Echristleitmig: »,ttza»«gassc Wr. 5. WrH» «r. >1, tstrrsrtim. üiiMailt: XdgIM(ntt Wutau »kl C«itm- (Htn-Ur mi U—U lldi im. J.3»iacttbrB ant« «ächt Mjtjit«, aiainiloti St». »»»! fcttaäfianjt. ■atia»igaa«, Utiraifraa VeH»,»i>r»tus«>>n> »aich »te ?«» tq>M: Werts {tiMiitii. •omu&Tii. sei eint «u >»«l»aa, tat (wal: »«antu« , , , ,X WfrtfllHiii . ..II- Jw3r-® k m K «M K IS-M llM"! K IJ-— Mr* lallnd nb*tta sich Mi •nanl;rtai|Ter a» MtWnta 8hnwagen, der nicht allerhand lustige Auf-'chriften in lecker Äreidefchrift zeigte. Da las man: .EiholungSreise nach St. PeierSburg — Extrazug lon Hamburg über Rußland Paris nach London--- •) Au« der .Illustrierten Geschichte des Mlitneges 1914-15" «Berlag vcr Union Teutsche BerlagSfleseU'chaft. €imtgort, Berlin. Le>p»ig. Wien), von welcher bereits 50 $ti« vorlieg»»!. Preis jede« reich illustrierten, !i" Seilen einer Äunstbeilag« umfafsinden Heftes «6 Heller. ten gewaltigen Anstürme gegen die Westfrsnt ein Er-folg beschieden gewesen wäre. So aber sind die eng-lischen und französischen Trnppenmaisen im Feuer der Deutschen zusammengebrochen, der mit den griß-ten Mitteln, die je in einem Kriege aufgeboten wur-den, in Szene gesetzte Angriff mißlang vollends und brachte nur ungeheuere Verluste den Angreifern. Daraus ist die Ministerkrise in Frankreich entstanden. Der Angriff gegen die Dardanellen ist »ollends miß-glückt. Die Lage Serbiens durch den Eintritt Bul» garienS in den Krieg war ein willkommener Anlaß, das verkrachte Dardanellenunternehmen unter dem Vorgeben, daß man jetzt die Dardanellentruppen als Hilfe für Serbien bester gebrauchen könne, aufzugeben. Das Scheitern des DardanellenunteruehmenS war die Ursache der Ministerkrise in England. Und wie merkwürdig doch in den beiden fo eng verbün-dcten Staaten Ursache und Wirkung, Geschen und dessen Grund beurteilt werden. Der Mißerfolg auf den Schlachtfeldern in Frankreich hat den Macht-habern dort die Ueberzeugung aufgedrängt, daß das Ministerium zu klein sei. So schafft man denn ein größeres, indem nicht bloß neue Ministerportefeuilles errichtet werden, sondern das so groß ist, daß man nicht weniger als wie sechs Minister ohne jede Aus-gäbe lassen muß. Und der Mißerfolg gegen die tür-kiichen Stellungen aus Gallipoli hat in London die Ueberzeugung hervorgerufen, daß das Ministerium zu groß sei. Dort hat man schon srüher zu dem Mittel, daS jetzt in Frankreich angewendet wird, ge-griffen und findet nach wenigen Wochen, daß es nichtS taugt. Es ist eben ein VerlegenheitSmittel, bestimmt, die Welt außerhalb der Kreise deS Vierverdandes über die wahren Stimmungen im Vierverdande zu täuschen. An den Grenzen Italiens gegen Oesterreich tobt seit mehr als 14 Tage» ein surchtbarer Kamps. Ea-dorna hat zum dritten großen Angriffe befohlen und es ist in der Tat von den italienischen Truppen alles aufgeboten worden, um die österreichisch-ungarischen Stellungen am Jsvnzo. in Karnien und in den Do-lomiten, auf der Hochfläche von Lasraun oder in Westtirol zu durchbrechen. Alle anderen bisher an-gefetzten Angriffe gegen unsere Stellungen, die alle unter so gewaltigen Verlusten sür die Italiener zu-rückgeschlagen wurden, bleiben weit zurück hinter der Wucht de» Angrisse« in der zweiten Halste Oktober. Und doch hat auch dieser Angriff keinen nenuenS-werten Ersolg, wohl aber die schwersten Verluste sür die Italiener gebracht. Diesmal glaubte man im Lager Son»ino-Salandra>Eadorna einen Ersolg auf Neueste GeschästSeröffnung: französische Rothosen werden gebügelt — Rächst? Woche große Wäsche: der russische Bär wird gewaschen." Auf e>nem aus Sachsen kommenden Wagen stand: ..Wir machen bekannt, »aß wir unsere Firma geändert haben. Früher: gemütliche Sachsen, jetzt Eisenfresser und Kompanie." Auch der Pegasus wurde flott getum-melt und allerhand mehr oder minder gelungenes Reimwerk zur Welt gebracht. Der Soldatenhumor machte sich ferner sofort daran, sür die großen Hilfsmittel des Krieges Spitz-namen zu erfinden, die bald in aller Munde waren. Die fahrbaren Feldküchen, die so vortreffliche Dienste leisteten, wurden „Gulaschkanonen" genannt, unsere gewaltigen 42 Zentimeter- Mörser, denen auch die stärksten Festungen nicht widerstehen konnten, nannte man „unsere Brummer", oder in der Einzahl „die fleißige Berta" nach der Tochter Krupp«. Sogar der Große Generalstab läßt sich ab und zu bei seinen Berichten, üb?r deren Kürze und Trok-keaheit manchmal geklagt wird, zu einer humorvol-len Wendung herbei. So, wenn er von „Farbigen Engländern" spricht oder dem französischen General-stab die „ausnahmsweise richtige Darstellung" eines den Schlachtfeldern erringen zu können, der auch die politische Lage im Lande selbst und da? schon arg gedrückte Verhältnis zu den übrigen Staaten des Vierverbandes gebessert hätte. Man brauchte beides. Die Stimme der Kriegshetzer in Italien ist ver« stummt u d schon wird wiederum der Name de« Manne», den man im Mai dieses Jahres gelyncht hätte, der Name GiolittiS genannt, als des Manne«, der berufen ist, einen Salandra abzulösen. Und in London, Paris und in Petersburg will man es so gar nicht verstehen, daß Italien seine ganze Trup-pexmacht braucht, um in Oesterreich einzubrechen und gar nichts erübrigt, um an anderer Stelle für ir-gendeinen Verbündeten etwa« zu tun. Man hat den sacro egoismo Salandra« im Mai bejubelt, al« damit der Treubruch in fo zynischer Weise begründet wurde. Jetzt lernt man im Vierverbande die andere Seite diefe« sacro egoiSmo kennen und man wird sehr, sehr verstimmt. Der Weltkrieg. Der Krieg gegen Ruhland. Die Berichte des österreichischen General st ab« S. 3. November. Amtlich wird verlautbart: Die Kämpje an der Strypa dauern noch an. Die Russen setzten Verstärkungen ein. Nordöstlich von Buczacz brach ein russischer Angriff unter unserem Feuer zusammen. Nördlich von Bieniawa wurde den ganzen Tag erbittert um den Besitz des Ortes Sie-mikowce gekämpft. Der gestern mitgeteilte Gegen« angriff österreichisch-ungarischer Truppen sührte nach wechselvollem Gerechte iu den Nachmittagistunden zur Vertreibung »er Russen aus Dorf und Meier-Hof. Zu der Nacht griffen neue russische Kräfte ein, so daß einige Häusergruppen wieder verloren gingen. Heute wird weitergekämpft. Auch am Teich nördlich von Siemikowce sind Kämpse im Gange. Die unter dem Besehl de« Generals von Linsingen stehenden österreichisch-ungarischen und deutschen Streitkräste brachen mit ihrer Stoßgruppe bei Bielgow westlich von EzartorySk in die russische Hauptstellung ein. Es wurden 5' Offiziere und t>60 Mann gesangen genommen und drei Maschinengewehre erbeutet. 4 November. Der Feind setzte seine Angriffe gegen die Strqpasront sort. Die gegen die Stellung bei Wisnioczyk und Burkanow gerichteten Angriffe seiner Berichte bestätigt. Geradezu köstlich war die folgende Abfuhr, die er den ruhmredigen Franzosen erteilte : .In der ftanzösischen Presse tritt neuerdingS wiederholt die Bcmerkuug auf, daß die von der deutschen Artillerie verschossene Munition nur eine geringe Wirkung und sehr viele Blindgänger aus» weise. Die Tatsache ist ja richtig, nur handelt e« sich dabei nicht um deutsche, sondern um erbeutete sran-zösische nnd belgische Munition. Ihre Minderwertig-feit ist auch un« bekannt. Da es sich aber um ganz außerordentliche Munitionsbestande handelt, die doch auf irgendeine Weise unbrauchbar gemacht werden müssen, schien eS un« noch immer am besten, sie ihren früheren Besitzern wieder zuzusenden." Ob bei unseren Feinden »er Humor wohl in demselben Maße zu finden ist? Wohl schwerlich. Es ist w'niAstens nichts davon bekannt geworden. Bei den fürchterlichen Hieben, die sie bisher v»n den deutschen Waffen bekommen haben, muß ihnen der Humor ja auch vergehen. Nur aus dem Gebiete des unfreiwilligen Hum»rS haben unsere Gegner bisher allerdings Erkleckliches geleistet. c-cue - brachen vor unseren Hindernissen zusammen. Bor den Schützengräben zweier Bataillone wurden 500 russische Leichen begraben. Im Dorfe Siemikowce nördlich von Bieniava wird nach wie »or heftig ge-kämpft. Oesterreichischungarische und deutsche Truppen gewannen den Ort sast ganz zurück. Die Zahl der in diesem Aaume eingebrachten Gesangenen be-trägt 3000 Auch am unteren Siyr wurden zahl-reiche Borstöße des Gegners abgeschlagen. Bei den vorgestrigen Kämpfen westlich von CzartorySk hat ein au« Truppen beider Heere zusammengesetztes Armeekorps insgesamt 5 russische Ossiziere und 1117 Mann gefangen genommen und 11 Maschinen-gewehre erbeutet. 5. November. Die Kämpfe um Siemikowce dauerten auch gestern den ganzen Tag Über fort. Sie endeten mit der völligen Bertreibung der Russen aus dem Orte und vom westlichen Strypaufer. Der Feind ließ neuerlich 2000 Gefangene in unserer Hand. Die siebenbürgische Honveddivision, die durch vier Tage und vier Nächte hindurch ununtcrbrdchen im Kampfe stank, hat an der Wiedergewinnung aller unserer Stellungen hervorragendsten Anteil. Nord-lief) von Komaroi» am unteren Siyr wurden einige russische Gräben genimmen. Westlich von Rafalowka brach der Feind in unsere Stellungen ein; ein Ge-genangriff warf ihn zurück. Die Kämpfe sind noch nicht abgeschlossen. Sonst im Rord«sten an zahlrei-chcn Teilen der Front erhöhte russische Artillerie» tätigkeit. Der Stellvertreter deS ChcsS des GeneralstabeS: v. Höser, Feldmarschall Leutnant. Die Berichte der Deutschen Obersten Heeresleitung. Heeresgruppe dcS Generalieldmarschalls von Hiudenburg. 3. November. Bor Dünaburg setzte., die Russen ihre Angriffe fort. Bei Jlluxt und Garbunvwka wurden sie abgewiesen; viermal stürmten sie unter außergewöhnlichen Verlusten vergebens gegen unsere Stellungen bei Gareni an. Zwischen Sventen- un» Jlsensee mußte unsere Linie zurückgebogen werde». Es gelang dort den Russen, das Dorf Mikulischki zu besetzen. Heeresgruppe des Generals von Linsingen. Am OgynSkikanal wurde ein feindlicher Borstob gegen die Schleuse von Osaritschi abgeschlagen. Beiderseits der Straße Lisowo—CzariorySt sind die Russen erneut zu weiterem Rückzüge gezwungen. Fünf Ossiziere, 660 Mann sind gefangen genommen, drei Maschinengewehre erbeutet. Bei den Truppen des Generals von Bothmer wird noch im Normteile von Siemikowce gekämpft. Heeresgruppe des GencralfeldmarschallS von Hindenburg. 4. November. Bor Dünaburg wird weiter ge-kämpft. An verschiedenen Stellen wiederholten die Russen ihre Angriffe. Ueberall wurden sie zurückge-schlagen. Besonders starke Kräfte setzten sie bei Gar» lmuowla ein. Dort waren ihre Verluste auch am schwersten. DaS Dors Mikulischki konnten sie im Feuer unserer Artillerie nicht halten; es ist wieder von unS besetzt. Heeresgruppe des Generals von Linsingen. Die Russen versuchten gestern früh einen Ueber« fall auf das Dorf Kuchoca-Wola. In daS Dorf eingedrungene Abteilungen wu:den sofort wieder hinausgeworfen. Ein äbermaliger Versuch des Fein-des, durch starke Gegenangriffe uns den Erfolg west-lich von C;art»rr,Sk streitig zu machen, scheiterte. Aus den vorgestrigen Kämpfen wurden insgesamt 5 Offiziere und 1117 Minn als Gefangene und 11 Maschinengewehre eingebracht. Bei den Truppen de« Generals von Bothmer wurde auch gestern in und bei Siemikowe gekämpft. Die Zahl der bei dem Dorfkampfe gemachte« Gefangenen hat sich auf 3000 erhöht. Russische Angriffe südlich deS Ortes brachen zusammen. Heeresgruppe dcS Generalfeldmarfchalls von Hindenburg. 5. November. Ohne Rücksicht auf ihre ganz außergewöhnlich hohen Verluste haben die Russen ihre vergeblichen Aiigrisse zwischen Sventen- und ZI» sensee sowie bei Gateni fortgesetzt. Bei Gateni brachen wiederum vier starke Angriffe vor unserer Stellung zusammen. Heeresgruppe des Generals von Linsingen. Nordwestlich von CzartorySk wurden die Russen nach einem kurzen Vorstoß über Kosciuchnowka aus Wolczek wieder in ihre Stellungen zurückgeworfen. Oestlich von Budka machte unser Angriff Fortschritte. Mehrfache russische Gegenstöße nördlich »on Komarow wurden abgeschlagen. Bei den Truppen des Generals Grasen Bothmer führte unser Angriff gegen die noch einen Teil »on Siemikowce haltenden Russen zum Er-folg. Abermals fielen über 2000 Gefangene in un-fere Hand. Gegen Frankreich. Großes Hauptquartier, 3. November. Keine wesentlichen Ereignisse. Am Souchezbache (nordöstlich de« gleichnamigen OrteS wurde ein vorgeschobenes der Umfassung ausgesetztes Grabenstück von etwa 100 Ritter Breite nacht« planmäßig geräumt. Oest-lich von Peronne mußte ein englisches Flugzeug im Feuer unserer Infanterie landen; der Führer (Ofsi-zier) wurde gefangen genommen. 4. November. Nördlich »cn Massiges erstürmten unsere Truppen einen nahe vor unserer Front liegen-den sranzöfischen Graben in einer Ausdehnung von 800 Meter. Der größte Teil der Besatzung ist ge-sallen; nur zwei Ossiziere, darunter ein Major, und 25 Mann wurden gesangen genommen. 5. November. Der von den Franzosen noch be« setzte kleine Graben nordöstlich von Le MeSnil (vergleiche den Tagesbericht vom 26. Oktober) wurde heute nacht gesäubert. Gegenangriffe gegen den »»n unseren Truppen gestürmten Graben nördlich von Massiges wurde» blutig abgewiesen. Am Ostende des Grabens wird noch mit Handgranaten gekämpft. Die Zahl der Gefangenen ist auf 3 Offiziere, 9>> Mann gestiegen. Acht Maschinengewehre, zwölf kleine Minen-werfer wurden erbeutet. Der englische Oberbefehls» haber Feldmarschall French hat in einem amtlichen Telegramm behauptet: AuS den Verlustlisten v»n sieben deulschen Bataillonen, die in den Kämpfen bei Loos teilgenommen haben, geht hervor, daß ihre Verluste ungefähr 80 Prozent ihrer Stärke betragen. Diese Angabe ist glatt ersunden. Der Krieg gegen Italien. 3. November. Amtlich wird »erlantbart: Die Italiener setzten ihre auf Gdtz gerichteten Anstrengungen on der Front von Plaoa bis einschließlich des nördlichen Abschnittes der Hochfläche von Dv-berdo ununterbrochen fort. Gestern griffen wieder sehr starke Kräfte an; sie wurden überall abgewiesen. In diesen Kämpfen verloren mehrere italienische Re-gimenter die Halste ihres Standes. Heule nach Mit-lernacht warf ein Lenlluftfchiff zahlreiche Bomben auf die Stadt Girz. 4. November. Die Angriffe der Italiener auf den Görzer Brückeukopf uns die Nachdarabschnitte dauern forr. Gestern waren die heftigsten Stürme gegen Z^goro, die Podgorahöhen und den Monte Sau Michele gerichtet. Wieder wurde der Feind über-all abgewiesen. Auf den Podg»rahöhen wird um einzelne Gräben »och gekämpft 5. November. Der gestrige Tag verlies auch im Görzischen ruhiger. NachmiitazS stanven einzelne Abschnitte deS Brückenköpfe« von Görz und der Nord-teil der Hochfläche von Doberdo unter heftigem Ge-schützfeuer. Vereinzelte Vorstöße der Italiener brachen in unserem Feuer zusammen. Nachts wurden sechs feindliche Angriffe auf Zagora abgeschlagen. Ein italienisches Lenklustschiff warj wieder über Miramar Bomben ab. Der Stellvertreter de» ChesS des GeneralstabeS v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Gegen Serbien. Oesterreichischer Bericht. 3. November. Amtlich wird verlautbart: Die gegen Montenegro kämpfenden österreichisch-ungari-schen Streitkräfle erstürmten südlich von Avtovac die auf feindlichem Gebiete liegende Höhe Bodija und drei andere von Montenegrinern zäh verteidigte Berg-g'pfel. Beim Sturm auf die Bodija-Stellung wurde ein 12 Zentimeter-Geschütz italieiufcher Herkunft erobert. Bon den in Serbien operierenden verbündeten Streitkräften rückte eine österreichifch-ungarische Kv-lonne in Usice ein. Andere k. u. k. Truppen stehen südlich und südöstlich von Cacat im Gefechte. Südlich der von Cacak nach Kragujevac führenden Straße unv auf den Höhen südöstlich von kragujevac und nördlich und nordöstlich von Jagodina gewannen die Angriffe der österreichisch unzarischeo und deutschen Streitlüste trotz des zähesten gegnerischen Widerstandes überall Raum. In Kragujevac wurden sechs Geschütze, 20 Geschützrohre, 12 Minenwerser, einige tausend Gewehre und viel Munition -und Kriegs-material erbeutet. 4. November. Ocstlich von Trebinje ist ein An- Nummer griff gegen die montenegrinischen Grenzstell uagen im Ganze. Oestlich von Bileca und südlich von Avlnac wurden in den dort erkämpften Vofitionen feindliche Vorstöße abgeschlagen. Auf dem Berge Bdbia kam es zum Handgranatenkampf. Der serbische Wider-stand im Raume »on Kragujevac und bei Zagodma wurde gebrochen. Der Feind ist im Zurückwechea. Von der Armee dcS Generals v. Köveß rückten öfter -reichisch-ungarische Streitkräfte über Pozrga hinaus. Die Verbindung zwischen Uzic« und der östlich Li> segrad kämpsenven Gruppe ist hergestellt. Sü»»estlich von Cacak warfen wir den Feind v»n den da» Tal beherrschenden Höhen. Andere österreichisch ungarische Kolonnen nahmen die Höhen Stolica und Lipaica Glavica und drängen die Serben aus den Drobnja-Rücken zurück. Deutsche Truppen ritcklen in Jag»-dina ein. Von den bulgarischen Kräften drang eine Kdlonne bis Boljevac, südwestlich von Zajecar vor. eine andere nahm den Berg Lipnica nordöstlich van Nisch. Die Angriffe der Bulgaren südwestlich »»« Pirot gewinnen Raum. 5. November. Unsere im Orjengebiet kämpien-den Truppen erstürmten gestern in umfassende» An« griffe den westlich von Grahowo ausragenden Berz Mi« Mdtika, zersprengte» die montenegrinische Je, satzung und machten einen großen Teil derselben ja Gesangenen. Auch östlich von Trebinje wurden mm unS mehrere Grenzhöhen genommen. Südlich rai Avtovac räumten vorgeschobene Abteilungen vor übn-legenem Gegner einige auf feindlichem Boden befind-liche Stellungen. Die Armee deS Generals v. Kövch drängt die Serben bei Arilje und südlich von Lacak ins Gebirge zurück. Die deutschen Truppen dieser Armee nähern sich Kraljevo. Die über die Höhe« östlich vom Grucatale vorgehenden österreichisch mr-garischen Kräfte warfen feindliche Nachhuten. Die Armee des Generals von Gallwitz ist in Paracm eingerückt. Auch doS Vordringen der bulgarische» ersten Armee macht Fortschritte. Der Stell»errreter des ChesS des GeneralstabeS: v. Höser, Feldmarschall-Leutnant. Deutscher Bericht. 3. November. U'-ce ist besetzt. Die StrrßeCa-cak—Kragujevac ist überschritten. Beiderseits »r Morava leistet der Feind »och hartnäckig Widerstand. In Kragujevac wurden 6 Geschütze, 20 Geschützrohre, 12 Minenwerser, mehrere tausend Gewehre, viel Muniiion und Material erbeutet. Die deutschenTriw-pen der Armee des Generals v. Köveß machten ge» stern 3ü0 Gefangene und erbeuteten 4 Gefchütze. Die Armee deS Generals v. Gallwitz nahm in den letzt» zwei Taqen 1100 Serben gesangen. Die Armee »ci Generals Bojadjew hat westlich Planinica beiderseits der Straße Zajecar—Paracin den Feind zurückge-worfen, 230 Gefangene gemacht und 4 Geschütze er-beutet. Südweitlich von Knjazevac versolgen die bul« garischen Truppen, haben den Brückenkops von Zvr-lija genommen, den Svrljiski Timok überschritten und dringen über den Pleßberg (1327 Meter) und die Gulij^nska (1369 Meter) nach dem Nisavaial Kr. 300 Gefangene und 2 Maschinengewehre fielen » ihre Hand. Die im Nifavatale vorgegangenen Kräfte wichen vor überlegenen Angrist aus. Der Bogo»> Berg (1154 Meier) westlich von Bela Palanka wurde behauptet. 4. November. Gegen zähru feindlichen Äider-stand find unsere Truppen beiderseits des KoSlenit Berglands (nördlich von Kraljev»> im Vordringe». Oestlich davon ist die allgemeine Linie Cakuta— Vk. Peelica—Jagodina üdrrschritten. Oestlich ver Morava weicht »er Gegner. Unsere Truppen folge». ES wurden 650 Gefangene gemacht. Die Armee de« Generals Bojadjew hat Valakonje und B«lj-»ac(a» der Straße Zajecar—Paracin) genommen und im Vorgehen von «orljig aus Nisch den Kalasat (10 8i-Ionisier nordöstlich Riich) erstürmt. 5. November. Im Moravicatale wurden die Höhen bei Arilje in Besitz genommen. Südlich von Cacak ist der Kamm der Jelica-Planina überschritte». Beiderseits des Kotlenik-BergtandeS haben unsere Truppen den Feind geworfen und rn der Verfolgung das Nordujer der westlichen (GolijSka) Morava, bei-derseii« von kraljevo, erreicht. Sie nahmen 1200 Serben gefangen. Oestlich der Gruza hat die Armee des Generals von Gallwitz den Feind über die Linie Godacica—Santarovac zurückgeworfen, hat die Hv< he» südlich von Lugomir gestürmt und im Morava-tal die Orte Cuprija, Tresnjemca und Paracia je »ommen; 1500 Gcfangcuc wurden eingebracht. Türkischer Kriegsbericht. Mitteilungen des türkischen Haupt-quartiers: 3. November. Dardanellensront. Der änliche Kummer 89 Feuerwechsel dauert bei gleichzeitig überaus heftigem Krtillerieduell fort. An diesem Feuer beteiligten sich lei Ari Burnu ein T»rpedoboot und bei Sedil Bahr zwei Kreuzer. Unsere Artillerie zersto-le zwei seind-liche MaschinengeweKrstellungen bei Kanlisirt—Ari Burnu vor unserem rechten Flügel bei Sedil Bahr. Unsere anatolischen Küstenbatterien vertrieben einen feindlichen Trauspoitdampscr. der sich derLandungs-stelle von Sedil Bahr zu nähern versuchte. KaukawS-Front Wir wiesen einen Uedersalls.ngrifs deS Fein-Id im Abschnitte Narma» zurück.' König Nikitas Vorschläge und Pläne. Bon besonderer Seite wir» der „B. Z." unter anderem geschrieben: Die Nachrichten der „Neuen Züricher Zeitung", daß König Nitila von Montenegro in Wien unter der Hand Verhandlungen an« geknüpft habe, um aus der Niederlage Serbien« Kiemen sür sich zu schneide», ist völlig richtig. Nur datieren vieler Plan Nikita» und mehr oder auch weniger schüchterne Versuche, ihn ju verwirklichen, schon sehr lange zurück. Daß König Peter von Ger« dien sein Schwiegersohn und also der Kronprinz Alexander sein Enkel ist, machte dem König Nlktta keine Kopfschmerzen. Er wisse genau, daß für Oester-reich-Ungarn die Mördersynastie Karageorgewitsch ein Hauptftem de» Anstoßes ist. Er biete sich daher als Pretendenlen sür den z>« erledigenden serbiichen Thron an. Und wenn König Peter und Kronprinz Alexan-der klug seien, würden sie bei einer Flucht es wohl »ermeiden, montenegrinisches Gebiet zu betreten. Sie Knuten dort plötzlich sterbenskrank werden. Den »eiteren Verlauf der Sache d?nk« sich Nikita so: Serbien tritt ganz Mazedonien, soweit eS von bulgarischer Bevölkerung bewohnt wird, an Bulgarien ab. serner die Oriova-WiddinEcke an Bulgarien | anb Oesterreich Ungarn, das auch den Sandschak z«-nickerhält. Die Verbindung der beiden Hälften des neuen serbischen Reich-s werde durch Nordalbanien hergestellt, da» Serbien und Montenegro zufalle. Die rodete Hälfte Albaniens soll Griechenland erhalten. Weiljnachten im jFriöe für unsere 87er. Unsere braven 87er haben sich nun während de« schon ein Jahr tobenden furchtbaren Kampses glänzend hervorgetan und für ihre Heimat reichen Ziuhm geerntet. Es ist die kommende Weihnachtszeit schon die zweite, die unsere braven Truppen sern von dem traulichen Heim im Donner der Geschütze und preis-gegeben allen Gefahren und Unbilden des Schlachtfeldes verbringen müssen in todesmutiger Vaterlands-liebe und im unerschütterlichen vorbildlichen Heldenmute. Wir, die hier in der Heimat durch die Tapser-keil unserer Soldaten vor den schwersten.Gesahren des Krieges »erwahrt bleiben, wir haben eine dop-pelle Verpflichtung, unseren kämpfenden HeimatS-genossen treu zur Seite zu bleiben und kein Opser )» scheuen, um ihnen das schwere Leben im Felde j» erleichtern. Und so wollen wir nicht nur im Keifte, sondern auch mit unseren Liebesgaben Weih-»achten mit ihnen feiern. Ich richte daher an die Bewohner unserer Stadt die herzliche Aufforderung, mir Weihnacht»-liebeSgabe» für unsere L7er zur Verfügung zu stel-len, wie Kälteschutzmittel, Zigarren und Zigaretten, EkfrilchungS- und Labemittel, Teekessel, Pfeifen, Feuer« zeuge, kurz all daS, was dem Soldaten im Felde Erleichterung bringen und Freude bereiten kann. Zur Iifchaffung solcher Gegenstände werden auch Geld-spenden dankbarst entgegengenommen. Wir haben in dieser KriegSzeit schon s« ost mit infnen 87ern gejubelt, nun wollen wir auch ihnen »li DeihnachtSheimatgruß eine recht herzliche Freude bereiten und ich hoffe, daß mich die Bewohner Cilli« in diesem Beginnen opferfreudig unterstützen werden. Cilli, am 27. Okt»ber 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. Äeni'cke Wacht Aus Slitdl und Atttd. Neuerliche Auszeichnung des Statt-Halters. Der Kaiser hat dem Präsidenten des Lande«- und FrauenhilsSvereine« vom Roten Kreuz in Sieiermark Geheimen Rat und Statthalter Man-fred Grafen Cla>y und Aldringen in Anerkennung besonderer Verdienste um die militärische Sanitäls-pflege im Kriege das Ehrenzeichen erster Klasse vom Roten Kreuz mit der KriezSdekoration verlieben. Kriegsauszeichnung eines Cillier Stadtamtsbeamten. Der Kailer hat den städti-schen Amislierarzt Dr. Rudolf Wunsch, der als Landsturmuntertierarzt bei der Tr.-D. 3 dient, dos goldene Verdienstkreuz am Bande der Tapferkeit»-medaille verliehen. Todesfall Man schreibt auS Laibach vom 4. d.: Gestern nachmittag ist hier der emeritierte Buchhalter der Krainischen Sparkasse Herr Leo Suppantfchitsch nach langem Leiden im 69. Lebensjahre gestorben. Der Verblichene hatte im Jahre 1866 den Feldzug in Böhmen als Leutnant mitge-macht, erlitt bei Königgrätz eine fchivere Fußwunde und mußte insolgedesien als invalid in dcn Ruhestand treten. Hierauf leitete er einige Jahre hindurch die „L^ibacher Zeitung" und trat dann bei der Kraini-schen Sparkasse als Beamter ein, bei der er ein Le-bensalter in treuer Pflichterfüllung verbrachte. Soldatenbegrädnisse. In den letzten Ta-gcn sind nachstehende Soldaten, die hier an den im Felde erlittenen Verwundungen, bezw. Erkrankungen gestorben sind, am hiesige» städtischen Friedhofe zur letzten Ruhe bestattet worden: am 4. November Ins. Szasz Bela, H-J-R. l7, Gesreiter DudaS Paul J.-R. 25, Ins. Simon Hvyinaliuk J.-R. 80, Ins. Ramie Sime, I. R 22; am 5. November In». Börö»; Jstvan, H.-J.R 17, Ins. Vrbvbsky Paul, H,-J.'R. 4, Jnf. Vasto Cizmer, J.-R. 22, Ins. Kutyan Jakob. J.-R 64; am 6. November ^ns. Meter Balahura, J.-R. 30; am 7. November werden beerdigt Ins. Donik Bartolomä, J.-R 87, Ins. Dragic Husfad, I -R. 46. Abendgottesdienst. Der evangelische Got-tesdienft findet morgen Sonntag um 5 Uhr abends statt. Herr Pfarrer May wird predigen über ..Das rechte Ziel und Ende". Der M»rgengotteS»ienst entfällt. Zeichnung auf die dritte Kriegsan-leihe. Bei »er Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli hat Herr Franz Rebeuschegg, Großgasthosbesitzer aus die dr'tle österreichische Kriegsanleihe den betrag von K 100.000 gezeichnet. Insgesamt wurde» bei der Sparkasse der .'tadtgemeiiide Cilli K 3,000.000 ge-zeichnet. Darunter befindet sich die Zeichnung deS Spar-- und Vorlchufewreine» in Cilli rnii K 430.800, davon entfallen auf eigene Rechnung K 200.u00 und der Rest aus Rechnung der Einleger. Vergrößerung des deutschen Waisen-und Lehrlingsheimes in Cilli Der furcht-bar-: Weltkrieg hat so vielen Familien ihren Er-nährer, so vielen Kindern ihren Vater entrissen und es tritt an unS die Forderung heran, für so viele deutsche Waisenkinder zu sorgen, ihnen ein Heim und Erziehung zu bieten. Allüberall regt sich die Für-sorge sür die Waisenkinder und der deutsche Waisen-Hau«- und «indersürforgeverein in Cilli, der da« im Vereine mit der Eüdmark ini Leben gerufene deutsche Waisenhaus- und LeHrlingSHeim verwaltet, hat eine namhafte Erweiterung der Anstalt durchgeführt, so daß in derselben nun 15 Waisenknaben und l5 Lehrlinge Aufnahme finden können. Gesuche um Auf-nähme sind bi« zum 25. November an den Obmann des Vereine« Herrn Bürgermeisterstcllvertreter Max Rauscher in Cilli zu richten. Die Entscheidung über die Ausnahme wird bi« zum 1. Dezember erfolgen. Die endgiltige Ausnahme kann jedoch erst nach ärzt-licher Untersuchung stattfinden. Teilweiser Schulbeginn an der Kna-benvolksschule in Cilli Die Schüler der vier-ten Klaffe versammeln sich am Montag den 8. No-vember um K Uhr früh im Sparkassesaale, Bi«marck-Platz Nr. 6. — Die Knaben der fünften Klasse er» scheinen um 2 Uhr nachmittags in demselben Raume. Bücher, sowie sämtliche Schulrequisiten sind mitzu« bringen. Bezüglich de» Unterrichtsbeginn?» in der ersten, zweiten und dritten Klasse wird rechtzeitig die Verständigung ersolgen. Für die Ladestelle am Bahnhofe haben gespenoet: Herr Adler Ansichtskarten; ein Freund 25 K; Fräulein Martha Rakusch 20 K; Frau Mn» «veire o jor Leimsner 30 S; ein fremder Herr beim Postzul 20 K ; Sam nelbüchse am Bahnhof K 24 11; Frau Hilda Skoberne 1000 Stück Zigaretten; eine stille Spenderin K &0; Ungenannt eine große Flasche Rum und ein Paket Thee. Mit dem wärmsten Dank wird um weitere Spenden vielmals herzlich gebeten. Für das Rote Kreuz Spital spendeten: Eine stille Wohltäterin 30 K; Frau Major LeimSner 40 K; Gräfin ReuhauS 1 Korb Aepfel, l Korb Fisolen und Birnen; Frau Anna Sucher 1 K»rb Trauven; Frau Vizebürgermeister Betly Rauscher Zigaretten; Frau Hermine Gärtner Ligareiten; Frau Costa-Kuhn Zigaretten; Frau Doklor Dietz Zigaretten und Zigarren; Herr Heinz von Kotto-witz 20 K; Baronin Emwy de Seppi 20 Paar Socken; Feldkurat Paul Klementschilsch 1000 Stück Zigarette» ; Frau Hauptmanu Ferroni 4 Kilo Wür» selzucker; Herrschast Neukloster 2 Wildhasen. Allen edlen Spendern besten Dank. Weitere Spenden wer-den dankend entgegengenommen. Spenden. Für die Stadtarmen spendeten an-statt Gräberschmuck zuAllerheiligen Familie Rebeujchegg 20 K, Frau Ludowika Kunerle 20 Ä. — Für daS Rote Kreuz wurde vom Lehi körper der KnabenvolkS-schule in C lli 5 K gespendet. — Für den Fond zur Unterstützung vo» Reservistensamilien liefe» ungenannt 4 K ein. — Für den Fond ,ur Ausweisung notleidender Cillier spendeten: Major Degelmann 4 K, Eheleute Kupka 20 K. Zeichnungen auf die dritte Kriegs-anleihe bei der ft. h. prio. Böhmischen Union Bank, Filiale Cilli. Von der genann-ten Bank werden folgende Subskriptionen mitgeteilt: Sparkasse der Stadtgewenrde Cilli, eigene Zeichnung und sür Rechnung ihrer Einleger 3,000 000 K; An'on Hruschka, Direktor des Berg- und Hütlen-werke« Store 100.000 K; Reichsgräfin Irma von Neuhaus Schloß Wrjrelstätten 50.000 K; Wilhel-mine v. Goßleth, Cilli, 40.000 K; Karl Slipanek, Hvtelier in Cilli, 40.000 K (mit den früheren Zeichnungen insgesamt 150.000 K); Anion Oschlag in Ponigl 43.000 K (mit den früheren Zeichnungen insgesamt 83 000 K); Oberstleutnant Karl Watzek in Cilli je 30000 K österreichische und ungarisch« Anleihe; Viktor Wogg in Cilli 2JOOO K; Direktor Jean R-inMier in Trieben 20.000 K; k. u. k Oberst >. R. Friedrich Baron Winenbach in Wien 18 000 Kronen; Bezuksvettretung Cilli 15.000 K; Hra« nilnica in posojilnica Fraßlau 10.800 K; August ftregau in Cilli 10.000 K; Jakob LeSkoschek, Cilli, 10.000 K; Josefine Hofmann, KommissSrsgattin in Cilli t<000 K (mit den früheren Zeichnungen inSge-samt 18.600 K); Emerich Schieß, Buchhalter, Cilli, 50u0 K (mit ten früh.reu Zeichnungen insgesamt 7000 K); k. u. k Major i. R. Karl Tluer in Cilli 2000 K; Fiäulein Ernestine Auffarth in Ponigl 4000 K; Louis Kienzle in Cilli 10.000 K; Marie Kienzle in Cilli 1200 K; Stadtdaumeister Aloi« Kaiser in Cilli 7500 K. Das Gesamtergebnis de-läuft sich bei diesem Institute auf 4,500 000 K und der von der Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli und der hiesigen Böhmischen Union-Bank-Filiale aus alle drei Anleihen zusammen zur Anmeldung gebrachte Betrag aus rund 10 Millionen Kronen, ein sür die Stadt C'lli glänzend zu nennende» Resultat. Ein Zusammenstoß. Freitag ftüh fuhr in der Süodahnstation Store ein Personenzug in einen Güterzug, der aus demselben Geleise stand, aus dem der Perfonenzug gefahren kam. Vier Wagen deS Güterzuges, die mit Petroleum beladen waren, wurden gänzlich zetrümmerl und daS Petroleum er» goß sich in die neben dem Bahndamm vorbeifließende Wogleina. die heute infolge der Unmenge von Petr», leum in den schönsten Regendogensarben ihrer Mün» dring bei Cilli zufließt. Fünf Personen sollen ver-«u»»et worden sein. Wen die Schuld an diesem Er-eignisse trifft, konnte noch nicht festgestellt werden. Teekesselsammlung für unsere Süd-armeen. Der hiesige «ausmaun Franz Krick hat feitenS de» FürsorgeamteS die Sammlung von Spen-den zur Anschaffung von Teekesseln für unsere Süd. armeen übernommen. Das Ergebnis seiner bisheri-gen Sammlung ist ein überau« gutes. Ja de» Schausenster befindet sich ein solcher Teekessel zur allgemeinen Besichtigung. Militärische Urlaube zur Sicherung des Anbaues und der Ernte. Ueber «n» trag de« AckerbauministeriumS hat das Kriegsmini-sterium einvernehmlich mit dem Landesverteidigung«» Ministerium die Urlaube der Maschinisten und Heizer für landwirtschaftliche Maschinen bi« 30. November verlängert. Die Urlaubsverlängerung erfolgt ant»-malisch; gemusterten Maschinisten und Heizer», welche al» solche tätig und noch nicht eingeruckt sin», kann der Einrückung»ausschub bi» 30. November bewilligt Seite 4 »erden. Tie Gesuche sind in der bisherigen Weise »on den BezirkSbehörden an die ErgänzungsbeziikS« fommribeu zu richten. Der Transport von Hülsenfrüchten ist ausschließlich wi: Transportbescheinigungen der Statthallerei, zu deren Ausstellung einzig und ollein die Zweigstelle Graz der Kriegs-GetreideverkehrSan-stall ermächtigt wurde, zulässig. Die Anordnung des Erlasses vom 8. Oktober 1915, daß die Transport-bescheinigung für Hülsensritchte, wenn die Versendung lediglich innerhalb d-r Grenze des Bezirkes und sür dessen Bedars stattfindet, von den politischen Behör-den 1. Instanz auszusertigen ist, wird h:emit außer Kraft gesetzt. Wem gehört der Elektrisierapparat? DaS KreiSgericht ln Cilli ersucht um Abdruck der nachstehenden Verlautbarung: Beim k. k. Kreisgl-richte Cilli, Abt. 8, befindet sich ein gewisser Joses Stra« hovnik, Kesselwärter aus St. Johann am Weinberge, wegen Diebstahl in Untersuchungshaft. Bei ihm wurde unter anderen entwendeten Sachen ein Elektrisier-»pparat gefunden, der an der rechten Außenseite der zur Aufbewahrung deS Zubehörs dienenden Lade die Nummern 7680/5500 trägt. Dieser Apparat im Werte von mehr als 80 « dürfte von einem Dieb-stähle herrühren. Der Eigentümer möge sich beim Untersuchungsrichter des t. k. KreiSgmchteS Cilli, RathauSgafse 13, 2. Stock, Zimmer Nr. 4 ehestens, melden. Anforderung von Roßkastanien, Eicheln und Bucheckern. Zur Deckung des Bedarfes der Landgemeinden an Futterstoffen hat die Statthallerei die gesamte Ernte deS Landes an Roßkastanien (Wildkastanien), Eicheln und Bucheckern (Buchet»), sowie alle im Lande vorhandenen Bestände an diesen Früchten angesordert. Die Uebernahme der angeforderten Fruchte wurde der Futtermittelstelle der Statthallerei übertragen, die durch die Ve'-fügung ve»pflichtet wird, die übernommenen Bestände v-rar-betten zu lassen und die hergestellten Futtermittel an die einen Mangel an Futterstoffen autweisende» Ge-meinden deS Landes abzugeben. Die Besitzer der er-wähnten Früchte sind verpflichtet, ihre Bestände der Futtermitielstelle der Statlhalterei zu überlassen. So ferne hinsichtlich deS Uebernahmspreises ein Ueber-einkommen nicht zustande komm?, erfolgt chie Bestim« mung deS Preises durch das zuständige Gericht im außerstreit,gen Verfahren. Es wurde jedoch verfügt, daß durch diese Bestimmung eine Auischiebung der Lieferungspsticht nicht eintritt. Sendungen von Roß-kastanien, Eicheln und Bucheckern sin > auf Grund der Verfügung, gegen die ein Rechtsmittel nicht zu« lässig ist, nur an die Futtermittelstelle der Statt-hallerei oder mit einer Transpvrtdescheinigung dieser Stelle statthaft. Bertrieb von Reiskleie als Futter-Mittel. Unter Ausnützung der gegenwärtigen außer-ordentlichen Verhältnisse wird von einzelnen Handel«-firmen der Reissbfallsstoff »ReiStleie" mit Anprei-fung als Futtermittel in den Handel gebracht. Nach-dem dieser Abfallstofs lediglich gemahlene Reisschalen darstellt, die vollkommen wertlos und überhaupt nicht als Futtermittel anzusehen sind, werden die beteiligten Kreise vor dem Ankaus dieser Ware als Futtermit-tel eindringlichst gewarnt. Auskünfte über Gemüse- und Kar-toffelbau. Die im März I. I. ins Leben gerufene .Auskunftsstelle für Gemüse- und Kariosfelbau bei der k. k. Statthaltern" in Graz wurde im Frühjahr und Sommer seitens der Landwirte und Garteube» sitzer Steiermarks und anderer Kronländer erfreu« licherweife rege in Anspruch genommen. Diese Tat-fache zeigt, welche Bedeutung der beiden für die Volksernährung wichtigen Zweigen der Landwirtschaft in den gegenwärtigen schwierigen Zeiten zugemessen wird. Da die Vorbereitungen für den nächstjährigen Gemüse- und Kartosfelbau schon jetzt im Spätherbst? getroffen werden müssen und wir diesen Kultur-zweigen nach wie vor eine erhöhte Ausmerkiamkeit zuwenden sollten, sei daraus hingewiesen, daß durch die obengenaniite Stelle, deren Kanzlei sich jetzt in Graz, Burgring Nr. 4, Halbstock, befindet, an jedem Donnerstag vormittag» von 8 bis 12 Uhr mündliche Auskünfte über alle den Gemüse- und Kartoffelbau betreffende Fragen kostenfrei erteilt un» schriftliche Anfragen jederzeit beantwortet werden. Deutsche Art. Wie deutsche Art sich ganz besonders gibt und von nichldeutscher wesentlich verschieden ist, kommt am besten dort zum Ausdruck, wo Deutsche in einem fremden Lande leben, unter den gleichen klimatischen, geographischen und land-schastlichen Verhältnissen wie die nichtdeutsche Mehr-heit, so daß mau meinen könnte, es müßten gleiche Borautsetzungen und Bedingungen auch zu ganz ähnlichen Ergebnissen und Ersolgen fühlen. Dem ist Deutsche flacht aber durchaus nicht so und wir sehen schon von außen her, daß deutsche Arbeitsfreude und deutscher Fleiß, deutsche Ordnungsliebe und Sauberkeit in jedem Lande und aus jedem Erdteile zu ihrer be-sonderen eigenartigen Entfaltung kommen. Dafür gab Zeugnis die herrliche deutsche Kolonie in Kiaut« schau, gleich anschaulich wirken zum Beispiel die deutschen Gemeinden in Brasilien und nicht zuletzt die Dörser der seinerzeit nach Rußland eingewaa-derten deutschen Kolonisten, deren Zahl sehr erheb-lich ist. (Bekanntlich leben in Rußland run) zwei Millionen Deutsche.) Es ist im Sinne nationaler ErziehnngS- und Aufklärungsarbeit von größter Be> dentnng, daß jetzt viel Tausende von Söhnen unse. reS Volkes Gelegenheit haben, aus eigener wirksamer Anschauung und Erfahrung wahrzunehmen, wie deutsche Art in nichldeutscher Umgebung sich ab-hebt. Daß unsere Krieger auch tatsächlich zu be-stimmten Ansichten kommen, zeigt unter andern auch eine Feldpostkarte an die Leitung de» Deutschen SchulvereneS, die lautet: „Wolhynieu, am 6. Oft»« der 1915. Sehr geehrte Hauptleitung! In dem Ge-biete Wolhynieus, in dem wir gerade kämpfen, leben viele deutsche Ansiedler. Deutscher Fleiß war hier vorbildlich füe alle Völker, die dieieS Gebiet be« wohnten. Zwischen den schmutzigen Milschikenhütte» und von Unrat starrenden polnischen Bauernstuben schienen die deutschen Änsiedlungen kleinen Pardiesen gleich Da kam der Krieg. Mit Kosakenpeitschen wurden die Armen von Haus und Hos gejagt; und sie, die keine Not kannten, mußien frieren un» hun-gern. Es ist herzzerreißend, wenn man den Erzäh-lungen dieser Märtyrer lauscht. Sie begrüßten uns als ihre Erlöser. Unverdiossen arbeiten sie jetzt wieder am Ausbau ihres von Barbarenhänden zer-störten Glücks. Treudeutschen Heilgruß ergebener Georg Beinl, SchulvereinSlehrer." Der Nachlaß eines freiwilligen Schützen. Welche Gesinnung e» ist, die unsere Volksgenossen anspornte/Blut und Leben für die Verteidigung des Vaterlandes einzusetzen, wird neuerdings durch ein Vermächtnis bezeugt, nach welchem der als freiwilliger Schütze gefallene Herr Jakob Ominger in Enns die beiden nationalen Schutzver-eine Deutscher Schulverein und Südmark zu Erben seines Vermögens einsetzte. Bei der Bestimmung des letzten Willens wirkt gewiß in jedem Menschen das heigeste und stärkste Empfinden und dieses war bei dem Erblasser die Liebe zu seinem Volke; das gleiche Gefühl hat ihn bestimm», s eiwilliger Schütze zu werden und auch den Heldeniod hat er erlitten: in treuer, mit seinem Herzblute besiegelter Liebe für deutsches Volkstum. In ungezählien tausend an»e-ren Fällen ist die Hcldenkiaft unserer Krieger aus der gleichen Quelle genährt worden, wie bei dem Schützen Ominger und »«rau» ergibt sich die un-meßbar große Bedeutung der erziehlichen Arbeit der deutschen Schutzvcreine zu opserwilliger Treue und treuen VoltSIiebe. In dem von Herrn Notariats-beamten JulmS Eybl in Wels on den Deutschen Schulverein gerichteten Schreiben wird mitgeteilt: „Der am 22. September am südlichen Kriegsschau-platz a!S freiwilliger Schütze gefallene Herr Jakob Ominger, GasthauSbesitzer i» EnnS. hat in feinem Testament, EnnS, 21. Mai 1915, die beiden Ver-eine „Deutscher Schulverein" (Sitz in Wien) und „Südmark" (Sitz in Graz) zu Erben seines beweg« lichen nnd unbeweglichen Nachlasses eingesetzt, ver-schiedene Geld- und Fahrnijsen»Legate bestimmt nnd mich zum Vollstrecker seines letzten Willens er nannt." Weiter« wird berichtet, daß Ominger der Besitzer des Gasthauses zum goldenen Ring (auch VereinShauS genannt) war, dessen Wert 50.000 bis 55.000 K betragen dürste. Nach Abzug der Lasten und der herauszuzahlenden Legitc (11.500 K) dürs« ten sich frr die beiden zu Erlxu eingesetzten Vereine rund 18.060 K ergeben. In den Kreisen aller gut deutsch Grsinnten, im besonderen in den Ruhen des Deutschen SchulvercineS und der Südmark wird man dem Heimgegangenen treugesinnten Helden eine tief empfundene Verehrung bewahren. Erntung und Derfütterung des Kar-toffelkrautes. Zum Zwecke der Streckung der Fuiiervorräie müssen unter den gegenwärtigen sitwie-rigeu Verhältnissen alle zur Verfülterung geeigneten Pflanzen und Pflanzenteile soweit nur möglich, ge-erntet werden. Seiner große» Masse und seines hohen Futterwertes wegen, der jenem des guten WiesenheueS entspricht, sollte das Kartoffelkraut als Heu verwendet oder eingefäuert werden. Das Kar toffelkraut hat den dreifache» Nährwert des Winter-halmstroheS (34 gegen 11-5 Stärkewert) und enthält 6-7°/0 verdauliches Rohprotein, das Winterhalmstroh dagegen nur O'L^. DaS Heu auS gefrorenem Kartoffelkraut hat denfelben Futterwert wie solches aus Nummer 89 grünem, was durch exakte FülterungSversuch« ta Wiederkäuern, die in Deutschland vorgenommen »ui-den, erwiesen ist. Ein weiterer Borzug deS qefton» »en Kartoffelkrautes besteht darin, daß die Blätter, also die nährstoffreichsten Teile, sperrig sind und fo her nicht so leicht abbröckeln wie von dem Heu aui grün abgemähtem und bef«nderS aus abgestorbene« Kartoffelkraut. Trifail. Am 3. b. hielt hier im Kinosaal Herr Inspektor Leo Staudinger im Auftrage de« Kriegifürsorgeamtes Zweigstelle Graz einen sehr in-teresianten Lichtbildervortrag über die erbitterte« Kämpfe an Italiens Grenze», der die zahlreich er» fchieuenen Gäste bis zum Schlusie jesselle. Das Erträgnis wird für L>ebeSgabe«zweckc, besonders un-serer heldenmütigen Südwestarmee verwendet. Durch Fliegerbomben getötet. Aul Laibach, 2. », wird gemeldet: Bei St. Katharina wurde ein Bauer, der mit zwei Söhnen pflügte, auf offenem Felde von der Bombe eines französische» Fliegers gelötet. Ebenso wurde daS vor den Pflog gespannte Ochsenpaar getötet. — DaS .Gc. 8." meldet aus Laibach: Am 25. Oktober fand der Kurat AloiS Cubej in Bäte, als er gerade vor demPfarr-haus stand, durch eine «ui eine« feindlichen Luftfahrzeug geschleuderte Handgranate den Tod. Freiwilliger Tod. Am 27. Oktober trank eine 30 Jahre alte Kontoristin in Sagor Essiz-säure und »og sich so schwere innere Verlctzun-gen zu. daß sie trotz ärztlicher Hilfe am folgende» Tage starb. Sie war schon längere Zeit nerven-leidend. Selbstmord eines russischen Kriegs-gefangenen. Ein bei einem Besitzer in Arndorf bei Pletrowitich zur Arbeit verwendeter russischer KriegSgesangeiier hat sich am 30 Okiober unter de» Zug gestürzt, der ihm den Kops abtrennte. Der lebensüberdrüssige Kriegsgefangene hatte erzählt, 6j§ er sieben kleine Kinder und die Frau zu Hause ge-lassen habe und niemand für sie sorge. Winterkleider in einfacher Form sind in einer Reihe von hübschen Abbildungen in de» neuesten Hefte der Zeitschrift „Das Blatt der Haus-frau" (Nr. 5 des neuen Jahrganges) dargestellt, weiter einfache und elegante Blusen, wie auch Älei-der und Mäntel für den Abend, verschiedene Mode« kleinigkeiten sür Straße und Haus, einige Modelle sür Reform Neider wie auch Vorlagen für Backfisch« kleider und Mädchen- und Knabenanzüge. Außer de» Modenteil enthält dieses Heft die Fortsetzung des spannenden RomaneS „DaS Schickial der AtMe R»ttenau" von Karl v»n Perfall und einen Küche»-zetlel mit vielen drn gegenwärtigen MarktverlM-nissen angepaßten und ausprobierten Rezepten. „Da« Blatt der Hausjrau" kostet 24 Heller und ist in jeder Buchhandlung erhältlich. Die vierteljährliche Abonnemenlsgebühr beträgt 3 K. Probeheft verseil-det auch der Verlag Wien l., Roscubursenstraße 3. ' Die Kleingartenkultur zu sördern wir» gegenwärtig als eine »er rühmlichsten Ausgaben aller maßgebenden Stellen angesehen. Zmück zur Natorl Zur heimatlichen Scholle soll der Mensch geleitet j werden, welcher er leider in den srüheren Jahre» immer mehr und mehr entfremdet ist. — Diese» hehren Zwecken zu dienen hat sich auch „Mein ' Sonntagsblatt" zur Aufgabe gewacht, welches mit Rat und Tat an die Hand gehen nnd als Führer dienen will. Wie sehr «s dieser seiner Aufgabe ge> ! recht wird, zeigen die zahlreiche» Anerkennungen, die gerade in der letzten Zeit eingelaufen sind. — Die ] Reichhaltigkeit des Inhaltes läßt sich nur durch eme eingehende Durchsicht erkennen, wofür vom Villaze i» Neutilschein gern Probenummern kostenlos über- i lassen werden. Als kleinste Auslese au» »en letzie» Nummern sei angesührt: Versütterung »eS Kailos-felkrautes: Etwa» über den Haiclnußstrauch; Herbst-arbeiten im Zimmer- und Blumengarten; Herbüsiu-terung der Bienen; Winterichutz der Rosen; Wert der Holunderbeeren; Aufbewahrung der Kartoffel | und Futterrüben; Veriütterung der Rübenblätter und -köpfe; Wirtschaftliche Nutzung der Kastanie«: Herbstpflanzung; Verbenenblumen; Die beste« Ei»-beersorten; Kaffeesatz als Geflügelsutter; Lein ^iroh zum Einstreu — sondern Torsstreu! Obftzüchler vergeht die Kle'.egürtel nicht! Naturgemäße Haltuiz und Fütterung in der Schweinezucht; RitioueLe Anpflanzung und Kultur der Erdbeeren; Fallnefta-zucht; Haltbarer süßer Most; Heilmethode »er 8t tarrhe; Blauschotige empfehlenswerte Bohnenson«! Harte Zimmerpflanzen; Wie man den Obstbau, richtig pflanz«; Pflanzung von Beerensträucher»; I Obstverweriung im Haushalte; Nährwert »es Si- I ses; Elektrische Mustersarm; Schwarz werden det ! MosteS; Lebensmittelversorgung der Städte: Anb« j von Brennessel; Drei Schädlinge unserer Obstbau«*; I Nummer 89 Deutsche Wacht Seit« 5 Unsere Freunde und Heiser; Nütze« die Wände aut! Aufbewahrung ves Winterobstes; Selbstverfertigte Geflügeltränke; Sttecken der Futtervorräte; Was soll mit tranken Kartoffeln geschehen? Verfüttening der Obsttrestern; Geflügelhaus sür eine mittlere Hühnerhaltung; Ratschläge sür Kaninchenzüchter; Hagebutten, ein einheimischer Schatz; Speichelfluß bei Kaninchen; KriegSrezept für sparsame Haus-srauen und verschiedenes andere reich mit Abbiltun-gen versehen. Außerdem noch unzählige praktische Ratschläge für Haus, Hof und Garten und jedes« mal eine Erzählung. DieS alles für den Bezugspreis von 360 K pro Jahrgang 1915. Radfahrer! Abermals ergeht der Ruf an alle Radfahrer, welche noch z» keinem Landsturm-dienst? herangezogen wurden, ihre fon? nur dem Sport gewidmeten Kräfte freiwillig in den Dienst des Vaterlandes zu stellen. Das k. u. k. freiwillige Radfahrer-Baon Graz (jetzt k. t. Landsturm Rad-fahrer Baon Graz), dem seit dem 30. August 1914 eine große Anzahl Radfahrer SteiermarkS nnd der Nachbarländer freiwillig bclgetreten ist. h«t sich seit» her auf allen Kriegsschauplätzen Auszeichnungen und Belebungen jeder Art in reichem M»ße geholt. Nun ist wieder Gelegenheit, namentlich für die im J»hre 1898 Geborenen, freiwillig zum Radfahrer - Baou Graz beizutreten und nach Krästen zum Gelingen der großen Sache beizutragen. Die sich Meldenden werden beim Bataillon vollständig ausgerüstet, brau-chen daher nicht« mitbringen und genießen deren Angehörigen die gleichen Unterhaltsbeiträge wie alle anderen Landsturmleute. Auskünfte mündlich oder schriftlich erteilt der Ersatzkader des k. k Landsturm-RadsahrerbaonS Graz, Grazbachgasse LI/S3, jederzeit. öpendet Zigaretten für unsere ver-wundsten! Für durchfahrende und ankom-wende verwundete wollen sie bei der tabe-stelle am Bahnhöfe, für die in den hiesigen öpitälern untergebrachten beim ötadtamte abgegeben werden. Jeder spende nach einen Aräflen. Ver Bedarf ist grc>^. Vermischtes. Plötzlicher Kinderreichtum Frank-reichs. Die von Gustav Herve iu die Oefsentlich-knt gebrachte Vernichtung der Division alier verheb raietst Leute in den deuljchen Drahtverhaue» im Artois hat eine Verfügung der französischen Ober-ste« HeereSleuung erwirkt, wonach die verheirateten Leute mit vier oder wehr Kindern möglichst hinte: der Front zu halten sind. Der Ersolg dieser Ver-fügung ist geradezu wunderbar gewesen. Denn seit-dem h«ben alle »erheirateten Soldaten in Frankreich venigstenS vier Kinder. Wie ein solcher Schwindel «öglich ist, verrät die Guerre Sociale (vom 23. Ok-tvccr): Die sranzösischen Militär« und Zivilnus. reise sind viel zu vornehm, um sich um eine solche Kleinigkeit wie Kinder des Inhaber» zu kümmern, und deshalb muß man dem Paßinhader bis aus weiteres glauben, was er darüber angibt Dienst und Menfchlichkeit. Man schreibt au« Wiesbaden: Ein Wiener Zuschneider, der hier ansässig ist, wurde vor Monaten »ach Böhmen ein-gezogen und militärisch ausgebildet; nun soll eS nach Serbien gehen. Darob große Trauer bei Frau und Kindern in Wiesbaden; der zehnjährige Bub setzt sich hin und schreib: an den Major um Abschieds-urlaub sür den Vater. Darauf kommt folgender ©rief: „Mein liebe« Kind? Der BotaillonSkom-Mandant, Herr Major G., hat mir Dein Schreiben übergebe». Es tut mir leid, Dir mitteilen zu müssen. daß ich, so gerne ich eS auch möchte, Deinen Wunsch und den Deines Schwesterchens, Euer» Vater vor der Abreise ins Feld wiederzusehen, nicht in der von Dir erwünschten Weise erfüllen kann. Dazu hat weder der Major noch ich das Recht und nur dem Militärkommando obliegt es, in Au«nahmSsällen und unter bestimmten V»raussetz"ngen einen Urlaub nach dem Ausland zu bew lligen. Dein Brief hat mich so gerührt, daß ich Dir anbei 50 K schicke, damit Du, Dein Schwesterchen und Deine Mutter hierherkommen könnt, um Eurem Vater Adieu zu sagen. Mit besten Grüßen Dein K., Oberleutnant." — Die Freude in Wiesbaden? Und dies Wieder« sehen in der böhmischen Garnison! Die deutsche Sprache in der Türkei. Durch die englische Presse geht ein Jimmerzestöhn über die entsetzlichen Fortschritte, die in Konstantinopel die veiruchte Mundart der verhaßten Teutonen von Tag zu Tag macht I Auch die französischen Zeitungen schäumen vor Entrüstung, daß man die Sprache der Gallier am Bosporus entthront und dafür die rauhen Laute dieser empörenden Barbaren giwisscrmaßen zur zweiten Staat«-spräche deS OSmancnreicheS erbeben bab. ES ist aber auch wirklich tieitraurig sür den edlen Bierverband: Auf der elektrischen Straßenbahn prangt neben der tür-tische» eine dtutsche Inschrift; von allen öfsentlichtn sind die bisher übliche» französischen Bezeichnungen ver» ichwunden, die Sprache Schiller« und Äoethe« ist an deren Stelle getreten. An der Hochschule zu Stambul wirken jetzt 16 deutscht Hochschullehrer und f« in einzi-ger Franzose oder Engländer mehr In all«» Gcschäf-ten, die mit dem Frcmdtnv rktbr zu rechnen haben, ist groß und deutlich a» dem Schaufenster »u lesen: Hier wird deutsch .«sprvchen. Die wackert» Blaujacken, die, mit dem türkischen Fez bekleidet, doch ihre Abstam-mung von der nordischen Wasserkante nicht verbergen können, singen deutsche Lieder in die oSmanischr Herbst nacht hinein, und wo man beute Fremde über die Brücke von Galaia wandern siebt — die übrigen« auch so rin vtrruchltr deuticher Unlerntbmtr gebaut bat -• da bort man nicht mebr französisch und englisch, da wird kräftig und deutlich deutsch gesprochen. Wahrhaf-tiz, t« bat säst den Anschein. al« ob da« Deutsche «b«r in der Türkei zur Staatssprache erhoben werden sollte, al« wie wo andei« . . Kücher ins Keld Ich bin in Dienst?» werktätiger Liebe zu öflt» rem im Felde gewesen, in Belgien und Frankreich. Russisch Polen und Galizie», und habe nicht nur bei diesen Gelegenheiten, fondern auch daheim viele spre-chen können, die von der Front kamen und mir er-zählten, wie es da draußen gewesen fei. Wenn ich sie fragte, ob sie häufiger u-ter Hunger und Durst zu leiden gehabt hätten, so verneinten sie meist. Im Osten hatte es, zumal bei wn raschen V-rfolgvngS-kämpfen, ja zuweilen schlimme T>'ge gegeben — ober sie waren vorübergegangen, und man hatte sich in der Not beholfen, fo gut es anging. Nun kennt man indessen »och einen anderen Hnnger ol? den, der de» Magen knurien laßt, und noch einen anderen Durst als den, der die Kehle dörrt: das ist der Mangel an geistiger Nahrung, und über den wurde mir doch häufig geklagt. Nicht immer stehen die Truppen im Gefecht, nicht immer sind sie aus dem Marsche. Auch für die vor dem Feinde kommen Zeiten der Ruhe, selbst in den Schützengräben des Stellungskrieges, und da greift unser Feldgrauer dann gern nach einem guten Buche, um die Gedanken abzulenken von dem, was der Tag bringt, um nach der harte» Arbeit de« Dienste« einmal wieder d!e Phantasie zu ihrem Recht kommen zu lasse», auch um den Geist zu sammeln und Einkehr zu halten in sich selbst. Wir sind ja Gott se> Dank kein Volk von Analphabeten. Wir haben auch ein Heer, in dem der Mann von akademischer Bildung Arm an Arm neben dem Proletarier steht, der nur eine geringere Schule besuchen konnte. Und gerade das ist ein ge-waltiger Antrieb zum Geistigen: die BildungSele-mente im Heere reißen den Schwerfälligeren mit sich f»rt. Die Zeitung ist naturgemäß kein vollgilti-ger Ersatz sür daS Buch. ES ist selbstverständlich, daß auch der Mann im F?lde das Neueste vom Neuen wissen mochte; er hört draußen selbst von den Vorgängen, die sich rings um ihn abspielen, meist weniger als wir daheim, denen der elektrische Draht die Sunde ins Haus trägt. Er soll also die Zeitung nicht missen. Aber noch weniger das Buch. Mancherlei ist in dieser Hinsicht ja schon getan worden; man hat Feld- und Lazarettbibliotheken begründet, und hie und da in größeren Etappen haben sich sogar deutsche Buchhändler niedergelassen oder Filialen ihrer heimi-schen Sortimente eröffnet. Aber ich weiß, daß das noch nicht genügt. Ich selbst habe zahlreiche Ver-wandte und Freunde im Felde, und in jedem ihrer Briefe kehrt die Bitte wieder: .Schickt Bücher!" In taufenden und aber taufenden von anderen Feldpost-briefen wird man ähnliche« lesen können. Heinrich Lhotzky hat vor kurzem einen Ausrus erlassen, der den Titel führt: »Sparet nicht an Büchern!" In dieser schweren Zeit w»llen anch diejenigen leben, die Bücher schaffen: dtr Papierhänd-ler, der Drucker, der Binder, der Setzer, der Ver-leger, der Sortimenter, der Schriftsteller. Spar« ge-rade jetzt, wo der Himmel rot ist über der Welt und über der Menschheit ein Druck liegt, nicht an Büchern. Und wenn Zhr zum Buchhändler geht, so denkt auch an unsere Feldgrauen, die nicht in der Lage sind wie Ihr, in die nächste Straße zu gehen, um Nahrung zu stnden sür Herz, Geist und Gemüt. Schickt Bücher ins Feld! Die draußen verlangen danach. Auch Bücher sind Liebesgaben! Man wird fragen können: was für Bücher?! Auch darüber habe ich viele gehört. Die einen sag-ten: nichts vo-, Krieg und Kriegsgeschrei, das haben wir alle Tage. Andere interessierten sich im Gegen» teil sür Schilderungen aus dem Feldzug, weil sie wissen wollten, ob man ihn auch so darstelle, wie «r wirklich ist. Der war schwermütig und wünschte leichte UiiteryaltungSlcktüre zur Aufheiterung, der wieder ernsteie Werke, der Wucht der Zeit entspre» chend. Der wollte Rimane und jener ErbauungS-schristen, der Biographien, jener ein philosophisches Auch. Die Stimmen waren verschieden. Da« war natürlich. Ich habe gelegentlich bei der Zusammenstellung vvn Lazaretibibliotheken ge-holfen. Da mußte aus alle Bildungsstufen Rücksicht genommen werden. Genau so. dünkt mich, ist eS bei den Büchern, die wir ins Feld schicken. Romane werden immer verlangt, Zeiiverkürzer, die anregen und unterhalten, und da gibt eS ja eine große An-zahl billiger Serien, für die unsere beliebtesten Schriftsteller tätig sind. Es ist selbstverständlich, daß die Wo! ljeilheit mitspricht; zudem lassen sich die Bande dieser Romansammlungen auch bequem als Feldpostbriefe verichicken. Dazu würden die zahlrei cheu volkstümlich geschriebenen Einzelschilderungen kommen, die der Weltkrieg auf den Markt geworfen hat, Mono- und Biographie», Geschichtsbilder, kul-luchistorische Darstellungen, vor allen Dingen aber die Klassiker der Weltliteratur, die ja gleichfalls in mannigfachen billigen Ausgaben vorliegen. Man mißverstehe wich nicht, wenn ich die Bil-'ligkeit betone. Unsere Soldaten können sich nicht mit Bibliotheken schleppen. In den Marschguartieren und den Schützengräben wird mancher Band liegen bleiben müssen. Es schadet nicht«, wenn man die Hoffnung hat. mit der nächsten Feldpost einen nenen zu bekommen. Die Hauptsache ist, daß der VildungS-»nd Lesehunger im Felde Befriedigung findet. Ich habe auch nur andeuten wollen, was mir für un-fere Grauen geeignet erscheint. Geeignet ist im lctz- kann ihren heranwachsenden Kindern täglich sür wenig Geld und mit wenig Mühe eine» nahrhaften, wohlschmeckenden lede Mutter öeiher-?uddin9 aus Dr. Ortkcr's Puddingpulver zu 20 Heller vorsetze». Es ist ein Vergnügen, zu sehen, wie Kinder jeden Alters solch einen Octker-Pudding bis aus den letzten Rest verzehren. Für Kinder gibt eS kein besseres Nahrungsmittel. V I Eerte 6 C-:"* •H"»-' -.'iiraxcr 89 ten Grund« alles, was dem Geist Anregung und Frische gibt, und ich denke, man ivirb mich verstehen, wenn ich hinzusüge, daß man nicht allzu wählerisch zu sein braucht. Auszuschließen ist nur, wa« gegen den guten Geichmack verstößt: was in den Jticfce-rungen der Literatur gedeiht. Aber ich möchte vermeiden, auf Einzelheiten einzug'hen. Der Mann im Felde ist immer dankbar, wenn man ihm Lesestoff zuschickt — und wa« ihm zusagt, was seinen geistigen Neigungen entspricht und ihm Freude nud)t, wird natürlich der Absender am besten wissen. Auch sür die große unbekannte Masse ist die Auswahl nicht schwer, wenn man sich ans den Standpunkt stellt, daß Unterhaltung und Belehrung in gleicher Weise berücksichtigt werden willen; da ist der Buchhändler der beste Berater. Also schickt Bücher in» Feld? In dem unge-heuren Ringen dieser Zeit dürfen auch die Daheim-gebliebenen nicht tatlo» sein. E« ist ein köstlicher Begriff, das Wort Liebesgabe. Doch die Gaben, die unsere Liebe spendet, sollen nicht allein Eß- und Trwkwaren und Kleidungsstücke sein; vergessen wir nicht, daß man uns das Volk der Denker und Dich-ter nennt, und daß die Üämpser draußen allsamt zu unserem Volke gehören. Laßt sie nicht hungern und dürsten, aber schafft ihnen auch eine geistige Nahrung I Schickt Bücher ins Feld! Fed»r von Zobeltitz. ffiliZ RÄSCH, Bucaiiandlong, 1)1 LU. Schrifttum. Ein neuer Wlnterfeldzug oder nickt? Das war vor einigen Wochen die g»oße Frage, die die Gemüter in diesem einzig dastehenden Weltkriege bewegte. Und nun ist sie durch die neue Phase, tn die der Krieg eingetreten ist. entschieden. Es gibt noch einen Winterfel»zug. Und so haben auch die Meggendorfer Blätter, die allgemein beliebte Zeit-schris», dazu gerüstet. Ihre Waste» sind der goldene, sonnige Humor, dem ab«, als dem echten Humor, auch der liefbewegende Ernst nicht fehli, weil er nicht nur das Gemüt erheitert, sondern auch zu Herzen spricht. Dem Charakter der Zeit angepaßt, hat er sich aber auch in einen ehernen Harnisch geworfen, und teilt in seiner, reichiilustrierle» Knegschronik manch einen wohlgezielten un» gut sitzenden Hieb nach unseren politischen Gegnern aus. Der übrige Inhalt der einzelnen Nummern ist von beste» lite» rarischen Gehalt im :ti.e einer gediegenen Familien-zeitschriit, die Bilder entsprechen, besonder« in ihrer farbigen Ausführung, den höchsten künstlerischen Au-forderungen und manche Perle humorvoller Künstler-laune befinde sich unter ihnen. Wer die Meggen-dorfer Blätter noch nicht aus eigener Anschauung kennt, tut am besten, sich einmal einen Prodeband zu bestellen. Die Prodedinde mit mindestens sechs Nummern Inhalt bieten Lesestoff und Unterhaltung auf viele Stunden. Sie sind bei jedem Buchhändler oder ZeitungSverkäufer zum Preise von 60 Heller zu haben oder können auch sür 85 Heller portofrei lirekt vom Verlage, München, Perusaftraße 5, be-zogen werden. Am einsachften ist immer ein Lbonne« ment, daS jederzeit bezogen weiden kann und vierteljährlich 3 60 st (ohne Porto) koste«. Jedes Post-amt und jede Buchhandlung nehmen Bestellungen, auch ans einzelne Monate, an. Der europäische Krieg und der Welt-Krieg. Historische Darstellung der Kriegsereignisse von 1914/15. von A. Hemberger. Mit vielen Illustrationen, Porträts, starten und Plänen. Das Werk erscheint in vierzehntäligen Heften, Großoktav-format, zu 50 Heller (A. Harilebens Verlag m Wien und Leipzig.) Bisher Ü5 Hefte ausgegeben. Die Hefte 1 bis 20 bilden den ersten Band des chön ausgestatteten Werkes der in Originoleinband ia st kostet.) Von A. HembergerS „Der europäische Krieg und der Weltkrieg- liegen nunmehr die Hefte 31—35 vor und bestätigen vollauf. wa« bisher Empfehlende« über dieses ausgezeichnete zeitgenössische GejchichtSweri gesagt wurde. Dem Fortschreiten der gigantischen Ereignisse folgend, bemüht sich der Ver-fasser mit Ersolg, dem Leser ein klares und außer-ordentlich fesselnde» Bild von größter geschichtlicher Treue zu entrollen und der gestellten Aufgabe, ein Werk zu schassen, das von dem glühendem Odem dieser großen Zeit durchweht ist, gerecht zu weiden. Trotzdem der gewaltige Stoff, der immer noch an Umsang zunimmt, außerordentlich schwer zu bewältigen erscheint, ist durch geschickte Anordnung und Gliederung eine überraschende Uebersichtlichkeit er» zielt, die ebenso wie die absolute historische Treue und die lebendige Art der Schilderung alle Aner-kennnng verdienen. Autgezeichnetes Kartenmaierial und geschmackvolle Illustrationen, sowie die ge»iegene Ausstattung unterstützen ein Bestreben, ein Werk von bleibendem Wert zu schassen. Herichtssaat. Eine Diebsbande. Der Kaufmann Josef Urcic in Rann bemerkte auf dem Jahrmärkte am 10 August in seinem Geschäfte plövlich da« Fehlen einer Flanelldecke. G»en halb 12 Uhr vormtttagS kamen der 21jährige Be-sitzerSfohn Bolte Predila fälschlich Anton Premiz au« Zivolje und die 40jährige Inwohnerin Ljuba (Amali«) Hanjjic aus Prosenik in das Geschäft und ginge» sofort zu einem Pfeiler, wo sich eine größere Menge Flanellvecken befand. Bolte Predila holte eine Schach-tel herunter, welche auf den Decken lag und über« gab sodann eine Decke der Ljnba Hanjzic. die nun mit der Decke »os Geschäft verließ. Josef Urcic, wel-cher den Vorgang beobachtet hatte, lies der Ljuba Hanjz>c sofort nach und holte sie vor dem Geschäfte ein, at» sie eben die Decke in ihren Handlorb stecken und mit einem Tuche zudecken wollte, worauf er die Decke au« dem Korbe nahm. Hiebet fand er im storde zwei Seidentücher, welche er sofort al« Eigen« tum de« Kaufmannes Josef Boecio erkannte; in ihrem Regenschirm waren ebenfalls zwei dem Boecio ent-wendete Seidentücher versteckt, weshalb Urcic sofort die Verhaftung der Ljuba Hanjzic veranlaßte. Auch die in der Nahe befindliche 50jähriqe Besitzerin Fran-ziska Hoivaticek au» Prosenik wurde vom Wachmann Alois Sollner sofort festgenommen, weil sie >m Ver« dacht« stand, die Seidentücher bei Josef voecio ent-wendet zu haben. Der Gendarmeriewachtmeister Io« hann Bernhard leitete nun sofort weitere Erhebun-gen ein und begab sich mit dem Wachmann Eollner zum Bahnhose, um der weiteren DiebSgenossen hab-haft zu werden. Sie trafen zunächst die Eheleute Martin und Theresia Jambrosic aus Stermec. Er-sterer trug ein Wasierschasf, in welchem er am Boden drei neue, ganz zerknüllte Hüte hatte, worüber eine Hose und ein Rock gebreite» waren. Ueber Befragen, wem die Hüte gehören, erwiderte Thereiia Jambre-sic, daß sie die Hüte sür ihre Söhne gelaust haben, wobei sie nach vorne zeigte, wo Bolte und Stephan Predila m;t der Besitzerin Josesa Zlacki au« Ra-dokov warteten. Sollner eilte nun zu den drei Letzt-genannten und nahm den Bolte Prebila fest, während Stephan Predila und Josesa Zlaeki die Flucht er-grisfen, dann jedoch vom Wachtmeister und emem Soldaten festgenommen wurden. Die beiden Prebila und Jo'efa Zlacki hatten eine ganze Menge von gestohlenen Gegenständen bei sich. Diese Gegenstände hatten sie auf dem Markte in Rann gestohlen. DaS Urteil lautete gegen Martin Jambresic auf acht Mo» nate, gegen Bolte Prebila auf sieben Monate, gegen Stefan Prebila auf sechs Monate, gegen Theresia Jambresic, Josesa Zlacki und Amalia Hanjzic auf drei Monate, und gegen FranziSka Hoivaticek auf vier Monate schweren verschärften Kerkers. Eingesendet. Benzin • Petroleum Schmieröle liefert prompt >1. reifer, Wien I, Krnger-trasn« Xr. 3. X?lATTONIfsX / EINZ16 BESTES \ I IN SEINER BiPaZj ALTBEWÄHRTES [ANALYTISCHEN FAMILIEN- 1 BESOlAfFEfWElT.^; \ GETRÄNK. •41 " 111 »10 ■! • KaYSER Vollkommenste Ilttie der Gegenwart! Bogenschiff ^ ^ (SohwfngtchifT vor- » Y o. i tick wärt« n»h>> d) Kayser Ringschiff Kayser cenw EWin Kunststickerei sdir geeignet Singer Nähmaschinen schon tos 60 K aufwärts. Grosses Lager bei Anton Neger 5S Cilli Grosse Repftintar-WerkstEtt« für alle Synteme, fachroknninch srut nnd billig. Sämtliche Bestandteile, Nadeln, Oel, Schiffchen et*., sowie aach »Amtliche PabrradbüvUndteil» — llBlenzahhinfen. Götter LeDmersiclMiiisbik aas Ml Versicherungsbestand im Dezember 1912: Eine Milliarde 324 Millionen Kronen. Bisher gewährte Dividenden: 347 Millionen Kronen. Alle Ueberschüsse kommen den Versicherungsnehmern zugute. Unversallbarkrit. Unanfechtbarkeit, Wcltpotiee. Prospekte und Auskunft kostenfrei durch den Vertreter der Bank: August Pinter, Cparlaflebeamter in Eilli. Teile höflichst den sehr geehrten Bewohnern von Cilli und Uragebuig mit, dass ich die Sargniederlage von der Firma Wratschko käuflich erworben habe und werde diese nebst meinem Möbel- un«t Tapozferttrffesctläfctt weiter führen. Um geschätzte Aufträge ersucht Anton Baumgartner Cilli, Herrengasse 25. ttÜmaft Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. der „ventschcn Macht" tu ßtlkt. Nr. 45 .Tie Südmart" erscheint jeden Sonntag al« unentaellliche Beilage für die Leser der .Deutschen Wacht". — Einzeln ist „Die Südmart" nicht käuflich 1915 Der Wechsesmüsser. Humoristi'che Skizze aus dcm Thealerleben von O. Meister. In der herrlich an der oberen Donau gelegenen rinnen Residenz Sigmaringen hallen die fürstlichen HosschauspieKr in fiüheien Jahnn ein ebenso be-queme« wie gemütliches Leben. Die Gage» waren nicht hoch, aber bei dem billigen Unterhalte in Woh nungS- und Bcrgnügnngsgilegenhtiten fast überreich' lich. sadaß hier fast jeder d.m Hofihealer Ungehörig» sich soviel Geld im Winter znrücklegin konnte, daß er im Sommer bequem .privatisieren" durft?, ohne Schmalhans zum Küchenmeister z» machen. Tiotzdcm sehllt eS auch in diesem Kuuslvcrbande nicht an Mi-men, die au» den Schulden nicht herauskamen. Zu diesen l>yleren personifiziert.« Nullen gehörte vor allen der jugendliche Komiker Müller, der von hier aus seine» Weg begann, der ihn später über die besten Bühnen Norddeutschlands führte als stets gern gesehenen, geseieiten Da> stell, r und gewissen-haslen Regisseur. Müller Halle deroiS in der Ju> gend neben seiner seinen Lebensweg bestimmenden Liebe zur Kunst eine ganz hervorragen?? Begeisterung lür allcS Eole, das den Magen des Menschen zu begeistern vermag. >^r behauplele schon als junger Mensch, daß büse Träume das Leben verbittern kön-nen, und da er als Shakespeare-Schwärmer aus je-des Wort tielcs Dich eiS schwor, so war natürlich deS großen Buten AnSspruch über die Herkunst der Träume sür ihn rechlgellend nnd Shakespeare sagt ja bckannllich: „Träume kommen aus dem Bauch." Seinem Ellernhanse und den Geschäftsräumen, in denen seine Eltcin den jungen Menschen zum Kaufmanne auszubilden willens waren, enlfloh der junge Kunftfchwäimer itr.d ging zur „Bühne" gegen de» Willen seiner Eltern und Berwandlen, in deren letzteren Reibe nicht gerade wenige Exemplare waren von solchen sogenannie» „gebildelen Damen", die im Theatrraugehörigen ei» Kind des Teufels «blickten, wenngleich auch eines ang, nehmen TeuselS. Unter unglaublichen Mühen »nd Kämpsen hatte Müller sich vom Ladentisch freigemacht und, von „Schmiere" zu „Schmiere" pilgernd '— um nicht zu sagen „durchbiennend" — Halle daS Fürstliche Hoslhealer dem lalentvoUen, stelS heileren Künstler seine Psorien geöffnet und es bedürfte nur kurzer Zeit des Wirkens hin selbst, um den liebcnswürdi' gen Darsteller zum Liebling deS kunstfreundlich ge« sinnten FürstenhvseS und der kunstliebenden Theater-besucher zu machen. ES war kein Wunder, daß sich in den Verhältnissen der Milglieder des HoseS und der Bewohner des Neiidenzstädtchens einerseits und anderse tS den Theatermitgliedern bald eine gewisse vertrauliche Kenntnis der gegenseitigen Schwächen und Vorzüge einstellte. So war es denn bald ein offenes Geheimnis, daß Müller, oder Müler, wie er sich als Schauspieler nannte, zwar sehr gut Ko» modie spielen, ader doch recht .schlich! rechnen" konnte. Sri» späterhin sich gigantisch ausbreitender Bauch erfv'derle doch gröbere Summen, als die Hosschau-spielcrGage bot, und die Zahl derer, die Müller schon angeborgt hatle, wuchs von Tage zu Tage, ohne jedoch dem jungen Künstler Feinde zu machen, denn Müller zahlte stets, wenn auch in „Raten kleinen Kalibers", zurück, nach der finanziell auch von Kapacitäten im SlaatS- und Geichäslsleben höherer Art als praktisch ersundenen Methode der Schulden-ti gungSthevrie. Der Leibarzt des Fürsten, der sich ebenfalls als ein Opfer der Müllerfche» Financkrisi» bezeichnen dursie, behauptete sogar, der Künstler Müler habe das zweite ihm angeborene ..l" seines väterlichen Namens Müller versetzt als Pfand. Je« densalls konnten iu der fürstlichen Residenzsti.'t die erbilleriste» Feinde sich kollegial die Hmd reichen; in einem Punkte waren sie Kollegen, nämlich als Gläubiger de» »Müllers mil dcm versetzten l". Schließlich kam man bei einem Siammadend im „Deulschen Hause" aus die Idee, bei dem bal-digü zu erwartenden nächsten DarlehenSgesuche deS beliebten Künstlers einmal mit einem entschiedenen „Rein" zu antworte». Der gelderstrebende Komiker soll!? einmal in „Schwulitäten deS LebcnSernsteS" gebracht werden. Es wurde ausgemacht unter den 10 Verschwörern, daß derjenige, der innerhalb drei Wochen dcm „Komiker in Geldnöten" etwas leihen würde, eine Weißwein-Bowle für die Verschwörer und ihr Opfer stiften müsse. Daß aus diese Weise verschiedene vergnügte Abende in Aussicht standen, war allen klar, denn man kannte die Verschmitztheit Millers zu genau. Schon zwei Tage nach der feierlichen Veischwö« rung gegen das stets neue Goldadern eindeckende Finanzgenie des Komikers mit dem versetzten „l" kam dieser selbst zu dem W rte de« „Deutschen Hau-seS in höchster Aufregung m.t den Worlen : „Gustav, Mensch, edler Freund und tonzssfionierler Magen- omtnfer, la% all«» stehen und lieg?«, »»«genommen Deine Kassenschlüssel." Halb diabolisch lächelnd, halb zerknirscht in höllischem Schmerze, denn der Hau«-tyrann de« „Dentschen Haufe«" schätzte den jungen Künstler sehr hoch, entgegnete der „Deutscht Hau«-tyrann", wie Müler den allen, guten Deutschen Hau» Eigentümer zu nennen pflegte: „Ja — ja. — aber, mein lieber Freund, Du weißt, ich möchte gern Dir, wie schon oft, zu Dienste stehen, aber — aber — ich kann nicht mehr!" — Erschrocken blickte Müler den Wirt an, doch sofort begann er treuher-zig: »Hast Du Börsenverluste gehabt? Mein lieber Tyrann, da« ist hart, aber Gott sei Dank, jetzt bin ich in der Lage, zu helfen. Wie Dir dieses Gericht«-schreibe» beweist, habe ich von meiner Tante, der reichen Witwe M., alles geerbt, was sie nach ihrem plötzlichen Tode jetzt hinteilasseu hat." — Dabei entfaltete der glückliche Erbe einer nicht gerade sehr von ihm geliebten alten Tante eine Abschrift des von der Verstorbenen gerichtlich abgefaßt!» Testamentes, da« ihn zum Besitzer eine« schönen Anwesrnt in Sachsen machte, und dieser Besitz war begleitet von einer Erbschast«masse in barem Gelde in der Höhe von 40.000 Mark. Müler wollte nur Geld auf einigt Tage geliehen haben, um die nötigen Gerichts, kosten zu erhalten, um durch einen Vertreter das Erbe erheben lassen zu können, da er persönlich dienst-unabkömmlich war, um nach dem Sterbeorte der ver-nünftizen Tante reisen zu können. Her;en«sroh er-füllte der Wirt de« Deutschen Hauses den Wunsch des nun nicht nur witzreichen, sondern auch gold-reichen ..komischen" Freunde« und verriet zugleich die ganze Verschwörung gegen de« KomikerS Geldbeutel. Kurz gefaßt, beschlossen beide, die zehn Bowlen der Verschwörer in Taten umzusetzen. Müler ging zu den neun andern Verbündeten deS helfenden Deut-schen HauS-Tyrnnnen. Dem einen spiegelte Müler vor, er werde gepfändet, wenn er nicht bis zum Abend 30 Mark Steuerzahlung leiste; dem andern schwindelte er vor, er habe die Wanduhr seiner Wir-litt beim Aufziehen der Uhr fallen lassen und wolle schnell durch eine neue Uhr das Unglück wieder g»t machen; vom dritten wollte Müler nur 5 Mark; er habe daS Pech gehabt, daS Tintenfaß um,»wer-fen, und um die Tinte nicht auf den sauberen wei-ßen Fußboden deS Wohnzimmer« anSlaufen zu las« st», habe er mit dem Wischtuch der Tintenflut einen Damm setzen wollen, habe aber in der Eile statt des Wischtuches die neue weiße Wcste seine« Wirtes erwischt, und nun wolle er, um „Krach" zu vermeiden, schnell eine neue Weste bestellen. Wie bei den andern Opfern Müler«, wirkte die gut gespielte Angstszene, natürlich ebenfalls unter Zusicherung der Diskretion infolge des verratenen Vowlengeheimnisse«. — Dcm vierten Verschwörer, dem Theaterarzt, for-derte Müler M«rk ab, nm seiner Wirtin die Wärmflasche zu ersetzen, die er in der Zerstreutheit auf den glühenden Ofen gefetzt habe, ohne sie ge-füllt zu haben ; so sei denn diese niederträchiig« Bett-wärmeerzeugertn aus der glühenden Platte geschmolzen; er müsse schnell Ersatz schassen oder die Zornflasche der Wirtin würde schmelzen und ihn mit siedendem Llei übergießen. — Dem fünften Verschworenen schwindelte Müler vor, er brauche Geld, um sich impfen »u lassen da die „Maliern" im Hause wären. Dem sechsten schilderte er Geldnot vor, weil eine Jugendliebe, die ihm noch im Alter lieb sei, Dril-Iiiige in daS „komische" Leben gesetzt habe. — Den siebenten ging er um 15 M >rk an; dieser war ein Sammler von allerhand Meeresbeivohnern in aus-gestopfter Gestalt; diesem schwindelte er vor. daß ein ihm befreundeter Kapitän ihm einen Seehund geschossen habe, den er gleich am Fangoit anSstopen lassen wolle, um ihn alsdann dem Darleher der 15 Mark zu verehren. — Vom achten holte Müler 10 Mark sür ein Paar neue Trikot«, weil in den alten Trikots die Garderobenkatze de« TheaterS Jagd aus Mäuse gemacht habe und vom letzten der Verschwö-rung borgte er 12 Mark, um dessen Zylinderhut zu ersetzen, auf den er sich im Dunkel d>« Zimmers ge-setzt habe. — Alle halsen dem „Komiker i-, Verle-genheit" unter der Zusicherung der Diskretion „von wegen der in Gefahr schimmernden Bowle al« Strafe de« Wortbruches." Vier Wochen später an einem Kneipabend er-hielt per Postanweisung jeder Verschwörer am Stamm-tisch das Geliehene zurück nnd an zehn Abenden flössen 10 Bowlen ; seitdem hieß der Komiker „Bowlen-Müler". Zlmgesattctt Novellistische Skizze von S. Glesch. Aus dcm Bahnhof versammelte sich die Gesell-schost der Finanzwell, Damen nnd Herren des Sportes. lauter erstklassig« Passagiere. Die räuberische Elster liebt da« Glänzende. Eine verschleierte Dame in hocheleganter Toi-leite musterte die Gesellichast, vornehm nachlässig mit ihrem Sonnenschirm spielend, flnf einmal entfiel der Schirm ihrer Hand. Eine junge Dame bückte sich licbenSivürdig, um de» Schirm aufzuheben. Gleich-zeitig aber auch die verschleierte Dame. Der BahnhojSinspektor gab da« Zeichen zur Abfahrt. Die Lokomotive pfiff und dahin brauste der Zug. „Mein Gott, meine Brosche, meine Brillanten-broschc!" Die junge Dame, die vorhin de» Schirm aufgehoben, stieß leichenblaß diesen Schrei auS. „Ich niiiv sie beim Einsteigen verloren haben!" Der Zng-sührer wurde benachrichtigt und der Verlust der kost-baren Brosche von der nächsten Station telegraphisch dem Bahnhossvor stand gemeldet. In dem Moment, wo die verschleierte Dame einen glänzenden Gegenstand in ihren Kleiderfalten verschwinden ließ, legte sich ihr eine gelbbehandschuhte Hand sanft auf die Schulter. „Fräulein Commrlito!" Die Dame wandte sich um und sah einen äußerst vornehmen Herrn neben jsich in schwarzem Gchrock und Zylinder. „Herr Professor!" Anfänglich schien sie etwa« überrasch», dann ein gegenseitiger Augenwink von seinem lächeln begleitet, und Herr und Dame schrit-ten zusammen dem ilu«gang«portal zu. Der Herr rief einen Wagen herbei. „Eine Stunde spazieren sahren draußen." Galan» öffnete er der Dome den Wagenschlag und dahin fuhr i»s leichte Gefährt. ..Elegant und meiste»haft gemacht. Ich bewun-der« Ihr Talent." „Ihre Schule, Herr Professor." „Wie lange arbeiten Sie hier am Platz, Fräu« lein Rosa?" „Vielleicht einen Monat. Aber Sie hier? Ich glaubte Sie in London. Geschäftlich hier?" „Zum «lück für Sie heute noch nicht dienstlich." „Heute noch nichl, aber morgen vielleicht. Wie verstehe ich daS, Herr Professor?" „Nun, sehr einfach. Ich bin alS Organisator hieher birnsen und morgen vielleicht der Direktor deS DeteklivbureauS." „Dann bedauere ich un«!" Der Ausruf klang tragisch-komisch und dazu stimmte auch die Mimik der schönen Rosa. „Aber, wenn Sie nicht mehr mit« machen, Herr Professor, verliert die Welt ihren be> sten Meister und unsere Kunst sinkt zum Handwerk herun er. Warum denn zum Henker unserer Kunst werden?" „Ihretwegen, Rosa!" „Meinetwegen? Rätsel! Rätsel wollen wir an« dein bleiben, unS nicht, Herr Professor." „So denke ich auch. Hören Sie mich an. Rosa. Aus der Höhe unserer Kunst sehe ich mich, seit Sie auS London verschwinden mußten, allein. Ein Ver-lanzen, in Ihrer Nähe zu sein, ließ mich Sie suchen. Ich hatte eine dunkle Ahnung, die mich unter den Galgen stellte, an dem Sie baumeln. Wir haben Geheimnisse. Rosa, wir beide, seit unserer Studien-zeit, die entweder den Galgen oder auch den Direktor-stuhl verdienen. Ich ziehe den letzteren vor, weil man sich am besten dahinter verbirgt. Ich tue diesen Schritt zum Altenteil Ihretwegen, Rosa, und — meinetwegen. Ihretwegen, weil ich bestimmt weiß auS internationalen Verbindungen, daß Sie zum letzten Mal gemaust ^haden und meinetwegen, weil — alte Liebe nicht —" ..Her» Professor--" • Professor Marley war als Meister der interna-tionalen Taschendiebe »veltbekannt. Sein Ruf war urbestriiten; er hatte den höchsten Rekord. Man sagte ihm, daß es für ihn keine Polizei gäbe, denn bis in d e Feinheiten seiner Arbeit vermöge kein Auge zu schauen. Seine Arbeit sei Kunst, die n»cht selten an Wunder grenze. Ja, man behauptete von ihm, daß er hochgradig magnetisch sei und die in Gold gefaßten Brillanten ohne seine Kunstfertigkeit nur so in seine Tasche» spazierten. Den Titel Professor hatten seine Schüler und seine Kunststücke ihm beigelegt. Längere Zeit war er Direktor eines KunstinstituteS sür die Spezies Ta« schendieberei gewesen. Seine Schüler und Schülerin« uen vergötterten ihn Seine Unterrichtsmethode war ebenso wissenschaftlich als praktisch. Hatte irgendwo ein BekleidungSkünstler einen neuen Kleiderschnitt er-funden, der der Tasche eine neue Lage oder einen neuen Schnitt gab, er erkannte sie sosort. Mit einem Blick bemaß er den Wert jedei Brillanten bis aus da» genaueste. Seine Miinzenkennlniffe waren »n« erreicht, kurz, er war der Inhalt aller feinsten Spitzbübereien, ein Spitzbube par excellence. Da« wußte die Welt, darum fürchtete sie ihn und — suchte ihn. Die Meld ingen über täglich neue Taschendie« bereitn häusten sich in solchem Maße, daß eS un-heimlich ivurde. Die Detektivs, die geschliffensten und pfiffigsten, waren ohnmächtig gegenüber den zahl» reichen Fällen der letzteren Zeit, namentlich deS letzten MonatS. Man nahm an. daß eine internationale Gaunerbande am Platze fei, die »vie heutzutage so vieles überfein arbeite. Hier war die beste Aushilfe notwendig und die war einzig und allein Professor Marley. „Ich »nuß eine» großen Teil der Schuld an der Ueberhandnahme dieser unliebsamen Erscheinungen dem LuxuSsinn unserer Zeit zuschreiben nnd. wo die Börse in Betracht komm», der offenen Tür der Ta-schen, weiteres der der Damen. Gelegenheit macht Diebe —" Der Herr Polizeipräsident lächelte dabei fieheimni«»oll. „Verzeihen Sie, Herr Marie»», meine Offenheit; wir sind entre nous." „Ich ve,stehe die Welt und ihre Sprachen, Herr Präsident, die Bezeichnung Dieb kann mich nicht treffen, aber auch die nicht, die gemeint fein sollen, dann wären sie nichts weiter als das. was drS Wort besagt, dann ivürde Ihre Polizei wohl mit solchen Stümpern fertig." Ein feines Lächeln be« gleitete die Worte, wie denn überhaupt die beiden Herren nicht einmal au« dem gegenseitigen Anlächeln herauskamen, das den Weg, den biide nicht gern zu-sammen gingen, am besten glättete. „Lassen Sie uns kurz sein, Mr. Marley; ich biete Ihnen ans Lebenszeit die Direktion des Bu-reauS an, schlagen Sie ein?' „--Ihr, meine Lämmer, lebet wohl! Wir sprechen und — denken entre nous, Herr Präsident, hier denn meine Hand!" — „A propoS, Mr. Marley, die Rose, die schöne Rosa, hat uns hier die Ehre erwiesen. Der letzte Monat nennt sich nach ihr." „Der verdanke ich Ihr Anerbieten und meine Berufnng, Herr Präsident." „Ah!" Dem Präsidenten schicn plötzlich ein Licht aufzugehen. Marley durchschaute ihn sofort. „Falsche Fährte, Herr Präsiden». Irrlicht — Sie denken, daß die« selbe «nsklärungSdienst verrichtet hat als Amazone. Nein, da? hätte' sie trotz ihrer Herze.iSgüIe nicht getan.--Wär? ja auch nicht nilig, w-il nicht ich Sie, sondern Sie mich gerufen. Ihre Anwesen-heil ist mir bekannt gewesen, »vie mir überhaupt ta« Arbeitsfeld jeder Berühmtheit bekannt ist. UebrigenS dürfen Sie drretwegen beruhigt fei», Rosa ist von morgen an unschädlich." Der neue Direktor sprach sofort anders, als solcher, zwar noch lächelnd in sei« ner feinen Art, aber bestimmt. DaS imponiert — auch von Gauncrgrößen. „Schon morgen? DaS wäre schon ein Meister-stück. Aber, wie?" „Einfach: Ich fahre mit ihr auf das Standes-aint." Tableau.--— „Noch ein», Herr PrSsiden». Sie kritisieren den Luxuisinn unserer Zeit vorhin, und das mit Recht, denn Sie sind selbst ein Kind Ihrer Zeit. Pardon I Ich bin ehrlich." „WaS, meine Busennadel?" „Eine kleine Probe, Herr Präsident. — Aber Schein." „Herr, Sie glauben doch nicht etwa —?" „Nein, ich weiß eS bestimmt. Lassen Sie sich von dem Juwelier 3 wartet vom Felde heimkehrenden Gatten abspielen, in Frankreich einen erschreckenden Umsang angenommen habe. In den Pariser Gerichten schneite eS geradezu Ehebruchs-Prozesse. Gegen die Frauen, die ihre unter den Waffen stehenden Männer betrügen, zeigen sich nun einzelne Richter von großer Strenge. Ei» Gerichts-Präsident von Paris bestraft die Ehebrecher, gegen die ein Nichtmilitär Klage erhebt, mit einer Buße von 25 Franken. Erfährt er jedoch, daß der Kla-gende Soldat ist, fo erhebt er den Kriegsiarif: die Ehebrecherin wird mit einigen Tagen Gefängnis b«. straft; ihr Mitschuldiger verfällt in eine Geldstrafe von 100 Franken. Eine Flucht unter Bewachung. Eine abenteuerliche und schlau angelegt« Flucht haben drei österreichische Soldaten hinter sich. Schon vor unge-fähr drei Monaten erhielten die in Böhmen wohnenden Angehörigen deS einen Soldale» die Nachricht, daß er nach gelungener Flucht aus Sibirien mit zwei Kameraden nunmehr in Persie» gelandet sei und bald mehr von sich hören lassen werde. Jetzt ist er aus dem Weg« in di« Heimat und berichikt. daß eS ihnen im Gefangenenlager geglückt sei. sich die Uniform und da» Gewehr eines russischen Soldaten zu be-schaffen. Einer der Oesterreicher, welcher gut Polnisch und auch etwas Russisch sprach, legte heimlich die Uniform an und war vou jetzt an der russ'ich.' Be-wachungSsoldat für die bc.den anderen. Ohne Schwierigkeiten kamen sie ans dem Lager hinaus, aus die gleiche Weise, von der Landbevölkerung häufig un-terstützt und gespeist, gelangten sie bis zur Grenze, und dort erst verwandelte sich der russisch« Lewa-chungSsoldat wieder in dcn Kameraden der Gesan» genen. .vjw /yvty- ÜmJS Nummer 89 flfutsdje lUanjt ©eitc 7 Prima Weinmost 15 bis 20 Halben gind abzugeben. Anzufragen in der Verwaltung des Blattes. 21518 Leere reine Sauerbrunner Flaschen verschiedener Grössen, kauft Dalmatiner Wein geschält J.Matkovic, Hauptplatz 8. Sonnseitiges möbliertes Zimmer zu vermieten. Streng separierter Eingang. Schulgasse 11, 11. 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Perissich, Cilli Kirchplatz Nr. 4 Die schönste Zierde des Heimes und Ehrung für Verstorbene ist ein gutes Bild. — Aufträge für Weihnachton rechtzeitig erbeten. 2148 i Maschinschreibunterricht. Lehrbesilhigter Maschir.achreiblehrer erteilt Unterricht im Maschiiischreiben nnd Stenographie zu sehr mässicen Preisen. Anfragen sind zu richten an Stadtamtflsekretär Hans Bleehinger ZI. 14619/1915. Kundmachung. Merkblatt über sachgemässö Einwinterung von Obst, Gemüse und Kartoffeln und über die Bereitung des Sauerkrautes. Das von der k. k. steiermärkischen Statthalterei neu herausgegebene Merkblatt Ober die sachgemäße Einwinterung von Obst. Gemüsi» und Kartoffeln, sowie die Bereitung des Sauerkrautes ist beim Stadtanite um den Kostenbetrag vou 10 Heller für das Stück erhältlich, was hiedurch zur Kenntnis gebracht wird. Stadtamt Cilli, am 2. November 1915. Der Bürgermeister: l)r. Heinrich v. Jabornegg. : ö 19. © E w V 0 g| liefert bestens und billigst zum Tagespreis G G Alexander Franz Mayer * Graz, Wickenburggasse Nr Muster und Preise auf Anfragen. ^ ^ GGGGOOGOGOOOOGOOOOGDGOOOOG Zwetschken Nüsse, Bohnen, Hülsenfrüchte jeder Art, lleis kauft jedes Quantum Ignaz Schatzl, Graz, Annenstrasse Nr. 13. J)ie besten Gattungen alter Weine sind zu haben bei der J)a!matiner pirma J. JVtatko vic Tjauptplatz Jfr. 8 / /// 7}aupiplatz Jfr. 8 Erklärung. Um bösen und üblen Nachreden über meine Person wegen Verleihung der Tabak-Trafik entgegen zu treten, sehe ich mich veranlasst, folgende Erklärung abzugeben: Ich habe mich nicht um diese Tabak-Trafik beworben, sondern war nur vorgemerkt auf irgend eine im k. k. Finanzbezirke Marburg frei werdende TabakhaupUrafik. Durch das Ableben der Inhaberin Fräulein G. Hausmann wurde die Tabakhaupttrutik Grazerstrasse 23 frei, und mir durrh die löbliche k. k. Finanzbehörde angewiesen und über Erlass der k. k. Landesdirektion Graz vom 15. Septnmber 1. J. ZI. 794/2 mit allerhöchster kaiserlicher Ent-Schliessung freihändig verliehen. Marie Weissmann Edle von Weissenwarth Oberstenswitwe. Bestellungen auf werden entgegengenommen im Spezereiwarengescbäft Milan Hoßevar8 Witwe in Cilli Hauptplatz Nr. 10.__ vsr Spar- und Vorschussverein r. G. m. u. H. in Cilli übernimmt Neu- sowie Nacheinlageri, welche jederzeit wieder zur Gänze behoben werden können, zu 4 % °i o bei täglicher Verzinsung. Bei den bereits bestehenden Einlagen bleibt der Zinsfuss wie bisher ebenfalls mit 4'/«0/« aufrecht. Die Rentensteuer trägt die Anstalt. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlag-scheine kostenlos zur Verfügung. €n'c s ÜJcnisd'f iüslrijt Nummer 89 f Kundmaehung. Für die Einzahlung der vom steiermiirkischen Landesausschusse mit der k. k. Statthalterei für das Jahr 1915 zur Erhebung bewilligten Gemeindegebühren ist das letzte Vierteljahr fällig geworden. Es sind demnach bis spätestens 31. Dezember 1915 bei der Stadtkasse einzuzahlen: 1. das letzte Viertel der 10°/0 Zinsheller; 2. das letzte Viertel der 2°/0 Schulheller; 3. das letzte Viertel der 6°/0 Wasserheller und pauschalierten Wasserzinse; 4. das letzte Viertel der 5O°/0 Umlagen auf die allgemeine Erwerbsteuer; 5. das letzte Viertel der 60% Umlagen auf die besondere Erwerb-und Rentensteuer; 6. das 3. Viertel der 45°/0 Umlagen auf die Grund- und Hauszinssteuer ; Da diese Zahlungen auch ohne einer erfolgten Vorschreibung zu geschehen haben, so werden für etwaige uuregelmässig eingezahlte Gebühren die gesetzmässigen Verzugszinsen angerechnet. Die mit 31. Dezember 1915 sich noch ergebenden Rückstände werden ohne einer weiteren Verständigung der Parteien Ton der Stadtgemeinde mit den ihr zustehenden Rechtsmitteln eingetrieben werden. Stadtamt Cilli, im Oktober 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jaboruegg. ) leiser5 Brust-- f * Caramellen nüTden ..3 Tannen? Millionen fi« gegen ffUrrltll, vkrlSlelm»»«. ÄcBSdunrii, I ftoioirn, tOBtrirnsirn Hals, lern; all I tiorttur.an ze^i» Srfillunfltn. i emn «n,im i I WiWW uo6 fliigatr rrrtiirrun »I» I iMnn Stfola >»»klilann»»n»e »rlit-I o Hcllir i. Ijabrit bei: I Cm» eitimiiil * tfo.. tttwtnctc »»r M«l>a IkUf; M. Nenldiec. »»»Iljet«! 3*knnn I IgUbi, DnfRb) |n«>ll> baiHtl l»t Tfn.t-(Bonnbtc ; Ha»« €®nii,».»?a»d