r'o >tnlu« plKuit i goturtnl.t DeutscheZeitung — Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat — — Zchriftlettuug ui BcnMltang i Preiernovo altca 5, I«lephon Str. 21 (intenuban) t vezug»preis« für da» Inland: vierteljährig 40 Dtn, haldjShrig R> Din, gaiq-Z»Ll»digo«g«M »erden i» der Verwaltung p> billig ften Gebühren entgegengenommen f jährig l«Z Din. Für da» «»»land entsprechend« Erhöhung. Einzelnummer Din 1.50 Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag Nummer 8 Telje. Sonntag, den 25. Jänner 1931 56. Jahrgang Unsere deutschen Volksschulen Beograd, 20. Jänner 1931. An anderer Stelle veröffentlichen wir den wesentlichen Wortlaut einer Verordnung des Herrn Unterrichtsministes, die fortan für die deutschen Minderheitenabteilungen an den staatlichen Volks schulen matzgebend sein soll. Es handelt sich hier keineswegs um eine Erfüllung aller berechtigten deutschen Schulsorderungen von den Mittel- und Fachschulen ist überhaupt nicht die Rede und auch betreffs der Volksschulen bleibt noch manches zu wünschen übrig — sondern lediglich um Matznah-men zur Herstellung des deutschen Eharakters der Minderheitenabteilungen, soweit solche Motznahmen im Rahmen des geltenden Volksschulgesetzes über-Haupt getroffen werden tonnten. Immerhin enthalten diese Matznahmen einige dankenswerte Erleichterun-gen und wir dürfen wohl hoffen, datz nicht nur diese Erleichterungen im ganzen Umfange und ohne abschwächende Nebengedanken durchgeführt werden, sondern datz auch die deutsche Bevölkerung selbst Gelegenheit erhalten wird, an der Durchsührung tätigen Anteil zu nehmen. Sind doch an der Arbeit der Schulen in gleicher Weise Staat und Bevöl-kerung beteiligt und wir wollen es als ein oer-heitzungsvolles Anzeichen begrützen, datz die in Rede stehenden Erleichterungen im loyalen Zusammen-arbeiten aller in Betracht kommenden Kreise zu-standegekommen sind, und so wollen wir denn unsere Betrachtungen mit dem herzlichen Danke an alle einleiten, die an dem Zustandekommen dieses An-fangserfolges mitgewirkt haben. Die staalliche Untere nchtsverwaltung insbesondere aber möge versichert sein, datz die loyal« deutsche Bevölkerung diesen ersten Schritt des Entgegenkommens wohl zu würdi-gen wissen wird. Ein vergessenes Denkmal Sine Erinnerung an König Friedrich August II. von Sachsen von Dr. Heinrich Svoboda, Xijubljana Fern seiner Heimat war Friedrich August II., den seine botanischen Forschungen weit und breit durch Europas Länder geführt hatten, am 9. August 1854 in Brennbüchel in Tirol durch einen Sturz aus dem Wagen ums Leben gekommen: an der Unfallsstelle wurde schon im folgenden Jahre eine > Gedächtniskapelle errichtet, die noch heute an das \ traurige Ereignis erinnert. Es dürfte von Interesse sein, datz auch in den südlichen Alpen ein Denkmal existiert, welches an eine botanische Erkursion des Königs erinnert. Zwanzig Kilometer westlich von Ljubljana liegt fern von jedem Verkehr weltvergessen der Ort Poihovgradec (Billichgraz); zwischen Obst-bäumen steigen die Häuser zur erhöht liegenden Kirche hinan, an den Futz des Lorenziberges schmiegt sich das in seiner jetzigen Gestalt aus dem Einen erfreulichen Fortschritt bedeuten vor allem die Richtlinien für die Einschreibung der Schüler in die deutschen Minderheitenabteilungen. Diese Richtlinien find, wenn sie unvoreingenommen ge-handhabt werden, durchaus geeignet, den berechtigten Beschwerden über die Willkür und die Härten der sogenannten Namensanalyse in der Hauptsache ab-zuhelsen. Als bestimmendes Merkmal der Volkszu-geHörigkeit wird die Familiensprache anerkannt und über das Vorhandensein der deutschen Familien-spräche bleibt zunächst die Erklärung der Erziehungs-berechtigten (Eltern oder Vermünder» allein matz-gebend. Zwar hat der Vertreter der staatlichen Schulbehörde das Recht, gegen notorisch falsche An-gaben Einspruch zu erheben, doch bleibt auch in diesem Falle bis zur letztinstanzlichen Entscheidung des Unterrichtsministeriums der Wunsch der Erziehungsberechtigten ausschlaggebend, d. h. das Kind bleibt bis zur Erbringung dieser Entscheidung in der deutschen Schulklasse. Die Erklärung der Er-ziehungsberechtigten ist von einer au« je zwei Vertretern der Staatsgewalt und der deutschen Minder-heit bestehenden Kommission entgegenzunehmen, eine etwas unklare Bestimmung, die nach den zu machenden Erfahrungen im gegebenen Zeitpunkte wohl eine schärfere Fassung wird erhallen müssen. Vor-läufig kommt es darauf an, datz in diese Kommission Männer entsendet werden, deren Rechtlichkeit und Geradheit das Vertrauen der ortsansässigen deutschen Bevölkerung besitzt. Um es noch einmal zu sagen: Richt auf den Klang oder auf die Abkunft des Familiennamens kommt es an, sondern lediglich darauf, ob in der Familie des in eine deutsche Volksschule einzuschreibenden Kindes auch wirklich deutsch gesprochen wird. Diese Tatsache allein haben sich ein schlichter Obelisk, dessen verwitterte Inschrift uns Kunde gibt, datz vor 92 Jahren König Friedrich August hier weilte. Der König hatte bereits auf seiner Rückkehr von Toskana der rühmlichst bekannten Flora Krams einen Besuch zugedacht, allein er kam am 25. Juli 1807 mit einer kleinen Suite und im strengsten Inkognito unter dem Namen eines Grasen Hohen- stein unpätzlich in Ljubljana an und mutzte bis zum 13. August in ärztlicher Behandlung und als Rekonvaleszent hier verweilen, wo am 8. auch die Jahre 1685 stammende Schlotz mit dem prächtigen Neptunsbrunnen, dem epheuum'rankten Kampanile mit der traulichen Kuckucksuhr und der mächtigen Linde mit dem Tisch in der Gabelung: alles noch genau so, wie es der heimische Chronist Johann Weikhard von Valvasor in seiner „Ehre des Herzog-tnms Krain" vor 249 Jahren dargestellt hat : wahr-hastig ein Dornröschenidyll, in welchem die Zeit stille zu stehen scheint. Oberhalb des Schlosses erhebt Königin eintraf. Beide verliehen die Stadt nach reicher Beschenkung der Armen, dem k. k. Professor der praktischen Medizin an der medizinischen Klinik Dr. Johann Zhuber verlieh er „in Anerkennung der Allerhöchstdemselben bei der in Ljubljana er-littenen schweren Krankheit mit ebenso ausgezeichneter Einsicht, als rühmlichstem Eifer geleisteten ärztlichen Pflege", wie es in dem betreffenden Dekrete heitzt, das Ritterkreuz des k. sächsischen Zivilverdienstordens. Am 13. Mai 1838 kam der König zum zwei-tenmale nach Ljubljana; Graf Richard Blagay hatte an den Kustos des Landesmuseums Heinrich Freyer einige Eremplare der im Mai des vorigen Jahres vom Grafen auf dem Lorenziberge bei Polhovgradec entdeckten und von Freyer nach ihm Daphne Bla-gayana (Seidelbast) benannten Pflanze eingesendet, um dieselben, falls der hohe Gast das Museum be-suchen sollte, vorzuweisen. Der König stieg im Gefolge des Oberfthofmeisters Graf Minkvitz, des die deutschen Kommijsionsmitglieder festzuhalten und, wenn es not tut, auch mit allem Nachdrucke zu vertreten. Andererseits sei eindringlich darauf auf« merksam gemacht, datz es nicht unsere Sache sein kann, für die Einschreibung solcher Kinder einzutre-ten, deren Eltern, obwohl sie daheim nicht deutsch sprechen, aus irgendeinem Grunde die deutsche Minderheitenschule bevorzugen sollten. Die Unterrichtssprache in den deutschen Minder-heitenabteilungen der staatlichen Volksschulen ist for-tan grundsätzlich und für alle Lehrgegenstände, also auch für die Religionslehre, die Geschichte und die Geographie, die deutsche. Dies geht aus Absatz 4 der Verordnung unzweideutig hervor, wo für die 1. und 2. Klasse der höheren Volksschule d. i. für die gewöhnlich als 5. und 6. Volksschulklasse be-zeichneten Jahrgänge die deutsche Unterrichtssprache ausdrücklich vorgeschrieben ist. Mit anderen Worten: Die Unterrichtssprache in den sechs Klassen der deutschen Minderheitenabteilungen an den staatlichen Volksschulen ist für alle Lehrgegenstande die deutsche, und man wird also, wenn die Verordnung durchgeführt ist, zum ersten Male von wirklichen deutschen Volksschulen reden können. Mit dem Unterrichte in der Staatssprache wird fortan erst in der 3. Klasse eingesetzt werden, nicht schon, wie bisher, mit dem ersten Tage des Schul-besuche?, ein Zuständnis, das sicherlich alle Unvor-eingenommenen dankbar begrützen werden. Es handelt sich durchaus nicht um eine Einschränkung des Unterrichtes in der Staatssprache, sondern im Gegenteile um einen Versuch, die Aneignung der Staatssprache durch die deutsche Minderheit aus methodisch richtige Grundlagen zu stellen. Haben doch die bisherigen Erfahrungen gelehrt, datz unsere deutschen Kinder aus den kümmerlichen zweifprachi-gen Volksschulen, wie sie heute noch bestehen, als Adjutanten Oberst Baron Mandelslohe und des Leibarztes Dr. o. Amon im Gasthofe zur Stadt Wien ab; sie besuchten am selben Abend den Schlotz-berg, wo sie die schöne Aussicht bewunderten, und das Landesmuseum, wo dem Könige von Freyer die Daphne Blagayana gezeigt wurde: am nächsten Tage wurde um '/, 6 Uhr früh mit Freyer eine Fahrt nach Stosce an der Save unternommen, von welcher Erkursion der König einige in vollster Blüte stehende Eremplare der Pedicularis acaulis heim-brachte: bei der Rückfahrt erkundigte er sich über die Entfernung des Fundortes der Daphne Blaga-yana und beschlotz. da dieselbe nur vier Stunden beträgt, sich dahin zu begeben, um die seltene Pflanze, die bisher der botanischen Welt fremd war, am Stanime zu sehen und eigenhändig zu pflücken. Die Abfahrt geschah gleich nach der Rückkehr von Stvsce, und zwar in zwei Vierspännern, im ersten Freyer und der sächsische Konsul in Trieft Sartorio, im zweiten der König mit Gefolge. Zunächst fuhr man auf der Triester Reichsstratze, denn bog man ab — und hinein ging's über Dobrova in das in Maien-pracht prangende, von dem Gradaschzabache durch-strömte Gradasca Tal. Erstaunt sahen die Bauern am Felde die vierspännigen Hofwagen dahinrollen, lustig bliesen die rotbefrackten Postillone ihre heitern Weisen. Um neun Uhr fuhren die Wagen in den Schlotzhof von Billichgraz ein, wo der nicht wenig überraschte Inhaber der Herrschast Graf Richard Blagay die Gäste begnitzte. Nach kurzem Aufent halte, während welches der König ein Frühstück Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 8 halbe oder ganze Analphabeten hervorgehen, die weder ihre deutsche Muttersprache noch die serbisch-kroatische Staatssprache lesen und schreiben können. Gerade weil wir Deutschen wünschen, datz unsere Kinder die Staatssprache nicht nur lernen, sondern in Wort und Schrift auch erlernen, werden wir es den» Unterrichtsminister zu danken wissen, das} er die 1. und 2. Klasse der deutschen Volksschulen zur Festigung im Gebrauche der eigenen Muttersprache freigibt. Allerdings hat dieses Zugeständnis, wenn es sich segensreich auswirken soll, zur Voraussetzung, datz die deutschen Volksschulklassen. namentlich aber die I. und die 2. Klasse, nur solchen Lehrern an-vertraut werden, die die deutsche Sprache selbst be> herrschen und darüber hinaus auch Verständnis und Liebe für die Psnche des deutschen Kindes haben. Das; die Vorbereitungstlassen für die Kinder der deutschen Minderheit nicht verpflichtend sind, wird zwar schon in dem Gesetze über die Volksschulen ausdrücklich festgelegt, in dieser Verordnung aber noch besonders hervorgehoben. Da diese Vorbcreiwngs-Nassen, nach allen methodisch-pädagogischen Grundsätzen, keine wirkliche Vorbereitung für die deutsche Volksschule sein können, so darf wohl an dieser Stelle den deutschen Erziehungsberechtigten der Nat erteilt werden, lieber von der Ermächtigung zur Errichtung deutscher Kindergärten Gebrauch zu machen, da diese nicht nur eine wirksame Vorbe- Eine Verordnung über 1 Wie wir von authentischer Seite unterrichtet sind, hat das Unterrichtsministerium über die deutschen Minderheitenabteilungen an den staatlichen Volks-schulen eine das ganze Staatsgebiet umfassende Verordnung erlassen. Die wesentlichsten Bestimmungen dieser Verordnung, die den beteiligten Banatver-waltungen und Schulinspektoren kürzlich neuerdings in Erinnerung gebracht wurde, sind folgende: I. 1. Die Einschreibung der Schüler in die deutschen Minderheitenvolksschulen erfolgt gemäß der elterlichen Erklärung. Die Familiensprache wird als hauptsächliches Merkmal füc die Bestimmung der Volkszugehörigkeit angesehen. Die Einschreibung ist durch eine Kommission vorzunehmen, die aus je zwei Vertretern des Staates und der deutschen Minderheit besteht. In notorischer Weise unrichtig dargestellten Fällen, ebenso wenn die Entscheidung der Kom-Mission nicht einstimmig ist. wird die Einschreibung trotzdem nach dem Wunsche der Eltern vorgenommen, während die Angelegenheit auf Beschwerde des einnahm, wurde der »23 m hohe Lorenziberg, auf dessen Spitze sich eine kleine Filialkirche befindet, bestiegen. Im Walde an der Nordseite des Berges, welchen der König um 11 Uhr erreicht hatte, erblickte er die Daphne Blagayana, die seitdem im Volks-munde auch Königsblume (Kraljeva roza) heißt. Nachdem er einige Eremplare der seltenen Pflanze gepflückt und auch die übrige Flora des Lorenzi-derges — sie zählt 356 bekannte Pflanzenarten — bewundert hatte, wurde ins Schlotz zurückgekehrt. Nach eingenommenem Diner verabschiedete sich der gekrönte Naturfreund aufs herzlichste von seinen Gastgebern und verlieh um 1 Uhr das idyllische Tal. um über Vrhnika nach Idna zu reisen, wo er das berühmte Quecksilberbergwerk besichtigte. Von hier ging es dann behufs weiterer botanischer Stu-dien über Trieft nach Dalmatien. Zur Erinnerung an diesen denkwürdigen Besuch ließ Graf Blagay am Fuße des Lorenzi-berges ein Denkmal errichten; das Monument, das ca. 4'/, m hoch ist, besteht aus einem Obelisk aus grauem Gleinitzer Marmor, der auf einem viereckigen Postament ruht, und trägt auf einer ovalen Platte von schwarzem Marmor folgende Inschrift: prickle Idus Maji diei fausto dum Serenissimus Saxo-niae rex Fridericus Augustus Aug. Caes. adfinis plantam A. D. Freyer custode musci Labacensis recognitam novam nomine donatam Daphnem Blagayanam botanices amore loco natali vi-sendum advenit altitudinem non abhorrescens. MDCCCXXXVlll. reitung zum Besuche der deutschen Volksschulklassen, sondern auch eine gesündere und freiere Entfaltung der in dem deutschen Kinde schlummernden geistig-seelischen Kräfte verbürgen. Wir sind von authentischer Seite unterrichtet, datz die Durchführung aller dieser Bestimmungen bereits im Zuge ist, und da wir keinen Grund haben, an der unvoreingenommenen Fortführung des einmal begonnenen Werkes zu zweifeln, so wird es fortan sehr wesentlich darauf ankommen, datz unsere heimische deutsche Bevölkerung nicht nur von den Erleichterungen und den noch zu besprechenden Ermächtigungen dieser Verordnung Gebrauch macht, sondern in loyaler Mitarbeit mit den staatlichen Schulbehörden den Aufbau eines deutschen Volks-schulwesens vorbereiten will. Eine solche Mitarbeit, überall, wo das Gesetz die Möglichkeit dazu bietet, wäre der beste Beweis dafür, wie sehr unsere deutsche Bevölkerung die gewährten Erleichterungen und Ermächtigungen zu schätzen weih. Ein solches Zu-sammenarbeiten aber wird, so hoffen wir, der Aus-gangspunkt auch eines neuen Vertrauensverhältnisses zwischen der Staatsgewalt und der deutschen Min-derheil werden, und wenn diese Hoffnung sich ver-wirklicht, so wird man darin sicherlich den größten Erfolg dieses ersten Entgegenkommens unserer Unterrichtsverwaltung erblicken dürfen. An die Arbeit also! ie deutschen Volksschulen staatlichen Vertreters in der Kommission vor den höheren Behörden verhandelt wird. Als letzte Instanz gilt das Unterrichtsministerium. 2. In den deutschen Minderheitenabteilungen beginnt der Unterricht in der Staatssprache in der III. Klasse. 3. Den deutschen Lehrern wird gestattet, deutsche Analphabetenkurse zu organisieren, unter Aufsicht der Staatsbehörden und unter der Bedingung, datz sie auch Unterricht in der Staatssprache erteilen. 4. Die Unterrichtssprache in der I. und I I. Klasse der höheren Volksschulen ist für die deutsche Min-derheiten die deutsche. 5. Die Errichtung privater Kindergärten für deutsche Kinder wird gestattet. 6. Die Vorbereitungsklasse ist für die Kinder der deutschen Minderheiten nicht verpflichtend. ll. Die Errichtung einer privaten deutschen Lehrer-bildungsanstalt mit dem Oeffentlichkeitsrechte und unter staatlicher Aufsicht wird genehmigt zum Zwecke der Ausbildung der Lehrer für die staatlichen Volksschulen der deutschen Minderheiten. Ein im „Laibacher Wochenblatt" erschienenes und mit Timon Labacensis gezeichnetes Gedicht bezieht sich auf diese königliche Erkursion in fol-gender Weise: Auf Bergesgipfel steht ein Kirchlein klein, Aus seinem Hange blüht ein Blümlein fein. Der Berg, er heißt Laurentius, Das Blümlein heitzt Anonymus. Da kam ins Land ein Königsohn, Ein Blumenfreund auf Sachsens Thron. Merk' wohl, das Blümlein ist's, das spricht zu dir, Und hör': „Der König kam in mein Revier, Erblickte mich und streckt nach mir die Hand: Er rief erstaunt, ich war ihm unbekannt, Da ward zur Königsblume ich erhoben, Gerühmt von mir, datz mildem Lorbeer ich verwandt: Man mutzte der Verwaisten Blatt und Blüte loben, Mir wars zum Heil, datz mich ein König fand." Zum drittenmal? kam der König im Jahre 1841 nach Krain: und zwar traf er am 27. Juli von Kärnten kommend über den 1360 m hohen Loiblpatz in Oberkrain ein. wo ihn bereits Graf Blagay und Kustos Frryer erwarteten, welche ihn auf semer botanischen Wanderung durch die Herr-liche Gebirgswelt der Jütischen Alpen begleiten sollten. Der erste Besuch galt dem durch die steil aufregende Triglavnordwand abgeschlossenen Vratatal. In ein-spänniyem Wagen ging es zunächst zum romantischen Pericnikwasserfall, der von einer überhängenden Fels-wand in zwei schäumenden Strahlen in einen nefen Politische Rundschau Inland Aus der Sitzung des Banalrates Auf der Sitzung des Banalrates am 21. Jan-ner erklärte der Banalrat Martin Steblovnik in der Debatte über das erste Kapitel der Ausgaben, datz nach seiner Meinung die Personalausgaben zu hoch seien und datz das Draubanat im Vergleich zu an-deren Banaten einen unverhältnismätzig hohen Prozentsatz von Beamten habe. Ihm entgegnete der Vizebanus Dr. Pirkmajer, datz auf Grund authen-tischer Daten des Draubanat im Gegenteil eine kleine Zahl Beamten habe. Der Vizebanus wies auf den ungeheuren Umfang der Geschäfte hin (täglicher Einlauf 1500 Akten), der es gerechtfertigt erschienen lietze, datz die Beamtenschaft noch vermehrt würde. Die Erklärungen des Banus und des Vize^ banus nahmen die Mitglieder des Banalrates b«-fällig zur Kenntnis. Bei den Posten für Repräsen-tation und nationale Aufklärung erklärte Banalrat Steblovnik wiederum, datz ihm die e zu hoch erschienen. Der Herr Banus erwiderte, datz diese Posten im Vergleich zu dem früheren Budget ohnedies aus-giebig herabgesetzt worden seien, datz diese Beträge wirklich nur für die sachlichen Bedürfnisse verwendet werden sollen und datz sie aus staatlichen und na-tionalen Gründen notwendig seien. Ausland Die Beschwerde wegen der Unter-drückung der deutschen Minderheit in Polen vor dem Völkerbundrat Die von allen diplomatischen Kreisen mit Span nung erwartete Behandlung der deutschen Völker• bundbeschwerde wegen der Unterdrückung der deutschen Minderheit in Polnisch-Schlesien, die bekanntlich nicht blotz unter die Bestimmungen des allgemeinen Min-derhettenschutzvertrages fällt, sondern einen bejon deren Schutz durch die sogenannte Genfer Konven-tion genietzt, kam am vergangenen Mittwoch in öffentlicher Sitzung des Völkerbundrates zur Ver Handlung. Nach Eröffnung der Sitzung ergriff der deutsche Reichsautzenmirnster Dr. Eurtius das Wort und begründete die einzelnen Fälle der Beschwerde. Nachdem er die Gegenargumente der polnischen Note widerlegt hatte, forderte er den Rat auf zu prüfen, ob die Zusichnungen Polens in seiner Note als ausreichend anzusehen seien, das geschehene Unrecht auch nur einigermassen wiedergutzumachen. Die Wiedergutmachung müsse auch praktisch durch-geführt werden und der Rat solle alle nach der Lage der Sache denkbaren Garantien treffen. Vor allem forderte Dr. Eurtius, datz Versorgen gegen die Wiederkehr ähnlicher Vorkommnisse getroffen werden. Noch einmal wies er auf die schwerste Gefahr für die Minderheit in Oberschlesien und die Kessel herabstürzt: von hier dann zu Futz zum Tal-abschlutz, wo der König die großartige Pracht der Gebirgsszenerie bewunderte und das mächtige Felsen-Haupt König Triglavs (2865 m) in seine Mappe einzeichnete. Dann wurde der Rückweg über Mojstrana nach Jesenice angetreten, wo der König Mittagstafel hielt. Nachmittags fuhr er nach Bled und bestieg hier den Schlotzberg, von dem er die entzückende Aussicht über den See und dessen liebliche Ufer genotz: in dem behaglichen, übrigens heute noch bestehenden Gasthofe Petran wurde genächtiat und-am nächsten Morgen um 5 Uhr früh in die Wochein aufgebrochen. Graf Blagay fuhr mit dem König im ersten Wagen, Freyer mit Major v. Engel im zweiten, während im dritten die Dienerschaft mit dem Gepäck folgte. In Bistrica besah der König die Baron Zois'sche Eisengewerkschaft, wo gerade ein Hochofen angestochen wurde und die weihglühende Masse hervorquoll. Von hier begab er sich nach St. Johann am See, wo er von den Bevölkerung mit Pöllersalven empfanden wurde. Die Fahrt über den schwermütig düsteren «ee war wegen des widrigen Windes beschwerlich und dauerte zwei Stunden, so datz man den Savicafall erst um zwei Uhr erreichte: in heiterster Laune wurde hier ein improvisiertes Früh-stück eingenommen, nach welchem der König trotz, des einsetzenden Regens die Kamnaalpe bestieg; dann kehrte er über den See wieder nach Bistrica zurück, wo er im Baron Zois'schen Gewerkhause sein Nachtquartier nahm. Am nächsten Morgen war der Himmel düster bewölkt und der Regen drohte DssMamM Illustrierte Beitage der Deutsche« Ieitung Organ für die deutsche Minderheit im Vravabanat 1931 in die Fröhliche Winterferien mit klarem 'Frost. Schlittenfahrten und Hchellengelänt Oas Schönste aber bleibt doch die Talfahrt auf Schneeschuhen «»snodm« stv. ^usSRah und ^ern V«» »er CtMr*tfe der »mtlttm Wiiiker untrr Audr»»» de« Mridh#(an«ler# Xx. Vroniu«. Tif Sleimen in 1 linmilteldarem >«edanren.m»la« intt den Perlreter» aller ^evSls»rui>q»iret<» »nd den Snl»t>«n Pedörden ;u de «prnden. - Ti* Teilnevmer l von link» narti recdi«»: Zrevtranu«. .'eiter »er ?,'tt»il>«. Viinilterialrai Revier. Reicd« daiiiivrS'ideiit ?»n»«üu»r S'«M' i (aii)lrr Xt. Vrftmnn. Mmmerial direkior Zarden und SoniiU '.'an, So roird die 9a rlamenfser Öffnung in 3apan oorbereitet «lc gegründete »«jiale itranrn Partei Japan« »SU s'or »röiinu«» t<# Tat lameni« eine Li,ung ad. in der da« Parteiprogramm Wifltltgi wird Vor jedem Partei. — • wir» eine Tafel ans gehängt. <>»' Bereu beiden Zeiten der Name der Partei »eruterlt ist Tie tirnrr de« Parlament« ■ ünd ei'rig belckiS'iigl, für jeden I Adgeordnete» ei» Namerivolz zu I idireiUen ^eruegung in Schönheit — Stands »er Pserve bei et»e« V»l«t«n,ier »i»e re«chtengrn»pe an» Siidsr»»kreich probt HU dir Vonbotwr S>oU*Mnziuod)t | jT'H - -< M» u/» . •JNi»«n>tTeft»r fullictarbt. ^ibetnd»- Rih. in«ubirifl«iit de» Cbcrdiiviliiltbrn Sänger oaue». Dfrftrb kürzlich im 65. Veden»ta»re Kürzlich leierte die Schriitsteilerin ,>r»u ?». Viatthen cinege boren« Rdkiiilänten». in Hemi«k»>en am P«den!ee ibren «>. 0»e- , durt»«a«. S«oit »am dailen Verlagen dcrnud I die unier iI»re»Utiinitler> j namen Marianne Mai d»N erschienenen schmucken Maidorttchen ^rzüdlun»,» sür die .>ngend bekannt Au'». S-krr>n„, il»d«» l. ? z»r «Sieverkehr »e«7U«iädrigrnl»»e». tyK* der»ettigen»lis«. I ktb. Grablegung der »ei - iseo ®ti'ohrtb durch Jfoii'fT Wid) II zu Marburg ti. »»» w di Zvanb»?!, t»e«kn »it lange« eis glichen von Vf>br geieben die mir be« iialieni'fbfn Mhn# der Ln>tvrrtt> i,e. a!» sie unter «eneral ,>üd«u»g von Mann in Weiia'rika zu idri» «riolgreirde» 17 itün» digen >l^i>eril»g nach R»I»I!I Sranlien »arteten •» Spstt^ch»»», m Jahr«» W vorig«» ,'nW Me da» zur VewSltigu»« und «ordernden Wir« zureichende teut'dte 1 Dichten und £innim S «etßelt wurde 1 ..tu s-d». «m •.aptjfttn Mi 14 >11 p mpti W, »witai ufa «•<■» »-t», ^AßMW^ Z? »ch »«> »wr^rtiM«, t. kc fHtr ib, m mtimJmäJßi O W» »**" **» *■ 'WlM" •"** «•»•" jTÄeLn® -ieitgenSssische» Zpsttdlatt um IMO aus den Wirrwarr der deutsche» Z»llgre»ze» «^.us Kleinstaat-Ä^irrwarr zum )^eich .«»««I», 0»?d»l»! 2>a« l«>gsa» mi4$, rrtfl spat / 3*mn «Ode» w,Un>. nwrdfli w*t <** &*t' JSUkbrJJ^f Cmrtk J«rWiM«d JRmr JtaCoia '■JTvenn (tun, Deutschland in dielen Tagen die sechzigjährige Wiederkehr de» Tage» der \ \ ) Reich^rlindung von 1S71 feiert dann mag plüslich in unser Bewußtsein satten, wie . — >« unglaublich jung die Vilduuq eine» rein national deutschen Reiche» iit. WoVl hatte ' ha» deutsche Volk eine große und erhabene «tefchichte in, alten römischen Reich deutscher Nation. Ist war dort der SchSp'erund Srtrtnnbrrr der adendländischen »ultur und Wächter und Verteidiger abendländischer Ordnung gegen den druck aller fremder "»ewalien im -«den. Tüdoiieu und Osten der adendlSndischen Welt, »der gerade au» dieser Schlü«sel',ellun« berau» vergeudete es für das gesamte Abendland seine eigene »rast und Mutete a»« o«n Schlachtfelder» der damalige» Weltgeschichte. wShrend andere »»lker. d>« im Schalten der adendländilitx» '«efchichte dlielxn. Rattonen wurden. Sluch da» italienische S*»U hat. weil t* an der deulsch«» SchlüNelfteNung »»mittetdar teil hatte, ein ähnliche» Schicksal wie da» deutsche erlebt. Kurti «eine nationale Einigung erfolg! erki im neunzehnten Jahrhundert und ,» eigentümlicher Verflochtenheit «'t den geschichtlichen Vorgängen an« deutschem Voden S» war ein langer Weg durch die ««schichte, den da» deutsche Volk di» zur (Einigung im T«ut'che» Reich unter Vi»marahr tninderten tnnerhald seiner Grenzen einheitostaailich gefestigt. England zum Weltreich emporgewawien. im Oden an Rußland» fester ftftgung selbst der harte Wille Napoleon» l. zerschellt war. lebte da« mitteleuropäische Deutschtum in bunden kleine Staaten zeriptitlert. siand«n srembe Mächte mit diinasttschem und politischem Einfluß aui deutschem Voden Preußen und Österreich waren in diesem mitteleuropäischen deutschen Staaten-chao« die Hauptuiächte und ränge» beide um da» Va»bild der denifchen Einheit ?Äihrenb ad«r Oesterreich au» seinen Vwdttngen in« Außerdeulsch« hinein sich in di» rein deutsche» Verhältnisse nicht einfühlen konnte. kämvsle Preußen unter Vi»mar>ung mit dein siele der .iurlickdräugung de» Einflüsse» Österreichs au» deiu bunten Staatenberetch de« außerSiterreichischen Deutschland«. Der Deutsche Vuud (1815 IStHt), onl dem Wiener Kongreß geschaffen, war ja lediglich der itaat»-rechtlich« ?lu»l>ru«k deutscher ,-terriffeitbeit. Ein großer Fortschritt im Sinne der später von Vi»mank gebrachten Einigung war der preußisch deutsche Zollverein. Ader «rn im Prager Frieden »vn I8«6 gelang «» »«warf. Nummer ü Deutsche Zeitung Seite 3 INVENTURVERKAUF KEINER VERSÄUME OlESE GÜNSTIGE KAUFGELEGENHEIT- JEDER FINDET DEN PASSENDEN SCNUH-UNSERE VERKAUFSSTELLEN ERWARTEN IHRE WÜNSCHE! Celje, Aleksandrova ulica I. Aktivität des militärisch organisierten Verbandes der Ausländischen hin. die in engem Zusammengehen mit maßgebenden polnischen Staatsbehörden eine ständige schwere Bedrohung der Minderheit dar-stelle. Mit dieser Organisation und ihren Beziehungen zu amtlichen Stellen müsse sich der Völkerbundrat eingehend besassen. Das System müsse geändert werden und in der Verwaltung sei die personelle Gewähr für unparteiische Handhabung der Minder-heitenschutzbestimmungen zu schaffen. Die letzten Worte des Reichsaußenministers lauteten: „Eine Beruhigung der Minderheiten, die im Interesse aller Staaten und im Interesse des allgemeinen Friedens liegt, ist nur zu erreichen, wenn die Ver-letzung der Verträge klar festgestellt wird, wenn eine ausreichende Sühne und Wiedergutmachung eintritt und wenn die Matznahmen für die Zukunft vom aufrichtigen Willen aller Völkerbundmächte getragen werden, die Heiligkeit der Minderheitenrechte nicht antasten zu lassen." Während sich der deutsche Außen-minister in seiner Rede strenge im Rahmen des Minderheitenschutzoertrages hielt, ging der polnische Außenminister Zaleski in seiner Erwiderung sofort aus das politische Gebiet über, indem er die Schuld an den Vorfällen in Oberschlesien den Reden zu-schob, die in Deutschland gegen die Integrität des polnischen Staates gehalten werden seien. Man könnte glauben, sagte Zaleski, daß es nur eine deutsche Minderheit gebe, doch besteh« auch eine polnische Minderheit im deutschen Teil Schlesiens. Daß eine Anzahl bedauerlicher Zwischenfälle vor-gekommen sei. bestreik die polnische Regierung keines-wegs, jedoch habe sie. ohne die Debatte vor dem Völkerbund abzuwarten, die nötigen Maßnahmen unverzüglich ergriffen. Die Zwischenfälle hätten sich in der Periode eines der heftigsten Wahlkämpfe, die Polen je gesehen habe, abgespielt. Solche Wahl Vorkommnisse ereigneten sich ja auch im Deutschen Reich. Der Verband der Aufständischen sei eine Bereinigung von Personen, die für die Unabhängig-keit Polens gekämpft haben. Sie hätten sich vielleicht gelegentlich zu unüberlegten Akten hinreißen lassen, aber Deutschland habe vielleicht auch mit der Stahl-Helmorganisation nicht immer die beste Erfahrung gemacht. So ivenig man den Reichspräsidenten v. Hindenburg für die Uebergriffe des Stahlhelm-bundes verantwortlich machen könne, ebenso wenig sei der Präfekt von Oberfchlesien als Ehrenpräsident des Aufständischenverbandes für dessen Haltung oerantoortlich. Uebrigens werde die deutsche Min-derheit Gelegenheit haben, ihre Anschuldigungen vor dem «polnischen) Gerichte zu beweisen, da der Aufftändischen verband eine Verleumdungsklage i!) eingereicht habe. Der Redner stimme grundsätzlich den drei in der Petition formulierten Schlußfolge-rungen zu: 1. Alle Zwischenfälle, die eine Verletzung der Artikel 75 und 83 der Genfer Konvention dar-stellen, müssen nach polnischen Gesetzen verfolgt und bestraft werden. 2. Gegen die polnischen Beamten, die für solche Zwischenfälle irgend-wie verantwortlich gemacht werden könnten, müssen strenge Strafmaßnahmen eingeleitet werden. In jetzt und jetzt im Strömen herabzugießen. allein der naturliebende Monarch ließ sich dadurch nicht ab-halten, in Begleitung Freyers und seines Adjutanten, eines Leiblakaien und mehrerer Träger die im Süden des Wocheinertales 1845 m aufragende Erna prst zu besteigen. Graf Blagay war schon vorher nach Schloß Billichgratz zurückkehrt. Die Erna prst ist der östliche Zweig der Julischen Alpen, welcher die Wasserscheide zwischen der Wocheiner Save und dem Selzacherbache bildet und hat ihren Namen Erna prst (schwane Erde) von dem sehr dunklen Tonschiefer, der dünngeschichtet auf seinem Gipfel liegt. Der Auf-stieg begann und man erreichte um sieben Uhr die Almhütten - allein hier ereilte die Alpenwanderer der vorausgesehene Regen; ein Trunk frischer Alpenmilch, und dann gings munter dem Gipfel zu; unterwegs wurde fleißig botanisiert, wobei dem König der Fund einer Eampanula Zotsii, die in den Jütischen Alpen heimisch ist, eine besondere Freude bereitete. Endlich war der Gipfel erreicht, allein die herrliche Aussicht von der Höhe war durch dichten Nebel gesperrt. Nebel und Sturmwind erschwerten den Uebergang hinab nach Tolmein in das Jsonzotal über den steilen Wiesenabhang „Nad Sterziska". welcher wegen Mangels an Steigeisen äußerst beschwerlich war. Die Führer kannten sich wegen des dichten Nebels nicht mehr aus, Freier aber fand den Weg zu einem ihm bekannten Heubehältcr; Mäher, die sich vor dem Regen dahin geflüchtet hatten, zeigten den Alpenwanderern den nächsten Weg nach Podbrdo. Unter der Heuhütte eröffnete allen Fällen sollen die Geschädigten eine^Entschä-digung erhalten. Was den dritten Punkt anlangt, sei es selbstverständlich, dah dem Aufftändischen-verband in Oberschlesien keine besonderen Rechte zuerkannt werden. Mit den Worten, daß Polen den Wunsch hege, die friedliche Zusammenarbeit aller Bewohner des Landes, welcher Raffe und Religion sie auch angehören, zu fördern, schloß Minister Zaleski fein Eipose. In der Nachmittags-sitzung stellte Reichsaußenminister Dr. Eurtius fest, daß der auffallende Rückgang der Stimmen für die deutschen Wahllisten nur auf die vom polnischen Außenminister selbst zugegebenen Gewalttaten und Mißhandlungen zurückzuführen sei, die auch von einer großen Anzahl ausländischer Korrespondenten in ihren Berichten geschildert worden seien. Der Vergleich zwischen dem Stahlhelm und dem Aus-ständischenverband hinke in allen Punkten. Daß der Wojewode Grarzynski, der der böse Geist für die Minderheit sei, mit dem Reichspräsidenten v. Hin-denburg verglichen werde, weise er mit aller Ent-schiedenheit zurück. Die ganzen Gewalttaten seien nur ein Glied in der Kette der seit 1919 betrie-denen Entdeutschung dieser Provinz. Dreiviertel Mil-lionen Deutsche seien gezwungen worden, ihre Hei-matsitze in Oderschlesien zu verlassen. Was die Auf-rollung der politischen Seite der Frage betreffe, so sei diese durch den polnischen Außenminister selbst vorgenommen worden. Eine offene Aussprache könne nichi vergiften, sondern nur eine Entgiftung der Atmosphäre bringen. In einer kurzen Replik ant-wortete Außenminister Zaleski, datz es, was die Gefährdung und Aufhebung der Wahlfreiheit an-läßlich der Wahlen zum polnischen und schlesischen Sejm betreffe, wichtig sei, das Urteil des höchsten polnischen Gerichtshofes abzuwarten. Zum Schluß seiner Ausführungen gab Zaleski Kenntnis von einem Presfetelegramm aus Königsberg, wonach die Behörden in Ostpreußen kürzlich 19 polnische Schulen geschlossen hätten. sich die Aussicht in das enge Tolmeinertal und dem jenseitigen Poresenberg. Der König botanisierte un-ablässig am Wege ungeachtet des wieder einsetzenden Regens und abermals führten die Träger die Na-turforfcher irre, bis endlich über Stock und Stein bei Gewitterregen und unter Pöllersalven nach zehnstündigem Marsche das Dorf Podbrdo erreicht wurde. Der König übernachtete hier im gastlichen Pfarrhofe bei dem Pfarrer Salamanti und setzte Tags darauf mit dem Frühesten die Reife über Wollschach. Karfteit und Flitfch — alles Namen, die durch den deutsch-österreichischen Isonzodurchbruch und den katastrophalen Zusammenbruch der italienischen Front im Oktober 1917 berühmt geworden sind — nach Tarvis fort, wo er um zehn Uhr abends eintraf. In Flitfch, wo ihm die beiden Botaniker Mu' cius Zos. Tomasini, Gubernialrat in Trieft, und Dr. Eandtner auf küstenländischem Boden bewill-kommten, entließ er den Kustos Freyer, nachdem er ihm eine kostbare goldene Zylindertaschenuhr nebst Kette „als Beweis Ihres Wohlwollens und Ihrer Zufriedenheit" überreicht hatte. Von Tarvis aus trat er dann die Heimreise nach Dresden an. Es war dies das letztemal, daß König Friedrich August die ihm wegen ihrer land-schaftlichen Schönheiten und wegen der Reichhaltig-keit und Mannigfaltigkeit ihrer Flora liebgewordenen Gegenden Krains besuchte. Die Folterungen in Brest Litowst vor dem polnischen Parlament Am 20. Jänner erklärte der demokratische Ab-geordnete Stronski in der Rechtsseltion des polnischen Parlaments, daß die in der Festung Brest Litowsk eingekerkerten politischen Gefangenen in der Nacht vom 11. auf den 12. November in eine Zelle getrieben wueden, aus der dann Schüsse und Stöhnen hörbar waren. In Wirklichkeit wurde niemand er-schössen, sondern man wollte nur eine Iufti-fizierung inszenieren, um die gefangenen Abgeord-neten zu erschrecken. Der ukrainische Abgeordnete Kohut kam mit Wunden im Gesicht, die von Peit-schenhieben herrührten, in seine Zelle zurück. Auch die Abgeordneten Korfanty und Babinski wurden geprügelt. Als der Iustizminifter Mihalovski ein-wendete, daß sich niemand von den Verhafteten bei der Leitung des Strafhauses wegen des Vor-gehens der Gefängnisaufseher beschwert habe, rief der sozialistische Abgeordnete Dubois aus: „Ich habe mich beschwert!" Auf die Behauptung des Zustizministers, daß dies Lüge sei, schrie Dudois: „S i e lügen!" Die Opposition begann stürmisch zu rufen: „Herr Minister, hier sind wir nicht in Brest Litowsk, nur derjenige lügt, der ein Intensse an der Lüge hat." Es entstand ein unbeschreiblicher Lärm, den der Vorsitzende nur mit schwerer Mühe unterdrücken konnte. Schließlich wurde der Antrag auf Bestrafung der Schuldigen mit den Stimmen, der Mehrheit abgelehnt. Schluh der Europakonferenz Am 21. Jänner beschloß die eurooäische Kon> ferenz ihre Zännertagung und vertagte sich bis Mai. Die Konferenz nahm einstimmig fünf Resolutionen an, die hauptsächlich die Agrar- und Zndustriekrise in Europa betreffen und der Maisitzung des Völker bundrates vorgelegt werden sollen. Aus der Kon-ferenz wurden zwei Unterausschüsse, und zwar ein Unterausschuß für Zölle und ein Unterausschuß für Ackerbaukredite, gewählt. Diese Ausschüsse treten im nächsten Monat zusammen. Schließlich nahm die Konferenz eine Resolution an, in der die außer-ordentlich schwierige Lage Europas anerkannt wird. Es wird darin die Ueberzeugung ausgedrückt, daß die europäischen Staaten entschlossen seien, den Frieden um jeden Preis aufrechtzuerhalten. Der Völkerbund wird als das beste Mittel gegen den Krieg angesehen. Eine Friedensdemonstration der Großmächte in Genf Die Außenminister Frankreichs, Englands, Deutschlands und Italiens faßten am Schluß der letzten Sitzung der europäischen Kommission des Völkerbunds eine charakteristische Entschließung, die Außenminister Briand in seiner Schlußrede vorlas und die nachfolgendend lautet: In den letzten Tagen verhandelten wir unter uns Fragen, die unseren Regierungen gestellt wurden, und wir haben als Hindernis für die wirtschaftliche Erneuerung klar den Mangel an Vertrauen zur Zukunft erkannt, der der Angst bezüglich der politischen Lage zuzuschreiben ist. Diese Angst hat sich noch vergrößert wegen gewisser Nachrichten, die unverantwortliche Kreise über die Möglichkeit eines internationalen Krieges verbreiten. Wir geben zu, daß in der ge-genwärtigen Zeit in Europa politische Schwierig-leiten bestehen, die noch vermehrt werden infolge der fehlenden Stabitität und der wirtschaftlichen Mißverhältnisse. die eine Folge der allgemeinen Seite 4 Deutsch» Zettung Kummer 8 Krise sind. Für die Besserung der Lage können wir nichts Besseres tun, als den Zweifel an der Solidität des Friedens in Europa ui beseitigen. In unserer Eigenschaft al» Außenminister der europäischen Staaten erachten wir es als wichttg zu verkünden, daß wir mehr denn je entschlossen sind, uns der Organe des Völkerbundes zu bedienen und so in der Zukunft jede Anwendung von Gewalt auszuschließen. Wer den Krieg will, muh verrückt sein! Der italienische Ministerpräsident Mussolini hat dem Vorsitzenden des Verbandes der französischen Prooinwresse während dessen Aufenthaltes in Rom eine Unterredung gewährt, deren Inhalt dieser Tage in mehreren französischen Provinzblättern wiedergegeben wurde. „Man muß verrückt sein", er-klärte Mussolini, „wenn man in Frankrech behauptet, ich wolle den Krieg. Ich habe den Krieg selbst mitgemacht. Kann ein vernünftiger Mensch Erd-beden wünschen oder Katastrophen für die Seinen herbeisehnen? Ich habe fünf Kinder; da müssen Sie doch begreifen, daß ich den Krieg mit nie-mandem will. Man sagt oft, daß Italien übervölkert sei, aber ich bin überzeugt, daß die Halbinsel noch fünf oder sechs Millionen Alenschen mehr ernähren kann." Europäische Ausschüsse zur Behe-bung der politischen und wirtschaft-lichen Krisen Auf ihrer letzten Sitzung hat die europäische Kommission des Völkerbundes am 2t. Jänner be-schlössen, europäische Ausschüsse für die moralische Vorbereitung der Weltmeinung auf die allgemeine Abrüstung, für die Plazierung der Getrcideüber-schösse der osteuropäischen Staaten, für die Frage der Agrarkredite und für die Frage der Arbeits-losigkeit einzusetzen. Gründung einer internationalen Agrarbank in Basel Der französische Wirtschaftsminister Loucheur Hot in Genf Besprechungen mit den Wirtjchafts-eiperten verschiedener Delegationen über seinen Ent-wurf der Gründung einer internationalen Agrar-dank in Basel gepflogen. Diese Bank würde den bedürftigen Ackerbauern in den verschiedenen Staaten Kredite zu 5.5°/? Zinsen geben, von denen die Staaten 2°f0 und die Ackerbauer 3.5% zahlen würden. Aus Stadt und Land Ihr« Majestäten besuchen Zagreb. Das Kabinett des Ministerpräsidiums teilt mit: Ihre Majestäten der König und die Königin werden am 26. Jänner Zagreb besuchen, wo sie einige Zeit weilen werden. Propaganda für den jugoslawischen Fremdenverkehr in Deutschland. Dieser Tage fand in Gelsenkirchen (Stadt mit 400.000 Einwohnern in Westfalen) eine Bilderausstellung des akademischen Alalers Josef.Arens mit Motiven aus Dalmatien, Bosnien und Erna gora statt, die der Bürgermeister der Stadt Dr. Schuhmacher persönlich eröffnete. Bei Besprechung dieser Ausstellung machten die westfälischen Blätter in wärmster Weise Propa-ganda für Land und Leute in Jugoslawien. Der Schriftleiter der „Gelsenkirchener Allgemeinen Zeitung" Dr. Brepohl hielt an den Weinachts-feiertagen auch im Radio sehr sympathische Vor-träge über unseren Staat, die im Ruhrgebiet all-gemeines Interesse für unsere Naturschönheiten und Sehenswürdigkeiten erweckten. Ein Erfolg der oben erwähnte!» Ausstellung, die äußerst zahlreich besucht wurde, ist die Gründung einer deutsch-jugoslawischen Gesellschaft in Gelsenkirchen, deren Aufgabe es fein wird, die beiden Völker einander näher zu bringen. Auch in Oesterreich wird übrigens der "jugoslawische Fremdenverkehr gerne gefördert. So hielt dieser Tage der deutsche Meister der Lichtbilderkunst Kurt Hilscher in der Wiener „Urania" einen Vortrag über seine Reise durch Dalmatien. Bosnien, Herze-gowina, Serbien und Mazedonien, der durch Herr-liche Lichtbildervorführungen unterstützt wurde und reichen Beifall fand. In Split ist dieser Tage die erste Eikursion deutscher Touristen in diesem Jahre eingetroffen. Das Büro Ilf in Dresden kündigte für das laufende Jahr 27 deutsche Eikursionen nach Jugoslawien an. fturt Hielscher, ein Tucher de« Schön-h»it, Sv Jahr» alt. Wie alles Grojtt, ist auch seine Kunst au» dem Leid entstanden. Bei Kriegs-ausbruch jäh aus seinem Wanderglück gerissen, un-barmherzig von seiner Heimat abgeschnitten und ohne Broterwerb dem großen „Was jetzt?" preisgegeben, irrte er ruhe- und freudlos durch Spanien. Aber da tritt die Natur mit ihren Wundern zu ihm und legt ihre Hand auf sein wundes Herz. Und Hielscher zieht weiter durch die Gaue Spaniens, trunken, ein himmlischer Zecher der Schönheit, und photographiert, was er sieht und wie nicht vor ihm photographiert worden ist. Er fängt nicht Bilder, Motive — sondern die Seele, da» Leben der Landschaft und der Architekturen. Wie Hielscher das prallste Licht über Flächen und Dinge rieseln, das pechigste Dunkel in die grellste Helle springen und beides sich zur ju-belnden Musik lebendigsten Lebens vereinen läßt -das war vor ihm nicht in der Photographie, das ist lein großes, bahnbrechendes Verdienst. Spaniens größte Maler waren einhellig in ihrer Begeisterung. Angesehene Künstler aller Welt, unter ihnen Hans Thoma, entzückten sich über das höchst künstlerische Einfühlen, die geradezu hinreißende Art der Durch-seelung scheinbar lebloser Objekte. Fast alle Regie-rungen Europas haben Hielscher aufgefordert, die Herrlichkeiten ihrer Länder in seine Kamera zu zaubery. Neben Spanien und Deutschland bereiste er Italien, Oesterreich, Jugoslawien und nun auch Norwegen und Schweden. Sein Werk ist bis heute in 300.000 Eremplaren, in 70 Millionen Bildern verbreitet. — Hans Sterneder widmet diesem großen Meister der beseelten Photographie im Januarheft der interessanten Wiener Kunst- und Familien-Mo-natsschrift „Der getreue Eckart" einen mit zahlreichen prächtigen Bildern nach Aufnahmen des Künstlers geschmückten Aufsatz. Die Anschaffung dieses Heftes jei jedem Kunst- und Literaturfreund warm emp-fohlen, enthält es doch noch eine reiche Fülle weiterer literarischer und künstlerischer Kostbarkeiten, z. B. einen Artikel über den Maler Oswald Grill (mit zahlreichen wundervollen Farbendrucken), der gleich Hielscher meisterhaft mit Licht und Schatten, Schnee und. Wasser arbeitet, aus der winterlicke Einöde großartige, beseelte Motive schafft. Eine seyr feine Novelle „Die Waage" von Hahrdundcn». und zwar der fAf>if(f>r Brei» närMich vom Bodenlee. Tif n einen umgrenzte» Hinken sind faö durchweg verschiedene. lelbsiindig». reiib«unm»itel-dar« ,>üi lie»tüi»er und Vänder. Ähre Zahl ivur so «roh. da« die Homa»»iche Karie nicht «(miß ftartirn und Hardengrade fand, um alle unterfAtcMtd) voneinander bezeichnen z» sannen ZVottbUd ans bl( deutsche ttleinltaaterei au» den vierziger fahren des vorigen Jahrhundert», fielli die ?!?elm»risf ki Mlittroxn Ereignisse in dem I Sirt ant Cftfee etner'eit» und ififeat und Sidwarien Meere an> Hrn »irt 'Wut ein Harfe», einige» i wasoe» Voll wird diese Ans-im T>r. Ernst Letdl nfn« de« dentfchen Haifrr. («tllrt am 18. Januar 1871. — «nl. der SidSpser de» neuen «sSii »eiche» (x) »Ml») M m m ZVrnrr IMj) i der 5»b»e» an dem Denk. ■» • UV. n«» der Ku»rnfung Sönig m< |un Dendcden Kailer l»W—« C. Mutbrr »i — ® raunschroeig oon der I Sie rennen Braimichweig? Natürlich. Sie > lennen den Burglöwen. Sie Haben den I herrlichen Tom Heinrich» de» Löwen de- t sucht, rnbet nvirti bis Burg T ankivarderode. l> da» ivku>an£>buu», da» Rliktadtratdau« A UN« i«ildekiu>>. waren 'ogar im Herzog Anton Ulrich-Mu'eitm nnd wissen ourti fonft noch ranndie» Herrtiide oon Braun<io«ia zn er« jAdlrti. Und doch werden Sie mir zu,eben müssen. dak Sie trotzdem da» .Braunichwei« von der Ho'-leite" der nicht kennen. obgleich e» da ebeniall« viel Interessante» zu sehen gibt. Hier der Bewei«. !. «e»e»«te». *»« Reich der 3r«urn «ernennten lassen sich mit ihren 50 di» UK» „ientimetet dicken «aufm in thränn schwelg ganz oder teilweise noch fait an Hofseite Bon »It Cut» ■ Jllte "Uran frone. Ein äieflanifjeictien de» «initial»«* Ta» Vls. Apaftethau». Prinzen«»« I <>»f »er Wuutnie. Brauerei. Hinter Brüdern I» m 80 'Stellen nachweisen. St« und für Braunschweig ein« . t«vl>che Ei lcheiiiung und bilden den Kern dergrotzenPatrijier-hö'e mtt Braugerechtigkeit. Ihr Älter ist nnbesituiinbar. »er-uintli» sind viele zurZeit Heinrich» de« Löwen erbaut worden. Die Kemenate. die man mir dein .Borgiree" uer»«e«»41 und IO.SotiI 180S zu sehen sind. Tie Anschrift der älteren r Ta?«I lautet: .Anno 1641 den 2. Sevtembrr mf ist der Tarn vor der 8ill«| «ol'enbüttel durch» geüochen worden und da» ttasier f» hoch wie unten der Strich au»weif, ««standen." — 3. Alte Holzarchitekturen iWrofi ist der Reichtum an malerischer Hol Architektur IN den Hö'en ielbtt. «l» !o»>« der Himmel zugebaut werden, so «uiet z. B da» .'.metnandernreben der vortragenden ttekbofit im Ha! Uofriirai« 6 an. Di« i*»Mud« find in ben fahren 1582, 1">89 und tü9l erdant worden, als» zu einer Zeit, in der die Bauknnü in schönster Blüte itand. Tie iiarbe hat den Schmuck der Renaivanc«. D iamanibandwelle und Perl'»nur«, voll zur Geltung gebrach». Ban einem Anbau verdeckt tft tut Teil des ^ri«>e» mit der Annan geheimnisvoll — da« i^rad de« zwölften flpoiirt«. Jnda» Jschariot« .... 4. Der ^lahminkel Zum .,>lvhwi»kel" an< dem BScker-kl,tu kam einst Till Eulenlviegel ge-wandert und oerdingr» sich im Bäckerhan*. .Was «oll ich backe it 'ragte der neue «e-»eile den M«iutz zuerst an» deut B«U ^eniegen. und ging. «I» er Ne«mkehr»e. überraschte ihn der Schelm mit 'einen Kunstwerken, richtigen Kuchen-Eulen und Meerka^n. {jmnijlwml warf der Meiner Till mitsamt leinen Untieren zn«Hau>e hinan» und imtfete |ii «einem Ärger noch mit an-s«ben. dak >ener i«in Backwerk in den * trafen Braunschweig» reibend lo» n>urde. ?i«d heut« kann man die Kucheniiere am Uohwinkel. Irisch au* dem Ofe«. erste! Tale i« <>au(e •Neue Knoche»- < haueriirafie 11 MIIIIMIIIIOTIIMIMIIMMWmmi ...........................................................................................................................................................................................■ IMIIMIIII*.! IIIKWHIIMIIIII«.....MUMMIIMMIIIIMIII....... 11(11 ita» JWittelaltrr tat flrti aus ■falbem toi de» fttttelbcif Ictien Mummebaufe« giiifct sin« Sule. die au! Isiyt o in altft 1 fitgn») |M nach, eine iritfnm Mitalle, g(bcimnt»i>oa< Xfr >ol«t eine Jstr und — wir foben tt 'chon Surrt) da» Senfter — wttni ineinem isri>(tiiöof« flehen wir und staunen «ine alle Vta»kröne wird von niem eisernen Htm wie eine simpel m den Ho' gesi reckt «» isl da» sulfchöiie Reklame Me» t** Mitielalter». das zur Strafe brraii»gebangt wurde, wenn e» Brauubier gstlv Urluriintlidi tuen da« Haue ,T( M«niSnied»-. di» die Herzöge IS«.', dem Rat w da« JMunjrrrtu ltdtrlit^en. »er ader feine Mliii;fchniiede am «oiilmnkt ein-item »»d dier da>' grofte Lchn« . SioK' und T eckzeug aufbewahrte. Da« ändene sich tt Mi «rflndiing ix» -chieftpul-tr» Seitdem ging da» Hau» in Biirgetbaud »der. Tu Wiest Bezeichnung ,Ult riibrl vermutlich von dem Besihtr Ulendod der Hau« fr ?lHe baute »Väter den <»tl>»udeitil nach der '.'aiigen Strafte z» lind sagte in den Wmü'iuv «ein Wappen ein: zivei lilderne «Mttfliigrl in Rot Den C'iteil sügte £|tii Horde» 13M btnjn. Mächtige Vogtrbbbtn erinnern an die Zeit, da sich im I»'Ie abgehalten. 1»13 diente e» sogar al» «>»[<>,->m> und.Xerome Rapoltoii. der »äuig vo» Wefi'alt». soll e» al» guie Weiftbietaitellt geschötzl boten. Jt?« wird hier die köstliche M » m i» e gebraut. nach gutem AltBraunfchweigtrRtztpt. Ja. ja. hinein, wird man erstaunt fein, einen so schönen Hof zu «inden. Die Treppe binaus führt zu einer Wol er it. von dtr an» man tiuen dtzauderndenBlick in diese Nein? Hof Welt hat. Tort drsidtn ans dem Hrit»dolken sieht ein Spruch: er lautet: .It7« BIN DE WECH DE WAHR HE1T UNDE DAT LEWBNDT NIMANT KUMBT THOM VADER ALLEN DOCH MICH JOHANN«- üb« der Otir und zwei S&tpptn mit der 3abrt»|aM 1506 an gebracht. — Auch Reue S tragt 26 hat einen Spruch an der Hof front: »ALLER MENSCHEN UNGUNST KANN MIR NICHT SCHADEN. WAS GOTT HABEN WILL DAS MUS GEBÄHTEN. MENSCHEN GEDANKEN GERATTF.N OAR SELTEN UND WAS GOTT HABEN WILL. ftUbwiRftl «iif btm Bäckerklint eltreppe im Hose de» X'ause» Iinierftrai» 5 « Spiel der Binder P nur Erinnerung aW 1 «oldene Sonmrrtnge. WltrWWMWWWM Itaibüde ^hfctbalttn sich ? bMuntirriiTr. 3>». -- Silbenrätftl: 1. (5'endi. 2. Sitigapor«. 3.Stradivari. 4.^trivfch.Rainur. «.Tividtnd«. 7. Neckar. «.Irak. 9.(5tmimt. in. Htrriot. II. tonst. 12. AtmofphÄre, 13. t'appen, 14. gtimt», 16. tfiibfainp, 1«. Kibtlio. 17. Roostveli. Ib. Eckehart. IS. Isolde. 2»». Tivision: tf» find nicht alle frei, die ihrer JltHtn spotten. DAS MUS GELTKHN GEORG MATTHIAS EIMBCKEN 1710«. - Aus dem ,>rit»dalktn in dtr € 'tt«W •» briet t«: .DORCH GOTTES SEGEN UND SINE MACHT HABE ICH DAS BEBEW DÄRMEN GEBRACHT ANO DNI 1585. WER WII. HABEN D\S IM GE1JNO DER SEHE SELBST WOL ZU SEINEM DING O. H. M. O.« — Und zum ärtiltifi: Haben Sie schon Vraunfchweig» einzige niiitelalterltche Aufttnwendtltreppt gt'eben? Sicher nicht. Dann biegen «ie von der 5t Mariinikircht in dit turnitr» kt ragt tin. Rechtet Hand St.5i6 ist ein bobf». wapvengekrönte» Litzni'chenpottal. Über zwei gekreuzten ,vaau>, eine dritte Kacktl. «in alter Türgriff öffnet den Weg zu einem mei't mit Wogen und »titen verbauten Hos. ,>achwerl>'chnieerti behttrfcht da« Bild. Ttei Wappen von 1621 berichten über den «rvauer und ieint zwei itrauen. An der gegenüberliegenden Wand isi eint kitint «ngel»sSule. unttr dtr sich frühtr tin Wtihivaistrbecktn defiinden baben soll. Zetzt fragen Stt sich zum zweiten Hos durch. Au» einer entzückenden Weltabgeschiedtnbtit sirtbt dit ftingtforniie Wendeltreppe auf zur Galerie, «in poetischer Winkel, wie man ibtt nicht erwartet. Kreuzworträtsel Waagerecht: 1. geographischer Begriff, 3. Würzt, L. Notruf, 7. Hilf»zeitwort. 8. trinkii&ttt. 10. »tt Qältni»roort, 11. Pelzart. 13. Sgnptifchtr Sonntngmt. 14. fkanbin. Sünger. 16 Schmuck. 18. Haft. 21. tngl. ..Htrr». 23. englischer Titel, 26. .XsttbeniimR, 7H. irlu» in Spanien. 31. persönliche» HUrwort. 32. »ielwafitr. 33. Dichtung»«« ' 34. BedtSngni», 2b Wirkung bt» schmerzt». 36. VerbiUtni»won. Senkrecht: 1.«rdart. 2 altrömifche tiupferinünze. 3. Hau»Iitr, 4. Stadt in Hannootr, 5. Gegenteil von _rob". 6. pnlve risierte» (Vltiitin. 7. Nebensluß bei Donau. 9. ftlttn. 12. altt» Sailtninftmiurnt, 14. «chnttschuh. 15. Be wohnet von Korsika. 17. unpersönliche» Asinvort. 19. Inhalt de» Sälbtrmagen». 20. vetfSnlicht» Aür-wor«. 22. Snsi. 24. Slang. 2-'>. Tanzschritt. 27. ilarbe, 29. Gutschein. 30. Umlaut 31. spanisch .Herr". 34. englisch .nein". « M. «■IIIIMilllMIIIHillltimilMIIIIIMIIIIUnillMIIIIMIIIIUIIMIMMKMtllll .................................................................................................................................................. Achtung! Trickfilme entstehen! 6wige Minuten hindurch haben Sie sich wstlich an einem kurzen Trickfilm erfreut viel-leicht war e» di» Mickimau«. vielleicht ei« anderer. Aber willen Z>» au», wieviel a Arbeit notwendig war. um Ihnen aui der Leinwand ei« Bild gtmifrbi au« Jhinft und «> Naiurelementen vor Augen zu zaubern? Denke» St«: etwa 10 fflirno Bilder lind jgE für solch einen kurzen Trickfilm notwendig! Und «in ^3 ganzer Sind von »ansilern entwirft aus einzelnen ^ Bogen PanSleine« in Bleistift die Bildchen, die al« Y Grundlage zu dein kurzen Trickfilm dienen. Dazu /*& komm», dak jede dieier AeichmaW»» aus ein Blat» ftilui der gleichen Größe gevausi werden muß. 25, ge schickte Zeichner reiche» gerade hin, um dies« Einzel-arbeit zu bewilligen. Erst »on diesen Bildern aus durchsichtigem «acht »er «ameramann die L Ausnahme». Der Ton verlangt einen Stob von ^ k>wo ü> Musikern und Steraus«»es kleine Wunderwerk al« packende Einheit entsteh», da« Sie am Abend im Lichtspieltheater bewundern M «Ulf t» eine TricksilmwerNtatt Tee ttammm »ei »et «edei» an seine» BoelMHeu Da« täfelUfc« Vier». Sine ü'gur au« einem Lotte Reiniger- Film können. H2—'~ Ähnlich auch M entstehen die Tontricksilm» ^tnt|ter>. der Schipkerin jener entzückenden von (»roß und «lein gleich ge-liebten Leinnmndwunder Hier sind e« beweglich« Puppe», die al» Unterlage der Berfilmung dienen. Puppen, die dann wie bei einem Marionettentheater bewegt werde», ««durch jene Tünkchung erreicht wird, an der Sie sich «in« kurz» £ »ann« Zeit erfreuen. Da» Eigentümliche an all diesen Schillingen iK.daßVewegitng»«l«inente au« dem Leben vermengt werden mit »ollkommen fremden und weitadliegendenDingen, wodurch lnic groteske lind bizarre Wirkung erreich» wird, die «in Film mtt lebend«» Person«» niemal« zur Darstellung bringen kann. Zai Zpitl kann beginne» I " ......... ..........n< lim ■IIIH Hlllll .........IM <11111: <11111. <111111 im ............... in..... MI .............. Xarfmiefdnuf und TVtIiu dir Cito fttnn *.«©.. 8rr(l« 042 — (»nHMtriFtbUn: tt. flaun* JUKmann — 5?rrairl».; 3. V.: Dr. 9. J «IM, 0tn-.3*Mmt>«rf ■stummer 8 Deutsche Zeitung Seit» 7 Sibirien Erinnerungen aus dem Weltkrieg und aus Ruhland Von einem ehemaligen Siebzehner In Colombo hatte eine lange Kette von braunen Lastträgern Kohlen auf unser Schiff gebracht. Ich schaute den halbnackten Gestalten mit den um den Kopf gewundenen schmutzigen Tüchern zu, wie sie hurtig mit den schweren Kohlensäcken vom rußigen Kohlenboot über die Leiter herauf und über Deck liefen. Ferner interessierte mich hier das Herauswinkn von langhornigen Ochsen, die der Kran mit den Hörnern an einem Strick baumelnd über Bord heraufschwenkte. Diese Tiere taten mir besonders leid, weil sie alle gräßlich verwundete Ohren hatten. Bei manchen hing das Ohr nur noch an einem schmalen Stückchen Haut. Ich vermute, dah die Eingeborenen die Ochsen an den Ohren zügeln und reißen oder sie am Ende gar an den Ohren einspannen. Jedenfalls ein häßliches Bild, das mir sagte, daß das Leiden der Kreatur im Tropen-paradies größer ist als in unserem kühlen Europa. Von der Kohlenschlepperei blieb uns übrigens neine nette Bescherung an Bord zurück. In bronze farbener Gestalt eines jungen Singhalesen, der ganz einfach im Kohlenraum zurückgeblieben war. Am nächsten Tage, als wir schon wieder auf hoher See fuhren, tauchte er plötzlich auf zum begeisterten Halloh unserer Leute. Da wir den jungen hübschen Burschen mit seinen dunklen Mandelaugen sofort alle ins Herz schlössen, lächelte auch der japanische Kapitän über den „blinden" Passagier. Der gute Mohamed — oder wie er schon hieß — machte mit uns eine kleine Lustfahrt von Colombo bis nach Aden. Aden macht den grauen, felsigen Eindruck eines Steinbruchs. Ich konnte mir gar nicht denken, daß dort herum Grünes gefunden werden könnte. Die Fahrt durch das Rote Meer war auch noch sehr hrift. Da das Gelbe Meer bei Ehina wirklich lehm-gelb ist von den gelben chinesischen Strömen, die in es einmünden, suchten wir auch im Roten Meer nach der Farbe, dem es seinen Namen verdankt. Aber soweit das Auge reichte, lachte und leuchtete dieses Meer in blauer Farbe. Einige von uns kamen darauf, daß das Wasser doch einen rolen Schimmer habe. Ich starrte daher angestrengt an der Bordseite des Schiffes hinab und tatsächlich, es bedünkle mich, als irrislere ein rotes Leuchten dann und wann in der Flut. Natürlich hätte ich den roten Reflex einer der tausendfältigen Spiele des prallen Sonnenlichts auf den durch die Bewegung des Schiffes aufge-wirbelten Wogen, auch im Indischen Ozean sehen können, wenn ich darnach gesucht hätte. Man ist versucht, das Note Meer infolge feiner Schmalheit auf den Landkarten und wegen der breiten Land-massen auf seinen Usern für klein zu halten. Das ist keineswegs der Fall, wir fuhren tagelang dahin, ohne etwas anderes zu sehen als Fimmel und Wasser. Daß da einmal die Isrealiten trockenen Fuß durchgegangen sein könnten, das schien einem Blick in die tristallene unermeßliche Tiefe vollends unglaubwürdig. Vielleicht gingen sie an einer Stelle hinüber, wo sich heute der Suezkanal befindet. Auf den Suezkanal waren wir besonders neu-gierig. AIs noch keine Spur von ihm da war, re-beten wir schon von ihm und warteten ungeduldig. Endlich kam ein Landeinschnitt in Sicht: Palmen, Molen, Häuser, ein Denkmal, wir waren in Suez. Da es gerade Abend war, kamen Lotsen an Bord, die am Bug des Schiffes einen mächtigen Schein-werfer befestigten. Diese Lotsen waren schon Euro-päer und redeten Italienisch. Ein eigenartiges Gefühl, nach den vielen Jahren Sibirien wieder Menschen zu treffen, die so ganz diesseits der Welt lebten und deren Mienen man es nicht ansah, daß auch an ihnen eben das furchtbare Gewitter des Weltkrieges »orübergebraust war! Der Suezkanal ist an manchen Stellen so schmal, daß man an beiden Seiten des Schiffes bloß Land, Sand, sah. Dies machten sich zwei Vögel zunutze, die auf unserem Schiffe als Häftlinge mitfuhren, angeblich weil sie einen Raub-m«d begangen hatten. AIs wir am Morgen wieder an Deck kamen, erzählte man sich die Nachricht, daß sie in der Nacht hinausgesprungen und auf Nimmer-wiedersehen verschwunden seien. Später wurde der Kanal breiter, ja wir kamen in ein langes Stück hinein, in dem das Wasser auf beiden Seiten schon wieder bis fast an den Horizont reichte. Mich inter-«Gerten am Kanal die dornigen Drahtverhauhaufen, die sich längs des Ufers hinzogen. Also auch hier waren Männer hinter Drahtverhauen gelegen und hatten auf die aus der brennenden Wüste heran-kommenden Angreifer geschossen. Wir waren an die Stätten Hes europäischen Krieges schon heran-gekommen! In Porto Said standen wir am Ostersonntag 1920. Ein heller Frühlingsmorgen, in den am Ufer hohe Palmen hineinragten. Die Tropenhitze war im Roten Meere hinter uns zunickgeblieben. In unserer Nähe stand ein französischer Kreuzer, ich glaube, er hieß „Ernest Renan". Auf diesem grauen Eisenklotz waren weißgekleidete Matrosen zu sehen, die zu uns herüberwinkten. Nun muß der Gegensatz zwischen Franzosen und Italienern doch tiefer begründet sein als in der Polttik, denn unsere Leute warfen haßerfüllte Blicke auf die Franzosen hinüber und drohten mit den Fäusten. Zwar ßinq die Idee des Faschismus auch auf unserem Schiffe schon herum, ohne daß einer von uns eine Ahnung von diesem Begriff gehabt hätte. Ich hatte den diesbezüglichen politischen Kannegießereien des Trieftiners Brunner während der langen Seereise oft zugehört, lächelte aber im Innern darüber, weil ich diesen krummnasigen Sergent für einen Spinner hielt. Der Haß auf die FranMn zeigte sich auch tn anderer Weise. In irgendeinem Hafen hatten die Italiener eine illustrierte Zeitschrift mitgebracht, die auf dem Tisch unseres Quartiers von einigen durchgeblättert wurde, wobei ein ganzer Kreis über die Achseln zuschaute. In dieser Zeitschrift waren hervor« ragende französische, englische, deutsche und italienische Staatsmänner abgebildet, die auf der Friedens-konferenz ihre Rolle gespielt hatten. Ich war ganz erstaunt, als der Umblätternde plötzlich auf ein Bild mit der Faust loszuschlagen begann und greulich auf die Franzosen schimpfte. Ich sah diese Gesichter ja auch nicht gerne, aber für einen solchen Gefühls-ausbruch wäre ich immer zuviel Deutscher gewesen. In Porto Said machte ich meinen letzten großen Einkauf: ägyptische Zigaretten mit Gold-Mundstück. Sie dufteten berückend. Die Zigaretten aus Shanghai und Colombo hatte ich während der Reise öfters auf Deck ii. die Sonne tragen müssen, weil sie in meinem Rucksack zu schimmeln begonnen hatten. Das gleiche war bei der Schokolade der Fall gewesen. Hier kam ich aber vom Regen in die Traufe. Während die Tafel unten bloß schimmelte, weichte sie in der heißen Tropensonne aus und, ehe ich es dachte, war in der eleganten Verpackung nur noch eine plumpe Masse zusammengeballt, die sich wie ein abgebrochenes Kuhhorn anfühlte. Die Zi-garetten waren aber meine Wonne. Ich hütete "sie mit großer Zärtlichkeit, eine ziemliche Anzahl von Schachteln mit je 100 Stück. Selber rauchte ich bloß die gemeinste Sorte, zwar auch mit Goldmundstück, aber doch billig und miserabel. Das Mittelmeer dehnte sich grau und unan« sehnlich aus. Meine Augen waren an das leuchtende Blau des Indischen Ozeans gewöhnt, so daß mir dieses Meer entgöttert vorkam. Entzaubert wie ich selber, der ich immer größere Angst empfand. Zvenn meine Kameraden in irgendeinem Landstückchen am Hornont den Zipfel von Zypern sehen wollten, schaute ich kaum hin, ich war übersättigt und dieses grauwogende Meer, über dem auch schon eine kühle Lust zu wehen begann, interessierte mich nicht. Alles in mir fieberte in Angst vor Ankunft und Heimat. Solche elende Gefühle wie auf diesem letzten Teil meiner Weltreise habe ich nie wieder erlebt. Als wir in die Adria einfuhren, schössen mehrere Torpedoboote an unsere' Bordwand heran. Das Schiff stoppte und über die Strickleiter kamen zwei italienische Marineoffiziere an Bord. Trotzdem sie aus unserem gedrängten Haufen mit den größten und ehrerbietigsten Augen empfangen wurden, hielten sie es nicht einmal der Mühe wert, uns, den trau-rigen Abfall vom großen Kriege, auch nur mit einem Blick zu beachten. Die jungen Herren — einer ließ goldblondes Haar unter der Goldborte seiner Kappe sehen, weshalb wir uns sofort zu-flüsterten, er müsse ein in die italienische Flotte übernommener ehemaliger österreichischer Seeoffizier sein — gingen stolzen Schritts durch uns durch und zu unseren italienischen Offizieren hinauf. Ich dachte mir: Hol euch der Teufel, grüne Jünglinge! Dann gingen sie wieder herab, wir existierten für sie wieder nicht, und dann schäumten und rauschten die eisernen Fische ihrer Torpedoboote, uns geleitend, draußen durch die frischen Wogen An einem Abend kamen wir ziemlich nahe an die dalmatinische Küste heran. Das heißt, nahe nur so, daß wir weit drüben einen blaugrauen Streifen sehen konnten. Und nun überlegte ich mir lange in allem Ernste, ob ich nicht über Bord springen und schwimmend die Küste zu erreichen versuchen sollte. Wenn es nicht gar so weit gewesen wäre, ich hätte es vielleicht gemacht. Freilich: Adieu dann ägyptische Zigaretten, englische Bücher, Schokolade! Ich hatte eine geradezu qualvolle Angst vor der Ankunft in Trieft und vor all den Begebenheiten der Heimkehr! An einem Nachmittag fuhr unser Schiff in ein Inselgewirr hinein und ließ im spiegelglatten Wasser einer Bucht die Anker fallen. Ich glaube, es muß in der Nähe von Zara gewesen sein. Wir riefen die rüstigen dalmatinischen Fischer an, deren Boote an unserem Schiff vorbeischwammen und fragten, wie es gehe. Sie zuckten mit den Achseln und waren auf uns nicht neugierig. Ich schaute und schaute auf die felsigen Berge am Ufer, auf die kleinen Inseln, auf die Leute: Also das ist schon Europa, schon die Heimat! Wir blieben über Nacht in dieser Bucht, ein Aufenthatt, für den wir keinen Grund wußten und der daher allerlei Mutmaßunqen auslöste. ° * Für die Einfahrt in Trieft hatte unser Schiff Flaggengala angelegt. Es war mir alles eher als wohl zu mute. In einer so unangenehmen Spannung war ich noch selten in meinem Leben gewesen. Endlich sah ich Land, das bekannte Hasenbild tat sich vor vor meinen Augen auf. Es war ein trüber Apriltag, das Wasser des Meeres grau, die Hafen-anlagen schoben sich uns grau entgegen. Drüben glänzte Miramar weiß herüber. Wie oft war ich in der Jugendmaienzeit die Straße zum Schloß hinausgewandert und hatte, neben den anschlagenden Wellen dahingehend, die große Liebe zum Meere in mich aufgesogen. Wie gain anders sah ich nun die Stadt meiner Gymnasialzeit wieder! Und jetzt stand das Schiff. Am Ufer des Punto Francs alles schwarz von Menschen. Musik rauschte auf, weiße Grußtücher wehten. Ich war ganz betäubt, am liebsten hätte ich mich unsichtbar gemacht. Das hier war für mich kältere Fremde als das kalte Sibirien. Ich schaute, wie die Landungs-treppe herangcrollt und an dem Schiff angemacht wurde. Und schon drängte sich der Strom unserer Leute über sie hinunter auf das Land. Mein Gott, auf die Heimatserde! Weiße Mütterchen nahmen hal.'Ios die gebräunten Burschen um den Hals, Schwestern und Brüder zogen sie an den Händen aus der Menschenmenge weg. Heimatlos, alledem fremd, stand ich an Bord, Meneghini neben mir, der mit glänzenden, entzückten Augen auf das wo-gende Menschentreiben schaute. Die Kapelle spielte noch immer ihre Märsche. Schließlich verloren sich die Menschen, der Platz vor unserem schiff wurde öde. Unser Kompagnie-kommandant. der blonde Leutnant, hatte mir schon vor der Ankunft bedeutet, ich solle die Sterne von Savoyen von meiner Bluse und die Bombenkokarde von meiner Kappe entfernen. Es fiel mir nicht schwer, die Sterne abzuschrauben. Aus dem Schiff waren nur noch wir Deutsche und die Welschsüdtiroler zurückgeblieben. Einige von den letzter-n sahen mich mit sonderbaren Augen an, weil ich immer gesagt hatte, daß ich in Trieft zuhause sei. Und nun war ich nicht von Bord gegangen. Der Schiffsboden brannte mir unter den Füßen, wo aber hätte ich hingehen sollen? Es war mir noch vollkommen unklar, wie ich aus Trieft fort-kommen könnte. Deshalb ging ich an diesem Abend nicht hinaus. Nicht einmal über die Anlegetreppe ging ich hinunter, obwohl ich gerne den Erdboden, den Boden Europas, unter meinen Füßen gefühtt hätte. Abends saßen wir noch einmal auf unseren Pritschen beisammen: meine Tiroler Freunde, der Wiener Maler, der Wiener Tanzmeister, der sich aber in einem erotischen Hafen noch zu guter Letzt eine Syphilis zugezogen hatte, und ich. 'Aufgeregt redeten wir durcheinander. Der gewaltige Hauch der Heimat, der bereits da draußen wehte, hatte uns trunken gemacht. Wir redeten von Sibirien, von den Hunderttausenden, die in den Typhuslagern elend zugrunde gegangen waren oder in der blutigen Revolution. Wir stellten immer wieder fest, welches Glück wir in dieser grauenhaften Zeit gehabt hatten, daß wir ziemlich unbeschädigt wieder in die Heimat kommen konnten. Sibirien verlor seine düstere Farbe, wir redeten fast liebevoll von ihm, weil es uns gleich nach der Gefangennahme aufgenommen hatte ganz rückwärts in Osten, so daß wir die Schreckliche ketten der Typhuslager im europäischen Rußland nicht mitzumachen brauchten. Seite 8 Deutsche Zeltung Nummer 8 Bruch-Heilung aus n ot Q r I i « b e m. ortli.-raech. Wege ohno Operation, ohne Schmerzen, ohne Berufsntörung nur durch Anwendung meine« Oesterreichischen Patentes int möglich. Kostenlose unverbindliche Vorführung durch raiohperiönliohin den nachstehenden Niederlassungen: VitlacH KSruton . Gasthof „Lamm" am Haupiplatz: Freitag, 6. Februar von 8 bis 3 Uhr. GrazilUhnhofgürtel) 66, Oasthof „Ungarische KronoJ: Mittwoch, 11. u. Donnerstag. 12. Feber j wails v. 8-3 b. Spielfeld—Strass . . Gasthof Kaschl: Freilag, 13 Fel>., 8-t Uhr. Eins« der mir Uglich sugehenden Dank seh reiben : Durch Ihr Patent ist mein faustcrosser I.eUt nbruch, den ich seil W Jahren hatt«, voiHtindig verschwunden Die Anwendung verursachte mir keinerlei Beschwerden und Arbeitsbehinderung. Maria Büchner. Piesendorf, den lt. Dezember 1050. Lassen Sie sich durch meine aufklarende illustr. BroachUr« gegen Einsendung de« doppelten Briefportos unverbindlich und kostenlos zusenden. F. <>. Strelseneder, München 27, Mauerklreherstr. 8 Für die aufrichtigen Beweise herzlicher Anteilnahme anlässlich des allzufrflhen Ablebens unseres herzensguten lieben Gatten, Vaters, Bruders, Schwagers, Schwiegersohnes und Onkels, de« Herrn Emil Drobnitsch Oberförster fühlen wir uns verpflichtet, für die uns allseits zugekommenen Beileidsbezeugungen, die unseren Schmerz einigermassen lindern, für die schönen Kranz- u. Blumenspenden und das zahlreiche Qeleite zur letzten Ruhestätte allen lieben teilnehmenden FreunJen und Bekannten unseren tiefstgefühlten herzlichen Dank auszusprechen. Podsreda, den 21. Jänner 1031. Moderne Dampf-Bäckerei mit stockhohem neuem Hause und Gaathauslokal. in schöner Stadt der Vrbaser (Banjalukaer) Banovina, ist aus freier Hand günstig zu verkaufen. Nähere Informationen erteilt Doiuoviuska industrija mlina d. d., Veliki Befkerek. Deutsches Fräulein jung, sehr intelligent, P&dagogin, sucht Stelle zu Kindern in feines Haus. Ausführliche Angebote unter »Perfekt 35959* an die Verwaltung des Blattes. Koinmis der Gemischtwarenbranche, mit 12-jäbr. prima Zeugnis, kautionsfähig, sucht Stelle per sofort, auch am Lande. Adresse in der Verwaltung des Blatter. 35964 Gesucht zum 1. oder 15. Februar nach Celje ein tieissiges, sauberes Stubenmädchen nicht unter 18 Jahre, welches auch der deutschen Sprache mächtig ist, und einige Kenntnisse im Zimmer-aufräumen und Servieren besitzt. 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