-4< Donnerstag den 30. Mai 1833. Wtien. ven 24. Mai. Nestern, Donnerstag den 23. d.M., haben Se. k. k. Majestät mit Ihrer Majestät der Kaise« rinn die Hofburg zu verlassen, und Allerhöchstihren Landaufenthalt zuLaxendurg zu nehmen gcruht. Ihre Majestäten der jüngere Kcnig von Ungarn und Höchsideffen durchlauchtigste Gemahlinn hatten Sich bereits am Dienstage, den 2i. d. M., eben dahin begeben. Die k. k. vereinigte Hofkatizlei hat die crle« digte Hlrcis« Arztcsstcllc zu Adelsberg in Krain, dem bisherigen Districts-Arzte zu Stadt Enzersdorf in Nieoerösterrcich, Norbert Aoee, verliehen. (Wicn. Z.) Königreich Sarvinirn. In der Pieinonteser Zeitung liest man unter den Datum: „Turin, den n.Mai" Folgendes: »Am 7. d. entstand zu Mcntone, im Fürstenthum Monaco, ein Aolksaufstano. Bei der Ankunft ci< ncs Reisenden aus Frankreich sammelten sich bei5o ^crscncn, meist Lastträger und Fischer, um ihn, und schrieen, von ihm aufgemuntert: „ Ochsen waren, zurück. Die Fleischlieferantcn für die Armee, Ben Marabct und Durand, beide Eingeborne, hatten ihre Liefe» rungeu am 1. Mai suspcndirt, und da der Neser« vepark ganz entblößt war, so scheint die gestrige Expedition nur den Zweck gehabt zu haben. Och» sen zu bekommen, bis die zu Tunis bestellten ein« getroffen sind. Die Beduinen steigerten ihren Preiä so sehr, daß das Fleisch um das Doppelte im Prei« se stieg. Der zu Havre von Lissabon angekommene l3a« pitain Grosos hat auf der dortigen Rhede zurück gelassen: die französische Fregatte Mclpomcne, auf Station; drei Linienschiffe, worunter eines ein Drcidecker, eine Fregatte und verschiedene kleinere Kriegsschisse, von der englischen Station; ein portugiesisches Linienschiff, zwei Fregatten, drci BriggZ und ein (Zompagnicschiss, zur Abfahrt nach Opor'la bereit, aber tcotz der täglichen Matrosenpresse durch den Mangel an Equipage zurückgehalten. (ANg. Z.) Der Nouvelliste enthält eine Ordonnanz dei Königs Leopold vom 10. Mai, wodurch König Lud« wig Philipp zum Großkreuh des Leopolds - Ordens ernannt wird. Der Beweggrund lautet: „Indem Wir einen glänzenden Beweis ron den Gefühlen der lebhaftesten Freundschaft und des tiefsten Dan» kcs geben wollen, die Wir für Unsern Bruder un) Schwiegervater, Sc. Majestät Ludwig Philipp, König der Franzosen, hegen, beschließen Wir !c.« Der Messager sagt: Es ist von unverzüg. licher Bildung von sechs großen Armee» EorpS un< ter dcm Nawen Nord», Ost-, Küsten «Armee dcs '77 mittelländische», Meeres, Pyrenäen«, Gi^onde« und Küsten-Armee des Oceans die Rede. Mar« schall Elauzel ward diesen Morgen zum Marshall Soult berufen, um seine Ideen über diesen Plan mitzutheilen. (W. Z-) Portugal. Der englische Globe sagt: „Die Agenten Don Pedro's solicn sehr wichtige Neuigkeiten aus Oporto dis zum /,. Mai erhalten haben. Um die fliedliche Ausgleichung der Uneinigkeit zwischen Ad» miral Sartorius und der Regierung zu bcscdleuni« gen, haben die Kaufleute in Oporto eine starke Sum. me vorgeschossen, um Don Pedro in den Stand zu setzen, den größern Theil der Ansprüche des Ad« miralszu befriedigen. Die Schiffsmannschaft wur« de zu ihrem großen Vergnügen sogleich bezahlt, und Sartorius segelte in der Nacht des 2. nach Bigo, um Borräthc einzunehmen, worauf er vor der Barre von Lissabon kreuzen wird, um die Be« tvegungen des feindlichen Geschwader) zu beobach» ten. In der Armee Don Miguels, welcher es an Ledensmitteln, Kleidung und Sold fchlt, der seit längerer Zeit schon ausblieb, nimmt die Desertion sehr überHand. Kein Gefecht war vorgefallen, Don Miguel drohte aber persönlich einen Angriff zu ma. chei» und die Stadt mit Sturm wegzunehmen. Marschall Solignac, General Saldanha und Sir I. Doyle bereiten ihm aber einen warmen Em« pfang. Die meisten Schisse außerhalb der Barre haben nun ihre Ladung ungestört an's Land geschafft.« Mg. Z.) Großbritannien. Am 6. wurde der Herzog von Orleans nebst den Ossizieren seines Gefolges vom Fürsten Talley« rand Ihrer Majestät der Königinn vorgestellt. Briefen aus Mexico zufolge ist die Wahl des , Präsidenten und Viceprasldenlen der Republik de« endigt worden. General Santanna wurde zum Präsidenten, General Gomez Furias zum Vi, cepräsidentcn gewählt; die Wahlen find für den Zeitraum von 4 Jahren gültig. Die öffentliche Nuhe ist nicht gestört worden. Gouverneur des Staats von Mexico wudre der General Zavala. Nachrichten aus Malanzoö auf der Insel Eu» ba zufolge, richtete die Cholera furchtbare Verhee. rungcn dort an. In den nördlichen Districten der Insel soll sie »a bis »2,000 Menschen, wovon zwei DrUttheile Neger, weggerafft haben. Biceadmiral Sir P. Malcolm wird unver« weilt auf einem Dampfbootc nach Lissabon adgehn. um dort seine Flagge auf der nn Tajo lirgeüdcn Britannia aufzupflanzen und mit ihr nach Malta zu segeln. (Allg. Z.) (Globe.) Wir erfahren, daß Sir Strat« ford Vanning auf dem Rückwege von Madrid be« griffen ist, und haden Grund zu fürchten, daß er keinen günstigen Gin druck auf das spanische Eabi' nett machte, welches keinem Vorschlag zurAusglei» chung des portugiesischen Streits Gehör geben, ja nicht einmal sich mit England vereinen will, um einen Waffenstillstand vorzuschlagen, der dem fernern Blutvergießen Einhalt thun, und endlich cine Uebereinkunft herbeiführen könnte. Es ist deßhalb Grund vorhanden zu glauben, dast Solignac bald von Oporto ausmarschiren, und eine entscheidende Schlacht liefern wird. — Es gebt das Gerücht, Sir I. Hobhouse soll als Botschafter nach Madrid gehen. (Allg. Z.) London, den ,1. Mai. Die Times cnt^ hält einen Auszug aus einer Depesche des MarquiK von Louie, datirt Oporto den 2I. April, in welchem es heißt, daß zwischen der Regierung und dem Admiral Sartorius das beste Vernehmen hergestellt sei, und das Geschwader, gleich nachdem es Mund» vorrath eingenommen habe, Offensiv»Operationen beginnen werde. Die Landung von Kriegs« und Mundvorrathen war, durch das Wetter begünsti« get, in dc, letzten Woche äußerst reichlich ausgefal« len, der Gesundheitszustand in Oporto erwünscht, und die Anzahl der Armee täglich theils durch Bcr, stärl'ungcn, theils durch Ausreißer aus Dom Mi' gucls Armee wachsend. Auch aus Lissabon trafen Emigrirte, meist Soldaten, ein, und würden,^ wenn die Transportmittel vorhanden waren, noch mehr eintreffen. — Dom Pedro genießt fortwäh-rend der besten Gesundheit, und ist Tag und Nacht beschäftigt. (Prg. Z.) R u ß I a n v. Dtirch Tagsdefehl vom 24. April haben Se. Majestät dem Oberbefehlshaber der Flotte und Häfen des schwarzen Meeres, für die schnelle Abfcr« tigung dreier Dctaschemcnts jener Flotte zu oem van Sr. Majestät bestimmten Zwecke, den Bcfehlsha. bern der Geschwader dieser Flotte, Eontrcadmirä« len Kumany und Stoschcwski, so wie den Commandeurs der einzelnen dazu gehörigen Schiffe für die rasche Ausrüstung derselben, endlich dem Obcrinlendanten der genannten Mtte, Eontrcad-miral Kritzki, für die von ihm bei der Verpro» >7Ü vianlirung der Schisse bewiesene Anstrengung, Ih» re vollkommenste Zufriedenheit bezeigt. Hinsichtlich des im Anfange des April zu Kon» slantinopcl angelangten Landungsdctaschementswa« ren zu Petersburg am 6. Mai folgende Nachrichten eingegangen: „Am 2.(14.) April wurden dieTrup« pen des Detaschemenls vollzählig von dem Landungsplätze nach der von dem Gcnerallieutcnant Murawieff bei Chunkiar'Iskelcssi unweit des Nie» senberg.es gewählten Position hinübergcführt und bezogen daselbst das Lager, in welchem, nach dem vom Sultan geäußerten und von dem General Murawicff gebilligten Wunsche, noch eine Schwa. dron und ein Bataillon der türkischen Leibwache nebst zwei Kanonen zu ihnen stoßen sokl. — Die außerordentliche Sorgfalt der türkischen Negierung und ihr stetes Bemühen, unsern Truppen alle denk-baren Vortheile und Befriedigungen zu verschaffe", haben denselben während ihrer Lagerzeit Bedürfnisse jeder Art im Ucberftuß verschafft. Den Offizieren des Detaschemcntö sind, bei der großen Schwie» »igkelt, Pferde an Ort und Stelle zu erhallen, auf Befehl des Sultans aus seinem Marst^lleNeic. pferde gegeben worden, deßglcich^'n dem Kosaken, Commando, das bci der Abfertigung aus Odessa «ur eine hockst geringe Anzahl Pferde mitnehmen tonnte. So ist auch unsere Artillerie mit türkischen Arcülcriepferden versorgt, aus deren großen Anzahl dein General Murawicff die bestell und tüchtigsten auszusuchen frei stand. Der treuliche Vollstrecker der Gclx'te des Sultans, in Allem, was die Versorgung und Verpflegung unseres Dctaschements betrifft, ist der Oberbefehlshaber aller türkischen re< ßulciren Truppen, Scraskier (Zhosrew Pascha. Dieser Würdenträger, der mit rastlosem Eifer sich um oas Wohl unserer Truppen müht, bcstrebtsicl), seine Dankbarkeit für die seinem Gebieter geleistete großmüthige Hülfe durch die That zu beweise». Nach glaubwürdigen Berichten, die zugleich ,uit obigen Nachrichten aus Odessa eingetroffen sind, ist die zweite Abtheilung dcs Landungsdeta« schemcnt, bestehend aus der zweiten Brigade der 2l»sten Infanteriedivision, nedst ihrer Artillericcom-p.ignie, von Odessa am 5. (»7.) April unter Se« gel gegangen uno im lZanal von Konstantinopel am 12. (2.5.) April angelangt. (Oest. B.) Griechenland. Die Münchener politische Zeitung vom 16. Mai enthält folgende Nachrichten aus Griechenland: „Vorgestern trafen endlich die lange erwarteten officiellen Nachrichten ausGricchen» land hier ein. Wir beeilen uns, eine kurze Anzeige über den Stand der Verwaltung und die vorläufige Organisation dieses Königreiches in admini« sirativer und militärischer Hinsicht zu geben, so weit sie sich aus dem officie llcn Regierungsd lat-te des Königreiches Griechenland, von welchem uns die zehn ersten Nummern vom 28. Februar bis 7. April l. I. zugekommen sind, ent« nehmen läht. — Nach demselben besteht das Staats-Ministerium aus sieben Staatssecrctären, einem für das Ministerium der auswärtigen Angelegen« hciten und der Handelsmarine in der Person des Hrn. Trikupis, aus dem Staatssccretär für das Ministerium der Justiz, Hrn. Clonaris; dem Staalssecrctär für das Ministerium des Innern, Hrn. (Hhristides; für den Cultus und öffentlichen Unterricht, Hrn. Niz 0 ; für das Ministerium der Finanzen, Hrn. M a u r 0 co r 0 a t 0 s; für das Kriegsministerium, Hrn. Zografo; für das Mi« nisterium der Kriegsmarine, Hrn. Bulgari. — Der Vorsitz bcl allen gemeinsamen Berathungen der Ministerien ward vorläufig dein Hrn. Tritu« pl's übertragen. — Das königliche Wappen von ^ Griechenland besteht aus einem gleichseitigen, zugespitzten, himmelblauen.Schilde, in welchem ein schwebendes silberfarbenes Kreuz (das griechische) erscheint, in dessen Mitte ein Herzschild mit den Rauten des baicrischen Königshauses, 2l an der Zahl, nämlich il silberfarbenen und ,0 Himmel« blauen, ruht. Eine geflossene Königskrone mit dem Reichsapfel tragend, hat der Huuptscyilo zwei gekrönte Löwen als Schildhalcer zur Seile, und ist von einem mit Hermelin besetzten purpurnen Ki5« mgögezclt umschlossen, dessen Gipfel gleichfalls eine Krone schmückt. — Das Staatssiegel stellt dasselbe Wappen mit der Umschrift: „Otto von Gottes Gnaden König von Griechenland" dar. — Die äußern Verwaltungsbehörden bestehen der« malen in außerordentlichen ^Prafccten, Präfectcll und Untcrprafeclen. — Bereits unterm 22. Febr. l. I. ward das Besitznahmspatcnt von Attika, Euböa, dem Distrikte von Zeitun und den übrigcn zwischen den Golfen von Arta und Vo« l o gelegeneil, durcd den Vertrag von Konstantino« pel vom 2». Juli >U52 dem Königreiche Griechenland für ewige Zeiten und mit voller Souveräne« tät einverleibten Bezirken sammt allen Zugchorun« gcn und Zuständigkeiten erlassen, und mildem VoN, zu^c desselben der Slaatösecrctar Hr. Nizo beauftragt. (0cst. B.) Uevacteur: H-r. 5av. Keinrich. Verleger: Zgnal Nl. Gvler V. Rleinma^r.