MMr^MüN -17. Donnerstags______den 26. Februar 1829. N a i b a ch. Nachträglich zur Gubcrnial-Kundmachung vom 2. d. M., Zahl 26995, wird öffentlich und danknehmig bekannt gemacht, daß zum Behufe der im Antrage stehenden Errichtung eines Provinzial-Lchrinstituts für taubstumme Kinder aus Kram und Kärnten an Beiträgen eingegangen seien: 1.) im Wege des fürstbischösiichen Gurkcr Ordinariats: ».) aus dem Dekanate Fricsach i3fl. 2okr. W. W. d.) „ » » Krapsscld 12 fi. 19 fr. ,, „ c.) « » „ Gurk i6ss. 5o kr. » « ^.) „ » .» St. Veit 6fl. 52kr. « „ «-) » ,. » Unter» rosenthal.....—ft. 54 kr. » » l.) auö dem Dek. Klagenfurt i5ss. 2okr. „ « k>) » » « Untcrgailthal i fl. 2i kr. C. M. l>') » „ « Oberrosenthal —fi. 22 kr. „ ^ '.) « « » Villach . . n fi.4c)fr. „ „ 5») " " » Obergailthal 2fi. 35kr, « „ !,) » « „ Oberdrauthal i ss. 53kr. « „ 2.) Im Wege des bischöfi. Triester Ordinariats.. t>us dem Dekanate Icllschane — fi. 52 kr. E. M. 5.) Im Wege des k. k. Kreisamtes Laidach: ^) von der Bezirksobrigkeit Krcutbcrg, ein Betrag von ......4 fi. — kr. (5. M. b.) von der Bezirksobrigkeit Ponövitsch, cm Betrag von i'fl. 5i kr. » „ e.) vom Inhaber der Herr. schan Egg ob Podpctsch, Herrn Ernst Ritter von Hossern......5 ß, — kr. ,, «. Diese Beträge werden unter Einem ihrer Bestimmung zugeführt. Vom k. k. illyr. Gubernium. Laibach am 3o. Jänner 1L29. Se. k. k. Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 3o. Januar d. I., den überzähligen Kreis- Eommissär bcim Laibacher KreiZanite, 2lnton Freihcrrn von Eodelli, zum überzähligen unbesoldeten Gubernial-Cecrätär bei dem Laiba-cher Gubernium allcrgnädigst zu ernenn/n geruhet. Wtien ven 29. ^ebrnnr. Die Berichte aus Konstantin op el vom 2Q. Jänner sind bei der in jetziger Jahreszeit nicht un< gewöhnlichen Langsamkeit dcr Ecn.municatior.e« crst vorgestern eingelaufen. Die trenigen Neuig^ kcitcn, die sie enthalten, beschränken sich aufFsl-gcndes: Die Pforte batte Nachricht von einem GefeK-te erhalten, welches am i3. Jänner zwischen ihre» und den russischen Truppen bei Kos lidsck a ^zwi« schcn Basard schick und Pravadi) Statt gk' funden, und laut der ihr zugekommenen Anzeige mit der Verbrennung einer Moschee, in n-elchev die Russen sich eine Zeitlang standhaft vertheidigten, geendigt hat. Bei dieser Gelegenheit soll ein Stabs-Ossizier nebst drei Ober, Offizieren und 52 Genies nen in türkische Gefangenschaft gerathen seyn. Ferner rvird gemeldet, daß der Sultan sich abermals mit einer Maßregel im europäisch-mili« tärischcn Style, nämlich mit der Errichtung einer kaiserlichen Leibgarde beschäftigt, zu welcher vorzüglich Söhne ron Staats.- und Hof'Beamten, 66 UlemaZ, und andern angesehenen Individuen aus.-gewählt werden, und worin auch der (jetzt sechs--jährige) Prinz Abdulmedschid seinen Rang er« halten ssll. Die Besorgnisse wegen eines Getreid-Mangels sind a llmählig verschwunden; die Hauptstadt befindet sich in einem Zustande vollkommener Ruhe, und die Regierung besorgt so wenig eine Störung derselben, daß seit einiger Zeit viele der ehemaligen Ianitscha-ren^ die noch in Verhaft gehalten wurden, auf Fürbitte ihrer Verwandten in Freiheit gesetzt wor» den sind. An dem Tage des Abganges der Wiener Post hat auch der niederländische Botschafter einen Kurier mit der Antwort auf die von ihm und dem Hrn. Iaubert, dem Reis-Gffendi gemachten Mittheilungen der verbündeten Hofe, ,nach Paris und London gesendet. (Oest. B.) Kachrichten vom UriegsschauMtze. Das Journal d'Odessa vom 3i. Ian< ner enthält folgenden Bericht vomKriegsschauplatze biö zum i5. Jänner: „Der General, Adjutant GrafSuchtclen hat, an der Spitze cinerstarkenAbtheilung der Avantgarde, Tschernowody genommen und befestigt, und von Port aus Truppen nach allen Seiten hin bis zum Bcylyk-See und weiter hinaus gesandt. Diese Truppen halten die Türken auf, die es wagen, vonSilistria auszufouragircn. Fortdau« ernd verlassen die christlichen Einwohner von Sili-stria diese Stadt und fluchten sich zu unsern Vorposten; sie versichexn einstimmig, daß unter der »srtigcn Garnison häusige Desertionen Statt finden; daß m dieser Festung nur wenig an regulären Truppen vorhanden, auch die Reiterei auf 5 bis 6oo Mann zusammengeschmolzen sei, die nur vom Fouragiren, oder mit andern Worten, vom Plündern der Umgegend leben. Man beschäftigt sich in der Stadt mit Ausbesserung der durch unser Geschütz beschädigten Gebäude und Festungswerke. D?r Garnison mangelt es an Mehl, und sich dieses zu verschaffen, wird jetzt um so schwieriger, da das plötzliche Austreten der Donau in diesen Tagen fast alle Wassermühlen mit sich fortgerissen hat; eine diiLer Mühlen ist bei Tschsrnowody ans Ufer getrieben worden. Mit dem General-Lieutenant Rüdiger, der sich in Basardschick befindet, so wie mit der Festung Varna haben wir häufige Communi-cationen. Nach zuverlässigen Berichten aus Pra-vady, Dewno und Ghcbedsche sieht dort alles so gnt-, als man e5 nur wünschen kan». Alle diese Stellungen sind ihrer Stärke wegen wichtig, und von zahlreichen Truppen besetzt. BiZ jetzt hat der bei Aidos und Schumla hinter dem Rücken des Balkan aufgestellte Feind nichts zu unternehmen gewagt. Die Besatzung von Schumla besieht nur aus 6 bis zo,00o Mann. Im Allgemeinen fehlt es unseren, auf dem rechten Donau-Ufer aufgestellten Truppen an nichts; die Kälte trägt dazu bei, sie gesund zu erhalten. In den Verbindungen mit.dem linken Ufer finden ,nur augenblickliche Unterbrechungen Statt, unb mit Lcbensmitteln versorgen uns regel« mäßig ankommende Transporte." (Ocst. B.) Teutsch lanv. zug eines Schreibens des Grafen v. Brunetti aus ZPadrid vom 12. Jan.: „Aus Anlaß von Gerüchten, die wegen einer Rüstung des Pascha's von Tripolis hier in Umlauf waren, habe ich das k. spa< nische Ministerium ersucht, bei dem Consul Sr. ka» jhol. Maj. in jenem Bezirke Erkundigung über den Zweck dieser Rüstung einzuziehen. Ich habe darnach ,den Bescheid erhalten, daß jene feindseligen Demon« siratwnen, nach der Meinung d.es besagten Consuls, nicht Österreich gelten, das seine Flagge durch Traktate mit der erhabenen Pforte gesichert hat; daß dem aber nicht so in Betreff Preußens und der Hanse« siädte sei, die weder mit der Pforte noch mit der Regenz von Tripolis Tractate abgeschlossen haben, und deshalb von ihr als ihre Feinde angesehen wec-den. Ich beeile mich diese, freilich nur sehr unvollständigen Notizen zu Ihrör Kenntniß zu bringen." (Allg. Z.) ,. V a I e n. Warschau, den 12. Februar. Der Groß» fürst Michael ist gesternAbends hier eingetroffen. Se. kaiserliche Hoheit werden Sich, nach einem kurzen Aufenthalte, nach Hulczin, dem Hauptquartier der Garden, begeben. M 0 l V a u. Ein am 6. Februar Abends aus St. P e t^'r s-bürg zu I assy eingetroffener Kurier hat dem Feldmarschall Grafenvon Wittgenstein die Nach» nchtvon der Ernennung des General Z o ltu schin, bisherigen (Zivil-Gouverneurs von Kiess, zum provisorischen Gouverneur und DivanS - Präsidenten der Moldau und Wallachei, an die Sellc des Grafen von Pahlen, überbracht. Der öffentliche GesundheitZ-Zustand war m I assy so wie in den MiZen Theilen der Moldau, fcrtan befriedigend. (Oest. B.) 67 Frankreich. Das Schiff der Brcslau, unter Commando des Kapitains Suvillicr, lief am 2. Fcbruar zu Toulon ein. Ei hatte Porös am 17. December, Malta am 12. und Neapel am .7- Jan. vcrlasien, nachdem cZ vorher den General Guillemmot ans Land gesetzt hatte. C's kommt nach Toulon, um sich auZzudcsscrn, frische Lcbcnsmittcl einzunehmen, und dann unverzüglich nach Neapel zurück zu kehren, um sich unter die Befehle der französischen Gesandtschaft 'u stellen. Auch hatte es einen Adjutanten des Generals Guilleminot mit Depeschen für Paris an Bord. Die Gazette de France will wissen, der Hcf werde dieses Jahr früher als gewöhnlich St. (Zloud beziehen. Zu Anfang Augusts nolle der König nach der Normandie gehn, und die Reise werde 44 Tage dauern. Einem Schreiben aus Toulon vom 7. Febr. zufolge ward befohlen, die drei Bombardierfchiffe Cyclop, Vulkan und Acheron eilig auszurüsten. Portugal. Lissab 0 n, 28, Jan. Die Königinn Mutter ist noch immer unpäßlich; daß von ihr vorgcschla. gene Ministerium ist nicht zur Ausführung gekom-« men. Der Vicomte Santarem soll dem franzosi, scheu Oonsul eine neue Note wegen Auslieferung des Hrn. Ferraira Borges übergeben, aber dieselbe Antwort, wie von dem Fregattentapitain erhalten haben; doch scheinen der Consul sowohlals dieser,Offizi/.r jetzt einige Vorsichtsanstalten zu treffen. Man erwartet eine Verstärkung franzosischer Kriegsschiffe, unter an.dcrn die zu Cadiz befindliche Frc-L«tte Clorinde. (Allg. Z.) ^roschritannien. Den letzten' Nachrichten aus Afrika, die man in England erha! ten hatte, zufolge, ist der Sclaven-Handel lebendigem ', als je, und wird namentlich yon spanischen 5x Kapitalisten betrieben. Ganz vor Kurzem warcn zw eiFeluckcn und eine Brigg, wohl« bewaffnet und ben ^annt, von Barcelona aus^ an der Küste angekoM "ncn, und sollten, wenn sie geladen hatten, nach ^ savannah abgehen. Außerdem liegt noch ein, nach ^ Iregatten-Art gebautes Schiff, das 24 lange Kanone, 'l führt, und das 1200 Sclaven fassen kann, in dcr ' Bucht von Biafra (Benin). Die englische Fregatte C ubyl hat indeß davon Nach-l'ick?t und man hofft, da § ^ Kommodore jenes Schiff wird auffangen fo "uen. Dem Küiftr von Brasilien muß man indeß die Gerechtigkeit widerfahren lassen, daß er sich sehr bereitwillig gezeigt, diesen Handel ganz zu unterdrücken, und erst vor Kurzem cincn eigenen Vice-Consul nach Sierra Leone gesandt hat, um auf die brasilianischen Schifft ein wachsames Auge zu haben. Die Aschantiö verhalten sich vollkommen ruhig und befördern den schon sehr lcdhaften Handel mit Goldstaub und Elfenbein, der durch ihr Land geführt wird, woge« gcn fie Waffen, Stahlwaaren und manche nützlp-che englische Manufactur - Erzeugnisse in Tausch nehmen, Dk berühmte Domfirche zu Vork ist am 2. Fcbruar cin Raub der Flammen geworden. Das Feuer ist dadurch entstanden, daß man die Gaö< röhren Tags zuvor nicht sorgfältig genug zugedreht hatte. m5 63 setzte bei, daß eine Friedensbasis wenig Hoffnung gebe,, weil das Mißtrauen des Sultans aufs Höchste gesteigert sei; daß im Frühjahr das Schwert neuerdings werde gezogen werden, und daß im Nothfalle die Pforte nicht allein bleiben werde. Die Offiziere gingen mit der Antwort auf ihre Depeschen nach Sebastopol zurück, aNein das Kartel wurde nicht abgeschlossen. (B. v. T.) Von der wallachischen Gränze, 25. Jänner. Die Nachrichten aus Konstantinopel lauten sehr friedlich; man schmeichelt slch daselbst, daß die Mächte mit der Pforte in Hinsicht auf Griechenland eine Übereinkunft treffen werden. Von russischer Seite sind Anträge zur Auswechslung der Gefangenen an den Divan gemacht worden, zu de» rcn Annahme sich die Pforte unter der Bedingung, daß Iussuff Pascha und sein Anhang mit ausgeliefert würden, erboten haben soll. Der Großhcrr fahrt indessen fort, die Kriegsrüsiungen aufs Thätigste zu betreiben. Gr hat ein neues Kavallerien Corps errichtet, das als eine Art Elite seine Leibwache bilden soll. Von der Armee wußte man bloß, daß sie in der Ebene von Adrianopel Winterquartiere bezogen habe. (Agr. Z.) Bucharest, Jo. Jan. Neuern Nachrichten aus der Gegend von Turnul vom 27.5. zufolge haben sich die russischen Truppen unter den Generalen Malinowsky und Bergmann/ welche den Brückenkopf von Nikopolis und die Vorstädte von Turnul am 24. v. erobert hatten, seitdem wieder Zurückgezogen, und stehen bei Semnitza. Der Brückenkopf von Nikopolis, den die Türken gewöhnlich den Thurm von Kalä nennen, ist indessen besetzt geblieben, und wird von den Russen als ein besonders wichtiger Po-. sicn betrachtet. Einige glauben, der Rückzug jenes kleinen Corps sei schon vor dem glücklich ausgeführten Handstreiche gegen Kall» beschlossen gewesen, An^ derc wollen wissen, Tschcipan - Oglu habe auf einem benachbarten Puncte Demonstrationen zu ei--nem Donauübergange gemacht. Von der moldauischen Gränze, 2.Feb. In den Fürstenthümcrn werden ungeachtet der schlechten Jahreszeit die Anstalten für den nächsten Feldzug mit größtem Eifer betrieben, und der Über. gang über die Donau dürfte von Seite der russischen Truppen, nicht nur wie im vorigen Jahre gegen Bulgarien sondern auch gegen Servien gerichtet seyn. Ein großer Borrath von Tauwerk, Brettern und Balken ist bereits angehäuft, urn unfern Widdin zur Herstellung einer Schiffbrücke verwendet zu werden. Die bei der russischen Militairadministration e'iigctretenen Veränderungen sollen sich schon jetzt sehr wohlthätig fü> den Dienst der Armee beweisen. Täglich fassen kleim Gefechte zwischen den Besatzungen dcr türkischen Donaufestungen und den russischen leichten Truppen, meistens zum Vortheile der Letztern vor. (Allg. Z.) Asien. Nach Zeitungen aus Bombay ist im Laufc des letzten Sommers im Bezirk von Ryrghar ein Theil cmcs Berges eingestürzt, und hat em Dorf mit ;L Häusern, 65 Menschen und über 10a Stück Vieh verschüttet. (Prag. Z.) Afrika. In Frankreich eingegangene Nachrichten melden , daßIbrah, m P ascha während eines Gastmahls, welchem die Herren Parisct, (Zhampollion und der Oberst Iucherau de Saint Denis beiwohn, ten, vom Schlage gerührt worden sei. Durch die reichlichen Aderlässe, welche die französischen Arzte anwendeten, wurde er in's Leben zurückgerufen. (Korvefp. v. u. f. D.) ^crschieVenes. Dcm gegenwärtig in Agram sich aufhaltenden Professor Kucdarsky aus Warschau ist es gelungen, die Rumschcn Inschriften auf den metallenen Helmen, die unlängst bei Negau (zwschen, Petau und Radki'rsburg in Untcvstcyenncn.'?) auK^ gegraben und in das k. k. Antiken'. Oabinebt nack Wien übertragen worden sind, slowenisch zu erklären. Diese Inschriften sind: 1.) ^iäaku! j^ü ,« 5er: Mnaj Al. e M55,. y. Uzein n: a y r.