TelMon Nr. 2325 e Wahlspruch: Was rvkr begehren von der Zukunft Ferne», Daß Brot und Arbeit uns gerüstet stehen, Daß unsere Kinder in der Schule lernen Und unsere Greise nicht mehr betteln gehen. G. Herwegh OEOEß Ser Scheckkonto 38.418. Zentralorgan des Oesterreichischen Eisenbahn-Personales. RebaMon: Wim VA, Sentegeffe Mt. 5. Rcdalttionrschluß: Jwc! Tag« vor dcm Erscheinen de» Blatte». Sprechstunden 8-w^edtN Sag mit Ausnahme der Sonn« und Feiertage von lv Uhr *' vormittags bis Vg4 Uhr nachmittags. Jnsertionspreis: Tie einspaltige Millimeterzeile oder deren Raum 14 Heller. Bei Iahresauftrag Rabatt. Abonnements-Bedingungen: Halbjährlich...............................Kr. 288 Ganzjährlich...................................57s Für das Deutsche Reich ganzjährlich Mb. 6*—. Für das übrige Ausland ganzjährlich 9 Franken. erscheint leben 1., 10. neb 20. Im Monat. Rr. 9 Wien, den 20. März 1913. 21. Jahrg. Lar Herrenhaus alr Rothelfer. Daß eine eiserne Stirn besser als ein Weierhof ist, das werden der Nationalverband und seine wackeren Verteidiger in diesen Tagen genugsam erweisen können. Noch immer ist der Brand nicht völlig erloschen, der den raffinierten Demagogen durch den Antrag Tomschik unter den germanischen Hintern gelegt wurde, und so sieht sich der „Reichsbund" genötigt, jeden zehnten Tag mit der Löschspritze anzufahren, lim die Flamme der Erregung, die der nationalverband-lerische Verrat gestiftet hat, so gut es eben geht, zu dämpfen. In diesem Vorhaben, das; ja gewiß teilte leichte Ausgabe sein mag, kommen nun dem „Deutschen Eisenbahner" die letzten Abstimmungen des Herrenhauses gerade recht. Das Herrenhaus, daß das vom Parlament einstimmig beschlossene Gesetz zugunsten der staatlichen Vertragsbeamten abgelehnt, und ebenso dem parlamentarischen Beschluß auf Aushebung der Strafbarkeit des Kontraktbrnches seine Zustimmung Versagt hat, erscheint nämlich jetzt den wackeren „Reichsbündlern" als Retter in der Not. „Vom Standpunkt des gewöhnlichen Staatsbürgers betrachtet," so schreibt' nämlich dazu der „Deutsche Eisenbahner", „sind diese beiden Entscheidungen sehr bedauerlich, vom nationalen, unpolitischen Gewerkschaftsstandpunkt aus aber sehr wertvoll; denn nun haben es unsere roten, nur politischen Gewerkschafter endlich, und zwar sehr gründlich, schwarz auf weiß erhalten, daß alle ihre auf d aß Parlament gesetzten H 0 f f-n n n g e n e i t e l T r u g u n d S ch w i u d e l s i u d." Wer nun freilich ans dieser immerhin bezeichnenden Konstatierung den Schluß ziehen wollte, daß der „Deutsche Eisenbahner" damit die bürgerlichen Demagogen, die, ehe es zur Abstimmung kam, den Eisenbahnern das Blaue vom Himmel versprachen, ins richtige Licht rücken wollte, der _ täuscht sich. Denn nicht die bürgerlichen Parteien sind nach der reichsbündlerischen Logik schuld daran, daß die „auf das Parlament gesetzten Hoffnungen sich als eitel Schwindel und Betrug erweisen", sondern eben das Herrenhaus. Zwar ist das Herrenhaus gar nicht in die Lage gekommen, zu den Forderungen der Eisenbahner Stellung zu nehmen, davor blieb es durch den Verrat des Nationalverbandes bewahrt, — allein man muß nur mit eiserner Stirn behaupten, daß die Herren» Häusler den Antrag Tomschik ja doch bombensicher abgelehnt hätten. Diese Logik, nach der die einen nicht für einen Antrag zu stimen Brauchten, weil die anderen auch nicht dafür gestimmt hätten, erinnert zwar sehr lebhaft an die Moral der Krapulinsky und Waschlapsky, von der Heine sagt: „Und da feiner wollte leiden. Daß der andere für ihn zahle, zahlte keiner von den Beiden." und wird wohl kaum jemand überzeugen, daß die Ablehnung des Antrages Tomschik nötig war. Und wie wird wohl den Reichsbundmitgliedern zumute, wenn sie jetzt auf einmal im „Deutschen Eisenbahner" lesen müssen: »Wir haben zwar bezüglich der Eisenbahner i in m e r darauf hingewiesen, daß das Parlament gar nicht die Macht und den Einfluß hat, unsere Fragen stets entscheidend zu lösen, die Genossen jedoch leugneten dies. Jetzt aber hat die große Gesamtheit der Bevölkerung die Möglichkeit, zu sehen, daß wir im Staate vier Faktoren haben: Kaiser, Negierung, Herrenhaus und Parlament, und daß das Parlament an Einfluß ganz an letzter Stelle sieht. Wenn die Gesamtheit darüber einmal vollkommen aufgeklärt sein wird, wenn alle Eisenbahner einmal einsehen werden, daß die stete Betonung von der ungeheuren Bedeutung des Parlaments ganz falsch ist, dann werden die Eisenbahner auch endlich zu unserer Erkenntnis sich aufschwingen, daß wichtiger als alle Parteien deS Parlaments uns eine große und mächtige Gewerkschaft i st. Das was für die Diplomatie ein starkes Heer ist, ist für.das Parlament eine mächtige Gewerkschaft. Eine schlechte Diplomatie und ein schlechtes Parlament sind ein Schaden, dieser ist aber viel größer, wenn wir ein schwaches Heer und eine schlu etch-e Gewerkschaft habe n." Wenn das alles so weit richtig ist, wozu hat dann der Nationalverband den gleichen Antrag wie der Abgeordnete Tomschik eingebracht? Natürlich nur um eben den eigenen Antrag, der inhaltlich in dem sozialdemokratischen 17 Millionen-Antrag enthalten war, n i e d e r st i m m c n zu können. Und der „Reichsbund?" Der hat doch die ganze parlamentarische Aktion des Nationalverbandes, man erinnere sich an dessen Interpellationen an den Eisenbahnminister und an den Antrag, der im Hanse gestellt wurde, auf das allerkräftigste unterstützt. Aber freilich damals wußte Herr E r t l mitsamt seinem „.Reichsbund" noch nicht, „daß das Parlament gar nicht die M a ch t und den E i n f l u ß h 0 t, u n s e r c Fragen stets entscheidend zu lösen", das haben er und seine Leute erst erfahren, als der Nationalverband über die Forderungen der Eisenbahner a b st i m in c n sollte. Von da ab datiert eben die Erkenntnis, daß sich „die Hoffnung auf das Parlament als Betrug und Schwindel erwiesen hat", weil man es eben in dem wackeren Nationalverliand, der solange für die Eisenbahners.irderungen war, als i*tau nur Mauldreschen brauchte, mit Schwindlern und Betrügern zu tun hat! Läge heute die Sache so, daß es das Herrenhaus gewagt hätte, einen budgetären Beschluß des Parlaments abzulehnen, dann müßte eben das ganze Parlament sich gegen eine solche Bevormundung zur Wehr setzen, wie das auch in jedem Staat der Welt geschehen würde. Heute aber steht d i e Frage gar nicht zur Diskussion, w i e man den Widerstand des Herrenhauses brechen könnte, denn der Nationalverband und die christlichsoziale Vereinigung haben den 17 Millionen-Antrag vielleicht eher deshalb abgelehnt, weil sie fürchteten, daß er vom Herrenhaus akzeptiert werden könnte! Und die Moral von der gnazen Geschichte? Daß die Abneigung der Reichsbündler gegen die politische und parlamentarische Betätigung mit dem Tag beginnt, wo der Verrat des Deutschen Nationalverbandes bewiesen hat, daß alle von dieser Seite den Eisenbahnern gemachten Versprechungen elender Schwindel waren. Jetzt auf einmal finden sie, daß das „w i ch-tigste eine große und mächtige Gewerkschaft sei", und zwar eine unpolitische Gewerkschaft. Natürlich, einem „Verein zur Hebung der Sittlichkeit" tritt man bei. wenn die Altersschwäche beginnt, und die eigene Gewerkschaft als 11 n p 0 l i-t i s ch erklären, das ist immer gut, wenn die e i g e 11 c politische Richtung als elender Volksbctrug entlarvt worden ist. Eine „große und mächtige Gewerkschaft" — fürwahr, es ist ein Prächt ger Gedanke, den der „Deutsche Eisenbahner" propagiert. Eine große und mächtige Gewerkschaft, vom sozialdemokratischen Geist erfüllt, die den Feinden der Eisenbahner Furcht und Respekt beibringt, das ist cs, was uns nottut. Wohlan, laßt uns den Rat aus dem Mund der Gegner befolgen! $08 Wobifionsfonbsftalut der Aussig-Teplitzer Menbahn. Eine Maßregelungswaffe der Aussig-Teplitzer Eisenbahn durch das Gericht entwunden. — Die Provisionsfondsstatuten wegen Nnmoralität als rechtsungültig erklärt. Eine _ äußerst wichtige Entscheidung für alle Arbeiter, die bei der A T. E. beschäftigt sind, wurde Anfang März 1913 vom Preisgericht in Seitmeritz gefällt. Es handelt sich um Ansprüche an den im Jahre 1899 gegründeten Provisionsfonds dieser Eisenbahn-gesellschaft. Die Ursache zu dieser Entscheidung ist in 1 folgender Prozcßangelegenhcit zu suchen: Genosse Josef Schiller, der fast zwanzig Jahre als Schmied I ""f der A. T. E. tätig war, wurde im März des Jahres 1912 plötzlich ohne Angabe eines Grundes entlassen. Zunächst suchte Genosse Schiller um die Wiederaufnahme bei der Direktion an, doch wurde dieses Ersuchen abgctoicseii. Auch der Verwaltung^ rat billigte den Entschluß der Direktion und wies die Berufung des Entlassenen ab. Aber Genosse Schiller verlor außer der Arbeit, die ihm übrigens nach ärztlichen Aussagen schwere Beeinträchtigungen feiner Gesundheit gebracht hatte, auch noch den Anspruch auf die wahrlich sehr karge Unterstützung aus dem Provisionsfonds. Gegen die diesbezügliche Entscheidung, die von dessen Ausschuß gefällt worden ist, war schwer etwas zu machen, denn die Statuten bestimmen im 8 25, daß „die endgültig c, a u ch i in Recht s-lu e g unanfechtbare Entscheidung über Provisionsfondsgesuche, beziehungsweise Anträge, ins-; besondere über die Höhe des anrechenbaren Bezuges, die Dauer der anrechenbaren Dienstzeit und das Vorhandensein dauernder Dienstuntauglichkeit" dem Ausschuß.obliege. In Vertretung unseres Genossen Schiller überreichte nun Herr Dr. H ü b s ch, früher in Aussig, jetzt in Wien, in dieser Angelegenheit die Klage Beim Kreisgericht in Seitmeritz. Die Ausführungen des Klageanwalts wenden sich zunächst gegen die Behauptung der A. T- E.. „der Pr 0 visi 0 n s f 0 n d s sei keine juristische Person und daher nicht prozetzfähig", und besagen im wesentlichen folgendes: Wenn auch de» erstbeklagten Fonds wegen seiner eigen artigen Statuten und deren Praktizierung dem Kläger gegenüber die gesetzliche Terminologie des § 26 a. b. G. B. „nt 0-ralische" Person nicht gerade besonders zu„ treffen mag, so ist dieser Fonds gewiß eine „juristische" Person und prozeßfähig, Mit dem ProvisionöfondS der Bediensteten der k. k. priv. Aussig-Teplitzer Eisenbahngesellsckias« ist ein Vermögen, ohne einer anderen physischen Person Mer-lassen zu sein, dem Zweck gewidmet worden, nicht pensionS berechtigten Bediensteten der mitbeklagten Eisenbahngeseli schuft für gewisse Fälle Provisionen zu gewähren. Das ist doch der klassischeste Fall der Subjektiv! e-niitg eines Zweckvermögens. Und damit ja nicht über den Charakter dieser begründeten juristischen Persönlichkeit ein Zweifel bestehe, ist diesem Provisionsfonds auch noch ein eigenes «tatut gegeben worden: wird dieses Zweckvermögen ausdrücklich als eigenes selbständiges „Fondsvermögen" bezeichnet; (§ 8, Abs. 4 und 25, lit. B der Statuten); ist dieses Fondsvermögen berechtigt, Zahlungen zu fordern, und sind diesem Fonds Beiträge zu leisten (8 3 und 4); ist dieser Fonds sogar erbfähig (§8, Abi. 6 — Vermächtnisse) ; hat spieziell die A. T. E. selbst an diesen Fonds Beträge übzuliefern, was man doch an sich selbst nicht kann und Verschiedenart der Persönlichkeiten voraussetzt (§ 4); hat dieser Fonds selbständige Zahlungsverpflichtungen ( § 7); stellt dieser Fonds eigene Bilanzen aus (§ 23); wird von den Leistungen dieses Fonds gesprochen (§ 23); wird ein eigenes Rechnungsjahr dieses Fonds — ganz unabhängig von der A. T. E. normiert (§ 24); sind eigene Rechnungsabschlüsse dieses Fonds vorge sehen (8 24 und 25); sind Vorsehungen betreffs des Vermögens dieses Fonds bei Auslösung des letzten — Universal-Sukzession — getroffen (§ 28); ja. es ist sogar die Haftung der A. T. E. für die Er-bindlichkeit des erstbeklagten Provisionsfonds vorgesehen (§ 29); Wenn nun, unt nur an die letzte Bestimmung anzu-schließen, das Vermögen des Provisionsfonds, das Vermögen der A. T. E. wäre, so würden diese Jn-sich-Statuten sogar die rechtliche Schwierigkeit bewältigen, daß jemand, statt für eine fremde Schuld für sich selbst und seine eigenen Verbindlichkeiten Bürgschaft übernehmen kann. Das ist gerade so ausgeschlossen, wie die noch später zu behandelnde Unmöglichkeit der Bestimmung des § 25 der Statuten, daß die Beklagten sich zum eigenen Richter in ihren eigenen Sachen ernannt haben. Da weiters dieser letztzitierte § 25 die Verwaltung des Pensionsfonds durch den Verwaltnngsrat der A. T. E. unter Mitwirkung eines ganz merkwürdig zusammengesetzten Ver waltnngsausschusses Vorsicht und der Vorsitzende des Ver- MjA'7 Der „Eisenbahner" erscheint in einer Anflaae von 50.000 Exemplaren. waltungsrates der A. T. E. zugleich Vorsitzender dieses Verwaltungsausschusses ist, so mangelt es dem beklagten Provi-sionSfondS wahrlich nicht an Vertretung. Es erweist sich daher dieser Provisionsfonds als eine vollständig ausgewachsene und vollkommen entwickelte juristische Person, der nur eines mangelt — derguteWille, den Kläger zu befriedigen. Entgegen dem ominösen § 25 der Provisions-,'onb§ftatuten wies Dr. H ü b s ch die gesetzliche Zulässigkeit des Rechtsweges nach, indem er ausführte: WaS da über die Rechte eines „Verwaltungsausschusses" gesagt ist, in einer auf dem Rechtsweg unanfechtbaren, über Provisionierungsanträge zu entscheiden, ist rechtlich belanglos, weil ungültig. Das scheint dem diese Statuten verfassenden Juristen der A. E. entgangen zu sein. Aus dem Absatz dieser § 25 setzt sich die A. T. E. diesen Verwaltungsausschuß derart zusammen, daß kein Bediensteter, wenn die A. T. E. nicht will, zu seinem Rechte gelangen kann. Sie gibt da hinein in diesen Verwaltungsausschuß: Ein Mitglied ihres Verwaltungsrates, ihren Direktor, ihren Direktorstellvertreter und endlich vier ihr gefügige Personen, die sie ernennt. Später hat man sich augenscheinlich wegen dieser ungeheuerlichen Bestimmung geniert und, um der Sache ein Gesicht zu geben, hat man von den früher insgesamt von der A. T. E. ernannten vier Beiräten zwei pro forma wählen lassen. Natürlich werden da nur Leute gewählt, die die A. T. E. will oder wünscht und werden nur solche Beiräte von ihr ernannt, auf die die A. T. E. mit voller Sicherheit rechnen kann. Dermalen sind Mitglieder dieses Berwaltungsaus-schuffe«: Der Präsident des Verwaltungsrates der A. T. E. Herr Karl Wolfrum, der Generaldirektor der A. T. E. Herr v. Enderes, beziehungsweise der, Direktorstellvertreter der A. T. E. Herr Dr. Stradal, ferner ihre Generalinspektoren Jliegauf und Krombholz, und wählen hat sie lassen zwei Arbeiter namens Wenzel Peterka und Johann Frost. (Zittert!) Den Vorsitz dieses so zusammengesetzten Verwaltungs-ausschuffes, dem alle Garantien der Objektivität mangeln, führt laut Absatz 2 des § 25 der Präsident des VerwaltungS-rates der A. T. E., beziehungsweise der Direktor oder Vizedirektor derselben. Die Funktionierung dieses Verwaltungsausschusses regt wieder nur der Präsident des Verwaltungsrates der A. T. E., zugleich Vorsitzender dieses Ausschusses, an. Nur über Einladung dieses Verwaltungsratsmitgliedes und Vertreters der A. T. E. tritt dieser Ausschuß zusammen. (Absatz 3, § 25.) Ohne den Präsidenten des Verwaltungsrates oder den Direktor der A. T. E. kann eine Beschlußfassung dieses Ausschusses gar nicht stattfinden (Absatz 4, § 25.) Neben der Anwesenheit des Verwaltungsrates oder Direktors der A. T. E. ist zur Beschlußfassung des Ausschusses lediglich die Anwesenheit von drei Beiräten erforderlich. (Absatz 4, § 25.) Nun soll, unter Berufung auf die Arbeitsordnung nach gegnerischer Darlegung, das Provisionsstatut einen Vertrag darstellen zwischen der Verwaltung der A. £. E. und ihren Bediensteten, daß der Provisionsfonds, der in der Hauptsache aus Zuflüssen aus dem Kreise der Bediensteten der A. T. E. alimentiert wird, der Versorgung dieser Bediensteten dienen soll. Das Organ aber, welches unter Ausschluß jedes Rechtsweges, sowie überhaupt jedes Rechtsmittels über diese lebens-unb existenzentscheidenden Fragen der Bediensteten der A. T. E. urteilen will, dieser Verwaltungsausschuß ist nach den zitierten Statuten die A. T. E. selbst; ist nicht etwas von der A. T. E. oder ihren leitenden Organen wesentlich Verschiedenes; ist kein aliud; ist nichts von ihr Fremdes, ist vor allem von der A. T. E. abhängig; hat und kann nicht jede Selbständigkeit und Objektivität besitzen, ivelche zur Entscheidung solcher, für die Eisenbahnbediensteten weittragende Fragen, unerläßlich ist. Für jeden speziellen Fall, und insbesondere) wenn cS sich, wie hier, um ein lediglich aus politischen Gründen mißliebiges Provisionsmitglied handelt, kann die A. T. E. ganz nach Belieben zur Beschlußfassung dieses Scheingebildes von einem Verwaltungs-ausschuß einberusen lassen: das Mitglied ihres Verwaltungs- rates, ihren Direktor und ihre zwei ernannten Inspektoren. So hat sie immer die gesicherte Majorität, kann sich immer jenen Beschluß sichern, den sie will, weil ja außer ihrem vor-sitzenden Verwaltungsrat nur die Bciziehung von drei Beiräten erforderlich ist, nämlich ihr Direktor und ihre zwei ernannten Inspektoren. Wer ihr nicht paßt, den braucht sie durch ihren Verwaltungsrat zur Beschlußfassung nicht beiziehen zu lassen. Ihres Verwaltungsrates und ihrer drei Beiräte ist die A. T. E. immer sicher. Es ist unmöglich, daß in einem so zusammengesetzten und dirigierten Ausschuß jemals ein Kontravotum gegen die Absichten und Wünsche der A. T. E. erfolgen kann. Der Verwaltungsausschuß ist eben identisch mit der A. T. E. selbst und die A. T. E., welche betreffs des Provisionsfonds, beziehungsweise der Provisionsberechtigung den Mitgliedern dieses Fonds, beziehungsweise ihren Bediensteten als Gegenkontrahent entgegenstehen soll, Verpflichtungen diesen Mitgliedern gegenüber übernommen hat, ist gleichzeitig über diese ihr obliegenden Verpflichtungen endgültiger und unanfechtbarer Richter unter Ausschluß jedes Rechtsweges. Wenn schon eine so ungeheuerliche Bestimmung, wie sie wohl in keinem Provisionsstatut einer Eisenbahn der Kulturwelt wieder Vorkommen dürfte, vorgesehen ist, daß der Verwaltungsausschuß unter Verwehrung des Rechtsweges über so weittragende Fragen entscheiden soll; wenn man schon eine solche Ungeheuerlichkeit der Verschließung jedes Rechtsweges für den Bediensteten für möglich und zulässig hielte; wenn man schon kein Rechtsmittel, ja nicht einmal ein Schiedsgericht vorsieht — dann muß doch wenigstens die Instanz, welcher eine solche ungeheure Machtvollkommenheit betreffs der Ansprüche der provisionsberechtigten Bediensteten der A. T. E. zugewiesen ist, die allerverläßlichsten Garantien der Unabhängigkeit von jenem Unternehmen — A. T. E. — besitzen, welchem diese Provisionierung obliegt, oder welches wenigstens dafür zur ungeteilten Hand mit dem Provisionsfonds aufzukommen hat. Aber, wie angcdeutet, ist gerade das Gegenteil dieser unerläßlichen Sicherung der Objektivität in diesem § 25, lit. d, der Statuten vorgesehen. Nicht nur, daß die Endgültigkeit der Entscheidungen dieses ganz von der A. T. E. abhängigen Verwaltungsausschusses festgesetzt ist; nicht nur, daß jedem benachteiligten Bediensteten der A. T. E. der Rechtsweg benommen ist — ist es die A. T. E. selbst, welche einen solchen endgültigen, vom Rechtswege ausgeschlossenen Anspruch durch ihren Verwal. tungsrat, ihren Direktor, von ihr ernannte abhängige Personen fällt. Daraus ergibt sich: a) Die Bestimmung des § 25, lit. d, der Statuten, daß ein s o zusammengesetzter Verwaltungsausschuß endgültig und unanfechtbar unter Ausschluß des Rechtsweges über die Provisionsansprüche der Bediensteten der A. T. E. zu entscheiden habe, ist, weil unmoralisch, unzulässig. (§ 878 a. b. G.-B.) b) Diese statutarische Bestimmung ist rechtsungültig. Niemand darf zur Geltendmachung seiner Privatrechte der Rechtsweg verwehrt werden. Dieser Ausschluß des Rechtsweges in diesen statutarischen Bestimmungen ist hier um so unzulässiger, als nicht einmal ein, auch nur einem Schiedsgericht ähnliches Surrogat einer objektiven Spruchinstanz vorgesehen ist. § 19 a. b. G.-B., die Hofdekrete vom 8. Jänner 1795, Nr. 212, I. G. S., und vom 10. Dezember 1819, Nr. 1635, I. G. S., stellen jedes in Privatrechtssachen auf anderem Wege als auf dem der korrekten richterlichen Entscheidung erlangtes Erkenntnis als ungültig, als erschlichen hin, das richterlicherseits nicht zu berücksichtigen ist. Das im § 19 a. b. G.-B. und § 63 der a. G.-O., sowie laut Artikel 15 des Staätsgrundgcsetzes über die richterliche Gewalt jedermann zustehende Recht der Verfolgung seiner Rechte vor dem staatlich bestellten, ordentlichen Richter, kann nicht durch Vertrag beseitigt, ja es kann nicht einmal auf dieses Befugnis verzichtet werden. Das ist jus cogens, ein jedem Menschen angebornes natürliches Recht, das auch nicht einmal die ja gewiß sehr mächtige und einflußreiche A. T. E. durch Statuten beseitigen kann. (§ 16 a. b. G.-B.) c) Läßt das Gesetz eine teilweise Modifikation von der Bestimmung, daß Privatrechtssachen keine andere Erledigung, als durch die ordentlichen Gerichtsbehörden finden könne«, durch das Institut der Schiedsgerichte zu, dann muh bei der Bestellung, Zusammensetzung und Funktionierung eines solchen Gerichtes, eben weil es eine Ausnahmsinstitution ist, die gesetzliche Grenze genau eingehalten werden. Das allererste und elementarste Erfordernis ist nun auch da überall, daß streitende Parteien dem Schiedsrichter immer und unbedingt und in zweifelsfreier Weise als eine dritte Person sich gegenüberstehen müssen. Niemals kann eine Partei oder ein Interessent zugleich Schiedsrichter sein. Dieses Kunststück bringen aber die Bestimmungen der lit. d des § 25. wenn man den Ausschuß als eine Art Schieds-organisation betrachten würde, zustande. Die A. T. E. als Gegenkontrahent des Klägers, als Partei, ist zugleich einziger und unanfechtbarer Richter. Der Verwaltungsausschuß ist nach seiner Art, Zusammensetzung und Funktionierung ein Organ der beklagten A. T E., von ihr abhängig, von ihr beeinflußt, in ihrer Existenz, ihrem Wirken und ihrem Bestehen. Die behandelte Bestimmung des § 25 bedeutet ein Kompromiß, wonach Streitigkeiten aus dem Vertragsverhält, nis zwischen den Bediensteten der A. T. E. und der A. T. E. von letzterer, beziehungsweise einem Organ derselben entschieden werden soll; also ein Kompromiß auf den Gegenkontrahenten selbst, beziehungsweise auf eine von ihm eingesetzte Kommission. So darf selbst einem Bediensteten der A. T. E. der Weg zu seinem Recht nicht versperrt werden. Solche statutarische Bestimmungen bestehen für den staatlichen Richter nicht. Eine solche Bestimmung ist ein juridisches Unding, dem beklagten Gegenkontrahenten die Jurisdiktion in Streitfällen zuzuerkennen und den Ausspruch des von der Beklagten eingesetzten Ausschusses als bindend für das Gericht zu erklären. Also auch als eine Art Schiedsinstitution betrachtet, ist die in lit. d des § 25 vorgesehene Funktion dieses Ver-waltungsauSschusses der A. T. E. rechtlich unmöglich/ d) Es ist bereits angedeutet worden, daß diese zwingenden rechtlichen Vorschriften hier um so mehr beachtet werden müssen, weil die Handhabung des Richteramtes einem Organ überlassen werden soll, das in der dargelegten Art zusammengesetzt ist und fungiert und bei dieser Organisation und Abhängigkeit von der A. T. E. nicht nur endgültig ent-scheiden, sondern auch jeden Rechtsweg ausschließen soll. Das hieße die Entscheidung einzig und allem der A T. E. anheim geben. Dann hat kein HrovisionsinstitutS-mitglied ein Recht auf eine Provision; dann ist es in Wahr-heit nicht Mitglied des Provisionsfonds, das berechtigte Ansprüche erheben kann; dann gewährt der Provisionsfonds dem Mitglied nicht das, was ihm gesetzlich oder vertragsmäßig gebührt, sondern dann ist jede ihm zugewiesene Provision ent reines Geschenk der A. T. E., ein Gnadenakt dieser Eisenbahn, wie es leider in der Praxis durch diese unglaubliche Bestimmung deS 8 25, lit d, geworben ist. Dadurch fehlt jedem Provisionsmitglied die Sicherheit der Berechnung für seine künftige materielle Positron. Ihm fehlt dar Gefühl und Empfinden, daß er trotz seiner Beiträge und seiner durch Jahre geleisteten Dienste, einen Anspruch auf den Betrag hat, mit dem er bei Eingehung des Dienstverhältnisses gerechnet hat und das sein Verhalten für ferne Dienstverrichtung bestimmte. Er muh immer mit Zrt. lern und Bangen herum gehen, daß, wenn er anderer politischer, sozialer, nativ-rraler, religiöser Anschauung ist, wre der jeweilige Generaldirektor dieser Eisenbahn, ihm bei allerbester Dienstleistung, so wie cs dem Kläger geschehen ist, dre wohlverdiente Provision auf Grund des § 25, lit. d, mit Hilfe ihres Verwaltungsausschusses verweigert werden kann, die Provision, mit der er nach jahrelangen Einzahlungen, nach jahrelanger Zugehörigkeit zum Provisionsfonds, nach jahrelanger tadelloser Arbeit zuverlässig gerechnet hat. e) Eine solche Bestimmung, wie die der lit. d des § 25 enthält natürlich kein Provisionsinstitut der Welt. Ueberall ist der Rechts- oder Beschwerdeweg zugelassen. Nirgends ist eine solche Art Verwaltungsausschuß vorgesehen, wie ihn da gegen alle Rechtsbegriffe die A. T. E. konstruiert hat. Aber auch nirgends auf der Welt gibt es eine solche unmenschliche Bestimmung, wie in dem von der A. T. E. entworfenen Statut daß ein entlassener Bediensteter, wenn er auch noch Feuilleton. r . Löffelmann. Die Winterdämmerung umzieht das Feld mit harten, klaren Kanten. Oben ist's dunkelblutrot, unten schwarz mit hellen Spritzern darin. Wie arme Gespenster stehen die nackten Feldulmen die Straße lang. Weit hinter den Steckern liegt breit und finster ein ungeheurer Leib: das ist der Wald. Heber ihm wird es immer röter. Zartfaserige Birkenwipfel, krause Eichenkronen zeichnen sich scharf vor die Glut hin. Irgendwo in unbestimmter Ferne geht blinzelnd ein Fensterlicht auf; drüben rollt ein schwerer Donner vorbei, das ist der Frühzug aus der Stadt; hohl ruft die Dampfpfeife der Spiritusbrennerei. Die Rebhähne locken; da, dort, jenseits, überall im Zwieschein. Die Waldohreule schwankt niedrig über die Stoppeln, klatscht mit falterweichen Schwingen, fliegt zu Holze und klagt. Die Hasen laufen eilig über die harten Aecker, jeder sucht seine Sasse, je nach Bedünken, im Walde oder im Sturz. Löffelmann entscheidet sich für die blanke Erde. Es ist steife Kälte im Lande-, der Wind ging ganz spitz und dünn durch die lange Äacht. Vor. zwei Tagen gab es Tauwärme, da fiel im Wald aller Schnee von den Besten, und als dann der Wind umschlug, erstarrte er zu klirrendem Harsch. Das gibt keine behagliche Sasse, höchstens in der engen Schonung, und dort ist man nie vor den Füchsen sicher. Hellhörig ist es freilich im Holze. Immerhin, Sturz ist besser, da wird sich später die Sonne hineinbreiten. Und fest aufliegen mag Löffelmann heute ohnedies auch nicht. Wahrscheinlich schlägt der Wind wieder um. Er ist müde geworben und fällt ab. Dann steht die Kälte ganz schwer und dick über dem harten Boden. Löffelmann hoppelt am Rhein hinunter, bis zur Ecke des Sturzes. Dort schlägt er einen Haken und läuft auf der Breitkante quer, bis er die dritte Hauptfurche findet; in der rennt er zurück. Der Bussard, der sich eben in die Feldulme geschwungen, sieht ihm hungrig zu. Plötzlich tut Löffelmann einen riesigen Satz und taucht in den weihgesprenkelten Schollen unter. Enttäuscht streicht der Bussard in den goldenen Morgen hinaus. Zehn Sprünge vor Löffelmann sitzt ein anderer Hase im seichten Sturz. Sie kennen einander. Jener ist Bockel, der sonst auf dem Schotterberg in der verlassenen Kuhle wohnt. Löffelmann rückt innigwarm zusammen und drückt die Ohren fest auf die Schultern. Ein Hühnervolk schnurrt über ihn hinweg. Schatten von Krähen streichen vor ihm über die Schollen. Das kümmert ihn nicht. Er beginnt zu dösen. Nur einmal ist ihm, als hörte er aus der Ferne viele hundert Tritte auf dem klingendharten Boden. Er hebt sich viertelhoch aus der Sasse und späht über den Rand hinweg. Bockel vorne tut das gleiche. Es ist nichts. Irgendwo drüben regen sich schwarze Punkte, knäulen sich, teilen sich. Bockel ist ein Dummkopf. wegen den paar Leuten dort muß man nicht davonlaufen. Wo käme man dahin, da dürfte man gleich den ganzen Tag lang auf den Läufen sein. Wahrscheinlich Bauern, die eine Rübenmiete aufbrechen oder dergleichen. Er drückt sich wieder fest. Aber es läßt ihm doch keine rechte Ruhe. Wahrhaftig, nun auch dieser verdächtige Lärm, als ob trockene Aeste hrächen. Das hing allemal mit Menschen zusammen, mit bösen Menschen, die leise und langsam gehen und funkelnde Stöcke tragen. Und schreckige Hunde haben sie auch meist bei sich. Sie sind zwar nicht schlimm, diese Hunde, lange nicht so arg, wie die beiden bunten Köter von Westermanns Hof, die einem gleich stundenlang auf die Hessen kläffen. Aber unheimlich sind auch sie, sie haben so eine Art sich hinzustellen und einen Ewigkeiten lang unverwandt anzustarren. Wieder schiebt Löffelmann den Kopf über den Rand. Wahrhaftig, jetzt sind sie bedeutend näher, sie marschieren geordnet einher, geradewegs auf den Sturz los. Und wieder und wieder dies abscheuliche Klappen und Knacken, es fällt immer dichter auf allen Seiten. Löffelmann wird nervös. Holla, da stößt ja Ramskopf dicht ans ihn, den hat er bisher gar nicht bemerkt. Ramskopf macht einen Kegel, Löffclmann tut es ihm nach. Das ganze Feld voll laufender Hasen! Dort sitzen Weiß, blume, Federlein und Krummhans beisammen, da reitet Kohlmann wie besessen über die Breiten, hier kommt der gescheite Jürn Mummel angebockelt. . . ,« „Rette sich, wer kann!" „Diese Gemeinheit!" „Nachts gefrorenen Kohl, daß es einem die Eingeweide aufbeißt, und TagS keine Ruhe und Blei dazu..." Bohnebeißer windet heran, der linke Hinterlauf schlenkert ihm nach, der blutige Knochenstumpf kratzt die Erde. „Mit mir ist es aus, Kameraden ..." Plötzlich ist Rübenschneider da. Der hat einen ganz gebogenen Buckel, mit jedem Sprung rückt er zusammen, wird immer langsamer. Dann hebt er sich matt, steht einen Augenblick auf hohen Läufen, taumelt, kippt ,, . Etwas Weihes wirft sich zwischen den groben Schollen hin und her, bleibt still, es ist vorbei. Löffelmann, Ramskopf und Mummel fahren entsetzt durcheinander. Aber sie kommen nicht weit. Wieder kegeln sie selbdritt, denn sie wissen nicht, wo aus. Ueberall Blitze und Schläge und dieses unheimlich feierliche Heranrücken des Menschenschwarms. Bohnebeißer kann nicht mehr mit. Er liegt matt in der Furche, rauchend fast vor Angst und Weh. „Laßt mich nur. Es geht nicht. Grüßt mir . . ." Mehr hören si enicht. Es treibt sie weiter, hierhin, dort-hin. Ein paar Herzschläge drücken sie sich zusammen in die Schollen, aber mit einemmal rollt einer mitten unter sie hinein und bleibt liegen. So schnell stieben sie davon, daß sie ihn gar nicht erkannten. Jetzt sind es ihrer sechs: Schnurrhaar, Kohlmann und Rammling dazu gekommen. Da seh' einer die blöden Satzhasen an. Bleiben liegen, bis die Menschen vorbei sind und laufen hinter ihren Haken davon. Dck geraten sie alle unter Feuer." „Aber wie besser machen?" „Wir sind umzingelt." „Es ist aus." t „.. . . Nun bleiben drei Dutzend der schwarzen Männer draußen stehen; sechs Dutzend aber rücken mit gräßlichem Gebrull oese« die Mitte vor. . . „Mir nach!" gebeut Jürn Mummel, denn er ist älteste.^d ^ ^ ^echse den Todeslauf an. Löffelmann geht als vorletzter, Rammling macht den Beschluß. Jürn Mummel nimmt genaue Richtung auf einen der Männer, so gerade, als wollte er ihn umrennen. Aber es geschieht nichts. Schon ist Jürn dicht an den Stiefeln des Men-schen vorbei und zehn Sprünge weit draußen, da blitzt es und schlägt ein, es klirrt und singt über den glasharten Boden, Jürn Murmel fliegt in die Luft, den Kopf nach unten, springt und schnellt. Gleich darauf prasselt der Feuerhagel gegen Kohlmann; den wirft es auf den Rücken und schleift ihn über die scharfe Krume, daß die Wolle stiebt. Von der anderen Seite zuckt es rot. Löffelmann fühlt, wie etwas unter seinen Läufen spritzt. Dann sind alle draußen und laufen wie toll ins blanke Feld hinein. Erst hundert lange Sätze weit weg machen sie Kegel. Dort stehen die Menschen noch immer in KreiSreihe und in der Mitte zuhauf. Schnurrhaar verspürt plötzlich Brennen im w Sorget dafür, datz der «Eisenbahner" auch vom reisenden Publikum gelesen werdet m so lauge vorwurfsfrei gedient und feine Arbeiten verrichtet hat. mit seiner Entlassung aufhört, Mitglied des Provisious-instituts zu sein und seinen Anspruch auf Provision verliert. Vielmehr ist selbstredend in allen derartigen Vorschriften, wie zum Beispiel beim Probisionsinstitut der Oester-reichisch-ungarischen Staatseisenbahngesellschaft, der t. k. Staatsbahnen u. s. w., vorgesehen, daß Bediensteten, denen der Dienst von seiten der Gesellschaft zu einer Zeit gekündigt wird, in welcher sie die zur Provisionsberechtigung erforderliche Anzahl von anrechenbaren Dienstjahrcn bereits besitzen. selbstverständlich ebenso wie ihre Frauen und Kinder, die statutenmäßig erworbenen Ansprüche vollkommen behalten. Eine solche unmögliche Bestimmung über die Festsetzung der unerläßlichen Voraussetzung des Provisionsanspruches — dauernde Dienstuntauglichkeit — enthalten nicht einmal die Versicherungsbedingungen der Versicherungsgesellschaften. Dort ist wenigstens vorgesehen, daß über den Grad und die Art der Verletzung ein Schiedskollegium zu entscheiden hat, in welches der Versicherte und die Gesellschaft ein Mitglied zu entsenden hat, welche beide dann den Obmann wählen. Hier aber schickt der Direktor der A. T. E. den Verwaltungsausschuß, der ohnehin aus lauter von der A. T. E. abhängigen Personen zusammengesetzt ist, den Arzt der A. T. E., und zwar denjenigen, der ihm für den vorliegenden Fall am besten paßt und hiebei nicht immer gerade nur etwa fachliche Tätigkeit und sachliche Beweggründe maßgebend sein läßt. Und in einer solchen Atmosphäre, in einem solchen Milieu soll gegen den Schmied Josef Schiller, der heute noch nicht weiß, toarunt er eigentlich nach zwanzigjähriger klagloser Dienstleistung entlassen wurde, eine „endgültige, auch im Rechtswege unanfechtbare Entscheidung über seine Dicnst-untauglichkeit und seinen Provisionsanspruch" zustande kommen! Dem wirklichen Tatbestand würde betreffs des Anspruchs der Mitglieder des Provisionsfonds angesichts des § 25 vielmehr folgende ehrliche und offene Statuierung entsprechen: „Zu dem Provisionsfonds haben die Bediensteten der A. T. E. zwar Leizutragen. Ob und welche Provision aber den Mitgliedern gebührt, ist einzig und allem dem Ermessen der A. T. E. anheimgestellt. Das tvird vor allem von dem braven Verhalten der Bediensteten in politischer und privater Hinsicht abhängen. Daraus werden die Mitglieder des Provisionsfonds und die Bediensteten der A. T. E. mit dem aufmerksam gemacht, daß sie danach ihr Verhalten einzurichten haben." Welche Zustände solche Verfügungen zeitigen, daß der gesellschaftliche Arzt der A. T. E. über die Frage einer dauernden Dienstuntauglichkeil allein entscheiden soll, hat erst ganz vor kurzem wieder klargestellt werden können. Da ist am 25. Oktober 1910 der Heizer der A. T. E., Eduard Greif, bei einem Zusammenstoß auf der A. T. E. verunglückt und hat unter anderem eine Kopfverletzung davongetragen. Als er um die Rente bei der Unfallversicherungsanstalt der österreichischen Eisenbahnen in Wien cinschritt, wurde ihm dieselbe unter anderem auf Grund des Gutachtens des früheren Chefarztes der A. T. E. verweigert, weil derselbe diesen Greif als gesund und als Simulanten hinge st ellt hatte. Auf den ersten Blick aber war für den Laien erkennbar, daß der Heizer Greif schwer leidend ist. Der Anwalt, der das erstemal Greif sah, verfügte eine ganz einfache Röntgendurchleuchtung und sofort stellte sich heraus, daß Greif an zwei Stellen der Schädeldecke Brüche erlitten hatte, die nach der Vernarbung eine dauernde Impression des Schadelkrwchens zur Folge hatten, die auf das Gehirn drückten und die normale Funktion des Gehirns ausschließen. Ueber die ihr so vorgelegte Röntgenphotographie hat die Versicherungsanstalt dem Anwalt ihre Verwunderung über so ein Vorkommnis ausgesprochen und hat natürlich ohne weiteren Prozeß diesem vom Chefarzt der A. T. E. als Simulanten erklärten Eisenbahnbediensteten die ihm gebührende Unfallrcnte zugewicsen. Weil die A. T. E. die Unhaltbarkeit einer solchen Bestimmung. wie sie im § 25, lit. d, des ProvisionSstatuts vorgesehen ist, eingesehen hat, hat sie bei der Redigiernng der Statuten für das Pensionsinstitut ihrer definitiv angestellten Bediensteten im § 25 dieses Pensionsstatuts alle Streitigkeiten zwischen Mitgliedern des Pensionöinstituts und diesem Institut, beziehungsweise der A. T. E. an ein ordnungsmäßig konstituiertes Schiedsgericht verwiesen. Dem niedrigsten Bediensteten der A. T. E. ist klar, daß die Bestimmung des § 25, lit. d, praktisch und rechtlich unmöglich ist. Deshalb gehen ununterbrochen die Bestrebungen der Bediensteten der A. T. E., welche diesem Provisionsfonds angehören, dahin, daß diese Statuten und insbesondere auch in der borzitierten Bestimmung geändert werden. Jahraus, jahrein werden wegen der Aendcrung der Statuten und Verbesserung des Fonds von den Bediensteten Anträge unterbreitet. Der Kläger selbst hat als Vertrauensmann der Bediensteten der A.T.E. und als Mitglied der Personalkommission vielfach sowohl bei dem früheren Generaldirektor wie bei dem jetzigen Vorstellungen wegen der Unhaltbarkeit der damaligen statutarischen Bestimmungen und insbesondere des § 25, lit. d, erhoben. Es wurde auch Verbesserung in dem angestrebten Sinne versprochen, aber nicht gehalten. Man hat lediglich die Wahl zweier Mitglieder des Verwaltungsausschusses konzediert, was natürlich nur eine Scheinkonzeffion darstellt, da die soll die Skizzierung der näheren Umstände dieser Wahl dienen. Alle hatten sich zusannnengefunden: Deutschnatio-nale. Tschechischnationale, Christlichsoziale und beide nationale Beanttendereine. Wir sind nicht gewohnt, unsere Kräfte zu überschätzen und wußten, daß wir diesmal einen schweren Stand haben würden. Führt doch die Nordwestbahn durch das Gebiet des heißesten National! tätenkarnpfes und bleiben — darüber sind wir uns klar — auch die Eisenbahner nicht unberührt von der Nationalitätenhetze. ... Dies wußten wir und doch behaupten wir nchig: Wir hätten sie alle besiegt, wenn es eine ehrliche Wahl gewesen wäre. Aber die großen oder angeblich großen nationalen Partcischattierungen haben von der heute numerisch kleinsten, von den Christlich ' o z i a I e n gelernt, wie man Wahlen „macht". Und die wegen Unzulässigkeit des Rechtsweges beantragt wird, so ist dieser Antrag ein vollständig ungerechtfertigter und wird dessen Abweisung beantragt. Der Rechtsweg ist hier der einzig mögliche und zulässige Weg. Das k. k. Kreisgericht Leitmeritz, dem man sicherlich weder eine Voreingenommenheit gegen die Verwaltung der 21. T. E. noch eine besondere Arbeiter -freundlichkeit nachrühmen kann, schloß sich den glänzenden Ausführungen Dr. Hübsch' an und erkannte zu Recht: Der § 25 der Statuten des Provisionsfonds der A. T. E. ist nach § 78 a. b. G.-B. u n g ü l t i g, weil eine solche Bestimmung gegen die guten Sitten verstoße, denn es sei gegen alle Gerechtigkeit, daß in einem rein privatrechtlichen Vertrag der eine Teil sich selbst die Entscheidung in Streitfällen mit Ausschließung des Rechtsweges zumessen wolle. Eine solche Bestnnmung sei überhaupt ungültig und es mußte die von der A.-T. E. erhobene Einrede der Unzulässigkeit des Rechtsweges verworfen werden. Gegen dieses Erkenntnis, das für das gesamte Personal der 21. T. E. von prinzipieller Wichtigkeit ist, hat die Verwaltung die Berufung aiv gemeldet. ______________ Die Wahle« in da» Berwaltimgr-komitee der Lebemmittelmamin» der Nordwestbahn. Die Wahlen in das Verwaltungskomitee des Lebensmittelmagazins der Nordwestbahn haben mit einem „Sieg" des Mischmaschs, der sich „nationale Koalition" nennt, geendet. — Wenn wir das Ergebnis dieser Wahlen, vor allem aber die Durchführung dieser Wahlen, einer näheren Betrachtung unterwerfen, so ist dies nicht, weil wir etwa den Ausgang dieser Wahl als ein bedeutsames Ereignis ansehen würden. — Ohne unbescheiden zu sein, können wir ruhig die Tatsache erwähnen, daß wir oft genug Gelegenheit haben, die Stärke der sozialdemokratischen Organisation ziffermäßig nachzuweisen, so daß wir auch hie und da eine Schlappe vertragen können, ohne uns besonders zu erregen. — Wir wären aber schlecht erzogene Sozialdemokraten, wenn wir nicht, auch aus Niederlagen Anregungen schöpfen würden. Lehren ziehen, wo w i r es haben fehlen lassen, und über Mittel und Wege Nachdenken würden, um dem Wahlapparat der Gegner das nächstcmal besser zu begegnen. — Diesem Zweck vor allem Eingeweide und es wird ihm schwach. Löffelmann, Rammling und Ramskopf fegen davon. Schnurrhaar möchte nach, denn ein großer, braungesprcnkelter Hund keucht auf ihn loS. Mit verzweifelter Kraft spannt er die Sehnen seiner Läufe, aber schon vernimmt er das Bluthecheln des Hundes dicht hinter sich. Der erste Haken, den er schlägt, gibt ihm zwar Vorsprung, allein schon den zweiten macht der Hund mit, wenn er auch um ein weniges hinaus schießt. Der Kreis wird immer enger, Schnurrhaar fühlt den heißen Atem, die kalte Nase, wirft sich noch einmal rechts, noch einmal links, noch einmal am Hunde vorbei zurück — dann pressen ihm furchtbare Kiefer Leben und Qual und letzte Klage aus den Rippen. . . . Am Abend des Schreckeniages rückt Löffelmann aber doch wieder tapfer ins Feld. Allerdings auf der anderen Seite des Waldes, denn diese ist ihm nun gründlich verleidet. Er hat seine Zeit nicht einmal so übel verbracht. Nach atemloser Flucht fand sich ein trockenes Lager unter den tiefen Zweigen einer jungen Föhre, da verschlief er, müde von Anstrengung und Anspannung, den Nachmittag. Und als er erwachte, war die Luft so lind wie im sonnigen März und über den Lichtschlag trieben weiche, dunkle Wolken. Das kam Löffelmann eben recht, kein Mondschein und kein harter Wind, das liebte er. Denn mit tauender Erde verband er seit jeher lüsterne Vorstellungen. Nun sitzt er mißtrauisch an der Waldkante. Die Nacht ist finster und feuchtwarm, hinter den Wolken geht rasch der Mond durch den Himmel. Wieder dröhnt jener ferne Eisendonner vorbei, diesmal ist eS der letzte Zug nach der Stadt; und in der Brennerei pfeifen sie die Tagschicht ab. Plötzlich fährt Löffelmann wie besessen in? Feld hinaus. Er rennt eine weite Strecke, bevor er zum erstenmal aufkcgelt. Das ist so seine Art. Dann bockelt er gemach die Breiten lang und quer. Das Gelände ist ihm meist fremd, hier weiß er nicht um die offenen Rübenmieten und das übrige Rübenkraut und die alten Kohlstrünke. Aber schließlich findet er, was ihm frommt, denn die Bauern von Westerholt sind nicht anders als die von Osterholt. Es ging schon wieder ans Vordämmern und die Brennerei heulte eben die Tagschicht an, da entdeckte Löffelmann ein prächtiges Stück Küchenfeld. Hier gab es allerhand feine Bissen, zarte Kohlstrünke und sogar einige weggeworfene Mohrrüben, an denen er besonderen Gefallen fand. Aber wie er gerade im allerbesten Appetit war, fuhren urjäh Blitz und Krach mitten aus der Erde und etwas Sausendes fegte ihm durch die Rückenwolle, daß sogar etliche Flocken abstobcn. Wie vom Teufel ge- ritten, rannte Löffelmann davon, daß die schwarzen Furchen nur unter ihm hinflogen. Erst weit draußen, in der Mitte zwischen Wald und Dorf, machte er seinen Kegel. Also auch dort Tücke, auch dort Blei? Er bockelte nach dem Holze zurück, und ihm zur Seite lockten die Rebhähnc. Als er aber über den letzten Grenzrain setzte, riß cs ihn herum. Der laue Wind hatte ihn doch nicht getäuscht; hier roch es nach Verheißungen. Er nahm die Spur auf. und nicht lange mußte er laufen, so hatte er die Häsin dicht vor der Nase. ES war Braunaug, die Hübscheste auf der Westerholter Seite. Sic riß vor LöffelmannS lüsternem Ungestüm aus, er jagte hinterdrein, als ob es um die Seligkeit ginge und hetzte sie bis tief in den hellichten Morgen. Daß ein anderer Wetter ihm selbst auf den Hessen war, merkte er gar nicht, und hinter dem rannte sich wieder ein dritter den Atem aus dem Leib. In ihrer Hitze achteten sie nicht einmal der Menschen, die schon längst um die Wege waren. „Kieck mal," sagte Steffen zu seinem Oberlnecht, als sie ins Holz fuhren; „bloß soviel Hasen, und wie toll fic’5 treiben." „Tja," machte der andere und spie die Prime ins Feld. „Die tun, als hätt’ es heute nacht Erntebier gegeben." Hinter einer Hecke machten sie halt, Braunaug zuerst, dann Löffelmann und die beiden anderen. Schon dachte Löffelmann sein Recht zu nehmen, da kamen jene dazwischen, und es war niemand anders als Rammling und Ramskopf, mit denen Löffelmann gestern um sein Leben gelaufen. Heute kannte sie sich nicht mehr; gemeinsam Feinde machen Freunde, gemeinsame Freunde machen Feinde. Löffelmann und Rammling gerieten aneinander, und wieder stob Wolle, diesmal aber von den Ohrfeigen, damit sie ihre Köpfe wie von Sinnen bearbeiteten. Und das hätte noch eine ganze Weile gewährt, doch da schoß Veltens Hund kläffend hinter der Hecke hervor, und brachte sie auf den Schwung. Veltenk Hund war kein guter Jäger, darum fuhr Löffelmann nur erst über zehn Ackerbreiten und dann kegelte er. Weit drüben tat Rammling dasselbe, aber von Ramskopf und Braunaug war längst nichts mehr zu sehen. Hoch über das Feld zog Kolk, der wissende Rabe. „Prolet!" schimpfte er auf Löffelmann herab; „Prolet, Prolet! Ganz recht haben die Menschen mit ihrem Blei, du verdienst es nicht anders — Prolet!" a oer yiegncr. dci oie;em traurigen Geschäft auch für die Heiterkeit gesorgt war, das besorgten die Wahlaufrufe, auf denen die nationalen Vereine und ihre Kandidaten in beiden Landessprachen aufmarschierten, und nicht ohne Schmunzeln konnte man lesen, wie die tätlichen Recken, die „Südmärker" und „Schulvereinler" einträchtig auf einer Liste figurierten, mit den Namen jener Leute, die sonst von ihnen immer als „Postwenzeln" und „Bahn Wenzeln" beschimpft werden, und bereit Einfall in deutsches Gebiet bei anderen Gelegenheiten in den schrecklichste» Farben geschildert wird. Aber diesmal war alles vergossen . Die Aktion der Nationalen begann mit einem Ans ruf, der — echt christlichsozial abgefaßt war. Was wohl zur Charakterisierung genügend erscheint. In diesem Auf ruf hieß es, daß das bisherige Verwaltungskomitee all jährlich % Promille des gesamten Umsatzes als Tantieme unter seine Mitglieder verteile, was bei 7 Millionen Kronen Umsatz eine ganz nette Summe ausmache. Nicht mit Unrecht sagten sich die ehrenwerten Verfasser dieses Pamphlets, daß sich viele Bedienstete auf der Strecke schwerlich die Zeit nehmen würden, genau nachzurechnen, wieviel tatsächlich jedes Mitglied des Komitees von diesen Tantiemen erhält, sonder», daß manche, gefangen von den Angaben % Promille von 7 Millionen Kronen, eine ganz erschreckliche Meinung von dem Eigennutz der Komiteemitglieder erhalten mußten. Was war aber die Wirklichkeit? Früher hatte jener Beamte, der im Komitee als Warenreferent fun gierte, 2'6 Promil le'vom Jahresumsatz als Tantieme erhalten, was diesem Beamten jährlich 11.000 Kronen Nebencinfommen brachte. Vor vier Jahren wurde die Stelle des Warenreferenten aufgelassen. Damals schlug Direktor Dr. Z e h e t n c r vor. die Honorare de* Komitees zu erhöhen. Als dies vom Komitee a b g e l e h n i wurde, meinte Dr. Zehettier, daß, nachdem das Komitee die Arbeiten des seinerzeitigen Warenreferenten selbst besorge, ihm, rechtlich genommen, auch eine Entschädigung hie für gebühre. Auf seine Anregung wurde nun 6c schlossen, % Promille, also 7 5 H. v on 10 0 0 K r. U »c s a tz den Komiteemitgliedern als Tantieme zu bestimmen. Das machte im ersten Jahre 3000 Kr. aus, und jetzt, bei 614 Millionen Kronen Umsatz, 4700 Kr., welcher Be trag in zehn Teilen flüssig gemacht wurde. Wäre heute noch der Warenreferent in Funktion, hätte er 15.625 Kr. erhalten müssen. Das Komitee hat also den Konsumenten 11.000 Kr. jährlich erspart! Begreift man jetzt- die Perftbie, mit der die Ziffern einseitig dargestellt wurden? Dabei haben die Nationalen den w n h r e n Sachverhalt wohl gewußt, saßen doch auch im bisherigen Komitee ihre Parteigänger unter den ernannten Mitgliedern. .... Aber: „Der Zweck heiligt die Mittel", sagten sich die Herren — ganz christlichsoziale Schule — und es soll nicht geleugnet werden, daß der Zweck manchenorts erreicht wurde. Dies sind die Mittel, mit denen die Nationalen auf der Strecke Stimmung machten. Es ist schon zugegeben worden, daß ihre Agitation manchmal fruchtbaren Boden fand. Es war der Kürze der Zeit wegen nicht mehr möglich, in allen kleinen Stationen die Wahrheit über die von den Nationalen ausgeftrenten Verleumdungen zu verkünden. Trotzdem war auch mit diesen Mitteln keine Majorität für die Nationalen zu erreichen, wenn nicht der amtliche Apparat für sie mit Hochdruck ein gegriffen hätte. Es muß offen gesagt werden, daß in den letzten Jahren wir uns — mit Ausnahme gewisser Wahlen auf der A.-T. E. — feiner Wahlhandlung erinnern können, wo mit solchen Wahlerpressungen und Wahltücken gearbeitet wurde, wie bei dieser Wahl. Woher die Herren das Muster nahmen, haben wir schon oben gesagt. Bisher hatten wir aber noch daran gezweifelt, daß ein großer Teil der Beamtenschaft sich zu solch unehrenhaftem Vor- • gehen gegen die ihnen ausgelieferten Bediensteten her geben würde, wie dies tatsächlich der Fall war. Die Zentrale der nationalen Agitation war im Wiener Direk tionsgebände. Es soll nicht behauptet werde», daß die obersten Spitzen der Bahnverwaltung dabei aktiv mit halfen. Aber geduldet haben sie vieles. .... Und so kam es, daß von diesem Zentralagitationslokal aus die Vorstände auf der Strecke ihre Weisungen erhielten, erhalten haben müsse». Denn ein solches einmütige* Vorgehen der Vorstände gegenüber den Bediensteten wäre nicht anders zu erklären. Die .Herren „Deutschen" und „Tschechen" sind sonst einander spinnefeind, sprechen im Dienste nur das Notwendigste miteinander. Diesmal aber arbeiteten sie einander in die Hand mit der gemeinschaftlichen Parole: Gegen die Sozialdemo- kraten. Die Hecrrcn kennen eben den Wind, der „oben weht und sind gern bereit, zu nützen. (Wobei,, aber die Tschechischnationalen effektiv die betrogenen Betrüger sind.) Und jetzt wurde „gearbeitet". Schon vor Beginn der Stimmenabgabe liefen zahlreiche Berichte bei uns ein, die von Wahlerpressungen der Beamten berichteten. Vielfach wurde gemeldet, daß seitens der Stationsleitung zugleich mit den Stimmzetteln die nationale Klebeliste ausgegeben werde. >?n anderen Stationen gingen die Beamten „aktiv" vor und Besucht stur Lokale, in welchen der „Eisenbahner" aufliegt! verlangten, daß die Bediensteten sofort die nationale Liste einzuklebeu hätten! Weiters gingen noch jene Vor-stände, die einfach jenen Bediensteten, die im Verdacht standen, „rot" zu wählen, überhaupt keine Stimmzettel ausfolgten. Am ärgsten wütete der Terrorismus in den zahlreichen kleinen Stationen, wo die geängstigten Wächter, Verschieber und Arbeiter, dem Druck gehorchend, knirschend die Nationalen wählten. Freilich wurde dieses Manöver in den großen Stationen auch versucht, gelang aber dank der Entschlossenheit unserer Genossen, doch nicht überall. Jetzt sind unsere Vertrauensmänner beschäftigt, alle Fälle von Schwindel und Terrorismus, die sich bei dieser Wahl ereignet haben, ausfindig zu machen und soweit sie die verschüchterten Bediensteten mit beweiskräftigen Daten angeben, der Öffentlichkeit zur Kenntnis zu bringen. Vorläufig eine Blütenlese: In Jglau ereignete sich folgende bezeichnende Episode: Obwohl die Stimmzettel erst am 10. Februar offiziell ausgeterlt wurden, wurde am 8. Februar, also zwei Tage vorher, ein Pack leerer Stimmzettel, insgesamt 17 Stück, vor dem Lokal gefunden, wo der „Neichsbund" eine Versammlung abgehalten hatte! Dieses Faktum spricht Bände. Es ist einleuchtend, daß diese Stimmzettel einem Menschen herausgefallen sein müssen, denn es ist nicht anzunehmen, daß 1 7 Bedienstete sich den Spaß gemacht hätten, diese Stimmzettel fein säuberlich auf ein Häuflein zu legen. Wie kam aber der ehrenwerte Reichsbündler in den Besitz dieser 17 Stimmzettel, die doch als „st r e n g v e r r e ch e n b a r e" Drucksorte in der Verwahrung der Betriebsleitung hätten sein sollen? Und welchem Zweck sollten sie dienen? Vielleicht werden wir Herrn P a w e I k a gelegentlich als Sachverständigen darüber einvernehmen. — Weiteres Erbauliches aus Jglau. Der bei deni Adjunkten H a b l y als Schreibkraft verwendete Maaazinsarbeiter Han dl verteilte die Stimmzettel an die Arbeiter gleichzeitig mit den Kandidatenlisten des Reichsbundes. Er ging noch weiter, indem er auf die Stimmzettel gleich bei Uebergabe an die Arbeiter die Kandidatenliste der Nationalen einklebte. Dies gelang bei vielen Arbeitern, die aus Furcht vor Schikanen leider den Mut nicht aufbrachten, dem H a n d l und seinem Auftraggeber die Antwort zu geben, die ihnen gebührt hätte.—MitDampfkraftarbeitete in Jglau natürlich Herr Ingenieur Jung, unterstützt aus dieser Wahl die Nutzanwendung ziehen, wie es (Sozialdemokraten geziemt. Es gilt Lücken in der Organisation ausznfüllcu, das VertrauenSmännersystenr auszubaucn, kurz, planmäßige Arbeit zu leisten. Unsere wichtigste Aufgabe Wirt) aber sein, den Weichlichen und Schwankenden das Rückgrat zu stählen. Cs darf sich nicht wiederholen, daß jedes Bürschleiu ergraute Bedienstete zur Wahl kommandiert! Die Mittel und Wege zur Verhütung solcher Episoden werden die Genossen suchen und finden. Es wird viel Kleinarbeit hineingesteckt werden müssen, aber sie wird getan werden. Und so wird für die Nordwestbahner auch diese Schlappe nur ein Ansporn sein, alle Kräfte an* zuspannen zur Ausgestaltung der Organisation. Eine starke Organisation — und dann sollen sie alle, alle kommen. Wir werden mit ihnen fertig werden. von einer Anzahl „völkischer" Beamter. Daß die Arbeiter im H e i z h a u s mit den Stimmzetteln zugleich die nationalen Klebezettel erhielten, braucht nicht erst betont zu werden. Aber dies genügte den nationalen Machern nicht. Sie gingen in ihrer Aktivität weiter. Vier Arbeiter übergaben freiwillig ihre Stimmzettel zur Ausfüllung einem Genossen. (Daß die vier Arbeiter oies nicht aus Furcht vor dem Arbeitskollegen taten, ist klar.) Der Adjunkt Erwin Nowak erfuhr dies, beauftragte die Arbeiter, ihre Stimmzettel wieder zurückzunehmen und behielt sie bis knapp vor der Wahl bei sich! Und so ging es in allen Betrieben in Jglau m. Schließlich ein charakterisierendes Detail: Gerade im Heizhaus, wo Herr Jung fieberhaft „arbeitete", beteiligten sich von 2 7 6 Wahlberechtigten 100 nicht an der Wahl. Obwohl Herr Jung die Behauptung wagen wird, daß die 100 Wähler aus Furcht vor dem Terrorismus der — Sozialdemokraten der Urne fern blieben? Und ob er, Hand aufs Herz, behaupten will, daß auch nur die Hälfte der Bedien-steten im Heizhaus, die national wählten, es — aus Liebe zur „völkischen" Sache, wie sie Herr Jung auffaßt, getan haben? In P e I s d o r f ging der Aspirant W a l t e r zu den Magazinsarbeitern und fragte sie, ob sie schon Stimm-und Klebezettel hätten? Als sie dies bejahten, ließ er sich diese zeigen. Da er sah, daß die Arbeiter die sozial-demokratischen Kandidaten auf ihren Klebezetteln hatten, zerriß er die Klebezettel mit den Worten: „Die sind n i ch t s w e r t" und gab den Arbeitern die nationalen Klebezettel mit der Aufforderung, diese vor seinen Augen einzukleben! Als Muster klebte er selbst eine Kandidatenliste ein. Aus Furcht wichen die Arbeiter dieser Pression. In Gablonz an der Neiße wurde sowohl in der Station als auch in der B. E. S. den Bediensteten mit dem Stimmzettel zugleich die nationale Liste ein-gehändigt. In S ch r e ck e n st e i n wurde von der Beamtenschaft mit einem Druck gearbeitet, wie es dort noch nicht der Fall war. Die verschiedenen Bureaus, darunter die Verkehrskanzlei, etablierten sich als regelrechte Wahllokale der Nationalen. Im Expedit wurden den jüngeren Bediensteten von ihren Vorgesetzten mit den Stimmzetteln zugleich die Klebezettel der Nationalen eingehändigt. Ebenso glich in der Station Wien das Bureau des Vorstandes emem Wahllokal, wo die Kanzleidiener die „Kleinarbeit" besorgten. Ob sie dies aus Ueberzeuchung oder aus Liebedienerei taten, ist gleichgültig. Aehnliche Berichte liegen uns aus Po! na. Stockerau, Langenzersdorf und Oberholla-b r u n n vor. Von den tschechischen Stationen, wo die schwankende Haltung der Separatisten die Abwehr gegen den amtlichen Terror lähmte, erwarten wir noch eingehende Berichte. Es ist also keine Ucbertreibung, wenn wir sagen, daß wir bei einer ehrlichen Wahl auch diesmal gesiegt hätten. Wobei die Durchsicht des Gesamtskrutiniums ganz interessante Details zeigt. Trotzdem diesmal die Wahl gerade von den D e u t s ch n a t i o n a l e n als politische Kampfwahl durchgeführt wurde, zeigte es sich, daß, trotzdem uns durch Erpressung viele Hunderte von Stimmen weggenommen und den Nationalen zugeführt wurden» gerade in den deutschen Strecken und Stationen die Nationalen keine Mehrheit aufbringen konnten. Trau tenau, Reichenberg, Schrecken st ein wählten rot, und die relativ größte Mehrheit erlangten wir in T e t s ch e n, was Herrn Heine neuerlich beweisen wird, wie gern ihn und seine Mannen speziell die Eisenbahner in seinem Wahlbezirk haben. .... Ja, die deutschen Recken hätten schlecht abgefchnitten, wenn es keine — „Bahn-wenzeln" gegeben hätte. Die internationale Organisation braucht sich dieser Wahl nicht zu schämen. Wind und Wetter waren gegen uns und wir sind ehrenvoll unterlegen. Wir werden Pcrsvnalreduzicnmgcn und Verschlechterungen auf den k. k. Staatsbahncn ohne Ende. Nachstehenden Erlaß des k. k. Eisenbahnministers hat uns ein günstiger Wind auf den Redaktionstisch gebracht. Der Inhalt dieses Erlasses wird doch endlich allen Gleichgültigen und Saumseligen, die immer sagen, „wenn die einen was bekommen, erhalte ich auch was, ich habe es nicht notwendig, mich zu kümmern," die Augen öffnen. Statt Erfüllung der Forderungen, statt Verbesserungen, Verschlechterungen. An Stelle der von allen Kategorien geforderten Mehrnormierung von Posten, Minder-uormierungen und Personalreduzierungen. Dazu Pensionierungen und Entlassung der Hilfskräfte. Anderseits Melden in allen Aemtern der Staatsbahnverwaltung in stets wachsender Zahl Juristen und die Söhne der Bourgeoisie eingestellt, die hohen Beamtenstellen sind übernormiert und überbesetzt. So sieht das Sparfystem der Staatsbahnverwaltung aus. Die Folgen dieser unsinnigen Sparerei werden sich leider allzubald zeigen, wenn sich die Unglücks- und Unfälle häufen werden. Dieser Erlaß sollte endlich allen Eisenbahnern die Augen öffnen und sie zur Erkenntnis bringen, daß sie es mehr als je notwendig haben, fest und geschlossen in einer Organisation zusammenzustehen, um entsprechend zur Abwehr gerüstet zu sein. Nachstehend der Erlaß: . Abschrift. Vertraulich. K. I. Eisenbahn Ministerin m. Z. 893/18. Neue Personalnormierung für den Zentraldienst. Wien, am 81. Jänner 1918. Termin: 1. April 1913. An die k.k. Direktion in Anverwahrt wird der k. k. . . .-.-. die auf Grund der kommissionell vorgenommenen Revision für den Zentraldienst erstellte neue Personalnormierung mit dem Beifügen übermittelt, daß dieselbe vorerst nur als Grundlage für die Personalgebarung zu dienen hat, wogegen die diesfälligen Behelfe für die Erstellung des Perso-nalbudgets für das Jahr 1914 der k. k. . . . . . . mit separatem Erlaß zukommen werden. ES wird der k. k...............nunmehr zur besonderen Pflicht gemacht, mit dem Aufgebot aller Mittel d a h i n z u w i r k e n, daß durch geeignete Personalverfügungen der tatsächliche Personal st and mit der neuen Personalnorm icrung möglich st rasch in Uebercinstimmung gebracht werde. Hiebei darf selbstverständlich die Besetzung der an Stelle von Posten für Beamte mit Hochschulbildung (Status I) normierten Beamtenposten des Status II b, dann die Besetzung der an Stelle von Beamtenposten des Status II b normierten Unterbeamtenposten und Bahnoffiziantinnenposten, endlich die Besetzung der an Stelle von Unterbeamtenposten normierten Dienerposten nur schrittweise nach Maßgabe der tatsächlich eingetretenen Abfälle im Stande der zu ersetzenden Bediensteten der betreffenden höheren Kategorien vollzogen werden. Ferner sind die nach der neuen Gesamtpersonalnor. mierung für den Zentraldienst in quantitativer Beziehung überzählig gewordenen definitiv angestellten Bediensteten — soweit irgend tunlich — zunächst wenigstens an Stelle von ständigen oder nichtständigen Hilfskräften unter gleichzeitiger entsprechender Reduzierung des bisherigen Standes dieser Hilfskräfte zu verwenden und auch zu eventuellen nicht zu den laufenden Geschäften gehörenden dienstlichen Mehrarbeiten in erster Linie heranzuziehen. Wie aus der Personalgebarung der Direktion im abgelaufenen Jahre mit Befriedigung ersehen wurde, haben dieselben durch eine Reihe von sehr zweckmäßigen Personal-Verfügungen in anerkennenswerter Weise schon vor der nunmehrigen H i n au s g ab edcrneuenPersonalnormierung — und zwar zumeist unmittelbar nach Abschluß der kommissio. nellen Normierungsrevision die Realisierung der vereinbarten Standesveränderungen beim Zentraldienst eingeleitet. Das Eisenbahnministerium erwartet von der k. k. auch weiterhin ein verständnisvolles Erfassen der hohen Bedeutung und Dringlichkeit der gegenständlichen Aktion und sohin ein planmäßiges Vorgehen bei Wahrnehmung jeder sich darbietenden Gelegenheit zu einem wünschenswerten Personalaustausch zwischen Dienststellen und Dienstzweigen, Abstoßung minder verwendbarer Kräfte ac. Zum Zwecke der H. s. fortlaufenden Orientierung über den Stand dieser Angelegenheit wird die k. k. . . . . . eingeladen, bis auf weiteres halbjährlich bis 1. März,be> ziehungsweise 1. September (nach dem Stand vom 31. Jänner beziehungsweise 81. Juli) anher zu berichten, inwieweit es gelungen ist, die als notwendig oder zweckmäßig befundenen Verbesserungen der inneren Dienstesabwicklung durchzuführen und die Beseitigung der Abweichungen des tatsächlichen Per sonalstandes von der neuen Normierung zu erzielen. Diesen Berichten ist jeweils ein nach dem Stande vom 81. Jänner, beziehungsweise 81. Juli verfaßtes Narncnsver zoichnis aller gegenüber der neuen Pcrsonalnormierung für den Zentraldienst überschüssigen Bedien ft eten (gleichviel, ob definitiv oder provisorisch) — gesondert nach Abteilungen — unter Beifügung einer ziffermähigen Rekapi tulation dieses Standes nach Bedienstetenkategorien anzw schließen, welches in horizontaler Ordnung folgende ' genau auszufüllende Rubriken zu enthalten hat: 1. Postnummer. 2. Name. 8. Diensttitel. 4. Art der Verwendung. 5. Auf offenem normierten Posten eines (einer). 6. In der Gruppe (beziehungsweise Bureau). 7. Letzte Qualifikation. 8. Sprachkenntnisse (außer deutsch), und zwar in: a) Wort; b) Schrift. 9. Zahl und Alter der im eigenen Haushalt unter» gebrachten minderjährigen Kinder. 10. Erfolgreich abgelegte Dienstprüfungen. 11. a) Geburtsjahr; b) Geburtsort. 12. Zuständig nach (Ort und Land). 13. Pensums., beziehungsweise ProvisionsfondSteil. nahmszeii zählt ab: 14. Gehalt. 16. Anmerkung. Zur Vermeidung etwaiger Zweifel wird ausdrücklich bemerkt, daß die Aufstellung der vorangeführten Verzeichnisse unbeschadet der Vorlage der gemäß den Bestimmungen des hierortigen Erlasses vom 14. September 1911, Z. 68.827 ex 1910, zu verfassenden besonderen Namensverzeichnisse hinsichtlich der noch gegenüber der bisher gültigen Personalnormierung bestehenden Personalüberschüsse zu erfolgen hat. Schließlich wird der Erwägung der k. k................an- heimgegeben, ob nicht zur Erleichterung der Durchführung der in Rede stehenden Aktion auch die Maßnahme, in Betracht zu ziehen wäre, daß das gesamte gegenüber der neuen Normierung überschüssige Personal unter Belassung der vollen ständigen Bezüge au f d ie Dauer von zwei bis drei Jahren (bis längstens Ende 19 16) zur Disposition gestellt, eventuell auf Grund der Bestimmung im § 181, Alinea a, der Dienstordnung für die Bediensteten der österreichischen Staatsbahnen in den zeit-lichen Ruhestand (Quieszierung) versetzt werde. Auch in dieser Richtung wird eine Aeutzerung der k. k........anläßlich der erstmaligen Erstattung des gegen- ständlichen Berichtes gewärtigt, wofür der Vorlagetermin in Anbetracht der mit der ersten Anlage des vorerwähnten Namensverzeichnisses verbundenen Mehrarbeiten (Erhebungen ac.) auf den 1. April 1913 erstreckt wird. Der k. k. Eisenbahnminister: F o r st e r m. p. Re Werbeaktion in NordbShmen. In einer großen Anzahl Versammlungen im Verlauf der zweiten Hälfte des Monats Februar und anfangs März nahmen die Eisenbahner Nordböhmens Stellung zu dem Verrat ihrer Interessen im Parlament. Das Verhalten der bürgerlichen Parteien, besonders der Nationalverbändler, die bei den letzten Reichsratswahlen iberall dort, wo viele Eisenbahnerstimmen über den Beit des Mandats miteutscheiden, sich an Versprechungen und Liebe zu den Eisenbahnern nicht genug tun konnten, and überall die schärfste Verurteilung. Allgemein kam ne Erkenntnis zum Ausdruck, daß die sicherste Bürgschaft zur Erreichung neuer Erfolge wie zur Festhaltung alles Isisher Errungenen im ununterbrochenen Wachstum der Organisation, in der stetigen Machtzunahme der letzteren liegt. Einmütig wurde in allen Versammlungen der Beschluß gefaßt, überall und bei jeder Gelegenheit in diesem Sinne zu wirken und unter den Eisenbahnern das Klasfenbewußtsein zu verbreiten und zu vertiefen. An jedem einzelnen in der Organisation Stehenden liegt es nun, diesen Beschluß durch unermüdliche Agitatrons-arbeit in die Tat umzusetzen und der Organisation neue Kämpfer zuztlführen. Erfüllt jeder feine Pflicht, wird und muß das gesteckte Ziel erreicht werden. Werbeversammlungen mit der Tagesordnung: Die Forderungen der Eisenbahner im Parlament und ihre gewerkschaftliche Organisation", fanden in nachstehenden Orten Nordböhmens statt: Sporitz am 16. Februar. Referent: Genofle Schiller (Aussig); Lobositz am 16. Februar. Referenten: Genossen Grunz-ner (Bodenbach) und Taussig (Prag); Komotou am 16.Februar.Referent:Genosse Paul (Krammel); Böhm.-Lerpa 16. Februar. Referent: Genosse Hübner (Bodenbach)-. Gvrkau am 16. Februar. Referent: Genosse Schiller (Aussia); ®rUs am 17. Februar. Referent: Genosse Grünzner (Bodenbach); Aussig am 18. Februar. Referent: Genosse ®turiztter (Bodenbach); Reichenberg am 20. Febnmr. Referent: Reichs, ratsabgeordneter Genosse Seliger (Teplitz); G°blon, am 21. Februar. Referent: Genosse Grunzner (Bodenbach), Krima-Neudorf am 22. Februar. Referent: Genosse Schiller (Aussig); Schmiedeberg am 23. Februar. Referent. Genosse Grünzner (Bodenbach); Bilin am 23. $^ruar. Referent: Genosse Paul (Krammel); Krammel am^ 24. Februar. Re-ferent: Abgeordneter Genosse Seliger 5 *“* «» 26. Februar. Referent: Genofle H ubn er (Bodenbach), Halbstadt am 28. Februar. Referent- Genosse Grunzner (B°den. bach); Tannwald am 1. März. Referent. Genosse Grunzner (Bodenbach); Schumburg am 1. Marz. Referent: Genosse Grünzner (Bodenbach); Parschnitz am 2. Marz. Referent: Genofle Grünzner (Bodenbach); Trautenau am 16. Marz. Referent: Genofle Grünzner (Bodenbach); Wersiklrchitz am 16. März. Referent: Genofle Schiller (Aussig). Außer den hier angeführten hielten die Genossen noch an verschiedenen Orten Versammlungen in eigenem Wirkungskreis ab. über die die Berichte ausstehen. Einen Zusammenstoß mit Reichsbündlern und solchen, die nicht alle werden, gab es in der Schreckenstemex Versammlung. Hierüber wird uns von dort berichtet: Schreckenstein. Am 24. Februar fand in Krammel eine freie Eisenbahnerversammlung mit der Tagesordnung. „Die Forderungen der Eisenbahner im Parlament und die gewerkschaftliche Organisation" statt, in welcher Abgeordneter Genosse Seliger als Referent erschienen war. Du Versammlung war sehr stark besucht. Zu derselben wurde auch die hiesige Ortsgruppenleitung des Reichsbundes mit rekommandiertem Schreiben ringelnden. Der sattsam bekannte Habich , machte auch den Versuch, die Verräterei des NationalverbandeS zu Verteidigen. Er wurde aber Vom Abgeordneten Seliger so in die Enge getrieben, dah er dann selbst zugab, die Ablehnung des Antrages Tomschik. bezüglich Einstellung Von 17 Millionen in das Budget zur Aufbesserung der Bezüge der Eisenbahner sei nicht gut zu heißen. In einem Bericht der „Aussig-Karbitzer Volkszeitung" war dann noch die unverschämte Lüge enthalten, daß die Neichsbündler in der Majorität gewesen seien, obwohl von den Hunderten Besuchern höchstens einige zwanzig Besucher dem Reichsbund angehörten. Aus den Alpcnliindcrn. Gramat-Neusiedl. Am Samstag den 22. Februar fand hier eine öffentliche Eisenbahnerversammlung statt. Genosse C h r i st o p h aus Wien sprach über die Forderungen der Eisenbahner im Parlament und die gewerkschaftliche Organisation der Eisenbahner. Hierauf wurde die bekannte Resolution einstimmig angenommen. Ferner hielt die Ortsgruppe Himberg SamStag den 1. März in Kledering eine öffentliche Eisen-bahnerversammlung ab, in welcher Genosse Karl Hotoveh über denselben Gegenstand referierte. Auch hier wurde die Resolution einstimmig angenommen. Pörtschach am See. Eine gut besuchte Eisenbahnerver-sammlung fand am Sonntag den 2. d. in der Restauration des Herrn Prüller unter dem Vorsitz des Genossen Staudacher statt. Nachdem der Einberufer des Genossen Schuhmeier gedachte, sprach Genosse Leichin zur Tagesordnung, wies das frevelhafte Spiel und den Verrat der Christ, lichsozialen und Deutschnationalen auf, wodurch die Eisenbahner w die längst versprochenen 17 Millionen Kronen betrogen wurden Gleichzeitig verwies er auf die beabsichtigte Renterkürzung der Eisenbahnerkrüppel in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallversicherungsanstalt und deren Folgen für die Eisenbahner. Gegen alles das gibt es nur ein Mittel: den Ausbau der gewerkschaftlichen Organisation. Für die klaren Ausfuhrungen erntete Genosse Leichin lebhaften Beifall. Nach einem kräftigen Schlußwort des Genossen Egger und des Vorsitzenden fand die Versammlung ihr Ende. , v Wien. (K aiser Franz Josefs-Bahn.) Am Freitag den 7. Marz fand int Saal des Hotel Franz Josefs-Bahn im IX. Bezirk eine von der Ortsgruppe IX einberufene, gut be-suchte Eisenbahnerversammlung statt. Zum ersten Punkt der Tagesordnung referierte Genosse Wilhelm Knottek über die Forderungen der Eisenbahner, das Parlament und das Ver. halten der bürgerlichen Parteien. Knottek geißelte in scharfer Weise das Verhalten der Christlichsogialen und der National-verbändler im Parlament sowie der im Schlepptau der einzelnen bürgerlichen Politiker sich befindlichen gelben und schwarzen Eisenbahnervereine in der Angelegenheit des 17 Millionen-Antrages. Er zeigte in klarer Weise, wie die Verkehrs- und Reichsbündler in ihren Blättern die Abgeordneten ihrer Parteien amvinscln, warum sie nicht für die 17 Millionen gestimmt haben, und eine Spalte später beweisen wollen, daß der Antrag T o m s ch i k eine Demagogie sei. Wenn auch ein großer jtetl der Ersenbahner noch gleichgültig und nicht organisiert sei. so dumm sind auch diese nicht, ja die allerwenigsten Gelben und (schwarzen, um dies nicht zu durchschauen. Daß die Befürchtungen dieser Vereinsleitungen in Erfüllung gehen und die Eisenbahner in die Arme der Sozialdemokraten getrieben werden, beweisen die vielen Beitritte. Redner beantragte die bekannte Resolution und wurde dieselbe einstimmig angenommen. Abgeordneter Genosse Winter, lebhaft begrüßt, führte den Anwesenden an vielen Beispielen den Wert der gewerkfchaft-lichen Organisation vor Augen und ermahnte die Anwesenden, daß das Wichtigste ist, die Dinge mit offenen Augen zu betrachten. sehen und andere sehen zu lernen, wohin die Entwicklung führt. Der Vorsitzende Genosse Kn eiding er forderte in seinem Schlußwort zu reger Agitation für die Organisation und die Parteipresse auf. ' Reknwiitkel. Am 28. Februar fand in Schmatz’ Gasthaus enre § 2°Versammlung statt, welche sehr gut besucht war. Genosse Johann Spalt aus Purkersdorf referierte über die Eisenbahnerforderungen. Es ließen sich mehrere in die Gewerkschaft einschreiben. HaderSdorf-Wcidlingau. Am 8. März fand in Wannets Gasthaus eine § 2-Versammlung statt, in der Genosse Doktor Gustav Stekowetz über die Eisenbahnerforderungen rese. rierte. In beiden Versammlungen wurde die Resolution einstimmig angenommen. Drösing-Ringelsdvrf. Auch in D r ö fing- Ring e ls-dorf fand eine gut besuchte Versammlung der Eisenbahnbediensteten statt. Das Referat hatte der Genosse Rodler von der Zentrale, welcher die Haltung der Bürgerlichen Parteien gegenüber dem Antrag Tomschik, die noch fehlenden 17 Millionen für die Eisenbahner ins Budget einzustellen, besprach und die Eisenbahnbediensteten aufforderte, zahlreich der einzigen Organisation, die im Parlament unbekümmert um alles für. die 3ntoefsen der Eisenbahner eingetreten ist, dem Allgemeinen Rechtsschutz, und Gewerkschaftsverein, beizutreten. Die vom Vorsitzenden Genossen Uhl zur Annahme empfohlene Resoultwn wurde einstimmig angenommen. . (8avortleit). Die Signatur der gemeinsam von den tz-udbahn- und Staatscisenbahngesellschaft-Bediensteten in den großen Theatersaal des Arbeiterheims (X. Bezirk) ein-berufenen öffentlichen Eisenbahnerversammlung war: ein übervoller Saal. Selbst die Galerien waren dicht besetzt. Den Vorsitz surrten die Genossen Schmied, Kirchmayer und Ra-B( wfw ^Crat ">!°"ete Genosse Dn 8 ek. In anderthalb-stundtger Rede erörterte der Redner die von der Organisation rm Jahre 1911 eingeleitete Aktion und die dieser folgenden parlamentarischen Vorgänge. Als Redner das gehässige und verräterische Verhalten der bürgerlichen Parteien besprach, bemächtigte sich der Anwesenden eine Erregung, die sich in'stürmischen Zurufen Lnfi machte. Zum Schluß wurde dje von der Zentrale vorgeschlagene Resolution einstimmig angenommen. Straßhof. Am 9. März tagte in Heigls Gasthaus eine sehr gut besuchte öffentliche Eisenbahnerversammlung, in welcher Genosse Dusek aus Wien über den 17 Millionen-Antrag Tomschik referierte. Den Vorsitz führten die Genossen Rose und Oberndorfer. Zu dieser Versammlung rüsteten sich die Deutschnationalen, tn derselben zu erscheinen, um dieselbe zu sprengen. Es waren auch welche anwesend; aber trotzdem Genosse DuSek sie tn seinem Referat wahrlich nicht schonte und sie direkt der Feigheit zieh und auch Genosse Galle sie aufforderte, sich zum Worte zu melden, meldete sich von den Deutschnatwnalen niemand zum Worte. Das Referat des Ge-jtosfen Dusek wurde mit großer Aufmerksamkeit und vielem ^ ""gehört und mit stürmischem Beifall ausgenommen. Auch die Genossen G a l l c und G a r o n, welche ebenfalls zum Worte kamen, ernteten für ihre Ausführungen großen Beifall. Schließlich wurde die vom Genossen Galle verlesene Re-solution einstimmig angenommen. Inland. Die Nutznießer der Kriegshetze. Daß die von den Christlichsozialen und Deutsch-nationalen durch Monate hindurch so eirig geschürte Kriegshetze, die die durch den Balkankrieg erzeugte Beunruhigung noch verschärte, allenthalben schweren wirtschaftlichen Schaden anrichtete, das ist durch die schweren Absatzstockungen und durch die dadurch bedingte Not und Arbeitslosigkeit mehr als hinreichend bewiesen worden. Das; aber der Krieg und die Kriegshetze zugleich einigen Kapitalisten ganz enorme Profit-[teiger» ng e it brachte, das erfährt man jetzt aus den kapitalistischen Blättern. So wird nämlich berichtet, daß vor einigen Tagen die S k o d a w e r k e ihre Bilanz für das Jahr 1912 veröffentlichten. Die Bilanz schließt diesmal mit Rücksicht auf die K r i e g s g e s ch ä f i e mit einem Reingewinn von 5,389.356 Kr. (im Vorjahr 4,404.134 Kr.), so daß der Generalversammlung nach Hinzufügung des Gewinnvortrages per 267.065 Kr. ein Betrag von 5,656.421 Kr. (im Vorjahr 4,635.458 Kr.) zur Verfügung steht. Der Verwaltnngsrat hat beschlossen, der für den 21, April d. I. einzuberufenden Generalversammlung zu beantragen, eine Dividende von 2 8 Kr. = 14 Prozent (gegen 24 Kr. — 12 Prozent im Vorjahr) _ zur Verteilung zu bringen, 500.000 Kr. (wie im Vorjahr) dem Reservefonds zuzuweiseu, so daß dieser nun die statutarische Höhe von 3,500.000 Kr. erreicht und den nach Begleichung der Tantiemen verbleibenden Rest per 594.432 Kr. (267.065 Kr. im Vorjahr) auf neue Rechnung vorzutragen. Von dem Reingewinn per 5,389.356 Kr. werden zunächst 5 Prozent dem Reservefonds, das ist 269.467 Kr. zugeführt, sodann 1"5 Millionen Kronen als fünfprozentige Dividende und 10 Prozent für den Verwaltungsrat in Abzug gebracht. Von dem verbleibenden Betrag per 3,257.899 Kr. zuzüglich des Gewinnvortrages ex 1911 per 267.065 Kr.. zusammen 3,524.965 Kr., werden 2"7 Millionen Kronen als neunprozentige Super dividende verteilt. Aus den verbleibenden 824.965 Kr. werden dem Reservefonds, nebst der ordentlichen Dotierung per 269.167 Kr. weitere 230.532 Kr.. zusammen 500.000 Kr. zugeführt, so daß sich dieser auf den statutarischen Maximalbetrag von 3"5 Millionen Kronen erhöht. Als Gewinnvortrag erübrigt schließlich ein Betrag von 594.432 Kr. Hervorzuheben ist, wie Generaldirektor Ritter v. Skoda mitteilte, daß die Maschinenfabriken der Skoda-Werke auch jetzt noch sehr lebhaft beschäftigt sind, was schon daraus erhellt, daß am 31. Dezember 1912 um 5 Millionen Kronen mehr Aufträge auf das laufende Jahr übernommen wurden, alsvonl911aufl912. Der Auftragsbestand sichert eine volle Beschäftigung der Maschinenfabriken für das laufende Jahr derart, daß das Unternehmen hinsichtlich neuer Bestellungen, insbesondere wenn sie an eine bestimmte Lieferfrist gebunden sind, eher reserviert verhält. Die Aufträge der Maschinenfabriken betreffen sowohl das Jnlandsgeschäft als den Export. Man erfährt aber auch weiters, daß die Skodawerke gemeinsam mit einer anderen Firma im Mai l. I. in R u ß-land eine Kanonenfabrik eröffnen werden, so daß Rußland von den österreichischen Prozentpatrioten die Mordwerkzeuge beigestellt erhält, um gegen die ©Österreicher schießen zu können. Aber sie sind Feine Hochverräter. die Herren Mordwerkzeugfabrikanten, sondern gute Patrioten. Aber ihr „Patriotismus" rentiert sich vortrefflich! Die Gott-Nimm-Gesellschaft in Wie». In der letzten Sitzung des niederösterreichischen Landtages wurde mitgeteilt, daß der Vizebllrgenneister Porzer zum Landmarschallstellverireter ernannt wurde. Diese Ernennung ist einem Pakte entsprungen, den die Christlichsozialen geschlossen hatten, als Weiskirchner zum Bürgermeister gewählt wurde. Damals wurde ausgemacht, daß Porzer auf seine Kandidatur verzichten soll und dafür Landmarschallstellvertreter werden soll. Auch das Geheimnis, was der zweite Rivale Weis-kirchners, der Oberkurator Steiner, dafür bekommen habe, daß er so gefällig auf den Bürgcrmeisterstuhl verzichtete, wurde in dieser Sitzung gelüftet. In Einlauf des Landtages befand sich ein Antrag, wonach der Gehalt des Oberkurators von 6000 Kr. auf 12.000 Kr. erhöht werden und auch für die Zeit, wo Steiner nicht mehr Kurator ist, also auf Lebenszeit, erhöht werden soll. Wahrlich, schamloser kann man es wohl nimmer treiben! Bankgewinne in der Wirtschaftskrise. Die letzten Monate haben über die österreichische Volkswirtschaft eine schwere Krise verhängt. Aber nicht alle leiben in gleicher Weise an der Krise. Den Arbeitern hat die Kriegsgefahr Arbeitslosigkeit. Feierschichten, verringertes Einkommen beschert; dem Finanzkapital bringt sie vermehrten Gewinn! Sehr anschaulich tritt diese Tatsache aus den bisher veröffentlichten Bilanzen der Wiener Großbanken hervor. Zwar hat die Krise auch die Banken nicht ganz verschont. Erstens mußten sie E i n-lagen an besorgte Sparer zuriickzah 1 en. So sind die Einlagen der Kreditanstalt von 81'6 aus 765 Millionen gesunken. Zweitens mußten sie größere Barbestände halten, um für den Kriegsfall gerüstet zu fein; so sind die Kassenbestände der Kreditanstalt von 24-6 auf 27-4 Millionen gestiegen. Drittens haben sie an Wertpapieren, die sie besitzen, große Kursverluste erlitten; so dürste die Kreditanstalt rund V/2 Millionen Kronen von ihren Wertpapieren abgeschrieben haben. Viertens haben die industriellen Unterneh-m 11 it g c it, an denen sie beteiligt sind, ihnen geringere Erträgnisse abgeworfen. Schließlich war die regelmäßige Beteiligung ihrer Geschäfte dadurch behindert, daß sie sich bei der Kreditgewährung in engeren Schranken hielten als sonst. So hat die Kreditanstalt Heuer den Fabrikanten und Kaufleuten, die mit ihr in geschäftlicher Verbindung stehen, nur um 9 Millionen Kronen mehr geborgt als im vorigen Jahre, während der Zu-wachs von 1910 auf 1911 135-5 Millionen, von 1909 auf 1910 58 Millionen Kronen betrug. Aber alle diese Nachteile wurden überreich aufgewogen durch die Vorteile, die die Kriegskrise den großen Banken gebracht hat. Der Zinsfuß war Heuer sehr hoch und der hohe Zinsfuß nützt natürlich am meisten den Banken, die am meisten Geld zu verleihen haben. So hat die Kreditanstalt Heuer an Zinsen 22-5 Millionen Kronen profitiert, um 8-5 Millionen mehr als 1911. Außerdem fließt den Banken auch ein nicht geringer Teil der Gewinne ans den Lieferungen an die Heeresverwaltung zu. Schließlich ziehen die Großbanken noch in anderer Weise aus der Krise Ge- winn: Viele Kapitalisten, die ihr Kapital sonst kleineren Bankeil anvertraut hatten, fürchten in Krisenzeiten, das Geld könnte ihnen verloren gehen; sie ziehen es darum aus den kleinen Banken zurück uno vertrauen es den Großbanken an, deren Zahlungsfähigkeit selbst in den schlimmsten Zeiten nicht bezweifelt wird. An solchen Kapi-teilten stehen zum Beispiel der Kreditanstalt 881 MI-Itouen Kronen zur Verfügung, um 86 Millionen mehr als im vorigen Jahre —ein Wachstum, das, da viele ausländische Guthaben zurückgezogen wurden, wohl nur daraus erklärt werden kann, daß die Bank im Inland ihren Kundenkreis ausdehnen konnte. Alle diese Vorteile, die die Großbanken aus der Krise ziehen, wiegen die Nachteile überreich auf. Daher steigen die Gewinne der Banken. So betrug zum Beispiel der Reingewinn der Kreditanstalt: 1909 14-1 Millionen Kronen 1910 .I.I.J;.».14-3 y, ,, 1911 . 18-3 w „ 191 2.............. 18-2 „ , In Wirklichkeit war der Gewinn wahrscheinlich noch weit größer, da die Bank einen Teil des Gewinnes wohl verschleiert hat, um nicht die Dividende erhöhen zu1 müssen. In Zeiten unsicherer politischer und wirtschaftlicher Lage entziehen die Banken einen Teil des Gewinnes den Aktionären, um für den Fall eines Krieges oder einer weiteren Verschlechterung des allgemeinen Geschäftsgänge? eine stille Reserve anzuhäufen. Aehnliche Ergebnisse wie die Bilanz der Kreditanstalt, der größten unter den Wiener Großbanken, zeigen auch die anderen bisher veröffentlichten Bankbilanzen. Gerade in Krifenzeiten wirkt das Grundgesetz des Kapitalismus noch sichtbarer als sonst: Während die Lebenshaltung der Arbeiterklasse von Tag zu Tag verschlechtert wird, wachsen der Reichtum und die Macht des Finanzkapitals! 4fr Wie man cs macht. Am Anfang, so schreibt die „Arbeiter-Zeitung", waren die Agrarier. Sie trieben die Preise der Häute in die Höhe. Dann kam das Sohlenleder-kartell. Es entschädigte die Gerber für die hohen Preise der Häute, indem es die Lederpreise in die Höhe trieb. Und jetzt kommen die Schuhfabriken. Der Verein der Exportschuhwarenerzeuger hat beschlossen, die Schuhpreise um 15 Prozent zu erhöhen. Jeder Arbeiter, der seinem Kinde ein Paar Schuhs- kauft, wird also die Schuhe teurer bezahlen müssen; und wer das Geld nicht aufbringt, foll feilte Kinder eben barfuß zur Schule schicken! Die anderen aber teilen die Beute: einen Teil die Agrarier, den zweiten das Lederkartell, den dritten die Schuhfabrikanten! Und die Dummköpfe faseln, daß an der Teuerung die allzu hohen Löhne schuld seien! * In der Zeit der steigenden Teuerung, der steigenden Not, der wachsenden Verelendung der Massen steigt auch noch etwas anderes: die Gewinne der Kapitalisten. Vor allem «sind es die Banken, die ja nach und nach den größten Einfluß auf die gesamte Industrie der Welt gewinnen, welche den reichsten Gewinn abwerfen. So gibt zum Beispiel die A n g 10-Oe st erreicht} d) e Bank folgendes bekannt: „In der Sitzung des Generalrates der Anglo-Oesterreichischeu Bank-wnrde der Rechnungsabschluß für das Jahr 1912 genehmigt, welcher einen Bruttogewinn von 2 3,214.7 5 8 Kronen (gegen 19,640.965 Kr. int Vorjahr) und nach Abzug aller Kosten und Auslagen einen Reingewinn von 12,702.123 Kr. (gegen 10,251.394 Kr. im Vorjahr) ergibt. Der für den 8. April 1913 einberufeneit Generalversammlung wird der Antrag gestellt werden, eine Dividende von 20 Kr. per Aktie (gegen 19 K. im Vorjahr) zur Verteilung zu bringen." Der Reingewinn beträgt also über 12 Millionen, das ist eine Steigerung von mehr als 50 Prozent. — Die Oester» reichischeBodenkreditbank schließt ihre Bilanz mit einem Gewinn von 1,177.778 Kr. (+ 25.904 Kr. gegen 1911) und nach Abrechnung des Gewinnvortrages von 1911 mit einem Riongewinn von 961.988 Kr. (+17.650 Kr. gegen 1911). — Auch die Jndustrieunter-nehmungen florieren. Die Oberschlesische Kokswerke nnd chemische Fabriken -A.-G. schlägt noch Abschreibungen von 500.000 Mk.. wie im Vorjahr, eine Dividende von 15 Prozent gegen 12 Prozent im Vorjahr vor. Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr werden von der Verwaltung als günstig bezeichnet. — Die Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken- A.-G. schlägt aus dem Reingewinn von 5,770.861 Mk., im Vorjahr 4,845.229 Mk.. eine Dividende von 3 2 Prozent vor. gegen 25 Prozent im Vorjahr. — Auch die Bahngesellschaften wissen fette Dividenden zu gewinnen, das zeigt die Verwaltungsratssitzung der Kaiser Ferdinands N o r d b a h n. Inklusive des Gewinnvortrages ans dem Vorjahr per 1,637.820 Kr. ergibt sich ein Reingewinn von 18,756.494 Kr. gegen 18,374,705 Kr. im Vorjahr. Noch Abrechnung der fünf-prozentigen Abschlagsdividende per 105 Kr. und der Rest-dividende per 75 Kr. per Aktie verbleiben 5,670.494 Kr. zur Disposition der Generalversammlung. Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung Vorschlägen, die Superdividende mit 52V2 Kr. per ganze Aktie festzusetzen und den erübrigenden Rest per 1,758.653 Kr. auf neue Rechnung vorzutragen. Die Gesamtdividende per 1812 (vierprozentige Dividende per 180 Kr. und Super« dividende per 52y2 Kr.) wird fohin 2321/2 Kr. gegen 2271/2 Kr. im Vorjahr betragen. — So weiß der Köln-talismns mich aus der Not Geld zu münzen I • Beamte gegen den Nationalverband. Vergangene Woche fand in der Volkshalle des Wiener Rathauses eine vom Zentralverband der Staatsbeamten einberufene massenhaft 6e> suchte Versammlung statt, in welcher das stärkste Mißtrauen gegen den famosen Nationalverband zum Durchbruch kam. >Der Präsident de? Natipnalverbandes Herr Grabscheid führt aus, daß die Versammlung die außerordentliche Verstimmung und große Empörung, die sich der Beamtenschaft bemächtigt baben. konstatieren solle. D i e Verbitterung «wirdsi'chdurcheinegründlicheAbrechnung bet den Wahlen geltend machen. Die Dienst-Pragmatik solle rückwirkende Kraft auf den 1. Jänner 1913 erhalten. Sollte das Abgeordnetenhaus das im April nicht durchsetzen formen, sollte es sich zeigen, daß unsere Herren Abgeordneten nur Abstimmungsmaschinen sind, dann gibt es nur eine Parole: Auflösung des Abgeordnetenhauses und Neuwahlen. (Stürmischer Beifall.) Als Abgeordneter Heiliger Vertrauen zum Parlament forderte, wurde stürmisch gerufen: Zum Deut* schen Nationalverband haben wir fein ; 33 er trauen! Und als der Nationalverbändler 05 anher die Schuld der österreichischen Verwaltung zu-schieben wollte, wurde erflärt: „Die Hauptschuld trägt der Deutsche Nationalverband!" Abgeordneter G l ö ck e l, mit minutenlangem, demonstrativem Beifall begrüßt, führte aus, daß die Schuld die Mehrheitsparteientragen. diedenStaats-angest eilten das K o a l i t i o n s r e ch t nahmen. Die Sozialdemokraten hätten auch einer schlechteren Dienstpragmatif zngcstimmt, wenn man das Koalitionsrecht nicht angetastet hätte, denn mit Hilfe des Koalitionsrechtes hätte man sich eine bessere Dienstpragmatik schaffen können. So aber werden die Staatsbeamten sehr bald einen Verzwciflungsfamps um ihre Organisation führen müssen. Ausland. Arbeiterkämpfc in Spanien. (ITF) Aus Madrid schreibt uns der Genosse Ramon Cordoncillo, der Sekretär des spanischen Eisenbahnerverbandes: Die spanische Arbeiterklasse ist nach jahrelangem Schlummer endlich aus ihrer Lethargie ausgewacht. Da sie neue Lebenskraft, neuen Mut zeigt, so kann sie jetzt auch jederzeit den Kampf auf-nehmen, beit ihr das rückständige Unternehmertum ständig aufzwingt. Die Arbeitgeber, die allgemein und prinzipiell mit den Organisationen ihrer Arbeiter nicht verhandeln wollen, versuchen auf alle mögliche Art und Weise die Arbeiter zu provozieren. Es ist verständlich, daß der Kampf zwischen Kapital und Arbeit in einem Lande wie Spanien, wo die Macht des Staates und der Kirche übermäßig groß und völlig im Dienste der Unternehmer steht, ein ungleicher Kampf ist, aber dennoch nehmen ihn die Arbeiter mit Begeisterung auf. Die Regierung geht in ihrer rück-sichtslosen Parteinahme so weit, die Leiter der Bewegung, besonders bei Streiks, einfach einzusperren, in der Hoffnung, dadurch die Arbeiter zu desorganisieren. Wie stark aber die Disziplin und die Organisationstreue der Arbeiter sich entwickelten, haben die Unternehmer erfahren als die Unternehmerorganisation des Baugewerbes ganz einfach alle organisierten Maurer aussperrte. Volle neun Monate haben die dadurch betroffenen 10.000 Arbeiter unter den entsetzlichsten Entbehrungen im Kampfe aus-gehalten. Und als ihre eigenen Mittel völlig erschöpft waren, boten ihnen alle anderen Gewerkschaften ihre Kassenbestände zur Unterstützung an. Dieser erbitterte Kampf endete mit der Wiederaufnahme der Arbeit zu den Bedingungen, wie sie vor der Aussperrung gegolten hatten, nachdem die Unternehmer offiziell versprachen, die Löhne unverzüglich zu erhöhen. Dieses Versprechen haben sie seitdem eingelöst, allerdings erst, nachdem sie von der Gewerkschaft energisch daran erinnert worden waren. Die Gegner glaubten, die Gewerkschaft zertrümmern zu können: das aber ist ihnen nicht gelungen. Auch ihre spätere Hoffnung, dckß die Organisation für einige Zeit lahmgelegt sei.^ging fehl. Schon heute bereitet sie sich darauf jvor, am Jahresschluß die Erinnerung an die errungene I Lohnerhöhung zu feiern und zu demonstrieren, daß sie 1 starker wie je zuvor dasteht. Gleich nach Beendigung dieses Kampfes Begannen die Unternehmer, immer unter dem Schlitze der Regierung, mrt der Aussperrung anderer Organisationen der Bau-berufe. So wurden nacheinander die Maler, Fliesenleger, Glaser, Stukkateure, Fußbodenleger, Eisenarbeiter u. s. w. nusgesperrt. Sie alle haben tapferen Widerstand ge-Mistet, ehe sie der Uebermacht weichen mußten. Wie wacker diese Gruppen sich wehrten, haben zum Beispiel die Eisenarbeiter gezeigt. Als gar keine Möglichkeit mehr bestand, mit den Unternehmern zu einer Einigung zu kommen, beschlossen sie nach 19wöchigem heroischen Kampfe, lieber auszuwgndern als sich zu ergeben. Und so ziehen sie jetzt in großen und kleineren Gruppen aus ihrem Vaterland, aus dem Profitgier der Unternehmer und der Terror der herrschenden Klasse sie vertrieben. Es sind überall gerade die besten Arbeiter, die qualifizierten Kräfte, die zum Wanderstab greifen, ihre Kleinen Kollegen anderer Berufe zur Obhut überlassend, um sie vor Ungemach und einer unsicheren Zukunft zu schützen. So stehen ihnen die anderen Berufe auch in dieser trübe» Stunde helfend bei. Diese Opferfreudigkeit und Entsagung haben die Arbeitgeber, denen alle Begriffe menschlichen Gefühls fehlen, nicht im geringsten gerührt. Sie find im Gegen-teil darüber derart aufgebracht, daß sic augenblicklich rund 30.000 Arbeiter aller Bauberufe ausgesperrt haben. Und wiederum beginnt ein heroischer Kampf unterdrückter und ausgehungerten Arbeiter gegen ein halsstarriges Unternehmertum, gegen eine despotische Regierung, die immer und bei jeder Gelegenheit gegen die Arbeiterschaft Partei ergreift. Sie wird auch die Verantwortung für die Folgen tragen. Die spanische Arbeiterschaft atmet heute Freiheitsluft, sie pocht auf soziale Gleichberechtigung und wird trotz aller Widerstände vorwärts und aufwärts schreiten. Ein grotzcö Eiscnbahnprogramm für Preußen. Dem preußischen Abgeordnetenhaus ist der Entwurf des Anleihegesetzes für die Bahnen zugegangen. Die Vorlage sieht einen Gesamtbedarf von 542,520.000 Mark vor, und zwar sollen verwendet werden zur Herstellung von Haupteisenbahnen und Nebeneisenbahnen 134,075.000 Mk., zur Herstellung von zweiten und weiteren Geleisen 109,971.000 Mk., zu verschiedenen Bauausführungen auf den bestehenden Staatsbahnen 190,000.000 Mk. und zur weiteren Förderung des Baues von Kleinbahnen 7,500.000 Mk. Millioncndicbstähle bei den russischen Staatsbahnen. Bei den russischen südwestlichen Bahnen wurden große Unterschleife entdeckt. 30 Kommissäre sind in die Affäre verwickelt. Die Hausdurchsuchungen bei den Beteiligten ergaben, daß die Höhe der Unter schleife mit mehreren Millionen Rubel beziffert werden muß. Es stehen zahlreiche Verhaftungen hochstehender Persönlichkeiten bevor. » Krieg und Eisenbahnerstreik. Man schreibt ans England: Genosse Keir Hardie veröffentlichte im „Labor Leader" einen sensationellen Artikel unter dem Titel: „Die geheime Geschichte des Bahngesetzes". In diesem Artikel berührt Keir Hardie die kritischen Tage des August 1911. „Während der Marokkokris e," so schreibt er, „als die Gefahr eines deutsch-französischen Krieges in greifbare Nähe gerückt war und Lloyd George im Mansionhonse zur Konsternation seiner radikalen Freunde faustschüttelnd seine Drohrede gegen den Kaiser schleuderte, war zwei Tage lang die Situation sehr kritisch. Es war bekannt, daß d i c e u g l i s ch e Regierung den Plan hatte, ein Expeditionskorps in Antwerpen landen zu lassen, angeblich, um die Neutralität Belgiens zu schützen, in Wirk-lichfeit jedoch, um Frcmfreich gegen Deutschland zu unterstützen. Gerade zu dieser Zeit legte der Bahnstreik in England den ganzen Verfehr lahm, und die englische Armee war vollständig bewegungslos. Daraufhin sah sich die Regierung genötigt, den Präsidenten der Midland-Bahn, Sir Guy Granet. zu veranlassen, die Forderungen der Arbeiter zu bewilligen. Granet erklärte sich dazu bereit, falls die Regierung als Gegenleistung das neue Bahntarifgesetz bewillige, durch das die Eisenbahngefell-schaften für den Schaden, den ihnen der Streik verursacht hatte, vollkommen entschädigt wurden. Die englische Armee wurde so ans ihrer Untätigkeit befreit, und war in der Lage, wenn nötig, die „Feinde, jenseits des Kanals" zu bekämpfen. Zu den Angaben Keir Hardie» wird der Preß* zentrale von einer Persönlichkeit, die die damaligen Ereignisse in London vermöge ihrer amtlichen Stellung aus allernächster Nähe verfolgte, noch mitgeteilt: Keir Hardie hat mit seinen Ausführungen absolut recht. Europa stand in den kritischen Tagen des letzten Augustdrittels des Jahres 1911 vor einem europäischen Kriege. Und als der Ausstand beendigt war, wußten wir alle, daß die Eisenbahnen nur durch die Regierung gezwungen die Forderungen der Angestellten bewilligten. Es war am Abend des 19. August: ich saß in einem der ersten Londoner Klubs, als plötzlich der auch von Keir Hardie genannte Generalmanager der Midland-Bahn, Sir Guy Granet, ganz aufgelöst hereinstürzte und erklärte: „Europa hat uns geschlagen, der Streik ist vorüber, wir haben die Bedingungen der Streikenden annehmen müssen." Er erzählte weiter, daß die Regierung in Anbetracht möglicher kontinentaler kriegerischer Verwicklungen die sofortige Beilegung des Streiks gewünscht habe. Aus dem Gerichtssaal. Eine christlichsoziale Verleumdung. Rrdnktcur Tschulik verurteilt. — Agitator Thurner. Revident der Südbahn, gerichtet. Vor einigen Tagen scmd vor dem Innsbrucker Bezirksgericht ein interessanter Ehrenbeleidigungsprozeß seinen Abschluß. Geklagt war der verantwortliche Redakteur der christlichsozialen „Oesterreichisch-ungarischen Eisenbahner-zeitung" Franz Tschulik. Nämlich offiziell war dieser geklagt; moralisch aber saß der bekannte christlichsoziale Agitator und Südbahnrevident Franz Thurner auf der Anklagebank. Das Urteil, das den Tschulik wegen Vernachlässigung der pflichtgemäßen Obsorge bestraft, trifft den Thurner subjektiv als Verfasser der geklagten Artikel, der in denselben gegen mehrere unserer Genossen ganz niederträchtige Verleumdungen schleuderte. In der Aufschrift des Artikels warf er unseren Genossen unverschämte Agitation im Dienste vor. Dann sagte er ihnen allerlei terroristische Akte, ja fast völlig Erpressungen, und insbesondere nach, daß jene Eisenbahner, die sich nicht sozialdemokratisch organisieren, der brutalsten Ver. solgung ausgesetzt seien. Von einem Genossen behauptete der Agitator Thurner sogar, baft er den Oberbauarberlern erklärte, „daß in Innsbruck alle Oberbauarbeiter in die Gewerkschaft eintreten müßten, sonst solle man sie hinausbringen; jeder, der Mitglied des Provisionsfonds ist, müsse auch Mitglied der Gewerkschaft sein. _ Die im Artikel angegriffenen Genossen SÄeibei n, Gaßcbner und Oberhöller haben nun, wie schon eingangs erwähnt, den verantwortlichen Redakteur der christlichen (?) „Eisenbahnerzeitung" wegen Ehrenbeleidigung geklagt. Tschulik verantwortete sich mit der Vernachlässigung der pflichtgemäßen Obsorge, bot jedoch den Wahrheitsbeweis an. Thurner hat die Wahrheitsbeweise durch zweivolleJahre mit einem Bienenfleiß gesammelt und war seiner Sache so sicher, daß er schon vor einem Jahre in einer Gerichtsverhandlung gegen den verantwortlichen Redakteur der „Innsbrucker VolkSzeitung" mit einem dicken Aktenbündel in der Lust herumfuchtelte und sagte: da sind meine Beweise, die ich für meine Artikel gesammelt habe. Mit diesen Beweisen werde ich das rote System im Gerichtssaal niederschmettern! Bei Philippi sehen wir uns wieder! Philippi war nun da. Aber trotz seiner Sammeleifers und seiner Großrederei konnte Thurner dem angeklagten Tschulik nicht einen einzigen Beweis bei st eilen. Ausdrücklich stellt das Bezirksgericht im Urteil fest, daß der Wahrheitsbeweis in seiner Gänze mißlungen ist. Und der geklagte Tschulik war selbst von der Wahrheit dieser Feststellung so überzeugt, daß er gegen das Urteil nicht einmal die Berufung an melden ließ. Er hat, indem er das Urteil hinnahm, bestätigt, daß die Artikel Thurners von A bis Z erlogene Behauptungen enthielten und daß die von Thurner gesammelten Beweise der reinste Humbug waren. Damit ist aber Thurner gerichtet; denn der Geschmack, einem Menschen nachzulaufen, dem man ruhig nachsagen kann, daß er ehrlos handelte, indem er auf bloße Ohrenbläsereien hin gemeine denunziatorische Artikel schrieb, muten wir keinem Eisenbahner zu. Gerichtet mit Thurner ist aber auch das System der christlichen Eisenbahnerorganisation: durch Verleumdungen die sozialdemokratischen Vertrauensmänner ums Brot zu bringen und auf diese Art den „Widerstand" gegen die Ausbreitung der christlichen Scheinorganisation zu brechen. Die Llagenden Genossen wurden in der wirksamsten Weise vom Rechtsanwalt Dr. G r u e n e r vertreten. Dr. Grue. ner bat alle Bweisanträge deS Tschulik durch mühsam gesam- melte Gegenbeweise entkräftigt, so daß er in seinem ausgezeichneten Plädoyer feststellen konnte, daß der Geklagte gar nichts bewiesen hat. als daß sein Innsbrucker Gewährsmann, ohne sich auf Tatsachen stützen zu können, die gewagtesten Unwahrheiten zu schreiben versteht. Den Vorsitz bei den Verhandlungen führte der Bezirksrichter Dr. B ehr er, der den Wahrheitsbeweis in der großmütigsten Weise zuneß und trotzdem im Urteil konstatieren mußte, daß er in der Gänze mißlungen ist. Der Redakteur Tschulik wurde zu einer Geldstrafe und zur Tragung der sich auf mehrere Taufend Kronen belaufenden Kosten verurteilt. ______________ Wiederholte Rentenerhöhung. Der gewesene OLerkon. duktenr der 1. I. Staatsbahn Johann Pawelka erlitt im Jahre 1906 einen Verkehrsunfall, indem er in der Station Dzieditz von einer Kiste, die von einem Gepäckswagen herab-fiel, mit der Längskante am Kopfe getroffen wurde. Er erlitt zwar keine äußeren Verletzungen, litt aber seither an nervösen Beschwerden, so daß er seinen Dienst nicht wieder verrichten konnte und pensioniert wurde. Nachdem er eine Zeitlang eine 7Sprozentige Rente bezogen hatte, wurde ihm diese im Jahre 1910 auf eine 27prozen-tige Rente herabgesetzt. Gegen diese Herabsetzung der Rente führte er damals durch Herrn Dr. Leopold K a tz Klage beim Schiedsgericht, welches dahin entschied, daß Herrn Pawetfa eine 43prozentige Rente gebühre. Nachdem er diese bis zum 1. Dezember 1912 bezogen hatte, wurde sie ihm an diesem Tage abermals von der Berufsgenossenschaftlichen Unfall-Versicherungsanstalt der österreichischen Eisenbahnen auf eine 22'6prozentige Rente herabgesetzt. Gegen diese Herabsetzung brachte Herr Pawelfa abermals durch Dr. Leopold Katz eine Klage beim Schiedsgericht ein. Bei der am 4. März 1913 stattgehabte« Verhandlung erklärten die Sachverständigen Professoren Dr. Erben und R a i m a n n nach eingehender Befragung durch _den Vertreter Pawellas, daß, wenn auch objektiv keine Symptome vorhanden seien, gegen den Befund, der im Jahre 1911 anläßlich der vorigen Schiedsgerichtsverhandlung erstattet worden war, eine Besserung nicht nachzuweisen sei. Demzufolge erkannte das Schiedsgericht unter Vorsitz de§ Oberlandesgerichtsrates Cap konform den Ausführungen des Klagevertreters auf Stattgebung der Klage und ver-u r t e 111 e die beklagte Anstalt, dem Kläger eilte Nachzahlung von Kr. 187-04 sowie vom 1. März 1913 die frühere Rente von Kr. 93'45 monatlich zu bezahlen und die Prozcßkosten zu ersetzen. ^ v Zusammenstos? in Gröschelmauth. Im Frühjahr 191,. wurde in der Station Gröschelmauth der Nordwestbahn ein neues Geleise gelegt. Aus diesem Anlaß war die Sicherungsanlage am oberen Ende der Station in der Richtung gegen Mährisch-Budwitz außer Betrieb gesetzt. Der bei den_ Weichen übliche Mechanismus war eingestellt und der L-emapbor außer Gebrauch. Zur größeren Betriebssicherheit wurde angeordnet. daß bei den Weichen außer den Weichenwärtern noch Wächterkontrollore Dienst zu versehen haben. In der Nacht zum 19. Mai v. I. ereignete sich ein Zusammenstoß des von Znaint in Gröschelmauth einfahrenden Lastzugs Nr. 82 mit dem in der Station stehenden Lastzug Nr. 69. Die Folge des Zusammenstoßes war eine Zertrümmerung mehrerer Waggons und Beschädigung der Maschinen mit einem Materialschaden von zirka oO.OOO Kr. Insbesondere erlitten der Zugsführer Eugen K a d u r des Zugs Nr. 82 und der Kondukteur Johann Wagner empfindliche Nervenschocks. Wegen dieses Vorfalles erhob die Staatsanwaltschaft 9 n a i nt gegen den Weichenwächter Vinzenz Such om el den Bahnarbeiter Jakob Alexa, den damals diensthabenden Beamten Ludwig Schramke und den Lokomotivführer Theodor Patzclt die Anklage wegen Vergehens gegen die Sicherheit des Lebens. Dem Weichenwächter Suchomel und dem Bahn>-arbeitcr Alexa legte die Anklage zur Last, daß ersterer den Kontrolldienst und letzterer den Weichenwächterdienst derart mangelhaft versahen, daß sie die falsche Stellung der Einfahrtsweiche nicht beachteten. Der Assistent schramke wurde angeklagt, weil er das die freie Einfahrt bezeichnende Distanzsignal unverändert ließ, obzwar er sich ntcht von der richtigen Stellung der Weiche überzeugte. Dem Lokomotivführer Patzclt wurde zur Last gelegt, daß er bei Einfahrt in die Station die falsche Stellung der Weiche nicht recht-Aeitia bcatfjictc. Bei der vor einem Erkenntnissenat des KreiSgerichteS Znaim am 7. März 1913 stattgehabten Hauptverhandlung verantwortete sich der von Dr. Houba auS Prerau verteidigte Kontrollwächter Suchomel, welcher wegen dieses Vorfalles im Difziplinarweg versetzt wurde, dahm. daß er m der Wnchterhütte gelesen und das Einfahrtstgnal für den Zug Nr. 82 nicht gehört habe, so daß er «mtchmcn müsse, daß c$ damals nicht gegeben worden sei. Als er dann des Zugs Nr. 88 ansichtig geworden sei, sei er zu dem falsch gestellten Wechsel gesprungen, konnte jedoch den Wechsel nicht mehr aufsperren, da das Schloß verdorben gewesen sei. Der angeklagte Bahnarbeiter Jakob Alexa, verteidigt von Dr. K w i z aus Mährisch-Budwitz. verantwortete sich dahin, daß er für den Weichenwächterdienst gar nicht vorge-bildct sei, sich übrigens nicht um die Weiche, sondern nur um den außer Betrieb gesetzten Semaphor zu kümmern hatte. Als er den Zug herannahen sab. sei er zum Semaphor gelaufen, um mit der Laterne das Haltzeichen zu geben, doch sei es zu spät gewesen. Der wegen dieses Vorfalles im Difziplinarweg entlassene und nunmehr bei der Firma Schenker u. Komp. an-gestellte damalige Assistent Schramke. verteidigt von Bürgermeister Dr. Homma aus Znaim, bekannte sich tat* weise schuldig, iridem er angab. daß er infolge Beschäftigung mit vielen anderen Arbeiten nur von fern einen B.ick aus die Weiche werfen konnte, wobei er über die Stellung der Weiche getäuscht worden sein müsse. Auch sei an einem Glockenschlagwerk etwas nicht in Ordnung gewesen, weshalb er telegraphieren mußte. Daß die Weiche falsch gestanden fei, führte er hauptsächlich auf das Verschulden Suchomels zurück, da er dessen telephonische Verständigung wegen Umstellung der Weiche abgewartet habe, die jedoch auSge- blieben fei. „ . . ... . Der von Dr. Leopold Katz aus Wien verteidigte Lokomotivführer P a tz e 11 gab zu seiner Verantwortung an. daß man zwar die Weiche aus über 300 Meter Distanz sehen kamt, daß er jedoch als Lokomotivführer infolge des freie Einfahrt zeigende» Distanzsignals und infolge der weißen Laterne des Wächters Alexa in Sicherheit gewiegt wurde, llcbrigens habe er, selbst als er die Weichenstellung genau sah. geglaubt, daß sie absichtlich umgestellt worden sei. Die Jnstruktionsvorschrift. wonach Lokomotiv- und Zugsführer von einer geänderten Einfahrt schon in der Vorstation zu verständigen seien, sei nämlich auf der Nordwestbahn sehr häufig nicht angewendet worden. Nach nahezu achtstündiger Verhandlung, in welcher mehrere Zeugen sowie die Sachverständigen kaiserlicher Rat Lieb! und Inspektor Romuald Feigl einvernommen wurden, wurde vom Vorsitzenden LandeSgerichtSrat E lzc r das Urteil verkündigt, wonach der Beamte Ludwig Schramke und der Kontrollwächter Vinzenz Suchomel zu je drei Tagen strengen Arrest verurteilt, dagegen der Weichenwächter Jakob Alexa und der Lokomotivführer Theodor Patzclt von der Anklage gänzlich f teige« sprochen wurden. Streiflichter. Er will kein Lump fein! Nämlich der Herr König! Der Herr König, Eduard König, Assistent der !. L Staatsbahn nämlich. Aus dem winzigen Rahmen seiner Bedeutungslosigkeit ist der Mann durch die Urteile der beiden Wiener-Neustädter Gerichtsinstanzen herausgehoben und mehr berühmt geworden, als ihm lieb ist. Die beiden Gerichte haben nämlich die Bezeichnung „Lump" für den Herrn Eduard König als zutreffend erachtet und sie sprachen unseren Genossen Müller, der deswegen wegen Ehrenbeleidigung gesagt war, frei. Das wurmt nun Herrn König und um irgend etwas zu tun, erklärt er jetzt die Zeugen, die im Gerichtssaal seinen Charakter illustrierten, in seinem „anarchistischen" Blättchen als Verleumder. Das ist eine Methode, die allen Leuten, die Zeugenaussagen zu scheuen haben, sehr zu empfehlen ist. Aber Herr König hat in seiner verzweifelten Situation auch Humor. Er „beweist" nämlich jetzt mit dem „K d nt nt un ist If che n Manife st" und mit der — „k'a tholi sche Kirch e", daß die Genoffen Müller und D u Sei auch — Gesinnungslumpen sind. Vor solchem Scharfsinn ist man einfach paff. Vor solchem Scharfsinn, der lebhaft au den polnischen Juden erinnert, der philosophisch erklärt: „Das Leben is wie äKett'nbrück! Worüm? Watz ich 's!" Aber Herr König weiß eS, er erklärt seine „Philosophie": „Weil erstens", sagt er — „Müller und D u Sek, trotzdem sie Sozialdemokraten sind, der katholischen Kirche angehören" und weil zweitens „der Reichsverein gar feine gegnerische Organisation ist", so daß Herr König ruhig dem ©ctuerifchaftstierein und dem Reichsverein zugleich angehören durfte. Jetzt bliebe unS natürlich nichts übrig als uns mit Herrn Eduard König über „Sozialismus, katholische Kirche und Anarchismus" auseinanderzusetzen. Aber das werden wir schön bleiben lassen. Das wird Herr Eduard König nicht erleben. Und auch die Genossen Müller und DttSek werden, wenn der kleine König Grimassen schneidet und mit Dreck wirft, nie zu mehr zu bewegen fein, als daß sie sich umdrehen und mit dem alten Wrangel denken: Er uns auch! Wie eS im österreichischen Eisenbahnwesen auSsieht. DaS „Prager Tagblatt" brachte dieser Tage „von einem hohen Eisen, bahnbeamten" eine Schilderung von Mißständen in der Organi. sation der Staatsbeamten, von der auch wir Notiz nehmen möchten. Der Fachmamt erzählt: Das österreichische Staatsbahnnetz ist analog dem preußischen in Bezirke eingeteilt und der Betrieb in diesen Bezirken wird von autonomen Direktionen überwacht und ge-leitet. In Preußen entfällt auf rund 1800 Kilometer Betriebslänge je eine Direktion, bei uns Bereits auf 1200 Kilomter, wobei zu berücksichtigen ist, datz die preußischen Strecken einen fünf- bis zehnfach stärkeren Verkehr aufzuweisen haben. Doch ist dieses Mißverhältnis neben einem weit größerem Uebelstand gar nicht in Rechnung zu stellen. Wir haben in Oesterreich Zwergdirektionen, Karikaturdirektionen, deren Existenz selbst für den leidenschaftlichsten und gewiegtesten AmtSschimmelreiter eilt unergründliches Rätsel ist. Lassen wir die Zahlen sprechen: Die k. k. Staatsbahndirektion Olmütz verwaltet ein Netz von 680 Kilometer BetrieSlänge. Hievon find rund 60 Prozent reine Lokalbahnen, die betriebstechnisch das denkbar Einfachste darstellen. Drei, vier Zugspaare per Tag (24 Stunden) sind das Verkehrsmaximum auf diesen Linien. Aber auch die Hauptlinien weisen eilten Verkehr auf, der den Namen Hanptbahn-verkehr nicht verdient. Im ganzen Direktionsbezirk verkehrt ein Schnellzugspaar! Und dieser Schnellzug hat selten mehr als zehn zahlende Passagiere! Der Umsatz, der in diesem ganzen Bezirk erzielt wird, kommt dem Umsatz einer großen Station in einem verkehrsreichen Gebiet nicht gleich. Und zur lieber-wachung dieses „immensen" Betriebes ist eine Direktion eingesetzt, die bis ins kleinste Detail auSgestaltet ist, mit mehr als 45 Aemtern und Gruppen I Im Betrieb sind int ganzen 158 Beamte beschäftigt, dafür sitzen in der Zentrale 168. Also 163 Leute passen auf, ob 158 ihre Arbeit ordentlich besorgen. Dazu kommt, daß die höheren Beamten in der Zentrale sitzen, daß also die Aufpasserei ungleich mehr Geld verschlingt als die «rbeit. So zum Beispiel sind im exekutiven Bahnverwaltungs-cnst 4 Inspektoren, 6 Oberkommissäre, 2 Kommissäre, 6 Adjunkten und 2 Assistenten beschäftigt, also insgesamt 19 Beamte, hingegen im Zentraldienst 3 Oberinspektoren, 4 Inspektoren, 3 Oberkommissäre, 8 Kommissäre, 5 Adjunkten und 1 Assistent, insgesamt 24. Einen ungefähren Begriff von der Zwerghaftigkeit des Bezirkes gibt die Betrachtung des Umstandes, daß der iVefaintfc exekutive Werkstättendienst 6 Beamte beschäftigt, während es zum Beispiel im Nordbahnbezirk deren 110 sind. Dabei ist aber die Staatsbahndirektion Olmütz mit denselben Machtbefugnissen guSgeftattet und genau so organisiert wie die Nordbahndirektion. Noch ein Detail: Im BerkehrSgebiet der Direktion Olmütz ist eine einzige Station, die als solche mit stärkerem Verkehr bezeichnet werden kann, nämlich die Station Olmütz. Aber diese Station untersteht nicht der Direktion Olmütz, sondern der Nordbahndtrektion in Wien. Die Station, in der die Direktion ihren Sitz hat, untersteht einer Wiener Direktion I ÄerwaltungStechnischer Wahnwitz! UebrigenS liegt ein weiterer Fall dieser Art vor. Die Station Krakau gehört auch nicht zur Direktion Krakau, sondern gleichfalls zur Nordbahndirektion Wien. Ein ebenso niedliches wie kostspieliges Institut ist auch die Direktion für die Böhmische Nordbahn. Sie umfaßt ganze 392 Kilometer. In der Zentrale sitzen nicht weniger als 145 Beamte. Ferner die I. k. Betriebsleitung Czernowitz. Sie ist in Wirklichkeit mit den Befugnissen und der Organisation einer Staatsbahndirektion auSgestattet. Sie umfaßt 586 Kilometer, darunter mehr als 80 Prozent Lokalbahnen. Der exekutive Bahnerhaltungsdienst im ganzen Netz wird von 7 Beamten besorgt, dafür fitzen in der Direktionsabteilung für Bahnerhaltung 17 Beamte, darunter 8 Oberbeamte. Die Abteilung ist in acht Gruppen geteilt, wie das Schema tS erfordert. Auf einen Be-amten der Exekutive entfällt daher etwa» mehr als ein ganzes Direktionsbureau. Der gesamte Zugförderung», und Werk, ftättendienst beschäftigt 7 Beamte, über welche 11 Direktion», beamte gesetzt sind, darunter ein k. t Baurat und Oberinspektor, ein Inspektor und mehrere Oberbeamte. Die Einnahmen« lontrolle wird von der Direktion StaniSlau besorgt. Trotzdem sitzen 99 Beamte und Oberbeamte in der Czernowitzer Zentrale. Der gesamte Stand an Zentralbeamten kann daher mit 116 Beamten angenommen werden. Die Exekutive beschäftigt aber insgesamt nur 109 Beamte! Die drei erwähnten Direktionen verschlingen etliche Milliönchen. Warum sie da find, weiß niemand. Und doch haben Dutzende von ReorganisationSkommifsion»» und Hunderte von „praktischen" Experten an ihrem Bestand bisher nicht gerüttelt. Im Gegenteil! So ist eine Aktion im Zuge, die f. k. Betriebsleitung Czernowitz noch weiter „auszugestalten"! Das kann heiter werden. Eine HanSdurchsnchung in unserer Redaktion. Von einer Hausdurchsuchung wurde vor einigen Tagen die Redaktion unseres Blattes beehrt. Sie erfolgte int Zusammenhang mit einem Ehrenbeleidigungsprozeß, den der „Verein der Kanzleiexpedienten der Südbahn" gegen unseren Redakteur angestrengt hat. Gesucht wurde das Manuskript des fraglichen Artikels, gefunden natürlich nichts. Die wolle» sich weiter «zeit lassen. Natürlich die deutschnationalen Eisenbahner. Denn sonst gibt es kaum eine Jnter-essentengruppe, die so lächerlich ihre Interessen vernachlässigt. Nun hatten sie eine Audienz beim Eisenbahnminister und was dabei herausschaute, lehrt folgender Bericht: Wie die „Deutschen Nachrichten" melden, sprach die Leitung der nationalen Vereint, gung der Eisenbahner, welcher zwei deutschnationale, zwei tschechische, zwei polnische und zwei slowenische Eisenbahnver-bände angehören, beim Eisenbahnminister Freiherrn v. Förster vor und ersuchte diesen, den Standpunkt der Regierung tut Hinblick auf die dem § 4 des Budgetprovisoriums entsprechende etappenweise Durchführung der Eifenbahnerwünfche mitzuteilen. Der Minister verwies auf feine im Ausschüsse und int Plenum abgegebenen Erklärungen, welche die von ihm für dieses Jahr beabsichtigten Maßnahmen skizzierten. Die Führer der nationalen Arbeiter erklärten diese Pläne als durchaus unzureichend und daher unbefriedigend, und berührten verschiedene aktuelle Wünsche der Eisenbahner. Der Minister sagte in manchen Punkten eine eingehende Erhebung und die Abstellung von berechtigt beklagten Uebelständen zu. Im großen und ganzen waren die Vertreter der Eisenbahner von den Erklärungen des Ministers nicht befriedigt. In einer nach der Audienz abgehaltenen Sitzung wurde von der Vereinigung ein Aktionsprogramm beschlossen, welchem als Grundlage die nichterfüllten Teile des im Abgeordnetenhause gefaßten 88 Millionen-ResolutionSbefchlusses vom 16. Dezember 1911 dienen. — Zum ersten ist die Mani. feftation des Internationalismus des Nationalismus bewunderungswürdig. Deutsch-, tschechisch-, polnisch- und slowenisch-nationale Eisenbahnerverbände koalierten sich, offenbar um zu zeigen, wie verworfen der Internationalismus der Roten ist. Die nationalen Eisenbahner erklären, sie beharren auf den Forderungen, die die nationalen Abgeordneten, die sie selbst gewählt haben, preiSgegeben haben; sie bleiben aber gut national, offenbar, weil sie ihre Interessen in guten Händen glauben. Komplette Trotteln! Die MngazinSbeamtenfrage. Zu den vielen Institutionen, welche seit der Verstaatlichung der N. W. B. und der St. E. G. beidiesen Bahnen einaeführt wurden, und als deren Zweck in allen Fällen das Sparshstem zugrunde liegt, tritt nunmehr eine neue, die selbständige Verwaltung der Magazine durch Ma-gazinSbeamte, die wieder zeigt, daß nur die Kategorien der Unterbeamten und Diener diese ©partout betrifft, während von feiten der Direktionen und des k. k. Eisenbahnministeriums den Wünschen der Beamten in jeder Weife Rechnung getragen wird. Seit Bestehen dieser Bahnen fungiert in den einzelnen Magazinen als Leiter ein Magazinmeister, zu dessen Obliegenheiten die Arbeitsteilung, die Beaufsichtigung und rationelle Verwendung des ihm unterstehenden Personals u. s. w. gehörte, während die jeweilige notwendige Zuteilung der Arbeitskräfte, Annahme der Wagenbestellungen und anderes ein Maga-zinbeantter besorgte. Einerseits der ständige Kontakt mit den Parteien und seinem zugeteilten Personal, anderseits die jahrzehntelange Praxis des Magazinmeisters im Magazin selbst brachten es mit sich, daß auch in kritischen Zeitpunkten, wie alljährlich, beim Herbstverkehr oder bet der Verstaatlichung des Netzes und Einführung neuer Instruktionen dieselben jederzeit klaglos ihre Magazine leiteten, trotzdem das ihnen unterstehende Personal der Magazinauffeher und.Arbeiter ständig vermindert wird, während der Güterverkehr im selben Verhältnis zunimmt. Nunmehr übernimmt der Magazinbeamte die Leitung des Magazins, und die Agenden, die früher ein Unterbeamter oder Diener führte, werden dem Beamten übertragen; und bei der großen Anzahl der Magazine ist selbstverständlich eine Vermehrung der bisherigen Anzahl der Magazinbeamten dadurch notwendig, jedenfalls ein Rätsel bei der ständigen Reduzierung des Personals. Doch die Lösung ist nicht allzu schwer. Diese Stellen werden nunmehr normierte Posten. Um den Beamten Plätze zu schaffen, mußte der bewährte Unterbeamte weichen, und an seine Stelle treten nun Beamte, deren geringe Praxis int Magazinbienst dieselben absolut nicht für diese Posten prädtftiniert. Oder hätten plötzlich die Direktionen die Wichtigkeit des MagazindiensteL und die Ueberbürdung des beteiligten Personals erkannt, dann wäre es doch logischer gewesen, dem Unterbeamten eine Hilfskraft zuzuteilen, anstatt teueren Beamten die Leitung zu übergeben. Wobleibthier das Sparshstem? ES liegt keineswegs die Absicht vor, den Direktionen Vorschläge zum Sparen zu geben, jedoch ist diese neue Institution danach angetan, einer ganzen Kategorie Schaden an ihrer weiteren Existenz zuzufügen und sie ähnlich den Offizianten auf den Aussterbeetat zu setzen. Man kann auch nicht auf die seit Jahren Bei anderen Bahnen bestehende analoge Institution der Magazinbeamten verweisen, zum Beispiel bei der K. F. N. A., denn dies wäre vollkommen unzutreffend, da dortfelbst der Magazinsbeamte als wirklicher Magazinschef fungiert, dem auch Kassenrechnungsstellen u. s. w. unterstehen, während hier _ nur der Beamte den MagazinSitteister ad personam ablöst, bis Verantwortung jedoch dem Magazins« meister zum großen Teil bleibt. Pflichtdesbeteiligten Personals, der M a g a z i n S m e i st e r und Maga-zinSauff eher aller Bahnen ist es, zu dieser Frage Stellung zu nehmen ttnb durch einheitliches Vorgehen zu zeigen, daß sic imstande find, ihre erworbenen Rechte jederzeit bis auf das äußerste zu verteidigen. Aus dem ProvistonSauSschuß der k. k. StantSOahncn. Am 19. Dezember 1912 fand eine Sitzung des ProbifionSauäfchuffcS statt, in welcher eine Reihe von wichtigen Gegenständen verhandelt wurde. Außer den rein administrativen Agenden wurde aber dem Vertreter bes Eisenbahnministeriums dem Ausschuß zur Kenntnis gebracht, daß die Angelegenheit der anderthalbfachen Anrechnung für das Verschubper-f otta l bereits fo weit gediehen ist, daß einschlägige V er Handlungen mit dem Finanzministerium unmittelbar Bevor ft ehe n. Hoffentlich wird diese wie eine Seefchlange durch Jahre sich hinziehende Angelegenheit ernstlich in Angriff genommen, damit ber begründete Wunsch des gesamte« VerschubpersonalS endlich erfüllt wird. .. . Bezüglich der Anrechnung der Dienstzeit für die Kesselschmiede werden köntmifftoneile Erhebungen gepflogen. Sehr unbefriedigend ist die Antwort auf den am 5. Juli 1912 seitens des Ausschusses gestellten Antrag auf Einrechnung bet 40prozentigen Cuartiergädquote von dem mit 1. Jänner 1912 um 100 Kr. erhöhten Quartiergeld. Der Vertreter des Eisenbahnministertum führte folgendes auä: „Als im Jahre 1906 sowohl für die Zivilstaatsbediensteten als auch für die Staatsbahnbediensteten die Einbeziehung einer Quote der Akti. vitätszulage, beziehungsweise des Ouartiergeldes in den Ruhegenuß eingeführt wurde, wurde das Ausmaß dieser Quote mit 40 Prozent der damaligen Aktivitätszulage, beziehungsweise des damaligen Wiener Ouartiergeldes festgesetzt. Seither ist das Ausmaß der Aktivitätszulagen einmal (1. April 1907), das Ausmaß der Quartiergelder aber zweimal (1. April 1907 und 1. Jänner 1912) erhöht worden, wobei jedesmal in dem dies; bezüglichen Gesetz oder Erlaß ausdrücklich festgelegt wurde, daß das Ausmaß des in den Ruhegenuß einzubeziehenden Teiles der Aktivitätszulage, beziehungsweise Quartiergeldes unverändert bleibe. "1 Ein Abgehen von diesem Grundsatz zugunsten der dem Pensions- und Provisionsinstitut der österreichischen Staatsbahnen angehörenden Bediensteten ohne gleichzeitige Erhöhung der in die Ruhegenüsse der Zivilstaatsbediensteten einzu beziehenden Quote der Aktivitätszulage würde den Staats« bahiibedicnstcten gegenüber, die, was das Ausmaß bes Quartier« gelbes (bezeihungSweise der Aktivitätszulage) betrifft, ohnehin schon im Vorteil sind, eine neuerliche Mehrbegünstigung hinsichtlich bes Ruhegenußausrnaßes zuwenben. Aus diesem Grunde müßte der schärfste Widerstand des Finanzministeriums gegen die in Rede stehende Maßnahme gewärtig werden. Auch darf nicht übersehen werben, daß die Kosten der Einbeziehung eines größeren Teiles des Ouartiergeldes in die Pension noch nicht baburch gedeckt würden, daß die jetzigen Pro zentsätze der ständigen Mitgliederbeiträge (5 Prozent vom Gehalt und 4 Prozent von der Quartiergeldquote) bloß auf die höhere Quartiergeldquote erstreckt werden würde. Die Einbeziehung der jetzt anrechenbaren Quartiergeldquote wurde seinerzeit gegen eine Beitragserhöhung von einem Prozent des Gehalts und vier Prozent der Quartiergeldquote als der der^ eiligen, hätte daher notwendigerweise eine weitere Erhöhung es vom Gehalt zu entrichtenden prozentuellen Beitrages zur Voraussetzung. Hiemit wären zweifellos weite Kreise unter den Provistolisfondsmitgliedern nicht einverstanden. Angesichts der darge st eilten Sachlage könne dem gedachten Antrag nicht nähergetreten werden. Sollte für die Zivilstaatsbedienstcten im Gesetzweg eine Erhöhung des anrechenbaren Teiles der Aktivitätsznlage eingeführt werden, dann würde selbstverständlich dafür gesorgt wer. den, daß die Versorgung der Staatsbahnbediensteten im engeren Sinne nicht zurückbleibe." (Die Ansicht des Eisenbahnministe -riums ist zwar falsch, doch werden wir auf diese Sache in einem späteren Artikel zurückkommen. — Die Red.) Die Beschwerde der Nordbahnarbeiter betreffs ber ungebührlichen Aufrechnung von Zinsen bei ratenweiser Abstattung ber Nachzahlung für bie ihnen bewilligte Dienstzeitanrechnung würbe dahin beantwortet, daß eine Aeußerung der Nordbahndirektion eingeholt und vom Eisenbahnministerium nach Einlangen der Antwort entschieden werden wird. Auch ist der Bericht der Nordbahndirektion bezüglich ber vom Ausschuß angeregten Erhöhung ber Fonbsbeiträge ber Akkordarbeiter noch aus« staubig. Ferner ist bekanntgegeben worden, daß bas Eisenbahnministerium mit Erlaß vom 9. Dezember 1912, Z. 68.767 ex 1911, die Neuregelung ber Beitragsleistung der Gepäckträger zum Provisionsinstitut in der Weise vorgenommen wurde, daß die Gepäckträger die Beiträge überall von jenem Taglahn ent ' richten, welchen die MagazinSarbeiter derselben Station und desselben Dienstalters beziehen. Den Wiener Gepäckträgern sei jedoch das Recht, die Fondsbeiträge auch weiterhin von einem fiktiven Taglohn von 4 Kr. zu leisten, gewährt worden. Einer merkwürdigen Anschauung hat das Ministerium dem Antrag des Genossen Straßer gegenüber Ausdruck gegeben, in welchem verlangt wird, daß für die Abministratocen aller Provifionsfonbshäufer unter Beiziehung und Anhörung der Vertreter des gewählten Ausschusses eine einheitliche Instruktion auSzuarbeiten ist, um gleichmäßige Verhältnisse in allen Häusern herbeizuführen und die Kompetenzen festzusetzen. Sektionsrat Dr. Ritter v. Glanz beantwortet diesen Antrag dahin, indem er auf beit im § 89 bes Provisionsstatuts umschriebenen Wirkungskreis hinweist, laut welchen biesent Ausschuß die Antragstellung in allen wichtigen, das Interesse des Provisionsinstituts berührenden Angelegenheiten zu st che, wonach erjedoch nicht 6 c„ fugt fei, in die Verwaltung, welche gemäß § 86 des genannten Statuts der Staatseifenbahnverwaltttng ausschließlich zustehe, einzu greifen und namentlich die Interessen der Arbeiter zit vertreten. (Auch auf diese Antwort kommen wir demnächst zurück. — Die Red.) Wie man sieht, will man die Tätigkeit der gewählten Vertreter der Provisionsfondsmitglieder mit Gewalt beschneiden und es ist notwendig, daß einmal die Provisions-foiidsinitglieder auf dem Plan erscheinen, um dem Ministerium zu sagen, wie sie sich eigentlich die Vertretung ihrer Interessen eigentlich vorstelle. Wir werden uns bemühen, diese Klärung herbeizuführen. Itebelftände auf der MiihlkreiSbahn. Es wird uns berichtet: Zu den Uebelständen auf der MühlkreiSbahn gehört es auch, daß der ZuaSfithrer für zwei den Dienst machen muß, miittlich seinen Dienst nnd jenen des Kondukteurs. Wie er bas zuwegebringt, barunt kümmert sich weder die Betriebsleitung noch die Direktion. Der Kondukteur weiß oft nicht, wie er sich cte Zeit vertreiben soll, während ber ZngSfuhrer bald im Dienstwagen, bald in den Personenwagen herumspringen muh. Dabei muß er Bei allen Zügen nach Aigen da» Laufbrett benützen, um in den Dienstwagen zu gelangen, waS besonders in der Dunkelheit mit Lebensgefahr verbunden ist. Seiner eigentlichen Aufgabe, den Lauf des ZugeS und die Strecke zu beobachten, kann der Zugsführer gar nicht gerecht werden, weil er meisten» in den Personenwagen zu tun hat. Passiert ein Unglück, so weiß daher der Zugsführcr am allerwenigsten, wie eS gekommen ist, und er kann erst auf Grund der Aussagen anderer Leute den Rapport verfassen. Anderseits ist i-6 auch gar kein Wunder, wenn auf der Mühlkreis-bahn fo mancher Passagier gratis fährt, weil der Zugsführer ja die vier bis sechs Wagen gar nicht so genau übersehen kann. ES gibt deshalb nur eine Abhilfe: Man übertrage dem Kondukteur die Revision, damit ber Zugsführer feinen eigentlichen Dienst versehen kann. Hoffentlich zeigt sich die Direktion geneigt, diese Reform ehestens durchzuführen: es stehen ja , lauter Männer, die als fortschrittlich Bekannt sind, an der Spitze dieses öcrlehrSuntcrnchmenS. Man kann daher erwarten, daß biefe FortfchrittSmänner mit dem alten Zopf auf der Mühlkreisbahn endlich aufräutnen. Korrespondenzen. Leoben. (K. I. Staatsbahn.) Die ZugSbegleiter von Leoben (Staatsbahn) werden aufmerksam gemacht, daß die Herren Prugger und KrasenSkh nicht die TurnnSver-traucnsmänncr sind und daher ihre Äußerungen keinerlei Beachtung verdienen. AIS TurnuSvertrauenSmänner sind gewählt: für den PerfonenzugSdienst die Genossen Pfatfch- 6 a ch e r und P a i c r, für den Güterzug die Genossen Karl Sternath, Edlinger, Ständler und Wällner und für die Manipulation Götzenbrucker. Die Herren Prugger und KrasenSkh können ihre Turnuswünsche Bet den Turnus-Besprechungen Vorbringen, eine Vertretung de» Personals steht ihnen nicht zu, dazu haben sie gor kein Recht. Diese beiden Herren genießen nicht dar Vertrauen bcS Personals, 'sondern sie wollen sich mit ihren Turnuskünsteleien nur wichtig machen. Dteindorf. So lange die Station Steindorf besteht, wurden dem Zug Nr. 264 nur Wagen für solche Stationen bei» gegeben, wo daraus dem Zug keine unnötigen Verspätungen {oder den Stationen keine Ungelegenheiten erwachsen. Anders, : seit Herr Assistent Stadler in Steindorf ist. Bor kurzem war ein Güterzug mit UcbersiedlungSeffckten nach Böklamarkt fam Platze. Solche Wagen, wo die Zugsführer wissen, daß sie [in Böklamarkt zum Magazin gehören, wurden bei Zug Nr. 264 nie mitgenommen, sondern blieben für Zug Nr. 174 oder 172 [stehen. Zug Nr. 264 kann in Böklamarkt beim Magazin nur auf da« Geleise V verschieben. Bringt der Zug Nr. 264 Wagen, welche zum Magazin gehören, so müssen die Wagen auf das Geleise V abgestcllt und vom Zug Nr. 97 oder 293 zum Magazin umgestcllt werden. Vom Zugsführer auf die Platzver-lbältniffe in Böklamarkt aufmerksam gemacht, befahl Assistent .Stadler: „Der Wagen mutz mitgehen!" Dieser Wagen mutzte in Böklamarkt auf das Geleise V gestellt werden und von einem anderen Zuge zum Magazin. Wäre der Wagen mit Zug Nr. 174 oder 172 gerollt, hätte er gleich zum Magazin gestellt werden können. Zug Nr. 97 und B93 haben genug zu tun, mit der Lokalbahn und werden bei-jttahe täglich verspätet. Anfangs Februar, bei Zug 264 war ein ' leeres Gut Nr. 50.609 N. SS. von Stcindorf nach Timmelkam am Platz. i Der Zuge führet wollte dieses Gut nicht nehmen, weil er wutztc, wenn Zug 264 Timmelkam bringt, er wegen Zug 13 nicht verschieben kann. Auf Befehl des Assistenten Stadler ging der Wagen natürlich mit. Durch dieses leere Gut machte Zug 264 in TimMclkam 14 Minuten Verspätung, weil der Derschubzug vom Zug 13 ein» gesperrt wurde. Der Diensthabende in Timmelkam sagte: daß ist ein Blödsinn von Steindorf, bei Zug 264 Timmelkam bcizugebcn; der Wagen wird erst morgen für Zug 68 verladen. Dem Assistenten Stadler ist nur darum zu tun, bei Zug 264 alles hinauszubringcn, damit er abends Ruhe hat. 1 Die Zugsführer ersuchen die k. k^Staatsbahndirektion in Linz, dem Assistenten Stadler in Steindorf einen Vortrag zu halten, betreffend: „Erhaltung der Regelmäßigkeit der . Züge." Komotau. Buschtiehrader Eisenbahn,) Zu unserem Mißvergnügen sind wir gezwungen, uns heute mit der Person des Heizhausleiters in Eger, Herrn Kommissär Sturm, zu beschäftigen. Wohl selten dürfte ein Heizhausleiter sich so brutal betätigen. Was die Kohlcnarbeiter und die übrigen § Berufszweige zu leiden haben, spottet jeder Beschreibung. Infolge des ununterbrochenen Ausrüsten der Lokomotiven in der Zeit von 11 bis 3 Uhr nachmittags, gestattete seinerzeit Herr Zentralinspektor Tauber, daß die Kohlenleutc, abwechselnd je ein Mann, in der Mittagszeit ihr mitgebrachtes Essen verzehren können. Herr Sturm setzte sich darüber hinweg, trotzdem durch die Braunkohle daS Laden noch längere Zeit in Anspruch nimmt. Herr Sturm bemüht sich, dem Komotauer Lokomotivpersonal den Dienst so schwer wie möglich zu machen. Kaum ist eine Partie angekommen, umschleicht er die Maschine, um irgendeinen Anlaß zu einem Krakeel zu finden. Dabei kommt ihm seine unanschliche Körperstatur sehr zu statten. Lokomotivführer Ä. will etwas Sand nachfaffen. Herr Sturm inszeniert : eine Lärmszenc, weil er der Ansicht ist, daß da« Komotauer Lokomotivpersonal es als Vergnügen emp-findet, in Eger Sand nachzufassen. Um das Sandnachfaffen zu vermeiden, läßt er den Schupfen mit trockenem Sand auf der Seite des Krangeleises absperren. Lokomotivführer St. beanständete den Sand, weil er naß ist. Der Arbeiter erklärte, daß Herr Stur in den Auftrag gegeben habe, trockenen Sand M i t n a s s e m zu mischen, um d e n K om o t a u e r n das Nach fassen abzugewöhnen. Anwärter Sch. sollte auf Geheiß des Herrn Sturm über die Grenze eines bereits nicht mehr zum Heizhausrayon der B. E. E. gehörenden und verstellten Wechsels fahren. Weil der betreffende Führer dies mit der Bemerkung: „erst muh der Wechsel gestellt werden", verweigerte, lärmte Sturm wie ein Wahnsinniger. Durch eine geschickte Verdrehung des Tatbestandes wurde der Anwärter mit 6 Kr. bestraft. Einem ähnlichen Exzeß war vor kurzem Genosse T. ausgesctzt, allerdings konnte Herr Sturm hier trotz seines herausfordernden Benehmens die Situation nicht beherrschen. Um die Unverträglichkeit dieses Menschen ins richtige Licht zu setzen, geben wir weiters bekannt, daß vor kurzer Zeit ein VermessungSbeamter der königlich bayrischen Staatsbahn sich diesen Heizhausleiter mit der Androhung von Ohrfeigen vom Leib hielt. Unter dem Gelächter des Heizhaus-perfonals, dem verboten wurde, etwas davon zu erwähnen, nahm Herr Stur m schleunigst Fersengeld. Ein Fall, der im besonderen die Gefühllosigkeit charakterisiert, sei noch angeführt. Der Komotauer Lokomotivführer L. erhielt am 9. d. M. früh die Nachricht, daß sein in Falkenau bediensteter Bruder im Sterben liege. Um diesen noch einmal zu sprechen, fuhr er mit Zug 8 um 8 Uhr 50 Minuten früh nach Falkenau und hinterließ, nachdem Herr Sturm erst um % 10 Uhr vormittags im Heizhaus erscheint, die Meldung, und gleichzeitig die Bitte, die Maschine, nachdem es sich bei der Rückfahrt von Eger nach Komotau nur um eine Leerfahrt handelte, durch einen cgerischcn Führer nach Falkenau führen zu lassen. Führer L. wollte dann ab Falkenau den Lokomotivzug wieder übernehmen. Anstatt der bescheidenen Bitte zu entsprechen, trotzdem zwei Lokomotivführer anwesend waren, welche in diesem Falle dem Kollegen gern diesen Dienst erwiesen hätten, ließ er unter fortgesetzten Geschimpfe über angebliche Disziplinlosigkeit die Stangen abkuppeln, und schickte die Maschine, einrangiert als kalte Maschine, unter gleichzeitiger Abgabe eines gcschwulstigen Berichtes nach Komotau. Angesichts solcher Umstände ersucht das gesamte Lokomotivpersonal von Komotau um geeignete Abhilfe, bevor die Drohung des bayrischen Beamten von einem hierseitigen Bediensteten in der Aufregung zur Ausführung gebracht wird. Telzthal. (Der wütende Stationsvorstand Inspektor Koller.) Inspektor Koller hat an der Lektion, die ihm in der Nummer 4 des „Eisenbahner" erteilt wurde, nicht genug. Er fährt fort, durch unsinnige Dienstanordnungen die persönliche Sicherheit des Personals und des Verkehres zu gefährden und es wird wohl, wenn er fein Treiben fortsetzt, notwendig werden. dieGeneralinspektionder österreichischen Eisenbahnen darauf aufmerksam z u m a ch e n. wie Inspektor Koller in seiner Station herumwütet. Er hat einen Dienstauftrag herausgegeben, nach welchem die Platzmeister des Personenbahnhofes im Februar ihren Dienst gegen den der Platzmeister deS Güterbahnhofes zu wechseln hatten, gleichzeitig hat er aber auch für den Monat Marz einen Dienstwechscl bei den Oberverschicbern des Per» fonen, und Güterbahnhofes angeordnet. Mit dem fast gleich-zett,gen Wechsel sowohl der Platzmeister als auch der Ober-Verschieber wird jede Sicherheit in der Abwicklung des Dienstes untergraben. Er hat auch wiederum für fehlende Wächter nicht Ersah gestellt und Wächter substitutionsweise auf Posten gestellt, an denen sie den Dienst nicht kennen. Dadurch bringt er in der «tation Selzthal alles durcheinander. Wir werden nicht mehr lange zufehen, wie er mit dem Durcheinanderwerfen des Personals und Verwendung von Bediensteten auf Posten, auf welchen sie nicht eingeschult sind. Unheil heraufbeschwört. Er hgt wieder, um das Zeitungslesen auszurotten, einen Dienstauftrag an die Wächter und Wächterkontrollore hcrauSgegeben, Nach Welchem sich in den Wächterhütten keine Zeitungen. Bücher u. f. w. Befinden dürfen. Er ist aber immer noch nicht mit dem guten Beispiel vorangegangen, selbst in seiner Kanzlei keine Zeitung zu lesen. Wenn es anginge, würde er wohl überhaupt jede Zeitung auSrotten, die es wagt, an seiner Leitung der Station Kritik zu üben, damit er ganz unbehindert schalten und walten kann. Wir raten Herrn Inspektor Koller ernstlich, mit seinem Personal vernünftig umzugehen, da wir die ständige Beunruhigung und Schikanierung der Leute, die das Unglück hatten, unter sein Kommando zu geraten, nicht dulden werden. Knittelfeld. (Die Rechtsgleichheit vor zwei verschiedenen Kompetenzen.) Ein ziemlich naher Zusammenhang zwischen der Rechtsauffassung der Leitungen der Knittelfelder StaatSbahnbetricbe und dem hiesigen Bezirksgerichte ist schon seit langem zu beobachten. Den Zusammenhang einer Rechtsauffassung allerdings, die mit der Rechtsgleichheit nicht das m i n d e st e gemein hat. Wir wollen dieS an einem Beispiel zeigen: Ein Arbeiter der Bahnerhaltung kommt als Vormund eines Kindes mit dem Kindcsvater in Konflikt. Dieser Konflikt geht so weit, daß die Austragung vor dem Bezirksgericht in N e u m a r k t idem Gerichtssprengel, wo der KindeSvater seinen Wohnsitz hat) geschehen muß. Der Oberbauarbeiter hatte nun daß Pech, auf seinem Arbeitsplatz mit einem als ungemütlichen Stänkerer bekannten Arbeitskollegen in Händel verwickelt zu werden. Der Stänkerer bedrohte den Betreffenden mit der Hacke, weil dieser die Stänkereien nicht ruhig anhörte und darauf replizierte. Der Angestänkerte läßt sich aber von dem Stänkerer nicht ohnewciters Niederschlagen, ist flinker und packt den Angreifer bei den Ohren, um ihn daran ein wenig unsanft zu ziehen. Auch dies bringt ein gerichtliches Nachspiel, und zwar vor dem Gericht, in dessen Sprengel sich der Vorfall abspielte, vor dem Bezirksgericht in Knittelfeld. Das Bezirksgericht Knittelfeld hatte Kenntnis von dem beim Bezirksgericht in Neumarkt gegen den Vormund anhängig gemausten Strafverfahren und nach eingeholter Erkundigung bei der Bahnerhaltungssektion wurde sofort der beim Knittelfelder Bezirksgericht anhängig gemachte Fall auch dem Bezirksgericht in Neu markt abgetreten. Das Urteil in Neumarkt lautete auf drei Tage Arrest gegen den Vormund, weil dieser gegenüber dem Kindesvater seine Vormundschaftspflichten erfüllte, die Bezahlung der Alimente verlangte, vom KindeSvater aber zur Tür hinausgeworfen wurde und dieses Hinauswerfen mit einer Ohrfeige quittierte, einerseits, und anderseits, weil er den Angreifer auf seinem Arbeitplatz bei den Ohren nahm, um sich vor dem Niederschlagen zu bewahren. Der Stänkerer, welcher den nun Verurteilten mit der Hacke bedrohte, wurde auf Anzeige des Bedrohten hin in Knittelfeld ebenfalls zu drei Tagen Arrest verurteilt. BahnerhaltungS-inspeitor S i ch a kündigte nun dem in Neumarkt verurteilten Vormund, desfen Verurteilung wegen einer reinen Privat-fache geschah, und erklärte demselben, daß er ihm auch dann kündigen würde, wenn dieser auch nur zu zwei oder drei Stunden Arrest verurteilt worden wäre, weil man gebe acht: „Weil ich Ihr Verhalten in der Neulage nicht ver-gefsen werde, wo Sie mir durch Ihre Hetzereien die Arbeiten verteuerten!" (Durch eine Bewegung der Arbeiter erreichten sie nämlich in der Neulage eine kleine Lohnzulage.) Also, man hcachte das Z u s a m m e n a r b e i t c n der beiden Kompetenzen, um einen mißliebig gewordenen Arbeiter ums Brot zu bringen. Herr Sicha erklärte: „Mir ist jede Verurteilung genug, um Sie hinauszuwerfen aus dem Staatsbahndienst." Das k. k. Bezirksgericht Knittelfeld tritt die Akten in dem Strafbcgehren gegen den betreffenden mißliebigen Arbeiter deshalb an das Neumarkter Bezirksgericht ab, Beil dort eine ohnehin anhängige Strafsache gegen den Arbeiter ebensowenig all cin zu einer Berti r teilung genügt haben würde, wie die in Knittelfeld anhängige Strafsache als solche. So wirken zwei mächtige Faktoren zusammen, um einen armen Teufel um die Existenz zu bringen. Der Fall wird noch erbärmlicher dadurch: Der Stänkerer des in oben ge-schildeter Weise traktierten Arbeiters wurde in Knittelfeld zu drei Tagen strengen Arrests verurteilt. Diesen wirklichen Raufbold entläßt der Herr Sicha nicht und erklärt ganz trocken: „Habe keine ltrsache, diesen Mann zu entlassen." Höher kann die Niederträchtigkeit wohl kaum mehr gehen! Heiligenstadt. Am 21.' Februar fand in Wieharts Gasthaus eine Heizerversammluug statt mit der Tagesordnung: „Die Quertreibereien deS HeizervcrcineS." Bekanntlich haben es einige Mamelucken von Heiligenstadt zustande gebracht, eine Ortsgruppe bei Heizervereines zu gründen. Ihre erste Arbeit war, den HeizhauSexpositurleiter Inspektor Fried in ihr Schmierblatt „eincwichse n". Die Heizersubstituten von Heiligenstadt haben sich das Recht auf einen Rang in Verwendung zum Fahrdienst erkämpft und dieses ist seit einigen Fahren auch pünktlich eingehalten worden. Nun ist der Herr Inspektor Fried zu unS gekommen, fing an diesem Rang zu rütteln an und verfügte folgendes: „Die Heizersubstitutcn, damit ihr Verdienst gleichmäßig verteilt wird, werden ein halbes Monat fahren und ein halbes Monat im HeizhauS verwendet werden." Mit diesem Vorgang können die älteren fo° Wobl wie auch die jüngeren Heizer nicht einverstanden sein, weil da eine Protcktionswirtschaft einreißen wird. Die älteren Heizer auch deswegen nicht, weil sie sich immer getröstet haben: BiS auf mich die Reihe kommt, dann werde ich mir besser helfen können und die jüngeren Heizer müssen wieder damit rechnen, daß ihnen, wenn sie drei bis fünf Jahre dienen werden, auch an die Reihe kommen. Deswegen wurde eine Deputation gewählt, welche beauftragt wurde, beim Herrn In-speltor Fried vorzusprechen und ihn zu ersuchen, er möge den Rang wieder einführen. Inzwischen ist aher das Heizerverein-Schmierblatt erschienen, wo eine der Wahrheit zuwiderlaufende Anfrage be-treffend des Ranges an die Staatsbahndirektion gerichtet wurde. Von dieser Anfrage hatten die zwei Genossen keine Ahnung, wie sie beim Herrn Inspektor Fried vorgesprochen haben. Nun war aber derselbe der Meinung, daß diese mit dem genannten Artikel in Einverständnis handeln und hat diesen Vorgang eine „Frechheit und Gemeinheit" genannt und erklärte, er hört in dieser Angelegenheit niemand mehr an. Dieses ist nur auf den Schmierblattartikel zurückzuführen, und wenn diese Aktion ablehnend für unS beschieden wird, machen wir dafür die feige Kampfesweise des Heizer-Vereines verantwortlich. Zu dieser Versammlung war auch der Sekretär des HeizerbereineS, der Lehrer Weber mit seiner Garde gekommen. Seine Anhänger von Heiligenstadt haben den Mut nicht aufgebracht, zu erscheinen, und sind bis auf zwei feige zu Hause geblieben. Die Ausführungen deS Herrn Weber verfehlten ihren Zweck und derselbe mutzte zugeben, daß der Artikel lügenhaft war, was auf eine unrichtige Information zurückzuführen ist. Zum Schluß wurde folgende Resolution im ersten Teil einstimmig — gegen den zweiten Teil stimmten die acht anwesenden Heizervercinler — angenommen: „Die am 21. Februar in Wieharts Gasthaus versammelten Heizer und HeizhauSarbeiter protestieren gegen daö Vorgehen bei- CxpositurleiterS Inspektor Fries in Angelegenheit der Diensteinteilung der Heizersubstituten zum Fahrdienst. Sie verlangen Wiedereinführung des RangeS in der Form wie er früher zur allgemeinen Zufriedenheit war und Beseitigung der ohne Intelligenz-Prüfung im Fahrdienst verwendeten Schlosserheizer, solange der Dienst durch die Heizersubstituten mir, Kesselwärter-Prüfung besorgt werden kann. Weiters protestieren sie gegen den feigen Vorgang deS HeizerbereineS, welcher sich der Rangfrage der Hcizersub-stituten in unrichtiger Weise angenommen hat und dadurch die Situation sehr schädigte. Sie betonen neuerdings, daß die Zersplitterung durch den Heizerverein unsere Interessen bewußt schädigt, verurteilen diese Tätigkeit auf das entschiedenste und sprechen den Machern die Mißbilligung aus." Den Kollegen von Heiligenstadt rufen wir zu: Schließt euch dem Allgemeinen Rechtsschutz- und Gewerkschaftsvcrein an, welcher für die Interessen deS gesamten Personals kämpft und im Anschluß an die Allgemeinheit wird auch unsere Lage verbessert werden! Aßling. (Todesfall.) Am 0. d. M. um 4 Uhr nachmittags fand hier das Leichenbegängnis des verunglückten WächterkontrollorS Johann Bizjak unter großer Betelligung statt. Aus allen Richtungen kamen Deputationen, so von Triest, G ö r z, Laibach, T a r v i S, Villach, Klagen-furt, Sankt Veit an der Glan, Rosenbach und Z c l t w e g. Schon um y»4 Uhr sammelten sich die uniformierten Eisenbahner vor dem Lokal der Ortsgruppe und marschierten dann gefchlossen zur Leichenhalle, wo der Verunglückte aufgebahrt war. Um 4 Uhr wurde der Sarg gehoben, wobei Atzlinger Eisenbahner einen Trauerchor sangen. An der Spitze deS Zuges wurden zehn Kränze mit roten Schleifen vorangetragen. Den Kränzen folgten die Word-nungen, denen sich die Beamtenschaft von Aßling und von VeldeS, die Stationsleiter von Stiege und Lengenfcld, Maschinenmeister, HeizhauSexpositurleiter, Bahnmeister, Signalmeister, Staionsmeister und eine Deputation der hiesigen Metallarbeiterorganisation anschlossen. Der Zug bewegte sich zur Kirche, wo nach beendeter Zeremonie der Sarg wieder auf den Friedhof getragen wurde, wo „sich bereits eine riesige Menschenmenge versammelt hatte. Darunter waren über 200 uniformierte Eisenbahner. Bizjak war ein treues Mitglied der Eisenbahnerorganisation seit ihrer Gründung und entwickelte eine aufopfernde Tätigkeit in der hiesigen Ortsgruppe. Durch sein plötzliches Hinscheiden verlieren wir einen Mitarbeiter und Agitator, der uns immer in Erinnerung bleiben wird. Schließlich spricht die Ortsgruppe Ahling allen, die sich am Leichenbegängnis beteiligten, besonders aber allen Beamten, Unterbeamten, Dienern und Genossen der beteiligten Ortsgruppen sowie den Südbahnern und den Gesangvereinen den wärmsten Dank aus. Bruck an der Leitha. In Bruck an der Leitha (Ab-zweignng) sind zwei Verschieber und zwei Verschubarbeiter beschäftigt. Die beiden Verschieber haben bereits die Obervcrschieberprüfung abgelegt. Nach Schluß der Rüben-kampagne wurden die Verschieber in den Dienstturnus der Stationsarbeiter eingereiht und haben folgenden Dienst: 12 Stunden Dienst, 12 Stunden frei; 12 Stunden Dienst, 12 Stunden frei; 6 Stunden Dienst, 6 Stunden frei und 12 Stunden Dienst, 24 Stunden frei. Seit Mitte Dezember 1912 werden drei Mann bei der Tagtour verwendet. Einer von den dreien hat die Zuschubzüge 1274/1275 und 1279/1278 zu begleiten. Die übrigen zwei Mann müssen Holz und Kohlen in die Kanzleien und Kasernen tragen, 36 Lampen, 10 Wcchselkörper und 3 Einfahrtsignale reinigen, Dienstwagen abkuppeln u. s. w. Der vierte Mann hat Dienst von 7 Uhr abends bis 7 Uhr früh. Diesem obliegt daS An- und Abkuppeln der Dienstwagen, das Beleuchten der Lokomotivzüge, das Wecken der ZugSpartien. das Auslöschen der Einfahrtssignale u. s. w. Vielleicht läßt sich der Herr Stationsvorstand Häusler bewegen, für die Verschieber eine entsprechende Diensteinteilung anzuordnen. Möhrisch-Ostrau. i„D e u t s ch e r B e s i tz st a n d.") In der Folge 7 (1. März 1813) des „Deutschen Eisenbahner" ist ein Artikel, welcher im „Mährisch-Schlesischen Grenzboten" erschienen ist, wicdergegbcn, von dem wir. bevor wir uns bei näheren mit dieser Veröffentlichung befaßen, einen Teil des selben nachstehend abdrucken: „Dürfen die Tschechen alles machen? Der »Mährisch.Schlesische Grenzbote- von Mährisch - Ostrau brachte in seiner Nummer 6 vom 18. Jänner folgende Meldung: Tschechisierung bei der k. k. Nordbahn in Odcrfurt. Daß die Tschcchisierungsbestrebungen auf allen Linien der k. k. österreichischen Staatsbahnen durch die maßgebenden hohen und höchsten Behörden gefördert werden, ist eine Tat-sache, die auch den Fernstehenden nicht unbekannt geblieben ist. Ein erhöhtes Augenmerk muß aber dieser Erscheinung, seitens einer deutschen Stadt wie Oderfurt. deren Bewohner zum großen Teil Eisenbahner sind, gewidmet werden. Da hat sich nun kürzlich, wie uns aus Oderfurt berichtet wird, ein besonders krasser Fall von Bevorzugung dcs tschechischen Elements bei der k. k. Nordbahnstation Mährisch-Ostrau-Oderfurt ereignet. In dieser Station wurde der Posten eines Schulbeamten vakant. Obgleich dieser Posten als deutscher Besitzstand bisher durch einen deutschen Beamten besetzt war und geeignete deutsche Bewerber vorhanden waren, wurde derselbe über Betreiben der tschechisch-klerikalen Reichsratsabgeordneten Kadlcak einem prononcierten Tschechen, dem Offizial Karl Schubert, verliehen. Daß dieser wütende nationale Hetzer die gerade für diesen Posten notwendige Objektivität nicht besitzt, ist mit Rücksicht auf seine bisherige Tätigkeit und seine Vergangenheit als sicher anzunehmen. Aber auch in anderer Beziehung muß ein Beamter, der diesen Posten ausfüllt, einwandfrei dastehen. In dieser Beziehung aber ist die Eignung des Herrn Schubert für diesen Posten mehr als fraglich, wie nachstehendes Ge» fchichtchen beweisen mag. Herr Schubert war vor Verleihung des Schulbeamtenpostens in Mährisch-Ostrau-Oderfurt als VcrkebrSbeamter tätig und mußte als solcher auch den Dienst am Vorbahnhos versehen " Ten folgenden Teil vorstehenden Artikels, welcher sich mit einer Verfehlung deS Offizials Schubert, die sich derselbe als Verkehrsbeamte zuschulden kommen ließ, befaßte und die eine Clique deutscher Beamten. auSitützte, um einen objektiven Schulbeamten — und ein solcher war Offizial S ch üb e r t gewesen — und einen ihrer Dienst, und Koalitionskollegen vor der breiten Oeffentlichkeit gemein zu beschmutzen, wollen wir unseren Lesern anstandshalber erspart laffen und gehen zur eigentlichen Sache über. Also deutscher Besitzstand ist der Posten des Schulbeamten der Station Mährisch-Ostrau-Oderfurt! Jener Posten, auf welchem ein objektiver und gerechter Mann gehört, dem alle Bediensteten, ob fi<. nun deutscher oder slawischer Zunge sind, gleich bleiben müssen, soll nun dem Verlangen der Repräsentanten der „deutschen" Eisenbahnbeamten Oderfurts (es sind dies die Herren Beamten Ehrlich, Klengel, Petz und Konsorten) mit einem deutschen Beamten, der makellos sei, besetzt werden, denn dieser Posten istdeutscherBesitzstand! Doch wer kennt denn unsere „deutschen" Beamten und mit ihnen deren Organisationen nicht? Nicht das Deutschtum war durch einen Beamten, welcher in seinem privaten Leben tschechisch ist, gefährdet,' sondern es paßte eben jenen ...deutschen" Vertrauensmännern und „deutschen" Beamten, welche dem „tschechischen" - Schul, beamten zugeteilt waren, beziehungsweise in der unmittel» baren Nähe des Schulzimmers Dienst machen, nicht, daß I ein objektiver Schulbeamter, der für Wahlbeei iv fluss ungen und Protektionswirtschaft nicht zu haben war und der c§ nicht duldete, daß man bei Ausgabe bon amtlichen Stimmzetteln an Bedienstete diese beeinflußte und kraft seiner Beamtenwürde cinzuschüchtern trachtete, so oder so, wie es eben den „Deutschen" in den Kram patzte, ihre Stimmzettel auszufüllen, beziehungsweise abzugeben, auf diesem Verantwortungsbollen Posten bleibe. Diese „deutschen" Beamten mit ihren zugeteilten „deutschen" Unterbeamten und Dienern, welchen — wir können cs ganz ruhig sagen — die Existenz der einzelnen Bediensteten anvertraut ist, wollen fein unter sich allein bleiben, um zu wirtschaften wie es ihnen beliebt und patzt. Die letzt stattgefundene Wahl der Delegierten zur Generalversammlung der Berufsgenosscnschaftlichcn Unfallversiche-rungsanstalt hat es ja — trotz der Versicherung, welche im Vorjahr gelegentlich einer Wahl der Bahnbetriebsamtsvorstand Herr Inspektor S ch o l l m a y c r unseren Vertrauensmännern gab — bewiesen, was sich die Herren E h r-l i ch, Klengel und Petz (die zwei letztgenannten sind Schulbeamte) alles an Wahlbeeinflussung und Einschüchterung kraft ihrer Würde leisteten — Herr Ehrlich als Wagenbeamter, der genügend Zeit während seines Dienstes hat, um sich um den Vorgang eines Wahlaktes, welcher ihn nicht das geringste anging, zu kümmern — die Herren Klengel und Petz in der Eigenschaft als zugeteilte Schulbeamte, welche pxovisorische Bedienstete, wie Verschub- und Stationsarbeiter allerlei über deren Kandidaten ausfragten, sich um die Namen jener Vertrauensmänner interessierten, welche Kandidaten« zettel (Klebezettels den betreffenden Wählern zur eventuellen freien Benützung einhändigten und unter anderem auch noch fragten, teer sie (die Wähler) zur Wahl schickte und so ähnliches mehr. Und das wollen objektive Schulbeamte sein, denen der Herr Inspektor Schollmayer die Durchführung eines Wahlaktes anvertraut, und zu denen wir Bedienstete Vertrauen haben sollen! Genug davon. Ein Schulbeamter muh unbedingt in jeder Beziehung makellos dastehen. Dies verlangen nicht nur „deutsche", sondern alle Bedienstete. Herr Schubert hat eine Verfehlung begangen, die, nebstbei bemerkt, nichts mit dein Dienst als Schulbeamter zu tun hatte, jedoch sich mit dem Charakter und der Würde eines Beamten nicht verträgt. Das geben wir alle gerne zu. Daß man aber diese Affäre als ganz gemeines Agitationsmittel benützt, um erstens seinen deutschen Brotneid befriedigen zu können, seinen „tschechischen" Kollegen wirtschaftlich zu schädigen trachtet und dieser sauberen Vorgangsweise dann das bewährte Mäntelchen der tschechischen Gefahr umhängt, däS kann man eben nur von deutschen Beamten Und deren Hintermännern haben, welche es in Mährisch-Ostrau mehr als genug gibt. Doch zur Sache. Eine Frage an Herrn Klengel und feinen Kollegen: Was sollen wir Bedienstete uns bin einem Schulbeamten denken, der in der JnstruktionSsturide lehrt, daß jener Reisende, sei es nun ein Private oder Eisenbahnbediensteter, der zur Fahrt auf der Eisenbahn eine ungültige Fahrkarte benützt, sich eines Betruges oder schweren Vergehens schuldig macht (ein über drei Monate alter Freifahrtschein von Pohl nach einer Station über Mährisch-Ostrau hinaus lautend ist doch gewitz der Vorschrift nach ungültig), jedoch selbst einen ungültigen Freifahrtschein benützt und sich die Fahrtunterbrechung in Mährisch-Ostrau vom diensttuenden Verkehrsbeamten bestätigen läßt? Was sollen wir uns von einem solchen Lehrer denken? Gewiß nur das eine, daß jener sich eben auch dcS schweren Vergehens gegen Vorschriften schuldig machte und daher nicht makellos ist, und daß so ein Beamter doch keinen Unterricht erteilen kann. Bemerken hiezu, daß wir sehr genau über diese Fahr-kartengeschichte informiert find und daß diese Geschichte, obwohl dieselbe der Herr Transportkontrollor Kolarz „behandelte", ruhig einschlief. Würde dies einem anderen Bediensteten passiert sein, wäre dieser gewiß anders behandelt worden als eben jener „deutsche" Beamte. Das ist’S, was wir für diesmal zur Frage des „d e u t» fche n" Schulbeamten zu sagen hätten, bemerken jedoch schon heute, daß es mit Rücksicht auf diejenigen Bediensteten, welche tschechischer Zunge sind, vor allem auf die Verschieber und Arbeiter, unbedingt notwendig ist, daß erstens ein Beamter auf diesem Posten sein mutz, der objeltib ist und der auch die tschechische Sprache gut beherrscht. Dies alles liegt im Interesse des Dienstes und im Interesse aller Bediensteten, lieber den „deutschen Besitzstand' mögen sich die Mährisch-Ostrauer „deutschen" Blätter aufregen, uns Bediensteten aber lassen solche „Fragen" gleichgültig. Für uns ist die Hauptsache ein objektiver Schulbeamte und kein „derartig deutscher". Doch noch zwei Fragen habe» wir: Wie lange wird noch der Verschieber S >n e 8 k a l den Vertrauensposten eines Evi-denzsührers des Verschubpersonals iniie haben? Wartet vielleicht die k. k. Direktion mit der definitiven Besetzung dieses Postens, bis die Organisation sich wieder gezwungen fühlen wird, neuerlichst mit gewissen Vorfallenheiten zu befassen? Das Verschubpersonal ist mit der Besetzung dieses Postens durch den Verschieber S m e s I a l aus, der Direktion bekannten Gründen, nicht cinberftanden und erwartet, daß hier ehestens WanM geschaffen wird. Und an jene Bediensteten, welche der. nationalen Koalition noch immer nachlaufen, bot allem an jene der tschechischen Junge, richten wir die Frage, was sie sich bon der schmutzigen Vorgangsweise (siehe Folge 7 des „Deutschen Eisenbahner" boin 1. März 1913) ihrer beut-schen Koalierten denken; von ihren Koalierten, die doch in wirtschaftlichen Fragen sich weder bekämpfen noch beschmutzen wollen? Oder ist der Posten eines Schulbeamten, bon welchem doch tatsächlich manche Existenzfrage abhängt, bloß eine politische Frage und keine wirtschaftliche? Was sagt die „Zemskä jednota" zum „deutschen Besitzstand"? Zu bedauern sind jene Bediensteten, welche in ihrer Blindheit noch immer den nationalen Vertrauensmännern und'deren Organisationen nachlaufen. Der Artikel im ge. nannten „Deutschen Eisenbahner" wird doch gewiß vielen die Augen öffnen. Nächstens mehr! Bruck an der Mur. Das Grazer Personal hat es zuwege gebracht, den dort unbeliebten Beamten Lorenser den Abschied bon Graz und feine Versetzung nach Bruck an der Mur durchzusetzen. Weil nun in Bruck an der Mur für zwe, Statlonschefs nicht genügend Arbeit ist, fo wurde ßerr Lorenser als Platzchef aufgestellt. Dieser Posten ist für Lorenser der geeignetste, da er hier feinen Scharfsinn als Kontrollor der Schließgesellschaft erweitern kann. Rebidieren und kontrollieren ist fern Lebenselement. Wenn vom Personal einer im Besitz einer Handtasche ist, so darf er sich nicht wundern, wenn der Herr Lorenser sich für den Inhalt der Tasche interessiert. Die Bediensteten, welche noch den 24stündigeit Dienst haben, werden besonders scharf kontrolliert, ob nicht der eine oder der andere während der kurzen vorgeschriebenen Ruhepause einschläft. Die betreffenden Zirkulare, wo auf die Ruhepausen hingewiesen wird, dürfte der Platzchef Lorenser nich nicht durchgelesen haben. Und doch gibt es in der Station Bruck an der Mur einige Sachen, die notwendig kontrolliert und beanständet werden sollten. Im Verschieberzimmer ist wohl ein Ofen, jedoch keine Kohlen zum heizen, ebenso am nördlichen Blockturm und im Frachtenmagazin. Wenn die Bediensteten für die Oefen in ihren Diensträumen zu wenig ober keine Regie-kohle ausfassen, werden dann die Leute nicht bersuchen, sich „billige Parteifohle" zu verschaffen? Zwingt man durch solche Knausereien die Bediensteten nicht direkt zum Diebstahl? Die imposante Schneidigkeit, mit der sich Herr Lorenser in Graz den taxfreien Titel „Prinz Georg" erobert hat, findet in Bruck an der Mur gar keine Anerkennung. Um wieder ein harmonisches Zusammenarbeiten aller Bediensteten zu ermöglichen, wird öerr Stationsborstand M a r e f ch ersucht, die überlangen Flügel zu stutzen, damit nicht die Anarchie einreißi. Rcichcnbera. (Heizhaus, f. !. Staatsbahnen.) Solange Herr Kittel als Heizhausborstand fungiert, sind die Zustände derart, daß man sich fragen muß, wie es denn möglich ist, daß gar keine Ordnung mehr herrscht, wo doch so biete Herren sind? Der gewesene Heizhausleiter Pietsch mar bloß allein, er war aber Herr im Heizhaus und kommandierte selbst, er kannte auch sein Personal und wußte genau, wie jeder Bedienstete zu behandeln ist. Das ist aber bei dem jetzigen Vorstand nicht der Fall. Herr Kittel überläßt alles den Maschinenmeistern, wie Diensteinteilungen, Kommandierungen und anderes mehr. Selbstverständlich nützen da® die Herren Maschinenmeister gründlich aus und ziehen die ihnen besser zu Gesicht stehenden und alle Neuigkeiten bringenden Anwärter und Lokomotivführer zu besserbezahlten Dienstleistungen heran, währeyd tüchtige Lokomotivführer, welche das Katzbuckeln unter ihrer Würde halten, ganz einfach übersehen werden. Die Herren brauchen nicht ängstlich zu sein, denn um die Rangliste brauchen sie sich nicht zu kümmern. Erlaubt sich ein Anwärter ober Lokoniotibsührer, die 6errett auf ihren Rang aufmerksam zu machen, so ist gleich die Hasenjagd fertig und derselbe kann sich hüten, auf ihn wird aufgepaßt und beim geringsten Anlaß wird er beanständet und bestraft. Men boran marschiert der Herr Posner; das ist nämlich der eigentliche Vorstand, denn was dieser Herr will, das geschieht. Auch haben wir feit einiger Zeit einen neuen Abteilungsleiter, Herrn Kommissär Thal l er. Dieser Herr tritt wahrlich sehr schneidig aus. Bei dem geringsten Anstand regnet es Strafen. Ein Verständnis oder Praxis in unserem Beruf fehlt ihm ganz; der Herr findet nur immer heraus, daß der Führer der Schuldige ist und bestraft werden muß. Auf eine sachliche Vertretung ist wirklich bei diesem Herrn nicht zu denken. Sein Benehmen deutet auf einen minderwertigen Bildungsgrad, denn so wie er benimmt sich ganz bestimmt keiner, der Hochschulen besucht hat. Wir haben auch einen Magazinaufsehcr König. Man sollte gar nicht glauben, was sich dieser Herr gegenüber den Lokomotivführern alles erlaubt. Er bestimmt das Quantum Kohle, das der Führet fassen darf, darf. Auch qualifiziert er den Führer betreffs des Fahrens. Wenn da4 abgehetzte Personal nach Hause kommt, dann stellt sich König breitspurig hin und gibt ohne jeder Verständigung dem Führer Signale. Fragt der Führer, was los isi gibt er kurzweg zur Antwort: „Jetzt werden wir verschieben." Erlaubt sich der Führer eine Erwiderung, so ist ist gleich der Teufel los, da wird gedroht mit Anzeigen wegen Dienstverweigerung, Daß dieser keine zu hohe Bildung hat, können wir ihm nicht gar zu übel nehmen, denn als gewesener Pferdeknecht und später Taglöhner hat er eben nichts Besseres gelernt. Wie er zu seiner jetzigen Stellung gelangte, wissen auch andere Leute. Run wollen wir auch einen Blick auf die Turnusse werfen und fangen bei der Gruppe I an. Im borigen Jahr zum 1. Mai sind wir mit einem Turnus be- glückt worden, der ' kurzweg „Rauberturnus" genannt wird. Früher bestanden -wei,.Turnusse der Gruppe I und II. Diese zwei Gruppen wurden berbunden und so entstand, weil mehr Züge wurden und weniger Personal, der sogenannte „Räuber-turnus". Alte Führer, die Bedenken gegen den neuen Turnus hatten, wurden ganz einfach auf die Lastzüge gegeben und junge Führer kamen an Stelle der älteren; aber nicht etwa, daß hier der Rang eingehalten wurde, die Sache wurde biel einfacher gemacht. Der Herr Vorstand, der das Personal und auch die Touren nicht genau kannte, da er erst kurze Zeit hier war, hatte sich mit dein Maschinenmeister Posner ins Einvernehmen gesetzt. Posner hatte schon feine Leute auf der Seite, die er anbringen mußte; warum, daS wird er schon wissen, auch wir wissen e8. Auf diese Weise wurden 23 rangältere Führet übergangen, Leute, die jahrelang anstandslos ihren Dienst verrichtet haben. So sieht im Reichen-berger Heizhaus die vielgepriesene Gerechtigkeit aus. Nun sollen wir ab 1. Mai d. I. wieder mit einem neuen Turnus beglückt werden, der den jetzigen Rauberturnus um manches, was schlecht ist, noch übertreffen soll bei demselben Personalstand. Nun fragen wir den Herrn Heizhausborstand, ob er gewillt ist, das, was im vorigen Jahre von Hernt Posner zusammenprotegiert worden ist, heuer wieder gutzumachen und den Rang zu beachten; einen menschenwürdigen Turnus der Gruppe I zu 20 Personen zu schaffen und auch den Last^ligsturnus auf 20 Personen zu vermehren. Wir raten Herrn Kittel, in der Tantiemenjägerei sich etwas zu mäßigen, und stellen die höfliche Anfrage, ob er gewillt ist, dem geprüften Personal die ihm laut Instruktion gebührende HeizhausravonLberfchiebung bestätigen zu lassen. Diese Dienstleistung soll und muß bestätigt werden. Zum Schluß stellen wir an den Herrn Vorstand die Bitte, Schmarotzern, Denunzianten und Kriechern die Tür zu weisen, damit wir de» Glauben an Recht und Gerechtigkeit nicht ganz berlieren. Der Herr im Heizhaus Neichenberg heißt Kittel und nicht „Posner und Konsorten". Brnminu am Inn. Am Wächterposten Nr. 37 der Strecke Neumarkt-Kallham-Simbach treibt seit zirka zehn Monaten der Wächter Georg W i n t e r st c i g e r ein ungemciii provozierendes und verhetzendes Spiel gegen andersgesinnte Kollegen. Anläßlich der Versetzung des AblösewächterS Karl Oberrat her mußte für den 26. Februar ein Substitut für obigen Posten beigestellt werden. Da seitens des Herrn Bahnmeisters Schwalm kein Substitut namhaft gemacht wurde, bestimmte der Bahnrichter Josef Fuchs den Oberbauarbeiter Karl Fuchs zum Substitutionsdienst. Als Karl Fuchs um 12 Uhr mittags bei Winter steiget borschriftsmäßig den Dienst antrelen wollte bedeutete ihm W t n t e r st e i g c r, daß er ihn auf feinem Posten nicht Dienst übernehmen lasse, ohne diese anmaßende Ablehnung zu begründen. Der Substitut ging hierauf nach Obernberg-Altheiin, um das anmaßende Verhalten Winter st eigers seinem borgesetzten Bahnmeister zu melden. Dieser begleitete nun den Substituten zum Posten des Winter steiget und befahl dem etsteren dort Dienst zu machen. Am 27. Februar um 6 Uhr früh war die Dienstzeit des Substituten zu Ende, so daß derselbe um 3 Uhr nachmittags den Dienst hätte wieder antreten sollen. Allein der Arbeiter Fuchs, der dein Hetzapostel nicht in den Kram patzte, hatte dte Rechnung ohne .28 i n t e r ft e i g e t gemacht, denn am 27. Februar mutzte um 3 Uhr nachmittags anstatt FuchS der Arbeiter Schmitzberger den Dienst übernehmen. Um dem Arbeitet Schmitz berget die vor Antritt des Dienstes vor-geschriebene Ruhezeit zu geben, mutzte derselbe bon 6 Uhr früh mS 3 Uhr nachmittags zu Hause bleiben. In Anbetracht des Umstandes, daß die k. t Staatsbahndirektion Linz, insbesondere aber die k. k.. Bahnerhaltungssektion Braunau am Inn mtt der Beistellung bon Substituten anläßlich der Urlaube und dienstfreien Tage für die Wächter gewöhnlich sehr knauserig ist, fo ist e§ um so unverständlicher, warum gerade in diesem Falle eine Ausnahme gemacht wurde, also am 27. Februar zwei Substituten bezahlt wurden, wo man doch hätte eine Tagschichte ersparen können, wenn der Arbeiter Fuchs den Dienst weiter berschen hätte dürfen. Wir fragen daher eine k. k. Staatsbahndirektion Linz, nach welchen Normen der Wächter W i n t e r st e i g e r berechtigt ist, einem Substituten den Antritt des Dienstes auf feinem Dienstposten zu verbieten? Wir können - unmöglich glauben, daß eine k. k. Staatsbahndirektion die Verwendbarkeit und Verläßlichkeit eines Menschen zu irgendeinem Dienst nicht nach .seinen persönlichen Fähigkeiten, sondern davon abhängig macht, daß ein Wächtersubstitut ein blindwütender Christlichsozialer sein muß. Der Arbeiter Fuchs ist bekannt als nüchterner und verläßlicher Arbeiter, der schon längere Zeit anstandslos Wächterdienst substituiert hat. ES ist daher nicht recht erklärlich, warum man diesem Arbeiter einen Mann wie Schmitzberger vorzieht, welcher sich schon sehr grober Pflichtverletzungen schuldig gemacht hat und deswegen auch bestraft wurde. Ueberdies fand sich die k. k. Bahnerhaltungssektion Braunau veranlaßt, „den Arbeiter Schmitzberger zu verständigen, daß er auf keinem Vertrauensposten mehr Dien st leisten d ü r f e". Trotz alledem wird dieser Mann allen anderen Arbeitern borgezogen, wenn es wo immer eine Substitution gibt, weil es seine Freunde fo haben wollen. Wir wollen hiemit dem Bahnmeister Schwalm nicht nahetreten — hätten auch keinen Grund dazu — aber dem Intriganten gegenüber sollte er schon mehr Nackcnsteife zeigen. Wie würde es denn sonst aus-sehen, wenn der nächstbeste Fanatiker das Recht hätte, nur feine persönlichen Freunde und Zuträger zu «kommandieren und alle anderen an ihren Bestrebungen nach einem gleichen Dienst hindern zu dürfen? Wir wollen uns heute mit dieser Kritik begnügen; sollte aber der Hetzer Winter st eiger sein provozierendes Benehmen gegen Andersgesinnte nicht aufgeben, so sehen wir unc-an dieser Stelle bald wieder. Wir werden nicht Rücksicht nehmen, ihn in der Oeffentlichkeit als jenen Menschen zu bc. urteilen, als den wir ihm kennen gelernt haben. Komotau. (Buschtiehrader Eisenbahn.) Das hiesige Personal war gewiß nicht mit einem Vorurteil gegen das neue Regime unter dem neuen Sektionsrat Gintl befangen und wartete geduldig die Entwicklung der Dinge ab. ES mehren sich aber die Symptome dafür, daß sich Zustände einbürgern sollen, die auf die Dauer unerträglich wären, und es ist notwendig, den Schleier zu lüften und in Kürze zu berichten, was sich bei der B. E. B. seit der Zeit Augetragen hat, feit der Gintl am Ruder ist. Schon die Unfälle in der letzten Zeit geben uns Zeugnis davon, wie das Perfonal ausgenützt wird. Das Güterzugspersonal der Station Komotau hatte durch längere Jahre einen vom früheren Generaldirektor Dt. Böhm gewährten 36stündigen freien Tag im Monat. Obwohl sich der freie Tag nicht immer auf 36 Stunden erstreikte, so bot et immerhin dem Personal einige Erholung. Es war dem Bediensteten im Monat doch einmal vergönnt, im Kreise seiner Familie einen Tag zuzubringen. Mit dem Antritt G i n 11 S wurde nun dem Personal der freie Tag weggenommen, der Turnus wurde verschlechtert, es wurden mehrere Züge cingeleitet und das Personal im Heizhaus sowie das Zugbegleitungspersonal bis zur Bewußtlosigkeit ausgenützt. Es ist daher fein Wunder, daß sich, wie die Statistik zeigt, bei der B. E. B. die Zahl der Unfälle jährlich erhöht. Gegen die Wegnahme des dienstfreien Tages wurde nun vom Güterzugspersonal Stellung genommen, Im Oktober 1912 wurde eine Versammlung einberufen, die sehr stark besucht war. Wer die Verhältnisse bei der B. E. B. kennt, konnte Voraussagen, daß auch diese Versammlung keinen Erfolg bringen werde, und auf das Ansuchen des gewählten Komitees, das vom ganzen Güterzugspersonal unterschrieben wurde, kam auch wirklich folgender Erlaß: Zahl 46.313. An den Herrn Stationsvorstand Komotau. Dem bon dem Oberkondukteur Josef Jugl und den Kondukteuren Joses KrLl, Max Liebhart und Eduard Mühlstein im Namen des Güterzugspersonals der Station Komotau gestellten Ansuchen vom 12. Oktober v. I.. welches von Ihnen unter E.-Nt. 10.673 anher in Vorlage gebracht worden ist und die Aenderung der ab 1. Oktober d. I. gültigen Diensteinteilungen der Güterzugspartien, sowie der Bremserpartien per zwei Mann betrifft, kann derzeit keine Folge gegeben werden. ES werden jedoch die vorgebrachten Wunsche, und zwar die Schaffung eines turnusgemäßen dienstfreien Tages für die Guterzugs-partien sowie die Trennung der Zugstouren 83 und 159 gelegentlich der nächsten größeren Aenderung des Güterzugs-turnusses in Erwägung gezogen werden. Hiebei wird ausdrücklich betont, daß die Bewilligung einet turnusmäßigen, über die Normen betreffend die Bemessung der Dienst- und Ruhezeiten hinausgehenden dienstfreien Zeit nur im Rahmen deS bewilligten Personalstandes, bei gleichzeitiger Verschärfung des Turnusses, erfolgen könnte. Prag, am 7. Dezember 1912. ©int I. Ein zweiter Erlaß betrifft das Prager GüterzugS-personal, in dem es heißt, daß die Güterzugspartien von 20 aus 19 Partien zu reduzieren sind, und daß die sieben Mann, welche dadurch disponibel werden, sofort zu entlassen sind. Man sieht nun aus den beiden Erlässen, daß der SektionS-rat G i n i l nach allen Seiten seine Fühlhörner ausstreckt, auf Konto des Personals. Gegen die Unempfindlichkeit des Herrn G i n 11, derartig berechtigten Wünschen gegenüber können nur Berichte an die Generalinspektion oder an das Eisenbahn-ministeriüm Helsen. Daß bei der brutalen Ausbeutung des Personals noch eine zweite Person die Hand im Spiel haben muß, ist klar, und wir wollen auch auf dieses Direktionsorgan, welches ausdrücklich wünschte, daß von dieser Sache nichts in der Oeffentlichkeit geschrieben werden möge, die Aufmerksamkeit lenken. Das Personal in Komotau wird sich noch der Zeit erinnern, als Herr Obettebident Schaffer als Stationsborstand in Krima-Neudors fungierte. Während dieser Zeit mußte das Zugspersonal die ganze Milch, Tragkörbe boll Eier, Butter und verschiedene Sachen von Krima nach Komotau an feinen Schwiegervater, Herrn Vozab, auf der Bremse mitnehmen, um diesem die Frachtgebühren zu ersparen, bis es endlich dem Personal zu dumm wurde und die Körbe oder Milchkannen in Krima oder Komotau stehen blieben. Damals schwur Schaffer dem Personal Rache, konnte sie aber nicht früher ausüben, als bis er der Abteilung II des Verkehres zugeteilt wurde. Jetzt hat Herr Schaffer den Güterzugsturnus über und nun ist seine Rache zu verspüren. Er ist Gintls rechte Hand. Sollte mit Beginn der Sommerfahrordnung kein annehmbarer Turnus cintretcn, ist das Personal gezwungen, mit der Generalinspektion in Fühlung zu treten. Nun wollen wir von der B. E. B. noch einige Bildet des Regimes Gintl, der seit der Pensionierung des Herrn Dr. Böhm die Verwaltung leitet, verführen. Bei der B. E. B. werden seit einiger Zeit die Klagen übet besondere Härten bei der Ahndung bon kleinlichen Vergehen, die sich Bedienstete zuschulden kommen lassen, immer häufiger. ES scheint, daß man die Absicht hat, mit ganz besonderer Strenge den Pflichteifer und die dienstliche Aufmerksamkeit der Bediensteten wachzuhalten. In der jüngsten Zeit betraf diese Strenge wiederum mehrere Bedienstete, Beamte und Diener, hier kennt Gintl keinen Unterschied in seiner Strenge. Im Herbst de« vorigen Jahres unternahm Herr Gintl eine besondere Strasexpedition. Er fuhr mit vier Revisoren von Prag nach Schlan, von hier ging es im Auto nach der Station Ncu-Straschitz. von wo aus der lieber, fall auf das Personal geschah. Herr Gintl setzte sich zx» Lelegraphentisch, schaltete den Telegraph nach beiden (Seitei aus, damit sich die Sationen nicht verständigen können, und cs wurde auf die Opfer gewartet. Als Zug 9 Prag-Eger in die Sation einfuhr nahm jeder Revisor einen Kondukteur aufs Korn und die Suche nach Verbrechern ging los. Endlich fand man drei Reisende mit Karten dritter Klaffe in der zweiten Klasse. Die Fahrt wurde bis Priesen fortgesetzt, wo rcgelmöhig die Kreuzung mit dem Zug 10 Eger-Prag stattfindet. Nun sahic man auch diese Kondukteure ab und man fand ebenfalls einige Reisende mit Karten dritter Klasse in der zweiten Klasse. Alles Bitten und Betteln war umsonst. Bei der disziplinären Rechtsprechung wurde über die betreffenden Kondukteure dreifache Strafe verhängt. Es wurde jeder um 100 Kr. im Gehalt zurückversetzt. Die betreffenden Kondukteure wurden vom Revisionsdienst suspendiert und zum Lastzug auf die Bremse rückversetzt, und die Direktion behielt sich bei diesen Kondukteuren vor, sie avancieren zu lassen oder nicht. Derselbe Raubzug wurde im Monat Februar auf das Komotauer Personal ebenfalls ausgesührt, dessen Opfer ihre Strafe nach zu gewärtigen haben. Auf die Vorgänge in Karlsbad sowie in Deutsch-Kralup und Komotau werden wir später noch zu sprechen kommen. Auch werden wir der Oessent-lichkeit sonst noch zeigen, wie brutal jetzt die Verwaltung der B. E. V. sich gegenüber ihren Bediensteten verhält. Kollegen. Berufsgenossen I Haben euch diese Beispiele der letzten Zeit die Augen noch nicht geöffnet? Wollt ihr länger znsehen, wie man mit euch Fußball spielt? Wenn ihr nicht wollt, daß wir das Erreichte wieder verlieren sollen, dann tretet der internationalen Gewerkschaft bei. Lindau Nkutin. In der Zugsbegleiterkaserne in Lindau-Reutin sind zirka 20 schadhafte Kopspölster, die reparaturbedürftig sind. Auf die schadhaften Polster aufmerksam gemacht, erklärte der kommerzielle Vertreter Herr Harald, daß für 1912 kein Kredit mehr vorhanden sei. Nun schreiben wir bereits März 1013. Die Polster sind mit der Zeit noch schlechter geworden, doch von einer Reparatur oder Aus-■ Wechslung keine Spur. Wir sind neugierig, welche Finanzoperation die Siaatsbahndirektion Innsbruck durchführen wird, um die paar Kronen zur Reparatur aufzutreiben. Vielleicht gibt es irgendwo etwas zu versetzen, was unter den gegen, wärtigen Verhältnissen ja keine Schande mehr wäre. Mutzte doch selbst die Türkei den goldenen Thronseffel versetzen, um |u barem Geld zu kommen. Am besten wäre, eine blecherne Sammelbüchse am Bahnhof in Lindau aufzustellen. Lundenburg. ($t. k. Nordbahn, Hauptlinie.) Bekanntlich wurde den Streckcnwächtern vor zwei Jahren der monatlich dienstfreie Tag genommen. Gegenwärtig soll wiederum beabsichtigt sein, aus Ersparnisrücksichten eine Reduzierung des Bahnaufsichtspersonals durchzuführen. Bei diesem Systun von Sparrsinn könnte die Nordbahnverwaltung doch einmal Schiffbruch leiden. Ein Streckenbegeher ist ein notwendiges Organ, das sehr viel zur Sicherheit des Verkehres beitragen kann, der durch seine Pflichttreue und Aufmerksamkeit der Bahnverwaltung und dem reisenden Publikum nützlich ist. Es ist nicht gleichgültig, ob die Strecke kontrolliert wird oder nicht, ob genügend Bahnaufsichtspersonal am Platze ist oder nicht. Die gesamte Oessentlichkeit hat ein Recht, zu verlangen, dah die Bahnverwaltungen die zu befahrende Strecke durch geschulte Bedienstete abgehen läßt. Insbesondere eine doppelgeleisige Hauptlinie mit einem ungeheuer dichten Zugsverkehr muh besonders fleißig begangen werden, dah selbst die kleinsten Mängel jederzeit gemeldet und behoben werden können. Und dies kann nur dann eingehalten werden, wenn Oie Strecke in kurzen Intervallen von den Bahnaufsichts-personcn kontrolliert wird. Dazu gehört vor allem eine be-stimmte Anzahl von verläßlichen und geschulten Strecken-begehern, die nach vollbrachter Dienstzeit sich turnusmäßig itblösen. Bodcnbach, StaatSeiscnbahngesellfchaft. (Heizhaus.) Im Heizhaus Bodenbach befinden sich die Lokomotiven in einem Zustand, der betriebsgefährlich genannt werden kann. ES ist die höchste Zeit, dah diese unhaltbaren Verhältnisse der obersten Verwaltung der k. k. StaatSbahnen, als auch der politischen Aufsichtsbehörde bekanntgegeben werden, damit man im Falle einer Katastrophe den wirklich Schuldigen beim Kragen nimmt. Die Reparaturen an den Maschinen werden entweder gar nicht oder doch nur oberflächlich und leicht-sinnig durchgeführt. So mußten in der letzten Zeit Maschinen abgestellt werden, weil die Apparate nicht genügend Wasser in den Kessel bringen konnten. Bei der Maschine Serie 7344 versagte der rechte Apparat vollständig. Maschinen mit dreißig gerissenen und vernagelten Stehbolzen sind bei uns durchaus keine Seltenheit. Es gibt Maschinen, die tev.tc-lang mit einer „Trompete" herumfahren, so daß man sich wundern muß, daß überhaupt noch jemand vom Personal diese lebensgefährliche Maschine dienstlich besteigt. Nachoem cs so ziemlich als ausgeschlossen gilt, daß sich die Zustände im Heizhaus der k. k. St. E. G. in Bodenbach beflere werden, machen wir die löbliche Generalinspektion aufmerksam, sich von dem Zustand der Maschinen zu überzeugen und die Dienstverhältnisse des Lokomotivpersonals in Bobenbach zu studieren. Mürzzuschlag. In jüngster Zeit haben sich einige Herren Parteigegner, darunter angeblich der Lokomotivführer Fritz Henne, neuerdings mit Verbreitung der Lüge befaßt, meine Tätigkeit in der Organisation hätte einen eigennützigen Charakter, nämlich daß ich mich dafür zahlen lasse, so daß ich mir schon einen Besitz erworben hätte. Nachdem ich mich für meine organisatorische Tätigkeit nicht mit einen Heller zahlen habe lassen, wohl aber für die Organisation schon große Opfer gebracht habe, so auch mir jene Gemeinde, in welcher sich mein Besitz befinden soll, bis zur Stunde unbekannt ist, erkläre ich jeden einzelnen, welcher sich mit der Ausstreuung dieser Gerüchte befahl, so lange als einen Lügner, bis er mir feine Behauptungen nachgewiesen hat. Ludwig Beer, Lokomotivführer. Innsbruck. (Südbahn-Heizhau L.) Das Maschinen. und Heizhauspersonal würde es gerne vermeiden, durch Einsendung von Artikeln den Herrn HeizhauSchef O g r i n z zu einem abermaligen Avancement ßu verhelfen. Wenn es trotzdem in die Oessentlichkeit tritt, so erstens deshalb, weil der ausßcübtc Terror Dimensionen annimmt, welche das Personal nicht mehr länger hinnehmen kann. Der Herr HeizhauSchef Ogrinz hat feinen WirkungS. kreis derart erweitert, daß ein Einschreiten der Maschinen, direktum oder des Verwaltungsrates der 1. k. privilegierten Südbahn kaum zu erwarten ist. Als Ogrinz im Heizhaus _Innsbruck sein Regime etablierte, mußte sogleich ein Äanaleibiener, der seinen Zorn erregte, verschwinden. Durch diesen Erfolg kühn gemacht, ekelte Herr Ogrinz den an höherer Stelle als fleißigen und diensteifrigen Magazinsmeister bekannten S. durch Schikanen und Antcmpclungen aus dem Dienste, welcher noch gerne fünf Jahre Dienst gemacht hätte. Kaum fiel dieser der Cgrinzschen Verfolgungssucht zum Opfer, beglückte der Gemütsmensch einen zweiten Magazinsmeister und komplimentierte denselben nach Oarinzscher Methode in den Krankenstand, auf Nimmerwiedersehen! In letzterem Falle handelt eS sich um den in Wien und Innsbruck beftbelannten, langjährigen Magazinsmeister K. K. lieh sich vieles aefallen, um zumindest noch zwei Jahre im Dienste verbleiben zu können, was ihm jedoch beim besten Willen nicht gelang. Als Herr Ogrinz mit dieser Pensionierung fertig war, suchte sein ruheloser Geist einen anderen AnziehungSpol und liehe da, das Objekt seiner „Aufmerksamkeit" wurde ein nnzleibeamter im Heizhausmagazin, der, wenn wir gut itemchtet sind, das Magazin nicht als GreiSlerladen be-. nicfjtete und Anweisungen „zweifelhafter Provenienz" unberücksichtigt ließ. Nach einer „soliden Auseinandersetzung", wie Herr Ogrinz zu inszenieren beliebt, wurde der Beamte in die Tintenburg verbannt. Ob dtij* Betreffende dort feiner Auferstehung ober feiner Pensionierung harrt, wollen wir vorläufig abwarten. Die Erfolge auf diesem Gebiet lassen Herrn Ogrinz nicht ruhen und schon scheint ein neues Opfer Ogrinzschcr Pensionierungsmanie ausersehen, welches er mit den Worten zur allgemeinen Kenntnis brachte: „91 a, wenn der 32. in oenDien st kommt, werde! chmitihmbaldsertig werde n.1' Wie Herr Ogrinz für die Sicherheit des Verkehres besorgt ist, wollen wir ourch Gegenüberstellung zweier Beispiele zeigen. Dem Lokomotivführer M., welcher rangSgemäß mit den Schnellzügen 8 109 auf der Talstrecke führ, befahl Herr Ogrinz, die Oelpresse aus 3 jju schalten, obwohl bei den übrigen Maschinen gleicher Serie die Oelpresse auf 5 geschaltet blieb. Kein Wunder, daß die Schicberkolbenringe etwas angcrieben waren, die, als die Schieber geöffnet wurden, selbstverständlich wegen mangelhafter Schmierung trocken waren. Statt diesem Umstand Rechnung zu tragen, wurde der Führer gcmaßregelt, in seiner dienstlichen Ehre gekränkt und von der Serie 8 109 abgezogen und zu einem Dienst minderen Grabes eingeteilt. Der betreffende Führer hat mehr als ausreichende Schulbildung, eine Staatsgewerbeschule, 3% Jahre Montierung und hat eine 31jährige Dienstzeit hinter sich, welche tadellos genannt werden muh. Das Abziehen des Führers begründete Herr Ogrinz damit, daß derselbe das volle Vertrauen nicht besitze. Herrn Ogrinz scheint der § 80 der Eisenbahnbetriebsordnung entfallen und nur noch der § 81 Absatz 4 in Erinnerung zu sein. Anderseits schenkt Herr Chef Ogrinz einem solchen Führer volles Vertrauen und teilt denselben zu den gefahrvollsten Dienst, der im Heizhaus Innsbruck zu bewältigen ist. zum Schnellzugsdienst aus der Talstrccke zur Serie 8 109, ein, welcher sich zu wiederholtenmalen der gröblichsten Verletzung des Artikels I der Instruktion für Führer und Heizer zuschulden kommen lieh, der im letzteren Falle ein Jahr strafweise der Reserve zugeteilt wurde und nach zitiertem Artikel, letzter Absatz, den Lokomotivdienst überhaupt nicht mehr leisten durfte. Besonderes Augenmerk richtet Herr Ogrinz auf das Kesselputzen. Nicht vom Heizhaus aus, sondern ourch das Personal. , , Uebernahm da ein Führer eine Lokomotive, bie ziemlich aschgrau aussah. Als Ogrinz sah, dah nach beendeter Tour diese Hausknechtsarbeit, das Putzen des Kessels vom Personal nicht gemacht wurde, diktierte Herr Ogrinz dem Führer und Heizer je 1 Kr. Strafe. Solche Willkürlichkeiteu kommen vor. ohne bah das Personal durch irgend eine Vorschrift zu dieser Arbeit verhalten wäre. Im Gegenteil. Herr Maschinendirektor hat sich geäußert: „Wer den Kessel putzt, bekommt 40 H.. wer ihn nicht putzt, bekommt nichts." Herr Heizhauschef! Zwingen Sie das Personal nicht zu einer Arbeit, was Sie im Sinne der Vorschrift I 23 Z nie verantworten können. • In welchem Zustand Maschinen sein können, wenn für Serie 32 C für eine Streckendienstlcistung von 12 Stunden, darunter 6 bis 7 Stunden Verschub. ein Kilogramm Vulkan-Cel und ein halbes Kilogramm Zylinderöl verausgabt wird, das mögen Fachmänner beurteilen. Daß niemand mit diesem Quantum Del auszukommen vermag, beweisen die fortwährenden Klagen des Personals. Diese Knauserei ist angetan, bic erhabene Tugend, den Unterschied zwischen Mein und Dein, im Personal gründlich auSzumerzen. Petroleum be. kommen die Maschinen so knapp zugemessen, daß c8 kaum zur Nachtzeit genügt, die Signale in Stand zu halten. Be, dem auf der Talstrecke herrschenden Nebel sind die Maschinen infolge Petroleummangels (gegen die Vorschrift) unbeleuchtet. Der Mangel an diesem k o st b a r c n Produkt tritt auch beim Bergdienst in Erscheinung. So sieht sich das Betriebs-inspekorat veranlasst, auf die mangelhafte Beleuchtung der Maschinen mit dem Zirkular Z. 2580 vom 3. Februar 1913 hinzuweifen. Das Personal macht die Beobachtung daß obiges Zirkular, wie auch mehrere andere, welche bic Ogrinzsche Theorie durch die Praxis erschlagen, nicht von Herrn Ogrinz, sondern von seinem Stellverteter durch das übliche „I. V. NeMetz" gezeichnet werden und die Knauserei geht weiter, unberücksichtigt der Gefahren, welche mangelhafte Signal-mittel im Gefolge haben. Bei gründlicher Ausbildung gewisser geistiger Tugenden vergibt Herr Ogrinz nicht, die so notwendige körperliche Kraft und Gewandtheit auf gleiche Höhe zu bringen. Damit lene „besten Kräfte" nicht verrosten, übt er sich in seinen Muhe-stunden mit dem Hinauswerfen der gewählten Vertrauensmänner. , Was sich dieser Herr auf diesem Gebiet leistet, steht wohl einzig da. Der Mann findet in der Einführung der von der Gesellschaft anerkannten Vertrauensmänner, als Personal-kommission, Arbeiterausschüffe und Werkstättenvertrauensmänner, eine große Schwäche der Gesellschaft. Sonst wäre eine so wegwerfende Behandlung seitens eines HeizhauSchefs undenkbar. Mit besonderem Bluff arbeitet Ogrinz bei Strafen Er diktiert solche, um vom Personal Arbeiten zu erzwingen, zu welchen es durch keine Vorschrift verhalten wird. Die Oeffentlichkeit muh sich über den neuerlichen Schmerzensschrei des Jnnbrucker Maschinen- und HeizhauS-personals ja nickst aufregen, denn waS Ogrinz an Terror nach unten leistet, leistet er an Arroganz und Ueberlegenheit noch oben. (Siehe 18. Oktober 1912.) Wir bleiben der Wahrheit am nächsten, wenn wir be-merken, dah Ogrinz in der ganzen großen Station Innsbruck, mit wenigen Ausnahmen, von der höheren Beamtenschaft ignoriert wird. Seine llntet—gebenen haben vor ihm an-nähernd denselben Respekt, wie Teil vor dem Gehlerhut. Denn ein HeizhauSchef. der sich so weit vergiht, einem Lokomotivführer den Befehl zu falschen Eintragungen zu geben, hat bas Recht auf Achtung verwirkt. Anstatt baS freie Spiel ber Kräfte zur höchsten Voll kommenheit zu steigern, vernichtet Ogrinz durch ungerechte Behanblung bie besten Vorsätze. Die Behanblung, bie Sie, Herr i angedeihen lassen, wirkt zerstörenber als das Ge|üI|I des Ehrgeizes, zerstört das die moralische Kraft des Personals. Graz. (Südbahn.) Mit 18. März wird Herr Otmar P r e y h l er, Stationschef der Südbahn, aus dem aktiven Eifenbahndienft treten und die Stationsleitung dem bisherigen Transportkontrollor beim BetriebSinspektorat Graz, Herrn 83 e lt 11, übergeben. Mit Herrn Oberinspektor Preyhler scheidet ein Mann aus beut öffentlichen Dienst, der es verstanden hat, die Interessen bes Geldsackes zu wahren. Bediensteten gegenüber trug Herr Preyhler ein freundliches Benehmen zur Schau, versicherte jeden feiner väterlichen Fürsorge und des unbe-'chränkten Wohlwollens, bedauerte aber auch gleichzeitig, dah es ihm unmöglich sei, diesen oder jenen Wunsch eines Bediensteten erfüllen zu können. Kam zur Sommerszeit ein Zugsbegleiter zu Herrn Preyhler und bat, seinen ihm gebührenden Erholungsurlaub ausnützen zu dürfen, so kam Herr Preyhler immer in arge Verlegenheit. Tiefgerührt teilte er dem Betreffenden mit, daß es ihm leid tue, seine Bitte abschlagen zu müssen, aber der Verkehr mache seine Person unentbehrlich, und vertröstete ihn auf eine spätere, weniger verkehrsreiche Zeit. Was den Zugsbegleitern nicht vergönnt war, das nahm Herr Preyhler für seine Verson in Anspruch. Gerade zur Zeit des stärksten Verkehrs suchte er Erholung für feine abgc-pannten Nerven in irgend einer Sommerfrische, er war entbehrlich auf vier bis sechs Wochen. _ Deputationen von Bediensteten gegenüber versprach Herr Preyhler, alles mögliche zu tun, was in seiner Macht stehe, er konnte keine Bitte abschlagen, aber sein Wort hielt er selten. So zum Beispiel hat er schon vor nahezu drei Jahren verbrochen, das Zimmer für reservehaltende Zuasbcgleiter mit Betten zu versehen, daß sich die Leute zur Nachtzeit ausruhen können, aber bis heute geschah dies noch nicht. In jeder Personalstation außer Graz findet man einen "o hohen Stand von Kondukteuren, daß sämtliche GüierzugS Partien mit solchen gedeckt werden können, nur Herr P t c i) ft» ler hat die Einführung getroffen, daß eine Anzahl Bremser in die Partien eingeteilt wird, um den Fahrdienst durch Minder-besoldete versehen zu lassen, und der Südbahn auf diese Urt etwas zu ersparen. .. Es gibt in Graz Bremser genug, welche die Vormerkung als Kondukteure haben, aber sie müssen alt werden, bevor sie zur Anstellung kommen. Mögen die Bürgerlichen Zeitungen das Scheiden des Herrn Oberinspektors Preißler als Stationschef m Graz noch so bedauern, wozu sie auch Grund haben mögen, aber dtc Bediensteten aller Kategorien sehen Herrn Preißler gern in den Ruhestand treten. Für sie wirft sich nur die Frage auf: Wird c8 unter dem neuen Stationschef besser werden? Sie hoffen es. Pragerhof. Das Vorgehen des hiesigen Stationschess Schneider haben wir schon wieberholt beleuchtet. v>n Ber Annahme, baß Herr Schneiber sich Bessern wirb, haben wir uns leiber geirrt, benn er treibt seine Heldentaten ungestört Wetter. Nun hat er sich ein besonderes System zurechtgelegt, »ach welchem er die politische Gesinnung der Unglücklichen, welche auf diese Station verschlagen wurden. Beurteilt. Wenn jemand nach Pragerhof versetzt wird, ruft ihn ber Stationschef m seine Kanzlei, unb hinter geschlossener Tür gibt er ihm bekannt, dah sie nicht lange beisammen bleiben werden, wenn er nicht ergebener Anhänger der Pragerhofer Allgermanen wird, aus gleiche Weise bearbeitet er neuaufgcnommenc Arbeiter. Wenn sie auch Stockslowenen sind und nur einige Worte deutsch verstehen, tut Bei diesem Herrn nichts zur Sache. Wehe dem, der ich dem Willen nicht bedingungslos fügt. Wer Herrn Schneider nicht zu Gesicht steht, wird schikaniert und geschädigt. Ein Unterbeamter, welcher nach Praaerhof verseht wurde, und nicht rnS deutschnatronale Horn blasen wollte, wurde zum Dienst, für den er nach Pragerhof verseht wurde nicht zugelassen und muhte einen anderen über, nehmen. Als er diese Feindseligkeiten nicht mehr ertragen konnte, ersuchte er um Versetzung, ohne daß er das lieber-siedlungspauschale verlieren würde. Der Stationschef versprach ihm, dah er feinen Wunsch mit Rücksicht auf seine Familie unterstützen wird. Doch siehe dal Er schrieb art das Betncbs-infpektorat, daß er den llnterBcmntcn für den ihm zugeimeienen Dienst nicht Brauchen kann. Der Mann hat aber ben Dienst, für den er Bestimmt wurde, Überhaupt nicht versehen, infolge der Disposition des StationSches«. Auf diese Art hat also Herr Schneider den Bediensteten unterstützt! Schon dieser Fail zeigt die edlen Taten des Pragerhofer Stationsvorstandes inJemem Besonders schönem Licht. Die „teuischen Ramien sichren ubcu all das große Wort und schikanieren Bedienste e. die ihnen nich blindlings Nachfolgen. Auch den slowenisch sprechenden Passa gieren gegenüber Benehmen sie sich roh. Den slowenischen .lr-Beiter straft man für jede Kleinigkeit, während die deutschen, die importiert wurden — natürlich nur Anhänger des Reichs-Bundes — bie vollste Freiheit und Protektion genießen. Wenn sie auch ben Dienst nicht so versehe», wie sie ihn versehe» sollten, wird das ganz einfach nicht bemerkt. Einer besondere» Protektion erfreut sich ein deutschnationaler Magaziiisarbeitci. Er kommt in den Dienst, wenn eS ihm beliebt. Aber auch wenn er im Dienst ist, bekommt er nur die leichtesten und besten Arbeiten. Manchmal substituiert er auch beim Apparat, oowohl er nicht die nötigen Fähigkeiten hat und auch nicht die erforderlichen Prüfungen ablegte. Dieser Liebling der germanischen Götter trägt auch Unterbeamteminiform, natürlich nicht mit Erlaubnis der Direktion. Herr Schneiderhat aber auch eine bewndere Art der Substituierung der Wächter eingeführt. Wenn ein Wächter aus der Strecke erkrankt oder Urlaub hat, sendet Herr S ch n e , der anstatt eines anderen Wächters entweder einen deutsche nationalen Beamten oder Arbeiter, damit seine Lieblinge nicht Diäten machen. Nach Groh-Sonntag sandte er vor einiger Zeit gar den Beamten Novak. damit er den dortigen Haltestellen. Wächter substituiere. Vielleicht hätte Novak doch mehr Fähigkeiten für einen Wächter als für einen Beamten; benn wenn er noch einige Zeit auf feinem Bisherigen Platz verbleibt, werden wir wegen seiner dienstlichen Unfähigkeit früher oder spater eine fürchterliche Karambole erleben. Wegen seiner bcispu’Iloien dienstlichen Gleichgültigkeit wäre am 18. Februar l. I. beim Zug 961 bald ein Unfall passiert, unb nur der Zufall und bic Achtsamkeit des übrigen Personals hat dies verhindert. Mii< schuldig wäre aber auch ber Platzmeister Zelan, der als Liefe-rant verschiedener Artikel allgemein bekannt ist. Man konnte noch sehr Mel über bic Hiesigen Verhältnisse schreiben, aber für heute soll dies genügen. Es ist aber bringend notwenbig. daß man dem Herrn Schneider unb seinen Ftügclabjutanten bas Hanbwerk legt. An bie Bediensteten richten wir ben Appell, baß sie sich bis zum letzten Mann der Organisation anschließen und dadurch zur Abschaffung dieser Mihstänbe selbst Beitragen. irinz, bem Personal Junger. Sie zerstört elbsübewuhtsem und Versetzen Sie sich, Herr Ogrinz. in die Lage solch eines gekränkten Führers ober überhaupt eincS Ihrer Untergebenen unb Sie werben zugeben, bah Ihre Handlungsweise bie größte Gefahr für die Sicherheit des Verkehres involviert, unb es steht sehr in Zweifel, ob sich nicht einmal unter dem Zwang der gerechten Empörung tatsächlich einer biefer von Ihnen gepeinigten Familienvater so weit vergißt und an Ihnen, Herr Carina, ein handgreifliches Eremvel statuiert. Bersammlungsberichte. Heine als VolkSvcrriiter gekennzeichnet. Statt einer verbotenen Versammlung ein Massenmeeting. — Die Verachtung ausgesprochen. Sein schlechtes Gewissen hat den Abgeordneten Heine zweimal dahin gebracht, ohne Rücksicht auf sein Prestige, selbst auf bic Gefahr hin, als „erbärmlicher Feigling" bezeichnet zu werden, jebe Diskussion über seine famose Tätigkeit al# .treuer Kamerad" der Eisenbahner zu verhindern. Sowohl am 22. als auch am 27. Februar lieh er die Versammlungen sprengen, damit die bittere Wahrheit über seinen Volksverrat ja nicht kund werde. Aber damit nicht genug: noch ein drittes» mal sollte ihm Gelegenheit geboten werden, sich gegenüber den sozialdemokratischen Angriffen zu rechtfertigen, sich reinzuwaschen von der Schmach, als schuldbewußter Regierungs-und Kapitalistenknecht bezeichnet zu werden, der vor dcS Volkes gerechtem Zorn unter den Schutz der Bajonette flüchtet. Mit offenem Visier, mit gleichen Waffen sollte am 5. März im Saale des Hotels „Stadt Prag" in Tetschen vor versammeltem Volk das Turnier zwischen den Abgeordneten Seliger und Heine ausgefochten werden, alles war vermieden, was auch nur den geringsten Schein von Vergewaltigung erregen konnte — aber Heine, der „mutige" Ritter, nahm den ihm hingeworfenen Fehdehandschuh nicht auf! In der Stadt, die für ihn die meisten Stimmen aufbringt, in seiner eigenen Hochburg, wagt er es nicht, sich uns zu stellen! Voll blasser, schlotternder Angst lief er zur Bezirkshauptmannschaft und schüchterte diese durch die Drohung, die Deutsch, nationalen würden wieder Krawall machen, Seliger dürfe nicht reden, derartig ein, dah sie die Abhaltung der Volksversammlung „mit Rücksicht auf die in letzter Zeit vorgekommenen Störungen der öffentlichen Ruhe und Ordnung" — verbot! Ein von den Einberufern eingebrachter Rekurs an die Statthalterei, die außerdem telegraphisch um Aushebung des merkwürdigen Verbotes ersuchten, blieb fruchtlos. Alle persönlichen Vorstellungen bei der Behörde, daß wir die volle Verantwortung dafür übernehmen, die Versammlung ohne Zwischenfall in korrekter Weise durchzusührcn, waren ergebnislos. Schließlich bequemte sich die Behörde, die Abhaltung einer Vereinsversammlung in der Bodenbacher Volkshalle zu gestatten. Dank der trefflichen Disziplin unserer Parteigenossen vollzog sich der Abmarsch der weit über 1500 Personen zählenden Menge glatt. Da die Bodenbacher Genossen bis zur Kettenbrücke entgegengekommen waren, wälzte sich ein langer Zug von Menschen den Weiher, die Bahnhoft- und Tep-litzerstraße entlang vor die Volkshalle. Weithin erstreckte sich die dichtgestaute Menge im Halbdunkel der Nacht. Die Masse in der Volkshalle unterzubringen, war ganz ausgeschlossen, und so entstand das prächtigste Meeting auf offener Straße, das man sich nur vorstellen kann. Um %8 Uhr begrüßte Genosse Schiller vom Balkon herab die Tausende und erteilte Abgeordneten Genossen Seliger, der mit stürmischem Beifall begrüßt wurde, das Wort. In ironischer Weise dankte er zunächst dem „tapferen" Heine für das Zustandekommen dieser Massenkundgebung, die weit größer sei, als sie jemals in einem Saale möglich ist, ferner für die Popularität, die Heine durch seine Furcht ihm (Seliger) verschafft habe. (Heiterkeit.) Scharf griff Seliger in seiner schneidigen Manier den Negierungstrabanten an. Dieser fürchte die Verurteilung vor dem Forum des Volkes, sein schlechtes Gewissen zwingt ihn daher zur Flucht. Wenn Mut und Unerschrockenheit die schönsten Eigenschaften eines wahren Deutschen seien, so sei Heine sicher kein solcher, ihn zeichnet nur das Gegenteil von Mut aus, nämlich maßlose Feigheit. (Stürmischer Beifall. Heine, der die wichtigsten Interessen der Eisenbahner verraten hat — viermal hintereinander — sucht seinen Verrat nur zu decken durch die niederträchtigsten Lügen und Verleumdungen der Sozialdemokraten. (Pfuirufe.) Den Verrat Heines an den Eisenbahnern des längeren besprechend, wirft Seliger ihm vor, daß er sich in seiner Feigheit hinter dem Bezirkshauptmann verkrieche. (Pfui.) Tausende Entrüstungsrufe ertönen, als Seliger mitteilt, daß Heine mit Krawallen gedroht hat, um das Verbot der Volksversammlung bestimmt zu erreichen. Das Verstecken hinter die Rücken der Gendarmen, der Polizisten, des Bezirkshauptmannes werde ihm keine Erfolge bringen, denn jeder redliche Mann werde über ihn ein vernichtendes Urteil fällen, da er sich vor dem Volke, dem gerechtesten Richter, scheut. Unter stürmischem Beifall weist Seliger die freche Behauptung, für die Eisenbahner sei kein Geld da, zurück, mit dem Hin-weis, daß die Nationalverbändler Hunderte Millionen für den Moloch bewilligten, der jetzt die Sohne des Volkes unter Entbehrungen aller Art monatelang zusammenpfercht. Die dumme Lüge, daß der § 14 gedroht hätte, wenn die 17 Millionen Kronen für die Eisenbahner bewilligt worden wären, zerpflückend, verweist Genosse Seliger auf den kommenden Volksvcrrat der Nationalverbändler durch Bewilligung der neuen Steuern (auf Branntwein und Zündhölzchen), auf die neuesten Forderungen Molochs nach Erhöhung des Mannschaftsstandes und Anschaffung neuer Kriegsschiffe. Heine und die Nationalverbändler würden jedoch dem Volksgericht nicht entgehen (Stürmische Zustimmung), bei der Wahl werde mit ihnen gründlich abgerechnet. Mit einem donnernden Hoch auf die internationale, völkerbefreiende Sozialdemokratie fand die denkwürdige Kundgebung nach dreivicrtelstündiger Dauer ihr Ende. Wien-MatzleinSdorf. Am 28. Februar fand in Jaschkas Gasthaus eine sehr gut besuchte Vereinsversammlung statt, in welcher Genosse D u § e t ein beifällig aufgenommenes Referat über die Sozialversicherung erstattete. Klein-Reifling. Am 2. März fand in Kaltenbrunners Gasthaus die diesjährige Generalversammlung statt, welche sehr gut besucht war. Nach Erledigung der Vereinsgeschäfte und der Neuwahl des Ortsgruppenausschusses erstattete Genosse DuSek aus Wien ein sehr beifällig aufgenommenes Referat über die Notwendigkeit einer festgefügten, machtvollen Organisation. St. Andrä-Wördern. Die Ortsgruppe Kritzendorf hielt am 7. März in Böcks Bahnhofrestaurant ihre diesjährige Generalversammlung ab. Nach Erledigung der Vereinsgeschäfte und Wahl des Ausschusses referierte Genosse D u 8 e k aus Wien über die Tätigkeit der Organisation und die neuesten Vorkommnisse bei den k. k. Staatsbahnen. Brüx. Hier fand am 17. Februar im „Blauen Stern" eine öffentliche Eisenbahnerversammlung statt, in der die Genossen Dr. Tau ssig aus Prag und Grünzner aus Boden-bach über die Unfallversicherung der Eisenbahner sprachen. Während der Rede GrunznerS kam es zu stürmischen Szenen, da derselbe das die Eisenbahner schwer schädigende Treiben der „sogenannten" Eisenbahnervertreter Kroy und Konsorten im Parlament der verdienten Kritik unterzog. Von den anwesenden Gelben (Unterziehhosenvereinler der A. T. E.), die offenbar einem Auftrag folgend nur zu dem Zwecke gekommen waren, um zu stören und Bericht zu erstatten, ob jemand von der A. T. E. das Wort ergreift, erhob sich auf einmal der Obmann Herr Ä i h a r, Slationsmeister der A. T. E., und erfrechte sich, ohne das Wort erhalten zu haben, den Antrag auf Schluß der Versammlung zu stellen. Unter dem schallenden Gelächter der Versammlung wurde er von Grünzner abgekanzelt und belehrt, wie er sich in Versammlungen zu betragen habe. Wenn chm und den übrigen anwesenden Gelben etwas nicht paffe, so möge er sich nachher zum Worte melden. Davon wollte er jedoch absolut keinen Gebrauch machen, sondern versuchte mit seinen Trabanten die Versammlung immer wieder zu stören. Sie erregten durch ihr Verhalten schließlich die Versammelten derart, daß sich alles gegen sie kehrte, und es wäre ihnen sicher übel bekommen, wenn nicht durch das Eingreifen der beiden Referenten und die musterhafte Leitung der Versammlung durch den Vorsitzenden Genossen Püschel die Ruhe wiederhergestellt worden wäre. Was die gelben Brüder alles zu hören bekamen, werden sie sich sicher nicht hinter den Spiegel stecken. Sie haben sich eine derartige Blamage geholt, daß sie nicht so bald wieder Lust verspüren werden, sich in einer öffentlichen Versammlung bemerkbar zu machen. In dummenjungenhafter Weise machte sich auch ein Bürschchen namens B r c t s ch n e i-d e r von der Bruderlade bemerkbar, bei dem bereits der Alkohol seine Wirkung getan hatte. Die Versammlung war sehr gut "sucht, wie das in Brüx schon seit längerer Zeit nicht der Fall re. Anwesend waren auch Tschechischnationale und Separaten, die sämtliche sich ruhig verhielten. Nach 12 Uhr nachts erreichte die Versammlung in vollster Ordnung ihr Ende. Wien IX. (Sektion der Zugsbegleiter.) Am 10. März fand im Vereinslokal eine Versammlung der Zugs-begleiter statt. Genosse Schober berichtete über die in der Personalkommission einzubringenden Anträge. Genosse A. Müller von der Zentrale besprach die bereits eingelciteten Aktionen zur Verbesserung der wirtschaftlichen Lage des Zugbegleitunaspersonals. Bei der Neuwahl wurden die Genossen Ruth ner als Obmann und Jnnerhuber als Stellvertreter wiedergewählt. Aus den Organisationen. Josefstadt-Jaromik. Sonntag den 9. März l. I. wurde die ordentliche Generalversammlung abgehalten. Bei der Neuwahl wurden folgende Genossen gewählt: Johann Pesiöka, Obmann, Vinzenz P o s p i s i l und Johann V e e ch e t, Stellvertreter; Franz K lieg er und Josef Möller, Kassiere; Vinzenz Alina und Franz Hollik, Schriftführer; Vinzenz Rücker und Josef Hanka, Revisoren; Vinzenz Marek und Anton F e i f a r, Bibliothekare. Sämtliche Zuschriften in Vereinsangelegenhciten sind an den Genossen Vinzenz Alina, Oberkondukteur in Jaromer Nr. 2 6 8, zu richten. Die Generalversammlung hat den Antrag des Ausschusses: „Dem Baufonds des Eisenbahnerheims in Wien halbjährlich den Betrag von 20 Kr. zu widmen", genehmigt. Dieser Betrag wird halbjährlich dem Baufonds zugescndet werden. Nach Schluß der Versammlung hat der Referent Genosse N e j je d l f aus Prag die unerträglichen Verhältnisse auf den österreichischen Eisenbahnen geschildert und dabei auch auf die Ursachen dieser Erscheinung hingewiesen. Kritzendorf. Bei der am 7. März 1913 stattgefundenen Generalversammlung wurden nachstehende Genossen in den Ausschuß gewählt: Alois Kerschbaum. Obmann, Florian Stumpf, Stellvertreter; Karl Hauschka, Kassier, Karl Lissa und Johann Streußelberger, Stellvertreter; Josef Zauner, Schriftführer, Rudolf K l u t t i g und Adalbert Schandara, Stellvertreter; Josef Hofmann, Bibliothekar, Johann Böck, Stellvertreter; Franz Aigner, Jakob Weilguny und Heinrich Schneider, Kontrollore; Johann Pichlcrbaucr, Johann Jahn und Eduard Mayer, Ausschußmitglieder. Zuschriften sind an Alois Kcrschbaum in Kritzendorf Nr. 220 zu richten. Klostergrab. In der am 2. März l. I. abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genosse» in den Ausschuß gewählt: Heinrich Bittner, Obmann, Wendelin Ko-vanda, Stellvertreter; Josef Bittner, Schriftführer, Heinrich Rin gl, Stellvertreter; Josef Wanek, Kassier, Franz Gautsch, Stellvertreter; Andreas Schafhauser, Bibliothekar, Josef KriLek, Stellvertreter; Ferdinand R o s u m und Eduard Rudolf, Kontrollore. Obertraun. Am 23. Februar hielt die Zahlstelle ihre Generalversammlung ab. Zuerst hielt Genosse Louis Wolfgang aus Bad Ischl das Referat mit der Tagesordnung: „Berichterstattung von der letzten Direktionsausschußsitzung." Nach Schluß der Berichterstattung wurde zur Neuwahl der Funktionäre geschritten, worauf sich folgendes Wahlresultat ergab: Ludwig Eggenreiter, Obmann, Josef Hinterer, Stellvertreter; Josef Pernkopf, Schriftführer, Leovold Hinterer, Stellvertreter; Matthias E l I m e r, Kassier, Josef Gamsjäger, Stellvertreter; Josef Binder, Kontrollor, Leopold Pernkopf, Stellvertreter; Tobias Zauner, Bibliothekar. Sämtliche Zuschriften sind an den Genossen Ludwig Eggen reite r, Oberbauarbeiter in Obertraun 6 0, Salzkammergut, Oberösterreich, zu adressieren. Eg er. Bei der am 5. März stattgefundenen Generalversammlung der Ortsgruppe Eger wurden folgende Genossen in den Vorstand gewählt: Andreas Pförtner, Obmann, Anton Müller und Johann Steiner, Stellvertreter; Georg Weigl, Schriftführer, Nicklas S ch m i d, Stellvertreter; Josef Kunz, Kassier, Johann Böhm, Stellvertreter; Georg Rudolf, Georg Adler, Georg Zapf, Adalbert N a p p e r t, Hermann Leicht. Johann Markgraf. Franz Ditz, Ausschußmitgliedcr. Josef Greull, Josef Krein-höfer, Wenzel Sperber, Ersatzmänner; Josef Srega, Anton Schwab, Revisoren. Alle Zuschriften sind zu richten an Genossen Andreas Pförtner in Eger, Dillenbergstraße 2 8. Bad Ischl. Am 1. März fand die gutbesuchte General-versamlung statt. Gewählt wurden folgende Genossen: Josef Müll egg er, Obmann, Josef Bichler, Stellvertreter; Adolf Hanke, Schriftführer, Johann ©ruber, Stellvertreter; Anton Derflinger, Kassier, Franz B r u n m a Y e r, Stellvertreter; Josef Brückenberger und Josef Brunner, Kontrolle. Linz a. d. Donau. Am 8. März fand im Saal des „Stahlradklub" die Generalversammlung statt. Aus den Berichten der Funktionäre ergibt sich folgende Uebersicht. Bericht: Mitgliederstand am 1. März 1912 1572; beigetreten im Berichtsjahr 222, von anderen Ortsgruppen übergetreten 26 248; augetreten im Berichtsjahr 44, ver- setzt wurden 24, gestorben 12, gestrichen wegen Rückstand 210, in die selbständigen Zahlstellen Enns, Gaisbach und Kleinmünchen abgegebene Mitglieder 181 ~ 471 • daher Mitglieder am 1. März 1349. Kassenbericht: Saldo vom 1. März 1919 Kr. 54-01, Jnventarwert nach fünf Prozent Abschreibung Kr. 635-15, Bibliothekswert nach zehn Prozent Abschreibung Kr. 1541-43, Gesamtvermögensstand Kr. 2076-58; Gesamteinnahmen im Berichtsjahr Kr 20.865-47, Gesamtausgaben im Berichtsjahr Kr. 20.643'26, Kassenstand am 1. März 1913 Kr. 22121. Im Berichtsjahr wurden an Unterstützungen gewährt von der Ortsgruppe Kr. 708-70. In die Ortsgruppenleitung wurden folgende Genossen als Funktionäre gewählt: Kajetan Weiser, Obmann, Peter Zeden, Stellvertreter; Michael Schober, Kassier, Leopold Geyrhofer und Josef Schober, Stellvertreter; Hans S'ch m i e r l, Schriftführer, Gustav E r h a r t und Albert Hirsch, Stellvertreter; Franz Lifka, Bibliothekar, Johann Gabriel und Martin Wahl müller, Stellvertreter; Josef Hafenleitner und Ferdinand Asch böck, Kontrollore; Franz H a t t i n g e r, Johann F r e y s ch l a g. Rudolf Benedikovicz, Alois Schmied huber, Johann Madl-mayer und Eduard A Y s n e r, Ausschußmitglieder ohne Funktion. Nach der Wahl hielt Lehrer Genosse G r 0 h in a n n ein ausgezeichnetes Referat über «Aufgaben einer modernen Gemeindeverwaltung". Alle Briefsendungen sind an Genossen Kajetan Weiser, Linz. Ing. Sternstraße 56, alle Geldsendungen an den Kassier Genossen Michael Schober, L r n z, A i g n e r st r a h e 12, zu senden. Innsbruck (Staatsbahn). Am 16. Februar veranstalteten die organisierten Staatsbahner in Jnnbruck einert Unter» haltungSabcnd. ES war bas der erste Versuch der Staats« bahnergenossen, unter sich eine Unterhaltung zu veranstalten, und man muß sagen, der Versuch ist vollkommen gelungen. Es war so ein recht gemütlicher Familienabend und allgemein wurde unter den zahlreichen Besuchern der Wunsch geäußert, öfters Unterhaltungen re. zu veranstalten. Den wackeren Sängern von der Südbahn, den beiden Komikern Genossen Künzl und Lorek sowie den fleißigen Zither- und Violinspielern sei hiemit unser Dank ausgesprochen. Klein-Reifling. Am 2. März hielt die Zahlstelle ihre Generalversammlung ab. Die Neuwahl des Ausschusses ergab folgendes Resultat: Stefan Gollner, Obmann, Hermann Reindl, Stellvertreter; Franz Wagenbrunn, Schrift-sührer, Ludwig Berger, Stellvertreter; Franz M a r i n g e r, Kassier, Josef Heben st reit, Schriftführer; Leopold Schweiger, Bibliothekar, Josef Pisl, Stellvertreter; Johann Zöttl und Karl Prenn, Revisoren. Subkassiere: Für Gaslenz Johann ©tutet, für Weyer Josef Gras, für Weisenbach, St. Gallen Alois Wiener. Nach der Neuwahl erledigte Genosse DuZck aus Wien sein Referat, welches mit großem Beifall ausgenommen wurde. Brüx. In der Generalversammlung am 2. März wurden folgende Genoffen gewählt: Andreas M enger, Obmann, Tcplitzerstraße 862, Raimund P ü f ch I, Stellvertreter; Josef Nener, Kassier, Josef Seliger, Stellvertreter; Joses K r i e g c l st e i n, Schriftführer, Franz Werlinger, Stellvertreter; Ferdinand Rossenbaum, Bibliothekar, Josef M ü h l b a u e r, Stellvertreter; Josef A l b l und Josef Mertl, Kontrollore; Anton Lovak und Josef Ziwisch, Beisitzer. Lcnd. Bei der Generalversammlung am 2. März wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Johann ©meinet, Obmann, Jakob Egger, Stellvertreter; Johann H e i ß e l e r. Kassier; Johann Posch und Josef V 0 i t h 0 f e r, Schriftführer; Johann Seer und Matthias Reiter, Kontrollore ; Johann Bogen spcrgcr und Georg Maier, Bibliothekare. Alle Zuschriften sind an Genossen Johann ©meiner, Vorarbeiter, Personalhaus, zu richten, in Geldangelegenheiten an Johann H e i ß c l c r, Bahnrichter, Lcnd. Tetschen. In der am 2. März abgehaltencn Generalversammlung wurden zum großen Teil die alten Funktionäre wiedergewählt. Alle Zuschriften in Vereinsangelegenheiten sind zu richten an den Obmann Franz Fockc, Wiesen gaffe 3 7 9, in Kasseangelegenheiten an den Kassier Franz Tvrdy, Kam-nitzerstraße. Karlsbad. Bei der am 9. März abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: Franz Gla-s e r, Obmann, Georg Sturm, Stellvertreter; Rudolf B i r-n e r, Kassier, Wenzel D i l p, Stellvertreter; Niklas Pelikan, Schriftführer, Franz Fenzl, Stellvertreter; Karl Bieder, mann und Franz B 0 i t, Revisoren; Adalbert P i n k e r, Johann L a u b c r, Ernst Tausch und Johann E r t l, Ausschußmitglieder. Zuschriften sind an Franz Glaser in Wehedrtz, in Geldangelegenheiten an Rudolf Birner in Fischern Nr. 2 4 2, zu adressieren Steyr. Am 2. März fand die Generalversammlung der Ortsgruppe Steyr statt, in welcher NeichSratSabgeordneter T 0 m s ch i f einen Vortrag über den 17 Millionen Kronen» Antrag und die Zustände im Parlament hielt. Bei der Neuwahl wurden folgende Genossen gewählt, und zwar: Karl Topf, Obmann, Karl S i l h a, Stellvertreter; Johann R e i f-müller, Schriftführer, Johann Reitmaier, Stellvertreter; Josef Hochreiner, Kassier; Ludwig Mitten-d0rfcr, Bibliothekar; Josef Fürlinger, Josef Eder und Leopold Klima, Ausschüsse; Josef Ham einer und Richard Friedberger, Kontrollore. Zuschriften in Vereinsangelegenhciten sind an Genoffen Karl P 0 p f, Bahnrichter, Steyr, Land I, Raming-steg 60, in Geldangelegenheiten an Genossen Josef H 0 ch-reiner, Kondukteur, Steyr I, G r ü nmark 12, zu richten. Ruhig. Bei der Generalversammlung am 2. März wurden folgende Funktionäre gewählt: Wenzel Voigt, Obmann, Cd. K u t t, Stellvertreter; Anton Carwat, Kassier, Josef S ch w a k, Stellvertreter; Fr. Wild, Revisor, Franz Vrba, Stellvertreter; Blasius Walter, Schriftführer, Anton Maier, Stellvertreter; Josef Hubka, Bibliothekar, Karl K a uzner, Stellvertreter; Ho te k, Watend 0, Heinl, Albl, Rcschatz, Adler und Telesch. Ausschuß-Mitglieder; Zepnik, Sterbefondskassier. Monatsversammlungen finden jeden ersten Sonntag im Monat statt. Mährifch-Reudorf. Die Zahlstelle hielt am 9. März ihre Hauptversammlung ab. Gewählt wurden folgende Genossen: Johann Wegiel, Obmann, Franz Lop reis, Stellvertreter; Ferdinand Seifert, Kassier, August D w 0 r a c e k, Stellvertreter; Johann Bacik, Revisor, Georg Tuscha, Stellvertreter; Paul Krutak, Schriftführer, Paul Salajka, Stellvertreter; Paul Wasicek, Bibliothekar, Valentin Z a m e ö n i k, Stellvertreter. Alle Zuschriften sind an den Obmann Johann Wegiel, Platzmeister in Mährisch-Neudorf Nr. 10 3, zu adressieren. Attnang. Die Mitglieder werden ersucht, die ausgeliehenen Bibliotheksbücher so bald wie möglich an den Bibliothekar Genossen Fischer abzugcben. Wörgl I. Den Genossen der Ortsgruppe I diene zur Kenntnis, daß bei der Monatsversammlung am 8. April die endgültige Wahl des neuen Ausschusses stattfindet. Es werden daher alle Mitglieder der Ortsgruppe aufgesordert, bei dieser Versammlung bestimmt zu erscheinen. Jene, welche dienstlich oder sonst aus triftigen Gründen nicht erscheinen können, wollen sich mittels schriftlicher Vollmacht durch Mitglieder bei der Wahl vertreten lassen. Schwechat. Bei der am 3. März stattgefundenen Generalversammlung wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Tschakert, Obmann, Göpfhart, Stellvertreter; O b e r s ch m i e d l e i t n e r, Kassier; Mache r, Schriftführer; Holzapfel und Dinstl, Revisoren; Treiber, Gebauer und Maier, Ausschußmitglieder. Die Monatsversammlungen finden wie bisher ag dem bestimmten Tag statt. Leobersdvrf. Am 2. März d. I. fand die Generalversammlung der Ortsgruppe statt. In den Ausschuß wurden folgende Genossen gewählt: Ferdinand Propst, Obmann, Hermann Vinzenz und Julius Steyskal, Stellvertreter; Theodor R eiche l, Kassier; Subkassiere: Für die Staatsbahn Franz H 0 u b e n w a l l n e r; für die Südbahn Franz Gleicher; für Pottcn ft ein Waldherr; für Guten-st e i ti Dirs chl; Johann G l a S, Schriftführer, Josef H e I c» ialcl, Stellvertreter; Leopold Schwarz und Johann Z i e r l, Kontrollore; Schürer, M a r a s, Z e m a it n, Schwab, Dürry, H 0 sticka, Fritz, Häuser, Bano-w t tz, Leopold Ger an bl, Pfitzer und Giersig, AuS-fchußmitglieder; Zierl, Schürer, Hosticka und Schwarz, LokalauSfchußmitgliedcr. Zuschriften in Vereinsangelegenheiten sind an Genossen Ferdinand Pr 0 p st, Siebenhaus^Nr. 7, in Geldangelegenheiten an Genossen Theodor 9t e i ch I, Personalhaus Wittmannsdors, zu richten. Vordernberg. Am 6. März 1913 hielt die Ortsgruppe ihre Generalversammlung ab, bei welcher folgende Genossen in den Ausschuß gewählt wurden: Karl Faterl, Obmann, Alois geigt und Franz CebitS, Stellvertreter; Johann Preniner, Schriftführer, Fran^ H u b in c n n, Stellver- ' trcter; Josef Hirzegger, Kassier, Anion HaS lauer, Stellvertreter; Simon BergleS, Bibliothekar, Andreas Schnablegger, Stellvertreter; Paul E g g t r, Franz Wocheim und Johann Leisenberger, Kontrollore; Johann H o h e n s a s s e r, Franz C e b i t s. Ludwig H o f-m e i e r, MgydiuS Reiter, Kajetan S t r a tz m e i e r, Frau-Gin dl und Josef Spanring, Subkassiere. Alle Zuschriften sind zu richten an den Obmann Karl Fat er l, Kondukteur der t. f. Staatsbahn in Bordernberg. Ferner diene den Mitgliedern zur Kenntnis, datz über Beschluß der Generalversammlung die Monatsversammlungen an jedem ersten Sonntag im Monat von 9 Big 11 Uhr vormittags abgehalten werden und wird gebeten, sich recht zahlreich daran zu beteiligen. St. Pölten. Am 9. März 1913 fand in Herrn Fuggers Saallokalitäten die Generalversammlung statt und wurden folgende Genossen in den neuen Ausschuß gewählt: Adolf S e d l a e z e k, Obmann, Rudolf N e u rn ayer und Alois Ruch, Stellvertreter; Josef Teufel, Schriftführer, August Frank und Karl Brousil, Stellvertreter; Josef Remec, Kassier; Julius Berthold, Subkassier für die Station; Johann Grab r n s i ewicz, Subkassier für die Werkstätte; Rudolf B r d a, Michael I o a n o w i t s ch. Otto Koppel, Wart Pichlmayer, Anton Wagner, Josef G r a S l, Franz Reichsebner und Karl Walter, Ausschuhmitglieder; Franz I a p l e t a l, Ignaz R a tz i n g e r und Heinrich Biber, Kontrollore. Zuschriften in Vereinsangelegenheiten sind an den Ob-mann Adolf Sedlaczes, Werkniann, St. Pölten, Franz B i n d e r st r a h e N r. 28, in Geldangelegenheiten an Josef Nemec, Sj. Pölten, Kranzbichlerstrahe N r. 2 8, Tür 4, zu richten. Weiters diene den Mitgliedern zur Kenntnis, daß sich laut GeneralversammlungSbeschluß innerhalb der Ortsgruppe eine Reisesektion gebildet hat, welche sich zur Ausgabe macht, alljährlich gemeinschaftliche Reisen zu unternehmen. Anmeldungen, respektive Auskünfte erteilt bereitwilligst Obmann Adolf S e d l a e z e ?. Wien-Heiligrnstadt. Am 3. März 1913 fand die ordentliche Generalversammlung statt. In den Ausschuß wurden folgende Genossen gewählt: Hutterer, Obmann, Anton Jandl und Dominik Drevo, Stellvertreter; Adolf Kotrba, Kassier. Heinrich Rebsch, Stellvertreter; ?Idolf P a v e l k a. Thomas Nowak und Franz M a t o u s, (Schrift-führet, Johann Mauritsch und Maria Roiß, Stellvet-tretet; Michael Ziegler und Ludwig Gruber Kontrollore; Josef I a n i s ch, Ludwig Stelzer und Thomas W o h n o u t, Bibliothekare. Me Zuschriften sind zu richten an Genossen August Hutterer, XIX, Nußdorferlände 17, in Geldangelegenheiten an Genossen Adolf Kotrba, XIX, Böschst r a h e 41. (tfiodnu. Bei der Generalversammlung vom 4. März 1913 wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Karl Matzak, Obmann; Anton Katban, Schriftführer; ^ranz Rollinger, Kassier. Alle Zuschriften sind an Karl M a tz a k, C h o d a u N r. 31 8, zu senden. Praz-Karolinenthal. Laut Beschluß der Mitgliederversammlung am 4. März 1913 wurde beschlossen, daß die Monatsversammlung jeden ersten Dienstag und die AuSschutz-sihung jeden dritten Dienstag im Monat abgehalten wird. Zuschriften sind an Genossen Emil Thl, LiSkob, 2ibusingasse Nr. 4 7, zu richten. Dux. Die Mitglieder werden aufgefordert, die Beiträge nur an den OrtShruppenkassier oder dessen Stellvertreter ab-zugeben. Ebenso sind die Wohnungtzveränderungen sofort bekanntzugeben. Komotim. Da trotz wiederholter Aufforderung noch immer eine Anzahl von entliehenen Bibliotheksbüchern nicht abgeführt wurde, so findet sich die Ortsgruppenleitung veranlaßt, alle bis Ende März 1913 nicht abgegebenen Bücher auf Kosten der säumigen Mitglieder abholen zn lassen. Gleichzeitig werden die Mitglieder verständigt, daß in Hinkunft die Einladungen zu den Monatsversammlungen durch unseren Kolporteur übetbraebt werden. Die auswärts wohnenden Mitglieder ipcrdcn durch Veröffentlichung im Fachblatt verständigt. Nimburg. Bei der am 26. Februar abgebaltenen General-Versammlung wurden folgende Genossen zu Funktionären gewählt: Jakob Bufka, Obmann, Nimburg, Kolonie Nr. 386. An diesen sind alle Zuschriften zu richten. Zuschriften in Geld-angelegenbeiten sind zu richten an den Kassier Genossen Josef Kob za. Nimburg, Habesch Nr. 861. Ferner wurden gewählt: Josef Fo r rn ä n c f, Maschinführer, Obmannstellvertreter; als Subkassiere für das Fahrversonal der StreckeWlkawa-Nimburg Genosse S o b o t k a, Kondukteur, für den Oberbau Genosse Wenzel L m it g r, Vorarbeiter, für die Station Genosse Alois Lerny, Platzmeister, und Genosse Wenzel Odchazel, Verschieber, für Kostom lat Genoffe Anton Herzig, Weichenwächter, für PodLbrad Genosse Wenzel Lerny, Weichenwächter, für SadSka Genoffe Seifert, Bahnrichter, Stein-Zbozi. für die Werkstätte Genosse Otto Kahle. Maschinschloffer, für das Seizhaus Genoffe Josef K a § p a r. Masckiuenputzer, und für die Heizer Genosse Josef Kaderabek. Heiner. Himberg. Sonntag den 9. März hielt dtc Ortsgruppe ihre ganzjährige Generalversammlung ab und wurden folgende Genossen in den Ausschuß gewählt: Wilhelm Holender, Obmann, Leopold SB e in u n d und Karl Hotovetz, Stellvertreter; Franz Klein, Kassier; Johann Heger, Schriftführer; Josef Hotovetz und Johann Peter le, Kontrolle; Rudolf Müller, Michael Kainer, Franz Sacher, Ludwig B r a u-müller, Leo Schmidt und Josef Pfeil. Ausschüsse. Sodann hielt Genosse Svoboda von der Zentrale einen Vortrag über Organisation. Für Gramatneusiedl wurde Genosse Rudolf Müller als Subkassier gewählt. Die Monatsver. sammlungen fanden am ersten Sonntag im Vereinslokal statt. Sämtliche Zuschriften sind zu richten an Wilhelm Holender, Himberg Nr. 176. Wien-Simmering. Bei der am 9. März abgehaltenen Generalversammlung wurden folgende Genossen gewählt: Hulka, Obmann; Medwed. Kassier; DvorLk, Schriftführer; Schwarz, Bock. Bidla, Moldau, Steffel, W e i n s e d e r, L e h n e r, D o st a l, H ö f e r. Schätz, E i g l, Grieß, 51II a 6 a u c r, Pa pesch und Ondroj, Ausschüsse. Für die Kontrolle schlug er die Genossen Suchet, Meier und Mendre vor. Lienz II. Am 5. März fand die diesjährige Generalversammlung statt. In den neuen Ausschuß wurden folgende Genossen gewählt: Für das Lokomotivpersoual Hutter II, Obmann. Mayer, Stellvertreter; Viktor Harold, Kassier; Koller, Schriftführer; H o nt a it u und Franz Steiner, Revisoren; Michelitfch, Kropf, Ducta, Pribik und Schichl, Ausschüsse. Für die Werkstättensektion: Franz Schwan,berger, Obmann, W eingerl, Stellvertreter; O r a s ch. Kassier; M o ch o r k o, Schriftführer; M e n f, Revisor; Moritzer I, Bibliothekar; Georg Huber, Suppang, P e s ch c 11), Wassermann, Florian Eder und W a ß n i g, Ausschüsse. Alle Zuschriften sind zu richten an Genoffen Franz Schwamberger, Albineggerstraße 16. in Geldangelegenheiten an Genossen Viktor Harold, Albineggerstraße 8. Krems nn der Donau, Bei der am 9. März siatigefun-denen Generalversammlung wurden nachstehende Genossen in den Ausschuß gewählt: HanS Mendt, Obmann, Johann Hauser und Andreas S t a st n y, Stellvertreter; Anton II b I, Schriftführer, Paul OrnitSmüller und Anton Rauschet, Stellvertreter; Karl Schmidinger, Kasier, Franz Schaden, Stellvertreter; Johann Führer und Josef R i n g s w i r t b, Bibliothekare; Anton Zahradnik und Julius Dorninger, Kontrollore. In den erweiterten Ausschuß wurden gewählt: Heinrich Pfaffe neder, Franz G e r-hatte! und Anton MittLrmayer. AIS Subkassiere für die Strecke Krems a. d. D. bis Schwertberg Ernst Borger, für die Strecke Krems-Tulln Johann K i n b a ch e r, für KremS (Bahnhof) Josef Hiß, AloiS Weghuber und Josef Hain-b ö ck. Nach der Wahl ergriff Genoffe W e n d t das Wort und beleuchtete in seinem Referat die eigentlichen Feinde der Eisenbahner. Ferner werden die Genossen ersucht, die Monatsbeiträge bis 10. jeden Monats zu begleichen, da sehr streng darauf gesehen wird, daß jene, welche sechs Wochen im Rückstand sind, das Fachblatt nicht mehr zugesendet bekommen und nach dreimonatigem Rückstand jeder statutarischen Rechte verlustig werden. Sämtliche Zuschriften in VereinSangelegenheiten sind an Genossen HansWendt, Kondukteur, KremS an der Donau, Ufer gaffe 10, in Geldangelegenheiten an Genossen Karl Schmidinger, KremS, Wien er st ratze N r. 23. zu senden. ___________ Aus den Amtsblättern. K. k. Ttaatebahndirektion Linz. Zahl 68/1—19. Am 5. Februar 1013. Betreff: Einheitliche F e st-sehung der Arbeitszeit im Bau- und Bahnerhalt ungs-d i c n st. Dienstbrfehl. 91 n alle k. f. BahnerhaItungssektionen und Betriebsleitungen!- Im Arbeiterausschuß wurde von der Arbeiterschaft der Wunsch auf einheitliche Regelung der Arbeitszeit int Bau- und BahnerhaltungSdienst. und zwar unter nachstehender Fixierung des Beginnes der Arbeitszeit und der Dauer der Ruhepausen vorgebracht. Die tägliche Arbeitszeit soll im Sommer um Uhr früh beginnen und um 6 llht abends, mit einer viertelstündigen Frühstückspause und einer fünfviertelstündigcn Mittagspause, enden. Im Winter soll die Arbeitszeit um 7 Uhr früh anfangen und um 5 Uhr abends schließen. Die Arbeitspausen sollen im gleichen Ausmaß festgesetzt werden wie im Sommer. Da nach § 5, Punkt 1, der Arbeitsordnung für das dortige Personal Beginn und Ende der Arbeitszeit sowie die Arbeitspausen vom zuständigen Dienstvorstand zu bestimmen sind, so werden den Bahnerhaltungssektionen und den Betriebsleitungen die Wünsche der Arbeiterschaft mit dem Bemerken zur Kenntnis gebracht, daß die k. k. Staatsbahndirektion, soweit es die örtlichen und sonstigen besonderen Verhältnisse gestatten, egen die einheitliche Regelung der Arbeitszeit und der Ar-eitspausen im obigen Ausmaß nichts einzuwenden hat. Als „Wintermonate" wird die Zeit vom 26. Oktober bis zum 25. Februar festgelegt. Hinsichtlich der gekürzten Arbeitszeit im Winter wird auf die Bestimmungen des § 5, Punkt 6, der Arbeitsordnung aufmerksam gemacht, wonach, wenn notwendig, die gekürzte Arbeitszeit auf die itouualc zehnstündige ohne Anspruch auf eine Ueberstiindenentlohnung verlängert werden kann. Für den k. k. Staatsbabndirektor: Dr. W e s s e l Literatur Von der „Neuen Zeit" ist soeben das 24. _ Heft des 31. Jahrganges erschienen. Aus dem Inhalt des Heftes heben wir hervor: Taumeu Von R. H. — Marx' Bekenntnisse. Von N. Rjasanoff. — Die Akkumulation des Kapitals. Von Otto Bauer (Wien). (Schluß.) — Landarbeiteransiedlung und Sozialdemokratie. Von Otto Braun. — Zeitschriftenschau. Die „Neue Zeit" erscheint wöchentlich einmal und ist durch alle Buchhandlungen, Postanstalten und Kolporteure zum Preise von Mk. 8'25 per Quartal zu beziehen; jedoch kann dieselbe bei der Post nur per Quartal abonniert werden. Das einzelne Heft kostet 25 Pf. Probenummern stehen jederzeit zur Verfügung. (Die hier angekündigten Bücher und Zeitschriften sind auch durch die Wiener Volksbuchhandlung Ignaz Brand u. Komp., Wien VI, Gumpendorferstraße 18, zu beziehen.) Eine neue Broschüre über Karl Marx. Um das Andenken an drri Begründer des wissenschaftlichen Sozialismus würdig zu feiern, wird jetzt überall in verstärktem Maße Veranlassung genommen, Vorträge über die Lehren de6 wissenschaftlichen Sozialismus zu veranstalten. Obwohl unsere Propagandaliteratur an populären Erörterungen der Marxschen Theorien nicht arm ist, wird die soeben im Verlag des Verbandes der jugendlichen Arbeiter erschienene Broschüre: ..Karl Marx, der Mann und sein Werk" zur Verbreitung der sozialistischen Erkenntnis doch sehr willkommen sein. Die von Robert Danne-berg redigierte und unter Mitwirkung von Karl Kautskv, Max Adler, Adelheid Popp, Slmta Schlesinger, Otto Bauer, Oswald Bien, Julius Deutsch. Gustav Eckstein und Leopold Winarsky herausgegebene Broschüre ist 64 Seiten stark und gibt einen vortrefflichen Ueberblick über das Leben und Schaffen von Karl Marx, über seine Familie, über sein politisches Wirken, über feine wissenschaftlichen Großtaten, über die materialistische Geschichtsauffassung und über die Theorie vom Mehrwert. Sie gibt ein Bild de« Sozialismus von Marx und zeigt die große Bedeutung des Kommunistischen Manifestes. Die Broschüre erörtert die Herkunft der Wörter „Proletariat" und „Sozialismus", sie leitet zur Lektüre der Marxschen Schriften selbst an und gibt nützliche Minie für jeden, der weiter lesen will. Auch der Bilderschmuck ist prächtig. Ein Bild zeigt die im Besitz der Frau Lafargue gewesene Marx-Plakette von Boris (xbatz, ein anderes Bild stellt Marx im Kreise seiner Kinder dar, das dritte ist nach einer bisher unveröffentlichten Photogravbie des Marxschen Grabes gemacht. Die Broschüre liest sich überaus leicht und angenehm, da der Leser infolge der zahlreichen Mitarbeiter auch eine Abwechslung im Stile findet und jeder Aufsatz für sich ein abgeschlossenes Ganzes bildet. Junge und alte Arbeiter werden in ihr reiche Belebrung und mannigfache Anregung finden. Die nette Schrift ist gegen Voreinsendung des Betrages von 45 H. in Briefmarken vom Verband der Jugendlichen Arbeiter in Wien V, Rechte Wienzeile 97, oder durch die Kolporteure der Wiener Volksbuchhandlung zu Beziehen. Eingesendet. (80v diese Rulrlk Übernimmt ne Redaktion feint Verantwortung.) Modebrricht. DaS rühmlichst bekannte Seidenstoff- und Stickereierporthaus Schweizer u. Komp., königlicher Hoflieferant, Luzern O 27 (Schweiz), veröffentlicht zur Orientierung der modernsten Gewebe und Farben folgenden kurzen Mode-bericht: „Vorherrschend für Straßen-, Gesellschafts- und Abendtoiletten sind in erster Linie Seidenstoffe. Es treten besonders in den Vordergrund des Interesses: Cttzpe de chine, Eolienne, Voile, Foulard, Messaline :c. Als Farben sind besonders hervorzuheben: ötioque, Kupfertöne, zartrosa bis dunkelrosa, vieux-bleu bis dunkelblaugrau und dunkelmarine, champagne in allen Schattierungen bis gold und auch sandfarbige Nuancen Auch spielt schwarz wieder eine bedeutende Rolle. In Weiß für die heißen Sommermonate, für die Straße sowie auch für Ballanläffe, werden in den Pariser Modelt* Häusern fast ausschließlich Stickereien verarbeitet, und begünstigt ferner gestickte Roben und Blusen auf Batist, Voile, Marquisette, Tüll, Cröpon und den modernen Seidenstoffen." Benannte Firma liefert ihre Waren gegen Nachnahme zoll- und portofrei ins Hans durch ihre Zollfiliale in Buchs (an der österreichischen Grenze). Verlangen Sie heute noch Muster unserer Neuheiten in Seidenstoffen und gestickten Roben und Blusen mit Mode-bildern, es werden diese auf schriftliches Verlangen bereitwilligst gratis und franko zugestellt. Versammlungsanzeigen. In nachstehenden Orten finden Versammlungen statt: Rudig. Am 23. März um 1 Uhr nachmittags im Gasthaus „Morgenstern". Saat. Am 26. März mit 2 Uhr nachmittags Generalversammlung in der Volkshallc. Mürzzuschlag. Am 25. März um 2 Uhr nachmittags im Hotel „Erzherzog Johann" Generalversammlung. Prerau I. Am 27. März um 7 Uhr abends Generalversammlung int Hotel „Austria". Böhmisch-Leipa. Am 29. März um 8 Uhr abends Generalversammlung im VereinSlokal. Graz I, Siidbahn. Am 2. April um 8 Uhr aheuds Generalversammlung in den Juliensälen. Whmisch-Kauinitz. Am 6. April um 8 Uhr abends im Gasthaus „zur Nordbahn". Böckstein. Am 6. April Generalversammlung int Gasthaus „zur Tauernbahn". Neumarkt-Kallham. Am 5. April um 7 Uhr abends bei Herrn Zwetko lDnswalds Gasthaus). Brüx. Am 6. April um 8 Uhr abends im Cafe „Franyais". Brünn I. Am 6. April um 12 Uhr mittags im Hotel „Austria" in Prerau Zusammenkunft der Signalmeister Mährens. Marienbad. Am 6. April um 2 Uhr nachmittags in Reugers Gasthaus Generalversammlung. Ober-LeiitenSdorf. Am 6. April um 2 Uhr nachmittag* Generalversammlung im Vereinslokal. Mitgliedsbücher sind mitzubringen. Sondert. Am 30. März um 2 Uhr nachmittags Generalversammlung int Gasthaus Greifen. Alt-Paka. Am 13. April um 7 Uhr abends General« Versammlung int Gasthaus „Alte Post". Würgl I. Am 3. April Generalversammlung. Mitteilungen der Zentrale. Verwaltuugskoinitcrsitzung ant 12. März 1913. — I. Unterstützungen: a) H. lt. 18 Fälle 8600 Kr.; b) H. F. 2 Fälle 320 Kr.; c) Verein 117 Kille 2865 Kr., 41 Fälle abgewiesen — II. Der Rechtsschutz wird für 85 Fälle bewilligt, 1 Fall abgewiesen. — III. E x> Ponsen für 106 Fälle Kr. 13,535'17. — Entgegennahme des Berichtes über den Ban des E t senbah n e r-heim s. — Erledigung verschiedener a d m t n t ft r a* tiver Angelegenheiten sowie des vorliegenden Einlaufes. — Errichtung neuer Zahlstelle n. Zentralausschusjsitz»»k am 5. März 1913. — Beratung und Beschlußfassung über die anläßlich der bevor-stellenden Anstellungen von Aerzten in der ßentf-5-genossenschaftlichen Nnfallversicheruugsanstalt von den gewählten Vorstandsmitgliedern zu erstattenden 'Vorschläge. — Bericht und Diskussion über den Ausgang der letzten Wahlen in das Lebensmittelmagazin der k. f. Nordwestbähn. — Beschlußfassung über die in der nach-, ftcit Zeit zu veranstaltenden Besvrechungen der Personal--kommissionm und des Zentralarbeiterausschusses. Ausweis des Vereines „Menhahnerheim". An Spenden für baS „Eisenbahnerheim" sind bei iiuü auS folgenden Orten in der Zeit vom 10. März bis 20. März f. I. eingelanfen: Floridrkors I, dritte fllntr, 300 Kr., Weiz 20 Kr., Unzmärkt 10 Kr., Neuern 10 Kr. HeHor. Sremm, Wien, Donnerstag „Der tölftifVitlittet.* 20. Marz 1913 Sekte 13' — n Sprechsaal. Eisenbahner, Mitglieder des Lebensmittelmagazins der k. k. österreichischen Staatsbahnen Direktionsbezirk Wien! Kollegen. Genossen! Montag den 80. März 1013 findet im Hotel Franz JosefS-Bahn, Wien IX, Nordberg» stratze 7, 8 Uhr früh, die diesjährige Generalversammlung des LebenSmittelmagazinS der k. k. österreichischen Staats, bahnen, Direktion Wien, statt. Bei dieser Generalversammlung ist von seiten der Mitglieder ein Vorstandsmigtlied und ein Aufsichtsratsmitglied zu wählen und empfehlen wir euch im Einvernehmen mit den Wiener Vertrauensmännern folgende Kandidaten zur Wahl: t Für den Vorstand als Mitglied: Martin Srgula, Oberrevident, Wien I. Für den Aufsichtsrat als Mitglied: Gustav Jarde, Kondukteur, Wien I. Als Ersatzmann: Josef Hübner, Lokomotivführer, Hütteldorf. K o l l e g e n, G e n o s s e n l In Anbetracht der wichtigen Aufgabe, welche das LcbenSmittelmagazin in Bezug auf dis Approvisionierung der Bediensteten zu erfüllen, hat, ist es dringend geboten, das; energische, zielbewusste Männer im Ausschuß tätig seien. Nachdem sich diesmal die Gegner vereinigen, um unsere Kandidaten zu Fall zu bringen, ersuchen wir die Vertrauensmänner und jedes einzelne Mitglied des Lebensmittel, magazins, sich nicht nur selbst an der Generalversammlung zu beteiligen, sondern auch für eine zahlreiche Beteiligung unter den Mitgliedern zu agitieren. Zu der Generalversammlung ist das Mitgliedsbuch des LebenSmittelmagazinS mitzubringen. Nähere Auskünfte erteilen die Kandidaten und die Vertrauensmänner. Die Exekutive der organisierten Eisenbahner Oesterreichs. SB; LcbenSmittelmagazin für Bedienstete der k. k. Staats-bahn in Linz a. d. Donau. Die Generalversammlung findet am 30. März um halb 9 Uhr vormittags im Speisesaal der Werkstätte statt. Da sehr wichtige Punkte zur Berat auf der TagcSordnun gefordert, sich zahlrei teiligen. eratung und Beschlußfassung stehen, so werden die Mitglieder auf. an der Generalversammlung zu be- Offene Anfragen. An die k. k. Staatsbahndirektion Villach. Bei der UniformauSfaffung vom 1. Oktober 1912, welche im Dezember erfolgte, haben die Blocksignaldiener der Station Selzthal gänzlich unpassende Uniformröcke erhalten. Dieselben mußten daher wieder rückgesendet werden. Bis heute haben die Betroffenen dieselben nicht erhalten. Die Blocksignaldiener genannter Station ersuchen eine k. k. Staatsbahndirektion, sie möge veranlassen, daß diese ausständigen Unisormröcke baldigst ausgcfolgt werden. An die k. k. Staatsbahndircktion Villach. Die Bediensteten der Tauernbahn erlauben sich anzu-t, wann die Direktion den am 12. Aux " gegebenen Dienstbefehl Nr. 173, Amtsblatt fragen, wann die Direktion den am 12. August 1911 heraus, gegebenen Dienstbefehl Nr. 173, Amtsblatt Nr. 33, durch, zuführen gedenkt und den Geschädigten die Beträge, welche nach Ministerialerlaß vom 8. Juli 1911, Zahl 62.382/9 ex 1910 widerrechtlich abgezogen wurden, rückvergütet. An die k. k. Staatsbahndircktion Villach. Den Oberbauarbeitern der B. E. S. Friesach wurden die Arbeitszeiten mittelst Diepstbefehl für den Monat Februar um eine halbe Stunde, im Monat März und Oktober um anderthalb Stunden verlängert. Da dieser Dienstbefehl mit der Arbeitsordnung und mit den Arbeitszeiten anderer Sek. tionen nicht übercinstimmt. in der eigenen Sektion nicht einmal einheitlich durchgcführt wird, so ersuchen wir eine k. k. Staatsbahndirektion um Aufhebung dieser Anordnung und um die volle Bezahlung der Ueberstunden. An die k. k. Staatsbahndircktion Villach. Die im Wohngebäude II untergebrachten Wächter der Station Maria Rain müssen Nutz- und Trinkwaffer aus einer Entfernung von zirka 850 Schritten herbeischafscn. Da den Bewohnern dieses Hauses schon im Jahre 1911 der Bau einer Wasserleitung zugesagt wurde, so bitten diese, man möge mit der Zuleitung des Trink- und NutzwasserS baldigst beginnen. Briefkasten der Redaktion. Malle, Eisenerz. Teilen Sie uns mit, ob Sie Ablöse-Wächter waren. — * * in Wien XV, Sonntag im Monat zu besuchen. Las iLlsenoayneryeim ist noch im Bau, daher sind Jb-e diesbezüglichen Fragen gegen-slandslos. — Nr. 9 oder Nr. 10. Sie haben Anspruch auf zwei Hartenau-gleiche und rücken in die 1300 Kr. am 1. Jänner 1914 in die 1400 Kr. am 1. Jänner 1016 vor. — R. 100. Sie haben keinen Anspruch mehr auf einen Härten« auSgleich und rücken in die 1200 Kr. am 1. Juli 1015 vor. — F. G-. in Parschnitz. Wenn Sie bei uns organisiert sind, wollen Sie sich mit Ihren Fragen direkt an Genossen Josef Kraus in F a l k e n a u, Parlweg 35, wenden, der Ihnen gewiß Auskunft erteilen wird. Im allgemeinen ist der Wechsel eines Dienstpostens bei den Staatsbahncn gegen einen solchen auf der A. T. E. nicht empfehlenswert. — Rr. 137, Leoben. Sie haben Anspruch auf einen Härtenausgleich und rücken am 1. Jänner 1914 in die 1200 Kr. vor. — Ein Arbeiterausschutz-Mitglied. Wenn Sie in den älteren Jahrgängen des „Eisenbahner" Nachschau halten, so werden Sie finden, daß wir den uns zur Verfügung gestellten Artikel bereits vor Jahren brachten. Uebrigens ist derselbe aüch in vielen anderen Blättern erschienen Nr. 11. Sie haben keine fünf Disserenz. jahre und damit keinen Anspruch auf einen Härtenausgleich. In die 1100 Kr. rücken Sie am 1. Jänner 1914 vor. — E«. 1100. Sie rücken in die 1100 Kr. am 1. Jänner 1915 vor. — Mitglied Nr. 135. Sie erreichen die 1100 Kr. am 1. Juli 1913. — Böckstein. Waschküchengespräche können nicht ausgenommen werden. — Attnang. Wollen Sie von der facholischen „Salzkammergut-Zeitung" vielleicht gar verlangen, daß sie uns loben soö?> Da könnten Sie lange warten. — Wels» Görkau und Böhmisch-Kamnitz. Die Klagen sind persönlicher Statur und eignen sich nicht zur Veröffentlichung. — Klein-Priesen 284. Lassen Sie uns Ihre Angelegenheit durch die übermitteln; wenn es Ihnen recht ist, werden AP x MAGGI Würfel ä 5 h (fertige Rindsuppe) sind die besten! . . M '*tr. . vj ' k|a ,'1 c zollfrei OClde in s Haus! Verlangen Sie Muster unserer Frühjahrs- u. bo.«,niu-Neuheiten für Kleider und Blusen: Crßpe de Chine, Eollennc, Volle, Foulard, Meflsallne, Mousaellne, 120 cm breit, von K.r. 1.20 an per Meter, in schwarz, weiss, einfarbig und bunt, sowie gestickte Blusen und Roben in Batist, Wolle, Leinen und Seide. Wir verkaufen nur garantiert solide Seidenstoffe direkt an Private franko und schon ver- zollt in die Wohnung.) Doppeltes Briefporto.) I I Schweizer* Co., Luzern 028 fl Preiskurante gratis und franko 5 Tuchfabrik: Humpolec (Böhmen) 2 Wege» gMWer Slinllguna meines Sololcs bin ich gezwungen, meine sämtlichen Vorräte in Männer- und Knabennn^ilgen sowie Ulster, Winterröcke, Krügen, Hosen, Kinderkostüme und ein großes Lager Tuche für Herren- und Damenkostüme um 30 bis 40 Prozent unter den früheren Preisen zn verkaufen. Als Genosse verpflichte ich mich, den P. T. Kunden von auswärts beim Einkauf von Kr. 60'— die Reisespesen zu ersetzen. — Legitimation mitbrmgen. Nur Barverkauf! Nur Barverkauf! Paul Ritter, Prerau, Ferdinlmdftraße S. ^13iettfedern\ \ und Staunen \ 1 Klio graue geschlissene K 2'—, bessere K 2-40, halbwelsse prima > K 2'80, welsse K 4 —, prima daunenweiche K 8 —, hoohprlma K 7'—, ™ 8<— und 9'60. Daunen, graue K 6'—, 7'-, welsse prima K10—, Bratt- „ fleum K 12 — von 6 Kilo an franko. Fertig gefüllte Betten; ,. tierbcnruinic» nun ist da» Lesen an« dlchtfädlgom (Nanking), 1 Tool roten, blauen, gelben oder welsaen Inlett uohent ca. 180 cm lang, 120 cm breit, samt_ 2 Kopf- polstern, jeder ca. 80 cm lang, 60 cm breit, genügend gefüllt mit neuen Krauen, flaumigen und dauerhaften Bettfeder* K 18*«-, Halb* daunen K 20 -, Daunenfedern K 24'-. Einzelne Taoheate K 10'-, 12 -, 14 — 16'—. Einzelne Kopfpolster K B'—, 8'6o, *•—. Tuohr-*-200X140 cm grase K 16'-. 16'-. 18'-. 20'-. ckoptpoleter i»X70 grase K 4'60, 6'-« 6'60. Untertuohento ans beetem Bettgl *•—. Tuohente cm 0'—« UW. uniiriuu.Diua nua uuouuu, Bettgradl cm cross K 16 — nnd K 16 — versendet von K 10'— an franko gegen Nachnahme oder Vorauszahlung gross h 180XU6 Hnx Berger ln Deschenitz Nr.*/249, Böhmenvald ■ Kein Risiko, da Umtausch erlaubt oder Seid rttokeretattet wird, lieichhaltigo illustrierte Preisliste aller Bettwaren gratis. „Der Msenvayrrer.« Wien, Donnerstag I. Amerik. Schuhversandhaus. Marke „L E 8" Gegen Teilzahlung ohne Preisauf- „ .... /^schlag. Zahlbar in Monatsraten ä Registrierte //’ * Schutzmarke. ^ WW 1H nor öftnr Trinken a Sie gern f Liköre, Bier 2 oxtraf. fassonierten ™ Kognak u. s. w. Sie erhalten von mir ohne irgendwelche Verbindlichkeit ein Buch mit Rezepten zur Selbst-bereitung nebst 1 Flasche Likör gratis gegen Portovergütung von 20 k in Marken. Max Noa, Hoflieferant V. SPANIEN U. GRIECHENLAND Bodenbach a. E. 182. Die ersten Anzeichen schwerer Erkrankungen sind Schmerzen und Beschwerden in den Muskeln und Nerven. Die Natur hnt den Menschen mit feinen Nerven ausgestattet, damit er befähigt ist, zu denken, zu empfinden nnd zu geniesscu. Die Natur hat aber nicht gewollt, dass die Nerven dem Menschen Schmerzen bereiten sollen. Jeder Schmerz, jede Unpässlichkeit ist das sicherste Anzeichen für drohende Gefahr. Nicht etwa, dass gleich jede Krankheit tödlich wirken müsste, aber jede Krankheit kann durch Vernachlässigung zu dauerndem schweren Leiden oder qualvollem Tode führen. Eine der grössten Entdeckungen, die in letzter Zeit gemacht wurden, besteht in einer ganz einfachen Methode zur Kräftigung der Nerven und Auffrischung des Blutes, die den Körner widerstandsfähig gegen jede Schwäche macht. Eine Methode, die ganz einfach anznwenden ist. Es wird keine Medizin, keine Salbe, keine Einreibung, kein Apparat oder sogenannte Heilgymnastik gebraucht, sondern es ist eine ganz einfache, der Natur abgelauschte Sache. Aerzte und Professoren haben sich lobend darüber goäusscrt und verwenden diese Methode schon zu in Wollte der Menschheit. Ich bin der Meinung, dass diese Methode eine grosso Bedeutung für die Menschheit hat. Lesen Sie eine der vielen Anerkennungen, welche täglich bei dem Erfinder eingehen. Tfisfjn Einheitspreise: la. Orig. amer. / "'S, Herrenachuhe K 21 "50; la. Orig. amer. Damenschuhe K 19 50. Bei Barzahlung 5 Prozent Skonto. L@0 Edel, Wien i, Fleischmarkt Nr. 15. Verlangen Sie illustrierten Katalog Nr. 11 nebst Bedingung und Massanloitung gratis und franko. 1 Stk. beste Irländer, SO cm breit, 23 m lang, K 11 50. 1 Stück beste Rumburger, 90 cm br., 23 in lang, X I4'—. Krauswebe ist ein weisscr Wäschestoff von unbegrenzter Haltbarkeit, 1 Stk. 20 m lang, 84 cm breit, K 15'—. Einladung zu der am 6 n m 81 a q den 29. März 1913 um 7 Uhr abends im Sjcrciivilofal, Hafners Gasthaus jiattfinbenben Leintücher ohne Naht aus bester kerniger Flachsgarnleinwand, 6 Stück, 150/225 cm gposs um K 18 20. der Spar- und Baugenossenschaft für Bedienstete der k. k. Staatsbahn in St. Veit a. d. Glan. Es wird ersucht, recht zahlreich zu erscheinen. Für den Ausschuß: Franz WisofSky ra. p. Joses Pieto m. p. dicken Hals. Drüsen beseitigt man rasch und gründlich durch Hollerdauer Kropsbalsam Flasche 4 Kronen. Stadtapotheke Pfaffenhofen a. d. Ilm 154 (Bagern). Rumburger-Reste feinst gebleichte lange Stücke für allerbeste Wäsche verwendbar, 82 cm breit, 40 m lang nur K 22'—. Beste Gelegenheit für Brautpaare u. Möbelkäufer, i beste existierende Marke für Herren upd Damen, per Dutzend 4. 6, 8 und 10 Kronen. jVeuheit jürZlerrea dauernd zu gebrauchen, per Stück 2 und 4 Kronen. Frauenschutz, jahrelang haltbar, per Stück 3, 5 und 10 Kronen. Preisliste der neuesten Schutzmittel, verschlossen. gegen 20 h- I. GRÜNER Wien V/2, Schönbrunnerstr. 141 /E. Adresse entheben, es wird Sie nie reuen. Versand perNachnahme. Nichtpassendes wird zurückgenommon. . Sehr geehrter Herr! Ich kann es nicht Ubers Herz bringen, die freudige Mitteilung ZN unterlassen, welche, wie ich glaube, auch Sie angenehm berühren wird. Wie ich schon in meinem ersten Schreiben erwähnte, waren von den Aerzten meine Tage bereits gezählt . Ich litt an Blutspucken, schrecklicher Nervosität, Neurasthenie und schlechter Verdauung der Speisen und da sah ich c,n. dass cs mit mir zu Ende gehen werde. Ich ging zu mehreren Aerzten, um mein Leben zu retten, aber umsonst. Als ich in den Zeitungen Berichte las, wie gut Ihre Methode auf deu menschlichen Organismus wirkt, wendete ich mich au Sie mit der Bitte, dass Sie mir nähere Mitteilungen zugehen lassen möchten. Ich befolgte Ihre Anweisungen mit gutem Erfolg und werde diese weiter forteetzon. Schon nach einigen Tagen hörto ich auf, Blut zu spucken, konnte essen und fühlte mich jeden Tag besser. Ich bedaure nur, dass ich mich nicht vorher photographieren Hess, wie ich damals aussah, als meine Tage bereits gezählt waren, und wie ich heute aussehe. Ich empfehle mich ihnen bestens und wünsche, dass Sie dieses Schreiben mit meinem vollen Namen zur Veröffentlichung bringen. Hochachtungsvoll Prior Dragloevio, Diese Zeilen sind dom Erfinder von diesem angesehenen geistlichen Herrn unaufgefordert und freiwillig zugegangen, obgleich er den Schreiber nie gekannt oder gesehen hat. Der Erfinder hat ein Buch in einfacher, leicht fasslicher Weise geschrieben, welches vorläufig, um die Methode einzuführen, völlig gratis versandt wird. Wenn Sie diese Methode eine Zeitlang befolgen, worden Sie gesund und kräftig werden, gesunde Nerven und frisches Blut haben. Wenn Sic diese Methode alle Jahre eine Zeitlang befolgen, werden 8Io eich körperlich und geistig frisch erhalten. Lassen Sie sich das sehr interessante und lehrreiche Buch sofort senden, ehe die Gratisexemplare vergriffen sind. Schreiben Sie eine Postkarte, aber bitte Name und Adresse recht deutlich, au „Heilige Geiat“-Apotheke, Budapest VII Abteilung 41. Prachtvolle Musterbücher jeder Are nur feiner Leinenwaren für Haushalt u. Ausstattung kostenlos. i Violinen, Zithern, Gitarren etc. empfiehlt Ant, Schrötter in Gossengrün bei Graslltz, Böhmen, Nichtpassendes zurück I/SO Preisliste gratis. Für Beamte hoher Rabatt: Geehrter Herr 1 Leile mit, bnü ich Ihnen für die Möbelsenduna meine bonfemmenili " " ' * ' war lehr überrascht; werde wird »ach meinem • JäKsSsBü Verfahren durch finderleichte Selbst -“•* rJ bcreitung ans das \ bottfmmncnflc nach-gebildet. Hcrvorra VlTJILMflW gende Anerkenn»»-gen! Selbstkosten ca. nur 36 h pro ’/j Silo. Verlangen Sie gegen (Sinlehbuuß von 30 h in Marken ter/k kg gratis Ä. Max Noa, Königl. Span. Hoflieferant Boden':ach s. E. 182 h Zufriedenheit und Anerkennung ausspreche, ich tum mich bemühe» dafür, Sie weiter zu rekommandlcrcn. Hochachtungsvoll Mürzzuschlag. M. 9fuf*of. Bronchialkatarrh Rheumatismus Gloht, Ischias, Nervenleiden. Aus Dankbarkeit teile icb jedermann umsonst brieflich mit, wie ich von meinem schweren Leiden befreit wurde. KBthl Bauer, WUnohen, Mozartstrasso », Part. |||3 » w Lufftraöhieenkatarrh Tfuritn*HcJUS^ Lungenkatarrh ::: Emphysem sss Wy rSymptome s Entweder trockener Katarrh mit heftigem, quälenden Husten und geringen Mengen zähen, grauen Schleimes oder schleimiger Katarrh, wobei ohne grosso Beschwerden erhebliche Mengen eines dünnflüssigen, eitrigen Auswurfes entleert werden ; zuweilen pfeifende >*SUM*Arw«irmW&iU Atemgeränsche. Der chronische Bronchialkatarrh zieht oft Emphysem (Lungenerweiterung) und damit mehr oder weniger starke Atemnot mit sich. (Bei älteren Katarrhen, Gewicht- und Kräfteabnahme.) Wer derartiges an sich beobachtet oder wer an Asthma, Kehlkopf«, Rachen-, Nasenkatarrh oder Folgen von Influenza leidet, wer leicht zu Erkältungen neigt, wende sich vertrauensvoll an untenstehende Adresse und informiere sich über ein auf neuen Prinzipien beruhendes und von ganz hervorragenden Erfolgen begleitetes, ärztlich empfohlenes Heilverfahren. Patienten, welche nicht in der Lage sind, eine Badereise nach Wiesbaden zu unternehmen, können die Kur auch mit verhältnismässig geringen Kosten und ohne Berufsstörung im eigenen Heim durchführen. Senden Sie den unten angefügten Gratiscoupon, mit Ihrer genauen Adresse versehen, im offenen Kuvert als Drucksache an Carl A. Tancrä, Wiesbaden 9 N. iv iss ZU OSTERN empfehlen wir unser beliebtes ERDÄPFEl MILCHBROT An Carl A. Tancre, Wiesbaden 9 li. Ich wünsche mich über Ihr auf neuen Prinzipien beruhendes Heilverfahren zu informieren. Es dürfen mir jedoch keine Kosten hiedurch entstehen. Name ......................................................................................................... und deutliche Adresse: ......... Grösser Laib 1 Krone Kleiner Laib 48 Heller Xu haben In allen Hemmerbrol« 8 Verkaufsstellen * Kronprinz mit und ohne# Trichter allen voran! 61 ist eine Svrechmaschine von reinster, harmonischer, sympathischer Tonfülle, woraus V,v Sie jedes existierend« Platteninbrikat spielen können und nicht wie bei solchen ohne Radelwechsel auf ein Plattenfabrikat angewiesen find. Einzig ist sie bis zur kleinsten Schraube vaterländische» Fabrikat, von höchster Präzision, wird mit drehährtger schriftlicher Garantie, ohne Anzahlung, au solvente Kunden ln Monatsraten von K 5*-— an direkt an die Privatkunde geliefert- FabrikSkassapreise bei Barzahlung. Keine Zoll., Fracht- und Packunasspesen, welche ausnahmslos bet jedem andere» Rabrlkat im Preise inbegriffen sind. Vorführung ohne Rauf« Zwang. Apparat und Plartenkatalog gratis durch die Einzige Sprechmaschtnenfabrik OefterretchS !» Leop. H. Kimpink, Wien TU, Kaiserstraste Nr. 65. Gegründet 1898. Gegründet 1898. «ei Llechtenleiden aller Art, speziell bei nässenden und Lchupvenslechte» unübertrefflich, Hautausschlägen, Häniorrhoidai» ausschiägen, selbst in den hartnäckigsten Fälle», wo alle bisher angewandten Mittel versagten, verschafft Apotheker Standers Ssijtma-Salfam sofort Hilfe. — Suzema-Kur ohne jede Berufsstörung. — Patentamt«» gesch. 1-41.36». Brei» 5 Kr. Allein nur echt durch die Rotstiche Apotheke, Rauf» beuren D. 87 (bahr. Allgäu). Zahlreiche Dankschreiben von Geheilten, insbesondere von solchen, die jahrelang alle möglichen Schmierknren ohne jeden Erfolg angewandt. Schutzmarke H AMMERBROTWERKE UND DAMPFMUHLE Skeret, Henusch » «9 Herausgeber Josef Tomschtt. — Brrantwortlicher vttvatteur Franz Lill. — Druck- und BerlaaSauftalt .BorwürtS* ettmbpha S tts, Wien. V., Rechte öienzeUt »7.