Aaibachcr Zeitung. D „N KH3. Samstag am 23. November Iß^O. Oesterreichisches Küstenland. «sliest, 19. November. EIne directs Dampfschlss-Fahrt-Verbindung zwischen hier und Alexandrien, und folglich mit der indischen Post, besteht seit dem 26. September d. I. Am 25. jeden Monacs geht ein großes Dampfschiff von Triest directe nach Ale.randrien, nnd trifft dort mit dein monatlich von Calcutta kommenden zusammen, so daß sich Reisende nach Indien desselben bedienen, und die ans Iudien Kommenden mit dem rückkehrendc» österr. Dampfer direct nach Tiiest gelangen können. — Die Neise von Trieft nach Ale^'andrien und vico vo^.'» dauert 5 bis 6 Tage, und da die Quarantänezeit mit der Abreise von Alexandrien beginnt, so sind die Passagiere wenige Tage nach ihrer Alle kllnft in Triest contumazfrci. Wien. Se. k. k. Majestät haben laut allerhöchsten Cabi-liettschreibcns von, 22. November d. I. Sich bewogen gefunden, dem k, k. wirkl. geheimen Nath und Kauimerer, dann Ober-Ceremomenmeister, Friedrich Egon Landgrafen zu Fürstenberg, gnädigst zu ?lllerhöchstihrem Obersthofmar-schalle zu ernennen. Tyrol Innsbruck, 15. Nov. Die Ueberlandspost nahm nnn schon bei zwei Fahrten dei: Weg turch Tyrol, nänilich über Ampezzo, Bruneck, Mittenwald als den kürzesten für ihren Z^'eck, und legte das zweite Mal die Strecke von Triest b>s hierher in 24 Ssundeu ^l0 Mimiten zlirück, was ihr freilich nur dadurch möglich wurde, daß sie duich ein?n vorausgeeilten Courier angesagt ward und in der Freigebig-keit an die Postknechte nichls zu wünschen üblig ließ. Ungar n. ^ ?lus Ungarn, 18. November. Znr 3?egu!irung des Leithaflusses haben die Stande des Wieselburger Comitates 25.000 jährliche Roboten der Contribucnten bewilligt; das Weitere liegt den Herrschaften und adeligen Grundbesitzern ob. Die Arbeit ist auf die Dauer von neun Jahren berechnet. -— Täglich bestätiget sich durch neue Beispiele, daß die in den letzten Jahren in Ungarn aufgetauchten Fabriken, notz Her Ausposaunungen im Organ des Vedegylet sich nicht halten können. Kürzlich ist auch die Limberger'sche Rübenzucker-fabrik in Fünskirchcn, laut Anzeige des dorngen Stadtmagi'.-sircncs, dem Concurse anheimgefallen. Die ungarischen Nü-denzuckerfabriken würden freilich bestehen können, wenn die zahlreichen Mitglieder des Schuhvereins nur Ilm.i Zucker kauften, was aber nicht geschieht. In der Zalader Gespanschaft war die Weinlese mittelmäßig, die Getreideernte schlecht, ^n der Marmaroscher GespansclM ist das Getreide, >uit ?lusnchme von Hafer und Mais, so wie Birnen uno Psian-men, mißrathen; Tabak, Kohl, Aepfel und Niiffe hingegen geben einen reichen Ertrag. Siebenbürgen. Krol, stadt, 12. November. Die Hornviehscllche h^ m dem Orte Kilyen, nächst S. Sz. G>)örgy, großen Scha-den angenchtet und den Landlcuten und den Viehöconomcn daselbst äußerst fühlbare Verluste bereitet. Das Dorf ist förmlich abgesperrt worden, damit das Uebel nicht auch noch andere Orte des Haromszeker Stuhles heinisuchc. Leider aber scheint diese Seuche auch dießseits der Karpathen schon weiter verbreitet zu seyn. Im Burzenland hat die Kreisbehörde die strengsten Vorsichtsmaßregeln angeordnet. Preußen. Berlin, 8. November. Die hiesigen Zeitungen sowohl, als die auswärtigen, sind tagtäglich angefüllt mit Berichten über hier vcrül'te Diebstäble, Naubanfälle und Frevel-thaten aller 'Art. Die beiden Strafanstalten in Spandau und Brandenburg, welche zur Aufnahme der zur Zuchthausstrafe und zur Etrafa:beit im Sprengel des k. Kammergcrichls (mit ungefähr l, 100.000 Einwohnern) Vrrurthcilten bs-stimmt sind, haben im Jahre !8-l5 täglich durchschnittlich an Sträsiingen entHallen: Spandau 794 Männer, und Brandenburg 672 Weiber und solche Manner, die sich weniger schwere Verbrechen haben zu Schulden kommen lassen. Bei Jahresschluß verblieben in beiden Anstalten zilsammengenommc» 115« Sträflinge. Unter diesen waren 215 Weiber, also ungefähr ei» Sechstel der c,anzcn Sträflingszahl. Die Staut Berlin mit nahe a.. 400.000 Einwohnern hat ungefähr fimf Achtel der Sträflinge geliefert. Bei der Sihung t^s köniql. Criminalgerichts, die am 3. d.M. Stattfand, sind die Angs^ klagten zum erstenmal uniformmäßig, mit braunen Txcl'jacken bekleidet, in dem Gerichtösaal erschiene». Vor einiger Zeit schon hatte ein «Eingesandt« der »Sperncr'sche,, Zeitung« das Verlangen gestellt, die Angeklagten «möglichst abständig« erscheinen zu lassen. Es ist aber sehr die Frage, ob nicht in vielen Fallen die Zerrissenheit und Zerlumptheit des An? geklagten ein Erfordernis; ist, um ein ganz vollständiges Bild desselben zu geben. Berlin, 9. Nov. Ein Mann, höchst armlich und elend gekleidet, anscheinend in tiefer Melancholie, meldete flch auf einer der Thorwache,,, mit dem ausdrücklichen Wun-sche, arretirt zu werden, da er keinen Zufluchtsort habe. Durch einen später Hinzugckommenen erwies es sich, ba>') derselbe ein Tapeziergehilfe sey, ohne Arbeit, vollständig in seinen Verhältnissen zurückgekommen und dadurch z»r ausier« stn, Verzweiflung getrieben. Man hatte ih« vorher schon beobachtet, lvie er beabsichtigte, ins Wasser zu spn'na/l,. 884 Kr wär vollständig erjcyopst und erklärte, den ganzen Tag noch nichts genossen zu haben; man reichte ihm Speise und Trank, nach deren Verzehren er in heftige Krämpfe fiel. — Eil, junger Mensch meldete sich bei der Polizeibehörde mit der Bitte, ihn in's Armenhans zu bringen, da er kcine Eiistenzmictel und keine Zuflucht mehr hacte. Er war bei einer herumziehenden Truppe Schauspieler gewcseivWonnte das Leben aber nicht mehr ertragen. Er drückte sich gebildet, aber höchst exaltirt aus; seine Kleidung war mehr als arm--lich. Aehnliche Vorfälle bringt uns, wie gesagt, jeder Tag. Sie sprechen für sich selbst ; es bedarf keiner Nesiexionen. Die »Allgemeine preußische Zeitung" vom 18. November enthält folgende Berichtigung: »Die »Vossische Zeitung" v^m 17. d. M. euthält wörtlich folgenden Artikel: ,.Kur-l,ick, den 9. November: Kaum sind wir iu unserer Stadt »'">ber die Stürme der politischen Demonstration etwas be-»ruhigl, so tauchen auch schon wieder andere Schrecken für „uns und die Bewohner der angränzenden Gegenden auf. „Es ist keine Revolution; — wir haben nicht mehr mit «revolutionären Polen — wir haben aber mit Näuberu zu „kämpfen, die sich, vielleicht aus Noch, zu einer Bande zu-zsammengerottet haben «nd nun zum Stehleu ihre Zuflucht »Nehmen. Sobald es Abends dunkel wird, läßc sich daher «in den Straßen Niemand mehr blicken; nur hin und wie. »der sieht man bewaffnete Bürgerpatrouillen die Straßen »durchziehen, keiner wagt sich mehr ohne Begleitung und „Laterne heraus. Den die Stadt umgebenden, sehr dicht »bestandenen Wald, an Gebüschen u»d Höhlen reich und von ^Diebesbanden überfüllt, muß ein Jeder betreten, der nach „oder durch Kuruick reisen will. Seit mehreren Wochen wagt es »nuu schon Niemand mehr, die dlN'ch diesenWald führende Chaussee »allein zu passircn, denn nicht selten wivd mail angehalten, »beraubt, wohl auch gemordet, wenn aber die Räuber nichts, „finden, völlig ausgekleidet und dann nackt freigelassen. Die »Polizeibehörden sind bisher immer nur vergeblich einge-»schrltteu und haben sich der Banden noch nicht bemächtigen »können. — Gestern, etwa 5 Uhr Abends, ist der Graf von «P. aus P. auf der durch den Wald Hieher führende!» „Chaussee von einer angeblich sehr zahlreichen bewaffneten „Räuberbande, mit langen Bärten und in echt polnischer »Nationaltracht, angehalten und seiner sämmtlichen mitge» »führcen Sachen, etwa im Werth von 600 Nthlrn., beraubt „woideli. Auf Veranlassung der Polizeibehörde rückte nun »Ad.'iids 9 Uhr die hiesige Schüßengilde mit geladenen Gc-„wehren m den Wald, um t»er Diebe habhaft zu werden, ^sie mußte sich aber zurückziehen, weil sie der Uebcrmacht ..der Räuber untevlag. Man soll bereits in Autrag gebracht ,,haben, ii, hiesiger Stadt Militär zu stalioniren, um mit „Hilfe desselben d,m Unwesen der Räuberei zu stcu.>rn.« — Bei. Mittheilung des vorstehenden Artikels komn-u wir die Versicherung geben, daß nach eingebogenen Erkundigungen - bis dahin von den Raub - und Mordsceiieu in der Nahe von Kurnick anderweitig nichts bekannt geworden ist. Die Er-zählung scheint daher von einem der »Ermordeten« herzu-lühivu. — Wi,- Ehalten uns vor, i'n einigen Tagen ander» wellige jaoel'^ffige Amkmlft zu g^ben. Münster, den 14. November. In Bezug auf de« nun nächstens bevorstehende Wahl eines neuen Bischofs für die Diöcese Münster, hat Se. Heiligkeit. Pins IX., ein Vreve au das hiesige Domkapitel erlassen, worin er meldet, daß er dem Weihbischof Melchers die nöthige Faculität zur Wahl ertheilt habe ,und alle Wähler auffordert omit Hintan« scyuüg aller Rücksichten menschlicher Klugheit uur dem die Stimme zu geben, welcher, ausg/zc-ichnct durch Gottes-furcht, Frömmigkeit, Unbcscholtcnhcic und gesunde Lehre, und beseelt von einem weisen auf Einsicht gegründeten Eifer, auch vorleuchtend durch andere tressliche Geistesgaben, die päpstliche Bestätigung und Einsetzung zu erhalten würdig ist.« Der Mechaniker Carl Braunschmidr ails Poppllödorf bei Bon» erklärt in der »Cöliier Zeitung," daß er bereits unter dem 25. März 1844 bei dem königl. Kriegsminister»» um in Berlin auf »ein bisher ungekannrcs und höchst überraschendes wirksames Feuerwerk," die Schießbaumwolle, aufmerksam gemacht und zugleich eine noch größere Erfindung zum Besten der Kriegführung angedeutet habe, welche er als warmer Vaterlaudsfreund als Geheimmß bei sich auf' bewahrte. Beide Anträge seyen unbeachtet geblieben und er habe sie ruhen lassen. Jetzt werde mau, s.igt Herr Bmui:, schuiidt, es ihm wohl »icht übrl nehmen, wl'nn er l>ine Rechtsansprüche an rine Belohnung öffcmlich geltend mache und den hoheu Behörden zu urtheilen überlasse, in wie fern ihm vom 25. März 1844 bis auf Schönbein d^s Recht der Erfindung zustehe. Er bemerkt, daß ihn die Nesselfascrn zu-ilst auf die Entdeckung geführt haben. Frankreich. Paris, l2. November. Mit den, »Dante,« auf welchem der Bey von Tunis die Ueberfahrt gemacht hat, ist a»ch der Dampfer »Lavoisier,« mit dem Generalconsul, Hrn. v. Lagan, an Bord, in Toulon angekommen, Glcich bei sei» ner Ankunft begab sich der Marinepräfect, Viceadmiral Bau-din, an die Seite des »Dante,« um d/u Bey zu begrüßen und die Befehle Sr. Hoheit zu empfangen. Dl>ß^I,icheu wurden die Musiker der Liniene.iuipageu und des «Insiexible« in die Nähe deS tunesischen Dampfers geschickt und daselbst verschiedene Stücke aufgeführt. Der Ber) hat den Wunsch ausgedrückt, seine QlLnantane, statt in den fü'.' ihn üt, Lazarets) in Bereilschafc gesellen Zimmcrli, an Bord des »Dante« zu halten. ?iuch hat cr sich cin kleiucs Dan^pfboot ausgebeten, um zum Zeicoertrrib S^ierfahrten zu machen. Se. Hoheit wird an Bord des »Dante« schlafen, aber täglich im Lazareth speisen. Das Gcfolge des Bey besteht aus seinem Schwager, dem Ritter Naffo, den Ministern der Fie nanzen und des Kriegs, einem Secretär, einen» Arzt, drei Adjutanten, einen, Dutzend niederer Diener m,d fünfuno-dreißig Musikanten. Der Gegcuadmiral Guernel, der in Ab.uesenheil des Prinzen von Ioinville das Geschwader des Miit^lmecres befehligt, wird scine Flagge auf dem Drei-decker »Fricdlaud« aufpflanzen, der gegenwärtig in Brest aus.-gerüstet wird, wo eine Division für Evolutionen gebildet werden soll. Paris, »5. November. Das Ziichtpolizc-igericht in Litte Hai in der llliceriuchuii^sach.,' des Unfalls auf d« «83 Mordbahn be» Fampou>' die Eingeklagten freigesprochen. Das Urtheil stützt sich darauf, baß „die Veranlassung zn dem Ausspringen der Wagen aus de» Schienen trotz der ewsigsten Nachforschungen unermittelt geblieben und auf Vermuthungen bericht, die sich fast alle selbst widersprechen und keinerlei Schuld begründen." Marschall Bugeaud ist am 5. Noveinbcr zu Algier angekommen. Der Chemiker H»'. Pelouze hat eine verbesserte Zünd« hntchenfabrication entdeckt, welche das bisherige gefährliche und äußerst ungesunde Verfahren entbehrlich macht. Er hat gefunden, daß die bisherigen Zündhütchen, deren Basis Quecksilber war, durch eine Mischung von neuem und altem Pulver ersetzt werden können. Man nimmt ein wenig baumwollen.- oder Papierpulver nebst bloß einigen Körnern I^dplill'er «mo thut sie mit leichten, Druck in eine gewöhnliche kupferne' Mapsl'l, und man erhalt vollkommen dieselbe Wirkung, wie bei den bisherigen Zündhütchen. Die Gesellschaft für die Zweigbahn der Nordbahn zwischen Fampour nnd Arras hat sich aufgelös't, da die Actio-wüie großcen Theils neue Einzahlungen verweigert hatten. "^ Die Fahrcen auf der Eisenbahn von Orleans nach Tours sind mm, nachdem die durch die Ucberschwemmmu) zerstörte Strecke wilder hergestellt ist, auf der ganzen Linie im Gange. Vom l0. bis zum l3. November waren eine große V?enge Spanier von alle» Classen in Bayonne angekommen , um mit Benützung der letzten Amnestie in ihr Vaterland zurückzukehren. Nachdem sie vor dem spanischen Consul den Eid der Treue für die Königin und die Verfassung abgelegt, evhielcen sie von demselben Pässe M- Weilereise liach Spanien. Der in Algier crschämende »Akhbar" schreibt unterm 10. November, das; die Zerstörung an Eigenthum in Folge des AusM'tenS d.-s Arr.-lch weit größer ist. als anfänglich geglaubt wurde. Auch die Schiffa war ausgetreten, ohne jedoch Menschenleben zu gefährden. Paris, l7. November. Seit gestern werden in Pa-ris Brockarten abgegeben. Es sind zu dem Ende 33 Bi,' r,au,r, vier in jedem Bezirk, eines in jedem Quartier or-gauisirt. Wer sich hier meldet, empfängt unmittelbar eine K'.rte, durch die cr sich beim Bäcker das Brot erster O.ua-2uät zu ^0 C. verschaffen kann, aber die Verwaltung be-hält sich vor, über die Lage der Ansucher nähere Kcmnniß einzuziehen. Am ersten Morgen waren alle Bureaux von zahlreichen Voltshauseu umlagert. S p n n i e n. Man schreibt aus Madrid von» lO. November: Die Königin uud der König zeigen sich sehr häufig auf den belebtesten Spaziergängen und in den Theatern, häufiger mit dem Infanten Don Fraucisco de Paula, als mit der Koni-2>" Christine. Der König soll sich die Ordnung der Vermü-«ensangelegenheiten drr Königin, über welche die Königin Chistine seit Ferdinands VII. Tod noch keine vollständige Auseinandersetzung g,^,,, h^ sehr angelegen seyn lassen. - Der französische Botschafter, Graf Bresson, hatte ge-- gei, das Blatt «Tiempo« wegen einer Behauptung dieses Blattes, als hätte der Graf sich eines wegen Untrrschleifes angeklagten Zollbeamten angenommen, eine gerichtliche Anklage anhängig gemacht, die aber von dem Fiscal, wegen Unzuständigkeit, abgewiesen wmde. — Unter den neuerlich zll General - Liemenanten beförderten General - Majoren sind auch zwei ehemalige Esparterister., Evarist San Miguel ,und Clonard. Portugal. Die Königin hat für den Herzog von Terceira, der noch immer in Oporco gefangen sitzt, den Marschall Gra, fei, Saldanha zu ihrem Statthalter in den Nordprovinzen ernannt. Der „Londoner Standard« bringt Nachrichten aus Lissabon vom 8. November, denen zu Folge Tags vorher der Herzog v. Saldanha an der Spitze von 3500 Mann und einer Batterie von 12 Geschützen die Hauptstadt ver» lassen u»d die Richtung nach Cadaval eingeschlagen hatte, wo ein Thcil der aufständischen Streitkräfte Posto gefaßt hatte. Um die nämliche Zeit hatte sich das von den Rebelled besetzte Evora noch nicht ergeben, doch stand damals General Schwalbach im Begriffe, die Stadt zu bombardircn. Der englische Admiral, Sir W. Parker, hatte dem Marschall Saldanha und andern hohen Staatsbeamten an Bord seines Flaggenschiffes ein Festmahl gegeben. Ein Dampfboot und zwei Fregatten von seiner Flotte sind nach Oporto entsendet worden, nm von der dortigen Junta für die Mißhandlung eines englischen Unterthans, Hrn. Noble, der den Herzog von Terceira besucht hatte, Genugthuung zu verlangen. Die »AllgcmeincZeitung" vom 20. November meldet: Die neueste» in England aus Lissabon vom 7. Nov. eilige» lanfenen Nachrichten widersprechen fast durchgängig den frü-hei» über Madrid angekommenen. Weder scheint Schwalbach b.'i Evora zurückgeschlagen, uoch daS Antas besiegt und über die Glänze nach Sp.'.nien gedrängt worden zu seyn. In der That scheint bis jetzt von keiner der beiden Parteien etwas Wichliges unternommen worden zu seyn, wiewohl die Entscheidung nicht lange auf sich warten lassen kann, da die königliche Armee und das Hauptcorps der Insuiqenten ein» ander gegenüberstanden. Die tönigs. Armee passirte am 6. früh auf dem Campo Pequenno vor der Ko'iligin und ihrem Gemahl die Revue, und verließ bald darauf unter dem Oberbefehl Saloanha's, der zum Herzog erhoben worden, die Hauptstadt. Die Zahl dieser Truppen belief sich auf 3500 bis 4000 Mann aller Waffengattungen. Man hatte erwartet, der König werde die Expedition anführen; er kehrt« aber von der Heerschau nach dem Pallast zmück. Die Bewachung vo» Lissabon wurde dem Freiwilligenbataillon und der Municipalgarde, beide l000 Mann stark, übertragen. Durch ein königliches Decret ist das ganze Land unter das Kriegsgesetz gesteUc, und verordnet, daß alle mit den Waffe., in der Hand ergriffenen Personen, die Pri.-ster selbst nicht aus< genommen, sofort ohne Gnade erschossen werden sollen. Eine im Regierungsjournal mitgetheilte telegraphische Dusche 886 vom General Schwalbach meldet, daß er i>, Folge der Weigerung Evora's, sich zu unterwerfen, den Befehl gegeben, die Beschießung dieser Stadt am nächsten Tage zu beginnen. Als die Truppen der Königin Santarem geräumt hatten, um zur Armee unter Saldaicha zu stoßen, wurde diese Stadt von einer Guerillabande unter Jose Esteoaa in Besitz genommen. Nach den letzten Berichten stand die Hauptmacht der Insurgenten in Leiria; aber das Antas' Vorposten befanden sich schon zu Cadaoal, 36 (englische) Meilen von Lissabon. Das »Diario do Goberno« vom 7. November veröffentlicht eine telegraphische Depesche mit der Anzeige, daß die tonigl. Truppen mehrere Guerillas und etwa 50 Mann des Jägerregiments, welche in der Nacht rom 4. zum 5. einen Ausfall von Evora unternahmen, vollkommen geschla, gen haben. Die Londoner Blätter bringen Nachrichten aus Lissabon , welche bis zum l0. November reichen. Man findet darin die Bestätigung des Gefechtes, welches die königlichen Truppen den Insurgenten in den Umgebungen von Ciiura geliefert haben und worin sie Sieger aeblieben sind. Leider hatte MarschaN Saldanha diesen Vorfall durch ein bedeutendes Opfer an Todten und Verwundeten erkauft. Der Major, Barros, welcher die Insurgenten befehligte, suchr? an Bord eines englische:, Schiffes eine Zussuchtsstäcte. Der Vortheil der köuigl. Truppen hat nur durch ihre moralische Wirkung eine Wichtigkeit, denn die Insurgenten, welche zerstreut worden sind, durfcen sich bald zahlreicher als zuvor wieder versammeln. Man erfahrt gleichzeitig (fahren die englischen Berichte fort), daß die Truppen der Königin, von dem Baron Casal befehligt, van den I„surgemen v°u Oporco entschieden geschlagen wurde»,. Der Viconne da Bandeira von Seite der Insurgenten ist verwundet worden. Die Einwohner der am linken Ufer des Tajo liegenden Ortschaften Cacilhas und Almada stub, 500 Mann starl, zu den Insurgenteu gestoßen. Die Angelegenheiten Portugals bieten in jeder Beziehung einen drohenden Anblick dar. Oberst Wylde ist in Lissabon angekommeil, wo er bemüht seyn soll, eine Verständigung zwischen der Regierung und zwischen den Insurgenten zu Stande zu bringen. Der König Don Fernando ist an der Spitze einer Truppenabtheilung aus der Hauptstadt dem Feinde entge-gengezogen. Die Junta von Oporto hat den General Grafen das Antas zum Herzoge vom Minho ernannt. Großbritannien und Irland. London, 14. November. Die »Morning-Post« kündigt an , daß der französische Botschafter, Graf Sainte Aulaire, nächster Tage auf seinem hiesigen Posten wieder eintreffen und s^mit die in letzter Zeit absichtlich verbreiteten Gerüchte, als ob Frankreich künftig sich am Londoner Ho5e blos, durch einen Geschäftsträger vertreten lassen wolle, thatsächlich widerlegen lverde. Die »Post« memt, d^si cs gerade jetzt, wo der Hof und die Regierung von Frankreich sich die Freuildschaft Englands absichtlich entfremdet hätteu und wo nicht bloß ein politischer, sondern ein höchst delicater per« sönlicher Hader zwischen beiden Negierungen aufgetaucht wäre, höchst wünscheuswerth sey, jeden der zwei Höfe am andern durch einen Diplomaten von gleichem Range vertreten zu sehen. Die )>Times« sagt, sie habe j.'tzt als gewis; erfahren, das; die Wellington-Statue von ihrem jetzigen Stanopuncte weggeschafft weiden solle; wohin sie jedoch versetzt werde» solle, sey ihr noch unbekannt, jedenfalls aber wohl anzu' nehme,,, daß der n,ue Platz schon ausgewählt sey, da mul schwerlich voraussetzen könue, daß mau den Herzog und sein Pferd von dem Bogen wegnehmen und irgendwo bei Seite stellen werde, bis ein passender O>t für sie entdeckt wordcu sey. Das Publikum übrigens mißbillige diese Translocatiou der Sl>nue entschieden, da dieselbe ihm auf ihrem jetzigeu Fußgcstell mindestens eben so gut gefalle, als auf jedem andern, das man ihr geben könne. Habe man dieselbe ohne Grund und Tact an ihreu jetzigen Platz gestellt, so sey jetzt noch weniger Ursache vorhanden, sie mit 3000 Pfund St. Kosten auf einen cmdern Standort zU verweisen. Die jährliche Versammlung der katholischen Bischöfe Irlands begann am 9, zu Dublin. Die Erzbischöfe und l6 Bischöfe waren anwesend. Die Prä!aten beriethen sich aiu 3. und !0. November übcr die Abschaffung d'„ ungewissen Zustand des Gesetzes bezüglich der gemischten Ehen und über den Antrag, eine Verbesse» rung der letzten irischen Heirathsacce nachzusuchen. Osmamsches Neich. Consta ntino p el, II, November. Am 5. Novein. ber Abends wurde bei der Pforte die Ernennung Schekib Efendi's zum Botschafter am kaiserlichen österr. Hofe, und jene Nasi Efendl's zum Micgliedc drs Neichörathei) bekannt gemacht. Der Minister -- Resident der uordamerikanischen Frel» staateu, Herr Carr, hatte am 9. Noo. eine Audienz beim Sultan, iu welcher er Sr. Hoheit einen zur V"l'esse>'uiig der hiesigen Baumwolleiizucht von der Pforte vei langten amerikanischen Psianzer vorzustellen die Ehre hatte. Se. königliche Hoheit, der Prinz l?">'cpold vc>ü Baieril, hatte nach den letzten von Syra eillaeaangen?,, Nachrichten, den dortigen Hafen auf dem Lloyd < Dampfboote »Imper^ racrice" glücklich und iu, best," "Wohlseyn el reicht und nach kurzem Aufenthalte die Weiterreise nach Alexandiiei, äuge« tretel». Kär Hussein Vcy, das Haupt der Insurgenten >., Adschara, über defscn endliche Gefangennehmung vor Kur» zcm vom Statthalter aus Trapezuxt au die Pforte bericht tet wurde, 'st durch eine Entscheidung Seiner Hoheit, des Sultans, zur lebcllslänglichen Galcerenstrafe verurtheilt worden. Der Schornstein des zwischen Makri Koi und den sie« den Thürmen neuerlich erbauten Eiseuschmelzwerkcs ist vor eimqen Tagel, eingestürzt und hat durch den Sturz 52 A: bc it er erschlagen. Verleger: Iü'. az 2U">S Edler v. HNei n,»ay r. Anfang zur IailmHerSeitmm. <7ours vom 24 M,ouemnrr »»^n Mlltelvreis. Staatoschuldvtrschreib. zu 5 ^ — ,ial-Obliaat. v. T^rol Vor« l z» 3 '^/» .. ! ^-arider^ >:>li> Salzburg ^ ' Dacl. mit Verl. v. I. iS^ä sür 5c»« ft- (in CM.) 78b detto detto »85q . »5o . fii,CM.> 3>ä 2 8 detto detto ,«39. 5o . (i>, CM.) 6, 7j8 Wiener Stadl.'üaxco'Obliqalio». ,c». 65 Actie» dcr össerr. Dc»au.Dampfl'chifffahrt jl, 5oo fl. E. M. . - - - - 65a »jä fi. in C, M, t^. R. V. 0 t ta j lehu ngrn. '^ Iil Wien am 25. November l!^l6. l^. l3. 5 52. 65. Di^' n^chl'ie Zichung wird c»m 5. D^ceiu^'r 18'l6 ln Wien ^'haltcn wcrden. 17e'feick,niy ver hier Verstorbenen. Den 20. Novembel- 18^6. Flau,^ Koß, Kanzleidiener barcasse, alt <»2 Jahre, u> der Polaoa-Vorstadt Nr. 74, am Ty-phus. — Georg Deittschlnan», Zuck>,'l-fcibl'!ksalbeicer, alt l9 Iahle, in der Polana. Vor^dt Nr. 22, am Stickflllß, und lvlude qer»chtllch beschaut, — Dein Herrn Mathias ^oblh, Hal!5bes>tzlr, se,i«e Gattinn Maria, alt 63 Iahiv, i" der Krakan- Voistadt Nr. 9, an der Aus' zehilmg, l» Foll^e eiller (5i!tartl>n^ der Nlere». Den 2l. Urban Molle, Inst'tlitSarmer, all 80 Jahre, in der Tiroall-Äorstadi N,. l, am Blut!chlaa., und wlnde gerichtlich beschaut. Den 22. Dem Aoto» Panschet, Maurer, seiu Ki»d Maria, alt 2 Jahre, in der Polana- Vorstadt N>. 60, an der scrophulösen Darrsucht. Den 2'^ F'^l! Maria Pr,qel, Neaütätenbesißers.-Witwe, alt 82 Jahre, m der Scadc Nr. 180, au AI.-tersschivache. — M, ^Hlb^ch, zu haben: D e r moderne Eulenspiegel. Roman 0 0 n Adolf Ritter von Tschabuschnigg. 8. 2 Bände in Umschlag geheftet. 4 fi- 6- M. Reise nach dem skandinavischen Norden und der Insel Island unI>chrel855, V 0 n Ida Pfeiffer, geb. R a y e r. ^ersasscnnn der "Reise einer Wienerinn in das heilige klaüd.« Mit einer Karte der Südwest-Küste der Insel Island. gr, ,2, 2 Va»de, in Umschlag g> ^ ^ ^^ E r z ä h l u n g" e' n u >^ d Novellen v on gr. »2. in Umschlag geheftet 2 fi. 688 Die GVste ^ MzZMtN zut Ziehung kommende Güter-Verlos««« ist Vic »on 5cm f, k, vriv, Großdand-lungshause « I»l. I»«,'j88,M» M Wien garantirte >,nd geleitete gV0fZe Um einem allgemein nusgesprochenen Wunsche nachzukommen, folgen sammt« liche 3lehun>,en derselben rasch anf einander, und werden Kchon Z. 1».',«. (I) unwiderruftich vorgenommen uno oeeroei. --------------------------,,lW, ,«» ----------' Diese große Lotterie enthätt in 0er ungewdhnl,c!, namhaften Anzahl von ^^ ^^ ^^ ^ »^ H UN Gtsammtbctcage von ^'H »^«! N T M« ^? M tzD ^' »,<^F <^^^ Gulden W. W. "^ ^l/ ^^H' »^ ^ ".>" '^' bloß im baren Oeldc, vcr! heilt in 3(^ großen Treffern: , T.«ffer von fi 200,000 W W, ' Treffer von st. 1400 W, W. , °ett° . .. 25,000 . ' °"'° " ' 1300 " l detto .. . 15,000 ' . oetro . . l20U ' I oetto ., . ^0.000 .. . detto . .. 1200 « , detto ., » 5000 " l detto .. n 1100 » oetto . .' Ü000 » . dett« . . 1l00 . I detto .. . 3W0 .. . oetto , . 1000 . ! detto . « s500 .. l detw . . 1000 . l detto . « 2000 .. 1 °e«o . . 1000 . I oetto .. . 2000 .. l °ett° . „ 1000 « I retto " .. 1600 « z detto « « 1000 . I °ett° . . iö00 .. l detto . '. 1000 ' I detto .. .. 1500 ., . de.to .. . 1000 ' I detto . ., 1500 . . oetto ,. - 1000 ' » vetto .. . 1400 ,. I detto . '' 1000 " nnd in 32^70 Nel»entreff«l« von n, 5«« - 3«» - »«" ^ «2^ ^ "6 - »»7 - «»« u, s. w. Das Nähere enthält der Spielvla". ^- Lose verkauft Handelsmann in Laibach. 795 Vcnmschle Verlautbarungen. Z. !9mcidU!ig der im z. 8l4 a. d G. B. enthaltenen folgen, anzumelden. K.H. Bezirksgericht Sittich am 25. August »846. Z. 1935. (!) Nr. 264l. Edict. Vom Bezirksgerichte Schneeberg wird hiemit bekannt gemacht'. EH sey über Ansuchen des Hcrrn Franz Pelscdc von Allenmartt. gegen Franz Kozhl« var rc>u Allenmarkc, in die exeruiive Feilbieiung der, dem öe^lcrn gehörigen, «uli Urb, ^ir. »53, Rect. Nr. 92 der löbl. Stadtgült 3aa< dienstbaien, gericdt-lich auf Il0 fi. qeschäl.uen 5j4 Hofstatt, wegen schul» diger l 4 st, l 5 kr gewllligct, uild es seyen zu deren Vornadme .^ FrilbietungSterminf, aus den 24. December ltt46, 23. Jänner und l< Februar l847, jedesmal früh 9 Uhr in loco Alcenmaikt mit dem Bei' sahe angeordnet, daß die Realität nur bei der dritten Zeilbielungslagsaliuug unter ihrem Schätzungswert!)« hintangea/be» werden würde. Da» Hch^unHKpl»:ololl, die Licicationsbeding^ niff« und der Grunbbuchsertract können täglich zu den gewöhnlichen Amtsstunben hier eingesehen werden, Beziltsgericht Schn Große Wttnltcitati 0 n. Am 9. December 18H6, von 9 Uhr Vormittags angefangen, wird die Herrschaft Freistein in ihre", nächst Oberpulsgau im Cillicr Kreise gelegenen, von den Pragerhofer- und Kranichsfeldcr Bahnhöfen nur eme Stunde entfernten Weinkel' lern über 130 Startin Wein von den Jahrgängen 18^, 1845 und 18^6 im Licitationswege verkaufen. Unter diesen Weinen befinden sich nur 10 Starttn vom Jahrgange 18^6 Zehcntweine; der ganze übrige Vorrath sind Eigenbau-Weine von vorzüglichen Pachrergebirgen und von vorzüglicher Qualität, besondere jcne vom Jahrgange 18ü6. Kaufsliebhaber werden zn dieser Licitation höflich eingeladen. Herrschaft Freistem am 30 November 18^,6 Annonce. ' In dem vom Gefertigten nunmehr ganz neu eingerichteten Gasthanse „zum goldenen Stern" Nr. 42 m der Theatergasse, ist für die in jeder Beziehung vollkommene Zufriedenstellung der?- ?. Gäste und den Ausschank guter Weine um die billigsten Preise bestens gesorgt, wesihalb er um geneigten Zuspruch bittet. Laibach den 20. November 1346. Venjamin Mchler.