Cchriftleitung: ««UtzilXgasse Wt. S. (iI»!»»»>,»»,»» ■Int Mi CtcrMltiiM »«tn ÜtcU- fH« OoAf «fort« (*<> »«Mt ,»» 6o«H«s ■IHM. Serwalta»?: NathauSgaffc Mr. 5 frlitttn Ih. >1, Ir.matfia ®ai« »U «>»rt »e»üqta finltltUltlg . , . R l'N . . , . K t *9 «ar^iSitig. . . . K l£~M 9il. <11(1 am «a#«aia» tat (»I s fKanadtit . . . . K 1* — nnuimm . . » »-. . . , > **— . . . K ur-Äinl «nlliat nt««n M Mi •quaJarttHw «w M» flcTV.ii»iina<-9tllUii. Nr. 72 Eilli, Samstag den 9. September 1916. 41. Jahrgang. Vor 66 Iahrrn. Beim Ordnen einer Bibliothek fiel mir letzthin ein kleine», grüne» Hesichen in die Hände. Der Titel lautet: „Oesterreich» Le-be«»srage". Als Entgegnung auf Lpuselkä« .Deutsch oder Russisch?" von M. F. v. R. Wien 1350. Wilhelm Bcaumüller, Hosbuch-Händler. Da» interessierte mich, besonder» mit Rücksicht aus den Krieg und die heutigen Verhältnisse und ich la» e» durch. Da da« Büchlein wohl nur wenigen zugänglich sein mag. seien einige Stellen daraus mitgeteilt. Der Bersasser beschästigt sich im Interesse des Staate» auch mit der Beschwichtigung des Nationalitätshader» und sagt aus Seite 42 ff Folgende»: „Sine wichtige Ausgabe ist aber auch hiebei zu lisen. soll der Ausschwung der Nationen sür den Bestand der Monarchie eben so wie für die Wohl-fahrt der einzelnen gedeihlich sein, da» feindliche Prinzip nach Tunlichkeit zu beseitigen, die verschie-denartigsten Stämme der österreichischen Monarchie eine» und desselben Gesamtstaate» unbeschadet der Nationalentwicklungen brüderlich zu verschmelzen, den Herzen der Völker Oesterreich» nebst den eigen-tümlichen Nationalgesühl die Liebe für da» gesamte Baterland einzuimpfen. Da» Mittel, daß zu diesem schönen Zwecke sicher zu führen scheint und von irachHältiger Wirkung wäre, ist, wie un« dünkt, die gemeinsame Sprache. Die verschiedensten Völker, »elibe dieselbe Sprache sprechen, gewinnen nebst dem Bande der gememschastlichen Regierung noch ein an-dere», welche» sie inniger zueinander zu sefseln der-mag. Wirst man einen Blick aus die vielSstige Zer-bröckelung der Stämme Oesterreich», so wird man die Notwendigkeit einer gemeinsamen Sprache nicht verkennen, die bereit» seit Jahrhunderten in Ungarn und Polen die lateinische Sprache so sehr in Schwung brachte. Die Ersprießlichkeit und Notwendigkeit der Ein-sührung einer gemeinschaftlichen Spracht in Oester-reich ist so auzensälliz, daß e» wohl ditSsall» keiner weiteren Erörterung bedarf. Nur könnte behauptet Ein tzrlevnis. Bon Emma Ruiß-Wradatsch. (Schluß.) «Nein--ja--doch —sagte sie zögernd, „er wollte mit Herrn Doktor sprechen", war ihre weitere Antwort. ,€•*, sagte ich, .dann wird er ja wieder!,m< men", und entließ da» Mädchen, dessen sonderbare» Benehmen mir nicht mehr au» dem Sinn wollte. Aber villig unerklärlich wurde mir die Sache, «lS e» am nächsten Tage um seine Entlassung ansuchte. Ich war eben bei meiner Mutter anwesend und blickte sragend nach dem Mädchen hin, auf dessen Antlitz deutlich Spuren einer schlaflosen Nacht er» kennbar waren. Nach der Ursache seine» Entschlüsse» besragt, gab e» an, daß seine Mutter schwer erkrankt und es nach Hause müsse. Ich erkannte aber au» der ganzen Art ihre» Wesen», daß e» nicht die Wahr-heit gesagt, auch meine Mutter sah ungläubig aus dasselbe hin, trotzdem sie vorher niemal» Ursache hatte, Zweifel in seine Worte z« setzen, denn Klara war ein brave», pflichttreues Mädchen, wenn auch still und in sich gekehrt. Wa» also konnte mit ihr vorgegangen sein? Der alte Herr, den ich zu erken-nen geglaubt, und der nicht wiedergekommen war, stand ganz sicher im Zusammenhange, doch wie? Die» wollte ich ersorschen, denn da» arme Ding, welche» sichtlich litt und scheu und bebend vor ihren Gebie- werden, daß diese nicht notwendig die deutsche sein müsse. Doch abgesehen davon, daß da» Urland, an da» sich allmählich die übrigen Kronländer angereiht, deutsch, daß die deutsche Sprache bereit» die ver-breitetste und da» Band ist, welche» Oesterreich mit dem großen Deutschland umschling», s» gebührt der-selben schon deshalb der unbedingte Borzug, weil sie zugleich die geeignetste ist, die verwahrlosesten Stämme au« ihrer «tuwpsheit zu reißen und zu einem höheren Aufschwung der Kultur, der Jndu-slrie, zur Entfaltung eine« regeren Leben» de» Ha«-del» und dc» Verkehre» zu verhelsen. So arm die Literatur der einzelnen österreichi-scheu Nationen im vergleich mit der deutschen ist, so kann doch, wie un» dünkt, nicht in Abrede ge-stellt werden, daß jede Nation ohne weitere Sprach-kenntni» einen höheren Bildungsgrad erreichen könne, jedoch erst aus dem weiten und langwierigen Wege oer Uebersetzungen. Wird aber der möglichsten Ber-breitung der deutschen Sprache alle Sorgsall gewid-met und sie allen Nationen geläufig, dann wird der ganze Schatz der deutschen Literatur mit ungleich größerer Schnelligkeit zum Nationaleigentum erwach-sen. Jahrhunderte würden plötzlich überhüpst wer-den, aus einer breiten und sesten Grundlage würden alle österreichischen Völker in der Volleodung de« BildungSwerk,» mit Deutschland gleichen Schritt halten. Ihr gewaltiger Fortschritt bei den so empor-ragenden geistigen Anlagen der slawischen, romani-scheu und ungarischen Nationalitäten würde zugleich ein Gewinn sür 60 Millionen werden, während bei der alleinigen Pflegung der Nationalsprache die Schöpfungen einzelner Genien in ihrer Muttersprache verkümmern. Alle», wa» Deutschland selbst geschaffen, von den Griechen und Römern übernommen und in England, Frankreich und Italien ausgebeutet hat, würde zugleich ein großer Gewinn für die österrei-chifchen Provinzen werden und der bedeutende Un-terfchied der Intelligenz und Industrie würde bal-digst vollend» ausgeglichen werden. Aber auch andere Rücksichten vom höchsten Be-lange fordern gebieterisch die Verbreitung der deut-fchen Sprache. tern stand, dauerte mich. Da ich Auseinandersetzungen fürchtete und mein« Mutter vor Aufregungen wahren wollte, so bedeutete ich ihr, un» allein zu lassen und geleitete sie in ihre Gemächer. Zurückgekehrt, trat ich aus Klar« hin, faßte sie an der Hand, blickte ihr scharf in» Auge n»d fragte: »Warum lügen Sie? Es ist nicht so, wie Sie sagen, welche Ursache haben Sie, die Wahrheit zu verschweigen? Sprechen Sie offen, vielleicht weiß ich Rat und Hilfe!" Sie blieb stumm, in ihrem Innern kämpfte e». Die» zeigte der Ausdruck in ihren, Auge, da», wie Hilf« suchend, aus mich gerichtet war. »Sagen Sie «» nur!" suhr ich fort, „befreien Sie Ihre Seele von der Last, die Sie drückt!" Ein tieser Seuszer entrang sich ihrer Brust und zwei dicke Tränen perlten die Wangen herab, als sie leise sagte: „Ich kann, ich darf nicht sprechen, Herr Doktor!" und dann brach sie in herzzerreißende» Weinen au». — Al» sie wieder ruhiger geworden, kam es, wie eine Erleichterung über sie und e« schien, al» habe sie sich eines Besseren besonnen, denn plötz-lich sagte sie: .Verzeihen, Herr Doktor, ja, ich habe die Wahrheit nicht gesagt — der Mann, der gestern hier gewesen — war — mein Bruder." „Ihr Bruder?" rief ich entsetzt aus — „dieser alte Herr!?' .Ja", fuhr sie schüchtern fort. „Er kam in die-fer Verkleidung zu mir, weil ---" ihre Stimme Welches zivilisierte Land Europa« könnte ei« Ungar. Tscheche, Pole. Ruthene, Romane, bloß mit der Kenntni« seiner Sprache betreten? Die Kommu-nikation mit dem Auslande bliebe ihnen sortan ver» schlössen, könnte wohl der Handel und Wohlstand gedeihen und welcher Fortschritt der Kultur wäre bei der Abgeschlossenheit, beim Eingang der lebendi« gen Anschauung der Verhältnisse der auswärtige« Staaten, bei Unmöglichkeit, selbst untereinander zu verkehre», beim Mangel der Ersahrungen, der in unmittelbarer Berührung mit fremden Völkerschaften am vorteilhaftesten gesammelt werden, zu gewärti-gen? Die schnellsten Beförderungsmittel de» Verkehres, die einen glänzenden Umschwung im Handel bewirkten und so viele Staaten mit Riesenschritten vorwärt»schoden, würden den wegen Mangel der erforderlichen Sprachkenntnis auf dem Verkehr mit dem eigenen Volke beschränkten, vom flutenden Lebe» ausgeschiedenen Nationen nicht helfen, aus ihrer demütigen Dunkelheit zu steigen. Wenn «uch durch die allgemeine Einführung der deutschen Sprache der erste Schritt zur nach-haltigen Begründung eines mächtigen Kaiserreiches Setan ist, so sind wir doch weit entsernt, der Fort-ildung jeder NationalitätSsprache mißbilligend ent-gegenzutreteu und wünschen vielmehr, daß dem bil» ligen Begehren der Nationen, ihre Landessprache fortan zu entwickeln, Geltung gebracht und das vollSfreundschastliche Bestreben der Regierung, dieser Forderung mit aller Bereitwilligkeit durch Sprach-bildungsinstitute zuvorzukommen, zur Wahrheit werde, daß aber auch andererseits die unabläßliche Obsorge der Regierung die Erlernung der deutschen neben der Landessprache allwärt« ermögliche. So lange die meisten Völkerschaften de» Kai-serreiche» lediglich auf die Kenntnis ihrer Mutter-spräche beschränkt sind, ist eine gerechte Anforderung, die man an die Träger eine» Amte« stellt, daß sie sich die Landessprache ihre» Bezirke» zu eigen machen. ES ist «ber, wie uns dünkt, ein nicht weni» ger zurechtsertizendes Gebot, daß die Organe der Regierung in der deutschen Sprache bewandert sein sollen und daß damit einer chaotischen Verwirrung gesteuert, der Geschäftsgang nach allgemein geltenden Grundsätzen geregelt, die Uebersicht erleichtert, tau-sevdsältigen Schwierigkeiten begegnet und die bi» in zitterte, sie konnte nicht weiter — „weil", fiel ich ihr barsch in die Rede, „er ein Dieb, «in Hochstapp-l«r ist." B«i diesen Worten blieb sie wie erstarrt. T»-tenbläße bedeckte ihr Antlitz, in ihren Augen spiegelte sich wilde Verzweiflung ad und mit einem Aufschrei, der mich erschüttern machte, stürzte sie zu meinen Füßen nieder. „Herr Doktor!" ries ste und rang bittend die Hände, „o schonen Sie meine arme, gute Mutter, e« ist ihr Tod. wenn der Name unsres Vaters geschändet, gebrandmarkt wird' und während ich sie s«nft vom Boden erhob und zu einem Stuhl geleitete, suhr sie weiter sort: „So lange er lebte, war Anton brav, er bekleidete eine Stelle als Buch-Halter und sein Chef hatte keine Klage über ihn. Doch, alS der arme Vater gestorben war, kam er in schlechte Gesellschaft, blieb die Nächte au», ver» nachlässige seinen Dienst, hörte aus die Mahnungen der Mutter nicht mehr, und eines Tages war er sort. Lange wußten wir nichtS von ihm. — Da, in einer finstern, stürmischen Gewitternacht kam er heim. Die Mutter «achte und betete, er klopfte an» Fenster und bat um Einlaß. Unterschlupf mußte ste ihm ge» währen, ihn verbergen, denn die Polizei war ihm aus den Fersen. Und sie tat e». die arme Mutter. In dem verborgenen einsamen Häuschen, da suchte man ihn nicht. — Und sie tut e» noch immer, wenn er wiederkehrt und sich verbergen muß. Auch mich sucht er stet» Seit« 2 JJftttsdie Wacht 'Jiummtt 72 die untersten Schichten hinabgreifende Zentralleitung ermöglicht werde, die deutsche Sprach: allenthalber entweder gleich oder wo nicht so bald zu dewilti- !>ende Hindernisse entgegentreten, binnen einer ent« prechenden Frist eingeführt werde. Man denke insbesondere an jene Teile der österreichischen Monarchie, die in einem kleinen Ge-biete eine sehr gemischt« Bevölkerung umfassen. Welchen Schwierigkeiten begegnet man bei den inS Le« den tretenden öffentlichen Verhandlungen, bei denen Geschworene, Richter, Zeugen, Beschuldigte verschie-denen Nationen angehören, und der Ungar nicht den Polen und der Rumäne nicht den Ruthenen und dieser nicht den Deutschen versteht, und das Ver-ständnis nur auf dem ebenso weitwendigen, kostspie-ligen, als unzuverläßlichen Wege durch Dolmetscher bezweckt werden kann. Wenn man weiterS erwägt, welche Hindernisse in der ReichitagSsitzung der Mangel einer allen Mitgliedern geläufigen Sprache bot, wie unendlich mehr erschwert fortan die Debatten sein werden, wenn die Vertretung aller übrigen Nationen im Reichstage stattfinden wird, so stellt sich die Not-wendigkell um so aufliegender heraus, mit unabläs« siger Sorgsalt allen Ernstes dahinzustreben, daß der RegierungSsprache die größtmöglichste Verbreitung verschafft werde. Wer mit aller Unbefangenheit die Lage Oester-reich? würdigt und erwägt, wie notwendig ein all« gemeines Bindungsmittel in einem Staate ist, der die verschiedensten Stationen umschließt, wie gedeihlich die Verbreitung der deutschen Sprache auf da» Empor-kommen der Kultur, der Industrie, deS Handels und Verkehres influieren, wie sehr ste den Gesamt-staat kräftigen, und allmählich in den Ländern die schroffe und abstoßende Gegenstellung der einzelnen Stämme beheben würde, der wird un» zuverläßlichst unbedingt beipflichten. Gleichwohl ist mit Grund zu besorgen, daß die einzelnen VolkSstämme entweder, in einer unseligen Verblendung befangen, ihr eigene« Interesse verken-nend, oder von den zahlreichen Anfeindern Oester-«ichs, welche mit scheelen Augen eine Maßregel an-sehen, die fortan ihr Streben, Oesterreich zu ver-nichten, zur Unmöglichkeit machen würde, aufgeregt, in der Verbreitung der deutschen Sprache ein Zu-rücksetzen der eigenen Nationalität wittern, und daher dagegen mächtig ankämpfen und nicht beachten wer-den, daß gerade durch die Kenntni« dieser Spracht ihnen die Gelegenheit geloten wird, auch ihre Natio-nalität«sprache zu vervollkommen, und ihre eigen-tümliche Nationalität zu sördern, daß gerade die« jtnigen ihrer LandSleute, welche sich die deutsche Sprache eigen machten, e« waren, die an Bildung alle überstrahlten, und den entschiedensten Einfluß auf die Entwicklung, Hebung und Vervollkommnung ihrer Landessprache nahmen. Wir verkennen e« daher kei»e«weg«, welche schwierige Aufgabe die Re» gierung zu lösen hat, um alle böswilligen oder auf irriger Voraussetzung beruhenden Einwendungen zu beheben, und die tatkräftige Verwirklichung der sör- dann aus in irgend einer Verkleidung. Er tut mir nicht» zuleide, sordert nicht« von mir und doch scheue ich mich vor ihm und »erlasse meinen Dienstplatz, damit er mich nicht wieder finden könne. Und darum «uß ich sort, einen andern Platz mir suchen, denn zur armen Mutter gehe ich nicht, so lange er daheim. Ach, mein guter Gebieter, nun Sie Alle« wissen, was werden Sie tun? ihn ausliefern, den Gerichten überweisen? Ach Gott, warum habe ich gesprochen l DieS ist der Tod meiner Mutter!' Und bei diesen Worten sank sie bewußtlos vom Stuhle. SS währte geraume Ziit, bi« da« arme Mäd-chen sich wieder erholen konnte und mir tat e« so leid, Schuld zu haben an dem AuSbruch ihres Seelen-schmerzeS. Ich suchte > Da war er, mein Wohnungsnachbar von der Pension in Luzern, nur der Schnurbart fehlte und der dunkle Teint. Er faß bei Tische vor ein paar geleerten Tellern. Nach seiner Kleidung zu schließen, schien er sich tben von seinem Lager erhoben und da« Mittagmahl eingenommen zu haben. Die Uhr wies auf drei. Erschreckt fuhr er zusammen, fahle Blässe bedeckte sei« Antlitz. Unsere Blicke bohrten sich ineinander, wir hatten uns erkannt. Er suhr in die Höhe und wars einen mißtrau-enden Blick auf seine Schwester hin, die zusammen« gekauert neben ihrer Mutter aus eine« niederen Schemmel saß Ihr Erscheinen im Hause während seiner Bnwesenheit mochte ihn ohnehin schon befrem-bet haben und zu mir gewandt fragte er in far-kastischem Tvne: „Warten die Gendarmen vor der Türe? Dann bitte ich, mir zu gestatten, ein wenig Kleidung zu machen!" „Sie irren", wars ich ein, .ich komm« nicht, wir es eigentlich meine Bürgerpflicht mir gebieten würde, Sie der Strafe zuzuführen, sondern ich komme, um mit Ihnen Rücksprache zu halten, um Sie zu fragen, ob das Leben, das Sie führen, Ihren Ab-scheu noch «ich* erregt, ob die Liebe zu den Ihren so ganz erloschen in Ihrem Herzen, daß auch kein Fünkchen Mitleid mehr sür Mutier und Schwester vorhanden ist. Kann ein Sohn, ein Bruder, der einst-mal« ein braver, rechtschaffener Mensch gewesen, so viel Leid, so vitl Weh seiner Familie zufügen, ohne tiefe, bittere Reue zu empfinden und nicht den Ent-schluß fassen zu wollen, wieder umzukehren und ei« neue« Leben zu beginnen. Si« sind noch jung und stern seine heftigen Angriffe. Abgesehen von schwer errungenen kleinen Vorteilen, scheiterten alle Ber« suche de« Feinde«, Raum zu gewinnen. Auch im Raume östlich von Halicz wurde mit größter Erbit-terung gekämpst. Nach mehreren vergeblichen Stür-men gelang es schließlich dem Gegner, diese« Front-stück zurückzudrücken. Front deS GeneralfeldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Oestlich von Zloczow brachen feindliche Angriffe, die nach heftigster Artillerivorbereitung zur Durchführung kamen, teils an den eigenen Hin-derniffen, teil« schon tn unserem Sperrfeuer zusammen. An der Übrigen Front außer mäßigem Artil« lerie- und Minenwerferfeuer keine besonderen Er- eignisse. 7. September. Front gegen Rumänien. Bei Olah-Toplicza wurden unsere Truppen, um «iuer drohenden Umfassung auszuweichen, auf di« Höhen westlich des Orte« zurückgenommen. Sonst bei un« veränderter Lage keine besonderen Ereignisse. Front des General« d. Kavallerie Erzherzog Karl. Mehrsache heftig« Angriffe, die der Feind gestern gegen unsere Karpaihenfront richtete, wuroen teil« nach erbitterten Nahkämpsen, teils durch Gegenan-griff unter großen Feindesverlusten abgewiesen. Süd-westlich Fundul Moldovi führte ein eigener Angriff zur Eroberung eine« Blockhausstützpunkie«. 88 un-verwundete Gefangene fielen dabei in unsere Haud. Zwischen der Zlota Lipa und dem Dnjestr bezogen wir im Anschluß an die gestern gemeldeten Kämpfe eine vorbereitete Stellung. Oestlich und südöstlich von Ärzezany führten feindliche Angriffe zu keinem Erfolg. Frsnt deS GeneralfeldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Bei der Armee des Generalobersten von Böhm-Ermolli wurden vereinzelte Angriffsver-suche des Feindes durch unser Feuer vereitelt. An der übrigen Front mäßiges, beiderseitiges Artillerie« feuer. 8. September. Front gegen Rumänien. Beider-seit« der Straße Peiroieriy—Hatszeg sind seit gestern nachmittags Kämpse im Gange. Westlich von Esik-Szereda wurden unsere Truppen vor überlege« nen seindlichen Angriffen aus da« Hargilagebirge zurückgenommen. Front des General« d. Kavallerie Erzherzog Karl. In den Karpathen und in Ostgalizien dauern die heftigen Kämpfe unvermindert an, die besonders öst-lich von Halicz mit großer Erbitterung gtführt wurden. Hier wiederholte der Frind dreimal seine er« gebniSlosen Anstürme; alle Stellungen sind in uuse« rem Besitz. Die Berichte der Deutschen Obersten Heeresleitung. 6. September. Front des GeneralfeldmarschallS Prinzen Leopold von Bayern. Russische Angriffe sind nördlich der Bahn Zloczow—Tarnopol in un-serem Feuer gescheitert. Front des General« d. Kavallerie Erzherzog Karl. Zwischen der Zlota Lipa und dem Dnjestr haben selbst nicht schlicht. Nur die böse Gesellschaft war e», die Sie auf die Bahn de« Laster« geleitet hat, darum hege ich Hoffnung, Sie doch noch für da« Gute gewinnen zu können. Sie zurückzuführen in die Arme Ihrer tiefgebeugten Mutler, an die Seite ihrer unschuldigen Schwester, die ob deS Unglückes ihrer Tugend beraubt und in Kummer und Schmerz ihre Tag« »erbringen muß. Sie hat mir vertrauensvoll gebeichtet, al» ich in sie gedrungen und ihr zu ver-stehen gegeben, daß ich mehr wußte von jenem Manne, der mir auf der Treppe begegnet war und dcn ich erkannt habe dort, wie hier setzte ich mit Nachdruck hinzu. „Sie scheuten vor mir, warum? Weil Sie noch ein Gewissen im Leibe haben und zurück-schreckten »or demjenigen, den Sie bestohlen hatten!" Bei diesen Worten suhr er in sich zusammen und wars ein«n fragenden Blick nach mir hin,?»äh-rend di« briden Frauen, di« stille für sich hingeweint, entsetzte und überrafchte Laute auSstießen. Er unterbrach mich nicht, al« ich weiter fortfuhr: „Ja, ich sage eS frei und offen, daß ich Sie für denjenigen halte, der meine Brillantknöpfe sich angeeignet hat und der auch am PilatuS den Diebstahl begangen. Die Polizeien Luzern fahndet nach jener Dopp-l« gestalt in einer Perfon und darum sind Sie hier, Schutz suchend, im verborgenen Hüttlein. Wa« sagen Sie nun?" Er seufzte schwer auf, zog die Hände au« den Taschen und sagte dann im rauhen Tone: „ES ist so — waS nützte mich mein Leugnen, ich sehe e« wohl, ich paffe schlecht sür mein Handwerk, meine erst« selbständig« Tat hat e« mir gezeigt, darum ist« Nummer 72 Deutsche Wacht Seite 3 die Nüssen ihre Angriffe wieder ausgenommen. Nach vergeblichen Stürmen drückten sie schließlich die Mitte der Front zurück. In den Karpathen hat der Gegner in den berichteten Kämpfen südwestlich von Zabie und Schipoth kleine Vorteile errungen. An vielen anderen Stellen griff er vergeblich an. 7. Seplember. Frvnt deS Generals der Kaval-lerie Erzherzog Karl. Oestlich nnd südöstlich von Brzezany blieben russische Angrisse ergebnislos. Zwischen der Zlota Lipa und dem Dnjestr bezogen wir im Anschlüsse an die gestern geschilderten Kämpse eine vorbereitete rückwärtige Stellung, in die im Laufe deS Tage» die Nachhuten herangezogen wur> de«. In den Karpathen wurden südwestlich von Zielona, mehrmal» an der Baba Ludowo, westlich de» Killibabatale», russische, beiderlei«» der Dorna Watra russisch-rumiinische Augrisse abgeschlagen. L. September. Front deS General» der Kaval« lerie Erzherzog Karl. An der Zlota Lipa. südöstlich von Brzezanh und an der Najarovka, sind mehrfache russische Angriffe unter erheblichen Verlusten geschei-tert. In den Karpathen hatten deutsche Unterneh-mungen, südwestlich von Zielona und westlich von Schipoth, Erfolg. Stärkere feindliche Angriffe wur« den südwestlich von Schipoth abgeschlagen. (Segen Frankreich und England. Große» Hauptquartier, 6. Srplembtr. Die Schlacht beiderseits der €omme wird mit unverminderter Heftigkeit sortgesetzt. 28 englisch franzö-fische Divisionen greisen an. Nördlich der Somme sind ihr« neuen Angriffe blutig abgewiesen. An kleinen Stellen gewann der Gegner Raum. Clery ist in seiner Hand. Südlich de» Flusse» ist im hin-und htrwogenden Jnfanteriekampfe die erste Siel« lung gegen den erneuten Anlauf der Franzosen aus der Front von Barleaux bi» südlich von Chilly be« hauptet Nur da, wo die vordersten Gräben völlig eingeebnet war««, sind sie geräumt. Mecklenbur-zische, holstei«ijche und sächsisch« Regimenter zeich neten sich besonder» au». Bi» zum Abend waren an Gesangenen aus dem zweitägigen Kampfe südlich der Semme 3l Offiziere, 1437 Mann von zehn französischen Divisicnen, an Beute 23 Maschinen« gewehre eingtbracht. Im Luflkampfe und durch Ab« wehrkampf wur»en drei feindliche Flugzeuge abge-schaffen. Die Sommeschlacht nimmt ihren Fortgang. Kamps aus der ganzen Linie. Die Engländer griffen mit besonderer Hartnäckigkeit immer wieder, aber »ergeben» bei Ginchy an. Die Franzosen setzten «ber-mal» aus ihrer großen Angriff«sront südlich der Somme zum Ansturm an, der im nördlichen Teile vor unseren Linien restlos zusammenbrach. Im Abschnitte Berny—Deniecourt und beiderseits von Ehaul-neS wurden anfängliche Vorteile durch raschen Ge-genstvß dem Feinde wieder enlriffen. In Vermando-»illerS hat der Angreifer Fuß gefaßt. Oestlich der Mao» wurden wiederholt« französische Angriffe ge-g«n di« Frout W«rk Thiaumont—Bergwald abge« schlagen. mir nun auch einerlei, wa» mit mir geschehen mag. Vorerst aber will ich Ihnen Ihr Eigentum wi«der« gebe», dabei zog er einen Stiefel vom F«ß«, langte ganz nach »orne und zog «in Lkderbtutelchen heran», dem er wohlverwahrt meine Brillantknöps« entnahm und vor mir aus den Tisch hinlegte. „Sie sehen, ich bin ein Stümper", sagte er, seinen Platz wieder einnehmend. „Ich hatt» nicht den Mut, diese Steine, die ich meinen Kameraden vorenthielt, zu Geld zu machen, um mit dieser Summe, wie ich gewollt, weit fort zu flüchten. Ein Zurück sür mich, Herr Doktor, wie Sie meinen, gibt e» nicht mehr. Zu weit auf der Straße de« Laster» bin ich gewandelt und nicht mehr blicken lassen will ich mich unter ehrlichen Menschen, »azu ist e« zu spät geworden." Und er v?rgrub sein Haupt in beiden Händen. »Zu spät", siel ich ihm in» Wort, „ist e» nie, junger Mann. Umkehr zu halten und in rechtschaffne Bahnen einzulenken, nur muß man ste dort suche«, wo si« zu finden sind. Hier in unsren Landen aller» ding», gibt e» sür Sie kein Feld der ehrlichen Ar« beit mehr, aber drüben über dem weiten Ozean, dort steht die Welt Ihnen offen, dort gibt e» R«t> tung noch!" Er horchte gespannt aus und e» schi.'n, al» ob in seinen Mienen sich etwas regte, wie ungeahnte Zuversicht. Er wandte sich mir zu, al» wollt« er noch horchen aui weitere Worte. Und ich sprach wei« ter: »Wollen Sie umkehren, ehrbare Arbeit ergrei-sen, den schlechten Mensche« abwerfen und wieder ein nützliche» Glied der Gesellschaft werden, die Trä-nen trocknen, die ihr gutes Mütterlein so he ß um 8. September. An der Somme nördlich des FlusseS andauernde bedeutende Artillerieläiigkeit. Südlich de» Flusses enlbrannte der Jnsanteriekamps am Nachmittag von neucm. Mit größten Verlusten ist der Angreifer abgeschlagen, weltlich von Beruh blieben einzelne Grabenteile in seiner Hand. Recht« der MaaS ist, wie nachträglich gemeldet wurde, bei den vorgestrigen Kämpfen nordöstlich der Fes'« Sou-ville Gelände verloren gegangen. Da» hestige beider-seitige Artilleriefeuer dauert an. Der Krieg gegen Italien. 7. September. Amtlich wird verlaulbart: Im Gorzischen beschoß unsere A:tillerie die Jsonzoüber-gänge, während der Feind unsere Stellungen bei Lokvica und mehrere Ortschaften im Wippachtale unter Feuer hielt. An der Suganer Front wurden italienische Aufklärungsabteilungen, die unt«r starker Feuerbegleitung gegen den Civaron vorgingen, kurz abgewiesen. 9. September. An der küstenländischen Front standen gestern der Monte San Gabriele und der Sättel von Dol, an der Tiroler Front »nsele Siel-lungen südlich de» Travignolo- und FleimStale» un-ter anhaltendem Geschützseuer. Oestlich vom Val Morbia brachte «in« gelnng«n« Unttrnehmuug un-serer Truppen 55 Gesangene ein. Ereignisse zur See. 6. September. Amtlich wird verlaulbart: Am 4. d. abends hat eine» unserer Seestugzeuggeschwa-der militärische Anlag.« von Venedig und Grado wirkungsvoll mit Bomben belegt Ein Seeflugzeug ist nicht zurückgekehrt. Flottenkommando. Am Balkan Der deutsch-bulgarische Ansturm gegen Rumänien. Dtutschrr amtlicher Bericht. 6. Siptember. Sieben Werke von Tutrakan, darunter auch Panzerbatierien, sind erstürmt. Nördlich von Dobric sind stärkere rumänisch-russische Kräfte von unserem tapferen bulgarischen Kameraden zurück-geworfen. 7. September. Die siegreichen de«tschen und bulgarischen K äste haben den stark befestigte« Platz Tutrakan im Sturm genommen Ihr« SitgeSbeute beträgt nach den bisher vorliegenden Meldungen über 20.000 Gesangene, darunter 2 Generale und mehr al« 400 andere Offiziere, und über 100 Geschütze. Auch die blutigen Verluste der Rumänen waren schwer. Der-Angriff starker ruffischer Kräfte gegen Dobric ist zurückgeschlagen. 8. September. Nördlich von Dobric wiesen bul-garische und türkische Truppen abermal» stärkere rus-stsch-rumänische Kräst« zurück. Bulgarischer amtlicher Bericht. 7. September. Gestern den 6. September um 2 Uhr 30 Minuten «achmittag» fiel nach einem hef-ligen Kampfe aus der zweiten Verteidigungslinie süd- Sie geweint, Ihrer Schwester den Jugendsrohsiun wiedergeben? Dann will ich Ihnen beistehen und hilfreiche Hand biete« zu weiterem Fortkommen!• Unterdrückte» Schluchze« der beiden Frauen un-terbrach meine Worte. Er faß unbeweglich und stierte vor sich hin. Schwer hob und senkte sich die Brust. Ein gewaltig«! Kamps mochte loben in feiner Seele. Ich fing von Neuem zu sprechen an. „Vielleicht", sagte ich, .haben Sie gar ost schon Ihr böse» Trei. ben »erwünscht, sich still zurückgesehnt in daS traut«, klein« Häutchen, wo Ihre Wiege gestanden, »'elleichl auch den Kameraden geflucht, die Ihnen solch böseS Handwerk gelehrt, daß Si« vor der Welt fliehen mußte« und scheuen AugeS angsterfüllt zittern vor jeglicher Entdeckung. Es hat Ihnen nur der Mut gefehlt, die schiefe Bahn zu ve» lassen und eine sichere Handhabe, die» ausführen zu können, nicht wahr, unger Mann?" fragte ich ihn. Er stöhnt« auf. „Sie find nicht schlecht, ich wiederhole e», nur «in armer Verirrter, der den rechten Weg nicht mehr zu finden weiß. Sie haben mir freiwillig meinen Schmuck wiedergegeben und dadurch Ihre Hände reingewaschen von sträflicher Schuldl" „Wär eS war!" rief er wie befreit aus, wäh-rend er aufsprang und aus mich zukam. „Ich wäre nicht ein so verworfener Mensch der au«gestoßen von aller Welt bleiben muffe auf immer? — Ich könnte wahrhaft nochmal» ein Anderer werden, dürfte noch einmal wieder meiner Malter treu in die Augen sehn, meine Schwester umfangen, Verzeihung erhal-ten von meinem Golle, dem Erzürnten!?" lich der Stadt Tutrakan die brückenkopfartige Tutra« lauer Festung endgiltig in unsere Hände. Die Gar-nison der Festung kapitulierte. Gesängen wurden da» 34., 35, 36.. 40., 74., 79., 80. und 84. Infanterieregiment, 2 Bataillone des Gendarmerieregiments, da» 5. Haubitzen^ und das 3. schwer« Artillerieregi-ment. Erbeutet wurden die gesamte FestungSartillerie und viel Munition, Gewehre, Maschinengewehre und andere« Kriegsmaterial. Die genaue Zahl der Ge-fangenen und der Beute wird erst festgestellt. Bi» jetzt wurden gezahlt 400 Offiziere, darunter drei Brigadekommandanten, und 21.000 unverwundete Gefangene, an Beute zwei Fahnen und mehr al« 100 moderne Geschütze, unter welchen sich die zwei aus dem Jahre 1913 bei der Stadt Ferdinand ge-ftohlenen Batterien befinden. Di« Verlust« der Ru« mäniii an Toten und Verwundeten sind enorm. Viele rumänische Soldaten ertranken aus ihrer panikarti« gen Flucht in d«r Donau. 8. September. Die Bulgaren haben vorgestern Kavarna, Kaliakra und Baltschik besetzt. Nördlich von Dobritsch haben russisch rumänische Truppen eine au» zehn Balaillonen Jnianterie und zwei Eska« dronen Kavallerie bestehende bulgarische Truppenab« teilung angegriffen. Der russischen Brigade war auch das 40. rumänische Infanterieregiment einverleibt. Es war der erste Zusammenstoß zwischen Ruffen und Bulgaren. Die Bulgaren, die Verstärkung er« halten halten, haben di« Russen und Rumänen in di« Flucht gejagt und sie etwa zehn Kilomeler ver« folgt. Mit dem Fall »on Tutrakan ist die Zurück-eroberung der Neudobrutsch« durch die Bulgaren vollzogen. Vorgestern kam e» noch zwischen Kurt-bunar und Korcman zwischen deutsch-bulgarischen und ruffisch-rumänischen Truppen zu einem hestigen Kampf, in dem die Bulgaren 70» rumänische Gefan-gene einbrachten. In Albanien. 8. September. Amtlich wird verlautbort: Schwächer« feindliche Abteilungen, die die Vojusa überschritten haben, wurden durch die eigenen Si« cherung»abteilungen wieder auf da» südliche User ver-trieben. Aus ülaöl und A'and. Todesfall. In Marburg verschied am 2. d. der Kaufmann Herr HanS Lorber, ein schlichter, emsig für daS Deutschtum deS Unterlandes arbeilcn-der Mai n. Einer seiner Söhne steht al» Leutnant in der Reserve im Felde. Herr HanS Lorber gehörte seinerzeit auch der Marburger Freiwilligen Feuer-wehr an. Beisetzung. AuS Rohitsch, 5. d wird un» geschrieben: An der Front gegen den heimtückischen welschen Feind starb am 29. August der Steuerver-walter u«d OberleutnantrechnungSsührer Herr Karl Ferschnig, der einzige Sohn des hiesigen Herrn Bürgermeister». Nach Uebersührung der Leiche in „O nein, nein, ich glaub e» nicht!' setzte er wehmütigen Tone» hinzu, während ein Blick schmerz-haften Ausdruckes auf seine Mutter und Schwester siel. Diese aber, welche mit Angst und Bangen AlleS mitangehört, riefen wie au» einen, Munde: „O, Toni, glaub e« nur!" und in einem Ausdruck von Schmerz und Freud« warfen sie sich an seinen Hal» und er umklammert? beide, seinen Kops auf den der Mutler schmiegend. — Weiter ist nicht viel mehr zu sagen. Ich habe mein Wort gehalten. Anton Berger ist hinüber über daS weile Meer nach Newyork, wohin ich ihn an ein Bankhau« wie», dessen erster Ches ein guter Be-kannler von mir gewesen. Ich halte die Genugtuung, zu erfahren, daß mein Schutzbefohlener zur größten Zufriedenheit feiner Vorgesetzten seinen Verpflichtn»« gen nachgekommen und sich auch ferner bewährt hatte, ohne jemal» Gelüste wieder gehegt zu haben, n^ch seinem früheren sträflichen Lebe». Er hatte es mir tausendfach gedankt. Nach zwei-jähriger Abwesenheit rief er Mutter und Schwester zu sich. Er wollle gut machen, was er an ihnen verbrochen und mit Liebe und Sorge ihnen »ergelten, was in Summer und Schmerz sie für ihn gelitten. Freudigsten Herzen« folgten sie feinem Rufe und ich habe nie zwei glücklichere Menschen wiedergesehen, ul« die btiden Frauen, wie sie von mir Abschied nahmen. _ Cillier Stadloersckö«. rlingsvereines bei Spielen, Wrttcn und Vermächtnissen. fcritr 4 Nummer 72 den HeiinaiSort fand am 3. d. v»m Bahnhöfe Rohitsch aus unter ungewöhnlich zahlreicher Beteiligung von nah und fern das Leichenbegängnis statt. Auch der Rohitscher Männergefangoerein war mit umflorter Fahne erschienen. Nach Schluß der Einsegnung er-tönten vom nahen Schloßberge drei Pollerschüsse als letzte Grüße. Herr Oberleutnant Ferschnig war «in herzensguter Mann mit edlen Charaktereigenschaften und anspruchslosem Wesen. Sein Hinscheiden bildet für Rohitsch einen unersetzlichen Verlust. In Ro-hitscher Freundeskreisen sammelte man an Stelle von Kranzspenden 121-70 K und widmete sie dem steier-märkischen Witwen- und Waisen-Kriegsschatze. Den schmerzvoll gebeugten Eltern unv übrigen Verwand-tcn drücken wir in warmer Teilnahme die Hand. Du aber, treuer Mitbürger, der Du unS so früh verlassen mußtest, ruhe nun sanft in heimatlicher Erde! W. Der Dank der Siebenundachtziger. Wie schon gemeldet, hat die Stadtgemeinde Eilli an-läßlich deS Geburtstages unseres Kaisers dem aus-gezeichneten heimischen Infanterieregimente als Fest» angebinde ein silbernes Signalhorn gewidmet. Nun ist an den Bürgermeister von Eilli Dr. Heinrich von Jabornegg nachstehendes Dankschreiben deS Re-gimentikommandamen Oberst Hoßner eingelangt: Hochgeehrter Herr Bürgermeister der Stadt Eilli. Des Soldaten schönster und höchster Lohn im Felde ist die Erinnerung der Allerhöchsten Zufriedenheit und die Anerkennung seiner Taten durch die eigenen Angehörigen in der Heimat. Durch die Widmung eine» silbernen Signalhorn?« sür das Heimatregiment hat die Stadt Eilli den Siebenundachtzigern ihr« Anerkennung in herrlichster Weise kund getan. DaS Infanterieregiment Freiherr von Suceovaty Nr. 87 ist stolz auf diefe« Ehrenzeichen. ES wird immerdar bis in die fernste Zukunft «in «rhebender Zeuge der ehernen Zeit de« größten WeltringenS fein und als teurer Talisman im Regimente bewahrt werden. Im Namen teS Regimentes danke ich Ihnen, hochver-ehrter Her- Bärgermeister, und allen Bewohnern der Stadt Eilli wärmsten» für ditfe Auszeichnung. Im festen unwandelbaren Zusammenhalten mit der Hei-mat sendet da« Regiment Allen die herzlichsten Grüße und ein Heil der lieben Sannstadt Cilli. Im Felde, am 25. August 1916, gcz. Hoßner, Oberst. Trauung. Der Obmann de« Männergesang-vereine» Windischgraz, Herr Baukommissär Hugo Pauli, hat sich mit Fräulein Paula Rapp vermählt. Heil dem Vrautpaare! Stadttheater. „Die Herren Söhne". Volk«, stück in 3 Akten, aufgeführt am 7. September zu-gunsten de« Witwen- und WaisenfondeS deS Infanterie-Regimentes Nr. 87. Eine Vorstellung zugunsten un-sereS heldenhast kämpfenden Hausregimentes trägt eigentlich schon in sich die Empfehlung und wenn noch der Umstand dazu kommt wirkliche Liebhaber der edlen Schauspielkunst, deren Wiegen auf Eillicr Boden standen auf den weltbcdeutenden Brettern zu sehen, so ist es selbstverständlich, daß unser Theater bis aus da« letzte Plätzchen voll war. Es war auch keine der gewöhnlichen Liebhabervorstellungen, son-der» ein« Darbietung, welche auch verwöhntere Zu-scher befriedigen konnte und zwar infolge de« be-sonder« günstigen UmstandeS, daß der ungenannte aber allgemein bekannte Spielleiter über eine Er-sahrung und Routine im Schauspielfache verfügt, welche auch auf die übrigen Mitspieler suggestiv einzuwirken schien und so Talente zur Entfaltung brachte, welche ganz im Verborgenen blühten! Be-sonder« die „Damen", wenn man diesen etwas steifen Titel den reizenden Fräulein geben soll, welche sich sür die gute Sache mit bewuuderungSwürdigem Eifer bemühten, trugen zum Gelingen der Veranstaltung bei und weiß man nicht recht, welche an erster Stelle genannt werden soll. Die beiden Fräulein Rauscher gaben in ihren recht schwierigen Äiollen Proben ihre« Anpassungsvermögens und einer selten ver-ständnisvollen Ersassung, Fräulein von Czak in der Hauptrolle der Gustel zeichnete sich besonders im zweiten Akte durch ein« weit über da» Maß der Liebhaberei gehende DarstelluugSkrast und Redegewandtheit aus, welche an verschiedenen Malen leb-haften Beifall auslöste und Fräulein Ferroni erledigte sich ihrer etwas undankbaren Aufgabe als energische Frau in denkbar bester Weise. Die beiden Herren Söhne gefielen durch die Natürlichkeit ihrer Darstellung und schienen, sowohl Herr Klimbacher als flotter Studio, der sich sein Geschick mit fester Hand schafft, al» auch der versonnenere Herr Gallin-ger als gegen den Willen seine« Vaters studierender Hoffelcherssohn, ihre Rollen gut zugewiesen erhalten zu haben. Ueber die Darstellung de« Herrn Spiel-leitn« zu schreiben, wäre ein vermessenes Beginnen, denn seine Darstellung zeigt von einer Vertrautheit mit der Bühne und seine Sprache von einer Schule, welche Beweise eine« großen Talente« und einer län-geren Vorübung zu sein scheinen. Wie schon erwähnt, wirkte seine Leitung aus die gesamte Darstellung und da« Zusammenspiel derart vorteilhaft, daß die Vorstellnng gewiß zu den gelungensten Liebhaber-Vorstellungen gezählt werden kann. Nicht versagen kann man e« sich, unseren trefflichen, in allen Sätteln gerechten Herrn Burghauser zu er-wähnen, welcher in der äußerst schwierigen und undankbaren Rolle eine« schönredigen Landtag» abgeordneten zum Gelingen viel beitrug, denn durch eine minder fein durchdachte Darstellung dieser Figur hätte der Gesamteindruck leiden können. Auch die übrigen Beteiligten trugen ihr bestes bei, so daß der Abend für alle Teile höchst befriedigend »erlief, denn die Zuseher bekamen etwas wiiklich Gutes zu sehen, die Darsteller wurden durch den Beifall und die zahlreichen Blumenfpenden für ihre Mühe ent-schädigt und jene Frauen und Kinder, deren Männer und Väter für un» gekämpft und gelitten, kamen durch all' die» wieder zu einem hübschen Gelde, welche manche Tränen trocknen, manche Sorge lin-dern wird. Da zufolge der großen Anfrage nicht alle Wünsche aus Plätze rno Karten befriedigt werden konnten, wurde beschlossen, die Borstellung am Mittwoch, den 13. d. um l/t8 Uhr abend« zu wie-dtrholen. Auch sür diese Vorstellung ist die Nach-sraze eine sehr rege und empfiehlt e« sich, rechtzeitig Plätze zu sichern. ES wird gewiß jeder befriedigt sein und dabei da» Gefühl haben, durch seine Unter-Haltung ei« gute« Werk getan zu haben. R. L. Fettverkauf der Stadtgemeinde Cilli. Die Stadtgemtinde wird in nächster Zeit in dem sür die Krieg«zeit geschlossenen Geschäftsraum des Herrn Karl Ferjen in der RathauSgasse an die Stadtbe-wohner billige LebenSmittel verkaufen. Zuerst wird mit dem Verkaufe von Schweinefett begonnen wer« den, da» an minderbemittelte Stadtbewohner zu bil-ligem Preise abgegeben wird. Die Reflektanten haben sich in der Verkaufsstelle mit einer Bescheinigung de« StadtamteS auszuweisen. Der Leben«mittelau»schuß der Stadtgemeinde hat sich mit aller Fürsorge der LebeoSmitteldeschaffung für die Stadtbewohner zu« gewendet und e« ist mit voller Zuversicht zu erwarten. daß in der ausreichenden Approvisionierung un-serer Stadt keinerlei Stockungen eintteten werden. In ter nächsten Zeit wird auch Ocl, sowie Teig, waren an die Stadtbevölkerung zu billigen Preisen abgegeben werden. Insbesondere hat das Stadtamt die einleitenden Schritte getan, um die Versorgung der Stadt mit Kartosseln und billiger Kohle sicher-zustellen. Ein diesbezüglicher Bedarf wolle mündlich oder schriftlich beim Stadtamte angemeldet werden, welche» ad?r damit keine Verbindlichkeit übernimmt. Montag. Mittwoch und Freitag fleischlose Tage. Durch die Minister,alverord. nung vom 1. September 1916 wurde der Verkauf von Fleisch, roh oder zubereitet (gekocht, gebraten, geselcht, eingesalzen und dergleichen), sowie die Ber-abreichung von Fleisch und von Speisen, die ganz oder teilweise aus Fleisch bestehen, ist am Montag, Mittwoch und Freitag verbaten und dürfen an diesen Tagen der Woche auch in privaten Haushalten (Wirtschaften) Fleisch und Speisen, die_ ganz oder teilweise aus Fleisch bestehen, nicht genossen werden. Eine Ausnahme besteht nur sür Schasfleisch, das an einem der b zeichneten, von der Statthalter« festzusetzenden Tage verkauft bezw. verabreicht und genos-sen werden darf. Die Fleifchlosigkeit der Montage, Mittwoche und Freitage ist am 2. September 1916 in Kraft getreten. Wiederholung der Wohltätigkeits theateraufführung. Vielseitigem Wunsche ent-sprechend wird die am 7. d. mit so großem Erfolge aufgeführte WohltätigkeitSvorstellung zu Gunsten dcS Witwen- und Wailenfondc» de« JR. 87 Mittwoch, den 13. d. wiederholt. Der Kartenvorkauf beginnt Montag den 11. d. !n der Buchhandlung Fritz Rasch. Vormerkungen können nicht entgegengenommen werden. Einschränkung des Verkaufes von Landesprodukten. Ans gesundheits- und markt-polizeilichen Gründen und au» Rücksicht der geord-neten Approvisionierung der Bevölkerung wird hie« mit in Gemäßheit deS § 7 der kaiserlichen Verord-nung vom 20. April 1854 der Sauf und Verkauf von Landesproduklen, rote Kartoffeln, Gemüse, Obst sowie Milch. Butter und Eiern und dergleichen auf den Plätzen, Straßen und Wegen de« Stadtgebiete» außerhalb des Wochenmarklplatze« verboten. Ueber« tretungen diese» Verbote« werden in «emäßheit de» 8 11 ver kaiserlichen Verordnung mit einer Ord-nungSbuße von 2 bis 200 K oder von sechsstündi-ger di« vierzehnlägiger AnHaltung geahndet, je nach-dem die eine oder andere Buße nach Umständen an-gemessener oder wirksamer erscheint. Wohltätigkeits - Konzert im Stadt-parke. Morgen Sonntag. 10. September findet bei günstiger Witterung das 27. Wohltätigkeit«kcnzert der Musikabteiluug de» Ersatzbataillon» deS Ins.-Reg. Nr. 87 im Stadtpark statt. Beginn 11 Uhr vor-mittag, Ende Ytl Uhr mittag«. Eintritt 2V Heller sür die Person. Kinder unter 10 Jahre» frei. Städtische Lichtspielbühne Bor einem vollkommen ausverkauften Hause brachte gestern die städtische Lichtspielbühne ein tadellose» Programm. Räch schönen Naturaufnahme» au« Slaufenburg folgte da» Lustspiel „Eamillo, der Prinzenerzieher", da» den größten Lachersolg au«löste. Den Schluß bildete da» Sensation»drama in drei Akten »DaS Geheim-niS de« Schiffer»", da» an Spannung und Grauen« hastigkeit alle» Vorherige übertraf. Die Handlung spielt in einer arme» Schifferfamilie, in der sich ein Unglück an da» andere reiht. Schließlich nimmt je« doch die Handlung einen befriedigenden AuSgang. Cillier Mufikoerverein. Da» neue Schuljahr beginnt am Montag, den 13. d., die Einschreibungen finden am 14. und 15. d. von 10 bi« 12 und von 4 bi« 6 Uhr in der Direltions« kanzlei 1. Stock, Zimmer Nr. 1, statt. Die Ein-schreibgebühr, sowie die erste Monatsrate des Schul-geldeS sind, wie an allen Schulen üblich, gleich bei der Ei»sch>eibung zu entrichten. Außer den übliche« Untenichtssächern wird hierdurch besonder« auf die Gelegenheit zur Ausbildung im Sologesang hinge-wiesen. Nähere» die Anschläge. völkische Treue über den Tod. Der am 5. Juni in Graz verstorbne HauSbesttzer, Herr Joses Purgleitner, hat unter anderen letztwilligen Berjügungen auch den Verein Südmark mit einer Spende von 400 K bedacht. Diese» Vermächini» ist ein Bewei» de» treuen, völkische« Empfinden» de» Verblichenen, daS ihm über da» Grab zur Ehre gereicht. Trabrennen in Tilli. Wir habe» bereit« über das schöne Gelingen deS von einem Kreise »a-terländisch gesinnter Männer veranstalteten Trab-rennerS, welche« die in Eilli festlich begonnene Kai« ferwoche einleitete, berichtet. Nunmehr hat die Renn-leitung i« ihrer Schlußsitzung den Rechnung«abichluß vorgelegt, welcher «in s«hr erfreuliches Ergebnis ausweist. Die Rennleitung ist in der angenehmen Lag«, dem UnterstützungSfond« für di« Hinterbliebenen der Gefallenen de» 87. Jnf.-Reg. einen Betrag zu über-weifen, der tausend Kränen weit übersteigt. Diese» erfreulich« Ergebnis ist nicht nur den Bemühungen de» außerordentlich rührigen Ausschusses zu danken, sondern zum großen Teile den Herren Feuerwerker Purzner und ZugSführer Pollak, welche al» Fach-männer die umfangreichen Vorarbeiten leiteten und de« AuSfchusse mit Rat und Tat wacker zur Seite standen. Der herzlichste Dank sei an dieser Stelle auch an allen jenen zum Ausdrucke gebracht, welche durch ihre tatkräftige Unterstützttng zum guten Er. folge beitrugen. Nebenbei sei noch bemerkt, daß die Abwicklung der einzelnen Proglammnummern, sowie auch das Abstarten der Pferde in jedem Rennen vollkommen glatt vor sich ging, ein Bewei». daß c« der Re,««leitung an Fachkenntnissen nicht gefehlt hat. Hochherzige Spende für arme Grazer Kinder. Frau Maria Woschnagg in Schönstem hat dem R gierungskommissär der Stadt Graz 2000 Krone» mit der Widmung übergeben, damit nach Tunlichkeit armen Grazer Kindern Vor- und Nach-mittagsjausenmahlzeiten zu verschaffen. Du Regie« »ungskommissär hat den Betrag den Milchstotionen des Grazer Siadtschulrates, die die Verabreichung von Milchjausen an arme Schulkinoer zum Zwecke haben, zugewendet und der edlen Wohltäterin namens der Stadtgemeinde den wärmsten Dank au«ge>prochen. Hochwasser. Die mehrtägigen Regengüsse der letzten Tage haben im Sanntale ein nicht unbedeu-tende« Hochwasser hervorgerusen. In weiten Strecken sind Wiesen und Becker übe, flutet. Da jedoch eine Klärung de» Wetter» eingetreten ist. besteht keine Gesahr, daß durch daS Hochwasser in diesem Teile de» Lande» größerer Schaden verursacht werde. Bund der deutschen Städte Oefter-reichs. Im GemeinderatSsitzungSsaale de» Wiener Rathauses findet am 28. d. 4 Uhr nachmittag« die Hauptversammlung deS Bunde« der deutschen siädle Oesterreich» (Deutschösterreichischer Städtetag) statt. Die Tagesordnung lautet: 1. Eröffnungsansprache Stammet 72 Deutsche Wacht Seite 5 bei vuub«iobmaane» Bürgermeisters Dr. WeiSkirch-„er. 2. Bericht über die Tätigkeit de« Bunde« und Sber die KriezSarbeit der deutschösterreichischen Städte, erstattet vom Obmann ber GeschästSleitung de« Bunde«, Abg. Krast. 3. Kassenbericht, erstattet vorn Kasstnverwalier, Abg Kommerzialrat Denk. 4. Be-richt der Kassenprüfer. 5. Neuwahlen. 6. Die Auto-uomie der Städte. Berichterstatter Bürgermeister Dr. Storch. Komotau. 7. Der derzeitige Stand der Er« nährungSsrage. Berichterstatter Abg. Dr. Robert Freißler. 8. ver Ausgleich mit Ungarn. Bericht-erstatte? Landesauischuß Kunschak. 9. Allsällige An-träge und Anfragen. Nachmusterung in Cilli und Umge-bung. Die Nachmusterung der Jahrgänge 1897 di« 1866 findet für den Bezirk Cilli Montag, den 11. d. im Gasthause Plevcak in Gaberje statt. Der Beginn ist auf 8 Uhr festgesetzt. Höchstpreise für Zwetschken. Im heu-tigea R«ch»gesetzblatt gelangt eine Ministerialoerord-nung zur Verlautbarung, mit der sür frische Zwetschken. Dirrzwetschken und ZwetschkenmuS Höchstpreis« festgesetzt wurden und eine Regelung de« Verkehre« mit Dörrzwetschken und Zwetschkenmu« erfolgt. Der Höchstpreis für frische Zwetschken wird im allge-meinen mit 18 Kronen für den Meterzentner be. stimmt; lediglich für Tafelzwetschken wird ein höherer Prei«, 24 Kronen für den Meterzentner, vorgesehen, damit Anreiz geschaffen wird, die Lebensmittelmärkte auch mit ausgesuchter Ware zu beschicken, bcziehung«-weise solch« Waren an direkte Abnehmer in Versand zu bringen. Die Verkehrssprache der Handels-Kammern mit dem Handelsministerium. DaS Handelsministerium hat einen Erlaß herausge-geben, wonach alle Handelskammern, die bisher in-folge ihrer Geschäftsordnung die deutsche Sprache nicht im Verkehr mit den Zentralstellen gebrauchten (slawische und- italienische Kammern), sich sür die Fol^e im Verkehre mit dem Handelsministerium und den anderen Zentralstellen ausschließlich der deutschen Sprache als GeschäftSfprache dieser Stellen zu be-dienen haben. Stiftungen für Kriegsversehrte Die Hauptleitung des Vereine« Südmark macht auf fol-zendeS Beispiel vaterländischer und völkischer Gesinnung aufmerksam: Ein edler Menschenfrcund in Graz, der nicht genannt sein w'll, hat zwei Stif. tunken sür KriegSoerfehrte geschaffen, indem er sich bereit erklärte, durch einen Zeitraum von 10 Iah« M von 1916 an dem Vereine .Südmaik" jährlich einen Betrag von 600 K zur Verfügung zu stellen, damit der Verein in feinem Arbeitsgebiete zwei unlerfiützungSbedürflige Kriegsversehrte mit je 300 Kronen jährlich beteilen kann. Da» VersÜgungSrecht bleibt dem Vereine Südmark vorbehalten; doch wünscht der Stifter, daß eine bestimmte Gemeinde in Untersteiermark al« HeimatSgemeinde seiner seli-gen Mutier mit einem der beiden Plätze bevorzugt werden solle, fall« in dieser Gemeinde ein geeigne-ter Anwärter vorhanden ist. Derzeit konnte dieser eine Stiftsplatz schon vergeben werden, vezüglich de» zweiten Platze« wird die Bersügung demnächst getroffen. Die Hauptleitung der .Südmark" über« gibt die Mitteilung über den Entschluß eine» hoch« herzigen Bürger» der Öffentlichkeit mit dem Wunfche, daß sein schöne» Beispiel in den wohl-habenden Kreisen de» SüdmarkgebietcS recht viele Nachahmer finden möge! Selbstmord oder Unfall? Am Morgen de« 4. d. wurden in Frieda» am Ufer der Drau Hut, Taschenuhr, Geld- und vriestasche de« seit Sonntag nachmittag» abgingigen Steuerassistenten Kreinz gefunden. Im Geldtäschchen befanden sich drei Zweikronennoten, der Inhalt der Brieftafche lag zerstreut umher, darunter auch eine Reifebewtl-ligung. Herr Kreinz hatte diesmal nebst seinen Ge> halt einen Vorschuß behoben und die Absicht ge-äußert, den Urlaub von vier Wochen zur Heilung seines MazenleidenS in Rohusch Sanerbrunn zu ver-bringen, wo ihm ein ftreiplatz zugesichert war. Nachmusterung der Geburtsjahrgänge 1897 bis 1866 Im Einvernehmen Mit dem Mili-lärkommando in Graz hat die Statthalterei angeordnet. daß am 11. September (in Eilli auch am 12. Seplember) die Nachmusterungen der aus Grund der Einberufungskundmachung „O" herangezogenen Landsturmpflichtigen der Geburtsjahrgänge 1897 b\6 einschließlich 1866 bei den k. k. Ergänzungsbezirks-kommandos in Eilli, Griz und Marburg staufinden. Bei diesen Nachmusterungen haben alle Landsturm-Pflichtigen der eben bezeichneten GeburtSjahrgänge, die sich bisher einer Landsturmmusteruag nicht unterzogen haben, behufs Prüfung ihrer Eignung zum Landsturmdienste mit der Waffe zu erscheinen, au«- genommen diejenigen, die aus Grund der seinerzeit erschienenen Einberufungskundmachung „0* bei der Musterung nicht zu erscheinen hatten. An welche Kommission der einzelne Landsturmpflichtige gewiesen ist, richtet sich nach der Gemeinde, in der er sich aus Grund der EinberusungSkundmachung „O" seinerzeit zufolge seine« AusenthalteS zu melden hatte. Da« damals erhaltene Landsturmlegitimationsblatt ist zur Musterung mitzubringen. ES berechtigt zur freien Fahrt auf Eilenbahnen (Schnellzüge ausgenommen) und Dampfschiffe« zur Musterung und zurück, sowie auch, falls der Landsturmpflichtig« geeignet befunden wird, zur freien Fahrt bei der Einrückung zur Dienst-Listung. Für jene Personen der Geburtsjahrginge 1865 und 1898. die bei der früheren Musterung nicht erschienen sind, obwohl sie damals musterungS» pflichtig waren, wird die hiemit angeordnete Nachmusterung gleichsall« al« Nachmusterung bestimmt. Da» Nichterscheinen zur Musterung unterliegt der Bestrafung nach dem Gesetze vom 26. Juni 1890. Wohin die geeignet Befundenen einzurücken haben, werden sie bei der Musterung erfahren. Die bei der Nachmusterung geeignet Befundenen werden, sofern zu dieser Zeit der allgemeine EinrückungSIermin sür den betreffenden GeburtSjahrgang schon verstrichen sein wird, binnen 48 stunden nach ihrer Musterung einzurücken haben, Auch die Unterlassung oder die Verspätung der Einrückung wird »ach dem vorer-wähnten Gesetze bestraft. Einbeziechung der Kälber in die Vieh-verKehrs-Organisation. Nach den bisher be-stehenden Vorschriften ist der Einkauf von Rindern im Umherziehe» von Haus zu Hau« im Kronlande Steiermark verboten und ist e« nur den von der Viehverkehrs-LandeSkommission Graz. bzw. den polit. Behörden legit. Einkäufern überhaupt, dann den Fleischhauern für den Bedarf des eigenen Geschäftes gestattet, Schlachtvieh einzukaufen. Kälber in Alter von weniger als 6 Monate waren aber bisher diesem Verbote nicht unterworfen. Eine neue am 17. Septem-ber l. I. in Geltung tretende Statth.-Vdg. dehnt dieses Verbot auch ans Kälber jeden Alters aus, räumt aber den Fleischhauern nicht mehr das Recht des Selbsteinkaufes, weder für Großvieh noch sür Kälber, ein. Hiemit werden die Kälber in die für Großvieh bereits bestehende Organisation einbezogeu und finden auch auf diese die am 3. Mai 1916 verlautbarten Weisungen der Statthalterei. betreffend den Handel mit Rindern und die Schlachtvieh»«-forgung im Kronlande Steiermark Anwendung. Fleischhauer und sonstige fleischverarbeilende Gewerbe haben nur ihren Bedarf an Schlachtkälbern und, insofern? es nicht schon geschehen ist, auch den Be-darf an Schlachtvieh, ehestens bei der poli«. Behörde I. Instanz anzumelden. Ein Vielversprechender. Der 13jährige Schüler Johann Jelen stahl auf verschiedenen Fel-der» in der Nähe von Cilli Feldfrüchte im Gesamt-werte von *10 K. Die Früchte »etkausle er und vergeudete daS Geld. AI« er ni^tS mehr halte, stellte er sich der SicherheitSwache. An die deutschen Loliler! Bor einigen Tagen lasen wir in den Blättern: „Der ZentralauSschnß des Vereines der tsche-chischen Eisendahnbeamten veröffentlicht einen Ausruf an die Mitglieder und Ortsgruppen mit der Auf-fvrderung zur Veranstaltung vv» Sammlungen und zur Widmung von Beiträgen für den t'chechischcn Schulverein. Die Beiträge sind durch Vermittlung des Zentralausschusses einzusenden. Dieser hat sür die „Matice" 100 Kronen gewidmet." Kameraden! Lernen wir vom Gegner! Die Tschechen haben es immer meisterhaft verstanden, gerade unter den StaatSangcstellten in der eifrigsten Weise für ihre nationalen Angelegenheiten zu werben und ihre Berufsorganisationen haben es nie unterlassen, neben ihren Siandesforderungen auch ihre nationalni Schutzvereine zu fördern. Wir deutsche StaatSangestcllte, die dem Staate am trsuesteu dienen, haben am allerwenigsten Ursache, mit der Betonung unseres VolkstumS zurückzuhalten. Insbesondere aber die deutsche Schule soll umsomehr von nns gefördert werden, als sie der sicherste Hort sür Oesterreichs Zukunft ist. Der gefertigte Fachverein, der eifrig die Standes-belange der deutschen Postbeamten und Postbedien-steten beiderlei Geschlechtes vertritt, hat in seiner LeitnugSsitzuiig am 29. August 1916 beschlossen, auch sür unseren ersten deutschen Schutzverein tätig zu sein und im Kreise der Standesgenossen eine „Postler-OrtSgruppe des Deutschen Schulvereines" ius Leben zu rufen. Diese Gründung in schwerer KriegSzeit soll Zeugnis geben von dem völkischen Empfinden der deutschen Postler und gleichsam ein Angebinde für unseren lieben Deutschen Schulverein anläßlich seiner heurigen Hauptversammlung sein. Wir richten nun an jeden unserer Kamerade« und jede unserer Kameradinnen die dringende Bitte, uns entweder unmittelbar oder mit dem nächsten MonatSbeitrage 2 Kronen sür den Deutschen Schul-verein zu übermitteln, welcher Betrag dem sich bil-denden Ortsgruppen - Ausschusse als Mitglieds» Jahresbeitrag für den Schnlverein Abergeben werden wird. Wir zweifeln nicht, daß auch diejenigen, welche bereits einer Schulvereinsgruppe angehören, sich nicht scheue» werden, auch sür ihre neu« Postler-OrtS» gruppe den kleinen Jahresbeitrag zu entrichten. Kameraden! Kameradinnen! Beweisen wir un-feren Feinden, daß wir — so schwer auch die Herr« fchende Teuerung gerade un« kleine Festbesoldete drückt und unsere Not vergrößert hat — neben unseren allzuberechtiaten Standessorderungen da» Eine nicht vergessen haben, waS teurer ist als alle Schätze der Welt: unsere heilige, schöne, deutsche Mutter-spräche! In ihrem Schule werden wir uns auch im Streite um unsere soziale Besserstellung mit allen anderen unserer Volksgenossen viel besser verstehen lernen und auch wirtschaftlich viel eher zum Ziele kommen. In der zuversichtlichen Erwartung, daß alle deutschgesinnten Postler — auch diejenigen, welche noch immer, trotz ihrer deutschen Gesinnung, unserem dentschen Berufsvereine ferne stehen — sich als Mitglieder der Ortsgruppe „Deutsche Postler" des * Deutschen Schulvereines anmelden werden, zeichnen mit deutschem Kameradschaftsgruße Für den Reichsbund deutscher Postler Oesterreichs : Paul Pogatschnigg. k. k. Postkontrollor, Ob-mann; Karl Schulz, k. k. Postamtsdiener, Obmann-Stellvertreter: Joses Kollmann, k. k. Oberpost-meister, Obmann-Stellvertreter. Geriehtsfaal. Maßregelung einer bösen Zunge. Die am Leisberge bei Cilli wohnende Pepina Jernefchek. ohne Berus. Halle kürzlich in einem hie-sigen Gastgeschäfte ihrer Lästerzunge freien Lauf ge-lassen und über mehrere ehrenwerte Personen ehren» rührige Personen Aeußerungen gemacht. Ueber eine Anklage hat der Einzelrichter bereits entschieden und die Beschuldigte zu 20 K Geldstrafe, im Falle der Uneinbringlichkeit zu 24 Stunden Arrest und zum Kostenersatze verurteilt. Ueber andere Anklagen wird erst entschieden wer:en. Nuchßanötung Wrih Rasch RattiauS- ♦♦ /l- 1111 » » Rathaus gasse l » ♦ Willi « « fjstiie 1 Schrifttum. Nicht nur mit Fleisch, Brot, Kartoffeln und waS sonst noch zur Erhaltung unsere« Leibe« notwendig Ist, müssen wir durchhallen, sondern eben so sehr, vielleicht noch mehr heißt es durchhalten mit guter Stimmung und ungetrübter Laune. Und diese beiden Dinge sind zum Glück noch ohne BezugSkarte zu haben, sie sind ohn« j-de Beschränkung vorhanden und ganz umsonst zu haben. Da« einzige, wa« wir dazu tun müssen, ist, sie willig an un» heranzulassen und einen wirksamen An-reit dazu nicht zu Verschmähen. Und ein solcher Anreiz im besten Sinne de« Worte« und von erprobter Güte find die Meggendorfer Blätter. Sie stehen seit Kriegsbeginn mitten in den politischen Vorgängen, die ste mit Humor und Satire beleuchten aber auch in stimmungsvoller Weise bchandeln. Nicht umsonst sind ste von unsern Feldgrauen draußen nach heißem Schlacht' getümmel ein vertrauter Freund und lieber Kamerad in den Ruhepausen geworden. Doch nicht allein den kriegerischen Ereignissen tragen sie Rechnung, nach wie vor pflegen sie in vornehmer Weise den zeitlosen Hu-mor, und der Künstlerstab gibl noch ungeschwächt sein beste« in der Enlfallung reichen Biloerschmucke«. Wer sich erheitern oder anregen will, der wird die Meggen-dorfer.Blätter nie vergeblich zur Hand nehrnnr, e» ist für jeden etwa« darin enthalten, alle« aber ist mit An-mut und Geschmack vorgetragen und wird jeden gebil» veten Leser befriedigen. Der Bezugspreis ist trotz der gesteigerten Herstellungskosten noch immer der all« von K 3 60 im Bierteljahr, jed- Postanstalt und jede Buch-Handlung nehmen Bestellungen an, auch versendtl der Verlag, München, Perusastrabe 5, auf Wunsch Probe-bänd« für den billigen Prei« von Lö Heller (mit Porto 85 Heller). ©fit« 6 Beul Tritt Dacht Kummer 72 Htdenktage und denkwürdige Hage. 31. «ugust 1915. Er»b«ru»a der Festung Luct. Erstürmuug der russischen Höhenstellungen an der Strypa und bei Zborow. 1914 Siegreiche Schlacht bei St. Quentin. 1880 G«b. Königin Wilhelmine der Niederlande. 1870 Schlacht bei Noisseville. Aus-fall RazaineS auZ Meh zurückgeschlagen. 1864 Gest. Ferdinand Lasalle, detannter sozialistischer Agitator. 1843 Geb. Georg Freiherr v. Herlling, bayrischer Ministerpräsident. 1832 Geb. Fürst Hohenlohe Lan« zcnburg, ehemaliger Statthalter von Elsaß-Lothrin-gen. 1821 Geb. Hermann von Helmholtz, Erfinder deS Augenspiegels. 1. September. 1915 Erstürmung der Fort« 4 »nd 4a »on Grodno. Einnahme von Brody. 1914 Sieg der Armee de» deutschen Kronprinzen über zehn französische Korps zwischen Lerdun und ReimS. 1912 Gest. Albert von Seidel, ehemaliger General-intendant de« Münchner HoftheaterS. 1907 Ermor-dung deS persischen GroßwesuS Ali Seghar Khan. 1870 Siegreiche Schlacht bei Sedan. >838 Geb. Prinz Karl Arten von Hohen;»ll«rn. 1863 End« des deutschen FürstentageS in Frantsurt am Main. 1842 Geb. Julius Ritter »on Payer, bekannter österreichischer Nsrtpolfahrer. 1813 Ernennung deS Marschall« Ney zum Oberbes«hlShaber der „Armee de Berlin". 1774 Gest. Ludwig HSlty, bekannter deutscher Dichter. 2. September. 1915 Erstürmung deS Brückenkopfes Lenewaden. 1914 Erscheinen der Kavallerie der Armee Kluck vor Paris. Einbringung der er. sten erbeuteten Kanonen in Berlin. 1912 Antritt der Reise Kai er Wilhelms 11. nach der Schweiz. 1884 Gest. Herwarth v. Bittenseld, preußischer Ge> neralseldmarschall. 1870 Abschluß der Kapitulati»» von Sedan. Abführung Kaiser Napoleon» III. in Kriegsgefangenschaft. 1813 Beginn de» Blücherschen Bormarsches an die Elbe. 1792 Einnahme von Ber-dun. 1763 Geb. Karoline Schilling, ein« der geist-reichsten Frauen ihrer Zeit. 1895 Ofen nach 145 jährigem türkischem Besitze wieder Oesterreichisch. 1584 Gest. HanS Luft, der Bibeldrucker. 70 Zer-störung Jerusalems durch Kaiser TituS. 31 v Chr. Seeschlacht bei Actium. 3. September. 1915 Erstürmung de» Brücken-kopse» von Friedrichstadt. Eroberung der Festung Grodno. 1914 Erwählung de» Kardinals G.acomo della Ehiesa zum Papst. Flucht der französischen Regierung au« Pari«. Besetzung von Lcmderg durch di« Russen. 1913 Eröffnung ber türkisch bulgarischen Friedensv«rhandlungen. 1900 Ann«ktion TranSvalS durch England. 1813 Rückzug der „Armee de B^r-lin" nach Wittenberg. 1814 Erlaß deS preußische» Landwehrgesetzes. 1796 Steg des Erzherzogs Karl über die Franzosen bei Würzburg. 1762 Definitiv frieden zu Versailles. Anerkennung der Unabhängig-seit der Bereinigt«» Staaten von Nordamerika. 1757 Geb. GroßherzogS Karl August von Sachsen Wei-mar, der Freund Goethe« und Schiller». 4. September. 1915 Erstürmung deS Brücken« kopfeS Bereza-KartuSka. 1914 Kampflose Besetzung von Reims durch deutsche Truppen. 1907 Gest. Eduard Grieg, hervorragender norwegischer Kom-Ponist. 1904 Verlobung de« deutschen Kronprinzen mit der Herzogin Cäcilie von Mecklenburg-Schwerin. 1901 Empsang deS chinesischen Sühneprinzen Tschun durch Kaiser Wilhelm. 1870 Bildung der provtsori» schen Regierung der Nationalverteidigung zu Pari» unter Trochu. 1842 Einweihung des Kölner Dom-baueS. 1696 Niedermetzelung der Strelitz»n zu Moskau. 5. September. 1915 Überschreitung der Pu> tylowka-Niederung. 1914 Versenkung des englischen Kreuzer« „Pathfinder" in der Nordsee durch „U21^. 1912 Meutereien in i>er russischen Schwarzenmeer« flott«. 1905 Frieden zu PortSmouth zwischen Ruß-land und Japan. 1903 Gell. Prof. Friedrich Kaul^ dach, bekannter Maler. !902 Gest. Rudolf Biechov, bekannter Pathologe, Anthropolog« und Politiker. 1870 Ankunft Napoleons III. auf WilhelmShöhe. 1791 Geb. Meyerbeer, Komponist der Oper «Afri kanerin" u. a. 1771 Geb. Erzherzog Karl von Oesterreich, hervorragender Heerführer. 1733 Geb Christoph Martin Wieland, der Dichter deS Werke» .Ober,»". 6. September. 1915 Schwere Niederlage der Russen bei Podkamien und Radziwilow. 1914 Ab« komme» zwischen England, Frankreich und Rußland keinen Separatfrieden zu schließen. 1913 Eintreffen deS Königs und deS Kronprinzen von Griechenland in Berlin. 1912 Gest. Dr. Burchard, hei vorragen-der Hamburger Bürgermeister. 1905 Gest. K^rl »on Heigel, bekannter deutscher Romanschriftsteller. 1813 Sieg der Verbündeten bei Dennewitz. Vormarsch der Oesterreich«? nach der Laufitz. Aufgabe der Verfolgung der Blücherschen Armee durch Na« poleon. 1757 Geb. N. de Lasay-tte, Anführer im nordamerikanische» Befreiungskriege. Vermischtes. Ausländerinn«» im Hochadel. BiSmarck hatte bekanntlich den Grundsatz, daß kein Diplomat im Staatsdienste eine Ausländerin heiraten dürfe, wenn er aktiver Beamter bleiben wollte. BiSmarck hat rücksichtslos jeden Diplomaten kaltgestellt, der ein« Eh« mit einer Ausländerin einging. Wie gesund dieser Grund-satz de» eisernen Kanzler« war, darüber werden wir durch verschieden« Vorkommnisse der letzten Zeit gründ' lich bel«hrt. Man nehme nur «inmal den .Gotha' von 1916 in di« Hand. Diese» Nachschlagebuch über unser« hohen und höchsten Adelsgeschlechter gibt unS Auskunft über die vielen Autländerinnen, die mit einflußreichsten Staatsmännern nicht gerade zum Nutzen des deutschen Volkes verheiratet stnd. Namentlich der Einfluß der Engländerinnen auf ihre Gatten ist ja zu weltbekannt. Eduard VII. hat eS stets gern« geiehen, wenn britische Damen det HochadelS in da? Ausland heirateten, w«il «r stch davon mit Recht eine Stärkung der englischen Politik versprach. Schon Palmerston hat e« «inst im Unterhause verkündet, daß jede in da» Ausland hei« ratende Aristokralin eine freiwillig« Werberin für die Größe Allengland« sei. Der bekannte Diplomat Alexan-der Füist Münster v. Derneburg war mit Muriel Hay, der Tochter eines Earl of Kinnoul, vermählt, wie diese ehrgeizige Frau ihren Gatten politisch beherrscht hat, das haben damal» die Spatzen von den Dächern ge-pfiffen, al» er noch Botschafter war. Ebenso wurde d« bekannt« Diplomat Fürst Radolin von seiner Gattin durchaus beherrscht, die ein« geboren« Lury Catherina Wakefield war. Der frühere Statthalter von Elsaß-Lothringen. Fürst Wedel, der jetzt nach Schweden ab-gedampft ist, «eil ihsi sein .NationalauSschuß für einen Frieden auf der mittleren Linie* bedenklich auf die Nerven gefallen ist, nennt al« Gattin eine geborne Lady Hamilton sein, die in erster Ehe mit einem Schweden Grafen Platen vermählt war. Da» Wirk«n dieser Dame in Straßburg ist zu bekannt, al» daß wir noch lang« zu erSitern brauchten, wie verhängnisvoll gerade diesem Fürsten Wedel, der sonst «in ganz tadelloser Charakter sein soll, die politische Neigung seiner Gattin in viele» heiklen Fragen geworden ist. Auch Prinz Franz von Hatzfeldt hat e« mehr alS einmal bereut, daß fein« Gatlin, ein« gebor«n« Ciaire Huntington aus Detroit im amerikanischen Staate Michigan, durchaus «ine politisch? Rolle spielen wollte. Graf Heinrich Bentinck endlich ist durch sein« Gattin Henriette Mac Seriell s« „»erengländert", daß er fein« stebrn Kinder in London erziehen ließ, wo sie noch leben. Prinz Karl Jsenburg-Birstein ist mit einer Berta LewiS von Neu«Orleans verheiratet, deren Vater au» recht östlichen Ländern in den fernen Westen gezogen war. Karl Herzog Crov hat «ine Nancy Leifhmann au« PitlSburz geheiratet, die Tochter «ineS jüdischen Bankiers. Tasiilo Fürst Festetic« de Tolua hat die geschiedene Gattin de« Fürsten von Monaco, eine geborene Marie Hamilton, geheiratet. Die Frau de» Fürsten Solloredo ManSfeld ist Lury Avoun«, verw. Grad'm, geb. Joriquet au» Surrey. Fürst Hugo von Dieirichstein hat bekannlich eine Russin geheiratet, Prinzessin Olga Dolgarukp. Die »atltn d«S hundert-fachen Millionär« Guido Fürsten Henckel v. Donner»« marck ist ebenfall» ein« Russin Katharina Strlzow, verw. Murawiew. Da« find nur die markantesten Na» men auS der langen Liste de» Hochadel«, di» durch ehe-liche Verbindung mit Ausländerinnen di Richtigkeit der Anschauung eine« BiSmarck nur «härten. Gerade in diesem Wiltkrirg« hat stch daS zu wuderholten Malen gtzeigt. Eingesendet. beste slahrung für• Säuglinge. Kinder. Rekonvaleszen te~ OdCh Magen-u. Oarmerhranhungen Jederzeit erh?tthch. Prob« dose und lehrn i<. he Aiiilicbe Broscfcflre Ober Kiiidcrp8eg>' gratis durch die Nestle's KlnderrneU* Gesellschaft, Wie«, I. Tliberatrasse 7 S. MATTONTS EINZI0 IN SEINER [ANALYTISCHEN I I BESCHAFFENHEIT. [ BESTES | ALTBEWÄHRT FAMILIEN-SETRÄNK. ^^SÜ^WJOIER XV/i Kataloge Xr. 99-1 kostenlos Vertreter erwUnscht. gesetzlich geschützt« „Herkules" § Wein- und Obstpressen § Lr-Iklassigss Fabrikat. ^ Hydr. Wein- und Obstpressen @ Unübcrtrüffri«! Trauben- und Obstmühlen, q Mostereianlagen Ph. Mayfarth & Co. Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen Wien, II., Taborstrasse Nr. 71. SpezialabUilung für Preisen und Apparatebau zur Obst- und Weingcwinnuuir. s Von tiefstem Schmerze erfüllt, geben wir hiemit allen Frennden und Bekannten die traurige Nachricht vom Ableben unseres innigstgeliebton herzensguten Vaters, Groasvnters, Sohwagers und Onkels, dos Herrn Andreas Klavora gsew. Eisenbahnbediensteten welcher beute den S. September um l/a" tlhr früh nach längerem qualvollen Leiden, versehen mit den heiligen Sterbesakramenten, im <1. Lebensjahrs sanft verschieden ist. Die entseelte Hülle des teuren Verblichenen w rd am Montag den 11. d. M, um l/,3 Uhr nachmittags im Sterbehause (Oarten-gasse 13) feierlich eingesegnet und sodann auf dem städtischen Friedhote im eigenen Qrabe zur ewigen Ruhe bestattet. Die heilige Seelenmesse wird Mittwoch den IS. d. M. um 8 Uhr früh in der Stadtpfarrkirche gelesen werden. Cilli, am v. September 191«. Die tieftrauernd Hinterbliebenen. MM. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Haus und Familie. 5«»»lag»»etlagr orr ..Oe»tsche» Nacht" i» fitffi. Nr. 36 33u ,6ö6«ar!" erltfeetm ]totn vonataq oU unentgeltliche Vetlaqe für dir Leie? 'es .Deutschen Wacht". — 6m»«in ist «Die gübrnarf nicht käukitd. 1916 Aus eigener Kraft. Originalroman von 3. H a l m. Hente aber wollten sie sie beide meiden und dennoch führte ihr KiSmet sie zusammen. Beatrice glaubte in den abgelegenen Laubengängen sicher vor einer Begegnung mit dem „abscheulichen" Menschen zu sein uuo der „abscheuliche" Mensch vermied ge-rade heute den Hauptweg einzuschlagen, weil er nach dem Gespräch mit der Schwester sich jeder Möglich, feit berauben zu müssen glaubte, in die Nähe deS entzückenden Geschöpfchens, das sich, das mußte er nu» wohl oder übel eingestehen, in sein Herz ge-stöhlen hatte, zu kommen. Er wählte also lieber den Umweg durch den abgelegensten Teil de« ParieS und so kam es, daß gerade hier die Beiden, die sich so ängstlich gemieden, zusammentrafen. Beatr'ce saß, die Hände im Schoß gefaltet, auf einer schattigen Bank und träumte. Sie dachte an Kraft, sie versuchte es wenigsten», sich mit aller Deut-lichkeit sein Bild vor die Seele zu zaubern, denn sie wollte eS nicht zugeben, daß zwei lustige, kecke Augen in einem hübschen Männergesicht, daS einen grünen Hut auf den Locken trug, das Bild verdrängen sollte. Sie klammerte sich förmlich an das Bild de« „Herr-lichsten", des ritterlichen Kraft, der sich seinen Ahnen und seiner Familie zum Trotz aus eigener Kraft zum großen Künstler emporarbeiten wollte und würde. Das war doch ein anderer Mann alS dieser kecke junge Herr Grünrock. Zwar war eS ja anerkennens-wert, daß sich der noch so sehr junge Mann bereits zum Förster des Baron Senden emporgeschwungen, er mußte ja gewiß sehr tüchtig sein, sonst hätte der Baron einen so jungen Mann gewiß nicht den »er-antwor.ungZvallen Posten überlassen. Doch da war sie ja schon wieder mit ihren Gedanken bei dem ab-scheulichen Menschen und sie hatte doch an Kraft von Ellen zu denken, ihm ihre Seufzer, ihre Liebe«-beieuerungen wenigsten« in Gedanken zusenden zu wollen l Was wollte dann der Grünrock nur von ihr, daß seine lustigen Augen sie im Wachen und i« Träumen verfolgten V Hatte sie sich nicht noch heute Morgen vor kaum einer Stunde in« Zimmer der Oberstin geschlichen, um sich einen Einblick in Kraft gestern eingelaufenen Brief zu verschaffen 7 Hatte sie nicht voll Begeisterung das Leben mit durchlebt, das der angehende Künst» Irr jetzt durchlebte und waS ihm Besseres, HehreS noch in Aussicht stand? Hatte sich nicht an dem Ge-danken berPtscht, einen solchen Mann lieben, nur mit feiner Mutter seine geheimsten Pläne und Hoff« nungen teilen zu dürfen? Zwar Eines ahnte die kleine Schwärmerin nicht, nämlich daß auch Renate, die Feindin Kraft von Eltens, die stolze, kühle Barsnesse, sich gleich ihr täglich heimlich in der Oberstin Zimmer schlich und den Pompadour der würdigen Tame Brieskasette, einer genauen Durchsicht unterzog, daß das Freifräu-lein mit wahrer Gier den Inhalt gewisser Briefe »erschlanz. Kurz — die kleine Beatrice sühlte sich gehoben durch das Bewußtsein, alleinige Mitwisserin deS zwischen Mutter und Sohn bestehenden Briefwechselt und ihreS Gedankenaustausches zu sein. Und nun mußte eS ihr passieren, daß sie trotz dieses beglücken-den Gefühls noch ein anderes Empfinden in sich schlummern fand, daß---Doch was war das? Etwas dunkles glitt über den Weg? Die Träumerin fuhr auf. Bor ihr stand der, dem sie hatte entfliehen wollen — Heinz Brandt. „Woher--woher kommen Sie denn?" stammelte sie, ein Bild der höchsten Verwirrung. Doch diese? Mal fand der „Grünrock" nicht wie sonst eine seiner schlagfertigen Antrnorte», Auch er 2 starrte verblüfft, veilegen auf die plötzlich au» dem Zwielicht vor ihm aufgetauchte Gestalt. „Komtesse--ich--ich vermutete Sie hier am allerwenigsten!" sagte er, noch immer mit seiner Befangenheit kämpfend. „Nun, mir ging e» gerade ebenso mit Ihnen gestand Beatrice mit einem Anflug von Gereiztheit. Ueber Heinz offene» Gesicht glitt schon wieder ein Lächeln. »Als« zwei Seelen und ein Gedanke!* neckte er. Seine Worte aber stachelten den Trotz in der Komtesse auf. .Sie sind ein ganz eingebildeter Mensch, wisse» Sie da» f" rief sie mit vor Unmut blitzeidcn Augen. „Bin ich da» wirklich?' heuchelte der Schelm mit Erstaunen. Beatricen» Empörung steigerte sich sofort. „Allerdings sind Sie da»!' rief sie zornbebend, „ein ganz unausstehlicher Mensch I" „O, da» hat mir sonst noch niemand gesagt!" meinte er treuherzig — schalkhast. „Nun, dann sage ich e» Ihnen zuerst!" Nun lachte der „abscheuliche" Mensch gar, lächle hell und lustig. „Zu schmeich?lhast, Komtesse!" und er machte eine tadellose Verbeugung. Es war wirklich nicht das Geringste an ihm auszusetzen, das mußte Beatrice leider zugestehen. „Ich möchte wirklich wissen", ries sie in ihrem zornigen Eifer, „warum sie sich eigentlich stets über mich lustig machen?!" Heinz Antlitz verlor plötzlich die SchalkKmiene, etwas Weiche» legte sich in Blick und Züge. .Komtesse!' sagte er mit völlig veränderter Stimme, indem er aus ste zutrat, und ihr lies in die Kinderaugen sah. .Glaube» Sie das wirklichV und als sie w seinem Blick und Ton die Lider langsam senkte, fuhr er, hingerissen von ihrer Lieblichkeit, fort: „Ich sollte mich lustig machen über ein Wesen, das ich anbete? Können Sie da» im Ernst von mir denken? Könne» Sie meinen harmlosen Necke« reien wirklich eine so falsche Deutung geben?" Beatrice wußte nicht, wie ihr geschah. Eigentlich wollte sie die Gekränkte spielen und doch lächelte sie vergebend ; sie wünschte sich weit sort von hier und fühlte sich wie gebannt an die Stelle, wo sie stand. Sie. die Kecke, Zürnende, Beleidigte wagte es nicht, den Blick zu de» beredte« braunen Männeraugen zu erheben. Mit wahrer Angst suchte sie wiederum da» Bild de» Anderen heraufzubeschwören. E» entschwand aber immer mehr ihrem Geist. Nur noch in undeut» lichen Konturen schwebte Kraft von Ellen» Bild in ihrem Gedächtnis. Sie warf da» Köpfchen mit jäher tro.igcr Bewegung in dcu R.'.ckni. 5ic trollte sich aber nicht son diesen kecken Augen bannen lassen, wollte sich da» poetische Gefühl der Liebe zu dem „Herrlichsten" nicht durch einen simplen Grünrock entschlüpfen lassen. .Lassen Sie mich in Frieden!" stieß sie in die» ser Auswallung verletzend heraus. — Und al» habe sie die Furcht, den Verwegenen nicht weit genug in seine Schranken zurückweisen zu können, sügte sie in echt kindischem Trotz hinzu: „Ich will ja auch nicht» von Ihnen! Wa» wollen Sie denn eigentlich von mir? — Ich — ich kann Sie nicht ausstehen. — — Sie--Sie sind ein unverschämter Mensch!" Dem also Abgefertigten erstarb jede Entgeg-nung, mit ihr aber auch da» Lächeln auf de» Kippen. Er hatte sich zu weit hinreißen lasse», hatte vergts» sen. daß er jetzt nur noch der einsache Förster Brandt sei, vor ihm aber die Komtesse Laudan stehe und er hatt« dasür seine Lektion erhalten. Stumm neigte er de» blonden Kopf, uiachte eine steife Verbeugung und wandte sich z»m Gehen. Eine Bewegung der jungen Dame hemmte jedoch sei-nen Schritt. — E» war, al» ob Beatrice den Zür. nende» zurückhalten, ihn um Vergebung bitten wollte; doch al» Heinz, dessen Blick aus da» liebliche Kin-dergesichtchen haftete, als Beider Blicke ineinander trafen, huschte etne helle Röt« über Beatricen» Züge und schon zeigte sich der alte Trotz um ihren Mund. Sie wandte Heinz drü»k den Rücken. Sofort setzte auch er wieder den Fuß vor und ging fchnel-le» Schrittes von dannen. Er wandte keinen einzi« gen Blick mehr zurück nach der Stelle, wo er die ihn schmerzende Demütigung erhalten, aber der klei-ven Komtesse Augen folgten feiner entschwindende» Gestalt und in ihrem Herzen kämpfte »euaufsteigende Reue mit dem vorherigen Trotz. ♦ * • „Ich darf mich Dir doch anschließt«, Oheim?" sragte Helene von Elte» schon in Hut und Mantel den Baion, der eben aus seinem Arbeitszimmer trat. Senden lächelte sreundlich „Aber gewiß, mein Kind. E» wird Langen sicher freuen, die Braut schoa am Bahnhof vorzufinden." Helene senkte den Blick; sie unterdrückte gewalt« sam einen tiefen Seufzer. Ach sie war dessen leider gar nicht sicher! Kam der Verlobte wirklich nur ihretwegen hierher oder zog ihn ein anderer Magnet an? Und der Oheim--? Meinte er e» wirk! cd ernst mit seiner Aeußerung über die Freude Lange»», sie, Helene, schon am Bahnhof vorzufinden ? Helene hod da» Auge und senkte e» ebenso schnell wieder. Ueber ihr sympathische», aber nicht gerade schöne» Gesickl g':ig eine l.ich'e B!äss.'. Wie mitleidig, fast 3 spöttisch, hatte der Baron aus sie niedergebückt! Also auch er teilte ihren Verdacht! Die arme Helene lieh den Kops hängen; müde in schlaffer Haltung, mit einem Auidruck, der so garnicht« von bräutlicher Erwartung und Ungeduld hatte, schlich sie an der Seite deS Oheim» die Frei« treppe hinunter. Auf der Terafie stand die Obersti» «nd sah den Davonfahrenden nach. Doch auch sie blickte nicht heiter, auch sie seufzte. Zwei Kinder nanute sie ihr eigen; an beiden hing ihr Herz, wenn der Sohn auch ihr Abgott war, und beide bereiteten ihr Torge und schlaflose Nächte. Würde Helena an LangeuS Seite das Glück finden, da» sie und die Eltern sich für sie an Lan-genS Seite erträumten? Die Oberstin zweifelte von Tag zu Tag mehr daran und noch schlimmer: sie sah, daß e» derToch-ter nicht besser erging. In wenigen Wochen aber sollte die Vermählung de« jungen Paares bereit« stattfinden. Frau Agne» fuhr sich mit dem Taschen-tuch über die Augen und suchte dann ihr Zimmer aus. Sie wollte de» heutigen Bries de« Sohne», mit dem ihre Schwägerin und sie in regem Briefwechsel standen, doch noch einmal durchlesen, sich an deS Liebling« feurigem Stil, an seinen hoffnungsfreudi« gen ZukunflSplänen erbauen. Al« sie di« Tür ihre« Zimmer« öffnete, sah sie zu ihrem Erstaunen ihre Nichte, die Baronesse, un-schlüssig, ein Rot der Verlegenheit aus den Wangen, in der Mitte de» umfangreichen Gemache« stehen. .Du, Renate?" stammelte die fich sonst so si-cher bewegende junge Dame in sichtlicher Verwirrung. .Ich--" „Du wolltest mich aussuchen?" kam ihr die Oberstin doch einigermaßen befremdet zur Hülf«. Renate atmete erleichtert auf. „Jawohl, liebe Tante, ich wollte Dich zu einem kleinen Spazier-gange auffordern. Der Nachmittag ist so schön; da dachte ich, e« wäre doch meine Pflicht al« Tochter deS Hau!e», Dich daraus aufmerksam zu machen." Die Oberstin lächelt« leicht. „Warum denn ge-rade mich?" fragte sie scherzend. Renate aber erglühte dunkel unter dieser Frage. Frau Agne» schüttelte den Kopf. „Kind, Du bist ja ganz verändert heute. Du wirst rot und blaß — hast Du etwas aus dem Herzen? Einen Wunsch oder willst Du einen Rat? —" Renate winkte hastig ab. „Nein, nein, Tante, ich danke Dir, ich wollte wirklich weiter nicht« von Dir!" und abermals ging und kam die Röte auf ihren Wangen. Wäre die Oberstin eine scharfe Be-obochlerin g'wesen, sie hätte vielleicht den hastigen Blick aufgefangen, den Renate eben wieder einmal auf den am Fensterhacken hängenden Pompadour und einen am Boden liegenden Bries heftete. Die gute Oberstin indesfe« grwahrte weder jenen Blick, noch da» weiße Blatt am Boden, das sie doch vor Kur-zem eigenhändig in den Pompadour gegtben. Ei« stand zudem mit dem Rücken gegen da» Fenster. „Wenn wir also gehen wollen", unterbrach die Oberstin da» eingetretene Schweigen. Renate aber meinte hastig: .Ach, nicht doch, liebe Tante — eS war ja nur so meine Idee! — Laß un» nur hier bleiben ~ ich sehe schon, Du verspürst doch keine große Lust zu einem Spaziergang!" Und dann den Arm der Tante nehmend : „Aber wir könnten vielleicht aus die Terrasse hinausgehen, un» dort niedersetzen, die Sonne streift unser Lieb» lingsplätzchen an der westlichen Ecke gerade noch!" Damit wollte sie die würdige Dame auS dem Zim-mer geleiten, aber der Zusall wollte es, daß sie ihren eigentlichen Zweck nicht so rasch, al« sie es wünschte, erreichen sollte. Die Oberstin, welche in der Absicht hergekom-mcn, de i Brief de« Sohne» nochmals durchzulefen und sich nun in dieler Hoffnung getäuscht sah, wandte den Lops unwillkürlich nach der Richtung, wo sie die geliebten Zeilen wußte. Zhr Auge streifte entsagungt« voll den geliebten Pompadour, doch zugleich siel ihr Blick auch auf den auf dem Boden liegenden Brief. „O, mein Brief!" rief sie und riß sich von der Nichie lo», als fürchte sie, daß diese oder ein An-derer einen Blick in die teuren Zeilen werfen und dadurch ihr kleine« Geheimnis entdecken könne, hob sie ihn nicht nur vom Boden aus, sondern schob ihn auch in ihre Kleidertasche. Dann erst streift« ihr Blick ängstlich gleichsam, abbittend das Antlitz der Nichte. Nun aber stutzte sie, doch Renate stand nicht, wie die gut« Oberstin e» erwartet, als Zürnende mitten im Zimmer, so»-dern adseitS mit gesenkten Wimpern, daS Antlitz wie in Glut getaucht, mit schlaff am Körper herabhän-genden Armen und geneigtem Kopf, kurz, ein Bild der ertappten Schuld, da. Und jetzt ging auch end-lich Frau von Elten ein Licht aus. Aber sie war so erstaun», so verblüfft i>ber die gemachte Entdeckung, daß sie ohn« Ueberlegung nur ein leise», gedehnte» .Ah!" herauSstieß. Bei diesem Laut hob Renate den Kops. Lang-sam wich die Röte von ihren Wangen. .Ihre Lippen preßten sich auseinander und die Senden'jche Falte erschien auf ihrer klar«» Stirn. „Tante!" sagt« sie endlich gepreßt, .was — was mußt Du von mir Denken ?* und als die 4 Oberstin noch Immer schweigend dastand, suhr sie in sich, fast überstürzenden Worten sort: »Liebt Tante glaube nicht, daß ich spioniert habe. Ein Zufall wollte e«, daß ich gle.ch am ersten Tage Deiner Ankwst einen Bries »on--von Deinem Sohne in die Hände bekam. Ich wußte als», daß Ihr korrespon« die« und ich glaube, hier wissen oder ahnen es doch wenigsten» alle. Es war nicht Neugier, nicht Falschheit, die mich dazu verleitete, mir einen Einblick in diese. Dein« Korr«fp»nden, zu verschaffen I Du hast mich heute nun einmal überrascht, e« ist geschehen und läßt sich nicht mehr ändern. Ich kann Dich per-sönlich nur um Verzeihung bitten und hinzufügen — — wenn Du nur einen Funken Liebe für mich üb-rtg hast, verrate Deinem Sohne nicht, daß ich — daß ich die« getan." Da« war gar nicht mehr die stolze, kühle Re-nate, da« war ein angstvoll flehende«, tiesbefchämte« Weib. Die Oberstin küßte die Nichte herzlich aus di« blasse Stirn. „Kind", sagte sie dabei, »wie soll ich mir da« Alle« nur aufklären?M Renate unterbrach ste leiden-fchaftlich: „Tante, Tante, quäle auch Du mich nicht noch! Ich leide ja schon genug!" und ihr ganzer junger Körper, der zu den Füßen der Oberstin ruhte, bebie plötzlich unter wild hervorbrechendem Weinen. „Renate I Kind!" rief die alte Dame auf« Tiefste erschreckt durch diesen leidenschaftlichen Ausbruch und die Art der Abwehr, und sie zog das schluchzende Mädchen voll mütterlicher Zärtlichkeit in ihre Arme. Doch während sie sanft über den Scheitel der Weinenden strich, dachte sie immer wieder: Wie soll ich mir das Ale« nur erklären? wagte e« aber nicht, nochmals mit Fragen in die Nichte zu dringen. Sie mochte doch wohl ahnen, wa« diese letzte Viertelstunde dem stolzen Mädchen gekostet. „Komm!' sagte sie endlich, die Knieende auf-richtend, „wir wollen Kraft« Brief zusammen durch-lesen!' und al« sie keine Antwort erhielt, fügte sie schüchtern, die schlanken Mädchenhände streichelnd, hinzu: „Nicht wahr, wir wollen seine Briefe fortan immer gemeinsam lesen, willst Du Renate?' Auch jetzt erhielt ste keine Antwort der Ent-gegnung ; aber Renate drückte ihre heißen Lippen mit solcher innigen Zärtlichkeit auf die Hände der Ober-stin, daß dies« sast erschreckt die Stürmische von sich wehrte und sich de« Erstaunen« nicht erwehren konnte über die so augenfällig« Wandlung im Wesen der Nichte. (Fortsetzung jolflt.) Richtigstellung. In Nummer 35 der Südmark soll eS in den „Gedanken" im dritten Satz richtig lauten: „Einer Regierung imponieren nur Massen, die denken," Z>as Vermächtnis. Von A. M. Karlin. Draußen ist Frühlinspracht. E« blüht der Hagedorn, Voll düfteschwerer Dolden steht der Flieder, Vom Mailüftchei» umkoset nickt der Lerchenfp»rn, E» hängen übers Fenster die Glyzinien nieder. * Drinnen herrscht KuirimerSnacht. Der junge Saite War mit des Kaiser« Heer in« Feld gezogen Bevor sein Glück zu fassen Zeit gehabt er hatte. Mit ihm war Glück und Freud' da»ongeflogen. • Nun ist er sür da« Vaterland gestorben, ES schützend gegen Feinde« Tück' und Macht Und hat mit seinem Tod sich Dank und Ehr' er- worden. Doch ach! Sein junge« Weib weint bitter T«g und Nacht. ft Auch jetzt sitzt ste in Kummer hinversunken Und ihre Tränen stießen schnell und heiß, Da recken sich zwei Aermchen fchlummertrunken Und au« der Wiege klingt ein Wimmern leis'. ft Und sieh'! — ganz langsam öffnen sich die Lider Und dunkle Sterne lächeln jetzt sie an; Die schönen, lieben Augen steht sie wieder, E« sind die Auge» von dem toten Mann. ft In ihre Seele plötzlich dringt der Frieden, Die Hände nach dem süßen Schatze faffen: „Und bist du selber auch vou mir geschieden, Du hast doch ein Vermächtnis hinterlassen. Und starbst di» fern von mir den Tod fürs Vater- land, So gabst du mir da« höchste Gut auf Erden. Mir blieb der Liebe schönste« Unterpfand, Er soll ein Krieger wie sein Bater werden." ft Im Garten wandelt langsam auf und ab Die Mutter in den Arm wiegend sanft ihr Kind. Auf seinen Flügeln bringt vom Paradies herab 'nen Gruß vom toten Held der milde Maienwind. Deutsche, unterstützet eure Schutzvereine durch die Verbreitung der von ihnen herau«-gegebenen WirtschaftSgegenstände. Nummer 72 De»yche Kracht Seit« 7 Einschreibungskundmachung 1. Mädchenbürgerschule in Cilli. Einschreibung am I«. September von 8 bis 10 Uhr vormittags im Ratbause. Die neueintretenden Schülerinnen müssen in Begleitung der Eltern oder deren Stellvertreter erscheinen und haben daS letzte Schulzeugnis sowie den Taus- und Impfschein vorzuweisen. 2. Oesfentliche Mädchen- und Knabenhandelsschnle in Cilli. Einschreibung am I«. September von 10 bis 12 Ubr vormittags im Ratbause. Die Neueintretenden müssen in Begleitung der Eltern oder deren Stellvertreter enscheinen und haben das Entlassungszeugnis vorzuweisen. Die AusnahmSprüfungen für die Mädchenbürgerschule und sür die Handelsschule finden am 16. September um 2 Ubr nachmittags statt. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. ZI. 10909/1916. Kundmachung. Aus gesundheits- und marktpolizeilichen Gründen und aus Rücksicht der geordneten Approvisionierung der Bevölkerung wird hiemit in Gemäßheit des § 7 der kaiserlichen Verordnung vom 20. April 1854, R.-G.-B1. Nr. 96 der Kauf und Verkauf von Landesprodukten wie Kartoffeln, Gemüse, Obst, sowie Milch, Butter und Eiern u. dgl. auf den Plätten, Straßen und Wegen des Stadtgebietes außerhalb des Wochen-marktplatzes verboten. Uebertretungen dieses Verbotes werden in Gemäßheit des § 11 der kaiserlichen Verordnung mit einer Ordnungsbuße von zwei bis zweihundert Kronen oder von sechsstündiger bis rierzehntägiger Anhaltung geahndet, je nachdem die eine oder die andere Buße nach Umständen angemessener oder wirksamer erscheint. Stadtamt Cilli, am 6. September 1916. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich r. Jabornegg. Steiermärkische Landesburgerschule in Cilli. (Für Knaben.) Die Einschreibungen sür vas Schuljahr 1916/17 finden am Freitag den 15. und Samstag den 16. September von 8-11 Ubr tfsltt. Die Ausnahmsprüsungen werden am Montag den 18. September um 8 Ubr abgehalten. Ort: Baron Brück Gebäude. Neueintretende müssen von ihren Eltern oder deren Stellvertretern vorgestellt werden. DaS letzte Schulzeugnis und der Taus schein sind mitzubringen, ebenso von jenen Schülern, welche aus Befreiung von der Zahlung des UnterrichtSgcldeS, oder auf Beistellung, von Lernmitteln Anspruch erheben. einDürstiakeitSzeugniS. — . ... Die Direktion. pfaff - näbmascbine * Unübertroffen im Nähen, Stopfen u. \ Sticken! Neueste SpezialApparate! 1 f Niederlage bei :: Jos. Weren Manufaktur- Geschäft Cilli, Rattiausgasse ZI. 679/1916 Mob. Kundmachung. Es wird hiemit bekannt gemacht, daß die Nachmusterung der in den Jahren 1897 bis 1866 geborenen in der Stadt Cilli heimata-berechtigten und der in der Stadt Cilli wohnhaften fremdzuständigen Landsturmpflichtigen am Montag: den 11. September 1916 8 Uhr früh im Ga*thause Pleftschak in Uaberje bei Cilli stattfindet. Bei dieser Nachmusterung haben alle Landsturmpflichtigen der oben bezeichneten Geburtsjahrgänge, welche sich bisher einer Landsturmmusterung nicht unterzogen haben, behufs Prüfung ihrer Eignung zum Landsturmdienste mit der Waffe zu erscheinen, ausgenommen diejenigen, welche auf Grund der seinerzeit erschienenen Einberufungs-kundmachung ,0" bei der Musterung nicht zu erscheinen hatten. Für jene Personen der Geburtsjahrgänge 1865 bis 1898, welche bei der früheren Musterung nicht erschienen sind, obwohl sie damals mustorungspflichtig waren, wird die hiemit angeordnete Musterung gleichfalls als Nachmusterung bestimmt. Das Nichterscheinen zur Musterung unterliegt der Bestrafung nach dem Gesetze vom 26. Juni 1890, R.-G.-Bl. Nr. 137. Wohin die geeignet Befundenen einzurücken haben, werden sie bei der Musterung erfahren. Die bei dieser Nachmusterung geeignet Befundenen werden, sofern zu dieser Zeit der allgemeine Einrückungstermin für den betreffenden Geburtsjahrgang schon verstrichen sein wird, binnen 48 Stunden nach ihrer Musterung einzurücker haben. Die Landsturmlegitiir .Jonsblätter sind mitzubringen. Stadtamt Cilli, am 7. September 1916. Der Bürgermeister: Dr. Heinrich v. Jabornegg. Wiederverkäufer Agenten, Hausierer, Marktfahrer erhalten die schönsten, mit Seide gestickten HAUSSEGEN in allen Sprachen mit Passepartout, Grösse 42X52 cm, bei Hu;;o Jellinek Stlrkereifabrik, \VI«n VII., Lindengnsse 55. Grösstes Spezialgeschäft Cillis in Fahrrädern und Nähmaschinen. Lag"" legerrader, PiiciiB'itsiei*, II a IIVnrii«lcr Fahrräder VOII Allrln*ffk»«isl Mir In verkauf! 120 K aufwärts. Grosse Reparaturwerkstätte. Singer-Nähmaschinen von 65 K aufwärts. gl%) Anton Neger, Mechaniker, Cilli, Herrengasse 2 Sämtliche Bestandteile, Lnftachlttnche, Milntel, Siittel, Pedale, Laternen, Ketten, Lager, Freilanfnaben, Alte Fahrräder Pnmpen. SchlU'iel, Yeiitllschläucho, Griffe, lirems/cummi, Lenkstangen, Glocken, Seite 8 Deutsche Wacht Hummer 72 t wird in gute Pflege und Aufsicht ausgenommen. Kabas, Grabengasse 9. Möbliertes ZIMMER mit 2 ßetten und teilweiser Küchen-benützung wird gesucht. Anträge unter Nr. 22145 an die Verwaltung des Blattes. Kind von 3 Jahren aufwärts, wird von kinderlosem Ehepaar in gut« Pflege genommen, oder gegen einmalig« Abfertigung als eigen angenommen. Briefe an G o 1 k o n d a, Trifail II. Studenten werden bei einer intelligenten Familie in Lost und gewissenhafte Pflege aufgenommen. Adresse in der Verwaltung d. BI. 22141 Unterricht im Spanischen, Englischen, Französischen usw., Vorbereitung ans die Staats- und andere Sprachprft-fnngen an der Sprachschule, Lai-bachorstrasse Kr. 6. Eingerichtetes ZIMMER ist sofort zu vermieten. Seidigasse Nr. 12 (Villenviertel). Geld findet ihr auf dem Dachboden! Suchet alte and neu« Tachabfllle, Teppiche, zerrissene Kleider, Lampen, gestrickte and zerrissene Strümpfe »an Woll« and Baumwolle, alte and neue Säcke, Gummiwaren, wie : Galoschen, FahrrudschUuche zusammen and bringt solche ins Einkaufsmagazin Neugasse II wo die besten Preise bezahlt werden. Suche Vertrauenstelle als Stütze der Hausfrau oder als selbständige Wirtschaftsfahrerin oder ähnliche Stelle auf Landgut. Bin im Hauswesen, Garten-und Feldbau, Geflügelzucht, Schweine-und Viehwirtschaft bewandert, scheue keine Arbeit, sehe hauptsächlich auf gute Behandlung. Adresse in der Verwaltung d. BI. 22128 Imitation Imperial-Wolle bester Ersatz für Schafwolle, rentabler Artikel für Wiederverkäufer, in licht- und dunkelgrau, feldgrftn und schwarz. 1 Paket zu 1 kg (20 Strähne) K 16.— ab Lager. Sommerstrickgarne, Häkelgarne, so auch Nähzwirne aller Art empfiehlt Garnhandlung Adolf Konirsch Tetschen a. d. Elbe, Becsnergasse 73. Verlanget Preiskurant und Muster gratis. Eine Frau empfiehlt sich als iDslnira Anzufragen in der Verwaltung des Blattes. >2151 Zwei Zimmer samt Kabinett, leer (eventuell mit Kochgelegenheit and einigen Möbeln), G;u, Telephon, gasseaseitig, I. Stock, in der Kaiser Wilhelm*tra*se (fOr Militärbehörde oder Flüchtlinge sehr geeignet), sofort zu vermieten. Anzufragen: Kaiser Wilhelmstrasse Mr. 7, I. Stock, Tür 12. Eine Lehrerin erteilt Privatunterricht und Nachhilf« fflr Volks-schaler. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 22110 Maschinschreibunterricht. Lehrbefähigter Maschir.»chreiblehrer erteilt Unterricht im Mascbi»schreiben und Stenographie zu sehr massigen Preisen. Anfragen sind zu richten an Stadtamtssekretär Hans Blechinger. T)rucfesorten liefert rasch und billigst Vtrtinsbucbdrucfcerei CtUja. Mittelgrosse, eiserne ASS Firma Friedländer, zu verkaufen. Anzufragen: Brunnengasse Nr. 9, I. Stock, gegenüber der Stiege. Offizier, st&adig in Cilli, sucht für I. Oktober ein schon möblierte«, unbedingt reines mit Bedienung und FrtthstQck, vom Gang« aus separiert. Antr&ge mit Preisargabe unter Offizier 22147" a» die Verwaltung des Blatte«. Studenten werden in Verpflegung aufgenommen. Anzufragen in der Verwaltung des Blattes. Str. Bei einer gewesenen Lehrerin werden oder Kostfräuleins ausgenommen. Herrengasse 30, I. Stock. Klaviermacher und -Stimmer übernimmt alle Reparaturen so auch B«lederung- und Mechanik-Arbeiten gegen Garantie, Musik-Automaten, Orgeln werden ans» beste repariert und gestimmt. Adresse: Gartengasse Nr. 17, II. Stock. HAUS 5 Minuten von der Stadt Cilli entfernt, mit gutgehender Gastwirtschaft zu verkaufen. Im Hause befindet sich auch ein Spezereigeschäft und Tabaktrafik. Adresse in der Verwaltung d. BI. 22143 bis 120 cm Breit« werden gelegt in der Plissieranstalt C. Büdefeldt, Marburg, Herrengasse 6. Auswärtige Aufträge schnellstens. Visitkarten rtd6™cas, Vereinsbuchdruckerei Celeja. Name des Fleischers rimttiHTtt« fflrHdl in ,»«>»» gUhftn Eingeführtes Fleisch tn Kilogramm Junger Ludwig..... Kosiar Ludwig..... Lerioschek Jatob .... Pleviat Franz..... Rebeusckegg Joses .... Seüal Franz ...... Slelzer Josef...... Zany Viktor...... • ««••••••••• «••••••••«•• Gastwirte ....... Private........ Ausweis über die im städt. Schlachthause in der Woche vom 28. August bis 3. September 1916 vorgenommenen Schlachtungen, sowie die Menge und Gattung des eingeführten Fleisches. rr Rudolf Blum & Solin ML« Marburg * Aufträge nimmt entgegen : Peter Majdiö .Merkur* in Cilli. 6<>riftUituni, Verwaltung, Druck und Verlaa: Vereinibuchdruckerei „Celeja" in Eilli. — Verantwortlicher Leiter: Tuido Schidlo.