A A d A 6 Bf W» teil»»»« timirtn HeDchls m. ^ ««geleitete nraunat* I ^ ^ ttUn M« int IMcfttlUM s Schristleituig: «»rhaaSgass« Wr. 5. t,»,»,,»»,«» «ni He tttrflMltnu genes •ortnug »et billig» fefl-Irttl'ti ®rttttten estiKgO' •o Biekerkclangea tftct»- tw.t>eatfitc (Ba4t* erfäietm |*n «m»°a sn» e iteaM. MfUtfofltn-Äont» M.9G0. Ar. 3» Drm Erfolge entgegen. Nun brausen Stürme der Begeisterung durch ta Völker der verbündeten Kaiserreiche und der Flaggenschmuck der Hauptstädte zeigt auch dem Fern-stehenden eindringlich, daß wieder ein großer Schritt jim Ziele, zum vollen Erfolge getan ist. Auch der Uneingeweihte muß über den Wechsel ter Dinge gegenüber dem Kriegsbeginn erstaunt sein. Echon daß e» Hindenburg möglich war, einen Bor» roß durch ganz Kurland über Hunderte »on Kilo-»etern in der Richtung gegen Riga so vorjuberei-Im, daß die zahlreichen russischen Spione auch nicht aie Spur davon bekommen konnten, wußte ver-«ndern, wenn man bedenkt, wie rasch die russische Heeresleitung srüher imstande war, alle Offensiv« «sßregeln der Verbündeten sofort durch Gegenmaß-«hmen zu durchkreuzen. Die russische Heeresleitung »lllde vollständig überrascht und war nicht imstande, den siegreichen Vorstoß auszuhalten. Noch größer akt ist die Ueberraschung, die unS erfreulicherweise «s einem unS Oesterreichern noch mehr am Herzen liegenden Teile deS Kriegsschauplatzes bereitet wurde, is ist fast unglaublich, daß e» möglich war, alle te zur wirksamen Dnrchsührung deS frontalen Vor-sicEfS nötigen Maßregeln, die Anhäufung von Trup-»tu, Geschütz, Munition un» VerpslegSkolonnen so duichzusühren, daß sie den Russen vollständig ver-Imgen blieben. Nur s» konnte eS gelingen, sie an ler ganzen Front zwiichen Weichsel und Karpathen ia heldinhaftem Anlauft in die Flucht zu schlagen. Ein Blick auf die Karte zeigt, welche gesähr-liche Drohung für die russischen Verbindungslinien HmdenburgS Vorstoß in Kurland bedeutet. Ein Blick Nachdruck verbolz. Ingomar. Novellette von Paul A. Wesen. In der Hütte AntarichS deS Chattensürsten ging lt heute sehr lebhast zu. Männer lagen im Kreise ufc das Methor» machte die Runde. Trankopser wilden den Göttern gespendet und stabreimende, ur-litt Lieder ihnen zu Ehren gesungen. Zm Neben-pitch aber saßen die Frauen, die Spindel rührend, ii ernstem Gespräch. „Und du meinst, daß der Römer gar nickuS Smttft hat? Daß er sich wirklich täuschen läßt »on d» Cheru»kerP DaS sollte mich wundern von der vilschen Schlange," sagte jetzt einer der Mannen, m Riese mit langem, dunkelblonden Vollbart. „Wir sinnen einen solchen Kerl zertrete«, wie einen Wurm, ckr in Tücke und Arglist, da ist er unS doch bei irctm überlegen.' „Za, Kunimund / entgegnete der Gastgeber, kommt so, wenn man zu überklug sein möchte, tr weiß, wir Söhne Tuiico's sind offen und ehr-ich und sagen, wie wir'S meinen. Deshalb hält er einsältig und jeder Arglist unfähig — aber er mzißt, daß Heimann, Sigmars Sohn, selber in fern war und dort List gelernt hat von unseren Fmdrn. Du, Ingomar," wandte er sich an seinem Mfitn ihm liegenden Sohn, „weist ja auch zu erzählen m Rcms Arglist und Tücke." „Aber wenn wir eS doch nur nicht von dieser ökil« nehmen wollten, Vater," sagte der Angeredete, eb hochgewachsener, rotlockiger Jüngling, »wenn wir kch nur bestrebt sein wollten, von unseren Feinden, in Tu sie nennst, zu lernen. Ihre Geistesbildung m* ihre seilten Sitten — " Hilli, Samlwg den 8. Mai 1915. auf die Karte zeigt aber auch, welche Folgen der östeireichisch-deutsche Durchbruch am Dunajec für die russischen Stellungen in Rusiischpolen und in den Karpathen nach sich ziehen kann. Niemand wird er» warten, daß nunmehr ein vollständiger Zusammen-bruch deS russischen Kolosses erfolgt, ohne daß noch weitere große Anforderungen an die Tatkraft unfe-rer Führer und den Heldenmut unserer braven Soldaten gestellt werden müssen. Aber daß allen pessimistischen Redereien zum Trotz auch der moder-nen Schützengrabentaktik ein solcher Erfolg, dessen Endergebnisse noch gar nicht abzuschätzen sind, mög-lich war, muß doch wenigstens in den denkenden Kreisen der Bevölkerung die Siegeszuversicht stärken und festigen. Was an der galizischen Front möglich war, wird auch in Frankreich möglich sein, wie ja der prächtige deutsche Erfolg beiUpern gezeigt ha:. Die deutschen Geschütze aber, die auf mehr als 25 Kilo-meter Entfernung die Festung Dünkirchen beschießen, machen den Engländern deutlich, was ihnen droht, wenn die Deutschen in den Besitz der französischen Seite deS AermelkanalS gelangen. Unterdessen bemühen sich Engländer und Fran-zosen vergeblich, Erfolge >u den Dardanellen zu er-ringen. Die im deutschen Geiste geschulte neuver» jungte Türkei wehrt sich mit so wuchtigen Schlägen, daß in ganz Deutschland und Oesterreich'Ungarn nur eine Meinung herrscht: die Türkei hat bewie-sen, daß sie ein vollwertiger Bundesgenosse ist. So hat sich die Situation völlig geändert. Ein großes Stück deS Weges zum endlichen Erfolg ist zurückgelegt und vielleicht werden auch die fortwäh-renden Nörgler jetzt endlich einsehen, daß der beste, „Schweig, Verblendeter/ rief Antharich erzürnt, „wie oft fchon in dieser Zeit habe ich den Tag ver-wünscht, da ich Dich nach Rom sandle, um die Kriegskunst zu lernen — weiter nichts solltest Du dort — aber Du bist vom römischen Gift zerfressen. Ein Stutzer bist Du geworden, ein Städter. Einen ganzen Lommer schon bist Du zurück aus Rom und immer noch trägst Du daS fremde Gewand, daS ich nicht leiden mag — Toga nennen sie's ja wohl. — Unsere einfache Kost schmcckt Dir nicht mehr und bei unseren Spielen und unseren Festen langweilst Du Dich. —" .Vater, ich bitt« Dich," sagt« der Jüngling, der sich bei deS VaterS strasender Rede aus die Lip-pen gebissen und den Blick trotzig zu Boden ge-heftet hatte, «ich bitte Dich, Vater, schilt nicht über die Toga. — Es war ein unvergeßlich seierlicher Tag, alt Cäsar Augustus selbst unS, Hermann, feinem Bruder und mir, die Toga »erlieh und uns in die Ordo equeftriS, den Ritterstand aufnahm. Auf offenem Forum an der Rednerbühne kündete man'S dem Volke. Der Cäsar selbst hat in seinem Purpurge-wände, den Lorbeer auf dem Haupte, unS umarmt und all die ehrbaren Senatoren taten desgleichen und der edle Sänger Ouintus HoratiuS Flaccus — begrüßte unS in den schwungvollsten Worten, die mir wie Musik in das Ohr drangen. Oh, — waS sind unsere rauhen Kriegslieder gegen solche Hymnen —?" „Schweig von Deinem lateinischen Klingklang", herrschte der Vater ihn zornig an. »Schon schweig ich, Vater — und morgen, wenn wir hinziehen nach dem Teutobmger Walde, 40. Jahrgang. ja der einzige Weg zum Frieden der Sieg ist. Zu hoffen ist aber, daß endlich die Bevölkerung ant diesen Tatsachen die Lehre ziehen wird, daß sie in ruhiger Zuversicht die Ergebnisse der heldenmütigen Kämpft unserer Truppen abwarten kann. Der Weltkrieg. Ein kaiserlicher Armeebefehl an die siegreichen Truppen. Armee-Oberkommandant Feldmarschall Erzherzog Friedrich hat folgenden Armeebefehl erlassen: Seine k. h. k. Apostolische Majestät der Kaiser und König Franz Zosef geruhten das folgende Allerhöchste Hand» schreiben allergnädigst an mich zu richten: „Im un-widerstehlichen Angriffe haben die unter Ihrem Ober-befehl vereinten österreichisch.ungariscben und deut« scheu Kräfte den tapferen Feind in Westgalizien ge-worsen, zahlreiche Gefangene gemacht und viel Krieg»-Material erbeutet. Neuer Ruhm knüpft sich an ihre Mahnen. Mit wärmster Dankbarkeit gedenke Ich all der braven, brüderlich zusammenhaltenden Truppen. Bewundernd blickt das Vaterland aus seine Söhne. Ihnen, dem Armee-Oberkommandanien, dem Gene-ralobersten von Mackensen, übirhaupt allen Führern vom höchsten bis zum niedersten und allen wackeren Kriegern sage Ich aus vollstem Herzen Dank und beauftrage Sie, Meine Worte im Armeebereich zu verlautbaren. Franz Zosef". Hochbeglückt durch diese allergnädigste Anerkennung, gebe ich der sesten Zuversicht Ausdruck, daß di« energische, zielbewußte Fortführung deS Angriffes und die Verfolgung durch die siegreichen verbündeten Truppen den vollen, entscheidenden Ersolg bringen und die Niederlage deS Feindes vervollständigen werden. Diesen Besehl erhalten alle Armee- und ArmeetruppenkommandoS mit dem Auftrage zur so-fortigen Verlautbarung im unterstehenden Bereich. Feldmarschall Erzherzog Friedrich. nach der EmS und Lippe, dann lege ich die Toga ab und setze auf daS Haupt den Helm mit den Adlerflügeln und dann werde ich zeigen, daß ich wieder Dein Sohn bin, der Jndomar und nicht mehr der Ritter Julius FulviuS VisurgiuS!" .Ich möchte es wünschen, Dir und mir," sagte der Alte — „aber viel hoffe ich nicht —" „So lege ich morgen einen eisernen Reifen an meinen Arm, daS Zeichen der Schmach — und nicht eher streift ich ihn herunter, bis ich die Schande abgewaschen habe in Strömen von Fein« desblut, —" I > diesem Augenblicke drang fernes Getümmel an die Ohren der Zechenden und der Ton deS Stier-hornS übertönte selbst noch das Sausen, Fauchen und Prasseln mit dem Wotan, der mit seinem Jagd» genossen durch die Lüfte flog und die Kronen der Rieftnbäume schüttelte. Die Mannen sprangen auf, und sogar die Frauen wurden an der Tür sichtbar. Man zündete Fackeln an dem Herdseuer und ging hinaus, zu sehen, was eS gäbe. Draußen herrschte unsicheres Zwielicht, denn vor der vollen Mondscheibe vorbei jagten dunkle zerrissene Mondfetzen. Ein Schwärm von Kriegern ebenfalls mit Fackeln kam auf dem Edelhof zu. ^ie trugen aus einer Bahre einen Menschen, der die Rüstung eine» römischen Reiters trug. Der Führer der Schar «rat hervor, neigte die Speerspitze vor Antharich und be-gann in zorniger Erregung: „Antharich — ich komme mit leeren Händen. Die Götter mögen mich strafen, wollte ich nicht lieber mit zerschmettertem Schädel aus blutiger Wal« stat> liegen, als so »or Dir zu stehen. Der römische Fuchs ist unS entwischt! Nur den einen welschen vsxite 2 Deutsche Wacht Nummer 37 Die österreichischen Kriegsberichte über die Maischlacht in Galizien. 5. Mai. Amtlich wird vrrlautbart: Die Rück» Wirkung de» Siege» beginnt sichtbar zu werden. Die Nlssische Beskivenfront Zboro—Eztropko—Lupkow ist «»haltbar geworden. Da die sieg reichen verbündeten Streitkräfte unter andauernd erfolgreichen Kämpfen von Westen her gegen JaSlo und Zmigrod weiter vordringe», ist der Gegner im Westabjchnitt der L«rpathenfront feit heute früh im volle« Rückzüge au» Ungarn, verfolgt vo» unsere» und deutschen Truppen. Die Russen sind somit m einer etwa 150 Kilometer langen Front geschlagen und unter schwer-sten Verlusten zum Rückzüge gezwungen. 6. Mai. Auf der ganzen Schlachtfr»nt in West« galizien dringe» die verbündeten weiter erfolgreich vor. Noch intakte Truppen de» Feinde» versuchen i» günstigen Verteidigungsstellungen den schleunigen Rückzug zu decken. Starke russische Kräfte in den BeSkiden sind durch den Flankenstoß der stegreichen Armeen schwer bedroh». Die Gegend vonJaslo und D»kla ist bereit» erkämpft. Die im Gange befind« lichen Kämpfe werden die Vernichtung der dritten russischen Armee vervollständigen. Die Zahl der Ge-fangenen ist auf über fünfzigtausend gestiegen. Im Orawatal wurde ein starker russischer Angriff gegen die Höh« Ojltq blutig abgeschlagen; 700 Russen gefangen. Einzug in Tarnow. 6. Mai. Amtlich wird verlautbart: Auch dir letzten russischen Stellungen aus den Höhen östlich deS Dunajec und der Biala sind »on unseren Trup-pen erkämpft. Seit 10 Uhr vormittag» ist Tarnow wieder in unserem Besitz. Die Berichte der deutschen Heeresleitung. 5. Mai. Der Angriff der verbündeten Truppen nördlich der Waldkarpathen durchbrach gestern bereit» die dritte befestigte Linie der Russen, die dort, aus der ganzen Front geworfen, aus WiSloka zurück« w«ichen. Die Giöjje dc» Siege» kann man daraus er-sehen, daß infolge des Durchbruches der Verbündeten die Russen ihre an der nördlichen Flanke bedrohte» Stelluugen in den Waldkarpathen südlich vo» Dukla zu räumen beginnen. Die Schnelligkeit, mit der un-sere Erfolge erreicht wurden, macht «S unmöglich, ein zahlenmäßige» Bild über die SiegeSbeute zu ge-ben. Nach vorläufigen Meldungen scheint die Zahl der gefangene» Russen über 30.000 zu betragen. 6. Mai. In Westgalizien versuchte» die Nach-Huten de» flüchtenden Feinde» den unter Befehl de» Generalobersten von Mackenfen stehenden verbündeten Truppen gestern verzweifelnden Widerstand zu leisten, d«r aber auf den Höhen de» linke» WiSloka-UferS oder- und unterhalb der Ropa-Mündung mit wuch> tige» Schläzen gebrochen wurde. Noch abend» war «icht nur a» mehreren Stellen der Uebergang über Hund bringe ich Dir, den ich vor dem verlassenen Lager vorfand, wo er mit einem gebrochenen Beine wimmernd lag.* „Wie konnte das kommen — wie hat der Tribun erfahren, daß wir einen Anschlag wider ihn planten? Der Anschlag war so schön ausgesonnen. U»d wohin ist er denn gezogen mit seinen drei Cohorten?" „Die Weser hinunter zum Lager de» Varus. — Ganze zehn Stunden Borsprung hat er. Jede Verfolgung wäre vergeben» gewesen, da Dein Be-fehl lautete, wir sollten heute abend» wieder zurück sein. O — und wie die Rimer da» ersahre» — darüber redet der Hund dort so ungeheuerliche Dinge, daß sich meine Zunge aufbäumt, e» Dir zu sagen." Antharich stutzte, bezwäng sich aber und sagte „So spreche er selber." Die Träger setzten die Bahre vor Antharich nieder und der Römer begann: „Ich heiße Creju» Spuviu» Carbo und diene im zwanzigsten Jahre bei der Reiterei. Als wir gestern abend» aufbrachen, stürzte in der Dunkelheit mein Pferd und dabei brach ich da» Bein. Man hörte meinen Hilferuf nicht im Getümmel und ein Wunder ist es, daß mich die wilden Bestien nicht gefressen. Als Deine Mannen mich fanden, drohten sie mich tiefer in ven Wald zu trage», um midi Bär und Wolf zum Fraß zu lassen, wenn ich nicht sagte, wohin die Cohorten gekommen, sonst, beim Jupiter, hätte ich nicht geredet." .So tu'» jetzt und rasch!* „Ich stand an deS Tribunen Zelt Wach« ge die WiSloka erzwungen, sonder» auch feste Hand aus die Duklapaß - Straße durch vesetzung .de» Orte» gleiche» Namen» gelegt. I» der Gegend östlich von Tarnow und nörd« ich d>» zur Weichsel wurde auf dem rechte» Ufer de» Dunajec bi» in die Nacht hinein gefochten. Di« Zahl der bisher gemachten Gefangenen ist bi» aus iber 40.000 gestiegen, wobei zu beachten ist, daß e» ich um reiue Frontalkämpfe handelt Im Be»kiden-gebirge an der Lupkowpaßftraß« schreitet «in Angriff »er Kräfte de» General» der Kavallerie von der Marwitz gleichlaufend demjenigen der österreichisch-ungarischen Armee, mit der sie in einem Verband« lehrn, günstig fort. Glückwunschdrahtungen aus Auslab des Sieges in Westgalizien. Der Kaiser hat an da» ungarische Abgeordne-tenhau» folgende Dankdrahtung gerichtet: Wien, vurg, 5. Mai 1915. Die v»m Abgeordnetenhaus dc» ungarischen Reichstage» anläßlich unsere» sieg-reiche» Vordringen» in Galizien zum Ausdrucke ge-brachten warmen Gefühle habe ich mit lebhafter Be« friedigung empfangen. ES erfüllt Mich mit befonde-rer Freud«, daß da» Abgeordnetenhau» sich mit Mir ein» fühlt in dem Danke und Stolz über die Waf. fentaten Meiner mit unübertrefflichem Heldenmut kämpfenden Armee." Erzherzog Friedrich drahlele au Graf Ti»z«: Hauptquartier, 5. Mai 1315. Jjm Namen unserer im Kampfe stehenden Truppen bitte ich Eure Exzel-lenz, für die spontane und au» glühender Bater-landsliebe entspringende Kundgebung der Freude und Anerkennung de» Abgeordnetenhause» de» ungarischen Reichstage», welche es au» Anlaß unsere» vereint mit den verbündeten deutschen Truppen über unseren Gegner errungenen neuerlichen Siege» unseren heldenmütigen Truppen gezollt hat, meinen aufrichtig-sten und wärmsten Dank verdolmetschen zu wollen. Die verbündeten Heere kämpfen mit unvergleichlicher Begeisterung und dem größten Heldenmute weiter und werden mit Gölte» Hilfe ihren Siegesweg mit der vollkommenen Niederkämpfung de« Feindes krö-nen. Feldmarschall Erzherzog Friedrich, Armee-Oder« kommaadant." An Oberbürgermeister Dr. Wermuth (Berlin) hat Bürgermeister Dr. WeiSkirchner gedrahtet: »Voll Jubel im Herzen über den glänzenden Waffenersolg unserer verbündeten Armeen in den Karpathen und überwältigt von der Freude über die Nachrichten, mit welcher Innigkeit der in österreichischen Landen erfochtene gemeinsame Sieg in der herrlichen Schwe-sterstadt Berlin gefeiert wurde, drängt es mich, Euer Exzellenz und der Berliner Bevölkerung im Namen meiner Wiener i» diesem Augenblicke zu sagen, wie glücklich wir im Bewußtsein dieser treuen Kreund-fchaft sind und wie fest die Ueberzeugung in unfe-rem Herzen verankert ist, daß an dem Treubunde unserer Völker aller Haß unserer Feinde zerschellen und die ganze Welt genesen wird. GotteS Schutz stern morgen. Da kam ein Bote und begehrte den Führer zu sprechen. Ich hörte, wie er ihm folgen-de» meldete: Julius Fulviu» vifurgiu» sendet den Publius Venditui Calva Gruß und Heil. Und dann meldete er ihm den Plan eineS Germanenfür-sten Antharich — den Du ja kennst, weil Du eS selber bist — und den Plan ^weist Du, weil D» ihn ersonnen hast." Totenstille folgte diesen Worten, dann wilde» Geschrei. Die Schwerter flogen au» den Scheiden und die Mannen stürzte» sich aus Jngomar. Gebie-terisch aber trat Antharich dazwischen. „Halt!" donnerte er, „niemand hat hier zu richten, als ich. SagS noch einmal, Römer! Li>gst Du, bist Dn des Todes." „Da» weiß ich," sagt dieser, „und ich werde mich hüten, Falsche» zu melden." Da wandte sich Antharich zn seinem Sohn, fein Gesicht war zu Stein erstarrt, fein« blauen Augen schössen Blitze. „WaS sagst Du dazu. Jngomar?" fragte er, strafe den welschen Hund Lügen." „Er redet di« Wahrheit," «ntgegnet« der Jüngling fest. „Ah! l I Du — doch nein — rechtfertige Dich." „Mit Euch schlagen will ich Eure Schlachten," begann Jngomar, „und ich hoffe die Römer ver-nichtet zu sehen. Aber Pluvius Bcnditu« Calva ist mein Freund und Bruder. Wir wurden zusammen zu Rittern geschlagen und ich wollte nicht, daß er unrühmlich in den Hinterhalt falle. Im offenen Kampf« sollte er steh«»." „Verräter! Du weist, den Verräter ersticken und Schirm weiter «it unseren tapferen Wehrmäi-nern, mit unseren Völkern und unserem eher»« Bunde l" Dem Bürgermeister von Dresden hat Bürger-«eifter Dr. Weiskirchner aus einen Glückwunsch ge> antwortet: „Mit jubelnder Freude erwidern »ir Ihre herzlichen Glückwünsche zu dem glänzende» Siege unserer verbündete» Armeen in Galizien. Er ist da» Werk eine» B»lleS von Brüdern, eines «»>-gen Volke« in Waffen, daß treu dem vnnde nie-«als untergehen kann und befreit von feindliche» Hass« di« großen Ausgaben ersüll«n wird, di« ih> die Geschichte vorgezeichnet hat." Der Vormarsch gegen Riga. 5. Mai. DaS Deutsch« Hauptquartier berichtet: von Südosten kommende rusfische Angrisse aus N»s-sienic wurden abgewiesen. Die Verfolgung des Fei»-des ist im Gange. Auch bei Kalwarja sowie »»cd-östlich von Suwalki und istlich »on Augufto» schn-terten zahlreiche russische Vorstöße. Dort wurden tat-gesamt etwa 500 Russen gefangen genommen. Laj der übrigen Front fanden einzelne Rahkämpfe statt, die fämtlich zu unseren Gunsten entschieden wurde». 6. Mai. Südwestlich Mitau, südlich Sad«» und östlich Rosfienic dauern die Kämpfe noch au. Nordöstlich und südwestlich Kalwarja sind unsere Stellungen im Laufe des gestrigen Tages mehrfach »on starken russischen Kräften angegriffen worden. Sämtliche Angriffe scheiterten unter sehr schwere« Verlusten des Feindes. Ebensowenig Erfolg halte» feindliche Vorstöße gegen unsere Brückenköpfe < deberlS Tochter, di« sich bei Antharich« Gemahli, befunden, stürzte mit gespaltenem Haupt« »iedv. Sie hatte des Jüngling« Jngomar, dem sie heimlich im Herzen Minne trug, Gefahr gesehen, »ar dazwischen gesprungen, ihn mit ihrem Leibe deckend, und hatte so den Tode«streich empfangen, der cizlil-lich jenem galt. Lautlose Stille ringsum. Da brach Jnzivar in die Knie, nahm da» blutige Haupt in die ilr»t und rief: „Bei Wotan schwör ich'» und Donnar uai Thor und Frigqa, schlachten will ich mit dieia Hand hundert Römer in blutigem Kampfe für dick unschuldig« Opsrr. — Du, Vater, darfst mich nicht anrühren, mein Leben gehört jetzt Teudrbcn — unfe gefällt eS den Göttern, daß ich wiederkehre au« Sa Kampf, so will ich Dir, Teudebert, dienen al» Sucht und Dein fei mein Erbteil." Alle standen in düsterm Schweige», jeder ging in seine Hütte. Nur Jngomar wachte bei der toten Hiltgund. In der Frühe deS nächsten Morgen» brach Än> thauch» Heerbann auf. In der Schlacht im Teutoburger Walde ui Jngomar Wunder der Tapferkeit und vor dem Lose de» Knechts bewahrte ihn ein Römrrpfeil, der ih» die Kehl« durchschnitt. Nummer 37 Im Waldgelände westlich Combres sielen bei einem Vorstoß 4 französische Offiziere. 135 Mann. 4 Maschinengewehre und 1 Minenwerfer in unsere Hand. Unser gestriger Angriff im Aillywalde führte zu dem erstredten Erfolge. Der Feind wurde auS seiner Stellung gewonen. Mehr als 2000 Franzosen, darunter 21 Offiziere, zwei Geschütze, sowie mehrere Maschinengewehre und Minenwerfer blieben unsere Beute, Auch die blutigen französischen Ber-liste waren sehr schwer. Letzte Nachrichten. Otsterreichischt Kriegsberichte. 7. Mai. Amtlich wird verlautbart: Unter fort« dauernden Beriolgung»kämpfen haben die Verbündeten österreichisch, ungarischen und deutschen Streitkräfte die Wi»lokastrecke Pilzno.Ja»lo mit Bortruppen über-schritten. Südlich Jaölo sperren im Raume Dnkla— Rymanow starke eigene Truppen die Karpathenstraßen, aus denen die Russen in regellosen Kolonnen nach Norden und Nordoste« zurückgehen. Diesen feino-lichen Kolonnen folgt auf den Ferfen unsere über die BeSkiden vordringende Armee, in deren Verband auch deutsche Kräfte kämpfen. Die Zahl der Ge« fanaenen und die Kriegsbeute nehmen weiter zu. Be-sonder« unser 10. KorpS erbeutete gestern allein 5 schwere und 16 leichte Geschütze. Unsere Truppen in den östlichen Abschnitten der Sarvathensront weifen unterdessen verzweifelte ruffische «narifse unter den schwersten Verlusten für den Segner ab. So wurde gestern ein neuer Borstoß gegen die Höh? Ostry durch wirkungsvollstes Artil« lenefeuer zurückgeschlagen. 1300 Mann de« Feinde» zesangen, mehrere Abteilungen durch flankierendes Fe»er aufgerieben. Au» an der Front in Südost-«alizien scheitern alle Berfuche des Gegner», ein« ul„e Stützpunkte zu erobern. Am südlichen Krieg», schauplatze keine Ereigniffe. Im Geschützkampf vernichteten unsere Mörser durch Bolltresser französische Marinegeschütze bei Belgrad. Deutsche Kriegsberichte. Südöstlicher Kriegsschauplatz. 7. Mai. AuS dem Großen Hauptquartier wird heute gemeldet: Auch die Kämpfe auf dem rechten Ufer des unteren Dunajec endeten gestern mit einem vollen Erfolge für die verbündeten Truppen. Der F>ind ist dort im schnellsten Rückzüge nach Osten. Nur an der Weichsel hielt noch eine kleine Abteilung von ihm stand. Weiter südlich drangen wir auf dem rechte» Ufer der WiSloka in der Richtung aus den Nslvk und über die Jasielka vor. vielfach stießen Teile de« rechten Flügel» der Heeresgruppe de» Ge-«ralvbersten v. Mackensen bereit» mit den au« der Sarpathenfront westlich de« LupkowerpaffeS vor den dichtauf folgenden Verbündeten im schleunigen! Rück-zuge befindlichen russischen Kolonnen zusammen. Mit jeden Schritte vorwärts steigert sich die SiegeSbeute. Oestlicher Kriegsschauplatz. Die Kämpfe südlich von Szadow und östlich »on Rossienie endeten mit einer ausgesprochenen Niederlage der Russen, die starte Verluste erlitten, 1500 Gesangene verloren und sich in vollem Rück-zuge befinden. Süd.vestltchvon Kalwarja, südlich von Augustow unv westlich von PraSznySz wurden russische Teil« angrisse von unS blutig abgeschlagen. In diesen Sämpien büßten die Russen zusammen 520 Gesan-zene ein. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei Upern wurden alle Versuche der Englän-kr, un« die seit 17. April einen Brennpunkt des ZempfcS bildende Höhe 60 südöstlich von Zillebeke zu entreißen, vereitelt. Wir gewannen dort weiter Aelände auf Ypern, Der Feind verlor bei diesen timxsen gestern sieben Maschinengewehre, einen Minenwerfer und eine große Anzahl von Gewehren mit Munition. Bei Fortsetzung ihrer Angriffe erlit-Un heute Früh die Engländer weitere große Ber-lüfte. Zwischen Maa« und Mosel behaupteten und kseitigle» wir den «uf den MaaShöhen und füd» westlich und südlich deS AillywaldeS errungenen Ge-ldidegewinn. Bei Flirey ist ein schmale» Grabenstück unserer Stellung noch im Besitze der Franzosen. Sonst wur-de« dort alle Angriffe abgewiesen, AngriffSversuche M Feinde« nördlich von Steinabrück im Fechttale irnifctn durch unser Feuer im Keime erstickt. Reise Kaiser Wilhelms nach der galizischen Front. Kaiser Wilhelm ist Freitag auf der Reise nach dem südöstlichen Kriegsschauplatz zu kurzem Aufent» halt in Berlin eingetroffen. China lehnt Japans Ultimatum ab. Die Petersburger „Nowoje Wrewja" meldet an» Peking: Die chinesische Regierung hat dem japa« nischen Gesandten die Ablehnung de« japanischen Ultimatums zugestellt. Die Lufitania torpediert. Da« Riesenpaffagierschiff Lufitania der Cunard Linie wurde auf der Fahrt »ou Amerika nach Eng-land von einem deutschen Unterseeboote torpediert und ist gesunken. Aus Stadl und Land. Siegesjubel in Tilli. Der herrliche Sieg der verbündeten Heere in Westgalizien hat in unserer Stadt freudigen Jubel ausgelöst und seit Tagen prange» die Gassen in reichem Fahnenschmuck. Neben unserem geliebten Schwarz-rot-gold sind zahlreiche schwarz gelbe und fchwarz-weiß rote Fahnen auSge-hängt. An einzelnen Häusern ist auch die role Fahne mit dem Halbmond sichtbar. Donnerstag abends er» reichte der Siegesjubel seine» Höhepunkt beim Fackel-zuge, den daS StationSkommando mit der hier wei-lenden Garnison veranstallete und an der sich auch die gan^ vorzügliche Militärkapelle beteiligte. Maibeförderung. Der Kaiser hat im In-santerieregimente Nr. 87 ernannt: zum Oberstleut-nant den Major und ErsatzbataillonSkommandanten Aloi« Lubinik. zum Major den Hauptmann Ruduls »on Koczian. zu Hauptleuten die Oberleutnante Eduard Badouczek, Heinrich Hubka, Joses Neutsch und Artur Pen so, zu Oberleutnanten die Leutnante Johann Z wen kl, JuliuS Coretti und Viktor Gogala, zu Leutnanten die Fähnriche Karl Kosarck, Alphon« Sauer vo» Nordenhof und Evuard Bogelhuber, zu Oberleutnanten in der Reserve die Leutnante in der Reserve Johann Willitzer, Johann Piku«, Anton Burgar, Josef Lenko. Ladislaus Ropa», Friedrich Fischer, Sustav Braun, Emmerich Lausch und Wil« Helm Pechotsch, zu Leutnanten in der Reserve die Fähnriche in der Reserve Joses Mayer, Joses Bi-tenc, HauS Michl, Felix Tetusch, Anton Haak. Leo-pold Schmidt, Franz Mirn»k, Georg Rüll. Erwin Petricek und Joses Rankel. Ferner wurden ernannt zum Oberleutnant in der Reserve der Leutnant Dr. jur. Franz Ritter Goßleth v. Werkstätten, FHR 3, zu Leutnanten in der Reserve die Fähnriche in der Reserve Dr. jur. Albert Riha, FKR 7 und Alson» Janou». schwHd 3. Im Offizierkorp» für den In-stizdienst wurde der Leutnant in der Reserve Dr. jur. Johann Löfcher 87 beim DG. in TemeSvar zum Oberleutnantauditor ernannt. Im oberstabs-ärztlichen Offizierskorps wurde der Oberstabsarzt zweiter Klasse Franz Zhuber vrn Okrag, GIp. 5, zum Oberstabsarzt erster Klaffe befördert Im Land-wehrinfanterieregiment 26 erfolgten nachstehende Er-nennungen: Zum Oberst der Oberstleutnant Paul «chinnerer, zum Oberstleutnant der Major Fried-rich Tentour von Thurna. zu Hauptleuten die Ober-leutnante Franz Brischnik, Franz Luger, Walsried Platter und Friedrich Löschn«, zum Oberleutnant der Leutnant Friedrich Dowrtiel, zum Leutnant der Fähnrich Karl Friedrich, in der Reserve (Standes-evidenz) zu Leutnante» die Fähnriche Dr. phil. Friedrich Scheide, Heinrich GajdoruS, Josef Seidl, Karl Urfu und Max Bögrin, im Verhältnis der Evidenz zum Hauptmann der Oberleutnant Otmar Prafchak. Ein Sachsenfelder mit dem Eisernen Kreuze ausgezeichnet. Der Kommandant der 31. Feldartilleriebrigade, Oberst Friedrich Schirza, wurde von Kaiser Wilhelm II. mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. Oberst Schirza steht seit Krieg»-beginn ununterbrochen im Felde und hat sich aus mehreren Schlachtfeldern als tüchtiger Stratege her-vorgetan. Für seine großen Leistungen erhielt er bereits den Eisernen Kronen-Orden und da« Militär« verdienstkreuz mit der KriegSdekoration. Der AuSge-zeichnete ist in Sachfenfeld geboren. Dom Gerichtsdienste. Der Justizminister hat die Richter Dr. Johann Likar in LaaS nach Ober-Laibach und Dr. «rnold Pernat in Franz nach LaaS versetzt. Auszeichnung eines heldenhaften Gen-darmeriewachtmeisters. Der nun pensionierte Seite 3 Gendarmeriewachtmeister Snton Planinz erhielt für die mit eigener Lebensgefahr bewirkte Rettung der Inwohnerin Maria Potocnik in Nußdorf bei Schlei« nitz in der Nacht zum 21. Juni 1914 vom Tode des Verbrenne»» da« Silberne Verdienstkreuz mit der Krone. Diese äußerst seltene Auszeichnung wurde dem Planinc am 2. Mai in Rann bei Pettuu, w» der Ausgezeichnete nach seiner Pensionierung wohnt, durch den BezirkShauptmanu von Peitau, Herrn Ritter von Netoliczka, nach begeisterter Anrede in Gegen« wart der Spitze» aller Behörden und Aemter au« Pettau und Umgebung sowie einer zahlreichen Men» ichenwenge überreicht, worauf die Glückwünsche folgten. Planinc hat sich bei dieser LebenSrettung derart schwere Brandwunden und Leiden zugezogen, daß er pensioniert wurde und hat sich noch nicht erholt. Todesfall. In Bad Auffee verschied heute der Schuldirektor i. R. Herr Viktor Konschegg. Der Verstorbene, der im Jahre 1844 in Eilli geboren wurde, wirkte zuletzt an der Franz Joses-Kuaben« schule in Bad Auffee. Stadtpark Konzerte der Militär« Kapelle, Von heute den 3. d. an finden im hiesi« gen Stadlpark WohltätigkeitSkonzerte unserer auSge» zeichneten Militärkapelle sür'die Hinterbliebenen un« serer gefallenen Krieger, für daS Rote Kreuz und ähnliche edle Zwecke statt. Beginn 6 Uhr abend«. Eintritt 20 Heller. Kinder unter zehn Jahren frei. Wohltätigkeitsvorstellung. SamStaz den 16. d. 6 Uhr abends findet im Ctodttheater eine Vorstellung zugunsten der Armenausspeisung statt. Näheres die Maueranschläge. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn-tag findet in der EhristuSkirche um 10 Uhr vormittags ein öffentlicher Gottesdienst statt, in welche« Herr Pfarrer May predigen wird über „Sieg". Dritter vaterländischer Abend Wie bereits angekündigt wurde, findet morgen Sonntag um 8 Uhr abends in der evangelischen Kirche wieder ein VolkSabend statt, bei dem Herr Pfarrer Dr. Mahnert über „Der Krieg und die Frauen* sprechen wird. UeberdieS wird Frau Oberbergkommiffär Bauer auS dem Oratorium ..Gustav Adolf" von Max Bruch da« herrliche Lied „ES ist ein Kriegsmann, der heißt Tod', auf der Orgel begleitet von Herrn Wondrafchek. zum Bortrag dringen, während Herr Lehrer HanS Warntet mehrere altdeutsche Lieder zur Laute singen wird. An diesem Abend ist jedermann herzlich willkommen. Für das Rote Kreuz-Spital liefen nach« stehende Spenden ein: Georg Skoderne samt Frau 5 Schachteln Tee und 1 Schachtel Würfelzucker; Goltfcher in Weilen stein Tee und Zigaretten ; Max Gradt in St. Marein bei Erlachstein 20 Liter Wein; Anlon Baumgartner 12 Paar Pantoffel, 2 Schachteln Zigaretten und 1 Polster; August Jagric 3 Liter Sliwowitz; Heinrich und Anna Find» eisen 10 Liter Fruchtsast; Frau Josefine Hauke in Schönstein 1 Korb Grünzeug; Feldkurat Paul Kle« mencic 1000 Stück Zigaretten; Frau Costa-Kühn 1 Korb Petersilie und Zigaretten; Stadtamt Cilli 8 Liter Fisolen nnd 30 Zitronen. Allen Spendern sei der beste Dank gesagt. Die fteirischen Brotkarten in den Nachbarländern. Nunmehr wurden die in Steier« mark ausgegebenen amtlichen Ausweiskarten über den Verbrauch von Brot und Mehl auch in Ober« Österreich, Salzburg und Krain anerkannt, so daß dieselben jetzt in allen Nachbarländern mit der Ein« schränkung auf den auifchließlichen Bezug von Brot gütig sind. Zubereitung des Kriegsbrotes. Abend« Dampfel setzen: Für je ein Kilo Broimehl wird i/A Liter lauwarme» Waffer bereitet, darin 2 Deka Preßhefe oder Sauerteig aufgelöst und mit etwa» Mehl Dampfel gesetzt. — Morgen« kneten. 21/, Stunden vor dem Backen wird das übrige Mehl mit dem Dampfel gemischt, Salz zugesetzt und da« Ganze unter Beimengung von % Liter lauwarmem Wasser 20 Minuten lang tüchtig geknetet, bi« der Teig ein glattes Aussehen erhält. Der Teig soll 2 Stunden gehen und 2'/, Stunden langsam backe«. Spenden für das Rote Kreuz. Für den Zweigverein Cilli Stadt des Roten Kreuze» liefen nachstehende Spenden ein: Sühnebeträge zusammen 22 K, Ungenannt 2 K. Jur Unterstützung der Reservisten-familien spendeten die Eheleute Kupka 20 K. Für Kriegsfürsorgezroecke wurden nach« stehende Beträge gesammelt: in derHaupttabaktrasil der Frau Luise du Nord 76 K, in der Bahnhof« tabaktrafik der Frau Irma Mayer K 27 50. Gefunden wurde ein goldener Zwicker, der beim Stadtamte vom Berlustträger gegen Nachweisung des Eigentumsrechte» behoben werden kann. Sette 4 Deutsche Wacht ,'iummer 37 Aus dem Feldpostbrief eine» Cilliers. Unter dem 1. d. schreibt der Eohn des städtischen Verwalters in Cilli, Herr Othmar verganz, au» den Karpathen: Sonnenschein und Frühlingspracht umgibt mich ringS und an der neuaufblühenden Na-tur merkt manS, daß der wunderschöne Monat Mai seinen Einzug gehalten hat. Wie zur Feier de« Ta-geS kracht von allen Seiten unsere dem Feinde jetzt merklich überlegene Artillerie. Seinerzeit hatte ich Gelegenheit, bei Ihnen vorzusprechen, und konnte nur Trübes berichten. Heute ist e« wesentlich ander«. Wenn auch eben noch Schnee und Ei« uns umgaben und die Strapazen groß waren, so hob die gute Verpflegung doch alles auf. Auch leben wir in einem Gefühle der Sicherheit und unüberwindlichen Kraft. Die Zeiten der großen Kälte sind vorbei, die Schnee-schmelze vorüber, warmer Sonnenschein überall. Ge-stählt durch vergangenes Leid sehen wir heute mit lachenden Äugen und frohem Mut der Zukunft ent-gegen. Wir wissen, daß wir daS, wa« wir verloren, uns wieder holen werden. Um die Zukunft braucht un» nicht bange zu fein. Wir haben geopfert und werden noch opfern; aber alle tun ihre Pflicht. Un» b;ugsam sind wir Steirer im Felde. Aellere Männer und junge Burschen muntern sich gegenseitig aus. In den Schützengräben, 500 Schritt vom Feinde, erklingen die allen Steirerlieder, und wenn der Abend naht, geht ein Jauchzen durch unser« Reihen, als wollten wir alle unserem Herrgott für den schönen Tag danken. Nun weiß ich es erst zu schätzen, daß ich ein Steirer bin. Unsere schöne, wunderschöne Heimat, wie lieben wir sie und sind stolz dar« aus. daß sie ein solches Volk beherbergt. Gestern abends um halb 8 Uhr erklang ein brausende« dreifaches „Hurra!" auf der ganzen Linie au« Freude über den glorreichen Erfolg des U 5, fodaß sich die feindlichen Feldwachen aus Angst eilig zurückzogen, wa« von un« natürlich voll und ganz ausgenützt wurde. Und nun zum Schlüsse zolle ich Bewunderung dem Opfersinn der Eillier evan-gelischen Gemeinde, welche ein Kleinod ihrer Kirche dem großen Gedanken geopsert hat. Die österreichische und die ungarische Kriegsanleihe. In den nächsten Tagen werden die neue österreichische und die ungarische Krieg«»»-leihe begeben werden. Die Höhe ist wiederum nicht begrenzt und die österreichisch-ungarische Bank gewährt dieselben Erleichterungen wie bei der ersten Anleihe, da« heißt Belehnung der gezeichneten Be-träge bi« zu 75 v. H. Der Begebungskur« der öfter« reichischen .'iprozentigen Anleihe beträgt 95 25, er« mäßig« sich jedoch durch die Auflassung der Bank-revision auf 94 75. — Die erste Anleihe wurde bekanntlich zu 97*50 begeben und der Unterschied erklärt sich daraus, daß ihre Lauszeit nur fünf Jahre ist, mithin scho.i nach dieser Zeit den Kapi-talsgewinn von 2°5 v. H. bietet, während die neue Anleihe erst in zehn Jahren rückzahlbar ist, also erst in zehn Jahren der Unterschied von 5 25 v H. zwischen dem Begebungskurs und den Einlösung?« kur« flüssig wird. Die Nettoverzinsung des in dem neuen Papier angelegten Barkapital« stellt sich auf 6-25 v. H. — Die Zinsen der neuen Anleihe kön« »en kostenlos bei allen Postämtern eingehobe» wer« den, so daß es auch überall dort, wo bisher die Gelegenheit mangelte, möglich ist, an Ort und Stelle ohne jede Schwierigkeit und ohne Kosten nach Be-qnemlichkeit bei Besitzer» die fälligen Kupons in jedem Zeitpunkte in Geld umzuwandeln. — Für Gemeinden, Fond», Kirchen, Pfarrvermizen, Stif-tungen, Vereine und andere Körperschaften ist e» von Bedeutung, daß die Zinsen jener Stücke der KriegSanlcihe, die aus Namen lauten, beziehungS-weise vinkuliert sind, in den Fälligkeitsterminen von Amtswegen durch da« Pzstsparkassenamt zur Aus-jahlung gebracht werden, sofern der Eigentümer nicht die bisherigen BezugSarten vorzieht. Sie hoben also in Hinkunft überhaupt keine Schritte zur Er-lagung der Zinsen zu unternehmen. Die ungarische Krieg«anleihe wird teil« in 5'/^pro;entigen, teil« in 6prozentigen Papieren begeben» nnd zwar die erste-ren zum Kurse von 91'— und die letzteren zum Kurse von 97-03. In russischer Kriegsgefangenschaft. Der Gerichtskanzlist Pajk aus Luttenberg, der als Landfturm-Feuerwerker beide Belagerungen der Fe-stuug PrzcmyZl mitmachte, befindet sich in russischer Kriegsgefangenschaft. Dienstag erhielt feine Frau von ihm eine Karte, die am 16. April auf der Strecke Orenburg-Taschkent aufgegeben wurde. Er schreibt, daß er immer noch nicht am Ziele angelangt ist und daß auch der Spenglernnister Rischner auS Lutten« berg, der gleichfall« feit Beginn des Kriege« in Przemysl gewesen war, mit ihm in der Gefangen« fchaft weilt. Kriegsmetallfammlung. Die durch die Schüler der hiesigen Kuabenvolksschule unter Aus-icht deS Lehrkörper« veranstaltete Sammlung von Metall sür Kriegszwecke hatte ein sehr erfreuliche« Ergebnis. Der gesammelte Vorrat weist bisher 520 Kilogramm an Messing, 196 Klg. an Kupser, 357 Klg. an Zink, 200 Gramm an Blei und ein« Kirchen« jlocke mit 335 Klg. aus. e« werden jedoch noch täg-ich kleinere Mengen von dem genannten Metall zur Sammelstelle im RathauShofe gebracht. Unter den gesammelten Sachen befinden sich die verschieden-irtigsten Haushaltungsgegenstände, die für die Zwecke >er Kriegsmetallfammlung gut verwendbar sind. Um iiese Sammlung bemühten sich in anerkennenswerter Weise Oberlehrer Franz Zeder und die Lehrer Fer-dinand Porsche und Artur JanSky. Für die Beur-teilung der Metallsorten stellte sich der städtische Wassermeister Heinrich Findeifen zur Versügung. Die KriegSverwaltung benötigt die genannten Metalle zur MunitionSerzeugung. Da der Verbrauch an Muni« tion gewiß noch ungeheuer werden dürfte, fo wolle jeder alle nur irgend entbehrlichen Gegenständen aus >e« genannten Metallen zur Verfügung stellen und auch daS kleinste Metallstück nicht zur Seite werfen. voraussichtliche Beschlagnahme der nächsten Ernte in Ungarn. Der ungarische Land«sagrikulturverein hat an das Ackerbauministerium ein« Unterbreitung gerichtet, mit welcher die Regie« rung auigesordert wird, da« nächste Ernteergebnis dringlich schätzen zu lassen. Sollte die Schätzung ein günstiges Ergebnis haben, was nach dem heutigen Stande der Saaten wahrscheinlich ist, dann möge di» Regierung den freien Verkehr wieder herstellen, die Maximalpreise der Getreidearten annullieren, die Getreideschutzzille restituieren. Sollte die Schätzung der Ernte ein ungünstige« Ergebni« haben, dann möge die Regierung die heuligen Maximalpreise stufenweise ausbauen, weil sonst die Landwirte ihre Rechnung nicht finden würden. Wie verlautet, wird diese Unterbreitung demnächst den Ministerrat be-schäftigen. Die Regierung soll geneigt sein, die Ernte schätzen zu lasten, ja, sie soll sich auch mit dem Plan beschäftigen, die ganze Ernte zu beschlagnahmen und zu enteignen. Im letzteren Falle würden die ein-seitigen Ansprüche der Landwirte freilich nicht indem Maße, wie dies der «grikulturverein fordert, Be< sriedigung finden. Standesergänzungen der freiwilligen Radfahrer. Das sich au« Steiermark, Kärnten. Krain und dem Küstenlande ergänzende freiwillige Radfahrer-Halbdaon Graz hat bereit« zweimal auS feinem Siande die Ergänzungen für die Radfahrer« koapanien der vereinigten Jägerbataillone vorgenom-men Mehrere der freiwillig einrückenden Radfahrer haben sich auf diesem Wege bereit« ausgezeichnet und wurden mit Tapferkeit«medaillen dekoriert Durch diese Abgabe an die Front ist der Stand der frei-willigen Radsahrer derzeit geschwächt und wird eine Ergänzung durch Neuanmeldungen angestnbt. Zur Ausnahme in da« freiwillige Radiahrerbaon vraz wird gefordert, daß der Betreffende sich sür den Dienst als Radsahrer besonders eignet und auch über eine kräftige Körperkonstitution und Gelundheit ver-füg», die es ihm ermögliche», größere Strapazen zu ertragen. Im allgemeinen wird d,e Kenntnis deS RadsahrenS gefordert, doch sind Ausnahmen auch in diesem Punkte bei sonstiger Eignung möglich. Die gegenwärtige Eintcilnug der Radsahrerkompanien ermöglicht eine rasche Ausbildung in einem Verhältnis-mäßig günstigem Gelände. Auch der Besitz eines eigenen Fahrrades ist nicht nötig, da die« ebenso wie die vollständige Bekleidung ausgewiesen wird. Die freiwilligen Radfahrer sind in allen Stücken nunmehr auch hinsichtlich der Unterhalts- und Ver-sorgungSbtiiräge den zum Landsturmdienst eingerück-«en Soldaten gleichgestellt. Zu de.i freiwilligen Rad-fahrern können sich nnr Waffenunfähige oder 17jäh: rige junge Leute melden und hängt die definitive Aufnahme von dem ärztlichen Befund und einer Probedienstleistung ab. Ein neuer Unterrichtsgegenstand Aus Drachenburg erhält die TageSpost folgende Zuschrift: Verehrliche Redaktion? Unter Bezugnahme auf die Notiz des Herrn Oberlehrers Reiterer in Ihrem werten Blatte vom 8. Mai: „Ein neuer Unierricht« gegenstand", worin zu lefen steht, daß sich eine Bauersfrau erkundigt hat, ob es wahr sei, daß in Gra; am 29. April da« Standr«ch> vkrkündigt werden wird, beehre ich mich, einen Zeitungsausschnitt aus dem flowenifchklerikalen, in Marburg erscheinenden Blatte „Slovenski Gofpodar" vom 29. April e,n> zufenden. Unier ver Uederschrift „Letzte Nachrichten" enthält diefe« Blatt wörtlich folgende Mitteilung: „Standrecht. Wie wir erfahren, wird heute ,n ganz Oesterreich da« Standrecht verkündet werden! Be- nehmet euch genau nach feinen Vorschriften." — Auf solche Art werden unter d«r Bevölkerung be-nnruhigende Nachrichten verbreitet und man darf sich dann wahrhaftig nicht wandern, wenn die Leute solche Fragen stellen. gur Versorgung mit Lebensmitteln. Di« H»ndel«- und Gewerrekammer in Graz hat ver-gangene Woche «ine Sitzung abgehalten, in welcher außer den Wahlen für »a« Präsidium folgende wich-tige Beschlüsse gefaßt wurden Die Kammer beteiligt sich an dem Garantiefond sür die frei« Gesellschaft zur Leben«mittelbefchassung in Graz mit einem höchst» betrage von 100.000 Kronen unter der Bedingung, daß da« Land Steiermark und die Stadtgeweind« Graz je auch 100.000 Kronen zeichnen, daß der Einkauf sich aus Kartoffel. Einquantingrie« Roll, gerste. Reis, trockene Hülseufrüchte. tierische Fette. Pflanzenfette, Sseifeöl. Kafsee und Käse beschränkt und diese Artikel auch allen Bewohnern de« Kammer-bezirke« zum gleichen Preise zur Verfügung stehen. Ferner« gilt diese Hastung«erklärung nur für Waren, die bi« 1. August d. I. gekauft wurden. Der stner-märkischen Getreidegesellschast m. b. H. in Graz wird ebensall« eine Garantiesumme von 100.000 Kronen zugestanden, nachdem daS Land Steiermark 200.000 Kronen, die Handels- und G-werbekammer in Leobea 100.000 Kronen zeichneten. Doch hat die Gesellschaft, die zirka 1 Million Kronen in barem erl«gt hat. bei einem allfälligen Verlust 15 Perzent auS Eigenem zu tragen. Ferner muß auch an jene Mühlen, die sich bei der Zeichnung nicht deteillgten, 15 Perzent de« gekauften Quantums von zirka 1200 Waggon Cinquautingrieß und gewöhnlichen Mai« zum gleichen Preis« abgegeben werden. Die Verkaufspreise für da« Mehl werden durch die Statthaltrrei bestimmt. Die Handelskammer sendet einen Vertrauensmann in das Konsortium. Die Kammer behält sich die Prüfung der Schlußrechnung bevor. Sommerfrischen der Steiermark. E» liegt un« der vom Landesverbände für Sleiermark herausgegebene, hübsch ausgestattete Führer der Sommerfrischen SteiermarlS vor. Dieser Führer ver« solgt den Zweck, den Fremden. Erholung«bedürfti« gen und Kranken bei der Auswahl einer Sommer-wohnung oder Erholungsstätte al« Behelf zu dienen. Er enthält die Sommerfrischenorte, Kurorte, Bäder, Höhenstationen, Gaststätte«, die UnterkunstS-, Ver-kehrs- und Preisverhältnifse unseres Lande«. Die Steiermark liegt sernab vom Toben der Schlacht. Sie ist gesegnet mit allen Elementen landschaftlicher Schönheit, vom firnbedeckien Hochgebirge bi« ;u» obst« und weinbebauten Hügellande und eignet sich in diesen ernsten Zeiten, die an die Nervenkraft jede« einzelnen durch erhöhte Arbeitsleistungen und Aufregungen die größten Anforderungen stillen, ganz besonder« für alle Kranken, Genesenden und Erholungsbedürftige», die au< ihr neue Kraft und frischen Mnt schöpfen und in ihren weitbekannten Badeorten. Heilanstalten und klimatischen Stationen Genesung finden können, um die vielen Wiverwär-tigkeiten. mit denen daS Leben uns gegenwärtig um-gibt, leichter zu ertragen. Dieser Führer ist vom Landesverband sür Fremdenverkehr in Gteiermark, Graz. Hauptplatz 12. gegen einen Druckkostenbeitrag von 30 Heller zu beziehen. Verunglückte Selbstmordversuche, »m 6. d. stürzte sich der Landsturmmann I. Krac in den Sannfluß. Da« Bad dürfte ihm aber zu kalt gewesen sein, da er bald daraus wieder au« vem Wasser kroch. Hierauf suchte er sich im Stadlpark zu erhängen, wurde aber von einem Gymnasiasten bemerkt, der den Strick abschnitt. Der Lebeniüber-drüsfige wurde hierauf der Militärbehörde übergeben. Lebensgefährliche Festnahme einer flüchtigen Arrestantin. Vor einer Woche wurde vom Gendarmeritpoften Trifail eine gewisie Mari« Petschirer wegen verschiedener Diebstähle dem Be-zirkSgecichte in Tüffer eingeliefert. Am 4. Ö. il. entwich sie aus dem Arreste und stahl bei der Flacht der GefangeiianffeherSgattin Kleider und Wäsche. Der Gendarmerieführer Johann Gloner holte sie nächst Römerbad ein. AtS die Petfchirer des Gendarmen ansichtig wurde, sprang sie in die Saa< zweifello», um Selbstmord zu begehen. Der Führer Gloner sprang ihr unerschrocken inS reißende Wasser nach, und gelang es ihm mit eigener Lebensgefahr. Die dem Ertrinken nahe Petfchirer auS dem Wasser zu ziehen. Mord und Selbstmordversuch. Au» Marburg wird gemeldet: Bei Brunndorf hat »ich am 3. d. eine blutige Tragödie abgefpielt. Der l^?l in Neustadl in Böhmen geborene Franz SchimH der fich in Marburg alS Reservekorporal und Sur-fchmied der schweren Haubitzdivision 3, Ersatzbattme. befand, hatte sür einen Einjährigen ein Pferd ve» Nuwwer 37 •^artsdie Wackt Seite i haft, den Erlös aber für sich verwendet. Sein un-Melbarer vorgesetzter, der Feuerwerker und Kur-schmed Adolf Leitner, war auf diese Unterschlagung darauizekommen und Schi mal stand nun vor den schweren Folgen dieser Entdeckung, weshalb er eine« heftigen Groll gegen feinen Borgesetzten hegte und Furcht vor den Folgen seiner Unterschlagung hatte. Dazu kam noch ein anderer Umstand. Obwohl Schi-»ak verheiratet ist und sechs Kinder haben soll, knüpfte er mit der in Brunndorf lebenden Marie Lraner, ledigen HilfSarbeiterin in den Marburger ßüdbahnwerkstätten, der gegenüber er sich al« ledig «»gab, ein Liebesverhältnis an. Kürzlich entdeckte »un die Kraner bei ihrem Geliebten einen Brief, der von dessen Frau stammte. Auf Grund dieser iildeckung erklärte sie «un dem Schimak, mit ihm brechen zu wollen. Alle diese Umstände zusammen scheinen nun in Schimak den Plan Hervorgerufen )« haben. d:n Feuerwerker Leitner, die Marie Kraner und schließlich sich selbst zu töten. Am letzten Sonn« lug machte er mit der Kraner noch einen Ausflug nach Rolhwein, von wo beide nach Pickerndorf gingen. Lon dort gingen sie, nachdem sie in einem Gasthaufe gezecht hatten, nach Brnnndorf. Am Wege beging ei de« Mord an der Marie Kraner. Er feuerte auf sie vier Revolverfchüsfe ab, die durchwegs trafen. Die zu Tode Getroffene ließ er im Blute liegen und begab sich eilends zurück nach Rothwein, weil er »ujjte, daß der Feuerwerker Leitner an Sonntagen dorthin Ausflüge unternimmt. Lr fand ihn aber in keinem der Gasthäufer und weil er wußte, daß er nich dieser Blutiat und auch mit Rücksicht auf seine Unterschlagung nicht mehr nach Marburg kommen konnte, ohne verhaftet zu werden, verzichtete er auf >ie weitere Verfolgung be« Feuerwerkers und feuerte «tue Kugel gegen feine linke Brustseite ab. Die Mar< totger Rettungsabteilung brachte die Kraner und den Mrder nach Marburg. Die Kraner wurde inSAll-gemeine Krankenhaus gebracht, wo sie ihren tödlichen Verletzungen erlag, während Schimak ins Marburger Äeservesp» U 2 geführt wurde; seine Verletzung soll ldensallS eine solche sein, daß an seinem Aufkommen zezweifell wird. Die Ermordete, die auS Bergental dn Marburg stammt, stand im 24. Lebensjahre. lOllitSClier Mineralwässer Tempel - Styria - Donati - Quelle Rein natürliche Füllung. Vorzügliche Heilwässtr gegen: i-Darmleiden IKnhr. Dyienterie, Typhus) Magen- mpsthlw ! Harnsäure Zuckerkrankheit Leberleiden. lrikrfnlf Vertretung für Steiermark: Ludwig Appl Gru*. Die .Köchin" deS deutschen Kaisers ol* englische Nachrichtenquelle. Unter den »richten Albernheiten, mit denen die engltfche Preffe ihre Leser von der .deutschen Absicht, Europa zu zerstören-, zu überzeugen sucht, ist unzweifelhaft die Mmmsle. ein Buch, daS soeben in England er-schienen ist, und daS «un von der Preffe als voll-Miger Beweis für da» Streben der Deutschen nach der Weltherrschaft eifrig beiprochen und zitiert wird. Lerfasferin diefeS BucheS ist angeblich eine junge iiilgländerin von guter Herkunft, die — auS leicht j» »erstehenden Gründen — ihren Namen nicht an Diese Dame fall etwa vor fünf Jahren al» GcnZernanle bei zwei kleinen Prinzen im Alter von jiilj und sechs Jahren aus einem königlichen deut-schm Hause tätig gewesen fein. Diese prinzliche Fa-«nie habe einen Palast in Berlin besessen, eiuen «äderen in einer kleineren Stadt Preußens, ein schloß im Schwarzwald und ein anderes am Rhein, md hier will die Gouvernante ihre Tätigkeit ent-s all et haben. DaS ganze Buch ist natürlich ein al-Urner Schwindel von Anfang bis zu Ende, der aber jetzt von der englischen Preffe mit Genuß ausgebeutet »ird. Schon der Eintritt der angeblichen Gouvernante in tot prinzliche HauS ist recht charakteristisch. Da-luch hätten die kleinen Prinzen ein Spiel vor sich gehubt, da« in einem vollständigen Modell der Stadt tenion mit allen Kirchen, Straßen und Gebäuden beftanben hätte. Darüber hätten sie kleine Zeppelin-Modelle fliegen lassen, und ein junger, preußi-(chei Leutnant hätte dafür gesorgt, daß bei diesem Cpel der nötige Haß in die Herzen der Kinder ge-psse» worden sei. Dann verzeichnet die Gouvernante »ich interessante Gespräche mit »er „Köchin", woraus .------- geteilt werden, die die Köchin der Gouvernante an-vertraut hätte. In diesem Stile ist da» ganze Buch gehalten. Die Gouvernante teilt auch dem auf» horchenden England mit, daß sie ganz genau erfahren habe, der deutsche Kronprinz sei nur deshalb nach Indien geschickt worden, um dort die einheimischen Fürsten aufzuhetzen. Daß man diesem Dienstboten-klatsch ernstliche Beachtung schenkt, beutet auf einen auch durch den Krieg nicht entschuldbaren geistigen Tiefstand, wie man ihn selbst von der englischen Presse nicht erwartet hätte. MATITONTS BESTES ALTBEWÄHRTE FAMILIEN-GETRÄNK. EINZIG IN SEINER ANALYTISCHEN BESCHAFFENHEIT. Steiermärkilcher Witwen-, Waisen-und Invaliden Knegsschatz. An die Bevölkerung Steiermar kS! Mit tiefberechligtem und höchstem Stolze sind wir Steirer in den Tagen, in denen der leidenfchaft« liche Gluthauch deS Weltkriege» alles durchweht, neuerdings zur unerschütterlichen Ueberzeugung ge-bracht worden, daß unsere Heimatsgenossen den ruhmreichsten Kämpfern für de» Vaterlandes Ehre und Wohlfahrt beizuzählen sind. I« ungezählten schweren Wasfengängen, die in un» das Gefühl be-geisterter Bewunderung, aber auch innigster Dank-barkeit erregten, haben sich die Aelpler durch ihren vorbildlichen Opfermut und ihre heldenhafte Tapfer-feit den festgegründeten Anspruch aus die AuSzeich-nung. das eiserne Korp» zu sein, errungen. Kann es da für uns eine heiligere Pflicht ge-be«. al» die Sorge sür die Hilfsbedürftigen unter diesen Tapferen, kann e» do für uns etwa» Wich, tigere* geben als die Unterstützung»bereiljchast sür die arme» Angehörigen unserer heldenhaften Krieger? Um einem solchen ebenso edle« als hochwichti-gen Zwecke gerecht werden zu können, ist die Grund-läge zu einem Steirischen Witwen-, Waisen- und Jnval,den-Krieg«schatze au» den Ueberschüssen der Sammlungen des steirischen Soldaten in der Höhe von 200.000 K gebildet worden. Dieser KriegSschatz hat die Aufgabe, mittellosen Witwen, Waisen u»d Invaliden des Landes Steiermark zur Linderung ihrer Notlage rasche Hilfe zu gewähren. Bor allem soll e« die Bestimmung des Kriegtfchatze» fein, die staatliche« Witwen-, Waisen- und Jnvalidenbezige, soweit sich diese für die betroffenen Personen und Familien al» derzeit unzureichend erweisen, sür die Dauer de» Kriege« bis zur endgiltige« Ordnung dieser Bezüge durch die gesetzgebenden Körperschaf-ten zu ergänzen. Dies» unsere vaterländische Hilfsquelle ihrer hohen Bestimmung entsprechend auszugestalten und nach den besten Kräften zu mehren und zu stärken, da« soll angesichts der allenthalben hereinbrechende« Not nunmehr die vornehmste Aufgabe aller unserer lieben Landsleute und ihrer Freunde fein. Gedenket also bei allen Anlässen unseres heimatlichen Kriegs-schatzeS, der im Einvernehmen mit den maßgebenden Stellen seine planvolle und segensreiche Verwendung finden wird. Lasset unseren eindringlichen Ruf nicht ungehört in da« weite Land in alle getreuen Herze« hallen und bleibet eingedenk deS vaterländischen Lie« beSwerke«, zu dessen Betäligung wir alle mahnen, die W ersten Weihe würdig sein «ollen, mit der da« ganze Volk zu einer unlösbaren Gemeinschaft zusam« mengeschlossen worden ist. Alle Zuschriften und Svenden deS Steirifche» Witwen-, Waisen- und Invaliden - KnegSfchatzeS mögen an die Kanzlei, Graz, Sporgasse 29, gerich-tet werden. Scheck-Konto der Postsparkasse Nr. 142.792. Fernsprechstelle Nr. 3125. DaS Kuratorium: Ferdinand Reichsritter v. Pantz, ReichSratSabgeordneter, Leiter de« Krieg«fürforge-amteS für Steiermark, al» Vorsitzender; Heinrich Wastian, Landtagsabgeordneter, Leiter deS KriegS-fürforgeamte» für Untersteiermark, als Borsitzender« stellvertreu'4iü)c Wacht Nummer 3T Bei AffckUoo«* d«r Mwdhöhl«. 4m H»U»« u' kaehiai. A» v»rtd«kör6»?»Ä, wntiitfpliscb, »tlmmbcfreiende Wirk«o(. Amtlich erprob«. Ueb«r»l! «rtiilrilek. Preis per Schachtel K 1.20. Depol: Ertherzog Karl-Apotheke, Wi«a ÜB, inii|uu t>. Knpi» : A. E«ter* Höh«, Wies—Haudorf. sis „MENTHO Einberufungskundmachung. AHe bei Musterungen in der Zeit vom 6. April bis 6. Mai 1915 oder später bis zu den unten festgesetzten Einrückungsterminen zum Landsturmdienste mit der Waffe geeignet befundenen Landsturmpflichtigen der Gebnrtsjahrgänge 1873, 1874, 1875, 1876 and 1877 haben einzurücken, sofern sie nicht schon zum Dienste mit der Walle herangezogeu oder von diesem Dienste aus Rücksichten des öffentlichen Dienstes oder Interesses auf bestimmte oder auf unbestimmte Dauer enthoben worden sind, und haben sich daher bei dem in ihrem Landsturmlegitimationsblatte bezeichneten k. u. k. Ergänzungsbezirkskommando, beziehungsweise k. k. Landwehr-(Landesschützen-)Krgänzungsbezirkskommando einzutiuden, und zwar: 1. Oest«rreIchisehe Staatsbürger . . . am 15. Mai 1915. 2. Ungarische Staatsbürger nach Maßgabe der In den Ihnen zukommenden ElnberufungsRarten festgesetzten Termine. Bei Nachmusterungen nach den vorgenannten Einrückungsterminen geeignet Befundene haben binnen 48 Stunden nach ihrer Musterung einzurücken. Für jene Landsturmpflichtigen der Geburtsjahrgänge 1873 bis einschließlich 1877. die wegen vorübergehender Erkrankung erst zu einem späteren als dem für sie nach den obigen Bestimmungen angesetzten Termine einzurücken haben, gilt der hiefür bestimmte, aus dem Landsturmlegitimationsblatte zu entnehmende Termin als der Zeitpunkt für die Einrückung zum oberwähnten Kommando. Es liegt im Interesse eines jeden einrückenden Landsturmpflichtigen, ein Paar fester Schuhe (eventuell Stiefel, Opanken), dann ein Efzeug and ein Eßgefäß sowie Proprietäten (Putzrequisiten etz. ) mitzubringen, soweit er diese Gegenstände besitzt. Diese werden, falls sie als brauchbar zur Benützung im militärischen Dienste befunden werden, nach ihrem Wert« vergütet werden. Auch empfiehlt es sich, Nahrungsmittel für drei Tage mitzubringen. Das Landsturmlegitimationsblatt berechtigt zur freien Eisenbahnfahrt bei der Einrückung und ist vor Antritt dieser Fahrt bei der Pereonenkas» der Ausgangsstation abstempeln zu lassen. Die vorstehende Einberufung gilt — und zwar mit dem für die Landsturmpflichtigen österreichischer Staatsangehörigkeit eingesetzten Ein-rückung8termine — auch für die bei den Musterungen zum Dien-te mit der Waffe geeignet befundenen bosnisch-herzegovinischen Dienstpflichtigen in der Evidenz der dritten Reserve, welche sich sobin an diesem Termin» bei dem k. u. k. Ergänzungsbezirkskommando einzubinden haben, zu dem ihr Aufenthaltsort gehört. Die Nichtbefolgung dieses Einberufungsbefehles wird nach dem Gesetze vom 28. Juni 1890, R.-G.-B1. Nr. 137, strenge bestrast. Stadtamt Cilli, am 29. April 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich y. Jabornegg. Einberufungskundmachung. Auf Grund der Allerhöchst angeordneten Aufbietung des gesamten k. k. und k. u. Landsturmes werden die derzeit noch nicht im gemeinsamen Heere, der Kriegsmarine, in der Landwehr oder in der Gendarmerie dienenden oder im Landsturm auf Grund ihrer persönlichen Landsturmpflicht Landsturmdienst mit der Waffe leistenden in den Jahren 1878 bis einschliesslich 1890, sowie in den Jahren 1892 bis einschliesslich 1894 geborenen Landsturmpflichtigen zum Landsturmdienste mit der Waffe herangezogen werden, sofern sie bei der neuerlichen Musterung hiezu geeignet befunden werden. Diese Einberufung erstreckt sich auch auf jene, die bei der früheren Musterung zum Landsturmdienste mit der Waffe geeignet befunden, bei der Präsentierung aber als nicht geeignet beurlaubt worden sind. Bei der Musterung haben nicht zu erscheinen: 1. Jene, die schon dermalen — auch ohne Waffe — und zwar mindestens seit 1. April 1915, bei den landsturmpflichtigen Körperschafleu seit 26. Oktober 1914, Landsturmdienst leisten, insolange sie in diesem Verhältnisse stehen. 2. die Aerzte (Doktoren der Medizin). 3. Militärgagisten des Ruhestandes und des Verhältnisses ausser Dienst, 4. die wegen eines Gebrechens, weiches zu jedem Dienste untauglich macht, von der Landsturmpflicht überhaupt Befreiten, wenn sie einen Landsturmabschied oder ein Landsturmbefreiungszertifikat besitzen, beziehungsweise bereits seinerzeit in der Stellungsliste gelöscht worden sind, 5. jene, die infolge einer Verwundung im Wege der Superarbitrierung etweder als Landsturmpflichtige . Waffenunfahig" befunden oder aus dem gemeinsamen Heere, der Kriegsmarine, der Landwehr oder der Gendarmerie entlassen wurden, 6. Personen, welche mit dem Mangel eines Fusses oder einer Hand, Erblindung beider Augen. Taubstummheit. Kretinismus und gerichtlich erklärtem Irrsinn, Wahnsinn oder Blödsinn behastet sind, sofern ihre Befreiung vom Landsturmdienst nicht ohnedies schon bisher ausgesprochen wurde, ferner sonstige Geisteskranke und Fallsüchtige, alle diese, wenn ein bezüglicher Nachweis bei der Musterung vorliegt, 7. die im § 29 des Wehrgesetzes genannten Personen (ausgeweihte Priester, in der Seelsorge oder im geistlichen Lehramt Angestellte, Kandidaten des geistlichen Standes der gesetzlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften), soferue sie diese Eigenschaft durch die erforderlichen Dokumente bei der politischen Bezirksbehörde nachweisen, 8. jene, die bei der früheren Musterung zum Landsturmdienste mit der Wafle geeignet befunden worden waren, jedoch von diesem Dienste enthoben wurden, soweit diese Enthebung dermalen noch zurecht besteht. Heidung: Alle nach den vorstehenden Bestimmungen zum Erscheinen bei der Musterung Verpflichteten haben sich bis längstens 10. Mai 1915 im Gemeindeamte (beim Magistrat) ihres Aufenthaltsortes zur Zeit der Erlassung dieser Kundmachung zu melden. Die Pflicht zur Meldung erstreckt sich bei dieser Musterung auch auf diejenigen, welche in der Gemeinde ihres Aufenthaltsortes das Heimatsrecht besitzen. Die Landsturmpflichtigen haben sich bei der Meldung durch ent- sprechende Dokumente, wie Tauf- oder Geburtsschein, Heimatschein, Arbeits- oder Dienstbotenbuch, das bei der früheren Musterung ihnen etwa ausgefolgte Landsturmlegitimationsblatt u. dgl. auszuweisen. Jeder sich Meldende erhält ein Landsturmlegitimationsblatt ausgestellt, das er sorgfältig aufzubewahren und zur Musterung mitzubringen bat. Dasselbe dient auch als Bestätigung seiner Meldung und berechtigt ihn zur freien Fahrt ans Eisenbahnen und Dampfschiffen zur Musterung und zurück (Schnellzüge ausgenommen), sowie auch, falls er bei der Musterung geeignet befunden wird, zur freien Fahrt bei der Einrückung wr Dienstleistung. Die Unterlassung der Meldung wird von den politischen Behörden strenge bestraft. Musterung: Behufs erneuerter Prüfung ihrer Eignung zum Landsturmdienste mit der Waffe werden die Musterungspflichtigen zum Erscheinen vor einer \ Laiidsturmmus'erungskommission einberufen. Diese Kommissionen werden in der Zeit vom 25. Mai bis 15. Juni 1915 amtsbandeln. Ort. Tag und Stunde der Amtshandlung wird durch besondere Ver- I lautbarung kundgemacht. An welche Kommissionen der einzelne Musterungspflichtige gewiesen ist, richtet sich nach der Gemeinde, in welcher er sich zufolge seines Auf- I einhalte* zu melden hatte. Diejenigen, welche am Erscheinen an den für sie in Betracht kom- I menden Mus ei ungstagen durch unüberwindliche Hindernisse abgehalten I waren, haben sich vor einer Nachmusterungskommission vorzustellen. Wann I und wo diese letzteren Kommissionen funktionieren werden, wird besou-ders verlautbart werden. Das Nichterscheinen zur Musterung unterliegt der Bestrafung nach dem Gesetze vom 28. Juni 1890. R. G. 81. Nr. 137, über die Bestrafung der Nichtbefolgung eines Militäreinberufungsbefehles und der Verleitung hie». Einrückung: Wann und wohin die geeignet Befundenen einzurücken haben, werden sie bei der Musterung erfahren. Begünstigungen: Landsturmpflichtigen, welche die nach dem Wehrgesetze für die Begünstigung des einjährigen Piäsenzdienstes festgesetzte wissenschaftlich Befähigung entweder seinerzeit bei der Stellung nachgewiesen haben i da i nunmehr bei der Musterung nachweisen, wird die Bewilligung erteilt, du Einj.-Freiwilligenabzeichen während ihrer Landsturmdienstleistung zu tragen. Den bei der Musterung geeignet Befundenen steht es auch frei, in das gemeinsame Heer, die K iegsmarine oder in die Landwehr freiwillig einzutreten. Dieser Eintritt erfolgt bei denjenigen, die ihrer Stellungspdicit noch nicht Genüge geleistet haben, auf die nach den Bestimmungen da» Wehrgesetzes über den freiwilligen Eintritt abzuleistende Präsenz- und Gesamtdienstzeit. Die übrigen könn n entweder auf eine dreijährige — bei der Kriegsmarine vierjährige — Präsenzdienätzeit oder aber auf Kriegsdauer freiwillig eintreten. Nach erfolgter Präsentierung ist der freiwillige Eintritt jedoch in allen diesen Fällen nur bei dem Truppeukörper zulässig, zu welchem der Betreffende als Landsturmmann zugeteilt worden ist. Stadtamt Cilli, am 1. Mai 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. tn ^Veatsche» Wacht" in fclffi. Nr. 19 .Die Süd mark" erscheint jeden Sonntag als unenic bet ..Deutschen Wacht". — Einzeln ist „Die > cltlichc Beilage sür die Leser »üdmart" nickt iäufiich. \ 1915 (Nachdilut veibolen.) Pas Hilerne Kreuz. Novellistische Skizze auS großer Zeit von Wolfgang Posfel. Frau Amtsläuri Siybsld kauerte neben dem Kamin, in den die Magd soeben ein große? Holz-scheit hinein warf. Die Glut flammte auf, das Ge« mach mit »ofigcm Dümmcrschrin erfüllende »Ein „stürmisches Frühjahr", sagte die statt« liche Dame zu ihrem eintretenden Gcmahl, „und dabei muß man heizen, als wär'S im Jänner — jetzt im März." »Ja". sagte der Amtsrat, ein Riese von unge-fähr 4«i—48 Jahren, »ja, Lisette — cs ist ein stürmifchcs Frühjahr. — Bei Golt, ich glaube so-gar. wir haben die heftigste» Slürme noch gar nicht übe, standen. Wir in unserem kleinen Nest liegen ja so abseits vom Verkehr — wir erfahren ja nichts — und dann die vermaledeiten Franzose», die hier überall herumschnüffeln — die lassen die Nachrichten ja garnicht durch! Haben wir eS doch erst jüngst erfahren, daß unser allergnädigster König und Herr seit Wochen Berlin verlassen hat, weil er dort nicht mehr sicher war, und nun in unserer Hauptstadt BreSlau weilt l Es geht was vor, sag ich dir, Li-seile — es geht waS vor, mehr als wir ahnen —" „Ja, mein Junge"! sagte da eine sonore Stimme — „eS geht etwas vor — und — weiß Gott, w-nn mich meine fünfundsiebzig nicht allzusehr drückten — von der Wand holte ich meinen Pallasch, den ich bei Roßbach in FeindeS', in Franzofenblu getaucht habe bis an» Heft! — Ah. dieser Z)o>k ist doch ein Prachtkerl — wie der seinen Kopf riskiert hat du der Pofcheruner Mühle — wie er ju den Russen überging, anstatt ^onabartes Nachhut zu decken — meisterlich — hätte es selbst so gemacht!" Der daS sprach, war ein hoher stattlicher, immer noch schöner GreiS, der durch die Flügeltür in das Gemach eingetreten war. Und die schneeweißen Locken zeugten davon, daß er stark aus die Achtzig losging, nicht aber feine gerade Hallung, sein frisch gerötetes Gesicht und fein strahlendes, blaues Auze mit dem Feuerblick eines Jünglings. Die Magd trat herein und zündete die Lichter des Kronleuchters an. Dann trug sie das Abendbrot auf und unter ernste» Gesprächen setzten sie sich zu Tisch. „Ja, Bater", sagte der jüngere Mann, .mehr als je bedaure ich. daß ich meinen steifen Arm habe — weiß Gott — ich würde sonst selbst noch die MuSkete in die Hand nehmen —" „Siehst Du", lächelte der Greis, .hättest D» nicht in Jena aus der Mensur gestanden und den stich in den Arm bekommen —" „Valer!" rief der Amtsrat mit flammenden Augen — „ich sollte ruhig mit anhören, wie jener freche welsche Putsche unsern allverchrten Professor schiller schmähte, der uns damals Universalgeschichte vortrug? Der da spottete, daß wir Deutsche trotz aller unserer Bemühungen doch »ichlS weiter zusammenbrächten, als .Deutsche Suppe", wie unser großer Friedrich selber gesagt habe —?" „Ist ja gut — ist ja gut", begütigte der GreiS; hättS ja selber nicht anders gemacht—und Fritz—" Die AmtSräii» hatte schon einige Sekunden lang ausgehorcht, während der Greis redete — denn auf der Straße war Pferdegetrappel laut geworden und nun «ztönien feste und doch leichte Schritte auf der Treppe. Weit wurde die Tür deS Gemaches aufge-rissen und ein schlanker Jüngling, in einen weiten Mantel gehüllt, stürmte herein. Den Hut hatte er abgkiiommcn und so fiel das Haar in gelben Ringen in die Stirn und den Nacken. „Baler — Mutter — Großvater —!" .Junge! —* .Fritz! —" „Wo kommst Du her, mein Sohn?", fragte der Rat verwundert — „Ist denn in Breslau da« Wintersemester schon zu Ende —?' „Ach — Bater — Semester!" rief b>r Jüngling. „Leer sind die Hörsile — leer sind sogar die > 1. Bänke bet oberen Klassen der Lyzeen — ach, Vater — Mutter — wißt Ihr eS denn nicht — der Brand ist entflammt — dcS Korsen letzte Stunde hat. so Gott will, geschlagen. —" „Aber Fritz — um GolteS Willen", rief die Rätin, .was ist Dir — Du bist ja ganz außer Dir? —1*; „Erzähle ruhig, mein Junge, damit wir Dich verstehen können," sprach der Vater, sich zur Ruhe zwingend. „Oh — ich sehe — Ihr wißt e» noch nicht! Unser König — der beste Fürst, der je gelebt, der das Schlimmste erfahren hat, wa» den Menschen treffen kann, unser König hat das Zeichen gegeben, das die Bewegung, die die Herzen lange bewegt, in hellen Flammen auflodern läßt. — Batet — Mutter — Großvater — es ist eine Lust zu leben! Wir werden gegen den Feind marschieren — gegen Frankreich — gegen den Erbfeind, der u»S so viel BöseS getan hat, seit Ludwig XIV. und Richelieu — wir dürsen'S ihm heimzahlen — wir marschieren gegen Frankreich — Großvater — Du, Du weißt, was meine Brust bewegt — wir marschieren gegen Frankreich." Fassungslos stürzte der Jüngling vor dem Greife auf die Knie und bedeckte feine Hände mit Küssen. Er halte in seiner Erregung nicht gewahrt, d,ß ein liebliches Kind von sechzehn Jahren durch die Tür, die sich allerdings hinter deS JünglingS Rücken be-fand, lautlos hineingetreten war. S'e machte dem Rat und der Rätin, die sich zu ihrer Begrüßung erheben wollten, ein Zeichen, ruhig zu bleiben und zog sich, ganz leise schwebend, hinter einen Fenster-»orhang zurück. Indessen zog der Großvater den Jüngling zu sich empor und sagte: „Nun erzähle doch einmal geordnet, was eS gab, mein Junge —" „O ja, Großvater, hättest Du'S gesehen — wie er einzog in Breslau, unser König, still — in sich gekehrt, den Schmerz um die verlorene Königin noch aus den edlen Zügen, und doch ein König jeder Zoll! Zu seiner Rechten der Kronprinz mit den seinen geistreichen Zügen und ihm zur Linken deS sechzehnjährigen Prinzen schlanke Gestalt — und dai Bolk jauchzt und jubelt — ja es lebt auf, eS sprengt die Kette! — Da wußte auch ich, was ich zu tun hatte! Bater — Mutter — und Du — lieber Großvater — Ihr werdet mich nicht chelten, daß ich handelte, ohne zuvor Eure Erlaubnis einzuholen. Bor einigen Monaten fiel mir ein Schauspiel eineS jungen Wiener Dichters in die Hand — .Josef Heyderich' oder .Deutsche Treue". Meine Wangen glühten, als ich e» las. Körner, Theodor Körner heißt der junge Dichter — eS ist der Sohn des ApellationSrateS Körner in Dresden, des Freundes Deines verehrt:« Lehrer« Schiller, Bater. In diesem Stücke las ich: .Laßt Bater und Mutter. Freunde und Geliebte ent> schlössen zurück — den erste» Platz im Herzen hat daS Baterland I" Und an einer anderen Stelle heißt eS: „Zum Opsertode für die Freiheit und Ehre seiner Nation ist Keiner zu gut — wohl aber find viele zu schlecht dazu!" Oh — Ihr Geliebten — was ging da durch meine Seele. Die Hand legte ich ans da« klopfende Herz und schwur — wenn eS zum Kampfe ging — wenn das deutsche Volk sich erhöbe zum Kampfe gegen seine Peiniger und Unterdrücker — dann wollte ich dabei sein, — Wollt Ihr mich nun meineidig machen? —" wO — Fritz — mein Sohn — Du unser Einziger —" ries die Mutter, .das willst Du mir an-tun?" „Sage, mein Sohn", fragte der Bater ernst — „hast Du'S auch wohl bedacht? —" „Bedenken — o Bater, waS ist zu bedenken? Am zehnten März dem Geburtstage seiner unvcr-geßlichen Luise, hat der König einen Orden gestiftet — ein schlichtes schwarzes Kreuz von Eisen, mit dem Nameiiszug deS Königs und einer Krone darüber und der Jahreszahl darunter — das soll diene» alS Zeichen der Tapfe,keit. — ES ist wie das schwarze Kreuz, daS sich die Riiter vom Deutschen Orden aus ihre Mäntel hefteten, als sie auszogen zum heiligen Kriege — und am schlichten schwarz-weißen Bande wird eS getragen — dieses Kreuz — Großvater — das soll meine Brust schmücken — so wahr ich der Enkel deS Helden bin, der bei Roßbach mitgefochten hat. Und ein Freikorps hat sich gebildet auS den besten Elementen der deutschen Jugend. Major vo» Lützow heißt der Held, der sie kommandiert, einige Kompagnien Jäger sind eS und ein Paar EsladronS Kavallerie schon seit vierzehn Tagen. Ich dachte an Dich, Großvater, und ließ mich in ein« Eskadron einreihen! Oh — und Theodor Körner ist gekommen von Wien und ist auch eingetreten in diese» Frei-kotpS, jetzt bin ich heimgeritten, um Euch lebewohl zu sagen — und ich weiß — Ihr lasset mich ziehen — Ihr haltet mich nicht. Bater, wie sagt Dein alter Geschichisprosessor, unser ewig junger Schiller? „Nichtswürdig ist die Nation, die nicht Ihr Alles sreudig setzt an ihre Ehre!« Er hatte i.i höchster Begeisterung geipivchen, der GreiS sprang aus und schloß den Jüngling in die Arme. „Ja", ries er mit blitzenden «uzen, „ja Du bist meine» Blutes und stolz bin ich auf solchen Enkel — ziehe hin zum Kamps »nd kehre wieder mit dem eisernen Kreuz I" „Fritz', fragte die Mutter mit fanficm Vor-wurf, „denkst Du nicht an Käthch-n, die Dir zuge-tan ist in treuer Liebe seit ihrer Kindheit? ES war unfer Wunsch und Kälhchens Eltern teilten ihn, daß Ihr ein Paar würdet — was soll sie sagen, wenn sie hört, wa« Du vorhast?" „Wenn sie die ist, al« die ich sie immer ge-kannt — dann wird sie mich ziehen lassen und ihr Wort und ihr Gebet wird mich geleiten in heißer Schlacht. O — herrlich sind die deutschen Frauen und Jungfrauen, wie zu ThuSncldas Zeit. Sie um-armten den Geliebten und sprachen ihm Trost und Mm zn, als er in daS Freikorps eintrat und hielten ihre Tränen standhaft zurück, sie schnitten sich die langen Flechten vom Haupte, sie gaben ihr Geschmeide hin, um für den Erlös Waffen schmieden zu lasten — und mein Kätchen sollte anders sein?" ..Nein — sie ist eS nicht", ertönte da eine helle Stimme, eine zarte Gestalt flog auf den Jüngling zu und hing lachend und weinend an seinem Halse. „Zieh hin. Fritz, und komm als Held wieder — und hier", sie streifte einen Ring vom Finger, ein Armband vom Arm und nahm ein goldenes Kreuz vom Hälfe, hier — nimm — «nd hier — sie löste ihre prachtvollen Flechten, ergriff ein Messer, daS auf dem Tische lag, schnitt, ehe e« jemand hindern konnte, ihr schöne« Haar ab und gab eS dem Ge-liebten. „Verkaufe alles — laß für das Vaterland Waffe« schmieden — kommst Du zurück, sind die Haare wieder gewachsen." Am nächsten Morgen ritt er nach Dresden.— Nach langen Monaten kam er wieder mit dem eisernen Kreuz. ?lber auch den ganzen Feldzug von 1815 machte er noch mit. Der Völkcrsrühling hatte Deutschland nicht ge-bracht, waS e« ersehnte — aber 55 Jahre später kam ein Sommer, der die Saat dieses Früh ingS reiste und im Herbst wurde sie eingebracht, die reiche Ernte. Friedrich Seydold, ein Greis von 75 Jahren sandte seine zwei Enkel in den heiligen Krieg — und beide kamen sie zurück — geschmückt mit dem eisernen Kreuz. Und heute nach 100 Jahren tragen von seinen Urenkeln bereit« einige wiederum daS eiserne Kreuz. (Nachdruck verbolcn.) Iotlich noch im Tode. Skizze au« Südostafrika Aus der Veranda des luftigen Wohnhauses einer Fakiorei saß, lebhast plaudernd und lachend eine Ge- 3 seltschast junger Leute, wie Osfijiere der Schutzlruppe und ein Assessor von der Kotonialoerwaltnng, «l« jweiier Zivilist saß der junge, liedenswürdige Wirt am Tisch, der die übrigen zu sich eingeladen hatte. ES war Herr Heinrich Wenderoth anS Hamburg, Inhaber dcr Firma Wenderolh und C« Man halte ein gutes Diner von mehreren Gängen eingenommen und nun präsentierte der Wirt seinen Gästen lange, schwarze Zigarren, eigene Ernte, beste Qualität, während ein Negerknabe den dampfenden Mokka in kleinen Schalen aus einem Präsentierteller darbot. Der starke Geruch d«S feinen KafieeS und der fein duftende blaue Rauch der Zigarren miichlen sich mit der klaren, n armen Abendluft. Die kurze, kaum merk-liche Dämmerung dieser Breilengrade hatte rasch völliger Dunkelheit Platz gemacht. Strahlend blitzten die Sterne vom schwarzen Himmel hernieder und spiegelten sich in den Fluten deS Indischen Ozeans, der wenige hundert Meter von dem Hause gegen die Küste brandete. DaS gab ein sellsam geheimnisvolles, einförmig wogendes, und doch mächtig fesselndes Nachtlied. „Nun, Brandenfels", sagte einer der Offiziere, nachdem auf der B randa die Lampen angezündet waren, zu einem jüngeren Kameraden, dessen ver-hältnismäßig weiße Farbe den Neuling in diesen Breiten verriet, „gefällt Ihnen daS nun immer noch nicht? Ist das nicht ein großartige« Schauspiel? Ueberhaupt —dies Afrika — ist es nicht ein Wunderland?" Der Angeredele legte sich in dcn Rohrsessel zu-rück und blies den Rauch seiner Zigarre in die Lust. Er rümpft« die Naie und zuckie die Achseln: „Na, wissen Sie, Eckardsberg, kann Ihren En-thusiaSmuS immer roch nicht teilen — jetzt «denso wenig, wie vor vier Wochen. Aeh — bält ich da« . gewußt, wär ich in meiner Garnison geblieben. Uh — die Hitze — und die Wüste hier —" „Na freilich — wenn Sie die Sache von die-sem Stantpunkle aus betrachten", nahm ein dritter das Wort, „dann täten Sie bester —" „Standpunkt — ei waS — ich sehe die Sachen, wie sie sind. Und so ein großartiges Schau'piel wie heute Abend — ? Na, da« hab ich aus Helgoland oder Norderney mindesten» ebenso gut genossen — und noch dazu in Gesellschaft der holdesten Damen." „Damen!" lachte der Gastgeber — ,aha — nun hör ich ihn lausen — daS Ewigweibliche —" „Na - wenn das i och alles wäre," erwiderte Brandensels verdrießlich — „dann ließ sichs noch tragen! Aber vor vier Ta en z. B. als ich mich zur Ruhe legen will — waS find ich in meinem Bette, „eine schöne ausgewachsene Schlange von der giftig« sten Art." „Ja — lieber Freund", sagie der vierte der Offiziere, „daran werden Sie sich gewöhnen müssen." „Danke bestens — habe »och gar keine Lust dazu — und sobald irgend schicklich — kehre ich zurück — „In Ihre geliebte Garnison, ich weiß", fiel ihm EckartSberg trocken in die Rede — aber —" Plötzlich hielt er inne — er war ausgestanden und an die Brüstung der Veranda zettele». Von dort schaute er in den Heller leuchteten Raum zurück, auf die rauchcndt» und Kaffee trinkend?» jungen Leute. Sein Gesicht wurde erdfahl, die stieren Augen quollen fast aus ihren Höhlen und mit bebenden, blassen Lippen stieg er fast flüsternd hervor: „Still — um Gottes Willen — keiner rühre auch nur ein Glied — wer sich bewegt, ist ein Kind des TodeS!" Alle glaubten im ersten Augenblick an einen schlechten Scherz, ober als sie die Augen auf ihn richteten, da folgten sie betreten stincm Befehl und flüsterte» nur ganz erschreckt: „Was um Goücs Willen gibt es denn?" „Ruhe — wenn Euch Euer Lebe» lieb ist! U-d besonders Sie, Brandenfels — Um ein Bein ihr.s Stuhles Hai sich eine Pussotter gewckelt — wenn Sie auch nur em Lein rühren — sind Sie unrettbar verloren.'' „Eine Pu'/olter?!" flüsterte eS in der Runde — „die giftigste aller Reptilien? —" „Weiß Gott — da ist sie —" stammelte der, der dem Bedrohten am nächsten saß nnddessen Stuhl er sehen konnte, ,,das kostet mehr als einem vo» uns das Leben —" „Kali Blut, meine Herren —sagte da Heinrich Werderoth mit fester Stimme, die aus alle be-ruhigend wirkte, „wenn Sie ruh'g bleiben, ist noch nicht» verloren." Ohne sich im übrigen zu bewegen, ergrisf er mit seiner Linken den kleinen Hammer und schlug damit auf den vor ihm aus dem Tisch stehenden Gong. Kaum war ver helle To-> erklungen, da trat Hassan, der Negerknabe, ein. Wenteroth erteilte ihm in eil er fremden, seltsam klingenden Sprache einen Besehl. Er erichrak heftig, warf auf Brandenfels und d«ssen Stuhl einen eiilsetztcn Blick verschward und stand nach wenigen Sekunden wieder auf der Schwelle. In der linken Hand trug er eine Schussel mit Milch, in der rechten einen dicken Bambusstab. Auf der B»rant>a heirschte eine derartige Totenstille, daß man eine Stecknadel hätte fallen hören können. M t stei gendem Ents.tz ziere aber, die davon nichts sehen konnten, verharrten wie in dumpser Betäubung. Der unglückliche Branden-selS aber saß, weißer »och als das Tischtuch, aus seinem Stuhle — schwer ging sein Atem und der Angstschweiß floß ihm n große» dicken Perlen von der Stirn. Der einzige, der bei dieser entsetzlichen Szene ruhig blieb, war der Gastgebe . Er beobachtete seine Gäste schors unb sagte dann ruhig mit ge-dämpsler Stiwme: .Nur ruhig — ruhig, meine Herren — wenn alles glatt geht, wie ich sicher hasse — sind wir in einer Minute außer Gefahr." Inzwischen hatte Hassan die Schüssel mit der Milch aus den Fußboden gesetzt. Mit dem dicken Ende des Bambusstabes schob er sie langsam und gemächlich nach dem Stuhle des unglücklichen Leut« nants hin — bis dicht vor daS ekle Reptil. Dieses sog gierig den Milch eruch ein, neigte wiegend den häßlichen Kopf immer näher Ver Schüssel zu, fühlte und kostete mit der gespaltenen Zunge und tauchte endlich das gierige Maul in die weiße Flüssigkeit. Mit langen Zügen schlürfte es das von dem kühlen Naß und nahm von ihrer Umgebung keinerlei Notiz nnhr. Daraus nur hatte Hassan gewartet. Er saß das dünne Ende seine» Bambusstabes sest in beide Hände, hob ihn eine» Fuß hoch von der Erde und ließ ihn dann mit wuchtigem Schlage aüf den Kops des Tieres fallen. Der Kops sank in die Milch herab, der schuppige Leib ringelte sich und zuckle in krawps« haften Windungen und fiel dann, das Stuhlbein freigebend, schloss zur Erde nieder. Hassan stieß einen hellen Jauchzer aus, woraus sich Wenderoih erhob und ausrief: «Meine Herren, wir sind in Sicherheit!" Alle sprangen auf, klapsten dem wackeren Hassan die dunkle» Wange» und in seine braunen Hände regnete eS große Silberstücke. Freundlich grinsend zeigte er seine großen, weißen Zähne. Nur einer blieb auf seinem Ltuhle gefesselt sitzen, wie angenagelt, sein Atun keuchte, seine Augen waren auS ihren Höhle» hervorgequollen, sein Haar emporgestreubt — eS war Brandenfels. „Aber Brandensels — umS Himmels Willen —" „Kamerad, Sie sind doch gerettet —" „Ist ja alles glücklich vorüber —" Da aber suhr Brandenfel» aus seinem Stuhle empor — au» seiner Kehle rang sich ein gurgelnder, schleifender Laut — und schwer siel er gegen die Lehne seines Rohrsessels und dem herbeieilenden EckartSberg in die Arme — er war tot. Eine un» beschreibliche Bestürzung aller Anwesenden folgte und darüber vergaß man fast die Schlange, deren sich Hassan vorsichtig bemächtigte, um ihr den Kopf ab-zuschneiden, um sich den dafür vom Gouverneur ans-gesetzten Preis zu holen. Mit Befriedigung betrachtete er die Wirkung seines meisterlichen Schlages — die Knochen des Kopses waren förmlich zerschmettert. Aber man störte den Knaben bei seiner Beschäftigung — er mußte den Stabsarzt holen. Dieser erschien bald, konnte aber nur feststellen, daß der Tod Brau-densels infolge Herzschlages eingetreten sei. /yjrf- ZJf A\wj- bt* simer Stadt»erlchö«el. l-l »»««Vereines 6ei 5vi se*> Pette» und Legate«. 37 Deutsche Wacht 6rite 7 Kundmachung. i Sonntag, den 16. Hai 1915 vormittags 9 Uhr findet im Magistrate- geb&ude, 1. Stock, die Hauptversammlung der Bezirkskrankenkasse Cilli statt. Tagesordn ung: 1. Bericht des Vorstandes Aber den Bechnung.'abscbluss pro 1914 und die Entlastung desselben. 2. Wahl des Ceberwachungsausscbusses. 3. Wahl des Schiedsgerichten. 4. Allsällige Anträge. Gemäss § 30 de» Kassastatutes ist zur Beschlossfähigkeit der Hauptversammlung die Anwesenheit von mindestens 20 nach d- m Statute zur Teilnahme Berufenen notwendig. Sollt« diese Hauptversammlung beschlussunfähig sein, so findet am 12. Juni 1915 um dieselbe Stunde und mit derselben Tagesordnung eine iwclte IlttuptverNtauauilunK statt, welche ohne Röcksicht auf die Zahl der Erschienenen beschlussfähig ist. — Die gewählten Delegierten werden daher eingel aden, zuverlässig zu erscheinen. Bezlrkskrankenkasse Cilli, am 4. Mai 1915. __Der Obmann : Viktor Schwab ro. p. Krap J n ä -Töplitz hoilt Gicht» H (Kroatien) Rheumatismus, ■■ WM in.Vnnft „ »___- - m Ischias. ' Auskunft q. Prospekt gratis durch die Dnktion Weingartenrealität herrlich gelegen, am Laisberg ob Cilli, bestehend aus 21;, Jocb Weingarten, dareb- fehends Amerikaner - Reben. 4 Joch achlag-aren Wald. 2'/» Joch Wieee etc., Herrenhan« mit Winierwohnung, 2 Stallungen, Holzlage nnd Heuhfltte Ut unter sehr günstigen Bedingungen sofort zu verkaufen. Anakunft erteilt die RealitÄtenver-kehriyermittlung der Stadtgemeiade Cilli (Sekretir Hana Blechinger). Visitkarten liefert rasch und billigst Vereinsbuchdruckerei Ce/eja. 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Alle Mahnungen gegen eine Wasserverschwendung blieben ohne entsprechenden Erfolg und es musste festgestellt werden, dass in den verschiedenen Räumlichkeiten teils infolge Mangelhaftigkeit der Installation, teils aus Sorglosigkeit die Zapfstellen rinnen, wodurch mehr als nötig Wasser verbraucht wird. Da nun in der kommenden wärmeren Jahreszeit der regelmässige Wasserverbrauch ein bedeutender wird, dieser auch infolge der Erhöhung des Truppenstandes und der Aufstellung der Militärspitäler gestiegen ist, muss der Wasserverschwendung umsomehr gesteuert werden. Ich fordere deshalb alle Hausbesitzer, die ja in erster Linie die Verantwortung für einen geregelten Wasserverbrauch tragen, auf, die notwendigen Vorsorgen gegen eine Wasserverschwendung zu treffen, die Parteien zu verpflichten, die Zapfstellen verschlossen zu halten und alle Mängel der Verschlüsse zu beheben. Ich habe angeordnet, dass der städtische Wassermeister Nachschau bezüglich erfolgter Behebung der Anstände zu halten und sollten solche nicht beseitigt sein, die erforderlichen Arbeiten sofort auf Rechnung der Hausbesitzer vorzunehmen hat. Die Weigerung gegen die Vornahme der Arbeiten hätte zufolge § 17 der Wasserleitungsordnung die Absperrung der Wasserleitung bis zur Behebung des Anstandes zur Folge. Stadtamt Cilli, am 4. Mai 1915. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. Ausweis über die im ftädt. EchlachtHause in ber Woche vorn 26. April bis 2. Mai 1915 vorgenommenen Schlachtungen _ sowie die Menge und Gattung des eingeführten Fleische«. Name de« Fleischers jttubtidj Johann jjanflfr Ludwig . Zanjchek Martin KucS Bernhard . ftofia: t'ubEoii) . Ütttoi&t Zato b iet Luise . . fat Franz . »Ichegg Josef Lellal Kran, . . Luli-r Joses . . kiiPpau Johann bweni Johann . Smeflg Mubolf . «ftwirl« . . . trivnte . . . . €>d)la$taugeH Hp. etKpffUtttet 5lench in q«mm GtllSe» | £ u C1 JS 1 e Z ■a >0 K 1 -C II O* "*7 eingeführte« Fleisch in Kilogramm L 5 S « t» o ^ S £ a a "a « « « ■ •e u> * ~ •e S W I ro CO Drogerie J. Fiedler, Cilli. Desinfektionsmittel: Bohbactoform, nur in Literfl. K 320. Bactoform, Lysol, Lysoform, Creolin, Bohe Karbolsäure. Desinfizierende Seif em Bactoformseife K 1—. Lysoform-seife K 120. Lysolseife 70, 30, 20 h. Creolinseife 70 h. Karbolseife 70,30 h. Karbolglyzerinseife 80 b. Mittel gegen Läuse i Plaginpulver 30h. Anisollösung K1 50 Parasitin, nicht fettende Creme, 80 h. Dr. Henkels Lausbeutel, auf Brust oder RQcken zu tragen, 60 h. Das beste Mittel zur Vertilgung von Wanzen ist FagocinijihrltaifressMIli Weil die Heeresverwaltung alles Ben in mit Beschlag belegt hat, ist Benzin nicht mehr erbältlich. An Stelle d-ssen empfehle ich Purella, flüssig, nicht brennbar, bestes Fleckputzmittel, 100 gr 20 h. Rrrrraus 30 h und Bemonit 40 b, sind Fleckputzpulver mit Wasser zu gebrauchen. Fleckseifen. Alles erhältlich in der Drogerie J. Fiedler, Cilh. i i ■ ■ I, i I Mir ist unwohl, ich kann nicht essen, fühle r,-»e I»el« ftlaqrn (c^rcn •itt immer «rieb«, «Denn «ich! mit dem regelmäßigen Gebrauch von I Aaiser's Magen- = Pfeffermiinz-Caramellen ei»g»Irtzt reu 6. Im D°,erqel>7°uch «I« hochgilchjtztr« Hausmittel del Ichl-chlim »»»eiii, Ma,e». «eh. «»»fwed, «»ddrenien, l«eri>ch «i» de» «»»de. V-kcl « URd iO Heller bei-Cllo ie «rubelt,UI M»r>». wlf, ®t. R-.icher, «p»cheli! llocann Dtoncrit; St. Pr-il>j>> , ttwil) le. >»r Mariahils, Sdnoblh! H°n« Schilder, ftfi». «»-lhete, >I«M»! r>n A. Pfiater in Dre*den-A, OitraalUe 2 uud dank dessen einfachen sc> rif'Üohen Anordnungen fühle ich mich nuu von meinem Leiden befreit, ja wie ntugeboren und spreche deshalb hiermit Herrn A. Pfister meinen t örtlichsten Dank aus. Frau Cilli Enirzinger, Haus. beeitxerin in Aigen, Pfarrei Schild.,rn, Bezirk Ried (Ooer-Oe.-t-rreicii). Zur gefl. Kenntnisnahme! Meinem sehr geeinten Kundenkreise und den p. t. Bewohnern von Cilli und Umgebung diene zur gefl. Kenntnis, dass ich während der Kriegs-dienstleistung meines Manaes das Maler- und Änstreichergeschäst Albin Paradis Nachfolger Richard Vretscha in gleichem Umfange weiterführe und zur Ausführung aller in das Fach einschlägigen Arbeiten tüchtige geschulte Arbeitskräfte habe, so dass alle Aufträge fachmännisch auf das Gewissenhafteste erledigt werden. Mit der Bitte mich mit geneigten Aufträgen zu betrauen, empfehle mich hochachtungsvoll Albin Paradis Nachfolger Richard Vretscha Stephanie Vretscha. allenfalls ein im Ruhestand befindlicher Gerichtskanzleibeamter, wird zum sofortigen Eintritt für eine Advokaturakanzlei in Cilli gesucht. Anfragen in der Verwaltung des Blattes. 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