisten Stationen angeben, das zugehörige Maximum folgt im Juli. Vergleicht man die absoluten Werte der positiven und der negativen Maxima (am bequemsten in den Gruppenmitteln), so zeigt sich, dass beiderlei Temperatursprünge im Winter sich ziemlich das Gleichgewicht halten, in den übrigen Jahreszeiten sind jedoch die grössten Erkaltungen im Mittel beträchtlich intensiver; im Juli und August um 2°, selbst im Mittel aller Monate um I °. Die mittleren Jahresextreme sind einander ziemlich äquivalent (-j- 8 ■ o, — 8-2). Die Jahreszeitenmittel sind: Oberkrain -f- Winter 5*8, Frühling 4'2, Sommer 3'4, Herbst 3 -9 und —Winter 5'6, Frühling 5’3, Sommer 5 • I, Herbst 5'3; Rudolfswert beziehungsweise —5*6, 4'2, 3 '4, 4' S und — 5‘7> 6-o(l), 5-2, 5-9(1); Gurkfeld -j-6'i, 4-9, 4-1, 4-4 und —5-7, 5'6. 5'5> 6'2 (0- Folgerichtig hat unsere Untersuchung noch die absolut grössten Schwankungen, welche in den Tagesmitteln vorgekommen sind, zu erheben. Es ist klar, dass für solche in einem längeren Zeiträume nur einmal eingetretene Fälle selbst correspondirende 10jährige Reihen benachbarter Orte nicht genau vergleichbare Grössen geliefert werden können. Anderseits ist für einen und denselben Ort die Wahrscheinlichkeit, weiter auseinander stehende Extreme anzutreffen, um so grösser, je beträchtlichere Zeiträume man durchsucht. Deshalb theilen wir in der nachfolgenden Uebersicht LVI nur die extremen Temperatursprünge von Laibach aus der ganzen 25jährigen Reihe, für welche die Grundtabellen der interdiurnen Wärme-Aenderung angefertigt wurden, und von Gottschee aus 10 Jahren mit. Im übrigen verweisen wir auf die Tabelle XLVI, welcher für die verschiedenen Orte die extremsten Intervalle entnommen werden können. LVI, Absolute Extreme a der positiven und b der negativen Maximalsprünge. Dec. Jän. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Jahr Laibach . . . 12-0 97 127 67 « 5f> 4'9 6-2 5'° 4'3 5'° 7-6 9’5 127 Gottschee . . I4-0 135 105 9-8 5 4 5-8 7'3 6-6 0*0 7’5 10 6 i *'4 14*0 Laibach . . . I 9'2 9'7 7'i 8-6 9'° 117 87 io-6 II'4 7'5 12-5 9’7 I2‘5 Gottschee . . 10-2 12-4 11*2 9-8 8-2 9'5 6-8 109 9-8 97 12*2 8-9 12*4 Man ersieht, dass in den Niederungen Krains in den Mitteltemperaturen aufeinander folgender Tage Sprünge bis nahe 130 eintreten können, im rauhen Klima Gottschee’s wahrscheinlich mehr als 14 °. Im Winter erlangen die Erwärmungen, in den übrigen Jahreszeiten — entsprechend dem Ergebnisse der vorhergehenden Tabelle — die Erkaltungen die absolut bedeutendsten Werte. Diese Extreme gehören allerdings zu den sehr seltenen Ereignissen. Es erscheint selbstverständlich, dass die Schwankungen der Mitteltemperaturen von Tag zu Tag übertroffen werden von denjenigen, welche von einer bestimmten Stunde bis zu derselben Stunde des folgenden Tages einzutreten pflegen. Nach den Untersuchungen, welche von Kremser und Wahlén hierüber an Orten Norddeutschlands und Sibiriens angestellt haben, schwankt die Temperatur gemäss den übereinstimmenden Ergebnissen im Winter am meisten zur Zeit der kältesten Tagesstunden (vor Sonnenaufgang), im Sommer zur Zeit der höchsten Tagestemperatur. Diese Verhältnisse auf dem Gebiete unserer Untersuchungen zu prüfen, lag nicht im Rahmen der vorliegenden Abhandlung. Sicherlich gelten sie, wie man aus Tabelle XX und XXI urtheilen kann. Auch einige Fragen in Bezug auf den Wechsel der Tagesmittel der Wärme müssen in Hinsicht auf den gebotenen Raum unberücksichtigt bleiben, so über die Dauer und Amplitude der Temperaturwellen, die Art des Wärme-Abfalles und des daran sich anschliessenden Anstieges etc. (Vgl. J. Berthold, Ueber die interdiurne Veränderlichkeit der Temperatur in drei verschiedenen Höhenlagen des Erzgebirges in den Mittheilungen des Vereines für Erdkunde zu Leipzig 1888.) 13. Die verticale und horizontale Vertheilung der Temperatur. Zum Schlüsse unserer Darstellung der Temperaturverhältnisse Krains soll untersucht werden, in welchem Masse die Luftwärme mit wachsender Seehöhe abnimmt und wie sie in den Hauptrichtungen der horizontalen Erstreckung des Landes vertheilt ist. Alsdann wird es auch möglich sein, die Verhältnisse Krains in ihrer Beziehung zu der allgemeinen Wärmevertheilung in Europa ins Auge zu fassen und zu ernennen , welche Stellung das Land im Netze der Isothermen des Erdtheiles einnimmt. Eine Berechnung der verticalen Wärme-Abnahme zunächst auf dem krainischen Abfall der Karawanken ist dermalen nicht möglich, es fehlen dazu die nöthigen Beobachtungsdaten. Daher vereinigte Hann in seinen «Temperaturverhältnissen der österreichischen Alpenländer» die vorhandenen sechs krainischen Stationen mit dem viel reichlicheren kärntnerischen Materiale zu 22 Stationen, deren höchste 2050 m Seehöhe besitzt, und berechnete nach der Methode der kleinsten Quadrate die Temperaturabnahme mit wachsender Elevation für die Karawanken überhaupt, ohne Nord- und Südseite zu scheiden. Es ergaben sich folgende Werte als: I .A ll. Temperaturabnahme pro Hektometer. Dec. Jän. Feb. März Apr. Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Jahr Karawanken 0-225 •184 '33° •487 •607 '596 •571 •535 •525 •483 •430 ■330 •442 Ostalpen . . 0-334 * '334 * •418 •553 '628 •640 •645 •620 ’596 •547 Th 00 Th •415 -51S Zum Vergleiche sind die Gesammtmittel für die östlichen Alpen aus derselben Quelle vorgeführt worden. Darnach sinkt in den Karawanken die Temperatur für je 100 m Höhenzuwachs durchschnittlich um O'4420 C, also beträchtlich weniger als in den Ostalpen überhaupt (o • 5 18 °) ; jener Betrag ist sogar der geringste unter allen, welche für die einzelnen Theile der Ostalpen gefunden wurden. Dieses Verhältnis wird durch die abnorm strenge Winterkälte der Thäler Kärntens und Krains verursacht. Im Laufe des Jahres fällt die langsamste Temperaturabnahme mit der Höhe auf December und Jänner, die rascheste auf Juni und Mai, in den Karawanken jedoch bereits auf den April. Man sieht, wie in den Niederungen der Lenz eine rasche Wärmesteigerung hervorbringt, während die Höhen sich spät ihrer winterlichen Hüllen entledigen können. So häuft sich der Temperaturunterschied zwischen oben und unten zu dem Maximum im Laufe des Jahres. Dagegen ist er am meisten ausgeglichen im Winter, wo die Thäler häufig durch Ausstrahlung intensiv erkalten, während die Gipfel und Hänge von langsam herabsinkenden und hiebei dutch Compression sich erwärmenden Luftmassen, bestrichen werden. Gleichzeitig verdichtet sich in den eisigen Luftseen der- Thalbecken der wenige Wasserdampf zu dichtem Nebel, während die Höhen von reinem, tiefblauem Himmel überdeckt werden. Es kann schliesslich dazu kommen, dass die Thalsohlen kälter werden als die Hänge und Gipfel der Berge. Die bezeichneten Vorgänge können sich ungestört durch vorherrschende Luftstömungen abspielen besonders in abgeschlossenen windstillen Thälern und Becken der Ostalpen , wo häufige winterliche Anticyklonen die absinkende Bewegung der Luft einleiten. Es tritt dann die Erscheinung der Temperaturzunahme mit der Höhe im Winter in einer Ausdehnung und Intensität auf, wie in keinem anderen Theile Europa’s. In ausgezeichneter Weise wurde sie von Hann für Kärnten constatirt, aber auch in Krain kommt sie zur Geltung und würde sicherlich deutlicher zu erkennen sein, wenn die meteorologischen Stationen unseres Landes nicht so überaus spärlich gesäet wären. Idria und Hötitsch liegen an Abhängen nur wenig über der Thalsohle, haben aber dafür selbst in den 30jährigen Mittelwerten einen wärmeren Winter als Laibach. Die Gipfelstation St. Magdalena oberhalb Idria hat, obwohl 550 m höher gelegen, doch eine Jännertemperatur, die nur um o-6° niedriger ist als diejenige der Stadt Laibach, das entspricht einer Wärme-Abnahme von nur o- ii° pro 100 m. In zwölf Jahren gleichzeitiger Beobachtungen war in St. Magdalena die durchschnittliche Temperatur des Jänner fünfmal, des December dreimal (bis zu 2 • 2 °), des Februar einmal höher als in Laibach. Aehnlich waren auf dem Jantschberge (793 m) von 9 Wintermonaten 3 bis zu 2 0 höher temperirt als gleichzeitig in Laibach. Selbst das rauhe Gottschee hatte in 16 Wintern 8 bis zu 20 mildere Monate als die Hauptstadt in der Sohle des grossen Moorbeckens. Wohl aus dem gleichen Grunde sind dort die Maxima der Temperatur in den Wintermonaten auffallend hoch, ähnlich wie auf dem Obir-gipfel (vergi, die Tabelle: Jährlicher Gang der Temperaturextreme). — Der December 1879 zeichnete sich durch eine „selten extreme Kälte in Centraleuropa aus, insbesondere in den Tagen vom 6. bis 28. ; doch zeigt sich noch in den allgemeinen Monatmitteln die abnorme Temperaturvertheilung in verticaler Richtung, wie sie in den Ostalpen so vielfach zur Regel wird, sehr deutlich. Die Decembermittel 1879 sind: Laibach —ii‘8°, Krainburg —10‘5°, Gottschee —9'8°, Veldes —8'2°, Obirgipfel —9‘5°. Eingehender die Fälle von Umkehrung der normalen Temperaturvertheilung zu besprechen, gestattet der Raum nicht. Der anfänglich gestellten Aufgabe uns zuwendend, hätten wir jetzt die Anordnung der Temperaturen auf dem landseitigen , durchwegs krainischen Abfall des Karstgebirges zu untersuchen. Das vorhandene spärliche Beobachtungsmateriale ist jedoch hiezu ganz unzureichend. Für einen charakteristischen Theil des adriatischen Gehänges derselben Bodenerhebung versuchte der Verfasser in einer Abhandlung «Ueber das Klima des Karstes» (Mittheilungen des Museal Vereines, Laibach 1890) die Temperaturabnahme mit der Entfernung von der Meeresküste in der Richtung nach oben sowie nach dem Parallelkreise zu berechnen. Seither ist soviel Beobachtungsmateriale gewonnen worden, dass es sich lohnt, die mühsame Rechnung nochmals durchzuführen, obwohl definitive Resultate noch nicht zu erwarten sein dürften. Auf dem Gebiete zwischen der Littoralzone von Mon-falcone — Triest sowie Fiume — Abbazia und der Plateaustufe von 1000 m Seehöhe besitzt man jetzt von 19 Orten allerdings meist kurze Aufzeichnungsreihen, welche zum Theil neu auf 30jährige Temperaturmittel reducirt wurden. Sie konnten dazu verwendet werden, die Abhängigkeit der Temperatur eines Ortes daselbst von dessen Seehöhe und von dessen Entfernung vom Meere zu untersuchen. Diese letztere Richtung ist nämlich hier ein viel massgebenderer Factor als die des Meridianes oder Parallelkreises, nach denen es sonst üblich ist, die Wärmevertheilung darzustellen. Es wurden folgende Stationen verwendet: 1.) Monfalcone, Barcola-Triest, Abbazia - Fiume, in eine Gruppe vereinigt: mittlere Seehöhe h — O*2 Hektometer, kürzeste Entfernung von der Küste X = o Kilometer; 2.) Görz, Panowitz: h = i'O, X = 18; 3.) Sv. Križ (St. Croce) : h — 2 'O, X — x ; 4.) Občina : h = 3 • 2, X = 3 ; 5.) Bazovica: h — 3 -7, X = 7; 6.) Veprinac: h — 4‘2, X = 2 ; 7.) Adelsberg. St. Peter: ^ = 5 *6, X = 35 ; 8.) Lokve auf der Louisenstrasse: h — 7'2, X = 18; 9.) Doll ober Haidenschaft: h — 8‘8, X = 30; io.) Ponzala, Krnica auf dem Tarnovaner Plateau: /1 — g-8, X — 2 7; 11.) Hermsburg: h = g-4, X = 20; 12.) Masun: h — IO’O, X = 32 (beide letztere Stationen am Fusse des Schneeberges). Vermittelst der Weilenmann’schen Formel ergab sich nach der Methode der kleinsten Quadrate nachfolgende mathematische Beziehung (Uebersicht LVIII) zwischen der Temperatur t, der Seehöhe h (in Hektometern) und der Horizontaldistanz eines Ortes von der adriatischen Küste X (in Kilometern ausgedrückt). Im rechten Theile der Gleichungen bedeutet das erste Glied die berechnete Temperatur an der Küste der Golfe von Triest und Fiume, der Coefficient des zweiten die Wärme- LVIII. Temperaturvertheilung auf dem adriatischen Abfalle des Karstes. December . . t= 5 • 66 — o1 718 /2 — o '099 X -|- o • 0059 hX Jänner . ... t — 4-99 — o ■ 790 h — o- 100 X -|- 0-0077 hX Februar . ... t = 5-77 — 0-831/2 — o-p86 X -f- O'oo8i hX März.......t = 8-37 — o• 818 /2 — o• 054 X + o• 0045 K>. April......t— 13-26 —0-853/2 —o• 049 X -f- o■ 0048 /«X Mai...........t — I7'53 — 0-862 h — 0-073 ~X + 0 0068 /iX Juni........../ =. 2I -58 — 0 809 h — 0-057 X + 0-0027 àX Juli..........i = 23-98 — 0-812/2 — 0-061 X -j- 0-0025 AX August . . . . t — 23-50 — 0-772 /2 — 0-074 X + 0-0028 hX September . . t = 19• 88 ■— o-825 /2 — 0-077 X + 0-0051 /2X October . . . . t = 15-28 — o - 742 /2 — 0-072 X -J- 0-0036 hX November . . I ■■ 9-44 - 0-675 — 0-089 X I 0-003Ó/2X Jahr ......t = 14-10 — O' 792 h — 0-074 ~X + 0-0048 hX abnahme mit der Höhe pro 100 m. Auffallend ist die ausserordentliche Grösse desselben, welche in keinem Gebirge Mittel-Europa’s erreicht wird. Die Erklärung der Ursache sowie die physikalische Bedeutung dieser Erscheinung waren bereits Gegenstand der Erörterung in der citirten Abhandlung «Ueber das Klima des Karstes». Auch der jährliche Gang der Wärme-Aenderung mit der Höhe ist auf dem Karste recht eigen-thümlich. Das Maximum im Mai ist wohl nicht auffallend, mehr schon das Minimum, welches auf November zurückverlegt erscheint. Ueberraschend aber ist das Anschwellen der Beträge zu einem secundären Maximum zu Ende des Winters, wenn wir ganz absehen von dem unerwarteten Werte des September, welcher nur durch die Unsicherheit der Bestimmung auf Grund des vorliegenden Materiales an Beobachtungen verursacht sein dürfte. Im übrigen ist der com-plicirte Gang entstanden durch die Zusammenfassung zweier ganz verschiedener Typen der verticalen Wärme-Aenderung, welche wie zwei Wellen von entgegengesetztem Verlauf inter-feriren. Wie die nachfolgende Tabelle LIX es zeigt, hat der eine Typus Geltung für die Steilküste des Golfes von Triest (sowie des Quarnero), der andere fiir den anschliessenden Theil des Karstabfalles, sofern er nicht unmittelbar unter dem Einflüsse des Meeres steht. LIX. Wärme-Abnahme mit der Höhe pro 100 Meter. Dec. Jänn. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Oct. Nov. Jahr I I • 11 i ■ 13 I ' OO I -oo o-8i O- 76 O- 61 0-52 0-70 o- 70 093 I -02 0-86 II 0-48 0'45 * 0-56 0-68 0-78 0-77 0'82 0-82 0-76 °' 75 er 69 0-50 0-67 Gruppe I: Barcola, Triest, St. Croce, Občina, Bazovica, nach der Formel t = a -j- bh -j- c\ gerechnet. Gruppe II: Görz, Panowitz —Ponzala, Krnica und Bazovica —Doll paarweise combinirt nach Reduction in die gleiche Verticale mittelst der Formeln LVIII. Der Coefficient von l in Tabelle LVIII bedeutet mit seinem Vorzeichen den Betrag, um welchen die Wärme ab. nimmt, wenn man in horizontaler Richtung senkrecht auf die Erstreckung der Küste von Triest oder Fiume pro Kilometer landeinwärts fortschreitet Wenn man beachtet, dass die rasche durchschnittliche Wärme-Aenderung mit der geographischen Breite zwischen dem 30. und 70. Parallel der nördlichen Hemisphäre circa o-Oo68° pro Kilometer beträgt [Hann, Atlas der Meteorologie), so ist der mehr als zehnmal so grosse analoge Wert O'O740, welcher für den adriatischen Karstabfall zumeist in der Richtung nach Nordost im Jahresdurchschnitte Geltung hat, gewiss ein riesiger zu nennen. Noch viel beträchtlicher ist das Sinken der Temperatur daselbst im December und Jänner, o • i 0 pro Kilometer ; das Jahresminimum im April ist halb so gross als dieses Hauptmaximum; das zweite Minimum folgt im October, nachdem ein schwaches secundäres Maximum unmittelbar voraufgegangen ist. Gesichertere Temperaturmittel dürften dem Mai einen Betrag zuweisen, der dem des April zunächst kommt. Der Coefficient von hl bedeutet, dass die Wärme-Abnahme auf dem betrachteten Gebiete nicht genau proportional ist der Seehöhe und der Entfernung von der Küste, sondern dass sie gegen die Wasserscheidelinie des Karstes hin langsamer wird, demnach in der Littoralregion am intensivsten ist. Um von den mittleren Temperaturverhältnissen eines kleineren oder grösseren Territoriums ein anschauliches Bild zu gewinnen, bedient man sich bekanntlich einer geographischen Karte desselben, in welche die Isothermen verzeichnet werden. Die idealen Isothermen sind Linien, welche die Orte gleicher Wärme in gleicher Seehöhe verbinden. Kennt man die Wärme-Aenderung mit der Höhe, so ist es leicht, die Temperaturmittel sämmtlicher Stationen eines Gebietes auf ein und dasselbe Niveau zu «reduciren». Es scheint uns passend, als solches für unsere Zwecke die Seehöhe von Laibach, rund 300 m, zu wählen. Wo die verticale Wärme - Abnahme zwischen so bedeutenden Gegensätzen schwankt, wie in den Karawanken und auf dem Karste, dort wird es nöthig, sich nach Reductionsgrössen einer mittleren Stellung umzusehen. Als solche mögen die folgenden von Hann zu ähnlichen Zwecken verwendeten Beträge der Temperaturänderung pro IOO m gelten: November, December, Jänner O‘4O0; Februar, October 0‘45°; März, September o-5O0; April, August O‘5S0; Mai, Juni, Juli O'6o0; Jahr O’5O0. Da der vorliegende Theil der Klimatographie Krains den zulässigen Umfang schon fast überschritten hat, so wird uns grösste Kürze zur Pflicht, und wir beschränken uns auf die Mittheilung des Materiales zur Construction der Isothermen für das Jahr und die extremen Jahreszeiten. (Tabelle LX.) Vom Nordsaume der friaulischen Ebene biegen die Jahresisothermen von 12° und ii° gegen den Golf von Triest, verlaufen dann entlang der Küste von Istrien und biegen bei Fiume wieder nach Südost um. Von gleichem Verlauf, nur weiter landeinwärts, finden wir die Jahresisotherme von 10 °; sie zieht die Louisenstrasse verquerend gegen Banjaluka. Diejenige von 90 kommt vom Bodensee fast geradeaus in das Gebiet der Julischen Alpen. biegt am Krainer Schneeberge etwas gegen Istrien hin aus, um dann über Gottschee, Rudolfs- LX. Temperatur in 300 Meter Seehöhe. Jahr Winter Sommer Triest 12-6 4' I 215 Pola 12'4 4'7 21 *o Fiume 12-3 4'7 20 3 Sv. Križ (St. Croce) 120 3'4 20’9 Görz n -6 2'9 20-5 Tolmezzo II * I I * 2 20’6 Bazovica I I * I 2 • 2 20-2 Pisino io’9 2* 2 19-8 Veprinac 10-2 3‘3 20-6 Doll 9'4 4'0 18 ■ I Adelsberg 9‘9 0-4 193 Lokve 9'7 0-3 19 • 2 Tschernembl 9'4 — 0*0 i8'9 Wocheiner-Feistritz 90 — 1-7 191 Id ria 90 — °' 5 i8* i Hermsburg 89 O- I I7'9 Gottschee 8-8 — I'3 l8'2 Rudolfswert 8-9 I • I «8-3 Gurkfeld 9'1 — 0-8 1815 Pettau 9'2 — ii D'i Krainburg 90 — 1*2 13-7 Laibach 9'° —1'3 18'7 Hötitsch 9'1 0-0 18 ‘O Saifnitz 8-8 - i-9 19*0 Kronau 00 Gj — 2-3 18-3 Stein 8-3 — 1-7 17-7 Cilli (Land) 8'5 — iS i8-o Klagenfurt 7-9 — 4-0 i8-8 wert, Südsteiermark hin einen nordöstlichen Verlauf zu nehmen. Die Isotherme von 8 0 im Niveau von 300 m umschliesst das Kärntner Becken nach Art einer Kälte-Insel. In ähnlicher Weise dürfte das Laibacher Becken von einer Isotherme von 8 • 5 0 umringt sein. Die Winterisothermen von 4. 3, 2, 1, O0 in 300;« Seehöhe folgen mehr oder weniger genau dem Verlaufe der Küste von Istrien und der benachbarten Golfe; über den Fuss der Karawanken und der Steiner Alpen läuft die Isotherme von — I °. Das Laibacher sowie das Cillier Becken, das untere Gurkthal und die Gottscheer Mulde werden als relativ kalte Gebiete gleichfalls von der — i 0 Linie umschlossen. Im benachbarten Kärntner Becken umringen sich die Isothermen sogar bis zu — 4 0 ! Viel geringer werden die Temperaturunterschiede im Sommer, da sich das Binnenland relativ stärker erwärmt als die Küste. Unser Gebiet wird zu dieser Zeit von den Isothermen von 21 —190 bedeckt. Diejenige von 19 0 verläuft noch über die Hochflächen des Karstes, in deren Streichungsrichtung , anscheinend bis zur Louisenstrasse (Lokve), biegt aber daselbst in rechtem Winkel nach Nordost, über Tscher-nembl, Warasdin hin. Eine Sommertemperatur von 180 in 300 m Seehöhe findet man auf unserem Gebiete nur an einzelnen, kühl gelegenen Orten ; zur Regel wird sie erst auf der Nordseite der Alpen. Man bemerkt, dass die Isothermen zu keiner Jahreszeit in der Richtung der Parallelkreise verlaufen. Massgebend für deren Verlauf wird vielmehr auf der adriatischen Seite des Karstes der erwärmende Einfluss der Adria selbst, auf der Landseite, also im grösseren Theile Krains, beherrscht die Temperaturverhältnisse im Winter die besondere Configuration des Terrains, im Sommer dagegen staut sich an den südöstlichen Alpenthälern die Wärmewelle, welche von der stark erhitzten grossen ungarischen Tiefebene herüberflutet. In das Isothermennetz Europa’s fügt sich Krain in folgender Art ein : Die Jahresisotherme von 90 in 300 m Höhe oder io- 50 im Meeresniveau zieht sich vom südwestlichen England gegen den Bodensee, übersetzt die Alpen und kommt fast geraden Weges in das obere Savethal. Ihr Verlauf auf krainischem Boden wurde bereits beschrieben. Auf ihrem weiteren Wege treffen wir diese Isotherme über der Donaumündung und der Halbinsel Krim. Schliesslich werden wir noch zur Betrachtung darüber geführt, wie sich die Wärme Krains zu der Normaltemperatur der geographischen Breite, unter der es liegt, verhält. Nach Spitalei■ (Die Wärmevertheilung auf der Erdoberfläche, Denkschrift der Akademie, 1886) ist die Temperatur des 46. nördlichen Breitegrades im Meeresniveau im Jänner —3'4°, im Juli 20’20, im Jahresmittel 8’S0. Vergleichen wir mit diesen Beträgen die entsprechenden, auf das Meeresniveau reducirten Mittel Laibachs, dessen Breite 46° 3' ist, also für Jänner — i • i für Juli 21‘5°, für das Jahr 10 ‘5°, so zeigt sich, dass Laibach und ähnlich ganz Krain im Genüsse eines Wärme-Ueberschusses sich befindet. Bekanntlich ist fast ganz Europa im Winter durch die Einwirkung von vorherrschenden West-und Südwestwinden sowie des Golfstromes zu warm, im Sommer aber erzeugt die Erhitzung des grossen eurasiatischen Continentes einen Wärme-Ueberschuss. Nach der kartographischen Darstellung von Spitaler (Wärme-Anomalien auf der Erdoberfläche, Peterm. geogr. Mittheilungen, 1887 und 1889) sollte den Gegenden Krains im Jänner ein thermischer Ueber-schuss von fast 4 °, im Juli von fast 2° (im Jahresmittel 21.,0) zukommen ; thatsächlich beträgt er für den oben repräsentativ gewählten Ort im Jänner circa 21/3°, im Juli circa 1l/3°. Darnach erscheinen die Niederungen Krains als relativ zu kaltes Gebiet ; die Ursache dazu liegt im Winter in der Abgeschlossenheit gegen die wärmeren Winde von Westen und Südwesten, im Sommer in den überreichlichen Regenmengen und der damit verbundenen grösseren Trübung des Himmels. (Fortsetzung folgt.) Mittheilungen des Musealvereines für Kra. 1 1892 — II. 12