EDIZELPREB; woehentiti 10 Bpl SamftUg'Sooiitag 15 Oiaituiiitr Leitung Amtliches Organ des Verlag und Schrlflldtunff: Mtiburg a. d. Drau, Badgasse Nr. 6, Fernrul: 25-6'i, 25-68, 25-60. — Ab 18 Uhr (6 Uhr abendt) ist die Schriftleitung nur auf Fcrnrut Nr. 28^ erreichbar. — Unverlangte Zuschriften werden nicht rückgesandt. — Bei Aiifrtgtfl Rflckporto btilegtn. — Postscheckkonto Wien Nr. 54.608. Steirischen Heimatbundes Erscheint wöchentlich sechsmal als Morgenzeitung (mit Ausnahme der t>onn- u. Feiertage). Bezugspreis (im voraus zthloar) monatlich 2.10 einseht Zustell-gebühr; bei Lieferung im Streifband zuzüglich Porto; bei Abholen in der Ge-schiftsstelle RM 2.—•. — Anzeigen» und Bezugsbestellungen in der Verwaltung. Ttr.iOl !3n:or&uro g. &. 2)rou, iPonnwiog. 7. aiupuft 1941 Si. 3al^roano 895.000 Gefangene im Osten 13.145 P«nz«rkampfwragmii 10.S88 Geschütz« und 9.082 Flugz«ug« «rtMut«! oder vamicht«! Eine stolze Siegesmelduns Das bith«ri9« Ergebnis d«t g«wiltig«n Ring«nt Im Oatm Durchbruch an dral Mltchaidandaffi Stallan rk- ^ ^ , Aiit d«Bi FflhrtrhaupiquartUr, 6. Auguit. Dm OberkoanmtKio dar Wabnnicht gibt bekannt: xablraiclien Nachrlchtto hervorgeht, beätzt die sowjetische FUhrunx kein zuverlässiges Bild von der Lage Sü?" Faathiltan am Grundsatz der lubediiigtan WalirM war für die deutsche Berichterstattun« aaiier gröBle Zorttcualtung geboten, wenn sie dem Gegnar nicht wartvolle Aulschlüsse iteben wollte. Der berechtigte WimchdaB deotschen Volkes, tttgUch über den Verlauf der Operationen unterrichtet zu werden, mußte demgegenüber ^ ®uÖte selbst in Kauf genommen werden, daß In der Tfelmat falsche Vorstellungen aufkamen und das felndilohe Ausland direkt irreführende Berichte ausstreute. Zettpunkt gekommen, der es angesichts der Einleitung neuer Operationen ermöglicht, Aulschlüsse Uber den Ablauf und das Ergebnis des gewaltigen Ringens zu geben, das mit dem Durchbruch durch die Stalin-Llnic ? Zwischen dem Schwarzen Meer und dem Finnischen Meerbusen ergab das Gelände und dio eigene Zielsetzung, dafi dieser DUrchbrnch an drd entscheidenden Stellen erzwungen wurde: südlich dar PfIpat-SUiiipfar In dar Richtung auf Smoiansk und tUdllch das Paipus-Saas. »Stü?!! nachfolgenden zusammenfassenden Meldungen wird der Kampf der hierbei eingesetzten Kräftegruppen J??*-, . abschließenden vierten Meldung das Gesamtergebnis dieser Operationen gewürdigt. Die Opera- nmilschen Front und der Kampf der Kriegsmarine muß einer späteren Berichterstattung- vorbehalten Zeiinlaoseiide von Bomlien aol Moskau bMban. Dar Vormarsch In die Ostseeländer Naclidem die Düna zwlsclieit Dünaburg und i^ga in schweren KAmpfen be* zwangen und Lettland vom Feinde gesttutiert war, stand Äe Heeresgruppe des Qsjieralfektiiiarschalls Ritter von L e e b vor der Aufgabe, die entlang der letiisch-Mwjetlscfien Oren^ laufende Stalin-Linie zu ducrhbrechen und gleichzeitig die In E^and stehenden Kräfte der sowjetischen Armee zu schlagen. In kühnem Ansturm gelang es der unter FOhning des Generalobersten Busch stehenden Armee und der in ihrem Abschnitt kämpfenden Panzergruppe des Generatobersten H^PP' nsr, die stark ausgebauten und zih verteidigten Stellungen südlich des PcJpus-Sees zu durchbrechen. Ostrow, Porchow und Pleskau Helen nach kurzem, hartem Kampf. Damit war die Voraussetzung geschaffen, um nach Norden einzudrehen und den Angriff in Richtung Laningrad einzuleiten. Trotz schwierigster Wegverfiältnisse, erbitterter Gegenwehr und größter Beanspruchung der 'Huppe konnte der linke Flügel der zwischen Ilmen-See und Peipus-S^ vorgehenden Kräfte bis dicht vor Narwa vorgetrieben werden, um die T andbrücke zwischen Pelpus-See und Finnischem Meer&isen zu sperren. Die in Estland operierende Armee des Generalobersten von Köchler nahm zunächst die stark umkämpften Städte Dorpat, Fellln und Pemau, schlug In zahlreichen heftigen Einzelgefechten die feindlichen Divisionen und warf sie über Taps liinaus nach Norden zurück. Noch sind die Operatkinen die^r Heeresgruppe nicht abgeschlossen, trotzdem wurden in diesem Kampfabschnitt bereits wieder Ubar SS.000 Oafangana gamacht, 5SS Paniarkampfwagan, 6SS GatchlHta arbautat odar vernichtat. An diesen Erfolgen hat die Luftflotte des Generak>bersten Keller hervorragenden AnteiL Sie hat bi diesem Kampfabschnitt 771 Flugzeuge des Gegners abgescliossen oder am Boden vernichtet. Durchbruch zur Umfassungsschlacht in der Ukraine Auf dem Südflügel hat die unter dem Obei*öefehl des GeneraHeldmarscha!!! von Rundstedt stehende Heeresgruppe von Anfang an besonders schwierige Gelände- und Wltteningsverhältnlsse und einen zahlenmäßig stark überlegenen Feind zu überwinden. In langwierigem schwersten frontalen Ringen mußten die Armeen des Generals der Inronterfe von Stülpnagel und des Genenüfeld-marschalls von Reichenau, unterstützt durch die Panzergruppc des Generalobersten von Kleist sich vorwärts kämpfen, bis es gelang, den Gegner zum Welchen zu bringen und einen Stotsicail über Schitomlr bis vor die Tora von Klaw vorzutreiben. Mit diesem weit in den Rücken der Stalin-Linie führenden Durcli-bruch wurde es möglich, in breiter Front zwischen Dnjestr und Dnjepr nach Südc einzudrehen, die Rückzugverbindungen des Feindes abzuschneiden und die Umfn sungsschlacht einzuleiten, die zurzeit in vollem Gange Ist. (Fortsetzung auf Seite 2) Führcrhauptquartier. 6. August. Das Oberkommando der Wehrmachi gibt bekannt: Über die erfolgreichen Operationen im Osten ist im Laufe des heutigen Tages durch Sondermeldungen berichtet worden. Stärkere Kampffllegerverbände belegten in der Nacht zum 6. August bei guter Sicht militärische Anlagen In Moskau mit vielen Tonnen Sprengbomben und Zehntausenden von Brandbomben. Volltreffer In Werken der Flugzeugindustrie sowie zahlreiche Brände In Versorgungsbetrieben ließen den Erfolg dieses Angriffes erkennen. An der britischen Ostküste vernichtete die Luftwaffe einen Frachter'von 6000 brt und traf ein zweites Handelsschiff schwer. Andere Kampfflugzeuge bombardierten in der ergangenen Nacht mit guter Wirkung Hafenanlagen im Nordosten und Im Osten der Insel. Weitere Luftangriffe richteten i^ich gegen mehrere Fhjgplätze. In Nordafrika brach in der Nacht zum 4. August ein erneuter britischer Ausfallversuch a«-- Tobruk heraus im Feuer der deutsch-italienischen Artillerie zusammen. Der Feind hatte hohe blutige Verluste u.-d verlor eine Anzahl Gefangener. Der Feind warf in der letzten Nacht an verschiedenen Orten West- und Süd-westdcutschlands. vor allem In Karlsruhe und Mannheim. Spreng- und Brandbomben. nie Zivilbevölkerung hatte Verluste an Toten und Verletzten. Flakartillerie und NachtjäjTL. schössen acht der angreifenden britischen R<'>inber ab Sowiel-Ravalteriekorps elnoehreist Berlin, 6. August. Ein sowjetisches Kavalleriekorps, das erfolglos versucht hatte, die rückwärti-' gen deutsche« Verbindungen in einem Abschnitt der Ostfront zu stören, wurde am S. August von deutschen Verbänden! * zum Kampf gestellt. Die deutschen [ Truppen zersprengten das Kavallerie-, korps und kreisten die einzelnen Grup-' pen ein. Dabei erlitt die sowietlsche Ka- , ' vallerie schwere Verluste. J)etUsches SCetdeHtum Siege ohne Beispiel hi der Geschichte Marburg, 6. August. Ungeheures und fast Unvorstellbares voilzieht sich in diesen Tagen und Wochen in dem riesigen Raum vom Eismeer bis zum Schwarzen Meer, der zum entscheidenden Schlachtfcld um die Zukunft Euroipas geworden ist. In atemloser Spannung erlebte das deutsche Volk den Heldenkampf seiner Söhne mit. Und als unsere Truppen immer welter in das Sowjetland eindrangen und wahren Zustände in der Sowjetunion bich immer deutlicher und grauenhafter I enthüllten, da begriff man in vollem Umfang, welche Wetterwolke furchtbarster Vemichtungskräfte sich seit Jahren Im Osten unseres Erdteils zusaniinengeballt hatte. Ein günstiges Schicksal hat diese Mobilmachung des wütenden Hasses, diesen Aufstand untermenschlicher Kräfte lange Zeit vor unserem Bewußtsein verbo.--gen. Hätten wir geahnt, was hier heranwuchs. wir hätten keine frohe und sorgenfreie Stunde mehr gehabt. So erkannten wir erst in diesen Wochen, da die Bilder niedergebrannter Dörfer nnd Städte, hingemetzelter Menschen, die Riesenhaufen gesren uns aufmarschierter und jetzt zerschlagen und verbrannt umherliegender Panzer, Geschütze und Flugzeuge ohne lügenhafte Tarnung vor uns auftauchten, daß eigentlich schon die Todesstunde unseres Erdteils geschlagen hatte. Wäre Adolf Hitler nicht dem deutschen Volke erstanden, hätte dieser Einzige, der das nahende Verderben wirklich bis ins Letzte durchschaute, nicht in einem beispiellos kurzen Zeitraum unser Volk emporgerissen, politisch. moralisch und militärisch geschult und zum Kampf gegen die Weltfeinde der europäischen Kultur gestählt, so würde heute über unseren Kontinent bis an die atlantischen Küsten ein rotes Meer branden. Unsere Städte wären vernichtet, unsere Frauen und Kinder geschändet und niedergemetzelt, unsere Männer in Schmach und Tod gestürzt. Es war begreiflich, daß das deutsche Volk nun den Siegesmeldungen aus dem Osten entgegenharrte. Denn jetzt wußte es. Wie dort die bolschewistischen Zer-störerkräftc in iahrzehntelanger Arbeit keinen anderen Oedanken kannten, als zu Zehntausenden Stahl- und Panzerungetüme, Flugmotoren. Geschützrohre und MQ's zu erzeugen und so ein gigantisches Arsenal des Hasses und der Vernichtung zu schaffen. Als dann am 11. Juli die erste große, zusammenfassende deutsche Siegesmeldung kam, die 400.000 Gefangene und 7615 sowjetische l^anzer-wagen, 4423 Geschütze und 6333 Flugzeuge als erbeutet oder vemichtct meldete, da atmete das deutsche Volk be-f.-eit auf. Aber dann kamen doch wieder Wo-chcn, in denen das Oberkommando der Wehrmacht trotz gewaltigster Erfolge schwelgen und größte Zurückhaltung üben mufUc, um dem Feind nicht wertvolle Aufschlüsse zu geben. Es mochte da wohl geschehen, daß in der Heimat falsche Vorstellungen auftauchten, daß Kleinmut den und jenen erfaßte. Und das eindllche Ausland nahm die Gelegenheit \vahr und sandte in Massen seine irre-rührenden Berichte aus. So hat Radio London noch In der vergangenen Nacht Seite 2 >M9rt>urger Zeltung« 7. August tÖ41 Nummer 191 erklärt, der deutsche Sies sei keines v\egs sicher, wäJireiKl Radio Newyork frohlockte, Deutsdilasd erleide im Osten eiuen Fehlschlas: nach dem andern. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir, reden können. Denn heute kam aus dem' h'ührerhauptquarUer ein Siegesbericht« wie ihn in solcher stolzen QrÖfie die Weit^reschichte bisher nicht kannte: 495.000 Sowjetsoldaten wurden In den letzten drei .Wochen gefangen, K30 Panzer. 5965 Qeschütj^c, 2849 Flugzeuge fielen unversehrt oder zerstört in deutsche Hände. Und die blutigen Vcrhiste der Bolschewiken übersteigen die Qefange nenzahl noch um ein Vielfaches. Wenn unsere Gegner bis zuletzt immer wieder vom ver-paBten und gescheiterten deutschen Blitzkrieg sprachen, dann sind sie nun gründlich eines Besseren belehrt worden. Am heutigen Tage, an dem Deutschland mit den riesenhaften Erfolgen seiner Soldaten vor die Öffentlichkeit trat, wurde das Ltisengewebe unserer Gegner in Fetzen gerissen. Die Wehrmacht der Sowjets ist durcÜ> Einkreisungs- und Vemicbtungsschiach-ten von bisher noch nicht dagewesenen Ausmaßen zerschlagen. Die Überlegenheit der deutschen Führung, die imttber-treffliche Güte der deutschen Waffen, die hervorragende Ausbildung und Kampferfahrung und vor allem das Heldentum der deutschen Soldaten aller Waffengattungen haben in der kurzen Zeit gegenüber einem sich verbissen wehrenden hinterlistigen Feind wahrhaft Einmaliges utkI Übermenschliches geleistet. Zu den weiten Strecken, die auf unwegsamen Straßen zurückgelegt werden mußten, kamen auch die Unbilden des Wetters. Es ist klar, daß ein so harter Kampf auch dem Sieger Opfer auferlegt. Aber so schmerzlich diese Verluste auch empfunden werden, so sind sie, verglichen mit dem Erreichten, doch gering. In stolzer Trauer gedenken wir unserer toten Helden, Bewunderung erfüllt uns alle gegenüber dem Opfermut und der unüberwindlichen Tapferkeit unserer Kämpfer. Des deutschen Volkes ewiger Dank gilt dem Befreier und Retter Deutschlands, dem Erneuerer und Einiger Europas, unserem Führer, IHeae RMwhwmiiBi dw initwiiite Berlin, 6. August. Der Führer und Oberste Befehlshaber dpr Wehrmacht hat auf Vorschlag des Oberbefehlshaber der Luftwaffe Reichsmarschall Göring das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen an Oberleutnant Seesmann, Kommandeur in einem Jagdgeschwader, Oberleutnant Zisket, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader, und Leutnant Schmidt, Flugzeugführer in einem Jagdgeschwader. Ssvjelaigiine ia Nonlalncl^ Berlin, 6. August. Eine deutsche Infanteriedivision wies am 5. August im Nordabschnitt Ostfront aufeinanderfolgende Angriffe der Sowjets, e Konnpffki^zouge ami 5. August mit besonderem Erfölig. Die gesatnten Gleisanlagen sowie die BahnihofsgGhäuide in der Stadt wu«ien völHg zerstört. Ein vollbd^deaier MumtionEeug wuiide in die Luft g'es(|>rengt. Auf dem in der Nähe liegenden Fluigtplatz wurden zw^^lf Sowjel-fhjgzeuge am Boden zerstört. Ein bc-hche-wistischer Pilot, der mit seiner Jagdma-schine zu entkommen suchte, wurde nach wenigen Feuerstößen abg^chossen. Eine stoixe Siegesmeldung Ungarn, SIewakM und RumüiMn In trMMr WaffMbrOdancInfi In dieM für den Gegner überaus verfustreicben Kämpfen haben uanrische und slowakische Verbände, die in treoer Waffenbrüderschaft Schulter an Schulter nm der deutschen Welirmacht standen, hervorragenden AntelL Ql^hzeltig mit Op^tion haüjcn die unter dem Ot>erbefeh1 des Generals Antonescu s^enM deutsch-rumänischen Verbinde den stark vertdd^nten Prath t>ezwungen M^BeennUen trotz heftigster Gegenwehr und ungangbarsten GeUndes vom Feum befreit. Danach wurde die aus deutschen und rumänischen Korps ^-stohende. Armee des Generatobersten Ritter von Schobert über den mittleren DnjMtr naeh Nordosten angesetzt, um die Veibindung mit den von Norden kommenden Kräften fierzustellen. Die bisherige Zählung in diesem Kampfatischnitt ergibt üb«r IMOOO Gttfang^iie» 1^70 Panierkampfwageii imd 2190 Gatehüfza Die Luftfkitte des Generatobersten Löhr ist an dem erfotgreichen Vertaaf dieser Operationen hervorragend beteiligt. Sie hat hierbei 980 Flugzeuge der Sowjetluftwaffe ati^geschossen oder am Boden vernichtet. Der Sieg von Smolensk In der Mitte der Ostfront hat die Heeresgruppe des Oeneralfeklmarsdialls von Bock ^ große Schliclit von Smolensk si^relch zu Ende geschlagen. Raum, ^t und Härte des Kampfes geben ihr in der unerbittlichen Folge von Vemich-™"jK8«chlägen gegen die bolschewistische Wehrmacht das geschicMKch einzig-artlge Gepräge. In f^ vierwöchigem Ringen haben die Armeen des GeneralfeW-m^challs von Kluge, des Generalobersten Strauß und des Generalobersten Freiherr von Weichs sowie die Panzergruppen unter Generaloberst 0 u d e r I a n und Generaloberst Hotk dem Feinde ungeheuer tiiutige Verluste f>eigebracht. Rund S10.000 Gafangen« fialm hlarlMl In untar« Hand. S.20S Paniarkampfwagan, S.120 GatehUlia und unübersehbares sonstiges Kriegsmaterial wurden erbeutet oder vernichtet. Die L4iftwaffe des Generalfeldmarschalls Kesselring hat an diesem Siege en^heidenden Anteil. Die Sowjet-Luftwaffe verlor in diesem Kampfabschnitt 1.098 Flugzeuge. Der Verlauf dieser Schlacht im einzelnen wird im morri-gen Wehrmachtfetericht näher geschildert wer^. Vernichtete Millionenheere Mit den in den heutigen Sonderberichten bekanntgegebenen zahlenmäßigen Erfolgen unserer Ostfront haben sich die Im Wehrmachtt^lcht vom 11. Juli gemeldet Gesamtzahlen von 400.000 Gefangenen, 7.615 Panzerkampfwagen, 4.423 Geschützen und 6.233 Flugzeugen auf insgesamt 895.000 Gafangana 1S.14S Paniarkampfwagan 10.588 Gaschütza 9.082 Flugiauga erhöht. Erfolge sind damit errungen, die die kühnsten eigenen Erwartungen weit übertreffen. Sie sind in ihrem ganzen Umfang nur richtig zu werten, wenn man tjerfick-sichtigt, daß die bhitigen Verluste dieses überaus zäh und verbissen kämpfenden Gegners ein Vielfaches der Gefangenenzahlen betragen. Haldantum das dauttchan Saldatan Die Verbände des Heeres, der Waffen-SS und der Luftwaffe haben gegenüber diesem bisher härtesten Gegner an Tapferkeit und Ausdauer fast Übermenschliches geleistet. Der Überlegenheit der deutschen Führung, der unübertrefflichen Güte der Waffen, der hervorragenden AusbiMung und Kampferfahrung der Truppen, vor allem aber dem Heldentum des deutschen SoMaten und seiner Waff^ge-fährten ist es zu verdanken, daß die gewaltig gerüstete Sowjetwehrmacht zerschlagen werden konnte. Hervorzuheben sind die Marschleistungen der Infanteriediviskjnen, die unter Einrechming der Gefechtsbewegungen teilweise weit über 1000 Kik>meter zurückgelegt hab^. Die gesamten Operationen in diesem Ausmaß sind nur auf der Grundlage einer hervorragenden Organisation des Nachrichtendienstes und der rückwärtigen Verbindungen möglich gewesen sowie auf Grund der Tatsache, daß es gelungen Ist, schon heute das Eisenbahnnetz des besetzten feindlichen Gebietes fast in vollem Umfange bis dicht hinter die Kampfzone wiederherzustellen. In Gawisshait das Endslagat Im Bewußtsein ihrer Überlegenheit und in der Gewißheit des Endsieges steht die deutsche Wehrmacht tiereit, um nunmehr in einem neuen OperationsabsdmiÜ den Vemichtungskampf fortzusetzen, den sie mit einer Reihe größter Si^e begonnen hat. EriilgnHche italienische Lnftaigrlffe AUF ZYPERN, MALTA UND IN NORDAFRIKA Rom, 6. August. Der italienische Wehrmachtbericht vom Mittwoch hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Unsere Luftwaffe hat in der Nacht zum 5. den Flughafen von Nicosia (Cypem) und in der Nacht zum 6. August den Flottenstützpunkt von La Valetta (Malta) bombardiert. In Nordafrika an der Tobruk-Front Artillerietätigkeit. Italienische und deutsche Flugzeuge haben militärische Anlagen von Tobruk und Marsa Matruk sowie den Hafen von SMi el Baranl und den Flugplatz von Fuka angegriffen. Feindliche Flußzeuge haben Bardia, fernr Bengasi und Misurata bombardiert. Leichte Schäden, «in Toter und fünf Verletzte unter der eingeborenen Bevölkerung. Während des im Wchr-machtsbericht von Montag gcmeMcten feindlichen Hinfluges in die Cyrenaika ha( die Bodenabwehr von Bengasi zwei feindliche Maschinen vnr Bengasi abgeschossen, die ins Meer sliirzten. In Ostafrika waren die Wohnviertel wiederholt feindlichen Luftangriffen aus- gesetzt. Einige Schäden an Gebäuden, zwei Tote und zwei Verletzte. Bei Uolchefit und am Culoquabert-Joch haben unsere Abteilungen kühne Vorstöße unternommen und feindliche Kräfte, die sich unseren Stellungen zu nähern versuchten, unter Verlusten zurückgeschlagen. Azoren-Reise des poiliiiiesisclMni SlMfsdiefs Lissabon, 6. August. Am Dienstag besuchte Staatspräsident Genera! Carmona die Inseln Fayal ufld Pico, wo ihm die Bevölkerung begeisterte Kundgebungen darbrachte. Straßen und Häuser waren festlich geschmückt. Spruchbänder mit Inschriften, wie >Pico ist Portugal« und »Auch hier ist Portugal«, vervollständigten das Bild. Bei den Begrößungsfeierlichkeiten im Rathaus der Stadt Horta hielt General Carmona eine Rede, In der er die Bedeutung der Azoren-Inseln Fayal und Pico in Vergangenheit und Gegenwart für das Gedeihen und das Prestige des Portugiesischen Imperiums hftrvorho'b. Sie seien das Zentrum der transatlantischen Verbindungswege Portugals sowohl zur See als aucn in der Luft. »Die natürlichen Werte, die wir hier sehen und die wh* als die Reichtümer dieser Insel kennen«, so erklärte Carmona, »stellen seit vielen Jahrhunderten das Eigentum der portugiesischen Nation dar, die sie in Besitz nahm und zum Nutzen der Gemeinschaft verwertete.« Die portugiesische Nation, fuhr der Präsident fort, vertraue auf ihr Recht, Portugal werde kein Opfer zu groß schätzen, um die Ehre und die Würde des azorea-nischen Patriotismus zu verteidigen. Porfngiesisclie Pimlere nacli Madeira utervegs Lissabon; 6. August. Mittwoch nachmittag schiffte sich das erste Kontingent portugiesischer Pioniertruppen auf dem Dampfer »Lima« nach der Insel Madeira ein. Jredl, scbamm oihI bednlilldi'* Die AnmaBungen des USA-Kriegshetzers Sumner Welles gegenüber Frankreich Parts, 6. August. Angesichts der Drohungen des nord-ainerikanischen Unterstaatssekretärs bumner VVelles gegen Frankreich veröffentlicht die Zeitung »Nouveautees Paris« in großer Aufmachung einen Artikel mit den Überschriften »Das Imperium ist in Gefahr« — »Sumner Welles droht — Frankreich muB antworten«. Der »Paris Soir« bringt gleichfalls groU aufgemacht einen Leitartikel unter der Überschrift: »Die Äußerungen des Herrn Sumner Welles nötigen Frank-i-eich, sein Kolonialreich mit allen Mitteln und mit Hilfe aller, die dazu bereit sind, zu verteidigen.« Im Artikel heißt es: »Man ist sich in Europa darüber einig, daß diese Erklärungen frech, schamtos und bedrohlich sind. — ' Frech, denn Frankreich ist immerhin, wie vorgestern noch ein türkisches Blatt feststellte, eine Großmacht, es hat infolgedessen Washington keine Erklärungen zu liefern. — ^hamlos, weil Herr Summer Welles uns auffordert, unser Imperium zu verteidigen, dabei weiß er ganz genau, daß wir lei^r nicht hi der Lage sind, allein diese Verteidigung zu übernehmen. Herr Sumner Welles* maßt sich jedoch an, uns jede Zusammenarbeit zu diesem Zweck zu verbieten. Das Manöver ist klar; es soll den Briten dadurch nach dem Tschad, nach Gabun, nach Tahiti und nach Syrien ermöglicht werden, neue ruhmk)se und ungefährliche Rau^ Züge zu unternehmen. 7- Bedrohlich, weil Herr Sumner Welles uns alles in allem ganz einfach ankündigt, daß die USA die Absicht haben, sich mit Großbritannien an der Zerstückelung des französischen Kolonialreiches zu beteiligen. Der amerikanische Unterstaatssekretär stellt gewissermaßen in Aussicht, daß ein Handstreich auf Guayana und auf Dakar unternommen werden sollte. Solche Frechheilen, solche Schamto-sigkeiten und solche Drohungen diktieren der französischen Regierung ihre Haltung. Die Amputationen, die wir bereits über ims ergehen lassen mußten, die Gefahren, die sich anhäufen, reden eine deutliche Sprache. Die Angelsachsen sind es, die unser Kolonialreich bedrohen. Wir werden es infolgedessen gegen sie verteidigen, mit alten Mitteln und mit jeder Hilfe, die sich uns bietet.« „Wis vM RMmwN dam sageif" »Messaggero« zu den Bnthüllungen über die Verbrechen der SowfetfatotKhaften Rom, 6. August. Zu den Enthüllungen über die Tätigkeit der sowjetischen Botschafteil in Paris und Berlin schreibt der »Messaggero« u. a.: Hier stehe man einer wahren Verbrecherorganisation gegenüber, die unter dem Mißbrauch der diplomatischen Exterritorialität jedwede Art von Verbrechen beging. Was wird man, so fragt das Blatt, in den Vereinigten Staaten, wo sich die Sowjetunion heute der besonderen Aufmerksamkeit Rooscvelts erfreut, zu diesen Enthüllungen sagen? Man könne darauf schwören, daß sie Roosevelt nicht im geringsten beeindrucken würden, dessen Politik sich als eine Politik voller Widersprüche erwiesen hätte, sobald es um seine unmittelbaren Interessen gehe. Unter diesem Gesichtswinkel sei das von der deutschen Presse aufgedeckte Dokument über die Vergangenheit Rooscvelts als Börsenschieber hesrtnders lehrreich. Roosevelt sei ein Vertreter der übelsten Plutokratie, die ausschließlich von der Spekulation lebe und »ich am Klend anderer bereichere. Es Ist also, so schließt »Messaggero«, nichts Außergewöhnliches, daß der Prä* Nuruiü^'v 'Ol < -'UJH IWIIJI. :&MarfTuri;cr Zeitiing« 7. August 1341 Seite 3 sident der USA heute eine Seele mit den „Bolschewisten ist und mit ihnen bei der /erätörung der bestehenden Gesellschaftsordnung zusammenarbeitet. BoJ-.schewismus und Spekulation sind die beiden Gesichter des Judentums. Aber die .fjcschichte lehrt, da zu jeder Zeit die jü-.dist.Hc Revolte mit dem Schwert unter-.driickt wurde. Brosses Aalseben ifl Frankreidi P a r 1 s, 0. August. Die Enth^liilunigen üiber die Funde i^n den Sowjetbütschaftf^n in Pari« ujid Berlin haben in Frankreich großes Aufseherv erregt. Die Zjüungen iberichten spaltenlan-g üt>er das Ergebni-s der Untersoichumgen. »Paris Soir« enterstrcjoht, da-ß die Sowjetbotschaft in Paris als Vert)rocher-. zentrale eingerichtet war. Das Blatt weist "erneut darauf hin, daß jetzt endilkh Aufklärung über di'o in den letizten zehn Jahren in Franikreich bogangonon Morde, beso'ndcrs an General Muller und Kutie-poff, beschatf.ft werden konnite. Der ^Mafin« steMt gleichfalls heraus, daß die Sowjetibotschaift än Paris als Mord-, Spionajge- «nid* Sa,'b(>tiagezeintraU eingerichtet war, AnspndKn in Sofia S 0 f i a, 6. August. • König Boris IM. empfing am Dienstag vormittag in Aiiwesemheit deis Außenministers Popoff den neuen rumänischen Gesandtem I^rainifil zur Entgegennahme seines Beglaulbigunigsscihreibens. In den dabei au^etafuschti^n An^raclien wurden von beiden Seiten die traditionellen freu-ndschaiftHchon Beziehiungon zwischen den beiideji Ländern hervongehoiben. Der König Uintenstrich in seintir Antwort an. den rumfäimschen Gesandten, daß dieser in Bulgarien eine Atniospihäre gegenseitiger Aohtutig, des Vertnauens uitd einer fruchtbaren Zusamimenanbeit dier gerneinsamrcn und ständigem Interessen beider Länder vorfinden werde. Am Nachmittag omipfing der König gleichfalls zur Bntgegiennahme des Be-glaubigumgsischre^bens den ersten nach Bulgarien entsaindten Bevolilmächtigten Minister Kroatiienis Dr. Schiidoweti. - fn seiner Ansprache versicherte Oe> sandtet Schidowetz, mehr als jedes andere Volk fühle sich das kroatische mit dem Schicksal des bulgarischen Volkes verbunden. Durch die Festigung ihrer politischen, kudMureUen und staatlichen Beziehungen würden die beiden Länder zur Aufrichtun|r der Neuordnung Europas und zum gewattfgen Sieg der großen Fuhrer Deiitschlands und Italiens be'ttragen. König Boris, versteherte in seiner Antwort den Gesandten Kroatiens der besten freundschaftlichen Gefühle des bulgarischen Volkes. Durch ihre enge und freundschaftliche Zusammenarbeit würden die beiden Völker zur Festigung der Neuordnung in Europa ^jeitragen, die von den großen Führern Deutschlands und Italiens aufgerichtet wurde. Gegen ien Bolsciievisnias vereidig! Das erste Freikorps Dänemark H a m ib u r g , 6. August. Aul dem Hofe einer Hamburger Kaserne war am Dienstag mittag das erste Bataillon des Freikorps Dänemark zur \'eK'idijjung angetreten, der hohe Offi-i'.icre der drei Wehrmachtsteile und der Polizei, ein Vertreter des dänischen Go-lUMalkunsuls in Hamburg und führende Männer der Partei, ihrer Gliederungen und des Staates beiwohnten. Obersturmbannführer Kryssing meldete die angetretene Truppe dem Chef des Kümmandoamtes der Waffen-SS, Generalleutnant der Walfen-SS Jlitten. In einer Ansprache an seine Landsleute betonte Obersturmbannführer Kryssing, daß sie sichtbar beeindruckt von d^ Bedeutung der feierlichen Stunde angetreten seien, durch die sie Glieder der deutschen Wehrmacht würden. GcnerHlleutnant der Waffen-SS Jütten begrüßte die dänischen Männer, die mit Genchmif^nnp ihres Königs an dem Kampf gegen den gemeinsamen Feind der ger-manttchen Rasse, das vom Judentum dirigierte Untermenschentum teilnehmen wollen, einem Kampf, der mit dem Siege ertden niü^se, wenn nicht alles Große und Edle auf Erden untergehen solle. Adolf Hitler, der Führer aller Germanen, habe anfjeordnet, daß die Männer vom Freikorps Dänemark Seite an Seite mit der Wj'Trcn-SS kämpften. Im N.niKTi des Führers und det^ Reichs-führiTs SS verpflichtete er die Männer :ius n.iiKMn'U'k, die in ihrem Treueid in dänischer Sprache dem Obersten Befehlshaber der deutschen Wehrmacht Trene und Einsatz bis /um hetzten gelobten. Mit der dänisclien Nationalhymne nnci den Uedem der deutschen Nation war die feierliche Vereidigung beendet. Ein Vorbeimarsfh sclilof^ sich an. Dreissig Kommissare in iedem Regiment Litauischer Obeist schildert die Sowjetzelt / 100.000 Menschen verschwanden »Wtlna, Anfanii August. Kräftig und von Tas zu Ta« gleichmäßiger hat das Leben unter der deutschen Verwaltung wieder in Wilna zu pulsieren begonnen. Der Alpdruck der Bolschcwistenzeit scheint in weite Ferne gerückt. Int äußeren Bild der lebhaften Stadt sind kaum hier und da tiocli letzte Sipuireti der Sowjetherrschaft zu erkcn-iien." A1>er itfi Gedächtnis der Tausende ist die Erinmerung an diese furclitbate Vergangenjieit noch so peinigend wach, daß sie immer und immer wieder davon sprechen müssen. Im Erzählen und Berichten lösen sich die heute schon unwirklich er.schemenden Ängste und Nöte von gestern. Der iPräsident des provisorisch eingesetzten Bürgerkoniitees, ein noch junger litauischer Professor, und der Leiter des Selbstschutzes, ein litauischer Oberst, hatten Gelegenheit, hinter die Fassade der Sowjetvvirklichkeit zu sehen. Eine Staidt ohne HausscMüssel »Können Sie, sicii vorsteiten, daß in einer Viertelmilitenenstadt kein einziger Einwohner einen Hausschlüssel besitzen durfte?« fragt der Oberst. »Gewiß, icli gebe zu, das mag nur eine nebensächliche Tatsache sein. Aber allein sie beleuchtet treffend die völlige persönliche Unfreiheit und die peinigende Bespitzelung, in die ims der Sowjeteinmarscli vom 15, Juni 1940 versetzt hatte. In der Praxis waren wir unseren jüdischen Hausverwaltern, dieser ekelhaften Mischung von Polizist und Spitzel, völlig wehrk>s ausgeliefert. Er mußte imd konnte alle unsere Schritte, alle Einzelheiten imseres Privaftlebens kontrollieren. Nicht wenige jener furchtbaren Li-quldierungsTisten, die wir heute aufgefunden haben, mögen auf diese Hausverwalter zurückgehen.« Dabei haben die Sowjets, wie sich heute ergibt, noch längst nicht all ihre Pläne verwirklichen können. Zurückgelassene Verzeichnisse beweisen, daß zwei Drittel der Bevölkerung dieses Raumes nacli .und nach abtransportiert \ye;rden sollten. Dtö Narnenslisten für viele dieser Transporte sind gefunden worden. Aber auch die »unvollkonmie-nen« Maßnahmen Kcnügten. daß viele Eamilicn heute um 38.0()() aus Wilna ver-schwimdene Menschen klagen. 100.000 Menschen sind aus dem gesamten Raum verschwunden. Wer könnte jetzt schon genau sagen, wieviele von ihnen brutul zu Tode gequält, wieviele erschossen und wieviele in die Weiten der Sowjetunion verschleppt wurden. Von Sonderberichterstatter Georg Hinze Jüdische PoKzi&ten und zerlumpte »Vorarbeiter« »Mit der Zerschlagung von . Picriizei und Beamtenschaft, mit Massenverhaftungen und rücksichtslosen Liquidierungen begann für uns die Leidenszeit«, berichtet der Oberst weiter. »Dann schickte uns Moskau seine Kulturträger. Wir erlebten zum ersten Mak. jüdische l^olizisten und konnten in der» Straßen unserer Stadt die vorbildlichen Kolchosearbeiter bewundem, die angeblich dieses Land kultivieren sollton. Uns schienen sie aus einer anderen Welt gekommen, so verwahrlost sahen sie aus. Manche von ihnen besaßen nicht einmal Stiefel, sondern hatten die Beine mit Lunrpen umwickelt. Nach und nach kamen dann noch einige Tausende Moskauer Bolsche-wisten, die alle Behördenapparate grotesk aufblähten und bald jede ordentliche Verwaltungsarbeit in einen sinnlosen Papierkrieg ausarten ließen. Noch jetzt zwingt uns dieses Sowjeterbe zu einem Abbau auf vernünftige Verhältnisse.« Hose kostete einen Monatstohn Aijch für die bolschewistische Preispolitik, die dem Gebiet schwerste Schäden zufügte, gibt es viele bezeichnende Beispiele. Im schroffen Gegensatz zu den meisten anderen Sowjetrepubliken hielt Moskau die Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse in dem reichen Agrarland Litauen bewußt niedrig. Während die Butter sonst überall 22 bis 30 Rubel kostete, wurde in Litauen für sie ein Zwangspreis von 7.50 Rubel angesetzt. Da die F^reise für Textilien und (iebrauchsgegenstände aber genau so unerschwinglich hoch waren, wie in der gesamten Sowjetunion, war der enteignete Bauer überhaupt niclit mehr imstande, sich auch nur die geringste An-scharfunK zu leisten. Aber Arbeiter und Angestellte waren kaum besser dran. Für sie hatte Moskau folgende Löhne festgesetzt; Geschaftsleiter .^80 bis 400 i^ubel, Oberverkäufer 335 bis 360 Rubel, Vcr-käufcr_200 bis 285 Rubel, Kassierer J4U bis 255 Rubel, Kontorangestellte ,^50 Rubel, Amthboten 200 bis 225 Rubel. Vergleicht man damit die Preise, so kann man ermessen, was diese Löhne wirklich wert waren. Denn für die Er::cu,gnisse aus ärmlichstem schlechten Zeug forderten die Sowjetkaufliäuser und staatlichen Vertcilungsläden die folgenden enormen Smnmen: Anzug 300 bis 800 Rubel, Sommermäntel 350 bis 900 Rubel. Wintermäntel 350 bis 4000 Rubel, Hose 40 bis 270 Rubel. Kostüm 400 bis 90n Rubel, Halbschuhe SO bis 135 Rubel. Strümpfe 5 bis 30 Rubel. Zum Vergleich sei angeführt, daß das Gehalt der OPU-Beamten bei 800 Rubel begann und da Ii I^mmissare über 1700 Rubel verdienten. In der Sowietarmeo Alle Männer, die gezwungen als Soldaten in der Sowjetarmee gestanden ha-^n, können ebenfalls erstaunliche Er-falirungen berichten. Im Sommer I94(' war die ehemalige litauische Wehrmacli bekanntlich geschlossen als 29. Territorialarmee in das bo-lschewistische Meer eingegliedert worden. »Zunächst schickic uns Mosikau in jedes Reginvjnt .^) Koiii-missare«, so berichtet der o-berste Leiter des Ordnungsdienstes über diese Zeit. »Nahezu jedem Ofüziersrang war ein gleichgestellter Kommissar beigeordnet. Diese Politruks begannen die »Erziehung« der Soldaten. Auf dem Stundenplan jedes Tages, der von morgen«^ um 6 Uhr bis abends II Uhr keine freie Zeit enthielt, standen so erbauliclie Vorträge, wie »Unser große Genosse Stalin«, »Die Lehre Lenins«. »Weltrevolu-tion« usw. Die militärische Ausbildun,;; nach dem Sowjetreglemetit bestand für die eingegliederten litauischen Soldutcii dagegen fast ausschließlich nur in Ba,o-nettfechten, Kriechen und t^cliießen. L'r-laub_ stand den Soldaten nicht zu. Der Zutritt in die Stadt war ihnen verboten und sie durften nach 17 Stunden Dien^i am Tag nicht einmal ein (llas Bier trinken, denn Biertrinken wurde streng bestraft.« 40 Prozent der litauisclien Regimenter »liquidiert« »Bald vcrsiärl\te Moskau seine Zwangs- und StrafmaLlnahmen iiimur mehr«, so fährt der Oberst fort. D.is Spitzelsystem der Kommissare durcli-setzte alle Regimenter. Unbelauscine (ie-spräche^niit Kameraden konnten nur n cli ujiter Gefahr /ustatidegebraclit werden. Es folgten unifangreiclie Verliaftungeii von Offizieren und Soldaten. Bi> M ite .luni 1941 hatte sich der Bestand an Ofi'-zicron in den alten iitauisdien Rogiriien-tern durchweg inn eiwa 40 Pro'/eiit A cr-ringert,^ Es war der Bint/.cr!I. dei: Jio ehemalige, litcuiische Armee ebenso \\'.e die Bevölkeranj; dem Sowjetterror len mußte.« Iomega FINNLAND NdRAO £STLMND\ PJMHM# XTa «r-JSOWJET P5ilOW]| y I •thol»« wiri65H j-i / j'. KoIujJ , • Nouerf UTJ^iUEN OdKscMitz , -Tt-WUBSIHAÜ ) ,Ai Swow» - • tMO TLUf KddoMyi CMflPKOW^"'.^.r\ OM IfNtsdiUQ 'mslaw roivjlr llXOHdroWiK 9 SLOUrtKBI M v^e^/v TtNSSptl ß UMANtEN ____orwpsto BUKAREST 1 U IdO 290 300 km K(w»taN2o Kommunistischer Boini)«n-ansclilag In Agrain jS Ustascha-Männer \er\\undet _ Die Täter und gels^tigen Urheber /um l- de verurteilt A g r a m. 5. AugUM. Amtlich wurde bekanntgegeben: Montag vormittag um 11.^^5 Dhr war.' eine hinter Hecken versteckte Bande in der Runjanln-Gassc in Agram auf eire UMS Hochschülern bestehende Abfjiimi;: der L'stascha-Mi?iz vier Bomben, irerbel wuiden 28 Angehörige der Lstascha-A^il!/ verwundet. An Ort und Stelle wurden vier der Täter festgenonnnen, die sofort vom Standgericht zum Tode verurteilt wurden. Außerdem wurden 9S Juden und Kommunisten als Mitwirkende und geistige Tr-hct>cr der Tat vor das Standgericht gestellt und gleichfalls zum Tode verurteilt. Die t'rteile wurden bereits vollstreckt. Ein Milglted der Bande vom Rabbiner verbornen gehaüen 70 Juden unter den verhafteten Kommunisten A g r a m, ö. Augusi. Von den unmittelbaren Tätern, die wie gemeldet, auf eine Abteilung der Lsta-scha-Miliz in Agram vier Bomben gewo»--len haben, war, wie die kroatischcff Sicherheitsorgane inzwischen feststellen konnten, einer die Tage vorher vom Agramer Rabbiner Dr. Matko Engel in seiner Wohnung vesteckt gehalten worden. Der Rabbiner wurde daher gleichfalls vom Standgericht zum Tode verurteilt und hingerichtet. Von den 102 zum Tode verurteilton Kommuni.sten sind insgesamt 70 Juden. Über die Hintermänner dieser Aktion sind schon in den nächsten Tagen weilen? Einzelheiten zu erwarten. 15 Heckenschöizen hingericblet A g r a m. 5. August. Wie der Essegger »Hrvatski Lisl<'. meldet, wurden in Vuki var 15 Kommunisten, die aus dem Hinterhalt eine Polizelabtei-lung beschosiien hatten, hinj^cichtel. Seite 4 >Marbt»fger Zeitung?« 7. August 1941 Nummer 191 VOLK und KULTUR IIIHtlllHIiNllltUIIIMNIIIIIHIilllllllllllllllllllllMllllllllinWtmilllllifllNItlllMlllltHlilllllllfliniMlllllllliintlllllintHIIIIIIIHIIIHIHimtllllltHII Auftakt Iii Salzburg »Zauberflöte« und »Viel Lärm um nictits« Die Eröffnungsvorstellung der Salzburger Festspiele war tine Neuinsrenie-rung von Mozairts letztem und relcftstem Werk, der »Zau'berflöte«. Sie verdiente besonderes Interesse itn Hirrtviiok auf die durch den Krieg nicht unterbrochenen Bestrebungen, den Festspielen ein allmählich vallständiges Repertoire der Mozart-Opern zu geben und dabei einen Aufftih-rungssti! zu entwickeln, der für die Wiedv^r^abe Mozartscher Wet^e in ähnlicher Weise vorbildlich sein soll, wie es die Bayreuther Festipiele für die MusHc-ifrainicn Richiard Wagners sind. Auf dieses Ziel war vor allem die Auswaih'l der Sänger gerichtet. Sie wurden im Hintolick auf ihre besondere Eignung lür die Aufgaben in der »Zauberflöte« nicht nur von der Wiener Staatsoper gestellt, deren Solisten neben dem Chor, dorn Orchester und der Tanzgruppe vorläufig die Arbeitsgriind-Idge der Salzburger Festsipiele sichern, es waren auch einzelne repräsentative Mo-zart-Säniger vo^i den Staatsopern in Berlin, Dr«.'Siden und München herangeholt worden. Als Ergebnis dieser grundsätzlich richtigen Bemüihungen konnte man 5Chün diesmal feststellen, daß die gesartglichen Leistungen das Niveau der Auffiihrunü? bestiininlen. Einen Taniiino von edelstem T^nor- klang, der das Drajnatische und das Lyrische mit feinem Stilgefühl ganz aus dem Geiste der Mozartschen Musik behandelte und tonlich von voHbildlicher Ausgeglichenheit war, gai» Peter Anders. Er fand 'eine ebenbürtige Pamina an Maria R c i n i n g und deren durtkej ge-tönte.m, in der Höhe fein gesponnenem J^ran. Lea Pilttis koloratursichere Königin der Nacht, der kernige, biegsame Bariton Alfred Pülls in der Rolle des von jeder Überspielunig freigehaltenen Pa,pa^eno, die sonore Würde de^ Basti-r.ten LudAvig Weber (Sarastro), das klangprächtige, ausladende Organ Kurt Böhmes (Sprecher) und der t^ielfreu-dige Monostatos von Karl Wessely waren die weiteren .solistischen Stützen dieser Aufführun-g, deren gesangliche Ahrundung von den stimmschönen Terzetten der drei Damen (unter betoniem Hervortreten von Hilde K o n "o t z n i) und der drei Knaben gewährleistet war. Während Karl Böhm als Dirigent in f>fi überaschend breiten Zeitmaßen und mit energischem Zugriff Dramatik und lyrisch verweilende innigkiiii det Partitur miteinander /m verbinden bestrebt war, suchtc der Regisseiur Heinz Arnold für die Darstellung einen proibleitnilosen Mittelweg zwischen der Feierlichkeit des Mysteriums und der Fröhlichkeit der Wiener Za.uiberpf)«>se. Indem er sich von beiden . Extremen möglichst fernhielt, gewann er| einen im ganzen ungezwungenen Spielverlauf. Die bildliche Ausstattung Ludwig und Orniaimenten mit nur leicht antgedeu-tetem ägyptischen Milieu zu einer Mär-chenstimnvung, in der die in blaugrünen Fanben gehaltene irdische Welt mit der StraWenhelle in Sarastros Sonnenreich kräftig kontrastierte. Obwohl die Bühnenverhältnisse den Inszenierungsabsichten gwisse Grenzen setzten, wurde die Premiere mit leibhaftem urKi vor allem durch die musikalische Leistuntg verdienten Beifall aufgenommen. Shakespeare in der Felsenreitschule Nach der bedeutiingsischweren Mozart-oiper im Festspielhaius gv'hörte der zweite Abend der Salzburger Festspiele ganz der frohen Laune. Sie wurde vor denselben Gästen der Wehrmacht, die der »Zaiuberflöte« beLgewohnt hatten, mit einer Aufführung von Shakespeares »Viel Lärm uim nichts« in der Felsenreitschule in vollko-mmenem Maße entfesselt. Mit nur wenigen Besetzungsänderungen ist es die gleiche Inszenierung, die Heinz Hilbert schon 1939 an dieser Stelle zur Diskussion gestellt hat. Aber die Aufführung hat durch intensive Weiterarbeit soviel an Schwung und Au^geglichenheit gewonnen, diiß sich ihrem spielerischen Zauber kaum jemand entziehen kann. Hilperts eigene Textbearbeitumg «ht entschlossen auf die sprachliche Verdeutlichung aus. Aber trotz des oft Ober-rasch end modernem Tones ist das ganze ein Wierk aus einem Guß geworden. Vor der architektonisch idealen Einheitsszenerie von Ernst Schütte lieferten sich von neuem der unübertreffliche Ewald Baiser (Benedikt) und die schnippischkokette Angela S a 11 o c k e r wahre Florettgefechte des Witzes. Edle Leidenschaft, sprachlich vorbildlich geformt, zeigt der Claiudio von Albin Skoda, der in Eleonore van Hoog Straten eine neue Hero erhalten hat. Ein bedeutender Gewinn ist die Neubesetzung des galligen Don Juan mit Wilfried Seyferth, der mit seiner vorsichtigen Charakterisierungs-Icunst die IntrigantenroWe in die Atmosphäre unfreiwilliger Komik mit einbezieht, die das ganze Lustspiel kennzeichnet. Neben den bewährten Darstellern der Übrigen Rollen holte sich Bru'no Hühner als Holzapfel im Zusaimmensplel mit dem Schlehwcin Friedrich Maurers in den Dümmlingsszenen der WortverrKarawan-ken im Abendlicht« ausgestellt ist, bieten mancherlei Anregung. Anton Clement-schitsch (Porträt), Karl Truppe (kulti-i vierte Frauenakte), Max Florian (Blumen), Richard Knaus (Neapel) lassen die Vielseitigkeit des Kärntner Kunstschaffens erkennen. Sehr stark tritt der dynamische, mit eindruckvollem Raumgefühf und lebendigem Farbensinn gestaltende Anton Kolig (Spiegelakt. Flora, Selbstporträt) hervor. Im Mitfelpunk der Schau steht Franz Wigele ml einer größeren Zahl bedeutender Gemälde, darunter ein großes Familienbild und ungemein reizvolle Zeichnungen. Eine Sonderschau Eger-Lienz zeigt einige der bekanntesten Bilder des Meisters sowie eine monumentale Glasmalerei des Meisters »Reiter aus dem Etzelzug«. Die gesamte Ausstellung offenbart, daB die Kärntner Künstler aus den Tiefen ihres Volkstums wie aus der Schönheit ihrer Heimat schöpfen. Sie vereinen ernstes Streben, Selbstzucht und gesundes Empfinden mit gediegenem, zum Teil meisterhaften Können. F. K rot sc h. l Ungarischer Lyriker gestotoen. Der bekannteste ungarische Lyriker der Gegenwart, Michiaiel B a b i t s, ist in der Nacht zum Dienstag in Budapest im 58. Lebensjahr gestorben. Babits wurde in Szekszard 1883 geboren, studierte in Fünfkirchen und Budapect, wurde später Gymnasial'lehrer, gab aber diesen Beruf 1917 auf und widmete sich von da nb ausschließlich seiner dichterischen Betätigung. Verlanget Uberall die „MARBUROiR ZEITUMG' He schwarzen Pferde Roman von Tarloi Vosaat (64. Fortsetzung) Ani'bros erhört auch jetzt s'eine Bitte nicht, obwohl er sie nur zu deutlich ver-minvmen hat. Im Hof steht Sveirvson und ist nicht wenig stolz. Er ist in Förnes eingezogen und ist dazu noch Kutschcr geworden. Es ist zwar nur vorübergehend, aber er ist überzeugt, daß er die Stelle endgültig bekommen wird, die Leute wollen in Förnes umspannen, das ist ganz klar. Aber vier Pferde sind zuviel, hat er zu .Aas gesagt, die fressen mich auf. Aas antwortet, daß er die Wirtschaft nur unter dieser Bedingung bekomme — »die vier Pferde bleiben, du kannst sie T?g für Tag an Henrik ausleihen oder wir lassen dir den Hot billiger, damit du Futter kaufen kannst.«; Jetzt steht Sveinson da, die Härnlc in den Taschen, und ist zufrieden. »Kannst du einen Knecht brauchen?« fragt Ambros, als er ins Haus kommt. »Nein, jetzt habe ich ja die Jungens, seit du nicht mehr auf die Gaude fährst.<< Sveinson darf sich eine prompte Antwort erlauben, er hat sich oft genug darüber geärgert, daß Ketil und Falte in diese wilde Jagd mit hineingerisscn wurden. »Du suchst doch wohl keinen Po-sten?v f.ihrt er fort. ■■«Nein, mich will keiner haben. Ach nein, auf Förnes suche ich keinen F\>sten. N I Sveinson sagt: »Könntest du bald ausziehen, .Ambros? Wenn immer einige Fremdenzimmer frei I und instand sein sollen, dann sind unsrer so viele, daß für zwei Familien ...« vja, ja«, antwortet Ambros und dreht sich um: »Wo soll ich denn hin, sag doch?« »Das kann ich nicht wissen. Es macht mir kein Vergnügen, dich hinauszuwerfen, aber__.« Ambros trifft Leiv und erzählt ihm, daß die Stelle eines Handlungsgehilfen ihm zugedacht sei. *.lst Henrik denn so sicher, daß ich will? Möchtest du vielleicht?« Leiv ist blaß und müde, er hat ihn hart getroffen. Er glaubt Frida für sich verloren, das ist es. vlch habe mich angetragen, aber du warst vorgesehen. Du kannst froh sein, Leiv, daß du Frida hast.« »Hab' jetzt keine Frida mehr —.« Ambros tappt weiter, ziel- und planlos, er ist Leiv gegenüber unsicher und ängstlich, weil er ihn um sein Erbe gebracht hat. Gewiß sagt Leiv, es sei gut, da brauche er es selbst nicht mehr zu tun; aber es ist nicht gesagt, daß er es auch so meint, denn sehr mitgenommen sieht er doch aus. lüs wird Abend. Ketil kehrt vom Ackei heim, voller Erde an den Füßen. Falte kommt mit Kane aus Onoft. Ein Fuhrwerk von Flaa biegt auf den Hof ein, es ist Einar. Er fährt gleich wieder zurücl Sveinson spannt Sankerib ein und bringt den Fahrgast weiter. Im Kutscherhof geht alles seine gewohnten Gang, nur unter andern Leuten. Frau Sveinson, wie sie immer heißt, die Magd, Sveinson selbst und die Söhne, alle miteinander nicht besser imd nicht schlechter als andre. Da sieht einer Lisle vorüberhuschen, dort irgendwo den Einäugigen auftauchen und dann ein erstarrtes Knabengesicht aus einem Türspalt lugen. Leiv geht bedrückt herum, er soll heule abend mit Frida sprechen, und alles ist so arg. Im Hof draußen stößt er auf Keti'-. Ketil ist herausgeputzt, nicht ein Stäub-chen Erde hat er mehr an sich. Ein klein wenig plustert er sich aiuf. Leiv spürt einen Stich: »Gehst du zu il'wii .WiidcIicnV« Ketil pfaucht als Antwort. So schnell wie möglich läßt ersieh von der Dunkelheit verschlingen. Auch Leiv geht zu seinem Mädchen, aber er plustert sich nicht auf. Die vereinbarte Stunde ist da, sie treffen sich in der Mitte des Weges zwischen Nornci und Förnes; hier ist es still und dunkel. Frida kommt in froher Laune, sie sagt ihm leise »Leiv!« und liebkost ihn warrn und ohne viel Umschweife, so wie sie eben ist. Er ist steif, in den Gedanken verbohrt, daß nun Schluß ist, unrettbar. Sic merkt es bald und fragt. »Wir sind Bettler«, sagt Leiv. »Ja, aber mein Vater ist kein Hettler-x. sagt Frida und tappt ahnungslos mit bei-1 den Füßen in das Unheil. i »Ich brauche nichts von deinem Vater.« »Was sprichst du denn für Unsinn?« »Er hat ja auf unsern Untergang gelauert!« hebt Leiv an. »Und uns das Unglück auf den Hals gewünscht.« »Das hat er bestimmt nicht getan.« »Er hat es ganz deutlich herausgesagt!«: klärt Leiv sie auf und ist ganz und gar m der Vorstellung befangen, daß es heute das letztemal ist. s-Kannst du dich nicht erinnern, daß er mir einmal Geld gegeben und mich zum Weiterspielen ermuntert hat?« »Ja, das hat er«, gibt Frida zu. »Glaubst du, daß er das aus reiner Gutmütigkeit getan hat?« Frida sagt; »Du hättest mich nicht herbestellen sollen, wenn du — soo bist. Da geht es oft anders, als man will.« »I3ci mir wirds nicht anders, Frieda.« »0 doch, jawohl, alles wird besser, wenn du dich wieder besonnen hast.« Sie stehen dicht beisammen, und Frida streichelt Leivs starke Schulter. Er schöpft tief Atem, ehe er seinen Entschluß herausbringt: »Es kann nichts werden zwischen dir und mir.« Es ist dunkel, so daß er nicht sieht, wie sie es aufnimmt, aber die Hand auf seiner Schulter ruht einen Augenblick und ist dann fort. »Hast du gehört, Frida?« »Ja«, sagt es wie von weither. Es wird quälend still. Da rafft sich Frida auf und kämpft um ihr und sein Glück. Nummer 19! »Marburger Zelhjtiß« 7. August 1941 Seite 5 AUS STADT UND LAND •fflilfHHtiiintiiiiiHiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiitiitiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiimiiiiiiiiiiimiiiiiiiitnHiiiiiiniiiiiiiiitttiuiiiiiinniiiiiitiiiiiiiiiiiiiiiiitiiiiiiiiiiiiiiniitiiiiiiiMiitiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii Slrassenban in der llntersleiermark Gegenwärtig sind 500 Kilometer Straßen in Arl)eit Die uiTtersteirischen Straßen befanden feich unter cler serbischen Herrschaft in einem Zustande, der bereits jeglichen Kraftwagerwerkehr lahitizulogen drohte. Erst die Heimikchr des steirischen Unterlandes in die große deutsche Heimat hat auch a-irf diesem Gebiete erfreulichen Wandel geschaffen. Fast auf allen, in den fetzten beiden Jahrzehnten so sehr vernachlässigten Straßen der Untersteiemiark sind brave Hän»d€ am Werke, um die Schäden der serbischen Mißwirtschaft so rasch als möglich aus der Welt zu schaffen. Trotz der Kriegszeit sind ganz große Straßembauvorhaben in Angriff gonnimnen worden, die mit bewundernswerter Schnel-lig'keit ihrer Fertigstellung entgegeingehen. Im Rahmen der Arbeiten für den Ausbau der Reiohs- und Landstraßen in der Unterstelermark ist gegen-wärtig eine Ge-samtausbaustrecke von 500 Kilometer \n Aif)eit. Davon sind 300 Kilometer Bau-streoke in Form von 17 Baulosen an cin- von sind legung einer Fahrgeschwindigkeit 80 Kilometer pro Stunde. In der ganzen Untersttilermark jetzt im Zuige der Straßcnibauvorhaben 15 Unternehmungen mit zusammen 12.000 Arlbeitern, 1^ Lastkraftwagen und SO Straßenwalzen einigesetzt. Eine der größten Baustellen ist dns Bauios Marburg-Frau'hjim mit dem Ausbau efner Betonstraße, deren Betonierung vergan'genen Dienstag in Anwesenheit des Chef*? der Zivilvcrwaltung, Gauleiter und Reichsstalthalter Dr. U i b e r r e i t !i e r in Angriff genommen wurde. Die Bclonfahrbahn mit Abslellstrelfen hat eine Breite von 0 AU'ter, während die Gosamfstraßcn'breite 11 Meier beträgt. Die Stärke der Betondecke wird 22 Zentimeter ausmachen. Heuer wird die Betonstraße bis zur Ortschaft Köisch (d. s. ungefähr fünf Straßen'kiiometer) mit einer Betondecke zeln« Unternehmun-gen fest vengeben. Im .von 45.000 Quadratmeter fertiggestellt^ jetzigen Bausfadium sind von diesem werden. Im nächsten Baujahr soll die Gesamtbauwrhaben etwa 80 Kilometer | Arbeit bis zur Orhichaft Frauheim fort-mit einer fahnbaren Roh-planic fertig- gesetzt werden. Nach der Gesaintplainüng gesteint. Nach den Richtlinien des Gene- ist es vorgesehen, die Reichs;itr iße Mar-ra-Ihrspaktors für das deutsche Straßen- bürg—Cilli bis Windisch-Feistritz mit wesen erfo-lgt der Ausbau unter Zugrunde- ] einer Betondecke zu versehen. Anna Wambrechtsamer nnd ihre Werke Slowtniscbe Chauvinisten wollten die Dichterin zur Slowenin stempeln Im frischeti (Jrün der untcrsteirlsclien Bcrjic, fernab von jedem Verkehr, liegt der Marktflecken Montpreis. Emporgehoben aus dem Gewirr weiubewachse-ner Hügel und bewaldeter Höhen beherrscht dieser ^verträumte Ort die wunderbar weiche Landschaft, die das Auge gefangen nimmt und die lieilie Liebe verstehen läf;ie Sage allerdings ist poesievoller. Sie schreibt die Gründung des Marktes cmcm französischen Tempelritter Charles de Troyes zu. der mit seiner Liebsten aus Paris in diese Wildnis flüchtete und »Monparis« erbaute. Hier hoffte er vor der Rache der 'i'empelherren. die ihn wegen des gebrochenen Gelübdes mit der Todesstrafe belebt hatten, sicher zu sein. Urdeutsch war dieser Marktflecken einst. Namen wie Rauber, Spami, Tveff-ner. Rauter, Kinzl und Schmied zeigen noch heute die Firmenschilder der Marktbewohner. wurde die Schriftstellerin Anna Wambrechtsamer als Tochter des Kaufmanns und Grundbesitzers Friedrich Wambrechtsamer am 4. Juli lö'J7 geboren. Die Mutter war Postmeisterin und konnte sich deshalb mit dem Kinde nicht allzuviel beschäftigen. So suchte die wilJ-bejfleriKc Anna mit ihren vielen Fragen Zuflucht bei der Frau des Forstmeisters Adamus. Diese romantisch veranlagte Frau, die über ein wunderbares Crziihler-taleiit verfügte, leste den ersten Keim zur schriftstellerischen Tätigkeit in das Herz ihres Schützlings. Bereits in der Bürgerschule in CHIi begann Anna Wam-breclitsanrer die empfangenen Eindrücke aus der geschichtlich so reichen Vergan-«eniieit ihrer engeren Heimat schriftstellerisch zu verarbeiten. W'ährcnd des Weltkrieges verkauften die Eltern ihr Besitztum in .Mon'prois und zogen nach iMarburg, wo Anna die Lehrerbildungsanstalt besuchte. In Marburg schloß sie imiiRC Freundschaft mit detj gleichaltrigen Schwestern Fornja-cher, die als feinfühlende und .sonniuc Naturen einen wohltuenden Einfluß auf die etwas rauhe und herrische Anna ausübten. Nach der Abtrennung des Unterlandes zog die Familie Wambrechtsamer in die Obers leiermark, \\ i> die Mutter als Postmeisterin in St. Lamprecht In dieser weltabgeschiedenen Gegend 1 Anstellung fand. Anna besuchte einen Postbeamtenkurs und wurde ihrer Mutter als Hilfskraft beigegeben. Bald darauf wurde Anna als selbständige Postmeisterin nach Frauenthal und einige .Monate später nach Liebenau versetzt. Dieser Posten sollte aber auch ihr letzter sein. Im .lahre \922 heira-tete sie, doch wurde die Ehe bald geschieden und die Postmeisterin Seeliff suchte wieder um die Führung ihres Mädchennamens an. Dies wmde ihr auch gewährt und als Anna Wambrechtsamer brachte sie eine Reihe geschichtlicher Heiniatromane heraus, die sich alle im Winkel Cilli—Montpreis —Rann abspielen. Es entstatiden in rascher Folge. »Der GuscjDas letzte Triant-sclien«. Ihre wertvollste Arbeit war der geschichtliche Roman Tleut' Grafen von Cilli und ninunermehr«. Mit diesem Roman setzte sich Anna Wambrechtsamer ein unvergängliches Denkmal. Schriftleiter Franz Schauer förderte nach besten Kräften das offensichtliche Talent. Die Gestaltungskralt ihrer Personen, die vertrauten Landschaftsschilderungen, sowie die leicht faßlichen Handlungen erregten Aufsehen und sicherten der Schriftstellerin einen dankbaren Leserkreis. In ihrer glühenden Anhänglichkeit an ihren Geburtsort, in dem sie jedes Jahr einige Wochen weilte, schrieb Anna Wambrechtsamer auch zwei Novellen über Montpreis. das geschichtliche Schauspiel ^Um altes Recht« und die Chronik ihres Geburtsortes. Am 4. August 1933 erla« Anna Wambrechtsamer in ihrem ständigen Wohnsitze Graz einem schweren Herzleiden. Die Urne mit der Asche wurde in der familiengruft; -in Montpreis beigesetzt. Am fünften Todestage wurde von Nationalslowenen an ihrem Geburtshause eine Gedenktafel angebracht. Wenige nur nahmen an dieser eigenartigen Gedenkfeier teil, in der aus der deutschen Schriftstellerin Anna Wambrechtsanier. die nie in slowenischer Sprache geschrieben hat und nur etwas wiiidisch beherrschte. die slowenisclmationale »Anika Planinska« gemacht wurde. Doch nicht lange währte diese schamlose Knebelung deutscher Kulturarbeit. Heute kündet der Grabstein auf dem Im Jahre 1924 veröffentlichte die Friedhnre zu Montpreis, daC Anna Wam-vDeutsche Zeitungi« in Cilli die ersten brecht'^anicr eine deutsche Schriftstclle-Arbeiten der Anna Wambrechtsamer, rin war. Edo Paidascli Gregor Jesenkos In Cilli wurde die bisherige Neugasse i arbeiten und hatte nie einen an- hzw Raziagova ulica in üregor-Jesenko-j anderes Ziel als Straße um cnannt. , \VohI seiner Kranken. In Anerkcn- .V\ii Sanitätsrat Dr. Gregor Jesenkoj nung dieses Wirke.ns wurde er in den ist am .3. Dezember vorigen Jahres eine sicier»närkischen Landessanitätsrat bc-in weiten Kreisen Cillis und der ganzen! rufen und mit einem hohen Orden au.^-Untersteiermark hochgeschätzte Person-. gezeichnet. Nach dem Zusannnenhrucli lichkeit, ein hervorragender Arzt und j von 1918 — Dr. Jesenko stand damals wertvoller Mensch unerwartet heiinge- auf der Höhe sehier ärztlichen Kunst —• gangen. ' wurde er von der Stätte seines scgen.-.- In Cilli als Sohn eines -Wundarztes: | reichen Wirkens als Deutscher ganz eingeboren. ab>olvierte er das Cillier hu-j fach fortgejagt und lebte iortan nur mehr manistische (iymnasium und bezog inn meiner Privatpraxis. Er beriet und nc-Jahre \M die Grazer Universität, woltrcute nun eine grolie Anzahl von Fa-er auch den Grad eines Doktors derimiheii in der Stadt und nur dem Lando, gesamten Heilkunde erwarb. Von Natur | bürgerliche Hiinser so gut wie die klei-atis mit einem seltenen Sinn für das inen Leute und die Kreise der Anmii. GroKe begabt, war von jeher sein Stre-j Alle schätzteii ihn und schenkten ihn ben auf die praktische Leistung gerichtet gern und unbedin.,'t ihr Vertrauen, d.i'^ und sehi Wunsch das praktische Hülfen. i er als edeldenkendcr Mensch imnT^r zv Er wählte sich das große praktische Fach | rechtfertigen bemüht war. Selber getr.i-in der Medizin: die Chirurgie! Er hatte j gen von zähem Lebenswillen und s:ee-das Glück, dal.1 alle seine Lehrer Männer! hufttr Lebensfreude, verstand er es ^an/, von Weltgeltung und Ruf waren und so | vortrefflich, die Verzagten aufzurichten, genoß er als Assistent Prof. Wölflers! der. Beladencn neuen Lebensmut ein/u-durch mehrere Jahre eine gläfizende clii- flößen und die Hoffnungslosen /u trö-rurgische Ausbildung an der Universitiit! sten. (iraz. Im Jahre 189.? übernahm er das. Sanitälsrat Jesenko zeichneten vor chirurgische Primariat und die Leitung 1 allem jene Her/ciisgütc und jene Ciia-des Giselaspitals in Cilli. Nun widmete j raktereigenschaften nus. die zum Itieal-er sein ganzes Streben dem Spitale und ; bild des Arztes gehören, wie es Roth- der Errichtung einer modernen chirurgischen Abteihmg. Dr. Jesenko hatte keinen leichten Stand, aber er erreichte sein Ziel mit großer Ausdauer, durch viele eigene Opfer, viele recht undankbare Gänge und Vorsprachen. Vielen Schwierigkeiten zum Trotz nnißte Dr. Jesenkos Menschenliebe und Fürsorge nagel niit seineui berühmten Wort meinte: Nur ein guter Mensch kann ein guter Arzt sein. Dem zur Seite standen der Reichtuni eines vollständig umfassenden Wissens und praktischen Könnens und einer Ausbildung, dio erstaun'icli ist. und die wohl nur die Ärzte, die an seiner Seite standen, erkeimen und schät- Stkwittt üikt iu fuitH Humoreske von Christoph Walter Drey Sein Beruf befriedigte Bob nicht mehr. Vor acht Tagen hatte die Polizei seinen Freund und Geschäftsteilhaber Fing geschnappt. Beinahe wäre es auch ihm an den Kragen gegangen. Sie waren in dem Gedränge, das in dem überfüllten Straßenbahnwagen herrschte, bei der besten Arbelt, als plötzlich jemand rief: »Halt, Sie Taschendieb!« Fing antwortete frech. Ein erregter Wortwechsel entstand. Es gab ein bewegtes Durcheinander. Der Wagen hielt, und Fing wurdj von einem breitschultrigen Herrn hinausgeführt. Durch das Fenster sah Bob, daß sein Freund gefesselt war. Um keinen Verdacht auf sich zu lenken, schimpfte er auf die Spitzbuben. Hängen müßte man sie, allesamt! Aber Fing fehlte ihm. Man war so schön aufeinander eingearbeitet, war ja auch durch dieselbe Schule gegangen — bei Driwialski. Der Meister hatte sie «oft als seine besten Schüler gelobt. •Aus Vorsicht suchte Bob zunächst ein anderes Tätigkeitsfeld. Er ging aus Amsterdam fort und wechselte von der Tram auf die Eisenbahn hinüber. Eisenbahnreisende nnißten logisclierweise noch mehr Geld und Wrrisaclion bei sich haben, als Straßenbahnfahrgästu. Aber drei Briefta. '^chen. die er 70ß. enthielten fast nichts. Und das Risiko war dabei noch größer. Deshalb wollte er wieder einmal im Theater ein Gastspiel geben. Im Theater hatte er mit Fing eines Abends einen lohnenden Fang getan; einer Dame das Handtäschchen stibitzt und darin 130 Gulden und verschie>Ein Vprsehen!.< — »Dank! Seine Finger freigebend, erhob sie sich und ging leise hinaus. Fünf Minuten blieben ihm. Er mußte der Frau folgen, wollte er nicht vom Fleck weg verhaftet werden. Übergenug Zeit, sich ein rührendes Märchen, auszudenken — sie sollte ihm nicht nur verzeihen, sie sollte ihn bemitleiden! Er grinste. Die Perlenkette schien ihm nicht mehr unerreichbar. Die fünf Minuten mußten um sein. Zum Henker! Wo war seine Uhr? — Die Kette —? Er griff sich an die Brust, Auch ' die Brieftasche, die sein letztes Geld ent. ■ halten halte, ^c'hlte' Fr stürmie rück- ] sichtslo-? hinaus. Ein >\urrcn des Unwil- j !cnie deswegen gestohlen, damit öle ihm wiedergestohlen würden? L-nd die Brieftasche mit seiner ganzen Barschaft — Meister Driwialski wiUde ihn einen Tölpel nennen, einen Esel! Und Bob würde nicht widersprochen haben. Noch weniger, als er zehn Minuten später mi'-ten auf der Straße festgenommen wurde, bei dem Versuch, einen Herrn, den er um Feuer gebeten hatte, die Brieftasche zu mausen — weil er so gräßlich abgebrannt war nach dem Reinfall, hatte er etwas zu übereilig ^-gcarbeitetv.. Nun konnte er für einige Jahre »m Ferien gehen«. Wissen Sie schon ... . . . daß in Mexiko die alten Azteken das Storben der Sonne befürchteten und ihr dniiien indem sie iliii Kuriwcji X.Meister« nannten, Dr Jesenko war aber auch ein aulier-ordeiitlicher Mensch. Wer ihn in der vollendeten Schlichtheit seines Cliarakt^rs kennengelernt hatte, konnte nimmer von ihm loskommen. Solche durch und durch wahre Charaktere sind sehr selten. Niemals wollte er bloU scheinen, sondern wirklich sein. Immer und überall trat er bescheiden zurück hinter dem Einzelnen, den er fiir Krölier, der Gesamtheit. die er fiir bedürfti;.;er, dem /liele. das er für wichtiger hielt als sich selbst. Im Cje^ensatz zu dem bekannten Wappenspruch eines altenßlischen Ue-schlechts: »First I« (»Zuerst ich«) verlief die Linie seines Lebens dauernd im Uchte des ebenfalls allbekannten stolz-demütigen Wahlspruches deutschen Adels: »Ich dien!« Wieviel üedanlvcn und Nerveiikraft er dem Gemeinderate der Stadt Cilli widmete, zuerst nur als iMitglied, hernach als Vizebürtrerniei-ster, läüt sich gar nicht nachrechnen. An allen Arbeiteti und Werken, die dem Ausbau und der Wohlfahrt der Sannstadt dienten, war er fördernd und wegebahnend mitbeteiligt: an der Einführung von Wasserleitung. Pflasterung, Kaiia'isie-ruiig, elektrischer Beleuchtung, an dem Neubau von Volks- und Bürgerschule ebenso wie an dem des Gymnasiums, an der Errichtung des großen Studentenheimes und des Waisenhauses, am .Aufschwung der Städtischen Sparkasse und wer weiß, wo sonst noch überall — kaum läßt sich in der Eile der ganze Umfang überblicken. Immer und immer, in guten Jahren wie in Jahren der Not, war er ein Vielbeschäftigter und Vielgeplagter, ein Diener am Geist der Nächsten-, lici-mat- und Volksliebe. Seine politische Gesinnung äußerte sich in seiner seit jeher glühenden Liebe zum deutschen Volk. Sie begleitete ihn bis zu seinen letzten Tagen, ohne ie zu wanken. Wieviel selbstlose, energische und zi^^lbewußte Arbeit hat Dr. JescTiko für das Deutschtum in der Untersteiermark geleistet, die ihn heute zu ihren besten Söhnen zählt! Dabei war er vornehmster Gesinnung und ungemein schlicht in seinem äußeren Auftreten. »Gemeinnutz geht vor Eigennutz!« Wenn einer von uns allen, so lebte er nach diesem Grundsatz, Wo er konnte, und oft auch über sein Vermögen, half er mit freundlichstem Zuspruch imd mit rettender Tat — geistig und materiell. Seine vornehme Persönlichkeit, seine gewinnende Liebenswürdigkeit stehen bei allen, die ihn kannten, in dankbarem Andenken, das kürzlich bei der Umbenenmmg der CHKcr Stadtstraßen zum Ausdrucke kam: die Straße, in der er geboren wurde, wohnte und wirkte, trägt heute seinen Nanten, Helfried Patz danken, die der Vertiefung des Vertrauens und der Siegeszuversicht dienen, in ihren Ortsgruppen zum Durchschlag zu bringen. m. Arbeitsbcsprechunx in Burxstali, Der Leiter'des Amtes Volkswohlfahrt in der Ortsgruppe Burgstall des Steirisclien Heimatbundes hielt mit den Helfern und Helferinnen des Amtes Volkswohlfahrt eine Arbeitsbesprechung ab, bei der sämtliche Fragen eingehend erörtert wurden. — Dieser Tage kamen in Burgstall zum ersten Mal die Gutscheine der Volkswohlfahrt zur Verteilung. Die unterstützungsbedürftige Bewohnerschaft von BurgstaÜ konnte gar nicht begreifen, daß ihr so ausgiebige Hilfe geleistet wird. Auch die übrigen Ämter der Ortsgruppe haben ihre Arbeit in vollem Umfange aufgenommen. UnterfUhr«rschulung Woch^nenälehrgatiK der Wehrmann-schaftsstandaile Luttenberg Soimtag, den 3. August 1941 wurden in St. Georgen a/St. und Abstall Wochenendlehrgänge für die Unterführer vom Führer der Wehrmannschaftsstan-darte Luttenberg, Obersturmbannführer Kampl, abgehalten. Um 6 Uhr früh begann der Lehrgang in St. Georgen mit dem Aufmarsch der Unterführer und der Wehrmannschafts-musik zur Flaggenparade, Vor der Flag-genhissung sprach der Leiter des Lehrganges über die Bedeutung der Flagge. Im Rahmen der Ausbildung wurden Leibesübungen, soldatischer Exerzi^r-dienst, Grundausbildung und vor allem *;ejstige Erziehung durchgeführt. Zwischendurch kam auch das Lied zu seiner Geltung. Politische Tagesfragen und Erläuterungen beendeten um die Mittagszeit den Lehrgang. Mit demselben Verlauf wurde in Abstall der Wochenendlehrgang am Nachmittag begonnen. Hier waren sämtliche Teilnehmer Volksdeutsche, die als frühere Grenzbewohner ihr Deutschtum stets bewahrt hatten. Sie werden als Unterführer in der Wehrmannschaft des Steirischen Heimatbundes Sorge tragen, daß alle Männer einheitlich ausgerichtet und für Deutschland sich immer einsetzen werden. Mit dem Endappell wurde der Wochenendlchrgang beschlossen. * m. Appell der Potkischen Leiter Muf^ck. Am 2. d. fand ein Aippell der Politischen Leiter des Kreises Mureck statt. Nach Begrüßung durch den Kreispropagandaleiter Pg. Posch sprach Gauamtsleiter z. V. Pg. Treml über das Thema »Führer befiehl, wir folgen« und anschließend über alle Fragen, deren Erörterung In der heutigen Zeit besonders wertvoll und wichtig ist. Es ist nun Aufgabe der Politischen Leiter, die mit starkem Beifill aufKenormrwnen Gc- Verkehrsunfall bei Gonobhz Auf der Straße Gonobitz—Windisch-Feistritz ereignete sich kürzlich im Dunkel der Nacht ein schweres Verkehrsunglück Um etwa 21 Uhr fuhr der Partieführer der Gon'obitzer Straßenmeisterei Josef Podkubosek aus Seitzdorf mit einem Motorrade von einem Konzert in Gonobitz nach Hause, obwohl er nicht im Besitze eines Führerscheines ist. In der Nähe von Golitsch stieß der Motorradfahrer mit einem vor ihm auf der rechten Straßenseite fahrenden Radfahrer zusammen, wobei sowohl dieser als^ auch der Motorradfahrer zum Sturz kamen. Während der Radfahrer — Johann Zisurko aus Doberncsch — mit leichten Verletzungen davonkam, erlitt Podkubosek eine Gehirnerschütterung und Hautabschürfungen. Fahrlässige Schüsse In einem Weingarten in Skalitz bei Gonobitz vergnügten sich der Schlossermei. stcr Hermann Wresonnig und dessen Freund Wesenschegj]; damit, daß sie mit einer Pistole auf einen Hüttenpfeiler des Weingartengebäudes einige Schüsse abgaben. Alf! Wresonnig auf den Pfeiler schoß, durchschlug ein Projekil den Pfeiler an einer morschen Stelle und traf den auf dem vorbeiführenden Geineindeweg gehenden 14 Jahre alten Ernst Artieiter oberhalb der Stirne. Der Knabe, dem die Kugel im Kopf stecken geblieben war, brach auf der Stelle bewußtlos zusammen und mußte nach geleisteter erster ärztlicher Hilfe durch den Arzt Dr. Go. ritschar in das Cillier Spital gebracht werden. in Todesfälle. In Marburg, Windenauer-straße.lS, starb ,di« 80-jäbrige Eisen. bahnbeanitenswitwe Maria TiSutsch, geb. Grohmann. —- Jm Cillier Krankenhause ist die Gastwit*ts- und Kaufmanns, gattin Maria Grassellj aus St. Jakob bei St. Georgen an der Südbahn gestorben. m Neuer Ingenieur, An der Technischen Hochschule in Köthen.Anhalt legte Kurt W e g s c h e i d e r aus Pettau die Di-ptomprüfung ab und verließ als Ingenieur für Elektrotechnik die Anstalt. m. Der Drausteg wieder passierbar! Der Drausteg, der die Kärntnervorstadt mit der großen Gemeinde Brunndorf verbindet und von den s^'rbischen Macht-habern bei Beginn der Feindseligkeiten durch einen doppelten Angriff gesprengt wurde, Ist nun durch deutschen Fleiß und Gemein'siinn wieder inf^tandgesetzt worden. Seit kurzem ist der Steg wieder passierbar, und dieser wichtige DrauUbergang hat nicht nur für die Bevölkerunig von Brunndorf, die den Leben »mittel markt in dor Stadt aufsuchen wi'll, sowie auch für die Stadtbevöl'kerung durch Abschneiden eines beträchtlichen Umwegs Bedeutung, sondern insbesondere für die Anigestellten und Arbeiter der Roichbahnausbesserungs-stelle, die nun wieder auf dem alten Kurz-wege zu ihren Dienststellen gelangen können, m Anordnung dies Beauftragten für Jagdangelegenheiten, Wie einer amtlichen Verlautbarung des Beauftragten für Jagdangelegenheiten beim Chef der Zi-vilverwaitung in der Untersteiermark Dr. Kupnik (im Anzeigenteil der heutigen »Marburger Zeitung«) zu entnehmen ist, haben die Pächter der Gemeindejagdre. viere, die kommissarischen Jagdverwalter und die Eigenjagdbesitzer bis zum 21. August 1. J. ihren zuständigen Jägermeistern Name und Anschrift ihrer Jagdaufseher zur Genehmigung bekanntzugeben und innerhalb acht Tagen nach erfolgter Genehmigung um die Bestätigung der Jagdaufseher beim zuständigen Politischen Kommissar anzusuchen. m Wem gehört das Fahrrad? Im Win-dinauerwalde bei Marburg wurde am 4. d. ein schwarzes Puch-Herrenfahrrad gefunden. Das Rad ist gut erhalten und dürfte von einem Diebstahl herrühren. TURNEN UND SPORT niiiMiiiiiiiiiiiiiiniiiiniiiifiiitiiMiininiiiiiiiiniHiiimiiiiiiiiiniiHiiniiiiiiiiiiiMiiiiiiiiiniiiiiiiiHiiimiiiiniHiHiiiiiinuHiiinmm^ Leistungssport der »Deutschen Jugend<< Die nati^nalisozialistisehe Weltanschau ung ist total, sie verlangt den ganzen Menschen, dessen Körper, Geist und Seele. Die Erziehung muß sich daher auf eine ^veltan6chaulichc, charaktorliche und körperliche Erziehungsarbeit erstrecken. Und gerade die iköiperliche Erziehungsarbeit ist von besonderer Wichtigkeit, denn das deutsche Volk braucht Menschen, die hart, widerstandsfähig und zäh sind. Die Hitlerjiugend hat aus diewr Eiiienntnis heraus immer ein besonurchführunig d«s Leistiungssports in ihre Hand. In allen Bannen der Unher-steiennank werden Lcistungsgruppen aufgestellt, z. B. Leistungs-gruppe für Leicht-atihletik, Fiuißball, Handiballil, Boxen, Turnen, Tennis, Schießen, SchwiniTiien usw. Die Sfmrtigemeinischaiftien des Steirischen Heimatbundes stellen für die Lei-stungsgru.ppen Faohwarte zur fachlichen Betreuung auf. Der Bannführr bes-tiniimt mit Hiffe d'es DJ-Fühners, der al« Führer einer Leitstunigsgruppe voran«teht, und des Fachwarts die fähigsten Jungen, die nach Könmien und Haltung beurteilt werden, und weist sie der betreffenden Lei-stnngsgnuppe zu. Mitglied einer Leistiungsgruppe der »DeutÄohffl Jugend« au sein, ver^iflichtct zum besten Einsatiz und v;iner aiufrechten und festen Hadttung. Der Juingc, der schon mit 15 Jahren zur Leistun^isignuppe kommt, scheidet erst mit dam 18. Lelbensjahr aus. Die Leistungsigr^pipc wind dur^ regelmäßiges und' forischreitenidtes Trainieren auf iminier bessere Leistungen gebracht. Das Ziel eines jeden sportlich begabten Jungen muß ein, eimmail Mitgilied einer in sein Sportfach faHenden UHstoingsigruppc zu werden. So wird, schon nach kurzer Aufbauzeit der »Deutschen Jugend«, nicht mjr die Breiten arbeit der 'könpertiohen Ertüchtigung diurchgeführt, sondern gerade als wesentlicher Falktor di'eser körperlichen Ertüchtigung der Leistu^ngiseiport entfaltet und zur Entwickllung gerächt. Die »Deutsche Jungend« baut den Leistungssport fest in ihre Ailbeit ein und beweist wieder einmal mehr, daß sie gewillt ist, jede Erziehujigisarbeit, ganz gleich auf welcher Ebene s-ie Jicigt, fe5t in i^ire Hand zu nehmen. Olympia-Lexikon fertiggestellt Nach einer Mitteilung des Internationalen Olympischen Instituts in Berlin ist das Olympia-Lexikon fertiggestellt worden. Es enthält in der Bearbeitung von Dir. Wasner alle Ergebnisse der Otympischen Spiele der Neuzeit, die Namen'sämtlicher olympischen Sieger, alle Zahlenangaben über Teilnahme, Ergebnisse, Stege, Program mübersichten, das gesamte statistische Material, sowie die Namen der Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees seit Anbeginn. Der Text des Buches ist in sechs Sprachen verfaßt, nämlich in Deutsch, Französisch, Englisch, Spanisch, Italienisch und Schwedisch. Das Olympia-Lexikon wird während des Krieges nicht in den Handel kommen. Den Milgliedern des lOK. ste, hen jedoch auf Anforderung einige Arbeitsexemplare zur Verfügung. : Leibnitz erstklassig. Im Streif zwi. sehen Gratkorn und Le'bnitz wurilc eiiu LÖÄung gefunden. Qratkorn behält den Meistertitel, verzichtet jedoch infolge Besetzungsschwierigkeiten zugunsten der Leibnitzer Turn-und-Sportgemeinde auf den Aufstieg in die I. Klasse. Leibn tz wird demnach künftig an den Meisterschaftsspielen der 1. Klasse leilnehmon, die am 31. August beginnen. jfc (PK. WeUerau, Atlantic, iM.) Eine Frau springt Weltireitord Die Schweizer Hochspringerin llschill Pfenning, der es bei den Regionalmeistcrschaften in ihrer Heimatstadt Lugano gelang, mit l.6«i Meter einen neuen Weltrekord im Hochsprung für Frauen aufzustellen. Den bisherigen Weltrekord hielten mit t.65 m die Amerikanncrin Didrickson und Schiley AUS ALLER WELT a. Neun Söhne bei der Wehrmacht. Eine besonders große Zahl von Familienangehörigen des Landwirts Josef Löffler aus Finkenhübcl bei Neurode tragen den Ehrenrock des Soldaten, und zwar stehen neun Söhne und ein Schwiegersohn bei der Wehrmacht. a. Fürst Georg Festetl^ gestortien. Der bekannte ungarische Magnat Fürst Georg Festetlcs ist im 59. Lebensjahr gestorb^. Vor dem Weltkrieg war er Diptorpat und diente dann'als Offizier iiii Weltkrieg. 1933 übernahm er nach dem Tod semes Vaters d^ Faniilienfidefkpm-miß, einen der größten ungarischen Grundbesitze im Ausmaß von vielen Zehntausendeh Katastraljoch. •' a. Eine Hundertjährige. Die Witwe Wilhelmine Naß in Kiel' feierte bei geistiger Frische und verhältnismäßig körperlicher Rüstigkeit am 30. Juli den 100. Geburtstag. Von den 14 Kindern, denen sie das Leben schenkte, leben noch acht. Ihren Ehegatten verlor sie bereits vor 50 Jahren. a. Draubrüclce bej Warasdin wiederhergestellt. Die große Drawbrtlcke nördlich Warasdin, die während des Jugoslawienfeldzuges gesprengt wiurdc, ist nunmehr wiederhergestellt und bereits dem Verkehr übiengelben worden. Diese Brücke vert)in-det die Muriwsel mit dem übrigen Kroatien. a. Ein treuer Hund. Der Einwohner A. im nahen Alt-Pannekow hatte seinen Bernhardinerrüden an einen Züchter in Nustrow bei Rostock verkauft. Er brachtc den Hund zu seinem neuen Herrn und kehrte nach Hause zurück. Wenige Stunden später traf aber auch der Hund wieder ein und begehrte Einlaß in die ihm vertraute Häuslichkeit, Der Bernhardiner war trotz seines schweren Körpers die rund 50 Kilometer Weges querfeldein gelaufen. Unter dem Eindruck dieses Beweises von Treue wurde der Verkauf rückgängig gemacht. a. Der Daclis als Mell^er. lu Königsförde bei Rendsburg gab eine Kuji eigcn-tüntlicherweise seit Tagen keine Milch niehr. sodaß man Diebe vermutete, die das Tier hehnlidi ausmelkten. Wie erstaunt war man aber, als man entdeckt^i. daß die ruhig auf der Weide grasende Kuh sich plötzlich hinlegte und ein — Dachs angckroclieu kam, der schmatzend d'ie Milch aus dem Kuheuter zog. Es gelang miclit, den naschhaften Burschen zu fangen. a. Fund alter gotischer Kacheln. Bei Aushebungsarbcitcn auf dem Havlicek-Platz in Turnau bei Prag wurde eine Menge von Bruchstücken nitcr gotischcr Kacheln gefunden. Ihre grolk Menge deutet darauf hin, daß an der iMindstolie ehedem ehie Werkstatte staiirl, in der die Kacheln und ToiKfefiilV'. wur- (liMi. Von Irl'. r t-e ist <.i:r' .ji;; , Tnr-nauer Kaclicln ilicscloc 1< im iiüd die Nofmtier 191 »Martwger Zelftinj?« 7. August 1941 Seite 7 Büd Kddfht Q ab 9. August bis auf weiteres — wenigstens durch 3 Wochen — geöffnet. Täglicher Pauschaipreis RM 7J0 '— alles , inbegriffen: Pension, Arzt; Bäder, ITaxen. Kofverwalltuig 534S B«d RMlein. gleichen Ornamente aufweisen wie die kürzlich in der Burgruine Fricdstein gefundenen, die, wie festgestellt wurde, aus dem Ende des XV. Jahrhunderts stammen. Demnach scheint Turnau alle umliegenden Burgsiedlungen mit seinen Tonp'ro-dukten beliefert zu haben. a. Ein doppelt beherztes Huhn. Bei einem weißen Leghornhuhn in Coswig, das sich in der letzten Zeit durch besonders große Eier ausgezeichnet hatte, in denen stets zwei Dotter zu finden waren, entdeckte man nach der Schlachtung, daß das Tier zwei Magen, zwei Lungen und zwei Herzen hatte. Kein Wunder also, daß Eier mit doppeltem Dotter gelegt wurden. VOR DEM MCHTHi JikHßcber Ci«wahv«rt>recher Das Breslauer Sondcrgcricht verurteilte den 22 Jahre alten Juden Benno Israel Zadik aus Breslau, der wegen Diebstahls und Betruges an Rassegenossen bereits vorbestraft ist, wegen fortgesetzter Rassenschande, schweren Diebstahls und .wegen Gewalt Verbrechens zum Tode, 10 Jahren Zuchthaus und dem Vcrhist der Ehrenrechte. Außerdem wurde Sicherungsverwahrung an-Keordnet. Der Jude hatte bis zum September l^>4ü mit einem nichtjüdischen Mädchen fortgesetzt Rassen^chande begangen. Als er am 5. März d. J. wieder einmal allein in dem Zimmer des Mädchens war, erbrach er einen Schrank und stahl einen größeren Geldbetrag. Als das Mädchen hinzukam und das Geld zurückforderte, kam es zu Auseinandersetzungen, in deren Verlauf der Jude auf das Mädchen einschlug und es so schwer verletzte, daß es ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen mußte. Auf die Hilferufe des Mädchens kamen schließlich Nachbarn hinzu, die den Juden festnahmen. Straßenrättber zum Tode verurteilt Das Berliner Sondergericht verurteilte den Angeklagten Karl Neubauer wegen vollendeten und versuchten Straßenraubes in mehreren Fällen, sowie wegen versuchten und vollendeten Diebstahls zum Tode und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Aus rechtlichen Gründen wurde aifßerdem noch auf eine Zuchthausstrafe von zehn Jahren erkannt. Ein Mitangeklagter, dem seine mangelnde Reife zugute gehalten werden mußte, erhielt wegen der gleichen Delikte zehn Jahre Gefängnis zudiktiert. Die beiden arbeitsscheuen Tauge-nichlse, die schon verschiedene Diebereien auf dem Kerbholz hatten, waren Ende Mär^ dieses Jahres zufällig miteinander bekannt geworden und hatten sich seitdem zur Begehung von Verbrechen zu-sammengetan. Um in den Besitz von Geidniitteio zu gelangen, verübten sie dann in der Folgezeit mehrere Raubüber-fälto, vor allem auf ältere Frauen. Ihr erster Versuch in dieser Richtung schlug fehl. Die Strolche hatten einen Mann am Schiffbauerdamm zur Nachtzeit scheinbar nach dem Weg gefragt und machten gerade Anstalten dazu, um über den Ahnungslosen herzufallen, als sie durch einen zufällig des Weges kommenden Radfahrer gestört wurden, und es vorzogen, die Flucht zu ergreifen. Schon am nächsten Tage, um die Mittagszeit, pirschten sie sich an eine 68-jährige Frau heran, die j;crade aus der Kirche kam. Mit vorgehaltener Pistole zwang Neubauer, der in allen Fällen die Hauptrolle spielte, die zu Tode erschrockenc Frau dazu, ihre Handtasche herzugeben, in der sich aber nur weniße Mark befanden. Nach weiteren Raubübcrfällen und Einbrüchen ereilte die Verbrecher das wohlverdiente Schicksal »Die Sonderßerichte werden mit allen Mitteln dafür Sorge tragen«, so betonte der W.'rsilzende in seiner Urteilsbegründung, ?>tlaß die Sicherheit auf öffentlichen Straßen unter allen Umständen gewährleistet wird. Wer diese Sicherheit gefährdet III einer Zeit, wo Deutschland im schwersten Schicksalskampf steht, riskiert unweigerlich seinen Kopfl« WIRTSCHAFT Das deutsche Umsatzsteuerreclil in der Unterstelermark VüB Stenerinspektor Hans Koblinger V«ffllifig«rto Einfuhr Ais vcrliiifcrte Einfofir werden die auf die Einfulir in einen Seehafenplatz folgenden Liefermgen notwendiger Rohstoffe, HattwrzeagnlMe, Lebens- u. Futtermittel im Großhandel in Seehäfen bezeichnet. Einfuhr ist die Warenbewegung vom Ausland in das umsatzsteuerrechtliche Inland (vgl. Aufsatz über den Begriff Inland in der »Marburger Zeitung* vom 23. Juli 1941). Eine Lieferung ist als verlängerte Einfuhr umsatzsteuerfrei, wenn jede der nachfolgenden Voraussetzungen vorliegt: 1. der Gegenstand muß sich unter den in der sogenannten 'Freiliste2< (Anlage zum Umsatzsteuergesetz) aufgeführten Gegenständen befinden. Dazu gehören u. a. tierische Fette, Gewürze aller Art, roher Kaffee, Kakao, Kautschuk, Ölsaaten und Ölfrüchte aller Art, Reis, Schwefel, Tee, Wein; 2. der Gegenstand muß aus dem Ausland in einen Seehafenplatz eingeführt sein und darf den Seehafenplatz nicht oder nur zur Beförderung in einen anderen Seehafenplatz verlassen haben. Eg ist jedoch nicht erforderlich, daß die Einfuhr oder Beförderung auf dem Seewege erfolgt. Die Seehafenplätze und die, die für die l.ieferungen von Fischen, Krabben oder Muscheln als solche gelten, sind im § 19 Absatz 4 UStDB aufgezählt. Die Seehafenplätze sind zum Unterschied der Freihäfen auch Umsatzsteuer liches Inland. Lieferungen in ihnen sind daher steuerbare Umtötze und nur durch die besondere Befreiungsbestimmung für die verlängerte Einfuhr unter den hier aufgeführten Voraussetzungen steuerfrei. 3. Der Unternehmer muß den Gegenstand in einem Seehafen im Großhandel liefern. Siehe Begriff Großhandell (»Marburger Zeitung« vom 5. August l. j.) 4. Der Gegenstand darf im Inland nicht bearbeitet oder verarbeitet werden, sofern eine Bearbeitung oder Verarbeitung im § 21 UStDB nicht besonders zugelassen ist. Diese die Steuerfreiheit nicht ausschließenden Bearbeitungen und Verarbeitungen sind in einem Verzeichnis (Anlage 2) zum § 21 UStDB zusammengefaßt. Dazu gehört z. B. das Pressen (Schlagen, Extrahieren) von Ölsaaten und Ölfrüchten, das Hecheln von Hanf. Die dadurch entstehenden Gegenstände kann der Bearbeiter ebenfalls steuerfrei weiterliefern, während weitere Einfuhranschlitßlieferungen dieser Gegenstände nur dann steuerfrei sind, wenn sie in der Freiliste 2 stehen. Dem Abnehmer steht bei Vorliegen auch aller übrigen Voraussetzungen z. B. Steuerfreiheit für die Lieferungen pflanzlicher öle nicht mehr zu, weil wohl die Ölsaaten und Ölfrüchte aller Art, nicht aber die bei ihrer Ver-pressung entstehenden pflanzlichen öle in der Preisliste 2 genannt sind. 5. Die oben genannten Voraussetzungen müssen buchmäßig nachgewiesen werden. Nach den Vorschriften des § 14 UStDB über den Buchnachweis müssen in den im Reichsgebiet zu führenden Büchern regelmäßig aufgezeichnet werden: 1. die Menge und die handelsübliche Bezeichnung des Gegenstandes, 2. der Lieferer und der Tag der Lieferung an den Unternehmer, 3. eine etwaige Bearbeitung oder Verarbeitung, 4. der Abnehmer und der Tag der Lieferung an ihn, 5. das vereinnahmte Entgelt und der Tag der Vereinnahmung; bei Besteuerung nach den vereinbarten Entgelten, das vereinbarte Entgelt. Die Aufzeichnungen sollen sich auch auf die Eingangszollstelle, den Tag der Einfuhr und den Ort der Lieferung an den Abnehmer erstrecken. Der buchmäßige Nachweis wird noch bei der Erörterung des Binnengroßhandels behandelt werden. Innerhalb desselben Seehafenplatzes oder verschiedener Seehafenplätze sind unter den genannten Voraussetzungen eine unbeschränkte Anzahl von Lieferungen desselben Gegenstandes als verlängerte Einfuhr steuerfrei. Erste Lieferung Im Inland außerlialb eines Seehafenplatzes Abweichend von der verlängerten Einfuhr (§ 4 Ziffer 2 a UStG), bei der eine unbeschränkte Anzahl von Lieferungen unter den bestimmten Voraussetzungen steuerfrei ist, kann die Steuerfreiheit nach § 4 Ziffer 2 b UStG nur für die erste Lieferung Im Inland außerhalb eines Seehafenplatzes beansprucht werden. Die Liefenmg muß die erste Lieferung eines in das Inland eingeführten Gegenstands außerhalb eines Seehafenplatzes sein. Es ist ohne Einfluß, wenn ihr eine unbeschränkte Anzahl steuerfreier Lieferungen in Seehafen-plätzen vorausgegangen sind. Aus der Fassung »außerhalb eines Seehafenplat7.es« folgt jedoch nicht, daß der Gegenstand über einen Seehafei\pjatz gcli^f(5rt werden muß. Eine erste Inlandslieferung im Sinn der Befreiungsvorschrift ist es audi, wenn die erste Lieferung im Inland nach der Einfuhr über die trockene Grenze ausgeführt wird. Wird hierfür Steuerfreiheit beansprucht, so ist zunächst festzustellen, ob der Unternehmer tatsächlich die erste Inlandslieferung getätigt hat. Daraus ergibt sich zwangsläufig die Frage, hat der Lieferer des Unternehmers seine Lieferungen noch im umsatzsteuer-reclitlichen Ausland oder innerhalb eines See-' liafenplatzes unter den Voraussetzungen des § 4 Ziffer 2 a (§ 19 UStDB — verlängerte Einfuhr) ausgeführt. Es ist demnach der Ort der Lieferung des Vorlieferers festzustellen. Die übrigen Voraussetzungen für die Inanspruchnahme der Steuerfreiheit sind die gleichen wie bei der verlängerten Einfuhr. Der Gegenstand muß in der Freiliste' 2 stehen, also zu den vom Reichsfinanzminister als notwendige Rohstoffe. Halberzeugnissc, Lebens-und Futtermittel bezeichneten Gegenständen gehören; er darf mit Ausnahme der in der Anlage 2 (§ 21 UStDB) besonders zugelassenen Behandlungen nicht bearbeitet oder verarbeite^ und er muß im Großhandel geliefert werden. Beispiele für die verlängeriß Einfuhr und erste Inlandslicierungen: 1 A verkauft einen Gegenstand an B und versendet ihn durch einen Reeder von Übersee nach Hamburg-Freihafen zur Verfügung des B. B versendet ihn mit der Bahn an C in Augsburg. Die Lieferung des A an B ist durch die Übergabe des Gegenstandes an den Reeder erfüllt (§ 5 Absatz 2 UStDR); sie ist eine nicht steuerbare Auslandslieiening. Die Lieferung des B an C gilt durch die Übergabe an die Reichsbahn in Freihafen Hamburg als ausgeführt; die Lieferung erfolgt ebenfalls im umsatzsteuerrechtlichen Ausland und ist daher nicht steuerbar. 2 Der Unternehmer B des Beispieles l. verbringt (befördert mit eigenem Fahrzeug) den Gegenstand in den Seehafenplatz Hansestadt Hamburg und verka'jft ihn dort an 0. D versendet den Gegenstand mit der Bahn oder mit dem Schiff wcitor an E in den Seehafenplatz Kiel. B führt die Lieferung des Gegenstandes durch die Übergabe an D im Seehafenplatz aus. Sie ist als verlängerte Einfuhr steuerfrei. Unbeachtlich ist es, ob B den Gegenstand mit der Bahn oder zu Wasser befördert hat. Steuerfrei als verlängerte Einfuhr ist auch die Lieferung des D an E. weil D noch innerhalb des Seehafenplatzes durch Versenden liefert und die Anzahl dieser Lieferungen unbeschränkt sein kann. 3. Der nUternehmer E des Beispiels 2. versendet den Gegenstand aus dem Freihafen Kiel mit der Bahn an G in Berlin und G verkauft ihn an H in Marburg. Die Lieferung des E gilt mit der Übergabe, also im Seehafengebiet, als ausgeführt und' ist als verlängerte Einfuhr steuerfrei. Die Lieferung des G an H ist die erste Inlandslieferung nach der Einfuhr außerhalb eines Seehafenplatzes und als solche ebenfalls steuerfrei. Die Lieferungen ds IT an andere Unternehmer im umsatzrechtlichen Inland sind steuerbare Lieferungen und sofern nicht eine Befreiungsbestimmung einschlägt, steuerpflichtig. 4. Der Unternehmer E des Beispiels 2 verbringt befördert mit eigenem Fahrzug) den Gegenstand aus dem Freihafen Kiel nach Berlin und liefert dort an G. Die Lieferung des E ist als erste Inlandslieferung außerhalb eines Seehafenplatzes steuerfrei, die Lieferungen des G hingegen sind steuerbar. Der Unternehmer N in Budapest verkauft einen Gegenstand an M in Cilli. Er versendet ihn mit der Bahn. Die Lieferung des N ist eine nicht steuerbare Auslandslieferung. M. ist mit der Weiterlieferung an andere Unternehmer des Inlands, weil er die erste Inlandslieferung außerhalb eines Seehafenplatzes tätigt, steuerfrei. Würde der Unternehmer N den Gegenstand nach Cilli verbringen (mit eigenem Fahrzeug befördern), dann wäre seine Lieferung an M bereits die erste steuerfreie Inlandsliefenmg. Die Lieferungen des M wären steuerbar. Einheitliche Führung der Wasser- und Energiewirtschaft Der Führer hat für alle Aufgaben der Wasser- und Energiewirtschaft eine Neuregelung unter einheitlicher Führung angeordnet. Die bisher in vier verschiedenen Ministerien liegenden Zuständigkeiten gehen an den vom Führer bestellten fieneralinsipektor für Wasser und Enerjrie über. Der Qcneralin^pcktor für Wasser und Energie hat die Stellung und Befugnisse eines Reichsministcrs. Der Führer ernannte zum Qeiiera^-inspektor für Wasser und Rnergie Reichs-mini'ster Dr. Ing. Todt. Dr. Todrt beJiält seioe bisherigen Aufgabengebiete bei. Straßenbau, Wasserbau, Energiebau und Regelung der Bauwirtschaft sind durch diese Neuordnung im Interesse erhöhter Leistung, einheitlicher Führung des Personals und aucli im Siraie wesentlicher Vereinfachung der Verwaltung zusammengefaßt. Verbindung Hamburg— Schwarzes iMeer Böhmen und die nWtteleuropäischen Wasserstraßen im Rahmen des großen Projekts des Donau-Oder-Kanals begegnet im Protek. torat nicht zuletzt die Eingliederung der Elbe in dieses Wasserstraßennetz und in diesem Zusammenhang der Ausbau des Verbindungsabschnlttes Prerau-Pardubitz besonderem Interesse. In Sachverständi-genkreisen wird darauf verwiesen, daß für diese Planung bereits in früheren Jahren Pläne ausgearbeitet wurden, die jedoch ergänzt und erweitert werden müßten. Die Schaffung dieser Verbindunji werde der gesamten Wirtschaft der in Frage stehenden Gebiete durch den Anschluß an das Netz der großen Ströme einen äußerst starken Auftrieb verleihen, da ihnen einerseits eine erleichterte Aus. fuhrmöglichkeit geboten wird, und ^\c andrerseits die wichtige Funktion der Transitverbindung zwischen Hamburg und dem Schwarzen Meer übernehmen werde. X Eröffmiiig fieti^ Reichskreditkassen im Südosten. Nach einer Bekanntmachung der Hauptverwaltung der Reichskredit-kpsen vom 31. Juli 1941 sind Reichskrc-ditkassen eröffnet worden in Agrani, Belgrad, Athen, Bukarest, Saloniki U'Ud Sofia. X postdienSt mit (irlechenland. Der griechische Distrikt Epirus nimmt jetzt am Postdienst mit Deutschland teil. Kennen Sie den Kartoffelkäfer? Zahlreiche Meldungen und Aniragen gehen von verschiedenen Seiten bei den Polizeistellen und beim Pflanzenschutzamt der Landesbauernschaft Südmark ein über kleine, verdächtige Tierchen auf den Kartoffeln, die angeblich diu Blätter abfressen. Man fürchtet Kartoffelkäfer gefunden zu haben. Aber die Untersuchung ergibt, daß es sich meist um Larven oder Puppen des nützlichen Marienk^rifers Uan-dclt. Der Kartüffclkäfer ist in der Ostmark noch nirgends aufgetreten. Er bedroht von Frankreich und von der Schweiz her wohl den Kartoffelanbau in Grofideutseh-land. Aber seine Verbreitung geht in Süddeutschland nicht ostwärts über Miin-chen und den Bodensee hinaus. Trotzdem ist es aber möglich, daß dnr Käfer oder seine Entwicklungsstadicn (Eier, Larve oder Puppe) durch den neuzeitlichen Verkehr bis hieher verschleppet werden, deshalb sollte jeder den Karto.f fclkäfer kennen Wie sieht er aus? Der Käfer ist etwa l cm groß, strohgelb gefärbt und hat 10 schwarze Länfts-streifen auf den Flügeldecken. Das Weibchen legt in Häufchen dottergelbe Eier auf die Unterseite der Kartotlelblätter. Aus diesen schlüpfen kleine Larven, die zuerst 1—2 mm groß und rot, wie rohes Rindfleisch, gefärbt sind. Sie wachsen bis zu einer Größe von i,5 cm heran und bekommen allmählich eine orangenrote Farbe. Kopf und Beine sind schwarz:. Der dicke, wulstige Hinterleib hat auf jeder Seite zwei Reihen schwarzer Punkte. Die Larven verpuppen sich in der Erde. Die Puppe ist einfärbig orangen rot. .\us ihr entwickelt sich in kurzer Zeit wieder ein neuer Käfer. Wo Kartoffelkäfer auftreten, sind auch mehr oder weniger Fraßspuren zu beob. achten." Die Blätter werden vom Rande her ganz weggefressen. Am stärksten be-fressen werden immer die kleinsten Blätter oben und an den Triebspitzcn der Pflanzen. Eine gewisse Ähnlichkeit besteht zwischen der Larve des Kartoffelkäfers und der Puppe des Marienkäfers. Aber die Larve des Kartoffelkäfers ist frei beweglich, hat 6 Beine und läßt sich leicht vom Blatt abheben. Die Puppe des Marienkäfers dagegen sitzt fest auf dem Hlalt, hat keine Beine und ist nur schwer, meis' nicht ohne Beschädigung, abzulösen. 'Wie schon gesagt, ist bisher in der Ostmark noch kein Kartoffelkäfer gefunden worden. Es liegt also kein (Irund zu Beunruhigung vor. Und im Westen de Reiches ist ein K;irloffelkäffr-Ab\\ ehr-dienst vom Reichsn.ihrstand eingerichtet, der die Gefahr meistern wird. Trotzden» soll aber jeder V'olksgencissc die Augen offen halten, damit eventuell verschle^ipte Tiere rechtzeitig entdeckt und un'^chäd. lieh gemacht werden können Seife 8 »Marburger Zcitungc 7. August 1941 Nummer löi Wohnungstausch Agram—Marburg Dreizimmerwohnung mit allem Komfort im Villenviertel, nahe dem Zentrum In Agram, gegen gleiche oder Fünfrimmerwohnung in Marburg zu tauschen gesucht. Anträge an die Verwaltung der »Marburßer Zeitung« unter >Nr. 1018c. 5351 In Im dm rmmlllm dmm UntmrimndmM r BBffyloW HEU^ BUH6-KtWO luflioen OSagobunbeti fflr JugtndUchc nicht sugelassen KuiiurWm Wochenscflaii Verordnungsund Amtsblatt des Chefs der Zivilverwaltung in der Unter-steiermark von Wr. I bis Nr, 30 erhältlich im Verlage der Marburger Druckerei Marburg «. d. Ormu, ■adflass« • IN CILLI bei der Geschäftsstelle der »Marbur-ger Zeitung«, Adolf-Hitler-Platz 17, Buchhandlung der Cillier Druckerei IN PETTAU bei Georg Pichler. Aufnahme ständiger Bezieher bei beiden obancefiihrtcn Vertretungen und bei der Geschäftsstelle in Marburg. Bezugspreis: RM 1.25 monatlich. Der Mczugspreis ist im vorhinein zahlbar. Wir bitten sofort nach Krhalt der Zahlkarten um die Überweisung der Bezugsgebühr, damit die regelmäßige Zustellung nicht unterbrochen werden muß. Kleiner tozeiier nnnnnininRninnpiininiinnpnn^ JedM Wort koidt 10 R»t. das fcHeedracktfl Wort n RdI. Dtr Wortprtit ciltbii <0 15 BttchsUbea lo Wort. ZtfferMbflhf (Kennwort) iS Rpf. bei StelUnMiuohoa SS Rpf. ror ;ZusendiinK von Kennwortbriefto wordan SO Rpf Porto hcrechnct. ABfcIgen-AnnahniMciilat; Am Ttre vor Crtebelnea um 16 Uhr. »Klein* An» zilreu« werden nur eecen Vorelnsendanc des Betrareü (aocti In «Ottlseii nrlefmarkcn) «afffenommeri MindesticebOfir fflr •Ine Klein* Anteiicfl RM I • 1fü$5iUUl€tl$S Größere Menge Lösch umsonst abzugeben hei Firma Franz, Mellingerstraße. 5384-1 Taylorlx-Buchhaltung, einfach, praktisch und für jede Branche hei Karheutz, Herrengasse 3, Tel. .26-42. 5398-1 HMÜtStdU Gutgehendes und bestelngc-führtcs Spezereigesclifift zu verpachten. Anzufragen hei G. 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Jagdverwalter und die Eigen-jagdbesitzcr haben bis zum 21. August 1941 ihren zuständigen Jägermeistern Name und Anschrift ihrer Jagdaufseher zur Genehmigung bekanntzugeben und innerhalb 8 Tagen nach erfolgter Genehmigung um die Bestätigung der Jagdauf-selicr beim zuständigen Politischen Kommissar anzusuchen, Marburg a. d. Drau, den 6. August 1941. Der Beauftragte für Jagdangelegenheiten 542 6 Dr. Kupnil( Zweizimmerwohnung mit Kabinett und Badezimmer in Marburg für sofort sucht Partei. Anträge unter »Sonnig u. ruhig 134« an die Verwaltung. 5429-6 Heimischer sucht Unterkunft bei guter Familie. Adresse in der Verwaltung. 5415-6 In tiefstem Schmerze geben wir allen Verwandten und Bekannten die Nachricht, daR unsere innigstgeliebte Gattin und herzensgute Mutter, Frau Maria Grasselli Gastwirts- und Kaufmannsgatthi am Dienstag, den 5. August um 22 Uhr nach längerem Leiden im Krankenhaus in Cilli sanft verschieden ist. Die BelsPtzung findet am Freitag, den 8. August um 10 Uhr vormittags im Familiengrab in St. Georgen a. d. Südb. statt. St. Jakob bei St. Georgen a. d. Südb., am 6. August 1941. In tiefster Trauer; Josef OrasselH, Gatte; Pepl, Milena, EmiU Maria, Fnnz, Emilie und Stanito, M3I Kinder. Buchhaltefi perfekt in allen Arbeiten, Volksdeutscher, sucht Stelle. Angebote unter »1062« a. d. Verwaltung. 5416-7 Vor EÜBitelloBg voa Arbelu-kräften maß di« ZiMtlmmang des luitäodigen Arb«itiaiiit«i elngnhoit werdes. Eisenhändler, jüngere Kraft, der deutschen Sprache mächtig. wird sofort aufgenommen. Offerte unter sEisenhändler^j: an die Verw. .*5406-8 Kanzleikraft, perfekt in deutscher Korrespondenz, wird sofort aufgenommen. Anzufragen bei Radio Starkel, Marburg a. d. Drau, Sophienplatz 6, 5335-8 Tüchtige Friseurin gesucht. Friseursalon-Tautz, Marburg. 5394-8 1 Herrichter, 1 Stepperin, 3—4 gute Schuhmachergehilfen werden sofort aufgenommen bei N. GrgureviC, Tegetthoff-straße 3. 5419-8 Tüchtiger Maler> und Anstrei-chergenüfe wird sofort aufgenommen. Franz Koritnik, Lichtenwald a. S. 5422-8 Tüchtige Friseurm und Fri-seurgehflfe werden aufgenommen bei Friseur Flieger, Kar-tschowin, Grazerstraße 7. 5430-8 Schuhmachergehilfen, nur solche, die auf Goiserer eingearbeitet sind, werden per sofort aufgenommen. Karo, Schuhindustrie, Reiserstraße 9. 5424-8 Lehrjunge, Volksdeutscher, mit guter Schulbildung findet fortige Aufnahme. Schuhnie-derlage M. Wregg, Marburg a. d. Drau, Burggasse 5. 5425-8 Vorführaogta: Heute 16, 18.30 und 21 Uhr Karten von 10—12 und ab 19 Uhr ESPLAMADE Pemrul 25-2t! liBato llittßrttJoiljr Für Jugendliche unter 14 Jahren nicht zugelassen ^239 KvHurfllni - N«uMtt cl«uisehe Wochansch«u ladär Unterstofrer liest die HMarburger Zeitung!" fSkut^tdit per Stflck Mt farbig, groß . . ♦ » ........3.— FORMULARE: Wochen-Sammdbogen für die Reichsfleiich-karten zu 30 und 100 gr je Stüclc, insgesamt für 30 kg . —.10 Liste der Schwerarbeiter........—.05 Umrechnungstabellen.........—.05 Preislisten für Gast- und Kaffeehäuser ... 1.— Stadtplan von Marburg ........—.30 KARTONS: Geschlossen wegen Ruhetages der Gefolgschaft —.10 Morgen geschlossen wegen Ruhetages der Gefolgschaft ................—.10 Rauchen verboten..............—.10 Wir danken unserem Führer ..*<«• < —.20 Unser Gruß ist Heil Hitler .,,«»•• —.15 Preislisten für Friseure —.20 Preislisten für Friseurinnen...... . —-.20 erhältlich im Verlage der Achturi0l 5414 Das Betreten des Waldes der Gemeinde Kötsch, rechts von der Hauptstraße Marburg —Pettau ist für Nichtbeschäftigte untersagt. Zuwiderhandlungen werden polizeilich strengstens bestraft. Flugmotormwerke Ostmark Die Kuranstalt Bad-Neuhaus sucht zum sofortigen Eintritt einen Volksdeutschen Beamten als Buchhalter Volle Beherrschung der deutschen Sprache, Kontenplanbuchhaitung. bilanzsicher und wenn möglich Maschinschreiben wird verlangt. Geboten wird die 7. Vergütungsgruppe und Wohnungsmftglichkeit. Bewerber wollen mit Angabe ihrer bisherigen Verwendung ihr Ansuchen- bei der Kurverwaltung Bad-Neuhaus einreichen. Der komm. Verwalter: Futscher 0 5423 Deutschunterricht wird gesucht. Adresse in der Verw. 5421-11 Alpengras oder Seagras gute Qualität, gesponnen, in Waggonladungen fortlaufend zu kaufen gesucht. Anbote unter Preisangabe unter »Alpen-Seegras Nr. 1.000/31.963« an Ala Anzeigen A. 0. Wien I.. Wollzeile 16, erbeten. 4253 Unsere liehe Mutter, Großmutter, Urgroßmutter, Frau Maria Tibutsch gmb. Orohmann Bahnbeamtenswitwe ist heute um 8 Uhr früh nach kurzem 4.eideii sanft entschlafen. Das Begräbnis findet am Freitag, den 8. August um 4 Uhr nachmittag auf dem Magdalenentriedhof statt. Die hl. Seelenmesse wird am 9. August um halb 7 Uhr in der St, Mag-dalenakirche gelesen werden. Die trauernden Familien; Petemel, Neumann, Bader, Grohmann, Rooiak Marburg, Graz, den 6. August 1941. 5428 Dank Allen Verwandten und Bekannten, die meinen geliebten AAann zur letzten Ruhestätte geleiteten und mir Beweise liebevoller Anteilnahme zukommen ließen, danke ich herzlichst. Insbesondere gilt mein Dank den so zahlreich erschienenen politischen 1 eitern, dem Steirischen Heimatbund und seinen Gliederungen, der Wehrmacht,'den Vertretern der Behörden und Vereine, der Lehrerschaft und Schuljugend sowie der deutschen Jägerschaft. Gonobitz, im August t941. MITZ1 >VALLAND 5432 Haup.lschrüUeitcr Anlon (icricüack, Steilvertrelcüdcr Haup.lschrilUcilei; U.do Kasper — Druck dtir „Marburger Druckerei"