Tatbacher SettK^K. Dinstag den 16.Oktober 1821. '>MH^ Schifffahrt in Triest. Angekommene Schiffe zu Triest scit 26. Sept. bis 2. Oktober 1821. Die österr. Brigantine, dcr lleine Gcorg. 5^ap. Ge« erg Abramovich, von Eerigo, mit Nciä und Naffeh. Die östcrr. Brigantine, Sokrateg, Kap. Ioh. M.Vclsich, von Taganrok und Konstantinopcl, mit Getreid. Der engl. Schoner, Plcver, Kap/ Niklas Wcchey, von Mesfina, mit L'wonen und Weinbeeren., Die östcrr. Brazzera, von Zar«, mit Feigen und Hauten. Der österr. Piclego, von Lignano, mit Mehl. Der österr. Piclcgo, von No-vigno, mit Ohl. Der österr. Piclcgo, von Goro, mit Wein, Flachs, Leinwand, »nd Käse. Der päpsll. Piele^ go, von Ccsenatico, mit türk. Weihen, Schwefel und Leinwand. Der päpstliche Piclego, von Pcsaro, mit türk. Wcihtn, Schwefel und Leinwand. Die eng!- Vrigan: tine, >iap. MichaelHerglich', von Livorno mit Pfeffer. Die jonische Marligana, die h. Dreysaltigteit, Kapitän Nik.Pagniardi, von Itaca, mit Rosinen. Die engl. Brigantine, der d. Nikolaus, Kap. Nil. Caravia, von Zan-te, mit Rosinen, Nein und Qhl. Dic so.rdin. Vriganti« nc, die Varmberzigkeit> 5iap. Alex Frasinettl, von Kon» stancinopel, mit Wotte, Galläpfeln, Gummi und Opium. Der öftcrr. Piclcgo, von Levante, mit Getrei'o und Bohnen. Der öster?. Pi?lcgo,/ von Primaro mit iürk. Wciycn. Die österr Brigantine/ Kap. F. D. Peuessich, von Livorno, mit Gummi, Pfeffer. Alaun und Öhl. Die neap. Brigant., Jesus Maria Joseph, Kap. Fr. Cotron-o, von Mcffina, mit Limonen und Pomeranzen. Die österr. Goclctte, der Vorläufer, Kap. IoH. Marassi, vonMisso-longi. mit Rosinen, roher Seide und Odl. Die östcrr. Goclettc, die gute Gesellschaft, Kap. Nik. 3az;ari, von Patr^sso, mit Rosinen. Die ösierr. Brigantine, der Er-.loser. Kap. Ant. Alimando, von Zante, mit Ohl, Rosi, nen und Galläpfeln. Der päpscl.Pielcgo,von Corfu,mit Tabak. Pech und Galläpfeln. Die schwed. Nave, Pauline, und Kasfth. Die österr. Brigantine, dcr Graf Chotek, Kap.Maty- Criyellou, von Smnrna, mit Gummi, Baum- wolle, Wachs, Opium und Galläpfeln. Der österr. Pie, lego, von Venedig, mit Zucker, Kaffeh und Seide. Der österr. Pielego, von Chiozza, mit Fisolen, Hiers und türk. Wtitzen. Wien. Se. k. k. Majestät haben mit allerhöchster Entschließung vom 2t. September, den Laibachcr Stadt-und Landrath, Doktor Joseph Vogau, zum küstenlandischen AppeAationZ - Rathe allcrgnädigst zu befördern geruhet. Frankreich. Pariser Blätter vom 28. September bringen nun die bestimmte Nachricht, daß der König von England am 25. Sept. Nachmittags 5 Uhr zn Calais ans Land gcftieg^n sei. wo Se. Maj. von dem Herzog de la Cha-trc, dem Divisionö-Kommandanien Marquis de Iumil» hac, dem Baron Simeon, Präsidenten das PaS'de-EKp lais, und dem Mairc von Calais, Chev. Venard, cmpfans gen wurden. Da eben Edde eingetreten war, so fuhren Se., Majestät in cwem flachen französischen Boote in den Hafen. Drei Fregatten, zwei Corvctten und zehn englische 5utter waren zugleich mit der königl. Pacht auf der Nhedc von Calais angelangt. Die ganze Besatzung war r.nter Gcwchr und machre Spalier vom Landungs« plahe dis^zum Hotel Dessin, wo der König sein Adsteig: quartier nahm und übernachtete. (Nachrichten ausBrüs» sel, imIo u rnal de Fran cfo rt>, zufvlg», warderKs« nig von England m der Nacht vom »6. auf den «7. Sept. durch Lille pasürtV und wurde am 27. Abends in Brüssel erwartet- Sc. Maj. warf« am 24. Mittags von London abgereist, und chatten Sich in Namsgate eingeschifft. Sc. Maj. reisen bis zu Ihrem Eintritt mö Kö> nigreich Hannover unter demIncognito eineSG ra ferb vonLüncburg. Die Dauer dcr Abwesenheit des Mo? narchen aus England wird imKourier auf ^ bis 5, Wochen angegeben). Der Moniteur vom 28, September enthalt Folgen» des: „In den ersten Tagen des Augusts zeigte slch daK gelbe Fieber bei einigen Einwohnern in Varcel 0 >, etx t e (Porstadt von Harcelotta). Es scheint« daß fclbc'. Mt -^ 3^6 — M»'t >'p, n',!'ch.nBrigg, die vonHauannah kam, dahin ge« bracht 'ourdc. Drei Schissszimmerleute, die am Bord dcrsclbcn arbeiteten, und vier Matrosen von anderen Schiffen, die mit ihnen Umgang gepflogen, starben schnell sn dieser Seuche." »Die Krankheit blieb bis zu Ende August bloß auf Vareelonette beschrankt. Am 29. desselben Monats er: klarte der Ober, Sanitätsrath von Catalonien, daß die Krankheit keinen ansteckenden Charakter hadc. Inzwi-chcn verbreitete sich gleich in^den erstenTagen des Septembers das Übel mit großer Schnelligkeit von Barce« ionette nach der Stadt Barcelona selbst, und am il. Abends hatten die ersten Behörden und die Garnison diese Stadt verlassen. Ein Kordon wurde eine Meile von der Stadt aufgestellt, und den Einwohnern, die bis dahin dic Stadt «och nicht verlassen hatten, wurds nicht gestattet diese Linie zu überschreiten. Es scheint, daß, »ach der Entfernung der Behörden und der Truppen, die Verheerungen der Krankheit noch zugenommen ha.be<.« »Eg scheint gleichfalls, daß das gelbe Ficder zuerst Tortosa, dannMequinenza und Fraga erreicht habe. Die Städte in Ar«agonien baden die strengsten Maßregeln ergriffen, um jeder Gefahr der Ansteckung vorzubeugen." »Ein von Barcelona abgesegeltes dänisches lIchiss hatte das Fitder in den Hafen von Malaga gebracht, «nd die Schiffsmannschaft mehrerer Fahrzeuge wurde da» Von angesteckt; aber Dank sei es den weisen VorsichtS-Maßregeln, die Seuche war bis zum 5. September Nicht in die Stadt gedrungen." pEin anderes dänisches Schiff, welches am 7. September von Malaga kommend, auf der Nhede von Po» megue (in der Nähe von Marseille) vor Anker ging, hatte am ^4. einen Matrosen, nach dreitägiger Krank» heit, wobei alle Symptome des gelben Fiebers sich zeigten, verloren. Einige Tage nachher zeigte sich dieses Übel auf zwei Schiffen, die neben dem dänischen lagen , das unter Quarantame sich befand. Am 19. September wur, den sechs Individuen von diesen Schiffen hingerafft, und sieben andere lagen krank darnieder. Die S- ^ ^^ französischen Grenze sind die ascrstrcngstc» M"^ - 347 -" ergriffen; we» den Cordon überschreit^, wird ohne Gna« >e niedergeschossen. (Ostcrr.B.) Moldau und Wallach ei. Von der moldauischen Grenze den 25. September. ,Ven i5. d. brach das unter dem Befehle des Seli; h a r B e y bei Foltitscheni versammelte, 5ooa Mann starke türtischz Korps auf, um die gegen Niamz ge-zogene.n Griechen zu erreichen und zu vernichten. Sie gelangten dcs andern Tages nach Niamz, wo sie auf 5o Wricchen stießen, die sich aber zurück zogsn. Nachdem dic Türken tleine 2ldtheilungen zurückgelassen hatten, rückten sie auf das Kloster Set vor. Dasselbe liegt in ticfcn Wäldern, zwei Meiltn noedwärtövon Niamz; die dahin führende Straße ist fthr eng, «on beiden Selten M>t Wäldern begrenzt, und das Kloster selbst liesst auf einem Fclfen, und ist mit einer Mauer umgeben. Als die Türken den Waldweg betraten, wurden sie von dcn zn beiden Seiten aufgestellten Griechen mit Klein» Geirehrfeuer dergestalt empfangen, daß sie im kurzen Mc> Griechen, deren Ziel ein Überfall und Plun» derung zu seyn schien. Der dasige Isprawruk l^igab sich ttach Niamz um türkische Truppen zur Sicherhctt >,^ er» halten." »Ungeachtet ein kaiserliches (schon mitgetheiltes) Handsckrcibn, den Türken alle Gewaltthätigkeit unter« sagt: so hören .sie doch nicht auf,-alles mitzunehmen, was ihnen in die Hände fällt. Vor kurzem überfielen sie d»n Landsitz des Moldauischen Bojaren Hold an, unV plünderten ihn rein aus, die Kirchenthüre wnr,de erbrochen , und alles, was dcr Bojar dahin gebracht hatte, mitgenommen. Mit dem OrtZpricster verfuhren sie auf cine empörende Art, und man schätzte den den Bojaren angerichteten Schaden aufmchrere Tau'endDukatcn.Selbst Vlch und Getreide schleppten sie mit sich fort. (ücmd. Z.) Oömanische 2 R e i ch. Der 058evv3wi-o Vei^w mcldct aus T r i e st vom 21. Sept.: „Durch ein österreichisches am 22. August aus NhoduZ abgegangenes Fahrzeug, Kap. Math. Colo« vich, haben wir die Nachricht von der am 14. August er> folgten Vcleinigung der,in den dortigen Gewässern kreu-tzenden otlomanischcn Flotte, mit der aus Alcxandrien ausgelaufenen Eskadre des Statthalters von Ägypten, erhalten. Beide vereinigten Flotten segelten a.n 9. A:.i gust von Rhodos in der Richtung nach Candien ad. Qb-gedachter Kapitän hatte wcdcr bis zu seiner Abfahrt aus Rhodos, noch auf feiner ganzen Rcise durch dcn Archipelagus das Mindeste v 0 n e i n e r S c c sch la ch t sprechen gehör.t, war auch keinem türkischen noch griechischen Kriegsschiffe begegnet. —Der am 14. Sept. aus Zante «bgcgangene österrcichische Kapitän, Ciriaa Nighetti hat die Nachricht gebracht, daß obgedachte Flotten nach den Küsten von Morea gegen Kor 0 nzu steuerten,wo ste, zwifche» dem 10. und 12. angekommen seyn konnten. — Der Aussage dcs aus Valonich, welche «r, in den ersten Tagen des Septembers verlassen hatte, angekommenem österreichischen Kapitäns Dco« dato Tripovich zufolge. DcrrsäM i„ dielcr ^tadt cie Vollkommenste Ruhe.- Durch ei,l am ,. Sept.^von c; < a : Ereignis (htißt cs in einem Schrewen aus B r ü ss>, l vom 23. Scptember)> das ganz kürzlich zu, M er de 5: le - C h ate a u (in den Niederlanden, dscht «n dcr französischen G-rcnze) Statt gefunden, ist jetzt der Gegenstand aller Gespräche. Man hat nämlich den Aufenthaltsort eines-Mädchens entdeckt, daß seit sicdcn Jahren (nach andcrn Berichten, sogar ftit zwölf odcr drcizedn Jahren) in der GewaldihrerAltcrn in dem kläglichsten Znstand in einem fürchterlichen Kerker eingesperrt war. Folgendes find die bisher dckcmnt gewordenen De-tails dieser Sache^ Ein gewisser,Lambotte, Töpfer, ha,tte unter mehrern Kindern eine Tochter,. Namens Marie Philippine, die, nachdem'sie sich einige Zeib in Mons aufgehalten hatte, plöhlich verschwand, ein Opfer,, wie es damals hieß, der Verführung einer Milltärpcrson. Da sie nicht wieder zum Vorschein kam, wurde sie für todt gehalten, und man hatie ibrer ganz vergessen, als neulich ein GenZdarme,Nam?ns Haris , aus dcm Gespräche einiger Individuen, die von dieser Unglücklichen sprachen, nicht nur ihre Existenz, sondern auch ihren muthmaßlichen Aufenthaltsort erfuhr- Er wachte so: <;Icich dcr BehördeAnzcige davon, die sich auf dcr Sttlle in das Haus des Lamdotte verfügte, und ein strenges Verhör mn ihm vornahm, wobei «r dabei beharrte, ^al: ,r «i6^t wisse, was aas ftiner Tbchter geworden sei. Da aber Nachforschungen ««gestellt wurden, entdeckt» man bald>das unglücklchc Mädchen in einem unterirdi' schen Loche, wohin nur durch cine kleine Öffnung die Luft und das Tageslicht dringen konnten. Ein wewg Stroh und enG schlechte Decke dienten ihr zum Lager. Die erste Sorge der Behörde war, sie aue diesem sch""/ tzigcn Loche hervorzuziehen. Der Anblick dieses unglücklichen Mädchens flößte allen Umstehenden Entsetzen <>"< Ihr Körptr war mit Lumpen bedeckt und von Eiterbeu' len, Ausschlag und Würmern ganz zerfleischt; ih" Nägel und Haare waren von erstaunlicher Länge, unV dcr ganze Körper mitHaaren bewachsen. Die fürchterlich^ Marter, die sie seit so langer Zeit erdulden mußte, l)^" sie des Gebrauchs der FüFe beraubt uud schien auch ihre" Verstand zerrüttet zu haben. Ader dennoch schien sie "^^ den Beistand, den man ihr l-istete, gerührt zu seyn, uN" man hoffte, daß eine ihrer Lage angemessene Beha^' lung sie in Stand setzen werde, während dcr Pro!^ eingeleitet wird, die nöthigen Aufschlüsse zu gcdcn. l! Den iH,. Frau FranMa Musetich, Merkantil-^ lichtH-E^peVitors« Gattin, von Wien nach Trieft» Abgereiset d en io. Okto ber. ^ . Herr Heinrich Graf v. Sermage, k. k- KaM"» und Appellations'Nath, nach Trieft. Wechselkurs. .„ Am »i. Oktober wär zu Wien derMittelprew Staatsschuldverschreibungen zu 5pCt- in CM- ?^^; Darlch. mit Verlos, v. 1.1821, für 10« fi. in EM. 9 ' ,/S; Wiener St. Banto-O'olg. zu 21/2-pCt. in CM-Konventionsmünze pCt. 2492/2. Bank ^Aktien pr. Stück 609 3/4 in CM« Zgnaz Aloys l3dl. v. Kleinmayr, Verleger und Redakteur.