LllibllcherWMtung. Nr. 39. P VIi»l! »Ieratlo!!« prc! l>: Im Comvlmr ganzj. fl. >1< halt-, ss. 5.5N. ffilr die Zustellung in» Hap« yalbj. 5.« »>, 'INit ber Post ganzj. sl. 15, halbj. si. 7.5l). Montag, <4. März .iujtrlionl^gc oil ^r lus l(1 Zrilcn: lmal«»l<., :>n. «) lr., ^m> 1 si,^ ,'onst pr. Zcilc lu>. c Ir., üm. « lr., ^m. lo ll. I!, s. !<>. ^nsertiouilftcmpel jrbe«m. »Ulf, 187». Amtlich« Theil. Vesch »M 9. Ml) 187ft, wllllnl die Auohtbuug der zur Erhaltung des stchendtN Heerc^ (Kriegsmarine) und der Ersahrescrvc crfoldcr-llch,t, Recmlencontin^ente im Jahre I870 bcwilligl wild. Mit Zustimmung der beiden Häuser Mei»^ Reichs-raihc«! sinde ich zu orroldueu, wic folgt: Alt, 1. Die Ursächliche Stellung der im Art. 1 des Gesetzes vom 22. Mai l86!) mit 56.041 Man» für dus stehende Herr und die Krieqsmarine, da„u mil 5/D4 Manu für dic Eisatzleseive festgrstelllln Iohree-^oxtinglntc aus dei» ooihai'deueu Wehrfähige,, dcr ac« seljl.ch berufenen sUtersclassen wird für das Jahr 1870 bewilligt. Ätt. 2. Mit dem Völlige dieses Gesches wird der Mmistcr fur ^andee>ue>lb.ndigung, welchcr dicsfiills wit Mcincm Reichskric^sministcr daS Einvernehmen zu pflell Hal, belmftt^t. Wi«u, cim 9. März 1570. /ranz Il'sepl» m. p. Hasner m. p. Wagner rn. p., FMö. G'. i luld t. Apostolische M'j.s'ät haben m>l Allerhöchster EülschließllNss vom 2. Mä z d. I. über Antrag dcg Re!ch5kun,.lcre<, Ministers des lcxserl ch >' Hause»? und des Aeußeln, d7on Klcisbcrg, aus Anlaß der von ihm nachgesuchten Versetzung in den dauernden Ruhestand, >n Anülkennung seiner vieljährigen, treuen und vorzüglichen Dienstleistung taxfrei in den ^reiherrnstand allergnädigst zu erheben geruht. Gleichzeitig haben Se. t. und l. Apostolische Ma jestclt mit derselben Allerhöchsten Entschlicßunq dcn Rc^ gierungsrath und Viccdirector Anton Rlticr v. Lemon nler zum Minislcrialrathe und Polizeidirectar in Wien Mit den für diesen Posten systcmlsirten Bezügen aller, gnädigst zu ernennen geruht. Giökra lu. p. Te. l. und l. Apostolische Majestät haben i:>il Allerhöchster Entschließung vom 4. Mär; d. I. dcn in, Wmstcrium des Innern in Verwendung stehenden Vc> zirlscommissär Dr. Karl Iaegcr zum Ministerial' secrctclr im Miuistcrrathspräsidium nslergxädigst zu cr< ""men geruht Hasner m. p. Der MinisteplHsidcut hat dcu Official,!'» Theodor ächter zum Hilfsämtcrdirectiousadjunctcn in dcr Mi' "'Ucrrathspväsioiallanzici ernauul. ^ ^er Iuslizminister hat den Staalsauwaltesubsli. lulen Joseph Schwanda in VrNnn zum Nathe dcs 'audcsgcrichtce! iu Troppau ernannt. Dcr Minister sür CultuS und Unterricht hat den ^hmnasialprofcssor «n Prag Andrei Äaucr zum ^zirlsschulinspcclor für dic deutscheu Schulen dco ^kpllycr und Launer Schulbcziltcs ernannt. . Äm 12. Mär^ l«?0 wurden !» der l. l Hof- m,d TlaalS- brn und ^'lsendct, 1). "^ ^' Stilck ciKhält u»l dcr lais. und lüuigl. ttslcrrcichisch'MNM'ischcll nud dcr lais. riijsischi'N >«clM'»„g iibl'r den Anschlusi dcr knw.Odcssarr au dic ^'''°"l,'Wicncr E>ss!,l,al,„liuic bei Woloczl>5la uccl,sl!llig der dcidcv- hi! rl,c>,dll's< m»'.^, I^iiüs, 1«7l> Gnud ^rM ^''77 "°"' "^ ^"l.cr 1«70. wc.chr. .u.f w ichc. do. l ' ^^"!k"'"!'i^ """' ^' Iä»m.rl.70 ^cn Lis.nbc.li i. s ^"^"""..i^rium cinnsrüs und »ul,- w cl?^H "^' di/Bcdinqm.gc». mttcr Nr. 24 das Ochtz uc,.», '.' Mul^ ^?o, wülni! dic Au«hcl,!l!lg dcr z>,r Erhaltung dc« stchei'dril HecreS (Kriegsmariu^ ,i..d der Crsll erfcroerlichf,' Nermleocoittingeutc im Inhrc l^70 brlvillilil wird, (U,'. Z,.^. Nr 5l^ uom lit. Miirz,! Nichtmntlichel Theil Politische Uebersicht. Uaibach, 13. Mürz. Ueber den pro iectirlci'. W«hlreformgesetz> Euttvurf wcrdeu folgeude Elnzellcheiteu bttalml: Der Tnlwulf zerfällt in zwei Theile. Der erste besteht aue 2 Nrtitelu uul> uoriuirt d'^e nothwendig werdende Ab» clnderuug der December-Verfassung. Dcr zweite Thcil ^sl „das Wahlgesetz für oaS «baeordnetenhaus d,« Neicheraihc«" sclbcr und zählt 55 Arlitcl. Das Wahlgesetz uormirt, wie schon besannt, die Verdös peiu"g der bisherigen Zahl der Abgeordneten un. tcr Oeibehalluug d.-r bestehenden Oruppeu auch bei der oirecten Wahl. Nach dcn bei den Abgeordneten. Con fcrenzcn bckannt gegebeucu Wünschen soll ledoä, statt der Hahl von 406 A!'georduetcn (gegenwärtig 203) die HM von 418 Dcplllirtcn dcn Neichsrath bilden. Dlt Wahlen werden schriftlich vorgenommen, im Gegensatz» zu dem bieher bestaüdeulu ModuS der mündlichen Htimmgebung, durch welche dcm Tcrioriemüs bei den Wahlen Tl,ür und Thor grössnrt war. Gegen die na< tiouale Opposition richtct sich speciell der § 19 dee Wahlgchtzes, der wörtlich lautet: «ls Rlickslageabsst' ordueter ist ol'uc Unlerschicd der ^andeeangehürigteit Jeder wählbar, welcher dae iisterrcichische Staatsbürger-lccht seit mindestens 3 Iahrci, besitzt, sclvsl in emer dcr Wälilerclassen wahlreecht!'/, das drcißigne ^eücnsjahr vollstreckt u»d schriftlich an lHidesstatt gelobt hat, „daß er im stalle seiner E'wichlmig in den Reicherach an lx» Vcitillndlungen des Äbgcorduclcnhause« lheilnehmen und überhaupt das erhaltene Mandat als Rcichsralhoabge. ordnttcr nach seinem vollen Umfange verfassungsmäßig, getreu und gewissenhaft ausükcn wollc." Eine llp!"/-quenz dieses ^eputirleneideS ist die wciler folgende Äc> stlillmung, daß stimmen, welche auf, in dcr Candida' l'nliste nicht eingetragene (mithin nickt beeidete), Pcr< !>!^n stefolk", an Vedingungtn gctnüpst, oder denen Aufträge an d:n zu Wühlenden beigefügt find, nicht gröhlt werden sollen. Wr dabcn im Samötageblalle nach der „T'meS" dic Aüalysc dcr crllttrcn den Depesche repro-ducirt, mit welcher Graf Gcust dcm öslcrreichischcl' Botschafter am Pariser Hofe dic an dcn Grafen Trautt» mttnodoiff szerichtcte Nolc über die 21 (!unolio8 cle Looiuüia Nlilgclhcilt. Dic betreffenden Angaben deS Londoner BlalttS sollen, soweit cS sich um die Wie» ocrholung dls Inhaltes des für di? römische Adresse bcrcchuelcu ZchrifMückes hnndclt, leinen ?l»spruch auf Vollständigkeit machen lönnen. Während nämlich, wie dic ..Prcssc" erfährt, die Originalnotc kci!,,: Orörte. rungeu übcr dic Dogmen dcr Unschwarleit deS Papstes n»d dcr unbcfkcklen Empfiinqnih Mania's enthüll, be-rühvt dieselbe nndererseits das Verhältniß von Kircht u»d Slaat in noch weit bestimmterer Weise, als die Analyst des ttmldoner Blattes vermuthen ließ. „Die österreichische Note drückt — sagt eine uns hicrüber uon compclentcr Seite zugehende Mittheilung — in dcr Hauptsache in llarcr und nicht mih^uverstchcndcr Weise cil,c Verwahrung aus in Betreff eventueller Veschlüssc im 3im,e dcr XXI CanoncS. und :war mit dcr aus drücllichcu Gcmcilung, daß ähnliche Beschlüsse mit Hinblick auf die positive GcsclMln'.ng des Staates nicht nur nicht zur Geltung ^clangcu, sondern nicht einmal zur Publication zugelassen werden lönnlen." Ist diesc Angabe genau, und wir haben, wie bereit« bcmertt. allen Grund, sie fur authentisch zu halten, dann liegt dcr Schwerpunkt der Depesche vor Allcm in dieser letzteren lattgonschen Erklärung unseres Cadmclo. Dieselbe macht es begreiflich. weshalb das Schriftstück bci dcr Curie einen liefen Eindruck ge.nacht hat. Man muß iu Rom allmälig dc»u doch zur Ueberzeugung gelangen, daß dem österreichischen Dcfcnsivsyslcm widcr dic ultrainoiitanen Plälcüsioncn eine ganz pral° tische Methode zu Grunde liegt, uild daß ein Staat auch ohne I'iin'ct.mn eine Handhabe wider hochlirchlichc Wühlereien finden la>u,. Im Abgcord uetci, hause wurde dcr Eisen, bah u-Ausschuß gewühlt. Demselben gehört auch Herr Hofralh Klu» an. Ohne Dcbntte wurde hierau ber mit oem Kirchenstaate abgeschlossene Postvcrtrag ge^ llthmigl lind zuletzt dcr allgemeine Theil des Berichtes über dic Cioilproceß-Ordnung von dem Berichterstatter Dr. Dcmel oorgetragcn. Zu einer Debatte kam es »och nicht, iüdtln dae Hau« übcr Antrag deS Ab«i. o. Meüde beschloß, daß alle Nftünderungs- und Zul«tz» antrage in der Oeneral^Debalte angemeldet, im übrigen ab« der Entwurf oh»« Debatte ungenommen »verdeu soll. Um l,ui; He t sür die Norbercitung dieser Anträge zn s;ö!Ul^n, schloß dl.r Präsident die Sitzung und ort>» uetc die nächste für Dienstag an. Nachdem die von der Regterung den Hanoels» und (Helrcrbelammeln abgeforderten Gutachten über das äoalitionsgesetz noch nicht eingelaufen sind, be-schloh der Coalitionllaueschutz. die Regierung zu ersuchen, >? n Kammern zur Abaabe dicfes Gutachten« einen letz« ten Termin von 8 Lagen zu bestimmen, bci dessen fruchtlosem Verlause die weitere Berathung desRoser» schcn Antrages in Angriff genommen würde. Zugleich wurde Dr. Wcigcl zum Neferenten gtwiHlt. Wir haben bereit» mitgetheilt, daß RechbauerS Antrag in dcr s>al«zischen Resolutions» Angelegenheit bci den Polen lebhafte Zustimmung finde Als Ursackc, daß die Ve>Handlung über diesen Antrag vertagt nmrd?, wird angegeben, daß man eS nicht für passcnd erachtete, dic gallische Resolution bei Zeile zu schieben, bevor alle Punkte derselben einer ein» gehenden Berathung unterzogen wurden. Nenn diese Berathung zu Hndc sein wird, soll, ohne baß vorher eine Abstimmung erfolgt, der Rechbauer'sche Antrag die Basis dcr weiteren Verhandlung bilden, lim solcher Plan soll zwischen den Polen und den zu Eoncessionen qcneigtcn Mitgliedern des Ausschusses vereinbart wor» den sein. Die Besprechungen über die Wahl reform dürf, tcn. wie man dcr „Goh." schreibt, in dieser oder im ^aüfc der nächsten Woche beim Minister des Innern i««G>s«tzl »erde«. Die „Köln. Ztg." lst. »ie bereite teleqrapb'sch ße« meldet, in den Stand gesetzt, den die Un fehl bar-lc, t s'Erkla ru ng betreffenden Husayastikel zu den» Schema über den römischen Papst m Folgendem mitzu» theilen: «Zusatzcapitel zu dem Decret Über den Primat deß römischen Papstes, besagend, daß der römische Papst in der Definition vou Sachen des (Klaubens und der Moral nicht irren könne. Die heilige römische Kirche besitzt den höchsten und vollen Primat und Principal über die gesammle katholische Kirche, welchen sie von dem Herrn selbst durch den heiligen Petrus, den Apostelsursten, dessen Nachfolger der römische Papst ist. um der Fülle der Macht empfangen zu haben, wahrhaftig und demüthig erkennt. Und wie sie vor den Ucbrigcn gehalten ist, die Glaubenswahrhcit zu vertheidigen, so müssen auch etwaige Fragen, welche in Bezug auf den Glauben entstehen möchten, durch ihr Urtheil definirl wer» dcn und weil dcr Ausspruch unseres Herrn Jesu Christi nicht zu übergehen ist, wo er sagt: „Du bist PelruS u. f. w." Was hier gesagt ist, wird durch die Folgen bewie» sen, indem beim apostolischen Ewhl die katholische Religion immer unbefleckt bewahrt und die Lehre stets hochgehalten worden ist. Daher lehren wir mit Zustimmung des hl. Concils und desinircn es als eu» Dogma des Glaubens, daß lraft des göttlichen Pclstandes der römische Papst, von dem in der Person deS heiligen Petrus gleichfalls von unserm Herr,n Jesu Christi gesagt ist: „Ich habe für dich gebetet u. f. w.", nicht irren könne, wenn er als höchster Lehrer aller Eh?l-steu auflrctettd mit seiner Autorität definirt was ,n Eachen des Glaubens und der Moral von der ganzen ssnche zu hallen sei, und daß diesc Prärogative der Irrlhumslosig. leit oder Unfehlbarkeit des römische" Papstes nch auf den< selben Ncreich erstrecke, welchen die Unschlbarlelt der Kirche umfaßt. , , Wenn aber Jemand, was Golt abwenden möge, du-ser unserer Definition zu widersprechen sich anmaßen sollte, so wisse er, daß cr von der Wahrheit des Glaubens abfällt " Der telegraphisch signalisirle Artikel Döllin. gcrS Ubcr die neue Geschäftsordnung des Concils u„d ihre theologische Bedeutung enthüll einige sehr be< merlcnswerthc Stellen. Die besagte Geschäftsordnung, sagt Dällingcr. ist völlig verschieden von vlllrm. was sonst auf (ilmcilicu gebräuchlich wnr. und zugleich maß» gebend und entscheidend sl,r den ferneren Verlauf dieser Versammlung und für die zahlreichen Decrele, welche durch sie zu Stande gebracht werden sollen. Die heutige 400 römische Synode ist die erste in der Geschichte der Kirche, in welcher den versammelten Vätern ohne jede Theilnahme von ihrer Seite die Procedur vorgeschrieben worden ist. Auf die Petitionen der Bischöfe ist in der neuen Einrichtung feine Rücksicht dabei genommen worden. Zwei Züge treten darin vor Allem hervor. Einmal ist alle Macht und aller Einfluß auf den Gang des Concils in die Hände der präsidirenden Legaten und der Deputationen gelegt, so daß da« Concil selbst ihnen gegenüber machtlos und willenlos erscheint. Sodann sollen die gewichtigsten Fragen des Glaubens und der Ähre durch einfache Mehrheit der Kopfzahl, durch Aufstehen und Sitzenbleiben, entschieden werden. Alle Theologen machen c«l aber zur Bedingung der Octumenicitüt eines Concils, daß völlige Freiheit auf demselben herrsche. Freiheit des Redens, Freiheit des Otimmens. N.emand, sagt Tourne!y, darf zurückgewiesen werden, der gehurt werden will. Nicht blos physischer Zwang würde die Beschlüsse eines Concils kraftlos und lverlhloS machen. Die Freiheit, diese Lebenslust eines wahren Concils, wird auch durch die gar mannigfaltigen Formen, in denen moralischer Zwang eintritt, oder der Mensch sich willig knechten läßt (z. V. durch die verschiedenen Arten der Simonie), zerstört, und die Legiti' mitllt d« Concils dadurch aufgehoben^ Die bloße Thatsache einer, wenn auch noch so zahlreichen, bischöflichen Versammlung ist also noch lange kein Beweis der wirk lichen Oekumenicilitt eines Concils. Zdrcßausschuß. (Tchluh.) Abg. Skene mißbilligt das ganze Vorgehen der Regierung sowohl vor, bei, als nach dem Aufstande. Er müsse vor allem eine energische Regierung wünschen. Wie der Abg. Lavenna gesagt have, sei die Aufregung eine allgemeine gewesen, derselbe habe aber auch gesagt, daß von Seite oer Regierung rechtzeitig nichts geschehen sei. Unbcgre,stich sei es. daß der Ministerpräsident im Minister» alhc lcinc Mittheilungen gemacht habe und daß erst am 3. October daselbst Erwähnung von den Vorfällen in Dalmatien gescd/hen sei. Er tadelt den beständigen Wechsel im Commando und auch die Instruction des FML. Rodii scheine ihm nicht präcis genug. Die Reg erung hätte darauf hinarbeiten sollen, daß die Bevölkerung ln Dalmatien ciolllsirt werde, und man hülle ihr deshalv viel lieber Spaten und Hacken als Waffen in die Hand geben sollen. Ab«. Dr. Rechvauer erklärt sich in der Haupt» fache mit den Aueführungen des Abg. Schindler ein« verstanden, hauplsächllch damit, daß die Pacification in einer so nachgiebigen Weise in einem Augenblick«.' statt» gefunden habe, wo der Rrgieruna gegenüber den Auf» flünoischcn nicht die volle Autorität zur Scite gestan den sei. Abg. Dr. o. Figuly stellt zur Reaierungsoor» läge den Zlisayantrag: „DaS ÄbacoronetenhauS spricht sein Bedauern aus, daß in den Vorgängen der damaligen l. t. Regierung betreffend den Hufstand in Dal» mulien jene Umsicht und Einheit der Act-on vermißt werde, welche dem Ausbruche vorzubeugen oder ihn ent« sprechend zu beenden geeignet gewesen wäre." Abq. Schindler wendet sich gegen die vom Abg. Wolfrum gemachte Bemerkung, daß der Aufstand wohl nicht niedergeworfen, aber beseitigt worden sei. Wenn also der Herr Abg. Wolfrum leinen Tadel aussprechen wolle, so sei ihm (dem Redner) dies unverständlich. Den Aufstand beseitigen, heißt denselben einstweilen von der Tagesordnung absehen, so daß er bei jeder Gelegenheit, wie es auch schon Abg. Lapenna gesagt hade, mit aller Krast wieder ausbrechen könne. Weiter habe der Herr Abg. Wolfrum gesagt, daß er es billige, daß der Auf-stand auf die möglichst wenig blutige Weife beseitigt worden sei; auch dieser Ansicht kann sich Redner nicht anschließen. Er glaube vielmehr, daß eS während des Aufstan> des Momente gegeben habe, wo das Blut unserer Soldaten nur allzu freigebig aufs Spiel geseht worden sei. Auch von anderer Seite seien Anschauungen laut geworden, wonach daS Blutvergießen unter unseren Soldaten nicht gar so groß gewesen wäre. Beweis dessen sei eine Stelle in einer Zeitung, die bisher noch nicht widerlegt worden sei und nach welcher FML. Rodiö zu den Pacificirten geäußert habe. er uedaure sehr das vergossene Blut unserer Soldaten, noch mehr aber jenes der Insurgenten. Adg. Baron T i n t i beantragt unter Zurückziehung seines zuerst gestellten Antrage« Nachstehendes: „Indem der Ausschuß auf Grund der ihm bekannt gewordenen Thatsachen und Nctenstücke die Anschauung llussplicht. daß bei rechtzeitiger genauer Erhebuug und richtiger Würdigung der thatsächlichen Verhältnisse in Dalmaticn und bei umsichtigem und energischem Vorgehen die traurigen Ereignisse im Bezirke von Cattaro hätten wahrscheinlich hintangehalten werden können, er-lcwbl stct, derselbe folgende Anträge zu stellen: Das Haus wollc beschließen: 1. Dle layerUche Verordnung vom 25. October 1869. Nr. 162 R. G. W.. wird gegenüber dem eingetretenen bewaffneten Widerstände geg«n daS Gesetz für gerechtfertigt erklärt und genehmigt; 3. das HauS spricht sein Bedauern darüber aus, daß der bedrohliche Charakter der schon längere Zeit bestandenen Aufregung im südlichen Theile DalmatienS nicht richtig erkannt und daher dem Ausbruche des Auf-standes nicht rechtzeitig durch entsprechende Maßregeln von Seite der Regierung vorgebeugt wurde; 3. die Regierung wird aufgefordert, die eigenthümlichen Verhältnisse der Bevölkerung im Süden Dalma-tiens, sowie die zweckmäßiastc Verwendung derselben zur Stärkung der Wehrtraft des Reiches eingehend zu erwägen, um erforderlichen Falles die geeigneten Abänderungen des LandwehrgesetzcS für jene Theile der Monarchie zur verfassungsmäßigen Behandlung zubringen;" 4. die Regierung wird aufgefordert, der materiellen und intellectuellen Verbesserung der Zustände in Dalma< tien die vollste Aufmerksamkeit zuzuwenden. Se. Excellenz Minister des Innern Dr. GiStra ergreift zum Schlüsse da« Wort und erklärt, daß, wie es scheint, zum ersten male die Majorität eines Ausschusses in dem Gedanken übereinstimme, einen Tadel gegen die Regierung auszusprechen. Er müsse angesichts dessen darauf aufmerksam machen, daß keinerlei Unterscheidung gemacht wurde über die Functionen einzelner Mitglieder der Regierung und über die Zeit ihrer Thä' tigkeit. Der diesfällig intendirte Tadel würde sich aber, wie selbstverständlich, gegen dic gegenwärtige Regierung überhaupt ohne weitere Unterscheidung lehren. Ohne über die Richtigkeit und Angemesscnheit eines solche» Vorganges hier in eine weitere Erörterung sich einzulassen, müsse er doch auf die Consequenzen aufmerksam machen, welche für die Geneigtheit zur Uebernahme von Regierungsgeschäften bei einzelnen Personen daraus erwachsen, daß ohne fernere Unterscheidung jedes einzelne Mitglied der Regierung für alle Verhandlungen verantwortlich gemacht werde, was irgend ein anderes Mitglied derselben selbständig nnd allein verfügt hat. Se. Excellenz der Minister erklärt weiter, daß er im vorliegenden Falle, ohne selbst eine Unterscheidung machen zu wollen, dic Veitretung der Regierung gegen die in der heutigen Verhandlung gemachten Vorwürfe und ausgesprochenen Gründe eines Tadels bezüglich des Verhaltens derselben vor, während und nach dem Aufstande übernehme, geht nun in einer eingehenden NuS» einandersetzung die der Regierung gemachten Vorwürfe Punkt für Punkt durch, nimmt dabei insbesondere seineu Vorgänger im Amte in Schutz und behält sich vor, scinerzeit bet der Verhandlung des Gegenstandes im Hause nn der Hand der Actenstücke und der vorliegenden Thalsachen diese Vorwürfe noch ausführlicher zu widerlegen, wie auch einem eventuellen Beschlusse des Hauses ae^enüber der Regierung die fkreiheit, die von ihrem Standpunkte aus nöthigen Beschlüsse ;„ fassen, vorbehalten bleiben müsse. Schließlich stcltt der Abg. Schindler neuerdings den Antrag auf Drucklequnq der die dalmatinische Angelegenheit betreffenden Actenstücke. Ecbluß der Sitzung 2'/, Uhr. NrsollllionZansschuß. Wien. 10. März. Der heutigen Sitzung dcS Ausschusses wohnten von Seile der Regierung Ihre Cxc. der Ministerprä« sident Dr. o. Hasner, Minister des Innern Dr. Giskra, Finanzministcr Dr. Brestel bei. Die Berathung wurde bei H 3. lit k der gallzi« schen Landtagsresolution fortgesetzt, wornach die Gesetz' gebung über jene Gegenstände, welche sich ans die Pftich« ten und Verhältnisse des Bandes Galizien zu den cm-deren Ländern beziehen, der LandtagSgesehgebm'y onn Galizieu überlassen werdeil sollen, Dic Abg. Ritter v. Grocholsti «ndDr.Czer> law Ski bcgründen diese Forderung deS galizischen Land' tages mit Rücksicht auf das Schubwescn, die Humani. tätSanstalten und Krankenhäuser, wodurch den Ländern bedeutende Lasten aufgebürdet werden könnten. Dagegen erklärten die Abg. Varon v. Tinti, Skene, Dr. Rcchbauer und Schindler, daß ein Organ zur Ausgleichung solcher gemeinsamen Pflichten und Verhältnisse der Länder unter einander vorhanden scin müsse, daß es sich hier um gemeinschaftliche Bestimmungen, um eine Compensation in humanitärer Beziehung für die Länder handle, daß aber eine solche Gegenseitigkeit gesetzlich ausgesprochen werden müsse, da» her es unmöglich sei, dem Landtage GalizienS diesen Zweig der Gesetzgebung zu überlassen. Sodann wurde zur Discussion über lit. i deSsclbcn Paragraphs übergegangen, ob nämlich die Gemeindegesetzgebung ohne die aus dem Art. 4 des St. G. G. vom 20. December 1867 über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger folgenden Beschränkungen dem Landtage GnlizienS überlassen werden soll. Abg. Ritter v. Grocholski erörtert auch hi«r die Gründe, weshalb der galizischc Landtag auf diesem Zweig der Gesetzgebung bestehen zu sollen glaubt, und weist insbesondere darauf hin, daß ein Staatsbürger in zwei Ländern wahlberechtigt sein könnte, nämlich da, wo er einer Gemeinde angehöre, und da, wo er Gemeinde-genösse sei. Es sei Sache der Lanoesgesetzgebung, die Grundsätze über das Wahlrecht in der Gemeinde festzusetzen. Dagegen sprechen die Abgeordneten Dr. Kaiser, Baron Tinti. Dr. v. Leona rbi, welche nachweisen, daß es sich hier um eine Schmälerung des nach den St. G. G. den Staatsbürgern zukommenden Rechtes handle und ein solches Recht nicht iu Frage gestellt wer' den könnte. Es handle sich nicht blos um die Gewohner Gali-ziens. sondern auch um solche, die in Galizicn al« bloße Gemeindegenossen leben, aber daselbst die Steuern zahlen. Solche Personen würden des wichtigsten Rechtes beraubt, da sie weder im Lande, wo sie geboren, noch auch da, wo sie Steuern zahlen, ein Wahlrecht üben könnten, wobei Abg. Dr. v. Leonard» insbesondere auf die großen Mißstände in dieser Beziehung hindeutet, welche noch heute bezüglich der Gemeindegenossen in Tirol exi-stiren, wo denselben ungeachtet des klaren Buchstabens des Staatsgrundgesctzes lein Wahlrecht vom Landtage zugestanden werde. Se. Excellenz Minister des Innern Dr. GiS -tra spricht sich dahin aus, daß es sich hier um ein auS dem Staatsbürgerrechte Oesterreichs fließendes Recht handle; daß er übrigens dafür halte, daß in dieser Angelegenheit mehr ein theoretischer Standpunkt beobachtet werde, da er überzeugt sei, daß entgegengesetzte Grundsätze, wodurch die Gemeindcgenossm ihrer Rechte beraubt würden, nicht die Sanction der Krone erhalten werden. Ueber den Punkt 4 der Resolution, welcher zur Be-deckung der Auslagen der Administration deS Gerichts wesens, dcS Cultus und Unterrichtes, der öffentlichen Sicherheit und Landcscultur in Oalizien eine entsprechende Quote aus dcm Staatsschatze zur Verfügung des Land-tageS ausgeschieden und in Betreff dcS Details der Verwendung der reichsräthlichen Competenz entzogen sehen will, stellt Alig. Baron Tinti den Antrag, daß dieser Punkt crst nach dem Punkte 8 der Resolution in die Discus-sioU gezogen werden möge, welcher Antrag auch anae-nommen wird. Punkt 5 der Resolution behandelt die Frage, ob dem Königreiche Galizien und Lodomcrien sammt deM Großherzogthum Kratau die diesen gehörigen Güter, die sogenannten „Cameralgüter," als Eigenthum de« Lan^ des, dem Landesfonds einverleibt werden sollen, worüber Abg. Schindler sich dahin äusierl, daß eS in Ga< lizien gar leine Cameralgütcr gebe, welche dem Lande geHärten, daß diese Cameralgüter stets Staatsgüter gewesen seien, Abg. Ritter v. Krainsly erörtert in einem längeren Vortrage die Beschaffenheit der gegenwärtigen Staatsgüter Galiziens und weist nach, daß die Titel dieser Güter wohl der Gesammtheit deS Königreiches Galizicn gehören, daß sie aber zu gewissen Zwecken in Palen gewidmet waren. Es feien diese Güter theil« für die Cioilliste b> stimmt gewesen, wie z. B. die Salzwerke, theils seien sie Staroi'leigüter. u>n die Auslagen der Justiz- und der politischen Verwaltung zu bestreiteu. Er liefert eine liinständliche Erörterung über die zur Zeit Kaiser Io< scpl,s abgehaltene Ministcrconferenz. über die im Jahre 1790 in Wicn tagende Delegation nnd über die Be' mühüngen der Vertreter deS Landes, diese Angelegenheit lücksichllich der Rückforderung dieser Güter zur Sprache zli bringen Man habe diese Güter zur Schuldenzahlung für dns Reich vertauft. Nach dem Wortlaute der LandeS-ordnung komme die Verwaltung der Landesgüter der L'ndcSvcrtrctung zu und cr glaubt, daß der Tilcl des ^lnbes zu deren Rückforderung ein gerechtfertigte« se>> Die Natur der polnischen Güter sei eine andere als in den übrigen Ländern. Der König konnte »n Polen nicht über die Güter frei verfügen und sie auch nicht einziehen. Abg. Ritter u. Grocholsti unterstützt die MlS' führungcn seines Vorredners und glaubt, daß diese Gi>' ter nicht Staatseigenthum waren, daß sie zu solchem nicht gemacht und auch nicht eingezogen werden konnten. Er begreife wohl. daß der Verlauf der Güter nicht uN' geschehen gemacht werden könne, aber das Recht auf die Güter fordere die Landesgesetzgebung zurück. Abg. Schindler tritt dieser Ansicht entgegen, indem er einen Rückblick auf die Geschichte der Uebernahme Galizicns wirft. Er weist nach, daß die Güter nach dem Staatsrcchte dcm österreichischen Staate gehören und daß sie demselben nicht druvi m.ilw abgespro' chen werden können. Wer ein Eigcnthumsrecht an dcn^ sellieu behaupten wolle, möge solches im Rechtswege geltend machen. Se. Excellenz Finanzminister Dr. Vrestcl bemerkt, daß auch in anderen Provinzen die Güter z" Staatszwecken verlaust worden und daß, wenn dies nicht geschehen wäre, das Crforderniß durch Beiträge der Staatsangehörigen iu anderweitigem Wege haltt aufgebracht werden müssen. Galizieu halie in dieser Beziehung nicht mehr als die übrigen Länder getragen Die Frage, um die es sich hier handle, sei nicht nur eine Frage zwischen dem Lande Galizien und dcM Staate, sondern vielmehr eine Frage zwjschen Galizien und den übrigen Königreichen und Ländern, ob die Beiträge alle gleich waren. 401 Die französischen Kriege hätten die westlichen Provinzen ungemein mitgenommen lind auch in dicsen Läu-deril seien viele Staatsgüter zn Staatszwecken veräußert worden. Wenn die StaateMcr zu cilicm bestimmten Zwecke, wie zur Iuslizpsieqe, zur inneren Verwaltung u. dgl., bestimmt scicn, so miissc cnvoa.cn werden, daß diese Agenda nunmehr der Staat sellisl übernommen habe und daß cr bei Uebernahme dieser Verbindlichkeit mit Recht die Gütel incamenilc, ein Vorgang, der in den übrigen wandern gleichfalls statt' gefunden habe. ES würd!' daher eine Bcnachlhciliguna. aller der übrigen Lälidcr s.'in, wenn diesem Begehren des galizischcu Landtages stattgegeben würde. Dic Lau-desordnung GalizienS stinulie auch mit dcn Landesordnungen der übrigen Bänder hinsichtlich der Verwaltung ihrer Güter übcvein, aber kein Landtag habe scit dem Jahre 1861 CamcraljMcr als Eigenthum angesprochen. Se. Excellenz Minister des Innern Dr. («istra bemerkt schließlich, daß, wcnn man auf die Zritcn vor dem Absolutismus zurückgehen wolle, man in ein Chaos gelangen würde. Er bemerkt, daß der Kreis Tarnopol erst in Folge des Wiener Friedens an Oesterreich gekommen sei, und fragt, oli nn Vorbehalt für die Krön» guter in diesem Frieden gemacht worden sei und wo die Rechtstilel zu Guusten des Bandes Galizien eigent« lich liegen? Er macht auch auf die zu analogen StaatS-zweckcn, nämlich zur Leisttma. von Kriegsdiensten, be-zügllch deren einft Lchcngüter bestanden, ehemals Vorhände» «ewesclieii Güter clufinerlsam, welche bei vcrän-derttn Verhältnissen, bei lölloschung dieser Dienstpflichten, beim Heimfallc incamcrirt werden. Auch seien bei Aushebung von Klöstern dcicn Gü» ter ebenfalls vom Staate iucamerirt worden. Er könne deshalb weder aus der Natur, noch auS der Widmung der Güter einen Anspruit, dcs Bandes Galizien auf die Camcralgütcr als liachgewicscn anerkennen. Bezüglich des Punktes 6 der Resolution, daß dic Eal^werle in Gallien, Lodomerien und Krakau ohne Bewilligung des Landtages dieses Königreiches weder veilauft, noch eingetauscht oder belastet werden sollen, Wurde keine Diecussiou gepflogen, da dieselbe mit dcn früheren Erörterungen zusammenfallen würde. (Schluß folgt) Hügesneuigkeiten. Ueber den Tod deS Prof. Unger veröffentlicht Prof. Oskar Schmidt, der eine der beiden intimen Freunde Ungers, welcher den bekannten Vcschwich« tigungsbricf an den Todtenkcschaucr richtete, in dcr „Grazer Tagespost" ein Schreiben, dessen Inhalt vor Allem darauf gerichtet scheint, den gegen die Familie gerichteten Vorwürfen und dem noch immer namenlos in dcr Oeffentlichkeil umhergehenden „gräßlichen Verdachte" entgegenzutreten. Ungcrs Gattin bezeichnet Schmidt als eine stille, in i jeder Beziehung ehrsame Frau, die von ihren Gatten hochgeschätzt worden sei; einc Ittjährige Tochter glaubt Schmidt ganz aus dem Spiele lassen zu dUrfen und der Sohn hatte zwar in früheren Iahreu manchen Zwist mit dem Bater ^ gehabt, welcher mit dem Lebenswege, dcu jener eingeschlagen, nicht zufrieden gewescu sei, seit mehreren Iahrm indeß sei das Einvernehmen zwischen Vater und Sohu ein gutes ge-Wesen und der letztere habe sich eines vollkommen musterhasten Velragens befleißigt. Schmidt fand die Familie, wie er erzählt, bei der deiche Ungers weinend und in jener Verfassung, wie sic in diesem Falle die natürliche war. Unger lag ausgestreckt im Bette, von einem verdächtigen „Hohlliegen" sei feine Spur Merklich gewesen. Die Mitglieder der Familie erzählten, schreib! Schmidt weiter, ...... daß Uuger am Abcnd bis 9 Uhr sich heuer mit den Seineu unterhalten, dic Erwartung ausgc^ Krochen, das; cr gut schlafen werde, und das; deshalb die ^lhden Salon in das Schlafzimmer dcr Frauen führen > k" Thuren beide zugemacht seien. Wer die Lokalitäten ""'Wird durch dcn Versuch sich überzeugen, daß »lufen und Klingeln, zumal weun der zu Rufende aus dem Schlafe geweckt werden muß, ohne Wirkung sind. Das Dicnst-Nladcheu, durch drei Thüren gelrenut, war natürlich noch Wuerer herbeizuziehen. Der Sohn schläft einen Stock M)er. Uuaer hatte die Gewohnheit, stets allein im Zim-"er zu schlafen. Schmidt behaupte! im Verfolg des Briefes weiter, aß Ungcr nach einer durch einen Fall herbeigeführten Ohnmacht, wobei die nicht tiefen Kopfwunden sich nahezu ausgeblutet hatten, sich aufgerichlcl habe, vielleicht nur mit yalbem Bewußtsein die paar Schrille zum Schreiblisch und vou da zurück bis wieder inö Bell gcgaugcn sei. Daß "uger sich wieder erhoben, geht aus den Älulspuren ml-W« ^ ^""'' ?^"'^ Angaben sind gerichtlich dcponirl. ^arum er den Kasten des Schreibtisches clwas hcrausge-^'..nV?^" "" ^"dbricf lag und in welchem mir M^nÄlä^ "" ^" "" ^.tropfen zeigten, war m ' ^ und eine Re.hc anderer Blutstropfen hatleu bngens augenscheulUch von Nasenblu.e» berqc'iihrl. Es g ng em Streneu Blutes von der, ich glaubc schien Nase A'er dte OberUppe. und auch die Nasen pitze war blutiq, Wenn du Fachmanner, s, schli,^ die Erklärung ^chuudts die WahrfchemüÄsieit eine« gewaltsamen Angrif' se« und daraus erfolgten Erstickungstod aus dem Sections' °esunde ableiten, so erkennen wir dies unbedingt an. Ob ein medicinisches Collegium aber die Unmöglichkeit eines' andern, als des gewaltsamen TodeS, behaupten könne, ist eiue andere Frage. Das; Ungcr an sogenanntem Arustkrampf gelitten, steht fest. Wenn nun oic Section wiederum leinen auf Vrust- oder Herzträmpfe deutenden Befund nachgewiesen, so macht das den Fall allerdings immer dunller und räthselhafter. Kein vernünftiger Mensch wird das leugnen, allein das Factum, daß Unger an argen Brustträmpsen gelitten hat, und die Möglichkeit, daß auch in dcr verhäng-uißvollen Nacht der Siel'zigjähliqc von den heftigen löo'l-lichcn Beklemmungen beimgesucbt wurde, ist nicht abgeschnitten. — (Ein Juden auf lauf.) Man fchreibt der „Wr. Abdpst." aus Rzeszow, /. März: Der Uebertrilt eines hiesigen Iudenmädchens zur lalholischen Kirche ha» unsere Stadt in lebhafte Bewegung gebracht. Vor wenigen Tagen gab die Tochter eines hiesigen israelitischen Neali':ä< tenbesitzers beim Amte in Gegenwart ihres Paters und anderer Zeugen die bestimmle Erklärung ab, daß sie vom mosaischen Glauben zur christlichen Religion übertreten wolle. Aus diesem Anlasse versammelte sich einc Anzahl Juden vor dem Gebäude der Aezirtshauptmannschaft, welche sich jedoch über Aufforderung eines Bezirlsbeamten ohne Widerstand zerstreute. Hierauf wurde die angehende Eon« vermin, welche Verfolgungen seitens ihrer bisherigen Glaubensgenossen befürchtete, über ihc Ansuchen in das'weibliche Crziehungsinstitut zu Laca gebracht. Mit der angehenden Co»uertitin. welche mit einem Militär ein Liebesverhällniß unterhalten hatte, war auch ihre (5o»sine aus dem gleicheil Anlasse aus dem väierlichen Hause entflahen. Dies halte zur Folge, daß ui derselben Nacht ein Iudenauflauf vor der hiesigen Militärcaserne stallfaud, der durch ausgesendete Militärpatrouillen zerstreut werden mußte. Wohin die zweite aus den, väterlichen Hause Entflohene sick begab, ist bis heute nicht eruirt worden. — (Schule für Seherinnen.) In Pest er. richtete, wle d« „Föo. Lapol" melden, Frau Antonia Nud-nyanszly. welche die Druckerei ihres Bruders in der Wai> uergasfe übcrnommen hat, eine Druckerei mit weiblichem Personale. In dieser Druckerei werden Frauenspersonen im Sehen unterrichtet werden und ist vorläufig die Aufnahme von 24 weiblichen Lehrlingen in Aussicht 'genommen. Tie Druckereibesihcrin verspricht dafür Sorge zu tragen, daß ihnen die ihrem Geschlechte angemessene Veyandlung zn Theil werde, und hat sich an dcn WohlchätigleitS - Frauen-Verein um dessen Unterftühung gewendet. Dem Vernehmen uach beabsichtig! anch dieser Verein eine Schule für Setze« rinnen zu errichten. — (Unglück.) In Dezbsalva (Udvarhelver Stuhl) ereignete sich unlängst ein gräßliches Unglück. 6ine Szet. lerin, welche au, Dorsbachc ihre Wäsche'wusch, fand als stc helinkchrle, ihre zwei kleineu Kinder (ein sechsjäyriqcs Mädchen und einen vierjährigen Knaben) verbrannt. Die Einrichtungsstücke des Zimmer waren verkohlt und selbst Hübuer und Hauskatze vom Rauche erstickt. — (Vcrhängnißvollc Verwechslung.) In Ezcpsi-Szentgvörgv ersuchte ein Herr Johann Kiraly, dessen dreijähriges Kind an Würmern litt, einen Bekannten, Herrn Andreas bwbor, der nach Kovaözna fuhr, ihm ans der dortigen Apotheke Wnrmpulver mitzubringen. Gleiche zeilig wurde Gabor von einer Frau Aagoly um die Gefälligkeit angegangen, sich ein weißes Wundpulvcr für sie geben zu lassen. G. besorgt die Aufträge, steckt dic beiden Pulver ein; als nun aber Frau B. kommt, um das ihrige abzuholen, weiß cr nicht, welches das rechte ist. Eic wählt nun cincs aus gut Glück, das andere wird zu Heirn ,ss. geschickt, dcr davon seinem Kinde eingibt, das jedoch als« bald heftige Schmerzen bekommt. Drei Stunden darauf war das Kiud eine Veichc. Das Pulver enthielt ttvör. di-Mov. cow6. "- (Aus Bcrli n) wird berichtet: Vom Olymp des Nenz'scheu Circus betrachtete eine Fran mitleidig die Siamese,,. „O Iotl!" rief sic, is del'n Unjlick; nee, so zu-sammenjewachsen zu sind, el is doch schrecklich! 'N Ilück is et man noch, dct et Brüder sind ! Wen det nu Fremde wären - - hurrjeh?, die Keile, die 't da manchmal jcben würde!" -- (Das Toi le l tcnbudg c l einer Pariser Modedame von 1869) beträgt nach der Nechnm'g, welche ein Pariser Blatt anstellt, 'das artige Sümmchen von 50.000 Francs. Der Verfasser der Berechnung hat dieselbe nach dcn wirklichen Ausgaben c'mcr Parisrr '^'öwin angestellt, verweigert aber dercu Namen. Das Schneider-conlo weist unter anderem folgende Posten auf: Ein Iupon Louis XV. 00 Fr. Cin schwarz-wcißcö Costum 900 Fr. Ei» weiß-violettes Bar«gecostum 700 Fr. Ein schwarz« graues Barögecostnm 725 Fr. Ein Mantcl aus schwarzem Eröpc de Chinc :i75 Fr. Eilt Inpo» uebst Corsage, beide auö schlvarzcin Tafset, 600 Fr. Ein Mantel auS schwarzen» Calhmir nebst Goldstickerei 825 Fr. Ein schwarzer Palclol 150 Fr. Am 15. December v. I. ging die Dame zu einer Festlichkeit, slir die sie sich eine Robe aus schwarzer Gaze uebst allem Zugehör machcu ließ. Die Robe tosteie ^80 Fr., das Zi'gchör (Unlertleioer, Crinoline, Iupons, Strillnpfbänder ?c.) 100 Fr. Zusammen 480 Fr. — Daö Schnstcrconw Jänner bis November 1869 beträgt 529 Fr,, das Inwelierconlo 1200 Fr., welche jedoch auf lauter Imi lalionsschmuck aufginge». Der Tapezierer erhielt 20.000 Fr.; freilich gab es eine Uedersiedluug. Der Coiffeur fackle 1472Fr. cin; da dic Dame blond sein will, finden sich im Eoifseur-conlo lauter Posten nachstehender Art: cin blonder Chignon 80 Fr., ein Flacon Haarfälbelinclur zum Blondfiirben 20 Fr,, ^in «.'ine» Mc!?r laugcv blonder Haarzopf 400 Francs «. — (Bu lt e v c>u ö The m f es ch l a mm.) Ein neuer Industriezweig ist seil Kurzem in London aufgetaucht, der darin »cslcht, aus Thcmscschlanuu Buüer herzustellen, wenn überhaupt daö Product diesen Namen verdient. Die aus Schlamm gewonnene Vnller hat eine gelbliche Farbe und lomml in Geschmack und Geruch ordinärer wirllicher Butter gleich. Wie dieses Gemisch zubereitet wird, ist natlw lich daö Geheimniß des Fabrikanten. So viel ist gewiß, daß davon seil geraumer Zeil wöchentlich große Quantitäten nach Holland verschifft werden. Was dort damit qe^ schiebt, weiß der liebe Himmel. — (Die „City of Boston.") Von dem feblen den Dampfer, der „Cily of Boston" liegen noch immer leine Nachrichten vor. Die englische Eanalflolte, welche am Freitag von Lissabon auslief, hat Ordre erhallen, sich weit auszubreiten uno alle Fahrzeuge auf ilnem Wege anzurufen. Da das Ncndez-vous von sicken Schiffe in Fayal ist und der Curs, den sie verfolgen, den Cure dcr atlantischen Dampfer lreuzt, so hofft mau bald das Schicksal des Dampfers i» Erfahrung zu bringen Die Flotte hat außerdem den Auftrag, anderen bedrängten Schiffen, die durch dic lang anhaltenden Ostwinde zurückgehalten worden sind, beizuspringen. Wenn man bedenkt, daß nicht weniger als 500 Segel im Rückstände sind und daß ohne Zweifel manche dieser Fahrzeuge auf die allerspärlichslen Lebens?-mitlcl angewiesen sind, so kann man diesem Schritte der Admiralität seine Anerkennung nicht versagen. ^- („Oneida" und „Bombay.") Ueber den Zusammenstoß zwischen der amerikanischen KriegScorvette „Oncida" und dem P. a.O.'Dampser „Bombay" liegt nun auch ein Telegramm aus Bombay vom 3. d. M. vor. Man ersieht aus demselben, daß der Zusammenstoß sich am 24. Jänner gegen 7 Uhr Abends bei eingetretener Dunkelheit etwa 20 Meilen von Yokohama ereignete. Die „Oneida" ging unlcr rollen Segeln und Dampf 13 Knoten, die „Bombay" nur mit Dampf gegen den Wind 8 Knoten in dcr Stunde, Durch ein Manöver der „Oneida" wurde der Zusammenstoß unvermeidlich, doch fühlte die „Bombay" den Swß so wenig, d,iß der Capitän glaubte, die „Oneida" könne ebenfalls nicht viel beschädigt sein, und seinen Curs auf Yokohama fortsetzte. Die ..Oneida" hatte indessen einen so gefährlichen Schaden erlitten, daß sie mit 115 Mann sank, während zwei Boote mit 61 Mann entkamen. Aus dem Verichtosaalc. Die Affaire von Iantschberg und Iusefsthal Neunter Verha ndlun g s ta g. Die Verhandlung wurde um 9 Uhr Früh fortgesetzt. ES werden mehrere Aclenstucke verlesen uud hierauf vom Vorsitzenden das BcweiSuerfahrc» als geschlossen erklärt. Montag Friih 9 Uhr beginnen die Plaidoycrs. Hocales. — (Zur Vervollständigung der Berichte über dieErdcrschnllcrungen am 1. März) — wird uns aus Lanostraß, 11. d.M. geschrieben, ...... erlaube ich mir mitzutheilen, daß auch in unserer Stadt an demselben Tage Abends kurz vor 9 Uhr ein nicht unbedeutendes Vcben verspürt wurde, das nach den vorliegenden Aussagen 6-10 Secunden anhielt. Merkwürdig ist der Umstand, daß — während man auf der Glnkinsel das Beben allenthalben wahrnahm — ein solches auf dem rechlcn Flußufcr bis jetzt nicht constlllirt wurde. Ich selbst befand mich zur Zeit in einem Hause dcr Sladt, das nächst der untern Gurlbrücke am rechten Ufcr liegt, und war erstaunt, '^ Stunde später von dem Kaufmanne Hcrrn G. zu vcrnrhmen, daß man in feinem Hanse, welches jenseits der vorerwähnten Brücke zunächst auf der Insel steht, die Erschütterung sehr deutlich verspürt habe. Ueber die Nichllmg dcr Erdbewegung kann ich lci' der nichts angeben, da ich selber am rechlen Gurlufcr lcine Wahrnchmimg machte, von andern aber hierüber nicht« Zuverlässiges cruircn lonule. — (Sch lußvcrhan d l uugcn beim k. k. Lan< desge richte Laibach.) Am 16.März. Andreas i'azar: Diebstahl; Mathias Buchllcr: schwere körperliche Beschatt gung; Stefan Bcnediclc und Eo>,sortcn: schwere korper« iiche Beschädigung; Peter Lulersel: Dicbstahl. — Am 17 März. Autoi, Naaode und sechs Genossen: schwere körperliche Beschädigung- Michael Kosec und Cmisonen: schwere körperliche Beschädigung ; Alms Faidlga : D,ebstahl; Martin Luzouc : öffe,»liche Gewaltlhätigkeu; Georg Gaberc: schwere körperliche Beschädigung._________________ l?i»ssrse»dct. t?esterr>'icli vora». I» Olstnlrich word?» ,,iers< dir «'„«nlrirlsu Mnl'v'xlracü-. u:,d ;war uon drr Willnlmsdm'fcr Mallprodiicli-n^lilnit darnssttllt, darnach ,-rst fühilc d^r„ 6!';-»c;!l»ci der l.rMmlr 5,'N'l'ia. m Dl!,lschl,i„d riu. L^ f,rul „nt< dcihl'l, l,ll;lich!iri! ,i, ^„nr». das; dirsr rwm t l. Prns.ssor Hll^r an dcr Wilüor ,«lii!il a!,5 nll riu l^ü l'ci B > u st : , ^ », „ . ,^',l- u„d Hnli'll'ideii anriiips^i!!-»!'!! Mni^rünc!!'. Mcil,. l>f!mct:No„t>c'!!^ n»d Ma>^'x!lc>c!-Ebocolndl'!, d.r Wilhrlm«' dorfrr M al zftroducleü - Fabrik von Ä u a Jos «üssrrl e ^ (< o m p, (Wien) nnch hur m 5.'nidach d"u b.sien Ruf umi all,',', Scitm gcinesz^l und »n dru h!,'siqc!i Ni.drrln.qr!, bei Hcrrrn (5 a. g c l, l, cr g r r. Apoih^kr; Otlolar c> ch ^ „, nud Ioh, P r >dan srhr q>s„cht swd. 402 Nenelle Post. (Oristinal'Telearamme der „Laibacher Zeitung.") Wien, «3. März Der Nesolutionsaus schuß willigte in die Ueberlassunss der Gesetzgebung an den glllizischen Landtag in Betreff der Einrichtung der Handelskammern und hinsichtlich der Sparcafsen, lehnte jedoch hinsichtlich der Oredit' und Versicherungsanstalten und der Vanken das Gesetzgebungürecht ab. Fortsetzung der Berathung in der nächsten Titzung. Paris, > 3 März. Montalembert ist ge« storben. Madrid, »3. März. In einem Duell zwischen Heinrich von Bourbon und Mont« pensier wurde ersterer getödtet. Wien. 12. März. In Abgeordnetenlreisen ver< lautet, daß die Neichsrathssesswn am 14. Mai geschlossen und die Landtage am 28. Mai eröffnet werden sullen. Wien. 12. März. Der Budgetausschuß beschloß ble Bewilligung von 50.000 ft. für die Preßleitung, falls dic Regierung eine solche Forderung im Reichsrathe einbringt. Der Adreßausschuß nahm den Antrag un, daß die kaiserliche Verordnung vom 25. October 1869 über den Ausuahmszustand in Dalmatien gegen-über dem eingetretenen bewaffneten Widerstände gegen das Gesetz für gerechtfertigt erklärt und genehmigt werde. Nlle übrigen Anträge, welche gegen die Regierung einen Tadel aussprcchen, wurden abgelehnt. Rechbauer meldet ein Minoritätewotum an. Graf Spiegel legte dic Berichterstattung zurück, worauf Klier zum Berichterstatter gewählt wurde Vor der Abstimmung des Adreßaus-fchusses erklärte der Minislerpräsident, daß die Stellung der Regierung durch ein Tadelsoolum nach außen h>n und gegenüber der betreffenden Bevölkerung eine solche wäre. welche die Regierung zu ernster Erwägung ihrer Lage nvlhigcn würde. Paris. 12. März. «us Chalons wird gemeldet, daß Erzherzog Albrecht gestern dort eingetroffen ist und sict unverzüglich ins ^ager begeben hat, woselbst er übernachtete. Heute Morgens sollte er einigen Truppenübungen und Schießversuchen beiwohnen. Unmittelbar darauf wird er seine Reise fortsetzen. Bei seiner Abreise von Paris war er am Bahnhöfe vom Fürsten Metter, mch begleitet und drückte demselben zu wiederholten malen seine Befriedigung über seine Reise in Frankreich und die dankbare Erinnerung aus, welche er für die so herzliche und sympathische Aufnahme mit sich nehme, die er allenthalben gefunden. Handel und Polkswirtljschajtliches. U'ibacl,, l2. Mär,, Auf t>?,n bentigei, Mmll? sind «schienen: 8 Wagen mit Gtrside, 6 Waffen mit Heu und Stroh, (Heu 12', Ltr. Stroh 68 Ltr.) 18 Wagen uud l Schiff ,,6 Klftr.) mit Holz. Durchschuittss-Prcise. M».' Ht«,.- Vllt.' Hi«,., ft. lr. N. lr^ st. lV. fi. ll. Weizen pr. Mcht« 5 — 5 50 «utter pr. Pfund - 4.'»------ Hlorn „ 3 — 3 31 Eier pr. Stuck —N ------ Oerft? . 2 80 3 6 Mllch pr. Maß — 1«' - Hafer . 2 - 2 10 Niudfieisch pr, Pjo, . 22------ Halbfruck, ,. -------369 Kalbfleisch „ 22------ Heiden „ 2 703— Schweineficisch „ .23-- Hirse , 3—313 schijpfcnfiüisch „ — 21 - Kulurulz ., --------------- Hähudcl pr. Stltck — «0 ' Erdäpfl! „ 2----------- Tauben „ __ 15. ^ ^ Linsen „ 5 50------- Heu pr. Zentner I 1<» > «rbscu „ 5 50— Stroh ,. — 85 - Fisolen „ 5----------- Holz, hart., prKlf».-------6 50! Nmdsschrnalz Pfd, — 54------- - weiche, 22"-------5 - ^ Schweineschmalz „ — 42------- Wein, rolher, pr ' Gpeck, frisch. „ — 28 — - Iin,> r------<)... — geriiuchert ., —42 ——— weißer ,.-------IN Telegraphische Mectiselconrsl vom 12, März, 5perc. Metalliques 61.5«). — 5pcrc. Metalliqucö mit Mai-. und November-Zmsen 61.i>0 — 5perc. Natioual-Nnlehen 71.40. - 1860er Staatsanlehen 97.80. - Baulaclicu 727. - Lredit- Ncticu 285.40. - i'ondon 123.90. - Silber 12!.-. - it. l Dncattn 5 82. Lottoziehung vom >H März. Wien: l4 5^ 4l 21 87. Graz: 7tt l5 42 26 24. Theater. Hentr: Pariser Tausteniclits, Lustspiel in 4 Acte», Morgen: Von Htufezu Htufe, Boltsschauspiel in5Ncteu. At^leorulossische VeliswiMulln^ll ill ^ailwlH. 6U Mg. 320.,. '' 0.e"W. schwach f. g'bewül'tt! < 12, 2 ,,, N. 320.59 4- 5,,'. SO. mäßiq grüßth bew.! ^ '" 10. Ab. 320.3 > 2^. SO. mäßig ganz bew. i ^gen 6U.Mq/32l.4g -4-0.?'SO. schwach trübe ^ 13. 2 „ N. 322 „l -l> 3.« SO. mäßig trübe "^" 10 „ M. 325.44 > 0.5 N, müslig trllbe ^"" Deu 12. Vormittags Aufheiterung, Nachmittags heftiger W. mit schwarzem Gemalte. Regen, Abends heiter, spater bewülil. 13. Trüber Tag, Vormittag« dünner Schncefall. Das vorgestrige Tageiimittel der Wärme -j- 2 3°, um 0 1° über^ das gestrige i- 15°, um 0 7" unter dem Normale. LandumthschMches. Ueber die Nachtheile der Laubstreu. Von Kammerratb vtto zu Weinegg. Nachdem ich fchon frilher hervorgehoben habe, wie die Velwcudung der Laubstreil fiir den Ockouomie' Betrieb von keinem Vortheile, fondern nur von ?ic,ch> theil eischeint, fo will ich hier die noch ungleich giößc-rcn Nachtheile besonder« hervorheben, welche dcr Entzug dcs taubes für dcn Wald l^at. Ich ylaube dies am liberzeu^endsten durch einen Hinblick auf die Länder zu thu», aus welchen ui'scrc jetzige (5ullur zueist auSgegu!, czen ist. Dnsc Cullutländcr dcr altcu W»lt, E^ypten, PalÜsliua, Pl,ön,zicn, Klcin.Asicti. Gricchinlalld warcn einst die blühcudsteu, jetzt sind sie größlenthcils Wüsten und Einüben, und die Natur ist in solchen ebenso heil» lus zerrüttet, als die Menschheit, und warum? sie sind cl'lwaldet. In Egypten, dem üllestcn Culturlande, ist m,r noch eine B^elallv«, da, wo der Nil libetftutel, sonst si.ht man von der Ole wuchsen, keinen Stamm nuhr. Der viel gepriesene Wein von M^rcotlS, der einst die Oiil'le der schönen itleop^tia berauschte, wächst mcht mehr. Wer j tzt durch Palästiua reist, der t^nn es nichl bessreifel', daß t»eS daö i,^ud sein soll, wo einst M lch und Honig flössen; daß dies das gelobte Ua»d sein soll, wo j^tzt Nlir l'aclle Felsen sichtbar sind. An den jltzt noch bis zum Gipfel der Gergc sichtbaren Tcr-russen erkennt man, daß es einsl wie ein Gaiten angebaut war, aber anstatt der Blumen von Saron uno den Rosen von Jericho wachsen jetzt mir noch Disteln. Das einst in Reichlhum blühende Phünizien. von deu alten Psvpheten ein Kunstgarten Gottes geualint, ist jetzt ein sterile« Land, seine einst yroßen uud reichen Städte S'don und TyruS sind jetzt elende Fischerdörfer. Das Küstenland von Älein-Nsien erscheint jetzt ebenso verödet. In der Ebene von Troja sieht man nicht mehr die lotusreicheu Wiesen, deuu dic Wälder sind nicht mehr, aus welchen sie ihrc Feuchtigkeit erhielten; die einst hoch wachsende Eiche wächst jetzt nur uoch als ciu Busch, von welchem der durflige Bewohner dic Kuop-pern sammelt, wozu und daß es zu einer Zeit geschieht, in welcher das Insect die Kuopper noch nicht verlassen hat und sic deshalb werthvoller ist,.ihn der Aga anhält, dem, in ihr allein kann der düiftigc Bewohner seiuen Tribut entrichten. Am Fuße des quellenreichen 3da, wo einst 300(1 Stuten weideten, finden jetzt nur kleine Ziegclchcelden cine dürftige Nahrung. Das Land ist mit lrockeocn Labiaten bedeckt, eine vertrocknete Erde. Dasselbe ist überall in Griechenland der Fall, man sieht nichts lnchr von den einst gepriesenen schönen Hainen, seine schön bewaldeten Bergc, unter solchen der viel< gipfeligc Olymp, — welcher einst in seiner Erhabeuheit als der Göllerwohnort angesehen wurde, und von dem mau annahm, daß Zeus auf seiner höchsten Spitze wohne und von da die Welt regiere, bis sich dann die Ansicht der Menschen vom Weltall erwriteltc und man den Göttersitz über das Firmament verlegte und hierher den Namen Olymp übertrug, — der in scirur lieblich' teil den Musen geweihte Paniaß, sie sind jetzt auSge» wafchene Felsen, in dcrcn Höhlen sich der räuberische itlephte verbiigt. Doch man hat in Krain nicht einmal nöthig, seiuen Blick in entfernte Länder streifen zu lasfen, um dic Ueberzeugung zu gewinnen, wie Walddevastalion die traurigsten Folgen hat. Man fehc mir den ssarst an, . aus dessen hohen Bäumen Venedig eiust seine Palästdl erbaut haben soll. Die Vora fegt jetzt über die bäum-.! lose Hochcbtne mit eiuer Wuth, daß sie schwer beladcue^ Wagen umwirft und noch in die entfernten milden Thäler streift uud hirr den Rcbstock entwurzelt. Der Goden gleicht in seinem überall hervorgetrcttuci! weißen Gestein einem Knochengerüst, dem das Fleisch abgefallen ist, ein Blick über ihn läßt ihn wie din Scheitel eines alten Mannes elscheineu, welchem die Haare auSg»fallen sind. Doch auch andere Wälder Krains, in welchen das Laubholen stets stattfindet, gewähren schon einen < ütmlichtn Anblick; sie erscheinen wie die von Haarens licht gewordenen Scheitel, welche dem guiizlicheli Bei lust ihrer Haare entgegeneilen. Scho» ist dic Oberfläche dieser Wälder mit dem Hungermooö wie mit cincm Leichentuch bctnckt, und cS dcutet dieses an, daß dcr Boden völlig erschöpft ist, daß er zu seinem Fortbestehen als Wald d! ausgewaldeten Bergen wird die Erde weggeschwemmt, e? eiilstehen ausgewaschene Felsen, daS Land wird so» m.t immer mehr und mehr steril, die Fruchtbarkeit höil auf. Mit der Frnchtdaileit cincS LandcS nimmt aber cmch die Bevölkerung, sowic dcr Wohlstand al', mit dein s^vhlstond sinkt diü Eullur, dcn» sowie durch den Wohl' stnid Bevölkerung und Cultur in einem Lande znuch« men, ft, lichmc» bcibc wieder ab, wein, dcr Wohlstanv sinkt. ES kann daher in Krain keine wlchtigcic Aufgiibc scm, c>ls die Wälder zu schonen uud ans daS Aufhürcn dcs diesen so ucrderbl'chen Laubholens hinzuwirken. Weincgg im Februar 1870. Vl-rauNuortlicher Rcdaclcnr: Ignaz u. K l c i n ni a y ». Mjcnbmcht. ^::^ z^^^H^^^i^^NN^'^ ^e^!N,Z^^7^ ^!H U^^Z^,^a.w.e.e. lw halb ,2 m. «eigt. Um halb 1 Uhr (Ertl«rm,gsz«it) nrtirte man: Credit 280,40. Anglo 357.25, Lombarden 243,20. N°ftolc°nöd'°r 9.W, Baubanl 6^ 5rleglam,m gllust'g nnd der Haufse ,nge. ^U. Allgemeine Ttaattzschuld. Für 100 fi. Geld Waar? Einheitliche Staatsschuld zu 5 priefe zu 120 st. 0 W. in Silber . . 127.25 12? 50 «. NrnndentlastunaS'vbligationrn. Fllr 100 fi. ^ . Meld Waare 3?""' ' ' ' ' zu5p<3t 9350 9450 Nieder-Oesterreich'. ' '."5" A^ ^" Ober-Oesterreich . . " ?, " ^ ^'^ Siebenbürgen ..... 5, .. 75 ^ ^^ Hteiermarl ... „ 5 „ ^2 50 i<3— Unganl .... „ b » 78 ?5 79— O. Actien von Vankinstituten. Oeld Waare Anglo-«sterr. Baul abgcst. . . 359 25 359.75 Anglo-ungar. «ant .... 100.— 100.50 Vaillucrein.......241.— 243. - Vodcn-Ereditanslalt . . , . 346 — 348.— Ereditanstalt f, Handel u. Gew. . 581.20 261,30 Errditanstalt, allgcm. unssar. . . 68 50 89 -EScompte-Gcsellschaft, n, ü. . . 875.— 880.-Franco-osterr. Ban! ... 117.2b 117.50 Gemralbanl.......72,50 73— > Vlationalbllnl......724 — ?26 — Niederländische Banl ... 98 50 99. Vereinsbant.......91.50 92.- VcrtehrSbaul.......114.50 I«5.- Wiener Banl......74 50 75.. ». Actien von TvanSportuuterneh, „lunsten. Oeld Waare Alfüld-Fiumaner Bahn . , . 174.75 175.-. V.'hm. Wrstbahu.....231.50 232 - Earl-Ludwig-Bahn.....239.25 239.50 Douau.'Dampfschifff. Gesellsch. . 597.— 600 — Elisaoetli-Westoahn.....192.75 193 — Ferdinande-Nordbahn , . . 2150 — 2155.— l Muftlrchen-Barcser-Vahn . . 180.- 181.— > Franz.Iosephs.Vahn .... 186.75 187.- ! <5»elt> Waal's ^tmbern-ll,er,l.-Iassl,er-Bahn . 207.50 208.- ^°"d,. °sterr........364,-368- vmiubui!........142. - 144,--^ RudolfS-Vllhn......16^.50 164^75 Siebenblirger «ahu . , . .16850 169,- Staat«bahn.......38«.— 38«.-. Slldlmhn.......243.60 243.80 ZOduordd, Verbind, Vahn , . 178 50 179. - 'l.hei^Nahn.......245 50 246.- Tramway........199.50 200- «?. Pfandbriefe (fiir 100 fi.) Mg. üst. Bodtu-EreditMnstall Geld Waare vcrlosbar zu 5 pEt. in Silber 107.50 108 -dto.iu33I.rltllz.zu5pEt.inü.W. 89.60 8980 Natloualb. auf ii. W. verlosb. zu .'. pCt........97.60 97.80 Oest.Hypb. zu 5'/, P^t. rllclz. 1878 98.- 99.- Nnq. Bod.-Creb.-Aust. zn 5'/, M. 90.50 91.— »'. Vrioritätsobliaationen. » 10) si. ü. W. Geld Waare M.-Westb. in S. verz. (I. Emifs.) —,— ------- Ferdinands.Nordb. in Silb, verz. 105.25 105.37. Franz-IoscphS-Bahu .... 95.30 9550 G.«arl-Lndw. V. i. S. verz.I. Em. 102.50 102.75 s Gelt» Waaie Oesterr. Nordwestbahu , . . . 9490 i'4.95 z Sicbenb.Vah" in Silber ucrz. . 90.25 90 50 ! Staatsb. G. 3"/.. ä 5.00Fr. „I. (5m. 141 50 142, -Sl!dl>. G. 3 V.. « 500 Frc. „ . . 121.59 121.75 Sildb.-Vona 6"/„ (1870-7 Pari?, silr 100 Francs . . . 4l',20 49,25 <5onrs ver Geldsprlcn «Veld Waar, K. Älünz-Ducatt! . 5 st. K2 lr. 5 ft. 82j kc. Napoleousd'or . . 9 „ 89 ., 9 „ 89j „ Vereillsthalcr. . . 1 „ 82' ,, 1 ,. 83 „ Silber . . 121 ,< - „ 121 „ 25 ,. «raiuifche Grundentlastunsss-Obligationen, Pn oatnotirung: W - Veld. 94 W««