Nro. 42. «ig , .der ' Königin Maj. die f>mf altern Erzherzoge, und die zwey altern Erzher-zoginen, mit dem gesammten Hafstaate, beygewohnt. Die Glocken wnrden dnrch die ganze Stadt gelautet, und die Schauspielhäuser waren gestern geschlossen. Durch ein allerhöchstes Patent vom 1. v. M. sind auch die Lehnsleute der Herzogthümer Sttyermarkt Karnten und Kram aufgefordert worden, binnen Jahr und Tag die fernere Verleihung chrer Lehen ordentlich durch die Landesstelle an-. zufuchm. ^ ^ _ ^ Nächstens soll auch eine Fuhrwesws-division nach Niederlanden abgehen, und Wie man sagt, wird der Herr Haupt- mann wn Wimmer, der sich schon so viele Verdienste dadurch bey dem Staate gemachthat, von seinem gedungenen Fuhrwesen dies? Division abfuhren. Päri< vom 25. Iillv. Es ist bee schlössen, ms dem Marsfeld nichts einzu. reisscu, vielmehr soll der Triumphbogen in ein solides Monument von Steinen ver< wandelt, l.nd die Statuen, und Basre< lifs von wtißen Marmor aufgeführet wer« den. Die Bänke rings u:nher fwcrden mit Mauerwerk bekleidet, um Jahrhunderte m dauern 5 und bty allen Gelegenheiten gcist« licher, odcr weltlicher Solennitaten zu dienen. Diese Arbeiten werden vielen müs« sigen Handen zu thun schaffen, und dem Ende des i8ten Jahrhunderts Ehre ohne große Kosten machen; denn der König hat Marmor genug, und zahlt jahrlich. die Bildhauer für die Statuen großer Männer. Diese Summen wird man nun zur z Verherrlichung unsrer glorreichen Revylu-zion bey der Nachwelt verwenden. Frankfurt lässt sichs am Vorfabtthe des grossen deutschen Nazionalfestes herr^ lich wohl seyn. Es schwimmt in den Wollüsten der Musik, des Schauspiels und des Tanzes. Aus allen Gegenden Europens strömen Zuschauer herbey, und wer nicht die Fauste voll Gold hat, dem nist der satte Frankfurter zu: Ferne von uns, ihr Ungeweihttl: ! Von der Kaiserwahl beginnt es roicder stiller zu werden. Desto lauttr wird es lverdcn, wcnn es > im hohem Chöre, gleich dem stürmenden Rheinfalle daher braußt: Hcbc dein Haupt doch empor, Teutonia, l Dein Kaiser, dein Wageträger, ^ Dein Volksvater k Der Schaffer neuer glüklichen Tage k Ist Leopold. Czettin den 7. August. Der Oberst-wachtmeister Wiese, welcher als Kurricr die Nachricht von der glücklichen Einnahme der Festung Czettin nach Wien brachte, ist den 31. Julius wieder hier eingetroffen: Se. Maj. der König haben über die so glücklich ausgeführte Unternehmung Ihre allerhöchste Zufriedenheit tadlirch bezeuget, daß Sie gedachten Herrn Oberst-wachtmeisier zum Ritter des Theresienor-dens ernannten, und allergnadigsi befahlen , der gesammten hier siehenden Mannschaft eine zwentagige Löhnung auszutheilen, annebst aber wurden an vorzüglich verdiente Leute, die sich durch Tapferkeit auszeichneten, 8 goldene und 18 silberne Denkmünzen vertheilet. Zugleich befahlen ^ Se. Maj. der König den Muth und Ei-« fer der Hauptmann Schmidischen Kompa-» gnie von Wilhelm Schröder, welche ei-l gentlich den Sturm unter Anfühtung des l Oberlieucenants Tatler unternommen hat. l besonders zu belohnen, daher, weil nicht » «llea Denkmünzen kytmttl) erteilt wer- ben, 6 Korporale der oben gedachten Kompagnie mit 4 Gulden, 39 Gemeine mit 2 GlilVen, lmd 98 Gemeine mit 1 Gulden belohnet wurden. Den 1. August vor Anbruch dcs Tages schlichen sich bey 90 Türken aus ihrem Lager bey Kladusch in die verlassene Hütten , die wahrend der Belagerung vor Czettin standen, und 1 Korporal nebst 6 Gemeinen v. KinslyChcvatlxLtgcrs, die ihre gewöhnliche Patrouillen machten, wur« den von diesen angefallen, unddabey iGemei-ner nebst 2 Pferden verwundet. Damit man dergleichen Überfallen nicht mehr amgesezt sey , wurden auf Befehl des kommandierenden Generals durch die Se-ressancr alle Hütten in Brand gesteckt. — Der Strasscnbau nach Wihatsch wird auf das eifrigste betrieben. Bukarest den 1. August. Nach sichern Nachrichten hat der Großvezier mit der Hauptmacht dcs Ottomanischen Reiches den 22. und 23. bey Nusczuk eintreffen sollen. Mann vermuthete, er werde bey Tartokey über die Donau setzen. Der Russisch Kaiserl. Oberstlieutenant Lambro Cazzioni , der mit einem Russischen Geschwader im Archipel kreuzet, hat nun von der Kaiserin das Patent eines Obersten / und Oberbefehlshabers beyder im Archipel befindlichen Russischen Flottillen , wie auch ein Geschenk von 12«? Rubeln erhalten. Fiume dcn 20. August. Nach Berichten aus Neapel vom 27. Julius machte man damals bey Hofe alle Anstalten zur baldigen Abreise I. I. M. M. und der köniql. Familie, nachdem der prachtige/ und geschmackvolle Brautschatz der königl. Prinzessinen durch mehrere Tage öffentlich zur Schau ausgesetzt war. Die Reift soll von Neapel zu Lande bis Manfte- doma gehen, wo die königs. KncMbtl lMtcr Kommando dcs 3iittcrs Fortigneni in Bereitschaft liegt, um die hohen Nci senden nach Fiume zu btwgcn. Von d< wird die Reise zu Lande übcr Tnes nach Wien fortgesetzt; und inzwischci kehrt die königl. Flotte in den Hafen vol Livorno zurück, wo sie lis zur Ruckkeh ^'I. I. M. M. ?ll warten hüt. Limblirg vcm z. Angust. „ Ee siern Hot die patriotische Armee, 822 Infantclisten über sie, unt siehe! — sie liefen, wie Haftn von spüh-rmden Hnndcn gejagt, liessen Feldgerathe^ ^ausiwaffe und Geschüz stehcn, und Offiziers und Genieine wurden halb nakcnt eingeholt, Mii.' der Freien nnt geflügelten Füssen ohne Achilles Muth. 5« Hus-saren jagten ^oo aus der Provinz Lim-bürg hinaus! — Umsonst siand dcr durstige Feldprcdiger Drosius an seiner Trou:-Melkanzel, und predigte den lustigen Patrioten Muth. Alles lief, was laufen konnte, und die Provinz Limlurg ist Nun ganz vom Patriotismus gereinigt.^ 8ooO Lin burger sind jezt in Waffen, lind 'hr Feldgkscl rey isi Leopold. " Doch die ^erichtsposaune von Reichenbach gebeut auch diesen Streitdursiigen Nuhe, und den Niederländern wird es wohl seyn wlter dem Zepter Leopolds, des Sohnes "r allgeliebten Theresia Hraz dcn ,6.'2ssgust. llM 5^ ^>s. lallenben ijrosftn Feyerlichkeittn mit Würde ^"fzuziehtn, hat die löbl. Bürgerschaft die-'" Hauptstadt Graz aus ihrem Mittel tine «' ^ bürgerliche Kavallerie, ein Grenadier -unb / Iagerfor errichtet. Oesiern hatten wir - das Vcrgnügln die Kavallerie durch die ^ Stadt nach Eggcnderg ziehen zu sehen, l^llnd ledermann bmunderte die geschmak-l! volle Uniform, die schöne Ordnung, unv ^bie in so kurzer Zeit erworbene Geschik-l lichkiit sowohl dcr gemeinen Mannschaft, als dls bürgerlichen Offizierskorps. -^> Ebcn angckcmmenc Privatbriefe aus ' Frankleich melden von einem Umsturz der /' neucn Kolisiituzion, der sehr nahe sey» ^ soll. Dies scheint nach dem grossen Cpek-l°. takel auf dem Malsfelde noch das einzige - Amüsement für den nach inmer frappan-' tln Schauspielen lüsternen Franzoson zn ' seyn. ' Ccmeswar den 6. August. Aus der ^Wallachei haben wir folgende frische Kriegs-' Nachricht van, zo. Iuly erhalten: Auf erhaltene Nachricht, daß 4000 '^Türken mittels 26 Tschaiken und eines ^grossen Transportschisses bey Florentm 'über die Donau in die Wallachei herüber geftzet worden sind, lrach der Herr Gt, , neral F. M. L. Freyherr von Wenkheim . der altere mit dem aus 4 Bataillons be-j stehenden Regiment Karoly, 1 Divifio» Erdcdy Hussaren, und 1 Division Wür-,tlmberg Dragoner aus seinem Lager bey Obcrscha in der Absicht auf, um den Feind ^über die Donau zurück ?u drüktn, ,rar-schirte daher die ganze Nacht dcs 27. I'u-ly bis 6 Uhr Abends des 28ten, zu wel-chcr Zeit er den Feind ansichtig wurdet und solchen alsobald mit der in zwey Ouar. recn geseztcn Infanterie, und mit den a«f die Flügel derselben gestellten Kavallerie-Divisionen muthigst angrif. Der Feind ^ hielt von 6 Uhr Abends bis iO Uhr Nachts standhaft an; er mußte aber end« ' lich doch weichen, da er der Tapferkeit ' unsrer Tnippm eme« lallgern Wlderl?and ' zu leistet! nicht vermochte; warf sich dann nach Hinterlassung mehr als 42) Todten lauf dem Pla^ in seine Tschaiken, und das beigehabte Transportschif, und ruderte mit aller Mäht ;u dem jenseitigen Do-^ nauufer über. Allnil auch da ließ man^ ihn, unbeachtet der starken Kanoi^de,^ welche Vom jenseitigen Ufer, ohne jedoch! den mindesten Schaden den Unsrigen da-! durch zuuifügen, herüber gemacht wurde,, tticht ruhig, sondern sezte selben mit Kar-^ tatschen und Stukkugeln dergestalt zu, daß, die meisten seiner Tschaiken elendig zuge-^ richtet, zwey aber gar in Grund geboh-! .ret wurden. Ein gleiches, Schiksal halte das Trar.oportfahr',eig aub getroffen; da es aber zu nahe an einer in der Gegend befindlichen Insel, auf einen seichten Ort sank, rettete sich der Theil der Feind?, welcher von d?n Kartatschenwgeln verschont blieb, durch Schwimmen und Wa-den in die Insel, von wannm i!>re Uiber-bleibsel unter dein Sb'l; der Nacht mit anderen Fahrzeugen vollends über den jen-, fettigen Arm der Donau überführet wur< den. Unsere Tcupp'n übernachteten dann «tif dem Shlachtfeld, und belogen aiu folgenden Tag das Lag?r bei Qbcrscha ^wieder zur Bi;eigung des Wohlgefallens w?gen der bewiesenen 'Ir.ivo-ir, würde jedem M?m: von den in d:r Aktion gewesenen Kriegern vom Feldwebel abwärts 1 Pfund Fleisch unentgeltlich abgleichet. Weg'N 'T'lr;e der Z?it bls uim Abgang der E^afet; konnte der Verlust an unse-> rer ^inns'haft (so gin; unbedeutend ist)! verlMi'h iichtb^gese;etw?rd?n. (^ie be>-! gehende Kriegs-Hofnzchri ht enthllt aLes.' Auslättbifthe Nachrichten. Deutschland. Regensbnrg dsn io. August. Der Knrhcmöverisoe Wahlbotschafter, welcher allein noch zur Kaiserwahl in Frankfurt fchlte, wurde den 7. August erwartet, und der y. war zur erstcn Auffahrt der »Herren Wahlbyrschafter uüd zur Eröfsnunz 5 des Wahlgeschäftes bestimmt. Der Generalkommandant der gegen Lilttich bestimmten Exekuzionstruppen, Prinz von Menbürg, hat sich am 2. d. 7t. n.-lch Bree begeben. Den folgenden Q-lg, des frllhcn Morgens, brachen die Trekuzioustruppeu auf, und rückten in drey Kolonnen vor. Die Main,erische N.nnll'haft ist am rechten Flügel; die Nllnstcristhc, die Trierische und ein Theil ?er Pfalzifcheit sind im Mittelpunkte, der linke Flügel besteht gauz aus Psaltern. Dieser stich ben Sutendae! auf eine Abtheilung Lüttüchifcher Truppen, welche sich aber, sobald man aus Kanonen gegen sie feuerte, zurückzogen. Die Kolonne rückte darauf ungestört vor, und nahm eine sehr vortheilhafte Stellung bey Mün« sterbilsen ein. Auch die übrigen Kolon-nm sind ai: diesem Tage, ohne Wider-land ;u finden, weiter vorgerücket. Basedow starb zu Dessau im 66ste« Mrc scin:s Alters. Er hat sich als IN.'ltweiser , als Philantrop. Jugendfreund, v^daiog — aich als geistlicher Dichter, ulsterbliche Verdienste um die^ Menschheit erworben. Der Firlr von Delsau besuchte jüngst seinen H.'r,?ns - und Geistesbruder, den guten und weisen Markgrafen von Banden« Wl'cd M Di^t-un) ^rsytlie 'Il l>iltt7sss !l't 4. Mir auf dem Platze 5ll<)/ 135. ilt 0cr vsa ^lei:ln.^)eri'chel BihMMunZ ausgegeben.